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Bundesinstitut für Spottwissenschaft Doping in Deutschland von 1950 bis heute aus historisch-soziologischer Sicht im Kontext ethischer Legitimation Ergebnispräsentation 6. November 2012 im Presse- und Informationsamt der Bundesregierung in Berlin IN ZUSAMMENARBEIT MIT: ~ ~ Q WESTFÄLISCHE WILHELMS-UNIVERSITÄT oavisaea oavawsmea s~lhrea MONSTER

Projekt Doping in Deutschland 06112012

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Material zum Symposium am 6. November 2012 in Berlin, Bundespresseamt

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Bundesinstitutfür Spottwissenschaft

Doping in Deutschlandvon 1950 bis heute aus

historisch-soziologischer Sichtim Kontext ethischer Legitimation

Ergebnispräsentation

6. November 2012im Presse- und Informationsamt

der Bundesregierungin Berlin

IN ZUSAMMENARBEIT MIT:

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Bundesinstitutfür Spo«twissenschaft

Programm

10.00 Uhr BegrüßungJürgen FischerDirektor des Bundesinstituts für Sportwissenschaft

Dr. Michael VesperGeneraldirektor des Deutschen Olympischen Sportbundes

Prof. Dr. Dorothee Alfermann

Vorsitzende des Projektbeirats

Teilproj ekt l4estfä lische l4ilhelms-Uni versi tät Münster

10.15 Uhr Doping und Anti-Doping im Kontext der Wiedervereinigungdes deutschen SportsChristian Becker

11.00 Uhr Das DDR-Doping als ReflexionsanlassJ.-Prof. Dr. Henk Erik Meier

11.45 Uhr Pause

12.00 Uhr Der Dopingdiskurs der 1990er und 2000er Jahre in Oie Zeit und Oer SpiegelMara Konjer

12.45 Uhr Die Errichtung eines internationalen Anti-Doping-Regimes und die Aus­wirkungen auf Deutschland — zur Genese der Nationalen Anti DopingAgentur (NADA) in Deutschland im Kontext der Gründung der Welt-Anti­Doping-Agentur (WADA)Prof. Dr. Michael Krüger

13.30 Uhr Pause

13.45 Uhr Pressekonferenz

15.00 Uhr Ende der Veranstaltung

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WESTFÄLISCHEWILHELMS-UNIVERSITÄT

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Bundesinstitutfür Sportwissenschaft

Doping in Deutschlandvon 1950 bis heute

aus historisch-soziologischer Sichtim Kontext ethischer Legitimation

Ergebnis präsentation

6. November 2012

Projektinforrnationen

IN ZUSAMMENARBEIT MIT:

WESTFÄLISCHEWILHELMS-UNFVERSITÄT

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Bundesinstitutfür Sportwissenschaft

Zum Forschungsprojekt

Das Bundesinstitut für Sportwissenschaft (BISp) fördert und begleitet seit dem Jahr 2009 das

durch den Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) initiierte Forschungsprojekt „Doping inDeutschland von 1950 bis heute aus historisch-soziologischer Sicht im Kontext ethischer Legi­

timation". Ziel der Untersuchung ist eine vorbehaltlose, umfassende Aufklärung und Systemati­sierung des Phänomens Doping in Deutschland.

Unter der Leitung von Herrn Professor Dr. Michael Krüger von der Westfälischen Wilhelms­

Universität (WWU) Münster und von Herrn Professor Dr. Hanno Strang von der Humboldt-Uni­

versität (HU) zu Berlin forschten in den vergangenen drei Jahren zwei Projektgruppen zu den

Schwerpunkten: „Stationen des Dopings in Deutschland" und „Ethische und rechtliche Refle­

xion des Dopings in Deutschland" (HU Berlin) sowie dem „Verhältnis von Sport und Staat" und

dem „Öffentlichen Diskurs zum Doping in Deutschland" (WWU Münster).

Zur Systematisierung und Strukturierung der Daten wurden zeitliche Phasen herausgearbeitet.

Erste Zwischenergebnisse zu der Zeit nach dem 2. Weltkrieg bis Mitte der 1970er Jahre wurden

am 25. Oktober 2010 an der Universität Leipzig vorgestellt. Am 26. und 27. September 2011

folgte im Bundeshaus des Bundesministeriums des Innern in Berlin eine Präsentation der Zwi­

schenergebnisse des anschlieEenden Zeitraums bis zur Deutschen Einheit. Die Erkenntnisse der

beiden Teilprojekte mündeten bereits in zahlreiche wissenschaftliche Vorträge und wurden in

mehreren Fachzeitschriften publiziert. Weitere Artikel befinden sich derzeit im Reviewverfahren.

Die letzte Projektphase behandelt die Zeit von 1990 bis heute und wird heute im Presse- und

Informationsamt der Bundesregierung in Berlin zusammen mit ersten Schlussfolgerungen vonder Projektgruppe der WWU Münster öffentlich präsentiert. Die Projektgruppe von Herrn

Professor Strang hat sich Ende März 2012 aufgelöst und im Nachgang die aktive Teilnahme an

der Veranstaltung abgesagt.

Die Ergebnisse des Forschungsprojekts sollen Aufklärung über das sich teilweise im Dunkelfeld

befindende Phänomen und deren Einzelfälle in Gänze leisten und dieses in einen sozialge­

schichtlichen Kontext der jeweiligen Zeit setzen. Die Beurteilung von Einzelfällen und System­

effekten sollen als Grundlage für zukünftige Forschungen auf dem Gebiet der Dopingprävention

dienen.

IN ZUSAMMENARBEIT MIT:

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BundesinstitutfÜF Sportwissenschaft

Aufteilung der inhaltlichen Schwerpunktsetzung der Projektgruppen derWWU Münster und der HU Berlin im Forschungsprojekt

Thema Bearbeitun1. Fragestellung, Untersuchungsgegenstand, Quellen- und Literaturlage, Berlin

Rekonstruktion der zeit eschichtlichen Hintergründe, Kontextanalyse Münster2. Stationen der Geschichte des Dopings in der Bundesrepublik Berlin

Deutschland von 1950 bis heute aus historisch-soziologischer Sicht imKontext ethischer Legitimation

a. Ausdifferenzierung von Dopingpraxen im olympischen Sport undverhinderte Akzeptanz 1950 bis 1975: von der Gründung des

Deutschen Sportbundes bis zur Freigabedebatteb. Funktionalisierung des Dopings 1976 bis 1989: Von der DSB- /

NOK-Grundsatzerklärung für den Spitzensport gegenmedizinisch-pharmakologische Manipulation zumbundesfinanzierten Pilotprojekt „Trainingskontrollen"

c. 1990 bis 2008 — Dopingpraxen seit dem Einigungsvertrag:Konfrontation mit dem staatlich finanzierten DDR­Zwangsdopings, personelle Kontinuitäten, Verrechtlichung,Trainingskontrollen und NADA-Gründung

d. Verwendete Substanzen, gesundheitliche Beeinträchtigungen derAthleten sowie der Genderaspekt

• Empirische Arbeit mit schriftlichen Quellen• Kritische und fachgerechte Arbeit mit den Zeitzeugen• transdisziplinäre Forschung im Kontext ethischer

Legitimation: Geschichte, Soziologie, Philosophie,Rechtswissenschaft, Medizin und Rechtsmedizin

3. Die Entwicklung des Verhältnisses von Sport und Staat in Deutschland Münster

seit 1950 vor dem Hintergrund der Doping-Problematika. Die Ära des Amateursportsb. Die Zeit des Kalten Kriegesc. Im Prozess der Wiedervereinigungd. Im vereinten Deutschlande. Quellen und Methoden:

• Historische, politische und theoretische Einordnung• Systematische, quantitative und qualitative Analyse

einschlägiger Dokumente und Texte• Zeitzeugenbefragungen• Ethische Diskurse und Implikationen

IN ZUSAMMENARBEIT MIT:

WESTFÄLISCHEWILHELMS-UNIVERSITÄT

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BundesinstitutfÜr Sportwissenschaft

4. Doping im öffentlichen Diskurs: Die Rezeptionsgeschichte des Dopings Münster

in Deutschlanda. Theoretischer Bezugsrahmen und methodologische

Überlegungenb. Quantitative und qualitative Analyse ausgewählter Presseorganec. Zeitzeugenbefragungend. Ethische Diskurse und Implikationen

