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pwj sommer 2015 V9 jounal - bethel-wissen.de · 3 Liebe Leserinnen, liebe Leser, in dieser Ausgabe des Journals beschäftigen wir uns mit dem Schwerpunktthema „Digitale Teilhabe“,

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Ein Magazin von proWerk und Betriebe Bethel für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Beschäftigte und deren Angehörige

eÉê~ìëÖÉÄÉêW Ottokar Baum, Geschäftsführung proWerk oÉÇ~âíáçåëíÉ~ãW Ottokar Baum (verantwortlich), Brigitte Dörfer (Redaktionsleitung),Bärbel Bitter, Gudrun Flegel-Hoffmann, George Hamsch, Alexander Haupt, Claudia Hofer, Angelika Kubitscheck, Erhard Kunert, Marco Machaczek, RamonaSchäfer, Martina Steinbauer, Daniel Sieg^åëéêÉÅÜé~êíåÉêáåW Brigitte Dörfer, Mobil 0151 42642711, E-Mail: [email protected]Éëí~äíìåÖW=Alina Schultz, Nadine Guski, Julia Röhs, Druckerei proWerkeÉêëíÉääìåÖW Servicecenter Druck, proWerk · ^ìÑä~ÖÉW 2000bêëÅÜÉáåìåÖëïÉáëÉW viermal jährlich_áäÇå~ÅÜïÉáë=qáíÉäëÉáíÉW Bild: © - PIKSL-Labor DüsseldorfRedaktionsschluss für die Ausgabe 3/2O15: 3. Juli 2015Leserbriefe senden Sie bitte an: Brigitte Dörfer, Quellenhofweg 25, 33617 Bielefeldoder per E-Mail an: [email protected]

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bÇáíçêá~ä PErhard Kunert/GeschäftsführerproWerk/Betriebe Bethel

fããÉê=~ìÑ=ÇÉã=åÉìÉëíÉåpí~åÇ=ÇÉê=qÉÅÜåáâ QBärbel Bitter/HistorischeSammlung Bethel

wìâìåÑíëïÉáëÉåÇÉ=^ìëJêáÅÜíìåÖ SProf. Dr. Günther WienbergVorstand v. BodelschwinghscheStiftungen Bethel

^ëëáëíáîÉ=qÉÅÜåçäçÖáÉåïÉêÇÉå=ÉêéêçÄí UMelissa Henne/StabsstelleUnternehmensentwicklung

a~ë=mfhpiJi~Äçê= NQbietet Computer zur Nutzung

aáÖáí~äÉ=qÉáäÜ~ÄÉ NRBenjamin Freese/ LeiterPIKSL-Labor Düsseldorf

aáÉ=^êÄÉáí=~ìÑ=ÇáÉ=oÉáÜÉâêáÉÖÉå NUMartina Steinbauer/Redaktion Journal

fåÜ~äíëîÉêòÉáÅÜåáë=Journal pçããÉê=OMNR

tÉáíÉêÉ=qÜÉãÉåW

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fã=mçêíê®íW= PTGudrun Flegel-Hoffmann

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h~êäJtÉêåÉê=cÉêåâçêå QO=geht in den Ruhestand

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cçíçÖêìééÉ= RMEin Beitrag in leichter Sprache

dêç≈Éê=pÅÜêáíí= ROzur Barriere Freiheit

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råíÉêëíΩíòìåÖ=ÇìêÅÜëq~ÄäÉí OMChristoph Weber-SchlaussBereichsleiter Dienstleistung,Handwerk, Montage

q~ÄäÉíJm`Ûë=ÑΩê=~ääÉ OOClaudia Hofer/AlltagshelferinWerkstatt Eicheneck

pçòá~äÉ=jÉÇáÉå=áå=ÇÉê=Çá~âçåáëÅÜÉå=^êÄÉáí OQRobert Burg/Redakteur Presse+ Kommunikation Dankort

pçÅá~ä=jÉÇá~=áã=råíÉêåÉÜãÉå OTRolf-Dieter Grün/BetriebsleiterGebäudetechnik Bethel

páÅÜÉêÜÉáí=ìåÇ=a~íÉåJëÅÜìíò OUEnrico Niestroj/BereichsleiterNetzwerkmanagement DLZInformationstechnologie

báå=aáÖáí~äÉë=iÉÄÉå PPClaudia Hofer/RedaktionJournal

§ÄÉê=ÖìíÉ=hçåí~âíÉ PRAndacht von Diakonin SandraNeubauer/Seelsorgerin pro-Werk

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Liebe Leserinnen, liebe Leser,

in dieser Ausgabe des Journalsbeschäftigen wir uns mit demSchwerpunktthema „DigitaleTeilhabe“, und „Assistierenderund kommunikationsfördern-der Technologien im Unterneh-men“. Digitale Medien undTechnologien haben sich imAlltag und in der Arbeitsweltetabliert, Assistenz-systemekönnen das Leben erleichternund einige Arbeiten überneh-men, egal ob für gesunde,kranke, junge oder alte Men-schen.

Unter Assistenzsysteme sindKonzepte, Produkte undDienstleistungen zu verstehen,die das soziale Umfeld mitneuen Technologien verbindetund verbessert. Ziel ist dieErhöhung der Lebensqualitätfür Menschen in allen Lebens-abschnitten. Auch Barrierenkönnen dadurch abgebautwerden. Die Einsatzbereichesind vielfältig, zum Beispiel imPflege- und Rehabilitationsbe-reich, im Bereich der Altenpflege,

in der Medizin- und Gebäude-technik. Assistive Technologiensorgen für die gewünschteMobilität und helfen, mitanderen Menschen in Kontaktzu bleiben. Sie warnen undschützen vor Gefahren, beglei-ten medizinische Versorgungund Rehabilitation.

Gerade im Bereich der Hard-und Software gibt es AssistiveTechnologie, um Menschenmit Behinderung bei der Nutzung des Computers zuunterstützen. Spracherkennungs-software, alternative Tastaturen,Vorlesesoftware für Blinde undSehbehinderte oder auch fürMenschen mit Lernbehinde-rungen. Zu den klassischenAssistiven Technologien zählentragbare Hilfen wie Stöckeund andere Gehhilfen, Roll-stühle, Haltegriffe, Rampenund Aufzüge, Anziehhilfen,Brillen und Lupen. Seit vielenJahren im Einsatz sind Alarm-systeme, die von den Benut-zern aktiviert werden können.Hightech-Geräte sind meistelektronisch und computerge-steuert. Hierzu zählen Video-Überwachung, Monitoring vonGesundheitsdaten, Sturz- undBewegungsdetektoren.

Mit diesen Technologien eröffnen sich viele Möglich-keiten für eine selbstbestimmteTeilhabe.

Jede Technologie birgt aller-dings auch Gefahren. SindTechnik und Privatsphäre mit-einander vereinbar? Werdenwir durch Technik überwacht?

Isoliert uns Technik? ErsetztTechnik die menschlichePflege?

Die Chancen, die sich mitdem technischen Fortschritt inden letzten Jahren eröffnethaben, sind beeindruckend.Neue Assistenzprodukte wer-den kontinuierlich weiterent-wickelt. Nicht nur technischeGrundlagen bzw. technischesKnow-how sind bei der Ent-wicklung erforderlich, sondernebenso wichtig die Kenntnisseüber die Bedürfnisse undMöglichkeiten der Anwender-innen und Anwender. DieKunst ist es, technische,medizinische, soziale undwirtschaftliche Perspektivenzusammenzubringen, umnutzerfreundliche Produktezur Unterstützung anzubieten.Der Mensch sollte im Fokusder Entwicklung bleiben.

Ich hoffe, das Journal vermitteltIhnen einige neue Erkennt-nisse zu diesem interessantenund zukunftsweisendenThema und regt zu weiterenneuen Innovationen an.

