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Messe Essen Die Märkte von morgen zu Gast in unserer Stadt Leben in der Metropole 24 Spontanurlaub Spontane Ziele für alle, die noch keinen Urlaub gebucht haben Sommer-Special 30 Reisemedizin Der optimale Schutz, wenn der Flieger Richtung Süden geht Gesund & Aktiv 16 puls schlag Das Magazin der Kliniken Essen-Mitte • www.kliniken-essen-mitte.de 02.2010 Jul.-Sept. „Und plötzlich traf es mich” Mein neues Leben mit der Diagnose Brustkrebs

pulsschlag - das Magazin der Kliniken Essen-Mitte

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“pulsschlag” heißt das neue Gesundheitsmagazin für Essen, herausgegeben von den Kliniken Essen-Mitte. Neben dem Megathema Gesundheit bietet das zunächst quartalsweise erscheinende Magazin einen Querschnitt durch aktuelle regionale und saisonale Themen. Durch praxisnahe Inhalte soll “pulsschlag” den Lesern Hilfestellung bei Fragen rund um das eigene Wohlbefinden geben. Darüber hinaus findet man pünktlich zum Kulturhauptstadtjahr spannende Porträts rund um die pulsierende Metropole Ruhr und ihre Kultur- und Freizeitmöglichkeiten.

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Page 1: pulsschlag - das Magazin der Kliniken Essen-Mitte

Messe EssenDie Märkte von morgen zu Gast in unserer Stadt

Leben in der Metropole

24SpontanurlaubSpontane Ziele für alle, die noch keinen Urlaub gebucht haben

Sommer-Special

30ReisemedizinDer optimale Schutz, wenn der Flieger Richtung Süden geht

Gesund & Aktiv

16

pulsschlagDas Magazin der Kliniken Essen-Mitte • www.kliniken-essen-mitte.de

02.2010 Jul.-Sept.

„Und plötzlich traf es mich” Mein neues Leben mit der Diagnose Brustkrebs

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unsere Region hat in dieser Zeit einiges zu bieten: Gelbe Ballons

am Himmel, grüne Grasteppiche in der Innenstadt, die längste Tafel

der Welt auf der A40. Auch die dritte Ausgabe unseres Magazins

„pulsschlag“ hat den Anspruch, seinen Lesern einen spannenden Mix

aus Information und Unterhaltung zu liefern. Entdecken Sie auf den

folgenden Seiten die verschiedenen Gesichter der Metropole Ruhr,

erfahren Sie Wissenswertes aus der Welt der Medizin.

Dass Brustkrebs ein schwerer Schicksalsschlag ist, den frau dennoch

besiegen kann, zeigt unsere Titelgeschichte über die häufigste weib-

liche Krebserkrankung: Eine Betroffene schildert ihre Erfahrungen und

Ängste. Auch das Thema Organspende sorgt für Gesprächsstoff. Es

zeigt einerseits den Wunsch vieler zu helfen, andererseits jedoch

Gründe, warum Menschen häufig leider doch davor zurückschrecken.

Unsere beiden Standorte Evang. Huyssens-Stiftung und Knappschafts-

Krankenhaus entwickeln sich stetig weiter. Das wollen wir Ihnen, liebe

Leser, nicht vorenthalten. So stellen wir Ihnen unser neues Bettenhaus

vor: Im grünen Park der Evang. Huyssens-Stiftung können unsere

Patienten bald im Hotelambiente genesen. Apropos Hotelambiente:

Planen Sie einen Urlaub? Dann erfahren Sie in dieser Ausgabe, wie Sie

sich auch gesundheitlich bestmöglich darauf vorbereiten können. Und

weil der Sommer gerade nachts vielen zu schaffen macht, gibt Schlaf-

expertin Karin Nordheim hilfreiche Ratschläge bei Schlafstörungen.

Außerdem haben wir Essener Biergärten für Sie getestet und renom-

mierte Chefköche verraten uns ihre Tipps für gesunden Grillgenuss.

Diese und andere spannende Themen erwarten Sie in der neuen

Ausgabe von „pulsschlag“. Medizin, Kultur, Menschen – begeben

Sie sich mit „pulsschlag“ auf eine Expedition durch die Vielfalt

unserer Metropole.

Gute Unterhaltung beim Lesen wünscht

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

I 2010 pulsschlag 03

Editorial

Horst Defren, Geschäftsführer, Kliniken Essen-Mitte

Page 4: pulsschlag - das Magazin der Kliniken Essen-Mitte

Fit in die ZukunftDas vielseitige Gesundheitsangebot der Knappschaft.Attraktive Angebote für alle.

Infos unter www.knappschaft.de | 08000 200 501 (gebührenfrei).

Oder besuchen Sie uns in unseren Geschäfts-stellen in Essen, Heinickestraße 31 undGladbecker Straße 427.

SeniorenheimeADOLPHINUMObere Fuhr 42 | 45136 Essen | Tel.: (02 01) 89 69 5

HAUS ABENDFRIEDENTöpferstraße 26 | 45136 Essen | Tel.: (02 01) 85 480 700

PAUL-HANNIG-HEIMHeidhauser Straße 270 | 45239 Essen | Tel.: (02 01) 83 97 0

Wohnen mit ServiceSENIORENWOHNEN BERGERHAUSENRellinghauser Straße 380/382 | 45136 Essen

SENIORENWOHNEN HEIDHAUSENSchnaphausstraße 11-17 | 45239 Essen | Tel.: (02 01) 125 76 73

ADOLPHI-STIFTUNGder Evangelischen Kirche, Essen

ADOLPHI-STIFTUNGSenioreneinrichtungen gGmbH

>> www.adolphi-stiftung.de

Medizinische Spitzenkompetenz an den KEM –Ärztliche Fortbildungen im September

Selektive interne Radiotherapie bei metastasierten Lebertumoren

29. September 2010, 18.00 UhrVeranstalter: Kliniken Essen-MitteOrt: Schulungszentrum der Johanniter

Tumortherapie und ehr –Optionen in der modernen onkologie

03. September 2010, 18.00 UhrVeranstalter: Kliniken Essen-Mitte, Ambulantes Tumor-zentrum Essen, Onkologischer Klinikverbund Essen e.V.Ort: KEMs Cafe & Restaurant

5. Essener Endo- und Kontrast-mittelsonographie Workshop

29. September 2010, 09.00 UhrVeranstalter: Kliniken Essen-MitteOrt: Schulungszentrum der Johanniter

www.kliniken-essen-mitte.de

Page 5: pulsschlag - das Magazin der Kliniken Essen-Mitte

Inhalt

Gesund & AktivBrustkrebsBis zur Diagnose war es „mein bestes Jahr”

Schon gewusst?Verblüffendes aus der Medizinwelt

Besser einschlafenSchlafstörungen in Sommernächten

Reisemedizin Wenn der Flieger Richtung Süden geht

Leben in derMetropoleKurz & bunt

Messe EssenMarkt von Morgen

Eine Expeditionentlang der Emscher

Sommer-SpecialSpontanurlaubSo weit das Auto reicht

Gesund grillen

Essens Biergärten

Mitten hineinGut, besser, hervorragend!Bestnoten für die Kliniken Essen-Mitte im Focus-Ranking

Genesen im GrünenDer Bau des Bettenhauses schreitet voran

In jeder AusgabeEditorialNeues aus den Kliniken Essen-MitteWas steht an? KommentarReingehört / Reingeschaut VorgelesenNachgedacht & mitgemachtMenschen der Region

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INHALT

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Page 6: pulsschlag - das Magazin der Kliniken Essen-Mitte

MITTEN HINEIN

KEM erzielen Spitzenresultate im Klinik-Führer Rhein-RuhrZum vierten Mal in Folge haben sich die Kliniken Essen-Mitte an der Erstellung des

Klinik-Führers Rhein-Ruhr beteiligt. Im Gesamtergebnis wird den Kliniken in den Punkten

Pflegequalität, medizinische Kompetenz und Behandlungserfolg eine bedeutende Stellung in

der Krankenhauslandschaft der Ruhrregion bescheinigt. Neben den Leistungs- und Struktur-

daten trugen auch die Ergebnisse aus einer Patienten- und Ärztebefragung zum Erfolg unserer

Häuser bei.

„Paul-Mellin-Gedächtnispreis“ für Dr. Michael MuschDie Jury vergibt in diesem Jahr den Preis an Michael Musch,

Assistenzarzt der Klinik für Urologie der Kliniken Essen-Mitte.

Der Preis wurde für den Vortrag mit dem Titel „Lokalisation, Volumen

und Gleason Grad von Prostatakarzinom Indextumoren in Prostatekto-

miepräparaten einer nicht gescreenten Population zwischen 2000 und

2006“ vergeben und ist mit 5000 Euro dotiert.

NEUES AUS DEN KLINIKEN ESSEN-MITTE (KEM)

Weitere Informationen zum 2. Essener Krebstag unter:

www.essener-krebstage.de

www

Weitere Informationen unter:www.kliniken-rhein-ruhr.de

www

2. Essener Krebstag am 4. Septemberauf dem Gelände der Kliniken Essen-MitteUnter dem Motto „Chancen nutzen, Hoffnung stärken“ findet am

4. September 2010 ab 10.30 Uhr der zweite Essener Krebstag statt.

Die äußerst positive Resonanz der Auftaktveranstaltung bewog die Ver-

anstalter dazu, dieses Konzept erneut ins Leben zu rufen. Auf dem Ge-

lände des Ambulanten Tumor Zentrums (ATZ) an der Evang. Huyssens-

Stiftung können sich Betroffene, Angehörige, Ärzte und Interessierte über

neue Möglichkeiten der Behandlung informieren. Der Eintritt ist frei.

06 pulsschlag I 2010

Weitere akademische Kompetenz an den KEMDie Kliniken Essen-Mitte sehen sich in ihrer Funktion als akademisches Lehr-

krankenhaus der Lehre und Forschung verpflichtet und verzeichnen in die-

sem Rahmen einen weiteren Lehrbeauftragten: Der leitende Oberarzt der Klinik

für Psychiatrie, Psychotherapie und Suchtmedizin, PD Dr. med. Mirko Bibl, ist seit dem

18.05.2010 habilitiert und nun Privatdozent an der Universität Duisburg-Essen.

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Kreißsaalführungen, Hüpfburg und Puppendoktor –das Sommerfest der Geburtshilfe war ein voller ErfolgDer 19. Juni stand ganz im Zeichen der Kinder: Die Geburtshilfe und das Hebammenzentrum des Knappschafts-

Krankenhauses luden zu ihrem gemeinsamen Sommerfest. Nicht nur das schöne Wetter und abwechslungsreiche

Programm machte das Fest für zahlreiche Kinder, Eltern und Veranstalter zu einem vollen Erfolg – auch die gesammelte

Geldspende von rund 400 Euro für die Jugendhilfe sorgte für Freude bei allen Beteiligten („Knappschaftskinder spenden für

Kinder in Not“). Da ist die Vorfreude auf’s nächste Mal groß!

Immer in Bewegungwww.kliniken-essen-mitte.de

MITTEN HINEIN

I 2010 pulsschlag 07

www

Wissenschaftliche Arbeit mit dem 1. Posterpreis ausgezeichnetAuf dem diesjährigen 50. Österreichischen Geriatriekongress in Bad Hofgastein

wurde das von Herrn Dr. Frohnhofen und seinen Mitarbeitern erstellte Poster mit

dem Thema: EFAS, Essener Fragebogen Alter und Schläfrigkeit mit dem ersten

Preis ausgezeichnet. Inhalt der Arbeit ist die Entwicklung und Validierung einer

neuen Untersuchung von Tagesschläfrigkeit im höheren Lebensalter.

Weitere Informationen zu unserer Klinik für Geburtshilfe:

www.kliniken-essen-mitte.de/geburtshilfe

www

Immer in Bewegung:Das Online-Portal der KEMImmer auf dem Laufenden bleiben: Mit dem regelmäßigen

Besuch der kürzlich neu gestarteten Internetseite (www.kliniken-

essen-mitte.de) der Kliniken Essen-Mitte erfahren Sie permanent

Neuigkeiten rund um unser Haus und unsere medizinischen

Leistungen. Damit halten wir auch online mit den aktuellen Ereig-

nissen Schritt und bieten den Besuchern Information und Inter-

aktivität. Besuchen Sie uns außerdem auf Facebook und Twitter.

Page 8: pulsschlag - das Magazin der Kliniken Essen-Mitte

TEXT MEIKE SCHÜTTE

GESUND & AKTIV

08 pulsschlag I 2010

Page 9: pulsschlag - das Magazin der Kliniken Essen-Mitte

I 2010 pulsschlag 09

Bis zur Diagnose war es „mein bestes Jahr“„Das kleine mysteriöse Gebilde auf dem Röntgenbild gehörte sicher nicht dort hin. Der Arzt schaute von dem Bild wieder zu mir und sagte: Sie haben Brust-krebs.“ Ein Schock für jede Frau. Rund 57.000 Frauen erkranken jedes Jahr in Deutschland neu. Die Tendenz ist nach wie vor steigend. Die häufigste Krebser-krankung bei Frauen wird ihren Schrecken wohl nie verlieren, dennoch bedeutet der Befund in vielen Fällen Hoffnung auf vollständige Heilung. Erfreulicherweise gibt es inzwischen die Tendenz zu einer geringeren Sterberate in Deutschland.

Untersuchung schon wieder angekleidet, wog sich bereits in der

gewohnten Sicherheit ihres gesunden Lebens, dachte schon an

den nächsten beruflichen Termin, und daran, was sie für die beiden

schulpflichtigen Kinder kochen sollte – Was sollte ihr denn schon

passieren? Völlig vergessen hatte sie die Untersuchung wenige

Tage später, als der Brief kam. Er war nicht blau (wie die Warnung

für einen schlechten Schüler), oder signalrot (weil gefährlich), er

war auch nicht schwarz, was dem Anlass entsprochen hätte: Der

Befund sei auffällig gewesen, schrieb man ihr und sie solle schnell

zu einer weiteren Abklärung erscheinen. Die folgende Diagnose

ahnte sie schon: „Plötzlich hatte ich Brustkrebs.“

„Ich sah diesen blöden Knoten auf dem Röntgenbild und schämte

mich, weil ich den nicht vorher selbst ertastet hatte. Ich dachte

immer wieder: Warum ich? Was habe ich bloß falsch gemacht?“

Wie in einem Kaleidoskop wirbelten die Gedanken umher. „Muss

ich jetzt sterben? Muss ich mich quälen, werde ich Schmerzen ha-

ben? Verdammt, mir geht es doch supergut! Das kommt mir jetzt

zu plötzlich, ich habe keine Zeit, bald ist Weihnachten, ich habe

doch die Familie! Was wird aus ihnen, wenn ich nicht weiß, was

aus mir wird?“

GESUND & AKTIV

anchmal schreckt sie

nachts auf und hofft für einen

Moment, dass sie das alles nur ge-

träumt hat. „Ich fühlte mich damals mit

52 Jahren einfach großartig. Die Kinder wa-

ren aus dem Gröbsten heraus, beruflich lief es

super, ich war so stark wie nie zuvor in meinem Le-

ben, habe oft im Fitness Studio trainiert, bekam Kom-

plimente für mein jugendliches Aussehen. Ich hätte Bäume ausreißen

können, hatte gerade stolz den Gipfel des 3.700 Meter hohen Teide

auf Teneriffa erklommen… Ich dachte, ich hätte die ganze Welt im

Griff, das würde mein bestes Jahr“, beginnt Eva (55) ihre Geschichte

vom Brustkrebs. Wie alle zwei Jahre rund zehn Millionen

andere Frauen in Deutschland auch erhielt sie die Einladung zum

Mammographie-Screening. Seit ihrer Jugend war sie immer zu allen

Vorsorgeuntersuchungen gegangen. „Nie hatte es Anlass zur Sorge

gegeben. Ich habe immer auf meine Gesundheit geachtet.“

„Kommen Sie doch bitte noch einmal zurück, ich muss die

Aufnahme wiederholen“, bat die Radiologin im Brustdiagnosezen-

trum an der Hindenburgstraße in Essen. Eva hatte sich nach der

Page 10: pulsschlag - das Magazin der Kliniken Essen-Mitte

Wie Eva erzählen viele betroffene Frauen, dass sie nach dem er-

sten positiven Befund ins Bodenlose zu fallen glaubten. Gerade

wer bislang von ernsthaften Erkrankungen verschont geblieben

war, wer weder Beschwerden gehabt hatte noch irgend eine

Veränderung an der Brust vorher bemerkt hatte, stellt sich die

Fragen, die Eva damals im Dezember auch bewegten oder ent-

wickelt Schuldgefühle. Krankheiten waren in den Augen der

aktiven Frau aus Essen „eher etwas

für alte Leute“. Was wusste sie

denn auch eigentlich über Brust-

krebs? „Darüber hatte ich mir kei-

ne Gedanken gemacht. Brustkrebs

bedeutete für mich einfach etwas

Böses, Heimtückisches, vielleicht

ja auch Endgültiges. Auf jeden Fall

hatte das mit mir nichts zu tun.

