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Qualitätsmanagement in der Automobilindustrie Prozessbeschreibung Besondere Merkmale (BM) 2., aktualisierter Ausgabe 2019 Online-Download-Dokument, Oktober 2019

Prozessbeschreibung Besondere Merkmale (BM) · 5 Prozessbeschreibung Besondere Merkmale (BM) 1 Vorwort Der VDA-Band dient als Ausgangsbasis für die Ermittlung, Festlegung, Verfolgung,

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Qualitätsmanagement in der Automobilindustrie

Prozessbeschreibung Besondere Merkmale (BM)

2., aktualisierter Ausgabe 2019 Online-Download-Dokument, Oktober 2019

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Prozessbeschreibung Besondere Merkmale (BM)

2., aktualisierter Ausgabe 2019 Online-Download-Dokument, Oktober 2019 Verband der Automobilindustrie e.V. (VDA)

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ISSN 0943-9412 Gelbband, Oktober 2019 Online-Download-Dokument Copyright 2019 by Verband der Automobilindustrie e.V. (VDA) Qualitäts Management Center (QMC) 10117 Berlin, Behrenstraße 35

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Inhaltsverzeichnis Seite

1 Vorwort 5

2 Ziele des Prozesses Besondere Merkmale, Definitionen und Abgrenzungen 5

3 Kategorien der Besonderen Merkmale 7

4 Prozess der Besonderen Merkmale am Produktent- stehungsprozess 10

4.1 Beschreibung des Prozessablaufes Entwicklung 11

4.1.1 Vorgaben an das Konzept 12

4.1.2 Konzeptfilter 12

4.1.3 Vorgaben an die Konstruktion 13

4.1.4 Konstruktionsfilter 13

4.2 Beschreibung des Prozessablaufes Produktion 14

4.2.1 Vorgaben an die Produktionsplanung 15

4.2.2 Produktionsplanungsfilter 15

4.2.3 Vorgaben für den Produktionsprozessfilter 16

4.2.4 Produktionsprozessfilter 16

4.3 Verweis auf Methoden zur Absicherung 17

4.4 Ergänzung zur Prozessbeschreibung Besondere Merkmale 18

4.5 Kennzeichnung 19

4.6 Konsequenzen 22

4.6.1 Empfohlene Aktivitäten in der Produktentwicklung 22

4.6.2 Empfohlene Aktivitäten in der Prozessentwicklung 23

4.7 Dokumentation und Archivierung 24

5 Wechselwirkung mit der FMEA 25

A Anhang 28

A.1 Beispiel Tankentlüftung 32

A.2 Beispiel Lichtsensor 35

A.3 Beispiel Fahrlicht 38

A.4 Beispiel Eingangswelle Lenksystem 41

A.5 Beispiel Lenkradverriegelung 48

A.6 Beispiel Elektrische Parkbremse 62

A.7 Beispiel Massekabel Steuergerät 86

A.8 Beispiel Motor Schiebedachantrieb 90

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Unverbindliche Empfehlung des VDA

Der Verband der Automobilindustrie (VDA) empfiehlt seinen Mitgliedern,

die nachstehende Richtlinie bei der Einführung und Aufrechterhaltung von

QM-Systemen anzuwenden.

Haftungsausschluss

Dieser VDA Band ist eine Empfehlung, die jedermann frei zur Anwendung

steht. Wer sie anwendet, hat im konkreten Fall für die richtige Anwendung

Sorge zu tragen.

Dieser VDA Band berücksichtigt den zum Zeitpunkt der jeweiligen Ausgabe

herrschenden Stand der Technik. Durch das Anwenden der VDA Empfeh-

lungen entzieht sich niemand der Verantwortung für sein eigenes Handeln.

Jeder handelt insoweit selbstverantwortlich. Eine Haftung des VDA und

derjenigen, die an VDA Empfehlungen beteiligt sind, ist ausgeschlossen.

Jeder wird, wenn er bei der Anwendung der VDA Empfehlung auf

Unrichtigkeiten oder die Möglichkeit einer unrichtigen Auslegung stößt,

gebeten, dies dem VDA umgehend mitzuteilen, damit etwaige Mängel

beseitigt werden können.

Urheberrechtsschutz

Diese Schrift ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb

der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des

VDA unzulässig und strafbar. Dies gilt insbesondere für Vervielfältigungen,

Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und

Verarbeitung in elektronischen Systemen.

Übersetzungen

Diese Schrift wird auch in anderen Sprachen erscheinen. Der jeweils

aktuelle Stand ist bei VDA QMC zu erfragen.

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Prozessbeschreibung Besondere Merkmale (BM)

1 Vorwort

Der VDA-Band dient als Ausgangsbasis für die Ermittlung, Festlegung,

Verfolgung, Dokumentation und Archivierung von Besonderen Merkmalen.

Diese sind in der gesamten Lieferkette zwischen Kunde und Lieferant zu

vereinbaren.

Dies ist eine Empfehlung zum praktischen Umgang mit Besonderen

Merkmalen unter Einhaltung der normativen und gesetzlichen

Rahmenbedingungen.

Als Prozessmodell wurde der VDA-Band „Reifegradabsicherung für

Neuteile“ beispielhaft herangezogen. Es kann auch ein anderer

firmeneigener Produktentstehungsprozess verwendet werden.

Diese 2. Ausgabe ist eine Überarbeitung der Prozessbeschreibung, die

durch die 4. Ausgabe des VDA Band 1 „Dokumentierte Information und

Aufbewahrung“, die erste Ausgabe der IATF 16949:2016-10 und die 1.

Ausgabe des „AIAG & VDA FMEA-Handbuchs“ notwendig wurde.

Zusätzlich werden die Verweise auf Normen und VDA-Bände aktualisiert.

Die Bezeichnungen „Wichtige Merkmale“ oder „Kritische Merkmale“ wurden

durch den Begriff „Besondere Merkmale“ ersetzt.

2 Ziele des Prozesses Besondere Merkmale, Definitionen und Abgrenzungen

Der BM-Prozess beschreibt die Vorgehensweise, wie Besondere Merkmale

identifiziert und festgelegt werden.

Besondere Merkmale sind Merkmale, die erhöhter Sorgfalt bedürfen und

nicht über andere Prozesse geregelt sind. Dies schließt nicht aus, dass in

diesen anderen Prozessen auch Besondere Merkmale erkannt werden

können.

Unter „andere Prozesse, die geregelt sind“ werden Prozesse verstanden,

die, ähnlich wie der BM-Prozess, Merkmale klassifizieren und ggf. über die

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generell gebotene technische Sorgfalt hinausgehende Anforderungen

definieren, wie zum Beispiel:

• ISO 26262 - Road vehicles – Functional safety,

• ISO 14001 - Umweltmanagementsysteme,

• ISO 45001 - Managementsysteme für Sicherheit und Gesundheit bei der

Arbeit,

• 2000/53/EG - Altfahrzeug-Verordnung,

• VDA 4994 - Global Transport Label.

Systeme, Komponenten oder Bauteile, welche unmittelbaren Einfluss auf

die

- Sicherheit,

- Zulassung,

- Funktion

haben, können einer erhöhten Sorgfalt bedürfen. Diese Systeme,

Komponenten oder Bauteile können mit Hilfe von Besonderen Merkmalen

abgesichert werden.

Unter erhöhter Sorgfalt werden die Auslegung und Sicherstellung der

Funktion bzw. des Merkmals durch Einsatz geeigneter Lösungen

verstanden.

Die Besonderen Merkmale beinhalteten:

• Identifikation und Festlegung,

• Umsetzung und Herstellung,

• Dokumentation und Archivierung

Diese Sorgfalt bezieht sich unter anderem auf Anforderungen, welche über

die generell gebotene technische Sorgfalt hinausgehen, wobei einer oder

mehrere der folgend genannten Aspekte zutreffen können.

Entwicklungsprozess

➢ Auslegung der Merkmale

➢ Sicherstellung der geforderten Funktion

➢ Berechnung und Simulation

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➢ Versuch und Erprobung

➢ Überwachung während des Betriebs

➢ Sichere Rückfallebene (fail safe, robuster Betrieb)

➢ Notlaufkonzepte

➢ Abnahmen und Freigaben

➢ Dokumentation und Archivierung

Produktionsprozess

➢ Prozess-, Mess- und Prüfmittelfähigkeit

➢ Prozesslenkung bzgl. Fertigung, Prüfung, Wartung, Handling, Lagerung,

Verpackung, Konservierung, Versand, Transportsicherung und

Transport

➢ Dokumentation und Archivierung

➢ Rückverfolgbarkeit

➢ Nachweis gegenüber Kunden

Die Rechtfertigung des möglichen erhöhten Aufwandes durch die erhöhte

Sorgfalt ergibt sich aus den möglichen Konsequenzen beim Versagen der

Funktion.

Es gilt „so viel wie nötig, so wenig wie möglich“, um adäquate Sicherheit zu

gewährleisten. Dies bedeutet, je sicherer und robuster die Konstruktion und

die Produktion sind, desto weniger Besondere Merkmale sind notwendig.

3 Kategorien der Besonderen Merkmale

Der Begriff Merkmale beinhaltet die kennzeichnenden Eigenschaften

ausgehend von der Funktionsebene auf die Merkmalsebene des Produktes

und des Prozesses.

Besondere Merkmale bilden eine Teilmenge der Gesamtheit aller

Merkmale und können nach ihrer Festlegung drei Kategorien zugeordnet

werden.

➢ BM S Sicherheitsanforderung/Produktsicherheit/Sicherheitsrelevante

Folgen

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(Special characteristics related to safety)

➢ BM Z Zulassungsrelevante gesetzliche und behördliche Vorgaben

zur Zeit des Inverkehrbringens des Produktes

(Special characteristics related to legal and regulatory

requirements)

➢ BM F Funktionen und Forderungen

(Special characteristic related to functions and requirements)

Pyramide Besondere Merkmale

Hierarchie der Besonderen Merkmale

➢ Die Merkmale BM S (Sicherheitsanforderungen) und BM Z

(zulassungsrelevante gesetzliche und behördliche Vorgaben) haben

Auswirkungen bis in die unterste Ebene, Tier n, wenn sie nicht in einer

höheren Ebene abgesichert werden. Analog können BM S und BM Z,

die auf einer unteren Ebene ermittelt werden, an den Kunden (OEM,

Tier) der höheren Ebene weitergeleitet werden.

➢ Die Merkmale BM F (Funktionen und Forderungen) wirken in die

darunter liegenden Ebenen und nur in Ausnahmefällen auf darüber

liegenden Ebenen.

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Ausprägung Besonderer Merkmale

BM S Sicherheitsanforderung/Produktsicherheit/Sicherheitsrelevante

Folgen, deren Fehlerhaftigkeit oder Ausfall eine unmittelbare Gefahr

für Leib und Leben zur Folge haben kann. Zusätzlich müssen

derartige Kausalverläufe vorhersehbar sein und dürfen nicht

außerhalb aller Wahrscheinlichkeit liegen.

Kriterien können sein:

➢ Insassenschutz bei Unfällen

➢ Vermeidung von

• momentanem Verlust der Straßensicht

• Ausfall der Bremsen

• Ausfall der Lenkung

• Ausfall der Fahrfunktion

• plötzlichem Ausfall der Antriebskraft

• unkontrolliertem Antrieb

• Austritt von Betriebsstoffen/Brandgefahr

• Lösen von Ladegut/Anhängern/Teilen

• Verletzung beim Betrieb oder sonstiger Bedienung des

Fahrzeugs

BM Z Zulassungsrelevante gesetzliche und behördliche Vorgaben zur Zeit

des Inverkehrbringens des Produktes

➢ Zulassungsrelevant (z. B. Schließsystem, Scheinwerfer)

➢ Homologation (z. B. Abgas, Fahrzeugemissionen, KBA)

➢ Gesetzesrelevant (Recycling, Gewährleistung)

BM F Funktionen und Forderungen

➢ Wesentliche funktionelle Forderungen

(4 F (Form, Fit, Function, perFormance), Toleranzen, usw.).

➢ Fertigungstechnische Forderung (schwer herstellbar, usw.)

➢ Hoher wirtschaftlicher Schaden beim Kunden oder beim

Lieferanten

➢ Anmerkung 1: Merkmalsbezogene Begriffe siehe DIN EN ISO 9000:/2015-11/3.10 ➢ Anmerkung 2: Besondere Merkmale siehe IATF 16949:2016-10/8.3.3.3 ➢ Anmerkung 3: Die Kategorien BM S, BM Z und BM F sind neutrale informative

Bezeichnungen und nicht normativ. Sie dienen als Vorschlag für eine angestrebte Vereinheitlichung.

