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Kultur Ein Reiseverführer Bismarck’s Land Ein Reiseverführer Bismarck’s Land

Prospekt 'Bismarck's Land' - Tourismusverband …shop.altmarktourismus.de/data/datenblatt_0000023_1.pdf · Stendaler-Burgstaller Linie bis 1562, Schultheiß zu Stendal Otto Eduard

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Kultur

Ein ReiseverführerBismarck’s LandEin ReiseverführerBismarck’s Land

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Weitere Informationen zu Otto von Bismarck unter www.bismarck-stiftung.de

Ahnenreihe Die Bismarck’s in der Altmark

Georg Achatz (1708-1765)Linie Krevese (im Besitz

von 1562 bis 1813)

Hans Christoph (1704-1773)Linie Döbbelin

(im Besitz seit 1344)

Levin Friedrich (1703-1774)Linie Briest/Welle (1345-1945

und neu seit 1997)

Christoph Georg von Bismarck (1667-1730)Jüngere Linie Krevese, kurfürst-lich brandenburgischer Landrat und Direktor der Altmark, hatte

drei Söhne, die die jüngeren Linien auf Briest, Döbbelin

und Krevese begründeten, gibt 1725 dem Herrenhaus Krevese

seine heutige Grundform.

Pantaleon II. von Bismarck (1539-1604)Stammvater der älteren Linie Krevese

Abraham (1544-1598) von Bismarckwurde wegen Grenzstreitigkeiten

Krevese/Krumke vom Gutsnachbarn Daniel von Reedern aus dem Hinterhalt

(„boslich“) erschossen.

Friedrich I. von Bismarck (1513-1589) ,Stammvater aller heute lebenden Bismarck’s

Permutator (Vertauscher), führte 1562 die Tauschverhandlungen Burgstall gegen Krevese und Schönhausen mit Kurprinz

Johann Georg von Brandenburg, liegt in Krevese begraben.

Nicolaus (1307-1377)von BismarckStendaler Patrizier, Großkaufmann und Ratsherr

Herbordus (ca. 1200-1280)de Bismarck Stendaler-Burgstaller Linie bis 1562,

Schultheiß zu Stendal

Otto Eduard Leopold Fürst von Bismarck

Erster Deutscher Reichskanzler 1871 (1815 Schönhausen – 1898 Friedrichsruh)

Karl Wilhelm Ferdinand (1771-1845)Ottos Vater, Rittmeister, Erbherr auf Schön- hausen, Besitzer der pommerschen Güter

August Friedrich I. (1695-1742) Oberst, Erbherr der pommerschen Güter

Augustus II. (1666-1732)Landrat der Altmark, Erwerber der

pommerschen Güter, baut 1700 das Herrenhaus Schönhausen I

Augustus I. (1611-1670)kurbrandenburgischer Hauptmann

Valentin I. (1580-1620)Erbherr auf Schönhausen

und dem halben Besitz Briest

Ludolf IV. (1541-1590)Stammvater des Hauses Schönhausen, begründet nach Jobst und Georgs Tod

die Linie Schönhausen.

Schönhausen Briest Döbbelin Krevese Welle

1

Den Blick ins Weite. Hat er ihn von hier mitgebracht? Aus seiner Heimat? Aus der Altmark? Und den Blick fürs Wesentliche, fürs Große? Den Sinn für die

Feinheiten der Sprache, den man ihm nachsagt? Einmal saß er neben der Frau des ungarischen Gesandten, die sich bei ihm über die vielen Wörter beschwerte,

die im Deutschen von ähnlicher oder gleicher Bedeutung seien. Als Beispiel nannte sie schlagen und hauen. Oh, da hatte sie aber einen begeisterten Erklärer

gefunden: „Sehen Sie, diese prachtvolle Standuhr schlägt die Stunden, aber sie haut sie nicht!“ So der „Eiserne Kanzler“. Die Dame führt ein weiteres Beispiel

an: „Gesandt und geschickt!“ Bismarck kontert, auch hier könne er nicht zustimmen, denn ihr Mann sei ja Gesandter, freilich kein geschickter.

Die Bismarck’s. Von hier kommen sie also. Seit vielen Generationen sitzt die weitverzweigte Familie in der Altmark, der Wiege Preußens. Mit Blick auf seine

Herkunft bezeichnete sich der „Eiserne Kanzler“ gern als „Urpreuße“. Die Schlösser und Gutshäuser der Familie sind auch heute, wie seit jeher, Treffpunkte

gesellschaftlichen Lebens. Freilich, da gälte es, noch eine alte Frage zu klären: Es gibt in der Altmark ja nicht nur die Familie von Bismarck, sondern auch den

Ort Bismark. Wer hat sich nun nach wem benannt? Eine spannende Frage – und wie das in der Geschichte so ist: Sie ist nicht zu beantworten. Bismark als Ort

hält natürlich dafür, dass hier die Wurzeln des Geschlechts derer von Bismarck liegen („Deutschlands größter Sohn kommt von hier!“). Die Historiker sind da

vorsichtiger und halten sich eher bedeckt. Wir raten: Fahren Sie hin, prüfen Sie die Möglichkeiten - und wenn es Ihnen gefällt, verankern Sie die Bismarck’s in

Bismark. Nur: Vergessen Sie uns dabei die anderen Bismarck Orte nicht! Denn: Wer preußische und deutsche Geschichte hautnah am Original-Standort

erleben will, begibt sich auf die „Bismarck Route“. Gesichert ist: 1270 beginnt die altmärkische Geschichte der Familie in der Hansestadt Stendal. Der Dom St.

Nicolai, die Marienkirche, die zwei großartigen Stadttore erinnern hier noch an Macht und Einfluss der Familie. Die „Bismarck Route“ führt quer durch die

Altmark, lässt immer wieder staunen, wie eine Familie auf so imposante Weise einen Landstrich prägen kann. Da sind die Schlösser und Herrenhäuser zu

bestaunen, der zum touristischen Netzwerk „Gartenträume – Historische Parks in Sachsen-Anhalt“ gehörende Park von Briest, das Schönhausener Bismarck

Museum. Mit dem „Reiseverführer“ legen wir Ihnen, liebe Leserin und lieber Leser, eine Broschüre vor, die Sie auf Ihrem Weg auf den Spuren des ersten

deutschen Kanzlers begleiten und mit den notwendigen Erstinformationen ausstatten will.

The first Chancellor of Germany, Otto von Bismarck, was born in a small place called Schönhausen (Elbe), in the Altmark. The Altmark is known as the

“cradle of Prussia”. If you want to experience Prussian and German history in an authentic location, this is the place to come to. There is evidence of the

von Bismarck family living in the Hanseatic town of Stendal and the surrounding area dating as far back as 1270. With the “Bismarck Breviary”, you are

provided with a brochure that will accompany you on the trail of the former German Chancellor and provide you with all of the information you need to

understand the origins of European and world history's most influential figures.

Willkommen

Welcome

an Deutschlands preußischer Wiege

to the cradle of Prussian culture in Germany

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Weitere Informationen zu Otto von Bismarck unter www.bismarck-stiftung.de

Ahnenreihe Die Bismarck’s in der Altmark

Georg Achatz (1708-1765)Linie Krevese (im Besitz

von 1562 bis 1813)

Hans Christoph (1704-1773)Linie Döbbelin

(im Besitz seit 1344)

Levin Friedrich (1703-1774)Linie Briest/Welle (1345-1945

und neu seit 1997)

Christoph Georg von Bismarck (1667-1730)Jüngere Linie Krevese, kurfürst-lich brandenburgischer Landrat und Direktor der Altmark, hatte

drei Söhne, die die jüngeren Linien auf Briest, Döbbelin

und Krevese begründeten, gibt 1725 dem Herrenhaus Krevese

seine heutige Grundform.

Pantaleon II. von Bismarck (1539-1604)Stammvater der älteren Linie Krevese

Abraham (1544-1598) von Bismarckwurde wegen Grenzstreitigkeiten

Krevese/Krumke vom Gutsnachbarn Daniel von Reedern aus dem Hinterhalt

(„boslich“) erschossen.

Friedrich I. von Bismarck (1513-1589) ,Stammvater aller heute lebenden Bismarck’s

Permutator (Vertauscher), führte 1562 die Tauschverhandlungen Burgstall gegen Krevese und Schönhausen mit Kurprinz

Johann Georg von Brandenburg, liegt in Krevese begraben.

Nicolaus (1307-1377)von BismarckStendaler Patrizier, Großkaufmann und Ratsherr

Herbordus (ca. 1200-1280)de Bismarck Stendaler-Burgstaller Linie bis 1562,

Schultheiß zu Stendal

Otto Eduard Leopold Fürst von Bismarck

Erster Deutscher Reichskanzler 1871 (1815 Schönhausen – 1898 Friedrichsruh)

Karl Wilhelm Ferdinand (1771-1845)Ottos Vater, Rittmeister, Erbherr auf Schön- hausen, Besitzer der pommerschen Güter

August Friedrich I. (1695-1742) Oberst, Erbherr der pommerschen Güter

Augustus II. (1666-1732)Landrat der Altmark, Erwerber der

pommerschen Güter, baut 1700 das Herrenhaus Schönhausen I

Augustus I. (1611-1670)kurbrandenburgischer Hauptmann

Valentin I. (1580-1620)Erbherr auf Schönhausen

und dem halben Besitz Briest

Ludolf IV. (1541-1590)Stammvater des Hauses Schönhausen, begründet nach Jobst und Georgs Tod

die Linie Schönhausen.

Schönhausen Briest Döbbelin Krevese Welle

1

Den Blick ins Weite. Hat er ihn von hier mitgebracht? Aus seiner Heimat? Aus der Altmark? Und den Blick fürs Wesentliche, fürs Große? Den Sinn für die

Feinheiten der Sprache, den man ihm nachsagt? Einmal saß er neben der Frau des ungarischen Gesandten, die sich bei ihm über die vielen Wörter beschwerte,

die im Deutschen von ähnlicher oder gleicher Bedeutung seien. Als Beispiel nannte sie schlagen und hauen. Oh, da hatte sie aber einen begeisterten Erklärer

gefunden: „Sehen Sie, diese prachtvolle Standuhr schlägt die Stunden, aber sie haut sie nicht!“ So der „Eiserne Kanzler“. Die Dame führt ein weiteres Beispiel

an: „Gesandt und geschickt!“ Bismarck kontert, auch hier könne er nicht zustimmen, denn ihr Mann sei ja Gesandter, freilich kein geschickter.

Die Bismarck’s. Von hier kommen sie also. Seit vielen Generationen sitzt die weitverzweigte Familie in der Altmark, der Wiege Preußens. Mit Blick auf seine

Herkunft bezeichnete sich der „Eiserne Kanzler“ gern als „Urpreuße“. Die Schlösser und Gutshäuser der Familie sind auch heute, wie seit jeher, Treffpunkte

gesellschaftlichen Lebens. Freilich, da gälte es, noch eine alte Frage zu klären: Es gibt in der Altmark ja nicht nur die Familie von Bismarck, sondern auch den

Ort Bismark. Wer hat sich nun nach wem benannt? Eine spannende Frage – und wie das in der Geschichte so ist: Sie ist nicht zu beantworten. Bismark als Ort

hält natürlich dafür, dass hier die Wurzeln des Geschlechts derer von Bismarck liegen („Deutschlands größter Sohn kommt von hier!“). Die Historiker sind da

vorsichtiger und halten sich eher bedeckt. Wir raten: Fahren Sie hin, prüfen Sie die Möglichkeiten - und wenn es Ihnen gefällt, verankern Sie die Bismarck’s in

Bismark. Nur: Vergessen Sie uns dabei die anderen Bismarck Orte nicht! Denn: Wer preußische und deutsche Geschichte hautnah am Original-Standort

erleben will, begibt sich auf die „Bismarck Route“. Gesichert ist: 1270 beginnt die altmärkische Geschichte der Familie in der Hansestadt Stendal. Der Dom St.

Nicolai, die Marienkirche, die zwei großartigen Stadttore erinnern hier noch an Macht und Einfluss der Familie. Die „Bismarck Route“ führt quer durch die

Altmark, lässt immer wieder staunen, wie eine Familie auf so imposante Weise einen Landstrich prägen kann. Da sind die Schlösser und Herrenhäuser zu

bestaunen, der zum touristischen Netzwerk „Gartenträume – Historische Parks in Sachsen-Anhalt“ gehörende Park von Briest, das Schönhausener Bismarck

Museum. Mit dem „Reiseverführer“ legen wir Ihnen, liebe Leserin und lieber Leser, eine Broschüre vor, die Sie auf Ihrem Weg auf den Spuren des ersten

deutschen Kanzlers begleiten und mit den notwendigen Erstinformationen ausstatten will.

The first Chancellor of Germany, Otto von Bismarck, was born in a small place called Schönhausen (Elbe), in the Altmark. The Altmark is known as the

“cradle of Prussia”. If you want to experience Prussian and German history in an authentic location, this is the place to come to. There is evidence of the

von Bismarck family living in the Hanseatic town of Stendal and the surrounding area dating as far back as 1270. With the “Bismarck Breviary”, you are

provided with a brochure that will accompany you on the trail of the former German Chancellor and provide you with all of the information you need to

understand the origins of European and world history's most influential figures.

Willkommen

Welcome

an Deutschlands preußischer Wiege

to the cradle of Prussian culture in Germany

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The church was dedicated to the Virgin Mary and St.Willibrord in 1212

Die Kirche – 1212 der Jungfrau Maria und dem heiligen Willibrord geweiht

2

Siebzig Kilometer nördlich von Magdeburg, auf der östlichen Seite der Elbe, auf halbem Wege

zwischen Stendal und Rathenow liegt Schönhausen (Elbe), ein Ort, der im frühen 13. Jahr-

hundert durch die Bischöfe von Havelberg gegründet wurde. Hier stand die Wiege Otto Eduard

Leopold von Bismarck’s, des späteren „Eisernen Kanzlers“, dessen politisches Ziel die Eini-

gung Deutschlands unter Preußens Führung werden sollte. Am 1. April 1815 wurde er in

Schönhausen als Sohn des Rittmeisters Karl Wilhelm Ferdinand von Bismarck und dessen

schöner Frau Luise Wilhelmine geboren.

Gutsherr, Geistlicher oder gebildeter Staatsbeamter? Die Wünsche der Eltern für die

Zukunft ihres Sohnes lagen weit auseinander. Als Kind wuchs er auf dem pommerschen Gut

der Familie auf. Berlin und Göttingen hießen weitere Stationen seines Lebens. Mit dreißig Jah-

ren kehrte der „tolle Bismarck“, wie man den jungen Draufgänger seiner Eskapaden wegen

nannte, zurück in den Ort seiner Geburt, nach Schönhausen (Elbe), wo er das Amt des Deich-

hauptmanns an der Elbe bekleidete. Hier sammelte er auch als Abgeordneter erste politische

Erfahrungen. Über das Herrenhaus wusste er wenig Schmeichelhaftes zu berichten: „Seit vol-

len 4 Wochen sitze ich hier in einem verwünschten Schlosse ... mit einigen 30 Zimmern, wovon

2 meubliert..., Ratten in Masse, Camine in denen der Wind heult..., mein Schlafzimmer mit Aus-

sicht auf den Kirchhof.“ Das sei geeignet, meint er, „einen tüchtigen Spleen zu unterhalten.“

„Ich bemerke nur, dass Du mir zu wenig Besonnenheit zumutest, wenn Du mich für einen

Atheisten hältst“, schrieb Bismarck 1836 an seinen Bruder Bernhard. Später war es der frühe

Tod seiner engen Freundin Marie von Thadden-Trieglaff, der ihn sich seiner christlichen

Herkunft besinnen ließ. Und nun hier, in der aus der Gründungszeit Schönhausens von 1212

stammenden, ursprünglich romanischen Kirche, steht man am Beginn des christlichen

Lebens Otto von Bismarck’s, am romanischen Taufstein der Bismarck’schen Patronats-

kirche, über dem auch der kleine Otto am 15. Mai 1815 getauft worden ist. Beeindruckend ist

das aus der Entstehungszeit der Kirche stammende, ob seiner künstlerischen Voll-

kommenheit Demut verlangende Triumphkreuz, welches zeitlich noch vor dem berühmten

Halberstädter Triumphkreuz steht. Die lebensgroße Arbeit ist ihrer Bedeutung nach eines der

großartigsten Werke der spätromanischen Plastik.

Wer sich dann in der nach dem großen Brand im Verlaufe des Dreißigjährigen Krieges

barock überformten Kirche umschaut, dem erzählen die Epitaphien von der langen

Geschichte der Familie von Bismarck in der Altmark. Die 1212 geweihte dreischiffige

spätromanische Backsteinbasilika gilt als der bedeutendste Nachfolgebau der Klosterkirche

Jerichow. Sie gehört zur Tourismusroute „Straße der Romanik“. Zum Stiftungsjubiläum 2012

wurde die Kirche restauriert. Der junge Bismarck erhielt übrigens seinen Religionsunterricht

von dem berühmten Theologen Friedrich Schleiermacher, der ihn in Berlin konfirmierte.

Seventy kilometres to the north of Mag-

deburg, in the heart of the Altmark, is

Schönhausen (Elbe). This is the home-

town of Otto von Bismarck, the “Iron

Chancellor”. He united Germany in the

aftermath of the Franco-Prussian War

(1870-71), with the Prussian King Wil-

helm becoming Kaiser Wilhelm I of the

new German Empire. It was in Schön-

hausen that Otto von Bismarck took on

his first political office as the dike reeve.

Life in the province held little appeal for

the young man: he critically called his liv-

ing situation in the manor “my bedroom

with a view of the churchyard”.

The Schönhausen church, which was

sanctified in 1212, is the most impor-

tant successive building to the

Jerichow Abbey. The triumphal cross,

which dates back to the same period,

represents one of the most significant

works from the late-romantic period

that remains up to the present day.

The interior of the three-aisled late-

romantic brick basilica was deco-

rated in Baroque style after the fire of

1642. Bismarck was baptised in the

late-romantic baptismal font in the

church in 1815.

Sc

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n

A bedroom with a view of the churchyard

Schlafzimmer mit Aussicht auf den Kirchhof

3

Straße der Romanik, Taufkirche Fürst Otto von Bismarck Dorfkirche St. Marien und Willibroad, Kirchenführungen auch per Audioguide nach Voranmeldung: Tel. +49(0)39323 38206 www.pfarrbereich-schoenhausen.de

Kultur GenussAltmärker Kulinarium – regionale Küche im Land-gut-Hotel „Seeblick“ Klietz (12 km entf.), Tel. +49(0)39327 93500, www.seeblick-klietz.de

Taufschale

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Bismarck Museum

Schönhausen

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The church was dedicated to the Virgin Mary and St.Willibrord in 1212

Die Kirche – 1212 der Jungfrau Maria und dem heiligen Willibrord geweiht

2

Siebzig Kilometer nördlich von Magdeburg, auf der östlichen Seite der Elbe, auf halbem Wege

zwischen Stendal und Rathenow liegt Schönhausen (Elbe), ein Ort, der im frühen 13. Jahr-

hundert durch die Bischöfe von Havelberg gegründet wurde. Hier stand die Wiege Otto Eduard

Leopold von Bismarck’s, des späteren „Eisernen Kanzlers“, dessen politisches Ziel die Eini-

gung Deutschlands unter Preußens Führung werden sollte. Am 1. April 1815 wurde er in

Schönhausen als Sohn des Rittmeisters Karl Wilhelm Ferdinand von Bismarck und dessen

schöner Frau Luise Wilhelmine geboren.

Gutsherr, Geistlicher oder gebildeter Staatsbeamter? Die Wünsche der Eltern für die

Zukunft ihres Sohnes lagen weit auseinander. Als Kind wuchs er auf dem pommerschen Gut

der Familie auf. Berlin und Göttingen hießen weitere Stationen seines Lebens. Mit dreißig Jah-

ren kehrte der „tolle Bismarck“, wie man den jungen Draufgänger seiner Eskapaden wegen

nannte, zurück in den Ort seiner Geburt, nach Schönhausen (Elbe), wo er das Amt des Deich-

hauptmanns an der Elbe bekleidete. Hier sammelte er auch als Abgeordneter erste politische

Erfahrungen. Über das Herrenhaus wusste er wenig Schmeichelhaftes zu berichten: „Seit vol-

len 4 Wochen sitze ich hier in einem verwünschten Schlosse ... mit einigen 30 Zimmern, wovon

2 meubliert..., Ratten in Masse, Camine in denen der Wind heult..., mein Schlafzimmer mit Aus-

sicht auf den Kirchhof.“ Das sei geeignet, meint er, „einen tüchtigen Spleen zu unterhalten.“

„Ich bemerke nur, dass Du mir zu wenig Besonnenheit zumutest, wenn Du mich für einen

Atheisten hältst“, schrieb Bismarck 1836 an seinen Bruder Bernhard. Später war es der frühe

Tod seiner engen Freundin Marie von Thadden-Trieglaff, der ihn sich seiner christlichen

Herkunft besinnen ließ. Und nun hier, in der aus der Gründungszeit Schönhausens von 1212

stammenden, ursprünglich romanischen Kirche, steht man am Beginn des christlichen

Lebens Otto von Bismarck’s, am romanischen Taufstein der Bismarck’schen Patronats-

kirche, über dem auch der kleine Otto am 15. Mai 1815 getauft worden ist. Beeindruckend ist

das aus der Entstehungszeit der Kirche stammende, ob seiner künstlerischen Voll-

kommenheit Demut verlangende Triumphkreuz, welches zeitlich noch vor dem berühmten

Halberstädter Triumphkreuz steht. Die lebensgroße Arbeit ist ihrer Bedeutung nach eines der

großartigsten Werke der spätromanischen Plastik.

Wer sich dann in der nach dem großen Brand im Verlaufe des Dreißigjährigen Krieges

barock überformten Kirche umschaut, dem erzählen die Epitaphien von der langen

Geschichte der Familie von Bismarck in der Altmark. Die 1212 geweihte dreischiffige

spätromanische Backsteinbasilika gilt als der bedeutendste Nachfolgebau der Klosterkirche

Jerichow. Sie gehört zur Tourismusroute „Straße der Romanik“. Zum Stiftungsjubiläum 2012

wurde die Kirche restauriert. Der junge Bismarck erhielt übrigens seinen Religionsunterricht

von dem berühmten Theologen Friedrich Schleiermacher, der ihn in Berlin konfirmierte.

Seventy kilometres to the north of Mag-

deburg, in the heart of the Altmark, is

Schönhausen (Elbe). This is the home-

town of Otto von Bismarck, the “Iron

Chancellor”. He united Germany in the

aftermath of the Franco-Prussian War

(1870-71), with the Prussian King Wil-

helm becoming Kaiser Wilhelm I of the

new German Empire. It was in Schön-

hausen that Otto von Bismarck took on

his first political office as the dike reeve.

Life in the province held little appeal for

the young man: he critically called his liv-

ing situation in the manor “my bedroom

with a view of the churchyard”.

The Schönhausen church, which was

sanctified in 1212, is the most impor-

tant successive building to the

Jerichow Abbey. The triumphal cross,

which dates back to the same period,

represents one of the most significant

works from the late-romantic period

that remains up to the present day.

The interior of the three-aisled late-

romantic brick basilica was deco-

rated in Baroque style after the fire of

1642. Bismarck was baptised in the

late-romantic baptismal font in the

church in 1815.

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A bedroom with a view of the churchyard

Schlafzimmer mit Aussicht auf den Kirchhof

3

Straße der Romanik, Taufkirche Fürst Otto von Bismarck Dorfkirche St. Marien und Willibroad, Kirchenführungen auch per Audioguide nach Voranmeldung: Tel. +49(0)39323 38206 www.pfarrbereich-schoenhausen.de

Kultur GenussAltmärker Kulinarium – regionale Küche im Land-gut-Hotel „Seeblick“ Klietz (12 km entf.), Tel. +49(0)39327 93500, www.seeblick-klietz.de

Taufschale

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Bismarck Museum

Schönhausen

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“I shall either become the greatest rascal or the first man in Prussia.”

»Ich werde entweder der größte Lump oder der erste Mann Preußens.«

That was how the young Bismarck described himself – and he

became not only the first man in Prussia, but also, after 1871, the first

man in Germany, directly behind his Kaiser Wilhelm I. In 1891,

Bismarck's son Herbert set up a Bismarck museum in the

Schönhausen II palace at his father's instigation. Another Bismarck

Museum was opened in 1998 in the former gardener's house and in

the preserved gatehouse that belonged to the Schönhausen I palace

which was blown up in 1958. This museum is dedicated not just to the

cult of Bismarck, but also to a critical historical appraisal of Bis-

marck as a statesman.

Er wurde der erste Mann Preußens, oder, wie er sich in seinem

Grabspruch selber sah: „Ein treuer deutscher Diener Kaiser

Wilhelms I.“, will sagen: Der erste Mann Deutschlands hinter

seinem Kaiser. Kein Wunder, dass sein Sohn Herbert ihm im

1730 bis 1735 erbauten Schloss Schönhausen II, im Auftrag

seines Vaters 1891 das mit schließlich 3000 Exponaten ausge-

stattete Bismarck Museum einrichtete, wovon allein 1200 Stück

von Bismarck’s 80. Geburtstag an Zugängen kamen: Wertvolle

Präsente vom deutschen Kaiser, von Königen, Fürsten aus dem

In- und Ausland, von Universitäten und Privatpersonen, die dem

„Schmied der deutschen Einheit“ gewidmet waren. Russische

Offiziere verbeugten sich 1945 vor dem Erbe Bismarck’s und

widersprachen dem Eifer der deutschen Kommunisten, dieses

Erbe zu beräumen. Verhindern konnten sie es am Ende nicht.

Das 1695 bis 1700 von August II. von Bismarck erbaute spätere

Geburtshaus Otto von Bismarck’s, Schloss Schönhausen I,

wurde 1958 gesprengt. Lediglich ein Seitenflügel des Schlosses,

das Torhaus, und das einstige Gärtnerhaus blieben erhalten und

wurden restauriert. In beiden Häusern präsentiert heute das

Bismarck Museum eine moderne Exposition zu Leben und

Leistung des ersten deutschen Reichskanzlers, welches anläss-

lich des 100. Todestages Otto von Bismarck’s 1998 eröffnet

wurde. Die Otto-von-Bismarck-Stiftung zeigt nicht nur den Kult

um den ehemaligen Kanzler, sondern trägt mit Vorträgen und

Veranstaltungen zur historisch-kritischen Würdigung des

Staatsmannes Bismarck bei.

