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Spielerische Sprachförderung im Alltag PUMA für Eltern

PUMA für Eltern – Spielerische Sprachförderung im Alltag...im Alltag PUMA für Eltern ... ten der deutschen Sprache umgeben: Alltagssprache, Dialekt und bereits im Kindergarten

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Spielerische Sprachförderung

im Alltag

PUMA für Eltern

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Kinder sind von verschiedenen Varian-ten der deutschen Sprache umgeben: Alltagssprache, Dialekt und bereits im Kindergarten mit der sogenannten Bildungssprache. Ein sicherer Umgang mit der Bildungssprache Deutsch ist entscheidend für erfolgreiche Bildungs- und Arbeitswege und auch für eine gelingende Mitwirkung an der Gesell-schaft. Bildungssprache erwirbt man jedoch nicht von heute auf morgen. Es handelt sich dabei um einen langen Prozess, der sich durch die gesamte Kin-dergarten- und Schullaufbahn zieht und immer komplexer wird. Spracherwerb verläuft in ganz bestimmten Stufen und jedes Kind erklimmt diese Stufen in seinem eigenen Tempo.

Mit „PUMA für Eltern“ möchten wir Sie und Ihr Kind ein Stück weit auf dem spannenden Weg hin zur Bildungsspra-che begleiten. Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Ausprobieren der ver-schiedenen Aktivitäten!

Ihr PUMA-Team am ÖSZ Karin Weitzer, Beatrice Maierhofer und Karin Gspandl

Liebe Eltern! Liebe Erziehungsberechtigte und Bezugspersonen!

chön, dass Sie auf „PUMA für Eltern“ aufmerksam geworden sind und die

darin enthaltenen Sprachfördertipps mit Ihrem Kind ausprobieren möchten. Die sprachliche Bildung von Kindern ist uns am Österreichischen Spra-chen-Kompetenz-Zentrum (ÖSZ) ein großes Anliegen. Mit der vorliegenden Sammlung wollen wir Ihnen vielfältige Anregungen geben, wie Sie Ihr Kind im Alltag spielerisch, freudvoll und ganz einfach in seiner sprachlichen Entwick-lung unterstützen können.

Aus Wissenschaft und Forschung wissen wir, dass Kinder von ihren allernächsten, vertrautesten Bezugsper-sonen in einer ganz besonderen und unersetzlichen Weise sowohl sprachlich als auch emotional profitieren. Der Spracherwerb von Kindern ist in hohem Maße abhängig von den Anregungen, die sie von ihrer Umwelt erhalten. Des-halb sind qualitätsvolle Sprachangebote besonders wichtig. Vertrauensvolle Beziehungen, Achtsamkeit und Wert-schätzung sind in jedem Fall der Boden, auf dem Sprachen gut gedeihen.

S

Viel

Spaß!

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Die Top Tipps für jeden Tag + Seien Sie Ihrem Kind ein sprachli-ches Vorbild und sprechen Sie lang-sam, deutlich aber auch möglichst natürlich.

+ Halten Sie Blickkontakt mit Ihrem Kind und sprechen Sie in klaren, kur-zen Sätzen.

+ Ein Gespräch ist ein Dialog: Achten Sie daher bei allen Gesprächen mit Ihrem Kind auf wechselndes Zuhören – Sprechen – Zuhören.

+ Reagieren Sie positiv und anerken-nend auf richtige Äußerungen Ihres Kin-des. Fehlerhafte Äußerungen korrigie-ren Sie besser indirekt, z. B. „Die haben sich immer so gestreitet.“ – „Genau, das waren die Mäuse, die sich immer so gestritten haben.“

+ Rituale und Wiederholungen ge-ben Ihrem Kind Vertrauen und Sicher-heit. Außerdem erweitert Ihr Kind über oftmaliges Wiederholen von beliebten Sprechanlässen seinen Wortschatz und damit seine Ausdrucksfähigkeit.

+ Vorlesen bedeutet Begegnung! Schaffen Sie regelmäßig Gelegenheiten zu einem solchen gemeinsamen Erle-ben in einer Umgebung der Geborgen-heit.