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4 Prozess der Besonderen Merkmale am Produktentstehungs- prozess

Als Prozessmodell wurde der VDA-Band „Produktentstehung, Reifegrad-absicherung für Neuteile“ beispielhaft herangezogen. Es kann auch ein anderer firmeneigener Produktentstehungsprozess verwendet werden. Die Forderungen zu den Besonderen Merkmalen sind in der Reifegrad-absicherung zu berücksichtigen.

Die in der Grafik hervorgehobenen Themengebiete weisen auf Stellen hin, die direkt mit den Besonderen Merkmalen zusammenhängen.

Reifegradmodell lt. VDA-Band „Reifegradabsicherung für Neuteile“

Die nachfolgende sequenzielle Darstellung dient der Übersichtlichkeit. Das Prozessmodell basiert auf Simultaneous Engineering, in dem sich Prozessschritte zeitlich überlappen.

RG0 RG2 RG3 RG4 RG6 RG7

Innovations-

f reigabe für

Serienent-

wicklung

Anforderungs-

management für

Vergabeumfang

Festlegung der

Lieferkette und

Vergabe der

Umfänge

Freigabe

technische

Spezif ikationen

Produktions-

planung

abgeschlossen

Produkt- und

Prozessfreigabe

Konzeptphase Laufende Serie

0.1 Projekt-

management

0.2 Innovation /Konzept / Zuverlässig-keit

0.3 Beschaf-fungsprozess

0.4 Risiko-management

1.1 Projekt-management

1.2 Beschaf-fungsprozess

1.3 Produkt-entwicklung

1.4 Innovation /Konzept / Zuverlässig-keit

1.5 Lieferkette/ Teile-versorgung

1.6 Produkt-absicherung

1.7 Risiko-management

2.1 Produkt-entwicklung

2.2 Beschaf-fungsprozess

2.3 Lieferkette/

Teile-versorgung

2.4 Projekt-management

2.5 Prozess-entwicklung

2.6 Risiko-management

2.7 Produkt-absicherung

2.8 PPF(Produkt-und Prozess-freigabe)

2.9 Prozess-absicherung

2.10 Änderungs-management

3.1 Produkt-entwicklung

3.2 Prozess-entwicklung

3.3 Produkt-absicherung

3.4 AbsicherungSerie

3.5 Prozess-absicherung

3.6 Lieferkette/

Teile-versorgung

3.7 Risiko-management

4.1 Prozess-entwicklung

4.2 Prozess-absicherung

4.3 PPF(Produkt-und Prozess-freigabe)

4.4 Produkt-entwicklung

4.5 Lieferkette/

Teile-versorgung

4.6 Beschaf-fungsprozess

5.1 PPF(Produkt-und Prozess-freigabe)

5.2 Lieferkette/ Teile-versorgung

5.3 Produkt-entwicklung

5.4 Prozess-absicherung

7.1 Änderungs-management

7.2 Projekt-management

7.3 Prozess-absicherung

7.4 AbsicherungSerie

6.1 PPF(Produkt-und Prozess-freigabe)

6.2 Lieferkette/

Teile-versorgung

RG1 RG5

Serienwerkzeug-

fallende Teile und

Serienanlagen

verfügbar

Projektabschluß,

Verantwortungs-

übergabe an

Serie, Start

Requalif ikation

SOP

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4.1 Beschreibung des Prozessablaufes Entwicklung

Ja

PLP Prototyp

Ja

Konzept, Forderungen und Funktionen auf Fzg-

Ebene, Erkenntnisse aus Vorgängerprojekten,

Sicherheitsanforderungen, zulassungsrelevante

gesetzliche und behördliche Vorgaben,

Kundenforderungen

RG0

Detailbeschreibung, Pflichtenheft

Erkenntnisse aus Vorgängerprojekten

Auslegung der Entwicklung

Simulation, Versuche

Bewertung, Verifizierung

Konstruktion abgesichert?

Konstruktionsänderung

möglich?

Konstruktions-

änderung

Ja

Technische Dokumentation

inkl. festgelegter BM

Konstruktionsfilter

RG3

Ablauf MerkmaleZeit

Konzept abgesichert?

Konzeptänderung

möglich?

Konzept-

änderung Funktionen und

Forderungen, die

keine BM ergeben

Konzeptfilter

RG1

RG2

Systemauslegung

Lastenheft

Risikoanalyse

Sicherheitsanforderungen

Ja

Relevante Forderungen, Funktionen und

Merkmale für

Sicherheit, Zulassung und Funktion

Vorge- gebene BM

Kein BM, da

Absicherung durch

robustes Design

dokumentiert

Vorge-

gebene

BM

Ne

in

Ne

in

Innovationsfreigabe

für Serienentwicklung

Anforderungsmgmt.

Vergabeumfang

Festlegung der

Lieferkette und

Vergabe der Umfänge

Freigabe technische

Spezifikationen

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4.1.1 Vorgaben an das Konzept

Zuerst werden die relevanten Funk-tionen und Forderungen an das Fahrzeugkonzept und Erkenntnisse aus Vorgängerprojekten betrachtet.

Systemauslegung, Lastenhefte und Sicherheitsanforderungen sind die Grundlage für die Risikoanalyse. Daraus ergeben sich Versagensarten und deren Folgen. Diese Ergebnisse fließen zur Bestimmung relevanter Forderungen, Funktionen und Merkmale in den Konzeptfilter ein.

4.1.2 Konzeptfilter

Die mit dem Kunden vereinbarten und von ihm vorgegebenen Besonderen Merkmale aus Funktionen, Sicherheitsanforderungen oder gesetzlichen und behördlichen Vorgaben sind direkt ohne Filterung zu übernehmen. Besondere Merkmale aus Vorgängerprojekten durchlaufen den Filter und sind nicht zwangsläufig zu übernehmen.

Im Konzeptfilter wird zuerst die Frage geklärt, ob das Konzept abgesichert ist.

Methoden zur Konzeptabsiche-rung sind im Kapitel 4.3, Verweis auf Methoden zur Absicherung, benannt.

Anforderungen können konzep-tionell abgesichert werden durch z. B.

• Fehlertoleranz

• Redundanzen

• Sichere Rückfallebene

Konzeptionell abgesicherte Funktionen und Forderungen brauchen nicht weiter verfolgt werden.

Die Absicherung ist nachzuweisen und zu dokumentieren.

Bei Funktionen, Forderungen und Merkmalen, die durch das bestehende Konzept nicht abgesichert sind, wird eine Konzeptänderung erwogen. Ist eine Konzeptänderung nicht möglich oder führt die Konzeptänderung nicht zur Absicherung, werden diese Funktionen, Forderungen und Merkmale in der Konstruktion weiter betrachtet.

RG 0

RG 1 Systemauslegung

Lastenheft Risikoanalyse

Sicherheitsanforderungen

Innovationsfreigabe für Serienentwicklung

Anforderungsmgmt . Vergabeumfang

Konzept, Forderungen und Funktionen auf Fzg.- Ebene, Erkenntnisse aus Vorgängerprojekten,

Sicherheitsanforderungen, zulassungsrelevante, gesetzliche und behördliche Vorgaben,

Kundenanforderungen

Ja Konzept abgesichert?

Konzeptänderung möglich?

Konzept - änderung

Konzeptfilter

RG 1

RG 2 Relevante Forderungen, Funktionen und Merkmale für

Sicherheit, Zulassung und Funktion

Vorge- gebene

BM

Systemauslegung Lastenheft

Risikoanalyse Sicherheitsanforderungen

Ja

Funktionen und Forderungen, die keine BM ergeben

Nein

Anforderungsmgmt. Vergabeumfang

Festlegung der Lieferkette und

Vergabe der Umfänge

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PLP Prototyp

Ja

Detailbeschreibung , Pflichtenheft Erkenntnisse aus Vorgängerprojekten

Auslegung der Entwicklung Simulation , Versuche

Bewertung , Verifizierung

Konstruktion abgesichert?

Konstruktionsänderung möglich ?

Konstruktions- änderung

Technische Dokumentation inkl . festgelegter BM

Konstruktionsfilter

RG 3

Kein BM , da Absicherung durch robustes Design

dokumentiert

- Vorge- gebene

BM

Freigabe technische Spezifikationen

Ja

4.1.3 Vorgaben an die Konstruktion

Die identifizierten Funktionen und Forderungen werden bei der Erstellung des Pflichten- heftes und der Auslegung der Entwicklung berücksichtigt.

Die Erkenntnisse aus Detail-beschreibung, Pflichtenheft, Erkenntnisse aus Vorgängerprojekten und Auslegung sowie Ergebnisse aus Simulation, Versuchen, Bewertung und Verifizierung fließen zur weiteren Betrachtung in den Konstruktionsfilter ein.

Wenn der Produktionslenkungsplan Prototyp (PLP Prototyp) gefordert ist, sind die relevanten Merkmale in den Produktionslenkungsplan Prototyp (PLP Prototyp) einzubringen.

4.1.4 Konstruktionsfilter

Bereits vorgegebene Besondere Merkmale sind direkt ohne Filterung in die Technische Dokumentation der Entwicklung zu übernehmen.

Im Konstruktionsfilter wird zuerst die Frage geklärt, ob die Konstruktion abgesichert ist.

Methoden zur Absicherung sind im Kapitel 4.3, Verweis auf Methoden zur Absicherung, benannt.

Relevante Merkmale die durch ein robustes Design, siehe Kap. 4.4, oder eine abgesicherte Konstruktion abgesichert sind, sind keine Besonderen Merkmale und werden nicht weiter verfolgt. Anderenfalls ist eine Konstruktionsänderung zu erwägen.

Die Absicherung ist nachzuweisen und zu dokumentieren. Die vorgegebenen und die mit Hilfe der Filter identifizierten Besonderen Merkmale sind in der Technischen Dokumentation auszuweisen und an die Produktionsplanung und ggf. an den Kunden zu übergeben.

PLP Prototyp

Detailbeschreibung, Pflichtenheft, Erkenntnisse aus Vorgängerprojekten,

Auslegung der Entwicklung Simulation, Versuche,

Bewertung, Verifizierung

RG2

Relevante Forderungen, Funktionen

und Merkmale für Sicherheit, Zulassung und Funktion

Festlegung der Lieferkette und

Vergabe der Umfänge

Nein

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4.2 Beschreibung des Prozessablaufes Produktion

RG3

Absicherung

Produktionskonzept,

Prüfplanung

JaProduktionsprozess abgesichert?

Produktionsprozessänderung

möglich?

Ja

PLP SerieBM, die eine

Prozesslenkung erfordern

Produktionsprozessfilter

RG6

RG4

Technische Dokumentation

inkl. festgelegter BM

Produktions-

prozess-

änderung

BM wird nicht

weiter verfolgt, da

Absicherung durch

robusten Prozess

dokumentiert

Ablauf MerkmaleZeit

JaProduktionskonzept abgesichert?

Machbarkeits- und

Prüfbarkeitsanalyse,

Risikoanalyse,

Produktionsplanung, Prüfkonzept

Produktionskonzeptänderung

möglich?

Ja

BM wird nicht

weiter verfolgt, da

Absicherung durch

robustes Konzept

dokumentiert

Produktions-

konzept-

änderung

PLP Vorserie

Produktionsplanungsfilter

Durch Prozessgestaltung

abzusichernde BM

Vorge-

gebene

Nachweis-

führung für

BM

Vorge-

gebene

Nachweis-

führung für

BM

Ne

in

Freigabe technische

Spezifikationen

Produktionsplanung

abgeschlossen

Produkt- und

Prozessfreigabe (PPF)

Lessons

Learned

RG5

Serienwerkzeugfall. Teile und

Serienanlagen verfügbar

RG7

Projektabschluss

Verantwortungsübergabe

an Serie,

Start Requalifikation

Ne

in

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15

RG 3 Technische Dokumentation inkl . festgelegter BM

Machbarkeits - und

Prüfbarkeitsanalyse , Risikoanalyse ,

Produktionsplanung , Prüfkonzept PLP Vorserie

Freigabe technische Spezifikationen

4.2.1 Vorgaben an die Produktionsplanung

Besondere Merkmale, die im

Entwicklungsprozess nicht

geeignet abgesichert wurden

(Konzeptabsicherung, robustes

Design), sind im Rahmen der

Machbarkeits- und Prüfbarkeits-analyse, Risikoanalyse,

Produktionsplanung und des Prüfkonzepts zu analysieren und im

Produktionslenkungsplan Vorserie (PLP Vorserie) zu dokumentieren.