4

»Das Wichtigste im Leben ist, zu wissen, was das Wichtigste ist..«Was kann ein Volk seinem beliebtesten Staatsmann zum 70. Geburts-

tag schenken? Im Falle Otto von Bismarck’s war schnell eine Antwort

gefunden worden. Neben dem Gut Schönhausen I gab es ein zweites,

sinnfälligerweise Schönhausen II genannt. Das dortige Herrenhaus

war 1729 erbaut worden. 1830 musste das Gut Schönhausen II aller-

dings wegen Überschuldung an den Magdeburger Unternehmer Ernst

August Gaertner verkauft werden. Gaertner wurde 1849 stellvertreten-

der Deichhauptmann und folgte Bismarck nach dessen Umsiedlung

nach Frankfurt am Main 1851 im Amte. Anlässlich des 70. Geburtstags

fand in Deutschland eine, übrigens durchaus umstrittene, Geldsamm-

lung statt, deren Ergebnis es ermöglichte, das Gut zurückzukaufen

und dem Reichskanzler zum Geschenk des deutschen Volkes zu

machen. Insofern war es nur angemessen, in diesem Gebäude auch

das erste Bismarck Museum unterzubringen. Diesem Zweck diente es

von 1891 bis 1948. Schloss Schönhausen II blieb dank des couragier-

ten Verhaltens etlicher Schönhauser Bürgerinnen und Bürger erhal-

ten. Das in der heutigen Bismarckstraße, unweit des heutigen

Museums stehende Gebäude, diente nun der Bildung. Hier war von

1949 bis 2004 die Sekundarschule „Otto von Bismarck“ unterge-

bracht. Vielleicht lernten die Schüler dort auch so kühne Worte, wie sie

der erste Reichskanzler, den ein hohes Gefühl für die Feinheiten der

deutschen Sprache auszeichnete, wie dieses Bismarck Zitat: „Das

Wichtigste im Leben ist, zu wissen, was das Wichtigste ist.“ Seit 2013 ist

Schloss Schönhausen II ein multifunktionales Bürgerzentrum.

The manor house on the Schönhausen II estate was built between 1730 and 1735, but had

to be sold to a Magdeburg businessman in 1830. When the Imperial Chancellor Otto von

Bismarck celebrated his 70th birthday, he received the Schönhausen II estate as a gift from

the German people. German citizens throughout the country had collected enough money

to buy back the Schönhausen II estate in order to be able present it to the venerated chan-

cellor in honour of this birthday. This building housed the first Bismarck Museum in the

years between 1891 and 1948. It was also used as a military hospital for a period in 1944

and as a school from 1949 through to 2004. The most recent functional metamorphosis

which the estate has undergone saw it become a multi-functional citizens' centre in 2013.

“The most important thing in life is to know what the most important thing is.”

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Bismarck Museum

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“I shall either become the greatest rascal or the first man in Prussia.”

»Ich werde entweder der größte Lump oder der erste Mann Preußens.«

That was how the young Bismarck described himself – and he

became not only the first man in Prussia, but also, after 1871, the first

man in Germany, directly behind his Kaiser Wilhelm I. In 1891,

Bismarck's son Herbert set up a Bismarck museum in the

Schönhausen II palace at his father's instigation. Another Bismarck

Museum was opened in 1998 in the former gardener's house and in

the preserved gatehouse that belonged to the Schönhausen I palace

which was blown up in 1958. This museum is dedicated not just to the

cult of Bismarck, but also to a critical historical appraisal of Bis-

marck as a statesman.

Er wurde der erste Mann Preußens, oder, wie er sich in seinem

Grabspruch selber sah: „Ein treuer deutscher Diener Kaiser

Wilhelms I.“, will sagen: Der erste Mann Deutschlands hinter

seinem Kaiser. Kein Wunder, dass sein Sohn Herbert ihm im

1730 bis 1735 erbauten Schloss Schönhausen II, im Auftrag

seines Vaters 1891 das mit schließlich 3000 Exponaten ausge-

stattete Bismarck Museum einrichtete, wovon allein 1200 Stück

von Bismarck’s 80. Geburtstag an Zugängen kamen: Wertvolle

Präsente vom deutschen Kaiser, von Königen, Fürsten aus dem

In- und Ausland, von Universitäten und Privatpersonen, die dem

„Schmied der deutschen Einheit“ gewidmet waren. Russische

Offiziere verbeugten sich 1945 vor dem Erbe Bismarck’s und

widersprachen dem Eifer der deutschen Kommunisten, dieses

Erbe zu beräumen. Verhindern konnten sie es am Ende nicht.

Das 1695 bis 1700 von August II. von Bismarck erbaute spätere

Geburtshaus Otto von Bismarck’s, Schloss Schönhausen I,

wurde 1958 gesprengt. Lediglich ein Seitenflügel des Schlosses,

das Torhaus, und das einstige Gärtnerhaus blieben erhalten und

wurden restauriert. In beiden Häusern präsentiert heute das

Bismarck Museum eine moderne Exposition zu Leben und

Leistung des ersten deutschen Reichskanzlers, welches anläss-

lich des 100. Todestages Otto von Bismarck’s 1998 eröffnet

wurde. Die Otto-von-Bismarck-Stiftung zeigt nicht nur den Kult

um den ehemaligen Kanzler, sondern trägt mit Vorträgen und

Veranstaltungen zur historisch-kritischen Würdigung des

Staatsmannes Bismarck bei.

4

»Das Wichtigste im Leben ist, zu wissen, was das Wichtigste ist..«Was kann ein Volk seinem beliebtesten Staatsmann zum 70. Geburts-

tag schenken? Im Falle Otto von Bismarck’s war schnell eine Antwort

gefunden worden. Neben dem Gut Schönhausen I gab es ein zweites,

sinnfälligerweise Schönhausen II genannt. Das dortige Herrenhaus

war 1729 erbaut worden. 1830 musste das Gut Schönhausen II aller-

dings wegen Überschuldung an den Magdeburger Unternehmer Ernst

August Gaertner verkauft werden. Gaertner wurde 1849 stellvertreten-

der Deichhauptmann und folgte Bismarck nach dessen Umsiedlung

nach Frankfurt am Main 1851 im Amte. Anlässlich des 70. Geburtstags

fand in Deutschland eine, übrigens durchaus umstrittene, Geldsamm-

lung statt, deren Ergebnis es ermöglichte, das Gut zurückzukaufen

und dem Reichskanzler zum Geschenk des deutschen Volkes zu

machen. Insofern war es nur angemessen, in diesem Gebäude auch

das erste Bismarck Museum unterzubringen. Diesem Zweck diente es

von 1891 bis 1948. Schloss Schönhausen II blieb dank des couragier-

ten Verhaltens etlicher Schönhauser Bürgerinnen und Bürger erhal-

ten. Das in der heutigen Bismarckstraße, unweit des heutigen

Museums stehende Gebäude, diente nun der Bildung. Hier war von

1949 bis 2004 die Sekundarschule „Otto von Bismarck“ unterge-

bracht. Vielleicht lernten die Schüler dort auch so kühne Worte, wie sie

der erste Reichskanzler, den ein hohes Gefühl für die Feinheiten der

deutschen Sprache auszeichnete, wie dieses Bismarck Zitat: „Das

Wichtigste im Leben ist, zu wissen, was das Wichtigste ist.“ Seit 2013 ist

Schloss Schönhausen II ein multifunktionales Bürgerzentrum.

The manor house on the Schönhausen II estate was built between 1730 and 1735, but had

to be sold to a Magdeburg businessman in 1830. When the Imperial Chancellor Otto von

Bismarck celebrated his 70th birthday, he received the Schönhausen II estate as a gift from

the German people. German citizens throughout the country had collected enough money

to buy back the Schönhausen II estate in order to be able present it to the venerated chan-

cellor in honour of this birthday. This building housed the first Bismarck Museum in the

years between 1891 and 1948. It was also used as a military hospital for a period in 1944

and as a school from 1949 through to 2004. The most recent functional metamorphosis

which the estate has undergone saw it become a multi-functional citizens' centre in 2013.

“The most important thing in life is to know what the most important thing is.”

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Bismarck Museum

Page 8: Prospekt 'Bismarck's Land' - Tourismusverband …shop.altmarktourismus.de/data/datenblatt_0000023_1.pdf · Stendaler-Burgstaller Linie bis 1562, Schultheiß zu Stendal Otto Eduard

Why the back of the Hercules in Park is so damaged...

Warum der Herkules im Schönhauser Park so ein beschädigtes Hinterteil hat...Dem Bau des Herrenhauses Schönhausen I von 1695 bis 1700 folgte 1711

die Anlage eines barocken Lustgartens, der als Barockpark, mit etlichen

Sandsteinfiguren versehen, in den letzten Jahren sehr schön instand

gesetzt worden ist. Unter den aus Wernigerode zurückgeführten Beständen

des ehemaligen Bismarck Museums befinden sich auch die französischen

Bronzegeschütze, die 1872 als Geschenk Kaiser Wilhelms I. an Bismarck

nach Schönhausen überführt wurden und nun wiederum im Park auf der

Terrasse unweit des Schlosses ihren Platz fanden, heute wie damals ein

Besuchermagnet für Gäste und Besucher.

Nachzutragen wäre die Antwort auf die Frage: Wie kamen die Bismarck’s

eigentlich in den Besitz des einstigen Tafelgutes der Bischöfe von Havelberg?

Mit der Reformation fiel das Gut als adliges Lehen an den Kurfürsten von

Brandenburg. Der wollte aber viel lieber in der wildreichen Colbitz-

Letzlinger Heide jagen. So kam es 1562 zu einem Vertrag, der die Bismarck’s

ihr Stammgut in Burgstall aufgeben ließ, um im Tausch dafür Schönhausen

zu beziehen. Wer legt sich schon gern mit einem ungleich Mächtigeren an?

Ach, eins müssen wir Ihnen noch erzählen: Das verschandelte Hinter-

teil des im Park zu besichtigenden Herkules hat Otto von Bismarck selbst

auf dem Gewissen: Er soll nach einer erfolglosen Jagd wütend einen Schrot-

schuss auf die Sandsteinstatue gefeuert haben. Der „tolle Bismarck“ eben.

Aber schauen Sie ruhig mal nach!

In 1711, the Baroque pleasure garden was completed

within the Schönhausen I palace complex. Today, the park

has been newly renovated and restored to its former glory.

Even the French cannons, which were donated by Kaiser

Wilhelm I in 1872, once again stand in their traditional

position on the terrace not far from the manor. The back of

one of the Baroque sandstone statues in the park, the Her-

cules, is damaged. According to the legend, after an unsuc-

cessful hunt, Bismarck took out his ill-temper on the Hercu-

les with a shotgun. Come and see the results of this misdeed

for yourself!

The old imperial town on the banks of Tanger and Elb

The town lies directly above the confluence of

the Tanger and the Elbe and stands under the

protection of the castle, which was first

mentioned in a document in the year 1009.

In the 14th century it was the secondary

residence of the Emperor Charles IV (1316-

1378). During that time, the already-existing

castle was considerably extended. Today, the

castle palace is a restaurant. The historic

town centre is completely surrounded by the

still-standing town walls. Numerous

historical monuments, including the famous

Gothic town hall, which is now a museum,

give this Hanseatic town a very special flair.

The Medieval old town is a great place to

enjoy a stroll, while the quaint little shops are

fantastic places to do some shopping.

Stellen Sie sich vor: Eine kleine, bis dahin nicht sehr bedeutende Handelsstadt gerät ins

Visier kaiserlicher strategischer Planung, die vom Prager Hradschin über Tangermünde bis

zur Hanse an Nord- und Ostsee reicht. Was für eine Aufwertung! Der Kaiser Karl IV. (1316-

1378) erscheint 1373 persönlich! Der Altmärker Adel und der Prignitz kommen zur Begrü-

ßung, mitten unter ihnen die Bismarck’s.

Im Schutz der Burg, welche 1009 erstmals urkundlich erwähnt wurde, liegt die Stadt

unmittelbar über dem Zusammenfluss von Tanger und Elbe. Ihre Stadtmauer ist fast voll-

ständig erhalten. Zu den zahlreichen Baudenkmälern der Altstadt gehören natürlich die

Burg mit Schloss, Gefängnisturm und Tanzhalle, vor allem aber auch das 1430 errichtete

gotische Rathaus, die Fachwerkhäuser in der Kirchstraße, der „Buhnenkopf“, die als Veran-

staltungsraum genutzte Salzkirche, die gotische Sankt Stephanskirche, mit ihrem 87,5

Meter hohen Turm der höchste Sakralbau der Altmark. Das alte Schulhaus am Fuße der Kir-

che dient heute als Erlebnisrestaurant. Man kann in Tangermünde wunderbar flanieren,

hier und dort in einem der liebenswerten Lädchen einkaufen gehen und immer wieder in

einem Café oder Restaurant einen guten Grund finden, eine Rast einzulegen. Übrigens, der

Legende nach wurde das Essen von Schweinsohren in Tangermünde erfunden: Kaiser Karl

IV. ließ vermelden, dass er zu Besuch käme, ein kräftiges Essen wünsche, aber es solle dafür

kein Tier geschlachtet werden. Sein Verwalter Kagelwitt ließ daraufhin den Schweinen die

Ohren abschneiden und den gewünschten kräftigen Eintopf anrichten.

Die alte Kaiserstadt an Elbe und Tanger

Tangermünde

7

Tangermünder Tourismus Büro · Markt 2 · 39590 Hansestadt Tangermünde Tel./Fax +49(0)39322 22393/-22394 · www.tourismus-tangermuende.de

6

Bismarck Museum/Tourist-Information Schönhausen · Kirchberg 4-5 · 39524 Schönhausen/Elbe Tel./Fax +49(0)39323 38874 · www.schönhausen-elbe.com

Spaziergang in öffentlicher Parkanlage Schönhausen mit Herkules Statur, französischen Bronzegeschützen, kostenfrei und ganzjährig zugänglich, Tel. +49(0)39323 38874, www.schoenhausen-elbe.com

Aktiv Kultur Genuss Erlebnishotel u. -gastronomie Exempel Schlaf- und Gaststuben, Tel. +49(0)39322 7354000 www.exempel.de

Stadtgeschichtliches Museum u. Burgmuseum Schlossfreiheit Tel.+49(0)39322 42153 www.tangermuende.de

Aktiv Radtour auf dem Elberadweg, www.elberad-weg.de, nach Buch (7 km) ins Elbezentrum mit Elbelandmuseum, Heuherberge und Hof-laden, Natur- und Wildexkursionen Tel. +49(0)39326 81673, www.wildnis.info

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Bismarck Park mit Kanonen

Kaiserdenkmal Schlosshotel

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Why the back of the Hercules in Park is so damaged...

Warum der Herkules im Schönhauser Park so ein beschädigtes Hinterteil hat...Dem Bau des Herrenhauses Schönhausen I von 1695 bis 1700 folgte 1711

die Anlage eines barocken Lustgartens, der als Barockpark, mit etlichen

Sandsteinfiguren versehen, in den letzten Jahren sehr schön instand

gesetzt worden ist. Unter den aus Wernigerode zurückgeführten Beständen

des ehemaligen Bismarck Museums befinden sich auch die französischen

Bronzegeschütze, die 1872 als Geschenk Kaiser Wilhelms I. an Bismarck

nach Schönhausen überführt wurden und nun wiederum im Park auf der

Terrasse unweit des Schlosses ihren Platz fanden, heute wie damals ein

Besuchermagnet für Gäste und Besucher.

Nachzutragen wäre die Antwort auf die Frage: Wie kamen die Bismarck’s

eigentlich in den Besitz des einstigen Tafelgutes der Bischöfe von Havelberg?

Mit der Reformation fiel das Gut als adliges Lehen an den Kurfürsten von

Brandenburg. Der wollte aber viel lieber in der wildreichen Colbitz-

Letzlinger Heide jagen. So kam es 1562 zu einem Vertrag, der die Bismarck’s

ihr Stammgut in Burgstall aufgeben ließ, um im Tausch dafür Schönhausen

zu beziehen. Wer legt sich schon gern mit einem ungleich Mächtigeren an?

Ach, eins müssen wir Ihnen noch erzählen: Das verschandelte Hinter-

teil des im Park zu besichtigenden Herkules hat Otto von Bismarck selbst

auf dem Gewissen: Er soll nach einer erfolglosen Jagd wütend einen Schrot-

schuss auf die Sandsteinstatue gefeuert haben. Der „tolle Bismarck“ eben.

Aber schauen Sie ruhig mal nach!

In 1711, the Baroque pleasure garden was completed

within the Schönhausen I palace complex. Today, the park

has been newly renovated and restored to its former glory.

Even the French cannons, which were donated by Kaiser

Wilhelm I in 1872, once again stand in their traditional

position on the terrace not far from the manor. The back of

one of the Baroque sandstone statues in the park, the Her-

cules, is damaged. According to the legend, after an unsuc-

cessful hunt, Bismarck took out his ill-temper on the Hercu-

les with a shotgun. Come and see the results of this misdeed

for yourself!

The old imperial town on the banks of Tanger and Elb

The town lies directly above the confluence of

the Tanger and the Elbe and stands under the

protection of the castle, which was first

mentioned in a document in the year 1009.

In the 14th century it was the secondary

residence of the Emperor Charles IV (1316-

1378). During that time, the already-existing

castle was considerably extended. Today, the

castle palace is a restaurant. The historic

town centre is completely surrounded by the

still-standing town walls. Numerous

historical monuments, including the famous

Gothic town hall, which is now a museum,

give this Hanseatic town a very special flair.

The Medieval old town is a great place to

enjoy a stroll, while the quaint little shops are

fantastic places to do some shopping.

Stellen Sie sich vor: Eine kleine, bis dahin nicht sehr bedeutende Handelsstadt gerät ins

Visier kaiserlicher strategischer Planung, die vom Prager Hradschin über Tangermünde bis

zur Hanse an Nord- und Ostsee reicht. Was für eine Aufwertung! Der Kaiser Karl IV. (1316-

1378) erscheint 1373 persönlich! Der Altmärker Adel und der Prignitz kommen zur Begrü-

ßung, mitten unter ihnen die Bismarck’s.

Im Schutz der Burg, welche 1009 erstmals urkundlich erwähnt wurde, liegt die Stadt

unmittelbar über dem Zusammenfluss von Tanger und Elbe. Ihre Stadtmauer ist fast voll-

ständig erhalten. Zu den zahlreichen Baudenkmälern der Altstadt gehören natürlich die

Burg mit Schloss, Gefängnisturm und Tanzhalle, vor allem aber auch das 1430 errichtete

gotische Rathaus, die Fachwerkhäuser in der Kirchstraße, der „Buhnenkopf“, die als Veran-

staltungsraum genutzte Salzkirche, die gotische Sankt Stephanskirche, mit ihrem 87,5

Meter hohen Turm der höchste Sakralbau der Altmark. Das alte Schulhaus am Fuße der Kir-

che dient heute als Erlebnisrestaurant. Man kann in Tangermünde wunderbar flanieren,

hier und dort in einem der liebenswerten Lädchen einkaufen gehen und immer wieder in

einem Café oder Restaurant einen guten Grund finden, eine Rast einzulegen. Übrigens, der

Legende nach wurde das Essen von Schweinsohren in Tangermünde erfunden: Kaiser Karl

IV. ließ vermelden, dass er zu Besuch käme, ein kräftiges Essen wünsche, aber es solle dafür

kein Tier geschlachtet werden. Sein Verwalter Kagelwitt ließ daraufhin den Schweinen die

Ohren abschneiden und den gewünschten kräftigen Eintopf anrichten.

Die alte Kaiserstadt an Elbe und Tanger

Tangermünde

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Tangermünder Tourismus Büro · Markt 2 · 39590 Hansestadt Tangermünde Tel./Fax +49(0)39322 22393/-22394 · www.tourismus-tangermuende.de

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Bismarck Museum/Tourist-Information Schönhausen · Kirchberg 4-5 · 39524 Schönhausen/Elbe Tel./Fax +49(0)39323 38874 · www.schönhausen-elbe.com

Spaziergang in öffentlicher Parkanlage Schönhausen mit Herkules Statur, französischen Bronzegeschützen, kostenfrei und ganzjährig zugänglich, Tel. +49(0)39323 38874, www.schoenhausen-elbe.com

Aktiv Kultur Genuss Erlebnishotel u. -gastronomie Exempel Schlaf- und Gaststuben, Tel. +49(0)39322 7354000 www.exempel.de

Stadtgeschichtliches Museum u. Burgmuseum Schlossfreiheit Tel.+49(0)39322 42153 www.tangermuende.de

Aktiv Radtour auf dem Elberadweg, www.elberad-weg.de, nach Buch (7 km) ins Elbezentrum mit Elbelandmuseum, Heuherberge und Hof-laden, Natur- und Wildexkursionen Tel. +49(0)39326 81673, www.wildnis.info

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Bismarck Park mit Kanonen

Kaiserdenkmal Schlosshotel

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What a romantic place: the mansion by the lake

A fresh wind blows among old walls

Eine kleine Abfahrt rechterseits auf der Landstraße von Tangerhütte nach Tangermünde weist

ins Grüne nach Briest. Wer die Stille einer Landschaft liebt, zugleich einen Sinn für Grünes

ringsum hat und Romantik im Herzen kennt, der gewinnt Briest auf Anhieb lieb.

Bereits 1345 kam der kleine Ort, als Vorwerk zu und gemeinsam mit Burgstall, als Lehen

vom Markgrafen von Brandenburg gegeben, in den Besitz des Nikolaus von Bismarck. Zum

ersten Mal war die Stendaler Patrizierfamilie mit einem Lehen betraut worden. 1375 wurde

Briest im Landbuch Kaiser Karls IV. erwähnt. Damit stieg die Familie zu den acht „schlossge-

sessenen“ Adelsfamilien der Altmark auf, die ab dem 14. Jahrhundert entstanden. Während

die Bismarck’s 1562 vom jagdbegeisterten Johann Georg von Brandenburg dem Tausch der

brandenburgischen Güter Krevese und Schönhausen gegen ihren Besitz in Burgstall gezwun-

genermaßen zustimmten, blieb Briest 600 Jahre (1345 bis 1945) in Bismarck’schem Besitz.

Das Ensemble aus Renaissanceschloss, Brauhaus, Wirtschaftshof, Gutskapelle und Gutspark

ist mithin der Stammsitz der Familie in der Altmark. Durch die Bodenreform wurden die Bis-

marck’s 1945 enteignet und aus ihren angestammten Landen vertrieben.

1997 kauften Friedrich von Bismarck und seine Frau Maren das Briester Schloss, land-

wirtschaftliche Flächen und Teile des ehemaligen Forstes Briest zurück. Sie richteten eine öko-

logische Landwirtschaft ein und betreiben eine nachhaltige Forstwirtschaft. Fachwerkschloss,

Park und Anlage sind seither Schritt für Schritt wieder restauriert und inzwischen auch zu

einem kulturellen Anziehungspunkt geworden.

Der Bauherr diente als brandenburgischer Kriegskommissar, war Herr auf Krevese, zur Hälfte Herr

auf Briest, kaufte Döbbelin dazu und bekleidete die Stellung als Domherr in Magdeburg. Er baute

1624, mitten im Dreißigjährigen Krieg, das malerische Renaissance-Schlösschen mit

Eichenfachwerk am Briester See. Es stellte zur damaligen Zeit das erste Fachwerkschloss in der

Altmark dar. Christoph von Bismarck und seine Frau, Dorothea von Schulenburg, ließen es hier,

in der Sumpflandschaft zwischen Tanger und Elbe errichten.

Jahre später schrieb er in seinem Tagebuch: „ ... an den Tangerorten ist die Kriegsverheerung so

groß gewesen, daß ich alles verloren.“ Vier Kinder waren ihm allein 1636 an der Pest gestorben,

welche die durchmarschierenden Truppen ins Land brachten. Das Briester Herrenhaus war durch

die Söldner ausgeraubt und lädiert, doch nicht zerstört. Schließlich begann mit Ludolf von

Bismarck, Briest sich wieder mit neuem Leben zu erfüllen. Ein Brandschaden im 18. Jahrhundert

war der Anlass, den barocken Archivturm zu errichten, in welchem alle Sammlungen und

Urkunden der Familie von Bismarck, die bis 1300 zurückreichen, feuerfest untergebracht wurden.

In der Folge der Schaffung des Landschaftsparks durch Gartenbaudirektor Schaumburg 1849

erhielt das Schloss vermittels großer Fenster und einer Terassentür eine Öffnung zum Park hin.

Die nach 1945 geplante Sprengung des Schlosses konnte die Denkmalpflege verhindern. Der

1839 errichtete „Gewitterturm“, der Archivturm, wurde 2009 restauriert. Inzwischen ist das

Briester Schloss von außen wieder hergestellt. 2008 wurde das Engagement der Familie mit dem

Denkmalpreis des Landes Sachsen-Anhalt ausgezeichnet.

Briest is small place on the country road

between Tangerhütte and Tangermünde.

Here, somewhat hidden in the woods, is

the oldest ancestral home of the von Bis-

marck family. In 1345, Nikolaus von Bis-

marck was enfeoffed with the two estates,

Briest and Burgstall (see this section) by

the Margrave of Brandenburg. The com-

plex, composed of the manor, the brew

house, the farmyard, the manor chapel,

and the manor park, remained in the pos-

session of the von Bismarck’s for 600

years, from 1345 until 1945. The mansion

and the brew house were renovated when

Friedrich and Maren von Bismarck bought

the estate back in 1997. Briest Park is now

one of the “Gartenträume” (“Garden

Dreams”) historical parks.

The Briest manor house is one of the

few manors that were built in the

Altmark - in the north of the modern

federal state of Saxony-Anhalt - dur-

ing the Thirty Years' War. The late

Renaissance building is a dreamy

mansion with an oak framework on

the shores of Briest Lake. Despite the

damage caused to the estate's farm

during the turmoil of the Thirty

Years' War and the chaos of the wars

of liberation, the mansion remained

unscathed and has survived in its

original condition up to the present

day. In 2008, the successful external

restoration of the mansion saw the

von Bismarck family be recognised

with the prestigious Saxony-Anhalt

State Monument Award.

Schloss Briest Schloss Briest

BriestEin romantischer Ort: Das Schloss am See

Führungen zum Baufortschritt, Besichtigung der Innenräume des Briester Herrenhauses, Brauhaus und Gutskapelle unter Voranmeldung, Förderverein Briest (Tangerhütte) e.V., Tel. +49(0)179 6768881 und +49(0)179 4590133

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Bismarck Geheimtipp

Frischer Wind in alten Mauern

Page 11: Prospekt 'Bismarck's Land' - Tourismusverband …shop.altmarktourismus.de/data/datenblatt_0000023_1.pdf · Stendaler-Burgstaller Linie bis 1562, Schultheiß zu Stendal Otto Eduard

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What a romantic place: the mansion by the lake

A fresh wind blows among old walls

Eine kleine Abfahrt rechterseits auf der Landstraße von Tangerhütte nach Tangermünde weist

ins Grüne nach Briest. Wer die Stille einer Landschaft liebt, zugleich einen Sinn für Grünes

ringsum hat und Romantik im Herzen kennt, der gewinnt Briest auf Anhieb lieb.