In meiner Familie hatte es keinen

einzigen Fall gegeben. Mir fielen

allenfalls die prominenten Frauen

ein, die in den letzten Jahren an der

Krankheit gestorben waren.“ Dass

heute fast neun von zehn Patien-

tinnen fünf Jahre nach der Diagno-

se Brustkrebs noch am Leben sind,

wusste Eva damals nicht. „Aber

nach dem ersten Anfall von Ver-

zweiflung und Selbstmitleid hoffte

ich einfach nur, dass noch nicht

alles zu spät für mich war.“ Eva

sprach mit Ärzten, surfte durchs Internet. Dass Brustkrebs eine

der am besten erforschten Krebserkrankungen mit entspre-

chend guten Heilungschancen ist, erfuhr sie schnell. Und dass

es unterschiedliche Formen gibt, die dann auch die Richtung

für die Zukunft vorgeben. Die Medizin unterscheidet bösartige

(maligne) und gutartige (benigne) Tumoren. Bösartige Tumoren

haben sich der normalen Wachstumskontrolle des Organismus

entzogen und vermehren sich meist ungebremst. Frühformen

werden als in-Situ-Karzinome bezeichnet und sind noch auf die

Milchgänge (lobuläres Carcinoma in situ = LCIS) oder Drüsen-

läppchen (duktales Carcinoma in situ = DCIS) begrenzt. Invasive

Tumoren sind schon in die angrenzenden Gewebeschichten

eingedrungen oder haben sie sogar überschritten.

Bei Eva hatte man ein solches „DCIS“ entdeckt. Es war die Wo-

che vor Weihnachten, als sie ins Krankenhaus ging. Der Befund

des Radiologen hatte Hoffnung aufkeimen lassen, „eine Krebs-

vorstufe“, hatte er ihr erläutert und gesagt: „Da haben Sie

noch Glück.“ Soviel Glück dann aber auch wieder nicht, wie die

Nachricht nach einem tristen Weihnachtsfest lautete: Denn der

GESUND & AKTIV

ersten brusterhaltenden Operation und der guten Nachricht,

dass die Lymphknoten nicht bösartig verändert seien, folgte

nun die niederschmetternde Erklärung, dass doch Anlass zur

Vorsicht gegeben sei, sprich, weiteres Gewebe entfernt wer-

den müsse, am besten die komplette Brust. Erstens, weil dann

innerhalb eines Eingriffs auch eine Rekonstruktion der Brust

mit Eigengewebe und einem Silikonimplantat erfolgen könnte.

Und zweitens „haben Sie dann

die größtmögliche Sicherheit, dass

Sie wieder ganz gesund werden.“

Wie leicht war doch dagegen das

Kinderkriegen damals gewesen!

Wie unwichtig erschienen plötz-

lich Entscheidungen über einen

Wohnortwechsel, der Kleinkrieg im

Büro oder die Bürden des Alltags

zwischen Familie und Beruf! Eva

entschied sich für den komplexen

Eingriff, der heute vermehrt von

betroffenen Patientinnen genutzt

wird. „Bei aller Angst um meine

Gesundheit wollte ich mich nicht

damit abfinden, später vielleicht

nicht mehr in den Spiegel schauen

zu können. Die Frage, wie weiblich

du dich ohne Brust noch fühlen

wirst, stellt sich früher oder später

ja doch.“ Bereut hat sie die Ent-

scheidung ganz sicher nicht: „Ich

bin ja wieder fast wie vorher.“ Ihrem Mann wäre das nicht so

wichtig gewesen. „Für ihn war die Hauptsache, dass ich wieder

gesund werde.“

Schön reden möchte sie ihre Krankheitsgeschichte nicht,

die letztlich eine Gesundheitsgeschichte zu werden verspricht.

Da sind die Ängste, dass es sie noch einmal erwischen kann,

und: „Da ist die Gewissheit, dass unser Dasein doch leider sehr

endlich ist. Mir war das vor diesem Einschnitt wirklich nicht

bewusst. Die Erkenntnis schmerzt noch jetzt.“ Dennoch: „Es

gibt so viele Frauen, die es viel schlimmer getroffen hat“, sagt

Eva im Rückblick. Die um ihr Leben bangen, die vielleicht nicht

den riesigen Rückhalt durch Familie und Freunde haben so wie

sie. Eine Chemotherapie wie zum Beispiel bei ihrer Nachbarin

(„Plötzlich traf ich nur noch Frauen, die auch gerade an Brust-

krebs erkrankt waren!“) blieb Eva erspart, an die fünfjährige

Antihormontherapie hat sie sich gewöhnt. „Ich gebe auf mich

Acht, aber ich mache mich auch nicht bei jedem Zipperlein ver-

rückt. Man wird ein Stück demütiger, wenn man so eine tiefge-

hende Erfahrung gemacht hat“, resümiert sie.

10 pulsschlag I 2010

Page 11: pulsschlag - das Magazin der Kliniken Essen-Mitte

I 2010 pulsschlag 11

Dass sie heute auf langweilige Nachfragefloskeln bewusst mit einem fröhlichen „Mir

geht es gut!“ antwortet, liegt nicht nur daran, dass nun zweieinhalb Jahre hinter der Dia-

gnose liegen und seither jede Kontrolluntersuchung nur gute Nachrichten brachte. Eva hat

sich nach den chirurgischen Eingriffen für ihre persönliche Kampfansage gegen mörderische

Zellen und eine Liebeserklärung an das Leben entschieden („Ich wachte morgens in der Klinik

auf und dachte: Klasse. Du lebst. Jetzt tu was dafür, dass das so bleibt!“). „Brustkrebs ist für

keine Frau einfach. Ich empfinde viele Promi-Stories mit blendend aussehenden Sängerinnen

und Models nicht immer als ermutigend für meine eigene Situation. Manchmal fühle ich mich

einfach mies, habe Angst vor der Zukunft, eben eine kleine Depression. Aber vielleicht geht es

diesen Vorzeigefrauen ja auch nicht anders, bevor sie vor die Kameras treten. Jede Betroffene

muss ihren persönlichen Weg aus dem Tief finden, das macht sie stark.“ Wichtig ist es auch

ihr, offen mit dem Thema Brustkrebs umzugehen, „selbst wenn vor allem manche weiblichen

Gesprächspartner erst einmal zucken.“

Die innere Einstellung zu einer Krankheit sei wohl so wichtig wie ein guter Arzt und ein

wirksames Medikament, wenn man sie überwinden oder wenigstens in den Griff kriegen wol-

le, sagt Eva. Natürlich findet sie ihre noch andauernde Therapie auch nicht immer prickelnd,

doch Sport, eine nach wie vor bewusste ausgewogene Ernährung und die Sicherheit, in

guten ärztlichen Händen zu sein, sorgen für Zuversicht. Die maßgeschneiderte Therapie, die

auf neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen basiert und alle individuellen Faktoren – von

der Ausgangsdiagnose über ihr Alter bis hin zu vergleichbaren Fällen in aller Welt – berück-

sichtigt, gibt ihr viel Sicherheit. „Dass neben aller schulmedizinischen Kompetenz die Natur-

heilkunde an den Kliniken Essen-Mitte eine Fülle an Möglichkeiten bietet, um Beschwerden

zu lindern und Ängste in den Griff zu bekommen, hilft mir ebenfalls.“ Kürzlich hat sie zum

Beispiel bei einem Vortrag gehört, dass Akupunktur gegen Depressionen hilft. „Das wäre

mir doch lieber, als irgendwelche Pillen zu schlucken“, sagt Eva. Aus der Krankheit habe sie

auch gelernt, ihre Zeit zu nutzen, eine neue „Normalität“ zu finden. „Ich schiebe nichts

mehr auf.“ Diesen Spätsommer kraxelt sie nochmal auf den Teide. Wie damals, in ihrem

besten Jahr.

“Mir geht es gut!”

Page 12: pulsschlag - das Magazin der Kliniken Essen-Mitte

In bester Gesellschaft

Als Hildegard Knef, die große deutsche Diva, in den 70er Jahren mutig

bekannte, dass sie Brustkrebs habe, brach die Frau, die bekanntlich selten

ein Blatt vor den Mund nahm, ein Tabu. Über Krebs sprach man nicht.

Krebs bedeutete – meistens – den Tod. „Hilde“ besiegte den Brustkrebs

und erlebte noch viele Jahre, wenn auch aus vielen Gründen nicht bei

bester Gesundheit. Heute, fast vier Jahrzehnte später, outen sich Promi-

nente offen und freimütig zu ihrer Krankheit. „Der Brustkrebs wird als

Bagatelle dargestellt, nach der das Leben anscheinend immer munter

weitergeht“, kritisiert eine Betroffene in einem Internetforum die Me-

dienpräsenz von bekannten Brustkrebspatientinnen. Die einen treten

vor die Kamera, um mit ihrem Schicksal für mehr Vorsorge zu werben,

andere wollen Leidensgenossinnen Mut machen. Die Glamourwelt prä-

sentiert ihre schönen Kranken – manche ganz normale Patientin kommt

sich „ganz schön mickrig“ vor angesichts perfekt gestylter Chemo-Pa-

tientinnen und tadelloser Bodys trotz Antihormonen.

Der selbstbewusste Umgang mit dem Thema hat aber auch sein

Gutes. Nachdem beispielsweise der australische Popstar Kylie Minogue

öffentlich gemacht hatte, an Brustkrebs erkrankt zu sein, stieg auf

dem fünften Kontinent die Zahl der Anmeldungen zur Mammographie

sprunghaft um bis zu 40 Prozent an. Heute geht es Kylie offensichtlich

wieder prächtig. Die Krankheit besiegt hat auch die amerikanische Sän-

gerin Anastacia. Sie ging sehr offensiv mit der Krankheit um, die ausge-

rechnet entdeckt wurde, als sie sich die Brust verkleinern lassen wollte.

Kameras begleiteten die Rockröhre sogar im Krankenhaus, sie filmten

ihre Tränen und ihre Hilflosigkeit. Der Sängerin war es nach eigenen

Worten ein Anliegen, Frauen Mut zu machen nach dem Motto: „Für

Brustkrebs muss man sich nicht schämen.“

Nicht so viel Glück hatte Anna Henkel. Die Schauspielerin und

Ehefrau von Herbert Grönemeyer starb mit 45 Jahren. Auch ihrer Kol-

legin Barbara Rudnik konnte keine ärztliche Kunst mehr helfen. „Man

hört die Worte und begreift die Wahrheit erst ganz langsam“, sagte

sie einmal in einem „Bunte“-Interview. 2005 erfuhr sie, dass sie Brust-

krebs habe, auch Leber und Knochen waren bereits befallen. Vier Jahre

später starb sie. Während ihre Erkrankung zu spät entdeckt wurde,

können Moderatorin Sylvie van der Vaart oder die US-Schauspielerin

Cynthia Nixon sicher auf Heilung hoffen. Die jungen Frauen hatten,

ebenso wie offenbar Tennis-Legende Martina Navratilova, das Glück,

dass ihr Brustkrebs sich noch in einem frühen Stadium befand. „Es war

der totale Schock für mich, weil ich in meinem ganzen Leben eigentlich

immer gesund war“, sagte sie der Tageszeitung „USA Today“. Die ame-

rikanische Musikerin Sheryl Crow schließlich nutzte ihre Prominenz, um

die Auseinandersetzung mit der Krankheit zu unterstützen. „Ich werde

ermutigt durch die tapferen Frauen, die diesen Kampf schon vor mir an-

genommen haben“, sagte sie nach dem überstandenen Eingriff. (MSC)

GESUND & AKTIV

12 pulsschlag I 2010

Sylvie van der Vaart

Hildegard Knef

Kylie Minogue

Page 13: pulsschlag - das Magazin der Kliniken Essen-Mitte

Kliniken Essen-Mitte, Klinik für Senologie / Brustzentrum

Tel. (02 01) [email protected]

Klinikdirektor PD Dr. med. Sherko Kümmel

Kliniken Essen-Mitte, Klinik für Naturheilkunde und Integrative Medizin

Tel. (02 01) [email protected]

Klinikdirektor Prof. Dr. med Gustav Dobos

Ganzheitlich gegen den Brustkrebs

„Mit dem innovativen Konzept der „integra-

tiven Onkologie“ zählt das Brustzentrum an

den Kliniken Essen-Mitte zu den führenden

Zentren der Welt, die zukunftsweisende Wege

im Kampf gegen Brustkrebs beschreiten“, er-

klärt der Klinikdirektor der Senologie, Privat-

dozent Dr. med. Sherko Kümmel. Mit „Body

and Mind“ – Körper und Geist - umschreibt

der Klinikdirektor der Klinik für Naturheilkunde,

Professor Dr. med. Gustav Dobos, das ganz-

heitliche Behandlungsmodell. In enger Zusam-

menarbeit haben beide Kliniken ein integratives

Konzept von Schulmedizin in Kombination mit

naturheilkundlichen Verfahren auf der Basis

von neuesten wissenschaftlichen Daten ge-

schaffen. Das Projekt entstand in Kooperation

mit dem renommierten Sloan Memorial Kette-

ring Cancer Center, New York.

Von Beginn der Behandlung an wird jede Pa-

tientin von den Ärzten des Brustzentrums

und der Klinik für Naturheilkunde betreut.

Ein individuelles Patientenprofil und pass-

genaues Behandlungskonzept werden erar-

beitet. Sämtliche diagnostische Voruntersu-

chungen werden im Brustzentrum durchge-

führt und die unterschiedlichsten Therapien –

brusterhaltende, rekonstruktive Operation,

systemische Behandlung – auf die Bedürfnisse

der Patientin abgestimmt.

Der gemeinsame Einsatz von Schulmedizin und Naturheil-

kunde kann laut Erfahrungen der hoch qualifizierten Ex-

perten dafür sorgen, dass die Symptome einer Erkrankung

so wirksam wie nötig und so schonend wie möglich be-

handelt werden können. Akupunktur kann z.B. die Angst

vor der Operation lindern, gegen Übelkeit und Müdigkeit

(Fatigue) unter Chemotherapie oder bei Narbenschmerzen

helfen. „Body and Mind“ sollten Patientinnen stets im Blick

behalten. Sie werden frühzeitig über den Nutzen naturheil-

kundlicher Therapien und eine eventuelle Umstellung des

Lebensstils, z.B. durch gesunde Ernährung, beraten.

Bei der maßgeschneiderten Anschlusstherapie erstellen die

Klinik für Senologie/Brustzentrum und die Klinik für Natur-

heilkunde im Rahmen von „SenoExpert“ anhand aktueller

wissenschaftlicher Daten eine individuelle Gesamtanalyse

sinnvoller Therapien. Diese medizinische Datenbank für

Brustkrebs-Patientinnen entwickelt die Klinik für Senolo-

gie in Zusammenarbeit mit der Firma Difors. Eine umfas-

sende Therapieempfehlung für jede Patientin, die auch den

weiterbehandelnden Ärzten zur Verfügung gestellt wird.

Die Klinik für Senologie/Brustzentrum betreibt Forschung in

Zusammenarbeit mit Kliniken auf der ganzen Welt. Betrof-

fene können so auch von Erkenntnissen aus der Behand-

lung in anderen Ländern profitieren. PD Dr. med. Sherko

Kümmel hat in den vergangenen Jahren zahlreiche Er-

gebnisse wissenschaftlicher Untersuchungen international

publiziert und gibt sein Wissen bei Vortrags- und Lehrver-

anstaltungen, u.a. auch an der Universität Duisburg-Essen,

weiter. Er ist Mitglied in internationalen, wissenschaftlichen

Fachgesellschaften. Aus einem Bedürfnis nach Verände-

rung entstand eine neue therapeutische Schule, die inte-

grative Onkologie. Erstmals praktiziert wird die kombinierte

Strategie gegen Krebs nun bei Brustkrebspatientinnen in

den KEM (Brustzentrum / Senologie am Huyssensstift; Na-

turheilkunde/integrative Onkologie an beiden Standorten).

(MSC)

GESUND & AKTIV

Weitere Informationen unter:

www.kliniken-essen-mitte.de/senologiewww.kliniken-essen-mitte.de/naturheilkunde

www

I 2010 pulsschlag 13

Page 14: pulsschlag - das Magazin der Kliniken Essen-Mitte

Die Inhaltsstoffe von dunkler

Schokolade haben eine

positive Wirkung auf das

Herz-Kreislauf-System.

Naschen für den Kreislauf.

Cranberries sind besonders wirkungsvoll in

der Vorbeugung gegen Harnwegsinfekte.

Den größten Effekt haben sie als Saft.

Rote Beeren gegen Blasen-entzündung

Wer hätte das gedacht? Kinder beeinflussen die Herzgesundheit ihrer Eltern positiv. Laut US-Forschern haben Paare mit Kindern einen deutlich niedrigeren Blutdruck als kinderlose Paare.

LEBEN IN DER METROPOLE

14 pulsschlag I 2010

schon gewusst?

Vitamin B als Alleskönner.

Es verbessert die Therapie

von Altersdemenz, kann das

Schlaganfallrisiko verringern,

bei Depressionen helfen und

den Erkrankungsverlauf von

Parkinson positiv beeinflussen.