4.2.2 Produktionsplanungsfilter

Bereits vergebene Besondere Merkmale sind direkt und ohne Filterung in die nächste Stufe zu übernehmen.

Im Produktionsplanungsfilter ist zu klären, ob das Produktions-konzept abgesichert ist. Methoden zur Absicherung sind im Kapitel 4.3, Verweis auf Methoden zur Absicherung, be-nannt. Im Produktionskonzept abgesich-erte Besondere Merkmale werden nicht weiter verfolgt.

Die Absicherung des Produktionskonzeptes ist nachzuweisen und zu dokumentieren.

Können die Besonderen Merkmal nicht durch das Produktionskonzept abgesichert werden, wird zuerst eine Produktionskonzeptänderung erwogen. Ist eine Änderung nicht möglich oder führt diese Änderung nicht zur Absicherung, werden die Besonderen Merkmale in den Produktionsprozessfilter und den PLP Vorserie eingebracht.

Ja Produktionskonzept abgesichert ?

Machbarkeits - und

Prüfbarkeitsanalyse , Risikoanalyse ,

Produktionsplanung , Prüfkonzept

Produktionskonzeptänderung möglich ?

Ja

BM wird nicht weiter verfolgt , da

Absicherung durch robustes Konzept

dokumentiert

Produktions - konzept - änderung

PLP Vorserie

Produktionsplanungsfilter

Durch Prozessgestaltung

abzusichernde BM

Nein

Vorge- gebene Nachweis- führung für BM

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4.2.3 Vorgaben für den Produktionsprozessfilter

Aus der Absicherung des Produktions-konzepts und der Prüfplanung können sich Hinweise für weitere Besondere Merkmale im Prozess ergeben.

Die abzusichernden Besonderen Merkmale werden weiter betrachtet.

4.2.4 Produktionsprozessfilter

Besondere Merkmale können definiert werden, wenn diese zum Beispiel

• sehr empfindlich gegenüber Herstellbedingungen und/oder kleinsten

Änderungen in den Materialeigenschaften sind,

• die Toleranzen in der Herstellung nur mit hohem Aufwand eingehalten

werden können.

Bereits vorgegebene Besondere Merkmale sind direkt weiterzugeben.

Im Produktionsprozessfilter wird geklärt, ob die Besonderen Merkmale durch den Produktionsprozess abgesichert sind.

Methoden zur Absicherung sind im Kapitel 4.3, Verweis auf Methoden zur Absicherung, beschrieben.

Die durch einen robusten Pro-duktionsprozess abgesicherten Besonderen Merkmale werden nicht weiter verfolgt.

Der robuste Produktionsprozess ist nachzuweisen und zu doku-mentieren.

Kann das Besondere Merkmal nicht durch den Produktionsprozess abgesichert werden, wird zuerst eine Produktionsprozessänderung erwogen. Ist eine Änderung nicht möglich oder führt diese nicht zur Absicherung, werden die Besonderen Merkmale und deren Prüf- sowie ggf. deren Überwachungsmethoden in den Produktionslenkungsplan Serie (PLP Serie) übernommen.

Absicherung Produktionskonzept,

Prüfplanung RG 4

Durch Prozessgestaltung

abzusichernde BM

Produktionsplanung

Ja Produktionsprozess abgesichert? Ja

PLP Serie BM , die eine Prozesslenkung erfordern RG 6

RG 4

Produktions - prozess - änderung

BM wird nicht weiter verfolgt, da

Absicherung durch robusten Prozess

dokumentiert

Nein

Lessons Learned

RG 5

RG 7

Produktionsprozessfilter

Produktionsprozessänderung möglich?

Projektabschluss Verantwortungsübergabe

an Serie, Start Requalifikation

Produkt- und Prozessfreigabe (PPF)

Serienwerkzeugfall, Teile und Serienanlagen verfügbar

Produktionsplanung abgeschlossen

Absicherung Produktionskonzept,

Prüfplanung

Vorge- gebene Nachweis- führung für BM

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17

Kann das Besondere Merkmal nicht direkt am Produkt geprüft werden, so sind die notwendigen Prozessparameter zu überwachen und das Produkt ist in Stichproben zu überprüfen.

Die Überwachungs- und Prüfergebnisse sind zu dokumentieren.

4.3 Verweis auf Methoden zur Absicherung

Zur Absicherung von Produkt und Prozess gehören Risikoerkennung und Maßnahmen zur Risikominimierung inkl. Verifizierung und Validierung der Umsetzung.

Methoden zur Risikoanalyse und Risikobewertung sind u. a. in den VDA Bänden beschrieben, zum Beispiel:

➢ Fehler-Möglichkeits- und Einfluss-Analyse (FMEA)

➢ Fehlerbaumanalyse (FTA)

Die wichtigsten Elemente aller Risikoanalysen sind: ➢ Funktionen

➢ Merkmale

➢ Mögliche Versagensarten, Abweichungen

➢ Mögliche Folgen der Versagensarten

➢ Beurteilung des Risikos

➢ Festlegung geeigneter Maßnahmen

Alternativ können auch folgende Aktivitäten durchgeführt werden

➢ Gefährdungsanalyse und Risikoabschätzung (G&R)

➢ Ereignisablaufanalyse (ETA, Event Tree Analysis)

➢ Wertanalyse Value Analysis (VA), Value Engineering (VE)

➢ Listenvergleich

➢ Expertenteam

➢ ……

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4.4 Ergänzung zur Prozessbeschreibung Besondere Merkmale

Prämissen

➢ Die Ermittlung der Besonderen Merkmale muss interdisziplinär erfolgen.

➢ Erkenntnisse aus Vorgängerprojekten sind eine Eingangsgröße für die Festlegung von Besonderen Merkmalen.

➢ Die Festlegung von Besonderen Merkmalen ist unabhängig von den Aufwänden im Rahmen der gesetzlich vorgegebenen Zumutbarkeit zu treffen.

➢ Erkenntnisse aus der Produktbeobachtung sind zu berücksichtigen.

➢ Bei Veränderungen in Produkt und Prozess muss der Prozess der Besonderen Merkmale neu durchlaufen werden, dies gilt besonders bei Produktionsverlagerungen.

➢ Ein Teil der sicherheitsrelevanten Besonderen Merkmale und zulassungsrelevanten gesetzlichen und behördlichen Vorgaben wird ggf. vom Kunden vorgegeben. Grundsätzlich hat auch der Lieferant sicherheits-, gesetzes- und behördenrelevante Besondere Merkmale eigenverantwortlich zu erarbeiten.

Robustes Design

Unter robustem Design wird ein Design verstanden, welches gegen Schwankungen und Störgrößen (z. B. Toleranzüberschreitungen einzelner Merkmale) unempfindlich reagiert, d.h. die geforderten und erwarteten Funktionen auch dann nachweislich erfüllt.

Der Nachweis des robusten Designs obliegt der verantwortlichen Entwicklung, zum Beispiel durch Design of Experiments.

Robuster Prozess

Unter einem robusten Prozess wird ein Prozess verstanden, welcher gegen Schwankungen und Störgrößen (z. B. Spannungsschwankungen, Isola-tionsdefekte an Lackdraht, Werkzeugverschleiß) unempfindlich reagiert, das heißt das hergestellte Produkt nachweislich forderungskonform ausliefert, siehe VDA-Band Robuster Produktionsprozess“.

Der Nachweis des robusten Prozesses obliegt der verantwortlichen Prozessplanung, zum Beispiel durch Fähigkeitsnachweise.

Produktionslenkungsplan (PLP)

Im PLP sind die geplanten Aktivitäten zur Absicherung der Produkt- und Prozesseigenschaften beschrieben. Der PLP ist in der IATF 16949:2016-10/8.5.1.1 und im Anhang A definiert.

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19

4.5 Kennzeichnung

Nach IATF 16949:2016-10/8.3.3.3 sind die Besonderen Merkmale mit

speziellen Symbolen zu kennzeichnen und in den Dokumenten zur

Produktherstellung zu dokumentieren, die die Ermittlung und Einführung

oder die Lenkungsmaßnahmen für diese besonderen Merkmale aufzeigen.

Diese Kennzeichnung dient der einfachen und eindeutigen Identifikation.

Vor diesem Hintergrund sollte die Symbolik nicht mit zu viel spezifischer

Information behaftet sein.

Es wird empfohlen zur Kennzeichnung der BM den sogenannten „Zeppelin“ zu verwenden, der einen Kennbuchstaben für die Merkmalskategorie enthält, sowie innerhalb jeder Merkmalskategorie eine fortlaufende Nummer zur Unterscheidung im Freigabedokument.

Der Kennzeichnung der BM kann auch eine eigene Kennung vorangestellt werden.

„Zeppelin“-Symbol - Kennzeichnung von Besonderen Merkmalen

An die Kennzeichnung kann auch der Freigabestatus, die Herkunft oder ein

eigenes Zeichen für die interne Unterscheidung und Lenkung der BM

hinzugefügt werden.

Die weiteren mit dem Besonderen Merkmal verbundenen Informationen zur

Umsetzung (wer/was, wie und wie viel/mit welcher Dokumentation) können

idealerweise im gleichen Dokument in einer Tabelle referenziert werden.

E Extern

(Beispiel für BM vom Kunden

für den Lieferanten)

X Weitere Kennzeichnungen

Eigene

Kennung

EBM S 1

Freigabestatus

Herkunft

Kategorie

Nummer

BM S

BM Z

BM F

Eigene Kennung

Kategorie Nummer

Freigabestatus Kennung

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Beispiel: Bauteilzeichnung Ansaugmodul eines Ottomotors:

Die Ebenheit der Flanschfläche im schraffierten Bereich wird als

Besonderes Merkmal mit Zulassungsrelevanz gekennzeichnet.

Konsequenz bei Nichterfüllung des Merkmals könnte eine Leckage im

Ansaugtrakt sein, die zu erhöhten Schadstoffemissionen führen könnte.

Kontaktfläche zum Zylinderkopf

9 Flächen In gespannter Position

In freiem Zustand

4 Krümmerrohre

Betroffener Bereich

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Die weiteren zum Besonderen Merkmal gehörenden Angaben können in einer Tabelle auf der Zeichnung oder einem separaten Dokument eingetragen werden:

Das zweite Beispiel in der Tabelle zeigt ein Besonderes Merkmal, das vom Kunden vorgegeben wurde. Solche Merkmale werden gekennzeichnet, zum Beispiel mit einem angehängten „E“, hier BM F1E.

In Dokumenten wie Lastenheften oder Sicherheitsnachweisen, die möglicherweise keine bildlichen Darstellungen enthalten, kann der Tabelle ein erklärender Kommentar und die Kategorie zugefügt werden. Das im Beispiel für ein Lastenheft definierte Besondere Merkmal BM Z1-E ist eine Kundenanforderung.

Nach IATF 16949:2016-10/8.3.3.3 sind durch die Organisation die Doku-

mente zur Lenkung des Produktionsprozesses einschließlich Zeichnungen,

FMEA, Dokumentation und Kennzeichnung aller Besonderen Merkmale in

den Produkt- und/oder Produktionsdokumenten (wenn gefordert), in ent-

sprechenden Risikoanalysen (wie Prozess-FMEA), in den Produktions-

lenkungspläne und in den Arbeitsanweisungen zu kennzeichnen.

BM Z1-E

VDA 1 / 5.4

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4.6 Konsequenzen

Der Prozess zur Ermittlung der Besonderen Merkmale ist nachzuweisen. Entsprechende Dokumente sind aufzubewahren, siehe Kapitel 4.7, Dokumentation und Aufbewahrung.

Die folgenden Aktivitäten zu Besonderen Merkmalen sind interdisziplinär abzustimmen: ➢ Die Besonderen Merkmale der Technischen Dokumentation werden

an die jeweilige Produktion weitergegeben.

➢ Besondere Merkmale, die in der Technischen Dokumentation identifiziert worden sind, sind in allen notwendigen Dokumenten zur Lenkung des Produktionsprozesses zu berücksichtigen.

➢ Es ist festzulegen, wie die Einhaltung der Besonderen Merkmale nachgewiesen wird.