Bereits 1345 kam der kleine Ort, als Vorwerk zu und gemeinsam mit Burgstall, als Lehen

vom Markgrafen von Brandenburg gegeben, in den Besitz des Nikolaus von Bismarck. Zum

ersten Mal war die Stendaler Patrizierfamilie mit einem Lehen betraut worden. 1375 wurde

Briest im Landbuch Kaiser Karls IV. erwähnt. Damit stieg die Familie zu den acht „schlossge-

sessenen“ Adelsfamilien der Altmark auf, die ab dem 14. Jahrhundert entstanden. Während

die Bismarck’s 1562 vom jagdbegeisterten Johann Georg von Brandenburg dem Tausch der

brandenburgischen Güter Krevese und Schönhausen gegen ihren Besitz in Burgstall gezwun-

genermaßen zustimmten, blieb Briest 600 Jahre (1345 bis 1945) in Bismarck’schem Besitz.

Das Ensemble aus Renaissanceschloss, Brauhaus, Wirtschaftshof, Gutskapelle und Gutspark

ist mithin der Stammsitz der Familie in der Altmark. Durch die Bodenreform wurden die Bis-

marck’s 1945 enteignet und aus ihren angestammten Landen vertrieben.

1997 kauften Friedrich von Bismarck und seine Frau Maren das Briester Schloss, land-

wirtschaftliche Flächen und Teile des ehemaligen Forstes Briest zurück. Sie richteten eine öko-

logische Landwirtschaft ein und betreiben eine nachhaltige Forstwirtschaft. Fachwerkschloss,

Park und Anlage sind seither Schritt für Schritt wieder restauriert und inzwischen auch zu

einem kulturellen Anziehungspunkt geworden.

Der Bauherr diente als brandenburgischer Kriegskommissar, war Herr auf Krevese, zur Hälfte Herr

auf Briest, kaufte Döbbelin dazu und bekleidete die Stellung als Domherr in Magdeburg. Er baute

1624, mitten im Dreißigjährigen Krieg, das malerische Renaissance-Schlösschen mit

Eichenfachwerk am Briester See. Es stellte zur damaligen Zeit das erste Fachwerkschloss in der

Altmark dar. Christoph von Bismarck und seine Frau, Dorothea von Schulenburg, ließen es hier,

in der Sumpflandschaft zwischen Tanger und Elbe errichten.

Jahre später schrieb er in seinem Tagebuch: „ ... an den Tangerorten ist die Kriegsverheerung so

groß gewesen, daß ich alles verloren.“ Vier Kinder waren ihm allein 1636 an der Pest gestorben,

welche die durchmarschierenden Truppen ins Land brachten. Das Briester Herrenhaus war durch

die Söldner ausgeraubt und lädiert, doch nicht zerstört. Schließlich begann mit Ludolf von

Bismarck, Briest sich wieder mit neuem Leben zu erfüllen. Ein Brandschaden im 18. Jahrhundert

war der Anlass, den barocken Archivturm zu errichten, in welchem alle Sammlungen und

Urkunden der Familie von Bismarck, die bis 1300 zurückreichen, feuerfest untergebracht wurden.

In der Folge der Schaffung des Landschaftsparks durch Gartenbaudirektor Schaumburg 1849

erhielt das Schloss vermittels großer Fenster und einer Terassentür eine Öffnung zum Park hin.

Die nach 1945 geplante Sprengung des Schlosses konnte die Denkmalpflege verhindern. Der

1839 errichtete „Gewitterturm“, der Archivturm, wurde 2009 restauriert. Inzwischen ist das

Briester Schloss von außen wieder hergestellt. 2008 wurde das Engagement der Familie mit dem

Denkmalpreis des Landes Sachsen-Anhalt ausgezeichnet.

Briest is small place on the country road

between Tangerhütte and Tangermünde.

Here, somewhat hidden in the woods, is

the oldest ancestral home of the von Bis-

marck family. In 1345, Nikolaus von Bis-

marck was enfeoffed with the two estates,

Briest and Burgstall (see this section) by

the Margrave of Brandenburg. The com-

plex, composed of the manor, the brew

house, the farmyard, the manor chapel,

and the manor park, remained in the pos-

session of the von Bismarck’s for 600

years, from 1345 until 1945. The mansion

and the brew house were renovated when

Friedrich and Maren von Bismarck bought

the estate back in 1997. Briest Park is now

one of the “Gartenträume” (“Garden

Dreams”) historical parks.

The Briest manor house is one of the

few manors that were built in the

Altmark - in the north of the modern

federal state of Saxony-Anhalt - dur-

ing the Thirty Years' War. The late

Renaissance building is a dreamy

mansion with an oak framework on

the shores of Briest Lake. Despite the

damage caused to the estate's farm

during the turmoil of the Thirty

Years' War and the chaos of the wars

of liberation, the mansion remained

unscathed and has survived in its

original condition up to the present

day. In 2008, the successful external

restoration of the mansion saw the

von Bismarck family be recognised

with the prestigious Saxony-Anhalt

State Monument Award.

Schloss Briest Schloss Briest

BriestEin romantischer Ort: Das Schloss am See

Führungen zum Baufortschritt, Besichtigung der Innenräume des Briester Herrenhauses, Brauhaus und Gutskapelle unter Voranmeldung, Förderverein Briest (Tangerhütte) e.V., Tel. +49(0)179 6768881 und +49(0)179 4590133

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Bismarck Geheimtipp

Frischer Wind in alten Mauern

Page 12: Prospekt 'Bismarck's Land' - Tourismusverband …shop.altmarktourismus.de/data/datenblatt_0000023_1.pdf · Stendaler-Burgstaller Linie bis 1562, Schultheiß zu Stendal Otto Eduard

The first Evangelical church in the Altmark

A garden for day-dreaming

Ein Garten zum Träumen

In 1599, Hypolita von Bismarck and her brother-

in-law, Christoph von Alvensleben, donated a ma-

nor chapel to the outlying estate of Briest. This was

one of the first Protestant churches of its kind in the

Altmark. The chapel is a half-timbered building

constructed in the style of a hall church, with an

exposed wooden frame with the spaces between

the wooden timbers being filled with bricks. The

decorative church was lovingly restored in the

period following German Reunification, and since

1999 there is a bell in the ridge turret once again.

Today, the church is used for concerts and readings

arranged by the town of Tangerhütte.

11

The manor park was laid out in 1849 as a late classical “zoned”

landscape park according to the plans of the Hanoverian horticul-

tural director, Christian Schaumburg. With its picturesque pond, ex-

pansive meadows, and clusters of oak trees, the park is still as en-

chanting as ever; though the restoration work is still not complete.

During this time, Schaumburg wonderfully connected the

meadows and wooded areas by laying out lines of sight. The beauti-

ful masterpiece has the harmony between the mansion, the park,

and the landscape at its heart, a harmony that he took and fostered

in his design. The park can be accessed all year round.

Nun ist der Briester Park als zweiter Park der Stadt Tangerhütte ein

Traumgarten geworden, besser gesagt, er gehört zum denkmalpfle-

gerisch-touristischen Netzwerk „Gartenträume - Historische Parks

in Sachsen-Anhalt“. Was für ein Erfolg für den Förderverein Briest

und die Familie von Bismarck, steht der Park nun doch in einer Rei-

he auch mit solchen bedeutenden Parks wie den Dessau-Wörlitz-

Gartenreich-Anlagen!

Sein Schöpfer war 1849 der Hannoversche Gartenbaudirektor

Christian Schaumburg (1788-1868), ein Schüler Karl Steinhöfers.

Schaumburg gehörte in seiner Zeit als Verfechter des zonierten Land-

schaftsgartens, also der späten klassischen Landschaftsgartengestal-

tung, zu den gefragtesten Landschaftsgärtnern, der besonders in

Norddeutschland und Dänemark zahlreiche Parks und Gärten schuf.

Sein Hauptwerk ist der Hannoversche Georgengarten, der einen wich-

tigen Teil des Herrenhäuser Gartens darstellt. In Briest schuf

Schaumburg einen geradezu malerischen Landschaftspark inmitten

dichter Eichen-, Hainbuchen- und Kiefernwälder. Ihm gelangen mit

großzügigen Sichtschneisen erstaunliche Bezüge zur Feld- und Wald-

flur, die das Gut umgeben. Das Bismarck’sche Gut lebte vor allem aus

der gelungenen Harmonie zwischen Schloss, Park und Landschaft.

Eben diese wieder herzustellen, ist die Briest mit Leben erfüllende

Familie um Maren von Bismarck mit Erfolg bemüht.

Vorwerk und Herrenhaus Briest Lindenstraße 5 · 39517 Tangerhütte / OT Briest / Förderverein Briest (Tangerhütte) e.V. · Tel./Fax +49(0)3327 567204/ -567206 oder Mobil +49(0)179 6768881 [email protected] ·

Gartenträume Sachsen-Anhalt - Briester Landschaftspark öffentlich zugänglich, Führungen mit Picknick im Parknach Voranmeldung: Förderverein Briest (Tangerhütte) e.V., Tel. +49(0)179 6768881, www.gartentraeume-sachsen-anhalt.de

Kultur

10

Die erste evangelische Gutskapelle in der Altmark

Gutskapelle Briest

Br

ie

st

Br

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Radtour auf dem Altmarkrundkurs nach Weißewarte (6 km) in den Wildpark mit 400 Tieren in 50 Arten o. zum Elberadweg, www.elberadweg.de von Tangerhütte über Briest nach Grieben,Tel. +49(0)39395 214007, www.wildpark-weissewarte.de

Aktiv

Portal und Fries

GutsparkFamiliengruft

1599 setzten die protestantischen Bismarck’s ein Zeichen: Sie ließen die evangeli-

sche Gutskapelle des Vorwerks Briest als eine erste solche in der Altmark errichten.

Die Gutskapelle wurde, wie später das Schloss, in Fachwerkbauweise gebaut und mit

Ziegelstein ausgefacht. Die als Saalkirche entstandene Gutskapelle hat eine Apsis als

halbrunden Altarraum, in welchem der Renaissancealtar der Kapelle beheimatet ist.

Die Kapelle stifteten Hypolita von Bismarck und ihr Schwager Christoph von

Alvensleben. Während der vier zig Jahre DDR wurden dringend notwendige Repara-

turarbeiten nicht ausgeführt. Einzig, dass der Briester Bildhauer und Maler Peter

Adler die Kirche als Ausstellungsraum nutzte, ließ sie nicht gänzlich verfallen. 1990

konnte mit der Instandsetzung begonnen werden, schließlich auch mit der Renovie-

rung. Seit 1999 ist der Dachreiter wieder mit einer Glocke bestückt. Heute erstrahlt

die Kapelle in altem Glanz und wird für kleine Konzerte und L esungen genutzt, die

von der Stadt Tangerhütte veranstaltet werden.

Page 13: Prospekt 'Bismarck's Land' - Tourismusverband …shop.altmarktourismus.de/data/datenblatt_0000023_1.pdf · Stendaler-Burgstaller Linie bis 1562, Schultheiß zu Stendal Otto Eduard

The first Evangelical church in the Altmark

A garden for day-dreaming

Ein Garten zum Träumen

In 1599, Hypolita von Bismarck and her brother-

in-law, Christoph von Alvensleben, donated a ma-

nor chapel to the outlying estate of Briest. This was

one of the first Protestant churches of its kind in the

Altmark. The chapel is a half-timbered building

constructed in the style of a hall church, with an

exposed wooden frame with the spaces between

the wooden timbers being filled with bricks. The

decorative church was lovingly restored in the

period following German Reunification, and since

1999 there is a bell in the ridge turret once again.

Today, the church is used for concerts and readings

arranged by the town of Tangerhütte.

11

The manor park was laid out in 1849 as a late classical “zoned”

landscape park according to the plans of the Hanoverian horticul-

tural director, Christian Schaumburg. With its picturesque pond, ex-

pansive meadows, and clusters of oak trees, the park is still as en-

chanting as ever; though the restoration work is still not complete.

During this time, Schaumburg wonderfully connected the

meadows and wooded areas by laying out lines of sight. The beauti-

ful masterpiece has the harmony between the mansion, the park,

and the landscape at its heart, a harmony that he took and fostered

in his design. The park can be accessed all year round.

Nun ist der Briester Park als zweiter Park der Stadt Tangerhütte ein

Traumgarten geworden, besser gesagt, er gehört zum denkmalpfle-

gerisch-touristischen Netzwerk „Gartenträume - Historische Parks

in Sachsen-Anhalt“. Was für ein Erfolg für den Förderverein Briest

und die Familie von Bismarck, steht der Park nun doch in einer Rei-

he auch mit solchen bedeutenden Parks wie den Dessau-Wörlitz-

Gartenreich-Anlagen!

Sein Schöpfer war 1849 der Hannoversche Gartenbaudirektor

Christian Schaumburg (1788-1868), ein Schüler Karl Steinhöfers.

Schaumburg gehörte in seiner Zeit als Verfechter des zonierten Land-

schaftsgartens, also der späten klassischen Landschaftsgartengestal-

tung, zu den gefragtesten Landschaftsgärtnern, der besonders in

Norddeutschland und Dänemark zahlreiche Parks und Gärten schuf.

Sein Hauptwerk ist der Hannoversche Georgengarten, der einen wich-

tigen Teil des Herrenhäuser Gartens darstellt. In Briest schuf

Schaumburg einen geradezu malerischen Landschaftspark inmitten

dichter Eichen-, Hainbuchen- und Kiefernwälder. Ihm gelangen mit

großzügigen Sichtschneisen erstaunliche Bezüge zur Feld- und Wald-

flur, die das Gut umgeben. Das Bismarck’sche Gut lebte vor allem aus

der gelungenen Harmonie zwischen Schloss, Park und Landschaft.

Eben diese wieder herzustellen, ist die Briest mit Leben erfüllende

Familie um Maren von Bismarck mit Erfolg bemüht.

Vorwerk und Herrenhaus Briest Lindenstraße 5 · 39517 Tangerhütte / OT Briest / Förderverein Briest (Tangerhütte) e.V. · Tel./Fax +49(0)3327 567204/ -567206 oder Mobil +49(0)179 6768881 [email protected] ·

Gartenträume Sachsen-Anhalt - Briester Landschaftspark öffentlich zugänglich, Führungen mit Picknick im Parknach Voranmeldung: Förderverein Briest (Tangerhütte) e.V., Tel. +49(0)179 6768881, www.gartentraeume-sachsen-anhalt.de

Kultur

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Die erste evangelische Gutskapelle in der Altmark

Gutskapelle Briest

Br

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Radtour auf dem Altmarkrundkurs nach Weißewarte (6 km) in den Wildpark mit 400 Tieren in 50 Arten o. zum Elberadweg, www.elberadweg.de von Tangerhütte über Briest nach Grieben,Tel. +49(0)39395 214007, www.wildpark-weissewarte.de

Aktiv

Portal und Fries

GutsparkFamiliengruft

1599 setzten die protestantischen Bismarck’s ein Zeichen: Sie ließen die evangeli-

sche Gutskapelle des Vorwerks Briest als eine erste solche in der Altmark errichten.

Die Gutskapelle wurde, wie später das Schloss, in Fachwerkbauweise gebaut und mit

Ziegelstein ausgefacht. Die als Saalkirche entstandene Gutskapelle hat eine Apsis als

halbrunden Altarraum, in welchem der Renaissancealtar der Kapelle beheimatet ist.

Die Kapelle stifteten Hypolita von Bismarck und ihr Schwager Christoph von

Alvensleben. Während der vier zig Jahre DDR wurden dringend notwendige Repara-

turarbeiten nicht ausgeführt. Einzig, dass der Briester Bildhauer und Maler Peter

Adler die Kirche als Ausstellungsraum nutzte, ließ sie nicht gänzlich verfallen. 1990

konnte mit der Instandsetzung begonnen werden, schließlich auch mit der Renovie-

rung. Seit 1999 ist der Dachreiter wieder mit einer Glocke bestückt. Heute erstrahlt

die Kapelle in altem Glanz und wird für kleine Konzerte und L esungen genutzt, die

von der Stadt Tangerhütte veranstaltet werden.

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Dependent on the gener-osity and small minded-ness of a local ruler

Nikolaus von Bismarck (1307-1377), Stendaler Patrizier, Großkaufmann und Ratsherr, kungelte mit

Ludwig I., Markgraf von Brandenburg und Bayern. Der älteste Sohn Kaiser Ludwigs IV., des Bayern, war

freilich beim märkischen Adel nicht gut angesehen. Für die politische und finanzielle Unterstützung Lud-

wigs erhielt Nikolaus von Bismarck Schloss Burgstall nebst Vorwerk Briest. Die Bismarck’s waren aufge-

stiegen zu den acht schlossgesessenen Adelsfamilien der Altmark. Das und die Pfründenwirtschaft der

Bismarck’s führte zum Stendaler Handwerkeraufstand von 1345, dessen Ausbruch Nikolaus von Bis-

marck zwang, in Burgstall Zuflucht zu suchen. Er söhnte sich später mit Stendal aus. 1370 gehörte er zu

den Stiftern des Gertraudenhospitals, das armen Pilgern und Reisenden als Unterkunft diente. Burgstall

war als landesherrliches Lehen mit Dörfern, Wald und Wiesen reich ausgestattet. Nikolaus von Bismarck

wurde Befehlshaber der erzbischöflich-magdeburgischen Truppen und Kanzler unter Markgraf Otto

dem Faulen. Die Einkehr der brandenburgischen Markgrafen brachte in das abgeschiedene Burgstall

gern gesehene Abwechslung und Anlass zu ausgedehnten Jagden. Kurprinz Johann Georg freilich wollte

die wildreiche Heide in eigener Hand haben. Das ungleiche Ringen endete 1562 mit dem vom Kurprin-

zen diktierten Kaufvertrag, nach dem Burgstall dem mächtigeren Brandenburger im Tausch gegen das

Gut Schönhausen und die Propstei Krevese überlassen wurde. Diesen erzwungenen Tausch verwanden

die Bismarck’s nie. Heute erinnern das „neue Schloss“, das heutige Forstamt, sowie der alte Burgberg an

den Stammsitz. Von der Burg ist nichts erhalten geblieben. Von Burgstall aus wird ein Abstecher ins nahe

Birkholz angeraten. Das Gut gelangte 1739 in den Besitz Levin Friedrich von Bismarck’s. Dessen Sohn

ließ den heutigen Bau 1770 errichten. Sehenswert ist auch die Fachwerkkirche von 1690.

Burgstall in the southern Alt-

mark came into the possession

of the Bismarck’s in 1345 as a

sovereign fief, as a reward for

outstanding and loyal service.

It became the ancestral seat of

the family, along with the out-

lying estate of Briest.

In 1562, the Bismarck’s

had to leave the thriving es-

tate against their will for the

Schönhausen estate and the

Krevese Priory, because the

margrave at the time claimed

the gamerich region for him-

self. Today, you can still see the

castle hill and the “new man-

sion”, now the forester's lodge.

Großmut und Kleingeist des Landesfürsten

Burgstall

1312

Kulturhaus Tangerhütte / Bürger- und Tourist-Information · Straße der Jugend 41 / Bismarckstraße 539517 Tangerhütte · Tel. +49(0)3935 28236/ -93170 · www.tangerhuette.de

From Tangerhütte to Paris and back

Auf der 10. Pariser Weltausstellung von 1889 wurde er prämiert, 1994 bis 1996 liebevoll res-

tauriert: Die Rede ist vom „Prunkstück“ des gepflegten Tangerhütter Stadtparks, ebenfalls

einem Park, der zum denkmalpflegerisch-touristischen Netzwerk „Gartenträume – Histori-

sche Parks in Sachsen-Anhalt“ gehört: Vom Eisenkunstgusspavillon, einer Arbeit aus der Tan-

gerhütter Eisenhütte der damaligen Schlossherren, der Familie Wagenführ. Mitte des 19. Jahr-

hunderts, nach dem Fund größerer Mengen Raseneisensteins, begann der industrielle Auf-

stieg des kleinen altmärkischen Dorfes Vaethen, dem späteren Tangerhütte. Die jüngste Stadt

der Altmark genießt erst seit 1935 Stadtrecht.

Die zunächst zwölf Hektar große Parkanlage wurde auf Wunsch des Parkgründers, Franz

Wagenführ, im Stil der Lenné-Meyerschen Schule gestaltet. 1883 kamen das Mausoleum der

Familien Wagenführ und von Arnim sowie der künstliche Wasserfall hinzu. Das Alte Schloss

wurde 1873 bis 1874 erbaut. Das neue Schloss wurde im italienischen Stil 1909 bis 1911

errichtet. Es dient heute Veranstaltungen und als Galerie. Aus dieser Zeit stammt auch die

Parkerweiterung um weitere zehn Hektar, mit kleinem Teich, Deckelvasenrondell und ver-

schiedenen Gehölzpartien. Beeindruckend sind etliche markante Solitärbäume und die span-

nenden Sichten in diesem Park mit seiner gut ausgearbeiteten Bodenmodellierung. Die präch-

tige Rhododendronblüte im Mai macht den Parkbesuch zu einem besonderen Genuss.

In the southern region of the district of

Stendal lies the small town of Tan-

gerhütte. One sight that is particularly

worth seeing is the town park, with its

old and new palaces. The park is part of

the "Garden Dreads – Historical Parks

in Saxony-Anhalt" tourism network.

The restored ornate cast iron pavilion

located in the park received an award

at the 10th Paris World Fair in 1889.

The complex, covering a total of 22

hectares, was laid out as a landscape

garden in the style of the Lenné-Meyer-

schen School. In the heart of the com-

plex is an artificial waterfall. The park

is particularly worth visiting in May,

when the rhododendrons are in bloom.

Von Tangerhütte nach Paris und retour

Kultur Kultur Genuss Regionale Küche im Hotel & Restaurant „La Porte“ Bertingen (14 km), Tel. +49(0)39366 979000 www.feriendorf-bertingen.de

Aktiv Aktiv Heimat- und Buddelschiffmuseum Tangerhütte mit dem kleinsten Schiffs-modell-Nachbau weltweit! Tel. +49(0)3935 93170 o. -29398

Genuss Übernachtung bei Fam. v. Gehren, Gutshaus Birkholz (4 km), 1770 v. Georg Wilhelm v. Bismarck erbaut, Tel. +49(0)3935 9228500, www.gutshaus-birkholz.de

Neues Schloss Tangerhütte Gutshaus

Tangerhütte

Ta

ng

er

tt

e

Bu

rg

st

al

l

Bismarck GeheimtippFührungen durch die Burganlage Burgstall, nach Voranmeldung Tel. +49(0)179 6768881

Gusseiserner Pavillon Dorfkirche

Gartenträume Sachsen-Anhalt – Stadtpark Tangerhütte mit gusseisernem Gartenpavillon, imposanten Villen und künst-lichem Wasserfall · Tel. +49(0)3935 28236 www.gartentraeume-sachsen-anhalt.de

Radtour auf Altmarkrundkurs nach Schönwalde (7 km), offene Radlerkirche,www.altmarkrundkurs.de Tel. +49(0)3935 212252

Burgenverein Burgstall Lindenstraße 5 · 39517 Tangerhütte / OT Briest · Tel./Fax +49(0)3327 567204/ -567206 oder Mobil: +49(0)179 6768881 [email protected] ·

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Dependent on the gener-osity and small minded-ness of a local ruler

Nikolaus von Bismarck (1307-1377), Stendaler Patrizier, Großkaufmann und Ratsherr, kungelte mit

Ludwig I., Markgraf von Brandenburg und Bayern. Der älteste Sohn Kaiser Ludwigs IV., des Bayern, war

freilich beim märkischen Adel nicht gut angesehen. Für die politische und finanzielle Unterstützung Lud-

wigs erhielt Nikolaus von Bismarck Schloss Burgstall nebst Vorwerk Briest. Die Bismarck’s waren aufge-

stiegen zu den acht schlossgesessenen Adelsfamilien der Altmark. Das und die Pfründenwirtschaft der

Bismarck’s führte zum Stendaler Handwerkeraufstand von 1345, dessen Ausbruch Nikolaus von Bis-

marck zwang, in Burgstall Zuflucht zu suchen. Er söhnte sich später mit Stendal aus. 1370 gehörte er zu

den Stiftern des Gertraudenhospitals, das armen Pilgern und Reisenden als Unterkunft diente. Burgstall

war als landesherrliches Lehen mit Dörfern, Wald und Wiesen reich ausgestattet. Nikolaus von Bismarck

wurde Befehlshaber der erzbischöflich-magdeburgischen Truppen und Kanzler unter Markgraf Otto

dem Faulen. Die Einkehr der brandenburgischen Markgrafen brachte in das abgeschiedene Burgstall

gern gesehene Abwechslung und Anlass zu ausgedehnten Jagden. Kurprinz Johann Georg freilich wollte

die wildreiche Heide in eigener Hand haben. Das ungleiche Ringen endete 1562 mit dem vom Kurprin-

zen diktierten Kaufvertrag, nach dem Burgstall dem mächtigeren Brandenburger im Tausch gegen das

Gut Schönhausen und die Propstei Krevese überlassen wurde. Diesen erzwungenen Tausch verwanden

die Bismarck’s nie. Heute erinnern das „neue Schloss“, das heutige Forstamt, sowie der alte Burgberg an

den Stammsitz. Von der Burg ist nichts erhalten geblieben. Von Burgstall aus wird ein Abstecher ins nahe

Birkholz angeraten. Das Gut gelangte 1739 in den Besitz Levin Friedrich von Bismarck’s. Dessen Sohn

ließ den heutigen Bau 1770 errichten. Sehenswert ist auch die Fachwerkkirche von 1690.

Burgstall in the southern Alt-

mark came into the possession

of the Bismarck’s in 1345 as a

sovereign fief, as a reward for

outstanding and loyal service.

It became the ancestral seat of

the family, along with the out-

lying estate of Briest.

In 1562, the Bismarck’s

had to leave the thriving es-

tate against their will for the

Schönhausen estate and the

Krevese Priory, because the

margrave at the time claimed

the gamerich region for him-

self. Today, you can still see the

castle hill and the “new man-

sion”, now the forester's lodge.

Großmut und Kleingeist des Landesfürsten

Burgstall

1312

Kulturhaus Tangerhütte / Bürger- und Tourist-Information · Straße der Jugend 41 / Bismarckstraße 539517 Tangerhütte · Tel. +49(0)3935 28236/ -93170 · www.tangerhuette.de

From Tangerhütte to Paris and back

Auf der 10. Pariser Weltausstellung von 1889 wurde er prämiert, 1994 bis 1996 liebevoll res-

tauriert: Die Rede ist vom „Prunkstück“ des gepflegten Tangerhütter Stadtparks, ebenfalls

einem Park, der zum denkmalpflegerisch-touristischen Netzwerk „Gartenträume – Histori-

sche Parks in Sachsen-Anhalt“ gehört: Vom Eisenkunstgusspavillon, einer Arbeit aus der Tan-

gerhütter Eisenhütte der damaligen Schlossherren, der Familie Wagenführ. Mitte des 19. Jahr-

hunderts, nach dem Fund größerer Mengen Raseneisensteins, begann der industrielle Auf-

stieg des kleinen altmärkischen Dorfes Vaethen, dem späteren Tangerhütte. Die jüngste Stadt

der Altmark genießt erst seit 1935 Stadtrecht.