Viel Spaß beim Lesenwünscht Ihnen

Erhard KunertGeschäftsführung proWerk /

Betriebe Bethel

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Eine dieser neuen Technikendie Bodelschwingh für Bethelnutzte, war das Telefon. Mitden einzelnen Häusern in Bethel zu kommunizieren warlange nur über den persönli-chen Besuch oder durch eineMitteilung per Brief möglich.Beides war langwierig. Dazukam, dass es auf diese Weisekaum möglich war, bei medi-zinischen Notfällen rasch Hilfe

zu holen. Deshalb wurde dieAnstalt Bethel im Zuge derstadtweiten Einführung desTelefons 1886 mit an das neueTelefonnetz angeschlossen.Die Bielefelder Presse kom-mentierte dieses Ereignis aus-führlich.

Um den neuen Telefonbesitzerndie Technik nahezubringen,gab es auch konkrete Hand-lungsanweisungen. Dortstand: „Teilnehmer A wünschtTeilnehmer 13 zu sprechen.Zu diesem Zweck weckt Azunächst die Vermittlungsan-stalt, indem er einmal kurze

Elektrische Zentrale mit Stromleitungen

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Zeit gegen den an der Vorder-seite des Fernsprechgehäusesbefindlichen Weckknopfdrückt; hierauf hebt er denFernsprecher vom Haken, hältihn, behufs Entgegennahmeder Mitteilung, mit der Schall-öffnung gegen das eine Ohrund legt gleichzeitig dasandere Ohr gegen die Schall-öffnung des anderen Fern-sprechers. Die Vermittlungantwortet: „Hier Amt““.Dann sollten Name und dieevtl. bekannte Rufnummerdes gewünschten Gesprächs-partners mitgeteilt werden.Nach dem Gespräch, so dieAnweisung, „hängen beideTeilnehmer den Fernsprecherwieder an den Haken“.

Nach anfänglichen Schwierig-keiten waren die neuen Tele-fonbesitzer schnell in der Lagedas neue Medium zu nutzen,auch in Bethel. Dort mussteBodelschwingh allerdingsimmer wieder darauf hinwei-sen, dass das neue Mediumnur bei wirklich wichtigenEreignissen und nicht zum Privatvergnügen genutzt werden sollte.

Eine weitere neue Technik dieBethel nutzte, war die Elektri-zität Ende des 19. Jahrhun-derts. Nach der Erfindung derMetallfadenglühlampe 1889wurden die elektrischen Lam-pen langlebiger, d.h. einErsatz für die bisher üblicheGasbeleuchtung war möglich.Da sich Bodelschwingh schonlänger über die unzureichendestädtische Gasversorgunggeärgert hatte und die Nut-zung der in Bethel üblichenPetroleumlampen wegen der

Brandgefahr als zu gefährlicherschien, setzte er auf dieneue Technik. Dazu kam,dass die Betheler BetriebeEnergie benötigten, um ihreMaschinen anzutreiben. Des-halb gründete Bodelschwingh1895 mit der ElektrischenZentrale eine eigene Energie-versorgung. Mittels Kohlewurde Energie erzeugt,sowohl für die Maschinenwie für die Beleuchtung, fürdie auch ein eigenes Leitungs-netz geschaffen wurde.

Dass diese neuen Technikennicht überall auf Zustimmungstießen, musste allerdingsauch Bodelschwingh erleben.Für manche Spender waralles andere als einsichtig,dass die Einrichtung Spendensammelte und sich gleichzeitigden „Luxus“ von elektrischemLicht leistete.

Das Bodelschwingh in techni-schen Dingen seiner Zeit voraus war, zeigt sich auchdarin, dass er sich schon 1880erste Entwürfe für ein lenkba-res Luftfahrzeug anfertigte. Erwollte eine Art Segelschiff derLuft schaffen, mit vielen Luft-schrauben und einem Steuer,einem breiten Flugfeld ausSegeltuch und sich öffnendenFallschirmen. Seine Entwürfekamen zwar nie zur Realisie-rung und hätten sicherlichauch keinen Flugtest bestan-den, es zeigt aber, dass ertechnischen Dingen durchausaufgeschlossen war und sichfür den Einsatz assistiver Tech-nologien sicher begeisterthätte.

Bärbel BitterHistorische Sammlung

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Im Pförtnerhäuschen war die Telefonvermittlung für Bethel lange Zeit

untergebracht

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In den „Strategischen Ent-wicklungsschwerpunkten“für die v. BodelschwinghschenStiftungen Bethel hat derVorstand 2011 u. a. folgen-den Schwerpunkt festgelegt:

łfååçî~íáî=Ü~åÇÉäåWir … beteiligen uns an derEntwicklung, Erprobung undAnwendung assistierenderund kommunikationsfördern-der Technologien und koope-rieren dabei mit Wissenschaftund Forschung.“

Inzwischen sind wir an einerReihe von Forschungs- undEntwicklungsprojekten zusolchen Technologien beteiligt.Warum ist uns das Themaassistive, also unterstützendeTechnologien so wichtig?

Die drei wichtigsten Gründesind:NK=aáÉ=ÇÉãçÖê~ÑáëÅÜÉ=båíïáÅâäìåÖWir alle wissen: Der Alters-aufbau der Bevölkerungändert sich dramatisch, derAnteil von alten und sehralten Menschen nimmt zuund wird bis 2050 starkansteigen. Dies gilt übrigensauch für Menschen mitBehinderungen. Diese Ent-wicklung ist durchaus einGrund zur Freude, stellt dieGesellschaft aber auch vorgroße Herausforderungen. So nimmt z. B. die Zahl derMenschen, die soziale, pfle-gerische oder medizinische

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Leistungen in Anspruch neh-men, altersbedingt deutlichzu.

Hinzu kommt, dass immerweniger junge Menschen indas Arbeitsleben einsteigenund es schwer sein wird, densteigenden Fachkräftebedarfim Sozial- und Gesundheits-wesen zukünftig zu decken.

Schließlich: Es wächst eineGeneration von Menschenmit Behinderungen und Men-schen in Seniorenalter heran,für die der Umgang mit hochentwickelten Kommunikati-ons- und Informationstechno-logien mehr und mehr zumAlltag gehört.

Vor diesem Hintergrund stelltsich die Frage: Welchen Beitragkönnen assistive Technologienzur Bewältigung des demo-grafischen Wandels leisten?Zum Beispiel, indem sie Men-schen mit Behinderungen oderaltersbedingten Einschränk-ungen dabei unterstützen,möglichst lange selbstständigund mobil zu bleiben.

OK=aáÉ=∏âçåçãáëÅÜÉ=båíïáÅâäìåÖAnfang der 1990er-Jahrewurde durch Veränderungender Sozialgesetze das„Kostendeckungsprinzip“aufgehoben. Seitdem steigenfür die Leistungserbringer(mit wenigen Ausnahmen)Jahr für Jahr die Kosten ein

wenig stärker als die Einnah-men. Das bedeutet, dass tendenziell weniger Mitarbei-tende immer mehr leistenmüssen („Arbeitsverdich-tung“).

Hieraus ergibt sich die Frage,ob assistive Technologiendazu beitragen können, Mit-arbeitende von Routineauf-gaben zu entlasten? Dabeigilt jedoch: MenschlicheZuwendung darf nicht durchTechnik ersetzt werden!

PK=aáÉ=sáëáçå=ÉáåÉê=áåâäìëáîÉå=dÉëÉääëÅÜ~ÑíDie Behindertenrechtskonven-tion der Vereinten Nationen(UN-BRK) legt in vielen einzel-nen Artikeln fest, was eineinklusive Gesellschaft aus-macht. Hieraus ergeben sichstarke Impulse in Richtungauf die Entwicklung und Nut-zung assistiver Technologien.

So heißt es in Artikel 19 derUN-BRK: „Die Vertragsstaatenanerkennen …, dass Men-

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zu machen, müssen dieseTechnologien barrierefreigestaltet sein, das heißt, esdarf nur wenige und einfa-che Schnittstellen zwischenMensch und Technik geben.Dies erreicht man am besten,indem man Menschen mitBehinderungen und Beein-trächtigungen von vornhereinan der Entwicklung entspre-chender Technologien betei-ligt. Dies versuchen wir beiallen Entwicklungsprojektenzu verwirklichen, an denenwir uns beteiligen. Auch dasPIKSL Labor Bielefeld, das vorwenigen Wochen eröffnetwurde, ist ein Ort, an demMenschen mit Behinderungensich mit neuen Technologienvertraut machen und sich anihrer (Weiter-)Entwicklungbeteiligen können.