➢ Die Überwachung der Besonderen Merkmale ist festzulegen.

➢ Die Rückverfolgbarkeit der Produkte mit Besonderen Merkmalen ist festzulegen.

In der Lieferkette hat der Kunde relevante Besondere Merkmale an seine Lieferanten weiterzuleiten und deren Überwachung abzustimmen.

Die Vorgabe von Besonderen Merkmalen durch den Kunden entbindet den Lieferanten nicht von seiner Verantwortung zur Identifikation von Besonderen Merkmalen und Lieferung konformer Produkte.

4.6.1 Empfohlene Aktivitäten in der Produktentwicklung

➢ Produktentwicklung – Konstruktive Auslegung (z. B. Notlauf, Redundan-zen, Bedien- und Anzeigekonzept)

➢ Konzeptüberarbeitung

➢ Machbarkeitsstudie/Herstellbarkeitsanalyse – Anregung, eine detaillierte Machbarkeitsstudie für dieses Merkmal durchzuführen

➢ Versuchsplanung

➢ Besondere Berücksichtigung der BM in der Prüfplanung und Dokumen-tation ggf. im Produktionslenkungsplan Prototyp (PLP Prototyp)

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4.6.2 Empfohlene Aktivitäten in der Prozessentwicklung

➢ Prozessentwicklung – Erfordernis von Fertigungsversuchen in größerem Ausmaß ist zu überprüfen, ggf. festzulegen und Empfehlung der Stückzahl abzugeben

➢ Machbarkeitsstudie/Prüfbarkeitssanalyse – Anregung, eine detaillierte Machbarkeitsstudie für dieses Merkmal durchzuführen

➢ Vorläufige Prozessfähigkeitsuntersuchung

➢ Besondere Berücksichtigung der BM in der Prüfplanung und Dokumentation im Produktionslenkungsplan Vorserie (PLP Vorserie) und Produktionslenkungsplan Serie (PLP Serie)

➢ Nachweis der Serienfähigkeit/Anlauftauglichkeit, spezielle Forderung bzgl. Langzeit-Prozessfähigkeiten

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4.7 Dokumentation und Aufbewahrung

Dokumentierte Information nach ISO 9000:2015-11/3.8.5 umfassen:

➢ Informationen (Dokumente) für den Betrieb der Organisation

Beispiele für Dokumente (Vorgabedokumente) mit Bezug zu den

Besonderen Merkmalen:

• Produkt- und/oder Produktionsdokumenten (wenn gefordert)

• Risikoanalysen (wie Prozess-FMEA)

• Sonderabläufe für Produkte mit Besonderen Merkmalen

• Regelungen zum Umgang mit sicherheitsrelevanten

Schraubenverbindungen

• Produktionslenkungspläne

• Vorgaben zur Prozessqualifizierung, zum Beispiel Prozessfähigkeit,

Prozessparameter, Prüfprozesseignung

• Arbeitsanweisung

➢ Nachweise (Aufzeichnungen) die erreichten Ergebnisse

Beispiele für Aufzeichnungen (Nachweisdokumente) mit Bezug zu den

Besonderen Merkmalen:

• Produkt-Prüfergebnisse von Besonderen Merkmalen, inkl.

Prüfentscheide

• Nachweise der Prüfmittelkalibrierungen

• Prozessfähigkeitsnachweis, inklusive Qualitätsregelkarten

• Prüfprozesseignungsnachweis

Die Dokumente zur Lenkung der Produktionsprozesse, die Besondere Merkmale enthalten, müssen laut IATF 16949:2016-10/8.3.3.3 gekenn-zeichnet sein. Beteiligte Stellen (Abteilungen) müssen auf die besondere Behandlung hingewiesen werden.

Die Aufbewahrungsdauer unterscheidet zwischen Informationen (Dokumenten) und Nachweisen (Aufzeichnungen) welche die Nutzungs- und Archivierungsdauer umfasst.

Informationen (Vorgabedokumente)

Die Nutzungsdauer beginnt mit der Freigabe und endet mit dem Ablauf der

Gültigkeit der Dokumente zum Beispiel wegen Änderung (neue Version)

oder Ablauf einer gesetzten Frist (Abweicherlaubnis), Auslauf des zu

regelnden Produktes/Prozesses.

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Die Archivierungsdauer beginnt ab dem Ablauf der Gültigkeit der

Dokumente, nach den Forderungen von Qualitätsmanagementsystemen

zur Lenkung von Dokumenten und Daten (z. B. mit entsprechender

Kennzeichnung). Die Archivierungsdauer endet mit dem festgelegten

Zeitpunkt des Vernichtens der Dokumentation.

Nachweise (Qualitätsaufzeichnungen)

Die Nutzungsdauer ist abhängig von der Art der Nutzung und beginnt mit der Erstellung der Nachweise, zum Beispiel Dokumentation eines Prüf-ergebnisses, eine ausgefüllte Regelkarte, ein Prozessfähigkeitsnachweis, ein Erstmusterprüfbericht. Die Aufzeichnungen dürfen nach ihrer Fertigstellung nicht mehr geändert werden.

Eine weitere Nutzung der Aufzeichnungen ist üblich, zum Beispiel zum Zweck der Analyse.

Die Archivierungsdauer beginnt nach Fertigstellung der Nachweise und

endet mit dem festgelegten Zeitpunkt des Vernichtens. Der VDA-Band 1,

Dokumentierte Information und Aufbewahrung enthält eine Übersicht zu

Begriffen und Definitionen sowie eine Klassifizierungssystematik mit

Beispielen, aus der sich unter anderem die jeweilige Aufbewahrungsdauer

ergibt.

Die Aufbewahrungsdauer beginnt mit dem Tag der Erstellung und endet

mit dem festgelegten Zeitpunkt des Vernichtens der Dokumentation.

Die Aufbewahrungsdauer ergibt sich aus der zugeordneten Klasse.

Klasse der Produktentwicklung (Beispiele)

➢ 30 Jahre für Freigaben und andere aufbewahrungspflichtige

Dokumentationen zur Entwicklung des Serien- oder Endprodukts

➢ 10 Jahre für Dokumente, die nicht freigabe- oder

dokumentationspflichtig für Serien- oder Endprodukts, inklusive

Freigaben sind

➢ 5 Jahre für Dokumente zur Produktentwicklung der Vorserie, die keine

oder noch keine freigabe- oder dokumentationspflichtig für Serien- oder

Endprodukts, inklusive Freigaben darstellen

Klasse der Beschaffung und Logistik (Beispiele)

➢ 10 Jahre für Dokumente zur Logistik und Produktionssteuerung

➢ 15 Jahre für Bestelldokumentation zwischen Herstellern, Lieferanten,

Händlern und Kunden

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➢ 7 Jahre für Anfrage- und Angebotsdokumentation ohne Vertragspaket

der Beschaffung, die noch nicht beauftragt wurden

Klasse der Produktion (Beispiele)

➢ 30 Jahre für Dokumente zum laufenden Produktionsprozess von

Serienprodukten inkl. Aufzeichnungen der Fertigungsüberwachung

➢ 30 Jahre für Dokumentationspflichtige Dokumentation zur

Qualitätssicherung der Produktionsplanung

➢ 10 Jahre für Dokumente zur Bewertung der Produktionsplanung mit

wichtigen Erkenntnissen zur Wiederverwendung oder zur

Weiterentwicklung

Empfehlung für eine Aufbewahrungsdauer (Nutzungs- und

Archivierungsdauer):

➢ 30 Jahre für Besonderen Merkmale BM S und BM Z

➢ 10 Jahre für Besonderen Merkmale BM F

Darüber hinaus sind kundenspezifische oder weitergehende Forderungen

zu berücksichtigen.

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5 Wechselwirkung mit der FMEA

Besondere Merkmale können in der:

➢ Design-FMEA identifiziert werden

➢ Prozess-FMEA dokumentiert werden

Eine Bewertung der Bedeutung B=10, B=9 oder B=8 ergibt nicht automatisch ein Besonderes Merkmal BM S, BM Z oder BM F.

Zur Darstellung der Besonderen Merkmale in der FMEA siehe das AIAG &

VDA FMEA-Handbuch, Anhang D1 Besondere Merkmale.

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A Anhang

Abkürzungsverzeichnis

BM F Besondere Merkmale Funktion und Forderungen

BM H Besonderes Merkmal Zulassungsrelevant

BM S Besonderes Merkmal Sicherheit

DIN Deutsche Industrie Norm

EN Europäische Norm

ETA Event Tree Analysis

FMEA Fehler - Möglichkeits- und Einfluss - Analyse

FTA Fault Tree Analysis

IATF International Automotive Task Force

ISO International Standardization Organization

OEM Original Equipment Manufacturer

PLP Produktionslenkungsplan (siehe IATF16949/8.5.1.1)

RG Reifegrad

RGA Reifegradabsicherung

SOP Produktionsstart (Start of Production)

VA Value Analysis

VE Value Engineering

Beispiele/Abkürzungen

ZB Zusammenbau im Anhang A4

FZG Fahrzeug im Anhang A5

DMR Durchmesser im Anhang A5

ECU Electronic Control Unit im Anhang A6

EPB Elektrische Park Bremse im Anhang A6

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Beispiele

Die folgenden Beispiele zeigen die praktische Anwendung in unter-

schiedlichen Ausprägungen. Die methodische Vorgehensweise wird

dargestellt. Die Beispiele wurden von verschiedenen Mitgliedsfirmen des

VDA zur Verfügung gestellt und erheben keinen Anspruch auf inhaltliche

Vollständigkeit. Jegliche Gewährleistung wird ausgeschlossen.

A.1 Beispiel Tankentlüftung

A.2 Beispiel Lichtsensor

A.3 Beispiel Fahrlicht

A.4 Beispiel Eingangswelle Lenksystem

A.5 Beispiel Lenkradverriegelung

A.6 Beispiel Elektrische Parkbremse

A.7 Beispiel Massekabel Steuergerät

A.8 Beispiel Motor Schiebedachantrieb

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Page 35: Prozessbeschreibung Besondere Merkmale (BM) · 5 Prozessbeschreibung Besondere Merkmale (BM) 1 Vorwort Der VDA-Band dient als Ausgangsbasis für die Ermittlung, Festlegung, Verfolgung,

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Page 37: Prozessbeschreibung Besondere Merkmale (BM) · 5 Prozessbeschreibung Besondere Merkmale (BM) 1 Vorwort Der VDA-Band dient als Ausgangsbasis für die Ermittlung, Festlegung, Verfolgung,

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A.4 Beispiel Eingangswelle Lenksystem

ZB Lenksystem

Zoomansicht Eingangswelle

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A.4.1 Beschreibung des Prozessablaufes Entwicklung

A.4.1.1 Vorgaben an das Konzept

Die Konzepte und Funktionen auf Fahr-zeugebene, Erkenntnisse aus Vorgänger-projekten und relevante Funktionen, und Forderungen für Sicherheit, Zulassung und Funktion werden auf mögliche Besondere Merkmale untersucht.

Für die Eingangswelle eines Lenkgetriebes wurde vom Kunden vorgegeben: Besonderes Merkmal Sicherheit BM S Härte des Lagersitzes mit 650HV+110HV1.

Aus Systemauslegung, Lastenheft, Risikoanalyse und Sicherheits-anforderungen ergeben sich keine weiteren relevanten Forderungen und Funktion für Sicherheit, Zulassung und Funktion.

A.4.1.2 Konzeptfilter

Das vom Kunden vorgegebene Besondere Merkmal Sicherheit BM S, Härte des Lagersitzes mit 650HV+110HV1, wird unter Umgehung des Konzeptfilters als relevantes Merkmal für Sicherheit weitergereicht.

Das Konzept wird betrachtet. Es ergeben sich für den Durch-messer der Sollbruchstelle, die Rauheit des Lagersitzes und die Rauheit der Verzahnung Risiken. Diese können durch eine Konzeptänderung nicht verändert werden und werden weiter als relevante betrachtet. Diese nicht änderbaren Merkmale werden den relevanten Forderungen und Funktionen für Sicherheit, Zulassung und Funktion zugeordnet und gehen zur weiteren Betrachtung in die Konstruktion.

Weitere konzeptionell abgesicherte Forderungen und Funktionen wurden durch Versuche abgesichert und werden nicht weiter als relevant für Besondere Merkmale untersucht.

Die Versuche sind in der Anweisung V18/05 beschrieben. Die Ergebnisse sind dokumentiert.

RG 0

RG 1

.

