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HOCHBAUPROGNOSE 2014 - 2020 Prognosen und Analysen zur Schweizer Bauwirtschaft September 2014

Prognosen und Analysen zur Schweizer Bauwirtschaft ......Prognosen um 4.9 Prozent zunehmen – dies ist das stärkste Wachstum seit dem Jahr 1994. Der Anstieg ist dabei breit abgestützt

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HOCHBAUPROGNOSE 2014 - 2020

Prognosen und Analysen zur Schweizer Bauwirtschaft

September 2014

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Herausgeber BAK Basel Economics AG Projektleitung Alexis Bill Körber Redaktion Andreas Eberli Reto Krummenacher Martin Eichler Samuel Mösle Natalia Held Larissa Müller Sebastian Isenring Rebekka Rufer Klaus Jank Beat Stamm Markus Karl Redaktionsschluss: 30.8.2014 Information & Verkauf Marc Ryser [email protected] T +41 61 279 97 22 M +41 79 364 58 75 Bezugsbedingungen für die Druckversion & Grafiken online Zweijahres-Abonnement CHF 2'100.- p.a. Einzelpublikation (EP) CHF 2'300.- Zusatzexemplar CHF 450.- (max. 2 pro Abonnement oder EP-Bestellung) Alle Preise zuzüglich MWST. Adresse BAK Basel Economics AG Güterstrasse 82 CH-4053 Basel T +41 61 279 97 00 F +41 61 279 97 28 [email protected] http://www.bakbasel.com © 2014 by BAK Basel Economics AG Das Copyright liegt bei BAK Basel Economics AG. Der Abonnent, die Abonnentin verpflichtet sich, dieses Produkt weder teilweise noch vollständig zu kopieren oder in anderer Form zu reproduzieren, um es so Dritten kostenlos oder gegen Vergütung weiterzugeben. Die Verwendung und Wiedergabe von Informationen aus diesem Produkt ist unter folgender Quellenanga-be gestattet: «Quelle: BAKBASEL». ISSN 1662-4904

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Das Wichtigste in Kürze Hochbauprognose 2014 - 2020

BAKBASEL

Das Wichtigste in Kürze

Solide Entwicklung der Schweizer Baukonjunktur im Jahr 2013

Der Aufwärtstrend im Schweizer Baugewerbe hat sich 2013 fortgesetzt. Die realen Bauaufwendungen entwickelten sich jedoch mit einem Plus von 1.3 Prozent weniger dynamisch als das Schweizer Bruttoin-landsprodukt (+2.0%). Während die Hochbauaufwendungen schwungvoll expandierten (+2.5%), war im Tiefbau ein Rückgang von 2.7 Prozent zu verzeichnen. Der Tiefbau wurde dabei nicht zuletzt durch die ungünstigen Wetterbedingungen zu Jahresbeginn 2013 ausgebremst. Im Hochbausektor sorgten Grossprojekte wie der Roche Tower in Basel für eine dynamische Entwicklung der Neubauaufwendungen (+3.2%), doch auch die Aufwendungen für Umbauten und Renovationen sind erneut gewachsen (+1.2%). In allen drei Hauptbaukategorien (Infrastruktur-, Wohn- und Betriebsbau) resultierten solide Expansionsra-ten. Die dynamischste Sparte war dabei der Infrastrukturbau mit einem Wachstum von 3.3 Prozent. Etwas bescheidener war die Expansion der realen Bauaufwendungen im Wohnbau (+2.4%) sowie im Betriebsbau (+2.0%).

2014 wird ein Rekordjahr für das Schweizer Baugewerbe

Der Ausblick für das Jahr 2014 ist hervorragend: Das gesamte Investitionsvolumen dürfte gemäss unseren Prognosen um 4.9 Prozent zunehmen – dies ist das stärkste Wachstum seit dem Jahr 1994. Der Anstieg ist dabei breit abgestützt und wir rechnen sowohl im Hochbau (+4.2%) als auch im Tiefbau (+7.2%) mit kräftig steigenden Bauaufwendungen. Zum einen dürfte sich der milde Winter 2013/14 positiv auf die Bauaktivität auswirken, denn dank der günstigen Wetterbedingungen gab es im ersten Quartal 2014 we-sentlich weniger temperatur- bzw. niederschlagsbedingte Unterbrüche bei Bauarbeiten als noch im Vor-jahr. Zum anderen ist auch der Auftragsbestand in den meisten Bausparten noch gut.

Im Hochbausektor erwarten wir einen Anstieg der Neubauaufwendungen um 4.5 Prozent sowie der Um-bau/Renovationsaufwendungen um 3.6 Prozent. Dabei gehen wir vor allem im Wohnbau von einer starken Dynamik aus (+5.9%). Zugleich dürfte die Wohnungsproduktion erstmals die Schwelle von 50 Tsd. Einhei-ten überschreiten. Im Infrastrukturbau sorgt die hohe Neubautätigkeit für einen Anstieg der Bauaktivität (+2.7%). Der Betriebsbau zeigt sich weniger dynamisch, aufgrund rückläufiger Umbauten/Renovationen ist in diesem Segment nur ein Anstieg der Bauaufwendungen um 0.4 Prozent zu erwarten.

Trendwende steht 2015 bevor

Die Zeiten des hohen Wachstums im Baugewerbe nähern sich trotz der immer noch guten Rahmenbedin-gungen (niedrige Zinsen, reges Bevölkerungswachstum) dem Ende. Vor allem im Umbau-/Renovationsbereich ist 2015 wegen des zuletzt deutlich gesunkenen Volumens der Baugesuche mit einem Rückgang der Bauaufwendungen zu rechnen (-1.4%). Da der Ausblick für Neubauten ebenfalls eingetrübt ist (-0.7%), gehen wir insgesamt von einem Rückgang der realen Hochbauaufwendungen um 0.9 Prozent aus. Auch im Tiefbau ist eine Korrektur zu erwarten (-2.4%).

Insbesondere im Wohnbau ist 2015 mit einer stark rückläufigen Umbau-/Sanierungstätigkeit zu rechnen. Hinzu kommen die Folgen der Zweitwohnungsinitiative, die den Wohnungsneubau vor allem in der Südschweiz bremsen. Insgesamt prognostizieren wir einen Rückgang der Wohnbauaufwendungen um 2.4 Prozent. Aufgrund des hohen Überhangs an im Bau befindlichen Wohnungen liegt die Zahl der Woh-nungsfertigstellungen aber erneut über der Schwelle von 50 Tsd. Einheiten.

Auch im Betriebsbau ist 2015 nur mit einer verhaltenen Entwicklung zu rechnen (-0.4%). Hauptverant-wortlich hierfür ist das Minus bei dem volumenmässig sehr wichtigen Büro- und Verwaltungsbau (-2.2%). Eine wichtige Stütze der Baukonjunktur ist 2015 dagegen der Infrastrukturbau (+4.4%): Zum einen deutet die Entwicklung der Baugesuche auf ein schwungvolles Wachstum hin, zum anderen sind Impulse durch einige neue Grossprojekte zu erwarten. Erwähnenswert sind in diesem Zusammenhang z.B. der geplante Neubau der FHNW in Muttenz, der Campus Biotech in Genf, die Erweiterung des Kantonsspitals Frauen-feld, der Neubau/Umbau des Kantonsspitals in Chur oder der Erweiterungsbau des Kunsthauses in Zürich.

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Hochbauprognose 2014 - 2020 Das Wichtigste in Kürze

BAKBASEL

Wohnbau mittelfristig mit verhaltenen Perspektiven

Die negativen Investitionseffekte der Zweitwohnungsinitiative sowie die bevorstehende Wachstumsdelle bei der Umbau-/Sanierungstätigkeit werden den Schweizer Wohnbau vor allem 2015 und 2016 empfindlich bremsen. Zwar dürften das Bevölkerungswachstum und die steigenden Einkommen der privaten Haushalte ab 2017 wieder für steigende Wohnbauaufwendungen sorgen, doch die wieder etwas restriktiveren Finan-zierungsbedingungen für neue Wohnungen schmälern den Wachstumsausblick. Insgesamt steigen die realen Wohnbauaufwendungen im Zeitraum 2016 bis 2020 lediglich um durchschnittlich 0.2 Prozent pro Jahr. Gleichwohl fällt das Niveau der Wohnbautätigkeit im historischen Vergleich damit weiterhin sehr hoch aus. Ein Unsicherheitsfaktor ist jedoch die Umsetzung der Masseneinwanderungsinitiative (MEI). In unse-rem Basisszenario gehen wir davon aus, dass die Kontingente flexibel an den Bedürfnissen der Schweizer Wirtschaft ausgerichtet werden, so dass von dieser Seite kein ausgeprägter angebotsseitiger Schock zu erwarten ist. Falls jedoch die Nettozuwanderung durch die Initiative spürbar gesenkt wird und sich zu-gleich das Verhältnis zu der EU deutlich verschlechtert, würde sich auch die Nachfrage nach neuen Woh-nungen abschwächen. Um diesem Risiko Rechnung zu tragen, wird in Kapitel 2.2.4 ein Alternativszenario zu den Folgen einer restriktiven Umsetzung der MEI-Initiative für den Wohnbau simuliert.

Solide Aussichten im Betriebsbau, Infrastrukturbau wird zum Wachstumsmotor

Im Betriebsbau ist mittelfristig von einer soliden Entwicklung auszugehen. Das unterstellte robuste Wirt-schaftswachstum wird sich auf fast alle Betriebsbausparten positiv auswirken. Zwischen 2016 und 2020 gehen wir im Betriebsbau von einer durchschnittlichen Zunahme der realen Bauaufwendungen um 1.1 Prozent pro Jahr aus. Der Infrastrukturbau hat nach dem Investitionsstau der 2000er-Jahre mittelfris-tig die besten Wachstumsperspektiven. Wie die zahlreichen geplanten Spital-Grossprojekte zeigen, werden der verschärfte Wettbewerb im Gesundheitssektor sowie der demographische Wandel vor allem die Inves-titionsausgaben im Sozialbau beflügeln. Daher gehen wir in dieser Sparte des Infrastrukturbaus mittelfris-tig von den höchsten Wachstumsraten aus (+3.6% p.a.). Insgesamt dürften die Bauaufwendungen im Infrastrukturbau zwischen 2016 und 2020 um durchschnittlich 2.2 Prozent pro Jahr zulegen.

Mittelfristig ist mit moderat steigenden Bauaufwendungen zu rechnen

Alles in allem rechnen wir für den Zeitraum 2016-2020 mit einer Zunahme der Bauaufwendungen im Hochbau von durchschnittlich 0.7 Prozent pro Jahr. Die Aussichten für Umbauten/Renovationen (+1.3% p.a.) sind dabei besser als im Neubaubereich (+0.4% p.a.). Die Wachstumsdelle im Umbaube-reich der Jahre 2015 und 2016 ist somit nur vorübergehender Natur und Umbauten/Renovationen gewin-nen mittelfristig wieder an Bedeutung. Ein Grund hierfür ist das hohe Durchschnittsalter des Wohngebäu-debestandes in der Schweiz und der damit verbundene umfangreiche Sanierungsbedarf. Insgesamt wird die Bautätigkeit im Hochbau 2020 mit einem Volumen von über 54 Mrd. CHF einen neuen Rekordwert erreichen. Das Wachstum der realen Hochbauaufwendungen fällt mittelfristig jedoch deutlich geringer aus als während des Baubooms der Jahre 2009 bis 2014.

Regionen: Basel und Bassin Lémanique an der Spitze, Südschweiz auf dem letzten Platz

Im Jahr 2014 ist in allen Regionen mit steigenden Hochbauaufwendungen zu rechnen. Klarer Wachstums-leader ist die Region Basel: Neben dem boomenden Basler Wohnbau expandieren dank laufenden Grossprojekten wie dem Roche Tower auch Betriebsbau und Infrastrukturbau schwungvoll. Im Jahr 2015 verlangsamt sich die Baukonjunktur in allen Regionen. Insbesondere in der Ostschweiz (-4.3%) und in der Südschweiz (-6.9%) dürfte es zu einem empfindlichen Rückgang der Bautätigkeit kommen. Mittelfristig (2016 bis 2020) wird für fast alle Regionen eine positive Entwicklung der Hochbauaufwendungen prognos-tiziert. Einzig in der Südschweiz ist aufgrund der Belastung durch den Zweitwohnungsstopp lediglich von stagnierenden Hochbauaufwendungen auszugehen. Das höchste Wachstum dürfte mittelfristig im Bassin Lémanique zu verzeichnen sein (+1.4% p.a.).

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Hochbauprognose 2014 - 2020 Inhalt

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Inhalt Inhalt

1 Rahmenbedingungen und Prognoseergebnisse im Überblick ........................................... 1 1.1 Wirtschaftliches und demographisches Umfeld ...................................................................... 1 1.2 Prognoseergebnisse im Überblick ......................................................................................... 7

2 Hochbau im Detail ............................................................................................................ 19 2.1 Infrastrukturbau ............................................................................................................... 19 2.1.1 Allgemeine Entwicklung ............................................................................................... 19 2.1.2 Bildungsbau ................................................................................................................ 24 2.1.3 Sozialbau .................................................................................................................... 27 2.1.4 Sonstiger Infrastrukturbau ........................................................................................... 30 2.2 Wohnbau ......................................................................................................................... 33 2.2.1 Allgemeine Entwicklung ............................................................................................... 33 2.2.2 Einfamilienhausbau ..................................................................................................... 43 2.2.3 Mehrfamilienhausbau ................................................................................................... 47 2.2.4 Alternativszenario: Stark negative Rückwirkungen der Masseneinwanderungsinitiative ....... 51 2.3 Betriebsbau ..................................................................................................................... 55 2.3.1 Allgemeine Entwicklung ............................................................................................... 55 2.3.2 Büro- und Verwaltungsbauten ...................................................................................... 58 2.3.3 Kaufhäuser und Geschäftsgebäude ............................................................................... 62 2.3.4 Hotel- und Restaurantbauten ....................................................................................... 66 2.3.5 Fabriken- und Werkstättenbauten ................................................................................. 69 2.3.6 Lager- und Hallenbauten .............................................................................................. 71 2.3.7 Landwirtschaftliche Bauten........................................................................................... 74 2.3.8 Sonstiger Betriebsbau .................................................................................................. 76

3 Regionale Entwicklung des Bauvolumens ....................................................................... 79 3.1 Regionaler Gesamtüberblick .............................................................................................. 79 3.1.1 Regionale Entwicklung des Hochbaus ............................................................................ 80 3.1.2 Regionale Entwicklung des Infrastrukturbaus ................................................................. 81 3.1.3 Regionale Entwicklung des Wohnbaus ........................................................................... 83 3.1.4 Regionale Entwicklung des Betriebsbaus ....................................................................... 84 3.2 Region Bassin Lémanique .................................................................................................. 86 3.2.1 Regionalwirtschaftliche Rahmenbedingungen ................................................................. 86 3.2.2 Entwicklung der Bauaufwendungen im Überblick ............................................................ 87 3.2.3 Infrastrukturbauten ..................................................................................................... 90 3.2.4 Wohnbauten ............................................................................................................... 90 3.2.5 Betriebsbauten ............................................................................................................ 92 3.3 Region Espace Mittelland .................................................................................................. 93 3.3.1 Regionalwirtschaftliche Rahmenbedingungen ................................................................. 93 3.3.2 Entwicklung der Bauaufwendungen im Überblick ............................................................ 94 3.3.3 Infrastrukturbauten ..................................................................................................... 96 3.3.4 Wohnbauten ............................................................................................................... 97 3.3.5 Betriebsbauten ............................................................................................................ 98 3.4 Region Basel .................................................................................................................. 100 3.4.1 Regionalwirtschaftliche Rahmenbedingungen ............................................................... 100 3.4.2 Entwicklung der Bauaufwendungen im Überblick .......................................................... 101 3.4.3 Infrastrukturbauten ................................................................................................... 104 3.4.4 Wohnbauten ............................................................................................................. 104 3.4.5 Betriebsbauten .......................................................................................................... 106

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Inhalt Hochbauprognose 2014 - 2020

BAKBASEL

3.5 Region Zürich/Aargau ..................................................................................................... 107 3.5.1 Regionalwirtschaftliche Rahmenbedingungen ............................................................... 107 3.5.2 Entwicklung der Bauaufwendungen im Überblick .......................................................... 108 3.5.3 Infrastrukturbauten ................................................................................................... 111 3.5.4 Wohnbauten ............................................................................................................. 111 3.5.5 Betriebsbauten .......................................................................................................... 113 3.6 Region Zentralschweiz .................................................................................................... 114 3.6.1 Regionalwirtschaftliche Rahmenbedingungen ............................................................... 114 3.6.2 Entwicklung der Bauaufwendungen im Überblick .......................................................... 115 3.6.3 Infrastrukturbauten ................................................................................................... 117 3.6.4 Wohnbauten ............................................................................................................. 118 3.6.5 Betriebsbauten .......................................................................................................... 119 3.7 Region Ostschweiz ......................................................................................................... 121 3.7.1 Regionalwirtschaftliche Rahmenbedingungen ............................................................... 121 3.7.2 Entwicklung der Bauaufwendungen im Überblick .......................................................... 122 3.7.3 Infrastrukturbauten ................................................................................................... 125 3.7.4 Wohnbauten ............................................................................................................. 125 3.7.5 Betriebsbauten .......................................................................................................... 127 3.8 Region Südschweiz ......................................................................................................... 128 3.8.1 Regionalwirtschaftliche Rahmenbedingungen ............................................................... 128 3.8.2 Entwicklung der Bauaufwendungen im Überblick .......................................................... 129 3.8.3 Infrastrukturbauten ................................................................................................... 133 3.8.4 Wohnbauten ............................................................................................................. 133 3.8.5 Betriebsbauten .......................................................................................................... 135

4 Anhang ............................................................................................................................ 136 4.1 Baukategorien im Detail .................................................................................................. 136 4.2 Definitionen und Begriffe ................................................................................................ 138 4.3 Regionenabgrenzung ...................................................................................................... 140 4.4 Tabellen ........................................................................................................................ 141 4.4.1 Gesamtüberblick ....................................................................................................... 141 4.4.2 Infrastrukturbau ........................................................................................................ 145 4.4.3 Wohnbau ................................................................................................................. 148 4.4.4 Betriebsbau .............................................................................................................. 154 4.4.5 Regionale Betrachtung ............................................................................................... 158

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Hochbauprognose 2014 - 2020 Tabellen

BAKBASEL

Tabellen Tabellen Tab. 1-1 Entwicklung allgemeines Preisniveau und Zinsen gemäss dem BAK-Basisszenario................ 5 Tab. 1-2 Bauaufwendungen im Hoch- und Tiefbau (inkl. Unterhaltsarbeiten) ................................... 9 Tab. 1-3 Reale Bauaufwendungen und Anteile der Neubauten, Umbauten und

Unterhaltsarbeiten 2012 .............................................................................................. 10 Tab. 2-1 Bauaufwendungen für Infrastrukturbauten 2000 und 2013 (inklusive

Unterhaltsarbeiten) ..................................................................................................... 19 Tab. 2-2 Struktur der Auftraggeber im Infrastrukturbau 2000 und 2012 ........................................ 20 Tab. 2-3 Bauaufwendungen für Infrastrukturbau nach Bauarten (inklusive Unterhaltsarbeiten)....... 23 Tab. 2-4 Entwicklung der Bauaufwendungen: Bildungsbau ........................................................... 26 Tab. 2-5 Entwicklung der Bauaufwendungen: Sozialbau ............................................................... 29 Tab. 2-6 Entwicklung der Bauaufwendungen: Sonstiger Infrastrukturbau ...................................... 32 Tab. 2-7 Bauaufwendungen für Wohnbauten 2000 und 2013 ....................................................... 33 Tab. 2-8 Struktur der Auftraggeber im Wohnungsbau 2000 und 2012 (ohne

Unterhaltsarbeiten) ..................................................................................................... 34 Tab. 2-9 Kurzfristige Entwicklung der realen Bauaufwendungen im Wohnbau ................................ 37 Tab. 2-10 Kurzfristige Entwicklung der Zahl neu erstellter Wohnungen ............................................ 37 Tab. 2-11 Mittelfristige Entwicklung der realen Bauaufwendungen im Wohnbau ............................... 39 Tab. 2-12 Mittelfristige Entwicklung der Zahl neu erstellter Wohnungen .......................................... 40 Tab. 2-13 Gesamtwohnbauaufwendungen, unterteilt in Ein- und Mehrfamilienhäuser (inkl.

Unterhaltsarbeiten) ..................................................................................................... 42 Tab. 2-14 Fertigstellung von Wohnungen in Ein- und Mehrfamilienhäusern...................................... 42 Tab. 2-15 Kurzfristige Entwicklung der realen Bauaufwendungen für Einfamilienhäuser .................... 44 Tab. 2-16 Mittelfristige Entwicklung der realen Bauaufwendungen für Einfamilienhäuser .................. 45 Tab. 2-17 Kurzfristige Entwicklung der realen Bauaufwendungen für Mehrfamilienhäuser ................. 48 Tab. 2-18 Mittelfristige Entwicklung der realen Bauaufwendungen für Mehrfamilienhäuser ................ 49 Tab. 2-19 Bauaufwendungen Wohnbau Total: Basis versus Alternativszenario ................................. 52 Tab. 2-20 Bauaufwendungen Einfamilienhäuser: Basis versus Alternativszenario .............................. 52 Tab. 2-21 Bauaufwendungen Mehrfamilienhäuser: Basis versus Alternativszenario ........................... 53 Tab. 2-22 Zahl neu erstellter Wohnungen: Basis versus Alternativszenario ...................................... 53 Tab. 2-23 Entwicklung der Bauaufwendungen bei Betriebsbauten (inkl. Unterhaltsarbeiten) .............. 57 Tab. 2-24 Entwicklung der Bauaufwendungen: Büro- und Verwaltungsgebäude ............................... 60 Tab. 2-25 Entwicklung der Bauaufwendungen: Kaufhäuser und Geschäftsgebäude .......................... 64 Tab. 2-26 Entwicklung der Bauaufwendungen: Hotel- und Restaurantbauten................................... 67 Tab. 2-27 Entwicklung der Bauaufwendungen: Fabriken- und Werkstättenbauten ............................ 70 Tab. 2-28 Entwicklung der Bauaufwendungen: Lager- und Hallenbauten ......................................... 72 Tab. 2-29 Entwicklung der Bauaufwendungen: Landwirtschaftsbauten ............................................ 75 Tab. 2-30 Entwicklung der Bauaufwendungen: Sonstiger Betriebsbau ............................................. 77 Tab. 3-1 Strukturdaten der Regionen ......................................................................................... 79 Tab. 3-2 Regionale Verteilung der Hochbautätigkeit 2013 (inkl. Unterhaltsarbeiten) ....................... 79 Tab. 3-3 Anteile der Bauaufwendungen 2013 im Bassin Lémanique und in der Schweiz nach

Bauarten .................................................................................................................... 87 Tab. 3-4 Bauaufwendungen nach Bauarten in der Region Bassin Lémanique (inkl.

Unterhaltsarbeiten) (Genf, Waadt) ................................................................................ 89 Tab. 3-5 Anteile der Bauaufwendungen 2013 im Espace Mittelland und in der Schweiz nach

Bauarten .................................................................................................................... 94 Tab. 3-6 Bauaufwendungen nach Bauarten in der Region Espace Mittelland (inkl.

Unterhaltsarbeiten) (Bern, Freiburg, Jura, Neuenburg, Solothurn) .................................... 96

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Tabellen Hochbauprognose 2014 - 2020

BAKBASEL

Tab. 3-7 Anteile der Bauaufwendungen 2013 in der Region Basel und in der Schweiz nach Bauarten .................................................................................................................. 101

Tab. 3-8 Bauaufwendungen nach Bauarten in der Region Basel (inkl. Unterhaltsarbeiten) (Basel-Stadt, Basel-Landschaft) .................................................................................. 103

Tab. 3-9 Anteile der Bauaufwendungen 2013 in der Region Zürich/Aargau und in der Schweiz nach Bauarten .......................................................................................................... 108

Tab. 3-10 Bauaufwendungen nach Bauarten in der Region Zürich/Aargau (inkl. Unterhaltsarbeiten) (Zürich, Aargau) ........................................................................... 110

Tab. 3-11 Anteile der Bauaufwendungen 2013 in der Zentralschweiz und in der Schweiz nach Bauarten .................................................................................................................. 115

Tab. 3-12 Bauaufwendungen nach Bauarten in der Region Zentralschweiz (inkl. Unterhaltsarbeiten) (Luzern, Nidwalden, Obwalden, Schwyz, Uri, Zug) ........................... 117

Tab. 3-13 Anteile der Bauaufwendungen 2013 in der Ostschweiz und in der Schweiz nach Bauarten .................................................................................................................. 122

Tab. 3-14 Bauaufwendungen nach Bauarten in der Region Ostschweiz (inkl. Unterhaltsarbeiten) (Appenzell-Ausserrhoden, Appenzell-Innerrhoden, Glarus, Schaffhausen, St. Gallen, Thurgau) .................................................................................................................. 124

Tab. 3-15 Anteile der Bauaufwendungen 2013 in der Südschweiz und in der Schweiz nach Bauarten .................................................................................................................. 129

Tab. 3-16 Bauaufwendungen nach Bauarten in der Region Südschweiz (inkl. Unterhaltsarbeiten) (Graubünden, Tessin, Wallis) ......................................................... 132

Tab. 4-1 Bauaufwendungen im Hoch- und Tiefbau (inkl. Unterhaltsarbeiten) Real, Preisbasis 2012 ........................................................................................................................ 141

Tab. 4-2 Bauaufwendungen im Hochbau (inkl. Unterhaltsarbeiten) Real, Preisbasis 2012 .............. 142 Tab. 4-3 Bauaufwendungen im Hochbau gegliedert nach Neubau sowie Umbau und Unterhalt

Real, Preisbasis 2012 ................................................................................................. 143 Tab. 4-4 Bauaufwendungen im Hochbau gegliedert nach Neubau sowie Umbau und Unterhalt

Real, Preisbasis 2012 ................................................................................................. 144 Tab. 4-5 Bauaufwendungen für Infrastrukturbau gegliedert nach Neubau sowie Umbau und

Unterhalt Real, Preisbasis 2012 .................................................................................. 145 Tab. 4-6 Bauaufwendungen für Infrastrukturbau gegliedert nach Neubau sowie Umbau und

Unterhalt Real, Preisbasis 2012 .................................................................................. 146 Tab. 4-7 Bauaufwendungen für Infrastrukturbau nach Bauarten (inkl. Unterhaltsarbeiten)

Real, Preisbasis 2012 ................................................................................................. 147 Tab. 4-8 Zahl fertiggestellter Neubauwohnungen und reale Neubauinvestitionen Real,

Preisbasis 2012 ......................................................................................................... 148 Tab. 4-9 Fertigstellung von Wohnungen in Ein- und Mehrfamilienhäusern.................................... 149 Tab. 4-10 Bauaufwendungen für den Neubau von Ein- und Mehrfamilienhäusern Real,

Preisbasis 2012 ......................................................................................................... 150 Tab. 4-11 Gesamtwohnbauaufwendungen von Ein- und Mehrfamilienhäusern (inkl.

Unterhaltsarbeiten) Real, Preisbasis 2012 .................................................................... 151 Tab. 4-12 Bauaufwendungen für Wohnbauten gegliedert nach Neubau sowie Umbau und

Unterhalt Real, Preisbasis 2012 .................................................................................. 152 Tab. 4-13 Bauaufwendungen für Wohnbauten gegliedert nach Neubau sowie Umbau und

Unterhalt Real, Preisbasis 2012 .................................................................................. 153 Tab. 4-14 Bauaufwendungen für Betriebsbauten gegliedert nach Neubau sowie Umbau und

Unterhalt Real, Preisbasis 2012 .................................................................................. 154 Tab. 4-15 Bauaufwendungen für Betriebsbauten gegliedert nach Neubau sowie Umbau und

Unterhalt Real, Preisbasis 2012 .................................................................................. 155 Tab. 4-16 Bauaufwendungen im Betriebsbau (inkl. Unterhaltsarbeiten) Real, Preisbasis 2012.......... 156 Tab. 4-17 Bauaufwendungen im Betriebsbau (inkl. Unterhaltsarbeiten) Real, Preisbasis 2012.......... 157

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Hochbauprognose 2014 - 2020 Tabellen

BAKBASEL

Tab. 4-18 Bauaufwendungen nach Bauarten in der Region Bassin Lémanique (inkl. Unterhaltsarbeiten) (Genf, Waadt) Real, Preisbasis 2012 .............................................. 158

Tab. 4-19 Bauaufwendungen nach Bauarten in der Region Espace Mittelland (inkl. Unterhaltsarbeiten) (Bern, Freiburg, Jura, Neuenburg, Solothurn) Real, Preisbasis 2012 ........................................................................................................................ 159

Tab. 4-20 Bauaufwendungen nach Bauarten in der Region Basel (inkl. Unterhaltsarbeiten) (Basel-Stadt, Baselland) Real, Preisbasis 2012 ............................................................. 160

Tab. 4-21 Bauaufwendungen nach Bauarten in der Region Zürich/Aargau (inkl. Unterhaltsarbeiten) (Zürich, Aargau) Real, Preisbasis 2012 ........................................... 161

Tab. 4-22 Bauaufwendungen nach Bauarten in der Region Zentralschweiz (inkl. Unterhaltsarbeiten) (Luzern, Nidwalden, Obwalden, Schwyz, Uri, Zug) Real, Preisbasis 2012 ......................................................................................................... 162

Tab. 4-23 Bauaufwendungen nach Bauarten in der Region Ostschweiz (inkl. Unterhaltsarbeiten) (Appenzell-Ausserrhoden, Appenzell-Innerrhoden, Glarus, Schaffhausen, St.Gallen, Thurgau) Real, Preisbasis 2012 .................................................................................. 163

Tab. 4-24 Bauaufwendungen nach Bauarten in der Region Südschweiz (inkl. Unterhaltsarbeiten) (Graubünden, Tessin, Wallis) Real, Preisbasis 2012 ......................... 164

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Tabellen Hochbauprognose 2014 - 2020

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Hochbauprognose 2014 - 2020 Abbildungen

BAKBASEL

Abbildungen Abbildungen Abb. 1-1 Entwicklung des realen BIP ............................................................................................ 2 Abb. 1-2 Arbeitsplatzentwicklung ................................................................................................. 2 Abb. 1-3 Reales BIP der Schweiz und seine verwendungsseitigen Komponenten 2015 ...................... 3 Abb. 1-4 Reales BIP der Schweiz und seine verwendungsseitigen Komponenten 2016 bis 2020 ......... 3 Abb. 1-5 Schweizer Arbeitslosenquote .......................................................................................... 4 Abb. 1-6 Bevölkerungsentwicklung gemäss dem hohen BFS-Referenzszenario .................................. 6 Abb. 1-7 Absolute reale Bauaufwendungen nach Hauptgruppen...................................................... 7 Abb. 1-8 Hoch- und Tiefbau: Entwicklung der realen Bauaufwendungen (inkl.

Unterhaltsarbeiten) ....................................................................................................... 8 Abb. 1-9 Entwicklung der realen Hochbauaufwendungen (Neubau und Umbau/Unterhalt) ............... 11 Abb. 1-10 Wachstumsraten der Bauvolumina der Hochbauunterarten 2014, sortiert nach

Gesamtinvestitionszuwächsen ...................................................................................... 12 Abb. 1-11 Bauvolumina der Hochbauunterarten 2014 und 2015, sortiert nach Bauvolumen 2014 ....... 13 Abb. 1-12 Wachstumsraten der Bauvolumina der Hochbauunterarten 2015, sortiert nach

Gesamtinvestitionszuwächsen ...................................................................................... 14 Abb. 1-13 Durchschnittliche jährliche Veränderung der Bauvolumina der Hochbauunterarten

2016 bis 2020, sortiert nach Gesamtinvestitionszuwächsen ............................................. 15 Abb. 1-14 Bauvolumina der Hochbauregionen der Schweiz 2014, sortiert nach Grösse der

Hochbauaufwendungen ............................................................................................... 16 Abb. 1-15 Wachstumsraten der Bauvolumina in den Hochbauregionen der Schweiz 2014,

sortiert nach grösstem Zuwachs der realen Hochbauaufwendungen ................................. 17 Abb. 1-16 Wachstumsraten der Bauvolumina in den Hochbauregionen der Schweiz 2015,

sortiert nach grösstem Zuwachs der realen Hochbauaufwendungen ................................. 17 Abb. 1-17 Durchschnittliche jährliche Veränderung der Bauvolumina in den Hochbauregionen

der Schweiz 2016 bis 2020, sortiert nach grösstem Zuwachs der realen Hochbauaufwendungen ............................................................................................... 18

Abb. 2-1 Verschuldung in Prozent des nominellen BIP .................................................................. 22 Abb. 2-2 Konjunktur und Einnahmen der öffentlichen Hand .......................................................... 22 Abb. 2-3 Entwicklung der Infrastrukturbauaufwendungen nach Bauarten (inklusive

Unterhaltsarbeiten) ..................................................................................................... 23 Abb. 2-4 Verlauf der Bildungsbauaufwendungen (inkl. Unterhaltsarbeiten) ..................................... 25 Abb. 2-5 Entwicklung der Bauaufwendungen: Bildungsbauten ...................................................... 26 Abb. 2-6 Verlauf der Sozialbauaufwendungen (inkl. Unterhaltsarbeiten) ........................................ 28 Abb. 2-7 Entwicklung der Bauaufwendungen: Sozialbau ............................................................... 29 Abb. 2-8 Verlauf der Bauaufwendungen für Sonstige Infrastrukturbauten (inkl.

Unterhaltsarbeiten) ..................................................................................................... 31 Abb. 2-9 Entwicklung der Bauaufwendungen: Sonstiger Infrastrukturbau ...................................... 32 Abb. 2-10 Nettoeinwanderung seit dem Jahr 2000 ........................................................................ 35 Abb. 2-11 Baubewilligungen- und Gesuche Wohnbau gesamt ......................................................... 36 Abb. 2-12 Welches Bevölkerungs-Szenario? (Nettowanderung gemäss hohem und mittlerem

BFS - Bevölkerungsszenario) ........................................................................................ 38 Abb. 2-13 Entwicklung der Wohnbauaufwendungen nach Bauarten (inkl. Unterhaltsarbeiten) ........... 40 Abb. 2-14 Anzahl jährlich neu erstellter Wohnungen im langfristigen Vergleich ................................ 41 Abb. 2-15 Baugesuche im Einfamilienhausbau ............................................................................... 44 Abb. 2-16 Entwicklung der Bauaufwendungen: Einfamilienhausbau ................................................ 46 Abb. 2-17 Entwicklung der Anzahl jährlich neu erstellter Einfamilienhäuser ...................................... 46 Abb. 2-18 Baugesuche im Mehrfamilienhausbau ............................................................................ 48 Abb. 2-19 Entwicklung der Bauaufwendungen: Mehrfamilienhausbau .............................................. 50

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Abbildungen Hochbauprognose 2014 - 2020

BAKBASEL

Abb. 2-20 Entwicklung der Anzahl jährlich neu erstellter Wohnungen in Mehrfamilienhäusern ........... 50 Abb. 2-21 Verlauf der Anzahl jährlich neu erstellter Wohnungen: Basis- versus

Alternativszenario ........................................................................................................ 54 Abb. 2-22 Anteile der Betriebsbauaufwendungen 2000 .................................................................. 55 Abb. 2-23 Anteile der Betriebsbauaufwendungen 2012 .................................................................. 55 Abb. 2-24 Entwicklung des BIP und der Betriebsbauaufwendungen ................................................. 58 Abb. 2-25 Entwicklung der Zahl der Erwerbstätigen in den büroflächenintensiven Branchen .............. 59 Abb. 2-26 Entwicklung der Bauaufwendungen: Büro- und Verwaltungsgebäude ............................... 61 Abb. 2-27 Büro- und Verwaltungsgebäude im Vergleich zum Betriebsbautotal .................................. 61 Abb. 2-28 Entwicklung der Konsumentenstimmung 1. Quartal 1980 – 2. Quartal 2014...................... 63 Abb. 2-29 Entwicklung der Bauaufwendungen: Kaufhäuser, Geschäftsgebäude ................................ 65 Abb. 2-30 Kaufhäuser und Geschäftsgebäude im Vergleich zum Betriebsbautotal ............................. 65 Abb. 2-31 Entwicklung der Bauaufwendungen: Hotel- und Restaurantbauten................................... 68 Abb. 2-32 Hotel- und Restaurantbauten im Vergleich zum Betriebsbautotal ..................................... 68 Abb. 2-33 Entwicklung der Bauaufwendungen: Fabriken- und Werkstättenbauten ............................ 70 Abb. 2-34 Fabriken- und Werkstättenbauten im Vergleich zum Betriebsbautotal ............................... 71 Abb. 2-35 Entwicklung der Bauaufwendungen: Lager- und Hallenbauten ......................................... 73 Abb. 2-36 Lager- und Hallenbauten im Vergleich zum Betriebsbautotal ........................................... 73 Abb. 2-37 Entwicklung der Bauaufwendungen: Landwirtschaftsbauten ............................................ 75 Abb. 2-38 Landwirtschaftliche Bauten im Vergleich zum Betriebsbautotal ........................................ 76 Abb. 2-39 Entwicklung der Bauaufwendungen: Sonstiger Betriebsbau ............................................. 77 Abb. 2-40 Sonstiger Betriebsbau im Vergleich zum Betriebsbautotal ................................................ 78 Abb. 3-1 Entwicklung der totalen Hochbauaufwendungen 2014 bis 2020 nach Regionen ................. 81 Abb. 3-2 Entwicklung der Infrastrukturbauaufwendungen 2014 bis 2020 nach Regionen ................. 82 Abb. 3-3 Entwicklung der Leerstandsquoten 2000 bis 2013 nach Regionen .................................... 83 Abb. 3-4 Entwicklung der Wohnbauaufwendungen 2014 bis 2020 nach Regionen ........................... 84 Abb. 3-5 Entwicklung der Betriebsbauaufwendungen 2014 bis 2020 nach Regionen ....................... 85 Abb. 3-6 Bruttoinlandsprodukt Schweiz / Region Bassin Lémanique ............................................... 86 Abb. 3-7 Anteile der Sektoren am BIP, Region Bassin Lémanique .................................................. 86 Abb. 3-8 Bauaufwendungen Bassin Lémanique und Schweiz (inkl. Unterhaltsarbeiten) .................... 88 Abb. 3-9 Entwicklung Bauaufwendungen nach Bauarten in der Region Bassin Lémanique (inkl.

Unterhaltsarbeiten) ..................................................................................................... 89 Abb. 3-10 Leerstandsquoten 2013 Bassin Lémanique ..................................................................... 91 Abb. 3-11 Altersstruktur der Bevölkerung Bassin Lémanique .......................................................... 91 Abb. 3-12 Bevölkerungsentwicklung in der Region Bassin Lémanique .............................................. 91 Abb. 3-13 Entwicklung der Zahl der Erwerbstätigen Bassin Lémanique ............................................ 92 Abb. 3-14 Sektorielles Trendwachstum 2014– 2020 Bassin Lémanique ............................................ 92 Abb. 3-15 Bruttoinlandsprodukt Schweiz / Region Espace Mittelland ............................................... 93 Abb. 3-16 Anteile der Sektoren am BIP, Region Espace Mittelland ................................................... 93 Abb. 3-17 Bauaufwendungen Espace Mittelland und Schweiz (inkl. Unterhaltsarbeiten) .................... 95 Abb. 3-18 Entwicklung Bauaufwendungen nach Bauarten in der Region Espace Mittelland (inkl.

Unterhaltsarbeiten) ..................................................................................................... 95 Abb. 3-19 Leerstandsquoten 2013 Espace Mittelland ..................................................................... 97 Abb. 3-20 Altersstruktur der Bevölkerung Espace Mittelland ........................................................... 97 Abb. 3-21 Bevölkerungsentwicklung in der Region Espace Mittelland ............................................... 98 Abb. 3-22 Entwicklung der Zahl der Erwerbstätigen Espace Mittelland ............................................. 99 Abb. 3-23 Sektorielles Trendwachstum 2014– 2020 Espace Mittelland ............................................. 99 Abb. 3-24 Bruttoinlandsprodukt Schweiz / Region Basel ............................................................... 100 Abb. 3-25 Anteile der Sektoren am BIP, Region Basel .................................................................. 100 Abb. 3-26 Bauaufwendungen Region Basel und Schweiz (inkl. Unterhaltsarbeiten) ......................... 102

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Hochbauprognose 2014 - 2020 Abbildungen

BAKBASEL

Abb. 3-27 Entwicklung Bauaufwendungen nach Bauarten in der Region Basel (inkl. Unterhaltsarbeiten) ................................................................................................... 103

Abb. 3-28 Leerstandsquoten 2013 Region Basel .......................................................................... 105 Abb. 3-29 Altersstruktur der Bevölkerung Region Basel ................................................................ 105 Abb. 3-30 Bevölkerungsentwicklung in der Region Basel .............................................................. 105 Abb. 3-31 Entwicklung der Zahl der Erwerbstätigen Region Basel ................................................. 106 Abb. 3-32 Sektorielles Trendwachstum 2014– 2020 Region Basel ................................................. 106 Abb. 3-33 Bruttoinlandsprodukt Schweiz / Region Zürich/Aargau .................................................. 107 Abb. 3-34 Anteile der Sektoren am BIP, Region Zürich/Aargau ..................................................... 107 Abb. 3-35 Bauaufwendungen Region Zürich/Aargau und Schweiz (inkl. Unterhaltsarbeiten) ............ 109 Abb. 3-36 Entwicklung Bauaufwendungen nach Bauarten in der Region Zürich/Aargau (inkl.

Unterhaltsarbeiten) ................................................................................................... 109 Abb. 3-37 Leerstandsquoten 2013 Region Zürich/Aargau ............................................................. 112 Abb. 3-38 Altersstruktur der Bevölkerung Zürich/Aargau .............................................................. 112 Abb. 3-39 Bevölkerungsentwicklung in der Region Zürich/Aargau ................................................. 112 Abb. 3-40 Entwicklung der Zahl der Erwerbstätigen Zürich/Aargau................................................ 113 Abb. 3-41 Sektorielles Trendwachstum 2014 – 2020 Zürich/Aargau .............................................. 113 Abb. 3-42 Bruttoinlandsprodukt Schweiz / Region Zentralschweiz ................................................. 114 Abb. 3-43 Anteile der Sektoren am BIP, Region Zentralschweiz .................................................... 114 Abb. 3-44 Bauaufwendungen Region Zentralschweiz und Schweiz (inkl. Unterhaltsarbeiten) ........... 116 Abb. 3-45 Entwicklung Bauaufwendungen nach Bauarten in der Region Zentralschweiz (inkl.

Unterhaltsarbeiten) ................................................................................................... 116 Abb. 3-46 Leerstandsquoten 2013 Region Zentralschweiz ............................................................ 118 Abb. 3-47 Altersstruktur der Bevölkerung Zentralschweiz ............................................................. 118 Abb. 3-48 Bevölkerungsentwicklung in der Region Zentralschweiz ................................................ 119 Abb. 3-49 Entwicklung der Zahl der Erwerbstätigen Zentralschweiz ............................................... 120 Abb. 3-50 Sektorielles Trendwachstum 2014 – 2020 Zentralschweiz .............................................. 120 Abb. 3-51 Bruttoinlandsprodukt Schweiz / Region Ostschweiz ...................................................... 121 Abb. 3-52 Anteile der Sektoren am BIP, Region Ostschweiz .......................................................... 121 Abb. 3-53 Bauaufwendungen Region Ostschweiz und Schweiz (inkl. Unterhaltsarbeiten) ................. 123 Abb. 3-54 Entwicklung Bauaufwendungen nach Bauarten in der Region Ostschweiz (inkl.

Unterhaltsarbeiten) ................................................................................................... 124 Abb. 3-55 Leerstandsquoten 2013 Region Ostschweiz .................................................................. 126 Abb. 3-56 Altersstruktur der Bevölkerung Ostschweiz .................................................................. 126 Abb. 3-57 Bevölkerungsentwicklung in der Region Ostschweiz ...................................................... 126 Abb. 3-58 Entwicklung der Zahl der Erwerbstätigen Schweiz und Ostschweiz ................................ 127 Abb. 3-59 Sektorielles Trendwachstum 2014 – 2020 Schweiz und Ostschweiz ................................ 127 Abb. 3-60 Bruttoinlandsprodukt Schweiz / Region Südschweiz ...................................................... 128 Abb. 3-61 Anteile der Sektoren am BIP, Region Südschweiz ......................................................... 128 Abb. 3-62 Bauaufwendungen Region Südschweiz und Schweiz (inkl. Unterhaltsarbeiten) ................ 131 Abb. 3-63 Entwicklung Bauaufwendungen nach Bauarten in der Region Südschweiz (inkl.

Unterhaltsarbeiten) ................................................................................................... 131 Abb. 3-64 Leerstandsquoten 2013 Region Südschweiz ................................................................. 134 Abb. 3-65 Altersstruktur der Bevölkerung Südschweiz .................................................................. 134 Abb. 3-66 Bevölkerungsentwicklung in der Region Südschweiz ..................................................... 134 Abb. 3-67 Entwicklung der Zahl der Erwerbstätigen Südschweiz ................................................... 135 Abb. 3-68 Sektorielles Trendwachstum 2014 – 2020 Südschweiz .................................................. 135 Abb. 4-1 Einteilung der Schweiz in die im vorliegenden Bericht verwendeten Grossregionen .......... 140

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Abbildungen Hochbauprognose 2014 - 2020

BAKBASEL

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Hochbauprognose 2014 - 2020 Wirtschaftliches und demographisches Umfeld

BAKBASEL 1

1 Rahmenbedingungen und Prognoseergebnisse im Überblick

1.1 Wirtschaftliches und demographisches Umfeld Wirtschaftliches und demographisches Umfeld

Weltwirtschaft

Der Erholungskurs der Weltwirtschaft hat sich im ersten Halbjahr 2014 zwar fortgesetzt, die Dynamik blieb jedoch verhalten. Im ersten Quartal hat hierzu insbesondere die wetterbedingte Schwäche in den USA beigetragen. Das zweite Quartal stand im Zeichen der weiterhin nur zögerlichen Erholung in der Eurozone und der anhaltend schwachen Entwicklung vieler Schwellenländer. Für das zweite Halbjahr sprechen meh-rere Faktoren für eine Beschleunigung der Konjunktur vor allem in den Industriestaaten. Insbesondere die USA dürften nach dem schwachen Auftakt 2014 zum Wachstumsmotor der Weltwirtschaft werden. Zu-nächst fällt die Fiskalpolitik sowohl in den USA als auch im Euroraum weniger restriktiv als noch in den Vorjahren aus, während die monetären Rahmenbedingungen ausgesprochen günstig bleiben. Insbesonde-re in den USA ist zudem mit einem Anziehen der Binnennachfrage zu rechnen, da die Fortschritte auf dem Arbeitsmarkt den privaten Konsum stützen dürften. Hinzu kommt, dass das US-Verbrauchervertrauen im Juni auf den höchsten Stand seit Januar 2008 gestiegen ist. Auch geben die kräftigen Lohnzuwächse vom Juni Anlass zur Hoffnung, dass die bislang verhaltene Einkommensentwicklung allmählich Tritt fasst. Des Weiteren ist mit einer stärkeren Investitionstätigkeit der US-Unternehmen zu rechnen, da sich die Stim-mungslage der Unternehmen zuletzt aufgehellt hat und der Bestand an Kapitalreserven hoch ist.

Auch in der Eurozone dürfte die Konjunktur im zweiten Halbjahr 2014 anziehen. Zwar sind die strukturel-len Anpassungen in den krisengeschüttelten Staaten der Eurozone noch nicht abgeschlossen. Doch die wachstumshemmenden Effekte werden im Prognosezeitraum nicht mehr so schwer wiegen, wie es in den letzten Jahren der Fall war. Allerdings sind nicht alle Euro-Länder gleichermassen erfolgreich in ihren Re-formanstrengungen gewesen. Während sich die Wettbewerbsfähigkeit in Spanien, Portugal und Irland deutlich verbessert hat, sind in Frankreich, Italien und Belgien die Lohnstückkosten in den letzten Jahren überdurchschnittlich gestiegen. Somit dürften nicht alle Länder von der unterstellten allmählichen Bele-bung des Welthandels profitieren. Nur verhalten ist auch der Investitionsausblick, insbesondere aufgrund der anhaltend schwachen Kreditvergabebereitschaft in der südlichen Peripherie. Für zusätzliche Unsicher-heit sorgen die anstehenden Banken-Stresstests. Somit bleiben die Finanzierungsbedingungen in vielen Ländern trotz der jüngsten Zinssenkung der EZB von Anfang Juni angespannt.

Verhalten ist der Ausblick für die Schwellenländer: Nachdem die Finanzmärkte in vielen Schwellenländern zu Jahresbeginn erneut unter Druck geraten sind, hat sich die Lage im zweiten Quartal stabilisiert. Den-noch bleiben die Wachstumsperspektiven eingetrübt. Während in China die Neuausrichtung auf ein stärker konsumgetriebenes Wirtschaftsmodell die Wachstumsaussichten schmälert, stellen in Ländern wie Brasilien oder Indien die in den letzten Jahren versäumten Reformen zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit ein Wachstumshindernis dar. Insgesamt rechnen wir in den Jahren 2014 und 2015 mit einem globalen Wirt-schaftswachstum von 2.6 bzw. 3.1 Prozent (2013: +2.4%).

Die Konjunkturrisiken bleiben jedoch hoch und umfangreich: In der Eurozone hat insbesondere die Defla-tionsgefahr zugenommen. Zudem sind auch die geopolitischen Unsicherheiten deutlich gestiegen: Kommt es zu einer weiteren Eskalation der Krisen in der Ukraine oder im Nahen Osten, drohen unter anderem stark steigende Energiepreise. Weitere Risiken sind die gegenwärtigen Probleme im chinesischen Finanz-sektor sowie die insgesamt fragile wirtschaftliche Verfassung vieler Schwellenländer.

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Wirtschaftliches und demographisches Umfeld Hochbauprognose 2014 - 2020

2 BAKBASEL

Abb. 1-1 Entwicklung des realen BIP Abb. 1-2 Arbeitsplatzentwicklung

0%

1%

2%

3%

4%

2014 2015 2016 - 2020

USA Euro Zone Welt

0.0%

0.5%

1.0%

1.5%

2.0%

2.5%

2014 2015 2016 - 2020

USA Euro Zone

Durchschnittliche jährliche Veränderung in % Quelle: BAKBASEL

Durchschnittliche jährliche Veränderung in % Quelle: BAKBASEL

Im mittelfristigen Prognosezeitraum (2016 – 2020) dürfte sich das Wachstum der Weltwirtschaft bei etwa 3.5 Prozent pro Jahr einpendeln. Insbesondere die Aussichten für die US-Wirtschaft sind vielversprechend: Zum einen sollte die Belebung auf dem Immobilienmarkt und der Rückgang der Arbeitslosenzahlen eine schwungvolle Entwicklung der privaten Konsumausgaben ermöglichen. Zum anderen ist angesichts der guten Ertragslage und der hohen Bargeldreserven der US-Firmen mit einer Belebung der Investitionstätig-keit zu rechnen, sobald der Welthandel an Schwung gewinnt. Positiv trägt hierzu auch der Schiefer-Gas-Boom bei, der die Energiekosten für US-Firmen dauerhaft deutlich verringert.

Mit einer Belebung der Konjunktur ist mittelfristig auch in den Schwellenländern zu rechnen. Denn dank des hohen Bevölkerungswachstums, der im Vergleich zu den Industriestaaten niedrigeren Staatsschulden und des weiterhin beträchtlichen Wohlstandsrückstandes zum Westen ist mit soliden Wachstumsraten zu rechnen, wenngleich das hohe Wachstumstempo der Jahre 2000-2010 nicht mehr erreicht werden dürfte. Neben dem dynamischen Bevölkerungswachstum ist vor allem das im Vergleich zu den Industriestaaten deutlich höhere Produktivitätswachstum der wichtigste Garant für den Aufstieg der Schwellenländer.

Verhalten sind die mittelfristigen Aussichten dagegen in der Eurozone. Zwar unterstellen wir in unserem Basisszenario, dass die Eurokrise mit Hilfe des Spar- und Reformkurses Schritt für Schritt überwunden wird. Doch die notwendig gewordenen langwierigen Entschuldungsprozesse werden sowohl den privaten als auch den staatlichen Konsum in den nächsten Jahren empfindlich bremsen, wenngleich der restriktive Impuls nicht mehr so stark wie in den Jahren 2012 und 2013 ausfallen wird. Hinzu kommen mögliche negative Folgen der rekordhohen Arbeitslosigkeit auf das mittelfristige Potenzialwachstum.

Wirtschaftliche Entwicklung Schweiz

Die Schweizer Wirtschaft befindet sich auf einem robusten Wachstumskurs. Im Jahr 2013 expandierte das reale Bruttoinlandsprodukt um 2.0 Prozent, eine im Vergleich zum benachbarten Euroraum klar überdurch-schnittliche Entwicklung. Der Start ins Jahr 2014 verlief jedoch etwas weniger dynamisch als erwartet. Zwar konnten die Schweizer Exporte wieder kräftig zum Wirtschaftswachstum beitragen. Gleichzeitig schwächte sich aber die binnenwirtschaftliche Dynamik ab. Vor allem die Investitionstätigkeit der Unter-nehmen enttäuschte. Dabei sind sowohl die aussenwirtschaftlichen Risiken als auch die hausgemachte Planungsunsicherheit (Stichwort: Masseneinwanderungsinitiative) von Bedeutung. In unserem Basisszena-rio gehen wir jedoch davon aus, dass sich die Schweizer Unternehmensinvestitionen in den kommenden Quartalen nach und nach beschleunigen werden.

Auch wenn sich die Dynamik des privaten Konsums im ersten Quartal 2014 leicht abgeschwächt hat, dürf-te der private Konsum im weiteren Jahresverlauf sowie 2015 eine wichtige Stütze der Schweizer Wirtschaft bleiben. Insbesondere der anhaltende Beschäftigungsaufbau sowie die solide Entwicklung der Reallöhne werden weiterhin für Rückenwind sorgen. Zudem befindet sich die Konsumentenstimmung über dem lang-jährigen Durchschnitt und auch die Zuwanderung dürfte zumindest kurzfristig noch immer hoch ausfallen.

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Hochbauprognose 2014 - 2020 Wirtschaftliches und demographisches Umfeld

BAKBASEL 3

Der Aussenhandel war in den letzten zwei Jahren das Sorgenkind der Schweizer Wirtschaft. Die Kombina-tion aus schwacher globaler Konjunktur und starkem Franken belastete das Exportgeschäft der Schweizer Firmen erheblich. In den nächsten Monaten ist jedoch von einer allmählichen Belebung der internationalen Konjunktur auszugehen, weshalb auch die globale Investitionstätigkeit wieder Tritt fassen dürfte. Unter dieser Voraussetzung ist auch mit einer Beschleunigung des Schweizer Exportwachstums zu rechnen.

Insgesamt rechnen wir für das Schweizer Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2014 mit einer Zunahme von 2.0 Prozent. Für das Jahr 2015 erwarten wir eine leichte Beschleunigung des BIP-Wachstums auf 2.3 Prozent. Die mittelfristig intakten globalen Wachstumsperspektiven kommen im weiteren Prognosezeit-raum 2016 bis 2020 auch der Schweiz zugute. Angetrieben von der wieder deutlich stärkeren Auslands-nachfrage dürften die gesamtwirtschaftlichen Wachstumsraten in diesem Zeitraum bei durchschnittlich 1.8 Prozent pro Jahr liegen. Eine dämpfende Wirkung auf die Gesamtwirtschaft und insbesondere auf die Bauwirtschaft dürfte mittelfristig allerdings der zu erwartende Zinsanstieg haben.

Ein wichtiger Grund für die mittelfristig soliden Wachstumsaussichten ist die hohe Standortattraktivität der Schweiz. Zu nennen sind in diesem Zusammenhang der liberale Arbeitsmarkt, die hervorragenden Bil-dungsinstitutionen sowie nicht zuletzt die niedrigen Steuersätze. Die guten Rahmenbedingungen in der Schweiz spiegeln sich im stetigen Zustrom von hochqualifizierten Arbeitnehmern in die Schweiz sowie den zahlreichen Neuansiedlungen von Firmenzentralen wider. Ein Unsicherheitsfaktor für die Wettbewerbsfä-higkeit der Schweiz ist jedoch die Annahme der Masseneinwanderungsinitiative (MEI): Zum einen erhöht die Initiative die Planungsunsicherheit für die Unternehmen, solange nicht klar ist, wie die Initiative letzt-endlich umgesetzt wird. Zum anderen bleibt abzuwarten, inwieweit die Umsetzung der Initiative die Zu-sammenarbeit mit der EU und den Zugang zu den EU-Absatzmärkten belastet. In unserem Basisszenario gehen wir davon aus, dass die MEI pragmatisch, d.h. nahe an den Bedürfnissen des Schweizer Arbeits-marktes, umgesetzt wird. Auch unterstellen wir keine signifikanten Beeinträchtigungen für die Schweizer Exportwirtschaft. Auf die möglichen Folgen einer restriktiveren Umsetzung der MEI wird im Kapitel 2.2.4 eingegangen.

Abb. 1-3 Reales BIP der Schweiz und seine verwendungsseitigen Komponenten 2015

Abb. 1-4 Reales BIP der Schweiz und seine verwendungsseitigen Komponenten 2016 bis 2020

0% 1% 2% 3% 4% 5% 6% 7%

Importe

Exporte

Investitionen

Konsum

BIP

0% 1% 2% 3% 4% 5%

Importe

Exporte

Investitionen

Konsum

BIP

Veränderung gegenüber Vorjahr in % Quelle: BAKBASEL

Veränderung gegenüber Vorjahr in % Quelle: BAKBASEL

Arbeitsmarkt

Die saisonbereinigte Arbeitslosenquote verharrt seit dem Sommer 2013 recht stabil bei 3.2 Prozent. Damit liegt die Arbeitslosigkeit im internationalen Vergleich weiterhin auf sehr niedrigem Niveau. Der Beschäfti-gungsaufbau in der Schweiz setzte sich im ersten Quartal 2014 fort. In Anbetracht der intakten Konjunk-turperspektiven ist auch in den kommenden Quartalen von einem soliden Beschäftigungsaufbau auszuge-hen. Wir rechnen bei der Zahl der Erwerbstätigen in den Jahren 2014 und 2015 mit Zuwächsen von je-weils 1.3 Prozent. Diese positive Entwicklung dürfte sich auch in einem allmählichen Rückgang der Arbeits-losenzahlen widerspiegeln. Gemäss unserer Einschätzung wird die Schweizer Arbeitslosenquote Ende 2015 rund 2.9 Prozent betragen.

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Wirtschaftliches und demographisches Umfeld Hochbauprognose 2014 - 2020

4 BAKBASEL

Mittelfristig rechnen wir mit weiterhin niedrigen Arbeitslosenzahlen in der Schweiz. Angesichts der intakten Wirtschaftsaussichten dürfte die Arbeitslosenquote bis 2020 leicht auf 2.8 Prozent zurückgehen. Für die Zahl der Erwerbstätigen erwarten wir im Zeitraum 2016 bis 2020 einen Zuwachs von durchschnittlich 0.8 Prozent pro Jahr.

Abb. 1-5 Schweizer Arbeitslosenquote

0.0

0.5

1.0

1.5

2.0

2.5

3.0

3.5

4.0

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020

Prognosen

Jahresdurchschnitte in Prozent Quelle: SECO, BAKBASEL

Monetäres Umfeld

Die Politik der Schweizerischen Nationalbank (SNB) dürfte weiterhin expansiv ausgerichtet bleiben. Hierbei ist das internationale Zinsumfeld zu bedenken, welches die Handlungsoptionen der SNB limitiert. So hat die europäische Zentralbank (EZB) Anfang Juni 2014 die Leitzinsen im Euroraum auf 0.15 Prozent gesenkt und angesichts der bislang geringen wirtschaftlichen Dynamik im Euroraum dürften die Zinsen noch bis mindestens 2017 auf dem gegenwärtigen niedrigen Niveau verbleiben. Somit ist eine baldige Zinswende auch in der Schweiz unwahrscheinlich, da dies den Aufwertungsdruck auf den Franken gegenüber dem Euro erhöhen würde. Mit einer ersten Zinserhöhung der SNB rechnen wir erst im zweiten Halbjahr 2016, zudem dürfte die SNB den Franken-Mindestkurs gegenüber dem Euro bis auf weiteres aufrechterhalten.

Die mit dem SNB-Kurs verbundenen Risiken für das allgemeine Preisniveau sind begrenzt. Denn die schwache Preisentwicklung in der Eurozone dämpft die importierte Inflation und hält im Verbund mit dem hohen Aussenwert des Frankens den Druck auf die preisliche Wettbewerbsfähigkeit der Schweizer Unter-nehmen hoch. Insgesamt prognostizieren wir einen Anstieg der Konsumentenpreise von 0.1 Prozent für das Jahr 2014 sowie von 0.7 Prozent für das Jahr 2015.

Mit der anhaltend expansiven Politik sind jedoch nach wie vor Risiken für den Schweizer Immobilienmarkt verbunden. Zwar hat sich das Preiswachstum 2013 verringert, dennoch bleibt der Immobiliensektor in einigen Schweizer Regionen überhitzt. Aufgrund des voraussichtlich weiter anhaltenden Tiefzinsumfeldes könnte es zu weiteren Preissteigerungen auf dem Häusermarkt kommen. Mittelfristig besteht somit die Gefahr einer kräftigen Preiskorrektur, insbesondere falls es zu einem überraschend schnellen Anstieg der Hypothekenzinsen kommen würde. Nach unserer Einschätzung dürften jedoch die eingeleiteten makropru-denziellen Massnahmen (z.B. der antizyklische Kapitalpuffer) und die weiter verschärften Selbstregulierun-gen der Banken bei der Kreditvergabe den Gefahrenherd Immobilienmarkt im Zaum halten.

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Hochbauprognose 2014 - 2020 Wirtschaftliches und demographisches Umfeld

BAKBASEL 5

Mittelfristig ist davon auszugehen, dass sich infolge der höheren Dynamik der globalen Wirtschaft auch die monetären Rahmenbedingungen in der Schweiz normalisieren. Gemäss unserem Basisszenario wird sich dies vor allem in den Jahren 2017 bis 2019 in Form steigender Zinssätze bemerkbar machen. Im internati-onalen und auch im historischen Vergleich bleibt das Zinsniveau jedoch auf niedrigem Niveau, insbesonde-re da auch die Inflationsentwicklung zwischen 2016 und 2020 moderat ausfallen dürfte. Aufgrund der guten Wachstumsperspektiven dürfte der Franken auch mittelfristig in etwa auf seinem jetzigen Niveau gegenüber dem Euro bleiben.

Tab. 1-1 Entwicklung allgemeines Preisniveau und Zinsen gemäss dem BAK-Basisszenario

2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020

Inflationsrate in % -0.2 0.1 0.7 1.5 1.5 1.5 1.5 1.5

Zinsen, 3 Monate in % 0.02 0.02 0.02 0.17 0.69 1.63 2.42 2.50

Zinsen, Bundesobligationen 10 Jahre in % 0.95 0.85 1.01 1.29 1.89 2.50 2.90 2.95

Jahresdurchschnitte Quelle: SNB, BFS, BAKBASEL

Demographie

Die Annahme der Masseneinwanderungsinitiative stellt einen Risikofaktor für die Schweizer Bauwirtschaft dar, unter anderem da die Umsetzung der Initiative die Netto-Zuwanderung drosseln könnte. Eine durch Fakten abgestützte Quantifizierung der mittelfristigen Rückwirkungen ist jedoch erst möglich, wenn kon-krete Richtlinien zur Ausgestaltung der geplanten Kontingente vorliegen. Gemäss dem vom Bundesrat im Sommer 2014 präsentierten Konzept sollen die Kontingente flexibel an den Bedürfnissen der Schweizer Wirtschaft ausgerichtet werden, so dass von dieser Seite kein ausgeprägter angebotsseitiger Schock zu erwarten ist. In unserem Basisszenario gehen wir deswegen weiterhin davon aus, dass die Schweizer Bevölkerungsentwicklung in den kommenden Jahren sehr ähnlich zu derjenigen des hohen BFS Bevölke-rungs-Szenarios verläuft (Szenario (B-00-2010). Gerade bezüglich Nettoeinwanderung ist dieses nicht so hoch, wie es der Name postuliert und scheint durchaus im Einklang mit den flexiblen Kontingenten des Bundesrat-Konzepts (Vgl. Kapitel 2.2). Das hohe BFS-Bevölkerungsszenario prognostiziert für den Zeit-raum 2014 bis 2020 ein durchschnittliches Bevölkerungswachstum von 1.0 Prozent pro Jahr. Somit erhöht sich bis zum Jahr 2020 die Schweizer Bevölkerungszahl auf mehr als 8.7 Mio. Personen bzw. um durch-schnittlich rund 85'000 Personen pro Jahr.