Prof. Dr. Günther WienbergStellv. Vorstandsvorsitzender

v. Bodelschwinghsche Stiftungen Bethel

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schen mit Behinderungengleichberechtigt die Möglich-keit haben, ihren Aufenthalts-ort zu wählen und zu ent-scheiden, wo und mit wemsie leben, und nicht verpflich-tet sind, in besonderenWohnformen zu leben …“.

Und tatsächlich entscheidensich immer mehr Menschenmit Behinderungen oder alters-bedingten Beeinträchtigungendafür, so lange wie möglichin der eigenen Wohnung zuleben und dort unterstützt zuwerden. So werden mehr als70% aller pflegebedürftigenMenschen heute in ihrer eige-nen Wohnung versorgt. Undüber 40% der Menschen mitBehinderungen, die Leistungender Eingliederungshilfe Woh-nen in Anspruch nehmen,leben in der eigenen Wohnungund nicht in einem Heim.Diese Zahlen werden in dennächsten Jahren noch zuneh-men. Der Ort der Unterstüt-zung wird also immer mehrund immer länger die eigeneWohnung, dort, wo andereBürgerinnen und Bürger auchleben.

Daraus ergibt sich die Frage:Was können assistive Techno-logien dazu beitragen, dassMenschen mit Unterstützungs-bedarf so lange wie möglichselbstbestimmt in ihrer Woh-nung leben können?

Moderne Technologien werdenin der UN-BRK auch direktangesprochen. In Artikel 3heißt es: „Die Vertragsstaatenverpflichten sich … Forschungund Entwicklung für neueTechnologien, die für Men-schen mit Behinderungengeeignet sind, einschließlichInformations- und Kommu-nikationstechnologien, Mobi-litätshilfen, Geräten undunterstützenden Technologien,zu betreiben oder zu fördernsowie ihre Verfügbarkeit undNutzung zu fördern und dabeiTechnologien zu erschwingli-chen Kosten den Vorrang zugeben.“

Menschen mit Behinderungenund Beeinträchtigungenhaben also ein Recht,moderne assistive Technolo-gien zu nutzen, wenn sie dieswünschen. Um dies möglich

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aáÖáí~äÉ=qÉáäÜ~ÄÉ

und ohne Beeinträchtigun-gen im Alltag. Zudem gibt esaber auch eine Reihe vonTechnologien, die gezielt zurUnterstützung von Menschenmit Beeinträchtigungen ent-wickelt werden. Dies gilt z. B.für Telemedizin, Sturzsensorenoder auch Computerpro-gramme zur Förderung vonkognitiven und motorischenFähigkeiten.

Von Assistiven Technologienkönnen junge und ältereMenschen, mit und ohneBehinderung profitieren. Inden v. BodelschwinghschenStiftungen Bethel wollen wirmit ihrem Einsatz folgendeZiele erreichen:

■ Die Möglichkeiten vonKlientinnen/Klienten zurSelbstbestimmung, zurSelbsthilfe und zur sozialenTeilhabe werden erweitert.

■ Klientinnen und Klientenkönnen ihr Recht, an derNutzung von Technologieteilzuhaben, besser wahr-nehmen. TechnischeSysteme müssen hierfürbarrierefrei gestaltet und

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Auch in den v. Bodel-schwinghschen StiftungenBethel sind Technologiennicht mehr wegzudenken - inWerkstätten, wo Werkzeugeund Technik für die Produk-tion benötigt werden, in derVerwaltung, die ohne Com-puter kaum noch funktionie-ren würde, bis hin zu Kran-kenhäusern, wo neuesteTechnologien für die Dia-gnose von Krankheiten unddie Durchführung von Opera-tionen genutzt werden.

t~ë=ëáåÇ=^ëëáëíáîÉ=qÉÅÜåçäçÖáÉå\Seit einigen Jahren setzenwir uns zudem mit sogenannten „Assistiven Tech-nologien“ auseinander. Dassind technische Systeme, dieMenschen bei ihren unter-schiedlichen Aktivitäten imAlltag unterstützen. SolcheTechnologien sind in derLage, sich den Anforderungenund Bedürfnissen der Nutze-rinnen und Nutzer anzupas-sen. Zudem können sie mitanderen technischen Syste-men vernetzt werden. Bei-spiele für Assistive Technolo-gien sind Internet undSmartphones, Sicherheits-technologien für die Wohn-umgebung, Haushaltsroboter,Technologien zur Überwa-chung der Gesundheit einesMenschen bis hin zu Syste-men, die auf Gefühle undsoziale Anforderungen reagie-ren, z. B. in Form von Robo-tern, die Gefühle imitieren.

Viele Assistive Technologienwerden als Produkte fürjedermann entwickelt undunterstützen Menschen mit

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erschwinglich sein. ■ Die Kompensation von

Einschränkungen vonKlientinnen und Klientenwird durch Assistive Tech-nologien verbessert. Indivi-duelle Fähigkeiten undKompetenzen werdengezielt gefördert.

■ Mitarbeiterinnen und Mit-arbeiter werden von per-sonenfernen und körperlichbelastenden Aufgabenentlastet und habenzusätzliche Ressourcen fürpersönliche Unterstüt-zungsleistungen.

mêçàÉâíÉ=áã=_ÉêÉáÅÜ=ÇÉêbåíïáÅâäìåÖ=ìåÇ=kìíòìåÖ^ëëáëíáîÉê=qÉÅÜåçäçÖáÉå=Wir beschäftigen uns anunterschiedlichen Stellendamit, welche AssistivenTechnologien im Alltag hilf-reich sein könnten, wie siesinnvoll in unsere Angeboteund Strukturen eingebundenund wie sie zukünftig finan-ziert werden könnten. Diesfindet vielfach im Rahmenvon Forschungsprojektenstatt, die wir in Kooperation

mit Hochschulen durchführen.Die Forschungsprojekte wer-den zumeist gefördert, z. B.vom Bundesministerium fürBildung und Forschung (Pro-jekte KOMPASS, KogniHomeund voraussichtlich ADA-MAAS) oder dem Bundes-ministerium für Wirtschaftund Energie (Projekt mobile).Besonders eng arbeiten wirim Bereich Forschung mitdem „ExzellenzclusterCITEC“ der Universität Biele-feld zusammen. Dort werdenneue Technologien, die denMenschen im Alltag unter-stützen sollen, entwickeltund untersucht. Das könnenz. B. Roboterhände oderauch virtuelle Welten sein, indenen man sich bewegt. Dies sind einige Bespiele vonAktivitäten und Projekten imKontext der Nutzung AssitiverTechnologien in den v. Bodel-schwinghschen StiftungenBethel:

råíÉêëíΩíòìåÖ=ìåÇ=qê~áJåáåÖ=ÖÉáëíáÖÉê=c®ÜáÖâÉáíÉåIm Rahmen des Projektsł^Ç~éíáîÉ=`çÖåáíáîÉ=qê~áJ

åáåÖ=E^`qF, was man inetwa mit „sich anpassendesTraining für geistige Fähig-keiten“ übersetzen könnte,werden Systeme entwickelt,die Menschen darin unter-stützen, ihre geistigen Fähig-keiten zu trainieren oderBeeinträchtigungen auszu-gleichen. Sie helfen dabei,die kognitiven Fähigkeiteneines Menschen besser ein-schätzen zu können und bie-ten daran anknüpfendgezielte Trainingsprogramme.

