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Projekt Pro MBOR: Formative Prozessevaluation der medizinisch- beruflich orientierten Rehabilitation im MBOR-Kompetenzzentrum Bad Rothenfelde Durchführendes Institut: Institut für Rehabilitationsforschung (IfR) Förderung durch: Verein für Rehabilitationsforschung Norderney e.V. und DRV Braunschweig Hannover Laufzeit: 1.7.2014 bis 30.6.2016 Kooperationspartner: Klinik Münsterland, DRV Westfalen Klinik Teutoburger Wald, DRV Braunschweig-Hannover Parkklinik, Median-Kliniken Projektleitung: Dr. Susanne Dibbelt, Prof. Dr. Bernhard Greitemann Projektmitarbeiter: Edith Wulfert, Danilo Postin Arbeitsort der Projektleitung: Klinik Münsterland

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Projekt Pro MBOR: Formative Prozessevaluation der medizinisch-

beruflich orientierten Rehabilitation im MBOR-Kompetenzzentrum Bad Rothenfelde

Durchführendes Institut: Institut für Rehabilitationsforschung (IfR) Förderung durch: Verein für Rehabilitationsforschung Norderney e.V.

und DRV Braunschweig Hannover Laufzeit: 1.7.2014 bis 30.6.2016

Kooperationspartner: Klinik Münsterland, DRV Westfalen

Klinik Teutoburger Wald, DRV Braunschweig-Hannover Parkklinik, Median-Kliniken

Projektleitung: Dr. Susanne Dibbelt, Prof. Dr. Bernhard Greitemann

Projektmitarbeiter: Edith Wulfert, Danilo Postin

Arbeitsort der Projektleitung: Klinik Münsterland

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Übersicht

• Ziele und Ablauf des Projektes Pro MBOR

• MBOR Fallzahlen 2014-2015

• Interviews mit Rehabilitanden (N=7)

• Ergebnisse der 1. Mitarbeiter-Befragung (N=77)

– Fragebogen (N=77)

• Ergebnisse der internen Fokusgruppen

• Zusammenfassung, Fazit und Ausblick

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Ziele des Forschungsprojektes & Methoden

Ziele des Projektes Pro MBOR:

• Die mit MBOR und mit der Klinikkooperation im MBOR Kompetenzzentrum verbundenen Prozesse durch eine formative Prozessevaluation zu optimieren

Definition Formative Prozessevaluation : • prozess-begleitende Bewertung, die unmittelbar zur Prozesssteuerung (...)

verwendet wird“ (Kleber 1992, S.78)

• Der Prozess wird evaluiert, es können gegebenenfalls Änderungen und Korrekturen durchgeführt und laufende Vorgänge transparent gemacht werden

• Stärkt die Selbstverantwortung einer Gruppe (...) für ihren eigenen Lernprozess (Gerl 1983, S.29)

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Veränderungsmanagement

Kommunikation an die Mitarbeiter:

• Transparenz über den Stand der Entwicklung, keine Beschönigungen, aber auch keine Katas-trophisierungen

• Wir sitzen alle in einem Boot

• Was wird kurzfristig- langfristig geschehen?

• Genaue Darstellung und Kommunikation an alle Betroffenen

• Der Erfolg ist von jedem Einzelnen abhängig- jeder ist beteiligt

• Was genau kannst du tun, um das Projekt voran zu bringen?

http://www.shmula.com/

4

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Geschichte des Projektes

• 2013 wurden die von DRV Westfalen belegten Einrichtungen angeschrieben mit der Fragestellung, ob sie ein MBOR-Konzept einreichen wollen. Intention des Trägers war es, MBOR in Schwerpunktkliniken anzubieten

• Ein gemeinsames Konzept der Klinik Münsterland, Schwerpunktklinik für MBOR, der Klinik Teutoburger Wald und den Parkkliniken für ein gemeinsam betriebenes Kompetenzzentrum MBOR wird vorgelegt

• August 2013: Langantrag zum Projekt Pro MBOR an den VFR eingereicht; (geplante Laufzeit 1.7.2014 bis 30.6.2016)

• Der Umbau der Halle verzögert sich, da es politischen Widerstand gegen die Aufgabe der Tennishalle gibt

• 2014: Die Tennishalle wird umgebaut

• Sommer 2014: Steuerungsgruppe und Planungsgruppe sind aktiv; Mitarbeiter werden geschult

• September 2014: Eröffnung des Kompetenzzentrums, Aufnahme des Betriebs durch alle 3 beteiligten Kliniken

• Ab Frühjahr 2015: Interviews und Fokusgruppen 5

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Projekt Pro MBOR

MBOR-Mitarbeiter: Interviews zur aktuellen

Praxis: • Wie werden Abläufe

wahrgenommen?