Konzept, Forderungen und Funktionen auf Fzg.- Ebene, Erkenntnisse aus Vorgängerprojekten,

Sicherheitsanforderungen, zulassungsrelevante, gesetzliche und behördliche Vorgaben,

Kundenanforderungen

Anforderungsmgmt. Vergabeumfang

Innovationsfreigabe für Serienentwicklung

Systemauslegung

Lastenheft Risikoanalyse

Sicherheitsanforderungen

Ja Konzept abgesichert?

Konzeptänderung möglich?

Konzept - änderung

Konzeptfilter

RG 1

RG 2 Relevante Forderungen, Funktionen und Merkmale für

Sicherheit, Zulassung und Funktion

Vorge- gebene

BM

Systemauslegung Lastenheft

Risikoanalyse Sicherheitsanforderungen

Ja

Funktionen und

Forderungen, die

keine BM ergeben

Nein

Anforderungsmgmt. Vergabeumfang

Festlegung der Lieferkette und

Vergabe der Umfänge

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PLP Prototyp

Ja

Detailbeschreibung , Pflichtenheft Erkenntnisse aus Vorgängerprojekten

Auslegung der Entwicklung Simulation , Versuche

Bewertung , Verifizierung

Konstruktion abgesichert?

Konstruktionsänderung möglich ?

Konstruktions - änderung

Technische Dokumentation inkl . festgelegter BM

Konstruktionsfilter

RG 3

Kein BM , da Absicherung durch robustes Design

dokumentiert

- Vorge- gebene

BM

Freigabe technische Spezifikationen

Nein

Für die Forderungen, Funktionen und Merkmale, die durch das bestehende Konzept nicht abgesichert sind, wird eine Konzeptänderung erwogen. Führt die Konzeptänderung nicht zur Absicherung, werden diese Forderungen, Funktionen und Merkmale in der Konstruktion weiter betrachtet.

A.4.1.3 Vorgaben an die Konstruktion

Die identifizierten Merkmale werden im Detail ausgelegt.

Zulassungsrelevant sind:

• Durchmesser der Sollbruchstelle Dsoll = 13,1±0,1 mm

• Oberflächenrauheit des Lagersitzes Rz = 6,3

Funktionsrelevant ist:

• Rauheit Verzahnung Rz = 12

Diese identifizierten Forderungen, Funktionen und Merkmale werden bei der Erstellung des Pflichtenheftes und der Auslegung in der Entwicklung berücksichtigt.

A.4.1.4 Konstruktionsfilter

Der Versuch V18/09 unter- sucht die Designauslegung der Sollbruchstelle.

Der Durchmesser der Soll- bruchstelle Dsoll = 13,1±0,1 mm wird im Versuch als robustes Design bestätigt.

Die Versuchsergebnisse werden im Projektordner „Lenkgetriebe NF9“ abgelegt.

Die Konstruktion des Durchmessers ist abgesichert und ergibt kein Besonderes Merkmal.

Weitere Forderungen, Funktionen und Merkmale, für die Besondere Merkmale notwendig sind, werden in der Konstruktion nicht ermittelt.

In die technische Dokumentation der Entwicklung werden folgende Besonderen Merkmale festgelegt und an die technische Dokumentation für die Produktionsplanung übergeben.

PLP Prototyp

Detailbeschreibung, Pflichtenheft, Erkenntnisse aus Vorgängerprojekten,

Auslegung der Entwicklung Simulation, Versuche,

Bewertung, Verifizierung

RG2

Relevante Forderungen, Funktionen und Merkmale für

Sicherheit, Zulassung und Funktion

Festlegung der Lieferkette und

Vergabe der Umfänge

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Sicherheitsrelevantes Besonderes Merkmal

• BM S: Härte des Lagersitzes mit 650HV+110HV1.

Zulassungsrelevantes Besonderes Merkmal:

• BM Z: Oberflächenrauheit des Lagersitzes Rz = 6,3

Funktionsrelevant ist:

• BM F: Rauheit Verzahnung Rz = 12

Diese festgelegten Besonderen Merkmale werden in den geforderten PLP Prototyp eingebracht.

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Ja Produktionskonzept abgesichert ?

Machbarkeits - und

Prüfbarkeitsanalyse , Risikoanalyse ,

Produktionsplanung , Prüfkonzept

Produktionskonzeptänderung möglich ?

Ja

BM wird nicht weiter verfolgt , da

Absicherung durch robustes Konzept

dokumentiert

Produktions - konzept - änderung

Produktionsplanungsfilter

Durch Prozessgestaltung abzusichernde BM

Nein

Vorge- gebene Nachweis- führung für BM

A.4.2 Beschreibung des Prozessablaufes Produktion

A.4.2.1 Vorgaben an die Produktionsplanung

Dies sind: Sicherheitsrelevantes Besonderes Merkmal

• BM S: Härte des Lagersitzes mit 650HV+110HV1.

Zulassungsrelevantes Besonderes Merkmal:

• BM Z: Oberflächenrauheit des Lagersitzes Rz = 6,3

Funktionsrelevant ist:

• BM F: Rauheit Verzahnung Rz = 12

Diese und alle weiteren Besondere Merkmale werden im Rahmen der Machbarkeits- und Prüfbarkeitsanalyse, Risikoanalyse, Produktions-planung, Prüfkonzept und Design Review verifiziert. Es ist zu prüfen, ob Prüfspezifikationen Produktmerkmale und ggf. Vorgaben zu Prozessparametern enthalten.

A.4.2.2 Produktionsplanungsfilter

Die sich weiter ergebenden Erkenntnisse fließen zur Ableitung Besonderer Merkmale in den Produktionsplanungsfilter ein.

Im Produktionsplanungsfilter ist zu klären, ob das Produktionskonzept abgesichert ist. Das zulassungsrelevante Besondere Merkmal BM Z Oberflächenrauheit des Lagersitzes Rz = 6,3 ist durch die Werkzeug-

Die aus der technischen Dokumentation der Entwick- lung übergebenen und festge- legten Besondere Merkmale für die Produktionsplanung werden weiter behandelt und in den PLP Vorserie einge-tragen.

Das vom Kunden vorgegebene Besonderes Merkmal Sicherheit BM S Härte des Lagersitzes mit 650HV+110HV1 wird unter Um- gehung des Produktionsplanungs- filters als Besonderes Merkmal für Sicherheit weitergereicht.

RG 3 Technische Dokumentation inkl . festgelegter BM

PLP Vorserie

Freigabe technische

Spezifikationen Machbarkeits- und

Prüfbarkeitsanalyse, Risikoanalyse,

Produktionsplanung, Prüfkonzept

PLP Vorserie

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auslegung sichergestellt. Dieses Merkmal wird im Produktionsprozess nicht weiter als Besonderes Merkmal geführt.

Die Absicherung ist nachgewiesen und wird in der Produktionsplanung dokumentiert.

Das funktionsrelevante Besondere Merkmal BM F Rauheit Verzahnung Rz = 12 kann nicht durch das Produktionskonzept abgesichert werden.

Eine Produktionskonzeptänderung führt nicht zur Absicherung. Dieses Besondere Merkmal wird in den Produktionsprozessfilter und den PLP Vorserie eingebracht.

A.4.2.3 Eingaben für den Produktionsprozessfilter

Aus der Absicherung der Produktions- planung und der Prüfplanung ergeben sich keine weiteren Besonderen Merkmale. Die identifizierten relevanten Forderungen, Funktionen und Merkmale werden weiter detailliert.

A.4.2.4 Produktionsprozessfilter

Das vom Kunden vorgegebene Besondere Merkmal Sicherheit BM S Härte des Lagersitzes mit 650HV+110HV1 wird unter Umgehung des Produktions-prozessfilters als relevantes Besonderes Merkmal für Sicher-heit weitergereicht.

Das funktionsrelevante Besondere Merkmal BM F Rauheit Verzahnung Rz = 12 kann durch Lessons Learned aus einem Vorgängerprojekt im Prozess abgesichert werden. Dieser robuste Prozess wird in der Produktionsbeschreibung mit den Nachweisen einer fähigen Produktion dokumentiert. Eine Produktionsprozessänderung wird nicht erwogen. Das Besondere Merkmal ist durch den Produktionsprozess abgesichert. Durch die Absicherung wird das Besondere Merkmal nicht in den PLP Serie übernommen.

RG 4

Produktionsplanung abgeschlossen

Absicherung Produktionskonzept,

Prüfplanung

Durch Prozessgestaltung abzusichernde BM

Ja Produktionsprozess abgesichert?

Produktionsprozessänderung möglich?

Ja

PLP Serie BM, die eine Prozesslenkung erfordern

Produktionsprozessfilter

RG6

RG4

Produktions - prozess - änderung

Vorge- Gebene nachweis- führung für BM

Lessons Learned

RG5

RG7

Projektabschluss Verantwortungsübergabe

an Serie, Start Requalifikation

Nein

Absicherung Produktionskonzept,

Prüfplanung

BM wird nicht weiter verfolgt, da

Absicherung durch robusten Prozess

dokumentiert

Produkt- und Prozessfreigabe (PPF)

Serienwerkzeugfall, Teile und Serienanlagen verfügbar

Produktionsplanung abgeschlossen

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A.4.3 Ergebnis

Das vom Kunden vorgegebene sicherheitsrelevante Besondere Merkmal BM S, Härte des Lagersitzes mit 650HV+110HV1, wird unter Umgehung aller Filter bis in den PLP Serie überführt und ist im Fertigungsprozess entsprechend zu berücksichtigen und dokumentieren.

Das in der Konstruktion ermittelte zulassungsrelevante Besondere Merkmal BM Z, Oberflächenrauheit des Lagersitzes Rz = 6,3, konnte durch das Produktionskonzept abgesichert werden und ist für den Fertigungsprozess nicht als Besondere Merkmale zu führen. Die Absicherung durch das Produktionskonzept ist dokumentiert.

Das funktionsrelevante Besondere Merkmale BM F, Rauheit Verzahnung Rz = 12, wird im Produktionsprozess durch einen robusten Prozess abgesichert. Hierzu liegen Erfahrungen aus Vorgängerprojekten vor.

Insgesamt wird ein sicherheitsrelevantes Besondere Merkmale in den PLP Serie übernommen. Das zulassungsrelevante und funktionsrelevante Besondere Merkmal konnten abgesichert werden und werden nicht im PLP Serie eingetragen.

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A.5 Beispiel: Besondere Merkmale für eine Lenkradverriegelung

A.5.1 Prozessschritte des OEM RG0 und RG1

A.5.1.1 Ermittlung der Funktionen auf FZG Eben

A.5.1.2 Identifikation und Kennzeichnung der für BM relevanten Funktionen auf Basis von externen und internen Forderungen auf FZG-Ebene

Fahrzeug

Insassen entsprechend Fahrerkontrolle von Ort A nach Ort B befördern Insassen vor Verletzungen schützen Verkehrsteilnehmer in einer Unfallsituation vor ernsthaften Verletzungen schützen Insassen vor Umwelteinflüssen schützen Fahrzeug gegen Diebstahl schützen Geräuschanforderungen erfüllen Fahrzeugbetriebskosten minimieren ..... .....

Fahrzeug

Insassen entsprechend Fahrerkontrolle von Ort A nach Ort B befördern S_Insassen vor Verletzungen schützen S_Verkehrsteilnehmer in einer Unfallsituation vor ernsthaften Verletzungen

schützen Insassen vor Umwelteinflüssen schützen

Z_Fahrzeug gegen Diebstahl schützen Geräuschanforderungen erfüllen

F_Fahrzeugbetriebskosten minimieren ..... .....

RG 0

RG 1

Innovationsfreigabe für Serienentwicklung

Anforderungsmgmt. Vergabeumfang

Systemauslegung Lastenheft

Risikoanalyse Sicherheitsanforderungen

Konzept, Forderungen und Funktionen auf Fzg.- Ebene, Erkenntnisse aus Vorgängerprojekten,

Sicherheitsanforderungen, zulassungsrelevante, gesetzliche und behördliche Vorgaben,

Kundenanforderungen

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A.5.1.3 Ableitung der Kennzeichnung auf Teilfunktionen und Teilsysteme

Identifikation von Forderungen bezüglich Zulassung auf Teilsystemebene: Lenksystem muss zur Rückverfolgbarkeit eindeutig gekennzeichnet sein

Fahrzeug

Insassen entsprechend Fahrerkontrolle von Ort A nach Ort B befördern

S_Insassen vor Verletzungen schützen

S_Verkehrsteilnehmer in einer Unfallsituation vor ernsthaften Verletzungen schützen

Insassen vor Umwelteinflüssen schützen

Z_Fahrzeug gegen Diebstahl schützen

Geräuschanforderungen erfüllen

F_Fahrzeugbetriebskosten minimieren

.....