Die zunächst zwölf Hektar große Parkanlage wurde auf Wunsch des Parkgründers, Franz

Wagenführ, im Stil der Lenné-Meyerschen Schule gestaltet. 1883 kamen das Mausoleum der

Familien Wagenführ und von Arnim sowie der künstliche Wasserfall hinzu. Das Alte Schloss

wurde 1873 bis 1874 erbaut. Das neue Schloss wurde im italienischen Stil 1909 bis 1911

errichtet. Es dient heute Veranstaltungen und als Galerie. Aus dieser Zeit stammt auch die

Parkerweiterung um weitere zehn Hektar, mit kleinem Teich, Deckelvasenrondell und ver-

schiedenen Gehölzpartien. Beeindruckend sind etliche markante Solitärbäume und die span-

nenden Sichten in diesem Park mit seiner gut ausgearbeiteten Bodenmodellierung. Die präch-

tige Rhododendronblüte im Mai macht den Parkbesuch zu einem besonderen Genuss.

In the southern region of the district of

Stendal lies the small town of Tan-

gerhütte. One sight that is particularly

worth seeing is the town park, with its

old and new palaces. The park is part of

the "Garden Dreads – Historical Parks

in Saxony-Anhalt" tourism network.

The restored ornate cast iron pavilion

located in the park received an award

at the 10th Paris World Fair in 1889.

The complex, covering a total of 22

hectares, was laid out as a landscape

garden in the style of the Lenné-Meyer-

schen School. In the heart of the com-

plex is an artificial waterfall. The park

is particularly worth visiting in May,

when the rhododendrons are in bloom.

Von Tangerhütte nach Paris und retour

Kultur Kultur Genuss Regionale Küche im Hotel & Restaurant „La Porte“ Bertingen (14 km), Tel. +49(0)39366 979000 www.feriendorf-bertingen.de

Aktiv Aktiv Heimat- und Buddelschiffmuseum Tangerhütte mit dem kleinsten Schiffs-modell-Nachbau weltweit! Tel. +49(0)3935 93170 o. -29398

Genuss Übernachtung bei Fam. v. Gehren, Gutshaus Birkholz (4 km), 1770 v. Georg Wilhelm v. Bismarck erbaut, Tel. +49(0)3935 9228500, www.gutshaus-birkholz.de

Neues Schloss Tangerhütte Gutshaus

Tangerhütte

Ta

ng

er

tt

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al

l

Bismarck GeheimtippFührungen durch die Burganlage Burgstall, nach Voranmeldung Tel. +49(0)179 6768881

Gusseiserner Pavillon Dorfkirche

Gartenträume Sachsen-Anhalt – Stadtpark Tangerhütte mit gusseisernem Gartenpavillon, imposanten Villen und künst-lichem Wasserfall · Tel. +49(0)3935 28236 www.gartentraeume-sachsen-anhalt.de

Radtour auf Altmarkrundkurs nach Schönwalde (7 km), offene Radlerkirche,www.altmarkrundkurs.de Tel. +49(0)3935 212252

Burgenverein Burgstall Lindenstraße 5 · 39517 Tangerhütte / OT Briest · Tel./Fax +49(0)3327 567204/ -567206 oder Mobil: +49(0)179 6768881 [email protected] ·

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The park with the silver treasure: the Welle estate

One of the smallest but most beautiful Romanesque churches in the Altmark

Eine der kleinsten und schönsten romanischen Kirchen der Altmark

Welle im September 1945. Die Enteignung steht bevor. Adalbert und Ilse von Bismarck

werden in den Westen Deutschlands gehen müssen. Aber was wird aus dem Tafelsilber der

Familie? Sie beschließen, es am Fundament des Bienenhauses zu vergraben. Die Teilung

Deutschlands dauert länger als erwartet. Das hölzerne Bienenhaus ist längst verwittert. Es ist

ein Zufall, dass die neuen Besitzer des Gutshofes, die Familie von Götz-Mohr, mit engen

verwandtschaftlichen Bindungen zu den Briester Bismarck’s, bei Aufräumarbeiten auf die

Fundamentsteine des ehemaligen Bienenhauses – und dabei auf den Silberschatz stoßen.

Erinnerungsstücke treten da wieder ans Tageslicht. Heute ist das Silber den Alteigentümern

wieder zurückgegeben.

1780 erwarb Georg Wilhelm von Bismarck Land und drei Güter in Welle. Sein Sohn Levin

Friedrich von Bismarck (1771-1847) verband die drei Güter zu einem und ließ 1820 ein

klassizistisches Guthaus nach dem Idealbild preußischer Herrenhäuser erbauen. Zu Beginn

des 20. Jahrhunderts erhielt einer der jüngeren Söhne, Bernhard Ludolf von Bismarck, Welle

als Besitz. Seine Frau, Dagmar von Boetticher, ließ auf der Ostseite des Gutes einen kleinen

Park anlegen. 1998 erwarb die Familie von Götz-Mohr den Hof und begann ihr Aufbauwerk,

flankiert von einer Reihe Veranstaltungen, um dem alten Familienbesitz mit Kunst und

Kultur wieder eine Perspektive zu geben.

Zweite Hälfte des 12. Jahrhunderts. Albrecht der Bär gewann den Hevellerfürsten Pribislaw-

Heinrich als Taufpaten für seinen ältesten Sohn, den späteren Markgrafen von Brandenburg, Otto

I. Mit der 1157 erfolgten Eroberung der Brandenburg wurde Albrecht der Bär der erste Markgraf

von Brandenburg. In dieser Zeit zogen einzelne Bauern, aber auch ganze Gemeinschaften auf der

Suche nach Land durch die Gebiete von Altmark und Mark. Im Gegensatz zu den heidnischen

Slawen waren es getaufte Christen. Es ist die Zeit, in der die Gutskirche Welle erbaut wurde.

Zunächst entstand das Schiff mit dem eingezogenen rechteckigen Chor, später dann der

quadratische, mit Satteldach versehene Turm. Der Hocheinstieg befindet sich in 6 Meter Höhe:

Ein Wehrturm, der von Außen über eine einziehbare Leiter erreicht und oben mit Sperrbalken

verschlossen werden konnte. Ab 1780 hatte, mit dem Kauf der drei Weller Güter, die Familie von

Bismarck das Patronat über die Kirche. Im 19. Jahrhundert wurde die Kirche restauriert.

Nach 1980 lockte die Mär von Silberschatz und unterirdischen Gängen Vandalen in die Kirche,

die große Teile der Innenausstattung zerstörten. Der Förderverein Kirche Welle e.V. übernahm seit

2003 die ursprünglichen Aufgaben des Patronats. Inzwischen wird die Kirche Schritt um Schritt

saniert, 2011 konnte der Turmzugang wieder begehbar gemacht und der Glockstuhl erneuert

werden. Die Kirche wird zu neuem Leben erweckt.

Welle is a small estate in Stendal. In

1780, Georg Wilhelm von Bismarck

acquired the three Welle estates. His son

re-formed them into a single estate and

had a manor house built in classical

style in 1820. Welle park was originally

laid out at the beginning of the twentieth

century.

In 1998, the farm and the estate

were rather run-down when the von

Götz-Mohr family took over the old

estate and began with their own renova-

tion work. The family invites guests to

numerous events who might be able to

help establish the estate as a centre

for art and culture.

The Romanesque estate church was

built in the second half of the 12th cen-

tury. The tower entrance is 6 metres

high and is a relic that shows that it

was a fortified church. The church

was restored in the 19th century by

the Bismarck family and continued in

use up to 1980. In search of a treasure

of silver and underground passage-

ways, unknown persons broke into

the church and destroyed much of the

floor and the inventory. The church

has been undergoing gradual - and

still ongoing - restoration since 2003Park mit Silberschatz: Der Bismarck’sche Gutshof

Welle

Gutshaus Welle

Patronatskirche Silberfund

We

ll

e

Kultur Ehemalige Patronatskirche mit jährl. Oktober-Konzert, Förderverein Kirche Welle e.V., Tel. +49(0)177 4490295 www.landgut-welle.de

Genuss Übernachtung in restaurierter Kut-scherwohnung im alten Pferdestallauf dem Bismarck’schem Gutshof, jährlicher Birnentag im September

Bismarck Geheimtipp Hochzeiten oder Feste, Sommer-Kurse, Themenführungen für Gruppen, Mai-September m.Frühstück, Kaffee o. Imbiss auf dem Bismarck’schen Gutshof

15

Bismarcksches Landgut Welle · Dr. Brita von Götz-Mohr · Weller Dorfstraße 21-25 · 39576 Stendal / OT WelleHansestadt Tel. +49(0)3931 4922562 · Mobil +49(0)177 4490295 · www.landgut-welle.de

We

ll

e

Gutshaus Welle

Page 17: Prospekt 'Bismarck's Land' - Tourismusverband …shop.altmarktourismus.de/data/datenblatt_0000023_1.pdf · Stendaler-Burgstaller Linie bis 1562, Schultheiß zu Stendal Otto Eduard

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The park with the silver treasure: the Welle estate

One of the smallest but most beautiful Romanesque churches in the Altmark

Eine der kleinsten und schönsten romanischen Kirchen der Altmark

Welle im September 1945. Die Enteignung steht bevor. Adalbert und Ilse von Bismarck

werden in den Westen Deutschlands gehen müssen. Aber was wird aus dem Tafelsilber der

Familie? Sie beschließen, es am Fundament des Bienenhauses zu vergraben. Die Teilung

Deutschlands dauert länger als erwartet. Das hölzerne Bienenhaus ist längst verwittert. Es ist

ein Zufall, dass die neuen Besitzer des Gutshofes, die Familie von Götz-Mohr, mit engen

verwandtschaftlichen Bindungen zu den Briester Bismarck’s, bei Aufräumarbeiten auf die

Fundamentsteine des ehemaligen Bienenhauses – und dabei auf den Silberschatz stoßen.

Erinnerungsstücke treten da wieder ans Tageslicht. Heute ist das Silber den Alteigentümern

wieder zurückgegeben.

1780 erwarb Georg Wilhelm von Bismarck Land und drei Güter in Welle. Sein Sohn Levin

Friedrich von Bismarck (1771-1847) verband die drei Güter zu einem und ließ 1820 ein

klassizistisches Guthaus nach dem Idealbild preußischer Herrenhäuser erbauen. Zu Beginn

des 20. Jahrhunderts erhielt einer der jüngeren Söhne, Bernhard Ludolf von Bismarck, Welle

als Besitz. Seine Frau, Dagmar von Boetticher, ließ auf der Ostseite des Gutes einen kleinen

Park anlegen. 1998 erwarb die Familie von Götz-Mohr den Hof und begann ihr Aufbauwerk,

flankiert von einer Reihe Veranstaltungen, um dem alten Familienbesitz mit Kunst und

Kultur wieder eine Perspektive zu geben.

Zweite Hälfte des 12. Jahrhunderts. Albrecht der Bär gewann den Hevellerfürsten Pribislaw-

Heinrich als Taufpaten für seinen ältesten Sohn, den späteren Markgrafen von Brandenburg, Otto

I. Mit der 1157 erfolgten Eroberung der Brandenburg wurde Albrecht der Bär der erste Markgraf

von Brandenburg. In dieser Zeit zogen einzelne Bauern, aber auch ganze Gemeinschaften auf der

Suche nach Land durch die Gebiete von Altmark und Mark. Im Gegensatz zu den heidnischen

Slawen waren es getaufte Christen. Es ist die Zeit, in der die Gutskirche Welle erbaut wurde.

Zunächst entstand das Schiff mit dem eingezogenen rechteckigen Chor, später dann der

quadratische, mit Satteldach versehene Turm. Der Hocheinstieg befindet sich in 6 Meter Höhe:

Ein Wehrturm, der von Außen über eine einziehbare Leiter erreicht und oben mit Sperrbalken

verschlossen werden konnte. Ab 1780 hatte, mit dem Kauf der drei Weller Güter, die Familie von

Bismarck das Patronat über die Kirche. Im 19. Jahrhundert wurde die Kirche restauriert.

Nach 1980 lockte die Mär von Silberschatz und unterirdischen Gängen Vandalen in die Kirche,

die große Teile der Innenausstattung zerstörten. Der Förderverein Kirche Welle e.V. übernahm seit

2003 die ursprünglichen Aufgaben des Patronats. Inzwischen wird die Kirche Schritt um Schritt

saniert, 2011 konnte der Turmzugang wieder begehbar gemacht und der Glockstuhl erneuert

werden. Die Kirche wird zu neuem Leben erweckt.

Welle is a small estate in Stendal. In

1780, Georg Wilhelm von Bismarck

acquired the three Welle estates. His son

re-formed them into a single estate and

had a manor house built in classical

style in 1820. Welle park was originally

laid out at the beginning of the twentieth

century.

In 1998, the farm and the estate

were rather run-down when the von

Götz-Mohr family took over the old

estate and began with their own renova-

tion work. The family invites guests to

numerous events who might be able to

help establish the estate as a centre

for art and culture.

The Romanesque estate church was

built in the second half of the 12th cen-

tury. The tower entrance is 6 metres

high and is a relic that shows that it

was a fortified church. The church

was restored in the 19th century by

the Bismarck family and continued in

use up to 1980. In search of a treasure

of silver and underground passage-

ways, unknown persons broke into

the church and destroyed much of the

floor and the inventory. The church

has been undergoing gradual - and

still ongoing - restoration since 2003Park mit Silberschatz: Der Bismarck’sche Gutshof

Welle

Gutshaus Welle

Patronatskirche Silberfund

We

ll

eKultur Ehemalige Patronatskirche mit jährl.

Oktober-Konzert, Förderverein Kirche Welle e.V., Tel. +49(0)177 4490295 www.landgut-welle.de

Genuss Übernachtung in restaurierter Kut-scherwohnung im alten Pferdestallauf dem Bismarck’schem Gutshof, jährlicher Birnentag im September

Bismarck Geheimtipp Hochzeiten oder Feste, Sommer-Kurse, Themenführungen für Gruppen, Mai-September m.Frühstück, Kaffee o. Imbiss auf dem Bismarck’schen Gutshof

15

Bismarcksches Landgut Welle · Dr. Brita von Götz-Mohr · Weller Dorfstraße 21-25 · 39576 Stendal / OT WelleHansestadt Tel. +49(0)3931 4922562 · Mobil +49(0)177 4490295 · www.landgut-welle.de

We

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B 71

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B 190

B 493

B 188

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B 71

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L 19

L 1

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B 190

B 189

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B 188B 188

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B 189

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B 107

B 107

B 1

L 54

L 2

B 188

L 25

Dolchau

Lüchow Dannenberg

Poppau

Beetzen- dorf

Genzien

Büste

Milde

Purnitz

Drösede

Ziemendorf

Heiligen-felde

Kusey

Jeet

ze

Hansestadt GARDELEGEN

Binde

Ritzleben

Riebau

Wernstedt

Neu Wernstedt

WeteritzSolpke

Breitenfeld

Eigenthum

Jeggau

Peckfitz

Lenz Jerchel

Jeseritz

Mieste

Miesterhorst

Calvörde

Ohre

Mittellandkanal

Wegenstedt

Kathendorf

Bösdorf

Oebisfelde

Buchhorst

Berge

Mild

e

Estedt

Osterwohle

BombeckBarnebeckDahrendorf

Engersen

Berkau Kremkau

Schwiesau

Kassieck

Jemmeritz

Lockstedt

Kakerbeck

Winkel-stedt

Neuendorf Poritz

Neuendorf a.D.

Bühne

AltmerslebenBrüchau

WinterfeldRecklingen

Zierau

Jeetze

Pretzier

Stappenbeck

Mahlsdorf

Saalfeld

Benkendorf

Liesten

Güssefeld

Badel

LohneFleetmark

Kerkau

SanneVissum

Kassuhn

PackebuschPlathe

Jeetze

Thüritz

Brunau

Molitz

Kahrstedt

Beese

Gladigau

Boock

Rohrberg

MellinRistedt

Gifhorn

CelleWittingen

Bremen Hamburg Lüneburg

Uelzen

NATURPARK DRÖMLING

Immekath

Roxförde Wanne-feld

LETZLINGEN

Haldensleben

ZICHTAUER BERGE

KALBESCHER WERDER

Woltersdorf Wustrow

Ökodorf Sieben Linden

Faulen-horst

HarperMoor

Luftkurort ARENDSEE

Schrampe

Hemstedt

KlosterNeuendorf

Klein Klein EngersenEngersenKlein Engersen

Zichtau

Erholungsort KLÖTZE

Kunrau

Mehrin

Vienau

Schenkenhorst Algen- stedt

Zienau Jävenitz

Hannover Braunschweig

Wolfsburg

UelzenHansestadt SALZWEDEL

Zethlingen Cheinitz

Wallanlagen

Goldene Laus

Wiepke

Apenburg

Erholungsort KALBE

Dretzel Tucheim

Brandenburg

Burg

Großwulkow

Kleinwulkow

Melkow

Briest

Sydow

Zabakuck

Brettin

Roßdorf

Burg

Parchen

Parey

Bittkau

Flessau

Wollenrade

Baller-stedt

Storbeck

Späningen

Schorstedt

Möllenbeck

Erxleben

PolkauZiegen-hagen

KlädenSteinfeld

Schönfeld

Schernikau

Borstel

Möringen Deetz

Hohenwulsch

Garlipp

SchäplitzBadingen

DahlenDöbbelin

Insel

Buchholz

Demker

Güsen

Biese

Elb

e

Uch

te

Ala

nd

Ala

nd

Neulingen

Bellingen

Tanger

Uchte-Quellen

Hansestadt SEEHAUSEN

Geestgott- berg

Wendemark

Quitzöbel

Nitzow

JERICHOW

RATHENOW

GENTHIN

Krumke

Krevese

Stadtpark

Briest Guts-park

Schön-walde

Schernebeck

Klein Schwarzlosen

Groß Schwarzlosen

Lüderitz

Buch

Bölsdorf

Heeren

Grobleben

Grieben

Klietz-nick

Redekin

Derben Altenplathow

Nielebock

Börgitz

Käthen

Vinzelberg

Wittenmoor

Schönhausen

Wust

Iden

Goldbeck

Düsedau

JederitzSandau

Havel

Lindstedt

Drüsedau

Meßdorf

Schmersau

Hannover

Magdeburg

Magdeburg

ALMÄRKISCHE WISCHE

ELB-HAVEL

WINKEL

BIOSHÄRENRESERVAT FLUSSLANDSCHAFT ELBE

B R A N D E N B U R G

Potsdam Berlin

Schwerin Ludwigslust

Hamburg

Berlin

BISMARK

Hohen-seeden

Uchtspringe

Garz

Warnau

Wulkau

Rehberg

Kuhlhausen

Schönfeld

Bergzow

MolkenbergScharlibbe

Königsmark

Wolterslage

Meseberg

Hohengöhrener Damm

Schönhauser Damm

Wuster Damm

Windberge

Dequede

Welle

Räbel

Hansestadt OSTERBURG

Büttnershof Busch

Altenzaun

Kamern

Schloss undSchlosspark

Klietz

Schnacken-burg

Beuster

Wegenitz

Lichterfelde

Neukirchen

Falkenberg

Calberwisch

Hohen-göhren

Ferchland

Fisch-beck

Kabelitz

Wischer Hassel

JarchauSanne

Weißewarte

Staats

Lückstedt

Stapel

Wohlenberg

Einwinkel

Leppin

Hansestadt HAVELBERG

Schollene

TANGERHÜTTE

Hohenberg-Krusemark

Groß Ellingen

ARNEBURG

StorkauStaffelde

Billberge

Kaiser- und Hansestadt TANGERMÜNDE

COLBITZ LETZLINGER

HEIDE

Hansestadt WERBEN

BIOSPHÄRENRESERVATMITTELELBE

Rohrbeck

Gethlingen

Hindenburg

Wals-leben

Hämerten

Hansestadt STENDAL

Biesenthal

Schadeberg

Diesdorf

Mehmke

Jübar Ahlum

Stöckheim

Püggen

Wallstawe

NiephagenKuhfelde

Valfitz

Sienau Brewitz

Amt Dambeck

Eversdorf

Darnebeck

Bind- felde

A B C D E F G H

1

2

3

4

5

6

1

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Deutsch

Wanzer

Gestien

Klein Gischau

Jeeben

Jahrstedt

BöckwitzNeuferchau Seethen

Warten-berg

Sallenthin

Mösenthin

Jeggeleben

Baben

Groß Schwechten

Klein Schwechten

Rochau

Lindtorf

Dahren-stedt

Ihleburg

Cobbel

Bertingen

BirkholzDolle

MahlwinkelBurgstall

Sandbeiendorf

Zibberick

Ucht-dorf

Die AltmarkGroß Garz

Scharpenhufe

Pollitz

Jeggel

Lindenberg

Krüden

Groß Holzhausen

Siedenlangenbeck

Bonese

Schmölau

Ellenberg

Peckensen

Dähre

Cheine

Henningen

Brietz

ArendseeArendsee

Waddekath Plätz

A B C D E F G H

N I E D E R -S A C H S E N

Ort Karte Seite

Briest F6 8

Burgstall E6 13

Döbbelin F5 18

Gardelegen D5 24

Havelberg G3 32

Iden F3 31

Krevese E3 26

Krumke E3 30

Letzlingen D6 23

Osterburg F3 31

Schönhausen G5 2

Stendal F4 22

Tangerhütte F6 12

Tangermünde G5 7

Welle F5 14

Zichtau C4 25

Bismarck‘s Land

Bismarck Turm

Bretsch

Gagel

Wahren- berg

Stresow

Straße der Romanik Romanesque Road

Gartenträume Garden Dreams

Blaues Band Blue Ribbon

Röwitz

Trippigleben

Dannefeld

Köckte

Wenze

The Romanesque Routes of European Heritage

TRANSROMANICA Wege der Romanik in Europa

Europäische Route der Backsteingotik European Route of Brick Gothic

Gartenlandschaft AltmarkGarden Landscape Altmark

Ringfurth

Sandfurth

Kehnert

Page 19: Prospekt 'Bismarck's Land' - Tourismusverband …shop.altmarktourismus.de/data/datenblatt_0000023_1.pdf · Stendaler-Burgstaller Linie bis 1562, Schultheiß zu Stendal Otto Eduard

16 17

B 71

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B 493

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B 190

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B 188B 188

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B 189

B 107

B 107

B 1

L 54

L 2

B 188

L 25

Dolchau

Lüchow Dannenberg

Poppau

Beetzen- dorf

Genzien

Büste

Milde

Purnitz

Drösede

Ziemendorf

Heiligen-felde

Kusey

Jeet

ze

Hansestadt GARDELEGEN

Binde

Ritzleben

Riebau

Wernstedt

Neu Wernstedt

WeteritzSolpke

Breitenfeld

Eigenthum

Jeggau

Peckfitz

Lenz Jerchel

Jeseritz

Mieste

Miesterhorst

Calvörde

Ohre

Mittellandkanal

Wegenstedt

Kathendorf

Bösdorf

Oebisfelde

Buchhorst

Berge

Mild

e

Estedt

Osterwohle

BombeckBarnebeckDahrendorf

Engersen

Berkau Kremkau

Schwiesau

Kassieck

Jemmeritz

Lockstedt

Kakerbeck

Winkel-stedt

Neuendorf Poritz

Neuendorf a.D.