• Was fehlt?

• Was sollte anders sein?

1.Mitarbeiter-

Befragung (Fragebögen)

Fokusgruppen:

• 2x Innerhalb Klinik

• 1x klinikübergreifend

2. Mitarbeiter-

Befragung

nach

Fokusgruppen

(Evaluation)

Stand der Projekt-Arbeiten

Daten aus der

TeNor-Studie:

MBOR-Patienten vor

und nach Eröffnung

der MBOR-Halle,

jedoch nur 1 Klinik;

MBOR-Patienten: Interviews zur • Beruflichen Situation

• Bewertung der MBOR

Maßnahmen: Gruppen

Arbeitsplatztraining

Sonstige Therapien

Vorlauf:

• Planungsgruppe

• Dokumentation

Kliniken:

Klinik 2:

Orthopädie

Psychosomatik

Klinik 3:

Kardiologie

Stoffwechsel-

erkrankungen

Pneumologie

Klinik 1:

Orthopädie

Eine Fokusgruppe ist eine moderierte Gruppendiskussion von 6-12 Personen,

die ein im Voraus festgelegtes Thema zielgerichtet bearbeitet.

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Methoden und Teilnehmer

Methoden im Projekt Pro MBOR:

• Interviews mit Mitarbeitern und Rehabilitanden, sowie Vertretern der DRV Westfalen

• Fokusgruppen

• Fragebögen

• Teilnehmende Beobachtung

4 teilnehmende Abteilungen (Leitungen, Mitarbeiter und Patienten):

(1) Orthopädisch: Klinik 1

(2) Orthopädisch

(3) Psychosomatisch

(4) Internistisch: Klinik 3

Klinik 2

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8

MBOR-Zahlen 2015 in der Kooperation

1Die Grundgesamtheit besteht in allen Kliniken aus Heilverfahren mit Ausnahme der Klinik Teutoburger Wald 2 Patienten, die Aktivitäten in der MBOR-Halle in Anspruch genommen haben 3 Alle Rehabilitanden, die im Würzburger Screening auffällige Werte hatten

N N % N %

Klinik

Grund –Gesamtheit

(GG)1

Anzahl MBOR

% MBOR von GG

Anzahl Halle2

% Halle von MBOR

Gesamt

Klinik 1 1254 268 21,4 268 100,0

Klinik 33 3385 1138 33,6 36 3,2 Klinik 2 Orthop. 518 95 18,3 95 100,0 Klinik 2 Psychos. 992 241 24,3 241 100,0

Gesamt 6149 1742 28,3 640 36,7

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Interviews mit Patienten (N=7)

Alter Geschl. Beruf Erkrankung (nach Patienten-Angaben)

42 m Gas-Wasser-Installateur Arthrose Ellenbogen & Knie, Bandscheiben-vorfall

20 w Ausbildung zur Gesundheits- & Krankenpflegerin abgebrochen

Rückenschmerzen nach Bandscheibenvorfall

50 w Lehrerin für Pflegeberufe Chronische Rücken-schmerzen, Schulter-verletzung nach Sturz

38 m KfZ-Mechaniker Chronische Rückenschmerzen

57 m Kommissionierer Bruch der Hand, Unfall

56 m Maurer, selbstständiger Bauunternehmer

Herzinfarkt

37 w Ergotherapeutin Anfangsstadium Diabetes II

9

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Leitfaden Patienten-Interviews (1)

(1) Angaben zur Person und zur Erkrankung: Alter, Geschlecht, Erwerbsstatus (erwerbstätig, erwerbslos, arbeitslos, AU? Wenn ja, seit wann?), Haupterkrankung

(2) Berufliche Position und Aufgaben: Berufliche Position und Aufgaben, Aktuelle berufliche Situation: Wie schätzt er/sie die aktuelle berufliche Situation ein? Wie schätzt er/sie die berufliche Zukunft ein? Was sind seine/ihre gesundheitlichen Einschränkungen?