Alleskönner

B

Alt, älter, am ältesten: Jedes zweite im Jahr 2007 in Deutschland geborene Kind wird voraussichtlich 102 Jahre alt, ergab eine Untersuchung des Max-Planck-Instituts für demografische Forschung, Rostock.

Küssen trotz Erkältung, der

Bakterienaustausch soll das

Immunsystem stärken. Viren

werden zwar übertragen, aber

die Ansteckungsgefahr ist

gering, da die Keime mit dem

Speichel direkt in den Magen

transportiert werden.

Die beste Medizin

Page 15: pulsschlag - das Magazin der Kliniken Essen-Mitte

I 2010 pulsschlag 15

er menschliche Körper liebt kühle Nächte, keine schwülen. Daher

bedeuten Sommernächte oft keinen guten Schlaf. Zur Hitze kommt

die Kürze der Nacht: Morgens ist es früh wieder hell, viel zu früh –

Helligkeit signalisiert dem menschlichen Gehirn: Zeit zum Auf-

wachen. Auch die fehlende Abkühlung des Körpers, die normaler-

weise stattfindet, ist ein Grund für Schlaflosigkeit. Wenn das körpereigene Kühl-

system nicht funktioniert, klappt es mit dem Ruhen nicht. „Die Schlafqualität ist von

vielen äußeren Faktoren abhängig: Räumlichkeit, das richtige Bett insbesondere

Matratze und Bettzeug, Lärm, Helligkeit, Luftfeuchtigkeit und die Raumtempe-

ratur“, erklärt Karin Nordheim von der Klinik für Pneumologie, Allergologie und

dem Zentrum für Schlafmedizin der Kliniken Essen-Mitte.

Sie rät: „Das Schlafzimmer sollte so kühl wie möglich gehalten werden. Es

empfiehlt sich, den Schlafraum tagsüber abzudunkeln und die Fenster geschlossen

zu halten. Vor dem Schlafen sollte dann gut gelüftet und die Fenster über Nacht

offen gelassen werden.“ Als Decke empfiehlt sie ein dünnes Baumwolllaken statt

einer dicken Bettdecke. Zudem sollte der hitzegestresste Körper nicht zusätzlich

belastet werden: „Nach 18.00 Uhr sollten keine schwerverdaulichen, zu scharfen

und heißen Mahlzeiten mehr gegessen werden.“ Ausreichend Flüssigkeit ist

wichtig: „ Am besten Mineralwasser, Kräutertee oder Saftschorlen.“ Auch der

Schlaf im Dunkeln ist bedeutend: Wenn es draußen hell wird, lässt die Wirkung

des Schlafhormons Melatonin nach. Es sorgt für den nächtlichen Schlafrhythmus

und löst viele wichtige Aktivitäten aus.

Betroffen von den sommerlichen Schlafstörungen sind

viele: Jeder dritte Deutsche leidet. So schön Sommer,

Sonne und warme Temperaturen auch sind, in der

Nacht wünschen sich viele davon verschont zu bleiben.

Frauen leiden stärker unter den Hitzenächten als

Männer, junge Menschen mehr als ältere. Je nach

Schlaftyp benötigt der Mensch fünf bis zehn Stunden

Schlaf jede Nacht. Schlaflose Nächte zeigen ihre

Folgen am nächsten Tag: Erschöpfung, Reizbarkeit,

Konzentrationsschwäche. „Nicht erholsamer Schlaf

beeinträchtigt auf Dauer die Lebensqualität und

Leistungsfähigkeit“, erklärt Karin Nordheim. Gutes

Ein- und Durchschlafen ist Voraussetzung für die Ge-

sundheit des Menschen. Aber wichtig zu wissen ist,

dass man im Sommer generell etwas weniger Schlaf

benötigt als im Winter. Durch die längeren Tage und

die geringere Ausschüttung des Müdigkeitshormons

Melatonin verkürzt sich das Pensum um ca. eine

Stunde. „Also „cool“ bleiben, wenn es doch mal eine

schlaflose Nacht gibt“, rät die Schlafexpertin.

D

Sommer, Sonne, SchlafstörungenSchönes Wetter macht Spaß – am See liegen, Radfahren, gesellige Abende am Grill – aber hohe Temperaturen belasten den menschlichen Organismus. Da ist ein erholsamer Schlaf ein Muss, nur so kann neue Energie getankt werden. Wäre da nicht das sommer-nächtliche Herumwälzen und Wachliegen. Stunde um Stunde hört man jedes Außengeräusch: Vorbeifahrende Autos, das Bellen des Nachbarhundes. Der Wecker tickt erbarmungslos. Man ist geschafft, aber die Nacht bringt keine Ruhe.

Weitere Informationen unter:www.kliniken-essen-mitte.de/pneumologie

www

TEXT BRITTA HOMANN

Kliniken Essen-Mitte, Klinik für Pneumologie und Allergologie Zentrum für Schlafmedizin

Tel. (02 01) [email protected]

Page 16: pulsschlag - das Magazin der Kliniken Essen-Mitte

GESUND & AKTIV

Der Flug ist gebucht und die Vorfreude wächst. Neben der Strandgarderobe sollten sich Urlauber auch über ihre Reiseapotheke Gedanken machen.Denn je nach Urlaubsziel dürfen Insektenschutzmittel und wichtige Medikamente nicht fehlen, auch ein Impfschutz könnte erforderlich sein. Dr. med. Uwe Werfel, Reisemediziner der Kliniken Essen-Mitte weiß, was Reisende hinsichtlich ihrer Gesundheitsvorsorge beachten müssen.

Gesund und sicher Urlaub machen

TEXT BRITTA HOMANN

16 pulsschlag I 2010

Page 17: pulsschlag - das Magazin der Kliniken Essen-Mitte

Spätestens bei dem ersten schmerzhaften Sonnenbrand oder

einem entzündeten Mückenstich ist eine gute Reiseapotheke

von Nutzen. Im Urlaub werden Arzneimittel direkt benötigt.

Denn mit einer aufwändigen Suche nach einem Arzt oder Apo-

theker, Verständigungsproblemen und unbekannten Produkten

wächst die Unsicherheit und sinkt die Laune. Mit einer frühzei-

tigen Vorbereitung kann der Urlaub beruhigt angetreten und

spätere gesundheitliche Probleme vermieden werden.

Impfschutz in der Urlaubssaison Sommerzeit ist Insektenzeit – im Juni und Juli ist das

Risiko für Infektionen, die von Zecken übertragbar sind, be-

sonders hoch. Eine verbreitete Erkrankung ist die Frühsommer-

Meningoenzephalitis (FSME) – eine Entzündung des Gehirns

und der Hirnhäute. Wenn der Patient die Anzeichen bemerkt,

kann der Zeckenstich bis zu zwei Wochen zurückliegen. Es

treten grippeähnliche Symptome wie Fieber, starke Kopf- und

Gliederschmerzen auf. „Sind zur Sommerzeit Aufenthalte in

Wald- und Wiesengebieten zum Beispiel in Süddeutschland

oder Österreich geplant, ist eine Impfung dringend zu empfeh-

len. Eine Impfung hilft nicht gegen einen Zeckenstich, sondern

schützt vor FSME – eine schwere Infektion des zentralen Nerven-

systems. Bisher nicht geimpfte Personen sollten sich spätestens

sechs Wochen vor Reiseantritt bei einem Arzt vorstellen“, emp-

fiehlt Dr. Uwe Werfel, Reisemediziner und Infektiologe an den

Kliniken Essen-Mitte. Neben baltischen Ländern und Asien

gelten auch europäische Länder als Risikogebiete. In Deutsch-

land sind insbesondere die südlichen Bundesländer, wie Bayern

und Baden-Württemberg betroffen.

Eine weitere durch Zecken übertragende Infektion ist die

Lyme-Borreliose, die sich anfangs durch eine lokale Hautrötung

und -entzündung bemerkbar macht. Vom Zeckenbiss bis zur

Symptombildung liegen wenige Tage bis Wochen. Bleibt die

Erkrankung unbehandelt, können selbst nach Jahren schwere

Komplikationen folgen, wie Lähmungserscheinungen oder

Gelenksentzündungen. Borreliose kommt hauptsächlich in

Nordamerika, Europa und Asien vor. Eine Schutzimpfung ist

nicht möglich, doch durch eine genaue körperlicher Unter-

suchung nach Waldspaziergängen oder einem Picknick im

Freien lassen sich die Zecken ausfindig machen und mit einer

speziellen Zeckenzange entfernen.

Infektionsrisiken vermindern Vor allem bei Auslandsreisen steigt das Risiko einer Ansteck-

ung mit Hepatitis A. Laut Robert Koch-Institut treten 40 bis

50 Prozent, der in Deutschland gemeldeten Hepatitis A-Er-

krankungen nach einer Reise ins Ausland auf. Besonders in

GESUND & AKTIV

I 2010 pulsschlag 17

Afrika, Südamerika und im Mittelmeerraum ist Hepatits A stark

verbreitet. Es handelt sich dabei um eine Schmierinfektion, die

durch eine Schutzimpfung verhindert werden kann. „Die häufig-

sten Infektionsrisiken liegen im Genuss von kontaminierten Nah-

rungsmitteln und Getränken. Hierdurch werden Reisediarrhö,

Hepatitis A, parasitäre Erkrankungen oder auch Thyphus über-

tragen. Das Risiko an Hepatitis A, eine durch Nahrungsmittel

übertragende Leberentzündung, zu erkranken, ist schon bei

Reisen südlich der Alpen und östlich der Oder erhöht“, warnt

Dr. Werfel. Unter unhygienischen Bedingungen können gerade

Lebensmittel, wie Muscheln oder Salat, aber auch Trinkwasser

verunreinigt sein. Daher sollten Urlauber das Trinkwasser hier

stets abkochen, sowie Eiswürfel und Meeresfrüchte meiden.

Reisen in die Tropen Exotische Länder sind begehrte Urlaubsziele – fremde Kul-

turen und unberührte Landschaften wecken die Aufmerksam-

keit. Doch in tropischen Gebieten sind Malaria und das

Gelbfieber-Virus sehr verbreitet. Krankheiten, die über Stiche

bestimmter Mückenarten übertragen werden und schwer ver-

laufen können. „Vor Reisen in tropische und subtropische Re-

gionen, aber auch vor sogenannten ‚Rucksackreisen’ außerhalb

Europas sollte eine reisemedizinische Beratung erfolgen. Eine

Gefahr an Gelbfieber zu erkranken, besteht in den Tropen Af-

rikas und Südamerikas. Neben der medizinischen Notwendig-

keit einer Impfung ist häufig ein Impfnachweis bei der Einreise

verpflichtend. Dies gilt auch für viele Länder Asiens, wenn der

Einreisende sich zuvor in einem Gelbfieber-Endemiegebiet auf-

gehalten hat, “ informiert der Reisemediziner.

Die wichtigste Vorbeugung gegen Malaria ist die Expo-

sitionsprophylaxe vor Ort: Das heißt, bestimmte Maßnahmen

können vor Insektenstiche schützen. Experte Dr. Uwe Werfel

rät: „In den Abendstunden sollte auf helle, weite, körper-

bedeckende Kleidung und das Tragen von Socken geachtet

werden, um den Körper vor den Stichen zu schützen. Moskito-

netze und sogenannte Reppellentien zum Auftragen auf die

Haut helfen, die Insekten fernzuhalten. Zusätzlich ist eine Che-

moprophylaxe möglich, indem Antimalariamittel vorbeugend

eingenommen werden, um den Ausbruch einer Erkrankung zu

verhindern. Eine Schutzimpfung gibt es nicht.“ Die Chemopro-

phylaxe wird nur für bestimmte Risikoländer empfohlen. Die

Sorge und die Angst um die Gesundheit dürfen keinesfalls den

Urlaub überschatten, aber bewusst getroffene Vorsorgemaß-

nahmen sollten dennoch getroffen werden.

Page 18: pulsschlag - das Magazin der Kliniken Essen-Mitte

Diakoniestationen Essen gGmbHJulienstraße 39 · 45130 EssenTelefon 0201/877008-10

Besuchen Sie uns im Internet:www.diakoniestationen-essen.de

Wir sind IhrPflegedienst:10 x in Essen –1x in Ihrer Nähe

Page 19: pulsschlag - das Magazin der Kliniken Essen-Mitte

ausreichenderVorrat der Dauer-

medikation bei chronisch Kranken

Heilsalben

Augentropfen

Pfl aster

Thermometer

fi ebersenkendeund schmerz-stillende Mittel

Mittel gegen Durchfall undÜbelkeit

Auch banale Infektionen sind lästig und treten selbst im

Urlaub auf. Beispielsweise sind Schwimmbäder Brutstätten für

Bakterien und Pilze. Ein Fußpilz kann leicht entstehen, denn

das warme Klima begünstigt das Wachstum und die Vermeh-

rung der Keime. Antimykotische Salben töten den Pilz ab und

verhindern den unangenehmen Juckreiz. Ebenso kann die

Kombination von Wind und Sand eine schmerzhafte Binde-

hautentzündung hervorrufen – entzündungshemmende Au-

gentropfen oder Salben sind nicht verschreibungspflichtig und

schaffen schnell Linderung. Auch Pflaster, ein Thermometer,

fiebersenkende und schmerzstillende Medikamente gehören

deshalb gerade bei Familien mit Kindern mit in die Reisetasche.

„Medikamente gegen Durchfall und Übelkeit sowie ein aus-

reichender Vorrat der Dauermedikation bei chronisch Kranken

dürfen nicht fehlen. Bei der Mitnahme stärkerer Schmerzmit-

tel oder Injektionsnadeln ist dringend eine ärztliche Bescheini-

gung erforderlich, da die unerlaubte Einfuhr in manchen Län-

dern direkt ins Gefängnis führen kann. Generell sollten sich

Reisende mit chronischen Erkrankungen um eine individuelle

Beratung kümmern“, ergänzt Werfel.

Eine Reise soll vor allem Spaß machen. Eine gezielte

Vorbereitung und genaue Informationen über das Urlaubsziel

reichen aus, um die Infektionsrisiken einschätzen und ihnen

richtig vorbeugen zu können.

Die kleineReiseapotheke

Leitung Dr. med. Uwe Werfel

Kliniken Essen-Mitte, Zentrum für Infektiologie und Reisemedizin

Tel.: (02 01) [email protected]

GESUND & AKTIV

I 2010 pulsschlag 19

Page 20: pulsschlag - das Magazin der Kliniken Essen-Mitte

20 pulsschlag I 2010

LEBEN IN DER METROPOLE

Kurz & bunt

Die Kulturhauptstadt bei Ihnen zu Hause –

mit den Postern der Kulturhauptstadt. Für drei

Euro kommt die besondere Atmosphäre zu

Ihnen nach Hause. Erhältlich sind die Motive

Kokerei Zollverein, Schloss Borbeck, Gruga

u.a. in der Touristik-Zentrale am Hbf und bei

der Rathaus-Information. In Zukunft sollen

weitere Motive folgen.

Kultur für zu Hause

Essen ist das Zentrum des Ruhr-gebiets und zählt mit seinen 580.000 Einwohnern zu den größten Städten Deutschlands.

Im Designkiosk. Handgemachte

Gegenstände von europäischen

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gebiet, die alle drei Bedingungen

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mehr als 20 Euro. Ob „Markier‘

dein Revier“-Lesezeichen, Pott-

lappen oder Wegwerfprodukt

Ruhrsteine. Finden Sie den

Designkiosk in Ihrer Nähe:

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Kunst zwischen Bonbons und Bier

Bei dem Wettbewerb für die neue Wartemelo-

die für Essen haben mehr als 6.000 Menschen

im Internet gevotet und aus 52 Kandidaten den

Gewinner gekürt: „Shift Work“, eine Essener

Band mit ihrem Rocksong „Metropole Ruhr“.

Die neue Melodie ersetzt die fast zwanzig Jahre

alte synthetische Wartemelodie in der städ-

tischen Telefonanlage.

Essen wartet mit neuer Melodie

Essen-pico-bello – für eine saubere und sympathische Stadt. Die gemeinsame Aktion verschiedener Ämter und Institutionen wollen auf das Thema Sauberkeit aufmerksam machen. Das Maskottchen, ein kleiner Junge in roter Latzhose und sein Hund rufen auf, Engagement zu zeigen und die Sauberkeit in Essen zu verbessern. www.essen-pico-bello.de

Die EMG – Essen Marketing

GmbH reagiert damit auf das

wachsende Interesse an der

Kulturhauptstadt. Dreimal

täglich fährt der Doppelstock-

Cabriobus durch Essen und

nimmt Sie mit auf die Reise

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Stadt. Steigen Sie ein!