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Wirtschaftliches und demographisches Umfeld Hochbauprognose 2014 - 2020

6 BAKBASEL

Abb. 1-6 Bevölkerungsentwicklung gemäss dem hohen BFS-Referenzszenario

7'000'000

7'200'000

7'400'000

7'600'000

7'800'000

8'000'000

8'200'000

8'400'000

8'600'000

8'800'000

9'000'000

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020

Prognosen

Bevölkerung in Personen gemäss dem hohen BFS-Referenzszenario Quelle: BFS, BAKBASEL

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Hochbauprognose 2014 - 2020 Prognoseergebnisse im Überblick

BAKBASEL 7

1.2 Prognoseergebnisse im Überblick Prognoseergebnisse im Überblick

Die Hauptkategorien des Hochbaus

Abb. 1-7 vermittelt einen ersten Eindruck von der Aufteilung und der Entwicklung der drei Hochbaukatego-rien. Dabei nimmt der Wohnbau die bei weitem wichtigste Rolle ein. Im Jahr 20131 entfielen mehr als 62 Prozent aller Hochbauaufwendungen auf diesen Bereich. Mit einem Anteil von 22.8 Prozent war der Betriebsbau die zweitgrösste Hochbaukategorie, während der Infrastrukturbau nur 14.7 Prozent ausmach-te. Diese Verteilung ist seit Jahren relativ stabil.

Im Jahr 2014 ist mit einem kräftigen Anstieg der realen Hochbauinvestitionen zu rechnen (+4.2%). Damit liegt das reale Investitionsvolumen für alle drei Bauarten über dem Durchschnitt der Jahre 2009 bis 2013. Für 2015 ist jedoch von einem Rückgang der realen Hochbauaufwendungen auszugehen (-0.9%). Zwar dürfte der Infrastrukturbau (+4.4%) spürbar zulegen, doch sowohl im Betriebsbau (-0.4%) als auch im Wohnbau (-2.4%) ist von einem Rückgang des Investitionsvolumens auszugehen.

Im mittelfristigen Prognosezeitraum (2016 – 2020) rechnen wir vor allem im Infrastrukturbereich mit kräf-tig steigenden Investitionsvolumina (Ø +2.2% p.a.). Verantwortlich hierfür sind vor allem die zahlreichen Spital-Neubauten im Sozialbau-Bereich. Auch im Betriebsbau ist dank der intakten gesamtwirtschaftlichen Perspektiven von ansteigenden Investitionen auszugehen (Ø +1.1%). Im Wohnbau ist hingegen nur mit einem Plus von durchschnittlich 0.2 Prozent pro Jahr zu rechnen. Ausschlaggebend hierfür ist die Stagnati-on bei den Neubauinvestitionen, welche unter anderem durch die Auswirkungen der Zweitwohnungsinitia-tive bedingt ist. Hinzu kommen die erhöhten Unsicherheiten im Zuge der Masseneinwanderungsinitiative (MEI) sowie die restriktiveren Finanzierungsbedingungen für neue Wohnungen. Insgesamt dürften die realen Hochbauaufwendungen zwischen 2016 und 2020 um durchschnittlich 0.7 Prozent pro Jahr zuneh-men.

Abb. 1-7 Absolute reale Bauaufwendungen nach Hauptgruppen

0

5'000

10'000

15'000

20'000

25'000

30'000

35'000

40'000

2009 - 2013 2014 2015 2016 - 2020

Infrastrukturbau Betriebsbau Wohnbau

Durchschnittliches reales Investitionsvolumen pro Jahr zu Preisen von 2012, in Mio. CHF Quelle: BFS, BAKBASEL

1 Bei Erstellung dieser Publikation lagen offizielle Daten zu den Bauausgaben bis zum Jahr 2012 vor. Die Angaben für

das Jahr 2013 beruhen auf Abschätzungen von BAKBASEL.

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Prognoseergebnisse im Überblick Hochbauprognose 2014 - 2020

8 BAKBASEL

Entwicklung im Hoch- und Tiefbau

In den Jahren 2009 bis 2012 sind die realen Bauausgaben in der Schweiz deutlich gestiegen. Dieser Bau-boom wurde vor allem vom Hochbau getragen, doch auch der Tiefbau kehrte 2012 nach zwei schwäche-ren Jahren auf die Wachstumsspur zurück. Im Jahr 2013 dürften die realen Bauaufwendungen um 1.3 Prozent gewachsen sein. Während die Hochbauaufwendungen erneut schwungvoll expandierten (+2.5%), war im Tiefbau ein Rückgang der Bauinvestitionen um 2.7 Prozent zu verzeichnen. Damit dürfte das Investitionsvolumen des gesamten Baus bei etwa 64 Mrd. CHF gelegen haben, wobei der Hochbau für 79 Prozent der gesamten Bauausgaben verantwortlich war.

Im Jahr 2014 ist unter anderem aufgrund des ungewöhnlich milden Winters, welcher zu deutlich weniger temperatur- bzw. niederschlagsbedingten Bauunterbrechungen geführt hat, mit deutlich steigenden Bau-investitionen zu rechnen (+4.9%). Insbesondere die Tiefbauaktivität dürfte hiervon profitieren (+7.4%), aber auch im Hochbau steigen die Bauausgaben erneut stark an (+4.2%). Für 2015 ist hingegen eine Wachstumsdelle zu erwarten. Die Auswirkungen der Zweitwohnungsinitiative sowie das zuletzt vor allem im Umbaubereich gesunkene Volumen der Baugesuche lassen insbesondere im Wohnbau einen Rückgang der Bauinvestitionen erwarten. Der boomende Infrastrukturbau kann dies nicht vollends kompensieren und insgesamt resultiert ein Rückgang der Hochbauaufwendungen von 0.9 Prozent. Auch bei den Tiefbauaus-gaben ist nach dem Aufschwung im Jahr 2014 mit einem Rückgang der Investitionen im Folgejahr zu rechnen (-2.4%). Insgesamt prognostizieren wir ein Minus von 1.3 Prozent für die gesamten Bauaufwen-dungen im Jahr 2015.

Mittelfristig sind die Wachstumsperspektiven im Schweizer Baugewerbe intakt. Wir rechnen für den Zeit-raum 2016 bis 2020 mit einem Wachstum der gesamten realen Bauausgaben von durchschnittlich 0.9 Prozent pro Jahr. Dabei dürfte der Tiefbau (+1.4% p.a.) etwas dynamischer wachsen als der Hochbau (+0.7% p.a.). Mit der Annahme der Vorlage Finanzierung und Ausbau der Bahninfrastruktur (FABI) wurde im Februar 2014 die mittelfristige Finanzierungsunsicherheit von Ausbauprojekten im Tiefbausektor redu-ziert. Zudem sind auch im Zuge des geplanten Nationalstrassen- und Agglomerationsfonds (NAF) mittel-fristig neue staatliche Mittel für Tiefbauprojekte zu erwarten.

Abb. 1-8 Hoch- und Tiefbau: Entwicklung der realen Bauaufwendungen (inkl. Unterhaltsarbeiten)

90

100

110

120

130

140

150

160

80 82 84 86 88 90 92 94 96 98 00 02 04 06 08 10 12 14 16 18 20

Total

Tiefbau

Hochbau

Prognosen

Indexiertes reales Investitionsvolumen, 1980=100 Quelle: BFS, BAKBASEL

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Hochbauprognose 2014 - 2020 Prognoseergebnisse im Überblick

BAKBASEL 9

Tab. 1-2 Bauaufwendungen im Hoch- und Tiefbau (inkl. Unterhaltsarbeiten)2

Jahr

Hochbauten Tiefbauten Bau Total

in Mio. CHF Veränderung ggü. Vorjahr

in Mio. CHF Veränderung ggü. Vorjahr

in Mio. CHF Veränderung ggü. Vorjahr

2009-13 Ø 47'955 3.3% 13'415 0.8% 61'370 2.8%

2014 52'778 4.2% 14'449 7.4% 67'226 4.9%

2015 52'276 -0.9% 14'102 -2.4% 66'378 -1.3%

2016 51'894 -0.7% 14'271 1.2% 66'165 -0.3%

2017 52'315 0.8% 14'456 1.3% 66'772 0.9%

2018 52'785 0.9% 14'673 1.5% 67'459 1.0%

2019 53'402 1.2% 14'908 1.6% 68'310 1.3%

2020 54'230 1.5% 15'132 1.5% 69'361 1.5%

Real, Preisbasis 2012 Quelle: BFS, BAKBASEL

Entwicklung der Neu- und Umbauinvestitionen

Die Bedeutung der Neubauten unterscheidet sich stark zwischen den einzelnen Hochbaukategorien. Im Wohnbausegment hat der Neubau mit einem Anteil an den Bauaufwendungen von mehr als 72 Prozent die grösste Bedeutung. Im Infrastrukturbau steht der Umbau-/Renovationsbereich mit einem Anteil von 62.7 Prozent im Vordergrund und im Betriebsbau halten sich der Neubau und die Umbauten/Renovationen etwa die Waage. Insgesamt lag der Anteil der Neubauten an den Hochbauaufwendungen im Jahr 2012 bei 63 Prozent; der Anteil der Umbauten/Renovationen betrug 37 Prozent.

Die Bedeutung des Umbau-/Renovationsbereichs hat während der 80er und 90er Jahre stetig zugenom-men. Während die realen Neubauaufwendungen in diesem Zeitraum stagnierten, verdoppelten sich die realen Ausgaben für Umbauten und Renovationen. Seit dem 1999 erreichten Höhepunkt mit einem Anteil der Umbauten/Renovationen an den gesamten Hochbauaufwendungen von mehr als 42 Prozent ist der Umbau-Bereich jedoch etwas langsamer als die Neubautätigkeit expandiert.

Die Neubauausgaben expandierten in den Jahren 2009 bis 2012 um durchschnittlich 3.8 Prozent pro Jahr und auch die Investitionen in Umbauten/Renovationen entwickelten sich mit durchschnittlich 3.3 Prozent pro Jahr nur unwesentlich langsamer. Ausgelöst wurde dieser Bauboom vor allem von den niedrigen Zin-sen, der regen Zuwanderung sowie den staatlichen Infrastrukturausgaben zur Stützung der Konjunktur nach der schweren Weltwirtschaftskrise 2008/09. Auch im Jahr 2013 setzte sich der Aufwärtstrend bei den realen Hochbauaufwendungen fort (+2.5%), wobei vor allem die Neubauaufwendungen stark gestiegen sind (+3.2%). Doch auch die Umbau-/Renovationsaufwendungen sind erneut gewachsen (+1.2%).

2 Weitere detaillierte Tabellen finden sich im Tabellenanhang.

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Prognoseergebnisse im Überblick Hochbauprognose 2014 - 2020

10 BAKBASEL

Tab. 1-3 Reale Bauaufwendungen und Anteile der Neubauten, Umbauten und Unterhaltsarbeiten 2012

Hauptbauart Neubau Umbau und Unterhalt Total

Mio. CHF Mio. CHF Mio. CHF

Infrastrukturbau 2'700 4'532 7'232

Anteil 37.3% 62.7% 100.0%

Wohnbau 22'403 8'466 30'869

Anteil 72.6% 27.4% 100.0%

Betriebsbau 6'030 5'309 11'340

Anteil 53.2% 46.8% 100.0%

Total 31'133 18'307 49'440

Anteil 63.0% 37.0% 100.0%

Real, Preisbasis 2012 Quelle: BFS, BAKBASEL

Für 2014 ist sowohl bei Neubauten als auch bei Umbauten/Renovationen mit stark steigenden Investiti-onsvolumina zu rechnen. Zum einen dürfte sich der milde Winter 2013/14 positiv auswirken, zum anderen ist auch der Auftragsbestand in den meisten Bausparten noch gut. Wir gehen insbesondere im Wohnbau von einem starken Plus im laufenden Jahr aus (+5.9%). Im Infrastrukturbau sorgt vor allem die starke Neubautätigkeit für einen Anstieg der Bauinvestitionen (+2.7%). Im Betriebsbau ist dagegen aufgrund rückläufiger Umbauten/Renovationen nur ein leichter Anstieg der Investitionen zu erwarten (+0.4%).

Im Jahr 2015 rechnen wir sowohl bei Neubauten als auch bei Umbauten/Renovationen mit einem Minus. Ein Grund für die Wachstumsabschwächung im Neubau ist, dass das volumenmässig wichtigste Hochbau-segment, der Wohnbau, durch die Zweitwohnungsinitiative ausgebremst wird, welche den Bau von Zweit-wohnungen im Alpenraum einschränkt. In den betroffenen Regionen wird es zu einem Einbruch der Neu-bauaktivität kommen und vor allem das Neubau-Investitionsvolumen im Einfamilienhausbau wird deutlich zurückgehen. Insgesamt erwarten wir einen Rückgang der Neubauaufwendungen im Wohnbau von 1.4 Prozent. Aber auch abgesehen von der Zweitwohnungsinitiative war bei den Volumina der Baugesuche im Wohnbau in letzter Zeit eine abwärts gerichtete Entwicklung zu verzeichnen. Dies gilt besonders für Umbauten/Renovationen, weshalb wir einen Rückgang der Wohnumbau-Investitionen von 4.9 Prozent prognostizieren. Im Infrastrukturbau ist dagegen 2015 erneut mit schwungvoll steigenden Bauaufwendun-gen zu rechnen, da einige Grossprojekte im Spitalbereich beginnen dürften. Die Betriebsbauinvestitionen dürften leicht sinken (-0.4%), wobei vor allem im Neubaubereich mit einem Minus zu rechnen ist.

Mittelfristig (2016 – 2020) prognostizieren wir einen Anstieg der Neubauinvestitionen von 0.4 Prozent pro Jahr. Damit erreicht die Neubautätigkeit 2020 mit einem Volumen von über 34 Mrd. CHF einen neuen Rekordwert. Der Wohnungsneubau wird zwar 2016 und 2017 noch durch den Zweitwohnungsstopp ge-hemmt, in den Folgejahren sorgen jedoch das gemäss unserem Basisszenario trotz Masseneinwanderungs-initiative recht robuste Bevölkerungswachstum und die steigenden Einkommen wieder für wachsende Neubauaufwendungen.

Im Betriebsbau sind die mittelfristigen Rahmenbedingungen angesichts der intakten konjunkturellen Per-spektiven grundsätzlich positiv. Allerdings ist vor allem bei Kaufhäusern/Geschäftsbauten aufgrund der hohen Angebotsausweitung der letzten Jahre das Wachstumspotenzial beschränkt. Zudem bleibt für den Betriebs- und Wohnbau die Umsetzung der Masseneinwanderungsinitiative ein Risikofaktor. Falls die Zu-wanderung durch die Initiative spürbar gesenkt wird, verringert sich die Nachfrage nach neuen Wohnun-

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Hochbauprognose 2014 - 2020 Prognoseergebnisse im Überblick

BAKBASEL 11

gen (vgl. Kapitel 2.2.4). Falls sich die Beziehungen zur EU verschlechtern und sich die Standortqualität der Schweiz verringert, sind zudem weniger neue Firmenansiedlungen in der Schweiz wahrscheinlich.

Am stärksten dürfte die Neubauaktivität im Infrastrukturbau zulegen. Der Infrastrukturbau profitiert dabei vom demographischen Alterungsprozess, der die Nachfrage nach Sozialbauten wie neuen Spitälern zu-nehmend antreibt. Zudem waren die realen Infrastrukturneubau-Aufwendungen in den 2000er-Jahren wesentlich geringer als in den 80er- und 90er-Jahren, so dass sich ein beträchtlicher Nachholbedarf aufge-staut hat.

Die mittelfristigen Aussichten für Umbauten/Renovationen sind etwas besser als im Neubaubereich. Die Wachstumsdelle der Jahre 2015 und 2016 ist somit nur vorübergehender Natur und Umbau-ten/Renovationen gewinnen mittelfristig wieder an Bedeutung. Haupttreiber des Wachstums im Umbau-/Renovationsbereich ist der hohe Sanierungsbedarf. Beispielsweise sind in der Schweiz rund zwei Drittel der Wohnbauten älter als 40 Jahre und fast die Hälfte sogar älter als 60 Jahre. Auch die steigenden Ener-giepreise sowie staatliche Subventionen im Rahmen des Gebäudeprogramms tragen zu einer wachsenden Attraktivität von energetischen Sanierungen zur Verbesserung der Energieeffizienz bei.

Abb. 1-9 Entwicklung der realen Hochbauaufwendungen (Neubau und Umbau/Unterhalt)

80

100

120

140

160

180

200

220

240

260

280

80 82 84 86 88 90 92 94 96 98 00 02 04 06 08 10 12 14 16 18 20

Total

Neubauten

Umbau undUnterhalt

Prognosen

Indexiertes reales Investitionsvolumen, 1980=100; Quelle: BFS, BAKBASEL

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Prognoseergebnisse im Überblick Hochbauprognose 2014 - 2020

12 BAKBASEL

Entwicklung 2014

Der mit Abstand grösste Teil der Hochbauinvestitionen fliesst auch im Jahr 2014 in den Wohnbau (vgl. Abb. 1-11), wobei die realen Wohnbauaufwendungen mit 33.5 Mrd. CHF um 5.9 Prozent höher liegen dürften als im Jahr 2013 (vgl. Abb. 1-10). Dieser Anstieg ist vor allem der schwungvollen Expansion des Mehrfamilienhausbaus zu verdanken (+6.8%). Dabei verzeichnen 2014 in dieser Sparte sowohl die Um-bauten und Renovationen (+7.6%) als auch die Neubauten (+6.5%) eine dynamische Aufwärtsbewegung. Insgesamt erzielt der Mehrfamilienhausbau die höchsten Wachstumsraten aller Hochbausparten. Aber auch die realen Bauaufwendungen im Einfamilienhausbau dürften 2014 kräftig zulegen (+3.8%), da sich die Ausgaben für Umbauten/Renovationen stark erhöhen (+6.8%) und auch der Neubau von Einfamilien-häusern nach der schwachen Entwicklung in den letzten Jahren wieder auf den Wachstumspfad zurückfin-det (+2.5%). Einen stark positiven Effekt hat im laufenden Jahr der sehr milde Winter 2013/14. Dank der günstigen Wetterbedingungen gab es im ersten Quartal wesentlich weniger Unterbrechungen bei Bauar-beiten, was sich auch im starken Anstieg der vom Schweizer Baumeisterverband (SBV) erhobenen Wohn-bautätigkeit im ersten Quartal 2014 widerspiegelt.

Neben dem Wohnbau dürften 2014 insbesondere der sonstige Infrastrukturbau (+4.1%), Hotels und Res-taurants (+4.0%) sowie der Bildungsbau (+3.4%) ein hohes Wachstum der Bauinvestitionen verzeichnen. Des Weiteren expandieren auch die Bauaufwendungen für Landwirtschaftsbauten (+1.5%), für Lager und Hallen (+1.4%) sowie für Fabriken und Werkstätten (+1.0%). Leicht rückläufige Bauinvestitionen werden für Kaufhäuser/Geschäftsbauten (-0.3%), für Sozialbauten (-0.3%) sowie für Bürobauten (-1.0%) prog-nostiziert. In diesen Bausparten spricht insbesondere das in den letzten Quartalen tendenziell rückläufige Volumen der Baubewilligungen für sinkende Bauinvestitionen. Bei den Sozialbauten zeigt sich dabei ein uneinheitliches Bild: Während die Neubauinvestitionen dank beginnender Grossprojekte wie der Rehaklinik Bellikon oder der Erneuerung des Kantonsspitals Aarau stark wachsen (+4.2%), ist bei den Umbau-/Renovationsausgaben ein deutlicher Rückgang zu verzeichnen (-2.9%).

Abb. 1-10 Wachstumsraten der Bauvolumina der Hochbauunterarten 2014, sortiert nach Gesamtinvestitionszuwächsen

-6% -4% -2% 0% 2% 4% 6% 8% 10%

Büro-, Verwaltungsgebäude

Sozialbauten

Kaufhäuser, Geschäftsgebäude

Fabriken u. Werkstätten

Lager u. Hallen

Landwirtschaftsbauten

Bi ldungsbauten

Einfamilienhäuser

Hotels u. Restaurants

Sonst. Infrastrukturb.

TOTAL

Mehrfamil ienhäuserTotal

Neubau

Umbau, Unterhalt

Prozentuale Veränderung gegenüber Vorjahr Quelle: BAKBASEL

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Hochbauprognose 2014 - 2020 Prognoseergebnisse im Überblick

BAKBASEL 13

Prognosen für das Jahr 2015

Im Jahr 2015 ist im Hochbau von einem Rückgang der realen Bauinvestitionen auszugehen (-0.9%). Dabei dürften sowohl die Neubauinvestitionen (-0.7%) als auch die Umbau-/Renovationsaufwendungen (-1.4%) sinken.

Ausschlaggebend für diese Wachstumsdelle sind vor allem die eingetrübten Aussichten im Wohnbau. Der Zweitwohnungsstopp in vielen Gemeinden des Alpenraums dürfte dazu führen, dass die Investitionen in neue Wohnungen sinken. Hinzu kommen die allgemein sehr schwachen Aussichten für den Einfamilien-haus-Neubau. Noch deutlich stärker dürfte jedoch der Rückgang bei den Aufwendungen für Umbau-ten/Renovationen sein. Angesichts zuletzt deutlich rückläufiger Baubewilligungen und –gesuche prognosti-zieren wir im Umbaubereich einen Rückgang von 5.4 Prozent im Jahr 2015. Auch bei den Umbau-ten/Renovationen dürfte das Minus beim Einfamilienhausbau stärker als beim Mehrfamilienhausbau ausfal-len. Somit bildet der Einfamilienhausbau (-6.9%) das Wachstumsschlusslicht der Bausparten im Jahr 2015.

Auch im Betriebsbau ist 2015 von leicht sinkenden Bauinvestitionen auszugehen. Verantwortlich hierfür ist vor allem der Rückgang der Investitionen in Bürobauten (-2.2%). Zum einen ist angesichts der hohen Angebotsausweitung in den letzten Jahren das Wachstumspotenzial im Bürobereich kurzfristig limitiert. Zum anderen werden auslaufende Grossprojekte wie der Roche Tower in Basel kurzfristig schwer zu erset-zen sein. Zwar steht mit dem "The Circle" in Zürich ein neues Riesenprojekt auf der Agenda, doch es ist bislang noch nicht gesichert, ob und wann dieses Projekt gebaut wird. Ein Plus ist dagegen 2015 im Hotel-bau zu erwarten (+2.3%), da hier die Bauarbeiten an den Luxus-Resorts Aminona und Bürgenstock für starken Rückenwind bei der Neubautätigkeit sorgen dürften.

Am besten ist der Ausblick 2015 für den Infrastrukturbau. Die Sozialbauten dürften dabei die wachstums-stärkste Baukategorie sein – hier erwarten wir ein Plus der Bauaufwendungen um 5.4 Prozent. Sowohl die Neubauaktivität (+8.1%) als auch der Bereich Umbauten und Renovationen (+3.6%) legen im Sozialbau kräftig zu. Der Sozialbau wird von geplanten Grossprojekten wie der Erweiterung des Kantonsspitals Frau-enfeld, dem Neu- und Umbau des Kantonsspitals Chur oder dem neuen Gebäude im Kantonsspital Win-terthur beflügelt.

Abb. 1-11 Bauvolumina der Hochbauunterarten 2014 und 2015, sortiert nach Bauvolumen 2014

0 5'000 10'000 15'000 20'000 25'000 30'000

Sonstige Betriebsbauten

Landwirtschaftsbauten

Lager u. Hallen

Hotels u. Restaurants

Kaufhäuser, Geschäftsgebäude

Sozialbauten

Fabriken u. Werkstätten

Sonst. Infrastrukturb.

Bi ldungsbauten

Büro-, Verwaltungsgebäude

Einfamilienhäuser

Mehrfamil ienhäuser

2015 2014

Investitionsvolumen real zu Preisen von 2012, in Mio. CHF Quelle: BFS, BAKBASEL

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Prognoseergebnisse im Überblick Hochbauprognose 2014 - 2020

14 BAKBASEL

Im Bildungsbau ist mit einem Zuwachs der Bauinvestitionen von 4.9 Prozent zu rechnen. Auch im Bil-dungsbau dürften neu startende Grossprojekte wie der Neubau der FHNW in Muttenz als Wachstumsstüt-zen fungieren. Der Sonstige Infrastrukturbau, welcher Sportstätten, Kulturbauten, Parkhäuser, Bahnhöfe etc. beinhaltet, erreicht 2015 ebenfalls einen hohen Investitionszuwachs von 3.3 Prozent, wobei in dieser Sparte vor allem mit steigenden Aufwendungen für Umbauten/Renovationen gerechnet wird.

Abb. 1-12 Wachstumsraten der Bauvolumina der Hochbauunterarten 2015, sortiert nach

Gesamtinvestitionszuwächsen

-10% -8% -6% -4% -2% 0% 2% 4% 6% 8% 10% 12%

Einfamilienhäuser

Landwirtschaftsbauten

Büro-, Verwaltungsgebäude

TOTAL

Mehrfamil ienhäuser

Fabriken u. Werkstätten

Lager u. Hallen

Kaufhäuser, Geschäftsgebäude

Hotels u. Restaurants

Sonst. Infrastrukturb.

Bi ldungsbauten

Sozialbauten Total

Neubau

Umbau, Unterhalt

Prozentuale Veränderung gegenüber Vorjahr Quelle: BAKBASEL

Mittelfristige Entwicklung 2016 bis 2020

Mittelfristig sind die Wachstumsperspektiven im Bereich Umbauten und Renovationsarbeiten etwas besser als im Neubau (vgl. Abb. 1-13). Wir prognostizieren für den Zeitraum 2016 bis 2020 einen Zuwachs der Umbau-/Renovationsinvestitionen um durchschnittlich 1.3 Prozent pro Jahr, während die Neubauaufwen-dungen im gleichen Zeitraum nur um 0.4 Prozent pro Jahr expandieren. Insgesamt ergibt sich dadurch ein mittelfristiges Wachstum der gesamten Hochbauausgaben um 0.7 Prozent pro Jahr. Somit dürfte das reale Hochbau-Investitionsvolumen bis 2020 den historischen Höchststand von 54.2 Mrd. CHF erreichen.

Hinsichtlich der einzelnen Bausparten rechnen wir mittelfristig im Sozialbau-Bereich mit den höchsten Wachstumsraten (+3.6% p.a.). Verantwortlich für die guten Wachstumsperspektiven dieser Sparte ist unter anderem die demographische Entwicklung: Da die Zahl der über 65-jährigen Personen mittelfristig wesentlich schneller als die Gesamtbevölkerung wächst, ist mit einem hohen Bedarf an neuen Spitälern, Altenheimen etc. zu rechnen. Ein Beleg hierfür sind zahlreiche geplante neue Spitäler wie z.B. das Kinder-spital Zürich-Lengg, das Bürgerspital Solothurn oder das Klinikum 2 des Universitätsspitals in Basel. Hinzu kommt, dass trotz der in letzten Jahren gestiegenen Sozialbauaufwendungen in vielen Bereichen des Sozi-albaus immer noch von einem Investitionsstau gesprochen werden kann. So stammt ein Grossteil der Schweizer Spitäler aus den 1960er- und 1970er-Jahren, weshalb sowohl im Umbau- als auch im Neubau-bereich grosser Nachholbedarf besteht. Weiterhin dürfte das seit revidierte Krankenversicherungsgesetz3 für mehr Wettbewerb unter den Spitälern sorgen und somit dem Sozialbau noch mehr Dynamik verleihen.

3 Das revidierte Krankenversicherungsgesetz (KGV) ermöglicht es den Patienten neu, ihr Spital schweizweit frei zu

wählen. Des Weiteren wird neu jede einzelne Behandlung mit einer Fallpauschale abgerechnet, welche die Effizienz der Spitäler fördern soll. Durch diese Neuerungen wird der Wettbewerb unter den Spitälern zunehmen, wodurch es für diese notwendig wird, ihre betrieblichen Kosten zu senken. Diese sind insbesondere bei alten Bauten sehr hoch.

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Hochbauprognose 2014 - 2020 Prognoseergebnisse im Überblick

BAKBASEL 15

Ebenfalls sehr gut sind die Aussichten für den Bildungsbau und den Sonstigen Infrastrukturbau, in diesen Sparten erwarten wir zwischen 2016 und 2020 ein Wachstum von durchschnittlich 1.6 bzw. 1.8 Prozent pro Jahr. Ähnlich wie der Sozialbau profitieren auch diese Bausparten von dem hohen Nachholbedarf nach dem Investitionsstau im Infrastrukturbau in den 90er und 2000er Jahren sowie dem hohen Sanierungsbe-darf etlicher öffentlicher Infrastrukturbauten. Leicht überdurchschnittliche Wachstumsraten dürften auch in den Sparten Lager und Hallen (+1.6% p.a.), Hotels und Restaurants (+1.5% p.a.) Büros und Verwal-tungsgebäude (+1.2% p.a.) sowie Fabriken und Werkstätten (+1.1% p.a.) resultieren. Die konjunktursen-sitiven Betriebsbausparten profitieren unter anderem von der in unserem Basisszenario unterstellten soli-den Entwicklung der Schweizer Wirtschaft im Zeitraum 2016 bis 2020. Ein bremsender Effekt ergibt sich im mittelfristigen Prognosezeitraum jedoch durch den zu erwartenden Anstieg des Zinsniveaus.

Unterdurchschnittlich dürften sich die Sparten Kaufhäuser und Geschäftsgebäude (+0.7% p.a.), Mehrfa-milienhausbau (+0.6% p.a.), Landwirtschaftsbau (-0.5% p.a.) und Einfamilienhausbau (-0.7% p.a.) entwi-ckeln. Verantwortlich für den schwachen mittelfristigen Ausblick im Wohnbau ist die vorübergehend sin-kende Neubauaktivität, die vor allem 2016 und 2017 stark durch die Auswirkungen der Zweitwohnungsini-tiative belastet wird. Zudem wird der Einfamilienhausbau negativ vom anhaltenden Trend zum verdichte-ten Bauen in den Zentren tangiert. Dieser Trend kommt dem Neubau von Mehrfamilienhäusern auf Kosten des Einfamilienhausbaus zugute. Ab 2018 ist dann zumindest im Mehrfamilienhausbau wieder von stei-genden Neubauinvestitionen auszugehen. Das Investitionsvolumen bleibt jedoch deutlich niedriger, als es ohne Zweitwohnungsinitiative der Fall gewesen wäre. Die Umbau-/Renovationsaufwendungen steigen nach der Wachstumsdelle in den Jahren 2015 und 2016 in den Folgejahren in beiden Wohnbausparten bis 2020 spürbar an. Ein Grund hierfür ist das hohe Durchschnittsalter des Wohngebäudebestandes in der Schweiz. Insgesamt dürfte sich das gesamte reale Wohnbauinvestitionsvolumen im Jahr 2020 mit etwa 33.1 Mrd. CHF leicht unter dem Niveau des Jahres 2014 befinden.

Ein Unsicherheitsfaktor ist die Masseneinwanderungsinitiative. Falls die Zuwanderung durch die Kontingen-te deutlich gebremst wird, wird die Nachfrage nach neuen Wohnungen niedriger ausfallen. In Kapitel 2.2.4 wird daher ein Alternativszenario zu den Folgen einer restriktiven Umsetzung der Initiative für den Wohn-bau dargestellt.

Abb. 1-13 Durchschnittliche jährliche Veränderung der Bauvolumina der Hochbauunterarten 2016 bis 2020, sortiert nach Gesamtinvestitionszuwächsen

-3% -2% -1% 0% 1% 2% 3% 4% 5% 6%

Einfamilienhäuser

Landwirtschaftsbauten

Mehrfamil ienhäuser

Kaufhäuser, Geschäftsgebäude

TOTAL

Fabriken u. Werkstätten

Büro-, Verwaltungsgebäude

Hotels u. Restaurants

Lager u. Hallen

Bi ldungsbauten

Sonst. Infrastrukturb.

Sozialbauten

Total

Neubau

Umbau, Unterhalt

Durchschnittliche prozentuale Veränderung pro Jahr Quelle: BAKBASEL

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Prognoseergebnisse im Überblick Hochbauprognose 2014 - 2020

16 BAKBASEL

Regionale Perspektiven

Um die Bautätigkeit auf regionaler Ebene analysieren zu können, wurde die Schweiz in sieben Regionen unterteilt. Die Abgrenzung der Regionen orientiert sich an möglichst funktionalen Kriterien. Ein Überblick über die kantonale Abgrenzung findet sich im Anhang. Grundsätzlich gilt, dass der grösste Teil der regio-nalen Unterschiede beim Investitionsvolumen durch die jeweils unterschiedliche Bevölkerungszahl und Wirtschaftsleistung erklärt werden kann. Die folgenden Angaben dienen daher nur zur Einordnung der abgrenzungsbedingten Grössenverhältnisse und lassen für sich genommen keine Aussagen zur Verfassung bzw. Entwicklung der regionalen Baukonjunktur zu.

Wie Abb. 1-14 zeigt, ist 2014 das Hochbau-Investitionsvolumen in der Region Zürich/Aargau mit voraus-sichtlich knapp 14 Mrd. CHF am höchsten. Am wenigsten wird dagegen in der Region Basel im Hochbau investiert, hier erwarten wir für 2014 ein Volumen von 3.4 Mrd. CHF. Insbesondere die Wohnbauaufwen-dungen sind in Basel viel geringer als in den anderen Schweizer Grossregionen. Die Südschweiz befindet sich 2014 in der Mitte der nach Hochbauvolumina geordneten Rangliste, dies verdankt sie vor allem den sehr hohen regionalen Wohnbauaufwendungen. Der Wohnbau der Südschweiz wird jedoch vor allem in den Jahren 2015 und 2016 stark durch die Zweitwohnungsinitiative ausgebremst.

Abb. 1-14 Bauvolumina der Hochbauregionen der Schweiz 2014, sortiert nach Grösse der Hochbauaufwendungen

0 1'000 2'000 3'000 4'000 5'000 6'000 7'000 8'000 9'000 10'000

Basel (BS, BL)

Zentralschweiz

Ostschweiz

Südschweiz

Bassin Lémanique

Espace Mittelland

Zürich/Aargau

Wohnbau

Betriebsbau

Infrastrukturbau

Investitionsvolumen real zu Preisen von 2012, in Mio. CHF Quelle: BAKBASEL

Die Entwicklung der einzelnen Regionen gestaltet sich in der kurzen Frist relativ heterogen (vgl. Abb. 1-15). Im Jahr 2014 dürfte die Region Basel wie schon im Vorjahr dank dem boomenden Wohnbau das höchste regionale Wachstumstempo bei den Bauausgaben erzielen (+13.3 Prozent). Neben dem Basler Wohnbau expandieren auch der Betriebsbau und der Infrastrukturbau dank laufenden Grossprojekten wie dem Roche Tower oder dem Erweiterungsbau des Kunstmuseums kräftig. An zweiter Stelle folgt die Gross-region Espace Mittelland mit einem Investitions-Zuwachs von 5.6 Prozent. Die Region Zürich/Aargau (+4.9%) zeigt 2014 unserer Einschätzung nach eine durchschnittliche Dynamik bei der Hochbauaktivität (CH 2014: +4.9%). Alle anderen Regionen erfahren eine unterdurchschnittliche Entwicklung. Am Ende der Rangliste steht die Ostschweiz mit einer Zunahme der realen Hochbauaufwendungen um 0.6 Prozent.

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Hochbauprognose 2014 - 2020 Prognoseergebnisse im Überblick

BAKBASEL 17

Abb. 1-15 Wachstumsraten der Bauvolumina in den Hochbauregionen der Schweiz 2014, sortiert nach grösstem Zuwachs der realen Hochbauaufwendungen

-10% -5% 0% 5% 10% 15% 20% 25%

Ostschweiz

Südschweiz

Bassin Lémanique

TOTAL

Zentralschweiz

Zürich/Aargau

Espace Mittelland

Basel (BS, BL)

Wohnbau

Betriebsbau

Infrastrukturbau

Prozentuale Veränderung gegenüber Vorjahr Quelle: BAKBASEL

In allen Grossregionen dürfte 2015 das Wachstum der Bauinvestitionen geringer ausfallen als 2014. Nach unserer Einschätzung wird die Zentralschweiz (+1.9%) das Wachstumsranking der Regionen im Hoch-baubereich anführen (CH 2015: -0.9%). Die Zentralschweiz ist neben dem Espace Mittelland die einzige Region, in der wir mit einem Anstieg der Wohnbauinvestitionen rechnen. Ein Grund hierfür ist die robuste Entwicklung vorlaufender Indikatoren wie Baubewilligungen und –gesuche in der Zentralschweiz. In Basel, in der Ostschweiz und allen voran in der Südschweiz ist dagegen von einem Rückgang der Wohnbautätig-keit auszugehen. Die Südschweiz wird aufgrund des Zweitwohnungsstopps einen Rückgang der Bauauf-wendungen von 6.9 Prozent verkraften müssen und belegt somit den letzten Platz im Wachstumsranking.

Abb. 1-16 Wachstumsraten der Bauvolumina in den Hochbauregionen der Schweiz 2015,

sortiert nach grösstem Zuwachs der realen Hochbauaufwendungen

-12% -10% -8% -6% -4% -2% 0% 2% 4% 6% 8% 10%

Südschweiz

Ostschweiz

TOTAL

Basel (BS, BL)

Espace Mittelland

Bassin Lémanique

Zürich/Aargau

Zentralschweiz

Wohnbau

Betriebsbau

Infrastrukturbau

Prozentuale Veränderung gegenüber Vorjahr Quelle: BAKBASEL

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Prognoseergebnisse im Überblick Hochbauprognose 2014 - 2020

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Für den Zeitraum von 2016 bis 2020 wird für alle Schweizer Regionen eine positive Entwicklung der Hoch-bauaufwendungen erwartet. Am kräftigsten dürfte die Hochbauaktivität in den Regionen Bassin Lémanique (+1.4% p.a.), Basel (+1.1% p.a.), und Zürich/Aargau (+1.0% p.a.) zulegen. Abgesehen von der Region Bassin Lémanique dürfte in allen Schweizer Regionen der Infrastrukturbau die höchste Wachstumsdynamik erreichen.

In der Zentralschweiz (0.7% p.a.) und der Ostschweiz (+0.6% p.a.) dürfte der Anstieg der Hochbauauf-wendungen in etwa dem Gesamtschweizer Durchschnitt entsprechen (CH: +0.7% p.a.). Im Espace Mittel-land (+0.3% p.a.) sowie in der Südschweiz (-0.1% p.a.) fallen die Wachstumsraten dagegen unterdurch-schnittlich aus. Die verhaltene mittelfristige Entwicklung in der Südschweiz ist hauptsächlich auf die Redi-mensionierung des regionalen Wohnbaus infolge der Zweitwohnungsinitiative zurückführen, welche sich auch 2016 und 2017 noch fortsetzt. In den Folgejahren ist im Südschweizer Wohnbau wieder mit positiven Wachstumsraten zu rechnen. Das regionale Südschweizer Investitionsvolumen wird aber auch 2020 mit 6.2 Mrd. CHF noch deutlich unter dem Wert von 2014 von 6.7 Mrd. CHF liegen.

Abb. 1-17 Durchschnittliche jährliche Veränderung der Bauvolumina in den Hochbauregionen der Schweiz 2016 bis 2020, sortiert nach grösstem Zuwachs der realen Hochbauaufwendungen

-1.0% -0.5% 0.0% 0.5% 1.0% 1.5% 2.0% 2.5% 3.0% 3.5%

Südschweiz

Espace Mittelland

Ostschweiz

Zentralschweiz

TOTAL

Zürich/Aargau

Basel (BS, BL)

Bassin Lémanique

Wohnbau

Betriebsbau

Infrastrukturbau

Durchschnittliche prozentuale Veränderung pro Jahr Quelle: BAKBASEL

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Hochbauprognose 2014 - 2020 Infrastrukturbau

BAKBASEL 19

2 Hochbau im Detail

2.1 Infrastrukturbau Infrastrukturbau

2.1.1 Allgemeine Entwicklung

Reale Bauaufwendungen4 2014: +2.7% (7.7 Mrd. CHF)

Reale Bauaufwendungen 2015: +4.4% (8.0 Mrd. CHF)

Reale Bauaufwendungen 2016-2020: Ø +2.2% pro Jahr (Ø 8.6 Mrd. CHF p.a.)

Struktur

Im Jahr 20135 entfielen knapp 15 Prozent der in der Schweiz getätigten Hochbauausgaben auf den Be-reich Infrastruktur. Somit stellt der Infrastrukturbau die kleinste Unterbauart dar. Der Infrastrukturbau setzt sich aus den folgenden Bauarten zusammen:

Bildungsbauten: Schulen, Universitäten, öffentliche Forschungsstätten, Kindergärten etc.

Sozialbauten: Krankenhäuser, Pflegeheime, Altersheime etc.

Sonstige Infrastrukturbauten: Bauten für kulturelle Zwecke, Sport und Erholung, Tourismusanla-gen, Bahn- und Kommunikationsanlagen, Flughäfen, Kirchen, Parkhäuser etc.

Der Bildungsbau hatte 2013 ein Investitionsvolumen von 2.8 Mrd. CHF und war damit für rund 37 Prozent der insgesamt getätigten Infrastrukturbauaufwendungen verantwortlich. An zweiter Stelle folgte der Sons-tige Infrastrukturbau mit einem Anteil von etwa 36 Prozent, während der Sozialbau etwa ein Viertel der Bauaufwendungen ausmachte (vgl. Tab. 2-1).

Tab. 2-1 Bauaufwendungen für Infrastrukturbauten 2000 und 2013 (inklusive Unterhaltsarbeiten)

Bauart 2000 2013

Mio. CHF Anteil Mio. CHF Anteil

Bildungsbauten 2'340 34.5% 2'781 37.2%

Sozialbauten 1'696 25.0% 1'975 26.4%

Sonstige Infrastruktur- bauten

2'737 40.4% 2'715 36.3%

TOTAL 6'773 100.0% 7'472 100.0%

Real, Preisbasis 2012 Quelle: BFS, BAKBASEL

4 Alle Investitionsausgaben ausgedrückt in Preisen des Jahres 2012 5 Bei Erstellung dieser Publikation lagen offizielle Daten zu den Bauausgaben bis zum Jahr 2012 vor. Die Angaben für

das Jahr 2013 beruhen auf Schätzungen von BAKBASEL.

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Infrastrukturbau Hochbauprognose 2014 - 2020

20 BAKBASEL

Die im Infrastrukturbau getätigten Bauaufwendungen setzten sich 2013 aus 38.8 Prozent Neubauinvestiti-onen und aus 61.2 Prozent Umbau- und Renovationsausgaben zusammen. Damit sind der Neubau- bzw. der Umbau-/Renovationsanteil an den Infrastrukturbauinvestitionen seit 2000 relativ stabil geblieben.

Tab. 2-2 zeigt, dass der Infrastrukturbau nach wie vor stark durch die öffentliche Hand geprägt ist. Im Jahr 20126 waren Bund, Kantone und Gemeinden für 63.1 Prozent aller Infrastruktur-Hochbauprojekte verantwortlich. Längerfristig zeigt sich jedoch eine gewisse Verlagerung der Finanzierung von Infrastruk-turprojekten vom Staat hin zu privaten Auftraggebern. Dies lässt sich zum einen auf die erfolgreiche Priva-tisierung einiger öffentlicher Betriebe zurückführen, zum anderen macht sich auch die allmählich zuneh-mende Verbreitung sogenannter Public-Private-Partnerships7 bemerkbar. Insbesondere bei den Spitalbau-ten wird zukünftig die Bedeutung privater Investoren zunehmen, da die Kliniken aufgrund des 2012 einge-führten Spitalfinanzierungsgesetzes bei Neu- und Umbauten auf neue Geldquellen angewiesen sind.

Tab. 2-2 Struktur der Auftraggeber im Infrastrukturbau 2000 und 2012

Auftraggeber Anteil 2000 (in %) Anteil 2012 (in %)

Öffentlicher Auftraggeber 66.1 63.1

Bund 12.9 10.5

Kantone 24.1 25.7

Gemeinden 29.1 26.8

Private Auftraggeber 33.9 36.9

Institutionelle Anleger 2.3 1.1

Immobiliengesellschaften 6.8 8.7

Sonstige Unternehmungen 24.8 27.1

TOTAL 100 100

Real, Preisbasis 2012 Quelle: BFS, BAKBASEL

Historische Entwicklung

Die Entwicklung des Infrastrukturbauvolumens wird wesentlich durch die konjunkturelle Entwicklung und die Finanzlage der öffentlichen Hand beeinflusst. Dabei verhielt sich der Infrastrukturbau in der Vergan-genheit häufig antizyklisch, da er in Krisenzeiten von Konjunkturprogrammen profitierte, während in Boomphasen der Staat tendenziell die Bauausgaben drosselte. Im Anschluss an die Weltwirtschaftskrise 2008/09 erzielte der Infrastrukturbau in den Jahren 2009 bis 2011 antizyklisch hohe Wachstumsraten. Erstens profitierte der Infrastrukturbau in diesen Jahren stark von Konjunkturprogrammen. Zweitens be-steht in allen Infrastruktur-Segmenten ein Bedarf an neuen Gebäuden, was sich durch zahlreiche Grossprojekte ausdrückte. Insbesondere im Sonstigen Infrastrukturbau wurden im Zeitraum 2009 bis 2011 Grossprojekte wie das Stadion Thun Süd oder die Sportarena Luzern abgeschlossen, was sich in stark steigenden Bauinvestitionen in dieser Zeit widerspiegelte. Das Auslaufen dieser Grossprojekte resultierte dagegen 2012 in stark sinkenden Bauinvestitionen im Sonstigen Infrastrukturbau (-14.5%). Insgesamt führte dies 2012 zu einem Rückgang der realen Bauaufwendungen im Infrastrukturbau um 1.8 Prozent.

Für 2013 haben wir einen Anstieg der Bauinvestitionen im Infrastrukturbau um 3.3 Prozent prognostiziert, wobei insbesondere die Neubauinvestitionen stark gestiegen sein dürften (+7.3%). Für eine starke Neu-

6 Bei der Erstellung dieser Publikation waren noch keine Daten zur Auftraggeberstruktur für das Jahr 2013 verfügbar. 7 Kooperation des Staates mit spezialisierten Partnern aus der Privatwirtschaft zur Erfüllung einer staatlichen Aufgabe.

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Hochbauprognose 2014 - 2020 Infrastrukturbau

BAKBASEL 21

bautätigkeit sprechen die seit dem zweiten Halbjahr 2012 wieder kräftig gestiegenen Baubewilligungen. Bei den Umbau- und Renovationsinvestitionen dürfte die Dynamik dagegen gering ausgefallen sein (+1.0%). Insgesamt erreichte das Investitionsvolumen im Infrastrukturbau 2013 gemäss unseren Schät-zungen somit knapp 7.5 Mrd. CHF, was im historischen Vergleich ein klar überdurchschnittliches Niveau darstellt.

Prognoseindikatoren Infrastrukturbau

Ein Kurzfristindikator für die Entwicklung des Infrastrukturbaus sind die auf Basis von Daten des „Baublat-tes“ ausgewerteten Baugesuche und Baubewilligungen. Die Entwicklung der Bewilligungen für Infrastruk-turprojekte im Jahr 2013 und im ersten Halbjahr 2014, welche als Hinweis auf die Entwicklung der Bau-ausgaben im Jahr 2014 fungiert, deutet in allen Infrastruktursparten auf eine steigende Bauaktivität hin. Dies gilt besonders für den Neubaubereich. Im Bereich Umbau/Renovation entwickelten sich die Bewilli-gungen insgesamt ebenfalls positiv, wenngleich im Sozialbau das baubewilligte Umbauvolumen zuletzt rückläufig war. Bei den Baugesuchen in der gleichen Zeit, welche erst noch bewilligt werden müssen und daher eher als Indikator für die Bauaufwendungen 2015 wirken, ist ebenfalls in den meisten Infrastruktur-bau-Sparten ein Aufwärtstrend zu verzeichnen.

Auch die Staatsfinanzen spielen für die zukünftige Entwicklung der im Infrastrukturbereich getätigten Bauinvestitionen eine entscheidende Rolle, da der Staat nach wie vor der wichtigste Auftraggeber in die-sem Bereich ist. Die Haushaltslage ist wiederum über die Steuereinnahmen von der gesamtwirtschaftlichen Wertschöpfungsentwicklung abhängig. Gemäss den Vorhersagen der Eidgenössischen Finanzverwaltung (EFV) wird die Schweiz im Zeitraum 2014 bis 2017 überwiegend positive Finanzierungssalden ausweisen. Die Schweizer Schuldenquote dürfte somit in den nächsten Jahren weiter sinken. Daher sind für den Infra-strukturbau grundsätzlich keine negativen Effekte aufgrund von verstärkten staatlichen Sparmassnahmen zu erwarten, da der Schweizer Finanzhaushalt auch in Zukunft im Vergleich zu den meisten anderen euro-päischen Ländern gut aufgestellt sein wird. Auf kantonaler Ebene sieht das Bild jedoch weniger rosig aus. Aufgrund der angespannten Finanzlage ist in vielen Schweizer Kantonen mit Sparmassnahmen zu rechnen. Dies könnte sich dämpfend auf Infrastrukturprojekte auswirken.

Zudem bestehen gewisse Prognoserisiken im Zusammenhang mit der konjunkturellen Entwicklung. Kommt es entgegen den Annahmen unseres Basisszenarios zu einer hartnäckigen Deflation im Euroraum wäre auch in der Schweiz eine Wachstumsabschwächung mit negativen Folgen für die Finanzlage des Staates kaum zu vermeiden. Weitere Risiken sind die geopolitischen Konflikte in der Ukraine und im Nahen Osten sowie die Sorgen um die Stabilität des chinesischen Bankensektors. Allerdings könnten in einem negativen Konjunkturszenario neue Konjunkturmassnahmen stützend auf den Infrastrukturbau wirken.

Ein weiterer wichtiger Einflussfaktor für die mittel- und langfristige Entwicklung des Infrastrukturbaus ist der demographische Wandel. Zwischen 2016 und 2020 ist gemäss dem unseren Prognosen zugrundelie-genden Szenario des BFS ein durchschnittliches Wachstum der Schweizer Gesamtbevölkerung von etwa 1.0 Prozent pro Jahr zu erwarten (vgl. Kapitel 1). Dieses Bevölkerungswachstum wird nicht nur den Woh-nungsbau, sondern auch den Infrastrukturbau ankurbeln. Der im Zuge des Alterungsprozesses stark stei-gende Anteil älterer Personen an der Gesamtbevölkerung wirkt sich insbesondere positiv auf den Sozialbau aus, da der Bedarf an Spitälern, Altersheimen usw. deutlich zunehmen wird.

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Infrastrukturbau Hochbauprognose 2014 - 2020

22 BAKBASEL

Abb. 2-1 Verschuldung in Prozent des nominellen BIP8 Abb. 2-2 Konjunktur und Einnahmen der öffentlichen Hand

0%

10%

20%

30%

40%

50%

60%

Bund Kantone Gemeinden

-4%

-2%

0%

2%

4%

6%

8% BIP Ei nnahmen der öffentlichen Hand

Quelle: EFV Quelle: EFV

Kurzfristprognosen 2014 und 2015

Im Jahr 2014 rechnen wir im Infrastrukturbau mit einer Zunahme der realen Bauaufwendungen von 4.4 Prozent. Das Investitionsvolumen dürfte damit 7.6 Mrd. CHF erreichen. Während im Bildungsbau (+3.4%) und im Sonstigen Infrastrukturbau (+4.1%) von kräftig steigenden Bauaufwendungen auszuge-hen ist, gehen wir beim Sozialbau (-0.3%) aufgrund sinkender Umbau-/Renovationsaufwendungen kurz-fristig lediglich von einer stagnierenden Bauaktivität aus.

Im Jahr 2015 dürfte der Aufwärtstrend im Infrastrukturbau anhalten und auch den Sozialbau erfassen. Zum einen deuten die Baugesuche in den meisten Infrastruktursparten auf ein schwungvolles Wachstum hin, zum anderen stehen einige neue Grossprojekte vor der Tür, welche im Neubaubereich in allen Infra-struktursegmenten für spürbare Impulse sorgen. Erwähnenswert sind in diesem Zusammenhang bei-spielsweise der geplante Neubau der FHNW in Muttenz, der Campus Biotech in Genf, die Erweiterung des Kantonsspitals Frauenfeld, der Neubau/Umbau des Kantonsspitals in Chur oder der Erweiterungsbau des Kunsthauses in Zürich. Insgesamt prognostizieren wir für 2015 daher einen Anstieg der Neubauinvestitio-nen um 6.8 Prozent sowie eine Steigerung der Umbau-/Renovationsaufwendungen um 3.4 Prozent. Somit wachsen die gesamten Infrastrukturaufwendungen um 4.4 Prozent. Dabei dürften alle Infrastrukturbau-sparten (Bildungsbau (+4.9%), Sozialbau (+5.4%), Sonstiger Infrastrukturbau (+3.3%)) dynamisch ex-pandieren.

Mittelfristprognosen 2016 bis 2020

Für den Zeitraum 2016 bis 2020 prognostizieren wir im Infrastrukturbau ein Wachstum der realen Bau-aufwendungen um durchschnittlich 2.2 Prozent pro Jahr. Damit setzt sich die Erfolgsstory des Infrastruk-turbaus fort und die Wachstumsdynamik bleibt mittelfristig deutlich höher als im Wohn- und im Betriebs-bau. Sowohl im Neubau (Ø +2.6% p.a.) als auch im Bereich Umbau/Renovationen (Ø +2.0% p.a.) sind die Perspektiven intakt. Insbesondere der Neubau wird unserer Einschätzung nach kräftig expandieren, da sich gerade im Sozialbereich Investitionsbedarf angestaut hat und einige sanierungsbedürftige Gebäude abgerissen und komplett neu gebaut werden müssen. Aber auch der Umbau-/Renovationsbereich profitiert vom hohen Alter vieler Gebäude, welches einen steigenden Sanierungsbedarf bedingt. Hinzu kommt, dass angesichts der vergleichsweise guten Finanzlage der öffentlichen Haushalte mittelfristig keine negativen Auswirkungen von der staatlichen Investitionstätigkeit zu erwarten sind. Im Sozialbau dürfte zudem der demographische Wandel ein wichtiger Wachstumstreiber sein, da die steigende Zahl der Personen im Rentenalter umfangreiche Investitionen in Spitäler, Altenheime usw. erforderlich macht. Dies spiegelt sich auch in den zahlreichen geplanten Grossprojekten im Sozialbau wider. Daher gehen wir in dieser Sparte des Infrastrukturbaus mittelfristig von den höchsten Wachstumsraten aus (Ø +3.6% p.a.). Aber auch im

8 Zum Zeitpunkt der Prognoseerstellung waren noch keine definitiven Zahlen zu den Einnahmen und Schulden der

Gemeinden im Jahr 2012 vorhanden. Die Werte für 2012 beruhen auf einer Abschätzung der Eidgenössischen Finanz-verwaltung. Für Bund und Kantone lagen die Zahlen bis 2012 vor.

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Hochbauprognose 2014 - 2020 Infrastrukturbau

BAKBASEL 23

Sonstigen Infrastrukturbau (Ø +1.8% p.a.) und im Bildungsbau (Ø +1.6% p.a.) ist zwischen 2016 und 2020 eine klar aufwärtsgerichtete Entwicklung zu erwarten.

Abb. 2-3 Entwicklung der Infrastrukturbauaufwendungen nach Bauarten (inklusive Unterhaltsarbeiten)

80

100

120

140

160

180

200

220

240

80 82 84 86 88 90 92 94 96 98 00 02 04 06 08 10 12 14 16 18 20

Total

Sonstige

Sozial

Bildung

Prognosen

Indexiertes reales Investitionsvolumen, 1980=100 Quelle: BFS, BAKBASEL

Tab. 2-3 Bauaufwendungen für Infrastrukturbau nach Bauarten 9 (inklusive Unterhaltsarbeiten)

Jahr

Bildungsbau Sozialbau Sonst. Infrastrukturbau Total

in Mio. CHF Veränderung ggü. Vorjahr

in Mio. CHF Veränderung ggü. Vorjahr

in Mio. CHF Veränderung ggü. Vorjahr

in Mio. CHF Veränderung ggü. Vorjahr

2009-13 Ø 2'544 2.4% 1'845 2.6% 2'771 3.1% 7'160 2.7%

2014 2'877 3.4% 1'969 -0.3% 2'825 4.1% 7'671 2.7%

2015 3'017 4.9% 2'075 5.4% 2'920 3.3% 8'011 4.4%

2016 3'072 1.8% 2'195 5.8% 2'989 2.4% 8'256 3.1%

2017 3'131 1.9% 2'307 5.1% 3'043 1.8% 8'481 2.7%

2018 3'170 1.2% 2'358 2.2% 3'087 1.4% 8'614 1.6%

2019 3'216 1.4% 2'414 2.4% 3'136 1.6% 8'766 1.8%

2020 3'273 1.8% 2'480 2.7% 3'195 1.9% 8'947 2.1%

Real, Preisbasis 2012 Quelle: BFS, BAKBASEL

9 Weitere detaillierte Tabellen finden sich im Tabellenanhang.

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Infrastrukturbau Hochbauprognose 2014 - 2020

24 BAKBASEL

2.1.2 Bildungsbau

Reale Bauaufwendungen 2014: +3.4% (2.9 Mrd. CHF)

Reale Bauaufwendungen 2015: +4.9% (3.0 Mrd. CHF)

Reale Bauaufwendungen 2016-2020: Ø +1.6% pro Jahr (Ø 3.2 Mrd. CHF p.a.)

Historische Entwicklung

Die historische Entwicklung im Bildungsbau verläuft recht ähnlich wie im gesamten Infrastrukturbau (vgl. Abb. 2-4). Seit 1980 hat zudem die Bedeutung des Umbau-/Renovationsbereichs im Bildungsbau deutlich zugenommen: Während der Neubau real betrachtet zwischen 1980 und 2013 stagnierte, hat sich das Investitionsvolumen im gleichen Zeitraum bei Umbauten und Sanierungen mehr als verdoppelt.

Im Zeitraum 2010 bis 2012 ist das Investitionsvolumen im Bildungsbau kräftig gestiegen. Vor allem die Neubautätigkeit hat sich in dieser Zeit stark erhöht dank der gesteigerten Bautätigkeit an etlichen Grossprojekten wie zum Beispiel der Pädagogischen Hochschule Zürich (PHZH).

Im Jahr 2013 dürften die Bildungsbauaufwendungen hingegen lediglich stagniert haben. Hierfür spricht unter anderem die verhaltene Entwicklung der vom BFS erhobenen Bauvorhaben für 2013. Zudem ist nach dem starken Wachstum der Vorjahre eine Beruhigung der Bauaktivität zu erwarten, da einige Grossprojek-te 2012 und 2013 fertiggestellt wurden (z.B. Campus Brugg-Windisch und Campus Olten) und der Wegfall dieser Projekte kurzfristig die Bauaktivität bremst. Sowohl bei Neubauten (+0.5%) als auch im Bereich Umbau-/Renovation (-0.4%) gehen wir von einer verhaltenen Entwicklung aus.

Prognoseindikatoren

Betrachtet man die Entwicklung vorlaufender Indikatoren wie Baugesuche und -bewilligungen, so ist für 2014 von einem starken Anstieg der Neubautätigkeit auszugehen, da das baubewilligte Investitionsvolu-men im Zeitraum Januar 2013 bis Juni 2014 kräftig gewachsen ist. Auch die Gesuche für Neubauprojekte im Bildungsbau haben sich in den letzten Quartalen sehr dynamisch entwickelt, was auch 2015 eine Fort-setzung des Aufwärtstrends erwarten lässt. Im Bereich Umbauten/Renovationen ist das baubewilligte Volumen in den letzten Quartalen zwar spürbar gestiegen, das Volumen der Baugesuche ist jedoch seit Mitte 2013 tendenziell rückläufig. Insgesamt dürfte die Dynamik im Umbaubereich somit kurzfristig etwas weniger hoch ausfallen als im Neubaubereich.

Wie Tab. 2-2 gezeigt hat, wird der grösste Teil der Infrastrukturbauten nach wie vor durch die öffentliche Hand finanziert. Dies gilt auch für die Bildungsbausparte. Die Lage der öffentlichen Haushalte spielt des-halb eine wichtige Rolle bei der Prognose der mittelfristigen Bauausgaben. Positiv ist daher zu vermerken, dass die Eidgenössische Finanzverwaltung (EFV) für den Zeitraum 2014 bis 2017 überwiegend Überschüs-se im Staatshaushalt erwartet. Allerdings ist auf kantonaler Ebene mit verstärkten Sparmassnahmen zu rechnen. Insgesamt dürften sich jedoch die negativen Effekte für den Infrastrukturbau in Grenzen halten.

Auf längere Sicht spielen demographische Faktoren eine entscheidende Rolle für die Entwicklung der Bil-dungsbauausgaben. Einerseits beeinflusst die Menge an Kindern wesentlich den Bedarf an Kindergärten und Schulen. Andererseits wirkt sich der steigende Bildungsstand in der Schweiz positiv auf den Bildungs-bau aus. Aufgrund der steigenden Anzahl an Studenten resultiert eine höhere Nachfrage nach Fachhoch-schulen und Universitäten, was sich in neuen Neubaugrossprojekten widerspiegeln wird. Da sich zudem etliche Schulen und Universitäten in sanierungsbedürftigem Zustand befinden, ist auch im Umbau-/Renovationsbereich mittel- und längerfristig mit steigenden Bauinvestitionen zu rechnen.

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Hochbauprognose 2014 - 2020 Infrastrukturbau

BAKBASEL 25

Kurzfristprognosen 2014 und 2015

Angesichts des zuletzt stark gestiegenen bewilligten Bauvolumens prognostizieren wir für 2014 einen An-stieg der Bauaufwendungen im Bildungsbau um 3.4 Prozent. Insbesondere im Neubau ist mit wachsenden Bauinvestitionen zu rechnen (+4.2%), aber auch der Umbau-/Renovationsbereich dürfte deutlich expan-dieren (+2.9%).

Im Jahr 2015 dürfte sich die Dynamik im Bildungsbau noch weiter erhöhen (+4.9%). Zum einen sprechen die zumindest im Neubaubereich stark gestiegenen Baugesuche für anhaltendes Wachstum, zum anderen ist 2015 mit Rückenwind von neu beginnenden Grossprojekten im Bildungsbau zu rechnen. Zu nennen sind diesbezüglich z.B. der Neubau der FHNW in Muttenz oder der Umbau des Bildungszentrums in Uster. Insgesamt gehen wir daher sowohl im Neubaubereich (+6.8%) als auch bei Umbauten/Renovationen (+3.4%) von kräftig zunehmenden Bauaufwendungen aus.

Mittelfristprognosen 2016 bis 2020

Für den Zeitraum 2016 bis 2020 sind die Wachstumsperspektiven des Bildungsbaus gut. Positiv für den Bildungsneubau wirkt sich weiterhin der Trend zur Tertiärausbildung aus, der zusammen mit der Zuwan-derung zu einem Anstieg der Studenten führen wird, welche in neuen Bildungsbauten untergebracht wer-den müssen. Somit droht in einigen Regionen mittelfristig ein Platzmangel. In letzter Zeit werden zwar einige grössere Neubauprojekte wie das neue Kongresszentrum an der ETH Lausanne oder der Neubau der FHNW auf dem Campus Brugg beendet, mittelfristig stehen jedoch neue Projekte wie der Campus Biotech in Genf bereits in den Startlöchern. Des Weiteren wird zum Teil auch eine Zentralisierung der universitären Bauten angestrebt, sind doch in vielen Städten diese Bildungseinrichtungen über grosse Distanzen verstreut. Insgesamt dürfte somit das durchschnittliche Wachstum der Bildungsneubau-Aufwendungen zwischen 2016 und 2020 bei 1.8 Prozent pro Jahr liegen.

Auch die Umbau-/Renovationsausgaben dürften mittelfristig expandieren, denn immer mehr Bildungsein-richtungen kommen in ein Alter, welches ausgedehnte Sanierungen notwendig macht. Durch steigende Energiepreise steigt zudem die Wirtschaftlichkeit energetischer Sanierungsmassnahmen. Nicht zu vernach-lässigen sind auch die geänderten Anforderungen an das Bildungssystem, welche sich direkt auf die Ge-

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Total Infras trukturbau

Bildungsbauten

Prognosen

Indexiertes reales Investitionsvolumen, 1980=100 Quelle: BFS, BAKBASEL

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Infrastrukturbau Hochbauprognose 2014 - 2020

26 BAKBASEL

staltung der Bildungsbauten auswirken. Bei Umbauten wird diesen Ansprüchen Rechnung getragen, indem zum Beispiel die Möglichkeit für Ganztagesstrukturen geschaffen wird. Zwischen 2016 und 2020 erwarten wir daher ein durchschnittliches Wachstum der realen Umbau-/Renovationsaufwendungen in Höhe von 1.6 Prozent pro Jahr. Auch die gesamten realen Bauinvestitionen im Bildungsbau dürften in diesem Zeitraum um durchschnittlich 1.6 Prozent pro Jahr wachsen.

Tab. 2-4 Entwicklung der Bauaufwendungen: Bildungsbau

Jahr

Total Neubau Umbau und Unterhalt

in Mio. CHF Veränderung ggü. Vorjahr

in Mio. CHF Veränderung ggü. Vorjahr

in Mio. CHF Veränderung ggü. Vorjahr

2012 2'783 11.9% 1'189 15.6% 1'594 9.2%

2013 2'781 -0.1% 1'194 0.5% 1'587 -0.4%

2014 2'877 3.4% 1'244 4.2% 1'633 2.9%

2015 3'017 4.9% 1'329 6.8% 1'688 3.4%

2016 3'072 1.8% 1'359 2.2% 1'713 1.5%

2017 3'131 1.9% 1'390 2.3% 1'741 1.6%

2018 3'170 1.2% 1'410 1.4% 1'760 1.1%

2019 3'216 1.4% 1'426 1.2% 1'790 1.7%

2020 3'273 1.8% 1'450 1.7% 1'823 1.8%

Real, Preisbasis 2012 Quelle: BFS, BAKBASEL

Abb. 2-5 Entwicklung der Bauaufwendungen: Bildungsbauten

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Neubau

Total

Umbau und Unterhalt

P rognosen

Indexiertes reales Investitionsvolumen, 1980=100 Quelle: BFS, BAKBASEL

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Hochbauprognose 2014 - 2020 Infrastrukturbau

BAKBASEL 27

2.1.3 Sozialbau

Reale Bauaufwendungen 2014: -0.3% (2.0 Mrd. CHF)

Reale Bauaufwendungen 2015: +5.4% (2.1 Mrd. CHF)

Reale Bauaufwendungen 2016-2020: Ø +3.6% pro Jahr (Ø 2.4 Mrd. CHF p.a.)