5. Kampf gegen Doping von 1945/50 bis zur Gegenwart — Konzepte und BerlinErfolge der Dopinggegner innerhalb und auEerhalb des Sports und dieEntwicklung der institutionellen Dopingbekämpfung in Deutschland imKontext ethischer Legitimation

a. Dopinggegner in Deutschland im Kontext ethischer Legitimation:Ansätze, Aktivitäten und Wirkungen

b. Wurden Sportler zu Dopingverweigerern und warum?Gesundheit und Ethik als Motiv für Drop out-Phänomene inbundesdeutschen Sport

c. Dopinganalytik in Deutschland und ihr Freiheitsgrade: Stationender Institutionalisierung, Leistungsfähigkeit, Forschung,Bereichsethiken

d. Anfänge der institutionalisierten Dopingprävention inDeutschland im Kontext ethischer Le itimation

6. Ergebnisse, ethische Diskurse, Bewertungen und Probleme, mögliche Berlin

Konsequenzen und Lösungsvorschläge Münster

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WESTFÄLISCHEWILHELNIS-UNIVERSITÄTMÜNSTER

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Bundesinstitutfür Sportwissenschaft

Doping in Deutschlandvon 1950 bis heute

aus historisch-soziologischer Sichtim Kontext ethischer Legitimation

Ergebnis präsentation

6. November 2012

Referentinnen und Referenten

IN ZUSAMMENARBEIT MIT:

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Bundesinstitutfür SpoItwissenschaft

Doping in Deutschlandvon 1950 bis heute

aus historisch-soziologischer Sichtim Kontext ethischer Legitimation

Ergebnis präsentation

6. November 2012

Abstracts

IN ZUSAMMENARBEIT MIT:

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Bundesinstitutfür Sportwissenschaft

Mara Konjer, Anica Rose, Stefanie Woborschil, Henk Erik Meier

Der Dopingdiskurs der 1990er und 2000er Jahrein Die Zeit und Der Spiegel

Das vorliegende Papier analysiert den Dopingdiskurs in den beiden WochenpublikationenZeit und Spiegel in den 1990er und 2000er Jahren und ist als eine Fortführung der beidenvorherigen Arbeitspapiere zu den 1950er bis 1980er Jahren zu verstehen. Die Analysezeigt, dass sich das Bewusstsein für die Verbreitung des Dopings im Spitzensport nocheinmal deutlich verstärkt hat. Die 1990er Jahre sind vor allem durch die Verarbeitung desDDR-Dopings und seine Auswirkungen auf den bundesdeutschen Spitzensport im Zugeder deutschen Wiedervereinigung geprägt. Im Fokus stehen in erster Linie Sportmedizinerund Sportfunktionäre als verantwortliche Akteure des DDR-Dopings. Aber auchVerfehlungen des bundesdeutschen Spitzensports werden thematisiert. In den 2000erJahren differenziert sich hingegen der Dopingdiskurs. Während Doping im Spitzensportals ein allgegenwärtiges Problem wahrgenommen wird, konzentriert sich dieDopingrezeption zunehmend auf die Ebene der einzelnen Sportarten; vornehmlich wirdder Radsport problematisiert. Generell werden in beiden Dekaden wenig konkreteHandlungserwartungen an die verantwortlichen Akteure formuliert.

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Michael Krüger, Stefan Nielsen

Die Errichtung eines internationalen Anti-Doping-Regimes und dieAuswirkungen auf Deutschland — zur Genese der Nationalen AntiDoping Agentur (NADA) in Deutschland im Kontext der Gründung

der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA)

Seit den späten 1980er-Jahren und dann vor allem im Verlauf der 1990er-Jahre begannen sichdie Regierungen zunehmend in der Dopingbekämpfung zu engagieren. Im Zuge einerInternationalisierung des Dopings über Ländergrenzen hinweg kam es zu internationalenInitiativen gegen Doping, an deren Ende 1999 die Gründung einer unabhängigen, sowohl vomSport als auch den Regierungen getragenen Welt-Anti-Doping-Agentur, der WADA, stand.Diese Entwicklung lässt sich als die Etablierung eines internationalen politischen „Anti­Doping-Regimes" kennzeichnen. Grundlage dieses vermehrten Engagements der Politik wardas über Jahrzehnte erkennbare Versagen des organisierten Sports, einer wachsendenVerbreitung von Doping effizient entgegenzutreten. Im Ergebnis führte dies zu einemfundamentalen Wandel des Verhältnisses zwischen Sport und Politik: Die Politik gewannEinfluss in bisherige Domänen des Sports.In Deutschland führte die Gründung der WADA zu einer Umstrukturierung des Anti-Dopings,es entstand 2002 die Nationale Anti-Doping Agentur (NADA). Maßgebliches Ziel der NADA­Gründung war die Zentralisierung des gesamten Anti-Dopings in einer Organisation, die vonSport und S taat u nabhängig sein so l lte. Wie w ä hrend des g esamten b isherigenUntersuchungszeitraums seit den 1950er-Jahren hielt die Bundesregierung auch nach derNADA-Gründung an ihrer subsidiären Grundposition fest, die Dopingbekämpfung demorganisierten Sport zu ü b erantworten und se lbst nu r i m R a hmen de r i h r d u r chvölkerrechtliche Verträge auferlegten Gewährleistungsverantwortung tätig zu w e rden.Wiederholt aufkommenden Debatten über ein deutsches Anti-Dopinggesetz stand sieablehnend gegenüber; sie beschränkte sich auf Verschärfungen des Arzneimittelrechts.Bereits bei der Gründung der NADA wurde ein grundlegendes Finanzierungsdefizit offenbar,das bis heute nicht gelöst ist. Die unzureichende Finanzierung und damit verbundenestrukturelle wie personelle Probleme führten dazu, dass die NADA bis 2006 einen Teil der ihrzugedachten Aufgaben kaum bis gar nicht wahrnehmen konnte, vor allem kam es nicht zu derintendierten Zentralisierung des Anti-Dopings. 2007 entwickelte sich schließlich durchöffentlich werdende Versäumnisse der NADA und einen allen Anti-Doping-Akteurengegenüber kritischen Bericht einer vom BMI eingesetzten Untersuchungskommission eine„Krise des Anti-Dopings" in Deutschland. In der Folge suchten alle beteiligten Akteure durchveränderte Verfahrens- und Vorgehensweisen die Effizienz des Anti-Dopings in Deutschlandzu erhöhen — ein Vorgang, der bis heute nicht abgeschlossen ist.

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Doping in Deutschlandvon 1950 bis heute

aus historisch-soziologischer Sichtim Kontext ethischer Legitimation

Ergebnis präsentation

6. November 2012

Zusammenfassung

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WESTFÄLISCHEWILHELNIS-UNIVERSITÄT

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Prof. Dr. Michael KrügerProf. Dr. Henk Erik Meier

Doping in Deutschland von 1950 bis heute aus historisch-soziologischerSicht im Kontext ethischer LegitimationErgebnispräsentation des dritten Projektabschnitts