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Stadtrundfahrt im Cabriobus

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Page 21: pulsschlag - das Magazin der Kliniken Essen-Mitte

I 2010 pulsschlag 21

Sonntag, 28.11.2010 // 17.00 UhrKonzertsaal der Waldorfschule Schellstr. 47, 45134 Essen-Stadtwald

Eintritt: Erwachsene 15 Euro // Kinder bis 12 Jahren 5 EuroWeitere Informationen unter: www.saxophonquintett.de

Die Instrumente: Saxophone – Sopran, Alt, Tenor,

Bariton; die Musikrichtung: Crossover aus Klassik

und Jazz. Das ist das Quintessence Saxophone

Quintet. Inzwischen gelten die fünf Ausnahme-

saxophonisten weltweit als eines der führenden

Ensembles seiner Art. Ihr Können zeigen Sven

Hoffmann, Uli Lettermann, Kai Niedermeier, Ana-

tole Gomersall und Andreas Menzel am 28. No-

vember im Konzertsaal der Waldorfschule in Essen.

Musiziert werden klassische und barocke Groß-

werke von Bach, Vivaldi, Beethoven, Mozart und

Händel - dabei haucht Quintessence den alten

Meistern neues Leben ein. Mit dem Prinzip „aus-

packen, spielen“ machen die fünf Saxophonisten

seit 1993 Musik sichtbar. Ein außergewöhnlicher

Crossover aus Klassik und Jazz. Eine Performance,

in der die Musiker die stilistischen Welten verbin-

den – intelligent, klangvoll, fingerfertig.

Das Quintessence Saxophone Quintet spielt auf

den großen Bühnen und Festivals der Welt: Culture

Art Hall Seoul, Hoam Art Hall Daejong in Korea,

Bachfest Leipzig, Olympia-Festakt Schloss Bellevue

Berlin, Leverkusener Jazztage, Dalheimer Sommer

oder das Beethoven-Festival Bonn. Beim Inter-

nationalen Jazzfestival Münster wurden die Fünf

1997 mit dem Westfalen-Jazz-Preis ausgezeich-

net. Aktuell haben sie bei der deutschen Vorent-

scheidung des internationalen TIM-Wettbewerbes

(Torneo Internazionale di Musica) begeistert und

nehmen im September am Finale in Verona, Ita-

lien, teil. Auch zahlreiche Auftritte in Radio und

Fernsehen machten die Holzbläser bekannt. Elf

CDs sowie zwei DVDs sind bereits erschienen. Er-

leben auch Sie die Klänge des Quintets.

Auspacken, spielen!Das Quintessence Saxo-phone Quintet gibt ein Benefi zkonzert in Essen

LEBEN IN DER METROPOLE

Gesund werden im HotelambienteSpatenstich für ein modernes Bettenhaus. Im Park der Evang.

Huyssens-Stiftung der Kliniken Essen-Mitte entsteht bis 2011 ein

moderner Wahlleistungsbereich. Nach dem Abschluss der Baupha-

se wird das Gebäude ein Blickfang für die Umgebung – mit einem

flachen Dach, heller Fassade, großen Fenstern sowie luftigen Bal-

konen und Terrassen. Auf drei Etagen entstehen jeweils 90 kom-

fortable Ein- und Zweibettzimmer – für die schnelle Genesung der

Patienten in einem angenehmen Ambiente und mit ansprechender

Optik – nicht nur von außen.

Wohlfühlen im GrünenAus Sicht der heutigen Patienten wird es immer wichtiger, dass

man sich trotz eines krankheitsbedingten Aufenthaltes im Kran-

kenhaus wohlfühlt. Die Kliniken Essen-Mitte erfüllen mit dem neu-

en Bettenhaus höchste Ansprüche an Versorgung und Aufenthalt.

Ziel ist es, ein hotelähnliches Ambiente zu schaffen, welches sich

vom „klassischen“ Krankenhauscharakter deutlich unterscheidet.

Wie ein schönes Hotel im grünen Park wird das Bettenhaus nach

der Fertigstellung aussehen.

Innovativ in die ZukunftAnfang April wurde mit dem Bau des Bettenhauses begonnen. Da-

mit positionieren sich die Kliniken Essen-Mitte weiter als innovativer

Gesundheitsdienstleister in der Region. Der Neubau wird an das

Haupthaus der Klinik der Evang. Huyssens-Stiftung angebunden.

Neben der intensiven Betreuung durch das Pflegepersonal werden

auch geschulte Hotelfachkräfte zum Einsatz kommen. Auf das um-

fassende Komfortangebot kann jeder Patient – egal ob Privatpati-

ent, Zusatzversicherter oder Selbstzahler – zugreifen. Nach Fertig-

stellung werden außerdem die Zimmer im Altbau der Klinik saniert,

um auch dort den Aufenthaltsstandard weiter zu verbessern. Das

Richtfest kann kommen.

Neubau des Bettenhauses im Park der Evang. Huyssens-Stiftung schreitet voran.

Genesen im Grünen

Gewinnen Sie 5x2 Tickets für das Konzert!

Schicken Sie einfach eine E-Mail an: pulsschlag@kliniken-essen-

mitte.de oder eine Postkarte an: Kliniken Essen-Mitte, Marketing,

Henricistr. 92, 45136 Essen, Stichwort „SAXOPHON“

Eintritt: Erwachsene 15 Euro // Kinder bis 12 Jahren 5 Euro

leben auch Sie die Klänge des Quintets.

Page 22: pulsschlag - das Magazin der Kliniken Essen-Mitte

22 pulsschlag I 2010

LEBEN IN DER METROPOLE

Messe istMarkt von Morgen

410 Mio Euro fl ießen durch das Messe-angebot in den regionalen Wirt-schaftskreislauf –Kampf um die Anteile in Messe-deutschland

ehr als 100 Tage im Jahr sind Essener Messetage.

Die Messe ist damit ein bedeutender Motor der

regionalen Wirtschaft und einer ihrer wichtigen

„Förderer“. Allein 2009 flossen über 410 Millio-

nen Euro in den lokalen und regionalen Wirtschaftskreislauf.

Die Messe schrieb seit ihrer Gründung eine Erfolgsgeschich-

te. Das will sie auch künftig: mit rund 50 Messen und Ausstel-

lungen im Programm. Dreizehn davon sind internationale Leit-

messen. Sie finden in 18 modernen Hallen und der attraktiven

Galerie auf einer Ausstellungsfläche von 110 000 Quadratme-

tern statt. Über 13 000 Aussteller nutzen jährlich den Messe-

platz Essen, nahezu jeder vierte kommt aus dem Ausland. Vor

ein paar Wochen verlängerte die Weltmesse „Equitana“ mit

einem Zehn-Jahresvertrag ihren internationalen Auftritt am

Standort Essen.

Die Messe Essen zieht trotz weltweiter Wirtschaftskrise

auch eine positive Bilanz des Jahres 2009. „Das Unternehmen

hat seine gute Stellung im Markt mehr als behaupten kön-

nen“, betonte der Essener Oberbürgermeister Reinhard Paß,

Vorsitzender des Aufsichtsrates der Messe Essen, anlässlich der

Vorstellung der Jahresbilanz. Mit 38 Messen und weiteren Ver-

anstaltungen, 11.659 Ausstellern und 1,5 Millionen Besuchern

zähle die Messe Essen nach wie vor zu den Top-Ten der deut-

schen Messeplätze. Davon profitiert natürlich die Messestadt

Essen: Wenn es die Messe nicht gäbe, sie müsste erfunden

werden, lautete daher ein alter Slogan der Messe-Insider.

Krise gemeistertMit über 52 Millionen Euro lag der Umsatz 2009 zwar unter

dem des Ausnahmejahres 2008, aber um fast zehn Prozent

höher als im Vergleichsjahr 2007. „Vor allem bei unseren

Premiumveranstaltungen konnten wir der Krise deutlich Pa-

roli bieten“, so Frank Thorwirth, Vorsitzender der Geschäfts-

führung der Messe Essen. „Hat uns die Wirtschaftskrise bei

einigen Projekten leicht gestreift, konnten wir bei Leitmessen

durchaus zulegen.“ So habe die „Schweissen & Schneiden“

zum Beispiel das beste Ergebnis ihrer Geschichte und

eine herausragende Steigerung der Internationalität erzielt.

Thorwirth: “Die Zahl der Herkunftsländer der Gäste stieg

von 90 auf 128.“ Insgesamt liege man 2009 bei Aussteller- und

Besucherzahlen sowie der belegten Fläche deutlich über dem

Durchschnitt der Messewirtschaft in Deutschland – und das,

obwohl ein heftiger „Kampf“ um die Marktanteile in Messe-

deutschland herrscht.

Neun MessepremierenNach vier Messepremieren im Jahr 2009 stehen 2010 fünf

Neu-Veranstaltungen auf dem Programm und stocken das

Veranstaltungsangebot auf insgesamt 42 Messen auf, zu de-

nen 14 000 Aussteller erwartet werden. Neu in diesem Jahr

sind die „Leben plus Komfort“, die Angelsportmesse, die „Uni-

ted Sourcing“ für Fashion, Shoes, Accessoires und Fabrics, der

VGB-Kraftwerkskongress mit Ausstellung und die WHEC –

TEXT WULF MÄMPEL

Page 23: pulsschlag - das Magazin der Kliniken Essen-Mitte

I 2010 pulsschlag 23

LEBEN IN DER METROPOLE

TEXT WULF MÄMPEL

World Hydrogen Energy Conference,

für die sich Standorte in der ganzen

Welt beworben hatten. Thorwirth:

„Wir sind schon ein wenig stolz, dass

wir den Zuschlag bekommen haben.“

Die Konferenz, zu der 2.000 Teilneh-

mer erwartet werden, hatte zuletzt in

Australien stattgefunden.

Sieben AuslandsmessenGleich siebenmal ist die Messe

Essen 2010 im Ausland aktiv. Mit

Tochterveranstaltungen der „Schwei-

ssen & Schneiden“, der „Reifen“ und

der Internationalen Pflanzenmesse

IPM ist sie in China zu Gast, weitere

Ableger der IPM lässt sie in Dubai

und Moskau Wurzeln schlagen. „Die

Strategie, unsere Kunden auf Aus-

landsmärkte zu begleiten, ist zugleich

wesentlicher Teil unseres Auslands-

marketings“, so Thorwirth. „Eine

bessere und wirkungsvollere interna-

tionale Werbung für die Leitmessen

in Essen gibt es nicht.“

Fünf Premieren 2010LEBEN PLUS KOMFORTFachmesse für Konzepte, Technik, Produkte, Services

ANGELSPORTMESSEDie Messe für Angler-und Naturfreunde

VGB KraftwerkeVGB Kongress mit Fachausstellung

UNITED SOURCING Fashion, Shoes, Accessories, Fabrics

WHECWorld Hydrogen EnergyConference

Fotos: Messe Essen

Page 24: pulsschlag - das Magazin der Kliniken Essen-Mitte

24 pulsschlag I 2010

LEBEN IN DER METROPOLE

Congress-Center etabliertAuch erwies sich die Messe Essen mit ihrem CCE-Congress-

Center Essen als etablierter Kongress-Standort. 701 Vermie-

tungen für Kongresse, über 63.000 Teilnehmer, 176 Veranstal-

tungstage – das ist die Bilanz des Jahres 2009 im Kongress-

bereich. „Angesichts der gerade im Ruhrgebiet starken Kon-

kurrenz ein hervorragendes Ergebnis,“ so Egon Galinnis, Ge-

schäftsführer der Messe Essen. Für das laufende Jahr sieht

sich CCE weiter im Aufwind. „Zum einen durch die verstärkte

professionelle Eigen-Organisation von Kongressen und Events

jeder Größenordnung, aber auch aufgrund des Kulturhaupt-

stadtjahres. Das spüren wir deutlich“, betont Galinnis.

Grugahalle fi ndet NischeDie Charme-Offensive, mit der man an alle wichtigen Veranstalter

herangegangen sei, zahle sich bei der Grugahalle aus. Galinnis:

83 Veranstaltungen gingen über die Bühne. Shows und Kon-

zerte ebenso wie Hauptversammlungen großer Konzerne.

Galinnis: „Wir haben unsere Nische in Konzert der Mehr-

zweckhallen gefunden.“

Die PerspektivenMit einem „strategischen Gesamtpaket“, das derzeit erar-

beitet wird, macht sich die Messe Essen fit für die Zukunft.

Aufsichtsratsvorsitzender Reinhard Paß: „Es umfasst die drei

Handlungsfelder Personal, Projekte, Infrastruktur.“ So sei die

Messe mit einer neuen Organisationsstruktur und verschlankten

Strukturen noch näher am Kunden und am Markt. Neben

eines Ausbaus der Spitzenstellung in puncto Service werde die

Messe verstärkt in die Weiterentwicklung der Veranstaltungen

investieren. „Auch bei dem Thema Geländeertüchtigung“, so

Paß, „sehen wir den perspektivischen Handlungsbedarf.“

WirtschaftsförderungWie OB Paß unterstrich, zähle die Messe Essen zu den wich-

tigsten Beteiligungen des Konzerns Stadt Essen. „Sie ist nicht

nur ein internationales Aushängeschild unserer Stadt, sondern

auch das wirkungsvollste und größte Wirtschaftsförderungs-

instrument.“ Die Messe Essen stelle als Job-Motor durch ihre

Aktivitäten die Arbeitsplätze von rund 7.500 Menschen sicher,

3.500 davon allein in Essen.

Ausblick 2010Zahlen. Daten. Fakten.42 Messen

14.000 Aussteller

Insgesamt 121 Messelaufzeittage

1.000.000 qm genutzte Fläche

1,4 Mio. Besucher

Gesamtleistung Plan: 62,7 Mio. Euro

Verbesserte Infrastruktur:AtlanticCongressHotel EssenParkhaus P5

Auslandsmessen:7 Messen ( 3x China, 1x Russland, 2x VAE, 1x Indien)1.500 Aussteller80.000 Besucher90.000 qm genutzte Fläche

Page 25: pulsschlag - das Magazin der Kliniken Essen-Mitte

I 2010 pulsschlag 25

was steht an? allgemeine termine

23.-25.07.10, 11:00 Uhr 2. Altenessener Weinschmecker-FestivalEssen-Altenessen

28.07.10, 11:00 Uhr RuhrtalfahrtenBaldeneysee

29.07.10, 20:00 Uhr „New York, Rio, Ruhrgebiet“, Internationales Varieté, GOP Varieté Theater

01.08.10, 11:00 Uhr„Oldtimertreff Zollverein“Kokerei Zollverein

06.08.10, 20:30 Uhr„Männer, Macken und Mallorca“, UrlaubskomödieTheater Courage

08.08.10, 10:00 Uhr„Kapitänsbrunch“, Fahrt auf Baldeneysee und RuhrBaldeneysee

10.08.10, 18.15 Uhr„Die WAZ, frisch gepresst – so entsteht eine Tageszeitung“Führung, WAZ Mediengruppe

14.08.10, 19:00 Uhr„Hochzeit in Schwarz“, KrimidinnerPhilharmonie

15.08.10, 14.30 + 16:00 UhrGreifvogel-FreiflugschauGrugapark

21.08.10„Kräuterwanderung“, verschiedene Orte im Essener StadtgebietUhrzeit wird mit der Anmeldebestätigung mitgeteilt

25.08.10, 20:00 UhrDas Beatles-Musical „all you need is love!“Zeche Zollverein - Schacht XII, Halle 12

04.09.10, ab 12:00 Uhr„Sommerfest 2010“WDR Studio Essen

04.09.10, ab 18:00 UhrLange SaunanachtKurhaus im Grugapark

05.09.10, ab 11:00 Uhr5. Garten- und GenussmarktMintrops Land Hotel Burgaltendorf

10.09.10, 19:00 Uhr„Du sollst…!“ Die Wurzel aus den X Geboten (DE)Ruhrtriennale, Maschinenhaus Essen – Produktionsort der Künste

14.09.10, 20:07 Uhr„OTTO“Grugahalle

17.09.10, 20:00 UhrFolkwang Kammerorchester Essen: I. Konzert im Hügel-Zyklus “Brahms im Prater”Villa Hügel

18.09.10, 14:00 Uhr„Grenzenlose Musik“Grugapark Essen, Musikpavillon

19.09.10, ab 11:00 Uhr„Weltkindertag im Grugapark“Spielaktionen, Experimente, Musik, Tanz, SeifenkistenrennenGrugapark

25.09.10, 20:00 Uhr“Bülent Ceylan – Kebabbel net”Grugahalle

27.09.10, 18:00 UhrSight-Seeing Joggen – Stadtmitte oder Stadtteileverschiedene Orte im Essener Stadtgebiet

25.+26.09.10, ganztagsGroßes Zechenfest auf ZollvereinZeche Zollverein

21.07.10, 09:30 UhrFerienspatz-Aktion„Kindertag in den Kliniken Essen-Mitte“Achtung: Eine Anmeldung ist nur über dasFerienspatzbüro der Stadt Essen möglich

04.08.10, 09:30 UhrFerienspatz-Aktion„Kindertag in den Kliniken Essen-Mitte“Achtung: Eine Anmeldung ist nur über dasFerienspatzbüro der Stadt Essen möglich

05.08.10, 18:30 UhrKreißsaalführungHebammenzentrum am Knappschafts-Krankenhaus

07. + 08.08.10, ganztagsKunstgewerbeausstellung vonFrau Ruth SchwackEingangshalle der Evang. Huyssens-Stiftung

02.09.10, 18:30 UhrKreißsaalführungHebammenzentrum am Knappschafts-Krankenhaus

04.09.10, ganztags2. Essener KrebstagPatienten-InformationsveranstaltungATZ Ambulantes TumorzentrumGelände Evang. Huyssens-Stiftung

07.09.10, 19:00 UhrMorbus Crohn und Colitis ulcerosa im Kindes- und JugendalterArzt-Patienten-SeminarKlinik für Innere Medizin Ikems Café & Restaurant, Evang. Huyssens-Stiftung

11. + 12.09.10, ganztagsKunstgewerbeausstellung vonFrau Ruth SchwackEingangshalle der Evang. Huyssens-Stiftung

24.09.10, 17:00 UhrAusstellungseröffnung Mit Kunstwerken von Prof. Schäfer undPräsentation des restaurierten FlügelaltarsKapelle der Evang. Huyssens-Stiftung

25. + 26.09.10, ganztagsKunstgewerbeausstellung vonFrau Doris KloßEingangshalle der Evang. Huyssens-Stiftung

september

Juli

kem termine

Präventionskurs PilatesKursbeginn: Montag, 02.08.2010Kursende: Montag, 04.10.201010 x 60 Minuten, einmal in der Woche, 17:30 - 18:30 Uhr, Kursgebühr: 100,- Euro pro Teilnehmer

Nachfolgende Krankenkassen haben diesen Kurs zertifiziert: KKH, DAK, BEK, GEK, TK, HEK. Bitte informieren Sie sich bei Ihrer Krankenkasse, ob diese die Kosten für den Präventionskurs übernimmt.