(3) Wie ist sie/er in die Rehabilitation gekommen? Wer hat den Anstoß gegeben? (Eigener Wunsch oder Andere?), Bewertung des Verlaufs der Reha bis heute?

(4) Information zur Rehabilitation: Wie wurde der Rehabilitand darüber informiert, dass es in seiner Rehabilitation einen beruflichen Schwerpunkt gibt? Wie bewertet der Rehabilitand diese Information?

(5) Bisherige Erfahrungen in der Reha: Mit der Reha insgesamt und mit den berufsbezogenen Angeboten?

(6) Leistungsbeurteilung: Wurde die berufliche Leistungsfähigkeit geprüft? Hinsichtlich des alten Arbeitsplatzes? Hinsichtlich der allgemeinen Leistungsfähigkeit? Wenn ja, wie wird das Test- Verfahren (EFL, Wolters & Sohns) und seine Ergebnisse beurteilt?

10

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Leitfaden Patienten-Interviews (2)

(7) Nimmt/nahm die Rehabilitandin an einem Arbeitsplatztraining teil? Wenn ja, wie hilfreich ist das Training für die gesundheitliche Entwicklung? Für die berufliche Entwicklung? Wie gut passt das Arbeitsplatztraining in der Halle zu ihren/seiner Problemlage?

(8) Welche anderen therapeutischen Angebote erhält die/der Befragte und wie bewertet sie/er sie? Hinsichtlich ihrer gesundheitlichen Entwicklung? Ihrer beruflichen Wiedereingliederung? Wie gut passt das therapeutische Angebot insgesamt zu ihrer gesundheitlichen Problemlage?

(9) Wie geht es nach der Reha beruflich weiter? Wurde darüber bereits darüber gesprochen? Weiß die Befragte, wie sie voraussichtlich entlassen wird (AU, AF)? Erwartet die Rehabilitandin eine Veränderung infolge der Rehabilitation? Gesundheitlich – beruflich?

(10) Wie zufrieden ist die Rehabilitandin mit der Rehabilitation insgesamt? Mit der Betreuung durch Ärzte - Mit der Betreuung durch Therapeuten - Mit dem Arbeitsplatztraining - Mit den Schulungs- oder Gruppenangeboten; Wenn zufrieden, was hat Ihr besonders geholfen? Wenn unzufrieden, was sollte anders sein?

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Die Perspektive der Rehabilitanden

Auswahl: Positive & kritische Einschätzungen von Patienten zu:

• Zufriedenheit mit dem arbeitsplatzbezogenem Training

• Sind die Trainingsbedingungen realistisch?

• Passung zur eigenen Problematik

• Information über MBOR

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Fall 1: Kommissionierer für Reha-Bedarf, 57 Jahre (22.7.2015)

Seit 16 Jahren bei einer Firma für Reha-Bedarf, die Sanitätshäuser beliefert; Trümmerbruch im Handgelenk nach Treppensturz, Arm und vier Rippen gebrochen; Mehrfache OPs mit Komplikationen; Stufenweise Wiedereingliederung eingeleitet, Arbeitsplatztraining für den vorhandenen Job

Auszüge aus dem Interview (I=Interviewer; B=Befragter):

I: Sie sagen, dass das [Arbeitsplatztraining] für Sie nützlich ist?

B: Auf jeden Fall. Weil ich da ja auch Kraft kriege und ich muss dann auch in die Regale reinpacken und Treppen und Leitern steigen und so und das ist auf jeden Fall sehr nützlich.

I: Entspricht das den realistischen Bedingungen, die Sie bei der Arbeit haben, was Sie da bei Training vorfinden?