Zudem wurden Fördermittelfür ein weiteres Projektbeantragt, das voraussicht-lich im Frühsommer beginnenkann. Das Projekt trägt denTitel łjçÄáäÉ=^Åíáçå=^ëëáJëí~åÅÉ=áå=a~áäó=iáîáåÖ=^ÅíáJîáíáÉë=E^a^j^^pF, d. h.es geht um eine mobileLösung, um Aktivitäten destäglichen Lebens zu unter-stützen. Dies soll mit Hilfevon so genannten „Eye-Trak-king-Brillen“ geschehen. Dassind Brillen, deren Gläser wiekleine Bildschirme funktio-nieren, auf denen Hinweisedargestellt werden können.Während jemand eine Tätig-keit ausübt, z. B. eineMaschine bedient, kann dieBrille Hinweise geben, welcheSchritte in welcher Reihen-folge zu tun sind, wo Mate-rialien zu finden sind etc. DieBrille wird an der UniversitätBielefeld in Zusammenarbeitmit mehreren Firmen entwik-kelt. In verschiedenen Berei-chen von proWerk und demStiftungsbereich Altenhilfesoll sie mit potenziellen Nut-zerinnen und Nutzern in derPraxis getestet werden.

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PIKSL-Labor: Technik ausprobieren und Ideen entwickeln

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qÉÅÜåçäçÖáÉå=òìê=råíÉêJëíΩíòìåÖ=ÇÉê=jçÄáäáí®íDer StiftungsbereichBethel.regional wirkt aneinem Projekt mit, das denTitel łãçÄáäÉ trägt, eineAbkürzung für „Mobil imLeben“. Das Projekt wird inZusammenarbeit mit ver-schiedenen Hochschulenund Firmen des öffentlichenPersonennahverkehrs durch-geführt. In Bielefeld ist z. B.„moBiel“ beteiligt. Es wirdeine App für Smartphonesoder Tablet-PCs entwickelt,die Menschen durch denöffentlichen Verkehr führt.Eine Person gibt ein Ziel einund das System leitet siedann durch die Stadt bis zurnächsten Bahnhaltestelleund zeigt an, wann und inwelche Richtung sie in eineBahn ein- und später wiederaussteigen muss etc. Sokönnen auch Menschen, diesonst Schwierigkeiten habensich selbstständig im öffent-lichen Verkehr zu bewegen,eigenständig ihre gewünsch-ten Zielorte erreichen.

aá~äçÖ~ëëáëíÉåòWie funktioniert der Informa-tionsaustausch zwischenMensch und Technik? KönnenMenschen mit Technik kom-munizieren? Wie könnenAnweisungen unkompliziertin Systeme eingegeben wer-den? Dies sind Fragen zurDialogassistenz. Sie müssenin fast allen Forschungs- undEntwick-lungsprojekten mitbedacht werden. Im Rahmendes Projekts hljm^pp, dasim Frühjahr 2015 beginnt,stehen sie besonders imFokus. Es geht dabei um„virtuelle Assistenten“, auchAvatare genannt, die aufeinem Bildschirm erscheinenund Menschen in der Nutzungvon Technologien unterstüt-zen können. Der virtuelleAssistent BILLIE kann z. B.dabei helfen, den Tag zu pla-nen, Termine zu verein-barenoder Kontakt mit Freunden,Angehörigen und Betreu-ungskräften mit Hilfe vonVideotelefonie aufzunehmen.

qÉÅÜåáëÅÜÉ=råíÉêëíΩíòìåÖáã=tçÜåìãÑÉäÇWenn in den v. Bodel-schwinghschen Stiftungenneue Einrichtungen gebautwerden, wird geprüft, ob sieso ausgestattet werden kön-nen, dass dort auch in zehnJahren noch aktuelle Techno-logien eingesetzt werdenkönnen. Im pÉåáçêÉåòÉåJíêìã=_êÉáéçÜäë=eçÑ wurdeein so genanntes BUS-System eingebaut, das vieleunterschiedliche Technolo-gien vernetzen kann. Außer-dem bietet der Breipohls Hofu. a. Smart-Fernseher in allenZimmern, mit denen manFernsehen und das Internetbequem nutzen kann. BeiBedarf kann auch Bettsenso-rik eingesetzt werden. Dieregistriert, wenn jemandnachts das Bett verlässt, abernach längerer Zeit nicht wie-der zurückkehrt, vielleichtwegen eines Sturzes imBadezimmer oder weil diePerson desorientiert ist undden Weg zurück nicht gefun-den hat. Das Bett sendet

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Projekt KOMPASS: Können Menschen mit Technik kommunizieren?

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dann ein Signal an die Pfle-gekraft, die prüfen kann, oballes in Ordnung ist.

Das Projekt hçÖåáeçãÉbeschäftigt sich mit insge-samt 14 Partnern aus For-schung, Industrie und Dienst-leistungsbereich mit Techno-logien im Wohnumfeld. ImFokus steht dabei die Frage,

wie Wohnungen zukünftigtechnisch so ausgestattetwerden können, dass sie diedarin lebenden Menschen,egal ob mit oder ohne Beein-trächtigung, unterstützt.Dafür soll eine intelligenteKüche entwickelt werden,die die Gewohnheiten undVorlieben der Nutzerinnenund Nutzer kennt, Kochpro-zesse unterstützt, Rezepteaus dem Internet heraussuchtetc. Zudem ist ein intelligenterEingangsbereich geplant, dermodernste Sicherheitstech-nologien bietet, aber z. B.beim Rausgehen aus derWohnung auch Hinweisegeben kann, ob es heutebesser wäre einen Regen-

schirm mitzunehmen. Und eswird ein „Personal Coach“entwickelt, d. h. ein Pro-gramm, das Menschen dabeiunterstützt sich regelmäßigzu bewegen, gesund zuernähren etc. In Bethel wirdim Rahmen des Projekts Kog-niHome in den nächsten Jah-ren eine „Forschungswoh-nung“ entstehen, in der die

unterschiedlichen Technolo-gien dann getestet werdenkönnen.

_ÉíÉáäáÖìåÖ=îçå=kìíòÉêáåJåÉå=ìåÇ=kìíòÉêåHäufig werden Technologienin Forschung und Industrieentwickelt, ohne dass dieMenschen, die sie zukünftignutzen sollen, daran beteiligtsind. Das kann dazu führen,dass die Technik am Ende garnicht den Anforderungen ent-spricht oder viel zu schwierigzu bedienen ist. In unserenProjekten wollen wir die Nut-zerinnen und Nutzer an derTechnikentwicklung vonAnfang an beteiligen. Nur sokönnen Technologien entste-

hen, die den Anforderungender unterschiedlichen Ziel-gruppen entsprechen. Prak-tisch geschieht dies, indemKlientinnen und Klienten, dieInteresse daran haben, anTests und Studien teilnehmen.Dabei werden sie zu ihrenWünschen und Bedürfnissenbefragt, können Geräte aus-probieren und Feedbackdazu geben. Mit Hilfe dieserInformationen können dieTechnologien dann so wei-terentwickelt werden, dasssie für möglichst viele Men-schen leicht zu bedienensind. Man spricht in diesemKontext auch von einem„universellem Design“, vondem nahezu alle profitierenkönnen.

Ein Ort, wo diese Form vonBeteiligung stattfinden kann,ist das mfhpiJi~Äçê. PIKSLsteht für „PersonenzentrierteInteraktion und Kommunika-tion für ein selbstbestimmtesLeben“. Im PIKSL-Labor kannman den Umgang mit Com-putern und Smartphoneserlernen, Technik ausprobie-ren und auch Ideen entwik-keln, welche Technologien inZukunft vielleicht einmalwirklich hilfreich wären. Daserste PIKSL-Labor entstandvor einigen Jahren in Düssel-dorf bei der „In derGemeinde leben gGmbH“,einer Tochtergesellschaft derv. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel. Seit März2015 gibt es auch das PIKSL-Labor Bielefeld in der Gad-derbaumer Straße 29. Es istBestandteil des Projekts Kog-niHome und lädt alle interes-sierten Personen ein, einfach

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Projekt KogniHome: Entwicklung einer „intelligenten“ Küche

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mal vorbei zu schauen, Tech-nologien auszuprobieren,Fragen zu stellen und insGespräch zu kommen.

káÅÜí=~ääÉëI=ï~ë=íÉÅÜåáëÅÜã~ÅÜÄ~ê=áëíI=áëí=~ìÅÜÉíÜáëÅÜI=ëçòá~ä=çÇÉê=êÉÅÜíJäáÅÜ=îÉêíêÉíÄ~ê=Assistive Technologien bietenzahlreiche Möglichkeiten.Ihre Nutzung birgt aber auchRisiken und wirft Fragen auf.Deshalb ist es uns nicht nurwichtig, neue Systeme zuentwickeln, sondern auchdie ethischen, rechtlichenund sozialen Fragen gezieltin den Blick zu nehmen.