Historische Entwicklung

In den 1980er-Jahren verdoppelten sich die Sozialbauausgaben nahezu und erreichten im Jahr 1989 ein bis heute unerreichtes Bauvolumen von insgesamt über 2 Mrd. CHF (preisbereinigt). Anschliessend kam es jedoch zwischen 1990 und 1995 zu einem kräftigen Einbruch der Bauinvestitionen um kumulierte 30 Pro-zent. Danach stagnierten die realen Bauaufwendungen im Sozialbau bis etwa 2007. Seitdem hat ein Auf-wärtstrend bei den Sozialbauinvestitionen eingesetzt, der nur 2010 kurzzeitig unterbrochen wurde. Im Jahr 2012 stiegen die realen Bauaufwendungen um 0.7 Prozent. Allerdings war der Anstieg des Jahres 2012 ausschliesslich der expandierenden Neubautätigkeit (+20.5%) zu verdanken, denn im Umbau-/Renovationsbereich resultierte ein Minus von 8.3 Prozent.

Im Jahr 2013 dürften die gesamten Sozialbauaufwendungen nach unserer Einschätzung kräftig gewachsen sein (+7.6%). Ein Hinweis hierfür sind die vom BFS erhobenen, recht kräftig gestiegenen Bauvorhaben. Wir gehen von einer Expansion der Neubauaktivität um 7.0 Prozent aus sowie von einem Anstieg der Bauaufwendungen im Bereich Umbauten und Renovationen von 8.0 Prozent.

Prognoseindikatoren

Vorlaufende Indikatoren wie Baugesuche und Baubewilligungen lassen für 2014 eine Wachstumsdelle im Sozialbau erwarten. Dies liegt vor allem am Umbausegment, in dem das Volumen der Umbaubewilligungen im Jahresverlauf 2013 deutlich gesunken war. Bei den Neubaubewilligungen war hingegen im Zeitraum Januar 2013 bis Juni 2014 ein kräftiger Anstieg des bewilligten Volumens zu verzeichnen, was für eine Fortsetzung des Aufwärtstrends im Neubausegment spricht. Für 2015 deutet die jüngste Entwicklung der Baugesuche wieder auf ein starkes Wachstum im Sozialbau hin. In den letzten Quartalen hat sowohl im Neubau- als auch im Umbaubereich das Volumen der Baugesuche stark zugenommen.

Mittel- und längerfristig ist für den Sozialbau vor allem die demographische Entwicklung von entscheiden-der Bedeutung. Das unseren Prognosen zugrundeliegende „hohe“ Bevölkerungsszenario des BFS unter-stellt, dass die Kombination aus hoher Netto-Migration und Geburtenüberschuss zwischen 2016 und 2020 zu einem Bevölkerungswachstum von etwa 1.0 Prozent pro Jahr führen wird (vgl. Kapitel 2.2). Die wach-sende Bevölkerung wird vermehrt Dienstleistungen aus dem Bereich des sozialen Infrastrukturbaus bean-spruchen und dadurch den Sozialbau antreiben. Zudem wirkt sich nicht nur die wachsende Bevölkerung, sondern insbesondere der ansteigende Anteil älterer Bevölkerungsschichten positiv auf die Nachfrage nach Dienstleistungen aus dem Sozialbereich aus. Da ältere Personen öfter Dienstleistungen des Gesund-heitssektors in Anspruch nehmen, ist mit einem erheblich steigenden Bedarf an neuen Spitälern, Arzt-Praxen, Altenheimen usw. zu rechnen. Hinzu kommt, dass trotz der in den letzten Jahren gestiegenen Sozialbauaufwendungen in vielen Bereichen des Sozialbaus immer noch von einem Investitionsstau ge-sprochen werden kann. So stammt ein Grossteil der Schweizer Spitäler aus den 1960er- und 1970er-Jahren, weshalb sowohl im Umbau- als auch im Neubaubereich grosser Nachholbedarf besteht. Weiterhin dürfte das seit Anfang 2012 geltende revidierte Krankenversicherungsgesetz10 für mehr Wettbewerb unter den Spitälern sorgen und dadurch dem Sozialbau mittelfristig zusätzliche Dynamik verleihen.

10 Das revidierte Krankenversicherungsgesetz (KGV) ermöglicht es den Patienten neu, ihr Spital schweizweit frei zu

wählen. Des Weiteren wird neu jede einzelne Behandlung mit einer Fallpauschale abgerechnet, welche die Effizienz der Spitäler fördern soll. Durch diese Neuerungen wird der Wettbewerb unter den Spitälern zunehmen, wodurch es für diese notwendig wird, ihre betrieblichen Kosten zu senken. Diese sind insbesondere bei alten Bauten sehr hoch.

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Infrastrukturbau Hochbauprognose 2014 - 2020

28 BAKBASEL

Kurzfristprognosen 2014 und 2015

Wir prognostizieren für das Jahr 2014 eine Stagnation der Sozialbauaufwendungen (-0.3%). Während sich der Aufwärtstrend im Neubausegment fortsetzen dürfte (+4.2%), ist bei Umbauten und Renovationen aufgrund des gesunkenen Volumens der Bewilligungen von einer Wachstumsdelle auszugehen (-2.9%). Im Jahr 2015 ist mit einem kräftigen Anstieg der realen Bautätigkeit im Sozialbau zu rechnen (+5.4%). Somit dürfte der Sozialbau 2015 mit einem realen Investitionsvolumen von 2.1 Mrd. CHF erstmals den historischen Rekordwert des Jahres 1989 übertreffen. Insbesondere die Bauaufwendungen im Neubaube-reich dürften erneut kräftig steigen (+8.1%), da neu beginnende Grossprojekte wie der Neubau des Kan-tonsspitals Chur oder die Erweiterung des Kantonsspitals Winterthur für Rückenwind sorgen. Auch der Umbau-/Renovationsbereich findet 2015 in die Wachstumsspur zurück (+3.6%).

Mittelfristprognosen 2016 bis 2020

Mittelfristig ist im Sozialbau mit einem kräftigen Wachstum des Investitionsvolumens zu rechnen. Wir erwarten für den Zeitraum von 2016 bis 2020 ein Plus von durchschnittlich 3.6 Prozent pro Jahr, womit der Sozialbau die dynamischste Entwicklung aller Bauuntersparten aufweist. Dabei ist gerade im Neubau (+5.1% p.a.) mittelfristig von schwungvollen Wachstumsraten auszugehen, aber auch im Bereich Umbau und Renovationen sind die Perspektiven intakt (+2.6% p.a.).

Die Neubausparte wird im Prognosezeitraum von mehreren Faktoren positiv beeinflusst. Starke Impulse auf den Sozialneubau gehen insbesondere vom steigenden Anteil älterer Menschen und der zunehmenden Nachfrage nach medizinischer Versorgung aus. Die wachsende Bedeutung der älteren Bevölkerungsschicht führt zudem zu veränderten Bedürfnissen der Patienten und verlangt nach neuen Behandlungsmethoden, was insbesondere veraltete Spitäler vor grosse Herausforderungen stellt. Zwar gibt es zahlreiche Spitäler oder Altenheime, in denen der Sanierungsbedarf nicht Neubauten, sondern Renovationstätigkeiten nach sich zieht. Doch es ist gelegentlich einfacher, ein Spital von Grund auf neu zu bauen, denn bei Renovatio-nen stossen Spitäler manchmal an logistische Grenzen, wenn es darum geht, die Pflege der Patienten aufrechtzuerhalten. Somit dürfte gerade der Neubau vom hohen Sanierungsbedarf im Gesundheitssektor profitieren. Die mittelfristig zahlreichen geplanten Grossprojekte wie etwa das Bürgerspital Solothurn, das Kinderspital Zürich Lengg oder der Bau des Klinikums 2 des Universitätsspitals in Basel bestätigen dies.

Abb. 2-6 Verlauf der Sozialbauaufwendungen (inkl. Unterhaltsarbeiten)

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Total Infras trukturbau

Sozialbauten

Prognosen

Indexiertes reales Investitionsvolumen, 1980=100 Quelle: BFS, BAKBASEL

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Hochbauprognose 2014 - 2020 Infrastrukturbau

BAKBASEL 29

Allerdings ist es wichtig zu erwähnen, dass im Sozialbau die Trennung zwischen Neu- und Umbau nicht immer eindeutig möglich ist und viele Projekte sowohl Neu- als auch Umbauelemente beinhalten. Wenn die dabei anfallenden Bauinvestitionen nicht präzise aufgeteilt werden, kann es dadurch zu Verzerrungen bei der Betrachtung der Investitionsvolumen der einzelnen Bereiche kommen. Somit besteht ein gewisses Prognoserisiko technischer Natur, falls beispielsweise ein von uns als Neubau eingeschätztes Grossprojekt entgegen unserer Annahme dem Bereich Umbau und Renovationen zugeordnet wird.

Abb. 2-7 Entwicklung der Bauaufwendungen: Sozialbau

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Neubau

Total

Umbau und Unterhalt

P rognosen

Indexiertes reales Investitionsvolumen, 1980=100 Quelle: BFS, BAKBASEL

Tab. 2-5 Entwicklung der Bauaufwendungen: Sozialbau

Jahr

Total Neubau Umbau und Unterhalt

in Mio. CHF Veränderung ggü. Vorjahr

in Mio. CHF Veränderung ggü. Vorjahr

in Mio. CHF Veränderung ggü. Vorjahr

2012 1'835 0.7% 685 20.5% 1'151 -8.3%

2013 1'975 7.6% 733 7.0% 1'242 8.0%

2014 1'969 -0.3% 763 4.2% 1'206 -2.9%

2015 2'075 5.4% 825 8.1% 1'249 3.6%

2016 2'195 5.8% 914 10.7% 1'281 2.6%

2017 2'307 5.1% 991 8.5% 1'315 2.7%

2018 2'358 2.2% 1'011 2.0% 1'347 2.4%

2019 2'414 2.4% 1'031 1.9% 1'384 2.7%

2020 2'480 2.7% 1'060 2.8% 1'420 2.6%

Real, Preisbasis 2012 Quelle: BFS, BAKBASEL

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Infrastrukturbau Hochbauprognose 2014 - 2020

30 BAKBASEL

2.1.4 Sonstiger Infrastrukturbau

Reale Bauaufwendungen 2014: +4.1% (2.8 Mrd. CHF)

Reale Bauaufwendungen 2015: +3.3% (2.9 Mrd. CHF)

Reale Bauaufwendungen 2016-2020: Ø +1.8% pro Jahr (Ø 3.1 Mrd. CHF p.a.)

Historische Entwicklung

Die Sparte des Sonstigen Infrastrukturbaus ist ein recht heterogenes Aggregat und beinhaltet unterschied-liche Objekte wie Sportstätten, Bauten für kulturelle Zwecke, Parkhäuser, Hochbauten des Militärs oder Bahnhöfe der SBB. Mehr als ein Viertel der Ausgaben im Sonstigen Infrastrukturbau entfällt auf die Kate-gorie Tourismus-Infrastrukturbauten, wobei hier Skilifte und Golfplätze grosse Ausgabenposten darstellen.

Das um die Preisentwicklung bereinigte Investitionsvolumen des Sonstigen Infrastrukturbaus erreichte im Jahr 2008 einen historischen Tiefstand von etwa 2.3 Mrd. CHF. Gerade die Neubauinvestitionen lagen deutlich unter dem historischen Durchschnitt. In den folgenden drei Jahren (2009 – 2011) resultierte je-doch ein starker Anstieg der Bauaufwendungen im Sonstigen Infrastrukturbau von kumuliert etwa 30 Prozent. Hierzu trugen insbesondere diverse Grossprojekte wie z.B. die neuen Stadien in Luzern und Thun einen wichtigen Teil bei. Doch nicht nur der Neubau, sondern auch der Bereich Umbau und Renova-tionen expandierte zwischen 2009 und 2011 äusserst dynamisch. Im Jahr 2012 kam es hingegen zu einem Einbruch der Bauaufwendungen um 14.5 Prozent, wobei sowohl die Neubauaufwendungen (-23.2%) als auch die Umbau-/Renovationsausgaben (-9.7%) klar rückläufig waren. Zum einen konnte das Auslaufen diverser Grossprojekte 2012 nicht kompensiert werden, zum anderen trugen auch die schlechten Witte-rungsbedingungen zu Beginn des Jahres 2012 zum Rückgang der Bauaufwendungen bei.

Im Jahr 2013 dürften die Bauaufwendungen im Sonstigen Infrastrukturbau hingegen wieder gestiegen sein (+3.9%). Zwar waren die vom BFS erhobenen Bauvorhaben für 2013 im Minus, doch nach der witte-rungsbedingt sehr niedrigen Realisierungsquote 2012 ist vor allem im Neubaubereich mit Nachholeffekten im Jahr 2013 zu rechnen. Wir gehen davon aus, dass die Neubauaufwendungen 2013 um 17.3 Prozent gestiegen sind, während die Umbau-/Renovationsausgaben um 2.3 Prozent gesunken sein dürften.

Prognoseindikatoren

Das Volumen der Baubewilligungen für Neubauprojekte im Sonstigen Infrastrukturbau ist im Jahr 2013 zwar leicht gesunken, im ersten Halbjahr 2014 war jedoch ein starker Anstieg zu verzeichnen. Im Umbau-/Renovationsbereich des Sonstigen Infrastrukturbaus hat das bewilligte Bauvolumen im Zeitraum Januar 2013 bis Juni 2014 kontinuierlich zugenommen. Insgesamt spricht dies somit für eine positive Entwicklung der Bauaufwendungen im Jahr 2014. Die Entwicklung der Baugesuche verlief in den letzten Quartalen zweigeteilt: Während im Neubaubereich im zweiten Halbjahr 2013 und im ersten Halbjahr 2014 das Volu-men der Gesuche gesunken ist, war im Umbau-/Renovationsbereich ein starker Zuwachs zu beobachten. Da der Umbau-/Renovationsbereich ein grösseres Gewicht hat, ist somit auch 2015 mit insgesamt weiter steigenden Bauinvestitionen zu rechnen.

Für die mittelfristige Analyse (2016 – 2020) ist es angesichts der Heterogenität des Aggregats Sonstiger Infrastrukturbau nicht einfach, geeignete Indikatoren zu finden. Ein relevanter Prognoseindikator für die mittlere Frist ist jedoch die BIP-Entwicklung. Da die Perspektiven für die Schweizer Wirtschaft im Progno-sezeitraum intakt sind, sind auch für den Sonstigen Betriebsbau die Rahmenbedingungen für weiteres Wachstum gegeben. Neben der Wirtschaftsentwicklung dürfte zudem das positive Bevölkerungswachstum die Nachfrage nach Sonstigen Infrastrukturbauten antreiben. Ein Prognoserisiko stellt jedoch die Tatsache dar, dass der Verlauf der Bauaufwendungen stark durch Grossprojekte wie Stadionbauten oder Umbauten an Bahnhöfen geprägt wird, was eine relativ hohe Volatilität in dieser Bausparte bedingt.

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Hochbauprognose 2014 - 2020 Infrastrukturbau

BAKBASEL 31

Kurzfristprognosen 2014 und 2015

In Anbetracht der positiven Entwicklung beim Volumen der Baubewilligungen prognostizieren wir für 2014 ein Wachstum der Bauaufwendungen im Sonstigen Infrastrukturbau von 4.1 Prozent. Bei den Neubauin-vestitionen rechnen wir mit einem Plus von 2.6 Prozent, die volumenmässig bedeutenderen Umbau-/Renovationsaufwendungen dürften sogar um 4.8 Prozent expandieren.

Für 2015 erwarten wir eine Zunahme der Bauaufwendungen um 3.3 Prozent. Vor allem im Bereich Umbau und Renovationen ist von einem hohen Wachstum der Bauinvestitionen auszugehen (+4.4%). Im Neu-baubereich war das Volumen der Baugesuche zwar zuletzt rückläufig, doch aufgrund einiger im Jahr 2015 beginnender Grossprojekte wie z.B. dem Erweiterungsbau des Kunsthauses Zürich ist dennoch mit einem leichten Anstieg der Neubauinvestitionen zu rechnen (+1.3%).

Mittelfristprognosen 2016 bis 2020

Aufgrund der intakten Wirtschaftsaussichten in der Schweiz und der wachsenden Gesamtbevölkerung bleibt das mittelfristige Umfeld für den Sonstigen Infrastrukturbau freundlich. So wird z.B. die Nachfrage nach kulturellen Angeboten mit der wachsenden Bevölkerung sowie dem zunehmenden Primäreinkommen ansteigen. Daneben unterliegen Skilifte und Freizeitanlagen einem stetigen Verbesserungsdruck, was re-gelmässige Investitionen in Neu- und Umbauten erforderlich macht. Zudem hat sich im Sonstigen Infra-strukturbau aufgrund des Rückgangs der realen Bauaufwendungen seit Mitte der 90er-Jahre ein erhebli-cher Sanierungsbedarf aufgestaut. Hinzu kommt, dass zahlreiche geplante Grossprojekte wie z.B. der Neubau verschiedener Sportstätten in Zürich und Lausanne für zusätzliche Impulse sorgen werden.

Insgesamt erwarten wir daher mittelfristig ein durchschnittliches Wachstum der realen Bauaufwendungen im Sonstigen Infrastrukturbau von 1.8 Prozent pro Jahr, wobei sowohl die Neubauaktivität (+1.4% p.a.) als auch das Investitionsvolumen der Umbauten und Renovationen (+2.0% p.a.) zulegen dürften.

Abb. 2-8 Verlauf der Bauaufwendungen für Sonstige Infrastrukturbauten (inkl. Unterhaltsarbeiten)

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Total Infras trukturbau

Sonst. Infrastrukturbauten

Prognosen

Indexiertes reales Investitionsvolumen, 1980=100 Quelle: BFS, BAKBASEL

Page 48: Prognosen und Analysen zur Schweizer Bauwirtschaft ......Prognosen um 4.9 Prozent zunehmen – dies ist das stärkste Wachstum seit dem Jahr 1994. Der Anstieg ist dabei breit abgestützt

Infrastrukturbau Hochbauprognose 2014 - 2020

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Abb. 2-9 Entwicklung der Bauaufwendungen: Sonstiger Infrastrukturbau

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Neubau

Total

Umbau und Unterhalt

P rognosen

Indexiertes reales Investitionsvolumen, 1980=100 Quelle: BFS, BAKBASEL

Tab. 2-6 Entwicklung der Bauaufwendungen: Sonstiger Infrastrukturbau

Jahr

Total Neubau Umbau und Unterhalt

in Mio. CHF Veränderung ggü. Vorjahr

in Mio. CHF Veränderung ggü. Vorjahr

in Mio. CHF Veränderung ggü. Vorjahr

2012 2'614 -14.5% 826 -23.2% 1'787 -9.7%

2013 2'715 3.9% 969 17.3% 1'746 -2.3%

2014 2'825 4.1% 994 2.6% 1'831 4.8%

2015 2'920 3.3% 1'008 1.3% 1'912 4.4%

2016 2'989 2.4% 1'020 1.2% 1'969 3.0%

2017 3'043 1.8% 1'038 1.7% 2'005 1.8%

2018 3'087 1.4% 1'050 1.2% 2'037 1.6%

2019 3'136 1.6% 1'063 1.3% 2'072 1.8%

2020 3'195 1.9% 1'080 1.6% 2'114 2.0%

Real, Preisbasis 2012 Quelle: BFS, BAKBASEL

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Hochbauprognose 2014 - 2020 Wohnbau

BAKBASEL 33

2.2 Wohnbau Wohnbau

2.2.1 Allgemeine Entwicklung

Reale Bauaufwendungen11 2014 +5.9% (33.5 Mrd. CHF)

Reale Bauaufwendungen 2015: -2.4% (32.7 Mrd. CHF)

Reale Bauaufwendungen 2016-2020: Ø +0.2% pro Jahr (Ø 32.3 Mrd. CHF p.a.)

Neu erstellte Wohnungen12 2014: 52'458 Einheiten

Neu erstellte Wohnungen 2015: 51'252 Einheiten

Neu erstellte Wohnungen 2016-2020: Ø 47'148 Einheiten pro Jahr

Struktur

Der Wohnbau ist das mit Abstand wichtigste Bausegment. Der Anteil an den gesamten Hochbauaufwen-dungen beträgt gegenwärtig mehr als 60 Prozent. Zu den gesamten Bauaufwendungen (Hoch- und Tief-bau) trägt der Wohnbau gut die Hälfte bei.

Mehr als 70 Prozent der Wohnbauaufwendungen entfallen auf Neubauinvestitionen. Der Kategorie Um-bau/Renovationen kommt damit nach wie vor eine eher bescheidene Rolle zu.

Tab. 2-7 Bauaufwendungen für Wohnbauten 2000 und 2013

Bauart 2000 2013

Mio. CHF Anteil Mio. CHF Anteil

Einfamilienhausbau 10'175 46.6% 8'949 28.3%

Mehrfamilienhausbau 11'646 53.4% 22'669 71.7%

TOTAL 21'821 100.0% 31'619 100.0%

Real, Preisbasis 2012 Quelle: BFS, BAKBASEL

Das zwischen den Jahren 2000 und 2013 verzeichnete Wachstum der realen Wohnbauaufwendungen ging allein auf den Mehrfamilienhausbau zurück. Hier hat sich das reale Bauvolumen im betrachteten Zeitraum fast verdoppelt (+95%). Gleichzeitig gingen die Bauaufwendungen im Einfamilienhausbau um rund 12 Prozent zurück. Entsprechend haben sich die Anteile des Ein- und Mehrfamilienhausbaus beträchtlich zugunsten des Mehrfamilienhausbaus verschoben (siehe obige Tabelle). Betrug die Relation zwischen Ein- und Mehrfamilienhausbau im Jahr 2000 noch fast 50:50, lag der Anteil der Einfamilienhäuser im Jahr 2013 unter 30 Prozent. Verantwortlich für diese Verschiebung ist vor allem die gestiegene Nachfrage nach Wohnraum in den wirtschaftlichen Zentren.

11 Alle Investitionsangaben ausgedrückt in Preisen des Jahres 2012 12 Neu erstellte Einfamilienhäuser und neu erstellte Wohnungen in Mehrfamilienhäusern

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Wohnbau Hochbauprognose 2014 - 2020

34 BAKBASEL

Tab. 2-8 Struktur der Auftraggeber im Wohnungsbau 2000 und 2012 (ohne Unterhaltsarbeiten)

Anteil 2000 Anteil 2012

Öffentliche Auftraggeber 1.7% 1.9%

Private Auftraggeber 98.3% 98.1%

Haushalte 54.4% 45.0%

Institutionelle Anleger 3.6% 3.0%

Immobiliengesellschaften 24.3% 26.5%

Genossenschaften 2.2% 3.2%

Übrige Unternehmungen 13.8% 20.3%

Absolut (Mio. CHF) 20'472 28'921

Real, Preisbasis 2012 Quelle: BFS, BAKBASEL

Der Wohnungsbau wird von den privaten Auftraggebern dominiert. Hierbei machen die privaten Haushalte nach wie vor den grössten Anteil aus. Allerdings hat ihre Bedeutung seit dem Jahr 2000 weiter abgenom-men. Im Gegenzug konnten die übrigen Unternehmen ihren Anteil deutlich ausweiten.

Historische Entwicklung der realen Wohnbauaufwendungen

Der Wohnungsbau erlebte in den 2000er-Jahren eine wechselhafte Entwicklung. Nach einer Schwächepha-se zu Beginn des Jahrzehnts mit rückläufigen Bauaufwendungen in den Jahren 2000 bis 2002 folgte ein starker Aufschwung im Zeitraum 2003 bis 2005, der das preisbereinigte Investitionsvolumen auf Rekord-höhen trieb. Anschliessend folgte zwischen 2006 und 2008 eine Konsolidierung auf hohem Niveau.

In den Jahren 2009-2013 war der Wohnbau nicht nur der Wachstumsmotor der Bauwirtschaft, sondern auch eine wichtige Stütze der gesamten Schweizer Volkswirtschaft. Die realen Wohnungsbauaufwendun-gen stiegen in dieser Zeit um durchschnittlich rund 4 Prozent pro Jahr, wobei sowohl die Neubau- als auch die Umbau-/Renovationsinvestitionen kräftig expandierten. Insbesondere die Bauaufwendungen im Mehr-familienhausbau wuchsen äusserst dynamisch (+5.7% p.a.).

Ausschlaggebend für die fulminante Entwicklung des Wohnbaus in den letzten Jahren waren mehrere Faktoren: Zum einen sorgte die anhaltend rege Zuwanderung für positive Impulse. Zum anderen waren die Finanzierungsbedingungen für Wohnungsbauten angesichts der historisch niedrigen Hypothekenzinsen ausgesprochen gut. Hinzu kommt, dass im Zuge der Eurokrise der heimische Wohnungsmarkt in zuneh-mendem Masse an Attraktivität bei sicherheitsbewussten ausländischen Interessenten gewann. Die Kom-bination dieser Faktoren resultierte in den letzten Jahren in einer sehr hohen Nachfrage nach Schweizer Wohnimmobilien, was sich auch in den Rekordständen der im Bau befindlichen Wohnungen widerspiegelt.

Historische Entwicklung der Anzahl neu erstellter Wohnungen

Die Anzahl der neu erstellten Wohnungen sank zu Beginn der 2000er-Jahre auf einen Tiefpunkt mit weni-ger als 29'000 Einheiten pro Jahr. Seit 2003 hat jedoch ein starker Aufwärtstrend eingesetzt. Im Jahr 2013 wurden nach unserer Schätzung rund 46‘400 Wohnungen fertig gestellt. Das sind rund 14‘000 Einheiten mehr, als es noch im Jahr 2003 der Fall war. Zugenommen hat jedoch allein die Produktion von Wohnun-gen in Mehrfamilienhäusern (+17 Tsd. Einheiten). Bei Einfamilienhäusern dürfte die Produktion hingegen im Jahr 2013 um rund 2‘800 Einheiten unter den noch 2003 realisierten Fertigstellungen gelegen haben.

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Hochbauprognose 2014 - 2020 Wohnbau

BAKBASEL 35

Kurzfristige Prognoseindikatoren Wohnbau: Allgemeine Rahmenbedingungen 2014 und 2015

Die makroökonomischen Rahmenbedingungen geben sich für den Schweizer Wohnungsbau bis 2015 wei-terhin sehr günstig. Dank der robusten – und in den kommenden Quartalen wohl auch wieder zunehmend vom Aussenhandel gestützten – Konjunkturentwicklung, dürfte die Beschäftigung in den Jahren 2014 und 2015 jeweils um rund 1.3 Prozent steigen. Bei den real verfügbaren Einkommen ist von Wachstumsraten um gut 2 Prozent pro Jahr auszugehen. Neben der robusten Arbeitsmarktentwicklung trägt hierzu auch die weiterhin sehr niedrige Teuerung bei.

Abb. 2-10 Nettoeinwanderung seit dem Jahr 2000

-20 '000

0

20'000

40'000

60'000

80'000

100'000

1980 1990 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014

In Personen pro Jahr Quelle: BFS, Bundesamt für Migration, Schätzung 2014 BAKBASEL

Auch das Zinsniveau bleibt ungewöhnlich niedrig. Die Hypothekarzinsen sind im Verlauf des ersten Halb-jahres 2014 sogar wieder zurückgekommen und dürften bei Erstellung dieser Publikation im August 2014 nur leicht oberhalb der Ende 2012 verzeichneten Rekordtiefs gelegen haben. Bis Ende 2015 ist nur ein moderater Anstieg zu erwarten. Die Leitzinsen werden auf der Nullgrenze verharren, da sich die SNB mit der Festsetzung der Frankenuntergrenze zum Euro an die geldpolitischen Beschlüsse im Euroraum ange-kettet hat. Die Zinsen der Benchmark-Anleihen des Bundes werden weiterhin durch die anhaltend hohe Nachfrage nach „Save Haven“-Vehikeln gedrückt.

Von regulatorischer Seite geben sich die Finanzierungsbedingungen hingegen restriktiver. Zwar wird der potenziell Zins steigernde Einfluss aus der Aktivierung des sogenannten antizyklischen Kapitalpuffers13 gegenwärtig durch andere Einflussfaktoren und den insgesamt hohen Wettbewerb zwischen den Banken kompensiert, die Vergabekriterien haben sich jedoch im Zuge der erhöhten Selbstregulierung14 der Banken verschärft.

Eine erhebliche und direkt in die Wohnbauinvestitionstätigkeit eingreifende Änderung der regulatorischen Rahmenbedingungen ist mit der Umsetzung der Zweitwohnungsinitiative verbunden. Allerdings werden hierbei im Jahr 2014 trotz der Vielzahl erfolgter Einsprachen gegen sogenannte „Last Minute“ Gesuche und Bewilligungen Vorzieheffekte überwiegen, welche der Baukonjunktur in den betroffenen Gebieten kurzfris-tig zusätzlich positive Impulse verleihen, bevor es zu einer deutlichen Redimensionierung kommt.

13 Seit Ende Juni 2014 gilt der vom Bundesrat verordnete höhere antizyklische Kapitalpuffer. Die Banken müssen die

Eigenmittel für Wohnbauhypotheken von 1 auf 2% erhöhen. 14 Dies beinhaltet unter anderem verkürzte Amortisationsdauern und erhöhte Anforderungen an die Tragbarkeit.

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Wohnbau Hochbauprognose 2014 - 2020

36 BAKBASEL

Der wichtigste Treiber der regen Wohnungsnachfrage der letzten Jahre, die Nettoeinwanderung, bewegt sich weiterhin auf einem sehr hohen Niveau, wenngleich die 2013er Werte gemäss der bis Juni 2014 ver-zeichneten Zuwanderung wohl nicht mehr ganz erreicht werden. Die Annahme der Masseneinwanderungs-initiative dürfte sich bis zum Jahr 2015 bei den Wanderungszahlen nur wenig bemerkbar machen. Aller-dings ist die Unsicherheit seitens der Investoren deutlich gestiegen und könnte die Wohnbautätigkeit be-reits kurzfristig wesentlich stärker beeinträchtigen, als in unserem Basisszenario unterstellt15.

Kurzfristige Prognoseindikatoren Wohnbau

Die für diese Publikation bis Juni 2014 auf Basis von Daten des „Baublattes“ ausgewerteten Baubewilli-gungen und -gesuche zeigen für den Wohnbau nach dem Boom der letzten Jahre eine Trendwende an. Vor allem im Umbau/Sanierungsbereich und im Einfamilienhausbau haben die geplanten Investitionsvolu-mina deutlich abgenommen. Im Mehrfamilienhausneubau gibt sich die Lage hingegen deutlich stabiler, wobei die Bewilligungstätigkeit zuletzt wieder gestiegen ist. Die Gesuche, welche einen stärker vorlaufen-den Charakter haben, zeigen hingegen für den Mehrfamilienhausneubau ebenfalls eine Beruhigung an. Insgesamt ist zu bedenken, dass die Baugesuchs- und Baubewilligungsdaten nach wie vor sehr stark durch die zahlreichen „Last Minute“ Einreichungen nach Annahme der Zweitwohnungsinitiative verzerrt sind. Die gemachten Grundaussagen bleiben jedoch auch unter Ausklammerung dieses Effektes bestehen.

Abb. 2-11 Baubewilligungen- und Gesuche Wohnbau gesamt

90

95

100

105

110

115

12m01 12m06 13m01 13m06 14m01 14m06

Gesuche

Gesuche ohne Zweitwohnungskantone*

Bewilligungen

Bewilligungen ohne Zweitwohnungskantone*

Geplante Investitionsvolumen, gleitende 12 und 20 Monatsdurchschnitte (MFH Neubau), Januar 2012 = 100 *Werte für die Kantone Graubünden, Tessin, Wallis, Bern, Freiburg und Waadt auf langfristigen Durchschnitt gesetzt Quelle: Baublatt, Fahrländer Partner Raumentwicklung, BAKBASEL

Leider lagen bei Erstellung dieser Publikation keine zeitnahen Daten zu den im Bau befindlichen und neu erstellten Wohnungen vor, da sich die entsprechenden BFS-Statistiken in Revision befinden. Die letzten – nach Angaben des BFS jedoch mit hoher Unsicherheit behafteten – Werte datieren auf das erste Quartal 2013. Hier bewegte sich die Zahl der im Bau befindlichen Wohnungen weiterhin auf einem sehr hohen Niveau von über 76 Tsd. Einheiten. Allerdings zeigte sich eine massive Diskrepanz zwischen Einfamilien- und Mehrfamilienhäusern. Während die im Bau befindlichen Wohnungen in Mehrfamilienhäusern mit rund 69 Tsd. Einheiten weiterhin deutlich über dem langfristigen Durchschnitt lagen, betrug die Zahl der im Bau befindlichen Einfamilienhäuser nur noch rund 8‘000 Einheiten.

15 Siehe auch später folgendes Alternativszenario „Spürbar negative Rückwirkungen der Masseneinwanderungsinitiati-

ve“.

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Hochbauprognose 2014 - 2020 Wohnbau

BAKBASEL 37

Kurzfristprognose für die Jahre 2014 und 2015

Für das Jahr 2014 erwarten wir nochmals einen kräftigen Anstieg der realen Wohnbauaufwendungen. Hierzu tragen neben dem weiterhin sehr hohen Auftragsvolumen auch Nachholeffekte nach den witte-rungsbedingten Verzögerungen der Jahre 2012 und 2013 bei. Sowohl der Neubau (+5.4%) als auch der Bereich Umbau/Renovationen (+7.3%) dürften 2014 hohe Wachstumsraten aufweisen.

Tab. 2-9 Kurzfristige Entwicklung der realen Bauaufwendungen im Wohnbau

Jahr

Total Neubau Umbau und Unterhalt

in Mio. CHF Veränderung ggü. Vorjahr

in Mio. CHF Veränderung ggü. Vorjahr

in Mio. CHF Veränderung ggü. Vorjahr

2012 30'869 1.4% 22'403 1.7% 8'466 0.8%

2013 31'619 2.4% 22'958 2.5% 8'661 2.3%

2014 33'494 5.9% 24'198 5.4% 9'296 7.3%

2015 32'705 -2.4% 23'864 -1.4% 8'841 -4.9%

Real, Preisbasis 2012, in Mio. CHF Quelle: BFS, BAKBASEL

Die positive Entwicklung wird 2015 nicht gehalten werden können. Wir rechnen mit einem Rückgang der realen Wohnbauaufwendungen um 2.4 Prozent. Negative Impulse kommen vor allem aus dem Umbau-/Sanierungsbereich. Der Wohnungsneubau wird neben der allgemein sehr negativen Grundtendenz im Einfamilienhausbau durch die verstärkt einsetzenden negativen Effekte der Zweitwohnungsinitiative ge-bremst.

Tab. 2-10 Kurzfristige Entwicklung der Zahl neu erstellter Wohnungen

Jahr

Total EFH MFH

Anzahl Veränderung ggü. Vorjahr

Anzahl Veränderung ggü. Vorjahr

Anzahl Veränderung ggü. Vorjahr

2012 45'157 -4.3% 9'029 -3.3% 36'128 -4.5%

2013 46'346 2.6% 8'657 -4.1% 37'689 4.3%

2014 52'458 13.2% 8'725 0.8% 43'733 16.0%

2015 51'252 -2.3% 8'097 -7.2% 43'155 -1.3%

Quelle: BFS, BAKBASEL

Die Zahl der Wohnungsfertigstellungen bleibt aber 2015 auf einem sehr hohen Niveau von über 51 Tsd. Einheiten, wozu auch der immer noch sehr hohe Überhang an im Bau befindlichen Wohnungen beiträgt. Die Einschätzung einer weiterhin sehr hohen Zahl an Wohnungsfertigstellungen gilt jedoch nur für den Mehrfamilienhausbau. Die fertig gestellten Einfamilienhäuser nähern sich bis 2015 eher tiefen Werten wie zu Beginn der 90er Jahre.

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Wohnbau Hochbauprognose 2014 - 2020

38 BAKBASEL

Mittelfristige Prognoseindikatoren

Die negativen Investitionseffekte der Zweitwohnungsinitiative spielen auch im mittelfristigen Prognosezeit-raum eine wichtige Rolle. Das gilt vor allem in der regionalen Perspektive und hier namentlich für die Südschweiz. Nach 2017 dürften die negativen Effekte zwar nicht mehr in den Entwicklungsraten sichtbar sein, Kompensationseffekte (z.B. durch einen möglicherweise schwungvolleren Erstwohnungsbau oder steigende Hotelinvestitionen) werden jedoch sehr langsam einsetzen und das durch die Initiative wegfal-lende Bauvolumen bei weitem nicht ersetzen können. Damit dürfte das Investitionsvolumen im Wohnbau am Ende des Projektionszeitraumes im Jahr 2020 immer noch etwa 800 Mio. CHF unter der Prognose ohne Zweitwohnungsinitiative liegen (entspricht in realer Rechnung rund 2.4 Prozent des aktuellen Wohnbau-Gesamtvolumens).

Abb. 2-12 Welches Bevölkerungs-Szenario? (Nettowanderung gemäss hohem und mittlerem BFS - Bevölke-rungsszenario)

20

42

49

4340

3639

75

98

75

65

74

7981

5957 57

5957 56 54

3634 34 35

3230

29

0

10

20

30

40

50

60

70

80

90

100

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020

historisch

hohes Szenario

mittleres Szenario

Nettowanderung gemäss hohem und mittlerem BFS - Bevölkerungsszenario, Tsd. Personen pro Jahr Quelle: BFS, Bundesamt für Migration, BAKBASEL

Während sich die Zweitwohnungsinitiative vor allem lokal auswirkt, birgt die Annahme der Masseneinwan-derungsinitiative hohes Rückschlagpotenzial für den gesamten Schweizer Wohnbau. Eine durch Fakten abgestützte Quantifizierung der mittelfristigen Rückwirkungen ist erst möglich, wenn konkrete Richtlinien zur Umsetzung der Kontingente vorliegen und sich in den Verhandlungen mit der EU abzeichnet, ob und inwieweit der Zugang zum EU-Markt eingeschränkt wird.

Gemäss dem vom Bundesrat im Sommer 2014 präsentierten Konzept sollen die Kontingente zumindest flexibel an den Bedürfnissen der Schweizer Wirtschaft ausgerichtet werden, so dass von dieser Seite kein ausgeprägter angebotsseitiger Schock zu erwarten ist. In unserem Basisszenario gehen wir deswegen weiterhin davon aus, dass die Schweizer Bevölkerungsentwicklung in den kommenden Jahren sehr ähnlich zu derjenigen des hohen BFS Bevölkerungs-Szenarios verläuft. Gerade bezüglich Nettoeinwanderung ist dieses nicht so hoch, wie es der Name postuliert (siehe obige Grafik) und scheint durchaus im Einklang mit den flexiblen Kontingenten des Bundesrat-Konzepts. Des Weiteren nehmen wir an, dass es zu keiner nen-nenswerten Beeinträchtigungen im Aussenhandel mit der EU kommt. Das Risiko für eine negativere Aus-prägung ist jedoch gerade bezüglich dieser letzten Annahme recht hoch. Um den Unsicherheiten Rech-

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Hochbauprognose 2014 - 2020 Wohnbau

BAKBASEL 39

nung zu tragen, wird am Ende des Wohnbaukapitels ein alternatives Szenario vorgestellt, welches von deutlich pessimistischeren Annahmen als unser Basisszenario ausgeht.

Im Rahmen des Basisszenarios gibt sich der Ausblick für die Schweizer Wirtschaft weiter solide. Nach einem nochmals überdurchschnittlichen Wachstum um 2 Prozent im Jahr 2016, dürfte sich die Zunahme des realen Bruttoinlandsprodukts zwischen 2017 und 2020 um 1.7 Prozent pro Jahr bewegen. Ähnliches gilt für die Entwicklung der real verfügbaren Einkommen, so dass die nachfrageseitigen Perspektiven für den Wohnbau intakt bleiben. Bei der Zuwanderung dürfte sich der Trend hin zu höher qualifizierten Ar-beitskräften gerade vor dem Hintergrund der insgesamt restriktiveren Handhabung verstärken. Damit bleibt der Bedarf nach Wohnraum auch von dieser Seite hoch.

Ein leicht restriktiver Impuls geht von der mittelfristig zu erwartenden Zinswende aus. Diese dürfte sich ab dem Jahr 2017 verstärkt bemerkbar machen. Neben der im Sinne einer Normalisierung zu interpretieren-den Zinswende könnten die Kreditkonditionen auch durch weitere institutionelle Massnahmen (Stichwort antizyklischer Kapitalpuffer und Selbstregulierung der Banken) nochmals restriktiver ausfallen.

Einen limitierenden Faktor könnten zudem die knapper werdenden Baulandreserven darstellen. Gerade in den zentral gelegenen Gemeinden sind die aktuellen Reserven im Bereich Wohnen häufig nicht gross ge-nug, um die zukünftige Nachfrage befriedigen zu können. Diesen Knappheiten könnte jedoch mit einem verstärkten Trend zur Verdichtung des heutigen Siedlungsgebietes begegnet werden.

Positiver als für den Neubau geben sich die Rahmenbedingungen für die Umbau- und Sanierungsinvestiti-onen. Die steigenden Energiepreise, die restriktivere Energiegesetzgebung und die Förderprogramme des Bundes für energetische Sanierungen werden hier auch mittelfristig einen positiven Einfluss ausüben.

Prognosen der mittelfristigen Entwicklung 2015 bis 2019

Tab. 2-11 Mittelfristige Entwicklung der realen Bauaufwendungen im Wohnbau

Jahr

Total Neubau Umbau und Unterhalt

in Mio. CHF Veränderung ggü. Vorjahr

in Mio. CHF Veränderung ggü. Vorjahr

in Mio. CHF Veränderung ggü. Vorjahr

2016 31'877 -2.5% 23'516 -1.5% 8'361 -5.4%

2017 31'955 0.2% 23'381 -0.6% 8'574 2.6%

2018 32'215 0.8% 23'470 0.4% 8'745 2.0%

2019 32'570 1.1% 23'625 0.7% 8'945 2.3%

2020 33'080 1.6% 23'912 1.2% 9'168 2.5%

Real, Preisbasis 2012 Quelle: BFS, BAKBASEL

Nach einem nochmaligen Rückgang um 2.5 Prozent im Jahr 2016 dürften sich die Wohnbauinvestitionen im Jahr 2017 stabilisieren. Bis 2020 ist mit einer Beschleunigung des Wachstums in Richtung 1.6 Prozent zu rechnen. Positive Impulse gehen vor allem von der Umbau-/ Sanierungstätigkeit aus, aber auch der Neubau vermag nach der Delle 2015 bis 2017 in den Folgejahren wieder Tritt zu fassen. Die hohen Wachstumsraten der letzten Jahre werden hier aber bei weitem nicht mehr erreicht. Hemmende Faktoren sind nicht zuletzt Engpässe bei den Baulandreserven sowie die beginnende Zinswende. Hinzu kommt die insgesamt moderatere Bevölkerungs- und Einkommensentwicklung.

Im Vergleich der Bauarten ist dem Mehrfamilienhausbau längerfristig ein deutlich höheres Potenzial als dem Einfamilienhausbau zu attestieren, da die Nachfrage nach Mehrfamilienhäusern durch die sich verän-

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Wohnbau Hochbauprognose 2014 - 2020

40 BAKBASEL

dernde Bevölkerungsstruktur weiter angekurbelt wird. Wegen der Zunahme an Single-Haushalten und des demographischen Alterungsprozesses werden vermehrt Wohnungen, insbesondere auch Alterswohnungen, nachgefragt. Hinzu kommt, dass der Nachfragebedarf höher qualifizierter Einwanderer sich vor allem im Bereich qualitativ hochwertiger Mietwohnungen oder bei Stockwerkseigentum entfalten dürfte.

Abb. 2-13 Entwicklung der Wohnbauaufwendungen nach Bauarten (inkl. Unterhaltsarbeiten)

60

80

100

120

140

160

180

200

220

240

260

280

80 82 84 86 88 90 92 94 96 98 00 02 04 06 08 10 12 14 16 18 20

Total

MFH-Bau

EFH-Bau

Prognosen

Indexiertes reales Investitionsvolumen, 1980=100 Quelle: BFS, BAKBASEL

Die wieder moderate Neubautätigkeit und der zunehmende Abbau des immer noch sehr hohen Überhangs an im Bau befindlichen Wohnungen wird sich nach unserer Einschätzung vor allem in den Jahren 2016 und 2017 in spürbaren Rückgängen der Wohnungsfertigstellungen bemerkbar machen. Dies jedoch wohlge-merkt ausgehend von den extrem hohen Fertigstellungsniveaus der Jahre 2014 und 2015. Damit bleibt die gesamte Wohnungsproduktion im Projektionszeitraum auf einem im historischen Vergleich hohen Niveau.

Tab. 2-12 Mittelfristige Entwicklung der Zahl neu erstellter Wohnungen

Jahr

Total EFH MFH

Anzahl Veränderung ggü. Vorjahr

Anzahl Veränderung ggü. Vorjahr

Anzahl Veränderung ggü. Vorjahr

2016 49'099 -4.2% 7'661 -5.4% 41'438 -4.0%

2017 46'373 -5.6% 7'657 -0.1% 38'716 -6.6%

2018 46'355 0.0% 7'642 -0.2% 38'713 0.0%

2019 46'686 0.7% 7'632 -0.1% 39'054 0.9%

2020 47'229 1.2% 7'635 0.0% 39'594 1.4%

Quelle: BAKBASEL

Die Einschätzung einer auch mittelfristig regen Wohnungsproduktion gilt allerdings nur für den Mehrfamili-enhausbau. Im Einfamilienhausbau fällt die Wohnungsproduktion im Prognosezeitraum bis 2020 klar unter die Marke von 8‘000 Einheiten pro Jahr. Das Risiko für einen noch stärkeren Rückgang ist relativ hoch.

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Hochbauprognose 2014 - 2020 Wohnbau

BAKBASEL 41

Abb. 2-14 Anzahl jährlich neu erstellter Wohnungen im langfristigen Vergleich

0

10'000

20'000

30'000

40'000

50'000

60'000

80 82 84 86 88 90 92 94 96 98 00 02 04 06 08 10 12 14 16 18 20

Total

EFH

MFH

Prognosen

Anzahl jährlich neu erstellter Wohnungen Quelle: BFS, BAKBASEL

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Wohnbau Hochbauprognose 2014 - 2020

42 BAKBASEL

Wohnbau: Die wichtigsten Prognoseergebnisse im Überblick

Tab. 2-13 Gesamtwohnbauaufwendungen, unterteilt in Ein- und Mehrfamilienhäuser (inkl. Unterhaltsarbeiten)

Jahr

Total Wohnbauaufwendungen Einfamilienhäuser (EFH) Mehrfamilienhäuser (MFH)

in Mio. CHF pro Jahr

Veränderung ggü. Vorjahr

in Mio. CHF pro Jahr

Veränderung ggü. Vorjahr

in Mio. CHF pro Jahr

Veränderung ggü. Vorjahr

2009-13 Ø 29'899 4.0% 9'055 0.5% 20'844 5.6%

2014 33'494 5.9% 9'291 3.8% 24'203 6.8%

2015 32'705 -2.4% 8'651 -6.9% 24'054 -0.6%

2016 31'877 -2.5% 8'135 -6.0% 23'742 -1.3%

2017 31'955 0.2% 8'203 0.8% 23'752 0.0%

2018 32'215 0.8% 8'218 0.2% 23'997 1.0%

2019 32'570 1.1% 8'265 0.6% 24'305 1.3%

2020 33'080 1.6% 8'344 1.0% 24'736 1.8%

Real, Preisbasis 2012 Quelle: BFS, BAKBASEL

Tab. 2-14 Fertigstellung von Wohnungen in Ein- und Mehrfamilienhäusern16

Jahr

Total Einfamilienhäuser (EFH) Mehrfamilienhäuser (MFH)

Anzahl pro Jahr

Veränderung ggü. Vorjahr

Anzahl pro Jahr

Veränderung ggü. Vorjahr

Anzahl pro Jahr

Veränderung ggü. Vorjahr

2009-13 Ø 44'408 1.0% 9'112 -5.2% 35'296 2.8%

2014 52'458 13.2% 8'725 0.8% 43'733 16.0%

2015 51'252 -2.3% 8'097 -7.2% 43'155 -1.3%

2016 49'099 -4.2% 7'661 -5.4% 41'438 -4.0%

2017 46'373 -5.6% 7'657 -0.1% 38'716 -6.6%

2018 46'355 0.0% 7'642 -0.2% 38'713 0.0%

2019 46'686 0.7% 7'632 -0.1% 39'054 0.9%

2020 47'229 1.2% 7'635 0.0% 39'594 1.4%

Quelle: BFS, BAKBASEL

16 Weitere detaillierte Tabellen finden sich im Tabellenanhang.

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Hochbauprognose 2014 - 2020 Wohnbau

BAKBASEL 43

2.2.2 Einfamilienhausbau

Reale Bauaufwendungen 2014: +3.8% (9.3 Mrd. CHF)

Reale Bauaufwendungen 2015: -6.9% (8.7 Mrd. CHF)

Reale Bauaufwendungen 2016-2020: Ø -0.7% pro Jahr (Ø 8.2 Mrd. CHF p.a.)

Neu erstellte EFH 2014: 8'725 Einheiten

Neu erstellte EFH 2015: 8'095 Einheiten

Neu erstellte EFH 2016-2020: Ø 7'645 Einheiten pro Jahr

Struktur

Der Einfamilienhausbau ist für rund 28 Prozent der gesamten Wohnbauausgaben verantwortlich. Innerhalb des Einfamilienhausbaus dominieren die Neubauinvestitionen mit einem Anteil von fast 70 Prozent. Aller-dings haben die Umbau- und Renovationsarbeiten in den letzten Jahren deutlich an Gewicht gewonnen. So machten die Neubauinvestitionen im Einfamilienhausbau im Jahr 2000 noch rund 77 Prozent der gesamten Bauaufwendungen aus.

Historische Entwicklung

Gemäss unseren Abschätzungen dürften die realen Bauaufwendungen im Einfamilienhausbau 2013 um 0.6 Prozent gestiegen sein. Im Vorjahr 2012 wurde jedoch ein recht kräftiger Rückgang um fast 4 Prozent verzeichnet. Insgesamt hat sich der Einfamilienhausbau in den letzten Jahren nicht wieder richtig von den 2007 und 2008 erfolgten Investitionseinbrüchen erholen können.

Kurzfristige Prognoseindikatoren

Der Einfamilienhausbau steht vor einer schwierigen Zeit. Zwar dürften die zahlreichen Last Minute Bewilli-gungen nach Annahme der Zweitwohnungsinitiative kurzfristig trotz der vielen Einsprachen nochmals einen kleinen Extra-Schub verleihen, abseits dessen bietet sich jedoch ein tristes Bild. Bei dem Investiti-onsvolumen der Neubaubewilligungen zeigt der Trend seit Mitte 2013 wieder klar nach unten, nochmals ausgeprägter gilt dies für die Neubaugesuche.

Wie die seit Anfang 2013 ebenfalls klar rückläufige Tendenz bei Bewilligungen und Gesuchen für Umbau-/Sanierungstätigkeiten zeigt, ist auch von dieser Seite auf absehbare Zeit kein Ausgleich zu erwarten. Noch ist das Auftragspolster hier aber vergleichsweise hoch. Dies wird auch durch einen Blick auf die vom BFS erhobenen Bauvorhaben deutlich. Diese waren bei Einfamilienhäusern im Umbau-/ Sanierungsbereich für 2013 um rund 10 Prozent gestiegen und wurden gemäss den ersten provisorischen Daten nur unzu-reichend abgearbeitet.

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Wohnbau Hochbauprognose 2014 - 2020

44 BAKBASEL

Abb. 2-15 Baugesuche im Einfamilienhausbau

70

80

90

100

110

120

12m01 12m06 13m01 13m06 14m01 14m06

Gesuche Umbau

Gesuche Neubau

Gesuche Neubau ohne Zweitwohnungskantone*

Geplante Investitionsvolumen, gleitender 12 Monatsdurchschnitt, Januar 2012 = 100 *Werte für die Kantone Graubünden, Tessin, Wallis, Bern, Freiburg und Waadt auf langfristigen Durchschnitt gesetzt Quelle: Baublatt, Fahrländer Partner Raumentwicklung, BAKBASEL

Einfamilienhausbau: Kurzfristprognosen für die Jahre 2014 und 2015

Angetrieben durch den ungewöhnlich milden Winter, den Last Minute-Aufträgen aufgrund der Zweitwoh-nungsinitiative und dem immer noch hohen Auftragspolster bei Umbau-/Sanierungsarbeiten dürften die realen Bauaufwendungen im Einfamilienhausbau im Jahr 2014 um 3.8 Prozent expandieren. Das für sich genommen recht hohe Wachstum ist jedoch vor der schwachen Entwicklung der beiden Vorjahre zu relati-vieren. Im Schnitt der Jahre 2012 bis 2014 ergibt sich trotz der insgesamt sehr günstigen Rahmenbedin-gungen nur ein bescheidenes Wachstum von rund 0.2 Prozent jährlich.

Tab. 2-15 Kurzfristige Entwicklung der realen Bauaufwendungen für Einfamilienhäuser

Jahr

Total Neubau Umbau und Unterhalt

in Mio. CHF Veränderung ggü. Vorjahr

in Mio. CHF Veränderung ggü. Vorjahr

in Mio. CHF Veränderung ggü. Vorjahr

2012 8'893 -3.8% 6'129 -5.5% 2'764 0.0%

2013 8'949 0.6% 6'147 0.3% 2'802 1.4%

2014 9'291 3.8% 6'299 2.5% 2'993 6.8%

2015 8'651 -6.9% 5'856 -7.0% 2'795 -6.6%

Real, Preisbasis 2012 Quelle: BFS, BAKBASEL

Für das Jahr 2015 ist aufgrund der vorlaufenden Indikatoren wie Bewilligungen und Gesuche von einem ausgeprägten Rückgang um rund 7 Prozent auszugehen. Dieser kommt sowohl aus dem Neubau- als auch dem Umbau/Sanierungsbereich.

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Hochbauprognose 2014 - 2020 Wohnbau

BAKBASEL 45

Einfamilienhausbau: Prognosen zur mittelfristigen Entwicklung 2016 bis 2020

Mittelfristig bleibt der Investitionsausblick im Einfamilienhausbau sehr verhalten. Das Jahr 2016 wird nochmals durch starke Rückgänge der Neubau- und Umbau-/Sanierungstätigkeit geprägt sein. Der Neubau wird auch in den Folgejahren leiden, wenngleich sich die negative Entwicklung deutlich abschwächt. Die Zahl neu erstellter Wohnungen wird sich damit im Prognosezeitraum bei nur leicht über 7'600 Einheiten pro Jahr einpendeln – tiefer lag dieser Wert nur 1993 während der Schweizer Immobilienkrise.

Mittelfristig wird das Neubausegment vor allem durch das demographisch und soziokulturell bedingt nach-lassende Interesse an Einfamilienhäusern sowie zunehmende Restriktionen bei den Baulandreserven ge-dämpft. Zudem bleibt der Zweitwohnungsbau stark eingeschränkt. Das Risiko für eine noch stärkere Re-dimensionierung des Einfamilienhausbaus, als wir sie in unserem Basisszenario unterstellen, ist ver-gleichsweise hoch.

Für den Bereich Umbau und Renovationen ist das mittelfristige Wachstumspotenzial hingegen intakt, wenngleich auch hier die wieder steigenden Zinsen das Aufwärtspotenzial etwas bremsen. Angesichts der knappen Baulandreserven und zahlreicher zum Erbe anstehender Einfamilienhäuser wird der Nachfragebe-darf mittelfristig zunehmend aus dem vorhandenen Bestand erfolgen, was entsprechende Umbau- und Renovationsarbeiten nach sich zieht. Wir erwarten für den Zeitraum 2017 bis 2020 ein durchschnittliches Wachstum der realen Bauaufwendungen von rund 2.3 Prozent pro Jahr.

Tab. 2-16 Mittelfristige Entwicklung der realen Bauaufwendungen für Einfamilienhäuser

Jahr

Total Neubau Umbau und Unterhalt

in Mio. CHF Veränderung ggü. Vorjahr

in Mio. CHF Veränderung ggü. Vorjahr

in Mio. CHF Veränderung ggü. Vorjahr

2016 8'135 -6.0% 5'547 -5.3% 2'588 -7.4%

2017 8'203 0.8% 5'545 0.0% 2'658 2.7%

2018 8'218 0.2% 5'516 -0.5% 2'702 1.6%

2019 8'265 0.6% 5'502 -0.3% 2'763 2.3%

2020 8'344 1.0% 5'507 0.1% 2'837 2.7%

Real, Preisbasis 2012 Quelle: BFS, BAKBASEL

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Wohnbau Hochbauprognose 2014 - 2020

46 BAKBASEL

Abb. 2-16 Entwicklung der Bauaufwendungen: Einfamilienhausbau

0

50

100

150

200

250

300

350

400

80 82 84 86 88 90 92 94 96 98 00 02 04 06 08 10 12 14 16 18 20

Neubau

Total

Umbau und Unterhalt

P rognosen

Indexiertes reales Investitionsvolumen, 1980=100 Quelle: BFS, BAKBASEL

Abb. 2-17 Entwicklung der Anzahl jährlich neu erstellter Einfamilienhäuser

0

2'000

4'000

6'000

8'000

10'000

12'000

14'000

16'000

18'000

82 84 86 88 90 92 94 96 98 00 02 04 06 08 10 12 14 16 18 20

Prognosen

Anzahl jährlich neu erstellter Einfamilienhäuser Quelle: BFS, BAKBASEL

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Hochbauprognose 2014 - 2020 Wohnbau

BAKBASEL 47

2.2.3 Mehrfamilienhausbau

Reale Bauaufwendungen 2014: +6.8% (24.2 Mrd. CHF)

Reale Bauaufwendungen 2015: -0.6% (24.1 Mrd. CHF)

Reale Bauaufwendungen 2016-2020: Ø +0.6% pro Jahr (Ø 24.1 Mrd. CHF p.a.)

Neu erstellte Wohnungen 2014: 43'733 Einheiten

Neu erstellte Wohnungen 2015: 43'155 Einheiten

Neu erstellte Wohnungen 2016-2020: Ø 39'503 Einheiten pro Jahr

Struktur

Der Anteil des Mehrfamilienhausbaus beläuft sich auf rund 72 Prozent der gesamten Wohnbauausgaben. Wie der Einfamilienhausbau wird auch der Mehrfamilienhausbau von den Neubauinvestitionen dominiert (rund 74 Prozent). Im Gegensatz zum Einfamilienhausbau kam es in der jüngeren Vergangenheit zu keiner nennenswerten Akzentverschiebung hin zu Umbau- und Sanierungsarbeiten. Seit dem Jahr 2000 hat der Neubau im Mehrfamilienhausbau anteilsmässig sogar spürbar dazu gewonnen.

Historische Entwicklung

Die realen Bauaufwendungen für Mehrfamilienhäuser sind in den letzten Jahren deutlich angestiegen. Zwischen 2002 und 2013 erhöhten sich die Aufwendungen im Mehrfamilienhausbau um rund 90 Prozent, wobei sich das Neubauvolumen mehr als verdoppelte (+108%). Die Zahl neu erstellter Wohnungen dürfte 2013 wieder die Marke von 37 Tsd. Einheiten überschritten haben

Kurzfristige Prognoseindikatoren

Im Neubaubereich blieb die vom Baublatt erhobene Bewilligungstätigkeit bis zuletzt hoch und hat im Trend im Verlauf des ersten Halbjahres 2014 sogar wieder angezogen. Die Neubaugesuche entwickelten sich hingegen rückläufig. Insgesamt ist das abzutragende Auftragsvolumen im Neubaubereich nach wie vor als sehr hoch einzuschätzen, wenngleich sich die Zweitwohnungsinitiative in den betroffenen Gebieten zu-nehmend negativ bemerkbar machen wird.

Eine deutliche Trendwende zeichnet sich angesichts der rückläufigen Baubewilligungen und -gesuche bei den Umbau-/ Sanierungsarbeiten ab. Kurzfristig ist das Auftragsvolumen aber auch hier noch als hoch einzuschätzen. Gerade im Jahr 2013 scheinen sich einige Projekte aufgestaut zu haben. So sind die ersten provisorischen 2013er BFS Zahlen zur Umbautätigkeit in der Schweiz nur schwer mit dem sehr kräftigen Anstieg der entsprechenden Vorhaben für 2013 vereinbar.

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Wohnbau Hochbauprognose 2014 - 2020

48 BAKBASEL

Abb. 2-18 Baugesuche im Mehrfamilienhausbau

70

80

90

100

110

120

12m01 12m06 13m01 13m06 14m01 14m06

Gesuche Umbau

Gesuche Neubau

Gesuche Neubau ohne Zweitwohnungskantone

Geplante Investitionsvolumen, gleitender 12 Monatsdurchschnitt (Umbau) und 20 Monatsdurchschnitt (Neubau), Januar 2012 = 100 *Werte für die Kantone Graubünden, Tessin, Wallis, Bern, Freiburg und Waadt auf langfristigen Durchschnitt gesetzt Quelle: Baublatt, Fahrländer Partner Raumentwicklung, BAKBASEL

Mehrfamilienhausbau: Kurzfristprognosen für die Jahre 2014 und 2015

Die angesichts der Kapazitätsengpässe seit geraumer Zeit aufgestauten Projekte dürften 2014 beschleu-nigt abgebaut werden, nicht zuletzt dank der aussergewöhnlich guten Witterungsbedingungen zu Jahres-beginn. Hierfür spricht auch der markante Zuwachs der vom Baumeisterverband erhobenen Wohnbautä-tigkeit um rund 19 Prozent im ersten Quartal 2014.

Tab. 2-17 Kurzfristige Entwicklung der realen Bauaufwendungen für Mehrfamilienhäuser

Jahr

Total Neubau Umbau und Unterhalt

in Mio. CHF Veränderung ggü. Vorjahr

in Mio. CHF Veränderung ggü. Vorjahr

in Mio. CHF Veränderung ggü. Vorjahr

2012 21'976 3.7% 16'274 4.7% 5'702 1.1%

2013 22'669 3.2% 16'811 3.3% 5'859 2.7%

2014 24'203 6.8% 17'899 6.5% 6'304 7.6%

2015 24'054 -0.6% 18'009 0.6% 6'046 -4.1%

Real, Preisbasis 2012 Quelle: BFS, BAKBASEL

Für das Gesamtjahr rechnen wir im Mehrfamilienhausbau mit einem kräftigen Zuwachs der realen Investi-tionssumme um 6.8 Prozent. Hierbei zeigt sich die Umbau-/ Sanierungstätigkeit dank des hohen Auftrags-polsters aus den Vorjahren etwas dynamischer als der Neubau.

Im Jahr 2015 wendet sich jedoch das Bild. Während die Neubauinvestitionen weiter, wenn auch um deut-lich abgeschwächte, 0.6 Prozent zunehmen, geht die Umbau-/ Sanierungstätigkeit um rund 4 Prozent zurück. In der Summe ergibt sich für die gesamten realen Bauaufwendungen bei Mehrfamilienhäusern im

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Hochbauprognose 2014 - 2020 Wohnbau

BAKBASEL 49

Jahr 2015 eine leicht rückläufige Entwicklung. Die Zahl an Wohnungsfertigstellungen wird nochmals über 43 Tsd. Einheiten zu liegen kommen.

Mehrfamilienhausbau: Prognosen zur mittelfristigen Entwicklung 2016 bis 2020

Mittelfristig dürfte sich die Neubautätigkeit deutlich beruhigen. Mit der Zweitwohnungsinitiative und der allgemein gemächlicheren Gangart bei den Gesuchen zeichnet sich für die Jahre 2016 und 2017 eine leicht rückläufige Entwicklung ab. Gemäss unserem Basisszenario bleibt die Grundtendenz aber nach dieser kurzen Delle aufwärts gerichtet. Allerdings verläuft die Neubautätigkeit noch bis zum Jahr 2019 unterhalb der erwarteten Zunahme der real verfügbaren Einkommen von rund 1.7 Prozent. Hierfür ausschlaggebend sind nicht zuletzt die wieder steigenden Zinsen.

Der massive Überhang an im Bau befindlichen Wohnungen wird nach den erwarteten Rekordfertigstel-lungszahlen der Jahre 2014 und 2015 weitgehend abgebaut sein. In den Jahren 2017 bis 2020 dürften pro Jahr im Schnitt aber immer noch rund 39 Tsd. Wohnungen produziert werden.

Höher als bei der Neubautätigkeit wird unserer Einschätzung nach die Dynamik bei den Umbau-/Renovationsaufwendungen ausfallen. Der Bedarf nach Umbauten und Sanierungen bleibt hoch und wir erwarten im Zeitraum von 2017 bis 2020 eine Zunahme von rund 2.3 Prozent pro Jahr. Die Umbau-/Sanierungsarbeiten werden den Mehrfamilienhausbau somit weiter stützen. Insgesamt rechnen wir bis 2020 nach der nochmals negativen Entwicklung des Jahres 2016 mit einem Anstieg der Bauaufwendungen im Mehrfamilienhausbau von rund 1 Prozent pro Jahr.