Präventionskurs Aqua-Gym.Kursbeginn: Mittwoch, 11.08.2010Kursende: Dienstag, 29.09.20108 x 45 Minuten, einmal in der Woche, 17:30 - 18:15 Uhr Kursgebühr: 74,- Euro pro Teilnehmer. (*)

Präventionskurs Tai Chi Kursbeginn: Mittwoch, 01.09.2010Kursende: Mittwoch, 03.11.201010 x 60 Minuten, einmal in der Woche, 17:30 - 18:30 Uhr Kursgebühr: 120,- Euro pro Teilnehmer. (*)

Präventionskurs Autogenes TrainingKursbeginn: Dienstag, 07.09.2010Kursende: Dienstag, 26.10.20108 x 90 Minuten, einmal in der Woche, 18:00 - 19:30 Uhr, Kursgebühr: 130,- Euro pro Teilnehmer. (*)

Präventionskurs Sicheres Gehen – SturzprophylaxeKursbeginn: Montag, 13.09.2010Kursende: Montag, 29.11.201010 x 60 Minuten, einmal in der Woche, 16:00 - 17:00 Uhr An folgenden Tagen ist kein Kurstag: 04.10. und 01.11.10Kursgebühr: 95,- Euro pro Teilnehmer. (*)

(*) Der Kurs ist durch die gesetzlichen Krankenkassen anerkannt und zugelassen, daher haben gesetzlich Versicherte Anspruch auf eine anteilige Kostenrückerstattung von bis zu 80 % oder max. 75,- Euro durch ihre Krankenkasse.

Anmeldung für Kurse:Kliniken Essen-Mitte GmbH, Knappschafts-Krankenhaus

Am Deimelsberg 34a, 45276 EssenAnsprechpartner: Thorben Berger, Telefon (02 01) 174-20752Email: [email protected]

Vorschau auf im Jul. und Sept.beginnende Kurse:

TERMINKALENDER

Juli

august

september

august

Page 26: pulsschlag - das Magazin der Kliniken Essen-Mitte

26 pulsschlag I 2010

ie Emscher hat einen zweifelhaften Ruf: Über Jahrzehnte

hinweg galt das Gewässer als der schmutzigste Fluss

Deutschlands. Zur Zeit des Bergbaus leitete die Indus-

trie ihr Abwasser hier ein und sorgte dafür, dass aus der

ehemals als ideales Fischgewässer bekannten Emscher eine dunkle

Brühe wurde, die Krankheiten wie Typhus begünstigte. Kein Wun-

der, dass die Emscher als Kloake des Ruhrgebiets verschrien war.

Der Kohlebergbau rund um die Emscher ist inzwischen fast

vollständig verschwunden, doch seinen schlechten Ruf hat der Fluss

bis heute nicht endgültig ablegen können. Zu Unrecht. Denn seit

vielen Jahren arbeitet die Emschergenossenschaft als größter Ab-

wasserentsorger und Kläranlagenbetreiber in Deutschland an einem

Masterplan, der sich „Emscher-Zukunft“ nennt. Das anspruchsvolle

Ziel lautet: Die Emscher soll wieder in ein sauberes Fließgewässer

umgewandelt werden, auf das das Ruhrgebiet stolz sein kann – ein

D

MITTEN HINEINMITTEN HINEIN

Lange Zeit schien der Fluss Emscher durch Abwässer irreparabel verschmutzt. Doch zwischen Holzwickede und Dinslaken wächst langsam wieder eine blüh-ende Landschaft heran, die für Naturfreunde eine Reise wert ist. Im Rahmen einer „Emscher Expedition“ haben wir für „pulsschlag“ den Wandel im nörd-lichen Ruhrpott vom Wasser aus beobachtet.

TEXT RÜDIGER TEUTSCH

Eine Expedition entlang der Emscher

Page 27: pulsschlag - das Magazin der Kliniken Essen-Mitte

MITTEN HINEIN

I 2010 pulsschlag 27

„Generationenprojekt“, wie es die Flussmanager selbst nennen.

Doch obwohl das Projekt noch längst nicht abgeschlossen ist, sind

schon Erfolge sichtbar. An einigen Stellen, insbesondere im Bereich

der Nebenbäche, werden die Abwässer inzwischen unterirdisch

durch geschlossene Kanäle abgeleitet – und das „Emscherland“

wird schrittweise zu einem Naherholungsgebiet umgewandelt.

Kanuexpedition vom Klärparkzum NordsternparkWie das Gebiet rund um die Emscher heute aussieht, davon wollen

sich 18 Abenteuerlustige auf einer Kanuexpedition ein Bild machen.

Allerdings wirkt es ein wenig so, als hätte sich jeder der Teilnehmer

auf ein anderes Abenteuer vorbereitet. Ein Mann beispielsweise hat

seine Ausrüstung so gewählt, dass er sofort zu einem mehrstün-

digen Marsch durch den Dschungel aufbrechen könnte. Er trägt

einen wasserfest versiegelten Rucksack in grellem Rot, dazu hohe

Wanderstiefel und atmungsaktive Kleidung. Ein anderer Teilnehmer

dagegen hofft bei kühlen Morgentemperaturen von 14 Grad offen-

bar auf einen sommerlichen Tag: Er trägt Flipflops und kurze, be-

queme Hosen. „Das wird heute noch warm“, ist er sich sicher. „Ich

habe das Wetter gestern Abend noch im Internet gecheckt.“ Wäh-

rend er das sagt, zieht sich ein junges Pärchen die Reißverschlüsse

ihrer warmen Fleece-Jacken bis zur Nasenspitze hoch, weil der Wind

gerade auffrischt und für Gänsehaut sorgt.

Es herrscht ein wenig Unruhe. Bisher weiß die Gruppe nur,

dass sie von Oberhausen aus das Ruhrgebiet per Kanu erkunden

wird. Doch was sie genau erwartet, ahnt keiner der Expeditions-

teilnehmer. Für zusätzliche Verunsicherung sorgt zudem, dass die

ehemalige Kläranlage Läppkes Mühlenbach der Treffpunkt für die

Kanufahrt sein soll. Das Klärbecken der Anlage ist zwar längst zu

einem idyllischen Feuchtbiotop umgestaltet worden und der ehe-

malige Faulturm, der inzwischen von einem liebevoll gepflegten

Park umsäumt wird, ist längst ein Schauplatz für eine künstlerische

Klanginstallation geworden – doch trotzdem ist die Verunsicherung

in der Gruppe zu spüren. „Sollen wir hier etwa rumrudern?“, wird

auf der einen Seite getuschelt, „Ein bisschen faulig riecht es hier

aber immer noch, oder?“, hört man von der anderen Seite.

Wie genau die Tour verlaufen wird, wissen nur die beiden

Guides Thomas Szidat und Michael Förster. Die erfahrenen Kanu-

ten übernehmen die Leitung dieser Expedition – die übrigens auf

dem Rhein-Herne-Kanal stattfindet, der parallel zur Emscher ver-

läuft (auf der Emscher selbst dürfen noch keine Wasseraktivitäten

stattfinden). Als überzeugte Wassersportler werden sie im Laufe der

kommenden Jahre hautnah miterleben, wie sich die Emscher dank

des neuen unterirdischen Abwasserkanalnetzes langsam wieder in

einen „blauen“ Fluss verwandeln wird. Das Gebiet rund um die

Emscher wird sich durch den ökologischen Umbau schrittweise zu

einem neuen Lebensraum für die Tier- und Pflanzenwelt entwickeln.

Dass diese Region schon heute nicht überall dem Ruhrpott-Klischee

entspricht, wollen die beiden Tourguides den Expeditionsteilneh-

mern mit dieser Kanuexpedition beweisen. „Vom Kanu aus habt

ihr einen völlig neuen Blick auf das Ruhrgebiet. Ihr befindet euch

nur Zentimeter über der Wasseroberfläche und erlebt die Region

aus einer wirklich ungewöhnlichen Perspektive“, hält Thomas Szidat

eine kurze Ansprache.

Page 28: pulsschlag - das Magazin der Kliniken Essen-Mitte

LEBEN IN DER METROPOLE

28 pulsschlag I 2010

Fotos: Hub/laif, Wulfert, Asbach, Cebrian

Faszinierend und von bizarrer SchönheitJeder der Teilnehmer muss sich nun eine passende Schwimmweste

aussuchen – das ist Pflicht auf dieser Expedition. Diese sind aber nur

als Schwimmhilfen, nicht als Rettungswesten zu gebrauchen. „Wenn

ihr kentert, ist es nämlich wichtig, dass ihr mit den Westen auch tau-

chen könnt, um herumtreibenden Bäumen auszuweichen“, erklärt

Guide Michael Förster mit einem feinen Grinsen auf dem Gesicht.

Unruhiges Gelächter in der Teilnehmergruppe. Möglicherweise wird

das kein gemächlicher Sonntagsausflug. „Muss denn eigentlich

jeder im Kanu mitrudern? Ich hab nämlich Rückenbeschwerden“,

versucht eine junge Frau sich nun schnell vor den möglichen Ruder-

strapazen zu retten. „Wer ins Kanu steigt, übernimmt ein Ruder und

hilft natürlich mit“, erklärt Michael Förster bestimmt. Und nun gibt

es kein Zurück mehr. Gemeinsam werden die Kanus geschultert und

zum Wasser getragen. „Verteilt euch zu drei bis vier Leuten im Kanu

und sprecht euch ab, wie ihr das Gewicht verlagern wollt“, mahnt

Michael. „Solltet ihr allerdings Klamotten zum Wechseln dabei ha-

ben, könnt ihr natürlich auch kreuz und quer ins Kanu einsteigen,

wie ihr mögt.“ Dann beginnt die Wasserexpedition.

Mit insgesamt fünf Kanus macht sich die Expeditionsgruppe

vom Klärpark in Oberhausen aus auf den Weg zum Nordsternpark

nach Gelsenkirchen. Eine Strecke von gut zehn Kilometern gilt es also

zurückzulegen. Und schon nach wenigen Ruderschlägen bekommen

die Gruppenteilnehmer Einblicke in die grüne Seite des Reviers. Hohes

Dickicht und grüne Wiesen umrahmen mächtige Verladebagger, und

betongraue Hafenanlagen mit ankernden Lastkähnen wechseln sich

mit beschaulichen Grünanlagen ab. „Faszinierend und von bizarrer

Schönheit“, fasst es ein Expeditionsteilnehmer beeindruckt zusam-

men. Für lange Gespräche ist aber kaum Zeit. Denn die Kanufahrt er-

fordert Konzentration und volle Aufmerksamkeit. Kommen größere

Schiffe näher, müssen die Ruderer an die Seite ausweichen. Das geht

nur, wenn die Kanubesatzung zusammenarbeitet. Und das klappt

nicht immer reibungslos. Eines der fünf Kanus kommt bei seinem

Schlingerkurs einer Gruppe Angler zu nahe und kappt versehent-

lich deren Angelschnüre. Mehr Glück hat dagegen das dahinter

fahrende Vier-Mann-Team. Sie geraten ebenfalls zu nah ans Ufer,

werden dort aber zum Trost von einer Gruppe Campern mit Ge-

tränken aus deren Kühlbox versorgt. „Wir im Ruhrgebiet sind eben

gesellig“, erklärt Guide Michael Förster, der im Kajak zwischen den

Kanus hin- und herpaddelt und dafür sorgt, dass alle Kanus nah

beieinander bleiben. Eine offizielle Verschnaufspause vom Rudern

gibt es aber erst, als die Expedition unter einer Brücke der Autobahn

42 hindurchfährt. Hier wird, während einige Meter über der Gruppe

Auto um Auto entlangrast, kurz am Ufer Halt gemacht.

Page 29: pulsschlag - das Magazin der Kliniken Essen-Mitte

LEBEN IN DER METROPOLE

I 2010 pulsschlag 29

“Eine wirklich beeindruckende Tour“Fast vier Stunden lang rudert das 18-köpfige Team durch das Emscher-

land und durchquert unter anderem den Industriehafen von Essen,

ehe es unter den neugierigen Blicken einiger Graffiti-Sprüher, die

gerade eine Mauer mit einem neuen Wandbild verzieren, am Ziel

seiner Reise ankommt: dem Gelsenkirchener Nordsternpark. „Eine

wirklich beeindruckende Tour. Ich wusste gar nicht, dass es hier so

schön ist“, schnauft der Expeditionsteilnehmer mit dem grell roten

Rucksack, als schließlich alle Mitglieder der Gruppe trockenen Fußes

wieder an Land sind und die Kanus aus dem Wasser ziehen. Und

mit dieser Meinung steht er in diesem Moment nicht alleine da. Tat-

sächlich haben alle 18 Teilnehmer heute eine neue und bisher wenig

beachtete Seite des Reviers kennen gelernt: Rund um die Emscher

herrscht zwar immer noch das emsige Treiben der Ruhrgebietsin-

dustrie – doch zwischen Stahl und Beton wächst Stück für Stück

ein Naherholungsgebiet heran, das der Region einen ganz neuen

Charme verleihen wird. Das „Generationenprojekt“ Emscher-Um-

bau ist zwar noch lange nicht abgeschlossen, doch schon jetzt kann

sich die Region rund um die ehemalige „Kloake des Ruhrgebiets“

wieder sehen und auch riechen lassen.

Emscher-ExpeditionInnerhalb des Ruhrgebiets ist das Neue Emschertal

eine eigenständige Region mit rauem Charme. Die

Emscher-Expeditionen machen diese Eigenschaften

sichtbar und das Emscherland, im übertragenen Sinn,

zum Expeditionsgebiet.

Das von der Emschergenossenschaft unterstützte

Projekt richtet sich an alle, die eine originelle Tour

mit hohem Abenteuerfaktor suchen und zugleich

etwas über die Zukunft im Neuen Emschertal

erfahren möchten.

„pulsschlag“ verlost jeweils 2 Karten für drei Emscher-Expeditionen:

14. August 2010: 2 Karten für eine Expedition zur „EmscherKunst.2010“ auf der Emscher-Insel

5. September 2010: 2 Karten für eine Fahrrad-expedition mit Bergmann Hermann

25. September 2010: 2 Karten für eine Mitternachts-expedition mit dem Fahrrad

Ausführliche Informationen unter:www.emscher-expedition.eu

www

Schicken Sie einfach eine E-Mail an: pulsschlag@kliniken-

essen-mitte.de oder eine Postkarte an: Kliniken Essen-

Mitte, Abteilung Marketing, Henricistr. 92, 45136

Essen, Stichwort „EMSCHER“

„pulsschlag“ verlost jeweils 2 Karten für drei Emscher-Expeditionen:

Page 30: pulsschlag - das Magazin der Kliniken Essen-Mitte

So weit das Auto reicht – Drei Reiseziele für Kurzentschlossene

30 pulsschlag I 2010

Welcher Urlaubstyp sind Sie? Sind Sie gerne aktiv? Wollen Sie entdecken und erleben? Oder bevorzugen Sie Strand und Meer?

Wir stellen drei Reiseziele vor, die für jeden den richtigen Urlaub bieten. Ob Wandern in Südtirol, Badeurlaub an der Ostsee

oder eine Entdeckungstour durch Frankreich - und das alles mit der Anreise per Auto.