B: Ja. Weil ich da auch Leitern steigen muss und das ist sehr gut. Das ist eine sehr gute Erfindung. […]; Ich glaube, das gibt es auch nicht viel so, was… Das müsste es eigentlich überall geben. […]

I: Alles in allem, was hat Ihnen besonders geholfen?

B: Das mit dem MBOR, das hat mich am meisten weitergebracht. Und im Kraftraum an den Geräten, dass […] die Muskeln sich aufbauen, das hat sehr viel gebracht. Und das MBOR, das war am meisten.

13

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Fall 2: Gas-Wasser-Installateur, 43 Jahre (8.5.2015)

Türkischer Migrationshintergrund; Arthrose im Ellenbogen, Rückenschmerzen und Knorpelschaden am rechten Knie; sieht Wiedereingliederung optimistisch; seit 6 Monaten arbeitsunfähig;

Auszüge aus dem Interview (I=Interviewer; B=Befragter):

I: Können Sie mit dem Begriff MBOR etwas anfangen? Sagt Ihnen das was?

B: Soll ich den Begriff erklären? Ich war schon mal da zwei, drei Stunden gewesen.

I: Was glauben Sie, was verbirgt sich dahinter? Was bedeutet das?

B: Das ist ja die Arbeit, dass sie lange Zeit nicht gearbeitet haben, zum Eingliedern. Das ist wenigstens so ein bisschen anfangen können zum Arbeiten, zum Eingliedern ist das gut. Da sind auch verschiedene Berufe, die haben eine Halle für Mechaniker, für Installateure, für Maurer.

I: Haben Sie denn da Arbeitsplatztraining gemacht, also Bewegungen geübt, die Sie auch am Arbeitsplatz brauchen?

B: Ja, hochheben, wie man tragen soll. Die haben sie uns gezeigt, wie man auf dem Bürostuhl sitzt und sowas.

I: Und wie war das?

B: Ist gut. Da habe ich was gelernt, zum Beispiel wie man Eimer hochhebt; [das] haben wir immer falsch gemacht bis jetzt.

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Fall 3 (1): Ergotherapeutin in einer Rehaklinik, 37 Jahre (28.10.2015)

Akut-Reha für neurologische Patienten, Reha-Anlass Übergewicht, eigene Initiative; Hauptanliegen an die MBOR: Training des Transfers der Patienten, z.B. aus dem Bett in den Rollstuhl;

Auszüge aus dem Interview (I=Interviewer; B=Befragter):

Gut, Sie haben [von MBOR] erfahren, als Sie hier in der Klinik waren. Gab es im Vorfeld schon Informationen darüber?

B: Über MBOR nein, gar nicht.

I: Und Sie sind aber dann in der Folge auch noch über MBOR informiert worden?

B: Ja, durch den Kollegen, der hier das macht und der hat mich dann aufgeklärt und hat dann auch ein Gespräch mit mir geführt. Es wurde dann halt geguckt, wo die Probleme liegen, und dann sind wir dann auch runtergefahren [….]

I: Gab es noch solche anderen Informationen oder Hinweise darauf, was in der Halle passiert?

B: Ja, also mir wurde die Halle komplett vorgestellt, was ich halt sehr gut fand, dass man halt sehen konnte, was wirklich da gemacht wird. Also […] da kann man halt auch mauern, dachdecken, so eine Autowerkstatt so in etwa ist da nachgemacht und das finde ich halt sehr gut, dass man da wirklich gucken kann, ob die Person das noch ausführen kann oder halt nicht. Und auch so vom Schreibtisch her haben wir auch nochmal geguckt wegen Schreibtisch, Stuhl einstellen etc.. Wurde alles super erklärt.

15

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Fall 4: Gesundheits- und Krankenpflegerin in Ausbildung, 20 Jahre (19.5.2015)

Gesundheits- und Krankenpflegerin in Ausbildung, 20 Jahre, Ausbildung abgebrochen wegen Rückenschmerzen (diagnostiziert: Bandscheibenvorwölbung); alternative Berufsidee: Erzieherin

Auszüge aus dem Interview (I=Interviewer; B=Befragter):

I: Sie sind ja hier in der Rehabilitationsmaßnahme, die einen beruflichen Schwerpunkt hat. Diese wird üblicherweise mit dem Kürzel MBOR bezeichnet. Wissen Sie, was das heißt?