Tab. 2-18 Mittelfristige Entwicklung der realen Bauaufwendungen für Mehrfamilienhäuser

Jahr

Total Neubau Umbau und Unterhalt

in Mio. CHF Veränderung ggü. Vorjahr

in Mio. CHF Veränderung ggü. Vorjahr

in Mio. CHF Veränderung ggü. Vorjahr

2016 23'742 -1.3% 17'969 -0.2% 5'773 -4.5%

2017 23'752 0.0% 17'837 -0.7% 5'916 2.5%

2018 23'997 1.0% 17'954 0.7% 6'043 2.2%

2019 24'305 1.3% 18'123 0.9% 6'182 2.3%

2020 24'736 1.8% 18'405 1.6% 6'331 2.4%

Real, Preisbasis 2012 Quelle: BFS, BAKBASEL

Page 66: Prognosen und Analysen zur Schweizer Bauwirtschaft ......Prognosen um 4.9 Prozent zunehmen – dies ist das stärkste Wachstum seit dem Jahr 1994. Der Anstieg ist dabei breit abgestützt

Wohnbau Hochbauprognose 2014 - 2020

50 BAKBASEL

Abb. 2-19 Entwicklung der Bauaufwendungen: Mehrfamilienhausbau

0

50

100

150

200

250

300

80 82 84 86 88 90 92 94 96 98 00 02 04 06 08 10 12 14 16 18 20

Neubau

Total

Umbau und Unterhalt

P rognosen

Indexiertes reales Investitionsvolumen, 1980=100 Quelle: BFS, BAKBASEL

Abb. 2-20 Entwicklung der Anzahl jährlich neu erstellter Wohnungen in Mehrfamilienhäusern

0

5'000

10'000

15'000

20'000

25'000

30'000

35'000

40'000

45'000

50'000

80 82 84 86 88 90 92 94 96 98 00 02 04 06 08 10 12 14 16 18 20

Prognosen

Anzahl jährlich neu erstellter Wohnungen in Mehrfamilienhäusern Quelle: BFS, BAKBASEL

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Hochbauprognose 2014 - 2020 Wohnbau

BAKBASEL 51

2.2.4 Alternativszenario: Stark negative Rückwirkungen der Mas-seneinwanderungsinitiative

Unser Basisszenario bleibt für den Schweizer Wohnungsbau in der kurz- und mittleren Frist recht optimis-tisch. Dies liegt insbesondere an den Annahmen eines trotz Masseneinwanderungsinitiative auch nach 2016 regen Bevölkerungswachstums und einer kurzfristig nicht allzu grossen Verunsicherung der Investo-ren.

Es ist jedoch nicht ausgeschlossen, dass sich die Investoren wesentlich stärker zurückhalten als im Ba-sisszenario unterstellt und die Bevölkerungs- und Einkommensentwicklung mittelfristig deutlich schwächer verläuft. Um den hohen negativen Risiken Rechnung zu tragen, soll im Folgenden eine Alternativprognose zum Schweizer Wohnungsbau vorgestellt werden, welche von deutlich negativeren Rückwirkungen der Masseneinwanderungsinitiative ausgeht.

Annahmen: Kurzfristig hohe Verunsicherung und Investitionszurückhaltung …

In der kurzen Frist wird hierbei vor allem von einer deutlich stärkeren Investitionszurückhaltung ausge-gangen. Der zuletzt auch im Mehrfamilienhausbau sichtbare Rückgang des Volumens der Baugesuche stellt innerhalb dieses Szenarios nicht eine vorübergehende Beruhigung, sondern den Beginn einer mar-kanten Trendwende dar. Auch wird davon ausgegangen, dass ein nicht unwesentlicher Teil der in den letzten Monaten bewilligten Projekte zurückgestellt wird.

… mittelfristig schwache Bevölkerungsentwicklung und eingeschränktes Potenzialwachstum

Nach 2016 wird davon ausgegangen, dass die Schweizer Bevölkerungsentwicklung in Folge der Massen-einwanderungsinitiative in Richtung des mittleren BFS-Bevölkerungsszenarios konvergiert. Gegenüber dem in unserer Basisprognose unterstellten hohen BFS-Szenario bedeutet dies mittelfristig pro Jahr eine um rund 0.4 Prozentpunkte tiefere Bevölkerungszunahme.

Ähnliches gilt für die Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter. Bezogen auf das Arbeitskräfteangebot wird jedoch davon ausgegangen, dass ein gewisser Teil der wegfallenden Zuwanderung von Arbeitskräften durch eine höhere inländische Partizipationsrate kompensiert werden kann. Damit fällt der Rückgang des Arbeitskräfteangebots im Vergleich zu unserem Basisszenario nur etwa halb so hoch aus, wie es der Rück-gang der Bevölkerung im Erwerbsalter erwarten lassen würde (rund -0.2% p.a. anstatt -0.4%).

Ein zusätzlich restriktiver Impuls wird durch eine deutlich schärfere Reaktion der EU implementiert. Hierbei wird davon ausgegangen, dass der freie Waren- und Dienstleistungsverkehr zwischen Schweiz und der EU in seiner gegenwärtigen Form nicht weiter akzeptiert wird und einer restriktiveren Handhabung weicht. Der beschränkte Marktzugang beeinträchtigt das Schweizer Exportwachstum gegenüber unserem Ba-sisszenario ab dem Jahr 2017 um rund 0.8 Prozentpunkte pro Jahr.

In der Summe der genannten Faktoren und ihrer Rückwirkungen im gesamtwirtschaftlichen Kreislauf fällt die Zunahme des realen Bruttoinlandsprodukts mittelfristig um rund 0.6% p.a. tiefer aus als in unserem Basisszenario. Der Wachstumspfad der real verfügbaren Einkommen wird im Trend um etwa einen halben Prozentpunkt reduziert. Ein bezüglich der Entwicklung der Bauinvestitionen kompensierender Effekt geht von den insgesamt tieferen Zinsen aus.

Vor allem Mehrfamilienhausneubau negativ betroffen

Die negativen Rückwirkungen des hier vorgestellten Alternativszenarios zeigen sich vor allem im Mehrfami-lienhausneubau. Besonders ausgeprägt gilt dies für die Jahre 2016 und 2017, da sich hier die Verunsiche-rung der Investoren am stärksten bemerkbar macht. Im Mehrfamilienhausneubau ist aber auch das Jahr 2018 noch durch einen Rückgang gekennzeichnet. Nach einer leichten Zwischenerholung im Jahr 2019 pendelt sich die Wohnbautätigkeit langfristig auf einem spürbar tieferen Wachstumstrend als im Basissze-nario ein.

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Wohnbau Hochbauprognose 2014 - 2020

52 BAKBASEL

Die Zahl der Wohnungsfertigstellungen liegt mittelfristig bei etwas über 43 Tsd. anstatt deutlich über 46 Tsd. Einheiten pro Jahr. Die Redimensionierung geht vor allem zu Lasten des Mehrfamilienhausbaus.

Tab. 2-19 Bauaufwendungen Wohnbau Total: Basis versus Alternativszenario

Jahr Wohnbau Total Neubau Umbau und Unterhalt

Basisszenario Alternativ Basisszenario Alternativ Basisszenario Alternativ

2014 5.9% 5.8% 5.4% 5.3% 7.3% 7.3%

2015 -2.4% -3.3% -1.4% -2.6% -4.9% -5.0%

2016 -2.5% -3.9% -1.5% -3.3% -5.4% -5.6%

2017 0.2% -1.5% -0.6% -2.9% 2.6% 2.5%

2018 0.8% 0.1% 0.4% -0.6% 2.0% 2.0%

2019 1.1% 1.1% 0.7% 0.8% 2.3% 1.9%

2020 1.6% 1.1% 1.2% 0.6% 2.5% 2.2%

Veränderung ggü. Vorjahr in % Quelle: BFS, BAKBASEL

Tab. 2-20 Bauaufwendungen Einfamilienhäuser: Basis versus Alternativszenario

Jahr EFH Total Neubau Umbau und Unterhalt

Basisszenario Alternativ Basisszenario Alternativ Basisszenario Alternativ

2014 3.8% 3.8% 2.5% 2.4% 6.8% 6.8%

2015 -6.9% -7.2% -7.0% -7.4% -6.6% -6.7%

2016 -6.0% -6.4% -5.3% -5.8% -7.4% -7.6%

2017 0.8% 0.4% 0.0% -0.6% 2.7% 2.6%

2018 0.2% 0.6% -0.5% -0.1% 1.6% 2.0%

2019 0.6% 0.3% -0.3% -0.4% 2.3% 1.9%

2020 1.0% 0.7% 0.1% -0.1% 2.7% 2.3%

Veränderung ggü. Vorjahr in % Quelle: BAKBASEL

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Hochbauprognose 2014 - 2020 Wohnbau

BAKBASEL 53

Tab. 2-21 Bauaufwendungen Mehrfamilienhäuser: Basis versus Alternativszenario

Jahr MFH Total Neubau Umbau und Unterhalt

Basisszenario Alternativ Basisszenario Alternativ Basisszenario Alternativ

2014 6.8% 6.6% 6.5% 6.3% 7.6% 7.5%

2015 -0.6% -1.7% 0.6% -0.9% -4.1% -4.2%

2016 -1.3% -3.0% -0.2% -2.5% -4.5% -4.6%

2017 0.0% -2.1% -0.7% -3.6% 2.5% 2.5%

2018 1.0% 0.0% 0.7% -0.8% 2.2% 2.0%

2019 1.3% 1.4% 0.9% 1.2% 2.3% 1.9%

2020 1.8% 1.2% 1.6% 0.9% 2.4% 2.1%

Veränderung ggü. Vorjahr in % Quelle: BAKBASEL

Tab. 2-22 Zahl neu erstellter Wohnungen: Basis versus Alternativszenario

Jahr Total Einfamilienhausbau Mehrfamililienhausbau

Basisszenario Alternativ Basisszenario Alternativ Basisszenario Alternativ

2014 52'458 52'417 8'725 8'716 43'733 43'701

2015 51'252 50'767 8'097 8'055 43'155 42'712

2016 49'099 47'683 7'661 7'578 41'438 40'105

2017 46'373 43'782 7'657 7'529 38'716 36'253

2018 46'355 42'954 7'642 7'545 38'713 35'409

2019 46'686 43'036 7'632 7'522 39'054 35'514

2020 47'229 43'425 7'635 7'507 39'594 35'918

Einheiten pro Jahr Quelle: BAKBASEL

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Wohnbau Hochbauprognose 2014 - 2020

54 BAKBASEL

Abb. 2-21 Verlauf der Anzahl jährlich neu erstellter Wohnungen: Basis- versus Alternativszenario

25'000

30'000

35'000

40'000

45'000

50'000

55'000

80 82 84 86 88 90 92 94 96 98 00 02 04 06 08 10 12 14 16 18 20

Stark negative RückwirkungenMasseneinwanderungsinit iative

Basisszenario

Prognosen

Anzahl jährlich neu erstellter Wohnungen Quelle: BFS, BAKBASEL

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Hochbauprognose 2014 - 2020 Betriebsbau

BAKBASEL 55

2.3 Betriebsbau Betriebsbau

2.3.1 Allgemeine Entwicklung

Reale Bauaufwendungen 201417: +0.4% (11.6 Mrd. CHF)

Reale Bauaufwendungen 2015: -0.4% (11.6 Mrd. CHF)

Reale Bauaufwendungen 2016-2020: Ø +1.1% pro Jahr (Ø 11.9 Mrd. CHF p.a.)

Struktur

Der Betriebsbau setzt sich aus folgenden Bauarten zusammen:

Büro- und Verwaltungsbauten

Kaufhäuser und Geschäftsbauten

Hotel- und Restaurantbauten

Fabriken und Werkstätten

Lager- und Hallenbauten

Landwirtschaftsbauten

Sonstige Betriebsbauten

Im Jahr 201318 waren die Büro- und Verwaltungsbauten mit einem Anteil von 37.1 Prozent die grösste Kategorie des Betriebsbaus, gefolgt von Fabriken/Werkstätten sowie den Kaufhäusern/Geschäftsbauten. Zusammen machten diese drei Unterkategorien des Betriebsbaus etwa 75 Prozent der realen Betriebsbau-aufwendungen von 11.6 Mrd. CHF aus. Betrachtet man nur die auf Dienstleistungsbranchen ausgerichte-ten Kategorien (Büro/Verwaltungsbauten, Kaufhäuser/Geschäftsbauten, Hotels/Restaurants), ergibt sich ein Anteil von 60 Prozent. Während die Bedeutung der Büro-/Verwaltungsbauten seit 2000 spürbar gestie-gen ist, hat sich der Anteil der Kaufhäuser/Geschäftsbauten verringert (vgl. Abb. 2-22 und Abb. 2-23).

Abb. 2-22 Anteile der Betriebsbauaufwendungen 2000 Abb. 2-23 Anteile der Betriebsbauaufwendungen 2012

30.2%

20.4%9.4%22.2%

6.9%

7.8%3.1% Büro-, Verwaltungsbauten

Kaufhäuser, Geschäftsgebäude

Hotels, Restaurants

Fabriken, Werkstätten

Lager, Hallen

Landwirtschaftsbauten

Sonstige Betriebsbauten

37.1%

13.9%

8.8%

23.1%

8.2%

6.5%2.4% Büro-, Verwaltungsbauten

Kaufhäuser, Geschäftsgebäude

Hotels, Restaurants

Fabriken, Werkstätten

Lager, Hallen

Landwirtschaftsbauten

Sonstige Betriebsbauten

Quelle: BFS, BAKBASEL

Quelle: BFS, BAKBASEL

17 Alle Investitionsangaben ausgedrückt in Preisen des Jahres 2012. 18 Bei Erstellung dieser Publikation lagen offizielle Daten zu den Bauausgaben bis zum Jahr 2012 vor. Die Angaben für

das Jahr 2013 beruhen auf Abschätzungen von BAKBASEL.

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Betriebsbau Hochbauprognose 2014 - 2020

56 BAKBASEL

Historische Entwicklung

Im Jahr 2013 resultierte bei den realen Betriebsbauaufwendungen gemäss unserer Prognose ein Wachs-tum von 2.0 Prozent. Dieses Plus war dem starken Wachstum der Neubauaufwendungen zu verdanken (+3.9%). Die Umbau-/Renovationsinvestitionen dürften hingegen stagniert haben (-0.2%). Dabei verlief die Entwicklung vor allem in den volumenmässig kleineren Subkategorien des Betriebsbaus sehr positiv. So dürften vor allem in den Kategorien sonstiger Betriebsbau (+21.5%), Lager- und Hallenbau (+10.6%) sowie landwirtschaftliche Bauten (+8.8%) die Wachstumsraten sehr hoch gewesen sein. Des Weiteren sind die Bauvolumina in den Bereichen Hotel-/Restaurantbau (+2.0%) sowie Fabriken-/Werkstättenbau (+1.3%) unserer Einschätzung nach gewachsen. Einzig bei Büro- und Verwaltungsbauten (-0.6%) sowie Kaufhäusern/Geschäftsgebäuden (-0.3%) dürften die Bauinvestitionen leicht gesunken sein.

Prognosen

Nach dem soliden Vorjahr prognostizieren wir für 2014 eine Wachstumsabschwächung bei den realen Betriebsbauaufwendungen auf 0.4 Prozent. Während bei den Neubauinvestitionen (+1.6%) weiterhin mit positiven Wachstumsraten zu rechnen ist, dürften die Umbauinvestitionen zurückgehen (-1.0%). Das ge-sunkene Volumen der Baubewilligungen deutet insbesondere bei Büro- und Geschäftsbauten (-1.0%) sowie Kaufhäusern / Geschäftsbauten (-0.3%) auf schrumpfende Bauinvestitionen hin. Laufende bzw. neu begonnene Grossprojekte in diesen beiden Sparten wie z.B. der Roche Tower in Basel oder die Mall of Switzerland in Ebikon verhindern jedoch einen stärkeren Rückgang. In allen anderen Betriebsbausparten gehen wir 2014 von einer steigenden Investitionstätigkeit aus. Ein Grund hierfür ist nicht zuletzt der un-gewöhnlich milde Winter 2013/14, der sich positiv auf die Bautätigkeit im ersten Quartal ausgewirkt hat.

Für 2015 sind die Perspektiven angesichts der zuletzt überwiegend verhaltenen Entwicklung der Baugesu-che durchwachsen. Zwar sind die Konjunkturaussichten grundsätzlich positiv, doch die Unsicherheit über die Umsetzung der Massenweinwanderungsinitiative dürfte sich leicht dämpfend auf den Betriebsbau aus-wirken. Wir rechnen mit einem Rückgang der realen Betriebsbauinvestitionen um 0.4 Prozent. Hauptver-antwortlich hierfür ist das erwartete Minus bei dem volumenmässig sehr wichtigen Büro- und Verwal-tungsbau (-2.2%). Bei Bürobauten ist nach der starken Angebotsausweitung der Jahre 2008 bis 2012 vorerst eine Konsolidierung angesagt. Hinzu kommt, dass die Nachfrage von Banken und Versicherungen nach neuen Büroräumen aufgrund des erfolgten Personalabbaus in diesen Branchen vorerst verhalten ausfällt. Daneben ist auch bei landwirtschaftlichen Bauten aufgrund der zueltzt rückläufigen Baugesuche von einer sinkenden Bautätigkeit auszugehen (-2.9%). Bei sämtlichen anderen Betriebsbausparten rech-nen wir hingegen 2015 mit leicht steigenden Bauinvestitionen. Am höchsten dürfte der Zuwachs 2015 beim sonstigen Betriebsbau (+2.4%) sowie bei Hotels und Restaurants (+2.3%) ausfallen. Beim Hotelbau verschlechtern sich zwar wegen der Zweitwohnungsinitiative die Finanzierungsbedingungen, doch 2015 sorgen die Bauarbeiten an den beiden Luxusresorts Aminona und Bürgenstock für kräftige Impulse.

Nach der Konsolidierung 2014 und 2015 rechnen wir für den Zeitraum 2016-2020 im Betriebsbau mit einer schwungvolleren Entwicklung und einer Zunahme der realen Bauaufwendungen um 1.1 Prozent pro Jahr. Wichtigster Wachstumstreiber sind mittelfristig die intakten Aussichten für die Schweizer Wirtschaft. Das im Prognosezeitraum unterstellte solide Wirtschaftswachstum dürfte sich auf fast alle Betriebsbausparten positiv auswirken. Einzige Ausnahme ist der Landwirtschaftsbau, bei dem angesichts des Strukturwandels von einer weiteren Reduktion der Anzahl der Landwirtschaftsbetriebe auszugehen ist, was mittelfristig zu einem Rückgang der Neubauinvestitionen in diesem Betriebsbausegment führen dürfte.

Ein Risikofaktor ist mittelfristig die Umsetzung der Masseneinwanderungsinitiative. Wir gehen in unserer Prognose von einer nahe an den Bedürfnissen der Schweizer Wirtschaft ausgerichteten Umsetzung der Initiative aus und unterstellen zudem, dass sich das Verhältnis mit der EU nicht wesentlich verschlechtern wird. Falls diese recht optimistischen Annahmen jedoch nicht eintreffen und sich die Standortattraktivität der Schweiz verschlechtern sollte, dürfte es zu weniger neuen Standortinvestitionen der Unternehmen kommen. Dementsprechend würde dies den Ausblick für zahlreiche Betriebsbausparten eintrüben.

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Hochbauprognose 2014 - 2020 Betriebsbau

BAKBASEL 57

Tab. 2-23 Entwicklung der Bauaufwendungen bei Betriebsbauten (inkl. Unterhaltsarbeiten)19

Jahr

Total Betriebsbauauf-wendungen

Büro, Verwaltung Kaufhäuser, Geschäfts-

gebäude Fabriken,

Werkstätten

in Mio. CHF Veränderung ggü. Vorjahr

in Mio. CHF Veränderung ggü. Vorjahr

in Mio. CHF Veränderung ggü. Vorjahr

in Mio. CHF Veränderung ggü. Vorjahr

2009-13 Ø 10'896 2.0% 3'952 6.2% 1'746 -3.4% 2'515 -1.0%

2014 11'612 0.4% 4'252 -1.0% 1'597 -0.3% 2'692 1.0%

2015 11'561 -0.4% 4'159 -2.2% 1'618 1.3% 2'696 0.2%

2016 11'761 1.7% 4'263 2.5% 1'637 1.1% 2'727 1.1%

2017 11'879 1.0% 4'320 1.3% 1'635 -0.1% 2'757 1.1%

2018 11'957 0.7% 4'347 0.6% 1'637 0.1% 2'783 0.9%

2019 12'067 0.9% 4'383 0.8% 1'653 1.0% 2'817 1.2%

2020 12'202 1.1% 4'412 0.7% 1'674 1.3% 2'854 1.3%

Jahr

Hotels, Restaurants Lager, Hallen Landwirtschaftliche

Bauten Übrige

Betriebsbauten

in Mio. CHF Veränderung ggü. Vorjahr

in Mio. CHF Veränderung ggü. Vorjahr

in Mio. CHF Veränderung ggü. Vorjahr

in Mio. CHF Veränderung ggü. Vorjahr

2009-13 Ø 941 0.4% 912 0.8% 660 5.5% 169 20.5%

2014 1'060 4.0% 958 1.4% 765 1.5% 289 2.1%

2015 1'084 2.3% 964 0.6% 743 -2.9% 295 2.4%

2016 1'104 1.9% 987 2.4% 740 -0.5% 302 2.2%

2017 1'124 1.8% 1'002 1.6% 734 -0.8% 308 1.8%

2018 1'133 0.8% 1'014 1.2% 731 -0.3% 312 1.5%

2019 1'141 0.8% 1'028 1.3% 727 -0.6% 318 1.9%

2020 1'170 2.5% 1'045 1.7% 723 -0.6% 323 1.6%

Real, Preisbasis 2012 Quelle: BFS, BAKBASEL

19 Weitere detaillierte Tabellen finden sich im Tabellenanhang.

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Betriebsbau Hochbauprognose 2014 - 2020

58 BAKBASEL

Abb. 2-24 Entwicklung des BIP und der Betriebsbauaufwendungen

-15

-10

-5

0

5

10

15

20

80 82 84 86 88 90 92 94 96 98 00 02 04 06 08 10 12 14 16 18 20

BIP Betriebsbauaufwendungen Prognosen

Prozentuale Veränderung gegenüber Vorjahr Quelle: BFS, BAKBASEL

2.3.2 Büro- und Verwaltungsbauten

Reale Bauaufwendungen 2014: -1.0% (4.3 Mrd. CHF)

Reale Bauaufwendungen 2015: -2.2% (4.2 Mrd. CHF)

Reale Bauaufwendungen 2016-2020: Ø +1.2% pro Jahr (Ø 4.3 Mrd. CHF p.a.)

Historische Entwicklung

Ungeachtet der schweren Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009 erlebte der Büro- und Verwaltungsbau in den Jahren 2008 bis 2012 einen Boom. Vor allem die Neubauinvestitionen stiegen, angetrieben durch umfangreiche Grossprojekte wie den Swiss Prime Tower oder den Mobimo Tower, rasant in die Höhe. Zudem sorgten kräftige Investitionen der öffentlichen Hand – insbesondere bei Verwaltungsgebäuden – für weiteren Auftrieb.

Im Jahr 2013 dürfte der Aufwärtstrend jedoch ins Stocken geraten sein (-0.6%), wobei wir sowohl im Neubau- (-0.7%) als auch im Umbau-/Renovationsbereich (-0.4%) von leicht gesunkenen Investitionen ausgehen. Zum einen waren die vom BFS erhobenen Vorhaben vor allem im Neubaubereich klar im Minus, zum anderen entwickelten sich auch die Baubewilligungen 2013 klar rückläufig. Dass die Bautätigkeit den-noch nicht stärker zurückging, war laufenden Grossprojekten wie dem Roche Tower in Basel zu verdan-ken. Insgesamt ergibt dies für 2013 Bürobauinvestitionen von 4.3 Mrd. CHF, somit befand sich das Volu-men des Bürobaus trotz des leichten Rückgangs auf hohem Niveau.

Prognoseindikatoren

Nach dem Ende der schweren Finanzkrise 2008/2009 setzte ein klarer Aufwärtstrend bei dem bewilligten Bauvolumen für Büro- und Verwaltungsneubauten ein, da zahlreiche während der Krise verschobene Pro-jekte nachgeholt wurden. Seit 2011 ist dieser Trend jedoch ins Stocken geraten und sowohl 2013 als auch im ersten Halbjahr 2014 zeigte die Tendenz der Bewilligungen für Neubauten nach unten. Einen noch stärkeren Abwärtstrend gab es in den letzten Quartalen bei den Baugesuchen für Büroneubauten zu ver-

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Hochbauprognose 2014 - 2020 Betriebsbau

BAKBASEL 59

zeichnen. Im Umbau-/Renovationsbereich hat sich das Volumen der Bewilligungen und Gesuche in den letzten 18 Monaten ebenfalls überwiegend rückläufig entwickelt.

Die wirtschaftliche Entwicklung in den büroflächenintensiven Branchen ist vor allem mittelfristig ein wichti-ger Indikator für den Bedarf an Büroflächen. Insbesondere die Versicherungen, der Bankensektor, die technischen, wissenschaftlichen, freiberuflichen und sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen sowie die öffentliche Verwaltung haben einen hohen Bedarf an Büroarbeitsplätzen. Zwar verläuft die Schweizer Konjunkturentwicklung seit einiger Zeit robust, doch die Schwierigkeiten im Finanzsektor verhindern 2014 und 2015 einen stärkeren Beschäftigungsaufbau. Der dadurch resultierende negative Einfluss auf die Nachfrage nach Büros dürfte jedoch durch das robuste Erwerbstätigen-Wachstum in den anderen genann-ten Dienstleistungsbranchen sowie der öffentlichen Verwaltung gemildert werden. Mittelfristig (2016 – 2020) ist mit leicht positiven Impulsen durch die Beschäftigungsentwicklung in den bürointensiven Bran-chen auf die Bautätigkeit zu rechnen. Das dynamische Beschäftigungswachstum dieser Branchen aus den Jahren 2009 bis 2012 dürfte jedoch vorerst nicht wieder erreicht werden können (vgl. Abb. 2-25). Die Gefahr von Überkapazitäten und steigenden Leerständen bei Bürobauten ist somit vorhanden, insbesonde-re vor dem Hintergrund der erfolgten starken Angebotsausweitung. Hinzu kommen potenzielle Risiken aufgrund der Umsetzung der Masseneinwanderungsinitiative.

Abb. 2-25 Entwicklung der Zahl der Erwerbstätigen in den büroflächenintensiven Branchen

0.0%

0.5%

1.0%

1.5%

2.0%

2.5%

3.0%

3.5%

4.0%

2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020

Prognosen

Prozentuale Veränderung gegenüber Vorjahr; büroflächenintensive Branchen: Erbringung von Finanz- und Versicherungsdienstlei-tungen (A6466), Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (A6971), Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen (A7782), Öffentliche Verwaltung (A8485) Quelle: BFS, BAKBASEL

Kurzfristprognosen 2014 und 2015

Wir prognostizieren für das Jahr 2014 bei den Büro- und Verwaltungsbauten einen Rückgang der realen Bauinvestitionen in Höhe von 1.0 Prozent. Verantwortlich hierfür ist vor allem die rückläufige Umbauaktivi-tät (-3.7%). Bei den Neubauinvestitionen gehen wir trotz der schwachen Entwicklung des bewilligten Bau-volumens von einem leichten Anstieg aus (+0.8%). Zum einen dürften die günstigen Wetterbedingungen die Neubauaktivität im ersten Quartal 2014 gestützt haben, zum anderen sorgen laufende Grossprojekte für Impulse.

Im Jahr 2015 ist eine Verschärfung des Abwärtstrends im Bürobau zu erwarten (-2.2%), da vor allem die Neubauaktivität in Anbetracht der stark sinkenden Baugesuche stark schrumpfen dürfte (-4.2%).

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Betriebsbau Hochbauprognose 2014 - 2020

60 BAKBASEL

Mittelfristprognosen 2016 bis 2020

In der mittelfristigen Perspektive gehen wir trotz der kräftigen Angebotsausweitung der jüngeren Vergan-genheit aufgrund der erwarteten robusten Entwicklung der Schweizer Wirtschaft und der zahlreichen ge-planten Grossprojekte von einer wachsenden Neubautätigkeit aus (2016-2020: Ø +0.9% p.a.). Zu nennen sind bezüglich der Grossprojekte vor allem das Projekt The Circle, weitere Etappen der Europaallee sowie das neue Polizei- und Justizzentrum in Zürich. Zudem sind auch in der Grossregion Basel zahlreiche neue Bürotürme wie der Baloise Tower, der Ceres Tower, Aquila Tower oder der Helvetia Tower geplant. Ein gewisses Prognoserisiko besteht jedoch neben der allgemeinen Planungsunsicherheit bei Grossprojekten dadurch, dass nicht hundertprozentig sicher ist, ob der Neubau von The Circle in der Statistik vollständig dem Büro-Neubau zugerechnet wird. Üblicherweise erfolgt die Einordnung von neuen Bauprojekten nach der Hauptnutzungsart. Da im Rahmen des Projekts jedoch ein beträchtlicher Teil des Bauvolumens auf Hotels und Einkaufszentren entfällt, könnte eventuell auch eine trennscharfe Zuteilung auf die einzelnen Bausparten erfolgen.

Auch für die Umbau- und Sanierungsinvestitionen bleiben die Aussichten nach der Schwächephase der Jahre 2013 bis 2015 mittelfristig klar aufwärtsgerichtet. Denn vor allem Themenbereiche wie die energeti-sche Sanierung von Büro- und Verwaltungsbauten bergen auch zukünftig hohes Potenzial. Grossprojekte wie die Sanierung des UBS Hauptsitzes in Zürich belegen das Wachstumspotenzial im Umbau-/Renovationsbereich. Für den Zeitraum 2016 bis 2020 erwarten wir daher eine recht schwungvolle Ent-wicklung der Umbau-/Renovationsaufwendungen (Ø +1.6% p.a.).

Insgesamt ist somit in der mittleren Frist mit einem durchschnittlichen Anstieg der Bauaufwendungen im Segment der Büro- und Verwaltungsbauten von 1.2 Prozent pro Jahr zu rechnen. Damit steigert der Büro- und Verwaltungsneubau nochmals sein in realer Rechnung bereits heute sehr hohes Niveau. Dadurch steigt jedoch auch die Gefahr von zunehmenden Leerständen, vor allem in weniger attraktiven Lagen. Insbesondere falls es im Zuge der Umsetzung der Masseneinwanderungsinitiative zu einer Abschwächung der neuen Firmenansiedlungen in der Schweiz kommen sollte, dürfte die Nachfrage nicht ausreichen, um die steigenden Angebotsflächen zu absorbieren. In diesem Fall wären aufgrund der sinkenden Preise und steigenden Leerstände mittelfristig stark bremsende Effekte auf den Büroneubau zu erwarten.

Tab. 2-24 Entwicklung der Bauaufwendungen: Büro- und Verwaltungsgebäude

Jahr

Total Neubau Umbau und Unterhalt

in Mio. CHF Veränderung ggü. Vorjahr

in Mio. CHF Veränderung ggü. Vorjahr

in Mio. CHF Veränderung ggü. Vorjahr

2012 4'320 8.0% 2'553 14.5% 1'768 -0.1%

2013 4'296 -0.6% 2'536 -0.7% 1'760 -0.4%

2014 4'252 -1.0% 2'557 0.8% 1'695 -3.7%

2015 4'159 -2.2% 2'448 -4.2% 1'711 0.9%

2016 4'263 2.5% 2'525 3.1% 1'738 1.6%

2017 4'320 1.3% 2'557 1.3% 1'763 1.4%

2018 4'347 0.6% 2'569 0.5% 1'779 0.9%

2019 4'383 0.8% 2'573 0.2% 1'810 1.7%

2020 4'412 0.7% 2'563 -0.4% 1'850 2.2%

Real, Preisbasis 2012 Quelle: BFS, BAKBASEL

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Hochbauprognose 2014 - 2020 Betriebsbau

BAKBASEL 61

Abb. 2-26 Entwicklung der Bauaufwendungen: Büro- und Verwaltungsgebäude

0

50

100

150

200

250

300

80 82 84 86 88 90 92 94 96 98 00 02 04 06 08 10 12 14 16 18 20

Neubau

Total

Umbau und Unterhalt

Prognosen

Indexiertes reales Investitionsvolumen, 1980=100 Quelle: BFS, BAKBASEL

Abb. 2-27 Büro- und Verwaltungsgebäude im Vergleich zum Betriebsbautotal

100

110

120

130

140

150

160

170

180

190

200

210

220

80 82 84 86 88 90 92 94 96 98 00 02 04 06 08 10 12 14 16 18 20

Total Betriebsbau

Büro- und Verwaltungsgebäude

Prognosen

Indexiertes reales Investitionsvolumen, 1980=100 Quelle: BFS, BAKBASEL

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Betriebsbau Hochbauprognose 2014 - 2020

62 BAKBASEL

2.3.3 Kaufhäuser und Geschäftsgebäude

Reale Bauaufwendungen 2014: -0.3% (1.6 Mrd. CHF)

Reale Bauaufwendungen 2015: +1.3% (1.6 Mrd. CHF)

Reale Bauaufwendungen 2016-2020: Ø +0.7% pro Jahr (Ø 1.6 Mrd. CHF p.a.)

Historische Entwicklung

Die Betriebsbausparte Kaufhäuser und Geschäftsgebäude ist traditionell von einer hohen Volatilität ge-prägt. Diese starken Schwankungen erklären sich dadurch, dass Grossprojekte in diesem Segment einen hohen Anteil der Bauaufwendungen ausmachen. So lag das preisbereinigte Investitionsvolumen zu Beginn des Jahrtausends bei mehr als 2 Mrd. CHF, fiel dann auf 1.7 Mrd. CHF und stieg bis ins Jahr 2006 wieder auf 2.3 Mrd. CHF an. Seitdem ist jedoch das Investitionsvolumen in dieser Bausparte nahezu kontinuierlich gesunken. Zunächst sorgte die schwere Wirtschaftskrise 2008/2009 für einen Rückgang der Bautätigkeit, da viele Bauprojekte aufgrund des unsicheren Umfelds vorerst auf Eis gelegt wurden. Im Jahr 2012 führte ein herber Einbruch der Neubautätigkeit zu einem Rückgang des Investitionsvolumens um 6.7 Prozent.

Die vom Bundesamt für Statistik (BFS) ermittelten, rückläufigen Bauvorhaben sprechen auch im Jahr 2013 für einen leichten Rückgang der Bautätigkeit für Kaufhäuser und Geschäftsbauten (-0.3%). Zum einen bremst die Belastung durch den hohen Frankenkurs die Bautätigkeit weiterhin. Zum anderen ist die grosse Angebotsausweitung bei Verkaufsflächen in den 2000er-Jahren ein Grund für den gegenwärtigen Abwärts-trend. Per Ende 2012 existierten in der Schweiz 169 mittlere und grosse Einkaufszentren mit mehr als 5'000 Quadratmetern Verkaufsfläche; im Jahr 2000 lag diese Zahl bei lediglich 100. Mittlerweile weist die Schweiz die weltweit höchste Verkaufsflächendichte auf. Ein Grund hierfür ist, dass der Schweizer Markt aufgrund der hohen Kaufkraft der Schweizer sowie der hohen Produktivität pro Quadratmeter Ladenfläche für ausländische Investoren interessant bleibt. Die Rentabilität neuer Einkaufszentren ist jedoch unter anderem wegen der anhaltenden Frankenstärke und strukturellen Veränderungen (Stichwort: Online-Handel) alles andere als selbstverständlich und viele Shoppingcenter verzeichneten in den letzten Jahren stagnierende oder rückgängige Umsätze. Dies dürfte potenzielle Investoren in Zukunft vorsichtiger agieren lassen.

Prognoseindikatoren

Seit 2010 hat bei den Neubaubewilligungen und -gesuchen für Geschäftsgebäude und Kaufhäuser ein kräftiger, bis heute anhaltender Abwärtstrend eingesetzt. Dieser Negativ-Trend spiegelt sich auch in den Rückgängen der Neubauaktivität in den letzten Jahren wider. Für 2014 und 2015 deuten die Frühindikato-ren für den Neubau auf ein schrumpfendes Investitionsvolumen hin. Für den Bereich Umbauten-/Renovationen zeichnen die Indikatoren dagegen ein positiveres Bild und insbesondere das Volumen der Baugesuche hat in den letzten Quartalen leicht zugelegt.

Mittelfristig ist insbesondere der private Konsum ein entscheidender Indikator für die Bauaufwendungen im Bereich Kaufhäuser und Geschäftsbauten. Bezüglich der Konsumnachfrage sind derzeit jedoch wider-sprüchliche Signale auszumachen: Auf der einen Seite führt der weiterhin starke Franken dazu, dass ein gewisser Anteil der Konsumnachfrage ins grenznahe Ausland abfliesst. Daher müssen einige Bauprojekte zurückgestellt bzw. neu kalkuliert werden. Auf der anderen Seite profitieren die privaten Haushalte in der Schweiz gegenwärtig neben historisch niedrigen Zinsen von sehr tiefen Inflationsraten, welche die reale Einkommensentwicklung zusätzlich beflügeln. Vor allem aber ist die Arbeitsmarktlage relativ günstig, was sich positiv auf die Ausgabenfreudigkeit der Verbraucher auswirkt. Zudem befindet sich die Konsumenten-stimmung derzeit über dem langfristigen Durchschnitt (vgl. Abb. 2-28). Auch die rege Zuwanderung treibt weiterhin die Nachfrage nach neuen Verkaufsflächen an. Diesbezüglich bleibt mittelfristig jedoch abzuwar-ten, ob die Umsetzung der Masseneinwanderungsinitiative zu einem spürbaren Rückgang der Netto-

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Hochbauprognose 2014 - 2020 Betriebsbau

BAKBASEL 63

Einwanderung führt. Insgesamt erwarten wir sowohl für 2014 und 2015 als auch mittelfristig eine solide Expansion des privaten Konsums. Vor allem die anhaltende Zuwanderung von einkommensstarken Bevöl-kerungsgruppen, die im Vergleich zu früheren Jahrzehnten ausgabenfreudigere Rentnergeneration sowie die robuste Arbeitsmarktentwicklung dürften in den nächsten Jahren für positive Impulse sorgen.

Abb. 2-28 Entwicklung der Konsumentenstimmung 1. Quartal 1980 – 2. Quartal 2014

-60

-50

-40

-30

-20

-10

0

10

20

30

1980 1982 1984 1986 1988 1990 1992 1994 1996 1998 2000 2002 2004 2006 2008 2010 2012 2014

Mittelwert seit 1980

Index der Konsumentenstimmung

Indexpunkte Quelle: SECO, BAKBASEL

Kurzfristprognosen 2014 und 2015

Angesichts des 2013 und im ersten Halbjahr 2014 klar sinkenden Volumens der Baubewilligungen und Baugesuche für Neubauten wäre eigentlich von einem kräftigen Rückgang der Neubauaktivität auszuge-hen. Da jedoch das im Sommer 2014 gestartete Grossprojekt Mall of Switzerland in Ebikon die Neubau-ausgaben vor allem 2015 stützen wird, prognostizieren wir insgesamt für 2014 nur ein Minus von 1.5 Prozent sowie im Jahr 2015 ein kleines Plus von 0.6 Prozent. Etwas besser gibt sich der Ausblick für Umbau-/Renovierungsaktivitäten von Kaufhäusern und Geschäftsbauten. Angesichts des zuletzt steigen-den Volumens der eingereichten Baugesuche erwarten wir für 2014 einen Anstieg um 0.7 Prozent und für 2015 ein Wachstum von 1.8 Prozent. Insgesamt resultieren dadurch ein leichter Rückgang der Bauinvesti-tionen in Kaufhäuser und Geschäftsbauten von 0.3 Prozent im Jahr 2014 sowie ein Anstieg von 1.3 Prozent im Folgejahr.

Mittelfristprognosen 2016 bis 2020

Auch auf mittlere Sicht sind die Aussichten für den Neubau von Kaufhäusern und Geschäftsgebäuden verhalten und wir erwarten eine Stagnation der Neubauaufwendungen im Zeitraum 2016 bis 2020. Zwar zeigt das private Konsumnachfragepotenzial mittelfristig nach oben, doch die zunehmende Attraktivität des Onlinehandels dämpft die Wachstumsimpulse des privaten Konsums auf den Verkaufsflächenbedarf. Zu-dem ist die Zahl der vorhandenen Verkaufsflächen aufgrund der Angebotsexpansion in den 2000er Jahren bereits sehr umfangreich. Hinzu kommt, dass der Franken gemäss unseren Prognosen auf hohem Niveau verbleibt. Dies gilt auch in realer Betrachtungsweise, da sich die Inflationsraten im Euroraum und in der Schweiz im Gegensatz zu früheren Jahren mittelfristig angleichen dürften. Somit wird auch der Umfang des Einkaufstourismus weiterhin hoch ausfallen. Dies schmälert die Rentabilität neuer Einkaufszentren, weshalb die Realisierungswahrscheinlichkeit für neue Grossprojekte daher etwas tiefer anzusetzen ist als in den 2000er-Jahren, als zahlreiche neue Einkaufszentren eröffnet wurden (z.B. Sihl City in Zürich, Wests-

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Betriebsbau Hochbauprognose 2014 - 2020

64 BAKBASEL

ide in Bern oder Stücki Shopping in Basel). In positiver Hinsicht ist jedoch zu erwähnen, dass der Schwei-zer Markt attraktiv für ausländische Investoren bleibt. Ein aktuelles Beispiel ist die ausländische Beteiligung an der Finanzierung der neuentstehenden Mall of Switzerland in Ebikon. Zudem drängt auch die spanische Inditex-Gruppe (Zara, Massimo Dutti, Bershka) zunehmend auf den Schweizer Markt.

Dynamischer gibt sich der mittelfristige Ausblick für Umbauten und Sanierungen. Denn viele der bestehen-den Einkaufszentren sind in die Jahre gekommen und benötigen eine Neuausrichtung. Zudem dürfte die Zahl der energetischen Sanierungen zunehmen, um den Energieverbrauch zu senken. Vor diesem Hinter-grund ist zwischen 2016 und 2020 mit stetig steigenden Umbau-/Renovationsausgaben zu rechnen (+1.3% p.a.). Damit ergibt sich für die gesamten Bauaufwendungen im Segment Kaufhäuser und Ge-schäftsbauten in diesem Zeitraum eine Zunahme um durchschnittlich 0.7 Prozent pro Jahr. Somit bleibt das jährliche preisbereinigte Investitionsvolumen mittelfristig mit knapp über 1.6 Mrd. CHF klar unter dem 2006 erreichten Höchststand von 2.3 Mrd. CHF.

Tab. 2-25 Entwicklung der Bauaufwendungen: Kaufhäuser und Geschäftsgebäude

Jahr

Total Neubau Umbau und Unterhalt

in Mio. CHF Veränderung ggü. Vorjahr

in Mio. CHF Veränderung ggü. Vorjahr

in Mio. CHF Veränderung ggü. Vorjahr

2012 1'607 -6.7% 710 -13.0% 897 -1.2%

2013 1'602 -0.3% 707 -0.5% 896 -0.2%

2014 1'597 -0.3% 696 -1.5% 901 0.7%

2015 1'618 1.3% 701 0.6% 918 1.8%

2016 1'637 1.1% 709 1.2% 928 1.1%

2017 1'635 -0.1% 699 -1.3% 936 0.8%

2018 1'637 0.1% 692 -1.0% 945 0.9%

2019 1'653 1.0% 694 0.2% 960 1.6%

2020 1'674 1.3% 697 0.5% 977 1.8%

Real, Preisbasis 2012 Quelle: BFS, BAKBASEL

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Hochbauprognose 2014 - 2020 Betriebsbau

BAKBASEL 65

Abb. 2-29 Entwicklung der Bauaufwendungen: Kaufhäuser, Geschäftsgebäude

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Neubau

Total

Umbau und Unterhalt

Prognosen

Indexiertes reales Investitionsvolumen, 1980=100 Quelle: BFS, BAKBASEL

Abb. 2-30 Kaufhäuser und Geschäftsgebäude im Vergleich zum Betriebsbautotal

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80 82 84 86 88 90 92 94 96 98 00 02 04 06 08 10 12 14 16 18 20

Total Betriebsbau

Kaufhäuser, Geschäftsgebäude

Prognosen

Indexiertes reales Investitionsvolumen, 1980=100 Quelle: BFS, BAKBASEL

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Betriebsbau Hochbauprognose 2014 - 2020

66 BAKBASEL

2.3.4 Hotel- und Restaurantbauten

Reale Bauaufwendungen 2014: +4.0% (1.1 Mrd. CHF)

Reale Bauaufwendungen 2015: +2.3% (1.1 Mrd. CHF)

Reale Bauaufwendungen 2016-2020: Ø +1.4% pro Jahr (Ø 1.1 Mrd. CHF p.a.)

Historische Entwicklung

In der Schweizer Hotellerie haben einzelne Grossprojekte oft einen grossen Einfluss auf die Gesamtent-wicklung der Bauinvestitionen. Dies erklärt die traditionell sehr hohe Volatilität in diesem Bausegment. Starke Schwankungen zeigen sich dementsprechend in der Historie: Während die realen Hotelbauaufwen-dungen 2006 und 2007 im zweistelligen Prozentbereich zulegten, waren sie 2008 und 2010 in ähnlichem Umfang rückläufig. Im Jahr 2012 ging es hingegen wieder steil nach oben: Angetrieben durch die Bauar-beiten am Andermatt-Projekt schossen die Neubauinvestitionen um 9.1 Prozent in die Höhe, insgesamt resultierte ein Plus der Bautätigkeit von 8.6 Prozent. Einen noch grösseren Einfluss als neue Hotelneubau-ten hat jedoch die Umbau-/Renovationstätigkeit auf die Bauaktivität. Denn das Volumen des Umbau-/Renovationsbereiches lag 2012 knapp doppelt so hoch ist wie das Volumen des Neubaubereichs.

Im vergangenen Jahr 2013 dürften die realen Bauaufwendungen im Hotelwesen gemäss unseren Schät-zungen nochmals leicht gestiegen sein (+2.0%). Die vom BFS erhobenen Bauvorhaben deuten insbeson-dere auf kräftig gestiegene Umbau-/Renovationsinvestitionen hin (+5.8%). Die Neubauaktivität dürfte gemäss unseren Abschätzungen dagegen nur um 0.5 Prozent gewachsen sein. Ein Grund hierfür dürfte das wirtschaftliche Umfeld gewesen sein, welches immer noch von der Frankenstärke und der Wirtschafts-krise in den traditionellen Herkunftsländern Europas geprägt war, was zur Zurückhaltung bei neuen Bau-projekten führte. Insgesamt wurden 2013 somit etwa 1.0 Mrd. CHF (ausgedrückt zu Preisen des Jahres 2012) im Hotel- und Restaurantbereich verbaut. Dieser Wert entspricht etwa den in den 90er- und 2000er-Jahren erreichten Durchschnittswerten.

Prognoseindikatoren

Die hohe Bedeutung der Grossprojekte für das Hotel- und Restaurantbau-Segment zeigt sich auch in der hohen Schwankungsbreite der Baubewilligungen und -gesuche. Im Jahr 2013 entwickelte sich das bewillig-te Volumen für Hotelneubauten klar positiv, während im ersten Halbjahr 2014 die Bewilligungen deutlich zurückgingen. Für 2014 lässt die starke Entwicklung des Vorjahres dennoch auf leicht steigende Hotelneu-bauinvestitionen schliessen. Für 2015 ist wegen des positiven Trends bei den Baugesuchen im ersten Halbjahr 2014 wieder von steigenden Neubauinvestitionen auszugehen. Hinsichtlich der Umbauten und Sanierungen im Hotel-Segment lässt das steigende Volumen der Baubewilligungen im laufenden Jahr eine deutlich steigende Bautätigkeit erwarten. Der Rückgang bei den Baugesuchen im ersten Halbjahr 2014 deutet jedoch auf eine Abschwächung der Bauaktivität im Jahr 2015 hin.

Kurzfristprognosen 2014 und 2015

Im Jahr 2014 erwartet BAKBASEL angesichts des noch intakten Aufwärtstrends bei den Aufwendungen für Umbauten/Renovationen (+5.8%) einen Anstieg der realen Bauaufwendungen um 4.0 Prozent. Im Neu-baubereich ist dagegen nur ein kleines Plus zu erwarten (+0.6%). Im Jahr 2015 dreht sich dann das Bild. Angetrieben von den Bauarbeiten an den Luxus Resorts Aminona im Wallis sowie Bürgenstock in der Zent-ralschweiz dürfte die Neubauaktivität um etwa 10 Prozent in die Höhe schiessen. Bei den Umbau-ten/Renovationen ist dagegen nach dem kräftigen Anstieg der letzten Jahre eine Verschnaufpause auf hohem Niveau zu erwarten (-1.6%). Insgesamt resultiert somit 2015 ein Wachstum der realen Bauaktivität um 2.3 Prozent.

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Hochbauprognose 2014 - 2020 Betriebsbau

BAKBASEL 67

Mittelfristprognosen 2016 bis 2020

In der mittleren Frist gehen wir davon aus, dass die aktuell hohen Bauaufwendungen im Hotel- und Res-taurantbau weiter steigen werden (2016-2020: 1.5% p.a.). Das Investitionsvolumen dürfte sich somit mittelfristig bei knapp unter 1.1 Mrd. CHF pro Jahr einpendeln.

Positiv sind die Perspektiven insbesondere für den Umbau-/Renovationsbereich, da in der Vergangenheit relativ wenig in die Renovation von Hotelanlagen und Restaurants investiert wurde. Der so aufgestaute Sanierungsbedarf dürfte in den kommenden Jahren ein robustes Wachstum der Umbauaufwendungen ermöglichen (+2.2% p.a.). Damit wird sich die Bedeutung der Umbauten/Renovationen an der gesamten Bautätigkeit weiter erhöhen.

Bei den Neubauinvestitionen in Hotels und Restaurants ist dagegen mittelfristig (2016 bis 2020) nur ein geringes Wachstum zu erwarten (+0.2% p.a.). Auf der einen Seite dürften die hohe Attraktivität der Al-pengebiete sowie die derzeit tiefen Zinsen weiterhin ausländische Investoren anziehen, was bereits in die Übernahme von Schweizer Luxushotels bzw. den Baubeginn zahlreicher Grossprojekte mündete (z.B. Ami-nona Luxus Resort). Allerdings ist aufgrund des grossen Einflusses der Grossprojekte das Prognoserisiko in dieser Baukategorie besonders hoch. Mögliche neue, bislang noch nicht bekannte Grossprojekte könnten mittelfristig daher für stärkere Impulse sorgen als in unserer Prognose unterstellt. Auf der anderen Seite ist allerdings die Zweitwohnungsinitiative ein Belastungsfaktor, da der Bau und der Verkauf bzw. die Ver-mietung von Zweitwohnungen in den letzten Jahren eine häufig genutzte Finanzierungsmassnahme beim Bau neuer Hotels darstellte. Somit dürften die Finanzierungsbedingungen von neuen Hotels in den von der Zweitwohnungsinitiative betroffenen Regionen erschwert werden. Dafür dürfte die Attraktivität von struk-turierten Beherbergungsformen mittelfristig zunehmen, sobald das neue Zweitwohnungsgesetz voraus-sichtlich 2015 verabschiedet wird und somit Rechtssicherheit herrscht.

Tab. 2-26 Entwicklung der Bauaufwendungen: Hotel- und Restaurantbauten

Jahr

Total Neubau Umbau und Unterhalt

in Mio. CHF Veränderung ggü. Vorjahr

in Mio. CHF Veränderung ggü. Vorjahr

in Mio. CHF Veränderung ggü. Vorjahr

2012 999 8.6% 346 9.1% 653 8.3%

2013 1'019 2.0% 347 0.5% 671 2.8%

2014 1'060 4.0% 349 0.6% 710 5.8%

2015 1'084 2.3% 385 10.2% 699 -1.6%

2016 1'104 1.9% 388 0.7% 717 2.5%

2017 1'124 1.8% 392 1.0% 732 2.2%

2018 1'133 0.8% 389 -0.6% 743 1.5%

2019 1'141 0.8% 381 -2.1% 760 2.2%

2020 1'170 2.5% 389 2.0% 781 2.8%

Real, Preisbasis 2012 Quelle: BFS, BAKBASEL

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Betriebsbau Hochbauprognose 2014 - 2020

68 BAKBASEL

Abb. 2-31 Entwicklung der Bauaufwendungen: Hotel- und Restaurantbauten

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Neubau

Total

Umbau und Unterhalt Prognosen

Indexiertes reales Investitionsvolumen, 1980=100 Quelle: BFS, BAKBASEL

Abb. 2-32 Hotel- und Restaurantbauten im Vergleich zum Betriebsbautotal

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Total Betriebsbau

Hotel und Restaurants

Prognosen

Indexiertes reales Investitionsvolumen, 1980=100 Quelle: BFS, BAKBASEL

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Hochbauprognose 2014 - 2020 Betriebsbau

BAKBASEL 69

2.3.5 Fabriken- und Werkstättenbauten

Reale Bauaufwendungen 2014: +1.0% (2.4 Mrd. CHF)

Reale Bauaufwendungen 2015: +0.2% (2.6 Mrd. CHF)

Reale Bauaufwendungen 2016-2020: Ø +1.1% pro Jahr (Ø 2.6 Mrd. CHF p.a.)

Historische Entwicklung

Der Fabriken- und Werkstättenbau ist sehr konjunkturabhängig. Daher reagiert die Bauaktivität über-durchschnittlich stark und mit gewisser zeitlicher Verzögerung auf Schwankungen des Schweizer Wirt-schaftswachstums. Im Winter 2008/2009 erlebte die Schweizer Wirtschaft die zweitgrösste Rezession der Nachkriegszeit. Entsprechend reagierten die Bauinvestitionen in Fabriken- und Werkstätten im Jahr 2009 mit einer ersten Abnahme um 5.6 Prozent und 2010 mit einem weiteren Einbruch um 12.9 Prozent. Im Zuge der robusten Entwicklung der Schweizer Wirtschaft in den letzten Jahren gelang auch dem Fabriken- und Werkstättenbau die Trendwende und das Investitionsvolumens stieg 2012 um 13.4 Prozent. Auch im Jahr 2013 dürfte gemäss unseren Abschätzungen die Bauaktivität im Fabriken- und Werkstättenbau um 1.3 Prozent gestiegen sein. Die vom BFS erhobenen stark gestiegenen Neubauvorhaben deuten insbeson-dere auf ein starkes Wachstum der Neubauaktivität hin (+6.7%). Die Umbauaufwendungen dürften dage-gen rückläufig gewesen sein (-5.8%).

Prognoseindikatoren

Das bewilligte Bauvolumen für Fabrikneubauten ist zwar im ersten Halbjahr 2014 tendenziell gesunken. Allerdings waren die Bewilligungen 2013 kräftig gestiegen. Somit ist für 2014 nochmals ein Anstieg der Neubauaktivität zu erwarten. Hinzu kommt, dass mehrere im Bau befindliche Grossprojekte die Bautätig-keit stützen (z.B. Produktionsanlage von Novartis in Stein). Im Jahr 2015 dürfte zudem der Baubeginn einer neuen Fabrik von CSL Behring in Lengnau bei Biel für Rückenwind bei der Neubautätigkeit sorgen. Bei den Bewilligungen für Umbauten/Renovationen ist das Volumen dagegen seit einiger Zeit klar rückläu-fig. Aus diesem Grund ist sowohl für 2014 als auch für 2015 ein Rückgang des Investitionsvolumens zu erwarten.

Kurzfristprognosen 2014 und 2015

Im Jahr 2014 prognostizieren wir bei den Investitionen in Fabriken- und Werkstättenbauten ein Plus von 1.0 Prozent. Hierfür ist vor allem die um 3.9 Prozent expandierende Neubautätigkeit verantwortlich, wäh-rend beim Umbau-/Renovationsbereich mit einem Minus zu rechnen ist (-3.4%). Im Jahr 2015 ist mit einer Stagnation der Bauaufwendungen zu rechnen (+0.2%), wobei beim Neubau ein kleines Plus (+0.8%) und bei Umbauten/Renovationen (-0.8%) ein kleines Minus resultieren dürfte.

Mittelfristprognosen 2016 bis 2020

Mittelfristig bleibt der Ausblick für Bauinvestitionen im Segment Fabriken- und Werkstättenbau optimis-tisch. Die grossen Belastungsfaktoren der vergangenen Jahre – Frankenstärke und Eurokrise – dürften im Zeitraum 2016 bis 2020 weniger ins Gewicht fallen. Zudem gehen wir mittelfristig von einer robusten Ent-wicklung der Schweizer Wirtschaft aus, was für positive Impulse im Fabriken- und Werkstättenbau sorgen dürfte. Des Weiteren sind unter anderem die hohe F&E-Qualität sowie das Angebot an vielen hochqualifi-zierten Arbeitskräften in der Schweiz wichtige Anreize, die dafür sorgen, dass Unternehmen auch zukünftig hierzulande in die Produktion investieren werden. Für den Zeitraum 2016 bis 2020 erwarten wir somit ein Wachstum der Bauaufwendungen für Fabriken und Werkstätten von durchschnittlich 1.1 Prozent pro Jahr. Dabei prognostizieren wir ein Wachstum der Neubautätigkeit um 1.1 Prozent pro Jahr und einen Anstieg der Umbau- und Renovationsinvestitionen um 1.3 Prozent pro Jahr.

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Betriebsbau Hochbauprognose 2014 - 2020

70 BAKBASEL

Tab. 2-27 Entwicklung der Bauaufwendungen: Fabriken- und Werkstättenbauten

Jahr

Total Neubau Umbau und Unterhalt

in Mio. CHF Veränderung ggü. Vorjahr

in Mio. CHF Veränderung ggü. Vorjahr

in Mio. CHF Veränderung ggü. Vorjahr

2012 2'633 13.4% 1'484 15.6% 1'149 10.8%

2013 2'666 1.3% 1'584 6.7% 1'083 -5.8%

2014 2'692 1.0% 1'646 3.9% 1'046 -3.4%

2015 2'696 0.2% 1'659 0.8% 1'037 -0.8%

2016 2'727 1.1% 1'671 0.7% 1'057 1.9%

2017 2'757 1.1% 1'688 1.0% 1'069 1.1%

2018 2'783 0.9% 1'705 1.0% 1'078 0.8%

2019 2'817 1.2% 1'727 1.3% 1'090 1.1%

2020 2'854 1.3% 1'749 1.3% 1'105 1.4%

Real, Preisbasis 2012 Quelle: BFS, BAKBASEL

Abb. 2-33 Entwicklung der Bauaufwendungen: Fabriken- und Werkstättenbauten

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Neubau

Total

Umbau und Unterhalt

Prognosen

Indexiertes reales Investitionsvolumen, 1980=100 Quelle: BFS, BAKBASEL

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Hochbauprognose 2014 - 2020 Betriebsbau

BAKBASEL 71

Abb. 2-34 Fabriken- und Werkstättenbauten im Vergleich zum Betriebsbautotal

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Total Betriebsbau

Fabriken und Werkstätten

Prognosen

Indexiertes reales Investitionsvolumen, 1980=100 Quelle: BFS, BAKBASEL

2.3.6 Lager- und Hallenbauten

Reale Bauaufwendungen 2014: +1.4% (1.0 Mrd. CHF)

Reale Bauaufwendungen 2015: +0.6% (1.0 Mrd. CHF)

Reale Bauaufwendungen 2016-2020: Ø +1.6% pro Jahr (Ø 1.0 Mrd. CHF p.a.)

Historische Entwicklung

Der Investitionsboom im Lager- und Hallenbau der Jahre 2005 bis 2007 wurde durch die Weltwirtschafts-krise 2008/2009 jäh gestoppt. Seitdem war bis 2012 wegen der schwierigen konjunkturellen Rahmenbe-dingungen in fast jedem Jahr ein Rückgang der Bauaktivität zu verzeichnen. Einzig 2010 resultierte, ange-trieben durch die gesamtwirtschaftliche Erholung, ein Anstieg der Bauaufwendungen. Im Jahr 2013 dürfte jedoch die Trendwende geglückt sein und nach unseren Abschätzungen hat das Investitionsvolumen um 10.6 Prozent zugenommen. Sowohl die Neubauaktivität (+11.9%) als auch die Aufwendungen für Umbau-ten/Renovationen (+8.8%) dürften 2013 stark expandiert sein. Ein klares Indiz für diese gute Entwicklung sind die vom BFS erhobenen, deutlich gestiegenen Bauvorhaben.

Prognoseindikatoren

Die Indikatoren für den kurzfristigen Ausblick deuten beim Neubau von Lager- und Hallenbauten nach dem starken Jahr 2013 zwar auf eine Fortsetzung des Aufwärtstrends hin, doch die Dynamik dürfte sich 2014 und 2015 abschwächen. Zwar ist das bewilligte Bauvolumen im Jahr 2013 stark angestiegen, doch im ersten Halbjahr 2014 kam es zu einem deutlichen Rückgang. Das Volumen der Baugesuche ist dagegen im ersten Halbjahr 2014 wieder gestiegen, somit dürfte die Schwäche bei den Baubewilligungen nur vorüber-gehender Natur sein.

Bei den Umbauten und Sanierungen deuten die Indikatoren 2014 auf eine Stagnation hin. Zumindest haben sich sowohl die Bewilligungen als auch die Gesuche im ersten Halbjahr 2014 stabilisiert, so dass 2015 wieder mit einer leicht positiven Wachstumsrate zu rechnen ist.

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Betriebsbau Hochbauprognose 2014 - 2020

72 BAKBASEL

Kurzfristprognosen 2014 und 2015

Für das Jahr 2014 prognostizieren wir einen Anstieg der realen Bauinvestitionen in Lager und Hallen um 1.4 Prozent. Während bei den Neubauinvestitionen in Anbetracht der 2013 stark gestiegenen Bewilligun-gen ein Wachstum von 2.3 Prozent zu erwarten ist, dürften die Aufwendungen für Umbau-ten/Renovationen (-0.2%) stagnieren. Auch im Folgejahr ist mit einem leichten Anstieg der realen Bauin-vestitionen in Lager und Hallen zu rechnen (+0.6%), wobei sowohl im Neubau- als auch im Umbau-/Renovationsbereich ein kleines Plus unterstellt wird.

Mittelfristprognosen 2016 bis 2020

In mittelfristiger Sicht bleiben die Perspektiven für den Lager- und Hallenbau positiv. Die im Prognosezeit-raum 2016-2020 intakten Wachstumsaussichten der Schweizer Wirtschaft dürften den konjunktursensiti-ven Investitionen in Lager- und Hallenbauten Auftrieb verleihen. Zwar wird die benötigte Lagerkapazität durch die steigende Bedeutung der Just-in-time-Produktion und die voranschreitende Lagerhaltungsopti-mierung tendenziell kleiner werden. Auf der anderen Seite gewinnen jedoch die Transport- und Logistiktä-tigkeiten immer mehr an Bedeutung, was positive Wachstumsimpulse bringt. Ein gutes Beispiel hierfür ist die gegenwärtig im Bau befindliche COOP Verteilzentrale in Schafisheim. Auch der Aufstieg des Online-Handels dürfte zu steigenden Investitionen in Logistikzentren führen. Um Verbraucher in immer kürzerer Zeit beliefern zu können, sind neue Logistikstandorte erfordert, welche näher an den Ballungsgebieten sind.

Wir erwarten in den Jahren 2016 bis 2020 insgesamt eine Zunahme der realen Bauaufwendungen für Lager und Hallen um durchschnittlich 1.6 Prozent pro Jahr. Die Neubauaufwendungen dürften in dieser Zeit im Schnitt um jährlich 1.6 Prozent expandieren, bei den Umbauinvestitionen sollte das Wachstum mit 1.7 Prozent pro Jahr noch eine Spur dynamischer ausfallen.

Tab. 2-28 Entwicklung der Bauaufwendungen: Lager- und Hallenbauten

Jahr

Total Neubau Umbau und Unterhalt

in Mio. CHF Veränderung ggü. Vorjahr

in Mio. CHF Veränderung ggü. Vorjahr

in Mio. CHF Veränderung ggü. Vorjahr

2012 854 -7.8% 515 -8.5% 339 -6.6%

2013 945 10.6% 576 11.9% 369 8.8%

2014 958 1.4% 590 2.3% 368 -0.2%

2015 964 0.6% 594 0.6% 370 0.7%

2016 987 2.4% 607 2.3% 379 2.5%

2017 1'002 1.6% 617 1.7% 385 1.4%

2018 1'014 1.2% 624 1.1% 390 1.3%

2019 1'028 1.3% 632 1.2% 396 1.5%

2020 1'045 1.7% 642 1.7% 403 1.8%

Real, Preisbasis 2012 Quelle: BFS, BAKBASEL

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Hochbauprognose 2014 - 2020 Betriebsbau

BAKBASEL 73

Abb. 2-35 Entwicklung der Bauaufwendungen: Lager- und Hallenbauten

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Neubau

Total

Umbau und Unterhalt

Prognosen

Indexiertes reales Investitionsvolumen, 1980=100 Quelle: BFS, BAKBASEL

Abb. 2-36 Lager- und Hallenbauten im Vergleich zum Betriebsbautotal

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80 82 84 86 88 90 92 94 96 98 00 02 04 06 08 10 12 14 16 18 20

Total Betriebsbau

Lager- und Hallenbau

Prognosen

Indexiertes reales Investitionsvolumen, 1980=100 Quelle: BFS, BAKBASEL

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Betriebsbau Hochbauprognose 2014 - 2020

74 BAKBASEL

2.3.7 Landwirtschaftliche Bauten

Reale Bauaufwendungen 2014: +1.5% (0.8 Mrd. CHF)

Reale Bauaufwendungen 2015: -2.9% (0.7 Mrd. CHF)

Reale Bauaufwendungen 2016-2020: Ø -0.5% pro Jahr (Ø 0.7 Mrd. CHF p.a.)