+ Sprechen Sie bei Rollenspielen zu den Handlungen. Stellen Sie offene Fra-gen mit „Wer? Weshalb? Wozu? Was?“ beim „Kasperltheater“ oder Handpup-penspiel. So kann Ihr Kind nicht nur mit „Ja“ oder „Nein“ antworten, sondern

wird angeregt, in ganzen Sätzen zu sprechen und es können fantasievolle Dialoge entstehen.

+ Ermöglichen Sie Ihrem Kind, viele Erfahrungen mit der Umwelt zu machen. Motivieren Sie Ihr Kind, dabei seine Erlebnisse sprachlich zu begleiten.

+ Sprechen Sie zu alltäglichen Hand-lungen und ermuntern Sie auch Ihr Kind, dies zu tun. Ob beim Anziehen, Mithelfen im Haushalt, gemeinsamen Kochen oder während der Autofahrt. Wenn Sie konsequent darauf achten, Ihr Kind z. B. beim Besteckeinsortieren, Geschirrspülerausräumen, Wäschezu-sammenlegen, Tischdecken und vielem mehr seine Tätigkeiten beschreiben zu lassen, fördern Sie ganz unauffällig und nebenbei die sprachliche Kompetenz Ihres Kindes.

+ Denken Sie daran, immer wieder einmal Ausflüge, Besuche oder auch besondere Erlebnisse auf Fotos fest-zuhalten und sprechen Sie dann mit Ihrem Kind darüber.

8 konkrete Impulse dazu finden Sie auf den nächsten Seiten!

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Oft ist der eigene Name ein erster Zugang zur Schriftsprache bzw. Buchstaben. Es bietet sich an, mit den Buchstaben des Namens Ihres Kindes zu beginnen. Weiters können Sie Ihr Kind den eigenen Namen oder auch Namen der Familien-mitglieder in Zeitungen, Büchern oder Plakaten entdecken und laut sagen lassen.

Sensibel nehmen Kinder häufig Schriftzüge von Automarken, Geschäften, Fußballvereinen usw. wahr. Fragen Sie Ihr Kind, welche Buchstaben es aus diesen Logos schon benennen kann.

Schreiben Sie Buchstaben, die Ihr Kind bereits kennt, mit dem Finger auf dessen Rücken. Lassen Sie Ihr Kind die Buchstaben erraten. Tauschen Sie auch einmal die Rollen und Ihr Kind schreibt Buchstaben auf Ihren Rücken.

Auch Naturmaterialien wie Steine, Kastanien, Nüsse, Blätter etc. eignen sich hervorragend zum Auflegen und Benennen von Buchstaben.

Lassen Sie Ihr Kind Buchstaben aus verschiedenen Materialien formen, z. B. Knetmasse, Ton, Wollfäden. Oder backen Sie einmal gemeinsam „Buchstabenkek-se“. Denken Sie stets daran, diese Handlungen sprachlich zu begleiten, z. B. „Mmmh, das K schmeckt gut! Welcher Buchstabe schmeckt dir am besten?“

Lenken Sie das Interesse Ihres Kindes auf Geschriebenes in Ihrer Umgebung. Machen Sie Ihr Kind bewusst auf die Welt der Buchstaben aufmerksam. Das schärft die optische Wahrnehmungsfähigkeit Ihres Kindes und bringt ihm die Schriftzeichen näher. In der Phase des Überganges vom Kindergarten in die Volksschule sind Kinder besonders sensibel für Laut-Buchstaben-Zuordnungen*.

Alle Zutaten gut verkneten und den Teig ausrollen. Buchstaben nach Wahl formen oder ausstechen. Der Fantasie sind bei Verzierung und Dekoration keine Grenzen gesetzt. Backofen auf 175 Grad vor-heizen. Backzeit 10-12 Minuten. Gutes Gelingen!