der Münsteraner Projektgruppe und Ausblickam 6. November 2012 in Berlin

Im Mittelpunkt der Forschungsarbeiten des dritten Projektabschnitts standen die 1990er Jahrebis in das Jahr 2007. Die Münsteraner Forschungsgruppe konzentrierte sich erstens auf dieEntwicklung des Verhältnisses von Staat und Sport im Zusammenhang der Entwicklung vonDoping und Anti-Doping in Deutschland sowie zweitens auf die Rezeption von Doping undAnti-Doping in der veröffentlichten Meinung anhand ausgewählter Wochen- undTagespublikationen (siehe dazu die Abstracts der Vorträge).Gemessen an diesen Forschungsschwerpunkten bestanden die beiden wesentlichenstrukturellen Änderungen in dem genannten Zeitraum in der deutschen Wiedervereinigungund in der Errichtung der Nationalen Anti-Doping Agentur (NADA). Dies spiegelt sich auch imPressediskurs über Doping und Anti-Doping. Die Vereinigung des deutschen Sports ab1989/1990 und damit auch das Erbe des DDR-Sportsystems stellten nicht nur den deutschenSport insgesamt vor neue Herausforderungen, sondern führten auch zu einer Veränderung derBalance zwischen den Sportorganisationen auf der einen und staatlichen Instanzen auf deranderen Seite. Von entscheidender Bedeutung war dabei der Umgang mit derDopingvergangenheit der DDR sowie mit den verantwortlichen Trainern und Funktionären.Die Aufarbeitung der Sportgeschichte der DDR einschließlich des DopingsystemsAnfang der 1990er Jahre führte einerseits dazu, dass Dopingpraktiken in Westdeutschlandzunächst weniger Beachtung geschenkt wurde. Andererseits führte die Auseinandersetzungmit der Dopingvergangenheit Ost zu einer veränderten Wahrnehmung, Bewertung undletztlich intensiveren Beschäftigung mit Doping West. Politik, öffentliche Meinung und Sportim wiedervereinigten Deutschland befanden sich grundsätzlich in dem Dilemma, einerseitsvom erfolgreichen DDR-Sportsystem profitieren zu wollen, aber andererseits die in der DDRvon Staatswegen veranlassten Dopingpraktiken zu verurteilen. Während derHochleistungssport trotz der Enthüllungen über das DDR-Doping nicht grundsätzlich in Fragegestellt wurde, mehrten sich die Forderungen von Seiten der Politik nach Kontrollen, etwadurch das Instrument der Sportförderung, aber auch durch legislative Maßnahmen. Ebensosetzte sich die Auffassung durch, dass neben Wettkampfkontrollen auch Trainingskontrolleneingeführt werden müssten. Die Verantwortung für Anti-Doping Maßnahmen sollte nichtmehr allein dem Sport überlassen bleiben, sondern auch staatliche Stellen versuchten Einflussdarauf zu nehmen. Diese Tendenz ist bereits seit den 1960er Jahren festzustellen. DieAutonomie des Sports im Bereich der Anti-Doping Politik wurde eingeschränkt, und die

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BundesinstitutfOF Sportwissenschaft

traditionelle subsidiäre Partnerschaft zwischen Sport und Staat entwickelte sich zu einer Formkritischer Solidarität.Die deutsche Vereinigung stand in einem größeren politischen Gesamtzusammenhang derBeendigung des Kalten Krieges. Dies wirkte sich auch auf die nationale und internationaleSportentwicklung aus. Initiativen zur Vereinheitlichung der Anti-Dopingpolitik aufinternationaler Ebene konnten nun besser vorangebracht werden. An der Herausbildung einersolchen harmonisierten Anti-Dopingpolitik beteiligten sich zahlreiche Akteure. DieDopingbekämpfung war über Jahrzehnte weitgehend eine Domäne des organisierten Sportsgewesen. In den 1990er Jahren mischte sich die Politik stärker ein. Diese Intervention warnicht zuletzt deshalb erfolgreich, weil sich die Anti-Doping Maßnahmen der nationalen undinternationalen Sportorganisationen mit dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC) ander Spitze als weitgehend ineffektiv erwiesen hatten. Wegbereiter einer internationalenpolitischen Zusammenarbeit im Anti-Doping waren Initiativen supranationaler undintergouvernamentaler Organisationen wie Europarat, UNESCO und EU. Dieser Prozess einerInteraktion zwischen Sport und Politik führte am Ende zur Gründung der Welt Anti-DopingAgentur (WADA) und in der Folge nationaler und regionaler Anti-Doping Agenturen wie inDeutschland die NADA. Aus der Arbeit an diesem Forschungsprojekt lassen sich inwissenschaftlicher Hinsicht folgende allgemeine Erkenntnisse und Folgerungen methodischerund inhaltlicher Art ableiten:1) FragestellungDas Forschungsprojekt war thematisch sehr breit angelegt und weckte hohe Erwartungen.Aus wissenschaftlich-historischer Sicht lässt sich ein solches Vorhaben nur durch einefokussierte Fragestellung und ein klares methodisches Vorgehen bewältigen. Die MünsteranerForschergruppe hat daher von Anfang an ein realistisches Konzept vorgelegt, das auchumgesetzt werden konnte. Ziel der Münsteraner Forschergruppe war es erstens, dieDopinggeschichte Deutschlands seit 1950 auf dem Hintergrund des Verhältnisses von Sportund Staat nach historisch-kritischen Methoden zu untersuchen. Zweitens diententheoriegeleitete Analysen ausgesuchter Medien dem Zweck, ein Bild der veröffentlichtenMeinung über Doping und Anti-Doping in Deutschland zu zeichnen. Für die Durchführung desProjekts war es allerdings nötig, dass in erheblichem Ausmaß Eigenmittel und persönlichesEngagement investiert werden mussten.2) Quellen und ArchiveGrundlage jeder historischen Forschung sind verlässliche Archive, Quellen und Dokumente.Im Unterschied zum Doping in der DDR, zu dem zahlreiche Unterlagen in staatlichen Archivenvorliegen und in wesentlichen Teilen, vorwiegend vom Kollegen Spitzer, historisch bearbeitetwurden, ist die Archivsituation zum Doping im Westen deutlich schlechter. Von staatlicherSeite wurden nur Akten geführt und archiviert, die auch eindeutig in die Zuständigkeitstaatlicher Behörden fallen. Die Sportvereine und -verbände selbst, die für den Spitzensportzuständig sind, verfügen nicht über professionell geführte Archive. Protokolle und andererelevante Dokumente sind verstreut, lückenhaft und damit unvollständig. Die Archivsituation

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bei den nationalen Verbänden ist jedenfalls nicht mit einem professionell geführten Archiv,wie es beispielsweise das IOC in Lausanne besitzt, vergleichbar. Im Gegensatz zu dennationalen Sportverbandsarchiven sind die Akten dort verlässlich nach archivarischenPrinzipien aufbewahrt, geordnet und können deshalb auch vollständig bereitgestellt werden.Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) selbst und insbesondere sein Archivar UlrichSchulze-Forsthövel bemühen sich zwar trotz begrenzter Mittel um den Aufbau eines Archivsdes Dachverbands des deutschen Sports, der in seinen Vereinen und Verbänden immerhin fastein Drittel der Bevölkerung repräsentiert. Rechtlich gesehen unterliegen die Verbände jedochim Unterschied zu staatlichen Behörden keiner Archivierungspf licht. Bei manchen Verbändenist darüber hinaus eine erkennbare Zurückhaltung festzustellen, Akten zur Dopinggeschichtebereitzustellen.Eine wichtige Forderung an Sport und Staat, die sich aus diesem historischenForschungsprojekt ableiten lässt, lautet deshalb, dass dringend Sorge dafür getragen werdenmuss, dass zumindest die großen Sportverbände ihr Archivgut systematisch pflegen und nachden Grundsätzen öffentlicher Archive für die Forschung zugänglich machen müssen. Dies liegtauch in der Verantwortung des Dachverbandes des deutschen Sports. Es setzt aber voraus,dass an einem nachhaltigen, historisch-kritischen Bewusstsein im deutschen Sport gearbeitetwird. Dabei wäre es auch wünschenswert, wenn die Sportverbände sich auf eine einheitlicheHandhabung datenschutz- und haftungsrechtlicher Fragen verständigen, um Rechtssicherheitfür die Forschung zu schaffen.3) Ounkelziffer:Ein wesentliches methodisches Problem der Dopingbekämpfung und Prävention bestehtdarin, dass keine verlässlichen Daten über die tatsächliche Wirkung von Anti-DopingMaßnahmen vorliegen. Nach allem, was wir wissen, gab und gibt es eine hohe Dunkelziffer imBereich des Dopings. Die geringe Anzahl aufgedeckter Dopingfälle lässt darauf schließen, dassAnti-Doping Maßnahmen auch in der Bundesrepublik lange Zeit ineffektiv waren. Als sicherkann gelten, dass Dopingkontrollen Auswirkungen auf die Dopingpraxis haben. DopendeAthleten wählen deshalb gezielt Dopingpraktiken, die die Aufdeckungswahrscheinlichkeitminimieren. In welchem Ausmaß der Abschreckungseffekt von Kontrollen Doping tatsächlichverhindert, lässt sich jedoch nicht sagen. Genauso wenig wissen wir über den tatsächlichenErfolg von Erziehung und Prävention.4) Oopingbegriff/DopinglisteWas als Doping zu definieren ist und wie Doping bekämpft werden sollte, ist das Ergebnislangwieriger sozialer Aushandlungs- und Definitionsprozesse. Sie stehen im Zusammenhangmit spezifischen gesellschaftlichen, sozialen und kulturellen Entwicklungen. DieMedikalisierungdes Lebens, Praktiken des körperbezogenen Enhancements, das Aufkommender Präventivmedizin, der veränderte Umgang mit Drogen und die Betonung der Freiheit desIndividuums bzw. des „mündigen Athleten" v.a. seit den 1960er Jahren stellen Prozesse dar,welche die klassischen Anti-Dopingargumente relativieren und die ethische Legitimation einesrestriktiven Anti-Dopingkampfes in Frage stellen. Obwohl Doping weiterhin als ethischer