Historische Entwicklung

Im Zeitraum 2004 bis 2011 gingen die Investitionen in landwirtschaftliche Bauten kräftig zurück und das jährliche Investitionsvolumen pro Jahr verringerte sich in realer Rechnung von etwa 770 Mio. CHF auf nur noch 617 Mio. CHF. Dieser Abwärtstrend hatte seine Ursache nicht zuletzt in der stark rückläufigen Zahl landwirtschaftlicher Betriebe. Im Jahr 2012 kam es hingegen zu einem kräftigen Anstieg der Bautätigkeit, wobei vor allem die Umbauinvestitionen in die Höhe schossen (+17.2%). Somit dürfte 2012 ein gewisser Teil des sich in den letzten Jahren aufgestauten Nachholbedarfs realisiert worden sein. Zudem dürften neue regulatorische Richtlinien (grössere Platzvorgaben für Kuhställe ab September 2013) vor allem die Umbau-/Renovationsaufwendungen angekurbelt haben. Auch 2013 dürfte die Bautätigkeit gemäss unse-ren Schätzungen nochmals stark gewachsen sein (+8.8%). Die vom BFS erhobenen Bauvorhaben deuten insbesondere auf stark gewachsene Neubauinvestitionen hin (+15.3%). Das kräftige Wachstum ist jedoch vor dem Hintergrund der starken Rückgänge der Periode 2004 bis 2011 zu relativieren.

Prognoseindikatoren

Das Volumen der Baubewilligungen für landwirtschaftliche Bauten ist 2013 deutlich gestiegen, im ersten Halbjahr 2014 war die Tendenz dagegen rückläufig. Auch das Volumen der Gesuche hat sich in den letzten Quartalen tendenziell negativ entwickelt. Dies spricht dafür, dass zwar 2014 nochmals mit steigenden Neubauinvestitionen zu rechnen ist, mit etwas Verzögerung dürfte es 2015 dagegen zu einer sinkenden Bauaktivität kommen. Bei den Baubewilligungen und –gesuchen für Umbauten/Renovationen hat sich der Abwärtstrend in den Monaten beschleunigt. Vor allem 2015 ist somit mit einem Rückgang der Bauinvestiti-onen in diesem Bereich zu rechnen.

Kurzfristprognosen 2014 und 2015

Wir prognostizieren für 2014 einen weiteren Anstieg der Bauaufwendungen für landwirtschaftliche Bauten (+1.5%). Während bei den Neubauinvestitionen nochmals ein deutliches Plus resultiert (+3.0%), dürften die Umbau-/Renovationsaufwendungen voraussichtlich stagnieren (-0.4%). Im Jahr 2015 lassen die zuletzt rückläufigen vorlaufenden Indikatoren sowohl bei der Neubauaktivität (-1.4%) als auch bei Umbau-ten/Renovationen (-4.7%) ein sinkendes Investitionsvolumen erwarten. Insgesamt resultiert damit 2015 ein Minus der realen Bauinvestitionen in Höhe von 2.9 Prozent.

Mittelfristprognosen 2016 bis 2020

Mittelfristig sind die Aussichten für landwirtschaftliche Bauten stark eingetrübt. Da sich die Zahl der land-wirtschaftlichen Betriebe in der Schweiz im Abwärtstrend befindet, ist insbesondere bei den Neubauten mit sinkenden Bauinvestitionen zu rechnen. Etwas besser sieht die Lage im Umbau-/Renovationsbereich aus, da der harte Wettbewerb in der Landwirtschaft und der voranschreitende Strukturwandel kontinuierliche Modernisierungsinvestitionen erfordern, um auch zukünftig wettbewerbsfähig zu bleiben.

Wir erwarten für den Zeitraum 2016 bis 2020 bei landwirtschaftlichen Bauten einen Rückgang der Neubau-investitionen von durchschnittlich 1.1 Prozent pro Jahr. Die Umbau-/Renovationsaufwendungen dürften in dieser Zeit dagegen stagnieren (Ø +0.1% p.a.). Insgesamt ist somit beim gesamten Landwirtschaftsbau mit einem Minus von 0.5 Prozent pro Jahr im Zeitraum 2016 bis 2020 zu rechnen.

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Hochbauprognose 2014 - 2020 Betriebsbau

BAKBASEL 75

Tab. 2-29 Entwicklung der Bauaufwendungen: Landwirtschaftsbauten

Jahr

Total Neubau Umbau und Unterhalt

in Mio. CHF Veränderung ggü. Vorjahr

in Mio. CHF Veränderung ggü. Vorjahr

in Mio. CHF Veränderung ggü. Vorjahr

2012 693 12.4% 353 8.1% 340 17.2%

2013 754 8.8% 407 15.3% 347 2.0%

2014 765 1.5% 419 3.0% 346 -0.4%

2015 743 -2.9% 413 -1.4% 330 -4.7%

2016 740 -0.5% 411 -0.5% 328 -0.4%

2017 734 -0.8% 407 -1.0% 327 -0.5%

2018 731 -0.3% 403 -0.9% 328 0.4%

2019 727 -0.6% 398 -1.4% 329 0.5%

2020 723 -0.6% 392 -1.5% 331 0.6%

Real, Preisbasis 2012 Quelle: BFS, BAKBASEL

Abb. 2-37 Entwicklung der Bauaufwendungen: Landwirtschaftsbauten

0

50

100

150

200

250

300

80 82 84 86 88 90 92 94 96 98 00 02 04 06 08 10 12 14 16 18 20

Neubau

Total

Umbau und Unterhalt

Prognosen

Indexiertes reales Investitionsvolumen, 1980=100 Quelle: BFS, BAKBASEL

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Betriebsbau Hochbauprognose 2014 - 2020

76 BAKBASEL

Abb. 2-38 Landwirtschaftliche Bauten im Vergleich zum Betriebsbautotal

60

80

100

120

140

160

180

200

80 82 84 86 88 90 92 94 96 98 00 02 04 06 08 10 12 14 16 18 20

Total Betriebsbau

Landwirtschaftliche Bauten

Prognosen

Indexiertes reales Investitionsvolumen, 1980=100 Quelle: BFS, BAKBASEL

2.3.8 Sonstiger Betriebsbau

Reale Bauaufwendungen 2014: -2.1% (0.3 Mrd. CHF)

Reale Bauaufwendungen 2015: +2.4% (0.3 Mrd. CHF)

Reale Bauaufwendungen 2016-2020: Ø +1.8% pro Jahr (Ø 0.3 Mrd. CHF p.a.)

Der Sonstige Betriebsbau beinhaltet alle bisher nicht erfassten Betriebsbauten. Aufgrund des niedrigen Investitionsvolumens im Sonstigen Betriebsbau ist diese Baukategorie erheblichen Schwankungen unter-worfen (z.B. 2006: +100.8%; 2011: +44.6%; 2012: +76.8%), was eine Prognose dieser Betriebsbauspar-te wesentlich erschwert. Die hohe Volatilität dieser Betriebsbausparte dürfte sich auch im vergangenen Jahr 2013 fortgesetzt haben. Angesichts der vom BFS erhobenen, sehr stark gestiegenen Bauvorhaben gehen wir von einem Anstieg der Bauaufwendungen um 21.5 Prozent aus, wobei vor allem die Neubautä-tigkeit kräftig gestiegen sein dürfte (+58.1%).

In den Jahren 2014 und 2015 ist hingegen nach der starken Entwicklung der Vorjahre mit deutlich weniger dynamischen Anstiegen zu rechnen (2014: +2.1%; 2015: +2.4%). Dabei dürften sowohl Neubauinvestiti-onen als auch Aufwendungen für Umbauten/Renovationen weiter zulegen.

Auf längere Sicht ist vor allem die Entwicklung der Schweizer Wirtschaft ein wichtiger Faktor für den Ver-lauf der Bauinvestitionen im Sonstigen Betriebsbau. Da die Wachstumsperspektiven der Schweizer Wirt-schaft mittelfristig intakt sind, ist auch im Sonstigen Betriebsbau für den Zeitraum 2016 bis 2020 mit mo-deraten Wachstumsraten zu rechnen (+1.8% p.a.). Dabei dürfte sich der Umbau-/Renovationsbereich mit einem realen Wachstum der Bauaufwendungen von durchschnittlich 1.9 Prozent pro Jahr etwas schwung-voller als der Neubau (+1.7% p.a.) entwickeln. Insgesamt wird das Investitionsniveau des Sonstigen Be-triebsbaus jedoch weiterhin deutlich unter den während der 90er-Jahre erreichten historischen Höchstwer-ten bleiben.

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Hochbauprognose 2014 - 2020 Betriebsbau

BAKBASEL 77

Tab. 2-30 Entwicklung der Bauaufwendungen: Sonstiger Betriebsbau

Jahr

Total Neubau Umbau und Unterhalt

in Mio. CHF Veränderung ggü. Vorjahr

in Mio. CHF Veränderung ggü. Vorjahr

in Mio. CHF Veränderung ggü. Vorjahr

2012 233 76.8% 70 77.0% 163 76.6%

2013 283 21.5% 110 58.1% 172 5.8%

2014 289 2.1% 112 1.9% 176 2.2%

2015 295 2.4% 115 2.1% 181 2.6%

2016 302 2.2% 117 2.0% 185 2.4%

2017 308 1.8% 119 1.6% 189 1.9%

2018 312 1.5% 121 1.4% 192 1.6%

2019 318 1.9% 122 1.5% 196 2.2%

2020 323 1.6% 124 1.7% 199 1.5%

Real, Preisbasis 2012 Quelle: BFS, BAKBASEL

Abb. 2-39 Entwicklung der Bauaufwendungen: Sonstiger Betriebsbau

0

50

100

150

200

250

300

350

400

450

500

80 82 84 86 88 90 92 94 96 98 00 02 04 06 08 10 12 14 16 18 20

Neubau

Total

Umbau und Unterhalt

Prognosen

Indexiertes reales Investitionsvolumen, 1980=100 Quelle: BFS, BAKBASEL

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Betriebsbau Hochbauprognose 2014 - 2020

78 BAKBASEL

Abb. 2-40 Sonstiger Betriebsbau im Vergleich zum Betriebsbautotal

0

50

100

150

200

250

300

80 82 84 86 88 90 92 94 96 98 00 02 04 06 08 10 12 14 16 18 20

Total Betriebsbau

Sonstige Betriebsbauten

Prognosen

Indexiertes reales Investitionsvolumen, 1980=100 Quelle: BFS, BAKBASEL

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Hochbauprognose 2014 - 2020 Regionaler Gesamtüberblick

BAKBASEL 79

3 Regionale Entwicklung des Bauvolumens

3.1 Regionaler Gesamtüberblick Regionaler Gesamtüberblick Für die nachfolgenden Analysen wurde die Schweiz in sieben Regionen unterteilt20. Die Abgrenzung der Regionen orientiert sich an möglichst funktionalen Kriterien. Aufgrund dieser Einteilung unterscheiden sich die einzelnen Regionen zum Teil deutlich, sowohl in Bezug auf die Fläche als auch in Bezug auf die Bevöl-kerungszahl oder die Wirtschaftskraft (vgl. Tab. 3-1).

Tab. 3-1 Strukturdaten der Regionen

Regionen Fläche km2

Anteil am Schweizer BIP

2013

Einwohner 2013

in 1'000 Anteil je km2

Bassin Lémanique 3'494 16.7% 1'238 15% 354

Espace Mittelland 10'062 19.2% 1'799 22% 179

Basel (BS, BL) 555 8.3% 472 6% 850

Zürich/Aargau 3'132 28.6% 2'057 25% 657

Zentralschweiz 4'484 8.9% 773 9% 172

Ostschweiz 4'416 9.7% 936 11% 212

Südschweiz 15'142 8.7% 864 11% 57

Quelle: BFS, BAKBASEL

Die Aufteilung des Schweizer Bauvolumens auf die Regionen folgt in etwa ihren wirtschaftlichen Stärken. Nach unseren Schätzungen entfielen im Jahr 201321 26.3 Prozent der gesamtschweizerischen Hochbau-aufwendungen auf die Region Zürich/Aargau, welche auch die wirtschaftlich stärkste Region bildet, gefolgt vom Espace Mittelland (18.6%) und dem Bassin Lémanique (14.8%) (vgl. Tab. 3-2).

Tab. 3-2 Regionale Verteilung der Hochbautätigkeit 2013 (inkl. Unterhaltsarbeiten)

Regionen Bauaufwendungen in Mio. CHF Anteil Bauaufwand je Einwoh-

ner in CHF

Bassin Lémanique 7'477 14.8% 6'040

Espace Mittelland 9'414 18.6% 5'234

Basel (BS, BL) 3'014 5.9% 6'387

Zürich/Aargau 13'306 26.3% 6'468

Zentralschweiz 5'228 10.3% 6'764

Ostschweiz 5'622 11.1% 6'008

Südschweiz 6'594 13.0% 7'630

Schweiz 50'655 100.0% 6'224

Real, Preisbasis 2012 Quelle: BFS, BAKBASEL

20 Angaben zur kantonalen Aufteilung finden sich im Anhang. 21 Bei Erstellung dieser Publikation lagen offizielle Daten zu den Bauausgaben bis zum Jahr 2012 vor. Die Angaben für

das Jahr 2013 beruhen auf Abschätzungen von BAKBASEL.

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Regionaler Gesamtüberblick Hochbauprognose 2014 - 2020

80 BAKBASEL

3.1.1 Regionale Entwicklung des Hochbaus

Historische Entwicklung

Im Zeitraum 1980 bis 2010 wird ersichtlich, dass die realen Bauaufwendungen der Regionen zum Teil sehr starken Schwankungen unterworfen sind. Das Paradebeispiel ist dabei das Bassin Lémanique. Diese Regi-on verzeichnete beispielsweise am Anfang der 90er-Jahre massive Einbrüche. Im Jahr 2005 folgte dann ein Wachstumssprung um rund ein Viertel des Bauvolumens. Zwar unterlag nicht jede Region solch extre-men Schwankungen, jedoch erlebte jede Region sowohl kräftige Anstiege als auch massive Einbrüche der Bautätigkeit.

Im Jahr 2013 verzeichnete die Region Basel gemäss unseren Schätzungen die höchste Zuwachsrate aller Regionen (+6.7%, CH: +2.5%). Die Region Basel profitierte dabei von einem Aufholeffekt beim Woh-nungsbau. Auf Platz zwei folgte Zürich/Aargau (+4.3%) und dahinter quasi gleichauf die Ostschweiz, die Zentralschweiz und die Südschweiz (+3.2%, +3.1 resp. +3.0%). Unter dem Schweizer Durchschnitt lagen einzig das Espace Mittelland (+1.0%) und das Bassin Lémanique (-1.8%). Dabei hatte das Bassin Lémani-que als einzige Schweizer Grossregion einen Rückgang der Gesamtbauaufwendungen zu verzeichnen. Zurückzuführen war dieser Rückgang auf einen Einbruch bei der Wohnbautätigkeit.

Kurzfristprognosen 2014 und 2015

Die Prognoseresultate für den Hochbau insgesamt sind in Abb. 3-1 ersichtlich. Der Verlauf der Bauinvesti-tionen der einzelnen Regionen gestaltet sich sowohl kurz- als auch mittelfristig unterschiedlich. Das Spekt-rum dürfte gemäss unseren Einschätzungen 2014 zwischen +13.3 Prozent in Basel und +0.6 Prozent in der Ostschweiz variieren (CH: +4.2%). Das sehr hohe Wachstum in Basel ist auf den anhaltend starken Wohnbau zurückzuführen. Ebenfalls überdurchschnittlich stark wachen das Espace Mittelland, Zü-rich/Aargau und die Zentralschweiz. In diesen Regionen liegen die Wachstumsraten jedoch deutlich hinter derjenigen Basels zurück. Etwas abgeschlagen und deutlich unter dem Schnitt aller Schweizer Regionen befinden sich das Bassin Lémanique, die Südschweiz und die Ostschweiz. Diese Regionen leiden insbeson-dere unter einer schlechten Entwicklung bei den Betriebsbauten.

Im Jahr 2015 dürfte es zu einer Trendwende kommen. Dem rekordhohen Wachstum 2014 dürfte eine Korrektur folgen. Die gesamten Bauaufwendungen in der Schweiz sinken um 0.9 Prozent. Die Korrektur verläuft dabei in den einzelnen Regionen unterschiedlich schnell. Am stärksten dürfte es die Südschweiz treffen, die in besonderem Masse den Folgen der Zweitwohnungsinitiative ausgesetzt ist. Die Hochbau-aufwendungen in der Südschweiz dürften um 6.9 Prozent sinken. Ebenfalls starke Rückgänge sind in der Ostschweiz zu erwarten (-4.3%). Die Hochbauaufwendungen stagnieren im Bassin Lémanique und im Espace Mittelland (je -0.1%) und auch die Region Basel kann mit einem Minus von 0.6 Prozent nicht mehr an die starken Jahre zuvor anknüpfen. Einzig in der Zentralschweiz (+1.9%) und in Zürich/Aargau (+1.0%) dürften im Jahr 2015 noch positive Wachstumszahlen im Hochbau zu verzeichnen sein.

Mittelfristprognosen 2016 bis 2020

Mit einer Zunahme der realen Hochbauinvestitionen von durchschnittlich -0.1 Prozent pro Jahr bleibt die Südschweiz zwischen 2016 und 2020 auf dem letzten Platz. Die übrigen Regionen werden zwar positive Wachstumsraten ausweisen, diese liegen zum Teil jedoch nur marginal über einem Nullwachstum (Espace Mittelland +0.3%). Das Spitzentrio wird gemäss unserer Prognose aus dem Bassin Lémanique, der Region Basel und Zürich/Aargau bestehen. Diese Regionen liegen mit Wachstumsraten zwischen 1.0 und 1.4 Prozent oberhalb des Schweizer Mittels von 0.7 Prozent. Im Mittelfeld mit einer durchschnittlichen Expansionsrate rangiert nach unserer Ansicht die Zentralschweiz, während die Ostschweiz und das Espace Mittelland einen unterdurchschnittlichen Expansionspfad einschlagen werden.

Wie sich die einzelnen Prognoseergebnisse auf die Unterkategorien des Hochbaus aufteilen, wird im Fol-genden präsentiert.

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Hochbauprognose 2014 - 2020 Regionaler Gesamtüberblick

BAKBASEL 81

Abb. 3-1 Entwicklung der totalen Hochbauaufwendungen 2014 bis 2020 nach Regionen

< 0.0

0.0 bis 1.0

1.0 bis 2.0

> 2.0

Wachstum 2016-2020in % p.a.

Wachstum 2014 in %

Wachstum 2015 in %

Wachstum Gesamtbau 2014-2020 in % p.a.

Kurz- und Mittelfristprognose

1.9

-6.9

-0.1

2.0

-0.1

1.4

Südschweiz

Zürich/AargauBasel

4.61.9 0.7

Zentralschweiz

5.6

-0.1

0.3

Espace Mittelland

Bassin Lémanique

13.3

-0.6

1.1

4.9

1.0 1.0

0.6

-4.3

0.6

Ostschweiz

4.2

-0.9

0.7

Schweiz

Real, Preisbasis 2012, Veränderung p.a. in Prozent Quelle: BAKBASEL

3.1.2 Regionale Entwicklung des Infrastrukturbaus

Die Infrastrukturbauten werden von Faktoren wie der Entwicklung der regionalen Wirtschaftskraft und den daraus resultierenden Steuereinnahmen sowie dem Anteil der Bevölkerung im Renten- oder Schulalter beeinflusst. Oftmals wirken zudem Grossprojekte als entscheidende Determinante für die Dynamik in den einzelnen Regionen. Die Entwicklung der realen Infrastrukturbauaufwendungen nach Regionen bis zum Jahr 2020 ist in Abb. 3-2 zu sehen.

Kurzfristprognosen 2014 und 2015

Die Bandbreite bei der Entwicklung der realen Infrastrukturaufwendungen im Jahr 2014 reicht von einem Rückgang von 1.1 Prozent in der Zentralschweiz bis zu einem Anstieg von 4.3 Prozent in der Region Basel. Überdurchschnittlich dürften auch die Regionen Zürich/Aargau, das Espace Mittelland und das Bassin Lémanique abschneiden, während in der Südschweiz und in der Ostschweiz ein Rückgang der Infrastruk-turinvestitionen zu erwarten ist. Im Schweizer Mittel resultiert voraussichtlich eine Zunahme der Bautätig-keit im Infrastrukturbereich um 2.7 Prozent.

2015 dürften die Ausgaben im Infrastrukturbau im Schweizer Durchschnitt an Fahrt gewinnen (+4.4%). Nach unseren Einschätzungen bleibt Basel mit einer Zunahme von 8.4 Prozent die wachstumsstärkste Region. Ebenfalls ein hoher Anstieg wird der Zentralschweiz attestiert. Zürich/Aargau und das Bassin

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Regionaler Gesamtüberblick Hochbauprognose 2014 - 2020

82 BAKBASEL

Lémanique wachsen immer noch über dem Schweizer Durchschnitt von 4.4 Prozent, während die Ost-schweiz und die Südschweiz leicht darunter liegen. Am Ende der Rangliste befindet sich das Espace Mittel-land, wo die Infrastrukturbauaufwendungen nur stagnieren (+0.1%).

Mittelfristprognosen 2016 bis 2020

Mittelfristig können alle Regionen mit einem moderaten Wachstum der realen Infrastrukturbauaufwendun-gen rechnen. Diese Dynamik lässt sich insbesondere durch den hohen Sanierungsbedarf der älteren Bau-ten sowie die Zunahme des Anteils älterer Personen an der Gesamtbevölkerung erklären. Des Weiteren prognostizieren wir bzw. das Bundesamt für Statistik (BFS) auch für jede Region eine positive BIP- bzw. Bevölkerungsentwicklung, was zusätzlich die Nachfrage nach Infrastrukturbauten antreiben dürfte. Insge-samt liegt die erwartete Wachstumsspanne der Regionen zwischen 1.5 Prozent pro Jahr in der Südschweiz und 3.1 Prozent in der Region Basel (CH: ∅ +2.2% p.a.). In Basel spielt der Sondereffekt in Form mehre-rer Grossbauten im Hochschulbereich eine wichtige Rolle.

Über den gesamten Prognosezeitraum von 2014 bis 2020 wird ebenfalls Basel mit durchschnittlich 4.0 Prozent pro Jahr den grössten Anstieg der Infrastrukturaufwendungen aufweisen. Die Schlusslichter im Ranking bilden die Südschweiz und das Espace Mittelland mit einer durchschnittlichen Zunahme von 1.7 Prozent respektive 1.9 Prozent pro Jahr.

Abb. 3-2 Entwicklung der Infrastrukturbauaufwendungen 2014 bis 2020 nach Regionen

< 1.9

1.9 bis 2.1

2.1 bis 2.3

> 2.3

Wachstum 2016-2020in % p.a.

Wachstum 2014 in %

Wachstum 2015 in %

in % p.a.

Kurz- und Mittelfristprognose

Wachstum Infrastrukturbau 2014-2020

2.7 3.31.5

3.05.1

2.4

Südschweiz

Zürich/AargauBasel

-1.1

7.4

2.6

Zentralschweiz

3.30.1

1.7

Espace Mittelland

Bassin Lémanique

4.3

8.4

3.1

3.56.1

2.5 -0.9

3.6 2.2

Ostschweiz

2.74.4

2.2

Schweiz

Real, Preisbasis 2012, Veränderung p.a. in Prozent Quelle: BAKBASEL

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Hochbauprognose 2014 - 2020 Regionaler Gesamtüberblick

BAKBASEL 83

3.1.3 Regionale Entwicklung des Wohnbaus

Als Indikatoren für die Wohnbauaufwendungen einer Region dienen unter anderem die Entwicklung der Bevölkerung, der Zahl der Haushalte, der Einkommen und der Leerstandquoten bei Wohnungen. Daneben spielt auch die Erreichbarkeit eine wichtige Rolle in der Wohnbauentwicklung. Die Resultate der Prognosen finden sich zusammengefasst in Abb. 3-4.

Kurzfristprognosen 2014 und 2015

Für 2014 erwarten wir in den Regionen Basel sowie im Espace Mittelland mit 18.8 bzw. 11.1 Prozent den im Schweizer Vergleich grössten Anstieg der Bauausgaben im Wohnbau. Dies sind zugleich die einzigen Grossregionen, welchen eine überdurchschnittliche Entwicklung attestiert wird. In der Gesamtschweiz nehmen die Wohnbauaufwendungen um 5.9 Prozent zu. Leicht unterdurchschnittliche Wachstumsraten erwarten wir in der Zentralschweiz, im Bassin Lémanique und Zürich/Aargau. Deutlich schlechter, aber immer noch mit positivem Wachstum, schneiden die Südschweiz und die Ostschweiz ab.

Im Jahr 2015 wird sich die Wohnbautätigkeit in der Schweiz voraussichtlich rückläufig entwickeln (-2.4%) und zur Trendwende im ganzen Hochbau führen. Ein wichtiger Grund für diese negative Performance ist vor allem der kurzfristige Rückgang der Umbau-/Sanierungstätigkeit. Hinzu kommen die Folgen der Zweitwohnungsinitiative, von der jedoch nicht alle Regionen gleichermassen betroffen sind. Naturgemäss sind besonders in den tourismusabhängigen Regionen die Auswirkungen zu spüren, entsprechend erfährt die Südschweiz mit einer Abnahme um 9.7 Prozent den grössten Rückgang. Einzig die Zentralschweiz und das Espace Mittelland können noch ein leicht positives Wachstum ausweisen. Die übrigen Regionen stag-nieren (Bassin Lémanique) oder müssen einen Rückgang von über 5 Prozent verkraften (Basel und Ost-schweiz).

Abb. 3-3 Entwicklung der Leerstandsquoten 2000 bis 2013 nach Regionen

0.0%

0.5%

1.0%

1.5%

2.0%

2.5%

3.0%

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013

Basel (BS, BL) Schweiz

Zentralschweiz Espace Mittelland

Ostschweiz Südschweiz

Bass in Lémanique Zürich/Aargau

Leere Wohnungen in Prozent des Wohnungsbestandes Quelle: BFS

Mittelfristprognosen 2016 bis 2020

Mittelfristig dürfte es beim Wohnbau in den Regionen nur geringe Wachstumsdifferenzen geben. Während die Wohnbauaufwendungen in der gesamten Schweiz zwischen 2016 und 2020 gemäss unseren Progno-sen bei 0.2 Prozent pro Jahr stagniert, zeigt das Bassin Lémanique mit einer Zunahme von 0.6 Prozent pro

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Regionaler Gesamtüberblick Hochbauprognose 2014 - 2020

84 BAKBASEL

Jahr eine etwas dynamischere Entwicklung. Ebenfalls eine leicht überdurchschnittliche Rate wird in der Region Zürich/Aargau und in der Zentralschweiz erwartet. In der Ostschweiz und der Region Basel wird mit einer durchschnittlichen Performance gerechnet, während die Entwicklung im Espace Mittelland unter-halb des Gesamtschweizer Mittels zu liegen kommt. Durchwachsen gibt sich der Ausblick für die Südschweiz, wo in der mittleren Frist mit einer bescheidenen Zunahme der realen Wohnbauaufwendungen um durchschnittlich -0.6 Prozent pro Jahr gerechnet wird. Dies ist hauptsächlich der Zweitwohnungsinitia-tive geschuldet.

Abb. 3-4 Entwicklung der Wohnbauaufwendungen 2014 bis 2020 nach Regionen

< -0.7

-0.7 bis 0.2

0.2 bis 1.1

> 1.1

Wachstum 2014 in %

Wachstum 2015 in %

Wachstum Wohnbau 2014-2020 in % p.a.

Kurz- und Mittelfristprognose

Wachstum 2016-2020in % p.a.

2.9

-9.7

-0.6

5.1

-0.4

0.6

Südschweiz

Zürich/AargauBasel

5.40.9 0.4

Zentralschweiz

11.1

0.2

0.0

Espace Mittelland

Bassin Lémanique

18.8

-5.0

0.2

4.8

-0.7

0.5

1.6

-5.6

0.2

Ostschweiz

5.9

-2.4

0.2

Schweiz

Real, Preisbasis 2012, Veränderung p.a. in Prozent Quelle: BAKBASEL

3.1.4 Regionale Entwicklung des Betriebsbaus

Die regionalen Betriebsbauaufwendungen werden durch die Entwicklung der Dienstleistungsbranchen und der Industrie in der jeweiligen Region beeinflusst. Weiter lässt sich ein Grossteil der jährlichen Schwan-kungen durch beginnende bzw. zu Ende gehende Grossprojekte erklären. Die Prognoseergebnisse für die regionale Entwicklung des Betriebsbaus finden sich in Abb. 3-5.

Kurzfristprognosen 2014 und 2015

Die Dynamik im Betriebsbau 2014 dürfte nach unserer Einschätzung sehr grosse regionale Unterschiede zeigen. Das Wachstum bewegt sich in einem Spektrum von -5.7 bis +11.0 Prozent. Der schweizerische Durchschnitt liegt dabei bei 0.4 Prozent. Die deutlich kräftigste Dynamik zeigt die Region Basel (+11.0%).

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Hochbauprognose 2014 - 2020 Regionaler Gesamtüberblick

BAKBASEL 85

Grund für diese Performance ist unter anderem die Bautätigkeit am Roche Tower, welcher für die ver-gleichsweise kleine Region Basel ein erhebliches Bauvolumen aufweist.

Im Jahr 2015 dürfte wiederum ein Grossprojekt den Ausschlag für das kräftigste Wachstum im regionalen Vergleich geben. Die «Mall of Switzerland» in Ebikon verhilft der Zentralschweiz zur höchsten Dynamik bei den Betriebsbauaufwendungen (+3.3%). Trotzdem liegt dieses Wachstum unter demjenigen des Vorjah-res, was in fast allen Regionen zu beobachten ist. Ausnahmen bilden das Espace Mittelland und das Bassin Lémanique, welche jedoch in beiden Jahren ein negatives Wachstum ausweisen. Insgesamt schrumpft der Schweizer Betriebsbau 2015 um 0.4 Prozent.

Mittelfristprognosen 2016 bis 2020

In der mittleren Frist dürften sich die realen Betriebsbauaufwendungen aller Regionen aufwärts bewegen. Die stärkste Entwicklung ist im Bassin Lémanique zu erwarten, gefolgt von der Region Zürich/Aargau. Mit einer deutlich unterdurchschnittlichen Entwicklung ist in der Südschweiz und im Espace Mittelland zu rech-nen.

Über den gesamten Prognosezeitraum 2014 bis 2020 werden in der Region Basel mit durchschnittlich 2.4 Prozent und der Region Zürich/Aargau mit 2.1 Prozent pro Jahr die grössten Wachstumsraten prog-nostiziert. Das Espace Mittelland nimmt den Schlussrang des Klassements ein (∅ -0.8% p.a.). Ebenfalls negative Wachstumsraten erwarten wir für die Ostschweiz und die Südschweiz (-0.1% resp. -0.6%)

Abb. 3-5 Entwicklung der Betriebsbauaufwendungen 2014 bis 2020 nach Regionen

< 0.0

0.0 bis 0.5

0.5 bis 1.0

> 1.0

Wachstum 2014 in %

Wachstum 2015 in %

Wachstum Betriebsbau 2014-2020 in % p.a.

Kurz- und Mittelfristprognose

Wachstum 2016-2020in % p.a.

-2.5 -3.2

0.4-5.7-3.6

2.5

Südschweiz

Zürich/Aargau

Basel

4.2 3.30.8

Zentralschweiz

-5.2-1.1

0.2

Espace Mittelland

Bassin Lémanique

11.01.0 1.0

6.22.5 1.3

-2.1-4.1

1.1

Ostschweiz

0.4

-0.4

1.1

Schweiz

Real, Preisbasis 2012, Veränderung p.a. in Prozent Quelle: BAKBASEL

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Region Bassin Lémanique Hochbauprognose 2014 - 2020

86 BAKBASEL

3.2 Region Bassin Lémanique Region Bassin Lémanique

3.2.1 Regionalwirtschaftliche Rahmenbedingungen

Die Region Bassin Lémanique umfasst die beiden Kantone Genf und Waadt. Insgesamt produziert die Region 16.6 Prozent des Schweizer Bruttoinlandsprodukts, wobei die beiden Kantone jeweils rund die Hälfte beitragen.

Die regionale Wirtschaftsstruktur ist geprägt von einem dominanten tertiären Sektor, der über vier Fünftel der gesamten Wertschöpfung erwirtschaftet. Der im Schweizer Vergleich überdurchschnittlich hohe Anteil des tertiären Sektors basiert auf den regional sehr wichtigen, spezialisierten Dienstleistungsbranchen, insbesondere die Genfer Handels- und Finanzindustrie sowie die unternehmensbezogenen Dienstleistun-gen im Kanton Waadt. Der Industriesektor ist vor allem durch das verarbeitende Gewerbe in beiden Kan-tonen, sowie durch die Uhrenindustrie in Genf und die Investitionsgüterindustrie im Kanton Waadt ge-prägt.

Nach einem im Vergleich zum Schweizer Schnitt (CH: +2.0%) überdurchschnittlichen BIP-Wachstum im Jahr 2013 (+2.7%) erwarten wir auch für das Jahr 2014 ein überdurchschnittlich hohes Wachstum des realen Bruttoinlandsprodukts mit rund 2.5 Prozent (CH: +2.0%). Die leichte Abschwächung der Dynamik dürfte vor allem aus dem Industriesektor kommen, welcher mit 2.2 Prozent ein geringeres Wachstum aufweist als noch 2013 (+3.5%). Gemäss unseren Erwartungen wird das reale BIP-Wachstum im Jahr 2015 wieder das hohe Niveau des Jahres 2013 erreichen. Der tertiäre Sektor dürfte mit einem erwarteten Bruttowertschöpfungswachstum von 2.8 Prozent 2015 kräftig zulegen.

Mittelfristig (2016-2020) befindet sich das Bassin Lémanique mit einem durchschnittlichen jährlichen Wachstumstrend von 2.1 Prozent auf erfolgreicherem Kurs als der Schweizer Durchschnitt, welcher knapp unter 2 Prozent liegt.

Abb. 3-6 Bruttoinlandsprodukt Schweiz / Region Bassin Lémanique

Abb. 3-7 Anteile der Sektoren am BIP, Region Bassin Lémanique

-3%-2%-1%0%1%2%3%4%5%6%7%

00 02 04 06 08 10 12 14 16 18 20

Schweiz

Bas sin Lémanique

0.7%

18.9%

80.4%

Landwi rtschaft Sekundärer Sektor Tertiärer Sektor

Real, Zuwachs gegenüber Vorjahr in Prozent Quelle: BFS, BAKBASEL

Anteile 2013 Quelle: BAKBASEL

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Hochbauprognose 2014 - 2020 Region Bassin Lémanique

BAKBASEL 87

3.2.2 Entwicklung der Bauaufwendungen im Überblick

Reale Bauaufwendungen 201422: +2.0% (7.6 Mrd. CHF)

Reale Bauaufwendungen 2015: -0.1% (7.6 Mrd. CHF)

Reale Bauaufwendungen 2016-2020: Ø +1.4% pro Jahr (Ø 7.9 Mrd. CHF p.a.)

Nach unseren Schätzungen betrugen 201323 die Bauaufwendungen des Bassin Lémanique gemessen am Total der Schweiz 14.8 Prozent, damit belegt die Region im interregionalen Vergleich den dritten Rang. Deutlich mehr als die Hälfte der Bauaufwendungen (55.7%) entfiel dabei auf den Wohnbau. Dieser Anteil lag jedoch, wie auch schon in den letzten beiden Jahren, unter dem Schweizer Schnitt. Mit 25.2 Prozent lag der Anteil der geschätzten Betriebsbauaufwendungen 2013 deutlich über dem Schweizer Durchschnitt. Die verbleibenden 19.2 Prozent vereinte der Infrastrukturbau auf sich, dessen Aufwendungen sich damit anteilsmässig über dem Schweizer Schnitt befanden.

Tab. 3-3 Anteile der Bauaufwendungen 2013 im Bassin Lémanique und in der Schweiz nach Bauarten

Infrastrukturbau Wohnbauten Betriebsbauten TOTAL

Bassin Lémanique 19.2 55.7 25.2 100

Schweiz 14.8 62.4 22.8 100

Anteile in Prozent Quelle: BFS, BAKBASEL

Historische Entwicklung

Das Wachstum der realen Bauaufwendungen im Bassin Lémanique wies sowohl 2011 (+6.2%) als auch 2012 (+5.8%) bemerkenswerte Raten auf. Schweizweit konnte der Hochbau in dieser Periode zwar auch zulegen (+3.5%, respektive +2.1%), jedoch deutlich weniger dynamisch. Das überdurchschnittliche Wachstum in der Region Bassin Lémanique war 2011 vor allem durch den Betriebsbau (+12.4%) und Wohnbau (+5.1%) gestützt. Nur die Infrastrukturbau-Dynamik lag im Bassin Lémanique im Jahr 2011 gut zwei Prozentpunkte unter dem landesweiten Durchschnitt. Im Jahr 2012 verlief die Entwicklung ähnlich. Während vom Betriebs- (+10.8%) und Wohnbau (+5.9%) positive Impulse kamen, übte der Infrastruk-turbau (-0.8%) eine dämpfende Wirkung auf das Wachstum der regionalen Bauaufwendungen aus. Im Jahr 2013 verzeichnete die Region gemäss unseren Schätzungen mit einem Rückgang von 1.8 Prozent ein klar unterdurchschnittliches Wachstum der realen Bauaufwendungen.

Kurz- und mittelfristig zu erwartende Entwicklungen

Nach dem Rückgang der realen Bauaufwendungen im Bassin Lémanique im Jahr 2013, sind die Perspekti-ven auch für die folgenden Jahre etwas gedämpft. Sowohl kurz- als auch mittelfristig erwarten wir im Bassin Lémanique eine Abkühlung, wobei die Wachstumsraten (mit Ausnahme von 2014) jedoch weiterhin über dem Schweizer Schnitt liegen werden. Nach dem Boom im Betriebsbau wird in diesem Sektor für das Jahr 2014 ein negatives Wachstum von 5.7 Prozent prognostiziert. Das Wachstum im Infrastruktur- und Wohnbau wird sich jedoch mit 3.0 respektive 5.1 Prozent im positiven Bereich bewegen.

22 Alle Investitionsangaben ausgedrückt in Preisen des Jahres 2012 23 Bei Erstellung dieser Publikation lagen offizielle Daten zu den Bauausgaben bis zum Jahr 2012 vor. Die Angaben für

das Jahr 2013 beruhen auf Abschätzungen von BAKBASEL.

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Region Bassin Lémanique Hochbauprognose 2014 - 2020

88 BAKBASEL

Im Jahr 2015 wird sich die Situation für die gesamten Bauaufwendungen leicht verschlechtern. Während der Infrastrukturbau (+5.1%) weiterhin eine positive Wachstumsrate aufweist, sind sowohl der Woh-nungsbau (-0.4%) als auch der Betriebsbau (-3.6%) von einer negativen Dynamik geprägt. Insgesamt resultiert somit eine Stagnation der realen Bauaufwendungen (-0.1%).

Mittelfristig (2016-2020) erwarten wir für die Region ein jährliches Wachstum der totalen Hochbauaufwen-dungen von 1.4 Prozent, womit die Region Bassin Lémanique im Schweizer Vergleich die Spitzenposition einnimmt. Dieses Wachstum ist breit abgestützt – Wohnbau (+0.6% p.a.), Infrastrukturbau (+2.4% p.a.) und Betriebsbau (+2.5% p.a.) verzeichnen allesamt Wachstumsraten über dem gesamtschweizerischen Durchschnitt.

Abb. 3-8 Bauaufwendungen Bassin Lémanique und Schweiz (inkl. Unterhaltsarbeiten)

90

100

110

120

130

140

150

160

170

180

190

200

210

220

230

80 82 84 86 88 90 92 94 96 98 00 02 04 06 08 10 12 14 16 18 20

CH Bass in Lémanique

Prognosen

Indexiertes reales Investitionsvolumen, 1980=100 Quelle: BFS, BAKBASEL

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Hochbauprognose 2014 - 2020 Region Bassin Lémanique

BAKBASEL 89

Abb. 3-9 Entwicklung Bauaufwendungen nach Bauarten in der Region Bassin Lémanique (inkl. Unterhaltsarbeiten)

60

80

100

120

140

160

180

200

220

240

260

280

80 82 84 86 88 90 92 94 96 98 00 02 04 06 08 10 12 14 16 18 20

Total

Infras trukturbau

Betriebsbau

Wohnbau

Prognosen

Indexiertes reales Investitionsvolumen, 1980=100 Quelle: BFS, BAKBASEL

Tab. 3-4 Bauaufwendungen nach Bauarten in der Region Bassin Lémanique (inkl. Unterhaltsarbeiten)24

(Genf, Waadt)

Jahr

Infrastrukturbau Wohnbau Betriebsbau Hochbau gesamt

in Mio. CHF Veränderung ggü. Vorjahr

in Mio. CHF Veränderung ggü. Vorjahr

in Mio. CHF Veränderung ggü. Vorjahr

in Mio. CHF Veränderung ggü. Vorjahr

2009-13 Ø 1'308 4.4% 4'033 3.6% 1'690 2.9% 7'031 3.6%

2014 1'476 3.0% 4'374 5.1% 1'776 -5.7% 7'626 2.0%

2015 1'550 5.1% 4'358 -0.4% 1'712 -3.6% 7'621 -0.1%

2016 1'598 3.1% 4'295 -1.4% 1'763 3.0% 7'656 0.5%

2017 1'632 2.2% 4'338 1.0% 1'803 2.3% 7'773 1.5%

2018 1'666 2.1% 4'392 1.3% 1'843 2.2% 7'901 1.6%

2019 1'704 2.3% 4'459 1.5% 1'888 2.4% 8'052 1.9%

2020 1'748 2.6% 4'499 0.9% 1'940 2.8% 8'187 1.7%

Real, Preisbasis 2012 Quelle: BFS, BAKBASEL

24 Weitere detaillierte Tabellen finden sich im Tabellenanhang.

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Region Bassin Lémanique Hochbauprognose 2014 - 2020

90 BAKBASEL

3.2.3 Infrastrukturbauten

Reale Bauaufwendungen 2014: +3.0% (1.5 Mrd. CHF)

Reale Bauaufwendungen 2015: +5.1% (1.6 Mrd. CHF)

Reale Bauaufwendungen 2016-2020: Ø +2.4% pro Jahr (Ø 1.7 Mrd. CHF p.a.)

Kurzfristprognosen 2014 und 2015

Angesichts des in den letzten Monaten stark gestiegenen Volumens der Baubewilligungen rechnen wir im Jahr 2014 für den Infrastrukturbau mit einer Zunahme der Investitionstätigkeit um 3 Prozent (CH: +2.7%). Für 2015 wird eine Beschleunigung der Dynamik auf 5.1 Prozent erwartet. Auch gesamt-schweizerisch werden die Infrastrukturbauaufwendungen im Jahr 2015 wieder kräftig zulegen (+4.4%).

Mittelfristig zu erwartende Trends

Die dynamische Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts im Bassin Lémanique und die dadurch entstehende gute Einkommensentwicklung resultiert in einer soliden Basis der öffentlichen Finanzen. Deshalb dürfte die Nachfrage nach Infrastrukturleistungen weiterhin steigen. Für die Jahre 2016 bis 2020 ist daher mit einem im Vergleich zur Schweiz leicht überdurchschnittlichen Wachstum des Infrastrukturbaus zu rechnen. Wir erwarten, dass die Infrastrukturaufwendungen in der Genferseeregion zwischen 2016 und 2020 jährlich um 2.4 Prozent zunehmen. Für die Schweiz wird eine jährliche Wachstumsrate von 2.2 Prozent prognosti-ziert. Der Grund für die vergleichsweise kleine Differenz der Wachstumsraten im Infrastrukturbau ist in der Entwicklung der Bevölkerungsstruktur im Bassin Lémanique zu finden. So nimmt der Anteil der über 65-jährigen in der Genferseeregion weniger stark zu als in der gesamten Schweiz. Da die Nachfrage nach Gesundheitsdienstleistungen und somit nach Sozialbauten recht stark mit einem Anstieg dieser Altersgrup-pe korreliert, sehen wir die Entwicklungspotenziale für die Sozialbauaufwendungen etwas verhaltener als in einigen anderen Schweizer Regionen.

3.2.4 Wohnbauten

Reale Bauaufwendungen 2014: +5.1% (4.4 Mrd. CHF)

Reale Bauaufwendungen 2015: -0.4% (4.4 Mrd. CHF)

Reale Bauaufwendungen 2016-2020: Ø +0.6% pro Jahr (Ø 4.4 Mrd. CHF p.a.)

Kurzfristprognosen 2014 und 2015

Nach einem signifikanten Wachstum in den Jahren 2011 und 2012 drehte die Wachstumsrate der Wohn-bauaufwendungen im Jahr 2013 klar in den negativen Bereich (-6.6%). 2014 dürfte jedoch die Trendwen-de gelingen und wir gehen wieder von einem positiven Wachstum von 5.1 Prozent aus. Damit bleibt das Bassin Lémanique allerdings leicht unter dem gesamtschweizerischen Durchschnitt (+5.9%).

Das rückläufige Volumen der Baugesuche in den letzten Monaten spricht für eine verhaltene Entwicklung im Wohnbau im Jahr 2015. Wir erwarten eine leicht negative Wachstumsrate bei den Wohnbauaufwen-dungen (-0.4%). Im Vergleich zu den meisten anderen Schweizer Regionen steht das Bassin Lémanique jedoch verhältnismässig gut da. Gesamtschweizerisch rechnen wir im Jahr 2015 mit einem deutlichen Rückgang der Wohnbauinvestitionen von Minus 2.4 Prozent.

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Hochbauprognose 2014 - 2020 Region Bassin Lémanique

BAKBASEL 91

Abb. 3-10 Leerstandsquoten 2013 Bassin Lémanique Abb. 3-11 Altersstruktur der Bevölkerung Bassin Lémanique

0.0% 0.2% 0.4% 0.6% 0.8% 1.0% 1.2%

Schweiz

Bassin Lémanique

GE

VD

0

200'000

400'000

600'000

800'000

1'000'000

1'200'000

1'400'000

1'600'000

1990 2000 2020

0-14 15-65 >65

Leere Wohnungen in Prozent des Wohnungsbestandes Quelle: BFS

Anzahl Personen Quelle: BFS, BAKBASEL

Mittelfristig zu erwartende Trends

Die Region Bassin Lémanique profitiert weiterhin von der anhaltend hohen Immigration und dem starken Bevölkerungswachstum. Auch mittelfristig wird das Bevölkerungswachstum stärker sein als im Schweizer Durchschnitt (vgl. Abb. 3-12). Zudem wirkt die nach wie vor tiefe Leerstandsquote in der Region und spe-ziell in Genf positiv auf den Wohnbau. Wir erwarten daher, dass die Wohnbauinvestitionen für die Jahre 2016 bis 2020 ein Wachstum von durchschnittlich 0.6 Prozent pro Jahr aufweisen werden. Damit liegt die Genferseeregion über dem gesamtschweizerischen Durchschnitt von jährlich 0.2 Prozent und im Vergleich mit den anderen Regionen auf dem ersten Rang.

Abb. 3-12 Bevölkerungsentwicklung in der Region Bassin Lémanique

0.0%

0.5%

1.0%

1.5%

2.0%

2.5%

3.0%

3.5%

4.0%

2014 2015 2016 - 2020

Schweiz Total Bass in Lémanique Total

Schweiz jünger als 15 Bass in Lémanique jünger als 15

Schweiz älter als 65 Bass in Lémanique älter als 65

Veränderung p.a. in Prozent Quelle: Entwicklung Schweiz gemäss hohem BFS-Bevölkerungsszenario

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Region Bassin Lémanique Hochbauprognose 2014 - 2020

92 BAKBASEL

3.2.5 Betriebsbauten

Reale Bauaufwendungen 2014: -5.7% (1.8 Mrd. CHF)

Reale Bauaufwendungen 2015: -3.6% (1.7 Mrd. CHF)

Reale Bauaufwendungen 2016-2020: Ø +2.5% pro Jahr (Ø 1.8 Mrd. CHF p.a.)

Kurzfristprognosen 2014 und 2015

Im Jahr 2014 dürfte das Wachstum im Betriebsbau stark abnehmen. Ein Indiz hierfür ist der negative Abwärtstrend bei den Baubewilligungen. Wir erwartet daher ein Minus von 5.7 Prozent. Damit liegt das Wachstum deutlich unter dem Schweizer Durchschnitt (+0.4%) und die Region Bassin Lémanique nimmt den letzten Rang bezüglich der Betriebsbauaufwendungen ein. Für das Jahr 2015 wird erneut ein Rück-gang der Betriebsbauaufwendungen erwartet. Dieser fällt mit 3.6 Prozent jedoch schwächer aus als jener im Jahr 2014, da der Trend beim Volumen der Baugesuche im ersten Halbjahr 2014 wieder eine positive Tendenz aufwies.

Abb. 3-13 Entwicklung der Zahl der Erwerbstätigen Bassin Lémanique

Abb. 3-14 Sektorielles Trendwachstum 2014– 2020 Bassin Lémanique

-1.5%-1.0%-0.5%0.0%0.5%1.0%1.5%2.0%2.5%3.0%3.5%4.0%

00 02 04 06 08 10 12 14 16 18 20

Schweiz

Bas sin Lémanique

-2.0%-1.5%-1.0%-0.5%0.0%0.5%1.0%1.5%2.0%2.5%

Landwirtschaft Sekundärer Sektor Tertiärer Sektor

Schweiz Bas sin Lémanique

Zuwachs gegenüber Vorjahr in Prozent Quelle: BFS, BAKBASEL

Real, durchschnittlicher jährlicher Zuwachs in Prozent Quelle: BAKBASEL

Mittelfristig zu erwartende Trends

Die Zahl der Erwerbstätigen im Bassin Lémanique dürfte mittelfristig überdurchschnittlich zulegen (vgl. Abb. 1-8). Dies wird den Betriebsbau in der Region stützen. Wir prognostizieren ein jährliches Wachs-tum von 2.5 Prozent im Betriebsbau der Genferseeregion. Damit wird sich die Region deutlich über dem gesamtschweizerischen Durchschnitt (+1.1%) bewegen.

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Hochbauprognose 2014 - 2020 Region Espace Mittelland

BAKBASEL 93

3.3 Region Espace Mittelland Region Espace Mittelland

3.3.1 Regionalwirtschaftliche Rahmenbedingungen

Die Region Espace Mittelland umfasst die Kantone Bern, Freiburg, Neuenburg, Jura und Solothurn. Insgesamt wurden im Espace Mittelland im Jahr 2013 knapp 20 Prozent (116 Mrd. Franken) des landes-weiten Bruttoinlandsprodukts (BIP) erwirtschaftet. Der Kanton Bern steuerte mit einem BIP von über 68 Mrd. über die Hälfte (59%) zum gesamten BIP der Region Espace Mittelland bei.

Im Vergleich zur Gesamtschweiz fallen bei der Wirtschaftsstruktur des Espace Mittelland zwei Besonderhei-ten auf: Erstens ist der öffentliche Sektor, hauptsächlich aufgrund der Bundesverwaltung in der Landes-hauptstadt Bern, weit überdurchschnittlich gross. Zweitens sticht der ausgeprägte Fokus der Kantone Neuenburg, Jura, Solothurn und Teile des Kantons Bern auf die Präzisionsindustrie (vor allem Uhren und Medizinaltechnik) hervor. Insgesamt ist der Espace Mittelland überdurchschnittlich stark in der Industrie verankert.

Der Espace Mittelland bleibt im 2014 auf dem eingeschlagenen Wachstumspfad. Das Bruttoinlandsprodukt der Region dürfte 2014 um 1.5 Prozent und damit mit ähnlicher Geschwindigkeit wie im Vorjahr (+1.6%) expandieren. Im Jahr 2015 ist eine leichte Beschleunigung des Wirtschaftswachstums auf 1.9 Prozent zu erwarten. Damit liegt die Wachstumsdynamik im Espace Mittelland jedoch weiterhin spürbar unterhalb des Schweizer Durchschnitts (2013: +2.0%, 2014: +2.0%, 2015: +2.3%). Die unterdurchschnittliche Entwick-lung ist insbesondere in den Jahren 2014 und 2015 zu einem überwiegenden Teil auf die schwächere Entwicklung im Dienstleistungssektor zurückzuführen.

Mittelfristig (2016-2020) rechnet BAKBASEL für den Espace Mittelland mit einem Trendwachstum von jährlich 1.3 Prozent. Die Wachstumserwartung liegt damit unter dem Schweizer Schnitt (+1.8% p.a.) und deutlich tiefer als in den dynamischen Regionen Bassin Lémanique, Basel und Zentralschweiz. Als Erklä-rung für das unterdurchschnittliche Wachstum dient das Fehlen starker Wachstumsbranchen, die zusätz-lich zur Präzisionsindustrie positive Impulse geben würden. Ebenfalls nachteilig wirkt sich das tiefe erwar-tete Bevölkerungswachstum in den Kantonen Bern, Neuenburg, Jura und Solothurn auf die Wachstums-perspektive des Espace Mittelland aus.

Abb. 3-15 Bruttoinlandsprodukt Schweiz / Region Espace Mittelland

Abb. 3-16 Anteile der Sektoren am BIP, Region Espace Mittelland

-4%

-3%

-2%

-1%

0%

1%

2%

3%

4%

00 02 04 06 08 10 12 14 16 18 20

Schweiz

Espace Mittelland

1.1%

31.0%

67.9%

Landwirtschaft Sekundärer Sektor Tertiärer Sektor

Real, Zuwachs gegenüber Vorjahr in Prozent Quelle: BFS, BAKBASEL

Anteile 2013 Quelle: BAKBASEL

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Region Espace Mittelland Hochbauprognose 2014 - 2020

94 BAKBASEL

3.3.2 Entwicklung der Bauaufwendungen im Überblick

Reale Bauaufwendungen 2014: +5.6% (9.9 Mrd. CHF)

Reale Bauaufwendungen 2015: -0.1% (9.9 Mrd. CHF)

Reale Bauaufwendungen 2016-2020: Ø +0.3% pro Jahr (Ø 9.9 Mrd. CHF p.a.)

Gemäss unseren Schätzungen fielen im Jahr 201325 rund 18.6 Prozent der totalen Bauaufwendungen in der Schweiz auf den Espace Mittelland. Dies entspricht einer leichten Abnahme im Vergleich zum Vorjahr. Gemessen am Anteil der Bauaufwendungen ist der Wohnbau mit Abstand die wichtigste der drei Bauarten. Der Infrastrukturbau spielt dabei die kleinste Rolle. Die relativen Anteile der einzelnen Unterbauarten in der Region Espace Mittelland unterscheiden sich nur leicht von den gesamtschweizerischen Werten. Der Infrastruktur- und der Betriebsbau nehmen eine etwas grössere Gewichtung ein, als dies im Schweizer Durchschnitt der Fall ist, während der Wohnungsbau leicht unterdurchschnittlich vertreten ist.

Tab. 3-5 Anteile der Bauaufwendungen 2013 im Espace Mittelland und in der Schweiz nach Bauarten

Infrastrukturbau Wohnbauten Betriebsbauten TOTAL

Espace Mittelland 16.0 57.9 26.2 100.0

Schweiz 14.8 62.4 22.8 100.0

Anteile in Prozent Quelle: BFS, BAKBASEL

Historische Entwicklung

Im Zeitraum von 1980 bis 2008 haben sich die Bauaufwendungen in der Region Espace Mittelland ähnlich wie in der Gesamtschweiz entwickelt. In den letzten Jahren lässt sich im Espace Mittelland eine unter-durchschnittliche Entwicklung ausmachen. Gemäss unseren Schätzungen hielt dieser Trend auch im Jahr 2013 an. 2013 expandierten die gesamten Bauaufwendungen in der Region um 1.0 Prozent (CH: +2.5%). Das unterdurchschnittliche Wachstum in der Region kam im Jahr 2013 hauptsächlich aufgrund der prak-tisch stagnierenden Investitionen im Wohnbau (+0.3%, CH: +2.4%) zustande.

Kurz- und mittelfristig zu erwartende Entwicklungen

Für das Jahr 2014 rechnen wir mit einem überdurchschnittlichen Wachstum der realen Bauaufwendungen in der Region Espace Mittelland (+5.6%, CH: +4.2%). Dies liegt hauptsächlich daran, dass der im Vorjahr schwache Wohnbau im Jahr 2014 kräftig expandieren wird (+11.1%). Neben dem Wohnbau entwickelt sich auch der Infrastrukturbau dynamisch (+3.3%). Im Betriebsbau ist hingegen von einem deutlichen Rückgang der Bauaufwendungen auszugehen (-5.2%). Im Jahr 2015 fällt die Entwicklung im Espace Mit-telland wesentlich verhaltener aus. Sowohl der Wohnbau als auch der Infrastrukturbau stagnieren. Im Betriebsbau ist erneut ein Rückgang der Bauaufwendungen zu erwarten (-1.1%). Insgesamt stagnieren die Bauaufwendungen im Espace Mittelland im Jahr 2015 (-0.1%). Damit entwickelt sich die Bauaktivität jedoch wie schon 2014 besser als in der Gesamtschweiz (CH 2015: -0.9%).

Mittelfristig (2016 – 2020) prognostizieren wir für die Region Espace Mittelland ein im historischen Ver-gleich eher geringes Wachstum (+0.3% p.a.) bei den realen Hochbauaufwendungen. Der Infrastrukturbau ist mit 1.7 Prozent Wachstum pro Jahr das Zugpferd. Der Wohnbau (+0.0% p.a.) und der Betriebsbau

25 Bei Erstellung dieser Publikation lagen offizielle Daten zu den Bauausgaben bis zum Jahr 2012 vor. Die Angaben für

das Jahr 2013 beruhen auf Abschätzungen von BAKBASEL.

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Hochbauprognose 2014 - 2020 Region Espace Mittelland

BAKBASEL 95

(+0.2% p.a.) entwickeln sich geringfügig unter dem Durchschnitt des gesamten Hochbaus der Region. Im gesamtschweizerischen Vergleich (CH:+0.7% p.a.) entwickelt sich der Hochbau zwischen 2016 und 2020 im Espace Mittelland leicht unterdurchschnittlich.

Abb. 3-17 Bauaufwendungen Espace Mittelland und Schweiz (inkl. Unterhaltsarbeiten)

90

100

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80 82 84 86 88 90 92 94 96 98 00 02 04 06 08 10 12 14 16 18 20

CH Espace Mittelland

Prognosen

Indexiertes reales Investitionsvolumen, 1980=100 Quelle: BFS, BAKBASEL

Abb. 3-18 Entwicklung Bauaufwendungen nach Bauarten in der Region Espace Mittelland (inkl. Unterhaltsarbeiten)

60

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200

220

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260

280

80 82 84 86 88 90 92 94 96 98 00 02 04 06 08 10 12 14 16 18 20

Total Infrastrukturbau Betriebsbau Wohnbau

Prognosen

Indexiertes reales Investitionsvolumen, 1980=100 Quelle: BFS, BAKBASEL

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Region Espace Mittelland Hochbauprognose 2014 - 2020

96 BAKBASEL

Tab. 3-6 Bauaufwendungen nach Bauarten in der Region Espace Mittelland (inkl. Unterhaltsarbeiten)26

(Bern, Freiburg, Jura, Neuenburg, Solothurn)

Jahr

Infrastrukturbau Wohnbau Betriebsbau Hochbau gesamt

in Mio. CHF Veränderung ggü. Vorjahr

in Mio. CHF Veränderung ggü. Vorjahr

in Mio. CHF Veränderung ggü. Vorjahr

in Mio. CHF Veränderung ggü. Vorjahr

2009-13 Ø 1'484 5.2% 5'287 1.6% 2'267 2.0% 9'039 2.2%

2014 1'552 3.3% 6'054 11.1% 2'335 -5.2% 9'941 5.6%

2015 1'554 0.1% 6'067 0.2% 2'310 -1.1% 9'930 -0.1%

2016 1'572 1.2% 5'879 -3.1% 2'337 1.2% 9'789 -1.4%

2017 1'620 3.1% 5'891 0.2% 2'334 -0.1% 9'845 0.6%

2018 1'641 1.3% 5'922 0.5% 2'328 -0.3% 9'891 0.5%

2019 1'664 1.4% 5'973 0.8% 2'329 0.1% 9'966 0.8%

2020 1'686 1.4% 6'061 1.5% 2'337 0.3% 10'085 1.2%

Real, Preisbasis 2012 Quelle: BFS, BAKBASEL

3.3.3 Infrastrukturbauten

Reale Bauaufwendungen 2014: +3.3% (1.6 Mrd. CHF)

Reale Bauaufwendungen 2015: +0.1% (1.6 Mrd. CHF)

Reale Bauaufwendungen 2016-2020: Ø +1.7% pro Jahr (Ø 1.6 Mrd. CHF p.a.)

Kurzfristprognosen 2014 und 2015

In der Region Espace Mittelland expandieren die Bauaufwendungen für Infrastrukturbauten im Jahr 2014 mit einem ähnlichen Wachstumstempo wie im Jahr 2013 (2014: +3.3%, 2013: +2.8%). Das totale Volu-men der Infrastrukturbauten befindet sich historisch betrachtet weiterhin auf einem hohen Niveau. Für das Jahr 2014 wird für die gesamte Schweiz ein Wachstum im Bereich Infrastrukturbauten von 2.7 Prozent erwartet. Die Abnahme des bewilligten Bauvolumens im ersten Halbjahr 2014 sowie der seit längerem anhaltende negative Trend bei den Baugesuchen dürften das Wachstum der Bauaktivitäten im Infrastruk-turbereich im Espace Mittelland im Jahr 2015 jedoch deutlich bremsen. Im Jahr 2015 erwarten wir daher lediglich eine Stagnation der realen Bauaufwendungen im Espace Mittelland (+0.1%).

Mittelfristig zu erwartende Trends

Für die Jahre 2016 bis 2020 kann im Espace Mittelland im Schnitt mit einer jährlichen Zunahme der Infra-strukturbauaufwendungen von 1.7 Prozent gerechnet werden (CH: Ø +2.2% p.a.). Ein grosser Teil dieser Dynamik rührt daher, dass im Espace Mittelland weiterhin ein hoher Sanierungsbedarf von öffentlichen Infrastrukturbauten besteht. Die Zunahme der älteren Bevölkerungsschicht über die nächsten Jahre erhöht zudem die Nachfrage nach Gesundheitsdienstleistungen und Sozialbauten stetig, was sich wiederum in neuen Infrastrukturbauten niederschlagen dürfte. Mit dem Neubau des Bürgerspitals Solothurn und dem Herz- und Gefässzentrum am Inselspital Bern sind zudem zwei Grossprojekte geplant, welche die Infra-

26 Weitere detaillierte Tabellen finden sich im Tabellenanhang.

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Hochbauprognose 2014 - 2020 Region Espace Mittelland

BAKBASEL 97

strukturaufwendungen ankurbeln dürften. Allerdings führen das relativ niedrige Bevölkerungswachstum des Espace Mittelland sowie die unterdurchschnittliche Entwicklung des BIP dazu, dass die Wachstumsra-ten leicht unter dem gesamtschweizerischen Durchschnitt liegen.

3.3.4 Wohnbauten

Reale Bauaufwendungen 2014: +11.1% (6.1 Mrd. CHF)

Reale Bauaufwendungen 2015: +0.2% (6.1 Mrd. CHF)

Reale Bauaufwendungen 2016-2020: Ø +0.0% pro Jahr (Ø 5.9 Mrd. CHF p.a.)

Kurzfristprognosen 2014 und 2015

Im Jahr 2014 erwarten wir für den Espace Mittelland eine deutliche Zunahme der Bauaufwendungen für Wohnbauten (+11.1%). Begünstigt durch ausserordentlich günstige Wetterbedingungen war die Bautätig-keit im ersten Quartal 2014 im Espace Mittelland aussergewöhnlich hoch. Aufgrund des hohen Volumens an im Jahr 2013 bewilligten Wohnbauten dürfte die rege Bautätigkeit auch im weiteren Jahresverlauf 2014 anhalten. Die Aussichten für das Jahr 2015 fallen mit stagnierenden Bauaufwendungen (+0.2%) hingegen deutlich weniger positiv aus. Die Abnahme der Baugesuche im ersten Halbjahr 2014 ist ein Indiz für diesen Dynamikverlust. Hinzu kommt, dass sich die Zweitwohnungsinitiative ab dem Jahr 2015 auch in der Region Espace Mittelland negativ auf die Bautätigkeiten niederschlagen wird.