B: Jetzt muss ich überlegen. Es wurde mir letztens mal gesagt. Medizinische… weiter weiß ich es nicht. [Später erinnert sich die Patientin mit Hilfe der Interviewerin noch an den Einführungsvortrag zu MBOR; …]

I: Gehen wir nochmal zurück zum Arbeitsplatztraining, also zum arbeitsbezogenen Training muss man ja sagen bei Ihnen. Wie hilfreich fanden Sie das?

B: Für mich selber fand ich es jetzt eigentlich gar nicht hilfreich. Ich wusste, dass ich nicht über Kopf arbeiten kann, ich habe es natürlich trotzdem nochmal versucht. Im Sitzen arbeiten, das wusste ich, dass das auch klappt. Also für mich war es jetzt eher weniger hilfreich.

B: Ich hätte eher gedacht, dass ich da vielleicht dann auch nochmal Informationen bekomme, was ich wirklich noch machen kann, was nicht oder dass mir vielleicht mal gezeigt wird, diesen Beruf könnte ich jetzt zum Beispiel machen, den könnte ich nicht machen. Also von dem her, für mich war es nicht wirklich hilfreich.

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Zusammenfassung positiver und kritischer Bewertungen von Rehabilitanden zu MBOR im Kompetenzzentrum

Positive Äußerungen:

• Das Training ist hilfreich

• Arbeitsbewegungen werden in realistischen Settings durchgeführt

• Geschlossene Gruppen mit konstanten Therapeuten (z.B. RF)

• Physiotherapie mit konstanten Therapeuten

Die Abhängigkeit von der Motivation und der Passung zur Situation der Rehabilitanden wird deutlich

Kritische Äußerungen:

• Das Training hat keine neuen Erkenntnisse gebracht

• Passte nicht zu Problematik

• Setting (Stehen) und Inhalte der Rückenschule

• Betreuung in der Halle – zu wenig erläuternd 17

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Befragung der Mitarbeiter (Fragebogen)

Zweck der Befragung: Input für die Fokusgruppenarbeit & Evaluation der Fokusgruppenarbeit

Erfragte Aspekte:

• Funktion und Berufsgruppe

• Zufriedenheit mit Abläufen der MBOR:

– Information, Einbezug, Passung zur Problematik der Patienten

• Einschätzung der Screening-Fragebögen

• Themen für die internen & externen Fokusgruppen

• Voraussetzungen und Barrieren für die Kooperation (Phase 2)

18

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Fall-Zahlen Mitarbeiter-Fragebögen

19

Ausge- geben

Ausgefüllt zurück

Rücklauf %

Klinik 1 Orthopädie 55 35 63,6 Klinik 3 Innere Medizin 29 17 58,6 Klinik 2 Orthopädie 20 15 75,0 Klinik 2 Psychosomatik 40 10 25,0

Gesamt 144 77 58,3

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Ergebnisse aus der 1. Mitarbeiterbefragung

20

Ernährungsberater ; 0 Sozialberatung ; 4

Sonstiges; 4

Ergotherapeut ; 6

Verwaltung ; 12

Psychotherapeut, Psychologe ; 13

Arzt; 30

Physiotherapeut, Sporttherapeut,

Bewegungstherapeut ; 30

Anteil der Berufsgruppen (% von N=77)

Leitende Funktion Ja: N=54 (70%)

Leitende Funktion Nein: N=19 (25%)

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21

Zufriedenheit mit den Abläufen der MBOR (je kleiner der Wert, desto besser)

2,86

2,88

2,88

3,11

3,15

3,21

3,55

1 2 3 4 5 6

Wie gut fühlen Sie sich über die Entwicklungen bezüglichder MBOR und des Kompetenzzentrums informiert?

Wie gut fühlen Sie sich in die Planung und Umsetzung desMBOR-Konzeptes klinikintern eingebunden?

Wie zufrieden sind Sie mit den Abläufen der MBOR imKompetenzzentrum?

Wie zufrieden sind Sie mit den Abläufen der MBORinnerhalb Ihrer Einrichtung?