An einigen Projekten sind z. B. Juristen beteiligt, dieFragen zu Datenschutz, Haftungsrecht etc. klären.Zudem untersuchen wir dieWünsche und Anforderungender Klientinnen und Klientensowie die sozialen und emo-tionalen Effekte, die die Nutzung solcher Systeme imAlltag hat. Und schließlichwidmen wir uns auch gezieltden ethischen Fragen. Dabeigeht es vor allem darumWerte abzugleichen und zueinem begründetem Urteilfür oder gegen die Nutzungbestimmter Systeme zukommen. Wofür soll mansich z. B. entscheiden, wennTechnologien einerseits imAlltag Entlastung bringenkönnten, aber zugleicheinen deutlich Eingriff in diePrivatsphäre der Nutzerinnenbzw. Nutzer bedeuten? Wiekönnen wir verhindern, dassmenschliche Zuwendung,durch Technik ersetzt wird?Wie können auch Menschen,

t~ë=ëáåÇ=^ëëáëíáîÉ=qÉÅÜåçäçÖáÉå\Für den Begriff „Assistive Technologien“ gibt es keine festeDefinition. In den v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethelverstehen wir darunter hoch entwickelte, vernetzbare techni-sche Systeme. Sie dienen dazu, Menschen bei ihren unter-schiedlichen Tätigkeiten zu unterstützen. Die Art und Weiseder Ausführung erfolgt entsprechend den Anweisungen desNutzers bzw. der Nutzerin. Derartige Technologien lassen sichunterschiedlichen Bereichen zuordnen:

NK=fåÑçêã~íáçåëJ=ìåÇ=hçããìåáâ~íáçåëJqÉÅÜåçäçÖáÉåWz. B. Internet, Smartphone, audiovisuelle Kommunikation,Teletraining (Motorik, Neuro-psychologie), Sprachumfeld-steuerung, Avatare (künstliche Personen/Stellvertreter ineiner virtuellen Welt)

OK=pã~êíJeçãÉJqÉÅÜåçäçÖáÉå=ìåÇ=^ãÄáÉåí=^ëëáëíÉÇiáîáåÖ=E^^iFWz. B. Sicherheitstechnologie, Gebäudeautomation zur Überwachung, Steuerung und Regelung von elektrischenAnlagen/Heizungsanlagen/Lüftungsanlagen, Beleuchtungs-konzepte, „intelligente Zähler“, Dusch-WC, Erinnerungs-funktionen

PK=jçåáíçêáåÖWTelemonitoring/Sensorik von Gesundheits-, Verhaltens- undUmgebungsdaten im häuslichen Umfeld: z. B. Bett- oderBodensensoren zur Erfassung von Stürzen oder Anfällen,Bewegungssensorik, Monitoring von medizinischen Parametern, Ortungssysteme, Videoüberwachung

QK=oçÄçíáâJqÉÅÜåçäçÖáÉåWz. B. Servicerobotik (z. B. Staubsauger, Hol- und Bringe -dienste), Roboter mit sozioemotionalen Funktionen („therapeutische Robbe Paro“)

RK=póëíÉãÉ=òìê=råíÉêëíΩíòìåÖ=îçå=iÉêåéêçòÉëëÉåWz. B. Lernsoftware, EDV-gestütztes Wahrnehmungstraining,Trainingsprogramme zur Förderung kognitiver Fähigkeiten

SK=póëíÉãÉ=òìê=hê~ÑíìåíÉêëíΩíòìåÖWz. B. Exo-Skelette (technische äußere Skelette, mit denenMuskelkraft und Bewegungen unterstützt werden können),technische Gehhilfen etc.

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Anfang. Aber wir wollenuns frühzeitig und bewusstmit diesen Systemen ausein-andersetzen, um zukünftigChancen nutzen, aber auchRisiken einschätzen und ggf.Grenzen ziehen zu können.

Melissa HenneStabsstelle Unternehmens-

entwicklung

die über wenig finanzielleMittel verfügen, von neuenTechnologien profitieren?Derartigen Fragen widmenwir uns innerhalb der Pro-jekte sowie im Rahmen vonArbeitsgruppen, Fachtagenetc. Dabei gilt es verschie-dene Ebenen zu beachten:

■ In den Forschungsprojek-ten wird die Durchfüh-rung von Studien, andenen Menschen mitBeeinträchtigungen betei-ligt sind, von unabhängi-gen Ethikkommissionenanhand anerkannter ethi-scher Standards geprüft.

■ In den einzelnen Projek-ten werden die zu ent-wickelnden Systemeethisch bewertet. Zusam-men mit den Kooperati-onspartnern klären wir,wie die Technologien kon-kret ausgestaltet werdensollen und wo wir z. B.auch bewusst Grenzensetzen.

■ In den v. Bodel-schwinghschen Stiftungen Bethel reflektieren wir regelmäßig die Ziele, die

wir mit der Nutzung Assi-stiver Technologien verfol-gen und gleichen sie mit den Erfahrungen ab, die wir in der Praxis machen. Die geschieht

a) auf Ebene der gesamten v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel,

b)zielgruppenspezifisch, z. B. bei der Auswahl von Technologien für eine Einrichtung,

c) im individuellen Einzelfall, abhängig davon, was gewünscht wird, was sinnvoll ist und ob es eventuell bessere, nicht-technische Alternativen gibt.

Aus unserer Sicht ist eswichtig, aktuelle Trends undEntwicklungen sowie dieBedürfnisse und Interessenaller Beteiligten im Blick zubehalten, um dann mög-lichst gute Entscheidungentreffen zu können. Wir stehen hier in manchenBereichen, sowohl was dietechnischen Entwicklungenals auch die Nutzung in derPraxis betrifft, noch am

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Als Bestandteil des ProjektsKogniHome gibt es seit MitteMärz in der GadderbaumerStraße 29 in Bielefeld das„PIKSL Labor Bielefeld“. Andiesem offenen Treffpunktkönnen Menschen zusam-menkommen, um moderneKommunikations- und Infor-mationstechnologien auszu-probieren, voneinander zulernen und gemeinsam Ideenzum Umgang mit neuenMedien und Technologien zuentwickeln.

Das PIKSL Labor Bielefeld bie-tet zehn Computer an höhen-verstellbaren Schreibtischen.Sie können genutzt werden,um z. B. etwas im Internet zurecherchieren, eine Email zuschreiben oder andere Ange-

bote des Internets zu nutzen.Neben diesem offenen Treffgibt es auch einzelne spezielleAngebote, wie eine Einfüh-rung in den PC, in Office-Pro-gramme oder in die Nutzungdes Internets.

Im PIKSL Labor Bielefeldarbeiten drei Mitarbeiterinnenund Mitarbeiter aus dem Pro-jekt „KogniHome“: ClaudiaBrinkmann, Lilia Petker undArne Scholz. Sie stehen alsAnsprechpartnerinnen bzw. -partner bei Fragen oderAnregungen zur Verfügungund unterstützen gern bei derNutzung der Technik. DasPIKSL Team möchte gemein-sam mit seinen Besucherinnenund Besuchern die Komplexi-tät von Technik beleuchten

und hinterfragen. Es bestehtfür interessierte Personen dieMöglichkeit, sich an For-schungsprozessen zu beteiligenund damit zum Abbau vonBarrieren beizutragen.