Mehl Butter Zucker Backpulver Ei

Buchstabenkekse

*Begriffsklärung: Die Laut-Buchstaben-Zuordnung beschreibt den Zusammenhang zwischen gesprochenen Lauten und Schriftzeichen, d. h., einem Schriftzeichen wird ein bestimmter Klang zugeordnet.

BUCHSTABEN ERKENNEN

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250g 125g

90g 1 TL

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Fingerspiele geben Ihrem Kind die Gelegenheit, die Bewegungen Ihrer Finger genau zu beobachten, es hört aufmerksam zu und spricht gleichzeitig den Text nach. Das erweitert den Wortschatz Ihres Kindes und regt die Bildung von Reimwörtern an. Es entsteht Freude beim Zuhören und Wiedergeben, weil beim Sprechen unterschiedli-che Klangmelodien angewendet werden. Außerdem fördert es die Konzentration, da Texte ganz nebenbei auswendig gelernt und wiedergegeben werden. Mit Fingerspie-len, Reimen und Zungenbrechern unterstützen Sie die Entwicklung der sogenannten phonologischen Bewusstheit* Ihres Kindes. Sie schärfen auch die Aufmerksamkeit für typische Lautverbindungen des Deutschen.

*Begriffsklärung: Unter „phonologischer Bewusstheit“ versteht man die Fähigkeit, die Aufmerk-samkeit auf die formalen Eigenschaften der gesprochenen Sprache zu lenken, z. B. auf den Klang der Wörter beim Reimen, auf Wörter als Teile von Sätzen, auf Silben als Teile von Wörtern und letztendlich vor allem auf die einzelnen Laute der gesprochenen Wörter.

Sie können ausprobieren, eine Zeit lang wie ein Roboter zu sprechen und Ihre Tonlage dabei kein einziges Mal verändern. Fragen Sie Ihr Kind danach, wie sich das anhört. Wie klingen Gefühlsäußerungen, etwa „Ich bin sehr traurig“ oder „Ich bin so glücklich“?

Auch Zungenbrecher zu einem Thema sind bei Kindern nicht nur beliebt, sondern auch unterhaltsam (z. B. „Ein braver Hai isst Haferbrei“).

Animieren Sie Ihr Kind beim Sprechen längerer Wörter die Silben der Wörter körperbetont zu klatschen, zu stampfen, zu schwingen oder zu hüpfen, z. B. „But-ter-brot“, „Sand-kis-te“, „Re-gen-schirm“, „Wür-fel-spiel“, „Gar-ten-zaun“ …

FINGERSPIELE, REIME UND ZUNGENBRECHER 2

Babaku, der Ohrwurm

Ein Reimlied und weitere Lieder bietet www.babaku.at

Sogar PUMA hat sich einen Reim einfallen lassen – Sie finden ihn auf der vorletzten Seite!

Linktipps

kitakram.de/eine-sammlung-klassicher-und-neuer-fingerspiele

www.kidsweb.de/schule/zungenbrecher.html

www.heilpaedagogik-info.de/zungenbrecher.html

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Kinder lernen beim Finden von Oberbegriffen Gemeinsamkeiten festzustellen. Auch Unterscheidungsmerkmale lassen sich erkennen. Daraus folgend werden sie unter anderem auf sinnvolle Buchstabenkombinationen vorbereitet.

Legen Sie vier bis fünf verschiedene Gegenstände zu einem Oberbegriff auf und geben Sie einen Gegenstand hinzu, der nicht dazu passt, z. B. verschiedenes Geschirr und ein Spielzeugauto. Bitten Sie Ihr Kind den Gegenstand zu benennen, der nicht dazu passt. Nennen Sie dann den passenden Oberbegriff zu den liegengebliebenen Dingen.

Sprechen Sie mit Ihrem Kind darüber, welche Merkmale die aufgelegten Dinge unterscheiden, aber auch darüber, was diese Dinge verbindet bzw. gemeinsam haben.

Umgekehrt bitten Sie es, vier bis fünf Gegenstände zu einem Oberbegriff herzubringen. Lassen Sie nun Ihr Kind die gebrachten Dinge benennen.