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WESTFÄLISCHEWILHEI.MS-UNIVERSITÄT

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Verstoß gegen das Fairness-Gebot im Sport angesehen wird, wurde es faktisch immer wenigergesinnungsethisch tabuisiert, sondern technisch über eine Dopingliste definiert. DieDopingliste weist den Nachteil auf, dass alle Substanzen, die nicht auf der Liste stehen, alslegitim gedeutet wurden.Bei der historischen Untersuchung des (sport-)medizinischen Diskurses zeigen sich erheblicheUnsicherheiten bezüglich der Wirkungen und Nebenwirkungen von Dopingmitteln und/oderNahrungsergänzungsmitteln, etwa im Zusammenhang der Diskussion um Anabolika seit den1970er Jahren. Die Einschätzung, ob ein Mittel als Dopingmittel, als zulässigesNahrungsergänzungsmittel oder als Enhancementzu werten ist, differiert nicht nur zwischenden medizinischen Experten, sondern auch zwischen Experten und Laien (Trainern undAthleten), und ist zudem von den jeweiligen Absichten und Interessen abhängig.5) SportmedizinDie Sportmedizin spielte eine entscheidende Rolle sowohl beim Doping als auch beim Anti­Doping. Abgeleitet aus ihrer klassischen ärztlichen Aufgabe der Sorge um die Gesundheit desMenschen und Athleten, waren Sportärzte maßgeblich für Anti-Dopingbemühungen seit den1950er Jahren verantwortlich. Vor dem Hintergrund der Leistungsspirale im Spitzensportveränderte sich jedoch das Selbstverständnis der Sportmedizin. Viele Sportärzte verstandensich nun in erster Linie als Helfer auf dem Weg zur sportlichen Höchstleistung. DieseEntwicklung lässt sich als ein Prozess der Angleichung der Sportmedizin an die funktionalenErfordernisse des Hochleistungssports beschreiben. Sie führte auf der einen Seite zurErschließung eines spezifischen Betätigungsfeldes der Sportmedizin, mündete auf der anderenSeite aber in ein grundlegendes ethisches Dilemma. Ein Arzt, der einem Hochleistungsathletenzu einer immer höheren Leistung verhelfen möchte, gerät leicht in Konflikt mit seinenethischen Pflichten. Einerseits ist die Sportmedizin ihren traditionellen medizin- undsportethischen Idealen verpflichtet. Daraus erklärt sich ihr Engagement beim Anti-Doping.Andererseits wurzelt ihr ebenfalls belegtes Engagement beim Doping bzw. bei derVerhinderung eines effektiveren Anti- Dopings in der tragenden Rolle, welcheSportmedizinern als wichtigen Akteuren zur Optimierung sportlicher Hochleistung zukam.6) Die öffentliche Rezeption des DopingsHinsichtlich der öffentlichen Debatte über Doping ist festzuhalten, dass dubiose Praktiken imHochleistungssport zwar kontinuierlich kritisch thematisiert wurden, dass sich dieThematisierung des Dopings jedoch vor allem nach den spektakulären Dopingfällen BirgitDressel und Ben Johnson intensiviert hat. Der Diskurs über Doping zeichnet sich dabei durcheinige Ambivalenzen aus. Einerseits wurde bereits seit Mitte der 1970er Jahre von einerflächendeckenden Verbreitung des Dopings ausgegangen, andererseits galt derbundesdeutsche Sport tendenziell als weniger stark betroffen. Selbst bei der Kommentierungdes Falls Dressel zeigte sich ein nahezu naiver Glauben an den „sauberen" bundesdeutschenSport. Als diese „Unschuldsvermutung" nicht mehr zu halten war, nahm die Debatte allerdingskeinen grundsätzlichen Charakter an, sondern wurde personalisiert geführt. Wie bei anderenDopingskandalen kam das öffentliche Interesse bald zum Erliegen. Eine konsequente

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Aufklärung der Vorgänge wurde nicht nachdrücklich eingefordert. Allerdings mussausdrücklich festgehalten werden, dass Doping in der öffentlichen Debatte ungeachtet allerDefinitionsprobleme stets verurteilt worden ist und die Medien Doping auch nicht im Kontextdes Kalten Kriegs rechtfertigten. Dieses vereinzelt von bundesdeutschen Sportmedizinernvorgebrachte Argument traf auf keinerlei mediale Resonanz und kann daher auch nicht zurnachträglichen Legitimation von Dopingpraktiken im bundesdeutschen Sport herangezogenwerden. ALlerdings ist für ein adäquates Verständnis der ambivalenten Haltung derveröffentlichten Meinung relevant, dass die Öffentlichkeit den bundesdeutschen Sport klar imWettbewerb mit der DDR sah und entsprechende Leistungserwartungen hegte. Nur wurde dieDiskussion der Frage, ob internationaL konkurrenzfähige Spitzenleistungen auf fairem Wegezu erzielen waren, nicht konsequent geführt. Eine Erörterung normativer Fragen wurde bei derKommentierung von Leistungsergebnissen weitgehend ausgeklammert. Die im Zuge derWiedervereinigung erfolgten Enthüllungen über das Ausmaß der Praktiken des DDR-Dopingsboten zwar eine historisch einmalige Gelegenheit, eine grundsätzliche Reflexion über diegesellschaftlichen Erwartungen an den Spitzensport anzustrengen, der sportlicheNationalismus im Spitzensport wurde jedoch in den Medien nicht grundsätzlich in Fragegestellt. Die in der Presse erhobenen Forderungen beschränkten sich auf eine konsequentereSanktionierung belasteter Funktionäre, Mediziner und Trainer sowie auf eine zukünftigstriktere Antidopingpolitik. Dies implizierte vor allem eine Verbesserung des Kontrollsystems.Vor dem Hintergrund der deutschlandpolitischen Erwartungen an die Sportverbände und derin der Presse geäußerten öffentlichen Meinung erscheint die Strategie maßgeblicherSportfunktionäre der Wendezeit zwar scheinheilig, aber rational: Sie wollten die Übernahmeostdeutscher Funktionäre, Mediziner und Trainer in den gesamtdeutschen ermöglichen,indem eine Amnestie für frühere Dopingvergehen verabschiedet wurde, und ansonstenversprachen sie eine striktere zukünftige Antidopingpolitik. Darüber hinaus zeigte sich in derPresse auch hier die Tendenz, sich bei der Auseinandersetzung mit Doping auf die Positioneines generalisierten Dopingverdachtes gegenüber Spitzenleistungen zurückzuziehen. Dieseallgemeine Skepsis schafft zwar eine Distanz vom leistungssportlichen Geschehen, eröffnetaber auf Grund ihres resignativen Tenors keine konkreten Handlungsperspektiven.Insgesamt kann festgehalten werden, dass der öffentliche Diskurs über Doping ambivalentwar und geblieben ist: bundesdeutscher Spitzensport soll erfolgreich unddopingfrei sein.7) Zum Verhältnis von Sport und Staatin (Nest-)DeutschlandDas sowohl von den Sportorganisationen als auch dem Staat seit Kriegsende vertretenePrinzip der Autonomie des Sports besagt, dass der Sport grundsätzlich und in allen Belangeneigenständig agiert. Dieses Prinzip hatte sich zwar in vielen Bereichen bewährt, bedeutete aberauch, dass Anti-Doping Maßnahmen lange Zeit eine sportinterne Angelegenheit blieben. DerSport sollte und wollte seine Probleme auch hier zunächst in eigener Verantwortungbewältigen. Gemäß der Doktrin von der Autonomie des Sports greifen staatliche Instanzen imRahmen des Subsidiaritätsprinzips nur ein, wenn der Sport an die Grenzen seinerRegulierungsmöglichkeiten stößt oder über den engen Bereich des Sports hinausreichende