Bühne

AltmerslebenBrüchau

WinterfeldRecklingen

Zierau

Jeetze

Pretzier

Stappenbeck

Mahlsdorf

Saalfeld

Benkendorf

Liesten

Güssefeld

Badel

LohneFleetmark

Kerkau

SanneVissum

Kassuhn

PackebuschPlathe

Jeetze

Thüritz

Brunau

Molitz

Kahrstedt

Beese

Gladigau

Boock

Rohrberg

MellinRistedt

Gifhorn

CelleWittingen

Bremen Hamburg Lüneburg

Uelzen

NATURPARK DRÖMLING

Immekath

Roxförde Wanne-feld

LETZLINGEN

Haldensleben

ZICHTAUER BERGE

KALBESCHER WERDER

Woltersdorf Wustrow

Ökodorf Sieben Linden

Faulen-horst

HarperMoor

Luftkurort ARENDSEE

Schrampe

Hemstedt

KlosterNeuendorf

Klein Klein EngersenEngersenKlein Engersen

Zichtau

Erholungsort KLÖTZE

Kunrau

Mehrin

Vienau

Schenkenhorst Algen- stedt

Zienau Jävenitz

Hannover Braunschweig

Wolfsburg

UelzenHansestadt SALZWEDEL

Zethlingen Cheinitz

Wallanlagen

Goldene Laus

Wiepke

Apenburg

Erholungsort KALBE

Dretzel Tucheim

Brandenburg

Burg

Großwulkow

Kleinwulkow

Melkow

Briest

Sydow

Zabakuck

Brettin

Roßdorf

Burg

Parchen

Parey

Bittkau

Flessau

Wollenrade

Baller-stedt

Storbeck

Späningen

Schorstedt

Möllenbeck

Erxleben

PolkauZiegen-hagen

KlädenSteinfeld

Schönfeld

Schernikau

Borstel

Möringen Deetz

Hohenwulsch

Garlipp

SchäplitzBadingen

DahlenDöbbelin

Insel

Buchholz

Demker

Güsen

Biese

Elb

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Neulingen

Bellingen

Tanger

Uchte-Quellen

Hansestadt SEEHAUSEN

Geestgott- berg

Wendemark

Quitzöbel

Nitzow

JERICHOW

RATHENOW

GENTHIN

Krumke

Krevese

Stadtpark

Briest Guts-park

Schön-walde

Schernebeck

Klein Schwarzlosen

Groß Schwarzlosen

Lüderitz

Buch

Bölsdorf

Heeren

Grobleben

Grieben

Klietz-nick

Redekin

Derben Altenplathow

Nielebock

Börgitz

Käthen

Vinzelberg

Wittenmoor

Schönhausen

Wust

Iden

Goldbeck

Düsedau

JederitzSandau

Havel

Lindstedt

Drüsedau

Meßdorf

Schmersau

Hannover

Magdeburg

Magdeburg

ALMÄRKISCHE WISCHE

ELB-HAVEL

WINKEL

BIOSHÄRENRESERVAT FLUSSLANDSCHAFT ELBE

B R A N D E N B U R G

Potsdam Berlin

Schwerin Ludwigslust

Hamburg

Berlin

BISMARK

Hohen-seeden

Uchtspringe

Garz

Warnau

Wulkau

Rehberg

Kuhlhausen

Schönfeld

Bergzow

MolkenbergScharlibbe

Königsmark

Wolterslage

Meseberg

Hohengöhrener Damm

Schönhauser Damm

Wuster Damm

Windberge

Dequede

Welle

Räbel

Hansestadt OSTERBURG

Büttnershof Busch

Altenzaun

Kamern

Schloss undSchlosspark

Klietz

Schnacken-burg

Beuster

Wegenitz

Lichterfelde

Neukirchen

Falkenberg

Calberwisch

Hohen-göhren

Ferchland

Fisch-beck

Kabelitz

Wischer Hassel

JarchauSanne

Weißewarte

Staats

Lückstedt

Stapel

Wohlenberg

Einwinkel

Leppin

Hansestadt HAVELBERG

Schollene

TANGERHÜTTE

Hohenberg-Krusemark

Groß Ellingen

ARNEBURG

StorkauStaffelde

Billberge

Kaiser- und Hansestadt TANGERMÜNDE

COLBITZ LETZLINGER

HEIDE

Hansestadt WERBEN

BIOSPHÄRENRESERVATMITTELELBE

Rohrbeck

Gethlingen

Hindenburg

Wals-leben

Hämerten

Hansestadt STENDAL

Biesenthal

Schadeberg

Diesdorf

Mehmke

Jübar Ahlum

Stöckheim

Püggen

Wallstawe

NiephagenKuhfelde

Valfitz

Sienau Brewitz

Amt Dambeck

Eversdorf

Darnebeck

Bind- felde

A B C D E F G H

1

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Deutsch

Wanzer

Gestien

Klein Gischau

Jeeben

Jahrstedt

BöckwitzNeuferchau Seethen

Warten-berg

Sallenthin

Mösenthin

Jeggeleben

Baben

Groß Schwechten

Klein Schwechten

Rochau

Lindtorf

Dahren-stedt

Ihleburg

Cobbel

Bertingen

BirkholzDolle

MahlwinkelBurgstall

Sandbeiendorf

Zibberick

Ucht-dorf

Die AltmarkGroß Garz

Scharpenhufe

Pollitz

Jeggel

Lindenberg

Krüden

Groß Holzhausen

Siedenlangenbeck

Bonese

Schmölau

Ellenberg

Peckensen

Dähre

Cheine

Henningen

Brietz

ArendseeArendsee

Waddekath Plätz

A B C D E F G H

N I E D E R -S A C H S E N

Ort Karte Seite

Briest F6 8

Burgstall E6 13

Döbbelin F5 18

Gardelegen D5 24

Havelberg G3 32

Iden F3 31

Krevese E3 26

Krumke E3 30

Letzlingen D6 23

Osterburg F3 31

Schönhausen G5 2

Stendal F4 22

Tangerhütte F6 12

Tangermünde G5 7

Welle F5 14

Zichtau C4 25

Bismarck‘s Land

Bismarck Turm

Bretsch

Gagel

Wahren- berg

Stresow

Straße der Romanik Romanesque Road

Gartenträume Garden Dreams

Blaues Band Blue Ribbon

Röwitz

Trippigleben

Dannefeld

Köckte

Wenze

The Romanesque Routes of European Heritage

TRANSROMANICA Wege der Romanik in Europa

Europäische Route der Backsteingotik European Route of Brick Gothic

Gartenlandschaft AltmarkGarden Landscape Altmark

Ringfurth

Sandfurth

Kehnert

Page 20: Prospekt 'Bismarck's Land' - Tourismusverband …shop.altmarktourismus.de/data/datenblatt_0000023_1.pdf · Stendaler-Burgstaller Linie bis 1562, Schultheiß zu Stendal Otto Eduard

18 19

Where to be invite to concerts

Stories about a man-sion in the AltmarkGeschichten um ein altmärkisches Schloss

Ja, natürlich sind außergewöhnliche Musiker, wenn sie in Döbbelin zum Konzert spielen, bei

Bismarck’s eingeladen. Das Döbbeliner Schloss ruft in seiner „Petersburger Farbigkeit“ gera-

dezu nach den Musen. Und ist das nicht schön, wenn es wieder einen Grund gibt, „ins Offene“

zu fahren und dort feingesetzten Noten oder wundervollen Improvisationen zu lauschen? Die

Philharmonie der Nationen unter Justus Frantz, einem Freund der Familie von Bismarck, hat

hier schon wiederholt mit großem Erfolg gastiert. Alexander von Bismarck, der Hausherr, will

in alter Tradition Haus und Ort zu einem kulturellen Erlebnisort und einer Begegnungsstätte

machen. Deshalb laden die Bismarck’s auch zu Lesungen und kleineren Konzerten ein.

Döbbelin zählt heute als Ortsteil zu Stendal. Südlich des Ortes führt die Bundesstraße 188

von Stendal nach Gardelegen. Der Ort ist wendischen Ursprungs, wurde 1160 erstmals

erwähnt und gelangte zu einem Teil bereits 1344 durch den Stendaler Patrizier Nikolaus von

Bismarck in den Besitz der Familie von Bismarck. Er ist mit diesem Besitz auch im Landbuch

des Kaisers Karl IV. vermerkt. 1730 erbte Hans-Christoph von Bismarck den Ort, kaufte den

Rest. Er fand ein noch weitgehend in den Wirren des Dreißigjährigen Krieges zerstörtes Dorf

vor. Das alte Gutshaus war eine Ruine, die Äcker wurden noch immer kaum bestellt. Die Bau-

ern hatten sich selbst aufgegeben. Da kam viel Überzeugungsarbeit auf den Gerichtsrat beim

altmärkischen Obergericht, Hans-Christoph von Bismarck, zu.

Da wurde doch nach 1945 tatsächlich vergessen, den Bismarck’schen Landbesitz in Döbbelin

zu enteignen. Ein Faux pax, scheint es. Doch hielt sich der Landbesitz der Bismarck’s hier in

eher bescheidenen Grenzen – und er wurde nicht Bismarck’s angelastet! Denn in Döbbelin

wohnte bis 1963 die Tochter Klaus von Bismarck’s, Laura Minette Rosel Gertrud von Bismarck

(1880-1963), die aber eine verehelichte Freifrau von Nordeck war – und somit brachte sie von

den damaligen Herrschenden niemand mit den Bismarck’s in Verbindung.

Nach dem Tod der Freifrau diente das Schloss als Konsum, Poststelle, Arztpraxis und LPG-

Büro. Da keine Enteignung stattgefunden hatte, konnte Alexander von Bismarck nebst seiner

Gattin Irina das kleine Barockschloss in der Altmark problemlos wieder in Besitz nehmen. Als

Hans-Christoph von Bismarck 1730 das verelendete Döbbelin erbte, war ihm schnell deutlich,

dass auch ein neues Herrenhaus gebaut werden muss. Auf den Grundmauern und Kellern des

älteren Gebäudes entstand 1736 in barocker Manier das neue Gutshaus, ein eingeschossiger,

verputzter Bau mit hohem Sockelgeschoss. Zur Anlage gehören zwei Wirtschaftsgebäude und

der Taubenturm. Zu den Anekdoten um das Schloss gehört auch die Farbwahl, „Kaisergelb“. Die

in der Sonne strahlende Farbe fanden sie in Sankt Petersburg, der Heimat Irina von Bismarck’s,

die selber übrigens Bratschistin ist. Daher also auch die Liebe zur Musik. Im Schloss befindet

sich, neben dem Café und dem repräsentativen Festsaal auch die ganzjährig geöffnete Weih-

nachtswelt, die Busladungen an Touristen in den kleinen Altmarkort Döbbelin bringt.

No, the Döbbelin manor was not always

dedicated to the muses, nor was the little

village. After Nikolaus von Bismarck ac-

quired it in 1344, it suffered great hard-

ship and destruction during the chaos of

the Thirty Years’ War. It was not until

1730, when Hans-Christoph von Bis-

marck came into his inheritance that the

situation began to change in the village.

To the south of Döbbelin lies the federal

highway 188 which connects Stendal to

Gardelegen. Today, things are changing

once again with the von Bismarck’s mov-

ing into the mansion and the owner of

the estate setting the goal of establishing

the building as a cultural meeting place.

Until 1963, a Baroness von Nordeck, neé

von Bismarck, lived in the mansion.

Since no one remembered or was aware

of her origins, she was not dispossessed.

Following her death, the Baroque man-

sion, which was built in 1736, was used

as a doctor's surgery, as a cooperative

shop, and as an office block for an agri-

cultural cooperative. When Alexander

and Irina von Bismarck moved here,

they began with the repair renovation of

the mansion, along with the park and the

church. As well as the cafe, the mansion

also houses a “Christmas World”, which

is open all year round and attracts tens

of thousands of tourists every year. Döbbelin

Wo zum Konzert geladen wird

Genuss Bismarck’s Weihnachtswelt, ganzjähriger Weih-nachts- u. Ambientemarkt mit Weihnachtswelt und Café, ganzjährig geöffnet, Mo-So 13-18 Uhr Tel.+49(0)39329 284 · www.von-bismarck-gmbh.de

Schloss Döbbelin

bb

el

in

bb

el

in

Bismarck GeheimtippSchloss- und Parkführungen mit Besichtigung der Gedenkstätte/Grabsteine derer von Bismarck, jederzeit ab 10 Personen auf Anfrage möglich: Tel.+49(0)39329 284 · www.von-bismarck-gmbh.de

Alexander von Bismarck

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18 19

Where to be invite to concerts

Stories about a man-sion in the AltmarkGeschichten um ein altmärkisches Schloss

Ja, natürlich sind außergewöhnliche Musiker, wenn sie in Döbbelin zum Konzert spielen, bei

Bismarck’s eingeladen. Das Döbbeliner Schloss ruft in seiner „Petersburger Farbigkeit“ gera-

dezu nach den Musen. Und ist das nicht schön, wenn es wieder einen Grund gibt, „ins Offene“

zu fahren und dort feingesetzten Noten oder wundervollen Improvisationen zu lauschen? Die

Philharmonie der Nationen unter Justus Frantz, einem Freund der Familie von Bismarck, hat

hier schon wiederholt mit großem Erfolg gastiert. Alexander von Bismarck, der Hausherr, will

in alter Tradition Haus und Ort zu einem kulturellen Erlebnisort und einer Begegnungsstätte

machen. Deshalb laden die Bismarck’s auch zu Lesungen und kleineren Konzerten ein.

Döbbelin zählt heute als Ortsteil zu Stendal. Südlich des Ortes führt die Bundesstraße 188

von Stendal nach Gardelegen. Der Ort ist wendischen Ursprungs, wurde 1160 erstmals

erwähnt und gelangte zu einem Teil bereits 1344 durch den Stendaler Patrizier Nikolaus von

Bismarck in den Besitz der Familie von Bismarck. Er ist mit diesem Besitz auch im Landbuch

des Kaisers Karl IV. vermerkt. 1730 erbte Hans-Christoph von Bismarck den Ort, kaufte den

Rest. Er fand ein noch weitgehend in den Wirren des Dreißigjährigen Krieges zerstörtes Dorf

vor. Das alte Gutshaus war eine Ruine, die Äcker wurden noch immer kaum bestellt. Die Bau-

ern hatten sich selbst aufgegeben. Da kam viel Überzeugungsarbeit auf den Gerichtsrat beim

altmärkischen Obergericht, Hans-Christoph von Bismarck, zu.

Da wurde doch nach 1945 tatsächlich vergessen, den Bismarck’schen Landbesitz in Döbbelin

zu enteignen. Ein Faux pax, scheint es. Doch hielt sich der Landbesitz der Bismarck’s hier in

eher bescheidenen Grenzen – und er wurde nicht Bismarck’s angelastet! Denn in Döbbelin

wohnte bis 1963 die Tochter Klaus von Bismarck’s, Laura Minette Rosel Gertrud von Bismarck

(1880-1963), die aber eine verehelichte Freifrau von Nordeck war – und somit brachte sie von

den damaligen Herrschenden niemand mit den Bismarck’s in Verbindung.

Nach dem Tod der Freifrau diente das Schloss als Konsum, Poststelle, Arztpraxis und LPG-

Büro. Da keine Enteignung stattgefunden hatte, konnte Alexander von Bismarck nebst seiner

Gattin Irina das kleine Barockschloss in der Altmark problemlos wieder in Besitz nehmen. Als

Hans-Christoph von Bismarck 1730 das verelendete Döbbelin erbte, war ihm schnell deutlich,

dass auch ein neues Herrenhaus gebaut werden muss. Auf den Grundmauern und Kellern des

älteren Gebäudes entstand 1736 in barocker Manier das neue Gutshaus, ein eingeschossiger,

verputzter Bau mit hohem Sockelgeschoss. Zur Anlage gehören zwei Wirtschaftsgebäude und

der Taubenturm. Zu den Anekdoten um das Schloss gehört auch die Farbwahl, „Kaisergelb“. Die

in der Sonne strahlende Farbe fanden sie in Sankt Petersburg, der Heimat Irina von Bismarck’s,

die selber übrigens Bratschistin ist. Daher also auch die Liebe zur Musik. Im Schloss befindet

sich, neben dem Café und dem repräsentativen Festsaal auch die ganzjährig geöffnete Weih-

nachtswelt, die Busladungen an Touristen in den kleinen Altmarkort Döbbelin bringt.

No, the Döbbelin manor was not always

dedicated to the muses, nor was the little

village. After Nikolaus von Bismarck ac-

quired it in 1344, it suffered great hard-

ship and destruction during the chaos of

the Thirty Years’ War. It was not until

1730, when Hans-Christoph von Bis-

marck came into his inheritance that the

situation began to change in the village.

To the south of Döbbelin lies the federal

highway 188 which connects Stendal to

Gardelegen. Today, things are changing

once again with the von Bismarck’s mov-

ing into the mansion and the owner of

the estate setting the goal of establishing

the building as a cultural meeting place.

Until 1963, a Baroness von Nordeck, neé

von Bismarck, lived in the mansion.

Since no one remembered or was aware

of her origins, she was not dispossessed.

Following her death, the Baroque man-

sion, which was built in 1736, was used

as a doctor's surgery, as a cooperative

shop, and as an office block for an agri-

cultural cooperative. When Alexander

and Irina von Bismarck moved here,

they began with the repair renovation of

the mansion, along with the park and the

church. As well as the cafe, the mansion

also houses a “Christmas World”, which

is open all year round and attracts tens

of thousands of tourists every year. Döbbelin

Wo zum Konzert geladen wird

Genuss Bismarck’s Weihnachtswelt, ganzjähriger Weih-nachts- u. Ambientemarkt mit Weihnachtswelt und Café, ganzjährig geöffnet, Mo-So 13-18 Uhr Tel.+49(0)39329 284 · www.von-bismarck-gmbh.de

Schloss Döbbelin

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Bismarck GeheimtippSchloss- und Parkführungen mit Besichtigung der Gedenkstätte/Grabsteine derer von Bismarck, jederzeit ab 10 Personen auf Anfrage möglich: Tel.+49(0)39329 284 · www.von-bismarck-gmbh.de

Alexander von Bismarck

Page 22: Prospekt 'Bismarck's Land' - Tourismusverband …shop.altmarktourismus.de/data/datenblatt_0000023_1.pdf · Stendaler-Burgstaller Linie bis 1562, Schultheiß zu Stendal Otto Eduard

20

Bismarck's Summer Concert Park

A patronage church with a baptism angel Bismarck’s Sommerkonzertpark Patronatskirche mit Taufengel

Nicht versteckt im Orchestergraben, sondern in aller Öffentlichkeit werden ein letztes Mal

die Instrumente gestimmt. Psst! Das Konzert unter den schönen alten Bäumen des Döbbeli-

ner Parks beginnt. Was für ein wunderbarer Ort, im Freien Musik genießen zu können.

Dem aus der Kreveser Linie der Bismarck’s stammenden Hans-Christoph von Bismarck

fiel per Losglück Döbbelin zu. Er hatte den Gedanken, zum Schloss im selben Jahr 1736 auch

den Gutspark entstehen zu lassen. Sowohl das Schloss mit dem berühmten Festsaal als auch

der große Park mit dem gelben Teepavillon, dem Teich und den Statuen sind vom gegenwär-

tigen Besitzer in den repräsentativen Zustand gebracht worden, wie er aus der Vergangenheit

überkommen ist.

Das Wegesystem des Parks ermöglicht einen faszinierenden Rundgang unter den über

250 Jahre alten Eichen. In einer Karte der Feldmark Döbbelin von 1845 ist auch die Wasser-

anlage am östlichen Ende des Grundstücks eingezeichnet, die im heute wieder gepflegten

Park noch in ihrer ursprünglichen Form erhalten ist. Der Weg dorthin führt unter alten

Buchen und Eichen an zwei Statuen vorbei. In der Nähe der Wasseranlage befinden sich eine

Gedenkstätte mit Grabsteinen der Familie von Bismarck, die in der 19. Generation Döbbelin

bewohnt, und eine Marienfigur.

Wohl aus der Zeit, als der Askanier Otto I., ältester Sohn Albrechts des Bären, die

Markgrafschaft Brandenburg innehatte, dem Ende des 12. Jahrhunderts, stammt

die Döbbeliner Dorfkirche, mithin aus romanischer Zeit. Sie stand bereits, als Niko-

laus von Bismarck 1344 nach Döbbelin kam. Betritt man den zweiteiligen recht-

eckigen Feldsteinbau, eröffnet sich vom Kirchenschiff nach links die bis zu Beginn

der neunziger Jahre zugemauerte Gruft. Seit 1741 diente der Raum unterhalb des

Fachwerkturms als Familiengruft der Döbbeliner Linie der Bismarck’s.

21 Vorfahren des heutigen Bismarck’s sind hier beigesetzt. Als erste der darin

Beigesetzten ist 1741 Maria von Jagow genannt, die erste Frau des Erbauers des Döb-

beliner Schlosses. Bisher letzter Eintrag ist Hans-Joachim von Bismarck, der Vater

des heutigen Besitzers, der 2008 in der Gruft beigesetzt wurde. Seit der Renovie-

rung der Gruft kann sie durch ein Fenster in der Tür in Augenschein genommen

werden. Von einem unbekannten Meister geschnitzt, findet sich in der Patronats-

kirche einer der in der Altmark sehr raren Taufengel. Der Taufengel wird seit Mitte

des 18. Jahrhunderts von Hand ins Kirchenschiff herabgelassen, wenn eine Taufe

ansteht. Er hält nämlich die Taufschale.

Die 1747 angebaute Patronatsloge wurde 1999 zugunsten einer im selben Stil

hergestellten größeren Trauerhalle ausgebaut. Der Altar ist neogotischen

Ursprungs. Der Charme der Kirche besteht freilich in ihrer Schlichtheit. Sie lädt

Besucher zum Gebet ein. Deshalb ist sie auch täglich für jedermann geöffnet.

The man who had the Döbbelin manor built,

Hans-Christoph von Bismarck, in 1736 also

commissioned the laying out of the park

that belongs to the mansion. After taking

over the house and the estate, the current

owners, Alexander and Irina von Bismarck,

also restored the park to its former glory,

with its yellow teahouse, beautiful old trees

– beeches, oaks, and lindens, the Baroque

statues, and the water features, as a presti-

gious and beautifully maintained park.

The late-romantic church dates back to the end of

the 12th century. The church has been renovated

and restored several times over the course of its

long history, such as in 1747, when the first patron-

age lodge was added. In 1999, this lodge was

replaced by a larger mourning hall built in the

same style. The church's unostentatious 18th-

century baptism angel is widely admired. It is still

lowered from the church ceiling by hand for every

baptism. The baptism angel holds the baptism

bowl. The charm of the church, however, lies in its

spiritual simplicity. It invites its visitors to pray.

This is why it is open to everyone, every day.

Kultur Patronatskirche mit Taufengel von unbe-kanntem Meister geschnitzt (Mitte 18. Jahr-hunderts), mit Familiengruft der Familie von Bismarck · Tel. +49(0)39329 284 www.von-bismarck-gmbh.de

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von Bismarck‘sche Schlossverwaltung · Schloss Döbbelin · Döbbeliner Dorfstraße 18 · 39576 Hansestadt Stendal / OT DöbbelinTel./Fax +49(0)39329 284/ -91570 · www.von-bismarck-gmbh.de

Patronatskirche Schloss Döbbelin

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Bismarck's Summer Concert Park

A patronage church with a baptism angel Bismarck’s Sommerkonzertpark Patronatskirche mit Taufengel

Nicht versteckt im Orchestergraben, sondern in aller Öffentlichkeit werden ein letztes Mal

die Instrumente gestimmt. Psst! Das Konzert unter den schönen alten Bäumen des Döbbeli-

ner Parks beginnt. Was für ein wunderbarer Ort, im Freien Musik genießen zu können.

Dem aus der Kreveser Linie der Bismarck’s stammenden Hans-Christoph von Bismarck

fiel per Losglück Döbbelin zu. Er hatte den Gedanken, zum Schloss im selben Jahr 1736 auch

den Gutspark entstehen zu lassen. Sowohl das Schloss mit dem berühmten Festsaal als auch

der große Park mit dem gelben Teepavillon, dem Teich und den Statuen sind vom gegenwär-

tigen Besitzer in den repräsentativen Zustand gebracht worden, wie er aus der Vergangenheit

überkommen ist.

Das Wegesystem des Parks ermöglicht einen faszinierenden Rundgang unter den über

250 Jahre alten Eichen. In einer Karte der Feldmark Döbbelin von 1845 ist auch die Wasser-

anlage am östlichen Ende des Grundstücks eingezeichnet, die im heute wieder gepflegten

Park noch in ihrer ursprünglichen Form erhalten ist. Der Weg dorthin führt unter alten

Buchen und Eichen an zwei Statuen vorbei. In der Nähe der Wasseranlage befinden sich eine

Gedenkstätte mit Grabsteinen der Familie von Bismarck, die in der 19. Generation Döbbelin

bewohnt, und eine Marienfigur.

Wohl aus der Zeit, als der Askanier Otto I., ältester Sohn Albrechts des Bären, die

Markgrafschaft Brandenburg innehatte, dem Ende des 12. Jahrhunderts, stammt

die Döbbeliner Dorfkirche, mithin aus romanischer Zeit. Sie stand bereits, als Niko-

laus von Bismarck 1344 nach Döbbelin kam. Betritt man den zweiteiligen recht-

eckigen Feldsteinbau, eröffnet sich vom Kirchenschiff nach links die bis zu Beginn

der neunziger Jahre zugemauerte Gruft. Seit 1741 diente der Raum unterhalb des

Fachwerkturms als Familiengruft der Döbbeliner Linie der Bismarck’s.

21 Vorfahren des heutigen Bismarck’s sind hier beigesetzt. Als erste der darin

Beigesetzten ist 1741 Maria von Jagow genannt, die erste Frau des Erbauers des Döb-

beliner Schlosses. Bisher letzter Eintrag ist Hans-Joachim von Bismarck, der Vater

des heutigen Besitzers, der 2008 in der Gruft beigesetzt wurde. Seit der Renovie-

rung der Gruft kann sie durch ein Fenster in der Tür in Augenschein genommen

werden. Von einem unbekannten Meister geschnitzt, findet sich in der Patronats-

kirche einer der in der Altmark sehr raren Taufengel. Der Taufengel wird seit Mitte

des 18. Jahrhunderts von Hand ins Kirchenschiff herabgelassen, wenn eine Taufe

ansteht. Er hält nämlich die Taufschale.

Die 1747 angebaute Patronatsloge wurde 1999 zugunsten einer im selben Stil

hergestellten größeren Trauerhalle ausgebaut. Der Altar ist neogotischen

Ursprungs. Der Charme der Kirche besteht freilich in ihrer Schlichtheit. Sie lädt

Besucher zum Gebet ein. Deshalb ist sie auch täglich für jedermann geöffnet.

The man who had the Döbbelin manor built,

Hans-Christoph von Bismarck, in 1736 also

commissioned the laying out of the park

that belongs to the mansion. After taking

over the house and the estate, the current

owners, Alexander and Irina von Bismarck,

also restored the park to its former glory,

with its yellow teahouse, beautiful old trees

– beeches, oaks, and lindens, the Baroque

statues, and the water features, as a presti-

gious and beautifully maintained park.

The late-romantic church dates back to the end of

the 12th century. The church has been renovated

and restored several times over the course of its

long history, such as in 1747, when the first patron-

age lodge was added. In 1999, this lodge was

replaced by a larger mourning hall built in the

same style. The church's unostentatious 18th-

century baptism angel is widely admired. It is still

lowered from the church ceiling by hand for every

baptism. The baptism angel holds the baptism

bowl. The charm of the church, however, lies in its

spiritual simplicity. It invites its visitors to pray.

This is why it is open to everyone, every day.

Kultur Patronatskirche mit Taufengel von unbe-kanntem Meister geschnitzt (Mitte 18. Jahr-hunderts), mit Familiengruft der Familie von Bismarck · Tel. +49(0)39329 284 www.von-bismarck-gmbh.de

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von Bismarck‘sche Schlossverwaltung · Schloss Döbbelin · Döbbeliner Dorfstraße 18 · 39576 Hansestadt Stendal / OT DöbbelinTel./Fax +49(0)39329 284/ -91570 · www.von-bismarck-gmbh.de

Patronatskirche Schloss Döbbelin

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From the head of the dress-makers’ guild to the nobility in their mansions – a career in the Altmark

The only Hohenzollern re-sidence in Saxony-Anhalt: the last hunting lodge

Um 1270 wird in Italien mit der Papierfabrikation begonnen. Im selben Jahr beginnt, ebenfalls in Ita-

lien, die Herstellung von Brillen gegen Weitsichtigkeit. 1271 reist Marco Polo nach Zentralasien. Bis auf

dieses Jahr 1270 lässt sich die Stammlinie der Bismarck’s in Stendal zurückverfolgen. Herebord von

Bismarck (etwa 1200 bis 1280), Gildemeister der Gilde der Gewandschneider und Schultheiß in Sten-

dal ist der erste geschichtlich nachweisbare Vertreter der Bismarck’s. Die Gewandschneider waren

Kaufleute, die mit auswärtigen Tuchen handelten und somit früh zu Reichtum und Ansehen gelang-

ten. Sie gehörten bald schon dem Stadtrat an und zählten zu den städtischen Patriziergeschlechtern.

Zu Herebord von Bismarck’s Zeiten wurde bereits die Stendaler Seefahrergilde gebildet, die mit

eigenen Schiffen Handel im Ost- und Nordseeraum betrieb. 1345 wurde Nikolaus von Bismarck vom

Wittelsbacher Markgrafen Ludwig für seine Verdienste mit der Besitzung Burgstall belehnt. Die Bis-

marck’s gehörten nun zu den acht schlossgesessenen Adelsfamilien der Altmark, die unmittelbar dem

Landeshauptmann unterstanden und vom Kaiser als „Edle“ bezeichnet wurden. Nikolaus von Bis-

marck geriet freilich bald mit den Stendalern in Konflikt, wurde aus der Stadt gebannt und trat in die

Dienste des Magdeburger Erzbischofs. Erst zum Ende seines Lebens versöhnt er sich wieder mit der

Stadt. Er stiftet 1370 das Gertraudenhospital vor den Toren der Stadt, gleichfalls zu besichtigen. In Sten-

dal, auf den Spuren der Bismarck’s.