Oder lassen Sie Ihr Kind bis zu zehn unterschiedliche Dinge holen, und bitten Sie es, diese nach Oberbegriffen zu sortieren. Motivieren Sie Ihr Kind, zu seinen Tätigkeiten zu sprechen. Regen Sie Ihr Kind durch Fragen zu Begründungen an, warum es seine Wahl so getroffen hat oder nach welchen Merkmalen es die Gegenstände sortieren konnte.

OBERBEGRIFFE FINDEN 3

Beispiele für Oberbegriffe

Spielsachen, Nahrungsmittel, Getränke, Körperpflegeprodukte, Bekleidung, Schuhe, Fahrzeuge, Werkzeug, Besteck, Geschirr, Möbel

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Der Spracherwerb von Kindern wird sehr von einer altersgemäßen Bewegungsent-wicklung beeinflusst. Bewegungssituationen, die in den alltäglichen Ablauf integriert werden können, liefern hierfür förderliche Anlässe. Sie stellen Wege zum Kind her, ebenso wie Wege zur Sprache. Eine gute räumliche Wahrnehmung* erleichtert es Ihrem Kind, das Schreiben zu erlernen. Besonders Gleichgewichtsübungen unterstüt-zen diese wichtige Kompetenz gut.

*Begriffsklärung: Die „räumliche Wahrnehmung“ beschreibt die Fähigkeit, die Lage von zwei oder drei Gegenständen in Bezug zu sich selbst und in Bezug zueinander wahrzunehmen.

Lassen Sie Ihr Kind Gleichgewichtsübungen machen, wie z. B. Stehen auf einem Bein wie ein Storch, Rückwärtsgehen oder Balancieren wie auf einem Seil.

Führen Sie mit Ihrem Kind Oben-unten-, Vorne-hinten-, Links-rechts-Übun-gen durch, z. B. „Stelle dich neben den Sessel. …. vor den Kasten.“ Oder: „Lege das Buch neben deine linke Hand. …. hinter deinen rechten Fuß.“ Wechseln Sie dabei die Rollen mit Ihrem Kind, damit es auch Ihr Tun sprachlich begleiten kann.

Spiegelbild: Gehen Sie in eine Position und Ihr Kind, das Ihnen gegenübersteht, macht Ihre Figur/Haltung spiegelgleich nach – dann wird gewechselt. Dies könnte so aussehen: Sie legen Ihre rechte Hand auf die Nasenspitze. Mit der linken Hand berühren Sie ihr rechtes Ohr. Und wieder ganz wichtig: Mitsprechen nicht verges-sen!

RAUM-KÖRPER- WAHRNEHMUNG UND MOTORIK 4

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Reihenfolgen beachten und erkennen fördert das logische Denken. Nur wenn es einem Kind gelingt, eine Reihenfolge richtig wahrzunehmen und zu behalten, ist es ihm möglich, seine Handlungen vorauszuplanen und zu koordinieren. Dies wieder-um ist eine wichtige Voraussetzung für das Schreibenlernen, da hier die Einhaltung der Reihenfolge bei Buchstaben und Wörtern eine wesentliche Rolle spielt. Dasselbe gilt auch fürs Rechnen beim Einhalten einer Zahlenfolge.

Legen Sie verschiedene Gegenstände (z. B. Nüsse, Kastanien, Steine) in eine bestimmte Reihenfolge und fordern Sie Ihr Kind auf, diese Reihenfolge fortzuset-zen. Motivieren Sie Ihr Kind dazu, sein Handeln sprachlich zu begleiten, z. B. „Jetzt nehme ich zwei Nüsse und lege sie hin. Als nächstes brauche ich eine Kastanie …“

Lassen Sie Ihr Kind von seinem Tagesablauf berichten. Unterstützen Sie es mit Fragen, wie z. B. „Was hast du/haben wir am Morgen/in der Früh als erstes gemacht?“. Besprechen Sie auch gemeinsame Erlebnisse, wie beispielsweise Besuche im Tiergarten, Theater oder Zirkus.