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Belange betroffen sind. Neben gesetzlichen Maßnahmen vor allem auf Basis desArzneimittelrechts stellt insbesondere die potenzielle Aussetzung bzw. Streichung vonstaatlichen Fördermitteln das zentrale Reglementierungsinstrument des Staates gegenüberden Sportverbänden dar. Ungeachtet von Verstößen gegen Förderauf lagen wurde diesesInstrument im betrachteten Zeitraum kaum genutzt und tatsächlich nur Anfang der 1990erJahre kurzzeitig durch eine Haushaltssperre praktiziert.8) Sportinterne StrukturenDer deutsche Sport ist nicht nur autonom gegenüber dem Staat, sondern auch dieSportverbände agieren weitgehend frei und unabhängig vom Dachverband des Sports. DieseEigenständigkeit der Sportverbände hat viele Vorteile, war aber nicht zuletzt auch ein Grundfür die schleppende Umsetzung der von internationalen Institutionen (wie beispielsweise demIOC, internationalen Dachverbänden, Europarat und UNESCO) sowie vom DSB vorgegebenenRichtlinien gegen Doping. Allerdings zeigt die historische Entwicklung auch, dass trotz formalgeringer Durchsetzungskompetenzen der Anpassungsdruck aus dem internationalen Raumauf die nationale Dopingbekämpfung nicht unterschätzt werden darf. Anti-Doping Regularienauf nationaler Dachverbandsebene gingen meistens entsprechende Regularien der jeweiligeninternationalen Dachverbände voraus. Weder die Rahmenrichtlinien von 1970, noch dieEinführung von Trainingskontrollen ab Ende der 1980er Jahre, noch die Gründung der NADAim Jahre 2003 sind ohne die Prozesse auf internationaler Ebene zu verstehen. Durch diezentrale Rolle, welche die Fachverbände bei der Durchführung von Anti-Doping Maßnahmenspielten, wurden jedoch erster Linie die nationalen Fachverbände mit den erheblichenpraktischen Problemen von Anti-Doping konfrontiert. Die Verbände waren damit sowohl inrechtlicher als auch organisatorischer und zudem auch in finanzieller Hinsicht überfordert.9) InteressenskonflikteEin ausschließlich innerhalb des Sports geführter Anti-Dopingkampf provoziert erheblicheInteressenskonflikte. Mit der Veränderung der politischen Konstellationen nach dem Ende desKalten Krieges wurde es möglich, die Anti-Dopingpolitik schrittweise aus der Verantwortungdes Sports herauszulösen. Dies gilt sowohl im nationalen als auch im internationalen Maßstab.Die Bildung der Anti-Doping-Kommission (ADK) des deutschen Sports, die unabhängig vomBundesausschuss Leistungssport (BAL) agierte, war ein erster Schritt auf dem Weg zur NADA.Deren Gründung und Aufgabenfelder wurden begünstigt durch den Aufbau supranationalerStrukturen und Institutionen außerhalb der ausschließlichen Zuständigkeit des Sports wie derWADA. Mit der Tätigkeit der WADA und der Arbeit an einem weltweit anerkannten WADA­Code bleibt Anti-Doping Politik nicht mehr beschränkt auf den nationalen Raum, sondern eserfolgt (im Idealfall) eine schrittweise weltweite Harmonisierung von Anti-Doping.10) Oopingfördernde StrukturenDoping bzw. laxe Dopingbekämpfung wird durch bestimmte Strukturen gefördert. Dazugehört in erster Linie die finanzielle Abhängigkeit von Sportlern und Trainern, aber auch aufder institutionellen Ebene der Sportverbände, die auf staatliche Zuwendung angewiesen sind.Diese Akteure und Institutionen haben ein Interesse an sportlichen Erfolgen. Ein konsequent

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geführter Anti-Dopingkampf ist dafür kontraproduktiv.Die Bundesregierung machte nach Montreal 1976 ihr finanzielles Engagement im Spitzensportzwar formell stärker von Anti-Doping Maßnahmen abhängig, in der Praxis spielte diesesKriterium jedoch keine Rolle. Die Ausrichtung der Sportförderung am höchsteninternationalen Leistungsniveau (Prinzip Endkampfchance) führte vielmehr indirekt zu einerstrukturellen Förderung von Doping, insbesondere in den Sportarten, in denen internationaleErfolge ohne Doping gar nicht mehr möglich waren. Die Argumentation vonSportfunktionären, die Zielvorgaben seien nur durch erhöhte Fördersummen möglich, auchum gegen die gedopte Konkurrenz bestehen zu können, hebelte das DruckmittelSportförderung als das wirksamste staatliche Instrument zur Forcierung von Anti-DopingMaßnahmen auf Sportverbandsebene aus. Die komplexen organisatorischen Struktureninnerhalb des bundesdeutschen Spitzensports erlaubten darüber hinaus eine Verschleierungund Verschiebung von Verantwortung unter den Beteiligten. Zu beobachten ist auch eineEntkopplung von Reden und Handeln. Sportfunktionäre beschworen die Sauberkeit desSports, während im Bereich des Hochleistungssports die Maximierung sportlicher Leistungenangestrebt und über die Dopingrealität hinweggesehen wurde.11) Anti-Doping und DopingkontrollenEs gab in der Entwicklung des Dopings Substanzen und Methoden, deren Einsatz über längereZeiträume wissenschaftlich nicht nachweisbar war. Das gilt u. a. für weitverbreiteteDopingsubstanzen und -methoden wie anabole Steroide, Testosteron, Blutdoping,Wachstumshormone, Corticosteroide und EPO. Nach allem, was wir wissen, muss v. a. inPhasen der technischen Unkontrollierbarkeit von einem erheblichen Gebrauch ausgegangenwerden. Kontrollen sind nicht effektiv, wenn Dopingsubstanzen technisch nicht nachweisbarsind. Dasselbe gilt, wenn Nachweismethoden nicht praktikabel, unsicher und damit auchrechtlich problematisch sind. Das spricht in erster Linie für eine Forschungsförderung zurfrühzeitigen Entwicklung von zuverlässigen und praktikablen Nachweisverfahren, wie sie vonder WADA seit ihrer Gründung vorangetrieben wird. Die Effektivität von Dopingkontrollenhängt jedoch nicht nur von der technischen Nachweisbarkeit der Substanzen ab, sondern auchvon den organisatorischen Voraussetzungen Dopingtests wurden ursprünglich in den 1960erJahren zur Kontrolle von unmittelbar vor dem Wettkampf eingenommenen Stimulanzieneingeführt. Wettkampfkontrollen wurden jedoch einer sich verändernden Dopingpraxis seitden 1960er Jahren immer weniger gerecht. Die oben genannten Substanzen und Methodenwerden alle im Training angewandt und lassen sich oftmals nur innerhalb eines begrenztenZeitraums nachweisen. Die organisatorischen Rahmenbedingungen für eine effektiveKontrolle dieser Substanzen wurden also, trotz teilweise bereits vorhandener technischerNachweisbarkeit, erst seit der Einführung von Kontrollen außerhalb von Wettkämpfen Endeder 1980er Jahre gelegt. In Deutschland und prinzipiell weltweit wurde jahrelang einoffensichtlich nicht effizientes System von Dopingkontrollen praktiziert. Dies zeigt sich daran,dass viele Substanzen technisch nicht nachweisbar waren, Kontrollen außerhalb vonWettkämpfen lange Zeit nicht praktiziert wurden, Anti-Doping Maßnahmen inkonsequent

