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7/28/2019 Puppen sprechen aus, was Kinder verschweigen
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FEBRUAR 2006 KNIZER ZEITUNGDER SENSETALER
Machmal knnen Kindernicht ausdrcken, was sie
bewegt oder was ihnen
fehlt. Handpuppen dienen
in der Puppenspieltherapie
als Medium: sie sagen un-
geniert, was sonst nicht in
Worte gefasst werden kann.
Ganze Heerscharen von Puppenblicken einem aus dem Regal inMonica Bauers Therapiezimmerentgegen. Es sind schne, hss-liche, garstige, grosse, winzige,unscheinbare und reich verzierteFiguren. Monica Bauer streichteiner zierlichen Prinzessin einewollene Locke aus dem Gesichtund erklrt: Sie alle sind Ar-chetypen. All ihre Eigenschaftensind in jedem einzelnen von unsvereint. Seit zwei Jahren arbei-tet Monica Bauer als freischaf-fende Puppenspieltherapeutin inLiebefeld. Die meisten Puppenim Regal hat sie selbst gemacht.
Nicht nur frdie Kleinen
Puppen fordern sehr stark zumSpielen auf. Deshalb eignet sichdas therapeutische Puppenspielvor allem fr Kinder. Geradesie knnen oft nicht mit Wortenausdrcken, was ihnen fehlt. DasSpiel mit den Handpuppen bie-tet dem Kind eine ideale Mg-lichkeit, sich in seiner eigenenSprache auszudrcken. Im Spielwird sichtbar, was sonst nicht for-
muliert werden kann. Die Pup-penspieltherapie eignet sich zurBehandlung unterschiedlichsterProbleme. Mangelndes Selbst-
bewusstsein kann aufgebaut,ngste, Schlafstrungen, Trauerund Gewalterfahrungen mittels
REGION
Puppen sprechen aus, was Kinder verschweigenDas therapeutische Puppenspiel ffnet die Tr zur kindlichen Gefhlswelt
Im Spiel mit den Puppen zeigt sich, was ein Kind beschftigt. Foto: B.Imboden
Puppenspiel verarbeitet werden.Vermehrt kommen auch Jugend-
liche und Erwachsene zu Moni-ca Bauer in die Therapiestunde.Vor allem sind es aber Kinderzwischen fnf und zwlf Jahren.Sie kommen eigentlich alle sehrgerne zu mir, erzhlt die Thera-
peutin. Kein Wunder: in einemkleinen, gemtlichen Zimmer-chen wird neben dem Spiel mitden Handpuppen nach Lust undLaune modelliert, gemalt undmusiziert. Die Kinder knnenihre Stunde jeweils mitgestalten.
Puppen drfen allesZu Beginn der Therapiestunde
whlt das Kind drei Figuren und
drei Requisiten aus. Gemein-
sam mit der Therapeutin wird
der Charakter jeder einzelnen
Puppe definiert. Das Kind be-
stimmt selbst welche Rollen
es bernehmen mchte und ob
Monica Bauer auch mitspielen
soll. Die Handpuppen wirken
stellvertretend und drfen al-
les sagen, tun und spielen. In
geschtztem Raum besteht dieMglichkeit, Schwieriges zu
verarbeiten und Neues auszu-
probieren. Die spielerische Aus-
einandersetzung mit Problemen
leitet einen psychischen Prozess
ein, den die Puppenspielthera-
peutin aufmerksam beobachtet
und begleitet.
Eltern sollen mitarbeitenVor der allerersten Sitzung fhrtMonica Bauer mit den Eltern einVorgesprch, in dem die Rahmen-
bedingungen abgesteckt werden.Auch bei der ersten Therapiestun-de ist ein Elternteil dabei. Da-nach kommen die Kinder allei-ne. Es soll ihre ganz persnliche
Informationen
BI. Genaueres zum therapeu-tischen Puppenspiel fr Kin-der, Jugendliche und Erwach-sene erfahren Sie direkt beiMonica Bauer (031 961 21 88
oder [email protected]) oder im Internet (www.unimasuisse.ch, www.puppen-spieltherapie.ch).
Monica Bauer mit ihren Handpuppen. Foto: B. Imboden
Stunde sein, so Monica Bauer.Whrend der Therapiephase, diemindestens 20 bis 25 Sitzungendauern sollte, werden die Elternimmer wieder mit einbezogen.Nach acht bis zehn Sitzungenerkennt man den roten Faden derGeschichten. Gemeinsam mitden Eltern versucht Monica Bauer
dann zu klren fr wen oder wasdie einzelnen Puppen im Lebendes Kindes stehen knnten.
Barbara Imboden
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