Wie zufrieden sind Sie mit den Abläufen zur MBORinsgesamt?

Wie zufrieden sind Sie mit der Zuweisung (Auswahl) derRehabilitanden für die MBOR?

Falls Sie dies beurteilen können: Wie zufrieden sind Siemit der Kooperation der drei Kliniken hinsichtlich der…

Zufriedenheit mit den Abläufen der MBOR; 1=sehr gut/Zufrieden; 5=Könnte besser sein/6=Gar nicht zufrieden

M SD

5=Max

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22

Voraussetzungen für die Kooperation (je größer der Wert, desto größer die Wichtigkeit)

3,6

3,6

3,6

3,7

3,7

3,7

3,8

3,9

3,9

3,9

4,0

4,0

4,2

1,0 1,5 2,0 2,5 3,0 3,5 4,0 4,5 5,0

Angleichung der Verfahren der Leistungsbeurteilung (FCE)

Mehr MBOR-Patienten

Akzeptanz anderer Organisationskulturen (Führungsstil)

Ein Finanzierungsmodell zur Vergütung der wechselseitigen…

(Mehr) wechselseitige Abstimmung über die Qualitätssicherung

Angleichung der Instrumente (Fragebögen, Screenings)

(Mehr)Transparenz der Entscheidungswege

Aufstockung der Personalressourcen

(Mehr) Beteiligung der Mitarbeiter

Flexibilität der Behandlungskonzepte

(Mehr) wechselseitige Abstimmung über die Inhalte

Regelmäßiger Austausch mit den Kollegen der anderen…

Schulungen des Personals

37. Voraussetzungen für die Kooperation (1= nicht wichtig; 5= sehr wichtig)

M SD

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23

Barrieren für die Kooperation (je größer der Wert, desto größer die Wichtigkeit)

3,0

3,0

3,2

3,2

3,2

3,4

3,6

3,9

3,9

1,0 2,0 3,0 4,0 5,0

Die MBOR-Konzepte in den anderen Häusern lassen sich schlechtauf unsere Rehabilitanden anwenden

Die MBOR-Konzepte in unserem Haus lassen sich schlecht aufRehabilitanden anderer Indikationen anwenden

Die Wege für Patienten und Therapeuten sind lang

Die Kulturen der Häuser sind unterschiedlich

Geringere Kontrolle über die Inhalte und die Qualität

Die gegenseitige Vergütung der Leistungen ist kompliziert

Die Personal-Ressourcen in unserem Haus reichen dafür nicht aus

Der Abstimmungsaufwand bezüglich Therapieplanung,Notfallregelungen, QM-Anforderungen u. a. ist hoch

Der organisatorische Aufwand ist hoch

38. Welche Hindernisse sehen Sie für eine wechselseitige Versorgung (Phase 2) (1=Stimmt gar nicht; 5= stimmt voll und ganz)

M SD

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Vorteile der Kooperation

24

2,93

3,03

3,19

3,2

3,24

3,45

3,51

3,53

1 2 3 4 5

Langfristig wird der gemeinsame Betrieb auch freie Ressourcen ananderer Stelle mit sich bringen

Die Vorteile überwiegen die Aufwände, die die Kooperation mitsich bringt

Ich sehe eigentlich keine Hindernisse für die Kooperation (Phase2), die sich nicht beheben lassen

Kooperationen wie diese werden das Modell der Zukunft sein

Unser Haus würde von der Kooperation (Phase 2) profitieren

Die MBOR-Konzepte in den einzelnen Häusern können von derKooperation profitieren

Es ist sinnvoll, wenn die Kliniken ihre Ressourcen bündeln undgemeinsame Angebote machen

Die Probleme, die mit der Kooperation verbunden sind, sind lösbar

39. Welche Vorteile sehen Sie in der wechselseitigen Versorgung (Phase 2)? 1=stimmt gar nicht; 5=stimmt voll und ganz

M SD

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Voraussetzungen für die Kooperation

Freitexte aus <Anderes, nämlich: >

• Berücksichtigung der Motivation der Mitarbeiter, u.a. Ängste, Vorbehalte

• Fortbildung! andere Fachgebiete!