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umgesetzt wurden, dass Weltrekorde aufgestellt wurden, die offensichtlich nur durch Dopingmöglich waren, oder massive körperliche Veränderungen von Athleten und Athletinnenfestgestellt wurden, ohne dass Doping nachgewiesen werden konnte. Diese offensichtlicheUnwirksamkeit von Dopingverboten und Dopingkontrollen führte dazu, dass Athleten dasVertrauen in die Regelungskraft von Anti-Doping Maßnahmen verloren. Das hat wiederum zurKonsequenz, dass Athleten die Zahl der Ooperin bestimmten Sportarten und Disziplinen hocheinschätzten, während die Sanktionierungswahrscheinlichkeit gleichzeitig gering eingeschätztwurde. Beides sind letztlich Doping begünstigende Annahmen. Generell ist eine deutlicheKluft zwischen Rhetorik und tatsächlicher Umsetzung von Anti-Doping Maßnahmenfestzustellen. Viele Probleme wurden relativ früh erkannt und wiederholt thematisiert(Trainingskontrollen, internationale Harmonisierung etc.), ohne dass tatsächlicheVeränderungen vorgenommen wurden.12) Grenzen der OopingkontrollenEin System, das allein auf Dopingkontrollen baut, war für Doper von Anfang an in hohemMaße berechenbar. Die nicht nur in Westdeutschland gewachsene Dopingpraxis inDopingnetzwerken verlangt komplexere Verfahren der Entdeckung und Beweisfindung,welche über die klassischen Dopingkontrollen hinausgehen. Die Einbeziehung staatlicherErmittlungsorgane sowie internationale Vernetzungen erscheinen vor diesem Hintergrund füreine effektive Dopingbekämpfung genauso unverzichtbar zu sein wie ein biologischer Pass. Zubedenken ist allerdings, dass es sich beim Anti-Doping um einen zunehmend restriktiverwerdenden Prozess der Kontrolle von Menschen handelt, welcher in anderengesellschaftlichen Bereichen außerhalb des Sports nicht zu finden ist und vermutlich dortauch auf erheblichen Widerstand stoßen würde. Die Frage in Zukunft wird sein: Wie vielKontrolle, Restriktion und Sanktion sind zugunsten der Effektivität von Anti-Doping ethischund rechtlich vertretbar? Die Sportler haben seit der Einführung von Dopingkontrollen in den1960er Jahren einen erheblichen Sozialisationsprozess durchlaufen. Anfangs wurde nochgegen Dopingkontrollen an sich protestiert. Heutzutage stehen Kontrollen nicht mehrgrundsätzlich zur Disposition. Trotzdem stellt sich die Frage, wie restriktiv die Anti-DopingPolitik werden kann, ohne die moralische und rechtliche Grundlage bei Sportlern und auch inder gesamten Gesellschaft zu verlieren.13) ForschungsdesiderataInsgesamt hat die Arbeit an diesem Forschungsprojekt gezeigt, dass weitere, thematischabgegrenzte und spezifische Forschungen nötig sind, um das komplexe Thema Dopinghistorisch, soziologisch und ethisch zu bearbeiten. Dazu gehören insbesondere detailliertehistorische Studien zu Dopingpraktiken und Anti-Dopingbemühungen in einzelnen Sportartensowie komparativistisch angelegte Studien zum Vergleich der Anti-Doping Politik inunterschiedlichen Sportarten, Organisationen und Ländern. Schließlich sollte die Geschichteder Sportmedizin im Lichte der Dopingthematik noch gründlicher studiert werden.

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Doping in Deutschlandvon 1950 bis heute

aus historisch-soziologischer Sichtim Kontext ethischer Legitimation

Ergebnis präsentation

6. November 2012

Vorträge und Publikationen

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Wissenschaftliche Vorträge und Publikationen der Projektgruppe der WWUMünster zu den Forschungsergebnissen

Wissenschaftliche Vorträge

• Krüger, M. (2012). Doping and Anti-Doping in the Context of the Olympic Garnes of 1972.Vortrag gehalten am 22. Juli 2012 auf der International Convention on Science, Education &Medicine in Sport. Scottish Exhibition & Conference Centre, Glasgow, UK, 19-24 July 2012.

• Meier, H.E. (2011). Der Dopingdiskurs der 1970er und 1980er Jahre in Die Zeit und Der Spiegel.Vortrag gehalten am 27.9.2011 im Rahmen der Präsentation von zweiten Zwischenergebnissendes vom Bundesinstitut für Sportwissenschaft geförderten Projekts „Doping in Deutschlandvon 1950 bis heute aus historisch-soziologischer Perspektive im Kontext ethischerLegitimation" vom 26.-27.9.2011 in Berlin.

• Nielsen, S. (2011). International aspects of doping and anti-doping in the 1950s and 1960s — Anapproach to a complex subject. Vortrag gehalten am 30.5.2011 auf der Jahreskonferenz der"North American Society for the History of Sport" in Austin (Texas, USA) vom 27.-30.5.2011.

• Ni emeyer, N. (2011). The anti-doping formative phase in the 1960's in West Germany. Vortraggehalten am 30.5.2011 auf der Jahreskonferenz der "North American Society for the History ofSport" in Austin (Texas, USA) vom 27.-30.5.2011.

• Reinold, M. (2009): „Geschichte des Dopings". Vortrag gehalten am 25.6.2009 auf der Tagung„Doping im Hochschulsport — (k)ein Problem" vom 25.-26.6.2009 in Münster.

• Re inold, M. (2010): "Historical analysis of the ethical foundations of the anti-doping policies inWest Germany between 1950 and 1970". Vortrag gehalten am 10.11.2010 auf der Konferenz"Body enhancements and (il)legal drugs in sport and exercise — human and social perspectives"vom 10.-12.11.2010 in Kopenhagen.

• Re inold, M. (2011): "Doping and anti-doping in Germany in the early post-war period". Vortraggehalten am 30.5.2011 auf der Jahreskonferenz der "North American Society for the History ofSport" in Austin (Texas, USA) vom 27.-30.5.2011.

• Re inold, M (2011). „Die Olympischen Spiele von Montreal und die Folgen: Lösungsansätze ausSport und Politik." Vortrag gehalten am 27.9.2011 im Rahmen der Präsentation von zweitenZwischenergebnissen des vom Bundesinstitut für Sportwissenschaft geförderten Projekts„Doping in Deutschland von 1950 bis heute aus historisch-soziologischer Perspektive imKontext ethischer Legitimation" vom 26.-27.9.2011in Berlin.

• Reinold, M. (2011). "Sports system and doping/ anti-doping in West Germany in the context ofthe Olympic Garnes i n M o ntreal 1 976". Vortrag g e halten a m 1.1 1 .2011 i m

Forschungskolloquium von Prof. Verner Moller im Rahmen eines Forschungsaufenthalts ander Universität Aahus (Dänemark) vom 17.10.-20.11.2011.

• Reinold, M. (2011). „Die Olympischen Spiele von Montreal und die Folgen: Lösungsansätze ausSport und Politik." Vortrag gehalten am 25.11.2011 auf der DOSB-Tagung „Sportmedizin imSpitzensport von 25.-26.11.2011 in Oberursel.

• Re inold, M. (2012). "Doping Use as Unfair Means? A Discourse Analytical Study on the FairnessArgument of Olympic Sports". Vortrag gehalten am 11. Juli 2012 auf der Jahreskonferenz derInternational Society for the History of Sport in Rio de Janiero vom 9.-13.7.2012.

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• Re inold, M. (2012).„Der medizinische Diskurs um anabole Steroide in der frühen Phase ihresGebrauchs". Vortrag wird gehalten am 11.11.2012 auf der Konferenz „Rehabilitation undPrävention in der Sport- und M edizingeschichte" des Niedersächsischen Instituts fü rSportgeschichte vom 10.11.-11.11.2012 in Hannover.

• Rose, A. (2011). Die öffentliche Debatte über Dopingskandale in der alten Bundesrepublik.Vortrag gehalten am 27.9.2011 im Rahmen der Präsentation von zweiten Zwischenergebnissendes vom Bundesinstitut für Sportwissenschaft geförderten Projekts „Doping in Deutschlandvon 1950 bis heute aus historisch-soziologischer Perspektive im Kontext ethischerLegitimation" vom 26.-27.9.2011 in Berlin.

Eingereichte bzw. in Begutachtung befindliche Manuskripte:

Krüger, M. / Becker, C. & Nielsen, S. (2012). The Munich Olympics of 1972: Their Impact on theRelationship between State, Sports and Anti-Doping Policy in West-Germany. Sportin History(in der Begutachtung)Meier, H.E. / Reinold, M. (2012). Performance enhancement and politicisation of highperformance sport: The West German 'air clyster' affaire of 1976. (Wird eingereicht)

Veröffentlichte Beiträge:

Meier, H.E. / Reinold, M./ Rose, A. (2012). Dopingskandale in der alten Bundesrepublik.Öffentlicher Diskurs und sportpolitische Reaktionen. Oeutschland Archi v. 2eitschrift fü r dasvereinigte Oeutschland, 45 (2), 209-239.

Meier, H.E. / Rose, A./ Woborschil, S. (2012). Der Dopingdiskurs der fünfziger und sechzigerJahre in den Leitmedien Der Spiegel und Die Zeit. Vorab veröffentlicht unter:http://www.springerlink.com/content/k54w007x818x372l/fulltext.pdfReinold, M. / Becker, C. / Nielsen S. (2012). Die 1960er Jahre als Formationsphase vonmodernem Doping und Anti-Doping. Vorab veröffentlicht unter:http://www.springerlink.com/openurl.asp? genre=article&id=doi:10.1007/s12662-012-0263-7Reinold, M./ Meier. H.E. (2012). Difficult Adaptions to Innovations in PerformanceEnhancement: 'Dr. Brustmanns Power Pills and Anti-Doping in German Post-war Sport. Sportin History, 32 (1), pp. 74-104.