Das Verreisen mit dem Auto ist bequem. Vor der eigenen Haustüre einsteigen, vor dem Urlaubsquartier aussteigen,

dazwischen Pausen und Snacks nach Wunsch. Keine Abfahrt- oder Abflugzeiten, die einzuhalten sind. Am Urlaubsort

ist man flexibel. Dennoch gibt es einige Dinge, die zu beachten sind: Das Gepäck sollte sicher im Auto verstaut wer-

den, sodass keine losen Gegenstände herumfliegen. Vor Reiseantritt sollte auch die Reiseroute geplant werden. Über

Autobahngebühren und Geschwindigkeitsvorgaben sollten Sie sich vorab informieren. Um nicht in den Hauptreise-

verkehr oder in lange Staus zu geraten, ist auch der Reisezeitpunkt gut zu wählen und das Radio auf Verkehrs-

nachrichten einzustellen. Dank eines guten Autobahnnetzes sind die Fahrtziele mit dem Auto aber generell in

überschaubarer Zeit zu erreichen.

Spontanurlaub

TEX

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SOMMER-SPECIAL

Auf nach Frankreich

Eine Entdeckungstour durch Frankreich entlang an

Europas Traumküsten – eine Reise für etwas er-

fahrenere Auto-Urlauber. Über die Schweiz nach

Italien, beginnend entlang der ligurischen Küsten

hinunter nach Frankreich – über Küstenstraßen mit

scharfen Serpentinen und einen Ausblick auf das

tiefblaue Meer. Dorthin wo die Reichen und Schö-

nen Urlaub machen an die Côte d’Azur.

Weiter an die langen Strände am Golf von Biska-

ya, in den rauen Norden mit Bretagne und Norman-

die, in die Alpen zum Montblanc, in die Weltstadt

Paris und durch die historischen Landschaften mit

ihren Schlössern und Burgen. Frankreich hat viele

Orte zu entdecken.

Die Anreise mit dem Auto (von Essen):

Schöne Ausblicke auf gut ausgebauten Straßen. In

ca. 9 Stunden und einer Entfernung von 990km er-

reicht man die Bretagne.

Gebühren:

Auf fast allen französischen Autobahnen gilt Maut-

pflicht. Die Gebühren für 100 Kilometer liegen bei

etwa 5 Euro. Rund um die Großstädte Paris, Bor-

deaux, Lyon und Marseille gibt es kostenfreie Auto-

bahnabschnitte.

Eine Entdeckungstour durch Frankreich entlang an

Europas Traumküsten – eine Reise für etwas er-

fahrenere Auto-Urlauber. Über die Schweiz nach

Italien, beginnend entlang der ligurischen Küsten

hinunter nach Frankreich – über Küstenstraßen mit

scharfen Serpentinen und einen Ausblick auf das

tiefblaue Meer. Dorthin wo die Reichen und Schö-

nen Urlaub machen an die Côte d’Azur.

Weiter an die langen Strände am Golf von Biska-

ya, in den rauen Norden mit Bretagne und Norman-

die, in die Alpen zum Montblanc, in die Weltstadt

Paris und durch die historischen Landschaften mit

ihren Schlössern und Burgen. Frankreich hat viele

Orte zu entdecken.

Die Anreise mit dem Auto (von Essen):

Schöne Ausblicke auf gut ausgebauten Straßen. In

Page 31: pulsschlag - das Magazin der Kliniken Essen-Mitte

I 2010 pulsschlag 31

Auf nach Südtirol

Badeurlaub an über 380 Strandkilometern an der Ostsee Schleswig-Holsteins. Optimale

Bedingungen, um die Seele baumeln zu lassen. Ob Familienstrand, Actionstrand, Hunde-

strand oder der längste Strand Schleswig-Holsteins, der Timmendorfer Strand. Alle

Sandstrände sind flach abfallend, die Ostsee gezeitenlos. Fehmarn, Grömitz, Husum

sind nur ein paar Beispiele für feinen Sand und die typischen Strandkörbe. Erfrischung

bietet die Ostsee mit ihrer sehr guten Wasserqualität. Daneben hat sie Sternegastrono-

mie, Shopping und Wellness zu bieten. Für Unternehmungen ist die Ostseecard emp-

fehlenswert. Mit ihr bekommen Sie viele Rabatte z.B. für das Sea Life Timmendorfer

Strand, das Erlebnisbad Grömitzer Welle, den Hansa Park und und und.

Die Anreise mit dem Auto (von Essen):

Die Ostsee Schleswig-Holsteins zeichnet sich durch ihre schnelle und leichte Erreichbar-

keit aus – über Autobahnen und Schnellstraßen. Die Entfernung von Essen ist knapp

500km, für die eine Reisedauer von etwa 4 ½ Stunden benötigt wird.

Gebühren:

Die Straßen und Autobahnen in Deutschland sind ‚noch‘ nicht gebührenpflichtig.

Ab an die Ostsee

Wanderurlaub auf der Sonnenseite der Alpen,

im Wanderparadies Italiens. Wanderschuhe ein-

gepackt, Rucksack zugeschnürt und es kann los

gehen. Entdecken Sie die Wanderwege und Berg-

touren durch eine wunderschöne Natur. Südtirol

ist ein beliebtes Wanderrevier. Ob leichte Seewan-

derungen vorbei an Biotopen oder anspruchsvolle

Routen hinauf auf 2.000 Meter. Den schönsten Pa-

noramablick bieten die Dolomiten, eine unberührte

Natur finden Sie in den Naturparks der Region. Ob

eindrucksvolle Rundwege, schattige Forstwege

oder Klettersteige – Südtirol bietet unzählige Mög-

lichkeiten im Sommer die Landschaft per pedes

zu erkunden.

Die Anreise mit dem Auto (von Essen):

Südtirol ist schnell und bequem durch Österreich

weiter nach Italien über die Brennerautobahn zu

erreichen. Die Entfernung beträgt etwa 860km,

die Fahrtdauer 8 bis 9 Stunden.

Gebühren:

Alle Autobahnen in Italien sind gebührenpflichtig.

Italien hat das älteste Mautsystem Europas mit etwa

80 gebührenpflichtigen Strecken. Pro 100 Kilo-

meter werden für einen PKW ca. 5 Euro berechnet.

Page 32: pulsschlag - das Magazin der Kliniken Essen-Mitte

32 pulsschlag I 2010

Alle Jahre wieder: Gegrillte Steaks und Würstchen hinter-lassen ihre Spuren in der Luft und melden dem Gehirn: Zeit zum Schlemmen. Eine Einladung zum Essen lässt sich jetzt nicht verlockender formulieren als mit dem Hinweis „wir grillen“.

Grillen gehört zur Lieblingsbeschäfti-

gung der Deutschen im Sommer. Aber der

rauchige Genuss steht in der Kritik, obwohl

die Garmethode auf dem Rost zu den gesün-

desten gehört. Schuld ist der hohe Fleisch-

konsum, denn mehr als 90% des verschlung-

enen Grillguts ist tierischer Herkunft. Aber es

geht auch ohne schlechtes Gewissen. Grillen

Sie gesund. Es gibt viele leckere Alternativen

zu Steak und Bauchfleisch. Der bewusste

Verzicht auf übermäßiges Fett wird empfoh-

len, damit Körper und Figur fit bleiben.

Klassisches Grillgut – Würstchen, Nacken-

steaks, Schweinebauch – haben einen sehr

hohen Fettanteil. Auch fertige Grillsaucen

und Salate enthalten viel ungesundes Fett.

Wer beim Grillen nicht gänzlich auf Fleisch

verzichten möchte, sollte sich das gesün-

deste Fleisch aussuchen. Das bekömmlichste

Stück vom Rind ist z.B. das Entrecote. Es ent-

hält viele Mineralien wie Zink, Folsäure und

Eisen und diese bleiben beim Grillen erhal-

ten. Beim Geflügel liegt das Hähnchenbrust-

filet vorne. Es enthält mehr Eiweiß als andere

Fleischsorten, so bleibt es saftig. Das Lachs-

steak ist die gesündeste Fischalternative.

Grundsätzlich gilt: Schon zwei Fischgerichte

pro Woche halbieren das Herzinfarktrisiko.

Das liegt an den wertvollen Omega-drei-

Fettsäuren. Lachs enthält am meisten dieser

Fettsäuren. Eine fleischlose und noch gesün-

dere Grillalternative ist Gemüse. Probieren

Sie Grünzeug vom Grill. Als Beilage zum

Fleisch, als Spieß oder gefüllt. Gesundes Gril-

len kann kulinarische Genüsse voll ausschöp-

fen und erfordert nicht so viel Verzicht wie

man vielleicht vermutet. Experimentieren

Sie. Auch Früchte z.B. Bananen bekommen

auf dem Grill ein besonderes Aroma.

Gesund grillen

TEXT KRISTINA SIEBENMORGEN

SOMMER-SPECIAL

Page 33: pulsschlag - das Magazin der Kliniken Essen-Mitte

Henri BachHenri Bach, Küchenchef der Résidence in Es-

sen-Kettwig, ist ein absoluter Grill-Fan, auch

wenn es in seinem 2- Sterne-Restaurant keine

Grillwürstchen gibt. Zu Hause ist der rau-

chige Genuss für ihn ein Muss: „Grillen kann

man fast alles – hauptsache es schmeckt. Die

typischen Röstaromen bekommt man eben

nur vom Grill“, meint Bach, der in seinem

Restaurant leichte und kreative Küche zau-

bert. Der Chef de Cuisine legt Wert auf die

Art des Grillens. Er bevorzugt die Amerika-

nische Art – in einem Smoker. „Das Fleisch

wird indirekt gegart, nicht direkt über der

Kohle. Das ist schonender und gesünder.“

Auch die Auswahl des Fleisches ist wichtig:

„Ein gutes Stück amerikanisches Fleisch

kann ich empfehlen. Die Tiere werden an-

ders aufgezüchtet als in Deutschland. Das

Fleisch ist marmoriert und bleibt saftig.“ Und

sein Tipp zu gesundem Grillen? „Zucchini,

Maiskolben und Auberginen abwechselnd

auf einen Spieß stecken und marinieren –

lecker!“

Nelson MüllerFür Nelson Müller, Chefkoch der Schote in

Essen Rüttenscheid, bedeutet Grillen Live-

Entertainment in der Natur: „Leute können

zugucken, nichts ist schon fertig, alles wird

à la minute zubereitet. Frischer geht nicht!“

Der Koch legt nicht nur Wert auf die Zuberei-

tung, sondern auch auf das Drumherum: „Es

ist wichtig, dass Freunde dabei sind und je

schöner die Location desto besser.“ Und das

Beste: „Die Rauch- und Röstaromen. Ganz

anders als bei der klassischen Zubereitung in

der Küche“, erklärt er. Deswegen gibt es in

seinem Restaurant auch „immer mal wieder

ein Gericht, das in der Grillpfanne zubereitet

wird“. Müller achtet auch beim Grillen auf

ausgewogene Zutaten. „Aber es muss nicht

immer Gemüse sein. Fisch und Fleisch ent-

halten viel gesundes Eiweiß.“ Auch die Tem-

peratur auf dem Rost spielt eine Rolle: „ Sie

sollte nicht zu hoch sein, das Grillgut nicht zu

nah an der Flamme, sonst entstehen krebs-

erregende Stoffe.“ Sein Rezept für gesundes

Grillen: „Ein Dorade-Zucchini-Sandwich.

Den Fisch und das Gemüse mit getrockneten

Tomaten und Kräutern grillen. So wird der

Fisch geschont und es sieht noch dazu

schön aus.“

Hähnchenbrust und frisches Gemüse – eine

„leichte“ Alternative zu Schweinebauch und

Nackensteak.

I 2010 pulsschlag 33

Page 34: pulsschlag - das Magazin der Kliniken Essen-Mitte

34 pulsschlag I 2010

Wenn die Temperaturen auf 30°C klettern und die Sonne lacht, dann ist die Biergartensaison eröffnet. Unter Bäumen oder am Wasser, auf den typischen Holzbänken kann man kühle Getränke genießen. Der Ursprung des Biergartens liegt in Bayern. Aber auch Essen bietet für jeden Geschmack eine gastronomische Einrichtung im Freien.

Wir haben sechs der zahlreichen Biergärten in Essen getestet und möchten Ihnen diese Sommerplätze vorstellen. Entscheiden Sie selbst, wo Sie Ihr nächstes Getränk im Freien genießen möchten!

EssensBiergärten

SOMMER-SPECIAL

TEXT KRISTINA SIEBENMORGEN

Page 35: pulsschlag - das Magazin der Kliniken Essen-Mitte

I 2010 pulsschlag 35

Wassergarten Am Grugapark liegt der Wassergarten, eine

Biergarten-Insel umgeben von grünen Pflan-

zen und viel Wasser.

Atmosphäre: Typische Bierzeltbänke und

-tische laden ein, Platz zu nehmen. Abends

werden die umliegenden Wasserflächen zu-

sätzlich beleuchtet. Rundherum Natur pur!

Service/Angebot: Das Erfrischungs-Ange-

bot ist vielfältig. Auch die Kleinen sind hier

gern gesehen: Kinder unter sechs Jahren

bekommen Getränke günstiger. Auf der

Speisekarte steht Einfaches, aber Leckeres,

vom Brezel bis zum Schnitzel mit Pommes.

Für Gesundheitsbewusste gibt es Salate der

Saison. Fazit: Für einen schönen Abend am

Wasser. Der Wassergarten sorgt für Urlaubs-

stimmung! www.wassergarten-essen.de

Miamamia

Das Miamamia in Rüttenscheid – kein typi-

scher Biergarten, sondern ein italienisches

Café mit großem Garten, der bei schönem

Wetter einlädt Köstlichkeiten zu genießen.

Atmosphäre: Italienisch-romantisch und

vielleicht ein wenig kitschig, aber genau das

macht das Miamamia unverwechselbar. Von

außen wirkt es klein, aber der Innenhof ist

ein riesiger Garten. Für die Kleinen gibt es

einen Spielplatz mit riesigem Sandkasten.

Service/Angebot: Selfservice heißt es hier.

Getränke werden direkt an der Theke be-

stellt und bezahlt. Für das leibliche Wohl

sorgen leckere Frühstücke, Brotvariationen,

Salate und viele süße Leckereien - alles frisch

zubereitet. Für Langschläfer gibt es Früh-

stück den ganzen Tag. Fazit: Ein Blick hinter

die Fassade lohnt sich. Modern und ausge-

fallen - einfach mal etwas anderes!

www.miamamia.de

Landhaus am Staadt

Ein alter Gutshof in Essen-Werden. Am Ende

eines Feldweges liegt das elegante Landhaus

mit einer Freifläche von 25.000 Quadrat-

metern und einem Biergarten, direkt an der

Ruhr.

Atmosphäre: Man sitzt unter Obstbäumen,

großen Sonnenschirmen, an einzelnen Holz-

tischen und auf Holzstühlen. Der grüne Gar-

ten und die rustikalen Elemente des Hauses

laden ein zum gemütlichen Zusammensitzen.

Spaziermöglichkeiten sind ganz in der Nähe.

Service/Angebot: Die Speisekarte ist um-

fangreich, die Bedienung freundlich. Die

Preise sind etwas gehobener, dafür bekommt

man außergewöhnliche Kompositionen, die

zum Probieren einladen: Wildkräutersalat

mit Gambas, Pasta in Trüffelrahm. Fazit:

Feine Speisen in grüner Umgebung. Für das

ausgefallene Angebot und das schöne Ambi-

ente nicht zu teuer.

www.landhaus-am-staadt.de

Der Löwe

Ein Biergarten mitten in der Essener Innen-

stadt. Vor dem Lokal unter Bäumen können

150 Gäste Platz nehmen. Für kühlere Som-

mertage gibt es eine überdachte, beheizbare

Terrasse.

Atmosphäre: Traditionell und gemütlich

wird man hier mit einem netten „Servus“

begrüßt. Der Biergarten ist typisch bayrisch.

Hier kann man eine Maß genießen und die

Menschen auf den Straßen beobachten.

Service/Angebot: Zünftige bayrische und

internationale Küche bekommt man hier.

Schweinshaxe frisch aus dem Ofen, knus-

prige Flammkuchen oder Knödelvariationen.

Auch Klassisches gibt es: Rumpsteak oder

Filet. Berühmt ist der Löwe für die größten

Schnitzel der Stadt. Alle Schmankerl gibt

es auch zum Mitnehmen. Fazit: Üppige

Portionen, die gut schmecken und günstig

sind. Nur wer gerade Diät hält, sollte

von einem Besuch absehen! Ein schönes

Stück Bayern in der Essener Innenstadt.

www.loewe-essen.de

Dampfe

Das alte Gebäude der Dampfbierbrauerei

steht in Essen-Borbeck. Terrasse und Biergar-

ten bieten ein schönes Plätzchen.

Atmosphäre: Unter riesigen Bäumen kön-

nen Besucher genießen, was Küche und Fäs-

ser hergeben. Die rustikale Gestaltung schafft

eine gemütliche Atmosphäre. Der Service

ist gut, vor allem schnell und hat dabei im-

mer einen lockeren Spruch auf den Lippen.

Service/Angebot: Herzhafte Küche – pas-

send zum Bier. Verschiedene Biere werden

noch heute in der Hausbrauerei gebraut.