Abb. 3-19 Leerstandsquoten 2013 Espace Mittelland Abb. 3-20 Altersstruktur der Bevölkerung Espace Mittelland

0.0% 0.5% 1.0% 1.5% 2.0% 2.5%

Schweiz

Espace Mittelland

BE

FR

JU

NE

SO

0

500'000

1'000'000

1'500'000

2'000'000

2'500'000

3'000'000

3'500'000

4'000'000

1990 2000 2020

0-14 15-65 >65 0-14 15-65 >65

Leere Wohnungen in Prozent des Wohnungsbestandes Quelle: BFS

Anzahl Personen Quelle: BFS, BAKBASEL

Mittelfristig zu erwartende Trends

Für die Jahre 2016 bis 2020 erwarten wir im Espace Mittelland stagnierende Wohnbauinvestitionen (+0.0%), was leicht unter dem Schweizer Durchschnitt liegt (+0.2%). Die Hauptursache für den verhalte-nen Ausblick ist die Bevölkerungsentwicklung. Das erwartete Bevölkerungswachstum im Espace Mittelland bewegt sich deutlich unter dem gesamtschweizerischen Schnitt und der relative Anteil der älteren Bevölke-rung nimmt zu. Ein weiterer wichtiger struktureller Faktor sind die zahlreichen Randregionen im Espace Mittelland, die ein limitiertes Entwicklungspotenzial aufweisen, unter anderem da diese Regionen von der Abwanderung in die Zentren betroffen sind. Im regionalen Vergleich steht der Espace Mittelland nur vor der Region Südschweiz, die stark von den Auswirkungen der Zweitwohnungsinitiative betroffen ist. Zwar wird sich die Zweitwohnungsinitiative auch in einigen Gemeinden des Espace Mittelland bemerkbar ma-chen, jedoch bei weitem nicht in dem Ausmass wie in der Südschweiz.

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Region Espace Mittelland Hochbauprognose 2014 - 2020

98 BAKBASEL

Abb. 3-21 Bevölkerungsentwicklung in der Region Espace Mittelland

-0.5%

0.0%

0.5%

1.0%

1.5%

2.0%

2.5%

3.0%

3.5%

4.0%

2014 2015 2016 - 2020

Schweiz Total Espace Mittelland Total

Schweiz jünger als 15 Espace Mittelland jünger als 15

Schweiz älter als 65 Espace Mittelland älter als 65

Veränderung p.a. in Prozent Quelle: Entwicklung Schweiz gemäss BFS-Referenzszenario

3.3.5 Betriebsbauten

Reale Bauaufwendungen 2014: -5.2% (2.3 Mrd. CHF)

Reale Bauaufwendungen 2015: -1.1% (2.3 Mrd. CHF)

Reale Bauaufwendungen 2016-2020: Ø +0.2% pro Jahr (Ø 2.3 Mrd. CHF p.a.)

Kurzfristprognosen 2014 und 2015

Das verhaltene Wachstum der Bauaufwendungen im Betriebsbau im Jahr 2013 (+1.6%) dreht 2014 deut-lich ins Minus (-5.2%, CH: +0.4%). Der vorlaufende Indikator der Baubewilligungen zeigt im Espace Mit-telland eine konstante Abwärtsbewegung der Bauaktivitäten an. Aufgrund der in den letzten Monaten wieder anziehenden Anzahl der Baugesuche dürfte der Abwärtstrend im Verlauf des Jahres 2015 abge-bremst werden (-1.1%, CH: -0.4%).

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Hochbauprognose 2014 - 2020 Region Espace Mittelland

BAKBASEL 99

Abb. 3-22 Entwicklung der Zahl der Erwerbstätigen Espace Mittelland

Abb. 3-23 Sektorielles Trendwachstum 2014– 2020 Espace Mittelland

-1.5%

-1.0%

-0.5%

0.0%

0.5%

1.0%

1.5%

2.0%

2.5%

3.0%

00 02 04 06 08 10 12 14 16 18 20

Schweiz

Es pace Mittell and

-0.5%

0.0%

0.5%

1.0%

1.5%

2.0%

2.5%

Landwirtschaft Sekundärer Sektor Tertiärer Sektor

Schweiz Es pace Mittell and

Zuwachs gegenüber Vorjahr in Prozent Quelle: BFS, BAKBASEL

Real, durchschnittlicher jährlicher Zuwachs in Prozent Quelle: BAKBASEL

Mittelfristig zu erwartende Trends

Die von uns erwarteten Wachstumsraten für die Bautätigkeit in der Region Espace Mittelland für die Jahre 2016 bis 2020 liegen mit durchschnittlich 0.2 Prozent auf einem verhaltenen Niveau und somit merklich unterhalb des Schweizer Durchschnitts (+1.1%). Dies steht im Einklang mit den unterdurchschnittlichen gesamtwirtschaftlichen Wachstumsperspektiven der Region Espace Mittelland.

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Region Basel Hochbauprognose 2014 - 2020

100 BAKBASEL

3.4 Region Basel Region Basel

3.4.1 Regionalwirtschaftliche Rahmenbedingungen

Die Region Basel umfasst die beiden Halbkantone Basel-Stadt und Basel-Landschaft. Der Anteil der Region am Schweizer Bruttoinlandsprodukt betrug 2013 8.4 Prozent. Getragen wird dieser Anteil mit rund 38 Prozent von einem im inter-regionalen Vergleich äusserst dominanten sekundären Sektor. Hierbei sind es vor allem die Chemie- und Pharmaindustrie, welche mit einem Wertschöpfungsanteil von approxima-tiv 25 Prozent von essentieller Bedeutung sind für die Region Basel.

Im Jahr 2013 expandierte das reale Bruttoinlandsprodukt der Schweiz um 2.0 Prozent, eine im Vergleich zum benachbarten Euroraum klar überdurchschnittliche Entwicklung. Auch wenn der Start ins Jahr 2014 etwas weniger dynamisch verlief als erwartet, befindet sich die Schweizer Wirtschaft aktuell auf einem robusten Wachstumskurs. Nachdem der Aussenhandel in den letzten zwei Jahren die Rolle des Sorgenkin-des eingenommen hat, erhielten die Schweizer Exporte kürzlich wieder kräftigen Aufwind. Dies dürfte sich positiv auf die in hohem Masse exportabhängige Industrie der Region Basel auswirken. Nach einem im Schweizer Schnitt unterdurchschnittlichen BIP-Wachstum im Jahr 2013 (+1.7%) rechnen wir für 2014 mit einer deutlichen Beschleunigung auf 2.3 Prozent, wodurch die Region über dem Schweizer Durchschnitt liegt (CH: +2.0%).

Gemäss unseren Einschätzungen wird das reale BIP-Wachstum im Jahr 2015 nochmals zulegen können (+2.6%). Die chemisch-pharmazeutische Industrie wird zu diesem Zeitpunkt mit einem erwarteten Brut-towertschöpfungswachstum von 4.5 Prozent ebenfalls deutlich an Fahrt gewinnen.

Mittelfristig (2016-2020) dürfte die Region Basel überdurchschnittliche Wachstumsraten aufweisen. Mit einem jährlichen Plus von etwas über 2 Prozent wird die reale Wirtschaftsleistung stärker wachsen als der gesamtschweizerische Durchschnitt (+1.8%).

Abb. 3-24 Bruttoinlandsprodukt Schweiz / Region Basel

Abb. 3-25 Anteile der Sektoren am BIP, Region Basel

-3%-2%-1%0%1%2%3%4%5%6%7%8%

00 02 04 06 08 10 12 14 16 18 20

Schweiz

Bas el

0.2%

38.3%

61.5%

Landwi rtschaft Sekundärer Sektor Tertiärer Sektor

Real, Zuwachs gegenüber Vorjahr in Prozent Quelle: BFS, BAKBASEL

Anteile 2013 Quelle: BAKBASEL

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Hochbauprognose 2014 - 2020 Region Basel

BAKBASEL 101

3.4.2 Entwicklung der Bauaufwendungen im Überblick

Reale Bauaufwendungen 201427: +13.3% (3.4 Mrd. CHF)

Reale Bauaufwendungen 2015: -0.6% (3.4 Mrd. CHF)

Reale Bauaufwendungen 2016-2020: Ø +1.1% pro Jahr (Ø 3.5 Mrd. CHF p.a.)

Nach unseren Schätzungen betrugen 201328 die Bauaufwendungen der Region Basel gemessen am Total der Schweiz 5.9 Prozent. Der Anteil lag somit etwas höher als noch vor einem Jahr (2012: +5.7%). Fast die Hälfte aller Bauaufwendungen in der Region entfiel dabei auf den Wohnbau (45.3%). Dieser Anteil liegt jedoch deutlich unter dem gesamtschweizerischen Durchschnitt (62.4%). Mit 17.8 Prozent und 36.8 Prozent lagen sowohl der Infrastruktur- als auch der Betriebsbau über dem Schweizer Schnitt (14.8% respektive 22.8%).

Tab. 3-7 Anteile der Bauaufwendungen 2013 in der Region Basel und in der Schweiz nach Bauarten

Infrastrukturbau Wohnbauten Betriebsbauten TOTAL

Region Basel 17.8 45.3 36.8 100.0

Schweiz 14.8 62.4 22.8 100.0

Anteile in Prozent Quelle: BFS, BAKBASEL

Historische Entwicklung

In den 1990er-Jahren bewegte sich die Dynamik der gesamten realen Hochbauaufwendungen in der Regi-on Basel mehrheitlich deutlich über dem Schweizer Durchschnitt. Um die Jahrtausendwende schwenkte die Region Basel jedoch auf einen unterdurchschnittlichen Wachstumspfad bei den Bauinvestitionen ein.

Das Jahr 2004 leitete dann eine vorübergehende Wende ein. So haben sich die realen Hochbauaufwen-dungen bis ins Jahr 2008 besser entwickelt als im gesamtschweizerischen Durchschnitt. Insbesondere die Infrastrukturbauausgaben expandierten stark überdurchschnittlich. 2008 verzeichnete die Region Basel erstmals seit dem Jahr 2003 wieder einen Rückgang der Hochbauaufwendungen in der Höhe von einem Prozent, welcher aber leicht schwächer ausfiel als in der Gesamtschweiz. Im Jahr 2009 war das Wachstum der realen Hochbauausgaben erneut stark negativ (-11.9%). Dabei fiel insbesondere der signifikante Ein-bruch bei den Betriebsbauinvestitionen stark negativ ins Gewicht (-28%). Seit 2010 befinden sich die rea-len Hochbauaufwendungen, insbesondere getrieben von den Infrastruktur- und den Betriebsbauten, auf einem Wachstumspfad. Im Jahr 2013 verzeichnete die Region Basel dabei gemäss unseren Schätzungen eine Zunahme der Hochbauausgaben von 6.7 Prozent.

Kurz- und mittelfristig zu erwartende Entwicklungen

An der Aufwärtstendenz dürfte sich auch im Jahr 2014 nichts ändern. Die Wachstumsrate der realen Bau-aufwendungen dürfte bei sehr hohen 13.3 Prozent liegen (CH: +4.2%). Eine essentielle Stütze für dieses Wachstum sind sowohl der Wohn- als auch der Betriebsbau, welche beide im zweistelligen Bereich zulegen können (+18.8% respektive +11.0%). Die Expansion von letzterer Kategorie ist unter anderem auf den Bau von Grossprojekten zurückzuführen. Als illustratives Beispiel erwähnt seien an dieser Stelle der Ceres

27 Alle Investitionsangaben ausgedrückt in Preisen des Jahres 2012 28 Bei Erstellung dieser Publikation lagen offizielle Daten zu den Bauausgaben bis zum Jahr 2012 vor. Die Angaben für

das Jahr 2013 beruhen auf Abschätzungen von BAKBASEL.

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Region Basel Hochbauprognose 2014 - 2020

102 BAKBASEL

Tower sowie der Aquila Tower (beide in Pratteln) sowie die Bauarbeiten auf dem Rochegelände in Basel (Roche Tower, neue Produktionsanlage).

In der mittleren Frist (2016-2020) erwarten wir für die Region ein jährliches Wachstum der totalen Hoch-bauaufwendungen von 1.1 Prozent, also leicht oberhalb des Schweizer Durchschnitts (+0.7%). Damit nimmt die Region Basel im inter-regionalen Vergleich den zweiten Rang ein. In allen drei Hochbaukatego-rien ist von einem positiven Wachstum auszugehen: Wohnbau (+0.2% p.a.), Infrastrukturbau (+3.1% p.a.) und Betriebsbau (+1.0% p.a.). Während der Infrastrukturbau klar überdurchschnittlich wachsen wird, liegt die Wachstumsrate des Betriebsbaus knapp unter dem Schweizer Durchschnitt (+1.1% p.a.). Zu der Expansion im Infrastrukturbau tragen insbesondere die Ausbauten beim Universitätsspital bei.

Abb. 3-26 Bauaufwendungen Region Basel und Schweiz (inkl. Unterhaltsarbeiten)

90

100

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190

80 82 84 86 88 90 92 94 96 98 00 02 04 06 08 10 12 14 16 18 20

CH Basel

Prognosen

Indexiertes reales Investitionsvolumen, 1980=100 Quelle: BFS, BAKBASEL

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Hochbauprognose 2014 - 2020 Region Basel

BAKBASEL 103

Abb. 3-27 Entwicklung Bauaufwendungen nach Bauarten in der Region Basel (inkl. Unterhaltsarbeiten)

60

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100

120

140

160

180

200

220

240

260

280

80 82 84 86 88 90 92 94 96 98 00 02 04 06 08 10 12 14 16 18 20

Total

Infras trukturbau

Betriebsbau

Wohnbau

Prognosen

Indexiertes reales Investitionsvolumen, 1980=100 Quelle: BFS, BAKBASEL

Tab. 3-8 Bauaufwendungen nach Bauarten in der Region Basel (inkl. Unterhaltsarbeiten)29

(Basel-Stadt, Basel-Landschaft)

Jahr

Infrastrukturbau Wohnbau Betriebsbau Hochbau gesamt

in Mio. CHF Veränderung ggü. Vorjahr

in Mio. CHF Veränderung ggü. Vorjahr

in Mio. CHF Veränderung ggü. Vorjahr

in Mio. CHF Veränderung ggü. Vorjahr

2009-13 Ø 491 -1.1% 1'333 0.8% 937 1.1% 2'761 0.5%

2014 561 4.3% 1'623 18.8% 1'231 11.0% 3'415 13.3%

2015 608 8.4% 1'543 -5.0% 1'243 1.0% 3'394 -0.6%

2016 634 4.3% 1'511 -2.0% 1'261 1.4% 3'407 0.4%

2017 687 8.3% 1'516 0.3% 1'271 0.8% 3'474 2.0%

2018 698 1.6% 1'525 0.6% 1'281 0.8% 3'504 0.9%

2019 704 0.9% 1'538 0.9% 1'291 0.7% 3'533 0.8%

2020 708 0.6% 1'562 1.5% 1'307 1.3% 3'577 1.3%

Real, Preisbasis 2012 Quelle: BFS, BAKBASEL

29 Weitere detaillierte Tabellen finden sich im Tabellenanhang.

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Region Basel Hochbauprognose 2014 - 2020

104 BAKBASEL

3.4.3 Infrastrukturbauten

Reale Bauaufwendungen 2014: +4.3% (0.6 Mrd. CHF)

Reale Bauaufwendungen 2015: +8.4% (0.6 Mrd. CHF)

Reale Bauaufwendungen 2016-2020: Ø +3.1% pro Jahr (Ø 0.7 Mrd. CHF p.a.)

Kurzfristprognosen 2014 und 2015

Der Infrastrukturbau in der Region Basel war in den letzten Jahren stark durch Grossprojekte geprägt. Dies wird sich auch in Zukunft nicht ändern. Die Baubewilligungen und -gesuche zeigen für die kurze Frist eine stark ansteigende Tendenz. Somit dürfte sich der nach dem letzten markanten Einbruch im Jahr 2010 eingesetzte Erholungspfad weiter fortsetzten. Wir prognostizieren für das Jahr 2014 eine Zunahme der Infrastrukturbauten um 4.3 Prozent (CH: +2.7 Prozent). Im Jahr 2015 dürfte sich das Wachstum mit 8.4 Prozent nochmals beschleunigen (CH: + 4.4%).

Mittelfristig zu erwartende Trends

Die demographische Entwicklung gilt generell als die treibende Kraft im Infrastrukturbau. Insbesondere die Anzahl schulpflichtiger Kinder, Studenten und älterer Personen ist als struktureller Treiber der Infrastruk-turausgaben zu nennen. Bei der Entwicklung der Anzahl älterer Personen weist die Region Basel ein deut-lich geringeres Wachstum als die Gesamtschweiz auf, während die Zunahme bei den schulpflichtigen Kin-dern in etwa dem Durchschnitt entspricht. Dementsprechend dürften der Bau von Schulen im Schweizer Mittel und der Bau von Alterssiedlungen sowie -heimen darunter liegen. Allerdings stehen im Beobach-tungszeitraum einige Grossprojekte in diesem Bereich an. Prominentestes Beispiel ist der geplante Neubau des Klinikum 2 beim Universitätsspital. Diese Grossprojekte implizieren ein überdurchschnittliches Wachs-tum für den Infrastrukturbau. Für die Jahre 2016 bis 2020 rechnen wir mit einem Zuwachs von durch-schnittlich 3.1 Prozent pro Jahr (CH: +2.2% p.a.).

3.4.4 Wohnbauten

Reale Bauaufwendungen 2014: +18.8% (1.6 Mrd. CHF)

Reale Bauaufwendungen 2015: -5.0% (1.5 Mrd. CHF)

Reale Bauaufwendungen 2016-2020: Ø +0.2% pro Jahr (Ø 1.5 Mrd. CHF p.a.)

Kurzfristprognosen 2014 und 2015

Nach einem signifikant negativen Wachstum im Jahr 2012 (-17.3%) erholte sich der Wohnbau im darauf folgenden Jahr wieder (+11.0%). Für das Jahr 2014 prognostizieren wir beim Wohnbau eine Expansion von etwa 19 Prozent, während für die gesamte Schweiz ein deutlich geringeres Wachstum erwartet wird (CH: +5.9%). Ein Indiz für das starke Wachstum in der Region Basel ist die Entwicklung der Baubewilli-gungen, wo das Volumen seit 2012 stark zugenommen hat.

Für das Jahr 2015 rechnen wir mit einer deutlichen Wachstumsdelle (-5.0%). Obwohl das Volumen der Baubewilligungen seit 2012 relativ deutlich gestiegen ist, war im ersten Halbjahr 2014 ein Rückgang zu verzeichnen. Zusätzlich ist ein negativer Trend bei den Baugesuchen in den letzten Quartalen zu verzeich-nen.

Page 121: Prognosen und Analysen zur Schweizer Bauwirtschaft ......Prognosen um 4.9 Prozent zunehmen – dies ist das stärkste Wachstum seit dem Jahr 1994. Der Anstieg ist dabei breit abgestützt

Hochbauprognose 2014 - 2020 Region Basel

BAKBASEL 105

Abb. 3-28 Leerstandsquoten 2013 Region Basel Abb. 3-29 Altersstruktur der Bevölkerung Region Basel

0.0% 0.2% 0.4% 0.6% 0.8% 1.0% 1.2%

Schweiz

Basel

BS

BL

0

100'000

200'000

300'000

400'000

500'000

600'000

1990 2000 2020

0-14 15-65 >65

Leere Wohnungen in Prozent des Wohnungsbestandes Quelle: BFS

Anzahl Personen Quelle: BFS, BAKBASEL

Mittelfristig zu erwartende Trends

Für die Region Basel wird mittelfristig zwar ein positives, jedoch im Schweizer Vergleich unterdurchschnitt-liches Bevölkerungswachstum erwartet (vgl. Abb. 1-7). Des Weiteren spielen für die Region Basel die Grenzgänger eine sehr wichtige Rolle, so dass die steigenden Beschäftigungszahlen nicht mit einer genau-so stark ansteigenden Wohnbevölkerung einhergehen. Auf der anderen Seite sind die Leerstandsquoten in Basel sehr niedrig, was für steigende Wohnbauinvestitionen spricht. Hinzu kommt das hohe Durchschnitts-alter des Basler Wohnungsbestandes, welches einen hohen Sanierungsbedarf bedingt. In der Summe der genannten Faktoren erwarten wir in der Region im Zeitraum 2016 bis 2020 ein Wachstum der realen Wohnbauinvestitionen von durchschnittlich 0.2 Prozent pro Jahr, was in etwa dem Schweizer Mittel ent-spricht.

Abb. 3-30 Bevölkerungsentwicklung in der Region Basel

0.0%

0.5%

1.0%

1.5%

2.0%

2.5%

3.0%

3.5%

4.0%

2014 2015 2016 - 2020

Schweiz Total Basel Total

Schweiz jünger als 15 Basel jünger als 15

Schweiz älter als 65 Basel älter als 65

Veränderung p.a. in Prozent Quelle: Entwicklung Schweiz gemäss hohem BFS-Bevölkerungsszenario

Page 122: Prognosen und Analysen zur Schweizer Bauwirtschaft ......Prognosen um 4.9 Prozent zunehmen – dies ist das stärkste Wachstum seit dem Jahr 1994. Der Anstieg ist dabei breit abgestützt

Region Basel Hochbauprognose 2014 - 2020

106 BAKBASEL

3.4.5 Betriebsbauten

Reale Bauaufwendungen 2014: +11.0% (1.2 Mrd. CHF)

Reale Bauaufwendungen 2015: +1.0% (1.2 Mrd. CHF)

Reale Bauaufwendungen 2016-2020: Ø +1.0% pro Jahr (Ø 1.3 Mrd. CHF p.a.)

Kurzfristprognosen 2014 und 2015

Die Dynamik im Betriebsbau in der Region Basel ist ebenfalls von einer starken Abhängigkeit von Grossprojekten gekennzeichnet. Neben dem Roche Tower beleben drei weitere Grossprojekte (Ceres To-wer, Aquila Tower, Produktionsanlage Roche) die Dynamik der Betriebsbauten im Jahr 2014 (+11.0%). Des Weiteren deutet das zuletzt steigende Volumen der Baubewilligungen auf eine dynamische Entwick-lung hin. Im gesamtschweizerischen Vergleich liegt die Region Basel somit deutlich über dem Ge-samtschweizer Mittel von 0.4 Prozent.

Für das Jahr 2015 erwarten wir eine deutliche Wachstumsabschwächung auf 1.0 Prozent, womit der Basler Betriebsbau jedoch weiterhin stärker als der Schweizer Durchschnitt wächst (CH: -0.4%). Die Abschwä-chung der Dynamik ist zum einen auf die Baugesuche zurückzuführen, welche im ersten Halbjahr 2014 eine leichte Abkühlung aufweisen. Andererseits dürfte wohl auch die baldige Fertigstellung vom Roche Tower kurzfristig eine dämpfende Wirkung haben.

Abb. 3-31 Entwicklung der Zahl der Erwerbstätigen Region Basel

Abb. 3-32 Sektorielles Trendwachstum 2014– 2020 Region Basel

-1.5%

-1.0%

-0.5%

0.0%

0.5%

1.0%

1.5%

2.0%

2.5%

3.0%

00 02 04 06 08 10 12 14 16 18 20

Schweiz

Bas el

-0.5%

0.0%

0.5%

1.0%

1.5%

2.0%

2.5%

3.0%

3.5%

Landwirtschaft Sekundärer Sektor Tertiärer Sektor

Schweiz Bas el

Zuwachs gegenüber Vorjahr in Prozent Quelle: BFS, BAKBASEL

Real, durchschnittlicher jährlicher Zuwachs in Prozent Quelle: BAKBASEL

Mittelfristig zu erwartende Trends

Für die Jahre 2016 bis 2020 bleibt unsere Einschätzung bezüglich der Entwicklung der Betriebsbauaufwen-dungen der Region Basel positiv. Allerdings rechnen wir mit einer leicht unterdurchschnittlichen Zunahme der realen Bauaufwendungen für Betriebsbauten um durchschnittlich 1.0 Prozent pro Jahr (CH: +1.1%).

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Hochbauprognose 2014 - 2020 Region Zürich/Aargau

BAKBASEL 107

3.5 Region Zürich/Aargau Region Zürich/Aargau

3.5.1 Regionalwirtschaftliche Rahmenbedingungen

Die Region Zürich/Aargau umfasst die beiden Kantone Zürich und Aargau. Mit einem Anteil von 29 Prozent am Schweizer Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2013 ist diese Region mit Abstand das bedeutends-te wirtschaftliche Ballungszentrum der Schweiz. Das regionale Bruttoinlandsprodukt wird dabei zu etwas mehr als drei Vierteln im Kanton Zürich erwirtschaftet.

Der gewichtigste Teil der Wertschöpfung der Region Zürich/Aargau entsteht im tertiären Sektor. Die Be-deutung des Dienstleistungssektors liegt mit einem Anteil an der Wertschöpfung der Gesamtwirtschaft von rund 78 Prozent über dem Schweizer Schnitt (73%). Dieser hohe Wert ist zu einem grossen Teil auf den Finanzplatz Zürich und den Handel (insbesondere den Grosshandel) zurückzuführen. Beide Branchenag-gregate generieren je rund ein Sechstel der gesamten Wertschöpfung der Region. Eine gewichtige Bran-che des sekundären Sektors der Region ist die Investitionsgüterindustrie, die im Kanton Aargau mit einem Anteil an der kantonalen Gesamtwirtschaft von 12 Prozent zu den bedeutendsten Branchen gehört.

Die Region Zürich/Aargau ist im Jahr 2013 mit einem Wachstum von 1.9 Prozent im Gleichschritt mit der Gesamtschweiz (+2.0%) expandiert. Für das Jahr 2014 erwarten wir in der Region Zürich/Aargau eine ähnlich robuste Entwicklung. Mit prognostizierten 2.0 Prozent ist die Wachstumsrate des realen BIP in Zürich/Aargau identisch mit derjenigen des Schweizer BIP. Die voraussichtlich relativ stabile Entwicklung im sekundären Sektor zeichnet sich durch das weiterhin sehr starke Baugewerbe sowie den Aufschwung in der regional bedeutenden Investitionsgüterindustrie ab. Letztere profitieren von der leicht anziehenden Nachfrage aus dem Ausland. Im tertiären Sektor (+2.2%) zeigen sich voraussichtlich insbesondere der Finanzsektor, die Informationstechnologie und der Grosshandel für das kräftige Wachstum der realen Wertschöpfung verantwortlich. Der Finanzsektor profitiert von der robusten Entwicklung der Gesamtwirt-schaft. Vor allem die Banken dürften durch die steigende Nachfrage und die steigenden Börsentransaktio-nen zusätzlich an Fahrt gewinnen, während die Versicherungen und sonstigen Finanzdienstleistungen ihre hohen Wachstumsraten halten können.

Für den Zeitraum 2016 bis 2020 werden der Region Zürich/Aargau positive Entwicklungschancen attes-tiert. Wir rechnen mit einem Gleichschritt der Wachstumsraten mit der Schweiz (+1.7% p.a.). Dabei dürf-ten die Informationstechnologie und die Forschung und Entwicklung aufgrund ihrer Wachstumsraten und der Finanzsektor sowie der Grosshandel wegen ihres Gewichts als Wachstumstreiber fungieren.

Abb. 3-33 Bruttoinlandsprodukt Schweiz / Region Zürich/Aargau

Abb. 3-34 Anteile der Sektoren am BIP, Region Zürich/Aargau

-3%

-2%

-1%

0%

1%

2%

3%

4%

5%

00 02 04 06 08 10 12 14 16 18 20

Schweiz

Zürich/Aargau

0.4%

21.3%

78.3%

Landwirtschaft Sekundärer Sektor Tertiärer Sektor

Real, Zuwachs gegenüber Vorjahr in Prozent Quelle: BFS, BAKBASEL

Anteile 2013 Quelle: BAKBASEL

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Region Zürich/Aargau Hochbauprognose 2014 - 2020

108 BAKBASEL

3.5.2 Entwicklung der Bauaufwendungen im Überblick

Reale Bauaufwendungen 201430: +4.9% (14.0 Mrd. CHF)

Reale Bauaufwendungen 2015: +1.0% (14.1 Mrd. CHF)

Reale Bauaufwendungen 2016-2020: Ø +1.0% pro Jahr (Ø 14.4 Mrd. CHF p.a.)

Der Anteil der in der Region Zürich/Aargau getätigten Hochbauaufwendungen am Total der Schweiz be-trug im Jahr 2013 26 Prozent, womit sie diesbezüglich die klar grösste Region der Schweiz ist. Wird die Bedeutung der einzelnen Unterbauarten betrachtet, zeigt sich, dass die Anteile der Baukategorien in der Region Zürich/Aargau ähnlich wie jene der Gesamtschweiz sind (vgl. Tab. 3-9). Der Wohnbau macht auch hier mit 63 Prozent den klar stärksten Part aus.

Tab. 3-9 Anteile der Bauaufwendungen 2013 in der Region Zürich/Aargau und in der Schweiz nach Bauarten

Infrastrukturbau Wohnbau Betriebsbau TOTAL

Region Zürich/Aargau 15.6 63.3 21.2 100.0

Schweiz 14.8 62.4 22.8 100.0

Anteile in Prozent Quelle: BFS, BAKBASEL

Historische Entwicklung

Die Entwicklung der Bauaufwendungen der letzten Jahre in der Region Zürich/Aargau deckte sich trend-mässig mit der gesamtschweizerischen Dynamik, wenngleich die Ausschläge sowohl nach oben wie nach unten in der Regel akzentuierter ausfielen als auf Ebene der Gesamtschweiz (vgl. Abb. 3-35).

Seit 2008 verzeichnen die totalen Bauaufwendungen in der Region Zürich/Aargau eine steile Aufwärtsbe-wegung mit einer leichten Delle im Jahr 2012. Die negative Entwicklung des Jahres 2012 zeigt sich über alle Bauarten hinweg, wobei die Bauausgaben im Infrastrukturbau am stärksten weggebrochen sind. Die Delle in der Entwicklung der Bauausgaben ist weniger als Krise, sondern vielmehr als kurzzeitige Korrektur nach der rasanten Entwicklung in den Jahren zuvor zu verstehen. Im Jahr 2013 stiegen die Bauaufwen-dungen gemäss unseren Schätzungen denn auch bereits wieder in allen Sparten kräftig an.

30 Alle Investitionsangaben ausgedrückt in Preisen des Jahres 2012

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Hochbauprognose 2014 - 2020 Region Zürich/Aargau

BAKBASEL 109

Abb. 3-35 Bauaufwendungen Region Zürich/Aargau und Schweiz (inkl. Unterhaltsarbeiten)

90

100

110

120

130

140

150

160

170

180

190

80 82 84 86 88 90 92 94 96 98 00 02 04 06 08 10 12 14 16 18 20

CH Zürich/Aargau

Prognosen

Indexiertes reales Investitionsvolumen, 1980=100 Quelle: BFS, BAKBASEL

Abb. 3-36 Entwicklung Bauaufwendungen nach Bauarten in der Region Zürich/Aargau (inkl. Unterhaltsarbeiten)

60

80

100

120

140

160

180

200

220

240

260

280

80 82 84 86 88 90 92 94 96 98 00 02 04 06 08 10 12 14 16 18 20

Total

Infrastrukturbau

Betriebsbau

Wohnbau

Prognosen

Indexiertes reales Investitionsvolumen, 1980=100 Quelle: BFS, BAKBASEL

Kurz- und mittelfristig zu erwartende Entwicklungen

Für das Jahr 2014 erwarten wir für die Hochbauaufwendungen in der Region Zürich/Aargau ein gegenüber der Gesamtschweiz leicht überdurchschnittliches Wachstum. Die Bauaufwendungen der Region legen um 4.9 Prozent zu (CH: +4.2%). Wachstumsleader ist der Betriebsbau (+6.2%) dank zahlreicher Grossprojek-ten, etwa der neuen Produktionsanlage der Novartis in Stein sowie der Verteilzentrale und Grossbäckerei

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Region Zürich/Aargau Hochbauprognose 2014 - 2020

110 BAKBASEL

von Coop in Schafisheim. Auch der Infrastrukturbau (+3.5%) und der Wohnbau (+4.8%) tragen zum überdurchschnittlichen Wachstum der Bauaufwendungen in der Region bei.

Im Jahr 2015 rechnen wir mit deutlich nachlassenden Impulsen aus der Wohnbautätigkeit (-0.7%) und dem Betriebsbau (+2.5%). Dagegen nimmt voraussichtlich die Dynamik der Ausgaben im Infrastrukturbau (+6.1%) stark an Fahrt auf. Dieser profitiert unter anderem von mehreren Grossprojekten im Spitalbaube-reich. Insgesamt reicht diese robuste Ausdehnung der Bauausgaben im Infrastrukturbau nicht ganz aus, um die Verlangsamung im gewichtigen Wohnbau zu kompensieren. Die Dynamik der gesamten Hochbau-ausgaben geht damit im Jahr 2015 zurück, bleibt jedoch mit einer Rate von 1.0 Prozent auf beachtlichem und gegenüber der Gesamtschweiz (-0.9%) stark überdurchschnittlichen Niveau.

Mittelfristig (2016-2020) sind in der Region Zürich/Aargau zahlreiche Grossprojekte in der Pipeline, welche die Entwicklung der Hochbauausgaben massgeblich beeinflussen und weiterhin leicht über dem Durch-schnitt der Schweiz halten. Im Bereich Betriebsbau (Ø +1.3% p.a.) ist hier etwa das Milliardenprojekt The Circle beim Flughafen Zürich zu nennen, aber auch der Neubau für das Zürcher Polizei- und Justizzentrum. Die Entwicklung der Ausgaben im Infrastrukturbau (Ø +2.5% p.a.) werden mittelfristig unter anderem vom Erweiterungsbau des Zürcher Kunsthauses oder dem Neubau des Kinderspitals Zürich Lengg gestützt. Aber auch die Wohnbautätigkeit wird sich nicht zuletzt aufgrund der dynamischen Bevölkerungsentwick-lung und der überdurchschnittlichen Einkommensentwicklung im Raum Zürich/Aargau voraussichtlich positiv weiterentwickeln (Ø +0.5% p.a.). Die Hochbauausgaben der Region Zürich/Aargau folgen mit einem durchschnittlichen jährlichen Wachstum von 1.0 Prozent pro Jahr weiterhin einem im Vergleich zur Schweiz stärker aufwärts gerichteten Entwicklungspfad (Ø +0.7% p.a.).

Tab. 3-10 Bauaufwendungen nach Bauarten in der Region Zürich/Aargau (inkl. Unterhaltsarbeiten)31

(Zürich, Aargau)

Jahr

Infrastrukturbau Wohnbau Betriebsbau Hochbau gesamt

in Mio. CHF Veränderung ggü. Vorjahr

in Mio. CHF Veränderung ggü. Vorjahr

in Mio. CHF Veränderung ggü. Vorjahr

in Mio. CHF Veränderung ggü. Vorjahr

2009-13 Ø 1'970 4.0% 8‘036 3.0% 2'726 3.2% 12'732 3.2%

2014 2'143 3.5% 8'821 4.8% 2'990 6.2% 13'955 4.9%

2015 2'274 6.1% 8'758 -0.7% 3'066 2.5% 14'099 1.0%

2016 2'381 4.7% 8'604 -1.8% 3'144 2.5% 14'129 0.2%

2017 2'429 2.0% 8'653 0.6% 3'191 1.5% 14'273 1.0%

2018 2'465 1.5% 8'724 0.8% 3'219 0.9% 14'409 1.0%

2019 2'507 1.7% 8'823 1.1% 3'254 1.1% 14'584 1.2%

2020 2'568 2.4% 8'982 1.8% 3'265 0.3% 14'816 1.6%

Real, Preisbasis 2012 Quelle: BFS, BAKBASEL

31 Weitere detaillierte Tabellen finden sich im Tabellenanhang.

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Hochbauprognose 2014 - 2020 Region Zürich/Aargau

BAKBASEL 111

3.5.3 Infrastrukturbauten

Reale Bauaufwendungen 2014: +3.5% (2.1 Mrd. CHF)

Reale Bauaufwendungen 2015: +6.1% (2.3 Mrd. CHF)

Reale Bauaufwendungen 2016-2020: Ø +2.5% pro Jahr (Ø 2.4 Mrd. CHF p.a.)

Kurzfristprognosen 2014 und 2015

Der Infrastrukturbau der Region Zürich/Aargau wird sich im aktuellen und im folgenden Jahr voraussicht-lich stark entwickeln. Mit 3.5 Prozent im Jahr 2014 und 6.1 Prozent im Jahr 2015 legt der Infrastrukturbau in der Region Zürich/Aargau dynamischer zu als in der Gesamtschweiz (2014: +2.7%, 2015:+4.4%). Sowohl die Baubewilligungen als auch die Baugesuche zeigen im Infrastrukturbau einen deutlichen Auf-wärtstrend in der Region Zürich/Aargau. Zudem wird die positive Entwicklung von zahlreichen Grosspro-jekten wie etwa der Erneuerung des Kantonsspitals Aarau oder der Erweiterung des Kantonsspitals in Winterthur getragen.

Mittelfristig zu erwartende Trends

Nach unserer Einschätzung wird die Entwicklung im Infrastrukturbau der Region Zürich/Aargau in der mittleren Frist der Gesamtschweiz marginal voraus laufen. Für die Jahre 2016 bis 2020 ist mit einem An-stieg der Investitionen um durchschnittlich 2.5 Prozent pro Jahr zu rechnen (CH: +2.2% p.a.). Hervorge-rufen wird dieses beachtliche Wachstum durch das überdurchschnittliche Bevölkerungswachstum und die robuste Entwicklung des BIP. Die starke Zunahme der Anzahl Rentner erhöht die Nachfrage nach be-stimmten Infrastrukturbauten, wie Bauten im Gesundheitssektor, zusätzlich. Des Weiteren werden mehre-re Grossprojekte, etwa die erwähnten Kantonsspitäler erst nach 2020 auslaufen und die Bautätigkeit wei-ter stützen.

3.5.4 Wohnbauten

Reale Bauaufwendungen 2014: +4.8% (8.8 Mrd. CHF)

Reale Bauaufwendungen 2015: -0.7% (8.8 Mrd. CHF)

Reale Bauaufwendungen 2016-2020: Ø +0.5 pro Jahr (Ø 8.8 Mrd. CHF p.a.)

Kurzfristprognosen 2014 und 2015

Die realen Bauaufwendungen der Region Zürich/Aargau im Bereich Wohnbauten steigen im Jahr 2014 voraussichtlich um 4.8 Prozent, was leicht unter der Dynamik der Gesamtschweiz liegt (CH: +5.9%). Der milde Winter hat die Bautätigkeit im Wohnbau regelrecht beflügelt. Auch sind die Baubewilligungen in der Region Zürich/Aargau am jüngsten Rand leicht im Plus.

Für die weitere Entwicklung ab 2015 deuten vorlaufende Indikatoren (z.B. Volumen der Baugesuche) auf eine Normalisierung der Entwicklung hin. Die Dynamik der Region Zürich/Aargau wird bezüglich Wohnbau-ausgaben jedoch weiterhin über dem Durchschnitt der Schweiz bleiben, wo sich der Wohnbau, nicht zu-letzt aufgrund der Zweitwohnungsinitiative, voraussichtlich stärker rückläufig entwickelt. Wir rechnen für das Jahr 2015 mit einer leichten Abnahme der realen Wohnbauaufwendungen in der Region Zürich /Aargau um 0.7 Prozent (CH: -2.4%).

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Region Zürich/Aargau Hochbauprognose 2014 - 2020

112 BAKBASEL

Abb. 3-37 Leerstandsquoten 2013 Region Zürich/Aargau Abb. 3-38 Altersstruktur der Bevölkerung Zürich/Aargau

0.0% 0.5% 1.0% 1.5% 2.0%

Schweiz

Zürich/Aargau

ZH

AG

0

500'000

1'000'000

1'500'000

2'000'000

2'500'000

1990 2000 2020

0-14 15-65 >65

Leere Wohnungen in Prozent des Wohnungsbestandes Quelle: BFS

Anzahl Personen Quelle: BFS, BAKBASEL

Mittelfristig zu erwartende Trends

Auch mittelfristig ist im Wohnbau in der Region Zürich/Aargau mit einer positiven und gegenüber der Gesamtschweiz leicht überdurchschnittlichen Entwicklung zu rechnen. Der enorme Zuwachs der Jahre 2009 bis 2014 wir zwar nicht mehr erreicht, die positive Bevölkerungsentwicklung und die überdurch-schnittliche Einkommenssteigerung bewirken dennoch eine solide Entwicklung. Der Raum Zürich/Aargau profitiert durch die Zuwanderung hochqualifizierter Arbeitskräfte und durch den Trend der Verschiebung vom Land hin zu den Zentren von einer stärkeren Bevölkerungsentwicklung als die Gesamtschweiz. Dadurch entsteht eine überdurchschnittliche Nachfrage nach Wohnraum, welche den Unterschied der mittelfristigen Wachstumsraten der Region Zürich/Aargau im Vergleich zur Schweiz erklärt. Wir erwarten für die Region Zürich/Aargau für die Jahre 2016-2020 ein durchschnittliches jährliches Wachstum der Wohnbauaufwendungen um 0.5 Prozent (CH: Ø +0.2% p.a.).

Abb. 3-39 Bevölkerungsentwicklung in der Region Zürich/Aargau

0.0%

0.5%

1.0%

1.5%

2.0%

2.5%

3.0%

3.5%

4.0%

2014 2015 2016 - 2020

Schweiz Total Zürich/Aargau Total

Schweiz jünger als 15 Zürich/Aargau jünger als 15

Schweiz älter als 65 Zürich/Aargau älter als 65

Veränderung p.a. in Prozent Quelle: Entwicklung Schweiz gemäss hohem BFS-Bevölkerungsszenario

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Hochbauprognose 2014 - 2020 Region Zürich/Aargau

BAKBASEL 113

3.5.5 Betriebsbauten

Reale Bauaufwendungen 2014: +6.2% (3.0 Mrd. CHF)

Reale Bauaufwendungen 2015: +2.5% (3.1 Mrd. CHF)

Reale Bauaufwendungen 2016-2020: Ø +1.3% pro Jahr (Ø 3.2 Mrd. CHF p.a.)

Kurzfristprognosen 2014 und 2015

Die Baugesuche sowie Baubewilligungen für Betriebsbauten in der Region Zürich/Aargau haben sich beide in den jüngsten Quartalen positiv entwickelt und deuten damit auf eine erfreuliche Entwicklung der Be-triebsbauausgaben 2014 hin. Weiter stützen im Jahr 2014 mehrere Grossprojekte im Raum Zürich/Aargau die Zunahme der Bauausgaben im Bereich Betriebsbau. Nennenswert sind hier die Verteilzentrale und Grossbäckerei von Coop im Kanton Aargau als grösste private Baustelle der Schweiz, sowie die neue Pro-duktionsanlage von Novartis in Stein. Wir erwarten insgesamt im Jahr 2014 eine Ausdehnung der Be-triebsbautätigkeit in der Region Zürich/Aargau um 6.2 Prozent. Damit erzielt die Region eine deutlich hö-here Wachstumsrate als die Gesamtschweiz (CH: +0.4%).

Auch im Jahr 2015 werden die realen Ausgaben für Betriebsbauten nach unserer Schätzung voraussichtlich weiter zulegen und mit 2.5 Prozent Wachstum deutlich überdurchschnittlich expandieren (CH: -0.4%). Zwar zeichnet sich bereits seit einiger Zeit bei den Baugesuchen und am aktuellen Rand 2014 auch bei den Baubewilligungen eine Abschwächung ab. Die laufenden und neu beginnenden Grossprojekte, etwa The Circle beim Flughafen Zürich oder das Zürcher Polizei- und Justizzentrum stützen die Entwicklung im Betriebsbau 2015. Ein negatives Prognoserisiko geht von der Marktentwicklung für Büroflächen in Zürich aus, wo die Zahl der nicht vermieteten Objekte allmählich steigt. Bei einem markanteren Anstieg der Leer-standsquote könnten einige Projekte zurückgezogen werden und die realen Bauausgaben in der Region Zürich/Aargau abbremsen. Das gilt insbesondere auch für die mittlere Frist.

Abb. 3-40 Entwicklung der Zahl der Erwerbstätigen

Zürich/Aargau

Abb. 3-41 Sektorielles Trendwachstum 2014 – 2020 Zürich/Aargau

-1.0%

-0.5%

0.0%

0.5%

1.0%

1.5%

2.0%

2.5%

3.0%

3.5%

00 02 04 06 08 10 12 14 16 18 20

Schweiz

Zürich/Aargau

-1%

0%

1%

1%

2%

2%

3%

Landwirtschaft Sekundärer Sektor Tertiärer Sektor

Schweiz

Zürich/Aargau

Zuwachs gegenüber Vorjahr in Prozent Quelle: BFS, BAKBASEL

Real, durchschnittlicher jährlicher Zuwachs in Prozent Quelle: BAKBASEL

Mittelfristig zu erwartende Trends

Mittelfristig stützen die zahlreichen Grossprojekte, insbesondere das Milliardenprojekt The Circle am Flug-hafen Zürich, das Wachstum der Betriebsbauausgaben der Region Zürich/Aargau. Zusätzlich profitiert der Betriebsbau von der positiven Entwicklung der regionalen Wertschöpfung und des Volkseinkommens, welche die Nachfrage nach Betriebsbauten weiter stimulieren. Nach unserer Einschätzung resultiert im Betriebsbau mittelfristig mit 1.3 Prozent durchschnittlicher Zunahme pro Jahr eine stärkere Dynamik als in der Gesamtschweiz (CH: Ø +0.7 p.a.). Dies lässt sich hauptsächlich mit der hohen wirtschaftlichen Anzie-hungskraft der Region Zürich/Aargau begründen.

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Region Zentralschweiz Hochbauprognose 2014 - 2020

114 BAKBASEL

3.6 Region Zentralschweiz Region Zentralschweiz

3.6.1 Regionalwirtschaftliche Rahmenbedingungen

Die Region Zentralschweiz umfasst die Kantone Luzern, Uri, Obwalden, Nidwalden, Schwyz und Zug. Mit rund 9 Prozent Anteil am Schweizer Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist sie gemessen an der Wirtschaftsleis-tung eine der kleinsten aller in der Hochbauprognose betrachteten Regionen. Innerhalb der Zentralschweiz ist Luzern sowohl bezüglich der Wertschöpfung als auch bezüglich der Bevölkerung der grösste Kanton. Bei der Wertschöpfung sowie bei der Bevölkerung folgen Zug und Schwyz. Die Zentralschweiz ist ein tradi-tioneller Industriestandort mit einer ausgeprägten und innovativen KMU-Struktur. Im Dienstleistungssektor spielen vor allem der Handel und die unternehmensbezogenen Dienstleistungen eine bedeutende Rolle. Für die Wirtschaftsstruktur der Kantone Uri, Obwalden, Schwyz und Nidwalden ist zudem der Tourismus von überdurchschnittlicher Bedeutung.

Dem sekundären Wirtschaftssektor kommt mit einem Anteil von 27.4 Prozent am Total der Bruttowert-schöpfung der Zentralschweiz eine leicht höhere Bedeutung zu als in der Gesamtschweiz (26.7%). Vor allem die Investitionsgüterindustrie (Metallverarbeitung, Maschinenbau, Elektrotechnik) und das Bauge-werbe sind in der Region stark verankert und wichtige Arbeitgeber. In den letzten Jahren haben sich zu-dem auch in den eher abgelegenen Regionen der Zentralschweiz einige sehr innovative und international tätige Unternehmen der High-Tech-Branche angesiedelt. Somit hat sich das Stellenangebot für hochquali-fizierte Personen auch in den verkehrstechnisch unterdurchschnittlich gut erreichbaren Kantonen der Zent-ralschweiz vergrössert (Nidwalden, Obwalden und Uri).

Gemäss unserer Prognose dürfte die Zentralschweiz im Jahr 2014 mit einer Zunahme des realen BIP von 2.4 Prozent über dem Durchschnitt der Schweizer Regionen liegen (CH: +2.0%). Insgesamt profitiert die Zentralschweiz von der weltwirtschaftlichen Erholung. Das Exportwachstum widerspiegelt insbesondere eine markant steigende Nachfrage in Nordamerika und der Eurozone. 2015 dürfte das Wachstum mit 2.9 Prozent das stärkste aller Regionen sein (CH: +2.3%). Die dynamischsten Kantone der Zentralschweiz sind Nidwalden und Zug. Nur Uri wird im laufenden und im nächsten Jahr leicht unter dem Schweizer Mittel wachsen.

In der mittleren Frist werden weiterhin die vorteilhaften Standortbedingungen eine bedeutende Rolle spie-len. So wird auch zwischen 2016 und 2020 das Wirtschaftswachstum der Zentralschweiz (Ø +1.9% p.a.) über dem Schweizer Schnitt (Ø +1.7% p.a.) liegen.

Abb. 3-42 Bruttoinlandsprodukt Schweiz / Region Zentralschweiz

Abb. 3-43 Anteile der Sektoren am BIP, Region Zentralschweiz

-4%-3%-2%-1%0%1%2%3%4%5%6%7%

00 02 04 06 08 10 12 14 16 18 20

Schweiz

Zentrals chwei z

1.0%

27.4%

71.5%

Landwi rtschaft Sekundärer Sektor Tertiärer Sektor

Real, Zuwachs gegenüber Vorjahr in Prozent Quelle: BFS, BAKBASEL

Anteile 2013 Quelle: BAKBASEL

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Hochbauprognose 2014 - 2020 Region Zentralschweiz

BAKBASEL 115

3.6.2 Entwicklung der Bauaufwendungen im Überblick

Reale Bauaufwendungen 201432: +4.6% (5.5 Mrd. CHF)

Reale Bauaufwendungen 2015: +1.9% (5.6 Mrd. CHF)

Reale Bauaufwendungen 2016-2020: Ø +0.7% pro Jahr (Ø 5.6 Mrd. CHF p.a.)

Der Zentralschweizer Anteil an den schweizweiten Bauaufwendungen im Jahr 201333 betrug nach unserer Schätzung rund 10.3 Prozent und liegt somit höher als der BIP-Anteil (8.9%). Dies zeigt, dass das Bauge-werbe in den Zentralschweizer Kantonen nach wie vor eine grössere Rolle spielt als im Schweizer Durch-schnitt.

Innerhalb der Zentralschweiz besitzt der Wohnbau im Vergleich zur Gesamtschweiz bereits seit einigen Jahren ein Übergewicht, was auf eine überdurchschnittliche Attraktivität der Region als Wohnstandort hindeutet. Der Anteil der Bauaufwendungen für den Wohnbau an den gesamten Bauaufwendungen belief sich in der Zentralschweiz im Jahr 2013 auf 72.5 Prozent, während er im Schweizer Mittel 62.4 Prozent betrug. Im Gegensatz dazu liegen die Ausgaben für Infrastruktur- und Betriebsbauten in der Zentral-schweiz anteilsmässig deutlich unterhalb des gesamtschweizerischen Durchschnitts.

Tab. 3-11 Anteile der Bauaufwendungen 2013 in der Zentralschweiz und in der Schweiz nach Bauarten

Infrastrukturbau Wohnbauten Betriebsbauten TOTAL

Region Zentralschweiz 9.3 72.5 18.2 100.0

Schweiz 14.8 62.4 22.8 100.0

Anteile in Prozent Quelle: BFS, BAKBASEL

Historische Entwicklung

Die Bauaufwendungen in der Zentralschweiz haben sich in den vergangenen Jahren sehr unterschiedlich entwickelt. Den Boomjahren 2003/2004 und 2009 stehen immer wieder starke Einbrüche gegenüber. So auch im Jahr 2008, als gegenüber dem Vorjahr ein Einbruch von 9.5 Prozent verzeichnet wurde. Entgegen dem gesamtschweizerischen Trend verzeichnete die Zentralschweiz in den Jahren 2010 und 2011 negative Wachstumsraten. 2012 war hingegen geprägt von Nachholeffekten, wodurch die höchste Wachstumsrate aller Regionen erzielt wurde. Auch im Jahr 2013 dürften die Bauaufwendungen in der Zentralschweiz ge-mäss unserer Schätzung um 3.1 Prozent gestiegen sein.

Kurz- und mittelfristig zu erwartende Entwicklungen

Während die gesamtschweizerischen Bauaufwendungen nach dem starken Jahr 2014 bereits 2015 ab-nehmen dürften, hält das positive Wachstum in der Zentralschweiz noch an (2014: +4.6%; 2015: +1.9%). Im Jahr 2014 stützt der Wohnbau diese positive Entwicklung. 2015 kommen die Impulse vor allem aus dem Infrastruktur- und Betriebsbau. Bei den Betriebsbauten leistet hierbei der Bau der «Mall of Switzer-land» in Ebikon, dessen Spatenstich im Juni 2014 stattfand, einen beachtlichen Beitrag. Zwar wächst der Infrastrukturbau noch schneller als der Betriebsbau (+7.4% bzw. +3.3%), aufgrund der geringeren Be-deutung ist der Wachstumsbeitrag jedoch in etwa gleich gross.

32 Alle Investitionsangaben ausgedrückt in Preisen des Jahres 2012 33 Bei Erstellung dieser Publikation lagen offizielle Daten zu den Bauausgaben bis zum Jahr 2012 vor. Die Angaben für

das Jahr 2013 beruhen auf Schätzungen von BAKBASEL.

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Region Zentralschweiz Hochbauprognose 2014 - 2020

116 BAKBASEL

Mittelfristig werden sich die Bauaufwendungen in der Zentralschweiz im Gleichschritt mit der Ge-samtschweiz entwickeln. Für die Jahre 2016 bis 2020 rechnen wir sowohl für die Zentralschweiz als auch für die Gesamtschweiz mit einem durchschnittlichen Jahreswachstum von 0.7 Prozent pro Jahr. Auch die Entwicklungen aller drei Bausparten verlaufen parallel zum Schweizer Durchschnitt. Die höchste Dynamik wird im Infrastrukturbau erwartet (Ø +2.6% p.a.).

Abb. 3-44 Bauaufwendungen Region Zentralschweiz und Schweiz (inkl. Unterhaltsarbeiten)

90

100

110

120

130

140

150

160

170

180

190

80 82 84 86 88 90 92 94 96 98 00 02 04 06 08 10 12 14 16 18 20

CH Zentralschweiz Prognosen

Indexiertes reales Investitionsvolumen, 1980=100 Quelle: BFS, BAKBASEL

Abb. 3-45 Entwicklung Bauaufwendungen nach Bauarten in der Region Zentralschweiz (inkl. Unterhaltsarbeiten)

60

80

100

120

140

160

180

200

220

240

260

280

80 82 84 86 88 90 92 94 96 98 00 02 04 06 08 10 12 14 16 18 20

Total

Infras trukturbau

Betriebsbau

Wohnbau

Prognosen

Indexiertes reales Investitionsvolumen, 1980=100 Quelle: BFS, BAKBASEL

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Hochbauprognose 2014 - 2020 Region Zentralschweiz

BAKBASEL 117

Tab. 3-12 Bauaufwendungen nach Bauarten in der Region Zentralschweiz (inkl. Unterhaltsarbeiten)34

(Luzern, Nidwalden, Obwalden, Schwyz, Uri, Zug)

Jahr

Infrastrukturbau Wohnbau Betriebsbau Hochbau gesamt

in Mio. CHF Veränderung ggü. Vorjahr

in Mio. CHF Veränderung ggü. Vorjahr

in Mio. CHF Veränderung ggü. Vorjahr

in Mio. CHF Veränderung ggü. Vorjahr

2009-13 Ø 541 -4.4% 3'385 4.9% 1'022 -6.4% 4'948 1.4%

2014 481 -1.1% 3'998 5.4% 989 4.2% 5'468 4.6%

2015 516 7.4% 4'033 0.9% 1'022 3.3% 5'572 1.9%

2016 534 3.4% 3'954 -2.0% 1'037 1.4% 5'525 -0.8%

2017 546 2.3% 3'972 0.5% 1'040 0.3% 5'558 0.6%

2018 558 2.1% 4'001 0.7% 1'035 -0.5% 5'594 0.6%

2019 571 2.4% 4'043 1.0% 1'049 1.3% 5'662 1.2%

2020 586 2.6% 4'111 1.7% 1'066 1.7% 5'763 1.8%

Real, Preisbasis 2012 Quelle: BFS, BAKBASEL

3.6.3 Infrastrukturbauten

Reale Bauaufwendungen 2014: -1.1% (0.5 Mrd. CHF)

Reale Bauaufwendungen 2015: +7.4% (0.5 Mrd. CHF)

Reale Bauaufwendungen 2016-2020: Ø +2.6% pro Jahr (Ø 0.6 Mrd. CHF p.a.)

Kurzfristprognosen 2014 und 2015

Der rückläufige Trend bei den Infrastrukturbauten in der Zentralschweiz seit 2010 setzt sich bis ins Jahr 2014 fort. Im Jahr 2015 wird der Trend dank Nachholeffekten und einem entsprechend hohen Wachstum von 7.4 Prozent gebrochen. Zurückzuführen ist dies auf die starke Zunahme der Baugesuche für Infra-strukturbauten seit Juli 2013. Mit diesem starken Wachstum wird allerdings das Niveau von vor 2010 noch nicht wieder erreicht. Dies dürfte erst längerfristig (2020) wieder der Fall sein.

Mittelfristig zu erwartende Trends

Nach dem hohen Wachstum des Jahres 2015 wird ab dem Jahr 2016 ein anhaltend positiver Wachstums-trend einsetzen, wenn auch mit tieferen Zunahmen als 2015. Wir rechnen mittelfristig mit einer durch-schnittlichen jährlichen Zunahme um 2.6 Prozent, was etwas über dem Schweizer Durchschnitt liegt (+2.2% p.a.). Die Nachfrage nach Infrastrukturbauten wird vor allem durch das Bevölkerungswachstum, insbesondere durch die Anzahl schulpflichtiger Kinder und älterer Menschen, beeinflusst. Insbesondere die Gruppe der älteren Menschen weist gemäss Prognosen des BFS in der mittleren Frist in der Zentralschweiz einen überdurchschnittlichen Trend auf. Dies führt dazu, dass die Sozialbauinvestitionen als wichtiger Treiber des Infrastrukturbaus gesehen werden. Als ein weiterer Faktor, der die Nachfrage nach Infrastruk-turbauten in der Zentralschweiz ankurbeln dürfte, ist die robuste BIP-Entwicklung zu nennen.

34 Weitere detaillierte Tabellen finden sich im Tabellenanhang.

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Region Zentralschweiz Hochbauprognose 2014 - 2020

118 BAKBASEL

3.6.4 Wohnbauten

Reale Bauaufwendungen 2014: +5.4% (4.0 Mrd. CHF)

Reale Bauaufwendungen 2015: +0.9% (4.0 Mrd. CHF)

Reale Bauaufwendungen 2016-2020: Ø +0.4% pro Jahr (Ø 4.0 Mrd. CHF p.a.)

Kurzfristprognosen 2014 und 2015

Nach zum Teil sehr starken Wachstumsraten seit 2009 bleibt dieser Trend bei den Bauaufwendungen für den Wohnbau auch 2014 bestehen (+5.4%). Im schweizweiten Vergleich liegt diese Wachstumsrate leicht unter dem Schweizer Mittel (+5.9%), während sie in den Jahren zuvor noch deutlich darüber gelegen hatte (bspw. 2013: +7.4% vs. +2.4% in der Gesamtschweiz).

Im Jahr 2015 wird die Dynamik im Zentralschweizer Wohnbau noch weiter abgebremst. Mit einem Plus von 0.9 Prozent ereignet sich die Verlangsamung jedoch deutlich weniger abrupt als im Rest der Schweiz (-2.4%). Die Zahl der Baugesuche verringerte sich in der Zentralschweiz später als in der Gesamtschweiz. Das Wohnbauvolumen stagniert somit bei vier Milliarden Franken.

Abb. 3-46 Leerstandsquoten 2013 Region Zentralschweiz Abb. 3-47 Altersstruktur der Bevölkerung Zentralschweiz

0.0% 0.5% 1.0% 1.5% 2.0% 2.5% 3.0%

Schweiz

Zentralschweiz

LU

UR

OW

NW

SZ

ZG

0

100'000

200'000

300'000

400'000

500'000

600'000

700'000

800'000

900'000

1990 2000 2020

0-14 15-65 >65

Leere Wohnungen in Prozent des Wohnungsbestandes Quelle: BFS

Anzahl Personen Quelle: BFS

Mittelfristig zu erwartende Trends

Auch mittelfristig (bis 2020) werden die Bauaufwendungen im Wohnbau bei ungefähr vier Milliarden Fran-ken verharren. Wir gehen von 2016 bis 2020 von einem jährlichen durchschnittlichen Wachstum von 0.4 Prozent aus. Dieser mittelfristige Trend liegt leicht über dem schweizerischen Mittelwert (+0.2%). Neben der robusten Bevölkerungsdynamik stützt das anhaltend kräftige Wirtschaftswachstum die Wohn-bautätigkeit in der Zentralschweiz. Bremsend wirken hingegen die Verknappung der Baulandreserven sowie die prognostizierte Zinswende. Zusätzlich dürften die Bauaufwendungen durch einen Rückgang im Zweitwohnungsbau im Zusammenhang mit der Umsetzung der Zweitwohnungsbauinitiative geschmälert werden. Dies gilt insbesondere für diejenigen Zentralschweizer Kantone, die einen hohen Tourismus-Anteil an der Wertschöpfung haben.

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Hochbauprognose 2014 - 2020 Region Zentralschweiz

BAKBASEL 119

Abb. 3-48 Bevölkerungsentwicklung in der Region Zentralschweiz

0.0%

0.5%

1.0%

1.5%

2.0%

2.5%

3.0%

3.5%

4.0%

2014 2015 2016 - 2020

Schweiz Total Zentralschweiz Total

Schweiz jünger als 15 Zentralschweiz jünger als 15

Schweiz älter als 65 Zentralschweiz älter als 65

Veränderung p.a. in Prozent Quelle: Entwicklung Schweiz gemäss hohem BFS-Bevölkerungsszenario, Abschätzung Regionen BAKBASEL

3.6.5 Betriebsbauten

Reale Bauaufwendungen 2014: +4.2% (1.0 Mrd. CHF)

Reale Bauaufwendungen 2015: +3.3% (1.0 Mrd. CHF)

Reale Bauaufwendungen 2016-2020: Ø +0.8% pro Jahr (Ø 1.0 Mrd. CHF p.a.)

Kurzfristprognosen 2014 und 2015

Die Entwicklung der Betriebsbauaufwendungen in der Zentralschweiz ist geprägt von Grossprojekten. Während der Bau des Hotels «The Chedi» in Andermatt in den vergangenen Jahren starken Einfluss auf die Betriebsbauvolumen hatte, wird ab 2014 der Bau der «Mall of Switzerland» in Ebikon zu hohen Bau-aufwendungen führen. Die «Mall of Switzerland» ist das drittgrösste Einkaufs- und Unterhaltungszentrum der Schweiz. Sie umfasst ca. 73‘000 Quadratmetern wird 2017 fertiggestellt sein. Dank dieses Grosspro-jekts wächst der Zentralschweizer Betriebsbau 2014 und in den folgenden Jahren deutlich schneller als der Durchschnitt der übrigen Schweizer Regionen. Im Jahr 2015 belegt die Zentralschweiz deshalb nicht nur beim Betriebsbau, sondern auch bei den gesamten Bauaufwendungen den ersten Rang im Wachstumsran-king der Schweizer Grossregionen.

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Region Zentralschweiz Hochbauprognose 2014 - 2020

120 BAKBASEL

Abb. 3-49 Entwicklung der Zahl der Erwerbstätigen Zentralschweiz

Abb. 3-50 Sektorielles Trendwachstum 2014 – 2020 Zentralschweiz

-3.0%

-2.0%

-1.0%

0.0%

1.0%

2.0%

3.0%

4.0%

5.0%

00 02 04 06 08 10 12 14 16 18 20

Schweiz

Zentrals chwei z

-0.5%

0.0%

0.5%

1.0%

1.5%

2.0%

2.5%

Landwirtschaft Sekundärer Sektor Tertiärer Sektor

Schweiz Zentrals chwei z

Zuwachs gegenüber Vorjahr in Prozent Quelle: BFS, BAKBASEL

Real, durchschnittlicher jährlicher Zuwachs in Prozent Quelle: BAKBASEL

Mittelfristig zu erwartende Trends

Auch mittelfristig zeigt sich der Einfluss von Grossprojekten im Betriebsbau. Sobald ein Grossprojekt abge-schlossen ist, reduzieren sich die Bauaufwendungen des Bereichs, da es sich bei Grossprojekten um Son-dereffekte handelt. So führte beispielsweise die Eröffnung des «Chedi» zu einem Rückgang der Betriebs-bauvolumen 2013 um 6.1 Prozent. Ähnliche Effekte werden deshalb nach Abschluss der Bauarbeiten an der «Mall of Switzerland» für 2017 erwartet. Wir rechnen somit für die Periode 2016 – 2020 mit einem unterdurchschnittlichen Wachstum bei den Betriebsbauten in der Zentralschweiz (+0.8% ggü. +1.1% in der Gesamtschweiz). Damit gehört die Zentralschweiz – obwohl sie gesamtwirtschaftlich schneller wächst als die Gesamtschweiz – mittelfristig beim Betriebsbau zu den am wenigsten dynamischen Grossregionen der Schweiz.

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Hochbauprognose 2014 - 2020 Region Ostschweiz

BAKBASEL 121

3.7 Region Ostschweiz Region Ostschweiz

3.7.1 Regionalwirtschaftliche Rahmenbedingungen

Die Region Ostschweiz umfasst die Kantone Appenzell-Ausserrhoden und -Innerrhoden, Glarus, Schaffhausen, St. Gallen und Thurgau. In der Region wurden 2013 etwa 9.7 Prozent des nominalen nationalen Bruttoinlandsprodukts (BIP) generiert. Der Kanton St. Gallen ist der wirtschaftlich und bevölke-rungsmässig wichtigste Kanton der Region – mehr als die Hälfte der wirtschaftlichen Leistung der Region Ostschweiz wird im Kanton St. Gallen erbracht. An zweiter Stelle steht der Kanton Thurgau, welcher knapp einen Viertel zur regionalen Wertschöpfung beisteuert. Die Ostschweiz ist ein traditioneller Produktions-standort mit starkem Fokus auf der Exportwirtschaft.