Weitere Informationen findenSie unter www.piksl.net oderbei facebook unter „PIKSLLabor Bielefeld“. Oder Siekommen einfach vorbei:

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Softwarelösungen für mobileGeräte (Apps) vereinfachenden Zugang zum Internet undseinen Inhalten. In vielenWohnungen wird die umfas-sende Alltagsintegration desInternets sichtbar: die Vorstel-lung eines Computer-Arbeits-zimmer wird zunehmendaufgebrochen und die Inter-netnutzung mit unterschiedli-chen Endgeräten auf dengesamten Wohnraum erwei-tert - jedem Onliner stehen imSchnitt fast drei Endgeräte zurVerfügung. Insgesamt nutzennahezu 80 Prozent der Bevöl-kerung in Deutschland dasInternet.

Im Alltag von Menschen mitLernschwierigkeiten ist derselbstverständliche Umgangmit neuen Medien und Tech-nologien hingegen noch nichtdurchgängig festzustellen. Diewenigen vorliegenden Studienzur Mediennutzung von Men-schen mit geistiger Behinde-rung deuten an, dass es für sieweiterhin Hindernisse zu über-winden gilt. Neben den (feh-lenden) materiell-technischenZugangsvoraussetzungen lie-fern personale Kompetenzen(z. B. Informationskompetenz)und Bildungsressourcen (z. B.Lesefähigkeit, Textverständnis)sowie ein ‘bewahrendes’

Betreuungsverhältnis welchesRisiken in der Computernut-zung hervorhebt, wichtigeHinweise für einen tenden-ziellen Ausschluss.

Im Rahmen der PIKSL-Begleit-forschung (ZPE Universität Sie-gen) wurde deutlich, dassMenschen mit Lernschwierig-keiten prinzipiell in der Lagesind, sich den Umgang mitNeuen Medien anzueignen.Auch für jene, für die hoheBarrieren bestehen, konntedurch Unterstützung die Entwicklung von Anwendungs-kompetenz beobachtet wer-den. Gleichzeitigt zeigt sich,

PIKSL-Tabletangebot für Menschen in Wohneinrichtungen

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dass die Unterstützung derdigitalen Teilhabe noch nichtzum professionellen Selbstver-ständnis zählt. Die Ergebnisseder Begleitforschung desPIKSL-Projekts in Düsseldorfzeigen weiterhin, dass es sichbei der Förderung von digitalerTeilhabe um eine neue Per-spektive handelt, die nochnicht im Bewusstsein bzw. improfessionellen Selbstver-ständnis von pädagogischenFachkräften in wohnbezogenen

Diensten angekommen ist:Mediennutzung und Medien-bildung werden aus der Per-spektive von MitarbeiterInneneher im Freizeitbereich der

Klientinnen und Klienten verortet und weniger hin-sichtlich ihrer Potenziale fürselbstbestimmte Teilhabebeurteilt. Die Möglichkeit desZugangs zum Internet, Bar-rierefreiheit (zum Beispiel vonGeräten und Anwendungen)sowie die Förderung einerinklusiven Medienbildungsind zentrale Ansprüche von‘digitaler Teilhabe’.

Der kompetente Umgang mitICT ist für viele Verrichtungendes Alltags bedeutsam: „Sieerhöhen die Wahlmöglichkei-ten, die Selbständigkeit und

Auszeichnung für PIKSL-Labor als „Ausgewählter Ort 2012“ der bundes-

weiten Initiative „365 Orte im Land der Ideen“

PIKSL-Labor in Düsseldorf von Wissenschaftsministerin Svenja Schulze als

Ort des Fortschritts ausgezeichnet

die zeitliche und örtliche Flexi-bilität beträchtlich. Der Einkaufvon Gütern des täglichenBedarfs, Einzahlungen bei Postund Bank, das Lösen einesBahnbillets, das Abrufen vonWetterprognosen und Nach-richten, die Kommunikationvia E-Mail oder Messenger, derKontakt mit Behörden usw.wird durch ICT ermöglichtoder erleichtert. Gerade Men-schen mit Behinderungenkommt dabei entgegen, dasssie solche Tätigkeiten in einervertrauten Umgebung, in freiwählbarem Tempo, unabhän-gig von Öffnungszeiten undmit vertrauter und individuellangepasster Hard- und Soft-ware ausführen können. Aberauch bei der Nutzung vonDienstleistungen im öffentli-chen Raum kommen immerhäufiger ICT-gestützte Auto-maten (...) zum Einsatz (...)"(SFIB – Schweizerische Fach-stelle für Informationstechno-logien im Bildungswesen2009).

Träger und Kostenträger derBehindertenhilfe sind vor demHintergrund der Ambulantisie-rung aufgefordert, Unterstüt-zungsangebote und Leistungenkonsequent weiterzuentwik-keln und Assistenz im Sinnevon ‚digitaler Teilhabe‘ zuermöglichen.

Ein Beispiel für ein neuartigesBildungs- und Unterstützungs-angebot ist das PIKSL-Labor: inBielefeld und Düsseldorf kom-men Menschen mit und ohneBehinderung zusammen, umvoneinander zu lernen undLösungen im Umgang mit all-täglichen (digitalen) Problem-

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stellungen zu entwickeln. Dasvon der „In der GemeindeLeben gGmbH“ (IGL) initiierteund maßgeblich von der Stif-tung Wohlfahrtspflege NRWgeförderte Modellprojekt PIKSLverfolgt das Ziel, Partizipati-onsmöglichkeiten an digitalenInformations- und Kommuni-kationstechnologien zu schaf-fen und gleichzeitig Barriereninterdisziplinär abzubauen, umTeilhabechancen zu verbessern,für die betroffenen Menschen

neue Handlungsmöglichkeitenzu eröffnen und Inklusion vorOrt anzustoßen. Die PIKSL-LaborantenInnen sind Expertenim Abbau von Komplexität.Sie verfügen über alltäglichesErfahrungswissen im ‘kreativenUmgang mit Barrieren’ undbringen dieses Wissen in diegemeinsam Arbeit mit Fach-leuten und Studierenden ausverschiedenen Disziplinen ein,um soziale und technischeInnovationen anzustoßen.

Die Erfahrungen des PIKSL-Labors zeigen, dass ein aus-schließlich als Kurssystemgedachtes Bildungsangebot –wie wir es von den Volkshoch-schulen kennen – weniger gut

geeignet ist, um Bildungs-erfolge zu erzielen. Erfolgver-sprechender erscheint einemethodisch-didaktische Herangehensweise, in der dietypische Lehrer-Schüler-Situa-tion aufgebrochen wird undpartizipative Ansätze wie z.B.die Peer Education, also dasgegenseitige voneinander lernen, aufgegriffen werden.Menschen mit Behinderungenkönnen sich in unterschiedlicheRollen erleben, als Lernende

und – mit zunehmendem Wis-sen und mit zunehmenderKompetenz – auch als Perso-nen, die ihr Know-how anandere weiter geben. Sogeben erfahrene PIKSL- Labo-rantenInnen ihr Wissen imUmgang mit Computern undTablets nicht nur an neueBesucher, sondern auch anSenioren aus dem Stadtteilweiter. Im Rahmen diesesinklusiv-sozialräumlichenMedienbildungsangebots fürSeniorenInnen wird den PIKSL-Dozenten einen Aufwandsent-schädigung für ehrenamtlichTätigkeit ausgezahlt. Einehandlungsorientierte, lebens-weltliche und interessenorien-tierte Ausrichtung ist neben

einem sensiblen Umgang mitindividuellen Lernvoraus-setzungen und unterschiedli-chen Bedürfnissen der Strukturierung von Lerninhal-ten eine entscheidende Vor-aussetzung für die inklusivenMedienbildungsangebote imPIKSL-Labor.

Die Arbeit des PIKSL-Laborszeigt, dass Inklusion konkreteBezüge vor Ort voraussetzt,welche Kommunikation undgemeinsames Handeln ermög-lichen: eine inklusive Gesell-schaft im Sinne der UN-BRK(Behindertenrechtskonventionder Vereinten Nationen) ist nurdurch Begegnung und einerpositiven Wahrnehmung vonMenschen mit Behinderungenmöglich. Es sollte nicht diffe-renzierend auf diejenigen, diesozial, institutionell oder räum-lich „behindert werden“geschaut werden: nur gemein-sam mit Menschen mit Behin-derung können Bedingungengeschaffen werden, die einegleichberechtigte Teilhabe amgesellschaftlichen Lebenermöglichen.