Auch bürgerlichen Besuchern stand es, freilich im Rahmen einer Führung, zur Kaiserzeit bereits

offen. Um die vorige Jahrhundertwende galt das kaiserliche Jagdschloss im Tudor-Stil in der Colbitz-

Letzlinger Heide als die touristische Attraktion schlechthin. Die zu den Ginsterheiden gehörige Heide

gilt übrigens als das größte unbewohnte Gebiet Deutschlands.

Von 1997 bis 2001 wurde das einzige in Sachsen-Anhalt erhaltene Hohenzollernschloss beispiel-

haft saniert. Die ursprünglich im 16. Jahrhundert errichtete alte „Hirschburg“ war ab 1843 auf

Anordnung des preußischen Königs Friedrich Wilhelm IV. gründlich baulich im Stile der Neogotik

instand gesetzt und umgebaut worden, um es als standesgemäße Unterkunft anlässlich der Hofjag-

den nutzen zu können. Eine Tradition, die bereits 1912 unter Kaiser Wilhelm II. wieder zu Ende ging.

Fakt ist: Sie alle waren hier und nächtigten mit ihrer Entourage im Jagdschloss: Die brandenburgi-

schen Kurfürsten, die preußischen Könige und deutschen Kaiser und, natürlich, auch Otto von Bis-

marck! Eine Dauerausstellung informiert im Schloss über die Jagd in der Region. Im Schloss Res-

taurant „Kaiserhof“ wird für das leibliche Wohl gesorgt, im Kavaliershaus residieren Hotelgäste.

Heute gehört das Schloss der Stiftung Dome und Schlösser in Sachsen-Anhalt. Dem Schloss

gegenüber befindet sich die 1858 bis 1861 ebenfalls im Stil der englischen Tudorkirchen als Back-

steinbau errichtete Schlosskirche. Letzlingen, Ortsteil von Gardelegen, liegt etwa 50 Kilometer nörd-

lich von Magdeburg direkt an der Bundesstraße 71.

Herebord von Bismarck, the Guild

Master of the dress-makers and the

mayor of Stendal, was the first Bis-

marck to enter the history books in

1270. The family soon became one

of the town's patrician families.

The decisive career move came in

1345: Nikolaus von Bismarck was

enfeoffed with Burgstall, making

the family one of the eight noble

families with their seats of power

in mansions in the Altmark, along

with the von der Schulenburgs.

Nikolaus von Bismarck donated

the Gertrauden hospital on the

edge of the town in 1370.

The Colbitz-Letzlinger Heide is a

moor and the largest uninhabited

area in Germany. From the 16th cen-

tury, the electors of Brandenburg

used it as their court hunting ground,

as did the Prussian kings and Ger-

man Kaisers later on. The hunting

lodge in Letzlingen was built between

1843 and 1868 in neo-Gothic style,

and restored between 1997 and

2001. It is the only Hohenzollern resi-

dence in Saxony-Anhalt still stand-

ing. As well as housing a hunting exhi-

bition, the lodge complex is now also

used as a hotel and restaurant and is

open to the public.

Einziges Hohenzollernschloss in Sachsen-Anhalt: Das Letzlinger Jagdschloss

Vom Vorsteher der Gewandschneider-Gilde zum »schlossgesessenen Adel« – eine altmärkische Karriere

Jagdschloss Letzlingen

22 23

Stiftung Dome und Schlösser in Sachsen-Anhalt · Jagdschloss Letzlingen · Schlossstraße 10 39638 Hansestadt Gardelegen / OT Letzlingen · Tel. +49(0)39088 808970 · www.jagdschloss-letzlingen.de

Tourist-Information Hansestadt Stendal · Markt 1 · 39576 Hansestadt Stendal Tel./Fax +49(0)3931 651190/ -651195 · www.stendal-tourist.de

Kultur KulturGenuss GenussÜbernachten im Altstadt Hotel Stendal, Tel.+49(0)3931 69890 www.altstadthotelstendal.de

Romantische Hochzeit i. Jagdschloss Letzlingen, Standesamt Hansestadt Gardelegen, Tel. +49(0)3907 7160 www.gardelegen.de

Aktiv AktivRadtour auf dem Altmarkrundkurs, altmarkrundkurs.de, zum Kunsthof Dahrenstedt (9 km), Galerie, Kunstladen, Gästeappartements, Garten „Kunst & Kultur“, Tel.+49(0)3931 419760 www.kunsthof-dahrenstedt.de

Radtour - Milde-Biese-Aland-Tour in die Hansestadt Gardelegen (20 km) Tel. +49(0)3907 42266 www.gardelegen.de

Altmärkisches Museum, Tel.+49(0)3931 651700, www.altmaerkisches-museum.de Winckelmann Museum mit begehbarem Trojanischem Pferd, Tel.+49(0)3931 215226www.winckelmann-gesellschaft.com

Gartenträume Sachsen-Anhalt – Wallanlagen Hansestadt Gardelegen der wohl schönste Gartenträume-Spazierweg, Führungen auf Anfrage, Tel.+49(0)3907 42266 www.gardelegen.de

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RathausTangermünder Tor Jagdschloss

Hansestadt Stendal

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From the head of the dress-makers’ guild to the nobility in their mansions – a career in the Altmark

The only Hohenzollern re-sidence in Saxony-Anhalt: the last hunting lodge

Um 1270 wird in Italien mit der Papierfabrikation begonnen. Im selben Jahr beginnt, ebenfalls in Ita-

lien, die Herstellung von Brillen gegen Weitsichtigkeit. 1271 reist Marco Polo nach Zentralasien. Bis auf

dieses Jahr 1270 lässt sich die Stammlinie der Bismarck’s in Stendal zurückverfolgen. Herebord von

Bismarck (etwa 1200 bis 1280), Gildemeister der Gilde der Gewandschneider und Schultheiß in Sten-

dal ist der erste geschichtlich nachweisbare Vertreter der Bismarck’s. Die Gewandschneider waren

Kaufleute, die mit auswärtigen Tuchen handelten und somit früh zu Reichtum und Ansehen gelang-

ten. Sie gehörten bald schon dem Stadtrat an und zählten zu den städtischen Patriziergeschlechtern.

Zu Herebord von Bismarck’s Zeiten wurde bereits die Stendaler Seefahrergilde gebildet, die mit

eigenen Schiffen Handel im Ost- und Nordseeraum betrieb. 1345 wurde Nikolaus von Bismarck vom

Wittelsbacher Markgrafen Ludwig für seine Verdienste mit der Besitzung Burgstall belehnt. Die Bis-

marck’s gehörten nun zu den acht schlossgesessenen Adelsfamilien der Altmark, die unmittelbar dem

Landeshauptmann unterstanden und vom Kaiser als „Edle“ bezeichnet wurden. Nikolaus von Bis-

marck geriet freilich bald mit den Stendalern in Konflikt, wurde aus der Stadt gebannt und trat in die

Dienste des Magdeburger Erzbischofs. Erst zum Ende seines Lebens versöhnt er sich wieder mit der

Stadt. Er stiftet 1370 das Gertraudenhospital vor den Toren der Stadt, gleichfalls zu besichtigen. In Sten-

dal, auf den Spuren der Bismarck’s.

Auch bürgerlichen Besuchern stand es, freilich im Rahmen einer Führung, zur Kaiserzeit bereits

offen. Um die vorige Jahrhundertwende galt das kaiserliche Jagdschloss im Tudor-Stil in der Colbitz-

Letzlinger Heide als die touristische Attraktion schlechthin. Die zu den Ginsterheiden gehörige Heide

gilt übrigens als das größte unbewohnte Gebiet Deutschlands.

Von 1997 bis 2001 wurde das einzige in Sachsen-Anhalt erhaltene Hohenzollernschloss beispiel-

haft saniert. Die ursprünglich im 16. Jahrhundert errichtete alte „Hirschburg“ war ab 1843 auf

Anordnung des preußischen Königs Friedrich Wilhelm IV. gründlich baulich im Stile der Neogotik

instand gesetzt und umgebaut worden, um es als standesgemäße Unterkunft anlässlich der Hofjag-

den nutzen zu können. Eine Tradition, die bereits 1912 unter Kaiser Wilhelm II. wieder zu Ende ging.

Fakt ist: Sie alle waren hier und nächtigten mit ihrer Entourage im Jagdschloss: Die brandenburgi-

schen Kurfürsten, die preußischen Könige und deutschen Kaiser und, natürlich, auch Otto von Bis-

marck! Eine Dauerausstellung informiert im Schloss über die Jagd in der Region. Im Schloss Res-

taurant „Kaiserhof“ wird für das leibliche Wohl gesorgt, im Kavaliershaus residieren Hotelgäste.

Heute gehört das Schloss der Stiftung Dome und Schlösser in Sachsen-Anhalt. Dem Schloss

gegenüber befindet sich die 1858 bis 1861 ebenfalls im Stil der englischen Tudorkirchen als Back-

steinbau errichtete Schlosskirche. Letzlingen, Ortsteil von Gardelegen, liegt etwa 50 Kilometer nörd-

lich von Magdeburg direkt an der Bundesstraße 71.

Herebord von Bismarck, the Guild

Master of the dress-makers and the

mayor of Stendal, was the first Bis-

marck to enter the history books in

1270. The family soon became one

of the town's patrician families.

The decisive career move came in

1345: Nikolaus von Bismarck was

enfeoffed with Burgstall, making

the family one of the eight noble

families with their seats of power

in mansions in the Altmark, along

with the von der Schulenburgs.

Nikolaus von Bismarck donated

the Gertrauden hospital on the

edge of the town in 1370.

The Colbitz-Letzlinger Heide is a

moor and the largest uninhabited

area in Germany. From the 16th cen-

tury, the electors of Brandenburg

used it as their court hunting ground,

as did the Prussian kings and Ger-

man Kaisers later on. The hunting

lodge in Letzlingen was built between

1843 and 1868 in neo-Gothic style,

and restored between 1997 and

2001. It is the only Hohenzollern resi-

dence in Saxony-Anhalt still stand-

ing. As well as housing a hunting exhi-

bition, the lodge complex is now also

used as a hotel and restaurant and is

open to the public.

Einziges Hohenzollernschloss in Sachsen-Anhalt: Das Letzlinger Jagdschloss

Vom Vorsteher der Gewandschneider-Gilde zum »schlossgesessenen Adel« – eine altmärkische Karriere

Jagdschloss Letzlingen

22 23

Stiftung Dome und Schlösser in Sachsen-Anhalt · Jagdschloss Letzlingen · Schlossstraße 10 39638 Hansestadt Gardelegen / OT Letzlingen · Tel. +49(0)39088 808970 · www.jagdschloss-letzlingen.de

Tourist-Information Hansestadt Stendal · Markt 1 · 39576 Hansestadt Stendal Tel./Fax +49(0)3931 651190/ -651195 · www.stendal-tourist.de

Kultur KulturGenuss GenussÜbernachten im Altstadt Hotel Stendal, Tel.+49(0)3931 69890 www.altstadthotelstendal.de

Romantische Hochzeit i. Jagdschloss Letzlingen, Standesamt Hansestadt Gardelegen, Tel. +49(0)3907 7160 www.gardelegen.de

Aktiv AktivRadtour auf dem Altmarkrundkurs, altmarkrundkurs.de, zum Kunsthof Dahrenstedt (9 km), Galerie, Kunstladen, Gästeappartements, Garten „Kunst & Kultur“, Tel.+49(0)3931 419760 www.kunsthof-dahrenstedt.de

Radtour - Milde-Biese-Aland-Tour in die Hansestadt Gardelegen (20 km) Tel. +49(0)3907 42266 www.gardelegen.de

Altmärkisches Museum, Tel.+49(0)3931 651700, www.altmaerkisches-museum.de Winckelmann Museum mit begehbarem Trojanischem Pferd, Tel.+49(0)3931 215226www.winckelmann-gesellschaft.com

Gartenträume Sachsen-Anhalt – Wallanlagen Hansestadt Gardelegen der wohl schönste Gartenträume-Spazierweg, Führungen auf Anfrage, Tel.+49(0)3907 42266 www.gardelegen.de

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RathausTangermünder Tor Jagdschloss

Hansestadt Stendal

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Where “Heaven and Hell” meet

No end of joy

Das sind Textzeilen von Gardelegens großem Sohn Otto Reutter, der in den zwanziger Jahren

des vorigen Jahrhunderts durchaus auch mal aufforderte: „Sei modern...“ Das ist die Hanse-

stadt im Altmarkkreis Salzwedel, an der Bundesstraße 71 gelegen, durchaus.

Die flächenmäßig drittgrößte Stadt Deutschlands wurde 1196 erstmals urkundlich erwähnt.

Seit 1314 wurde hier nachweislich das Garley-Bier gebraut, welches damit den weltweit ältesten,

noch heute benutzten, Markennamen besitzt. Vor dem Dreißigjährigen Krieg gab es in Gardele-

gen 250 Häuser, in denen gebraut wurde. Der Bierziese, der damaligen Ausfuhrsteuer, verdank-

te die Stadt, die auch zu den Rolandstädten gehört, ihren bald sichtbaren Reichtum. Eines der

repräsentativen Vortore, die damals entstanden, ist das heute zu den Wallanlagen gehörende

beeindruckende Salzwedeler Tor, das verschiedenen Vereinen als Domizil dient. Nach 1880, also

nach dem erfolgten Rückbau der Befestigungswälle, gestaltete die Stadt durch die Anpflanzung

einer doppelreihigen Lindenallee eine Promenade, die heute noch auf einer Länge von 2,5 km

existiert und zu den „Gartenträume – Historische Parks in Sachsen-Anhalt“ gehört.

Einen Rundgang durch Gardelegen sollte man an dem 1241 erstmals als Kauf- und Schau-

haus erwähnten Rathaus beginnen. Durch die Markt- und Sandstraße sowie die Notpforte wer-

den die 2006 sanierten Wallanlagen erreicht. Die Nikolaikirche am Holzmarkt, ein Gebäude

der Backsteingotik, dass seit dem 2. Weltkrieg Ruine ist, dient heute als Ort für Konzerte.

The Hanseatic town of Gardelegen, which

was first mentioned in a document in the

year 1196, experienced an economic

upturn in the Middle Ages thanks to beer

brewing. Garley beer has been brewed

here under that name since 1314, mak-

ing it the oldest brand name in the world

that is still in use up to the present day.

One sight that is particularly worth see-

ing is the ramparts with the impressive

Salzewedel Gate, which are now part of

the “Garden Dreams – Historical Parks in

Saxony-Anhalt” tourism network. The his-

torical town centre of Gardelegen will

whet your appetite for discovery.

According to a legend, homesick high-

landers who lived here wanted to

bring some of the Scottish highlands

to the flat Altmark. However, since

the infamous Scottish stinginess won

out over homesickness, all that arose

were the small hills around Zichtau,

which turned the area into “Scotland

in the Altmark”. The Zichtau estate is

surrounded by a magnificent hiking

area, where you can visit a thou-

sand-year-old oak and the “Heaven

and Hell" ravine. A descendant of

Field Marshall Blücher is the current

owner of the Zichtau estate, which is

now also home to the Saxony-Anhalt

Garden Academy.

Zi

ch

ta

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Ga

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eg

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Wo »Himmel und Hölle« aufeinandertreffen»Und so kommen wir aus der Freude gar nicht raus.«

Hansestadt Gardelegen Gut Zichtau

24 25

Tourist-Information Hansestadt Gardelegen · Rathausplatz 10 · 39638 Hansestadt GardelegenTel./Fax +49(0)3907 42266 oder -19433 / -7564 · www.gardelegen.de

Zichtau blüht GmbH · Am Gutshof 2 · 39638 Gardelegen / OT ZichtauTel. +49(0)39085 305 · www.gut-zichtau.de

Kultur AktivHistorisches Rathaus mit Rolandstatue Straße der Romanik - Dorfkirche Wiepke Tel.+49(0)3907 42266 · www.gardelegen.deGartenlandschaft Altmark - Mühlengarten Seethen · Anfrage- Tel.+49(0)39084 70062

Radtour - Milde-Biese-Aland- Tour nach Kalbe (15 km) Tel. +49(0)39080 97122 www.stadt-kalbe-milde.de

Kultur Genuss Altmärker Kulinarium, regiona- le Küche i. Gasthof »Zu den Linden« in Immekath Tel.+49(0)3909 41098 · www.gasthof-zudenlinden.de

Aktiv Radtour auf dem Altmarkrundkurs, altmarkrundkurs.de, nach Klötze (8 km) · Tel. +49(0)3909 403117 www.stadt-kloetze.de

Seminare in Theorie und Praxis zur Pflege von historischen Parks und Gärten · Tel. +49(0)157 36888488www.gartenakademie-sachsen-anhalt.de

Salzwedeler Tor Rathaus mit Roland Seminarhaus

Bismarck Geheimtipp Bismarck Turm Salzwedel, 1899-1900 erbaut, Gedenk- u. Aussichtsturm (5 km südl. an d. B 248), Tel. +49(0)3901 2996 www.urania-salzwedel.de

Kein Geringerer als Theodor Fontane suchte sich den auf dem Gut Zichtau beheimateten preußi-

schen Offizier Ludwig Karl Alexander von Alvensleben (1778-1842) als eine seiner Hauptfiguren in

seinem Roman „Schach von Wuthenow“ aus. Der Gardelegener Ortsteil Zichtau ist zum Einen

durch die nach 1817 auf Veranlassung von Johann Wilhelm Christian Solbrig aufgeforsteten Hell-

berge geprägt, zum Anderen zieht es die Wanderer unter den Besuchern auch gern nördlich. Hier

treffen sie auf die tausendjährige Eiche und die Schlucht „Himmel und Hölle“.

Zichtau, zwischen den Zichtauer Bergen und dem Hellberge gelegen, gilt als das Zentrum

der „altmärkischen Schweiz“. Vom südlich gelegenen Stakenberg erhält man eine wundervolle

Sicht über die Altmark. Das Zichtauer Gut befand sich seit 1466 im Besitz der Familie von

Alvensleben, die es 1811 an den Kreisamtmann Johann Wilhelm Christian Solbrig verkaufte.

Der auf Betreiben Solbrigs um 1820 am Gutshaus angelegte große Landschaftspark fand sei-

nerzeit überregionale Beachtung.

Die Zichtauer Dorfkirche stammt aus dem 16. Jahrhundert. Nach einer wechselvollen

Geschichte erwarb Mitte der neunziger Jahre Hasso von Blücher das Gut Zichtau zurück und

saniert es schrittweise seit 2009. Inzwischen hat auf dem Gutshof die g enakademie Sachsen-ART

Anhalt ein ständiges Domizil gefunden, die sich die Erhaltung und Entwicklung von historischen

Parks und Gärten zum Ziel gesetzt hat. Das Gut und der Park bieten Raum für Veranstaltungen

und Ausstellungen.

Page 27: Prospekt 'Bismarck's Land' - Tourismusverband …shop.altmarktourismus.de/data/datenblatt_0000023_1.pdf · Stendaler-Burgstaller Linie bis 1562, Schultheiß zu Stendal Otto Eduard

Where “Heaven and Hell” meet

No end of joy

Das sind Textzeilen von Gardelegens großem Sohn Otto Reutter, der in den zwanziger Jahren

des vorigen Jahrhunderts durchaus auch mal aufforderte: „Sei modern...“ Das ist die Hanse-

stadt im Altmarkkreis Salzwedel, an der Bundesstraße 71 gelegen, durchaus.

Die flächenmäßig drittgrößte Stadt Deutschlands wurde 1196 erstmals urkundlich erwähnt.

Seit 1314 wurde hier nachweislich das Garley-Bier gebraut, welches damit den weltweit ältesten,

noch heute benutzten, Markennamen besitzt. Vor dem Dreißigjährigen Krieg gab es in Gardele-

gen 250 Häuser, in denen gebraut wurde. Der Bierziese, der damaligen Ausfuhrsteuer, verdank-

te die Stadt, die auch zu den Rolandstädten gehört, ihren bald sichtbaren Reichtum. Eines der

repräsentativen Vortore, die damals entstanden, ist das heute zu den Wallanlagen gehörende

beeindruckende Salzwedeler Tor, das verschiedenen Vereinen als Domizil dient. Nach 1880, also

nach dem erfolgten Rückbau der Befestigungswälle, gestaltete die Stadt durch die Anpflanzung

einer doppelreihigen Lindenallee eine Promenade, die heute noch auf einer Länge von 2,5 km

existiert und zu den „Gartenträume – Historische Parks in Sachsen-Anhalt“ gehört.

Einen Rundgang durch Gardelegen sollte man an dem 1241 erstmals als Kauf- und Schau-

haus erwähnten Rathaus beginnen. Durch die Markt- und Sandstraße sowie die Notpforte wer-

den die 2006 sanierten Wallanlagen erreicht. Die Nikolaikirche am Holzmarkt, ein Gebäude

der Backsteingotik, dass seit dem 2. Weltkrieg Ruine ist, dient heute als Ort für Konzerte.

The Hanseatic town of Gardelegen, which

was first mentioned in a document in the

year 1196, experienced an economic

upturn in the Middle Ages thanks to beer

brewing. Garley beer has been brewed

here under that name since 1314, mak-

ing it the oldest brand name in the world

that is still in use up to the present day.

One sight that is particularly worth see-

ing is the ramparts with the impressive

Salzewedel Gate, which are now part of

the “Garden Dreams – Historical Parks in

Saxony-Anhalt” tourism network. The his-

torical town centre of Gardelegen will

whet your appetite for discovery.

According to a legend, homesick high-

landers who lived here wanted to

bring some of the Scottish highlands

to the flat Altmark. However, since

the infamous Scottish stinginess won

out over homesickness, all that arose

were the small hills around Zichtau,

which turned the area into “Scotland

in the Altmark”. The Zichtau estate is

surrounded by a magnificent hiking

area, where you can visit a thou-

sand-year-old oak and the “Heaven

and Hell" ravine. A descendant of

Field Marshall Blücher is the current

owner of the Zichtau estate, which is

now also home to the Saxony-Anhalt

Garden Academy.

Zi

ch

ta

u

Ga

rd

el

eg

en

Wo »Himmel und Hölle« aufeinandertreffen»Und so kommen wir aus der Freude gar nicht raus.«

Hansestadt Gardelegen Gut Zichtau

24 25

Tourist-Information Hansestadt Gardelegen · Rathausplatz 10 · 39638 Hansestadt GardelegenTel./Fax +49(0)3907 42266 oder -19433 / -7564 · www.gardelegen.de

Zichtau blüht GmbH · Am Gutshof 2 · 39638 Gardelegen / OT ZichtauTel. +49(0)39085 305 · www.gut-zichtau.de

Kultur AktivHistorisches Rathaus mit Rolandstatue Straße der Romanik - Dorfkirche Wiepke Tel.+49(0)3907 42266 · www.gardelegen.deGartenlandschaft Altmark - Mühlengarten Seethen · Anfrage- Tel.+49(0)39084 70062

Radtour - Milde-Biese-Aland- Tour nach Kalbe (15 km) Tel. +49(0)39080 97122 www.stadt-kalbe-milde.de

Kultur Genuss Altmärker Kulinarium, regiona- le Küche i. Gasthof »Zu den Linden« in Immekath Tel.+49(0)3909 41098 · www.gasthof-zudenlinden.de

Aktiv Radtour auf dem Altmarkrundkurs, altmarkrundkurs.de, nach Klötze (8 km) · Tel. +49(0)3909 403117 www.stadt-kloetze.de

Seminare in Theorie und Praxis zur Pflege von historischen Parks und Gärten · Tel. +49(0)157 36888488www.gartenakademie-sachsen-anhalt.de

Salzwedeler Tor Rathaus mit Roland Seminarhaus

Bismarck Geheimtipp Bismarck Turm Salzwedel, 1899-1900 erbaut, Gedenk- u. Aussichtsturm (5 km südl. an d. B 248), Tel. +49(0)3901 2996 www.urania-salzwedel.de

Kein Geringerer als Theodor Fontane suchte sich den auf dem Gut Zichtau beheimateten preußi-

schen Offizier Ludwig Karl Alexander von Alvensleben (1778-1842) als eine seiner Hauptfiguren in

seinem Roman „Schach von Wuthenow“ aus. Der Gardelegener Ortsteil Zichtau ist zum Einen

durch die nach 1817 auf Veranlassung von Johann Wilhelm Christian Solbrig aufgeforsteten Hell-

berge geprägt, zum Anderen zieht es die Wanderer unter den Besuchern auch gern nördlich. Hier

treffen sie auf die tausendjährige Eiche und die Schlucht „Himmel und Hölle“.

Zichtau, zwischen den Zichtauer Bergen und dem Hellberge gelegen, gilt als das Zentrum

der „altmärkischen Schweiz“. Vom südlich gelegenen Stakenberg erhält man eine wundervolle

Sicht über die Altmark. Das Zichtauer Gut befand sich seit 1466 im Besitz der Familie von

Alvensleben, die es 1811 an den Kreisamtmann Johann Wilhelm Christian Solbrig verkaufte.

Der auf Betreiben Solbrigs um 1820 am Gutshaus angelegte große Landschaftspark fand sei-

nerzeit überregionale Beachtung.

Die Zichtauer Dorfkirche stammt aus dem 16. Jahrhundert. Nach einer wechselvollen

Geschichte erwarb Mitte der neunziger Jahre Hasso von Blücher das Gut Zichtau zurück und

saniert es schrittweise seit 2009. Inzwischen hat auf dem Gutshof die g enakademie Sachsen-ART

Anhalt ein ständiges Domizil gefunden, die sich die Erhaltung und Entwicklung von historischen

Parks und Gärten zum Ziel gesetzt hat. Das Gut und der Park bieten Raum für Veranstaltungen

und Ausstellungen.

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Nuns as part of the package

A manor as a mirror of German history

Der Tausch war ohnehin unbeliebt. Aber was blieb angesichts landesherrlicher Übermacht den Brü-

dern Heinrich und Friedrich von Bismarck 1562 anderes übrig, als ihm zuzustimmen: Burgstall

gegen Schönhausen, Fischbeck und Kloster Krevese. Nun hatte man aber auch noch 40 Nonnen

lebenslang mit Naturalien und Wohnraum zu versorgen. Erst als 1602 die letzte Nonne starb, konn-

ten die Bismarcks frei über ihren Besitz verfügen. Freilich nicht mehr Friedrich, der bereits vorher

seine Ruhe vor dem Altar der Klosterkirche fand. Auf diesen Friedrich von Bismarck gehen übrigens

alle heute lebenden Bismarck’s zurück.