.....

Lenksystem

Lenkung des FZGs ermöglichen

Z_Lenkbewegung bei abgezogenen Schlüssel sperren

F_Reparaturkosten minimieren (Versicherungseinstufung)

Geräuschanforderungen für die Lenkfunktion erfüllen

Z_Behördenforderung: Lenksystem muss zur Rückverfolgbarkeit eindeutig gekennzeichnet sein

Lenkrad

Lenksäule

Z_Lenksäule muss zur Rückverfolgbarkeit eindeutig gekennzeichnet sein

Lenkradverriegelung

Z_Lenksäule in Schlüsselstellung geschlossen verriegeln

Lenksäule in Schlüsselstellung offen sicher freigeben

Geräuschanforderungen der Lenkradverriegelung erfüllen

Lenksäule bei Missbrauch vor Beschädigung schützen

Lenkgetriebe

.......

Bremssystem

S_Fahrzeug entsprechend Fahrerwunsch verzögern

S_Fahrzeug entsprechend Systemwunsch verzögern

Geräuschanforderungen des Bremssystems erfüllen

....

......

.....

Fahrzeug

Insassen entsprechend Fahrerkontrolle von Ort A nach Ort B befördern

S_Insassen vor Verletzungen schützen

S_Verkehrsteilnehmer in einer Unfallsituation vor ernsthaften Verletzungen schützen

Insassen vor Umwelteinflüssen schützen

Z_Fahrzeug gegen Diebstahl schützen

Geräuschanforderungen erfüllen

F_Fahrzeugbetriebskosten minimieren

.....

.....

Lenksystem

Lenkung des FZGs ermöglichen

Z_Lenkbewegung bei abgezogenen Schlüssel sperren

F_Reparaturkosten minimieren (Versicherungseinstufung)

Geräuschanforderungen für die Lenkfunktion erfüllen

Z_Behördenforderung: Lenksystem muss zur Rückverfolgbarkeit eindeutig gekennzeichnet sein

Lenkrad

Lenksäule

Z_Lenksäule muss zur Rückverfolgbarkeit eindeutig gekennzeichnet sein

Lenkradverriegelung

Z_Lenksäule in Schlüsselstellung geschlossen verriegeln

Lenksäule in Schlüsselstellung offen sicher freigeben

Geräuschanforderungen der Lenkradverriegelung erfüllen

Lenksäule bei Missbrauch vor Beschädigung schützen

Lenkgetriebe

.......

Bremssystem

S_Fahrzeug entsprechend Fahrerwunsch verzögern

S_Fahrzeug entsprechend Systemwunsch verzögern

Geräuschanforderungen des Bremssystems erfüllen

....

......

.....

Fahrzeug Z_Fahrzeug gegen Diebstahl schützen

Lenksystem Z_Lenkbewegung bei abgezogenen Schlüssel sperren

Lenkradverriegelung Z_Lenksäule in Schlüsselstel- lung geschlossen verriegeln

Fahrzeug

.....

Insassen entsprechend Fahrerkontrolle von Ort A nach Ort B befördern S_Insassen vor Verletzungen schützen S_Verkehrsteilnehmer in einer Unfallsituation vor ernsthaften Verletzungen schützen Insassen vor Umwelteinflüssen schützen Z_Fahrzeug gegen Diebstahl schützen Geräuschanforderungen erfüllen F_Fahrzeugbetriebskosten minimieren ..... .....

Bremssystem

Lenksystem

S_Fahrzeug entsprechend Fahrerwunsch verzögern S_Fahrzeug entsprechend Systemwunsch verzögern Geräuschanforderungen des Bremssystems erfüllen .....

Lenkung des FZGs ermöglichen Z_Lenkbewegung bei abgezogenen Schlüssel sperren F_Reparaturkosten minimieren (Versicherungseinstufung) Geräuschanforderungen für die Lenkfunktion erfüllen Z_Behördenforderung: Lenksystem muss zur Rückverfolgbarkeit eindeutig gekennzeichnet sein

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A.5.1.4 Identifikation und Kennzeichnung der für BM relevanten Funktionen auf Basis einer Risikoanalyse

Die Fehlerkette wird als sicherheitsrelevant bewertet und führt zur Kennzeichnung der Funktion „Insassen entsprechend Fahrerkontrolle von Ort A nach Ort B befördern“

auf FZG-Ebene mit S_ als eine für BM relevante Funktion. Die Kennzeichnung wird anschließend auf Teilfunktionen und Teilsysteme abgeleitet.

A.5.1.5 Ableitung von Besonderen Merkmalen durch den OEM Festlegung eines Merkmals aufgrund einer Forderung bezüglich Zulassung auf Teilsystemebene: Lenksystem muss zur Rückverfolgbarkeit eindeutig gekenn-zeichnet sein => BM Z1 Bei der Belastung der Lenkradverriegelung durch Missbrauchskräfte kann eine „harte“ Verriegelung (z.B. Klinke) die Lenksäule beschädigen, was zu hohen Reparaturkosten führen kann. Aus diesem Grund wird die Härte der Verriegelungskomponente als BM F1 bestimmt.

A.5.1.6 Übergabe der Information von dem OEM an die Lieferanten des Lenksystems (z.B. im Entwicklungs-LH)

Für BM relevante Funktionen der Lenkradverriegelung: Z_Lenksäule in Schlüsselstellung geschlossen verriegeln S_Lenksäule in Schlüsselstellung offen sicher freigeben F_Lenksäule bei Missbrauch vor Beschädigung schützen Besondere Merkmale der Lenkradverriegelung: Härte der Verriegelungskomponente: BM F1_Materialhärte 268HB Besondere Merkmale der Lenksäule: Lenksäule muss zur Rückverfolgbarkeit eindeutig gekennzeichnet sein BM Z1.

Lenksystem Lenkung des FZGs ermöglichen Lenkung des FZGs nicht möglich

Lenkradverriegelung Lenksäule in Schlüsselstellung offen sicher freigeben Lenksäule in Schlüsselstellung offen blockiert

Fahrzeug Insassen entsprechend Fahrerkontrolle von Ort A nach Ort B befördern Kontrollierbarkeit des Fahrverhaltens wesentlich eingeschränkt

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A.5.2 Prozessschritte des Tier 1 (RG1)

A.5.2.1 Weiterleitung der S_ , Z_und F_ an die Teilfunktionen (Konzeptebene)

Konzept der Lenkradverriegelung:

Ja Konzept abgesichert?

Konzeptänderung möglich?

Konzept - änderung

Konzeptfilter

RG1

RG2 Relevante Forderungen, Funktionen und Merkmale für

Sicherheit, Zulassung und Funktion

Vorge- gebene

BM

Ja

Funktionen und Forderungen, die keine BM ergeben

Nein

Anforderungsmgmt. Vergabeumfang

Systemauslegung Lastenheft

Risikoanalyse Sicherheitsanforderungen

Festlegung der Lieferkette und

Vergabe der Umfänge

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Systemstruktur der Lenkradverriegelung:

Funktionsvernetzung der Lenkradverriegelung:

Lenkradverriegelung

Lenkrohr

Klinkeneinheit Klinke

Klinkenfeder

Anschlagdämpfung im Lenkrohr

Lenkrohrabdeckung

Antriebseinheit

Gehäuse links

Gehäuse rechts

Motor mit Ritzel

Zahnrad

Stelleinheit

Steuerungsplatine

Merkmale der Lenkradverriegelung

Lenkradverriegelung

S_Lenksäule in Schlüsselstellung offen sicher freigeben

Lenkrohr S_Klinkeneinheit drehbar lagern

Lenkrohr S_Antriebseinheit fixieren und positionieren

Klinke S_Lenksäule in Entriegelungsposition sicher frei geben

Gehäuse rechts

S_Stelleinheit in Verbindung mit Gehäuse links lagern

Gehäuse rechts S_Stellbolzen in x-Richtung verschiebbar lagern

Zahnrad S_Drehmoment vom Motor auf Drücker mit def. Übersetzung übertragen

Drücker S_Drehmoment vom Zahnrad in axiale Bewegung des Stellbolzens umsetzen

Stellbolzen S_Klinke entsprechend Bewegung des Drückers bewegen

Gehäuse rechts S_Zahnrad lagern

Merkmale der Lenkradverriegelung S_Abstand der entriegelten Klinke zur Lenksäule>= 3 mm

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A.5.2.2 Risikoanalyse auf Konzeptebene

Nach erkanntem Risiko in der Steuerplatine (Motor wird fälsch-licherweise bestromt) wurde das Konzept um eine Funktion auf Systemebene erweitert, die das Risiko absichert. Neu: S_Verriegelungspositionen sichern. Durch diese Maßnahme fallen die Funktionen der Platine aus dem Konzeptfilter und müssen nicht mehr bezüglich Besonderer Merkmalen betrachtet werden!

Lenkradverriegelung Z_Lenksäule in Schlüsselstellung geschlossen verriegeln

Lenkrohr S_Z_Klinkeneinheit drehbar lagern

Lenkrohr S_Z_Antriebseinheit fixieren und positionieren

Gehäuse rechts S_Z_Stelleinheit in Verbindung mit Gehäuse links lagern

Gehäuse rechts S_Z_Stellbolzen in x-Richtung verschiebbar lagern

Zahnrad S_Z_Drehmoment vom Motor auf Drücker mit def. Übersetzung übertragen

Drücker S_Z_Drehmoment vom Zahnrad in axiale Bewegung des Stellbolzens umsetzen

Stellfeder Z_Vorspannkraft zwischen Zahnrad und Drücker auf- bringen

Stellbolzen S_Z_Klinke entsprechend Bewegung des Drückers be- wegen

Gehäuse rechts S_Z_Zahnrad lagern

Merkmale der Lenkradverriegelung Z_Überschneidung der verriegelten Klinke mit der Lenksäule>= 5 mm

Lenkradverriegelung

F_Lenksäule bei Missbrauch vor Beschädigung

schützen

Klinke

F_Definiertes Abscheren ohne Beschädigung der

Lenksäule bei Missbrauch gewährleisten

Steuerungsplatine S_Z_Motor entsprechend Steuersignalen vom FZG-Steuergerät bestromen Motor fälschlicherweise bestromt

Lenkradverriegelung S_Lenksäule in Schlüsselstellung offen sicher freigeben Lenksäule in Schlüsselstellung offen blockiert

Lenkradverriegelung Z_Lenksäule in Schlüsselstellung geschlossen verriegeln Lenksäule in Schlüsselstellung in Schlüsselstellung geschlossen nicht verriegelt

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PLP Prototyp

Ja

Detailbeschreibung , Pflichtenheft Erkenntnisse aus Vorgängerprojekten

Auslegung der Entwicklung Simulation , Versuche

Bewertung , Verifizierung

Konstruktion abgesichert?

Konstruktionsänderung möglich ?

Konstruktions- änderung

Technische Dokumentation inkl . festgelegter BM

Konstruktionsfilter

RG 3

Kein BM , da Absicherung durch robustes Design

dokumentiert

- gebene Vorge-

BM

Freigabe technische Spezifikationen

Nein

Ja

A.5.3 Prozessschritte des Tier 1 (RG2 und RG3)

A.5.3.1 Weiterleitung der S_ , Z_und F_Funktionen in die konstruk- tive Merkmalsebene und Übernahme des vorgegebenen Merkmals für die Verriegelungskomponente (Klinke): BM F1 E_Materialhärte 268HB

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53

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54

A.5.3.2 Durchführung Konstruktionsfilter: Das Merkmal Z_Federkraft wird in der Entwicklung mittels Versuchen (DoE) als robust gegen Prozessschwankun-gen nachgewiesen. Der Nachweis wird in der Technischen Dokumentation der Entwicklung beschrieben und das Merkmal anschließend ausgeschleust.

Lenkradverriegelung F_Lenksäule bei Missbrauch vor Beschädigung schützen

Klinke F_Definiertes Abscheren ohne Beschädigung der Lenksäule bei Missbrauch gewährleisten

Merkmal Klinke BM F1 E_Materialhärte<= 268 HB

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A.5.3.3 Übernahme von BM in die Technische Dokumentation: Die Merkmale der Maßkette „Abstand der entriegelten Klinke zur Lenksäule“ werden nicht als Einzelmaße sondern als Kettenmaß mit einem BM S belegt. Das BM S wird in der Zusammenbauzeichnung dokumentiert (S1).