Wie wäre es mit dem beliebten Kinderreim „Morgens früh um sechs“ (siehe vorletzte Seite)? Tragen Sie ihn mit möglichst differenzierter Sprachmelodie vor. Damit unterstützen Sie das Verstehen von Inhalten. Stellen Sie anschließend Fragen: „Wann kommt die Hexe?“, „Was macht sie um acht Uhr?“ etc.

Sprechen Sie mit Ihrem Kind über die vier Jahreszeiten: Was ist typisch für Frühling, Sommer, Herbst und Winter? Welche Feste werden gefeiert? In welcher Jahreszeit hat Ihr Kind/haben die Familienmitglieder Geburtstag? Welche Aktivitä-ten lassen sich in welcher Jahreszeit machen?

Die Wochentage eignen sich ebenso dafür, zeitliche Abfolgen verständlich zu machen. Über Fragen wie „An welchem Wochentag hast du deine Reitstunde? Wie viele Tage sind es noch bis dahin?“ usw. lassen sich viele Sprechanlässe finden.

REIHENFOLGEN UND ZEITABLÄUFE 5

Linktipp

Rolf Zuckowskis „Die Jahresuhr“ zum Mitsingen: www.youtube.com/watch?v=WJ0uJo5kJ04

Von PUMAs Freund Bakabu gibt es auch ein Wochentage-Lied: www.bakabu.at

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PUMA Pocket XXL

Das PUMA-Pocket-XXL-Faltplakat bietet zwei große Wimmelbilder inklusive Bildwörterbuch und Suchspiel.

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Aktivitäten zu Unterschieden und Gemeinsamkeiten schulen nicht nur die optische Wahrnehmung, sondern auch die Konzentrationsfähigkeit und Ausdauer. Fähig-keiten also, die beim Lernen eine große Rolle spielen. Sich längere Zeit konzentriert mit einer Sache beschäftigen zu können, um am Ende zu einem Erfolgserlebnis zu kommen, ist eine wertvolle Erfahrung für Kinder, die ihnen eine große Portion Selbst-vertrauen verleiht. Die spielerische Förderung dieser Fähigkeiten ist für den späteren Schriftspracherwerb sehr bedeutsam.

Verändern Sie etwas an der Lieblingsspielfigur Ihres Kindes, z. B. können Sie der Lieblingspuppe eine andere Frisur machen oder ein neues Kleid anziehen. Fragen Sie Ihr Kind, was fehlt bzw. anders ist.

Fehlerbilder bzw. Suchbilder sind bei Kindern sehr beliebt. Besprechen Sie mit Ihrem Kind Details, die es beim genauen Betrachten entdeckt und regen Sie es zu einem Dialog darüber an.

Lassen Sie Ihr Kind besondere Merkmale an seiner Lieblingsspielfigur entde-cken. Dazu eignet sich beispielsweise das bekannte Spiel „Ich sehe was, was du nicht siehst“.

Kinder vergleichen auch gerne Familienmitglieder untereinander. Schaffen Sie Sprechanlässe, indem Sie gemeinsam Vergleiche anstellen, wer größer/kleiner, älter/jünger, schwerer/leichter etc. ist.

UNTERSCHIEDE UND GEMEINSAMKEITEN 6

Linktipps

www.raetseldino.de/fehlersuchbilder.html

www.kleineschule.com.de/fehlerbilder.html

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Das Betrachten und Vorlesen von Bilderbüchern stellt die Königsdisziplin der Sprach- entwicklungsunterstützung dar. Je mehr Sie Ihrem Kind vorlesen, desto positiver wirkt sich das auf das Lesen- und Schreibenlernen aus. Es ist wissenschaftlich erwie-sen: Regelmäßiges Vorlesen und gemeinsames Lesen verhilft Kindern zu einer verbes-serten Sprech- und Sprachfähigkeit.

Beim dialogischen Vorlesen und Betrachten von Büchern stellen Sie als Erwachsener vorrangig Fragen oder geben verstärkt Impulse zum Inhalt. Ihr Kind schlüpft indes-sen zunehmend in die Rolle des Erzählers/der Erzählerin.