Lange war dank fehlender Quellen nur wenig über die Geschichte des Benediktinerinnenklos-

ters bekannt. Das Archiv verschwand nach der Säkularisierung des Klosters 1540 spurlos. Erst als

1932 im Archiv des Ritterguts Briest etliche Urkunden zur Gründung des Klosters gefunden wur-

den, kam Licht ins Dunkel des Anfangs.

Nun weiß man, dass um 1200 vom Grafen Albrecht von Osterburg durch die Stiftung einer Kir-

che und deren Ausstattung mit Land der entscheidende Anstoß zur Gründung des der Gottesmutter

und dem heiligen Quirinius geweihten Klosters getan wurde. Mit der Ankunft der Bismarck’s

begann ein Jahrzehnte dauernder Streit mit den in Krumke sitzenden von Redern um verbriefte

Rechte und feudale Einnahmen, der schließlich 1589 im Mord Daniel von Rederns an Abraham

von Bismarck gipfelte. Ungeachtet dessen begann 1602 in der Ägide der Bismarck’s die Umwand-

lung des Klosterhofs in ein erfolgreiches Rittergut.

Pantaleon von Bismarck ließ auf den Grundmauern des Klostergebäudes nach 1600 ein

erstes Herrenhaus errichten. Im bald folgenden Dreißigjährigen Krieg gaben sich die

Truppen der verschiedenen Lager die Klinke in die Hand: Dänen, Böhmer, die Truppen

der katholischen Liga. Sie alle kamen und plünderten. Es heißt, Wallenstein sei hier

gewesen, Tilly habe unter der heute noch bestehenden Tilly-Eiche geschlafen.

Dorf und Herrenhaus machten zum Ende des Krieges durch die wiederholten

Brandschatzungen einen mehr als erbärmlichen Eindruck. 1636 schrieb Christoph von

Bismarck: „Zu Crevese ist alles zerstört worden, daß es Kindeskinder wohl beseufzen

werden.“ Es dauert tatsächlich fast neunzig Jahre, ehe die Schäden des Krieges bewältigt

scheinen. 1725 steht das heutige barocke Herrenhaus, ein zweistöckiger Putzbau von elf

Achsen. Bauherr ist Christoph-Georg von Bismarck, Direktor der Altmark im Dienst des

preußischen Königs. Nach 1813 wurde das Gut samt Herrenhaus an die ehemals

dienstpflichtigen Bauern verkauft, die es 1819 an den Landrat Alexander von Jagow,

ebenfalls Mitglied der acht schlossgesessenen Adelsfamilien, weiter verkauften. Unter

Jagow wurde das Herrenhaus zur Dreiflügelanlage ausgebaut. 1860 schließlich

übernahm die bürgerliche Familie Brückner aus Calbe an der Saale die Bewirtschaftung.

Das Haus erhielt, dem Zeitgeschmack entsprechend, nun einen Wintergarten.

Nach 1945 diente die Anlage verschiedenen sozialen Zwecken, schließlich als

Polytechnische Oberschule. Seit 2003 ist das Herrenhaus wieder in Privatbesitz, dient als

Wohnhaus, als Designatelier, als Stätte kultureller Begegnungen und steht für

angemeldete Führungen offen.

The exchange in 1562 was perfect:

the Bismarcks had to leave their

beloved ancestral home of Burgstall

at sovereign behest, and were

instead given the Krevese Convent,

among other estates, which was to

serve as their future home on the

condition that they would provide

the 40 nuns of the convent with

accommodation and natural pro-

duce for the rest of their lives. Thus,

it was not until 1602, after the

last nun had passed away, that

they could begin converting the

convent into a manor.

The first manor house built in 1600, soon fell

victim to the plundering and pillaging of the

Thirty Years' War, as did the village of Krevese.

It was not until ninety years later that the rav-

ages of war were redressed. A new manor

house was built in 1725, a Baroque building

that was extended into a three-winged com-

plex after 1819. Following the end of the Sec-

ond World War in 1945, the owners were dis-

possessed. The manor was initially used as a

Russian military hospital and later as a poly-

technic secondary school. The manor returned

to private ownership in 2003 and is now used

as a residence and design studio, as well as a

cultural meeting place.

Park und Herrenhaus

Nonnen im Gepäck

Genuss Weihnachtsmarkt „Zauber des Advents“, Familienweihnachtsmarkt am Sa. vor dem 1. Advent in Klosterkirche u. auf dem Gutshof, Tel.+49(0)3937 250692 www.atelier-offen.de ·

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Ein Herrenhaus als Spiegel deutscher Geschichte

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Nuns as part of the package

A manor as a mirror of German history

Der Tausch war ohnehin unbeliebt. Aber was blieb angesichts landesherrlicher Übermacht den Brü-

dern Heinrich und Friedrich von Bismarck 1562 anderes übrig, als ihm zuzustimmen: Burgstall

gegen Schönhausen, Fischbeck und Kloster Krevese. Nun hatte man aber auch noch 40 Nonnen

lebenslang mit Naturalien und Wohnraum zu versorgen. Erst als 1602 die letzte Nonne starb, konn-

ten die Bismarcks frei über ihren Besitz verfügen. Freilich nicht mehr Friedrich, der bereits vorher

seine Ruhe vor dem Altar der Klosterkirche fand. Auf diesen Friedrich von Bismarck gehen übrigens

alle heute lebenden Bismarck’s zurück.

Lange war dank fehlender Quellen nur wenig über die Geschichte des Benediktinerinnenklos-

ters bekannt. Das Archiv verschwand nach der Säkularisierung des Klosters 1540 spurlos. Erst als

1932 im Archiv des Ritterguts Briest etliche Urkunden zur Gründung des Klosters gefunden wur-

den, kam Licht ins Dunkel des Anfangs.

Nun weiß man, dass um 1200 vom Grafen Albrecht von Osterburg durch die Stiftung einer Kir-

che und deren Ausstattung mit Land der entscheidende Anstoß zur Gründung des der Gottesmutter

und dem heiligen Quirinius geweihten Klosters getan wurde. Mit der Ankunft der Bismarck’s

begann ein Jahrzehnte dauernder Streit mit den in Krumke sitzenden von Redern um verbriefte

Rechte und feudale Einnahmen, der schließlich 1589 im Mord Daniel von Rederns an Abraham

von Bismarck gipfelte. Ungeachtet dessen begann 1602 in der Ägide der Bismarck’s die Umwand-

lung des Klosterhofs in ein erfolgreiches Rittergut.

Pantaleon von Bismarck ließ auf den Grundmauern des Klostergebäudes nach 1600 ein

erstes Herrenhaus errichten. Im bald folgenden Dreißigjährigen Krieg gaben sich die

Truppen der verschiedenen Lager die Klinke in die Hand: Dänen, Böhmer, die Truppen

der katholischen Liga. Sie alle kamen und plünderten. Es heißt, Wallenstein sei hier

gewesen, Tilly habe unter der heute noch bestehenden Tilly-Eiche geschlafen.

Dorf und Herrenhaus machten zum Ende des Krieges durch die wiederholten

Brandschatzungen einen mehr als erbärmlichen Eindruck. 1636 schrieb Christoph von

Bismarck: „Zu Crevese ist alles zerstört worden, daß es Kindeskinder wohl beseufzen

werden.“ Es dauert tatsächlich fast neunzig Jahre, ehe die Schäden des Krieges bewältigt

scheinen. 1725 steht das heutige barocke Herrenhaus, ein zweistöckiger Putzbau von elf

Achsen. Bauherr ist Christoph-Georg von Bismarck, Direktor der Altmark im Dienst des

preußischen Königs. Nach 1813 wurde das Gut samt Herrenhaus an die ehemals

dienstpflichtigen Bauern verkauft, die es 1819 an den Landrat Alexander von Jagow,

ebenfalls Mitglied der acht schlossgesessenen Adelsfamilien, weiter verkauften. Unter

Jagow wurde das Herrenhaus zur Dreiflügelanlage ausgebaut. 1860 schließlich

übernahm die bürgerliche Familie Brückner aus Calbe an der Saale die Bewirtschaftung.

Das Haus erhielt, dem Zeitgeschmack entsprechend, nun einen Wintergarten.

Nach 1945 diente die Anlage verschiedenen sozialen Zwecken, schließlich als

Polytechnische Oberschule. Seit 2003 ist das Herrenhaus wieder in Privatbesitz, dient als

Wohnhaus, als Designatelier, als Stätte kultureller Begegnungen und steht für

angemeldete Führungen offen.

The exchange in 1562 was perfect:

the Bismarcks had to leave their

beloved ancestral home of Burgstall

at sovereign behest, and were

instead given the Krevese Convent,

among other estates, which was to

serve as their future home on the

condition that they would provide

the 40 nuns of the convent with

accommodation and natural pro-

duce for the rest of their lives. Thus,

it was not until 1602, after the

last nun had passed away, that

they could begin converting the

convent into a manor.

The first manor house built in 1600, soon fell

victim to the plundering and pillaging of the

Thirty Years' War, as did the village of Krevese.

It was not until ninety years later that the rav-

ages of war were redressed. A new manor

house was built in 1725, a Baroque building

that was extended into a three-winged com-

plex after 1819. Following the end of the Sec-

ond World War in 1945, the owners were dis-

possessed. The manor was initially used as a

Russian military hospital and later as a poly-

technic secondary school. The manor returned

to private ownership in 2003 and is now used

as a residence and design studio, as well as a

cultural meeting place.

Park und Herrenhaus

Nonnen im Gepäck

Genuss Weihnachtsmarkt „Zauber des Advents“, Familienweihnachtsmarkt am Sa. vor dem 1. Advent in Klosterkirche u. auf dem Gutshof, Tel.+49(0)3937 250692 www.atelier-offen.de ·

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Ein Herrenhaus als Spiegel deutscher Geschichte

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The Krevese “Four-Periods Park”

The convent church with one of the most important Baroque village organs in Europe

Der Kreveser »Vier-Zeiten«-Park

Die Klosterkirche mit einer der bedeutendsten barocken Dorforgeln in Europa

Der vormals barocke Park wurde zu Beginn des 19. Jahrhunderts als romantischer

englischer Landschaftsgarten umgestaltet. Sichtachsen, Teiche, Baumgruppen wurden

neu angelegt. Vieles davon wurde in den Jahren nach 1945 nicht mehr gepflegt, Teile des

Parks anders genutzt. Mit den heutigen Besitzern ist wieder ein neuer, gestaltender Geist

eingezogen. Der Kübelpflanzengarten mit seinen exotischen Pflanzen zeugt davon, der auf

dem Gelände hinter dem Herrenhaus, dem ehemaligen Appellplatz der Polytechnischen

Oberschule, entstanden ist.

Die Kreveser Hausherren verfolgen einen interessanten Gesamtplan, der ihnen

sowohl eigene Bereiche des Geländes zugesteht, als auch den eigentlichen Park interes-

sierten Besuchern für Spaziergänge frei gibt. Das Konzept bezieht die vier hauptsächlichen

Zeiten der Entstehung des Parks ein, wie er sich heute darstellt: Da kommt der barocke

Lindendom zur Geltung, ebenso wie die alten Solitärbäume. Aber auch die Baumgruppen

und Solitärpflanzen des englischen Landschaftsgartens mit seinen großen Sichtachsen

werden wieder in Szene gesetzt, gleichermaßen der DDR-Appellplatz sowie die nach der

Wende durch Verwilderung entstandene Frühlingsblühergesellschaft. Verstellte Sichtach-

sen wurden wieder ausgelichtet, gezielte Unterholzbepflanzungen verstärken verwischte

Kontraste.

2007 konnte der Garten als einer der international 27 besten Gärten im Band „Inter-

nationale Beispiele zur Gartenarchitektur - Die besten Gärten 2007“ platziert und veröf-

fentlicht werden. Zu den Tagen der „Gartenlandschaft Altmark“ gibt es Parkführungen.

Anlässlich von Autorenlesungen bringen Autoren ihre Texte an schönen Tagen auch im

Park zu Gehör.

Vom Benediktinerinnenkloster Krevese sind nach der Umgestaltung von 1600

lediglich die Klosterkirche Sankt Marien im Holze zu Krevese und ein mittelalterli-

ches Speichergebäude im Park geblieben. Die um 1200 erbaute spätromanische

Kirche ist eine dreischiffige Basilika ohne Querhaus. Die prächtige barocke Aus-

stattung im Inneren besteht aus dem formidablen Kanzelaltar und Epitaphen. Seit

2006 schwebt über den ehemaligen Grabgewölbe der Bismarck’s im südlichen Sei-

tenschiff ein restaurierter Taufengel. 1598 wurde der Fachwerkturm auf das westli-

che Joch aufgesetzt, 1707 mit Schweifhaube und offener Laterne ergänzt.

Nach den Verwüstungen des Dreißigjährigen Krieges, vor denen auch die Patro-

natskirche nicht verschont blieb, ließ Christoph-Georg von Bismarck die Kirche res-

taurieren und stiftete, gemeinsam mit seiner Gattin Anna Elisabeth von Katte, 1721

eine bemerkenswerte Orgel, die der Arp-Schnittger-Schüler Anton Heinrich Gan-

sen aus Salzwedel baute. Die kleine Orgel mit 12 Registern zählt heute zu den

bedeutensten Dorforgeln in Europa.

Das historische Orgelwerk ist noch fast original erhalten und lässt darum die

Werke der großen Barockkomponisten, Bach, Händel, Telemann, Buxtehude oder

Pachelbel, Faschs so klingen, wie sie seinerzeit gehört wurden. Das fast authenti-

sche barocke Klangbild der Orgel zieht jedes Jahr zum Kreveser Orgelsommer zahl-

reiche Besucher an. Georg Achatz von Bismarck ließ die Innenausstattung der Kir-

che 1745 um eine barocke Patronatsloge sowie einen Rokokoaltar erweitern.

The current owners want to open up the

park to the public. The concept is based on

the four different periods that have shaped

the garden and the park; the visible remains

of the Baroque garden design, the present-

able relics of the English landscape garden,

the legacies of the GDR era, including the

spring flower colony that sprung up when

the park became overgrown after German

Reunification. This concept made them one

of the 27 best gardens internationally in

2007, and they were published in the volume

“International Examples of Garden Archi-

tecture – the Best Private plots of 2007”.

The late-romantic former convent church, St.

Marienthal Abbey, was built in and around the year

1200. After the destruction caused during the Thirty

Years’ War, its interior was decorated in Baroque

style. The village organ, with its authentic Baroque

acoustic pattern, is a particularly special treasure.

This instrument has been preserved in almost its

original condition and attracts many visitors to

every Krevese “Organ Summer”.

29

Herrenhaus Krevese · Atelier offen · Gutshof 7 · 39606 Hansestadt Osterburg / OT KreveseTel./Fax +49(0)3937 250692/ -250693 · [email protected] · www.atelier-offen.de

Kultur Kreveser Orgelsommer von Juni bis September jeweils am 1. Samstag im Monat, Führungen auf Anfrage: Atelier offen, Tel. +49(0)3937 250692

Kultur Kulturstückchen im Herrenhaus Krevese Lose Veranstaltungsreihe, Gruppenführungen im Herren- haus mit Parkanlage und Klosterkirche auf Voranmeldung Tel. +49(0)3937 250692 · www.atelier-offen.de

Kanzelaltar

Gansen-Orgel

Klosterkirche

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Aktiv Altmärkisches Wandernest Seehausen „Seehauser Försterweg“ (18 km) Tel. 393 +49(0) 86 54783 · www.stadt-seehausen.de Landsparziergang (15 km) von Osterburg n. Krevese zurück über Schliecks- dorf, durch den Krumker Park bis zum Flussbad Biese · www.osterburg.de

Kübelpflanzengarten

Page 31: Prospekt 'Bismarck's Land' - Tourismusverband …shop.altmarktourismus.de/data/datenblatt_0000023_1.pdf · Stendaler-Burgstaller Linie bis 1562, Schultheiß zu Stendal Otto Eduard

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The Krevese “Four-Periods Park”

The convent church with one of the most important Baroque village organs in Europe

Der Kreveser »Vier-Zeiten«-Park

Die Klosterkirche mit einer der bedeutendsten barocken Dorforgeln in Europa

Der vormals barocke Park wurde zu Beginn des 19. Jahrhunderts als romantischer

englischer Landschaftsgarten umgestaltet. Sichtachsen, Teiche, Baumgruppen wurden

neu angelegt. Vieles davon wurde in den Jahren nach 1945 nicht mehr gepflegt, Teile des

Parks anders genutzt. Mit den heutigen Besitzern ist wieder ein neuer, gestaltender Geist

eingezogen. Der Kübelpflanzengarten mit seinen exotischen Pflanzen zeugt davon, der auf

dem Gelände hinter dem Herrenhaus, dem ehemaligen Appellplatz der Polytechnischen

Oberschule, entstanden ist.

Die Kreveser Hausherren verfolgen einen interessanten Gesamtplan, der ihnen

sowohl eigene Bereiche des Geländes zugesteht, als auch den eigentlichen Park interes-

sierten Besuchern für Spaziergänge frei gibt. Das Konzept bezieht die vier hauptsächlichen

Zeiten der Entstehung des Parks ein, wie er sich heute darstellt: Da kommt der barocke

Lindendom zur Geltung, ebenso wie die alten Solitärbäume. Aber auch die Baumgruppen

und Solitärpflanzen des englischen Landschaftsgartens mit seinen großen Sichtachsen

werden wieder in Szene gesetzt, gleichermaßen der DDR-Appellplatz sowie die nach der

Wende durch Verwilderung entstandene Frühlingsblühergesellschaft. Verstellte Sichtach-

sen wurden wieder ausgelichtet, gezielte Unterholzbepflanzungen verstärken verwischte

Kontraste.

2007 konnte der Garten als einer der international 27 besten Gärten im Band „Inter-

nationale Beispiele zur Gartenarchitektur - Die besten Gärten 2007“ platziert und veröf-

fentlicht werden. Zu den Tagen der „Gartenlandschaft Altmark“ gibt es Parkführungen.

Anlässlich von Autorenlesungen bringen Autoren ihre Texte an schönen Tagen auch im

Park zu Gehör.

Vom Benediktinerinnenkloster Krevese sind nach der Umgestaltung von 1600

lediglich die Klosterkirche Sankt Marien im Holze zu Krevese und ein mittelalterli-

ches Speichergebäude im Park geblieben. Die um 1200 erbaute spätromanische

Kirche ist eine dreischiffige Basilika ohne Querhaus. Die prächtige barocke Aus-

stattung im Inneren besteht aus dem formidablen Kanzelaltar und Epitaphen. Seit

2006 schwebt über den ehemaligen Grabgewölbe der Bismarck’s im südlichen Sei-

tenschiff ein restaurierter Taufengel. 1598 wurde der Fachwerkturm auf das westli-

che Joch aufgesetzt, 1707 mit Schweifhaube und offener Laterne ergänzt.

Nach den Verwüstungen des Dreißigjährigen Krieges, vor denen auch die Patro-

natskirche nicht verschont blieb, ließ Christoph-Georg von Bismarck die Kirche res-

taurieren und stiftete, gemeinsam mit seiner Gattin Anna Elisabeth von Katte, 1721

eine bemerkenswerte Orgel, die der Arp-Schnittger-Schüler Anton Heinrich Gan-

sen aus Salzwedel baute. Die kleine Orgel mit 12 Registern zählt heute zu den

bedeutensten Dorforgeln in Europa.

Das historische Orgelwerk ist noch fast original erhalten und lässt darum die

Werke der großen Barockkomponisten, Bach, Händel, Telemann, Buxtehude oder

Pachelbel, Faschs so klingen, wie sie seinerzeit gehört wurden. Das fast authenti-

sche barocke Klangbild der Orgel zieht jedes Jahr zum Kreveser Orgelsommer zahl-

reiche Besucher an. Georg Achatz von Bismarck ließ die Innenausstattung der Kir-

che 1745 um eine barocke Patronatsloge sowie einen Rokokoaltar erweitern.

The current owners want to open up the

park to the public. The concept is based on

the four different periods that have shaped

the garden and the park; the visible remains

of the Baroque garden design, the present-

able relics of the English landscape garden,

the legacies of the GDR era, including the

spring flower colony that sprung up when

the park became overgrown after German

Reunification. This concept made them one

of the 27 best gardens internationally in

2007, and they were published in the volume

“International Examples of Garden Archi-

tecture – the Best Private plots of 2007”.

The late-romantic former convent church, St.

Marienthal Abbey, was built in and around the year

1200. After the destruction caused during the Thirty

Years’ War, its interior was decorated in Baroque

style. The village organ, with its authentic Baroque

acoustic pattern, is a particularly special treasure.

This instrument has been preserved in almost its

original condition and attracts many visitors to

every Krevese “Organ Summer”.

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Herrenhaus Krevese · Atelier offen · Gutshof 7 · 39606 Hansestadt Osterburg / OT KreveseTel./Fax +49(0)3937 250692/ -250693 · [email protected] · www.atelier-offen.de

Kultur Kreveser Orgelsommer von Juni bis September jeweils am 1. Samstag im Monat, Führungen auf Anfrage: Atelier offen, Tel. +49(0)3937 250692

Kultur Kulturstückchen im Herrenhaus Krevese Lose Veranstaltungsreihe, Gruppenführungen im Herren- haus mit Parkanlage und Klosterkirche auf Voranmeldung Tel. +49(0)3937 250692 · www.atelier-offen.de

Kanzelaltar

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Aktiv Altmärkisches Wandernest Seehausen „Seehauser Försterweg“ (18 km) Tel. 393 +49(0) 86 54783 · www.stadt-seehausen.de Landsparziergang (15 km) von Osterburg n. Krevese zurück über Schliecks- dorf, durch den Krumker Park bis zum Flussbad Biese · www.osterburg.de

Kübelpflanzengarten

Page 32: Prospekt 'Bismarck's Land' - Tourismusverband …shop.altmarktourismus.de/data/datenblatt_0000023_1.pdf · Stendaler-Burgstaller Linie bis 1562, Schultheiß zu Stendal Otto Eduard

The cradle of German asparagus cultivation

Europe’s oldest boxwood hedge is an attraction in Krumke

1929 gründete der „Spargelprofessor“ August Huchel die erste „Deutsche Spargelhochzuchtgesell-

schaft“. Die bekam bald überregionale Bedeutung, denn viele der heute angebauten Spargelsorten wur-

den hier gezüchtet! Hier, am westlichen Rand der Wische, muss es seinerzeit auch zwischen Slawen und

den ins Land drängenden Deutschen hoch her gegangen sein. Jedenfalls standen zwischen dem 10. und

12. Jahrhundert nordöstlich und westlich der heutigen Altstadt von Osterburg zur Sicherung der Grenze

zwei Burgen. Die Siedlung selbst entwickelte sich um die heutige evangelische Friedhofskapelle Sankt

Martin, die ursprünglich älteste Kirche der Stadt, von der freilich nur noch der Chor erhalten ist, der vom

Bau aus dem 12. Jahrhundert stammt. Zu den ältesten Gebäuden der Stadt zählt auch die als romani-

sche Feldsteinbasilika um 1188 entstandene, später als gotische Hallenkirche umgebaute Sankt Nicolai-

kirche. Sehenswert ist das Kreismuseum, ein zweigeschossiger Fachwerkbau. Und natürlich gibt es im

Museum auch ein „Spargelzimmer“, dass der Arbeit der oben beschriebenen Gesellschaft gewidmet ist.

Die Nachbargemeinde Iden bestand schon um 530 als Siedlung. Das Gutshaus wurde Ende des 18.

Jahrhunderts errichtet, der imposante Taubenturm stammt aus spätbarocker Zeit. Der Gutshof gehört

als Zentrum für Tierhaltung und Technik zur Landesanstalt für Landwirtschaft und Gartenbau. Im

Buxarium in Iden, dem Kompetenzzentrum für Buchsbaum in der Altmark, kann man fachkundige

Führungen und praktische Unterweisung zum Thema Buchsbaum erleben. Es enthält 150 verschiede-

ne freilandtaugliche Buchsbaumsorten und etwa 45 ältere Solitäre.

Near the Hanseatic town of Oster-

burg lies Krumke Park. This park

was designed in the style of an Eng-

lish landscape garden and is part of

the “Garden Dreams – Historical

Parks in Saxony-Anhalt” tourism

network.

Among the particular attrac-

tions offered by the park is the one

hundred-metre long and five-metre

high boxwood hedge, which, at 300

years old, is the oldest boxwood

hedge in Europe and is part of the

permanent exhibition, “Love for the

boxwood”. The park is home to

many valuable trees and shrubs.

The half-timbered buildings in

Osterburg's historical town centre

have been restored with great

attention to detail. In Germany, the

town on the western edge of the

Altmärkische Wische area is

known as the "cradle of German

asparagus cultivation". This is

where the most frequently culti-

vated varieties of asparagus come

from today. The municipal area is

home to two boxwood competence

centres: the permanent exhibition

“Out of love for the boxwood” in the

“Garden Dreams” park in Krumke,

and the Buxarium in the neigh-

bouring municipality of Iden.

Europas älteste Buchsbaumhecke

30 31

Stadt- und Tourist-Information Osterburg · Großer Markt 10 · 39606 Hansestadt Osterburg Tel. +49(0)3937 895012/ -895310 · www.osterburg.de

Stadt- und Tourist-Information Osterburg · Großer Markt 10 · 39606 Hansestadt Osterburg Tel. +49(0)3937 895012/ -895310 · www.osterburg.de

Die Wiege des deutschen Spargelanbaus

Krumke Osterburg/Iden

Kultur KulturGenuss Kavaliershaus und Café im Schlosspark Tel. +49(0)3937 2239405 oder +49(0)173 9485184 www.kavaliershauskrumke.de

Aktiv Pferdesportzentrum Krumke Reitsport-, Zucht- u. Dressurveranst.www.reitverein-krumke.jimdo.com

Heiraten im historischen Ambiente im Schloss Tel. +49(0)3937 492810 www.schloss-krumke.de

BUXARIUM im Gutspark Iden, Aktionstage, Gruppenführungen nach Voranmeldung, Deutsche Buchsbaumgesellschaft e.V. Tel. +49(0)4231 83685 www.deutsche-buchsbaumgesellschaft.de

Kreismuseum Osterburg Tel.+49(0)3937 83730 www.osterburg.de · Osterburger Literaturtage jährl. im Okt./Nov. Tel.+49(0)3937 895309 · www.bibliothek.osterburg.de

Kr

um

ke

Os

te

rb

ur

g/I

de

n

Schloss Krumke StadtkircheRathaus

Oscar Wilde sagte einmal, dass es die Pflicht jedes Vaters sei, Märchen für seine Kinder zu erfinden.