Benjamin FreeseLeiter des PIKSL-Labors

in Düsseldorf

Seniorenangebot im PIKSL-Labor

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Weiterführende Informationen zu

PIKSL sind unter ïïïKéáâëäKåÉí und

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zu finden.

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ACT – Adaptive CognitivTraining - heißt übersetzt soviel wie „Training für dasGedächtnis“. „Adaptiv“bedeutet, dass das Traininggenau zu der Person passt,die bestimmte Tätigkeitsab-läufe lernen muss.

Die wissenschaftlichen Mit-arbeiter der Uni Bielefeldhaben bereits Erfahrung mitdem Einsatz dieser Trainings,da sie Projekte mit Sportlerndurchführten. Hier war zumBeispiel die Frage: Wie müs-sen die vielen einzelnenBewegungen eines Tennis-spielers für einen perfektenAbschlag des Balls ausge-führt werden? Welche Arm-bewegungen, welcheSchrittabfolge, wie muss dieKörperdrehung gemachtwerden.

Klingt das zu kompliziert?Dann überlegen Sie jetzteinmal, welche unzähligenkleinen Bewegungen Siemachen, wenn Sie einen Stiftnehmen und Ihren Namenauf ein Papier schreiben.

Zum Glück muss man nichtüber alles, was man „auto-matisch“ tut, so genaunachdenken. Das hat dasGehirn schon fest gespei-chert. Anders ist es, wennetwas neu gelernt werdenmuss.

Und Neues lernen müssendie Teilnehmenden im Bil-dungszentrum Schopf eineMenge, wenn sie im Rahmenihrer beruflichen Bildung inder Cafeteria an der Qualifi-zierung teilnehmen: Brötchenbelegen, Snacks zubereiten,Geschirr und Besteck bereitlegen oder abräumen, denKaffeeautomaten befüllen,die Ware für den Verkaufeinräumen und natürlichauch die Kundinnen undKunden bedienen.

Wenn man alles neu lernenmuss, kann bei so vielenTätigkeiten auch schon maletwas durcheinandergera-ten. Oder man macht eineArbeit nicht fertig undbeginnt schon die nächste.Ziel der der beruflichen Bil-dung ist, dass die Teilneh-menden alle einzelnenArbeiten sicher beherrschen,damit sie später eine Arbeit-

stelle bekommen. Vielleichtsogar auch in einem Betrieb.Um dafür gut vorbereitet zusein unterstützt nun das Programm ACT die Teilneh-menden dabei die Arbeits-schritte gut zu lernen undeinzuüben.

táÉ=Ç~ë=ÑìåâíáçåáÉêí\=Auf dem Bildschirm desComputers sind immer zweiBilder mit verschiedenenTätigkeiten zu sehen. DieErklärungen stehen dabei.Nun soll man mit einemMaus-Klick entscheiden, obdie Bilder zu dem gleichenTätigkeitablauf gehören. AlleTätigkeiten werden mehrfachmiteinander verglichen. DasProgramm meldet dann, obdie Zuordnung richtig ist. DerVorteil des Programms ist,dass die „Auszubildenden“eine persönliche Rückmel-dung bekommen und fürsich alleine üben können.Das bringt Sicherheit bei denAbläufen, so dass diese dannauch in der Praxis „automa-tisch“ ablaufen. So wie dasSchreiben des eigenenNamens.

Und für Fragen sind dieFachanleitungen KirstinMoritz und Stephen Shantonimmer noch da.

Martina SteinbauerRedaktion Journal

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Obstkorb auffüllen Besteckwagen auffüllen Kühlschrank mit Getränken

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Am Arbeitstisch seiner Werk-statt sitzt Herr K. Er hat denArbeitsauftrag, Verschraubun-gen zu fertigen. Auf seinemArbeitsplatz steht ein Tablet,ein Hilfsmittel, das ihm pro-behalber zur Verfügung steht.Herr F. nimmt das Tablet,

wählt das Icon für die ApppÅ~åeçï und richtet dieKamera auf den QR-Code –jene schwarz-weißen Schach-brett-Felder, die einem immerhäufiger im Alltag begegnen.Das kleine Schild ist auf demArbeitstisch neben dem Elek-tro-Schrauber angebracht.Einen Augenblick später star-

tet auf dem Bildschirm desTablets eine Präsentation:łdìíÉå=q~Ö=Ó=åìå=ÉêÜ~äíÉåpáÉ=ÉáåÉ=báåÑΩÜêìåÖ=áå=ÇáÉ^êÄÉáí=ãáí=ÇÉã=bäÉâíêçJpÅÜê~ìÄÉê. Auf dem Bild-schirm erscheinen Fotos undkleine Filmszenen. In kleinen

Schritten wird die Bedienungdes Werkzeugs vom Anschal-ten und Einstellen des Regel-gerätes bis hin zur richtigenHandhabung des Schrauberserklärt. Wenn ein Abschnittbeendet ist, hält die Präsenta-tion an. Erst wenn Herr F. denButton mit dem Pfeil berührt,werden die Erklärungen fort-

gesetzt. Herr F. klappt dasTablet zu und beginnt mit derArbeit.

Im Moment ist der Einsatzvon Tablets in Werkstättennoch selten. Doch die vielfälti-gen möglichen Verwendungen

Arbeitsplatz mit Tablet-Unterstützung: Der QR-Code sorgt dafür, dass die passenden Erläuterungen ausgewählt

werden.

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lassen sich erahnen. Denkbarist, für alle Geräte undArbeitsvorgänge ent-spre-chende Präsentationen zuerstellen. Gerade in Bereichen,in denen es wie in einerWerkstatt viele standardisierteArbeitsabläufe gibt, bietetsich der Einsatz von Program-men wie ScanHow an.

Das Anlegen der Präsentatio-nen wird von den Fachkräftenerledigt. Dank einer ausge-prägten Bedienungsfreund-lichkeit sind Texte, Fotos, Ton-und Filmaufnahmen schnellund einfach eingepflegt. Derletzte Schritt ist jeweils, einenQR-Code zu erzeugen, auszu-drucken und an geeigneterStelle am Einsatzort zu plat-zieren.

Die App - oder ausführlich:Anwendungssoftware - Scan-How - stammt aus Dänemarkund ist ursprünglich für Men-schen mit Autismus konzipiert.Aufgrund ihrer besonderenWahrnehmungs- und Kom-

munikationsweise sind fürdiesen Personenkreis reinmündliche Informationenäußerst flüchtig. Daher ist esgünstig, dass ihnen visuelleInformationen zur Verfügungstehen und diese immer wiederabrufbar sind. Einsetzbar istdie Anwendung sowohl imArbeitsumfeld als auch imWohnumfeld: Erinnerung analltägliche Verrichtungen können so den Menschen einunabhängigeres Lebenermöglichen.

Die Anwendung des Non-pro-fit-Projekts ist eine von mittler-weile unzähligen Computer-Anwendungen, die Menschenmit unterschiedlichsten Hilfe-bedarfen Unterstützung bietet.Es gehört dabei zu jenemSegment assistiver Technolo-gien, die ohne kostspieligeSpezialtechnik auskommt.Tablet-Geräte sind allerortenim alltäglichen Gebrauch undpreislich mittlerweile soerschwinglich, dass sie füreinen flächendeckenden Ein-

Scan-Vorgang: Einfach das Tablet auf den QR-Code

richten und los geht’s – Arbeitsanweisungen mit Text,

Ton und Bild werden gestartet.

21

satz in Frage kommen.Schutzhüllen sorgen dafür,dass die Geräte so robustsind, um auch unter rauerenUmgebungsbedingungenfunktionstüchtig zu sein.