S1: Abstand der entriegelten Klinke zur Lenksäule [Lenkradverriegelung] >=3mm

Alle anderen Merkmale werden als Einzelmaße in der Komponentenzeichnung gekennzeichnet: S2: Kontrollmaß des Positionszapfens = DMR 2,6 mm + 0,1 [Gehäuse links] S3: Kontrollmaß der Positionsbohrung = DMR 2,6 mm - 0,1 [Gehäuse rechts] S4: Koaxialität des Lagerstellendurchmessers zum Gehäuse= 0,08 [Zahnrad] F1 E: Materialhärte [Sperrklinke]= 268 HB

Merkmale der Lenkradverriegelung S_Abstand der entriegelten Klinke zur Lenksäule>= 3 mm

Merkmal Klinke S_Breite= 24 mm ±0,1 Merkmale Stellbolzen S_Z_Länge = 50 mm + 0,1 Merkmale des Drückers S_Z_Länge= 12 mm ±0,1 Merkmale Zahnrad S_Z_Länge= 7 mm ±0,1 Merkmale des Gehäuses links S_Z_Länge= 80 mm ±0,2 Merkmale des Gehäuses rechts S_Z_Länge= 80 mm ±0,2 Merkmale Lenkrohr S_Z_Länge der Gehäusepositionierung= 80 mm ±0,2 Merkmale Lenkrohr S_Z_Abstand obere Gehäuseposition zur Lagerung Klinke= 13 mm ±0,05

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A.5.4 Prozessschritte des OEM und Tier 1(RG3)

A.5.4.1 Ableitung von BM auf Basis der Prozess-FMEA des OEM Die Einhaltung der Lieferzeiten wird als für BM relevante „Funktion“ identifiziert und gekennzeichnet.

Die „Klinkenposition im Anlieferzustand“ wird als Maßnahme aus der Prozess-FMEA in der Zusammenbauzeichnung dokumentiert (F2) und an den Lieferanten weitergereicht. F2: Klinkenposition im Anlieferzustand [Lenkradverriegelung] = offen

Vermeidungsmaßnahme

V/T

Die Klinkenposition im Anlieferzustand wird als Besonderes Merkmal F2 in der Zusammenbau- zeichnung dokumentiert

Meier, 23.02. 2011 unbearbeitet

Maßnahmenstand - Anfang: 15.01.2011

F M E A Prozess Nummer: 1.2

Seite: Typ / Modell / Fertigung / Charge: Montage Lenksystem

Arbeitsgangnummer: L2 Maßnahmenstand:

Verantwortlich: xxx

Firma: xxx

Erstellt: 15.01.2011

FMEA / Systemelement: Montage der Lenkradverriegelung an die Lenksäule

Verantwortlich: xxx

Firma: xxx

Erstellt: 15.01.2011

Verändert: 02.09.2010

Fehlerfolgen B Fehler K Fehlerursachen A E RPZZ Systemelement: Montage der Lenkradverriegelung an die

Lenksäule Funktion: F_Wirtschaftliche Montage gewährleisten

[Montage Lenk- system] Liefer- zeiten (JIT) nicht eingehalten

7 Erhöhter Montageaufwand

F

1 (7) Müller,

Meier 23.02.2011 - 23.03. 2011 unbearbeitet

1 Montageschablone am Entnahmeort vorsehen

Müller 23.03. 2011

Arbeitsgangnummer: L222 Maßnahmenstand:

Entdeckungsmaßnahme

PLP Vorserie

[Lenkradver- riegelung] Klinkenposition nicht offen

Entnahmeort vorsehen

Müller 23.03. 2011

Ja Produktionskonzept abgesichert ?

Machbarkeits - und

Prüfbarkeitsanalyse , Risikoanalyse ,

Produktionsplanung , Prüfkonzept

Produktionskonzeptänderung möglich ?

Ja

BM wird nicht weiter verfolgt , da

Absicherung durch robustes Konzept

dokumentiert

Produktions - konzept - änderung

Produktionsplanungsfilter

Durch Prozessgestaltung abzusichernde BM

Nein

Vorge- gebene Nachweis- führung für BM

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Herstellung Steuerungsplatine F_Robuste Funktion über Lebensdauer Unzureichende Robustheit über

Lebensdauer

Reflow Lötprozess

F_Leitende Verbindungen zwischen den Komponenten und der Platine

Lötkontaktstellen nicht vollständig ausgebildet

Komponenten auf der Plantine vorgeschädigt

Werker

Reflow Lötanlage

F_Lotaufschmelztemperatur = 230 Grad C ±10

Löttemperatur < 220 Grad C Löttemperatur > 240 Grad C Lötpaste ……..

Montageschritt yyyy

...

.....

Montageschritt xxxx ...

.....

A.5.4.2 Durchführung des Produktionsplanungsfilters durch den Tier 1 Das BM S4: Koaxialität des Lagerstellendurchmessers zum Gehäuse= 0,08 [Zahnrad] wird ausgeschleust, da die beiden Durch-messer in einer Maschinenaufspannung hergestellt werden und deshalb konzeptbedingt kein Fehler bei der Koaxialität entstehen kann. Die Maschinenfähigkeit wird nachgewiesen und dokumentiert.

A.5.5 Prozessschritte des Tier 1 und Tier n

A.5.5.1 Ableitung von BM auf Basis der Prozess-FMEA des Tier 2 (n)

Die prozessbedingte Robustheit über Lebensdauer wird als für BM relevante „Funktion“ identifiziert und gekennzeichnet.

Ja Produktionsprozess abgesichert?

Produktionsprozessänderung möglich?

Ja

PLP Serie BM, die eine Prozesslenkung erfordern

Produktionsprozessfilter

RG6

RG4

Produktions - prozess - änderung

Vorge- Gebene nachweis- führung für BM

Lessons Learned

RG5

RG7

Projektabschluss Verantwortungsübergabe

an Serie, Start Requalifikation

Nein

Absicherung Produktionskonzept,

Prüfplanung

BM wird nicht weiter verfolgt, da

Absicherung durch robusten Prozess

dokumentiert

Produkt- und Prozessfreigabe (PPF)

Serienwerkzeugfall, Teile und Serienanlagen verfügbar

Produktionsplanung abgeschlossen

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Die „Lotaufschmelztemperatur“ wird als Maßnahme aus der Prozess-FMEA im PLP dokumentiert. F1: Lotaufschmelztemperatur [Reflow Lötanlage] = 230 Grad C ±10

Produktionslenkungsplan des Tier2:

F M E A Prozess Nummer: 1.2

Seite:

Typ / Modell / Fertigung / Charge:

Herstellung Steuerungsplatine

Arbeitsgangnummer:

rr

Maßnahmenstand:

Verantwortlich:

Firma:

Tier 2

Erstellt: 14.03.2011

FMEA / Systemelement: Reflow Lötprozess

Arbeitsgangnummer:

rr

Maßnahmenstand:

Verantwortlich:

Firma:

Tier 2

Erstellt: 14.03.2011

Verändert: 02.09.2010

Fehlerfolgen B Fehler K Fehlerursachen Vermeidungsmaßnahme A Entdeckungsmaßnahme E RPZ V/T

Systemelement: Reflow Lötprozess

Funktion: F_Leitende Verbindungen zwischen den Komponenten und der Platine

[Herstellung Steue- rungsplatine] Unzureichende Robust- heit über Lebensdauer

8 Lötkontaktstellen nicht vollständig ausgebildet

F [Reflow Lötanlage] Löttemperatur < 220 Grad C

Maßnahmenstand - Anfang: 14.03.2011

Die Löttemperatur wird als BM F1 gekennzeichnet

Meier

26.03.2011 unbearbeitet

Stoppen des Lötprozess- ses bei fehlerhafter Tempe- ratur durch Anlagensteue- rung mit Fehlermeldung

Becker

28.04.2011 unbearbeitet

1

31.03.2011

unbearbeitet

2 (20) Becker, Meier, Schmidt

26.03.2011 - 28.04.2011

unbearbeitet

8 Komponenten auf der Plantine vorgeschädigt

F [Reflow Lötanlage] Löttemperatur > 240 Grad C

Maßnahmenstand - Anfang: 14.03.2011

Die Löttemperatur wird als BM F1 gekennzeichnet

Meier

26.03.2011 unbearbeitet

Becker

28.04.2011 unbearbeitet

1

Schmidt

31.03.2011

unbearbeitet

2 (20) Becker, Meier, Schmidt

26.03.2011 - 28.04.2011

unbearbeitet

Keine kritische Situation für die Lenkfunktionen da diese mechanisch durch die Sicherung der Verriegelungs- positionen ver- hindert werden.

[Herstellung Steue- rungsplatine] Unzureichende Robust- heit über Lebensdauer

Keine kritische Situation für die Lenkfunktionen da diese mechanisch durch die Sicherung der Verriegelungs- positionen ver- hindert werden.

Stoppen des Lötprozess- ses bei fehlerhafter Tempe- ratur durch Anlagensteue- rung mit Fehlermeldung

Temperaturüberwa- chung mittel PTC in der Reflow Lötanlage

Temperaturüberwa- chung mittel PTC in der Reflow Lötanlage

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A.5.5.2 Durchführung des Produktionsprozessfilters durch den Tier 1 Der Produktionsprozessfilter des Tier 1 schleust kein weiteres Merkmal aus. Die Merkmale werden in den PLP des Tier 1 übernommen. Produktionslenkungsplan des Tier1:

Hinweis: Aus Darstellungsgründen wurde der Prozess zur Ermittlung der Besonderen Merkmale in diesem Beispiel nicht in seinem gesamten Umfang durchgeführt und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und inhaltliche Richtigkeit.

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A.7 Beispiel Massekabel Steuergerät

Montagezeichnung Endmontage (Ausschnitte)

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A.7.1 Beschreibung des Prozessablaufes

a) Prozessablauf Entwicklung

A.7.1.1 Vorgaben an das Konzept

Zuerst werden die relevanten Forderungen und Funktionen an das Fahrzeugkonzept und Erkenntnisse aus Vorgängerprojekten betrachtet.

Für das Steuergerät liegen keine Kunden-forderungen zu Besonderen Merkmalen vor.

Systemauslegung, Lastenhefte und Sicherheitsanforderungen sind die Grundlage für die Risikoanalyse. Daraus ergeben sich Versagensarten und deren Folgen. Diese Ergebnisse fließen zur Bestimmung relevanter Forderungen, Funktionen und Merkmale in den Konzeptfilter ein. Als wesentliche Anforderung ist im Lastenheft unter anderem die Einhaltung der EMV-Grenzwerte (Elektromagnetische Verträglichkeit) spezifiziert.

A.7.1.2 Konzeptfilter

Das Konzept wird betrachtet. Die Einhaltung der EMV-Anforderungen wird kritisch beurteilt. Die Anforderung kann durch eine Konzeptänderung nicht verändert werden. Sie wird weiter als relevante Forderung für die Zulassung betrachtet und geht zur weiteren Be-trachtung in die Konstruktion.

Weitere konzeptionell abgesicherte Funktionen und Forderungen wurden durch Versuche abgesichert und werden nicht als relevante Funktionen und Forderungen an die Konstruktion weitergeleitet. Die entsprechenden Versuche und ihre Ergebnisse sind im Entwicklungsbericht EB14-2010 dokumentiert.

RG0

RG1

Innovationsfreigabe für Serienentwicklung

Anforderungsmgmt. . Vergabeumfang

Konzept, Forderungen und Funktionen auf Fzg.- Ebene, Erkenntnisse aus Vorgängerprojekten,

Sicherheitsanforderungen, zulassungsrelevante, gesetzliche und behördliche Vorgaben,

Kundenanforderungen

Systemauslegung Lastenheft

Risikoanalyse Sicherheitsanforderungen

Ja Konzept abgesichert?

Konzeptänderung möglich?

Konzept - änderung

Konzeptfilter

RG 1

RG 2 Relevante Forderungen, Funktionen und Merkmale für

Sicherheit, Zulassung und Funktion

Vorge- gebene

BM

Ja

Funktionen und Forderungen, die keine BM ergeben

Nein

Anforderungsmgmt. Vergabeumfang

Festlegung der Lieferkette und

Vergabe der Umfänge

Systemauslegung Lastenheft

Risikoanalyse Sicherheitsanforderungen

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PLP Prototyp

Ja Konstruktion abgesichert?