Der Gartenträume-Park Krumke, nahe der Hansestadt Osterburg gelegen, wäre ein solcher Ort, an

dem Vätern diese Aufgabe auch gelingen könnte: Der Krumker Park lädt mit seiner Welt, die hinter

einem meisterlich geschmiedetem Tor beginnt, in eine andere Zeit. Der Park präsentiert sich heute

im Stil eines englischen Landschaftsgartens, wobei etliche der Architekturen aus der Gründungszeit

erhalten geblieben sind. Darunter das 2006 restaurierte Kavaliershaus, in welchem sich die Park-

gastronomie befindet, die von 1751 stammende Orangerie, das Steinkabinett sowie mehrere baro-

cke Skulpturen.

Bemerkenswert ist der Altbaumbestand des Parks. Als Besuchermagnet erweist sich die einhun-

dert Meter lange und fünf Meter hohe Krumker Buchsbaumhecke, die mit einem Alter von dreihun-

dert Jahren als älteste Buchsbaumhecke Europas gilt. Erstaunlich ist die Menge der dendrologischen

Kostbarkeiten: Blutbuche, Weymoutskiefern, Eiben, Lebensbäume, Trompetenbaum, Sumpfzypres-

sen, Stechpalmen, Jade- und Gingkobaum zählen dazu. Das neogotische Schloss, heute in Privatbe-

sitz, stammt aus dem Jahr 1854. Seit 2012 ist die Dauerausstellung „Aus Liebe zum Buchsbaum“ im

Park und im Steinkabinett Krumke auf 35 dauerhaft angebrachten Tafeln mit 250 Bildern öffentlich

zugänglich. Die Ausstellung lädt ein, sich über die Bedeutung, die Pflege, die Krankheiten, die Ver-

mehrung und die medizinische Bedeutung des beliebten Ziergehölzes zu informierten.

Genuss Regionale Küche Hotel „Gasthof Gose“ Tel. 39328 51418 +49(0)www.hotel-freizeit-gose.de

Page 33: Prospekt 'Bismarck's Land' - Tourismusverband …shop.altmarktourismus.de/data/datenblatt_0000023_1.pdf · Stendaler-Burgstaller Linie bis 1562, Schultheiß zu Stendal Otto Eduard

The cradle of German asparagus cultivation

Europe’s oldest boxwood hedge is an attraction in Krumke

1929 gründete der „Spargelprofessor“ August Huchel die erste „Deutsche Spargelhochzuchtgesell-

schaft“. Die bekam bald überregionale Bedeutung, denn viele der heute angebauten Spargelsorten wur-

den hier gezüchtet! Hier, am westlichen Rand der Wische, muss es seinerzeit auch zwischen Slawen und

den ins Land drängenden Deutschen hoch her gegangen sein. Jedenfalls standen zwischen dem 10. und

12. Jahrhundert nordöstlich und westlich der heutigen Altstadt von Osterburg zur Sicherung der Grenze

zwei Burgen. Die Siedlung selbst entwickelte sich um die heutige evangelische Friedhofskapelle Sankt

Martin, die ursprünglich älteste Kirche der Stadt, von der freilich nur noch der Chor erhalten ist, der vom

Bau aus dem 12. Jahrhundert stammt. Zu den ältesten Gebäuden der Stadt zählt auch die als romani-

sche Feldsteinbasilika um 1188 entstandene, später als gotische Hallenkirche umgebaute Sankt Nicolai-

kirche. Sehenswert ist das Kreismuseum, ein zweigeschossiger Fachwerkbau. Und natürlich gibt es im

Museum auch ein „Spargelzimmer“, dass der Arbeit der oben beschriebenen Gesellschaft gewidmet ist.

Die Nachbargemeinde Iden bestand schon um 530 als Siedlung. Das Gutshaus wurde Ende des 18.

Jahrhunderts errichtet, der imposante Taubenturm stammt aus spätbarocker Zeit. Der Gutshof gehört

als Zentrum für Tierhaltung und Technik zur Landesanstalt für Landwirtschaft und Gartenbau. Im

Buxarium in Iden, dem Kompetenzzentrum für Buchsbaum in der Altmark, kann man fachkundige

Führungen und praktische Unterweisung zum Thema Buchsbaum erleben. Es enthält 150 verschiede-

ne freilandtaugliche Buchsbaumsorten und etwa 45 ältere Solitäre.

Near the Hanseatic town of Oster-

burg lies Krumke Park. This park

was designed in the style of an Eng-

lish landscape garden and is part of

the “Garden Dreams – Historical

Parks in Saxony-Anhalt” tourism

network.

Among the particular attrac-

tions offered by the park is the one

hundred-metre long and five-metre

high boxwood hedge, which, at 300

years old, is the oldest boxwood

hedge in Europe and is part of the

permanent exhibition, “Love for the

boxwood”. The park is home to

many valuable trees and shrubs.

The half-timbered buildings in

Osterburg's historical town centre

have been restored with great

attention to detail. In Germany, the

town on the western edge of the

Altmärkische Wische area is

known as the "cradle of German

asparagus cultivation". This is

where the most frequently culti-

vated varieties of asparagus come

from today. The municipal area is

home to two boxwood competence

centres: the permanent exhibition

“Out of love for the boxwood” in the

“Garden Dreams” park in Krumke,

and the Buxarium in the neigh-

bouring municipality of Iden.

Europas älteste Buchsbaumhecke

30 31

Stadt- und Tourist-Information Osterburg · Großer Markt 10 · 39606 Hansestadt Osterburg Tel. +49(0)3937 895012/ -895310 · www.osterburg.de

Stadt- und Tourist-Information Osterburg · Großer Markt 10 · 39606 Hansestadt Osterburg Tel. +49(0)3937 895012/ -895310 · www.osterburg.de

Die Wiege des deutschen Spargelanbaus

Krumke Osterburg/Iden

Kultur KulturGenuss Kavaliershaus und Café im Schlosspark Tel. +49(0)3937 2239405 oder +49(0)173 9485184 www.kavaliershauskrumke.de

Aktiv Pferdesportzentrum Krumke Reitsport-, Zucht- u. Dressurveranst.www.reitverein-krumke.jimdo.com

Heiraten im historischen Ambiente im Schloss Tel. +49(0)3937 492810 www.schloss-krumke.de

BUXARIUM im Gutspark Iden, Aktionstage, Gruppenführungen nach Voranmeldung, Deutsche Buchsbaumgesellschaft e.V. Tel. +49(0)4231 83685 www.deutsche-buchsbaumgesellschaft.de

Kreismuseum Osterburg Tel.+49(0)3937 83730 www.osterburg.de · Osterburger Literaturtage jährl. im Okt./Nov. Tel.+49(0)3937 895309 · www.bibliothek.osterburg.de

Kr

um

ke

Os

te

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ur

g/I

de

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Schloss Krumke StadtkircheRathaus

Oscar Wilde sagte einmal, dass es die Pflicht jedes Vaters sei, Märchen für seine Kinder zu erfinden.

Der Gartenträume-Park Krumke, nahe der Hansestadt Osterburg gelegen, wäre ein solcher Ort, an

dem Vätern diese Aufgabe auch gelingen könnte: Der Krumker Park lädt mit seiner Welt, die hinter

einem meisterlich geschmiedetem Tor beginnt, in eine andere Zeit. Der Park präsentiert sich heute

im Stil eines englischen Landschaftsgartens, wobei etliche der Architekturen aus der Gründungszeit

erhalten geblieben sind. Darunter das 2006 restaurierte Kavaliershaus, in welchem sich die Park-

gastronomie befindet, die von 1751 stammende Orangerie, das Steinkabinett sowie mehrere baro-

cke Skulpturen.

Bemerkenswert ist der Altbaumbestand des Parks. Als Besuchermagnet erweist sich die einhun-

dert Meter lange und fünf Meter hohe Krumker Buchsbaumhecke, die mit einem Alter von dreihun-

dert Jahren als älteste Buchsbaumhecke Europas gilt. Erstaunlich ist die Menge der dendrologischen

Kostbarkeiten: Blutbuche, Weymoutskiefern, Eiben, Lebensbäume, Trompetenbaum, Sumpfzypres-

sen, Stechpalmen, Jade- und Gingkobaum zählen dazu. Das neogotische Schloss, heute in Privatbe-

sitz, stammt aus dem Jahr 1854. Seit 2012 ist die Dauerausstellung „Aus Liebe zum Buchsbaum“ im

Park und im Steinkabinett Krumke auf 35 dauerhaft angebrachten Tafeln mit 250 Bildern öffentlich

zugänglich. Die Ausstellung lädt ein, sich über die Bedeutung, die Pflege, die Krankheiten, die Ver-

mehrung und die medizinische Bedeutung des beliebten Ziergehölzes zu informierten.

Genuss Regionale Küche Hotel „Gasthof Gose“ Tel. 39328 51418 +49(0)www.hotel-freizeit-gose.de

Page 34: Prospekt 'Bismarck's Land' - Tourismusverband …shop.altmarktourismus.de/data/datenblatt_0000023_1.pdf · Stendaler-Burgstaller Linie bis 1562, Schultheiß zu Stendal Otto Eduard

Kultur GenussAktiv

33

The island and cathedral town of Havelberg in green...

Mythos Bernsteinzimmer. 1716 trafen sich zum „G2-Gipfel“ der russische Zar Peter der Große und der

preußische „Soldatenkönig“ Friedrich Wilhelm I. in Havelberg. Bei dieser Gelegenheit verschenkte der

sparsame Preuße das ihm wegen seiner aufwendigen Pflege leidige Bernsteinzimmer dem russischen

Zaren. Ja, Havelberg birgt manche Überraschung. Am ersten Septemberwochenende beispielsweise

den ebenso legendären Havelberger Pferdemarkt, der Hunderttausende Besucher anlockt. Einstmals

hat man neben den Pferden auch schon mal die Tochter mit unter Dach und Fach gebracht. 2015 war

Havelberg eine Stadt der BUGA. Seither ist sie mit ihren alten neuen Gärten in der Stadt ein Muss für

alle Park- und Gartenfans! Wer die Insel- und Domstadt richtig erleben will, beginnt mit seinem Rund-

gang am architektonisch interessanten „Haus der Flüsse“, dem Natura-2000-Informationszentrum

des Biosphärenreservates Mittelelbe. Vom Steg her haben die Besucher einen wunderbaren Blick auf

Stadtinsel und Dom. Für Familien mit Kindern ist das „Slawendorf“ ein Erlebnisspielplatz, der im

Gedächtnis bleibt. Stadtinsel und Spülinsel mit ihren wasserseitigen bunten Fischskulpturen der ame-

rikanischen Künstlerin Karola Dance sowie der imposante gotische Backsteinbau der Stadtkirche gehö-

ren zu den Sehenswürdigkeiten der alten Hansestadt. Und dann der von weitem beeindruckende, aus

dem späten 12. Jahrhundert stammende Dom St. Marien samt Klosteranlage hoch über der Stadt! Was

für ein Anblick. Hier müssen Sie unbedingt das Prignitz-Museum, den als Kräutergarten gepflegten

Dekaneigarten, den alten Domfriedhof neben dem Wasserturm besuchen!

Die Bismarcks findet man in Havelberg unter den Domherren, beispielsweise Andreas Achatz von Bis-

marck, Domherr zu Havelberg, Erbherr auf Briest und Döbbelin zu Anfang des 18. Jahrhunderts. Und

der Reichskanzler Otto von Bismarck erhielt 1895 Havelbergs Ehrenbürgerwürde.

...is an old hanseatic city. Its most

impressive feature is the St. Mary's

Cathedral, which dates back to the 12th

Century and was built at the highest

point of Havelberg, along with the

accompanying monastery grounds. If

you wish to discover more about the

region's rich culture and history, you

can visit the Prignitzmuseum, located

near the monastery. It's also worth a trip

to the Dekaneigarten, or the old cathe-

dral cemetery. You can't miss out on see-

ing the “Haus der Flüsse” [House of

Rivers] on Elbstraße or the Stadtkirche

church, which is a brick structure in the

Gothic style. The fish sculptures by the

American artist, Karola Dance, add a

dash of cheer and colour to the city. The

von Bismarck family have appointed

many of the cathedral's canons.

32

Tourist-Information Hansestadt Havelberg · Uferstraße 1 · 39539 Hansestadt Havelberg Tel. +49(0)39387 79091 o. -19433 · www.havelberg.de

Ha

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lb

er

g

Insel- und Domstadt im Grünen

Hansestadt Havelberg

Altmärker Kulinariumwww.arthotel-kiebitzberg.de www.gueldene-pfanne.de www.fischerstube-warnau.de

Radtour auf dem Havelradweg www.havelradweg.de, zum Bismarck Turm Rathenow (49 km), Führungen, Tel.+49(0)3385 49850 www.rathenow.de

Straße der Romanik - Dom St. Marien Tel.+49(0)39387 89380 · www.havelberg-dom.de Prignitz Museum am Havelberger Dom Tel.+49(0)39387 21422 · www.prignitz-museum.de

Tangermünder Tourismus-BüroMarkt 2 · 39590 TangermündeTel. +49(0)39322 22393Fax +49(0)39322 22394 [email protected] www.tourismus-tangermuende.de

Tourist-Information Erholungsort Kalbe (Milde) Schulstr. 11 · 39624 Kalbe (Milde)Tel. +49(0)39080 97122Fax +49(0)39080 80098 [email protected] www.stadt-kalbe-milde.de

Tourist-Information ArendseeTöbelmannstraße 139619 ArendseeTel. +49(0)39384 27164Fax +49(0)39384 27480 [email protected] www.arendsee.de

Tourist-Information Hansestadt GardelegenRathausplatz 10 39638 Hansestadt GardelegenTel. +49(0)3907 42266Fax +49(0)3907 [email protected] www.gardelegen.de

Klötze-InformationSchulplatz 1 · 38486 KlötzeTel. +49(0)3909 403117Fax +49(0)3909 403200 [email protected] www.stadt-kloetze.de

Stadt-Information Hansestadt OsterburgGroßer Markt 1039606 Hansestadt OsterburgTel. +49(0)3937 895012Fax +49(0)3937 895013 [email protected] www.osterburg.de

Tourist-Information der Einheitsgemeinde BismarkBreite Straße 1139629 BismarkTel. +49(0)39089 97611Fax +49(0)39089 2137 [email protected] www.stadt-bismark.de

Tourist-Information Hansestadt WerbenMarkt 1 · 39615 WerbenTel. +49(0)39393 92755 Fax +49(0)39393 92754 [email protected] www.werben-elbe.de

Stadt-Information JerichowKarl-Liebknecht-Straße 5539319 JerichowTel. +49(0)39343 34988 Fax +49(0)39343 34989 [email protected]

Besucherzentrum im Kloster JerichowAm Kloster 139319 JerichowTel. +49(0)39343 285Fax +49(0)39343 929926 [email protected] www.stiftung-kloster-jerichow.de

Infostelle FVV Jeetze-Ohre-Drömling im Schloss KunrauAm Park 238486 Klötze/OT KunrauTel. +49(0)39008 87114 [email protected] www.droemlingswelt.de

Infostelle im Elbezentrum BuchBucher Querstraße 2239590 Tangermünde/ OT BuchTel. +49(0)39362 81673Fax +49(0)39362 81674 [email protected] www.elbetourist.de

Infostelle Interessenverein „Sternreiten in der Altmark“Hauptstraße 4639596 Hohenberg-KrusemarkTel. +49(0)39394 81339Fax +49(0)39394 81312 [email protected]

Infostelle SandauMarktstraße 2 39524 SandauTel. +49(0)39383 60915 Fax +49(0)39383 60916 [email protected] www.sandau.de

Infostelle ScholleneAugust-Bebel-Straße 1014715 ScholleneTel. +49(0)39389 232Fax +49(0)39389 96826 [email protected] www.schollene-land.de

Stadt-Information SeehausenArendseer Straße 639615 Hansestadt SeehausenTel./Fax +49(0)39386 [email protected] www.stadt-seehausen.de

Bürger-Information TangerhütteBismarckstr. 5 · 39517 TangerhütteTel. +49(0)3935 93170Fax +49(0)3935 [email protected] www.tangerhuette.de

Infostelle im Bismarck-Museum SchönhausenKirchberg 4-539524 Schönhausen/ElbeTel./Fax +49(0)39323 38874 [email protected]önhausenelbe.com

Tourist-Information Hansestadt StendalMarkt 1 · 39576 Hansestadt StendalTel. +49(0)3931 651190Fax +49(0)3931 651195 [email protected] www.stendal-tourist.de

Tourist-Information Hansestadt SalzwedelNeuperverstraße 2929410 Hansestadt SalzwedelTel. +49(0)3901 422438Fax +49(0)3901 [email protected] www.salzwedel.de

Tourist-Information Erholungsort ArneburgBreite Straße 1639596 ArneburgTel. +49(0)39321 51817Fax +49(0)39321 51818 [email protected] www.arneburg-goldbeck.de

Tourist-Informationen

Fotos

Tourismusverband Altmark e.V.

Anbieter (Mitwirkende)

Sigurd Heimann (S.13)

Lutz Gaede (S.7, 22,32,Titel)

Texte

Ludwig Schumann

Gestaltung

www.gaededesign.de

GAEDEDES IGN

Herausgeber

Tourismusverband Altmark e.V.

Marktstraße 13

39590 Tangermünde

Tel.: +49 39322 3460

Fax: +49 39322 43233

[email protected]

www.altmarktourismus.de

I m p r e s s u m

3. Auflage

Konzeption

Atelier offen

www.atelier-offen.de

Leitfaden

Jan Kleemeier

Tourist-Information Hansestadt HavelbergUferstraße 139539 Hansestadt HavelbergTel. +49(0)39387 79091Fax +49(0)39387 79092

[email protected]

Page 35: Prospekt 'Bismarck's Land' - Tourismusverband …shop.altmarktourismus.de/data/datenblatt_0000023_1.pdf · Stendaler-Burgstaller Linie bis 1562, Schultheiß zu Stendal Otto Eduard

Kultur GenussAktiv

33

The island and cathedral town of Havelberg in green...

Mythos Bernsteinzimmer. 1716 trafen sich zum „G2-Gipfel“ der russische Zar Peter der Große und der

preußische „Soldatenkönig“ Friedrich Wilhelm I. in Havelberg. Bei dieser Gelegenheit verschenkte der

sparsame Preuße das ihm wegen seiner aufwendigen Pflege leidige Bernsteinzimmer dem russischen

Zaren. Ja, Havelberg birgt manche Überraschung. Am ersten Septemberwochenende beispielsweise

den ebenso legendären Havelberger Pferdemarkt, der Hunderttausende Besucher anlockt. Einstmals

hat man neben den Pferden auch schon mal die Tochter mit unter Dach und Fach gebracht. 2015 war

Havelberg eine Stadt der BUGA. Seither ist sie mit ihren alten neuen Gärten in der Stadt ein Muss für

alle Park- und Gartenfans! Wer die Insel- und Domstadt richtig erleben will, beginnt mit seinem Rund-

gang am architektonisch interessanten „Haus der Flüsse“, dem Natura-2000-Informationszentrum

des Biosphärenreservates Mittelelbe. Vom Steg her haben die Besucher einen wunderbaren Blick auf

Stadtinsel und Dom. Für Familien mit Kindern ist das „Slawendorf“ ein Erlebnisspielplatz, der im

Gedächtnis bleibt. Stadtinsel und Spülinsel mit ihren wasserseitigen bunten Fischskulpturen der ame-

rikanischen Künstlerin Karola Dance sowie der imposante gotische Backsteinbau der Stadtkirche gehö-

ren zu den Sehenswürdigkeiten der alten Hansestadt. Und dann der von weitem beeindruckende, aus

dem späten 12. Jahrhundert stammende Dom St. Marien samt Klosteranlage hoch über der Stadt! Was

für ein Anblick. Hier müssen Sie unbedingt das Prignitz-Museum, den als Kräutergarten gepflegten

Dekaneigarten, den alten Domfriedhof neben dem Wasserturm besuchen!

Die Bismarcks findet man in Havelberg unter den Domherren, beispielsweise Andreas Achatz von Bis-

marck, Domherr zu Havelberg, Erbherr auf Briest und Döbbelin zu Anfang des 18. Jahrhunderts. Und

der Reichskanzler Otto von Bismarck erhielt 1895 Havelbergs Ehrenbürgerwürde.

...is an old hanseatic city. Its most

impressive feature is the St. Mary's

Cathedral, which dates back to the 12th

Century and was built at the highest

point of Havelberg, along with the

accompanying monastery grounds. If

you wish to discover more about the

region's rich culture and history, you

can visit the Prignitzmuseum, located

near the monastery. It's also worth a trip

to the Dekaneigarten, or the old cathe-

dral cemetery. You can't miss out on see-

ing the “Haus der Flüsse” [House of

Rivers] on Elbstraße or the Stadtkirche

church, which is a brick structure in the

Gothic style. The fish sculptures by the

American artist, Karola Dance, add a

dash of cheer and colour to the city. The

von Bismarck family have appointed

many of the cathedral's canons.

32

Tourist-Information Hansestadt Havelberg · Uferstraße 1 · 39539 Hansestadt Havelberg Tel. +49(0)39387 79091 o. -19433 · www.havelberg.de

Ha

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Insel- und Domstadt im Grünen

Hansestadt Havelberg

Altmärker Kulinariumwww.arthotel-kiebitzberg.de www.gueldene-pfanne.de www.fischerstube-warnau.de

Radtour auf dem Havelradweg www.havelradweg.de, zum Bismarck Turm Rathenow (49 km), Führungen, Tel.+49(0)3385 49850 www.rathenow.de

Straße der Romanik - Dom St. Marien Tel.+49(0)39387 89380 · www.havelberg-dom.de Prignitz Museum am Havelberger Dom Tel.+49(0)39387 21422 · www.prignitz-museum.de

Tangermünder Tourismus-BüroMarkt 2 · 39590 TangermündeTel. +49(0)39322 22393Fax +49(0)39322 22394 [email protected] www.tourismus-tangermuende.de

Tourist-Information Erholungsort Kalbe (Milde) Schulstr. 11 · 39624 Kalbe (Milde)Tel. +49(0)39080 97122Fax +49(0)39080 80098 [email protected] www.stadt-kalbe-milde.de

Tourist-Information ArendseeTöbelmannstraße 139619 ArendseeTel. +49(0)39384 27164Fax +49(0)39384 27480 [email protected] www.arendsee.de

Tourist-Information Hansestadt GardelegenRathausplatz 10 39638 Hansestadt GardelegenTel. +49(0)3907 42266Fax +49(0)3907 [email protected] www.gardelegen.de

Klötze-InformationSchulplatz 1 · 38486 KlötzeTel. +49(0)3909 403117Fax +49(0)3909 403200 [email protected] www.stadt-kloetze.de

Stadt-Information Hansestadt OsterburgGroßer Markt 1039606 Hansestadt OsterburgTel. +49(0)3937 895012Fax +49(0)3937 895013 [email protected] www.osterburg.de

Tourist-Information der Einheitsgemeinde BismarkBreite Straße 1139629 BismarkTel. +49(0)39089 97611Fax +49(0)39089 2137 [email protected] www.stadt-bismark.de

Tourist-Information Hansestadt WerbenMarkt 1 · 39615 WerbenTel. +49(0)39393 92755 Fax +49(0)39393 92754 [email protected] www.werben-elbe.de

Stadt-Information JerichowKarl-Liebknecht-Straße 5539319 JerichowTel. +49(0)39343 34988 Fax +49(0)39343 34989 [email protected]

Besucherzentrum im Kloster JerichowAm Kloster 139319 JerichowTel. +49(0)39343 285Fax +49(0)39343 929926 [email protected] www.stiftung-kloster-jerichow.de

Infostelle FVV Jeetze-Ohre-Drömling im Schloss KunrauAm Park 238486 Klötze/OT KunrauTel. +49(0)39008 87114 [email protected] www.droemlingswelt.de

Infostelle im Elbezentrum BuchBucher Querstraße 2239590 Tangermünde/ OT BuchTel. +49(0)39362 81673Fax +49(0)39362 81674 [email protected] www.elbetourist.de

Infostelle Interessenverein „Sternreiten in der Altmark“Hauptstraße 4639596 Hohenberg-KrusemarkTel. +49(0)39394 81339Fax +49(0)39394 81312 [email protected]

Infostelle SandauMarktstraße 2 39524 SandauTel. +49(0)39383 60915 Fax +49(0)39383 60916 [email protected] www.sandau.de

Infostelle ScholleneAugust-Bebel-Straße 1014715 ScholleneTel. +49(0)39389 232Fax +49(0)39389 96826 [email protected] www.schollene-land.de

Stadt-Information SeehausenArendseer Straße 639615 Hansestadt SeehausenTel./Fax +49(0)39386 [email protected] www.stadt-seehausen.de

Bürger-Information TangerhütteBismarckstr. 5 · 39517 TangerhütteTel. +49(0)3935 93170Fax +49(0)3935 [email protected] www.tangerhuette.de

Infostelle im Bismarck-Museum SchönhausenKirchberg 4-539524 Schönhausen/ElbeTel./Fax +49(0)39323 38874 [email protected]önhausenelbe.com

Tourist-Information Hansestadt StendalMarkt 1 · 39576 Hansestadt StendalTel. +49(0)3931 651190Fax +49(0)3931 651195 [email protected] www.stendal-tourist.de

Tourist-Information Hansestadt SalzwedelNeuperverstraße 2929410 Hansestadt SalzwedelTel. +49(0)3901 422438Fax +49(0)3901 [email protected] www.salzwedel.de

Tourist-Information Erholungsort ArneburgBreite Straße 1639596 ArneburgTel. +49(0)39321 51817Fax +49(0)39321 51818 [email protected] www.arneburg-goldbeck.de

Tourist-Informationen

Fotos

Tourismusverband Altmark e.V.

Anbieter (Mitwirkende)

Sigurd Heimann (S.13)

Lutz Gaede (S.7, 22,32,Titel)

Texte

Ludwig Schumann

Gestaltung

www.gaededesign.de

GAEDEDES IGN

Herausgeber

Tourismusverband Altmark e.V.

Marktstraße 13

39590 Tangermünde

Tel.: +49 39322 3460

Fax: +49 39322 43233

[email protected]

www.altmarktourismus.de

I m p r e s s u m

3. Auflage

Konzeption

Atelier offen

www.atelier-offen.de

Leitfaden

Jan Kleemeier

Tourist-Information Hansestadt HavelbergUferstraße 139539 Hansestadt HavelbergTel. +49(0)39387 79091Fax +49(0)39387 79092

[email protected]

Page 36: Prospekt 'Bismarck's Land' - Tourismusverband …shop.altmarktourismus.de/data/datenblatt_0000023_1.pdf · Stendaler-Burgstaller Linie bis 1562, Schultheiß zu Stendal Otto Eduard

Nur hier staunen Besucher über mi�elalterliche Bau-kunst entlang der „Straße der Romanik“, lustwandeln durch die idyllischen „Gartenträume Parkanlagen“, entdecken archäologische Sensa�onsfunde auf den „Himmelswegen“ und lernen Mar�n Luther an den Originalschauplätzen der Reforma�on kennen.

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