Der Anteil des sekundären Sektors an der nominalen Gesamt-Bruttowertschöpfung betrug im Jahr 2013 in der Ostschweiz 36.7 Prozent. In der gesamten Schweiz lag der entsprechende Anteil bei lediglich 26.7 Prozent. Diese Tatsache spiegelt vor allem die hohe Bedeutung der Investitionsgüterindustrie in der Ostschweiz wider. Das Baugewerbe bildet mit Anteilen von jeweils über 10 Prozent an der Gesamt-Bruttowertschöpfung insbesondere in den eher kleinen Kantonen Appenzell-Innerrhoden und Glarus einen äusserst wichtigen Wirtschaftszweig.

Abb. 3-51 Bruttoinlandsprodukt Schweiz / Region Ostschweiz Abb. 3-52 Anteile der Sektoren am BIP, Region Ostschweiz

-3%

-2%

-1%

0%

1%

2%

3%

4%

5%

6%

00 02 04 06 08 10 12 14 16 18 20

Schweiz

Os ts chweiz

1.5%

36.7%

61.8%

Landwi rtschaft Sekundärer Sektor Tertiärer Sektor

Real, Zuwachs gegenüber Vorjahr in Prozent Quelle: BFS, BAKBASEL

Anteile 2013 Quelle: BAKBASEL

Entsprechend der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung der Schweiz beschleunigte sich das Wirtschafts-wachstum im Jahr 2013 auch in den Kantonen der Grossregion Ostschweiz. Die Zunahme des realen Brut-toinlandsprodukts in der Region Ostschweiz lag im Jahr 2013 bei 1.7 Prozent und damit leicht unter dem schweizerischen Durchschnitt (+2.0%).

Im Jahr 2014 erwarten wir sowohl für die Region Ostschweiz (+1.7%) wie für die Gesamtschweiz (+2.0%) identische Wachstumsraten des realen Bruttoinlandsproduktes wie im Jahr 2013. Das verarbei-tende Gewerbe dürfte im laufenden Jahr 2014 auch in der Ostschweiz vom verbesserten Wirtschaftsum-feld profitieren. Allerdings ist für den sekundären Sektor insgesamt entgegen dem gesamtschweizerischen Trend keine Wachstumsbeschleunigung zu erwarten (2013: +1.5%, 2014: +1.3%). Dies lässt sich unter anderem darauf zurückführen, dass der Life-Sciences-Bereich des Kantons Schaffhausen sowie St. Gallens und Thurgaus Investitionsgüterindustrien für die Region schmerzhafte Stellenreduktionen bzw. Unterneh-mensschliessungen zu verkraften haben.

Für das Jahr 2015 erwarten wir eine weitere Beschleunigung des Ostschweizer Wirtschaftswachstums. Insbesondere die Erholung des sekundären Sektors dürfte dazu beitragen, dass sich die Ostschweizer Wirtschaft der Dynamik der Gesamtschweiz nähert und ebenfalls eine Wachstumsrate jenseits der 2-Prozent-Marke erzielen könnte.

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Region Ostschweiz Hochbauprognose 2014 - 2020

122 BAKBASEL

3.7.2 Entwicklung der Bauaufwendungen im Überblick

Reale Bauaufwendungen 2014: +0.6% (5.7 Mrd. CHF)

Reale Bauaufwendungen 2015: -4.3% (5.4 Mrd. CHF)

Reale Bauaufwendungen 2016-2020: Ø +1.0% pro Jahr (Ø 5.5 Mrd. CHF p.a.)

Der Anteil der Ostschweizer Bauaufwendungen am Total der Schweiz betrug im Jahr 201335 nach unseren Schätzungen 11.1 Prozent und lag damit auf etwas höherem Niveau als der Anteil der Ostschweizer Wert-schöpfung an der schweizerischen Gesamtwirtschaft (9.7%). Der Baubranche kommt damit in der Ost-schweiz eine überdurchschnittlich hohe Bedeutung zu. Die Bedeutung der einzelnen Unterbauarten weicht ebenfalls von den gesamtschweizerischen Werten ab (vgl. Tab. 3-13). Der Anteil der Bauaufwendungen für den Wohnbau befindet sich deutlich über dem schweizerischen Mittelwert, wohingegen der Anteil der Bauaufwendungen für Infrastrukturbauten unterhalb des schweizerischen Durchschnitts liegt.

Tab. 3-13 Anteile der Bauaufwendungen 2013 in der Ostschweiz und in der Schweiz nach Bauarten

Infrastrukturbau Wohnbau Betriebsbau TOTAL

Region Ostschweiz 10.7 68.3 21.0 100.0

Schweiz 14.8 62.4 22.8 100.0

Anteile in Prozent Quelle: BFS, BAKBASEL

Historische Entwicklung

Mit Ausnahme des Jahres 2006 erlebte die Ostschweiz von 2002 bis zur Finanzkrise 2007 einen für Schweizer Verhältnisse überdurchschnittlichen Bauboom. Im Gegensatz zur Entwicklung in der Ge-samtschweiz hielt die Krise in der Ostschweiz mit stagnierenden Hochbauaufwendungen im Jahr 2009 etwas länger an. Das wechselhafte Investitionsklima setzte sich 2010 fort, was zu starken Rückgängen im Betriebs- (-15.4%) und Infrastrukturbau (-8.0%) führte. Dank der anhaltend kräftigen Entwicklung des wichtigen Wohnbaus (+20.0%) resultierte im Jahr 2010 dennoch ein hohes Wachstum der gesamten Hochbauaufwendungen in der Ostschweiz (+7.1%).

Im Jahr 2012 wurde das gesamthafte Wachstum von 3.9 Prozent insbesondere durch die Dynamik im Betriebs- (+6.4%) und Infrastrukturbau (+15.1%) geprägt. Die Wachstumsrate der Bauaufwendungen im Jahr 2013 dürfte gemäss unseren Schätzungen bei 3.2 Prozent liegen, wobei sich die Entwicklung des Wohnbaus besonders dynamisch zeigte. Von 2009 bis 2013 expandierten die realen Bauaufwendungen in der Ostschweiz im Jahresdurchschnitt insgesamt mit 3.8 Prozent (CH: +3.3%).

35 Bei Erstellung dieser Publikation lagen offizielle Daten zu den Bauausgaben bis zum Jahr 2012 vor. Die Angaben für

das Jahr 2013 beruhen auf Schätzungen von BAKBASEL.

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Hochbauprognose 2014 - 2020 Region Ostschweiz

BAKBASEL 123

Kurz- und mittelfristig zu erwartende Entwicklungen

Während der Hochbau in der Gesamtschweiz (+4.6%) im Jahr 2014 erneut kräftig zulegen dürfte, zeich-net sich in der Ostschweiz das Ende des Baubooms ab. So deuten die vorauslaufenden Indikatoren (Bau-bewilligungen und -gesuche) auf einen Abwärtstrend hin. Immerhin dürften die realen Bauaufwendungen in der Ostschweiz im Jahr 2014 trotz deutlich rückläufigem Volumen der Baubewilligungen nochmals leicht zulegen (+0.6%). Von entscheidender Bedeutung dafür ist die rege Bautätigkeit zu Jahresanfang aufgrund der guten Wetterbedingungen.

Im Jahr 2015 dürfte sich der Abwärtstrend in einer negativen Wachstumsrate des Hochbaus manifestieren. Wir erwarten einen Einbruch der realen Bauaufwendungen in der Ostschweiz von 4.3 Prozent. Ebenfalls negativ, wobei deutlich weniger ausgeprägt, dürfte das gesamtschweizerische Wachstum des Hochbaus ausfallen (-0.9%).

Verantwortlich für den Rückgang des Ostschweizer Hochbaus zeichnet hauptsächlich die rückläufige Ent-wicklung des wichtigsten Segments Wohnbau. Entgegen dem allgemeinen Trend entwickelt sich der Infra-strukturbau der Ostschweiz mit Wachstumsraten von 3 bis 4 Prozent in den Jahren 2014 und 2015 recht erfreulich.

Aufgrund der erschwerten Rahmenbedingungen (Zweitwohnungsinitiative, verschärfte Finanzierungsbe-dingungen) dürfte sich der Hochbau in der Schweiz auch im darauf folgenden Jahr 2016 nur verhalten entwickeln. Für die Ostschweiz ist lediglich von einer Stagnation der Bauaufwendungen auszugehen. In den Jahren 2017 bis 2020 dürfte die Trendumkehr gelingen und der Ostschweizer Hochbau wieder positive Wachstumsraten verzeichnen. Mit einem durchschnittlichen Wachstum von gut einem Prozent pro Jahr bleibt die erwartete Dynamik allerdings deutlich hinter der jüngsten Boomphase zurück.

Abb. 3-53 Bauaufwendungen Region Ostschweiz und Schweiz (inkl. Unterhaltsarbeiten)

90

100

110

120

130

140

150

160

170

180

190

80 82 84 86 88 90 92 94 96 98 00 02 04 06 08 10 12 14 16 18 20

CH Ostschweiz

Prognosen

Indexiertes reales Investitionsvolumen, 1980=100 Quelle: BFS, BAKBASEL

Page 140: Prognosen und Analysen zur Schweizer Bauwirtschaft ......Prognosen um 4.9 Prozent zunehmen – dies ist das stärkste Wachstum seit dem Jahr 1994. Der Anstieg ist dabei breit abgestützt

Region Ostschweiz Hochbauprognose 2014 - 2020

124 BAKBASEL

Abb. 3-54 Entwicklung Bauaufwendungen nach Bauarten in der Region Ostschweiz (inkl. Unterhaltsarbeiten)

60

80

100

120

140

160

180

200

220

240

260

280

80 82 84 86 88 90 92 94 96 98 00 02 04 06 08 10 12 14 16 18 20

Total

Infras trukturbau

Betriebsbau

Wohnbau

Prognosen

Indexiertes reales Investitionsvolumen, 1980=100 Quelle: BFS, BAKBASEL

Tab. 3-14 Bauaufwendungen nach Bauarten in der Region Ostschweiz (inkl. Unterhaltsarbeiten)36

(Appenzell-Ausserrhoden, Appenzell-Innerrhoden, Glarus, Schaffhausen, St. Gallen, Thurgau)

Jahr

Infrastrukturbau Wohnbau Betriebsbau Hochbau gesamt

in Mio. CHF Veränderung ggü. Vorjahr

in Mio. CHF Veränderung ggü. Vorjahr

in Mio. CHF Veränderung ggü. Vorjahr

in Mio. CHF Veränderung ggü. Vorjahr

2009-13 Ø 615 -3.9% 3'495 6.6% 1'162 -2.3% 5'272 3.0%

2014 594 -0.9% 3'903 1.6% 1'157 -2.1% 5'654 0.6%

2015 616 3.6% 3'684 -5.6% 1'109 -4.1% 5'409 -4.3%

2016 639 3.9% 3'623 -1.6% 1'129 1.7% 5'391 -0.3%

2017 652 2.0% 3'635 0.3% 1'142 1.2% 5'429 0.7%

2018 659 1.1% 3'657 0.6% 1'151 0.8% 5'467 0.7%

2019 672 2.0% 3'689 0.9% 1'162 1.0% 5'523 1.0%

2020 688 2.3% 3'746 1.5% 1'178 1.4% 5'611 1.6%

Real, Preisbasis 2012 Quelle: BFS, BAKBASEL

36 Weitere detaillierte Tabellen finden sich im Tabellenanhang.

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Hochbauprognose 2014 - 2020 Region Ostschweiz

BAKBASEL 125

3.7.3 Infrastrukturbauten

Reale Bauaufwendungen 2014: -0.9% (0.6 Mrd. CHF)

Reale Bauaufwendungen 2015: +3.6% (0.6 Mrd. CHF)

Reale Bauaufwendungen 2016-2020: Ø +2.2% pro Jahr (Ø 0.7 Mrd. CHF p.a.)

Kurzfristprognosen 2014 und 2015

Nachdem die Infrastrukturbau-Investitionen in der Region Ostschweiz im Zeitraum von 2007 bis 2013 mit durchschnittlich minus 7.9 Prozent jährlich einen erheblichen Einbruch erlitten, zeichnet sich eine Trendumkehr ab. Zwar muss im Jahr 2014 mit einem weiteren Rückgang der Bauaufwendungen gerechnet werden, allerdings zeichnet sich aufgrund der zuletzt stabilen Entwicklung der Baubewilligungen ein ledig-lich geringes Minus von unter einem Prozent ab. Für das Jahr 2015 erwarten wir ein Wachstum von 3.6 Prozent. Einerseits deutet sich der Aufschwung in der positiven Entwicklung der Baugesuche an, an-derseits gehen wichtige Impulse von der demografischen Entwicklung aus. Die Alterung der Bevölkerung und das damit verbundene deutlich über dem schweizerischen Durchschnitt verlaufende Wachstum der Bevölkerungsgruppe der über 65-jährigen Personen zeigen sich in einem zunehmenden Bedarf an Infra-strukturbauten in der Ostschweiz.

Mittelfristig zu erwartende Trends

Auch für die Jahre 2016 und 2017 erwarten wir hohe Wachstumsraten im Ostschweizer Infrastrukturbau (+3.9% bzw. +2.0%). Die ansteigende Nachfrage im Bereich Infrastrukturbau äussert sich in der mittleren Frist durch die Realisierung verschiedener Grossprojekte im Gesundheitswesen. So stehen beispielsweise in den Kantonen St. Gallen und Thurgau Erweiterungen der Kantonsspitäler bevor. Insgesamt ist für die mittlere bis längere Frist von 2016 bis 2020 von einem Wachstum der Bauaufwendungen im Infrastruktur-bau von durchschnittlich 2.2 Prozent pro Jahr auszugehen.

3.7.4 Wohnbauten

Reale Bauaufwendungen 2014: +1.6% (3.9 Mrd. CHF)

Reale Bauaufwendungen 2015: -5.6% (3.7 Mrd. CHF)

Reale Bauaufwendungen 2016-2020: Ø +0.2% pro Jahr (Ø 3.7 Mrd. CHF p.a.)

Kurzfristprognosen 2014 und 2015

Im Ostschweizer Wohnbau deutet sich eine Abschwächung der Dynamik an. So verzeichnen die Baubewil-ligungen im Jahresverlauf einen Rückgang, wobei sich die Abwärtstendenz in den letzten Monaten noch verstärkte. Gestützt wurde der Wohnbau zu Beginn des Jahres 2014 jedoch von guten Wetterbedingun-gen, die eine rege Bautätigkeit im ersten Quartal ermöglichten. Insgesamt erwarten wir 2014 ein modera-tes Wachstum der realen Bauaufwendungen in der Ostschweiz von 1.4 Prozent. Auf gesamtschweizeri-scher Ebene dürfte der Boom im Wohnbau dagegen 2014 noch anhalten (CH+ 5.9%).

Im Jahr 2015 dürfte dann die Trendumkehr auch auf gesamtschweizerischer Ebene folgen und die Bau-aufwendungen um 2.4 Prozent abnehmen. In der Ostschweiz muss angesichts der sehr schlechten Ent-wicklung der Baugesuche mit einem deutlich stärkeren Einbruch gerechnet werden. Auch die Belastung durch die Zweitwohnungsinitiative trägt einen Teil zum erwarteten kräftigen Minus von 5.6 Prozent der realen Bauaufwendungen bei.

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Region Ostschweiz Hochbauprognose 2014 - 2020

126 BAKBASEL

Abb. 3-55 Leerstandsquoten 2013 Region Ostschweiz Abb. 3-56 Altersstruktur der Bevölkerung Ostschweiz

0.0% 0.5% 1.0% 1.5% 2.0%

Schweiz

Ostschweiz

AR

AI

GL

SH

SG

TG

0

200'000

400'000

600'000

800'000

1'000'000

1'200'000

1990 2000 2020

0-14 15-65 >65

Leere Wohnungen in Prozent des Wohnungsbestandes Quelle: BFS

Anzahl Personen Quelle: BFS

Mittelfristig zu erwartende Trends

Auch im Jahr 2016 dürfte der Ostschweizer Wohnbau eine negative Wachstumsrate verzeichnen, wobei sich das erwartete Minus von 2.1 Prozent etwa im landesweiten Durchschnitt bewegen dürfte. Allmählich dürfte sich der Wohnbau in der Folge vom Einbruch erholen, wobei eine der jüngsten Vergangenheit ähnli-che Boomphase nicht abzusehen ist. Sowohl für den gesamtschweizerischen Durchschnitt wie für die Ost-schweiz sind für den Zeitraum 2016 bis 2020 jährliche Wachstumsraten der Wohnbauaufwendungen von durchschnittlich etwa 0.2 Prozent zu erwarten.

Abb. 3-57 Bevölkerungsentwicklung in der Region Ostschweiz

0.0%

0.5%

1.0%

1.5%

2.0%

2.5%

3.0%

3.5%

4.0%

2014 2015 2016 - 2020

Schweiz Total Ostschweiz Total

Schweiz jünger als 15 Ostschweiz jünger als 15

Schweiz älter als 65 Ostschweiz älter als 65

Veränderung p.a. in Prozent Quelle: Entwicklung Schweiz gemäss hohem BFS-Bevölkerungsszenario

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Hochbauprognose 2014 - 2020 Region Ostschweiz

BAKBASEL 127

3.7.5 Betriebsbauten

Reale Bauaufwendungen 2014: -2.1% (1.2 Mrd. CHF)

Reale Bauaufwendungen 2015: -4.1% (1.1 Mrd. CHF)

Reale Bauaufwendungen 2016-2020: Ø +1.1% pro Jahr (Ø 1.2 Mrd. CHF p.a.)

Kurzfristprognosen 2014 und 2015

Angesichts der schwachen Entwicklung der vorauslaufenden Indikatoren zeichnet sich für den Ostschwei-zer Betriebsbau ein deutlicher Abwärtstrend ab. So verzeichnen die Baubewilligungen in den letzten 18 Monaten einen Rückgang mit zuletzt verstärktem Abwärtstrend. Noch deutlicher im Minus befindet sich in dieser Periode das Volumen der Baugesuche, wobei in jüngster Zeit ebenfalls eine stärker negative Ten-denz auszumachen ist. Insgesamt muss deshalb in der kurzen Frist im Betriebsbau in der Ostschweiz mit negativen Wachstumsraten gerechnet werden.

Wir prognostizieren für die realen Bauaufwendungen im Ostschweizer Betriebsbau in den Jahren 2014 und 2015 Einbussen von 2.1 bzw. 4.1 Prozent. Im Vergleich dazu präsentiert sich die Lage in den übrigen Schweizer Regionen weniger misslich. So wächst der Betriebsbau im schweizerischen Durchschnitt im Jahr 2014 noch mit 0.4 Prozent und weist erst 2015 eine leicht rückläufige Entwicklung auf (-0.4%).

Abb. 3-58 Entwicklung der Zahl der Erwerbstätigen Schweiz und Ostschweiz

Abb. 3-59 Sektorielles Trendwachstum 2014 – 2020 Schweiz und Ostschweiz

-1%

0%

1%

2%

3%

4%

5%

6%

00 02 04 06 08 10 12 14 16 18 20

Schweiz

Os ts chweiz

-0.5%

0.0%

0.5%

1.0%

1.5%

2.0%

2.5%

Landwirtschaft Sekundärer Sektor Tertiärer Sektor

Schweiz Os ts chweiz

Zuwachs gegenüber Vorjahr in Prozent Quelle: BFS, BAKBASEL

Real, durchschnittlicher jährlicher Zuwachs in Prozent Quelle: BAKBASEL

Mittelfristig zu erwartende Trends

Den schlechten Prognosen für den Ostschweizer Betriebsbau in der kurzen Frist stehen mittelfristig deut-lich bessere Aussichten gegenüber. Nach der rückläufigen Entwicklung in den Jahren 2014 und 2015 dürf-te der Betriebsbau ab 2016 wieder auf einen positiven Wachstumspfad zurückkehren. Für den gesamten Prognosezeitraum von 2016 bis 2020 erwarten wir ein durchschnittliches Wachstum von 1.1 Prozent pro Jahr. Damit gelingt es der Ostschweiz auch mit der Entwicklung der übrigen Regionen mitzuhalten. Im gesamtschweizerischen Durchschnitt kann ebenfalls von jährlichen Wachstumsraten knapp über der 1-Prozent-Marke ausgegangen werden.

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Region Südschweiz Hochbauprognose 2014 - 2020

128 BAKBASEL

3.8 Region Südschweiz Region Südschweiz

3.8.1 Regionalwirtschaftliche Rahmenbedingungen

Zur Region Südschweiz zählen die Kantone Tessin, Graubünden und Wallis. Mit einem Anteil von knapp 9 Prozent am Schweizer Bruttoinlandsprodukt ist diese Region in wirtschaftlicher Hinsicht die zweitkleinste der betrachteten Regionen. Von besonderer Bedeutung für die Südschweiz ist der Tourismus. Daneben spielen auch einige Industriebranchen (Chemie/Pharma, Investitionsgüter) sowie der Tessiner Finanzplatz eine wichtige Rolle.

Die Wirtschaft der Südschweiz expandierte 2013 um 1.9 Prozent. Wachstumstreiber waren unter anderem das Baugewerbe und die unternehmensbezogenen Dienstleistungen. Die Anzahl der Hotelübernachtungen entwickelte sich 2013 mit einem Plus von 0.5 Prozent nur verhalten. Vor dem Hintergrund weiter rückläu-figer Gastronomieumsätze resultierte im Südschweizer Gastgewerbe insgesamt ein leichter Rückgang der Wertschöpfung um 0.4 Prozent. Im Jahr 2014 dürfte das Gastgewerbe in der Südschweiz wieder in die Wachstumszone finden (+0.7%). Insgesamt wird sich die Konjunktur in der Südschweiz 2014 voraussicht-lich leicht abschwächen. Wir gehen von einem Wachstum der regionalen Wirtschaftsleistung um 1.7 Prozent aus. Das regionale BIP der Südschweiz entwickelt sich damit im Vergleich zum Schweizer Durchschnitt leicht unterdurchschnittlich (CH: +2.0%).

Wir erwarten, dass sich die Südschweizer Konjunktur im Jahr 2015 nochmals leicht weiter abschwächt. Das regionale BIP dürfte um 1.6 Prozent zulegen (CH: +2.3%). Dies ist vor allem auf die Aussichten im Südschweizer Baugewerbe zurückzuführen, welches aufgrund der Zweitwohnungsinitiative ein Wertschöp-fungsminus verzeichnen dürfte. Hingegen wird sich die Wertschöpfung im Südschweizer Gastgewerbe dank einer erwarteten Trendwende in der Gastronomie voraussichtlich dynamischer als im laufenden Jahr entwickeln (+2.0%).

Für die folgenden Jahre ist in der Region eine leicht unterdurchschnittliche BIP-Entwicklung gegenüber der gesamten Schweiz zu erwarten. Die strukturellen Schwächen der Südschweiz als Randregion werden auch in Zukunft bestehen bleiben und die Wirtschaftsentwicklung bremsen. Mittelfristig (2016-2020) rechnen wir für die Südschweiz mit einem durchschnittlichen jährlichen BIP-Wachstum von 1.5 Prozent (CH: +1.8%).

Abb. 3-60 Bruttoinlandsprodukt Schweiz / Region Südschweiz Abb. 3-61 Anteile der Sektoren am BIP, Region Südschweiz

-3%

-2%

-1%

0%

1%

2%

3%

4%

5%

00 02 04 06 08 10 12 14 16 18 20

Schweiz

Südschweiz

1.0%

27.0%

72.0%

Landwirtschaft Sekundärer Sektor Tertiärer Sektor

Real, Zuwachs gegenüber Vorjahr in Prozent Quelle: BFS, BAKBASEL

Anteile 2013 Quelle: BAKBASEL

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Hochbauprognose 2014 - 2020 Region Südschweiz

BAKBASEL 129

3.8.2 Entwicklung der Bauaufwendungen im Überblick

Reale Bauaufwendungen 2014: +1.9% (6.7 Mrd. CHF)

Reale Bauaufwendungen 2015: -6.9% (6.3 Mrd. CHF)

Reale Bauaufwendungen 2016-2020: Ø -0.1% pro Jahr (Ø 6.1 Mrd. CHF p.a.)

Der Anteil der Wohnbauaufwendungen an den gesamten Hochbauinvestitionen in der Region Südschweiz fällt im Vergleich zur gesamten Schweiz überdurchschnittlich hoch aus (vgl. Tab. 3-15)37. Dies hängt vor allem mit der im Vergleich zur übrigen Schweiz hohen Tourismusintensität zusammen. Auch der Zweit-wohnungsbau spielte 2013 noch eine besondere Rolle. Der Anteil der Zweitwohnungen am gesamten Wohnungsbestand ist in der Südschweiz deutlich höher als im nationalen Durchschnitt. Unterdurchschnitt-lich sind hingegen die Anteile an Infrastruktur- und Betriebsbauaufwendungen. Insbesondere der Anteil des Betriebsbaus ist in der Südschweiz relativ niedrig.

Tab. 3-15 Anteile der Bauaufwendungen 2013 in der Südschweiz und in der Schweiz nach Bauarten

Infrastrukturbau Wohnbau Betriebsbau Total

Region Südschweiz 12.8 69.6 17.6 100.0

Schweiz 14.8 62.4 22.8 100.0

Anteile in Prozent Quelle: BFS, BAKBASEL

Historische Entwicklung

Betrachtet man die Entwicklung der Hochbauausgaben im Zeitraum von 2005 bis 2013, so stellt man fest, dass diese in der Südschweiz deutlich dynamischer verlaufen ist als jene in der Gesamtschweiz. Allerdings zeigen sich zwischen den einzelnen Jahren deutliche Unterschiede in den Entwicklungstendenzen.

Im Beobachtungszeitraum 2005 bis 2008 gingen die Hochbauinvestitionen in der Südschweiz um rund 4 Prozent zurück (CH: -4.4%). Verantwortlich für diese Entwicklung waren vor allem deutlich geringere Ausgaben im Bereich Wohnbau.

2009 erlebte der Südschweizer Hochbau ein ausserordentlich dynamisches Jahr. Die Wachstumsunter-schiede im Hochbau zwischen der Südschweiz und der Gesamtschweiz verstärkten sich deutlich zugunsten der Südschweiz. Dabei entwickelten sich alle drei Hochbaukategorien in der Südschweiz deutlich besser als im Schweizer Durchschnitt. Für die gesamten Hochbauausgaben ergibt sich 2009 in der Schweiz ein Wachstum von 3.5 Prozent, in der Südschweiz von 13.3 Prozent.

Auch 2010 entwickelte sich der Südschweizer Hochbau positiv, wenn auch das herausragende Wachstum des Jahres 2009 – vor allem aufgrund deutlich rückläufiger Infrastrukturbauausgaben – nicht mehr er-reicht werden konnte. Mit einem Plus der Hochbauausgaben von 3.4 Prozent (CH: +5.2%) wurde aber immer noch ein substanzielles Wachstum erreicht und das hohe Niveau aus dem Vorjahr übertroffen.

Der positive Trend der Jahre 2009 und 2010 setzte sich auch im Jahr 2011 fort. Vor allem der Infrastruk-turbau zeigte eine sehr dynamische Entwicklung (+16.3%). Insgesamt stiegen die Hochbauausgaben in der Südschweiz um 6.6 Prozent an.

37 Bei Erstellung dieser Publikation lagen offizielle Daten zu den Bauausgaben bis zum Jahr 2012 vor. Die Angaben für

das Jahr 2013 beruhen auf Schätzungen von BAKBASEL.

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Region Südschweiz Hochbauprognose 2014 - 2020

130 BAKBASEL

Auch 2012 setzte sich dieser positive Trend weiter fort. Die ausserordentlich hohe Dynamik der vergange-nen Jahre wurde allerdings nicht mehr erreicht. Hier schlug sich ein Rückgang in den Betriebsbauausgaben nieder. Die gesamten Hochbauausgaben sind um 1.9 Prozent angestiegen.

Im Jahr 2013 hat die Wachstumsdynamik der Hochbauausgaben wieder zugenommen. Dies ist hauptsäch-lich auf den Infrastrukturbau zurückzuführen, der um 9.5 Prozent expandieren konnte. Aber auch der Betriebsbau und der Wohnbau haben zugelegt (+3.1% bzw. +1.9%). Die Hochbauausgaben sind insge-samt um 3.0 Prozent und damit stärker als in der Gesamtschweiz gestiegen (CH: +2.5%).

Kurz- und mittelfristig zu erwartende Entwicklungen

Im Jahr 2014 dürfte sich das Wachstum der Hochbauinvestitionen abschwächen. Mit einem prognostizier-ten Anstieg von 1.9 Prozent für das Jahr 2014 liegt das Wachstum unter dem nationalen Durchschnitt von 4.2 Prozent. Während sich der Infrastrukturbau mit einem Plus von 2.7 Prozent im Schweizer Mittel (CH: +2.7%) entwickeln dürfte, ist im Wohnbau zwar von einer positiven, aber gesamtschweizerisch unter-durchschnittlichen Entwicklung auszugehen (+2.9%, CH: +5.9%). Für den Betriebsbau erwarten wir im Jahr 2014 einen Rückgang von 2.5 Prozent. In der Gesamtschweiz dürfte sich der Betriebsbau leicht posi-tiv entwickeln (+0.4%).

Im Jahr 2015 gehen wir davon aus, dass die schweizweiten Hochbauinvestitionen um 0.9 Prozent zurück-gehen. In der Südschweiz wird sich voraussichtlich ein deutlich stärkerer Rückgang zeigen. Die Hochbau-ausgaben in der Südschweiz dürften 2015 um 6.9 Prozent schrumpfen. Vor allem der Wohnbau ist für diese Prognose ausschlaggebend, da aufgrund der Zweitwohnungsinitiative der Zweitwohnungsbau rigoros eingeschränkt wird. Zudem wird das Niveau der Betriebsbauinvestitionen voraussichtlich nicht gehalten werden können. Der Infrastrukturbau hingegen dürfte sich weiterhin positiv entwickeln.

Mittelfristig (2016-2020) erwarten wir eine Stagnation der gesamten Hochbauausgaben für die Südschweiz (-0.1% p.a.; CH: +0.7% p.a.). Im Infrastrukturbau ist mit einer Zunahme von durchschnittlich 1.5 Prozent pro Jahr zu rechnen. Bei den Wohnbauaufwendungen (-0.6% p.a.) gehen wir mittelfristig von einer leicht negativen Entwicklung aus; die Betriebsbauinvestitionen dürften durchschnittlich um 0.4 Prozent pro Jahr zunehmen. Dies bedeutet zugleich, dass die Bauausgaben im Prognosezeitraum nicht mehr das Niveau erreichen werden wie vor Annahme der Zweitwohnungsinitiative. Ein positives Prognoserisiko ist allerdings nicht auszuschliessen. Die Chancen sich neu auftuender Opportunitäten für andere Bauarten, beispielswei-se im Erstwohnungsbau oder im industriell-gewerblichen Bereich, könnten beispielsweise unterschätzt werden.

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Hochbauprognose 2014 - 2020 Region Südschweiz

BAKBASEL 131

Abb. 3-62 Bauaufwendungen Region Südschweiz und Schweiz (inkl. Unterhaltsarbeiten)

90

100

110

120

130

140

150

160

170

180

190

80 82 84 86 88 90 92 94 96 98 00 02 04 06 08 10 12 14 16 18 20

CH Südschweiz

Prognosen

Indexiertes reales Investitionsvolumen, 1980=100 Quelle: BFS, BAKBASEL

Abb. 3-63 Entwicklung Bauaufwendungen nach Bauarten in der Region Südschweiz (inkl. Unterhaltsarbeiten)

60

80

100

120

140

160

180

200

220

240

260

280

80 82 84 86 88 90 92 94 96 98 00 02 04 06 08 10 12 14 16 18 20

Total

Infrastrukturbau

Betriebsbau

Wohnbau

Prognosen

Indexiertes reales Investitionsvolumen, 1980=100 Quelle: BFS, BAKBASEL

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Region Südschweiz Hochbauprognose 2014 - 2020

132 BAKBASEL

Tab. 3-16 Bauaufwendungen nach Bauarten in der Region Südschweiz (inkl. Unterhaltsarbeiten)38

(Graubünden, Tessin, Wallis)

Jahr

Infrastrukturbau Wohnbau Betriebsbau Hochbau gesamt

in Mio. CHF Veränderung ggü. Vorjahr

in Mio. CHF Veränderung ggü. Vorjahr

in Mio. CHF Veränderung ggü. Vorjahr

in Mio. CHF Veränderung ggü. Vorjahr

2009-13 Ø 751 4.8% 4'330 5.8% 1'092 5.1% 6'173 5.6%

2014 864 2.7% 4'721 2.9% 1'133 -2.5% 6'718 1.9%

2015 893 3.3% 4'263 -9.7% 1'097 -3.2% 6'252 -6.9%

2016 898 0.6% 4'026 -5.5% 1'097 0.0% 6'022 -3.7%

2017 914 1.7% 3'967 -1.5% 1'106 0.8% 5'986 -0.6%

2018 928 1.6% 4'008 1.1% 1'108 0.1% 6'044 1.0%

2019 943 1.6% 4'061 1.3% 1'102 -0.5% 6'106 1.0%

2020 962 2.1% 4'134 1.8% 1'117 1.3% 6'214 1.8%

Real, Preisbasis 2012 Quelle: BFS, BAKBASEL

38 Weitere detaillierte Tabellen finden sich im Tabellenanhang.

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Hochbauprognose 2014 - 2020 Region Südschweiz

BAKBASEL 133

3.8.3 Infrastrukturbauten

Reale Bauaufwendungen 2014: +2.7% (0.9 Mrd. CHF)

Reale Bauaufwendungen 2015: +3.3% (0.9 Mrd. CHF)

Reale Bauaufwendungen 2016-2020: Ø +1.5% pro Jahr (Ø 0.9 Mrd. CHF p.a.)

Kurzfristprognosen 2014 und 2015

Für die Infrastrukturbauten rechnen wir im Jahr 2014 mit einer Zunahme der Investitionen um 2.7 Prozent (CH: +2.7%). Dieses deutlich schwächere Wachstum im Vergleich zu 2013 (2013: +9.5%) kann auf das Auslaufen von Grossprojekten, wie zum Beispiel den Bau des Kulturzentrums in Lugano, zurückgeführt werden, dessen Bauphase so gut wie abgeschlossen ist. Für 2015 prognostizieren wir aufgrund der einge-reichten Baugesuche einen erneuten Anstieg der Infrastrukturbauausgaben um 3.3 Prozent, wobei diese Entwicklung unter dem nationalen Durchschnitt von 4.4 Prozent liegt.

Mittelfristig zu erwartende Trends

Mittelfristig erwarten wir eine Erhöhung der Infrastrukturbauaufwendungen in der Südschweiz. Dies ist einerseits durch den im nationalen Vergleich überdurchschnittlich hohen Anteil der älteren Bevölkerung bedingt, was den Bedarf an Spitälern und Heimen mit Pflegediensten erhöht. Andererseits gibt es keine grösseren auslaufenden Projekte, welche die Infrastrukturbauinvestitionen senken würden. Deshalb gehen wir für die Region zwischen 2016 und 2020 von einer durchschnittlichen Expansion der realen Infrastruk-turbauausgaben um 1.5 Prozent pro Jahr aus. Hierzu tragen auch Grossprojekte wie das Kantonsspital Chur bei, mit dessen Spatenstich für das vierte Quartal 2014 und mit dessen Fertigstellung im Jahr 2021 zu rechnen ist.

3.8.4 Wohnbauten

Reale Bauaufwendungen 2014: +2.9% (4.7 Mrd. CHF)

Reale Bauaufwendungen 2015: -9.7% (4.3 Mrd. CHF)

Reale Bauaufwendungen 2016-2020: Ø -0.6% pro Jahr (Ø 4.0 Mrd. CHF p.a.)

Kurzfristprognose 2014 und 2015

Die Entwicklung der Wohnbauinvestitionen der Südschweiz wird stark von der Zweitwohnungsinitiative beeinflusst. Das Bundesgericht bestätigte im Mai 2013, dass in Gemeinden, deren Zweitwohnungsanteil bei 20 Prozent und mehr liegt, nur noch zusätzliche Zweitwohnungen gebaut werden dürfen, wenn diese vor Inkrafttreten der Initiative, am 11. März 2012, bewilligt wurden. Danach erteilte Bewilligungen besit-zen keine Rechtskraft und können angefochten werden, was auch im grossen Umfang geschehen ist. Mit dem immer noch hohen Auftragsvolumen aus den letzten Jahren dürfte die Wohnbautätigkeit im Jahr 2014 aber nochmals um 2.9 Prozent steigen.

Die volle Wucht der Zweitwohnungsinitiative dürfte die Südschweiz im Jahr 2015 treffen. Wir rechnen daher mit einer kräftigen Abnahme der Wohnbauaktivitäten. Die realen Bauaufwendungen dürften um 9.7 Prozent zurückgehen. Damit liegen die Wohnbauaufwendungen im Jahr 2015 nach unserer Einschät-zung um rund 9.5 Prozentpunkte tiefer, als es in einer Situation ohne Zweitwohnungsinitiative der Fall gewesen wäre. Auch wirkt die hohe Leerstandsquote in der Südschweiz drosselnd auf das Wachstum.

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Region Südschweiz Hochbauprognose 2014 - 2020

134 BAKBASEL

Abb. 3-64 Leerstandsquoten 2013 Region Südschweiz Abb. 3-65 Altersstruktur der Bevölkerung Südschweiz

0.0% 0.2% 0.4% 0.6% 0.8% 1.0% 1.2% 1.4%

Schweiz

Südschweiz

TI

GR

VS

0

200'000

400'000

600'000

800'000

1'000'000

1990 2000 2020

0-14 15-65 >65

Leere Wohnungen in Prozent des Wohnungsbestandes Quelle: BFS

Anzahl Personen Quelle: BFS

Mittelfristig zu erwartende Trends

Das Bevölkerungswachstum wird in der Südschweiz mittelfristig schwächer sein als im Schweizer Durch-schnitt (vgl. Abb. 1-7). Auch die ab 2017 voraussichtlich wieder steigenden Zinsen führen zu einem nega-tiven Einfluss. Wir erwarten daher für die Wohnbauaufwendungen in der Südschweiz von 2016 bis 2020 einen Rückgang von durchschnittlich 0.6 Prozent pro Jahr (CH: +0.2% p.a.). Aufgrund der hohen Touris-musintensität ist die Südschweiz die Region in der Schweiz, welche durch die Zweitwohnungsinitiative am stärksten getroffen wird. Daher werden sich die trüben Aussichten bezüglich der Wohnbauinvestitionen auch noch im Jahr 2016 und 2017 bemerkbar machen (-5.5% bzw. -1.5%). Für die Jahre 2018 bis 2020 erwarten wir dann eine Erholung mit leicht steigenden Wohnbauausgaben. Das Wohnbauniveau der Jahre 2013 und 2014 wird aber im Prognosezeitraum bei weitem nicht mehr erreicht. Gemäss unserer Prognose werden die realen Südschweizer Wohnbauausgaben im Jahr 2020 immer noch rund 12 Prozent tiefer lie-gen als im Jahr 2014.

Abb. 3-66 Bevölkerungsentwicklung in der Region Südschweiz

0.0%

0.5%

1.0%

1.5%

2.0%

2.5%

3.0%

3.5%

4.0%

2014 2015 2016 - 2020

Schweiz Total Südschweiz Total

Schweiz jünger als 15 Südschweiz jünger als 15

Schweiz älter als 65 Südschweiz älter als 65

Veränderung p.a. in Prozent Quelle: Entwicklung Schweiz gemäss hohem BFS-Bevölkerungsszenario

Page 151: Prognosen und Analysen zur Schweizer Bauwirtschaft ......Prognosen um 4.9 Prozent zunehmen – dies ist das stärkste Wachstum seit dem Jahr 1994. Der Anstieg ist dabei breit abgestützt

Hochbauprognose 2014 - 2020 Region Südschweiz

BAKBASEL 135

3.8.5 Betriebsbauten

Reale Bauaufwendungen 2014: -2.5% (1.1 Mrd. CHF)

Reale Bauaufwendungen 2015: -3.2% (1.1 Mrd. CHF)

Reale Bauaufwendungen 2016-2020: Ø +0.4% pro Jahr (Ø 1.1 Mrd. CHF p.a.)

Kurzfristprognosen 2014 und 2015

Nach drei äusserst dynamischen Jahren (2011 bis 2013) mit einem durchschnittlichen Wachstum von 4.9 Prozent pro Jahr, kann das Niveau 2014 und 2015 voraussichtlich nicht gehalten werden. Für das Jahr 2014 gehen wir in der Südschweiz von einer Abnahme der Betriebsaufwendungen um 2.5 Prozent aus; für 2015 wird ein Rückgang von 3.2 Prozent prognostiziert. Damit entwickelt sich die Südschweiz im Vergleich zur Schweiz, wo die Betriebsbauinvestitionen 2014 und 2015 stagnieren (2014: +0.4%; 2015: -0.4%), unterdurchschnittlich.

Mittelfristig zu erwartende Trends

Für die Jahre 2016 bis 2020 prognostizieren wir in der Südschweiz nur eine leichte Zunahme der Betriebs-bauaufwendungen um durchschnittlich 0.4 Prozent pro Jahr. Der wichtigste Grund für diese Prognose ist die erwartete verhaltene wirtschaftliche Entwicklung der Region in diesem Zeitraum. Zudem weist auch die strukturelle Schwäche der Südschweiz eher auf moderate Wachstumsraten hin. Durch die Zweitwohnungs-initiative könnten jedoch gerade in der Südschweiz Umverteilungseffekte entstehen, die zu einem besseren Ergebnis führen könnten.

Abb. 3-67 Entwicklung der Zahl der Erwerbstätigen Südschweiz

Abb. 3-68 Sektorielles Trendwachstum 2014 – 2020 Südschweiz

-1.5%-1.0%-0.5%0.0%0.5%1.0%1.5%2.0%2.5%3.0%3.5%

00 02 04 06 08 10 12 14 16 18 20

Schweiz

Südschweiz

-1.0%

-0.5%

0.0%

0.5%

1.0%

1.5%

2.0%

2.5%

Landwirtschaft Sekundärer Sektor Tertiärer Sektor

Schweiz Südschweiz

Zuwachs gegenüber Vorjahr in Prozent Quelle: BFS, BAKBASEL

Real, durchschnittlicher jährlicher Zuwachs in Prozent Quelle: BAKBASEL

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Baukategorien im Detail Hochbauprognose 2014 - 2020

136 BAKBASEL

4 Anhang Baukategorien im Detail

4.1 Baukategorien im Detail Baukategorien BAKBASEL Baukategorien BFS Infrastrukturbau Bildungsbau = 51 Schulen, Bildungswesen (bis Maturastufe) + 52 Höheres Bildungswesen und Forschung Sozialbauten = 53 Akutspitäler, allgemeine Spitäler + 54 Heime mit Unterkunft, Pflegedienste und/oder Betreuung + 55 Übriges spezialisiertes Gesundheitswesen Sonstiger Infrastrukturbau = 35 Parkhäuser + 41 Bahnanlagen + 42 Bus- und Tramanlagen + 43 Schiffsverkehrsanlagen + 44 Flugverkehrsanlagen + 45 Kommunikationsanlagen + 49 Übrige Verkehrsanlagen + 56 Freizeit-, Tourismusanlagen + 57 Kirchen und Sakralbauten + 58 Kulturbauten inkl. Museen, Bibliotheken und Denkmäler + 59 Sporthallen und Sportplätze + 61 Bach-, Fluss-, und Seeuferverbauungen + 62 Landesverteidigungsbauten + 69 Übrige Infrastruktur

Wohnungsbau Einfamilienhausbau = 71 Einfamilienhäuser freistehend + 72 Einfamilienhäuser angebaut Mehrfamilienhausbau = 73 Mehrfamilienhäuser (reine Wohngebäude mit mehreren Wohnungen) + 74 Hauptsächlich Wohnzwecken dienende Gebäude (inkl. Bauernhäuser) + 75 Alterswohnungen + 76 Wohnheime ohne Pflegedienste und/oder Betreuung + 78 Garagen, Parkplätze, Einstellhallen im Zusammenhang mit Wohngeb. + 79 Übriges Wohnen

Betriebsbau Büro- und Verwaltungsbauten = 93 Bürogebäude, Verwaltungsgebäude Kaufhäuser und Geschäftsgebäude = 94 Kaufhäuser, Geschäftsgebäude Hotel- und Restaurantbauten = 95 Restaurants, Hotels + 96 Andere Beherbergungen Fabriken und Werkstätten = 91 Werkstätten, Fabrikgebäude Lager- und Hallenbauten = 92 Lagerhallen, Depots, Silos, Zisternen Landwirtschaftliche Bauten = 81 Landwirtschaftsbauten + 82 Forstwirtschaftsbauten + 83 Meliorationen Sonstige Betriebsbauaufwendungen = 99 Übrige Verwendung für wirtschaftliche Zwecke

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Hochbauprognose 2014 - 2020 Baukategorien im Detail

BAKBASEL 137

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Definitionen und Begriffe Hochbauprognose 2014 - 2020

138 BAKBASEL

4.2 Definitionen und Begriffe Definitionen und Begriffe Die Bauinvestitionen gemäss der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung der Schweiz sind Teil der Bruttoanlageinvestitionen und damit der Inlandsnachfrage auf der Verwendungsseite. Die Bruttoanla-geinvestitionen – und damit auch die Bauinvestitionen – «stellen den Wert der dauerhaften Güter dar, die von gebietsansässigen produzierenden Einheiten gekauft werden, um für eine Zeitdauer, die ein Jahr überschreitet, im Produktionsprozess eingesetzt zu werden sowie den Wert der in die erworbenen Anlage-güter eingegangenen Dienstleistungen».39 Die Bauinvestitionen gemäss VGR beinhalten damit nicht die Aufwendungen gebietsfremder Einheiten, also nicht die auf dem Territorium der Schweiz getätigten Auf-wendungen von Personen und Institutionen, die ausserhalb der Schweiz ansässig sind sowie der exterrito-rialen Institutionen (z.B. ausländische Botschaften, UNO).2

Unter den Bauinvestitionen gemäss «Baustatistik», das heisst gemäss der jährlichen Erhebung des Bundesamtes für Statistik über die Investitionen in der Bauwirtschaft, sind sämtliche bewilligungspflichtige Bautätigkeiten zu verstehen, die «auf dem Wirtschaftsgebiet der Schweiz vom Zeitpunkt der Einreichung des Baugesuchs bei den zuständigen Behörden bis zum Abschluss der Arbeiten anfallen.40 Die Aufwendun-gen Gebietsfremder sind damit enthalten. «Nicht eingeschlossen sind die Kosten für den Erwerb des Grundstücks, die Erschliessung ausserhalb der Grundstücksgrenzen, die Kosten für die Ausstattung mit mobilen Gegenständen sowie die Unterhaltsarbeiten».22

Die Bauausgaben gemäss «Baustatistik» beinhalten sowohl die Bauinvestitionen gemäss Baustatistik als auch zusätzlich die öffentlichen Unterhaltsarbeiten. Nicht berücksichtigt werden die nicht bewilligungs-pflichtigen Unterhaltsarbeiten der privaten und institutionellen Einheiten.

Die Bauaufwendungen, wie sie von BAKBASEL im Rahmen der vorliegenden Publikation aus-gewiesen werden, beinhalten sowohl die Bauinvestitionen gemäss Baustatistik als auch die Unterhalts-arbeiten in einem umfassenden Sinn, d.h. inklusive der privaten Unterhalts- bzw. Renovationsar-beiten. Da für diese keine amtlichen Statistiken erhältlich sind, werden die Bauaufwendungen für Unter-haltsarbeiten durch BAKBASEL geschätzt.

Für Baumassnahmen bei bestehenden Gebäuden werden innerhalb der Hochbauprognose zwei we-sentliche Formen unterschieden:

Unterhaltsarbeiten

Umbauten

Unterhaltsarbeiten (synonym wird auch der Ausdruck Renovationen verwendet) dienen dem laufenden Unterhalt von Gebäuden. Sie betreffen gelegentliche Instandhaltungsarbeiten (z.B. Streichen der Fenster) und Teilerneuerungen (z.B. neue Fenster). Mit dieser Definition wird deutlich, dass durch die Unterhaltsar-beiten ein Zustand wiederhergestellt werden soll. Daher ist für diese Arbeiten auch keine Baubewilligung erforderlich.

Demgegenüber führen Umbauten bzw. Modernisierungen zu einer Veränderung des ursprünglichen Zu-standes. Dementsprechend muss eine Baubewilligung eingeholt werden. Im Rahmen des Umbau-Bereiches wird zwischen Teilumbau und totalem Umbau unterschieden. Zum Teilumbau zählt beispielswei-se der Ausbau eines Dachgeschosses oder das Herausreissen einzelner Trennwände. Beim totalen Umbau wird das gesamte Gebäude in allen Teilen verändert. Dazu gehört z.B. eine Modernisierung sämtlicher Wohnungen mit Einbau von Bädern und neuen Küchen. Eine solche Massnahme, für die auch der Begriff Sanierung passend ist, kann bis zu 70 Prozent des Neubauwertes kosten.

39 Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung, Methoden und Konzepte, BFS, Bern 1997. 40 Bauinvestitionen in der Schweiz 1999, Pressemitteilung des BFS, Neuchâtel, Juni 2000.

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Hochbauprognose 2014 - 2020 Definitionen und Begriffe

BAKBASEL 139

Die Grenze zwischen Umbau und Unterhaltsarbeiten ist jedoch fliessend. Hinzu kommt als statistische Unsicherheit, dass die Unterhaltsarbeiten dann in der Kategorie Umbauten erscheinen, wenn eine der (verschiedenen) Massnahmen bewilligungspflichtig ist. Wird beispielsweise im Rahmen einer umfassenden Renovation auch die Verglasung der Terrasse verändert (bewilligungspflichtig), so erscheinen auch die Maler- und Sanitärarbeiten (nicht bewilligungspflichtig) in der Kategorie Umbau. Hinzu kommt eine höhere gesetzliche Regelungsdichte, wodurch inzwischen vermehrt bauliche Massnahmen bewilligungspflichtig werden. In der Folge hat sich die Grenze von den Unterhaltsarbeiten immer mehr hin zu den Umbauten verschoben.

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Regionenabgrenzung Hochbauprognose 2014 - 2020

140 BAKBASEL

4.3 Regionenabgrenzung Regionenabgrenzung

Abb. 4-1 Einteilung der Schweiz in die im vorliegenden Bericht verwendeten Grossregionen

Zürich / Aargau

Espace Mittelland Zentralschweiz

Ostschweiz

Basel

Südschweiz

Bassin Lémanique

Bassin Lémanique Kantone Genf und Waadt

Espace Mittelland Kantone Bern, Solothurn, Neuenburg, Freiburg und Jura

Basel (BS, BL) Kantone Basel-Stadt und Basel-Landschaft

Zürich/Aargau Kantone Zürich und Aargau

Zentralschweiz Kantone Luzern, Zug, Schwyz, Nidwalden, Obwalden und Uri

Ostschweiz Kantone St. Gallen, Thurgau, Appenzell-Innerrhoden, Appenzell- Ausserrhoden, Glarus und Schaffhausen

Südschweiz Kantone Graubünden, Wallis, Tessin

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Hochbauprognose 2014 - 2020 Tabellen

BAKBASEL 141

4.4 Tabellen Tabellen

4.4.1 Gesamtüberblick

Tab. 4-1 Bauaufwendungen im Hoch- und Tiefbau (inkl. Unterhaltsarbeiten) Real, Preisbasis 2012

Jahr

Hochbauten Tiefbauten Total

in Mio. CHF Veränderung ggü. Vorjahr

in Mio. CHF Veränderung ggü. Vorjahr

in Mio. CHF Veränderung ggü. Vorjahr

1984 37'527 4.7% 9'892 -1.2% 47'419 3.4%

1985 38'081 1.5% 9'694 -2.0% 47'775 0.8%

1986 39'002 2.4% 9'541 -1.6% 48'543 1.6%

1987 40'299 3.3% 9'966 4.5% 50'265 3.5%

1988 43'251 7.3% 10'416 4.5% 53'668 6.8%

1989 46'560 7.6% 10'646 2.2% 57'206 6.6%

1990 46'793 0.5% 11'210 5.3% 58'003 1.4%

1991 44'436 -5.0% 11'837 5.6% 56'272 -3.0%

1992 43'205 -2.8% 12'773 7.9% 55'978 -0.5%

1993 42'662 -1.3% 12'507 -2.1% 55'169 -1.4%

1994 44'999 5.5% 13'885 11.0% 58'883 6.7%

1995 44'234 -1.7% 13'037 -6.1% 57'272 -2.7%

1996 40'344 -8.8% 13'417 2.9% 53'760 -6.1%

1997 39'334 -2.5% 13'901 3.6% 53'235 -1.0%

1998 40'209 2.2% 13'475 -3.1% 53'684 0.8%

1999 39'176 -2.6% 12'740 -5.5% 51'916 -3.3%

2000 38'959 -0.6% 14'193 11.4% 53'152 2.4%

2001 39'141 0.5% 12'612 -11.1% 51'753 -2.6%

2002 39'244 0.3% 13'589 7.7% 52'833 2.1%

2003 40'476 3.1% 13'127 -3.4% 53'603 1.5%

2004 42'812 5.8% 12'832 -2.2% 55'644 3.8%

2005 44'954 5.0% 12'593 -1.9% 57'547 3.4%

2006 44'399 -1.2% 12'544 -0.4% 56'943 -1.0%

2007 43'463 -2.1% 12'154 -3.1% 55'617 -2.3%

2008 42'964 -1.1% 12'951 6.6% 55'915 0.5%

2009 44'464 3.5% 13'341 3.0% 57'805 3.4%

2010 46'779 5.2% 13'255 -0.6% 60'034 3.9%

2011 48'438 3.5% 13'198 -0.4% 61'636 2.7%

2012 49'440 2.1% 13'826 4.8% 63'266 2.6%

2013 50'655 2.5% 13'453 -2.7% 64'108 1.3%

2014 52'778 4.2% 14'449 7.4% 67'226 4.9%

2015 52'276 -0.9% 14'102 -2.4% 66'378 -1.3%

2016 51'894 -0.7% 14'271 1.2% 66'165 -0.3%

2017 52'315 0.8% 14'456 1.3% 66'772 0.9%

2018 52'785 0.9% 14'673 1.5% 67'459 1.0%

2019 53'402 1.2% 14'908 1.6% 68'310 1.3%

2020 54'230 1.5% 15'132 1.5% 69'361 1.5%

Quelle: BFS, BAKBASEL

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Tabellen Hochbauprognose 2014 - 2020

142 BAKBASEL

Tab. 4-2 Bauaufwendungen im Hochbau (inkl. Unterhaltsarbeiten) Real, Preisbasis 2012

Jahr Infrastrukturbau Wohnbau Betriebsbau

Total Hochbauaufwendungen

in Mio. CHF Veränderung ggü. Vorjahr

in Mio. CHF Veränderung ggü. Vorjahr

in Mio. CHF Veränderung ggü. Vorjahr

in Mio. CHF Veränderung ggü. Vorjahr

1984 6'250 -0.3% 21'134 7.6% 10'144 2.0% 37'527 4.7%

1985 6'267 0.3% 21'139 0.0% 10'675 5.2% 38'081 1.5%

1986 6'632 5.8% 20'750 -1.8% 11'619 8.8% 39'002 2.4%

1987 6'373 -3.9% 21'285 2.6% 12'641 8.8% 40'299 3.3%

1988 6'713 5.3% 22'229 4.4% 14'309 13.2% 43'251 7.3%

1989 7'225 7.6% 23'410 5.3% 15'924 11.3% 46'560 7.6%

1990 7'489 3.6% 22'674 -3.1% 16'630 4.4% 46'793 0.5%

1991 7'893 5.4% 21'027 -7.3% 15'516 -6.7% 44'436 -5.0%

1992 8'283 4.9% 20'710 -1.5% 14'213 -8.4% 43'205 -2.8%

1993 8'052 -2.8% 21'836 5.4% 12'774 -10.1% 42'662 -1.3%

1994 7'963 -1.1% 25'598 17.2% 11'438 -10.5% 44'999 5.5%

1995 7'507 -5.7% 26'020 1.7% 10'707 -6.4% 44'234 -1.7%

1996 7'150 -4.8% 23'313 -10.4% 9'881 -7.7% 40'344 -8.8%

1997 6'787 -5.1% 22'359 -4.1% 10'189 3.1% 39'334 -2.5%

1998 7'134 5.1% 23'092 3.3% 9'982 -2.0% 40'209 2.2%

1999 6'805 -4.6% 22'200 -3.9% 10'171 1.9% 39'176 -2.6%

2000 6'773 -0.5% 21'821 -1.7% 10'365 1.9% 38'959 -0.6%

2001 7'235 6.8% 21'044 -3.6% 10'861 4.8% 39'141 0.5%

2002 7'711 6.6% 20'591 -2.2% 10'942 0.7% 39'244 0.3%

2003 7'040 -8.7% 23'859 15.9% 9'576 -12.5% 40'476 3.1%

2004 7'408 5.2% 26'163 9.7% 9'241 -3.5% 42'812 5.8%

2005 6'813 -8.0% 27'489 5.1% 10'652 15.3% 44'954 5.0%

2006 6'424 -5.7% 27'183 -1.1% 10'791 1.3% 44'399 -1.2%

2007 6'577 2.4% 26'389 -2.9% 10'498 -2.7% 43'463 -2.1%

2008 6'539 -0.6% 25'945 -1.7% 10'480 -0.2% 42'964 -1.1%

2009 6'718 2.7% 27'199 4.8% 10'547 0.6% 44'464 3.5%

2010 7'013 4.4% 29'377 8.0% 10'389 -1.5% 46'779 5.2%

2011 7'367 5.0% 30'432 3.6% 10'639 2.4% 48'438 3.5%

2012 7'232 -1.8% 30'869 1.4% 11'340 6.6% 49'440 2.1%

2013 7'472 3.3% 31'619 2.4% 11'565 2.0% 50'655 2.5%

2014 7'671 2.7% 33'494 5.9% 11'612 0.4% 52'778 4.2%

2015 8'011 4.4% 32'705 -2.4% 11'561 -0.4% 52'276 -0.9%

2016 8'256 3.1% 31'877 -2.5% 11'761 1.7% 51'894 -0.7%

2017 8'481 2.7% 31'955 0.2% 11'879 1.0% 52'315 0.8%

2018 8'614 1.6% 32'215 0.8% 11'957 0.7% 52'785 0.9%

2019 8'766 1.8% 32'570 1.1% 12'067 0.9% 53'402 1.2%

2020 8'947 2.1% 33'080 1.6% 12'202 1.1% 54'230 1.5%

Quelle: BFS, BAKBASEL

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Hochbauprognose 2014 - 2020 Tabellen

BAKBASEL 143

Tab. 4-3 Bauaufwendungen im Hochbau gegliedert nach Neubau sowie Umbau und Unterhalt Real, Preisbasis 2012

Jahr Neubau

Umbau und Unterhalt

Total Hochbau-

aufwendungen

Anteil Umbauten und Unterhalt

in Mio. CHF in Mio. CHF in Mio. CHF

1984 27'028 10'499 37'527 28.0%

1985 27'358 10'723 38'081 28.2%

1986 27'711 11'291 39'002 29.0%

1987 28'642 11'657 40'299 28.9%

1988 30'283 12'968 43'251 30.0%

1989 32'829 13'730 46'560 29.5%

1990 32'592 14'200 46'793 30.3%

1991 29'874 14'561 44'436 32.8%

1992 28'455 14'750 43'205 34.1%

1993 27'790 14'873 42'662 34.9%

1994 28'049 16'950 44'999 37.7%

1995 27'929 16'305 44'234 36.9%

1996 24'509 15'835 40'344 39.3%

1997 23'487 15'847 39'334 40.3%

1998 23'254 16'955 40'209 42.2%

1999 22'553 16'623 39'176 42.4%

2000 22'872 16'088 38'959 41.3%

2001 22'941 16'199 39'141 41.4%

2002 23'393 15'851 39'244 40.4%

2003 24'677 15'799 40'476 39.0%

2004 27'104 15'708 42'812 36.7%

2005 28'578 16'376 44'954 36.4%

2006 28'176 16'223 44'399 36.5%

2007 27'092 16'371 43'463 37.7%

2008 26'884 16'080 42'964 37.4%

2009 27'955 16'509 44'464 37.1%

2010 29'814 16'965 46'779 36.3%

2011 30'278 18'159 48'438 37.5%

2012 31'133 18'307 49'440 37.0%

2013 32'122 18'533 50'655 36.6%

2014 33'569 19'208 52'778 36.4%

2015 33'341 18'936 52'276 36.2%

2016 33'237 18'658 51'894 36.0%

2017 33'280 19'036 52'315 36.4%

2018 33'443 19'342 52'785 36.6%

2019 33'672 19'730 53'402 36.9%

2020 34'059 20'171 54'230 37.2%

Quelle: BFS, BAKBASEL

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Tabellen Hochbauprognose 2014 - 2020

144 BAKBASEL

Tab. 4-4 Bauaufwendungen im Hochbau gegliedert nach Neubau sowie Umbau und Unterhalt Real, Preisbasis 2012

Jahr

Neubau Umbau und Unterhalt

Total Hochbau-

aufwendungen

Veränderung ggü. Vorjahr

Veränderung ggü. Vorjahr

Veränderung ggü. Vorjahr

1984 1.8% 12.7% 4.7%

1985 1.2% 2.1% 1.5%

1986 1.3% 5.3% 2.4%

1987 3.4% 3.2% 3.3%

1988 5.7% 11.2% 7.3%

1989 8.4% 5.9% 7.6%

1990 -0.7% 3.4% 0.5%

1991 -8.3% 2.5% -5.0%

1992 -4.7% 1.3% -2.8%

1993 -2.3% 0.8% -1.3%

1994 0.9% 14.0% 5.5%

1995 -0.4% -3.8% -1.7%

1996 -12.2% -2.9% -8.8%

1997 -4.2% 0.1% -2.5%

1998 -1.0% 7.0% 2.2%

1999 -3.0% -2.0% -2.6%

2000 1.4% -3.2% -0.6%

2001 0.3% 0.7% 0.5%

2002 2.0% -2.2% 0.3%

2003 5.5% -0.3% 3.1%

2004 9.8% -0.6% 5.8%

2005 5.4% 4.3% 5.0%

2006 -1.4% -0.9% -1.2%

2007 -3.8% 0.9% -2.1%

2008 -0.8% -1.8% -1.1%

2009 4.0% 2.7% 3.5%

2010 6.6% 2.8% 5.2%

2011 1.6% 7.0% 3.5%

2012 2.8% 0.8% 2.1%

2013 3.2% 1.2% 2.5%

2014 4.5% 3.6% 4.2%

2015 -0.7% -1.4% -0.9%

2016 -0.3% -1.5% -0.7%

2017 0.1% 2.0% 0.8%

2018 0.5% 1.6% 0.9%

2019 0.7% 2.0% 1.2%

2020 1.1% 2.2% 1.5%

Quelle: BFS, BAKBASEL

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Hochbauprognose 2014 - 2020 Tabellen

BAKBASEL 145

4.4.2 Infrastrukturbau

Tab. 4-5 Bauaufwendungen für Infrastrukturbau gegliedert nach Neubau sowie Umbau und Unterhalt Real, Preisbasis 2012

Jahr Neubau

Umbau und Unterhalt

Total Infrastrukturbau-

aufwendungen

in Mio. CHF in Mio. CHF in Mio. CHF

1984 3'793 2'456 6'250

1985 3'747 2'520 6'267

1986 3'877 2'756 6'632

1987 3'651 2'722 6'373

1988 3'749 2'964 6'713

1989 4'018 3'207 7'225

1990 4'117 3'372 7'489

1991 4'114 3'778 7'893

1992 4'287 3'996 8'283

1993 4'068 3'984 8'052

1994 3'258 4'705 7'963

1995 2'950 4'557 7'507

1996 2'836 4'314 7'150

1997 2'451 4'335 6'787

1998 2'312 4'822 7'134

1999 2'324 4'482 6'805

2000 2'420 4'353 6'773

2001 2'846 4'389 7'235

2002 3'162 4'549 7'711

2003 2'655 4'385 7'040

2004 2'713 4'694 7'408

2005 2'284 4'529 6'813

2006 2'173 4'252 6'424

2007 2'359 4'217 6'577

2008 2'248 4'291 6'539

2009 2'473 4'245 6'718

2010 2'649 4'364 7'013

2011 2'673 4'694 7'367

2012 2'700 4'532 7'232

2013 2'897 4'575 7'472

2014 3'002 4'669 7'671

2015 3'162 4'849 8'011

2016 3'293 4'964 8'256

2017 3'419 5'061 8'481

2018 3'471 5'143 8'614

2019 3'520 5'246 8'766

2020 3'590 5'357 8'947

Quelle: BFS, BAKBASEL

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Tabellen Hochbauprognose 2014 - 2020

146 BAKBASEL

Tab. 4-6 Bauaufwendungen für Infrastrukturbau gegliedert nach Neubau sowie Umbau und Unterhalt Real, Preisbasis 2012

