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Südosteuropa-Gesellschaft, Widenmayerstr. 49, D-80538 München Tel. +49-89-2121540, Fax +49-89-2289469; [email protected]; http://www.sogde.org in Kooperation mit Energiewende im Zeichen von Klimawandel und Ressourcenverknappung: Ein deutsch-bulgarischer Dialog Goethe-Institut Sofia, 20. /21. Juni 2011 Leitung: Dr. Hansjörg Brey, Geschäftsführer, Südosteuropa-Gesellschaft, München Dr. Rudolf Bartsch, Leiter, Goethe-Institut Sofia Konferenzsprachen: Bulgarisch / Deutsch (mit simultaner Übersetzung) Hintergrund / Ziel der Konferenz Die Reduzierung von Treibhausgasen und die Ablösung fossiler Energien sind in Deutschland bereits lange wichtige Politikziele und genießen bei der Bevölkerung breite Zustimmung. Mit dem Unglück im japanischen AKW Fukushima hat in Deutschland die Diskussion über den Ausstieg aus der Atomkraft und die Bewerkstelligung einer Energiewende eine neue Dimen- sion erreicht. Soeben (am 30. Mai 2011) präsentierte die Bundesregierung in Berlin ihr neues Energiekonzept. „Deutschland hat die gesellschaftliche Grundentscheidung getroffen, unsere Energieversorgung in Zukunft aus erneuerbaren Quellen zu decken“, heißt es darin. Beschlos- sen wird ein schrittweiser Komplett-Ausstieg aus der Kernenergie bis 2022. Der Anteil der erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung soll von derzeit 17% auf 35% im Jahre 2020 verdoppelt werden. „Wir können als erste große Industrienation die Wende zu einem hoch- effizienten, erneuerbaren Energiesystem schaffen“, so der Beschluss zur deutschen Energie- wende. In Bulgarien hat das Parlament am 21. April ein neues Gesetz zu Erneuerbaren Energien ver- abschiedet. Dieses erfuhr sogleich heftige Kritik, weil es, so die Kritiker, die Energiewende eher blockiere als vorantreibe. Tatsächlich erscheinen in Bulgarien im Vergleich zu Deutsch- land die Ansätze zur Erreichung einer Energiewende eher zaghaft. Dabei sind die Herausfor- derungen groß, in einem Staat, der im Vergleich der EU-27 die niedrigste Energie-Effizienz aufweist und dessen Energiemix stark von fossilen Energieträgern und Atomkraft bestimmt ist. Zweifellos bedarf es in Bulgarien massiver Anstrengungen zur Verbesserung der Energie- effizienz und beim Ausbau der regenerativen Energien, um das „20-20-20-Ziel“ der Euro- päischen Union zu erreichen.

Programm: Energiewende 20./21.06.2011

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Konferenz: Energiewende im Zeichen von Klimawandel und Ressourcenverknappung - ein deutsch-bulgarischer Dialog

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Südosteuropa-Gesellschaft, Widenmayerstr. 49, D-80538 München Tel. +49-89-2121540, Fax +49-89-2289469; [email protected]; http://www.sogde.org

in Kooperation mit

Energiewende im Zeichen von Klimawandel und

Ressourcenverknappung: Ein deutsch-bulgarischer Dialog

Goethe-Institut Sofia, 20. /21. Juni 2011

Leitung: Dr. Hansjörg Brey, Geschäftsführer, Südosteuropa-Gesellschaft, München

Dr. Rudolf Bartsch, Leiter, Goethe-Institut Sofia

Konferenzsprachen: Bulgarisch / Deutsch (mit simultaner Übersetzung) Hintergrund / Ziel der Konferenz

Die Reduzierung von Treibhausgasen und die Ablösung fossiler Energien sind in Deutschland bereits lange wichtige Politikziele und genießen bei der Bevölkerung breite Zustimmung. Mit dem Unglück im japanischen AKW Fukushima hat in Deutschland die Diskussion über den Ausstieg aus der Atomkraft und die Bewerkstelligung einer Energiewende eine neue Dimen-sion erreicht. Soeben (am 30. Mai 2011) präsentierte die Bundesregierung in Berlin ihr neues Energiekonzept. „Deutschland hat die gesellschaftliche Grundentscheidung getroffen, unsere Energieversorgung in Zukunft aus erneuerbaren Quellen zu decken“, heißt es darin. Beschlos-sen wird ein schrittweiser Komplett-Ausstieg aus der Kernenergie bis 2022. Der Anteil der erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung soll von derzeit 17% auf 35% im Jahre 2020 verdoppelt werden. „Wir können als erste große Industrienation die Wende zu einem hoch-effizienten, erneuerbaren Energiesystem schaffen“, so der Beschluss zur deutschen Energie-wende. In Bulgarien hat das Parlament am 21. April ein neues Gesetz zu Erneuerbaren Energien ver-abschiedet. Dieses erfuhr sogleich heftige Kritik, weil es, so die Kritiker, die Energiewende eher blockiere als vorantreibe. Tatsächlich erscheinen in Bulgarien im Vergleich zu Deutsch-land die Ansätze zur Erreichung einer Energiewende eher zaghaft. Dabei sind die Herausfor-derungen groß, in einem Staat, der im Vergleich der EU-27 die niedrigste Energie-Effizienz aufweist und dessen Energiemix stark von fossilen Energieträgern und Atomkraft bestimmt ist. Zweifellos bedarf es in Bulgarien massiver Anstrengungen zur Verbesserung der Energie-effizienz und beim Ausbau der regenerativen Energien, um das „20-20-20-Ziel“ der Euro-päischen Union zu erreichen.