Salate, Brauhausspezialitäten und Kindertel-

ler stehen auf der Speisekarte. Die Preise für

Getränke und Essen sind angemessen. Be-

sonderes Highlight: Dampfes berühmte gro-

be Bauernbratwurst. Fazit: Ob mit Kollegen,

Freunden oder Familie - hier fühlt man sich

willkommen. So muss ein Biergarten sein.

www.dampfe.de

Jagdhaus Schellenberg

Im Essener Süden liegt der Biergarten des

Fachwerkhauses mit ca. 200 Plätzen. Direkt

im Stadtwald, zentral gelegen und gut er-

reichbar.

Atmosphäre: Man sitzt auf der Terrasse im

Grünen, mit Blick auf den Baldeneysee. Eine

landschaftliche Idylle umgeben von Wald

und Wanderwegen. Rustikal und gemütlich

lädt das Jagdhaus zum Ausruhen und Genie-

ßen ein. Service/Angebot: Der Biergarten

ist Selbstbedienungsbereich. Auf der Karte

stehen Salat, Folienkartoffeln, Thüringer

Bratwurst sowie süße Kleinigkeiten: Kuchen,

Waffeln, Eis und Rote Grütze. Die Auswahl

ist nicht riesig, die Portionen sind angemes-

sen und die Qualität gut. Fazit: Malerischer

Ausblick für einen schönen Tag im Freien.

www.jagdhaus-schellenberg.de

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Page 36: pulsschlag - das Magazin der Kliniken Essen-Mitte

Gut, besser, hervorragend!Die Ärzte der KEM gehören laut Focus zu den besten Medizinern der Bundesrepublik. Beim aktuellen Ranking des Wirtschafts-magazins schnitten sie bei der Behandlung von Krebspatienten sowie im Bereich der Implantologie hervorragend ab.

sie selbst häufig empfehlen. „Demnach

verfügt Prof. Weischer nicht nur über he-

rausragende Fähigkeiten in der Implantolo-

gie, sondern wird auch von zahnärztlichen

Kollegen hoch geschätzt“, unterstreicht

der KEM-Geschäftsführer. Besondere Kom-

petenzen bescheinigt das aktuelle Ranking

dem Oralchirurgen beim Setzen von Implan-

taten. Zudem wird Prof. Weischer von Kolle-

gen häufig weiter empfohlen.

Onkologie: Hervorragend! Nieder-

gelassene Ärzte und Patienten empfehlen

die Essener Onkologen gerne weiter. Die

Focus-Bestenliste bestätigt die onkologische

Kompetenz der KEM: Sieben der besten

deutschen Krebsspezialisten behandeln an

den KEM: Prof. Dr. Darko Kröpfl (Urologie),

Prof. Dr. Hansjochen Wilke und Prof. Dr. Mi-

chael Stahl (Internistische Onkologie), Prof.

Dr. Dr. Martin K. Walz (Chirurgie), Privatdo-

zent Dr. med. Sherko Kümmel (Senologie),

Prof. Dr. Siegfried Seeber (Ambulantes Tu-

morzentrum) und Prof. Dr. Andreas du Bois

(Gynäkologische Onkologie ab 01.01.2011).

„Die Focus-Auswertung zeigt, dass unter-

schiedlichste Krebspatienten bei uns in best-

en Händen sind“, so Defren. Dafür sorgen

die hohe Fachkompetenz und das breite

Behandlungsspektrum für unterschiedliche

Tumorerkrankungen. Eine individuelle onko-

logische Behandlung, bei der Fachärzte,

Pflegekräfte und Therapeuten eng zusam-

men arbeiten. Ein Erfolgsfaktor. Das be-

stätigt auch die Deutsche Gesellschaft für

Hämatologie und Onkologie (DGHO). Diese

hat die Klinik für Internistische Onkologie/

Hämatologie erst kürzlich als Onkologisches

Zentrum zertifiziert. Bundesweit wurden

bislang erst rund 20 Onkologische Zentren

anerkannt. (KS)

intergrund: Der Focus veröf-

fentlicht regelmäßig in enger

Zusammenarbeit mit den Ärzte-

kammern Ärztelisten zu be-

stimmten Fachgebieten. Nach

sechsmonatiger Recherche auf Fachkon-

gressen und Selbsthilfetagungen, ausführ-

lichen Interviews und Online-Fragebögen,

Einbeziehung wissenschaftlicher Beiträge

und Behandlungsspektren, Befragungen

von Patienten und niedergelassenen Me-

dizinern und 27.800 Empfehlungen dieser

stehen die Top-Mediziner fest.

Hervorragend: Die KEM punk-

tet auf der neuen Bestenliste (Ausgabe

25 und 26) mit onkologischer Fachkom-

petenz sowie im Bereich der Implantologie.

Insgesamt finden sich acht Mediziner

der Kliniken Essen-Mitte auf der Liste der

besten Ärzte Deutschlands. „Wir freuen

uns, dass Patienten und ärztliche Kollegen

unsere sehr gute Behandlungsqualität zu

schätzen wissen“, kommentiert Klinik-

Geschäftsführer Horst Defren die aktuellen

Focus-Empfehlungen.

Implantologie: Hervorragend! Prof.

Dr. Thomas Weischer ist einer der acht

Top-Mediziner. Der Leiter des Implantat-

zentrums der Kliniken Essen-Mitte schaffte

es als einziger Zahnarzt der Ruhrmetro-

pole unter die 126 besten Implantologen.

Im Rahmen der Recherche hatte Focus in

Zusammenarbeit mit unterschiedlichen

Fachgesellschaften Leistungsspektrum und

Kompetenzen von mehr als 7.500 Zahn-

medizinern, Oralchirurgen sowie Mund-

Kiefer-Gesichtschirurgen untersucht. In die

Bewertung flossen Selbsteinschätzung der

Zahnärzte sowie Meinung von Klinikchefs,

Oberärzten und niedergelassenen Medi-

zinern ein. Diese nannten Spezialisten, die

H

MITTEN HINEIN

36 pulsschlag I 2010

Weitere Informationen unter:www.focus.de/magazin/archiv

www

ImplantologieUniv.-Klinik für Mund-, Kiefer- und GesichtschirurgieZentrum für ImplantologieProf. Dr. Thomas WeischerTel. (02 01) 174 – [email protected]

OnkologieKlinik für Urologie, Kinderurologie und urologische OnkologieProf. Dr. Darko KröpflTel. (02 01) 174 – [email protected]

Klinik für Internistische Onkologie / HämatologieMit Zentrum für PalliativmedizinProf. Dr. Hansjochen WilkeProf. Dr. Michael StahlTel. (02 01) 174 – [email protected]

Klinik für ChirurgieMit Zentrum für Minimal Invasive ChirurgieProf. Dr. Dr. h.c. Martin K. WalzTel. (02 01) 174 – [email protected]

Klinik für Senologie / BrustzentrumPD Dr. Sherko KümmelTel. (02 01) 174 – [email protected]

Onkologische PrivatambulanzATZ Ambulantes Tumorzentrum EssenProf. Dr. Siegfried SeeberTel. (02 01) 174 - [email protected]

Klinik für Onkologische GynäkologieProf. Dr. Andreas du Bois (ab 01.01.11)[email protected]

Page 37: pulsschlag - das Magazin der Kliniken Essen-Mitte

ir alle kennen das Thema, haben schon mehr-

fach darüber diskutiert, denken über Vor-

und Nachteile nach – und handeln dennoch

nicht. Mit dem traurigen Ergebnis: Jedes Jahr

sterben weit mehr als tausend Menschen,

die auf ein Organ warten, denn es gibt viele schwerstkranke Pati-

enten, denen mit einer Transplantation geholfen werden könnte.

Daran besteht kein Zweifel. Und die meisten Menschen sind grund-

sätzlich auch bereit, ihre Organe zu spenden. Doch wieso besitzen

dennoch nur zwölf Prozent der Deutschen einen Organspende-

Ausweis? Auf diesem Feld muss sich viel ändern – ich plädiere daher

für eine Organspende-Offensive und eine neue Marketingstrategie,

um Zweifel und Ängste in der Bevölkerung zu nehmen. Hier hilft nur

eine massive Aufklärung, die zu einem Ruck durch die Bevölkerung

führt. Dem „Körper als Ersatzteillager“ muss das negative Image ge-

nommen werden.

Nach der bisher in Deutschland geltenden erweiterten Zustim-

mungslösung dürfen einem Toten nur dann Organe entnommen

werden, wenn er sich zu Lebzeiten damit einverstanden erklärt oder

wenn die Angehörigen ausdrücklich einer Explantation zustimmen.

Nach der Widerspruchslösung gilt automatisch jeder als einverstan-

den mit der Organentnahme, wenn er nicht zu Lebzeiten ausdrück-

lich widersprochen hat. Das könnte die Zahl der Organspenden deut-

lich erhöhen. Doch Nächstenliebe kann nicht gesetzlich verordnet

werden, und der Wunsch zu helfen, rechtfertigt keinen Eingriff in

das Selbstbestimmungsrecht. Schließlich geht es bei Sterben und

Tod um äußerst persönliche und sensible Bereiche. Und es muss ja

wohl Gründe geben, warum so viele Menschen letztlich doch davor

zurückschrecken. Oft ist eine bauchgesteuerte Skepsis, die zur Zu-

rückhaltung führt. Oft ist es aber auch nur eine schlichte Unkenntnis.

Fakt ist: Die Zahl der möglichen Organspenden wird nicht aus-

geschöpft. Während man in Deutschland seit Jahren diesem Dauer-

problem lamentierend zuschaut, verzeichnen andere europäische

Länder, wie Österreich und Spanien, deutlich höhere Spenderraten.

Grund für dieses Unterschied: Hier gilt die sogenannte erweiterte

Widerspruchsregelung. Demnach können die Organe entnommen

werden, wenn der Verstorbene zu Lebzeiten nicht ausdrücklich wider-

sprochen hat und die Angehörigen keine Einwände haben.

Rein medizinisch ist Deutschland, was die Transplantations-Technik

betrifft, führend in der Welt. Auf dem Gebiet der Transplantation zählt

das Universitätsklinikum Essen sogar weltweit zu den herausragenden

Zentren. Es verfügt über wertvolle, langjährige Erfahrungen, zumal

es eines der wenigen Unikliniken ist, das alle lebenswichtigen Organe

transplantiert: Niere, Leber, Bauchspeicheldrüse, Herz und Lunge. Dank

der intensiven hochqualifizierten Forschung konnten die Mediziner

in den letzten Jahren immer mehr Menschen ein zweites Leben

schenken. Von zunehmender Bedeutung ist in Essen die Lebendspen-

de. Dazu zählt beispielsweise die Split-Lebertransplantation, bei der

dem Spender nur ein Teil des Organs entnommen und dem Empfän-

ger eingepflanzt wird.

Das Thema Organspende nimmt in der Bevölkerung deut-

lich an Akzeptanz zu. Das ist erfreulich und auch – neben der rein

medizinischen und gesundheitlichen Seite – ein volkswirtschaftlich

bedeutender Aspekt, um Dauerkosten (Beispiel Dialyse-Patienten) zu

senken. Ein ziemlich hoher Prozentsatz (85%) aller befragten Bürger –

so das Ergebnis einer Umfrage – kann sich vorstellen, selbst ein ge-

spendetes Organ oder Gewebe für eine Transplantation anzuneh-

men. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) führt

seit 1996 Aufklärungsmaßnahmen zum Thema Organspende durch.

„Organspende schenkt Leben“ soll die Bereitschaft zur Organ-

spende positiv beeinflussen und zu einer weiteren Verbreitung von

Organspende-Ausweisen beitragen. Der Wunsch, anderen zu helfen

(98%), ist das Hauptmotiv für die Entscheidung, einen Spenderaus-

weis auszufüllen. Fast genauso oft ist das Gleichgewicht zwischen Ge-

ben und Nehmen entscheidend. So sehen 94% derjenigen, die einen

Ausweis ausfüllen als wichtiges Motiv, dass sie auch selber froh wä-

ren, ein Organ – wenn nötig – zu erhalten. Zwei Drittel (69%) möchte

durch die eigene Willensdeklaration die Angehörigen entlasten,

eine solche Entscheidung treffen zu müssen. Rund zwei Drittel aller

Befragten wären damit einverstanden, nach ihrem Tod Organe und

Gewebe zu spenden. Wenn das so ist, warum ist der Schritt zu einem

Ausweis, der eine klare rechtliche Abmachung belegt, bei uns so

kompliziert konstruiert? (Mä)

Wulf Mämpel war über 30 Jahre Lokalchef der Essener WAZ. Heute betreibt er mit „aMMMadeus“ ein Medienbüro und nimmt in „Pulsschlag“ Stellung zu aktuellen gesellschafts- politischen Themen.

Transplantationsmedizin und Organspende – der menschliche Körper als „Ersatzteillager“

KLARTEXT

Organe spenden Leben

W

I 2010 pulsschlag 37

Weitere Informationen unter:www.organspende-info.de

www

Page 38: pulsschlag - das Magazin der Kliniken Essen-Mitte

Kompetenz und Sicherheit

Spezialpflegedienst für TumorpatientenBeate Stark

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Mail [email protected]ürozeit von 8.00 bis 13.00 Uhr

Katie Melua The HouseKatie Melua - mit Balladen wurde sie bekannt.

Auch ihr viertes Album „The House“ über-

zeugt mit Feinfühligkeit, aber zeigt auch eine

Weiterentwicklung. Die neue Single „The

Flood“ stimmt ein, „I’d Love To Kill You“ ist

neugierig und „No Fear Of Heights“ liebt

bedingungslos. Hören Sie rein in das aus-

drucksvolle Album oder erleben Sie die

Künstlerin live auf ihrer Europa-Tournee,

z.B. am 02.11.in Köln. (KS)

REINGEHÖRT

Die Fantastischen Vier Für dich immer noch Fanta Sie

Kreativ, außergewöhnlich, individuell, immer

neu und ohne Grenzen - gestatten Die Fan-

tastischen Vier. Mit ihrem achten Studioalbum

„Für dich immer noch Fanta Sie“ zeigen

Thomas D, Smudo, And.Ypsilon und Michi

Beck wieder ihre Einzigartigkeit. Gute Musik

mit bunten Reimen: Auch 2010, nach zwan-

zig Bandjahren, sind die vier Rap-Veteranen

fit für Abenteuer und noch lange nicht reif

für die Rente. FANTAStisch! (KS)

REINGEHÖRT

ZweiohrkükenNach Keinohrhasen kommt Zweiohrküken in

Ihren DVD-Player, die Fortsetzung des Millio-

nenerfolges von und mit Til Schweiger. Nach

zwei Jahren ist bei Ludo und Anna der Alltag

eingekehrt. Doch als erst eine alte Flamme von

Ludo und dann auch noch Annas Ex-Freund

auftauchen, geht es um Eifersucht und plötz-

lich gar nicht mehr gewollte Freiräume.

Erscheinungsdatum: 27.08.2010 (KS)

REINGESCHAUT

REINGESCHAUT

Alice im WunderlandSchräg, bizarr und skurril ist Alice im Wun-

derland. Kultregisseur Tim Burton entführt

die Zuschauer in ein unglaubliches Fantasy-

Abenteuer. Alice ist inzwischen 19 Jahre alt

und kehrt zurück ins Wunderland, wo sie der

verrückte Hutmacher (Johnny Depp) und das

weiße Kaninchen auf ihrer Reise durch die

märchenhafte Welt begleiten. Entdecken Sie

das Wunderland auf DVD. (KS)

REINGEHÖRT & REINGESCHAUT

Page 39: pulsschlag - das Magazin der Kliniken Essen-Mitte

Er gilt als der „Vater des Tourismus“, der 1801 in

Essen geborene Karl Baedeker. Vor 151 Jahren

starb er, weltberühmt und vielgelesen, in Koblenz.

Der gelernte Buchhändler und studierte Historiker

ist noch heute durch seine Reiseführer, die „roten

Baedeker“, die er von 1828 bis zu seinem Tode

herausgab, der Klassiker unter den Reiseschrift-

stellern. Antiquarische Schätze zu heben, lohnt

sich auch heute noch: Die „Roten“ werden als Ra-

ritäten hoch gehandelt, besonders die Erstausga-

ben „Ägypten“, „Russland“ oder „USA“ sind 1000

Euro und mehr wert.

Karl Baedekers Reiseführer ebneten die touristischen

Trampelpfade und waren Quell vieler Kopisten. Selbst

Karl May soll sich rücksichtslos bedient und fleißig da-

raus abgeschrieben haben, da er ja nie dort gewesen

war, wo seine Helden für das Gute kämpften.

Baedekers Klientel war das aufstrebende Bürgertum

des 19. Jahrhunderts, diejenigen, die die Welt sehen

wollten, lange bevor der Tourismus unserer Tage alle

Geheimnisse der Erde, alle Länder unsers Globus gna-

denlos enthüllte. Der Ruhrgebietsmensch aus Essen,

dem kleinen Städtchen vor der boomenden Industriali-

sierung, das über 900 Jahre lang von mächtigen Fürst-

äbtissinnen regiert worden war, war die Keimzelle der

Baedeker-Familie – noch heute gibt es die Buchhand-

lung gleichen Namens auf der Kettwiger Straße, mitten

in der City der Ruhrmetropole: im Baedeker-Haus.