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Wissenschaftliche Vorträge und Publikationen der Projektgruppe der HUBerlin zu den Forschungsergebnissen

Wissenschaftliche Vorträge

2010• Eggers, E. (2010). Oopingin Oeutschlandim Kontext ethischer Legitimation: Geschichtliche

Aspekte der präanabolen und frühen anabolen Phase von 1950 bis 1972 — GeschichtlicheAspekte zur präanabolen Phase. Vortrag bei der Präsentation der 1. Zwischenergebnisse am25.10.2010.

• Schnell, H. J. (2010). Ethische und rechtliche Aspekte des Dopings in der präanabolen undanabolen Phase von 1950 bis 1972 — EthiSChe ASPekte deS OOPingS in derPräanabOlen PhaSe Vortrag bei der Präsentation der 1. Zwischenergebnisseam25.10.2010.

• Sp i tzer, G. (2010) Doping in Deutschland im Kontext ethischer Legitimation": GeschichtlicheAspekte der präanabolen und frühen anabolen Phase von 1950 bis 1972 — GeschichtlicheAspekte zur frühen anabolen Phase Vortrag bei der Präsentation der 1. Zwischenergebnisse am25.10.2010.

• Wis n iewska, Y. (2010). Ethische und rechtliche Aspekte des Oopingsin der präanabolen undanabolen Phase von 1950 bis 1972 — Rechtliche Aspekte des Oopingsin der präanabolen undfrühen anabolen Phase. Vortrag bei der P räsentation der 1 . Z w ischenergebnisseam25.10.2010.

• Yasmin Wisniewska, Erik Eggers, Dr. Holger Jens Schnell & Prof. Dr. Giselher Spitzer: History ofOopingin Germany at the pre-anabolical and early anabolical period 1950-1972. Conference"Body enhancements and (il)legal drugs in sport and exercise — human and social perspectives",10-12. Nov. 2010, University of Copenhagen.

2011

• Eggers, E. (2010). Historische Aspekte des Oopingsin Oeutschland von 1972-1977. Vortrag beider Präsentation der 2. Zwischenergebnisse am 26./27.9.2011.

• Schnell, H. J, & Wisniewska, Y. (2011). Ethische und rechtliche Betrachtungen zum Ooping bis1977. Vortrag bei der Präsentation der 2. Zwischenergebnisse am 26./27.9.2011.

• Schnell, H. J, & Wisniewska, Y. (2011). Ethische und rechtliche Betrachtungen zum Oopingnach 1977. Vortrag bei der Präsentation der 2. Zwischenergebnisse am 26./27.9.2011.

• Spitzer G. (2011). Historische Aspekte des Oopingsin Oeutschland nach 1977. Vortrag bei derPräsentation der 2. Zwischenergebnisse am 27./27.9.2011.

• Spitzer G. (2011). Ooping in Oeutschlandim Kontext ethischer Legitimation: Ergebnisse zurPhase von 1972 bis 1989 — EineÜbersicht über die Arbeiten des zweiten Proj ekjtahres. Vortragbei der Präsentation der 2. Zwischenergebnisse am 26./27.9.2011.

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Doping in Deutschlandvon 1950 bis heute

aus historisch-soziologischer Sichtim Kontext ethischer Legitimation

Ergebnispräsentation

6. November 2012

Projektbeirat

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Prof. Dr. Dorothee Alfermann- Vorsitzende des Projektbeirats­Geboren 1949; Diplom in Psychologie 1971 an der Universität Bonn; 1974Promotion;1973 — 1979 Wissenschaftliche Assistentin und Akademische Rä­

tin/Oberrätin am Seminar für Psychologie der Pädagogischen HochschuleAachen1979 bis 1994 C3-Professorin für Sportwissenschaft / Sportpsychologie ander Universität Giessen;seit 1994 C4-Professorin für Sportpsychologie an der Universität Leipzig;1993 und 1996 Gastprofessuren am Institut für Psychologie der UniversitätInnsbruck; 1998 Visiting professor an der School of Physical Education derWest Virginia University, WV, USA;seit 2009 Präsidentin der Deutschen Vereinigung für Sportwissenschaft

(dvs)Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Wirkungen von Präventionssportund Rehabilitationssport auf Gesundheit; Sport und Selbstkonzept; Psycho­logische Einflussfaktoren auf Karriereentwicklung und Karrierebeendigungim (Leistungs)Sport unter kulturvergleichender Perspektive; Trainer­Athleten-Interaktion im Nachwuchsleistungssport; Geschlechtsrolleniden­tität (Androgynie) und Geschlechterunterschiede im Sport und in der beruf­lichen Entwicklung

Prof. Dr. med. Klaus-Michael BraumannFacharzt für AllgemeinmedizinNach Oberarzttätigkeit im Sportmedizinischen Zentrum an der medizini­schen Hochschule bis 1989 und Leitung der Abteilung für Sport- und Leis­tungsmedizin am Olympiastützpunkt Hamburg /Schleswig-Holsteinseit 1993 Professor für Sportmedizin an der Universität Hamburgseit 1996 Leiter des Instituts für Sport- und Bewegungsmedizin an der Uni­versität Hamburg,Vielfache Betreuung deutscher Mannschaften als Mannschaftsarzt bei in­

ternationalen Großereignissen (Universiaden, Welt- und Europameister­schaften, Olympische Spielen)Tätigkeiten als Mannschaftsarzt in verschiedenen Sportarten (Eishockey,Hockey, Rugby, Fußball, Volleyball, Handball)seit 1998 Vorsitzender des Hamburger Sportärztebundesab 1998 Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Sportmedizin undPrävention (DGSP), seit 2009 Vizepräsident

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Bundesinstitutfür SpoItwissenschaft

Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Erforschung der Möglichkeiten der

Bewegungstherapie bei verschiedenen Krankheitsbildern, Erarbeitung ge­eigneter bewegungstherapeutischer Verfahren für Patienten mit verschie­denen Erkrankungen (Herzinsuffizienz, Hypertonus, Adipositas, Tumorer­krankungen; leistungsphysiologische Untersuchungen zum Muskelstoff­wechsel in verschiedenen Sportarten; Spiroergometrie bei Schwimmern imStrömungskanal; Diagnostik einer Übertrainings- und Überlastungssym­ptomatik; Untersuchungen zur Messung und Trainierbarkeit propriozepti­ver Fähigkeiten sowie ihre Beeinflussbarkeit durch Orthesen; Effekte re­gelmässiger körperlicher Aktivität auf die intellektuelle Leistungsfähigkeitsowie psychophysisches Wohlbefinden; Auswirkungen von Bewegungsan­

geboten am Arbeitsplatz auf Krankheitsstand und Arbeitszufriedenheit

Prof. Dr. phil. Dr. h.c. Gudrun Doll-TepperProfessorin am Fachbereich Erziehungswissenschaft und Psychologie derFreien Universität Berlin und Leiterin des Arbeitsbereiches "Integrationspä­dagogik, Bewegung und Sport"Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Integrations- und Inklusionsent­wicklungen in Handlungsfeldern der Erziehung und des Sports — nationalund international; Nachwuchsgewinnung und -förderung im Hochleis­tungssport der Menschen mit Behinderungen im internationalen Vergleich;

Geschlechtergerechtigkeit und Frauen in Führungspositionen.