Konstruktionsänderung möglich ?

Konstruktions- änderung

Technische Dokumentation inkl . festgelegter BM

Konstruktionsfilter

RG 3

Kein BM , da Absicherung durch robustes Design

dokumentiert

- gebene Vorge-

BM

Freigabe technische Spezifikationen

Nein Detailbeschreibung, Pflichtenheft,

Erkenntnisse aus Vorgängerprojekten, Auslegung der Entwicklung

Simulation, Versuche, Bewertung, Verifizierung

Ja

A.7.1.3 Vorgaben an die Konstruktion

Das Steuergerät wird im Detail ausgelegt.

Es werden geeignete Maß-nahmen im Layout festgelegt, um die zulassungsrelevanten Anforderungen bezüglich Ab-strahlung und Einstrahlfestig- keit einzuhalten.

EMV-Erkenntnisse aus Vorgängerprojekten werden berücksichtigt.

Nach Messungen im EMV-Labor werden Layout, Bauteile und Gehäuse optimiert. Die durchgeführten Änderungen werden durch weitere Messungen des Steuergeräts verifiziert (Prüfbericht PB-E 07/2010).

Eine Bestätigung, ob die EMV-Anforderungen eingehalten werden, kann nur durch die spätere Messung im Zielfahrzeug erfolgen.

A.7.1.4 Konstruktionsfilter

Die Messungen des Steuerge-räts im Zielfahrzeug in der EMV -Halle zeigen, dass alle Anfor-derungen eingehalten werden können. Voraussetzung ist eine einwandfreie Masseverbindung zum Fahrzeug. Versuche mit ungenügender Masseverbin-dung ergeben, dass die Grenzwerte verletzt werden. Daher wird der Masseverbin-dung das BM Z zugeordnet. Bei diesen Tests zeigt sich außerdem, dass eine unzureichende Masse-verbindung zu sicherheitsrelevanten Funktionsfehlern des Steuergeräts führt. Daher wird zusätzlich das BM S vergeben.

Weitere Besondere Merkmale werden in der Konstruktion nicht ermittelt.

Steuergerät und Massekabel werden vom Lieferanten vorkonfektioniert und an den Kunden geliefert. Die Montage des Massekabels erfolgt beim OEM. Der Kunde muss über diese Besonderen Merkmale informiert werden.

In den Kundenunterlagen (Angebotszeichnung, Technische Kunden-dokumentation) wird die Anbindung des Massekabels mit SZ gekennzeichnet.

PLP Prototyp

Detailbeschreibung, Pflichtenheft, Erkenntnisse aus Vorgängerprojekten,

Auslegung der Entwicklung Simulation, Versuche,

Bewertung, Verifizierung

RG2

Relevante Forderungen, Funktionen und Merkmale für

Sicherheit, Zulassung und Funktion

Festlegung der Lieferkette und

Vergabe der Umfänge

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A.7.2 Konsequenzen

In einem Gespräch zwischen Kunden und Fertigungsvorbereitung sowie Qualitätssicherung des Kunden werden Anzugsdrehmoment und Prüfmaßnahme (100%-Prüfung) abgestimmt.

Der Kunden übernimmt das BM, die Merkmalsdaten und die Prüf-maßnahme in seinen Control Plan.

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A.8 Beispiel Motor Schiebedachantrieb

Konstruktionszeichnung (Ausschnitt)

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A.8.1 Beschreibung des Prozessablaufes

a) Prozessablaufs Entwicklung

A.8.1.1 Vorgaben an das Konzept

Zuerst werden die relevanten Forderungen und Funktionen an das Fahrzeugkonzept und Erkenntnisse aus Vorgängerprojekten betrachtet.

Für die Komponente „Motor Schiebedach-antrieb“ liegen keine Kundenanforde-rungen zu Besonderen Merkmalen vor.

Systemauslegung, Lastenhefte und Sicherheitsanforderungen sind die Grundlage für die Risikoanalyse. Daraus ergeben sich Versagensarten und deren Folgen. Diese Ergebnisse fließen zur Bestimmung relevanter Forderungen, Funktionen und Merkmale in den Konzeptfilter ein. Als wesentliche Anforderung ist im Lastenheft unter anderem die Einhaltung der Grenzwerte für die Schließkraft spezifiziert.

A.8.1.2 Konzeptfilter

Das Konzept wird betrachtet. Die Anforderungen an die Schließkraft werden analysiert; sie können durch eine Kon-zeptänderung nicht verändert werden. Die Schließkraft wird als sicherheits- und zulas-sungsrelevante Forderung weiter betrachtet und geht zur weiteren Betrachtung in die Konstruktion. Aufgrund der US-Vorschrift FMVSS (Straßenverkehrszulassung USA) ist hier auch eine Zulassungs-relevanz gegeben.

Weitere konzeptionell abgesicherte Funktionen und Forderungen wurden durch Versuche verifiziert und werden nicht als relevante Funktionen und Forderungen an die Konstruktion weitergeleitet. Die Nachweise sind im Versuchsbericht EV32/SC/2009 dokumentiert

RG0

RG1

Innovationsfreigabe für Serienentwicklung

Anforderungsmgmt. . Vergabeumfang

Konzept, Forderungen und Funktionen auf Fzg.- Ebene, Erkenntnisse aus Vorgängerprojekten,

Sicherheitsanforderungen, zulassungsrelevante, gesetzliche und behördliche Vorgaben,

Kundenanforderungen

Systemauslegung Lastenheft

Risikoanalyse Sicherheitsanforderungen

Ja Konzept abgesichert?

Konzeptänderung möglich?

Konzept - änderung

Konzeptfilter

RG 1

RG 2 Relevante Forderungen, Funktionen und Merkmale für

Sicherheit, Zulassung und Funktion

Vorge- gebene

BM

Systemauslegung Lastenheft

Risikoanalyse Sicherheitsanforderungen

Ja

Funktionen und Forderungen, die keine BM ergeben

Nein

Anforderungsmgmt. Vergabeumfang

Festlegung der Lieferkette und

Vergabe der Umfänge

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PLP Prototyp

Detailbeschreibung, Pflichtenheft, Erkenntnisse aus Vorgängerprojekten,

Auslegung der Entwicklung Simulation, Versuche,

Bewertung, Verifizierung

RG2

Relevante Forderungen, Funktionen und Merkmale für

Sicherheit, Zulassung und Funktion

Festlegung der Lieferkette und

Vergabe der Umfänge

PLP Prototyp

Ja

Detailbeschreibung , Pflichtenheft Erkenntnisse aus Vorgängerprojekten

Auslegung der Entwicklung Simulation , Versuche

Bewertung , Verifizierung

Konstruktion abgesichert?

Konstruktionsänderung möglich ?

Konstruktions- änderung

Technische Dokumentation inkl . festgelegter BM

Konstruktionsfilter

RG 3

Kein BM , da Absicherung durch robustes Design

dokumentiert

- gebene Vorge-

BM

Freigabe technische Spezifikationen

Nein

Ja

A.8.1.3 Vorgaben an die Konstruktion

Die identifizierten Funktionen und Forderungen werden bei der Erstellung des Pflichten- heftes und der Auslegung der Entwicklung berücksichtigt.

Als sicherheitsrelevantes Merkmal wird die Position des Ringmagneten identifiziert, da diese einen entscheidenden Einfluss auf die Schließkraft hat.

Durch Messungen der Schließkraft an aufgebauten Mustern wird die optimale Position des Ringmagneten ermittelt.

A.8.1.4 Konstruktionsfilter

In der Konstruktionsdurch- sprache zeigt sich, dass die Position des Ringmagneten durch konstruktive Maß-nahmen nicht abgesichert werden kann. Daher wird im SE-Team mit der Fertigung vereinbart, der Position des Ringmagneten ein Prüfmaß mit dem Besonderen Merkmal BM S zuzuordnen.

Weitere Besondere Merkmale werden in der Konstruktion nicht ermittelt.

Das Besondere Merkmal wird in der Technischen Dokumentation der Entwicklung (insbesondere Zeichnung, siehe Ausschnitt auf der ersten Seite dieses Beispiels) festgelegt und an die Technische Dokumentation für die Produktionsplanung übergeben.

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A.8.2 Beschreibung des Prozessablaufes Produktion

b) Prozessablauf Produktion

A.8.2.1 Vorgaben an die Produktionsplanung

Nachdem Besondere Merkmale in der Technischen Dokumen- tation festgelegt wurden, sind diese im Rahmen der Machbar- keits und Prüfbarkeitsanalyse, Risikoanalyse, Produktionspla-nung und Prüfkonzept zu analysieren. Daraus ergeben sich die konzeptionellen Anforderungen an den Produktionsprozess.

Die Positionierung des Ringmagnets wird in der Prozess-FMEA analysiert (siehe Ausschnitt):

Die sich daraus ergebenden Erkenntnisse fließen in die Produktions-planung ein.

A.8.2.2 Produktionsplanungsfilter

Das sicherheitsrelevante Besondere Merkmal BM S Position Ringmagnet kann nicht ausschließlich durch das Produktionskonzept abgesichert werden. Eine Produktionskonzept- änderung führt nicht zur Absicherung. Dieses Besondere Merkmal wird in den Produktionsprozessfilter und den PLP Vorserie eingebracht.

RG 3 Technische Dokumentation inkl . festgelegter BM

Machbarkeits - und

Prüfbarkeitsanalyse , Risikoanalyse ,

Produktionsplanung , Prüfkonzept PLP Vorserie

Freigabe technische Spezifikationen

Ja Produktionskonzept abgesichert ?

Machbarkeits - und

Prüfbarkeitsanalyse , Risikoanalyse ,

Produktionsplanung , Prüfkonzept

Produktionskonzeptänderung möglich ?

Ja

BM wird nicht weiter verfolgt , da

Absicherung durch robustes Konzept

dokumentiert

Produktions - konzept - änderung

Produktionsplanungsfilter

Durch Prozessgestaltung abzusichernde BM

Nein

Vorge- gebene Nachweis- führung für BM

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A.8.2.3 Eingaben für den Produktionsprozessfilter

Aus der Absicherung der Produktions- planung und der Prüfplanung können sich Hinweise für weitere Besondere Merkmale im Prozess ergeben.

Die identifizierten Besonderen Merkmale werden weiter betrachtet.

A.8.2.4 Produktionsprozessfilter

Im Produktionsprozessfilter wird geklärt, ob das Besondere Merkmal durch den Produktionsprozess ab-gesichert ist.

Da das Besondere Merkmal nicht durch den Produktions-prozess abgesichert werden kann und eine Änderung des Produktionsprozesses nicht möglich ist, wird das Besondere Merkmal und die festgelegte Prüfmethode (Stichprobenprüfung) in den PLP Serie übernommen.

Absicherung Produktionskonzept,

Prüfplanung RG 4

Durch Prozessgestaltung abzusichernde BM

Produktionsplanung abgeschlossen

Ja Produktionsprozess abgesichert?

Produktionsprozessänderung möglich ?

Ja

PLP Serie BM , die eine Prozesslenkung erfordern

Produktionsprozessfilter

RG 6

RG 4

Produktions - prozess - änderung

BM wird nicht weiter verfolgt, da

Absicherung durch robusten Prozess

dokumentiert

Produktionsplanung abgeschlossen

Produkt - und

Prozessfreigabe ( PPF ) Lessons Learned

RG 5

RG 7

Projektabschluss Verantwortungsübergabe

an Serie , Start Requalifikation

Vorge- gebene Nachweis- führung für BM

Nein

Absicherung Produktionskonzept,

Prüfplanung

Serienwerkzeugfall, Teile und Serienanlagen verfügbar

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Qualitätsmanagement in der Automobilindustrie Den aktuellen Stand der veröffentlichten VDA Bände zum Qualitätsmana-gement in der Automobilindustrie (QAI) finden Sie im Internet unter http://www.vda-qmc.de.

Auf dieser Homepage können Sie auch direkt bestellen.

Bezug: Verband der Automobilindustrie e.V. (VDA) Qualitäts Management Center (QMC) 10117 Berlin, Behrenstr. 35 Telefon +49 (0) 30 89 78 42-235, Telefax +49 (0) 30 89 78 42-605 E-Mail: [email protected], Internet: www.vda-qmc.de

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