Südosteuropa-Gesellschaft, Widenmayerstr. 49, D-80538 München Tel. +49-89-2121540, Fax +49-89-2289469; [email protected]; http://www.sogde.org

Unsere internationale Fachtagung will die Chancen und Probleme für eine Energiewende in Bulgarien erörtern und dabei Erfahrungen aus Deutschland nutzbar machen. Die Abkehr von den fossilen Energieträgern und die Verbesserung der Energieeffizienz etwa durch energe-tische Gebäudesanierungen bedeuten nicht zuletzt Chancen für Investitionen, auch für deut-sche Technologie und deutsches Know-how. Ein wichtiger Effekt besteht in der Schaffung neuer Arbeitsplätze vor Ort. In Bulgarien wie in Deutschland beruht die Energiewende dabei auf einer Vielzahl von men-talen, politischen, technischen und finanziellen Voraussetzungen. Wie steht es um die gesetz-lichen Vorgaben (z.B. Besteuerung, Förderinstrumente, Einspeisetarife)? Worin liegen die technischen Herausforderungen (z.B. Potenziale für einzelne Energieträger, Leitungssysteme, Gebäudebestand)? Wie kann die Energiewende sozialverträglich durchgeführt werden (Be-steuerung, Strompreise, Kosten für Gebäudesanierung)? Welches Bewusstsein herrscht in der Bevölkerung hinsichtlich globaler Herausforderungen wie die Erderwärmung, welche Bereit-schaft gibt es zum Energiesparen oder zur Akzeptanz höherer Energiepreise? In einem bulgarisch-deutschen Dialog werden bulgarische und deutsche Fachexperten und Akteure aus Politik, Verwaltung, Verbänden und Unternehmen mit einer interessierten Öf-fentlichkeit über die Herausforderungen, Chancen und Hindernisse einer Energiewende in Bulgarien diskutieren. Für diese Tagung konnten das Goethe-Institut Sofia und die in München ansässige Südost-

europa-Gesellschaft den Ostausschuss der Deutschen Wirtschaft und die Deutsch-Bulga-

rische Industrie- und Handelskammer (AHK Bulgarien) als Partner gewinnen.

Programm (Stand: 09.06.2011) * angefragt

Montag, 20. Juni 2011 09:30 Uhr

Eröffnung und Begrüßung

Dr. Rudolf Bartsch, Leiter, Goethe-Institut Sofia

Dr. Hansjörg Brey, Geschäftsführer, Südosteuropa-Gesellschaft, München

Matthias Höpfner, Botschafter der Bundesrepublik Deutschland, Sofia

Bertram Rollmann, Präsident, Deutsch-Bulgarische Industrie- und Handelskammer (AHK Bulgarien)

10:00 Uhr

I. Energiewende: Herausforderungen und Wege zu einer Energieversorgung der

Zukunft

• Welche Antworten haben wir auf Klimawandel, Verknappung der fossilen Ressourcen, Gefahren der Kernenergienutzung?

• Versorgungssicherheit, Bezahlbarkeit, Klima- und Umweltverträglichkeit der Energieversorgung: Leitziele und Realität

• politische und gesetzliche Rahmenbedingungen für die Energiewende: Deutschland / Bulgarien / Europäische Union

Südosteuropa-Gesellschaft, Widenmayerstr. 49, D-80538 München Tel. +49-89-2121540, Fax +49-89-2289469; [email protected]; http://www.sogde.org

Moderation: Dr. Rudolf Bartsch, Leiter, Goethe-Institut Sofia

Redner:

*Christof Timpe, Öko-Institut e.V., Freiburg

Helge Tolksdorf, Direktor, EU-Erweiterung, Südosteuropa und Türkei, Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Berlin

*Sebastian Noethlichs, Vorsitzender Fachausschuss „Energiewirtschaft“, AHK Bulgarien, Sofia

Johannes Elle, Regional Projekt Manager, Open Regional Fund for South East Europe – Energy, Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ), Sarajevo 12:00 Uhr Mittagspause / Kaffee 13:00 Uhr

II. Energie-Effizienz und Energie-Sparpotenziale

• Wirksamere Nutzung von Energie und Verbesserung der Energieeffizienz als Elemente einer nachhaltigen Energie- und Umweltpolitik

• Herausforderungen, Probleme und Erfolge in Bulgarien und Deutschland • Gesetze, Verordnungen, Anreize • Energetische Gebäudesanierungen als Herausforderung für die Praxis

Moderation: Christian W. Munk, EU-Erweiterung, Südosteuropa und Türkei, Bundesministe-rium für Wirtschaft und Technologie, Berlin