• besserer Wissensstand bei den verordnenden Ärzten. Bessere Vernetzung insgesamt

• verbesserte Planbarkeit für die Betreuung der MBOR-Patienten

25

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26

Wahrscheinlichkeit der Umsetzung bis Ende 2016

M=27,5%

15,6

29,9

13,0

19,5

7,8

1,3

12

23

10

15

6

1

0,0 5,0 10,0 15,0 20,0 25,0 30,0 35,0

0

20

40

60

80

100

40. Wahrscheinlichkeit, dass Kooperation Ende 2016 umgesetzt ist (in Prozent)?

N %

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Zusammenfassung Kooperation

• Der Aufwand der Kooperation wird hoch eingeschätzt

• Die Wahrscheinlichkeit der Umsetzung von Phase 2 im Jahr 2016 wird im Mittel mit 27,5% eingeschätzt

• Die Vorteile werden wahrgenommen:

– Die MBOR-Konzepte der beteiligten Einrichtungen können voneinander profitieren

– Die Kooperation ist ein Modell der Zukunft

• Die mit der Kooperation verbundenen Probleme werden im Prinzip für lösbar gehalten

27

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Ablauf und Ergebnisse der Fokusgruppen

1. Input: Ergebnisse der 1. Mitarbeiterbefragung

2. Problemsammlung - Kartenabfrage:

• Welche Prozesse in MBOR sind wichtig, schwierig und warum? Was könnte man wie ändern?

2. Auswahl der Prozesse, die verändert werden sollen

3. Gruppendiskussion:

• Wie läuft der Prozess ab?

• Was ist für wen schwierig?

• Was sollte anders sein?

• Wer will und könnte was wie umsetzen?

• Was ist veränderbar, was nicht?

28

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Ablauf der Fokusgruppe ff.

4. Entscheidung und Umsetzungsplanung (To-Do-Liste)

• Bestimmung der Änderungen

• Zuständigkeit und Einbezug klären

• Voraussetzungen

• Planung der Umsetzung mit Zeitschiene (Wer, was, wie, wo)

5. Protokoll und Rückmeldung durch die Teilnehmer

6. Ergebnischeck (2. Fokusgruppe):

• Was wurde umgesetzt?

• Was steht noch aus?

• Barrieren – Ressourcen

29

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Beispiel für eine Ziel- & Umsetzungsdokumentation in der klinikinternen Fokusgruppe

Ziel 1: Zuweisungskriterien klären

• Was? Katalog mit Ein- und Ausschlusskriterien

• Wie? Projektleitung sammelt indikationsbezogen Aus- und Einschlusskriterien sowie Fallbeispiele für die MBOR (Halle), die von allen Beteiligten ergänzt und in der nächsten Fokusgruppe und auch klinikübergreifend beraten werden.

• Wer? Projektleitung und Vertreter der Kliniken

• Bis wann? Bis 2. interne Fokusgruppe

30

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Fokusgruppen: Problemfelder und Lösungen

Problemfelder:

1. Zuweisung zu MBOR - Passung der zugewiesenen Patienten

2. Information der Rehabilitanden über MBOR

3. Teamkommunikation (z.B. Rückmeldung über berufliche Problemlage, Trainingsergebnisse, Leistungsbild an Ärzte)

4. Patientenzahlen - Ökonomie

5. Zeitmanagement

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Problemfeld: Zuweisung zu MBOR (aus Interviews, Fragebogen und Kartenabfrage)

• Ein- und Ausschlusskriterien für die Zuweisung sind manchmal unklar: Welche Patienten sind für das MBOR-Training in der Halle geeignet, welche nicht?

• Screening-Bogen nicht ausgewertet oder fehlt ganz (Instrument ungeeignet?)

• Andere Unterlagen fehlen (z.B. Reha-Antrag G100)

• Patienten selbst verschweigen u. U. relevante Informationen

• Vereinbarkeit der MBOR-Maßnahmen mit Reha-Therapiestandards (z. B. Chronischer Rückenschmerz, Typ-II-Diabetes und koronare Herzkrankheit)

• Manchmal nachträgliche Herausnahme aus Arbeitsplatztraining notwendig, da Patienten nicht belastbar oder nicht motiviert sind

• Berücksichtigung der Trägerempfehlungen nicht immer möglich

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Lösungen für Zuweisungsprobleme

Beispiele für in Fokusgruppen beschlossene und umgesetzte Maßnahmen:

• Katalog von Aus-und Einschlusskriterien erstellen

• Kommunikationsregeln festlegen (wann wird wer informiert bzw. gefragt, erhält welche Unterlagen?)