Für eine Fahrt auf dem Nil, wie er in seinem po-

pulären Band über das Land der Pharaonen formuliert,

ist als Ratschlag zu lesen: „156 Flaschen Wein sowie

etwas Champagner sind mitzunehmen.“ Für die Bestei-

gung des Berges Ararat rät er seinen Lesern: „Zwei Sack

Kohle und ein Revolver sind durchaus angebracht.“

Aber auch: „Zum Reisen gehört in erster, zweiter und

dritter Linie Geld. Die Begleitung von Damen erhört die

Vater des Tourismus

Kosten beträchtlich.“ Der clevere Verleger hatte ein gutes Gespür für die wirt-

schaftliche Entwicklung zu Mitte des 19. Jahrhunderts, als Kohle und Stahl ihren

weltweiten Siegeszug antraten und die Welt durch die Industriealisierung zu-

sammenrückte. Der Essener nutzte die beginnende Reiselust und das Fernweh

seiner Zeitgenossen, das zum guten Ton der aufstrebenden Klasse gehörte, und

„verschrieb“ ihnen seine Reiserfahrungen, die mit großem (Lese-) Hunger ver-

schlungen wurden. Seine Bücher sind der Beweis, dass Reisen bildet, dass frem-

de Länder und ferne Ziele aber auch Träume hervorrufen. Der Orient, Asien,

Afrika und die USA gehörten zu den bevorzugten Ländern.

Es gehörte zum Renommee der damaligen Gesellschaft in ferne, exotische

Länder zu reisen, die heute touristischer Alltag sind: Rom, Athen, Kairo, Paris,

London, Istanbul, New York. „Über den großen Teich“ oder in 80 Tagen um die

Welt – die Vorstellungskraft kannte keine Grenzen mehr. Alles inklusive gab es

schon 1870, Reiseführer wurden zu einem gefragten Beruf, „der Baedeker“ ein

Muss unter den Reisebegleitern.

Es ging um Informationen aus den fremden Ländern, Reisemöglichkeiten,

Unterkünfte, Lebensgewohnheiten, Attraktionen, die kombiniert wurden mit

den Ausgrabungen und sensationellen Funden der abenteuerlichen Archäolo-

gen. Zum damaligen Reisen gehörte das große Staunen. Baedeker verschafften

seinen Lesern sehr persönlich gefärbte Einblicke in die große weite Welt, die für

die meisten Menschen der damaligen Zeit noch für viele Jahrzehnte ein Traum

bleiben sollte, da der Massentourismus erst nach dem Zweiten Weltkrieg einsetzte.

Als nach Baedekers Tod seine Söhne den Verlag übernahmen, setzte das

Massengeschäft ein. Neue Bände in jedem Jahr, Wiederauflagen , Nachdrucke.

Das Reisegeschäft blühte in dem Maße, wie sich die Gesellschaft veränderte.

Der Urlaub wurde Bestandteil der Tarifverträge. Und „Der Baedeker“ wurde die

kompetente Instanz des beginnenden Touristik-Booms. Neue Autoren kamen

hinzu, neue Verlage gründeten sich, die Konkurrenz war geboren.

Doch ohne den Ur-Vater, den Pionier Karl Baedeker, wäre der Tourismus

kaum so spannend, so erfolgreich geworden. Baedeker wurde gelesen, er

weckte Hoffnung und Phantasien, auch wenn nur wenige Privilegierte über die

Reisekasse verfügten, in die Länder zu reisen, die er so eigenwillig und span-

nend zu erklären versuchte. (Mä)

VORGELESEN

I 2010 pulsschlag 39

Die Fantastischen Vier Für dich immer noch Fanta Sie

Der Pionier der Reiseführer stammt aus Essen: Karl Baedeker

Page 40: pulsschlag - das Magazin der Kliniken Essen-Mitte

Nachgedacht &mitgemacht

NACHGEDACHT & MITGEMACHT

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Stichwort „WICKED“

(Einsendeschluss 10.09.2010)

Sudoku (mittel)

HerausgeberKliniken Essen-Mitte GmbH, Evang. Huyssens-Stiftung/Knappschaft GmbH (KEM)Henricistr. 92, 45136 Essenwww.kliniken-essen-mitte.deGeschäftsführung: Dipl.-Kfm. Horst DefrenVerantwortlich: Björn Kasper

Auflage: 25.000 ExemplareAbonnement: Jahres-Abo 5,80 EURErscheinung: 4-mal jährlich

RedaktionCornelia Ernst, Petra Gerling, Britta Homann, Björn Kasper, Wulf Mämpel, Meike Schütte, Marcel Sekula, Kristina Siebenmorgen, Rüdiger TeutschE-Mail: [email protected]

RedaktionsbeiratWulf Mämpel, aMMMadeus-Medienagentur, Essen

Art DirectionEva Thelen

Konzept und UmsetzungEarly & Bird Agentur für Kommunikation GmbHCentroallee 269, 46047 Oberhausen, www.earlyandbird.deObjektleitung: Marcel Sekula

40 pulsschlag I 2010

Page 41: pulsschlag - das Magazin der Kliniken Essen-Mitte

NACHGEDACHT & MITGEMACHT

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Schalen-tier

Legiti-mation

anfalls-weiseAtemnot

Sing-vogel

imJahre(lat.)

Fürsten-haushalt

Wasser-stands-messer

Gast-stätten-besitzer

auch

Auspuff-ausstoß

Sing-gemein-schaft

Baum-frucht

nichthinten

AbzugbeiBarzah-lung

speisen

Augen-deckel

dünneHolz-schicht

Dauer-bezug(Kw.)

Schein-heiligkeit

Sport-größe folglich Kfz-Z.

Hombergital.:Ich

Ver-fasser

Stadtin der Nieder-lausitz

weichesSchwer-metall

Fuß-gicht

ältesterSohn des Noah

Ver-wandte

englisch:As

VornamevonGuevara†

Ärger

Hptst.vonFriaul(Italien)

nichtflach

Luftholen

Abwe-senheits-beweis

Erfri-schungs-getränk

Mittel-loser

Opfer-tisch

südwest-afrik.Staat

Ältesten-rat

einge-dickterSaft

Abtrans-port

Kfz-Z.Mett-mann

japan.Fecht-kunst

Erreger(Mz.)

männl.Haustier

Gut-schrift

westl.Nord-afrika

italie-nisch:Liebe

Gebietphysik.Kraft-einheit

Rüssel-tier

Ermah-nung

kurz für:Pullover

großeTrocken-heit

schrift-licheMit-teilung

Keller-tier

Fleisch-sülze

StadtteilvonHam-burg

inneresOrgan

TeildesFingers

griech.Fabel-dichter

zukeinerZeit

Post-sendung

Frei-beuter

Bücher-gestell

Heil-planze

Ordnung (griech.)

Fang-seil

Gast-stätte

ruhig

Abflug

Rauch-kraut

ehem.deutscheMünze

scherz-haft:US-Soldat

Unent-schiedenbeimSchach

Norm

gesetz-mäßig

flachpositio-nieren

klagen,jam-mern

Sammel-stelle,Lager

Stoß-waffe

Teildes Schlitt-schuhs

abge-standen

glück-lich

Glieder-band

Staatin Ost-afrika

Kriminal-polizei (Kw.)

Werk-zeug-griff

Seiden-gewebe

Back-treib-mittel

Gold-amsel

span.Männer-name

afrik.StaatundFluss

griech.Unheils-göttin

Baustoff

Deck-schicht

zeitig

ReiseAmur-Quell-fluss

Tropen-pflanze

Finte

österr.:Hinter-legung

Hingabe,Freude

Ver-brechen derart

FlussdesVerges-sens

flach

ProfilWind-rich-tung

hochschätzen Ton täuschen

schweiz.Kantons-haupt-stadt

ägypt.Königs-titel

franz.:klein Lektüre

Wind-rich-tung

L E V D A

W H B

UMRISS SORAU BLEI PODAGRA

SUED S KRIPO G BRIEF N AS

SC BETON F PAKET G UNMUT

ACHTEN N REMIS N KENDO NH

HT L STIEL R ASSEL I SEM

E KAKAO G LASSO I ANGOLA

KLANG T DEPOT P AMORE ML

I PIROL K NIERE M TIEF

BLUFFEN L TABAK E SENAT U

GENF D SCHAL G TAPIR N HR

TT FRUEH L REGAL R ATMEN

PHARAO L LEGAL D BULLE UI

ET H NIGER U AESOP I ACE

ERLAG G STILL N ABFUHR

PETIT T KETTE T PULLI TE

B F ARGUN A NOMOS T COLA

LESESTOFF GREINEN

MAGHREB

NORDEN ERITREA DUERRE IO

Page 42: pulsschlag - das Magazin der Kliniken Essen-Mitte

Jeder kennt Sie als Herbert Knebel, den Frührentner aus Essen-Altenessen. Geboren wurden Sie in Duisburg. Warum die Wahlheimat Essen?

Das ist reiner Zufall. Ich habe meine Kindheit

in Duisburg verlebt und zog mit 12 Jahren nach

Moers. Ende der 70er dann der Zufall: Meine

WG-Mitbewohner, gebürtige Essener, wollten

zurück. Das war eine willkommene Abwechslung

für mich und eine neue Möglichkeit. Aber ich

habe mir Essen als Wohnort nicht ausgesucht,

weil es so schön ist!

Sie sind über die Jahre zu einer Symbolfi gur für das Revier geworden. Sehen Sie sich als ein Stück Revier-Kultur? Was halten Sie von Essen und dem Ruhrgebiet als Kulturhaupt-stadt 2010?

Kulturhauptstadt 2010 finde ich gut. Es ist

eine Region, die es verdient hat. Und ja, ich bin

schon ein Stück Kultur, sag ich mal (lacht) – mit

vielen anderen Kollegen. Ich bin schon seit zwanzig

Jahren Kulturbotschafter und wir haben im Ruhrge-

biet eine große Dichte an weiteren Kabarett-Künst-

lern. Ludger Stratmann, Helge Schneider, Missfits,

Piet Klocke leisten seit vielen Jahren einen gehörigen

Beitrag, dass das Ruhrgebiet auch außerhalb der

Grenzen angesehen wird. Oft fällt der Verdienst

dieser großen Szene unter den Tisch durch

Folkwang, Zeche Zollverein usw. – was natürlich

auch tolle Sachen sind.

Raus aus Essen - Sie sind gerade auf „Ich glaub, ich geh kaputt…!“-Solo-Tour. Ihre Texte schreiben Sie alle selber. Was muss ein Knebel-Programm auf jeden Fall beinhalten?

Ich bin nicht nur gerade auf Tour, ich bin immer

auf Tour. Im Monat sechs bis zehn Auftritte. Bei

meinem Programm ist wichtig, was nicht rein darf,

wie Sexismus und Rassismus. Ansonsten sind es

Geschichten, die einen großen unterhalterischen

Wert haben, und die ich selber witzig finde.

MENSCHEN DER REGION

Im Gespräch mit

Uwe Lyko

Sie stehen nicht nur auf der Bühne, sondern sind auch im Radio zu hören und im Fernsehen zu se-hen. Welche Art von Auftritt ist Ihnen am liebsten?

Auf der Bühne stehe ich am liebsten – mit ganz

großem Abstand. Das macht mehr Spaß. Beim Fern-

sehen sitzt man erstmal einfach herum und wartet.

Die „Mitternachtsspitzen“ sind da allerdings eine

Ausnahme, da bin ich ein vollwertiges Ensemblemit-

glied. Andere Fernsehsachen sind mir ein Gräuel, aber

sie dienen natürlich zur eigenen Werbung.

„Danke, Hebät!“

Zur Person: Uwe Lyko begann kurz nach seiner Ausbil-

dung zum Fernmeldetechniker Theater zu spielen und

Musik zu machen. Ende der 80er schuf er aus einem

Zufall heraus die Kunstfi gur „Herbert Knebel“. Mittler-

weile gehört der Frührentner aus Essen zum Kulturgut

des Reviers. Unverwechselbarer Humor und feinster

Ruhrpottdialekt. Auch Herbert Knebels Affentheater,

das er zur gleichen Zeit mit seinen Rentnerkollegen

Ernst Pichel, dem Trainer und Ozzy Ostermann grün-

dete, beansprucht die Lachmuskeln. Aktuell ist er mit

seinem Solo-Programm „Ich glaub, ich geh kaputt…!“

auf Tour und erzählt Geschichten über den alltäg-

lichen Wahnsinn. (KS)

1 Lyko‘s Erfolgsfigur:Herbert Knebel2 Herbert Knebel‘s Affentheater3 Lyko privat

Als Herbert Knebel, ohne „Dönekes“ und immer „frei Schnauze“, gibt er dem Ruhrgebiet ein unverwechselbares Gesicht!

Pulsschlag im Abo?Ihnen gefällt „pulsschlag“ so gut, dass Sie die kommenden Ausgaben

nicht verpassen möchten? Gerne schicken wir Ihnen „pulsschlag“ kostenfrei

nach Hause. Hierfür fallen lediglich die Portogebühren von 5,80 EUR für vier

Ausgaben im Jahr an. Rufen Sie uns einfach an: (02 01) 174 100 11

oder schicken Sie uns eine E-Mail an [email protected]

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42 pulsschlag I 2010

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Page 43: pulsschlag - das Magazin der Kliniken Essen-Mitte

Klinik für Allgemeine Innere Medizin und Gastroenterologie

PD Dr. Peter HoffmannTel.: (02 01) 174 [email protected]

Klinik für Internistische Onkologie und Hämatologie- Tagesklinik Onkologie- Zentrum für Palliativmedizin- Netzwerk Palliativmedizin NPE

Prof. Dr. Hansjochen WilkeTel.: (02 01) 174 24001onkologie@kliniken-essen-mitte

Univ.-Klinik für Mund-, Kiefer- undGesichtschirurgie- Kieferchirurgische Ambulanz- Implantatzentrum

Prof. Dr. med. Dr. med. dent. Christopher MohrTel.: (02 01) 174 28001mkg@ kliniken-essen-mitte.de

Klinik für Chirurgie und Zentrumfür Minimal Invasive Chirurgie- Unfall und Wiederherstellungschirurgie

Prof. Dr. med. Dr. h.c. Martin K. WalzTel.: (02 01) 174 [email protected]

Klinik für Urologie, Kinderurologie und Urologische Onkologie

Prof. Dr. Darko KröpflTel.: (02 01) 174 [email protected]

Klinik für Urologie, Kinderurologie und Urologische Onkologie

Prof. Dr. Darko KröpflTel.: (02 01) 174 [email protected]

Klinik für Urologie, Kinderurologie und Urologische Onkologie

Prof. Dr. Darko KröpflTel.: (02 01) 174 [email protected]

Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Suchtmedizin- Tagesklinik Psychiatrie- Psychiatrische Institutsambulanzen

PD Dr. Martin SchäferTel.: (02 01) 174 [email protected]

Klinik für Pneumologie und Allergologie - Zentrum für Schlafmedizin

Dr. med. habil. Hans-Joachim Kullmann

Tel.: (02 01) 174 [email protected]

Zentrum für Altersmedizin- Tagesklinik für Geriatrie

Dr. Helmut FrohnhofenTel.: (02 01) 174 [email protected]

Klinik für Naturheilkunde und Integrative Medizin

- Institutsambulanz für Traditionelle Chinesische Medizin TCM und Traditionelle Indische Medizin TIM

Prof. Dr. med. Gustav DobosTel.: (02 01) 174 [email protected]

Klinik für Diagnostische undInterventionelle Radiologie

Prof. Dr. Jens-Albrecht KochTel.: (02 01) 174 [email protected]

Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe

Dr. med. Horst Rotthaus(kommissarische Leitung)Tel.: (02 01) 174 27001gynä[email protected]

Klinik für Anästhesiologie, Intensiv-und Schmerztherapie

Prof. Dr. Harald Groeben (l.)Tel.: (02 01) 174 [email protected]

Dr. Helmut Peters (r.)Tel.: (02 01) 174 [email protected]

Ihr Kontakt zu den KEM

Evang. Huyssens-Stiftung Henricistr. 92 | 45136 Essen

Knappschafts-Krankenhaus Am Deimelsberg 34a | 45276 Essen

Tel.: (02 01) 174-0 | [email protected] www.kliniken-essen-mitte.de

Kliniken Essen-Mitte • www.kliniken-essen-mitte.de

Klinik für Senologie/Brustzentrum

PD Dr. Sherko KümmelTel.: (02 01) 174 [email protected]

Page 44: pulsschlag - das Magazin der Kliniken Essen-Mitte

INFO

RM

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FFEN

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EHÖ

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E, Ä

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KREBSTAG

ATZ Ambulantes Tumorzentrum EssenAn der Evang. Huyssens-StiftungKliniken Essen-Mitte GmbHHenricistraße 42 | 45136 Essen

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INFORMATIONSTAG04. SEPTEMBER 201010.30 – 17.00 UHR

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Klinik für Internistische Onkologie/ Hämatologie mit Zentrum für Palliativ-medizin Kliniken Essen-Mitte

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