Redner:

Dipl.-Ing. Kolio Kolev, Leiter der Agentur für Energieeffizienz, Ministerium für Wirtschaft, Energie und Tourismus, Sofia

Dipl.-Ing. Stoyan Todorov, ST Architekten, München

Dr. Jürgen Jager, Deutsche Amphibolin-Werke, Ober-Ramstadt

Dipl.-Ing. Arch. Georgi Kolarov, Präsident, Bulgarian Green Building Council, Sofia 14:30 Uhr Kaffeepause 15:00 Uhr

III. Erneuerbare Energieträger in Bulgarien: Potenziale, Herausforderungen,

Probleme

• Einsatz erneuerbarer Energieträger in Bulgarien: Potenziale, Herausforderungen, Probleme, Engpässe

• Das neue bulgarische Gesetz zu Erneuerbaren Energien • Bezahlbare Strompreise trotz Ausbau der erneuerbaren Energien? • Erfahrungen deutscher Investoren

Moderation: Helge Tolksdorf, Direktor, EU-Erweiterung, Südosteuropa und Türkei, Bundes-ministerium für Wirtschaft und Technologie, Berlin

Südosteuropa-Gesellschaft, Widenmayerstr. 49, D-80538 München Tel. +49-89-2121540, Fax +49-89-2289469; [email protected]; http://www.sogde.org

Redner:

Nikola Gazdov, Präsident der Bulgarischen Gesellschaft für Fotovoltaik, Sofia

Sebastian Noethlichs, Exekutiv-Direktor, Bulgarian Wind Energy Association / Vorsitzender Fachausschuss „Energiewirtschaft“, AHK Bulgarien, Sofia

Ing. Jana Jekova, Geschäftsführerin Biogas Energy EOOD 17:30 Uhr

IV. Praktische Voraussetzungen für die Energiewende

• Förderungen und Finanzierungen • Know-how im Handwerk, bei Architekten und Ingenieuren • Beratung und Ausbildung • Bewusstseinsbildung und Verbraucheraufklärung bezüglich nachhaltiger

Energienutzung, Umweltschutz Moderation: Dr. Mitko Vassilev, Hauptgeschäftsführer / Frau Sonja Pashanovska, Deutsch-Bulgarische Industrie- und Handelskammer (AHK Bulgarien)

Redner:

Gert Hempler / Vladislava Panayotova, MKB Unionbank, Sofia

Karl Mikl, Solarteur Trainer, Solar Projects GmbH, Güssing/Österreich

Manfred Vallaster, Architekturbüro Art Design, Sofia

Alexander Wagner, Bayerisches Landesamt für Umwelt, Würzburg

Georgi Georgiev, Stellv. Editor-in-Chief, DUMA Zeitung, Sofia 19:30 Uhr

Begleitprogramm:

anschließend Empfang

Dienstag, 21. Juni 2011 09:30 Uhr

V. Kommunen als Träger der Energiewende

• Städte und Gemeinden als Vorreiter beim Klimaschutz, beim Einsatz von Sonne, Wind, Biogas und Erdwärme

• Rolle der Kommunen bei energetischen Gebäudesanierungen • Erfahrungsberichte von kommunalen Akteuren und Fachexperten aus Bulgarien,

Deutschland und Mazedonien Moderation: Dr. Veselinka Koch, Gate East, Garching

Arno Zengerle, Erster Bürgermeister, Wildpoldsried, Klimaschutzkommune 2009

Nikolay Terziev, Bürgermeister, Sheynovo, Gemeinde Kazanlak

*Rangel Markov, Bürgermeister, Bankya/Sofia

Südosteuropa-Gesellschaft, Widenmayerstr. 49, D-80538 München Tel. +49-89-2121540, Fax +49-89-2289469; [email protected]; http://www.sogde.org

Dr. Zdravko Genchev, Executive Director, Center for Energy Efficiency, EnEffect, Sofia

Strahil Panev, Regionaler Koordinator ‘Netzwerk energieeffizienter Hauptstädte in Südosteuropa‘ Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ), Skopje 11:00 Uhr Kaffeepause

11:30 Uhr

VI. Schlussdiskussion: Die Zukunft der Energieversorgung in Bulgarien und

Deutschland

• Wie erreichen wir eine sichere, bezahlbare und umweltfreundliche Energieversorgung in Deutschland und in Bulgarien?

• Kann der deutsche Weg der Energiewende ein Vorbild sein für Bulgarien? • Wende zu einem hocheffizienten, erneuerbaren Energiesystem: auch in Bulgarien?

Moderation: Dr. Hansjörg Brey, Geschäftsführer, Südosteuropa-Gesellschaft, München

Es diskutieren:

*Traycho Traykov, Minister für Wirtschaft, Energie und Tourismus, Sofia

Günther Schubert, Vorstandsvorsitzender, E.ON Bulgaria EAD, Sofia

*Dragomir Konstantinov, Vorsitzender der Zelenika Foundation

Marcel Keiffenheim, Leiter Energiepolitik, Greenpeace Energy eG, Hamburg 13:30 Uhr Ende der Konferenz