• Sicherstellen, dass Screeningbögen bei der ärztlichen Aufnahme ausgewertet vorliegen (klären, wo es hakt)

• Handhabung der Bögen vereinheitlichen (z.B. Orientierung an Cutoff-Werten)

• Erstellung eines Berufsanamnesebogens unter Beteiligung aller beteiligten Berufsgruppen

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Problemfeld Patienteninformation über MBOR

• Patienten sind schlecht oder gar nicht über die MBOR informiert, haben Infos nicht verstanden oder behalten

– Ggf. Folge: Passive Erwartungshaltung, Therapeuten müssen ad hoc aufklären

• Manchmal wird ein Patient zum Ausprobieren überredet und die Halle verordnet, der Patient weiß aber zu wenig, was in der Halle auf ihn zukommt und hat wenig Motivation

• Die Therapeuten müssen dann Aufklärung und Motivierung übernehmen

• Die Patienteninformation ist auch ein Problem des Zeitmanagements: Ob Patienten in die MBOR gehen, entscheidet sich erst in der Klinik (ggf. nach der ärztlichen Aufnahme, d.h. der Arzt kann in der Aufnahme noch nicht über MBOR informieren)

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Lösungen für Problemfeld: Patienteninformation

• Erstellen eines Flyers

• Didaktisch optimierter Einführungsvortrag zur MBOR

• Die ärztlichen und therapeutischen Mitarbeiter darin schulen, Patienten über MBOR zu informieren

• MBOR-Angebote als „Auswahlmenü“ in die Vorinformation zur Reha einbauen

• Sicherstellen, dass alle Therapeuten leicht erkennen können, dass ein Patient in der MBOR ist, so dass sie auf den beruflichen Schwerpunkt eingehen oder auf die berufliche Situation Bezug nehmen können (z.B. MBOR-Symbol im Therapieplan)

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Themen für die übergreifende Fokusgruppe (aus der Mitarbeiterbefragung)

Interviews, Freitextfelder:

• Zuerst Austausch: Was machen die eigentlich?

• Welche Klinik kann welche Schwerpunkte übernehmen?

• Ergänzungen statt Überschneidungen

• Gemeinsame Angebote im Sozialdienst

• Wie kann man eine interdisziplinäre Teamsitzung gestalten?

• Planerische Umsetzung

• Voneinander lernen

• Dokumentation 36

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Zusammenfassung

MBOR mit Arbeits- (platz-) Training in der Halle wird in den Kliniken unterschiedlich intensiv durchgeführt

Die realistischen Settings im Kompetenzzentrum scheinen teilweise zu größerer Akzeptanz des Arbeitsplatztrainings bei den Patienten zu führen

Die zielorientierte und umsetzungsorientierte Arbeit der Fokusgruppen hat bereits zu wichtigen Anpassungen in den Abläufen geführt (z.B. Reduktion der To-Do-Liste von 48 auf 25 Punkte )

Für die Kooperation im Sinne gemeinsamer Angebote für Patienten aller drei Kliniken (Phase 2) müssen die Voraussetzungen noch geschaffen werden

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Weitere Planung

Projekt Pro MBOR (bis 30.6.2016):

• Rückmeldung der Ergebnisse an die Kliniken

• Klinikübergreifende Fokusgruppe: Planung klinik-übergreifender Angebote

• 2. interne Fokusgruppen

• 2. Mitarbeiterbefragung zur Evaluation der Fokusgruppen

• Erstellung gemeinsamer Dokumente (z.B. Katalog von Zuweisungskriterien mit Fallbeispielen

Weitere Perspektive:

• Umsetzung MBOR C: bis Ende 2016

• Klinikübergreifende Gruppenangebote: bis Ende 2016 38

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