Greifen Sie das Lieblingsthema Ihres Kindes, z. B. Piraten, Prinzessinnen, Ritter, Einhörner, auf und bieten Sie dazu Geschichten und/oder Bücher an.

Stellen Sie einfache Fragen, die Ihr Kind ermutigen, über das Buch zu sprechen.

Formulieren Sie Fragen, die Ihr Kind veranlassen, das Geschehene im Buch mit eigenen Erlebnissen zu verknüpfen.

Versuchen Sie Fragen zu finden, die Ihr Kind dazu motivieren, über Einzelheiten im Buch zu sprechen.

Wiederholen Sie die Aussagen Ihres Kindes zustimmend und erweitern Sie diese um einzelne Wörter bzw. um zusätzliche Informationen.

Machen Sie immer wieder Erzählpausen und lassen Sie Ihr Kind ein Wort ergänzen bzw. einen Satz vervollständigen.

VORLESEN UND ERZÄHLEN 7

PUMA – der Weltenbummler

Das Faltplakat „PUMA – der Weltenbummler“ bietet eine spannen-de Bildgeschichte mit vielen unterhaltsamen Sprechanlässen.

Lesetipp: „Leitfaden dialogisches Lesen“

www.researchgate.net/publication/ 323376163_Leitfaden_Dialogisches_Lesen

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Die deutsche Sprache hat viele zusammengesetzte Wörter, z. B. „Puppenhaus“, „Apfelbaum“, „Vogelnest“. Es ist wichtig, dass Kinder schon früh die Aufmerksamkeit auf den Klang der Wörter oder auf Silben als Teile von Wörtern richten, aber auch Wörter als Teile von Sätzen erkennen.

*Begriffsklärung: Unter „Nomen“ versteht man eine Wortart. Man sagt auch Namenwort, Hauptwort oder Dingwort dazu, weil es Dingen, Tieren, Pflanzen aber auch Menschen einen Namen gibt.

Nennen Sie Ihrem Kind zwei Nomen* (z. B. „Sonne“ und „Brille“) und fragen es, welches neue Wort man daraus machen kann (Antwort: „Sonnenbrille“). Fordern Sie Ihr Kind auf, weitere Wörter mit „Sonne“ zu finden (z. B. „Sonnenhut“, „Sonnen-creme“, „Sonnenblume“). Nennen Sie selbst Beispiele dazu, wenn notwendig. Zusätzlich kann Ihr Kind nachsehen, ob es zu Hause konkrete Gegenstände zu den genannten Beispielen gibt.

Lassen Sie Ihr Kind in der Wohnung herumgehen, um selbst Gegenstände zu entdecken, welche aus zwei zusammengesetzten Nomen bestehen. Dabei soll es seine Entdeckungen benennen.

Spielen Sie mit Ihrem Kind „Aus zwei mach eins“. Dabei denkt sich einer von Ihnen ein zusammengesetztes Nomen aus, z. B. „Regenwurm“. Anschließend wird zuerst Wort eins, also „Regen“, erklärt, ohne es zu nennen. Danach wird Wort zwei, also „Wurm“, erklärt – natürlich ebenfalls, ohne das Wort selbst zu nennen. So können Sie und Ihr Kind nun versuchen, abwechselnd den Begriff zu erraten.

WÖRTER ZUSAMMENSETZEN 8

Beispiele für zusammengesetzte Nomen

Windrad, Apfelkuchen, Puppenwagen, Haustür, Blumentopf, Tischtuch, Kleiderschrank, Fußballtor (enthält sogar drei Nomen!)

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Weitere PUMA-MaterialienWenn wir Sie nun neugierig gemacht haben, empfehlen wir Ihnen auch unsere PUMA-Faltplakate. Basierend auf sprachwissenschaftlichen Erkenntnissen un-terstützen sie Ihr Kind dabei, seine Sprech- und Sprachkompetenzen spielerisch weiterzuentwickeln. Freude, Neugier und Spaß an der Vielfalt von Sprache stehen dabei stets im Vordergrund.