Dr. Andrea Gotzmann1976 — 1982 Studium der Sportwissenschaften an der Deutschen Sport­

hochschule (DSHS) Köln1981- 1985 Studium der Chemie an der Universität zu Köln

1991 Promotion an der DSHS Köln (Biochemie)1984 -1995 Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Biochemie der

DSHS Kölnseit 1995 Mitglied der Association of Official Racing Chemists1996-2011 Wissenschaftliche Mitarbeiterin des Manfred Donike Instituts

für Dopinganalytik am Institut für Biochemie der DSHS Köln, IOC/WADAakkreditiertes Labor für Dopinganalytikseit 2004 Mitglied der World Anti-Doping Scientistsseit 09/2011 Vorstandsvorsitzende der NADA11 Deutsche Meistertitel und 6 Pokalerfolge im Basketball mit AGON 08Düsseldorf103 A-Länderspiele

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Prof. Dr. rer. nat. Peter Hemmersbachgeb. 1950ist Diplom-Chemiker und promovierte an der Westfälischen Wilhelms­Universität in Münster. Er lebt seit 28 Jahren in Norwegen und leitet am Os­loer Universitätsklinikum das WADA-akkreditierte Dopingkontrolllabor fürNorwegen. Vom Pharmazeutischen Institut der Universität in Oslo wurde erzum Professor II für Arzneimittel- und Dopinganalyse berufen. Sein abge­schlossenes Studium als Sportlehrer unterstreicht sein besonderes Interes­se an sportbezogenen Fragestellungen.Peter Hemmersbach beschäftigt sich seit mehr als 25 Jahren mit der Do­pinganalytik und war bzw. ist Mitglied zahlreicher Antidoping­Kommissionen für internationale Sportorganisationen und die World AntiDoping Agency (WADA). Bei acht Olympischen Spielen hat er als Mitgliedder Medizinischen Kommission des Internationalen Olympischen Komitees

(IOC) die Ergebnisse der Dopinganalysen überprüft.

Dr. phil. nat. Matthias Kamberdipl. Chemiker, dipL GymnasiallehrerDirektor von Antidoping Schweiz seit der Gründung am 01.07.2008.Nach Studien an der Universitäten Bern und McGill in Montreal, Arbeit beider ehemaligen Ciba-Geigy in Basel, sowie Leitung eines Analysenlabors desBundes.Ab 1988 während 20 Jahren Leiter des Fachbereichs Dopingbekämpfungam Bundesamt für Sport (BASPO) und Mitglied der Fachkommission fürDopingbekämpfung von Swiss Olympic.In dieser Zeit verschiedene Funktionen wie Leiter des Doping­Analysenlabors, Vertreter des Bundes in nationalen und internationalen Or­

ganisationen, Konzipieren und Erstellen von Lehr- und Infor­mationsmitteln, Mitverantwortung für die Kontrollplanung und das Quali­tätsmanagement, Zusammenarbeit in Forschungsfragen mit dem Doping­analysenlabor in Lausanne

Marlene Klein, M.A.geb. 1965Studium an den Universitäten Bonn, Köln und Fortaleza, Brasilienbis 1993 freie Mitarbeit Sportredaktion Tageszeitungbis 2002 Öffentlichkeitsarbeit und Prävention Internationale Entwicklungs­zusammenarbeitseit 2003 Nationale Anti Doping Agentur (NADA)seit 2007 Leitung Ressort Medizin und Internationale Kooperation NADA

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Prof. Dr. Swen Körnergeb. 1975ist Leiter der Abteilung Pädagogik an der Deutschen Sporthochschule Köln.Studium der Sportwissenschaft, Neuere deutsche Literatur, Sprachwissen­schaft, Philosophie und Erziehungswissenschaft. Promotion an der Techni­schen Universität Darmstadt 2008. Von 2009-2011 Professor für Sportso­ziologie und Sportpädagogik an der Stiftung Universität Hildesheim.Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Sozial- und Erziehungswissenschaf­ten des Sports, Systemtheorie

Prof. em. Dr. Dietmar Miethgeb. 1940 (Berlin),Studium der Theologie, Philosophie und Germanistik, Dr. theol. (Würzburg1968), Habil. Theologische Ethik (Tübingen 1974), Professor für Moraltheo­logie in Fribourg/CH (1974-1981), sodann bis 2008/10 in Tübingen (Theo­logische Ethik/Sozialethik).Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Wissenschaftsethik, Sozialethik,moralische Erfahrung. U. a. Hg. (mit Ommo Grupe), Lexikon der Ethik imSport 1998; Solidarität und Gerechtigkeit, Stuttgart 2009. Seit 2009 Fellowam Max Weber Kolleg der Universität Erfurt. Bundesverdienstkreuz 2007

Prof. Dr. Norbert Müllergeb. 1946Studium Sport, Geschichte, Pädagogik für das Lehramt 1966-73Spitzensportler in der Leichtathletik 1964-701974 Promotion über die „Olympische Ideale bei Coubertin"seit 1976 Professor für Sportwissenschaft am Fachbereich Sport der Univer­sität Mainz mit dem Schwerpunkt Sportgeschichte, Sport und Ethik, Leicht­athletik und Behindertensport.Gastprofessuren in Frankreich, Kanada, Österreich, Tschechien, Estland undGriechenlandFeldforschungen bei 11 Olympischen Spielen und Winterspielenseit 2006 Modulbeauftragter Sportethik beim postgaduierten Masterstu­

diengang „Olympic Studies" an der Sporthochschule Kölnseit 1.4.2012 Seniorprofessor für Sportwissenschaft an der TU Kaiserslau­ternim WS 2012/13 Stiftungsprofessor für Olympismus an der Universität Bar­celonaab 1988 NOK-Vertreter im Vorstand der Fair-Geht-Vor-Initiative

seit 1988 bis heute Mitglied der IOC-Kommission für Olympische Erzie­hung1990 Vorstandsmitglied des Internationalen Fair-Play-Komitees (CIFP), seit1996 Vizepräsident

IN ZUSAMMENARBEIT MIT:

WESTFJYILISCH EWILHELNIS-UNIVERSITÄTMÜNSTER

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BundesinstitutfOr SpoItwissenschaft

1999 Mitglied der 10köpfigen IOC-Reformkommission nach dem Salt LakeCity Korruptions-Skandalseit 2002 Präsident des Internationalen Pierre de Coubertin-Komitees

Assessor PD Dr. med. Dr. med. habil. Markus ParzellerJurist und Arzt, Leiter der Abteilung Medizinrecht des Instituts für Rechts­medizin des Klinikums der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurtam Main; Projektleiter von internationalen Rechtsvergleichen staatlicherDopingnormen im Kampf gegen Doping im Sport

Olav SpahlJahrgang 1974, Diplom-Sportlehrer

01/2001 — 06/2005 J ugendbildungsreferent im Deutschen Schwimm­Verband e.V.

07/2005 - 09/2008 Assistent Leistungssport Schwimmen im DeutschenSchwimm-Verband e.V.

12/2007 — 03/2012 Referent Olympiastützpunkte/Sportmedizin im Deut­schen Olympischen Sportbundseit 04/2012 Ressortleiter Olympiastützpunkte, Nachwuchsleistungssportim Deutschen Olympischen Sportbund

Dr. Detlef Thieme1979-84 Studium Chemie

1986 Promotion Physikalische Chemie1986-1990 Postgradualstudium Toxikologie

Analytischer Chemiker und Forensischer Toxikologe, tätig 1986-1992 und2004-2008 in Instituten für Rechtsmedizin (Brandenburg / München) sowie

von 1992 bis 2004 im Institut für Dopinganalytik Kreischa, seit 2008 wiederzurück als dessen LeiterArbeits- und Forschungsschwerpunkte: Steroidbiochemie und -analytik;

Nebenwirkungen von Steroiden; Forensische Haaranalytik

IN ZUSAMMENARBEIT MIT:

WESTFÄLISCH EWILHELMS-UNFVERSITÄT

otlltt t t ttk ot t MttttHtk SttttttetlttO MONSTER

Page 31: Projekt Doping in Deutschland 06112012

Bundesinstitutfür Sportwissenschaft

Ingo-Rolf Weiss

geb. 1963seit 1978 Aktives Mitglied im Universitäts-Basketball-Club Münsterseit 1994 Vizepräsident des Deutschen Basketball-Bundes, zuständig fürJugend- und Schulsportseit 2002 Vorsitzender der Deutschen Sportjugend, Vorsitzender der Präsi­dialkommission Schulsport und Präsidiumsmitglied des DSBseit 2002 Mitglied der Welt- und Europakommission Jugend des Welt­Basketballverbandes (FIBA)seit 2002 Mitglied im Programmbeirat RTL2 für den Deutschen Sportbund

seit 05/2003 Kuratoriums- und Vorstandsmitglied der Deutschen Schul­sportstiftungseit 09/2004 stellvertretender Vorsitzender der Plattform Ernährung undBewegungseit 01/2005 Mitglied des Kuratoriums Kriminalpräventionseit 02/2005 Vorstandsmitglied des Deutschen Sport- und Olympiamuse­umsseit 05/2006 Präsident des Deutschen Basketball-Bundes

IN ZUSAMMENARBEIT MIT:

WESTFÄLISCHEWILHELMs-UNFSERsITÄT

DuuliCNt u Duu Mtluuutu S IKtKt BuNDMONSTER