Jahr

Neubau Umbau und Unterhalt

Total Infrastrukturbau-

aufwendungen

Veränderung ggü. Vorjahr

Veränderung ggü. Vorjahr

Veränderung ggü. Vorjahr

1984 -6.9% 11.8% -0.3%

1985 -1.2% 2.6% 0.3%

1986 3.5% 9.4% 5.8%

1987 -5.8% -1.2% -3.9%

1988 2.7% 8.9% 5.3%

1989 7.2% 8.2% 7.6%

1990 2.5% 5.1% 3.6%

1991 -0.1% 12.1% 5.4%

1992 4.2% 5.8% 4.9%

1993 -5.1% -0.3% -2.8%

1994 -19.9% 18.1% -1.1%

1995 -9.4% -3.1% -5.7%

1996 -3.9% -5.3% -4.8%

1997 -13.5% 0.5% -5.1%

1998 -5.7% 11.2% 5.1%

1999 0.5% -7.1% -4.6%

2000 4.2% -2.9% -0.5%

2001 17.6% 0.8% 6.8%

2002 11.1% 3.6% 6.6%

2003 -16.0% -3.6% -8.7%

2004 2.2% 7.1% 5.2%

2005 -15.8% -3.5% -8.0%

2006 -4.9% -6.1% -5.7%

2007 8.6% -0.8% 2.4%

2008 -4.7% 1.7% -0.6%

2009 10.0% -1.1% 2.7%

2010 7.1% 2.8% 4.4%

2011 0.9% 7.6% 5.0%

2012 1.0% -3.5% -1.8%

2013 7.3% 1.0% 3.3%

2014 3.6% 2.1% 2.7%

2015 5.3% 3.8% 4.4%

2016 4.1% 2.4% 3.1%

2017 3.8% 2.0% 2.7%

2018 1.5% 1.6% 1.6%

2019 1.4% 2.0% 1.8%

2020 2.0% 2.1% 2.1%

Quelle: BFS, BAKBASEL

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Hochbauprognose 2014 - 2020 Tabellen

BAKBASEL 147

Tab. 4-7 Bauaufwendungen für Infrastrukturbau nach Bauarten (inkl. Unterhaltsarbeiten) Real, Preisbasis 2012

Jahr

Bildungsbau Sozialbau Sonst. Infrastrukturbau Total

in Mio. CHF Veränderung ggü. Vorjahr

in Mio. CHF Veränderung ggü. Vorjahr

in Mio. CHF Veränderung ggü. Vorjahr

in Mio. CHF Veränderung ggü. Vorjahr

1984 1'730 -6.6% 1'456 -5.1% 3'064 6.2% 6'250 -0.3%

1985 1'662 -3.9% 1'480 1.6% 3'125 2.0% 6'267 0.3%

1986 1'979 19.1% 1'634 10.4% 3'020 -3.4% 6'632 5.8%

1987 1'959 -1.0% 1'639 0.3% 2'775 -8.1% 6'373 -3.9%

1988 2'073 5.8% 1'770 8.0% 2'870 3.4% 6'713 5.3%

1989 2'337 12.7% 2'059 16.3% 2'829 -1.4% 7'225 7.6%

1990 2'484 6.3% 1'911 -7.2% 3'094 9.4% 7'489 3.6%

1991 2'692 8.4% 1'923 0.7% 3'277 5.9% 7'893 5.4%

1992 3'076 14.3% 1'903 -1.0% 3'304 0.8% 8'283 4.9%

1993 3'133 1.8% 1'821 -4.3% 3'098 -6.2% 8'052 -2.8%

1994 3'092 -1.3% 1'653 -9.2% 3'218 3.9% 7'963 -1.1%

1995 2'900 -6.2% 1'499 -9.3% 3'107 -3.4% 7'507 -5.7%

1996 2'627 -9.4% 1'540 2.7% 2'983 -4.0% 7'150 -4.8%

1997 2'523 -4.0% 1'497 -2.8% 2'767 -7.2% 6'787 -5.1%

1998 2'719 7.8% 1'651 10.3% 2'764 -0.1% 7'134 5.1%

1999 2'546 -6.4% 1'525 -7.6% 2'734 -1.1% 6'805 -4.6%

2000 2'340 -8.1% 1'696 11.2% 2'737 0.1% 6'773 -0.5%

2001 2'354 0.6% 1'644 -3.1% 3'238 18.3% 7'235 6.8%

2002 2'843 20.8% 1'587 -3.4% 3'280 1.3% 7'711 6.6%

2003 2'699 -5.1% 1'549 -2.4% 2'792 -14.9% 7'040 -8.7%

2004 2'675 -0.9% 1'609 3.8% 3'124 11.9% 7'408 5.2%

2005 2'530 -5.4% 1'509 -6.2% 2'773 -11.2% 6'813 -8.0%

2006 2'386 -5.7% 1'492 -1.2% 2'547 -8.2% 6'424 -5.7%

2007 2'416 1.3% 1'521 1.9% 2'640 3.6% 6'577 2.4%

2008 2'473 2.4% 1'739 14.3% 2'327 -11.8% 6'539 -0.6%

2009 2'291 -7.4% 1'808 4.0% 2'618 12.5% 6'718 2.7%

2010 2'375 3.7% 1'785 -1.3% 2'853 9.0% 7'013 4.4%

2011 2'488 4.7% 1'823 2.1% 3'056 7.1% 7'367 5.0%

2012 2'783 11.9% 1'835 0.7% 2'614 -14.5% 7'232 -1.8%

2013 2'781 -0.1% 1'975 7.6% 2'715 3.9% 7'472 3.3%

2014 2'877 3.4% 1'969 -0.3% 2'825 4.1% 7'671 2.7%

2015 3'017 4.9% 2'075 5.4% 2'920 3.3% 8'011 4.4%

2016 3'072 1.8% 2'195 5.8% 2'989 2.4% 8'256 3.1%

2017 3'131 1.9% 2'307 5.1% 3'043 1.8% 8'481 2.7%

2018 3'170 1.2% 2'358 2.2% 3'087 1.4% 8'614 1.6%

2019 3'216 1.4% 2'414 2.4% 3'136 1.6% 8'766 1.8%

2020 3'273 1.8% 2'480 2.7% 3'195 1.9% 8'947 2.1%

Quelle: BFS, BAKBASEL

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Tabellen Hochbauprognose 2014 - 2020

148 BAKBASEL

4.4.3 Wohnbau

Tab. 4-8 Zahl fertiggestellter Neubauwohnungen und reale Neubauinvestitionen Real, Preisbasis 2012

Jahr Fertiggestellte Neubauwohnungen Neubauinvestitionen

Anzahl Veränderung ggü. Vorjahr in Mio. CHF Veränderung ggü. Vorjahr

1984 45'249 8.8% 16'440 6.5%

1985 44'228 -2.3% 16'298 -0.9%

1986 42'570 -3.7% 15'852 -2.7%

1987 40'230 -5.5% 16'216 2.3%

1988 40'965 1.8% 16'679 2.9%

1989 40'705 -0.6% 17'503 4.9%

1990 39'984 -1.8% 16'676 -4.7%

1991 37'597 -6.0% 14'968 -10.2%

1992 35'422 -5.8% 14'655 -2.1%

1993 34'580 -2.4% 15'527 5.9%

1994 47'107 36.2% 18'470 19.0%

1995 46'230 -1.9% 19'202 4.0%

1996 41'988 -9.2% 16'656 -13.3%

1997 35'961 -14.4% 15'850 -4.8%

1998 33'734 -6.2% 16'265 2.6%

1999 33'069 -2.0% 15'708 -3.4%

2000 32'214 -2.6% 15'613 -0.6%

2001 28'873 -10.4% 14'763 -5.4%

2002 28'644 -0.8% 14'642 -0.8%

2003 32'096 12.1% 17'386 18.7%

2004 36'935 15.1% 19'617 12.8%

2005 37'958 2.8% 20'636 5.2%

2006 41'989 10.6% 20'391 -1.2%

2007 42'915 2.2% 19'558 -4.1%

2008 44'191 3.0% 19'115 -2.3%

2009 39'733 -10.1% 19'933 4.3%

2010 43'632 9.8% 21'727 9.0%

2011 47'174 8.1% 22'030 1.4%

2012 45'157 -4.3% 22'403 1.7%

2013 46'346 2.6% 22'958 2.5%

2014 52'458 13.2% 24'198 5.4%

2015 51'252 -2.3% 23'864 -1.4%

2016 49'099 -4.2% 23'516 -1.5%

2017 46'373 -5.6% 23'381 -0.6%

2018 46'355 0.0% 23'470 0.4%

2019 46'686 0.7% 23'625 0.7%

2020 47'229 1.2% 23'912 1.2%

Quelle: BFS, BAKBASEL

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Hochbauprognose 2014 - 2020 Tabellen

BAKBASEL 149

Tab. 4-9 Fertigstellung von Wohnungen in Ein- und Mehrfamilienhäusern

Jahr

Wohnungen in Wohnungen

EFH MFH Total EFH

Anzahl Veränderung ggü. Vorjahr

Anzahl Veränderung ggü. Vorjahr

Anzahl Veränderung ggü. Vorjahr

Anteil

1984 12'614 5.8% 32'635 9.9% 45'249 8.8% 27.9%

1985 12'609 0.0% 31'619 -3.1% 44'228 -2.3% 28.5%

1986 12'801 1.5% 29'769 -5.9% 42'570 -3.7% 30.1%

1987 12'352 -3.5% 27'878 -6.4% 40'230 -5.5% 30.7%

1988 12'533 1.5% 28'432 2.0% 40'965 1.8% 30.6%

1989 12'354 -1.4% 28'351 -0.3% 40'705 -0.6% 30.4%

1990 11'200 -9.3% 28'784 1.5% 39'984 -1.8% 28.0%

1991 9'171 -18.1% 28'426 -1.2% 37'597 -6.0% 24.4%

1992 7'816 -14.8% 27'606 -2.9% 35'422 -5.8% 22.1%

1993 7'157 -8.4% 27'423 -0.7% 34'580 -2.4% 20.7%

1994 10'876 52.0% 36'231 32.1% 47'107 36.2% 23.1%

1995 12'217 12.3% 34'013 -6.1% 46'230 -1.9% 26.4%

1996 11'683 -4.4% 30'305 -10.9% 41'988 -9.2% 27.8%

1997 12'245 4.8% 23'716 -21.7% 35'961 -14.4% 34.1%

1998 13'429 9.7% 20'305 -14.4% 33'734 -6.2% 39.8%

1999 14'130 5.2% 18'939 -6.7% 33'069 -2.0% 42.7%

2000 13'768 -2.6% 18'446 -2.6% 32'214 -2.6% 42.7%

2001 11'507 -16.4% 17'366 -5.9% 28'873 -10.4% 39.9%

2002 10'840 -5.8% 17'804 2.5% 28'644 -0.8% 37.8%

2003 11'469 5.8% 20'627 15.9% 32'096 12.1% 35.7%

2004 12'957 13.0% 23'978 16.2% 36'935 15.1% 35.1%

2005 12'407 -4.2% 25'551 6.6% 37'958 2.8% 32.7%

2006 12'031 -3.0% 29'958 17.2% 41'989 10.6% 28.7%

2007 11'982 -0.4% 30'933 3.3% 42'915 2.2% 27.9%

2008 11'320 -5.5% 32'871 6.3% 44'191 3.0% 25.6%

2009 9'149 -19.2% 30'584 -7.0% 39'733 -10.1% 23.0%

2010 9'387 2.6% 34'245 12.0% 43'632 9.8% 21.5%

2011 9'338 -0.5% 37'836 10.5% 47'174 8.1% 19.8%

2012 9'029 -3.3% 36'128 -4.5% 45'157 -4.3% 20.0%

2013 8'657 -4.1% 37'689 4.3% 46'346 2.6% 18.7%

2014 8'725 0.8% 43'733 16.0% 52'458 13.2% 16.6%

2015 8'097 -7.2% 43'155 -1.3% 51'252 -2.3% 15.8%

2016 7'661 -5.4% 41'438 -4.0% 49'099 -4.2% 15.6%

2017 7'657 -0.1% 38'716 -6.6% 46'373 -5.6% 16.5%

2018 7'642 -0.2% 38'713 0.0% 46'355 0.0% 16.5%

2019 7'632 -0.1% 39'054 0.9% 46'686 0.7% 16.3%

2020 7'635 0.0% 39'594 1.4% 47'229 1.2% 16.2%

Quelle: BFS, BAKBASEL

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Tabellen Hochbauprognose 2014 - 2020

150 BAKBASEL

Tab. 4-10 Bauaufwendungen für den Neubau von Ein- und Mehrfamilienhäusern Real, Preisbasis 2012

Jahr

Einfamilienhäuser (EFH) Mehrfamilienhäuser (MFH) Total Wohnneubauaufwendungen

in Mio. CHF Veränderung ggü.

Vorjahr in Mio. CHF

Veränderung ggü. Vorjahr

in Mio. CHF Veränderung ggü.

Vorjahr

1984 6'821 6.2% 9'618 6.7% 16'440 6.5%

1985 6'874 0.8% 9'423 -2.0% 16'298 -0.9%

1986 7'006 1.9% 8'846 -6.1% 15'852 -2.7%

1987 7'136 1.9% 9'080 2.6% 16'216 2.3%

1988 7'351 3.0% 9'328 2.7% 16'679 2.9%

1989 7'503 2.1% 9'999 7.2% 17'503 4.9%

1990 6'761 -9.9% 9'916 -0.8% 16'676 -4.7%

1991 5'481 -18.9% 9'486 -4.3% 14'968 -10.2%

1992 4'859 -11.4% 9'796 3.3% 14'655 -2.1%

1993 5'022 3.4% 10'505 7.2% 15'527 5.9%

1994 6'262 24.7% 12'208 16.2% 18'470 19.0%

1995 6'958 11.1% 12'244 0.3% 19'202 4.0%

1996 6'721 -3.4% 9'935 -18.9% 16'656 -13.3%

1997 7'402 10.1% 8'448 -15.0% 15'850 -4.8%

1998 8'132 9.9% 8'133 -3.7% 16'265 2.6%

1999 8'192 0.7% 7'517 -7.6% 15'708 -3.4%

2000 7'819 -4.5% 7'794 3.7% 15'613 -0.6%

2001 6'749 -13.7% 8'014 2.8% 14'763 -5.4%

2002 6'547 -3.0% 8'094 1.0% 14'642 -0.8%

2003 7'257 10.8% 10'129 25.1% 17'386 18.7%

2004 8'115 11.8% 11'502 13.6% 19'617 12.8%

2005 7'807 -3.8% 12'829 11.5% 20'636 5.2%

2006 7'745 -0.8% 12'646 -1.4% 20'391 -1.2%

2007 7'001 -9.6% 12'557 -0.7% 19'558 -4.1%

2008 6'364 -9.1% 12'751 1.5% 19'115 -2.3%

2009 6'400 0.6% 13'533 6.1% 19'933 4.3%

2010 6'641 3.8% 15'086 11.5% 21'727 9.0%

2011 6'484 -2.4% 15'546 3.1% 22'030 1.4%

2012 6'129 -5.5% 16'274 4.7% 22'403 1.7%

2013 6'147 0.3% 16'811 3.3% 22'958 2.5%

2014 6'299 2.5% 17'899 6.5% 24'198 5.4%

2015 5'856 -7.0% 18'009 0.6% 23'864 -1.4%

2016 5'547 -5.3% 17'969 -0.2% 23'516 -1.5%

2017 5'545 0.0% 17'837 -0.7% 23'381 -0.6%

2018 5'516 -0.5% 17'954 0.7% 23'470 0.4%

2019 5'502 -0.3% 18'123 0.9% 23'625 0.7%

2020 5'507 0.1% 18'405 1.6% 23'912 1.2%

Quelle: BFS, BAKBASEL

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Hochbauprognose 2014 - 2020 Tabellen

BAKBASEL 151

Tab. 4-11 Gesamtwohnbauaufwendungen von Ein- und Mehrfamilienhäusern (inkl. Unterhaltsarbeiten) Real, Preisbasis 2012

Jahr

Einfamilienhäuser (EFH) Mehrfamilienhäuser (MFH) Total Wohnbauaufwendungen

in Mio. CHF Veränderung ggü.

Vorjahr in Mio. CHF

Veränderung ggü. Vorjahr

in Mio. CHF Veränderung ggü.

Vorjahr

1984 8'462 8.6% 12'672 6.9% 21'134 7.6%

1985 8'581 1.4% 12'558 -0.9% 21'139 0.0%

1986 8'692 1.3% 12'058 -4.0% 20'750 -1.8%

1987 8'912 2.5% 12'373 2.6% 21'285 2.6%

1988 9'199 3.2% 13'030 5.3% 22'229 4.4%

1989 9'478 3.0% 13'932 6.9% 23'410 5.3%

1990 8'763 -7.5% 13'911 -0.2% 22'674 -3.1%

1991 7'438 -15.1% 13'588 -2.3% 21'027 -7.3%

1992 6'901 -7.2% 13'809 1.6% 20'710 -1.5%

1993 7'144 3.5% 14'691 6.4% 21'836 5.4%

1994 8'388 17.4% 17'210 17.1% 25'598 17.2%

1995 8'975 7.0% 17'045 -1.0% 26'020 1.7%

1996 8'936 -0.4% 14'377 -15.7% 23'313 -10.4%

1997 9'626 7.7% 12'733 -11.4% 22'359 -4.1%

1998 10'504 9.1% 12'588 -1.1% 23'092 3.3%

1999 10'425 -0.8% 11'775 -6.5% 22'200 -3.9%

2000 10'175 -2.4% 11'646 -1.1% 21'821 -1.7%

2001 8'982 -11.7% 12'062 3.6% 21'044 -3.6%

2002 8'683 -3.3% 11'909 -1.3% 20'591 -2.2%

2003 9'529 9.7% 14'330 20.3% 23'859 15.9%

2004 10'480 10.0% 15'682 9.4% 26'163 9.7%

2005 10'211 -2.6% 17'278 10.2% 27'489 5.1%

2006 10'085 -1.2% 17'098 -1.0% 27'183 -1.1%

2007 9'378 -7.0% 17'011 -0.5% 26'389 -2.9%

2008 8'714 -7.1% 17'231 1.3% 25'945 -1.7%

2009 8'959 2.8% 18'240 5.9% 27'199 4.8%

2010 9'224 3.0% 20'152 10.5% 29'377 8.0%

2011 9'247 0.3% 21'184 5.1% 30'432 3.6%

2012 8'893 -3.8% 21'976 3.7% 30'869 1.4%

2013 8'949 0.6% 22'669 3.2% 31'619 2.4%

2014 9'291 3.8% 24'203 6.8% 33'494 5.9%

2015 8'651 -6.9% 24'054 -0.6% 32'705 -2.4%

2016 8'135 -6.0% 23'742 -1.3% 31'877 -2.5%

2017 8'203 0.8% 23'752 0.0% 31'955 0.2%

2018 8'218 0.2% 23'997 1.0% 32'215 0.8%

2019 8'265 0.6% 24'305 1.3% 32'570 1.1%

2020 8'344 1.0% 24'736 1.8% 33'080 1.6%

Quelle: BFS, BAKBASEL

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Tabellen Hochbauprognose 2014 - 2020

152 BAKBASEL

Tab. 4-12 Bauaufwendungen für Wohnbauten gegliedert nach Neubau sowie Umbau und Unterhalt Real, Preisbasis 2012

Jahr Neubau

Umbau und Unterhalt

Total Wohnbau-

aufwendungen

Anteil Umbauten und Unterhalt

in Mio. CHF in Mio. CHF in Mio. CHF

1984 16'440 4'694 21'134 22.2%

1985 16'298 4'841 21'139 22.9%

1986 15'852 4'898 20'750 23.6%

1987 16'216 5'069 21'285 23.8%

1988 16'679 5'550 22'229 25.0%

1989 17'503 5'907 23'410 25.2%

1990 16'676 5'998 22'674 26.5%

1991 14'968 6'059 21'027 28.8%

1992 14'655 6'054 20'710 29.2%

1993 15'527 6'309 21'836 28.9%

1994 18'470 7'127 25'598 27.8%

1995 19'202 6'818 26'020 26.2%

1996 16'656 6'657 23'313 28.6%

1997 15'850 6'509 22'359 29.1%

1998 16'265 6'828 23'092 29.6%

1999 15'708 6'491 22'200 29.2%

2000 15'613 6'209 21'821 28.5%

2001 14'763 6'282 21'044 29.8%

2002 14'642 5'950 20'591 28.9%

2003 17'386 6'473 23'859 27.1%

2004 19'617 6'545 26'163 25.0%

2005 20'636 6'853 27'489 24.9%

2006 20'391 6'793 27'183 25.0%

2007 19'558 6'830 26'389 25.9%

2008 19'115 6'830 25'945 26.3%

2009 19'933 7'266 27'199 26.7%

2010 21'727 7'650 29'377 26.0%

2011 22'030 8'402 30'432 27.6%

2012 22'403 8'466 30'869 27.4%

2013 22'958 8'661 31'619 27.4%

2014 24'198 9'296 33'494 27.8%

2015 23'864 8'841 32'705 27.0%

2016 23'516 8'361 31'877 26.2%

2017 23'381 8'574 31'955 26.8%

2018 23'470 8'745 32'215 27.1%

2019 23'625 8'945 32'570 27.5%

2020 23'912 9'168 33'080 27.7%

Quelle: BFS, BAKBASEL

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Hochbauprognose 2014 - 2020 Tabellen

BAKBASEL 153

Tab. 4-13 Bauaufwendungen für Wohnbauten gegliedert nach Neubau sowie Umbau und Unterhalt Real, Preisbasis 2012

Jahr

Neubau Umbau und Unterhalt

Total Wohnbau-

aufwendungen

Veränderung ggü. Vorjahr

Veränderung ggü. Vorjahr

Veränderung ggü. Vorjahr

1984 6.5% 11.8% 7.6%

1985 -0.9% 3.1% 0.0%

1986 -2.7% 1.2% -1.8%

1987 2.3% 3.5% 2.6%

1988 2.9% 9.5% 4.4%

1989 4.9% 6.4% 5.3%

1990 -4.7% 1.5% -3.1%

1991 -10.2% 1.0% -7.3%

1992 -2.1% -0.1% -1.5%

1993 5.9% 4.2% 5.4%

1994 19.0% 13.0% 17.2%

1995 4.0% -4.3% 1.7%

1996 -13.3% -2.4% -10.4%

1997 -4.8% -2.2% -4.1%

1998 2.6% 4.9% 3.3%

1999 -3.4% -4.9% -3.9%

2000 -0.6% -4.4% -1.7%

2001 -5.4% 1.2% -3.6%

2002 -0.8% -5.3% -2.2%

2003 18.7% 8.8% 15.9%

2004 12.8% 1.1% 9.7%

2005 5.2% 4.7% 5.1%

2006 -1.2% -0.9% -1.1%

2007 -4.1% 0.6% -2.9%

2008 -2.3% 0.0% -1.7%

2009 4.3% 6.4% 4.8%

2010 9.0% 5.3% 8.0%

2011 1.4% 9.8% 3.6%

2012 1.7% 0.8% 1.4%

2013 2.5% 2.3% 2.4%

2014 5.4% 7.3% 5.9%

2015 -1.4% -4.9% -2.4%

2016 -1.5% -5.4% -2.5%

2017 -0.6% 2.6% 0.2%

2018 0.4% 2.0% 0.8%

2019 0.7% 2.3% 1.1%

2020 1.2% 2.5% 1.6%

Quelle: BFS, BAKBASEL

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Tabellen Hochbauprognose 2014 - 2020

154 BAKBASEL

4.4.4 Betriebsbau

Tab. 4-14 Bauaufwendungen für Betriebsbauten gegliedert nach Neubau sowie Umbau und Unterhalt Real, Preisbasis 2012

Jahr

Neubau Umbau und Unterhalt

Total Betriebsbau-

aufwendungen

in Mio. CHF in Mio. CHF in Mio. CHF

1984 6'795 3'349 10'144

1985 7'313 3'362 10'675

1986 7'982 3'638 11'619

1987 8'775 3'866 12'641

1988 9'856 4'454 14'309

1989 11'309 4'616 15'924

1990 11'799 4'831 16'630

1991 10'792 4'724 15'516

1992 9'513 4'699 14'213

1993 8'195 4'580 12'774

1994 6'320 5'118 11'438

1995 5'777 4'930 10'707

1996 5'017 4'864 9'881

1997 5'185 5'003 10'189

1998 4'678 5'305 9'982

1999 4'521 5'650 10'171

2000 4'838 5'526 10'365

2001 5'333 5'529 10'861

2002 5'590 5'352 10'942

2003 4'635 4'942 9'576

2004 4'773 4'468 9'241

2005 5'658 4'994 10'652

2006 5'613 5'178 10'791

2007 5'174 5'323 10'498

2008 5'521 4'959 10'480

2009 5'549 4'998 10'547

2010 5'438 4'951 10'389

2011 5'576 5'063 10'639

2012 6'030 5'309 11'340

2013 6'267 5'298 11'565

2014 6'370 5'243 11'612

2015 6'315 5'246 11'561

2016 6'428 5'333 11'761

2017 6'479 5'400 11'879

2018 6'503 5'454 11'957

2019 6'527 5'540 12'067

2020 6'557 5'646 12'202

Quelle: BFS, BAKBASEL

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Hochbauprognose 2014 - 2020 Tabellen

BAKBASEL 155

Tab. 4-15 Bauaufwendungen für Betriebsbauten gegliedert nach Neubau sowie Umbau und Unterhalt Real, Preisbasis 2012

Jahr

Neubau Umbau und Unterhalt

Total Betriebsbau-

aufwendungen

Veränderung ggü. Vorjahr

Veränderung ggü. Vorjahr

Veränderung ggü. Vorjahr

1984 -3.4% 14.8% 2.0%

1985 7.6% 0.4% 5.2%

1986 9.1% 8.2% 8.8%

1987 9.9% 6.3% 8.8%

1988 12.3% 15.2% 13.2%

1989 14.7% 3.6% 11.3%

1990 4.3% 4.7% 4.4%

1991 -8.5% -2.2% -6.7%

1992 -11.9% -0.5% -8.4%

1993 -13.9% -2.5% -10.1%

1994 -22.9% 11.8% -10.5%

1995 -8.6% -3.7% -6.4%

1996 -13.2% -1.3% -7.7%

1997 3.4% 2.9% 3.1%

1998 -9.8% 6.0% -2.0%

1999 -3.4% 6.5% 1.9%

2000 7.0% -2.2% 1.9%

2001 10.2% 0.1% 4.8%

2002 4.8% -3.2% 0.7%

2003 -17.1% -7.7% -12.5%

2004 3.0% -9.6% -3.5%

2005 18.5% 11.8% 15.3%

2006 -0.8% 3.7% 1.3%

2007 -7.8% 2.8% -2.7%

2008 6.7% -6.8% -0.2%

2009 0.5% 0.8% 0.6%

2010 -2.0% -0.9% -1.5%

2011 2.5% 2.3% 2.4%

2012 8.1% 4.9% 6.6%

2013 3.9% -0.2% 2.0%

2014 1.6% -1.0% 0.4%

2015 -0.9% 0.1% -0.4%

2016 1.8% 1.7% 1.7%

2017 0.8% 1.3% 1.0%

2018 0.4% 1.0% 0.7%

2019 0.4% 1.6% 0.9%

2020 0.5% 1.9% 1.1%

Quelle: BFS, BAKBASEL

Page 172: Prognosen und Analysen zur Schweizer Bauwirtschaft ......Prognosen um 4.9 Prozent zunehmen – dies ist das stärkste Wachstum seit dem Jahr 1994. Der Anstieg ist dabei breit abgestützt

Tabellen Hochbauprognose 2014 - 2020

156 BAKBASEL

Tab. 4-16 Bauaufwendungen im Betriebsbau (inkl. Unterhaltsarbeiten) Real, Preisbasis 2012

Jahr

Büro, Ver- waltungs-

bauten

Kaufhäuser, Geschäfts- gebäude

Hotels, Restaurants

Fabriken, Werkstätten

Lager, Hallen

Landw. Bauten

Übrige Betriebs- bauten

Total Be-triebsbau-

aufwendun-gen

in Mio. CHF in Mio. CHF in Mio. CHF in Mio. CHF in Mio. CHF in Mio. CHF in Mio. CHF in Mio. CHF

1984 2'799 1'198 1'203 2'954 890 906 194 10'144

1985 2'971 1'272 1'080 3'344 875 950 184 10'675

1986 3'271 1'400 1'093 3'668 930 1'032 226 11'619

1987 3'547 1'518 1'182 4'018 1'023 1'036 318 12'641

1988 4'155 1'778 1'230 4'401 1'161 1'123 460 14'309

1989 4'803 2'056 1'311 4'967 1'278 1'118 392 15'924

1990 5'217 2'232 1'149 5'352 1'123 1'125 431 16'630

1991 5'091 2'179 1'010 4'716 998 1'140 381 15'516

1992 4'572 1'957 891 4'351 868 1'052 522 14'213

1993 4'186 1'791 961 3'435 789 1'029 583 12'774

1994 3'980 1'704 1'083 2'283 885 808 695 11'438

1995 3'634 1'556 839 2'404 901 768 605 10'707

1996 3'217 1'813 837 2'140 775 792 309 9'881

1997 3'474 1'906 807 2'049 771 856 326 10'189

1998 3'291 1'821 836 2'083 805 837 308 9'982

1999 3'163 2'117 987 2'123 602 790 388 10'171

2000 3'134 2'113 972 2'305 712 807 322 10'365

2001 3'416 1'967 821 2'532 933 831 362 10'861

2002 3'657 1'889 966 2'711 814 738 168 10'942

2003 3'110 1'701 1'085 1'952 739 739 251 9'576

2004 2'873 2'089 780 1'836 647 774 243 9'241

2005 3'222 2'148 845 2'992 691 684 69 10'652

2006 3'134 2'269 1'026 2'736 843 645 139 10'791

2007 2'884 2'004 1'163 2'708 1'036 606 96 10'498

2008 3'181 1'903 997 2'803 907 578 111 10'480

2009 3'440 1'877 955 2'647 889 630 108 10'547

2010 3'702 1'921 815 2'305 948 607 91 10'389

2011 3'999 1'724 920 2'322 926 617 132 10'639

2012 4'320 1'607 999 2'633 854 693 233 11'340

2013 4'296 1'602 1'019 2'666 945 754 283 11'565

2014 4'252 1'597 1'060 2'692 958 765 289 11'612

2015 4'159 1'618 1'084 2'696 964 743 295 11'561

2016 4'263 1'637 1'104 2'727 987 740 302 11'761

2017 4'320 1'635 1'124 2'757 1'002 734 308 11'879

2018 4'347 1'637 1'133 2'783 1'014 731 312 11'957

2019 4'383 1'653 1'141 2'817 1'028 727 318 12'067

2020 4'412 1'674 1'170 2'854 1'045 723 323 12'202

Quelle: BFS, BAKBASEL

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Hochbauprognose 2014 - 2020 Tabellen

BAKBASEL 157

Tab. 4-17 Bauaufwendungen im Betriebsbau (inkl. Unterhaltsarbeiten) Real, Preisbasis 2012

Jahr

Büro, Ver- waltungs- bauten*

Kaufhäuser, Geschäfts- gebäude*

Hotels, Restaurants

Fabriken, Werkstätten

Lager, Hallen

Landw. Bauten

Übrige Betriebs- bauten

Total Betriebs-

bauaufwen-dungen

Veränderung ggü. Vorjahr

Veränderung ggü. Vorjahr

Veränderung ggü. Vorjahr

Veränderung ggü. Vorjahr

Veränderung ggü. Vorjahr

Veränderung ggü. Vorjahr

Veränderung ggü. Vorjahr

Veränderung ggü. Vorjahr

1984 -4.0% 12.0% 4.2% 5.2% 9.4% -3.4% 2.0%

1985 6.1% -10.3% 13.2% -1.6% 4.8% -5.0% 5.2%

1986 10.1% 1.2% 9.7% 6.2% 8.7% 22.8% 8.8%

1987 8.4% 8.1% 9.5% 10.1% 0.4% 40.6% 8.8%

1988 17.2% 4.1% 9.5% 13.4% 8.5% 45.0% 13.2%

1989 15.6% 6.6% 12.8% 10.1% -0.5% -14.8% 11.3%

1990 8.6% -12.3% 7.8% -12.1% 0.7% 10.0% 4.4%

1991 -2.4% -12.1% -11.9% -11.1% 1.3% -11.5% -6.7%

1992 -10.2% -11.8% -7.7% -13.0% -7.8% 36.7% -8.4%

1993 -8.5% 7.9% -21.1% -9.1% -2.2% 11.8% -10.1%

1994 -4.9% 12.7% -33.5% 12.2% -21.4% 19.2% -10.5%

1995 -8.7% -22.5% 5.3% 1.8% -4.9% -13.0% -6.4%

1996 -11.5% 16.5% -0.3% -11.0% -14.0% 3.0% -48.9% -7.7%

1997 8.0% 5.1% -3.6% -4.3% -0.5% 8.1% 5.7% 3.1%

1998 -5.3% -4.4% 3.6% 1.7% 4.4% -2.2% -5.5% -2.0%

1999 -3.9% 16.2% 18.1% 1.9% -25.3% -5.6% 26.0% 1.9%

2000 -0.9% -0.2% -1.5% 8.6% 18.3% 2.1% -17.1% 1.9%

2001 9.0% -6.9% -15.5% 9.9% 31.0% 3.1% 12.3% 4.8%

2002 7.1% -3.9% 17.7% 7.1% -12.7% -11.3% -53.7% 0.7%

2003 -14.9% -9.9% 12.3% -28.0% -9.2% 0.1% 49.8% -12.5%

2004 -7.6% 22.8% -28.1% -5.9% -12.4% 4.7% -3.2% -3.5%

2005 12.2% 2.9% 8.3% 63.0% 6.7% -11.5% -71.6% 15.3%

2006 -2.7% 5.6% 21.4% -8.6% 22.0% -5.8% 100.8% 1.3%

2007 -8.0% -11.7% 13.4% -1.0% 22.9% -6.0% -30.6% -2.7%

2008 10.3% -5.1% -14.3% 3.5% -12.4% -4.7% 15.6% -0.2%

2009 8.2% -1.3% -4.2% -5.6% -2.0% 9.0% -2.4% 0.6%

2010 7.6% 2.3% -14.6% -12.9% 6.6% -3.7% -16.0% -1.5%

2011 8.0% -10.3% 12.9% 0.7% -2.3% 1.6% 44.6% 2.4%

2012 8.0% -6.7% 8.6% 13.4% -7.8% 12.4% 76.8% 6.6%

2013 -0.6% -0.3% 2.0% 1.3% 10.6% 8.8% 21.5% 2.0%

2014 -1.0% -0.3% 4.0% 1.0% 1.4% 1.5% 2.1% 0.4%

2015 -2.2% 1.3% 2.3% 0.2% 0.6% -2.9% 2.4% -0.4%

2016 2.5% 1.1% 1.9% 1.1% 2.4% -0.5% 2.2% 1.7%

2017 1.3% -0.1% 1.8% 1.1% 1.6% -0.8% 1.8% 1.0%

2018 0.6% 0.1% 0.8% 0.9% 1.2% -0.3% 1.5% 0.7%

2019 0.8% 1.0% 0.8% 1.2% 1.3% -0.6% 1.9% 0.9%

2020 0.7% 1.3% 2.5% 1.3% 1.7% -0.6% 1.6% 1.1%

*Vor dem Jahr 1996 liegen keine separaten Daten für die Baukategorien Büro- und Verwaltungsbau sowie Kaufhäuser und Geschäftsgebäude vor. Deswegen werden beide Bauarten mit der Dynamik des Oberaggregates Geschäfts- und Verwaltungsbauten zurückgeschrieben. Quelle: BFS, BAKBASEL

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Tabellen Hochbauprognose 2014 - 2020

158 BAKBASEL

4.4.5 Regionale Betrachtung

Tab. 4-18 Bauaufwendungen nach Bauarten in der Region Bassin Lémanique (inkl. Unterhaltsarbeiten) (Genf, Waadt) Real, Preisbasis 2012

Jahr

Infrastrukturbau Wohnbau Betriebsbau Total

Hochbauaufwendungen

in Mio. CHF Veränderung ggü. Vorjahr

in Mio. CHF Veränderung ggü. Vorjahr

in Mio. CHF Veränderung ggü. Vorjahr

in Mio. CHF Veränderung ggü. Vorjahr

1984 1'250 17.2% 3'269 12.5% 1'345 -4.3% 5'864 9.1%

1985 1'320 5.6% 3'430 4.9% 1'367 1.7% 6'117 4.3%

1986 1'471 11.4% 3'514 2.5% 1'583 15.8% 6'568 7.4%

1987 1'325 -9.9% 3'718 5.8% 1'890 19.4% 6'933 5.6%

1988 1'443 8.9% 4'141 11.4% 2'191 15.9% 7'775 12.1%

1989 1'234 -14.5% 4'238 2.3% 2'551 16.5% 8'023 3.2%

1990 1'297 5.1% 3'810 -10.1% 2'232 -12.5% 7'339 -8.5%

1991 1'288 -0.7% 3'228 -15.3% 1'933 -13.4% 6'448 -12.1%

1992 1'296 0.7% 2'577 -20.2% 1'456 -24.7% 5'329 -17.4%

1993 1'247 -3.8% 2'077 -19.4% 1'270 -12.7% 4'594 -13.8%

1994 1'190 -4.6% 2'228 7.2% 1'245 -2.0% 4'662 1.5%

1995 1'070 -10.0% 2'499 12.2% 1'223 -1.8% 4'792 2.8%

1996 794 -25.8% 2'449 -2.0% 1'123 -8.1% 4'366 -8.9%

1997 748 -5.7% 2'365 -3.4% 1'212 7.9% 4'325 -0.9%

1998 873 16.7% 2'578 9.0% 1'410 16.3% 4'861 12.4%

1999 861 -1.4% 2'589 0.4% 1'372 -2.7% 4'822 -0.8%

2000 940 9.1% 2'640 2.0% 1'582 15.3% 5'162 7.0%

2001 1'072 14.1% 2'666 1.0% 1'584 0.1% 5'323 3.1%

2002 1'183 10.3% 2'704 1.4% 1'720 8.6% 5'606 5.3%

2003 1'125 -4.9% 3'241 19.9% 1'469 -14.6% 5'835 4.1%

2004 1'016 -9.7% 3'534 9.0% 1'076 -26.8% 5'626 -3.6%

2005 932 -8.3% 3'832 8.4% 2'243 108.5% 7'007 24.6%

2006 889 -4.6% 3'613 -5.7% 1'885 -16.0% 6'386 -8.9%

2007 948 6.6% 3'601 -0.3% 1'588 -15.8% 6'136 -3.9%

2008 1'154 21.7% 3'489 -3.1% 1'630 2.7% 6'273 2.2%

2009 1'110 -3.8% 3'342 -4.2% 1'635 0.3% 6'087 -3.0%

2010 1'315 18.5% 4'001 19.7% 1'464 -10.5% 6'780 11.4%

2011 1'346 2.3% 4'206 5.1% 1'646 12.4% 7'198 6.2%

2012 1'335 -0.8% 4'456 5.9% 1'823 10.8% 7'613 5.8%

2013 1'433 7.4% 4'162 -6.6% 1'883 3.3% 7'477 -1.8%

2014 1'476 3.0% 4'374 5.1% 1'776 -5.7% 7'626 2.0%

2015 1'550 5.1% 4'358 -0.4% 1'712 -3.6% 7'621 -0.1%

2016 1'598 3.1% 4'295 -1.4% 1'763 3.0% 7'656 0.5%

2017 1'632 2.2% 4'338 1.0% 1'803 2.3% 7'773 1.5%

2018 1'666 2.1% 4'392 1.3% 1'843 2.2% 7'901 1.6%

2019 1'704 2.3% 4'459 1.5% 1'888 2.4% 8'052 1.9%

2020 1'748 2.6% 4'499 0.9% 1'940 2.8% 8'187 1.7%

Quelle: BFS, BAKBASEL

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Hochbauprognose 2014 - 2020 Tabellen

BAKBASEL 159

Tab. 4-19 Bauaufwendungen nach Bauarten in der Region Espace Mittelland (inkl. Unterhaltsarbeiten) (Bern, Freiburg, Jura, Neuenburg, Solothurn) Real, Preisbasis 2012

Jahr

Infrastrukturbau Wohnbau Betriebsbau Total

Hochbauaufwendungen

in Mio. CHF Veränderung ggü. Vorjahr

in Mio. CHF Veränderung ggü. Vorjahr

in Mio. CHF Veränderung ggü. Vorjahr

in Mio. CHF Veränderung ggü. Vorjahr

1984 1'079 -8.7% 4'294 8.6% 2'018 10.4% 7'392 6.2%

1985 1'092 1.2% 4'247 -1.1% 2'203 9.2% 7'543 2.0%

1986 1'207 10.5% 4'318 1.7% 2'312 4.9% 7'836 3.9%

1987 1'274 5.6% 4'524 4.8% 2'358 2.0% 8'156 4.1%

1988 1'275 0.1% 4'506 -0.4% 2'563 8.7% 8'344 2.3%

1989 1'572 23.3% 4'712 4.6% 2'926 14.1% 9'210 10.4%

1990 1'567 -0.3% 4'580 -2.8% 3'224 10.2% 9'371 1.8%

1991 1'495 -4.6% 4'117 -10.1% 3'169 -1.7% 8'781 -6.3%

1992 1'584 5.9% 4'042 -1.8% 2'833 -10.6% 8'458 -3.7%

1993 1'564 -1.2% 4'142 2.5% 2'611 -7.8% 8'317 -1.7%

1994 1'734 10.8% 5'116 23.5% 2'182 -16.4% 9'032 8.6%

1995 1'463 -15.6% 5'117 0.0% 1'944 -10.9% 8'525 -5.6%

1996 1'363 -6.9% 4'640 -9.3% 1'993 2.5% 7'995 -6.2%

1997 1'488 9.2% 4'529 -2.4% 2'034 2.1% 8'052 0.7%

1998 1'422 -4.4% 4'271 -5.7% 2'036 0.1% 7'728 -4.0%

1999 1'269 -10.8% 4'213 -1.4% 2'113 3.8% 7'595 -1.7%

2000 1'216 -4.2% 4'365 3.6% 2'032 -3.8% 7'614 0.2%

2001 1'434 17.9% 3'839 -12.1% 2'176 7.1% 7'448 -2.2%

2002 1'907 33.0% 3'817 -0.6% 2'174 -0.1% 7'898 6.0%

2003 1'618 -15.1% 4'388 15.0% 2'109 -3.0% 8'116 2.8%

2004 1'464 -9.5% 4'889 11.4% 1'649 -21.8% 8'003 -1.4%

2005 1'213 -17.2% 5'122 4.8% 1'944 17.9% 8'279 3.5%

2006 1'165 -4.0% 5'209 1.7% 2'396 23.3% 8'771 5.9%

2007 1'070 -8.2% 4'783 -8.2% 2'467 3.0% 8'320 -5.1%

2008 1'168 9.2% 5'037 5.3% 2'234 -9.5% 8'439 1.4%

2009 1'367 17.1% 5'105 1.4% 2'128 -4.7% 8'601 1.9%

2010 1'493 9.2% 5'192 1.7% 2'121 -0.3% 8'806 2.4%

2011 1'597 7.0% 5'261 1.3% 2'197 3.6% 9'055 2.8%

2012 1'462 -8.5% 5'430 3.2% 2'425 10.4% 9'317 2.9%

2013 1'502 2.8% 5'447 0.3% 2'464 1.6% 9'414 1.0%

2014 1'552 3.3% 6'054 11.1% 2'335 -5.2% 9'941 5.6%

2015 1'554 0.1% 6'067 0.2% 2'310 -1.1% 9'930 -0.1%

2016 1'572 1.2% 5'879 -3.1% 2'337 1.2% 9'789 -1.4%

2017 1'620 3.1% 5'891 0.2% 2'334 -0.1% 9'845 0.6%

2018 1'641 1.3% 5'922 0.5% 2'328 -0.3% 9'891 0.5%

2019 1'664 1.4% 5'973 0.8% 2'329 0.1% 9'966 0.8%

2020 1'686 1.4% 6'061 1.5% 2'337 0.3% 10'085 1.2%

Quelle: BFS, BAKBASEL

Page 176: Prognosen und Analysen zur Schweizer Bauwirtschaft ......Prognosen um 4.9 Prozent zunehmen – dies ist das stärkste Wachstum seit dem Jahr 1994. Der Anstieg ist dabei breit abgestützt

Tabellen Hochbauprognose 2014 - 2020

160 BAKBASEL

Tab. 4-20 Bauaufwendungen nach Bauarten in der Region Basel (inkl. Unterhaltsarbeiten) (Basel-Stadt, Baselland) Real, Preisbasis 2012

Jahr

Infrastrukturbau Wohnbau Betriebsbau Total

Hochbauaufwendungen

in Mio. CHF Veränderung ggü. Vorjahr

in Mio. CHF Veränderung ggü. Vorjahr

in Mio. CHF Veränderung ggü. Vorjahr

in Mio. CHF Veränderung ggü. Vorjahr

1984 301 -15.1% 1'161 2.6% 801 -5.1% 2'263 -2.8%

1985 264 -12.2% 1'062 -8.5% 827 3.3% 2'154 -4.8%

1986 437 65.3% 1'053 -0.9% 815 -1.5% 2'305 7.0%

1987 350 -19.8% 1'055 0.1% 928 14.0% 2'333 1.2%

1988 456 30.3% 976 -7.5% 947 2.0% 2'379 2.0%

1989 460 1.0% 987 1.1% 1'086 14.6% 2'532 6.5%

1990 448 -2.6% 912 -7.6% 1'282 18.1% 2'642 4.3%

1991 477 6.3% 863 -5.3% 1'293 0.9% 2'633 -0.3%

1992 533 11.8% 960 11.3% 1'163 -10.0% 2'657 0.9%

1993 526 -1.2% 1'104 14.9% 1'170 0.6% 2'800 5.4%

1994 406 -22.8% 1'522 38.0% 1'049 -10.3% 2'978 6.4%

1995 560 37.8% 1'608 5.6% 986 -6.1% 3'154 5.9%

1996 597 6.7% 1'509 -6.2% 831 -15.7% 2'938 -6.9%

1997 531 -11.0% 1'493 -1.1% 975 17.3% 2'999 2.1%

1998 612 15.1% 1'530 2.5% 938 -3.7% 3'080 2.7%

1999 552 -9.8% 1'423 -7.0% 1'011 7.7% 2'986 -3.1%

2000 605 9.6% 1'400 -1.6% 968 -4.2% 2'973 -0.4%

2001 619 2.4% 1'194 -14.7% 985 1.7% 2'798 -5.9%

2002 605 -2.2% 1'078 -9.8% 853 -13.4% 2'536 -9.4%

2003 388 -35.9% 1'225 13.6% 719 -15.7% 2'332 -8.0%

2004 420 8.3% 1'304 6.5% 710 -1.3% 2'434 4.4%

2005 542 28.9% 1'365 4.7% 953 34.2% 2'860 17.5%

2006 654 20.6% 1'438 5.3% 853 -10.5% 2'944 2.9%

2007 724 10.7% 1'383 -3.8% 856 0.3% 2'963 0.6%

2008 569 -21.3% 1'313 -5.1% 1'051 22.7% 2'933 -1.0%

2009 598 5.0% 1'229 -6.4% 757 -28.0% 2'584 -11.9%

2010 406 -32.1% 1'350 9.8% 835 10.3% 2'591 0.3%

2011 415 2.2% 1'488 10.2% 888 6.4% 2'791 7.7%

2012 497 20.0% 1'231 -17.3% 1'097 23.5% 2'825 1.2%

2013 538 8.1% 1'366 11.0% 1'110 1.2% 3'014 6.7%

2014 561 4.3% 1'623 18.8% 1'231 11.0% 3'415 13.3%

2015 608 8.4% 1'543 -5.0% 1'243 1.0% 3'394 -0.6%

2016 634 4.3% 1'511 -2.0% 1'261 1.4% 3'407 0.4%

2017 687 8.3% 1'516 0.3% 1'271 0.8% 3'474 2.0%

2018 698 1.6% 1'525 0.6% 1'281 0.8% 3'504 0.9%

2019 704 0.9% 1'538 0.9% 1'291 0.7% 3'533 0.8%

2020 708 0.6% 1'562 1.5% 1'307 1.3% 3'577 1.3%

Quelle: BFS, BAKBASEL

Page 177: Prognosen und Analysen zur Schweizer Bauwirtschaft ......Prognosen um 4.9 Prozent zunehmen – dies ist das stärkste Wachstum seit dem Jahr 1994. Der Anstieg ist dabei breit abgestützt

Hochbauprognose 2014 - 2020 Tabellen

BAKBASEL 161

Tab. 4-21 Bauaufwendungen nach Bauarten in der Region Zürich/Aargau (inkl. Unterhaltsarbeiten) (Zürich, Aargau) Real, Preisbasis 2012

Jahr

Infrastrukturbau Wohnbau Betriebsbau Total

Hochbauaufwendungen

in Mio. CHF Veränderung ggü. Vorjahr

in Mio. CHF Veränderung ggü. Vorjahr

in Mio. CHF Veränderung ggü. Vorjahr

in Mio. CHF Veränderung ggü. Vorjahr

1984 1'865 -1.7% 5'282 5.4% 2'597 1.5% 9'743 2.9%

1985 1'809 -3.0% 5'423 2.7% 2'765 6.5% 9'997 2.6%

1986 1'574 -13.0% 4'769 -12.1% 2'984 7.9% 9'327 -6.7%

1987 1'425 -9.4% 4'753 -0.3% 3'288 10.2% 9'466 1.5%

1988 1'404 -1.5% 5'058 6.4% 4'087 24.3% 10'549 11.4%

1989 1'479 5.4% 5'302 4.8% 4'528 10.8% 11'309 7.2%

1990 1'742 17.7% 5'292 -0.2% 4'760 5.1% 11'794 4.3%

1991 2'047 17.5% 5'190 -1.9% 4'161 -12.6% 11'397 -3.4%

1992 2'262 10.5% 5'457 5.2% 4'064 -2.3% 11'783 3.4%

1993 2'127 -6.0% 5'966 9.3% 3'472 -14.6% 11'564 -1.9%

1994 2'015 -5.3% 6'919 16.0% 2'937 -15.4% 11'872 2.7%

1995 1'891 -6.1% 6'942 0.3% 2'694 -8.3% 11'527 -2.9%

1996 1'753 -7.3% 6'351 -8.5% 2'399 -10.9% 10'504 -8.9%

1997 1'602 -8.6% 6'050 -4.7% 2'593 8.1% 10'245 -2.5%

1998 1'733 8.2% 6'719 11.1% 2'269 -12.5% 10'721 4.7%

1999 1'872 8.0% 6'536 -2.7% 2'724 20.1% 11'133 3.8%

2000 2'132 13.9% 6'097 -6.7% 2'829 3.9% 11'058 -0.7%

2001 2'108 -1.1% 6'040 -0.9% 2'855 0.9% 11'003 -0.5%

2002 2'088 -1.0% 6'012 -0.5% 2'716 -4.9% 10'815 -1.7%

2003 1'948 -6.7% 6'878 14.4% 2'281 -16.0% 11'107 2.7%

2004 2'346 20.4% 7'371 7.2% 2'693 18.1% 12'410 11.7%

2005 1'923 -18.0% 7'572 2.7% 2'710 0.6% 12'206 -1.6%

2006 1'668 -13.3% 7'488 -1.1% 2'853 5.3% 12'008 -1.6%

2007 1'551 -7.0% 7'258 -3.1% 2'456 -13.9% 11'264 -6.2%

2008 1'701 9.7% 7'247 -0.1% 2'410 -1.9% 11'358 0.8%

2009 1'662 -2.3% 7'486 3.3% 2'545 5.6% 11'694 3.0%

2010 1'944 16.9% 7'873 5.2% 2'925 14.9% 12'742 9.0%

2011 2'159 11.1% 8'293 5.3% 2'703 -7.6% 13'155 3.2%

2012 2'015 -6.7% 8'108 -2.2% 2'641 -2.3% 12'763 -3.0%

2013 2'070 2.8% 8'420 3.9% 2'815 6.6% 13'306 4.3%

2014 2'143 3.5% 8'821 4.8% 2'990 6.2% 13'955 4.9%

2015 2'274 6.1% 8'758 -0.7% 3'066 2.5% 14'099 1.0%

2016 2'381 4.7% 8'604 -1.8% 3'144 2.5% 14'129 0.2%

2017 2'429 2.0% 8'653 0.6% 3'191 1.5% 14'273 1.0%

2018 2'465 1.5% 8'724 0.8% 3'219 0.9% 14'409 1.0%

2019 2'507 1.7% 8'823 1.1% 3'254 1.1% 14'584 1.2%

2020 2'568 2.4% 8'982 1.8% 3'265 0.3% 14'816 1.6%

Quelle: BFS, BAKBASEL

Page 178: Prognosen und Analysen zur Schweizer Bauwirtschaft ......Prognosen um 4.9 Prozent zunehmen – dies ist das stärkste Wachstum seit dem Jahr 1994. Der Anstieg ist dabei breit abgestützt

Tabellen Hochbauprognose 2014 - 2020

162 BAKBASEL

Tab. 4-22 Bauaufwendungen nach Bauarten in der Region Zentralschweiz (inkl. Unterhaltsarbeiten) (Luzern, Nidwalden, Obwalden, Schwyz, Uri, Zug) Real, Preisbasis 2012

Jahr

Infrastrukturbau Wohnbau Betriebsbau Total

Hochbauaufwendungen

in Mio. CHF Veränderung ggü. Vorjahr

in Mio. CHF Veränderung ggü. Vorjahr

in Mio. CHF Veränderung ggü. Vorjahr

in Mio. CHF Veränderung ggü. Vorjahr

1984 505 1.5% 2'318 12.1% 1'060 -4.5% 3'882 5.7%

1985 502 -0.5% 2'182 -5.9% 1'105 4.3% 3'789 -2.4%

1986 589 17.3% 1'986 -9.0% 1'297 17.4% 3'872 2.2%

1987 667 13.3% 1'877 -5.5% 1'277 -1.5% 3'821 -1.3%

1988 682 2.2% 1'868 -0.5% 1'377 7.8% 3'926 2.8%

1989 718 5.3% 2'048 9.6% 1'411 2.5% 4'177 6.4%

1990 676 -5.7% 2'169 5.9% 1'579 11.9% 4'425 5.9%

1991 718 6.2% 2'190 0.9% 1'519 -3.8% 4'427 0.0%

1992 718 -0.1% 2'244 2.5% 1'549 2.0% 4'511 1.9%

1993 774 7.8% 2'751 22.6% 1'390 -10.3% 4'915 9.0%

1994 795 2.8% 3'161 14.9% 1'099 -20.9% 5'056 2.9%

1995 718 -9.8% 3'363 6.4% 1'131 2.9% 5'211 3.1%

1996 778 8.4% 2'801 -16.7% 1'135 0.3% 4'714 -9.5%

1997 810 4.1% 2'732 -2.5% 1'152 1.5% 4'694 -0.4%

1998 772 -4.7% 2'763 1.1% 1'144 -0.7% 4'678 -0.3%

1999 763 -1.1% 2'553 -7.6% 976 -14.7% 4'292 -8.3%

2000 621 -18.6% 2'424 -5.0% 993 1.8% 4'038 -5.9%

2001 585 -5.8% 2'360 -2.7% 1'064 7.1% 4'008 -0.7%

2002 554 -5.2% 2'335 -1.0% 1'033 -2.9% 3'922 -2.1%

2003 642 15.8% 2'787 19.4% 953 -7.7% 4'382 11.7%

2004 665 3.6% 3'020 8.4% 1'143 19.9% 4'828 10.2%

2005 734 10.3% 3'050 1.0% 845 -26.1% 4'628 -4.1%

2006 581 -20.8% 2'821 -7.5% 929 10.0% 4'332 -6.4%

2007 525 -9.6% 2'972 5.3% 1'010 8.7% 4'507 4.1%

2008 550 4.8% 2'609 -12.2% 919 -9.0% 4'079 -9.5%

2009 583 5.9% 3'132 20.1% 1'235 34.4% 4'951 21.4%

2010 565 -3.0% 3'219 2.8% 990 -19.8% 4'775 -3.6%

2011 540 -4.6% 3'250 1.0% 924 -6.7% 4'714 -1.3%

2012 531 -1.5% 3'530 8.6% 1'011 9.4% 5'072 7.6%

2013 486 -8.5% 3'793 7.4% 949 -6.1% 5'228 3.1%

2014 481 -1.1% 3'998 5.4% 989 4.2% 5'468 4.6%

2015 516 7.4% 4'033 0.9% 1'022 3.3% 5'572 1.9%

2016 534 3.4% 3'954 -2.0% 1'037 1.4% 5'525 -0.8%

2017 546 2.3% 3'972 0.5% 1'040 0.3% 5'558 0.6%

2018 558 2.1% 4'001 0.7% 1'035 -0.5% 5'594 0.6%

2019 571 2.4% 4'043 1.0% 1'049 1.3% 5'662 1.2%

2020 586 2.6% 4'111 1.7% 1'066 1.7% 5'763 1.8%

Quelle: BFS, BAKBASEL

Page 179: Prognosen und Analysen zur Schweizer Bauwirtschaft ......Prognosen um 4.9 Prozent zunehmen – dies ist das stärkste Wachstum seit dem Jahr 1994. Der Anstieg ist dabei breit abgestützt

Hochbauprognose 2014 - 2020 Tabellen

BAKBASEL 163

Tab. 4-23 Bauaufwendungen nach Bauarten in der Region Ostschweiz (inkl. Unterhaltsarbeiten) (Appenzell-Ausserrhoden, Appenzell-Innerrhoden, Glarus, Schaffhausen, St.Gallen, Thurgau) Real, Preisbasis 2012

Jahr

Infrastrukturbau Wohnbau Betriebsbau Total

Hochbauaufwendungen

in Mio. CHF Veränderung ggü. Vorjahr

in Mio. CHF Veränderung ggü. Vorjahr

in Mio. CHF Veränderung ggü. Vorjahr

in Mio. CHF Veränderung ggü. Vorjahr

1984 586 -2.0% 2'325 -0.2% 1'204 6.6% 4'115 1.4%

1985 637 8.7% 2'143 -7.9% 1'420 17.9% 4'199 2.0%

1986 690 8.4% 2'388 11.5% 1'659 16.8% 4'737 12.8%

1987 717 3.8% 2'514 5.3% 1'712 3.2% 4'942 4.3%

1988 720 0.4% 2'623 4.3% 1'854 8.3% 5'197 5.1%

1989 849 18.1% 2'812 7.2% 2'159 16.4% 5'821 12.0%

1990 876 3.1% 2'623 -6.7% 2'035 -5.7% 5'534 -4.9%

1991 952 8.7% 2'572 -2.0% 1'948 -4.3% 5'472 -1.1%

1992 1'012 6.3% 2'702 5.1% 1'831 -6.0% 5'546 1.4%

1993 935 -7.6% 3'068 13.6% 1'610 -12.1% 5'613 1.2%

1994 982 5.0% 3'613 17.7% 1'619 0.6% 6'214 10.7%

1995 951 -3.2% 3'378 -6.5% 1'443 -10.9% 5'772 -7.1%

1996 956 0.6% 2'878 -14.8% 1'187 -17.7% 5'021 -13.0%

1997 818 -14.4% 2'626 -8.8% 1'163 -2.0% 4'607 -8.2%

1998 756 -7.6% 2'621 -0.2% 1'236 6.2% 4'612 0.1%

1999 772 2.0% 2'411 -8.0% 1'074 -13.1% 4'257 -7.7%

2000 572 -25.8% 2'422 0.4% 1'118 4.0% 4'112 -3.4%

2001 715 25.0% 2'366 -2.3% 1'350 20.8% 4'431 7.8%

2002 684 -4.4% 2'006 -15.2% 1'212 -10.2% 3'902 -11.9%

2003 784 14.7% 2'290 14.2% 1'136 -6.3% 4'211 7.9%

2004 789 0.6% 2'728 19.1% 1'082 -4.8% 4'599 9.2%

2005 789 -0.1% 2'884 5.7% 1'055 -2.5% 4'727 2.8%

2006 763 -3.2% 2'803 -2.8% 1'057 0.2% 4'624 -2.2%

2007 983 28.7% 2'775 -1.0% 1'126 6.5% 4'884 5.6%

2008 730 -25.7% 2'793 0.7% 1'330 18.1% 4'853 -0.6%

2009 683 -6.3% 2'936 5.1% 1'230 -7.5% 4'850 -0.1%

2010 629 -8.0% 3'525 20.0% 1'041 -15.4% 5'195 7.1%

2011 541 -13.9% 3'561 1.0% 1'142 9.7% 5'245 1.0%

2012 623 15.1% 3'611 1.4% 1'215 6.4% 5'449 3.9%

2013 599 -3.8% 3'842 6.4% 1'181 -2.8% 5'622 3.2%

2014 594 -0.9% 3'903 1.6% 1'157 -2.1% 5'654 0.6%

2015 616 3.6% 3'684 -5.6% 1'109 -4.1% 5'409 -4.3%

2016 639 3.9% 3'607 -2.1% 1'120 1.0% 5'367 -0.8%

2017 652 2.0% 3'620 0.3% 1'134 1.2% 5'405 0.7%

2018 659 1.1% 3'641 0.6% 1'142 0.8% 5'442 0.7%

2019 672 2.0% 3'673 0.9% 1'153 1.0% 5'498 1.0%

2020 688 2.3% 3'730 1.5% 1'169 1.4% 5'586 1.6%

Quelle: BFS, BAKBASEL

Page 180: Prognosen und Analysen zur Schweizer Bauwirtschaft ......Prognosen um 4.9 Prozent zunehmen – dies ist das stärkste Wachstum seit dem Jahr 1994. Der Anstieg ist dabei breit abgestützt

Hochbauprognose 2014 - 2020

164 BAKBASEL

Tab. 4-24 Bauaufwendungen nach Bauarten in der Region Südschweiz (inkl. Unterhaltsarbeiten) (Graubünden, Tessin, Wallis) Real, Preisbasis 2012

Jahr

Infrastrukturbau Wohnbau Betriebsbau Total

Hochbauaufwendungen

in Mio. CHF Veränderung ggü. Vorjahr

in Mio. CHF Veränderung ggü. Vorjahr

in Mio. CHF Veränderung ggü. Vorjahr

in Mio. CHF Veränderung ggü. Vorjahr

1984 664 -1.6% 2'484 10.7% 1'119 4.3% 4'267 6.9%

1985 642 -3.2% 2'651 6.8% 988 -11.8% 4'281 0.3%

1986 666 3.6% 2'722 2.7% 970 -1.8% 4'357 1.8%

1987 615 -7.6% 2'845 4.5% 1'187 22.4% 4'647 6.7%

1988 734 19.3% 3'057 7.4% 1'290 8.6% 5'080 9.3%

1989 912 24.3% 3'312 8.3% 1'264 -2.0% 5'487 8.0%

1990 882 -3.3% 3'288 -0.7% 1'519 20.2% 5'689 3.7%

1991 916 3.8% 2'869 -12.8% 1'494 -1.7% 5'278 -7.2%

1992 879 -4.0% 2'728 -4.9% 1'316 -11.9% 4'922 -6.7%

1993 879 0.0% 2'728 0.0% 1'252 -4.8% 4'859 -1.3%

1994 841 -4.3% 3'039 11.4% 1'306 4.3% 5'185 6.7%

1995 854 1.5% 3'112 2.4% 1'287 -1.5% 5'253 1.3%

1996 909 6.5% 2'684 -13.8% 1'213 -5.7% 4'806 -8.5%

1997 789 -13.1% 2'564 -4.5% 1'060 -12.7% 4'413 -8.2%

1998 967 22.4% 2'611 1.8% 950 -10.3% 4'527 2.6%

1999 717 -25.9% 2'474 -5.3% 901 -5.1% 4'091 -9.6%

2000 688 -4.0% 2'472 -0.1% 842 -6.5% 4'003 -2.2%

2001 702 2.0% 2'579 4.3% 848 0.7% 4'129 3.2%

2002 690 -1.7% 2'640 2.4% 1'235 45.6% 4'565 10.5%

2003 535 -22.5% 3'050 15.5% 909 -26.4% 4'494 -1.6%

2004 707 32.3% 3'316 8.7% 889 -2.2% 4'912 9.3%

2005 681 -3.7% 3'664 10.5% 902 1.5% 5'247 6.8%

2006 705 3.5% 3'811 4.0% 818 -9.3% 5'334 1.7%

2007 777 10.3% 3'616 -5.1% 995 21.7% 5'388 1.0%

2008 667 -14.2% 3'457 -4.4% 907 -8.8% 5'030 -6.6%

2009 714 7.1% 3'968 14.8% 1'017 12.1% 5'698 13.3%

2010 661 -7.4% 4'217 6.3% 1'013 -0.4% 5'891 3.4%

2011 769 16.3% 4'373 3.7% 1'139 12.4% 6'280 6.6%

2012 769 0.0% 4'504 3.0% 1'128 -1.0% 6'401 1.9%

2013 842 9.5% 4'589 1.9% 1'163 3.1% 6'594 3.0%

2014 864 2.7% 4'721 2.9% 1'133 -2.5% 6'718 1.9%

2015 893 3.3% 4'263 -9.7% 1'097 -3.2% 6'252 -6.9%

2016 898 0.6% 4'026 -5.5% 1'097 0.0% 6'022 -3.7%

2017 914 1.7% 3'967 -1.5% 1'106 0.8% 5'986 -0.6%

2018 928 1.6% 4'008 1.1% 1'108 0.1% 6'044 1.0%

2019 943 1.6% 4'061 1.3% 1'102 -0.5% 6'106 1.0%

2020 962 2.1% 4'134 1.8% 1'117 1.3% 6'214 1.8%

Quelle: BFS, BAKBASEL