Alle drei Plakate können kostenlos bestellt werden, solange der Vorrat reicht. Download und weitere Infos: www.oesz.at/puma

Faltplakat „Meine Sprachen“• Informationsseiten für Pädagog/innen und Eltern

mit Link- und Literaturtipps• Gestaltungsseiten für Kinder• Mini-Sprachlerndokumentation • kooperatives Würfelspiel im A2-Format• erhältlich in Deutsch, Englisch, Burgenland-Kroatisch, Romani, Slowenisch, Unga-

risch, Albanisch, Arabisch, Bosnisch/Kroatisch/Serbisch, Farsi und Türkisch

Faltplakat „PUMA Pocket XXL“• 10 interaktiv gestaltbare Seiten mit Sprachspielen

und -aktivitäten• 2 große Wimmelbilder inkl. Bildwörterbuch und

Suchspiel• 17 fantasievolle „Was wäre, wenn …“-Fragen

zum Spekulieren und Philosophieren

Faltplakat „PUMA – der Weltenbummler“• Würfelspiel mit sprachlich anregenden Aktivitäten

sowie darauf abgestimmten digitalen Aktivitäten• Bildgeschichte• Hörbuch zur Bildgeschichte auf Deutsch, Englisch,

Bosnisch/Kroatisch/Serbisch und Türkisch• Tipps zum kreativen Umgang mit der Bildgeschichte

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Weitere nützliche Ressourcen

www.oesz.at/puma

www.bakabu.at

www.schule-mehrsprachig.at

www.sprachsensiblerunterricht.at

PUMA-Reim

Was die kleine Hex‘ kann, kann PUMA schon lange – er hat sich sogleich einen eigenen Reim für Ihr Kind ausgedacht:

Morgens früh erwacht PUMA meist um acht.

In der Schule lernt er zähl‘n bis zehn, dann darf er in die Pause geh‘n.

Zu Mittag knurrt der Bauch ihm sehr, heimwärts geht‘s um eins daher.

Nachmittags spielt er im Frei‘n, um sieben ruft Mama „Komm herein!“

Abends liest Papa bei sanftem Lichte eine Gute-Nacht-Geschichte.

Um neun im ganzen Haus ist Ruh‘, und PUMA fallen die Augen zu.

www.literacy.at

www.charlotte-buehler-institut.at

www.elementarpaedagogik.edugroup.at

Morgens früh um sechs

Hier das bei Impuls Nr. 5 (Reihenfolgen und Zeitabläufe) erwähnte Gedicht:

Morgens früh um sechs kommt die kleine Hex‘.

Morgens früh um sieben schabt sie gelbe Rüben.

Morgens früh um acht wird Kaffee gemacht.

Morgens füh um neun geht sie in die Scheun‘.

Morgens früh um zehn holt sie Holz und Spän‘,

feuert an um elf, kocht dann bis um zwölf.

Fröschebein und Krebs und Fisch, hurtig Kinder, kommt zu Tisch!

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MEDIENINHABER UND HERSTELLER

Österreichisches Sprachen-Kompetenz-Zentrum Geschäftsführung: Gunther Abuja A-8010 Graz, Hans Sachs-Gasse 3/I Tel.: +43 316 824150-0, Fax: +43 316 824150-6 [email protected], www.oesz.at

Idee und KonzeptionKarin Weitzer, Beatrice Maierhofer, Karin Gspandl (ÖSZ)

IllustrationenEric Chen

Design und LayoutKontraproduktion Gruber & Werschitz OG

Ein besonderer Dankgebührt Mag. Dr. Barbara Rössl-Krötzl und critical friends, die das Projekt durch wertvolles Feedback bereichern.

Diese Sammlung wurde im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBWF) am Österreichischen Sprachen-Kompetenz-Zentrum (ÖSZ) entwickelt.

Alle Rechte vorbehalten. © Österreichisches Sprachen-Kompetenz-Zentrum, Graz 2020.

EINE INITIATIVE DES

Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung A-1010 Wien, Minoritenplatz 5 www.bmbwf.gv.at