Bei dem geschilderten Beispielwird auch deutlich, dass dieTechnik den Menschen nichtersetzt. Die Fachkräfte leistendie entscheidende Aufgabe,die Inhalte nach technischenErfordernissen und entspre-chend der Bedarfe derBeschäftigten aufzubereiten.Und bleiben Fragen offen,wendet sich Herr F. nach wievor an die FachanleiterInnen.

Christoph Weber-SchlaussBereichsleitung

Dienstleistung, Handwerk,Montage

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Die Programmierung ist schnell erledigt. Texte sowie Ton- und Film-

aufnahmen sind einfach herzustellen.

Weitere Informationen:

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Projekt wurde nicht fortge-setzt, auch weil ich es nichtgut fand, mein privates Net-Book dafür nutzen zumüssen.

Inzwischen habe ich einTablet und stelle fest, dassdieses ja noch leichter bedien-bar ist. Hier hätte Gerlindedirekt auf das passende Sym-bol tippen können und dafüreine Rückmeldung bekom-men.

Es wäre schön, in jederGruppe mindestens ein Tabletzu haben. Viele Menschenlassen sich durch diesesMedium motivieren. Keinanders Medium ist so anpas-sungsfähig, wie der Computerund deshalb so leicht barrie-refrei zu gestalten. Die Ein-und Ausgabemöglichkeitensind an die Möglichkeitendes Nutzers bzw. der Nutzerinanpassbar. Dort folgen stän-dig neue Entwicklungen.Computer lassen sich mitSprache oder Gesten steuern,sogar schon mit Blicken. An den Förderschulen werdenComputer schon lange ein-gesetzt, als Werkzeug, alsLernmedium, als technischesHilfsmittel und als Spielmög-lichkeit.

Vor einiger Zeit kam ich ineine Werkstatt, wo zahlreicheComputer standen, an denenin den Pausen gespieltwurde. Einfache Computer-spiele laufen ja auch auf

Die Beschäftigte im „AltenWaschhaus“ konnte aufgrundihrer Behinderung nicht sprechen und war in ihrenBewegungsmöglichkeitenstark eingeschränkt. Trotzdemwar sie in der Lage nonverbalSätze mit mehreren Kommatamitzuteilen. In der Förder-schule hatte sie sich gewei-gert, ernsthaft zu lernen.

Als sie sah, wie ich mit eineranderen Beschäftigten einigeRechenaufgaben löste, wardie Motivation geweckt.Plötzlich wollte Lydia* auchrechnen. Natürlich wurde siebeim Wort genommen.

Nach ein paar wenigenÜbungsstunden war klar,dass eine zu kurze Aufmerk-samkeitsspanne die gemein-same Arbeit erschwerte. Ichselbst hatte die Erfahrunggemacht, dass z.B. Compu-terspiele meine Aufmerksam-keit fesselten, wenn ich micheigentlich nicht konzentrierenkonnte, weil ich in depressiveGedankenketten verstricktwar. Diese „Sogwirkung“ desComputers wollte ich auchhier nutzen. Eine passendeLernsoftware war schnellgefunden und auf meinemNet-Book installiert.

Lydias Aufmerksamkeits-spanne verdoppelte sich. Besser noch, als diese Spanneabgelaufen war, fand sie unterdrei völlig gleich aussehen-den Buttons den „Beenden“-

Button, obwohl Lydia angeb-lich nicht lesen konnte.

Mit einer anderen Beschäftig-ten übte ich schon lange dieZuordnung von Wörtern zuvereinfachten Symbolen –mit einem kostenlosen Pro-gramm aus dem Netz. Ger-

linde* freute sich jedes Malsehr, wenn ein lachenderSmiley ihr signalisierte, dassdie Zuordnung richtig war.

Das Memory spielen vonzwei Beschäftigten auf demPC gestaltete sich dann aus-gesprochen lustig, weil einerdie Maus bediente, währenddie andere auf dem Touch-Pad in die entgegengesetzteRichtung zog. Daran hätteman sehr gut das sinnvolleKooperieren üben können.

Leider schaffte ich es nichtmehr das Lesen mit Lydia zuüben. Denn das „Wasch-haus“ wurde aufgelöst. Das

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Computern, die z. B. Mitar-beitende zuhause ausgemu-stert haben. Denn auch dasso oft verpönte Spielen amComputer übt und trainiert.

łcçäÖÉåÇÉ=sçêòΩÖÉ=ÇÉë`çãéìíÉêëéáÉäë=â∏ååÉåÜÉêîçêÖÉÜçÄÉå=ïÉêÇÉåW■ Es bedeutet Lerngewinn

(Lesen, Symbole erkennen).

■ Es ermöglicht Wahrneh-mungstraining (Farben,Formen, Bewegungen).

■ Es dient zur Verbesserungder Reaktionsfähigkeit.

■ Es führt zur Steigerungder Ausdauer.

■ Es erweitert die sozialekommunikative Kompe-tenz.

■ Es schafft Anregungen zuselbstständiger, sinnge-bender Freizeitgestal-tung.“**

Claudia HoferAlltagshelferin Werkstatt

Eicheneck

„Wie haben wir unsere Arbeit bloß früher geschafft?“

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*Name von der Redaktion geändert ** Quelle: Staatsinstitut für Schulpäda -

gogik und Bildungsforschung 1997

Malergeschäft Bethelv. Bodelschwinghsche Stiftungen Bethel

bringt Farbe ins Haus– Bodenbeläge– Fassadenbeschichtung– Dekorative Maltechniken– Glasarbeiten– Betonsanierung– Brandschutzbeschichtung– Wärmedämmverbundsysteme– Tapezierarbeiten– Lackierarbeiten

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natürlich kann sich auch einjüngerer Mensch verweigern– wenn er bereit ist einenPreis zu zahlen: GrößereTeile des gesellschaftlichenDiskurses, aber auch derpersönlichen Kommunikationim Freundeskreis, in der Uni-Seminargruppe oder derSchulklasse gehen an ihm

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Zunächst einmal das Positive:Nie gab es ein kostenfreiesund leicht zugänglichesMedium, mit dem sich einbeträchtlicher Teil der Welt-bevölkerung in Echtzeit aus-tauschen konnte – und dasnicht nur in der angelsäch-sisch geprägten Welt: Nachden USA haben Indien undBrasilien den größten Anteilan der Facebook-Nutzer-schaft. In anderen Ländern,in denen die US-Medienwenig genutzt werden odersogar verboten sind, haben

sich ähnliche Plattformenetabliert. Mittlerweile istPlatzhirsch Facebook das inDeutschland mit AbstandReichweiten-stärkste Netz-werk. Nicht nur die Men-schen, die sich intensiv mitComputern befassen, sindhier aktiv, sondern auch einebreite Bevölkerungsschichtvon „Normalnutzern“. Fürviele ist die digitale sozialeVernetzung längst Alltaggeworden. Für eine anderePersonengruppe wird keinMedienwandel stattfinden:Einem älteren Menschen,der in der Kirchengemeinde,im Sportverein und natürlichüber Freunde und Familieseit Jahrzehnten gut einge-bunden ist, mögen diesozialen Medien als wenignotwendig erscheinen. Und

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Der Medienwandel bietet viele Möglichkeiten...

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deskirchen ist „Kommunika-tion im Social Web […] Teildes Verkündigungsauftragsder Kirche“. Daher bitten sieausdrücklich ihre angeschloss-enen „Kirchengemeinden,Kirchenkreise, Ämter, Dienste,Werke und Einrichtungen,diejenigen Mitarbeitenden,die sich im Social Web enga-gieren“, zu unterstützen.

Für Unternehmen im Sozial-und Gesundheitsbereichbleibt die Internetseite dasStandbein im Netz – und dieSocial Media das Spielbein.Ratsam ist, auf mehrerenWegen gleichzeitig seineInhalte zu verbreiten. Natür-lich immer in angepasster,attraktiver Form, die dieStärken des jeweiligen Medi-ums aufgreift und die aufdas spezielle Profil des Nut-zerpools eingeht. Die fürsLokale verfasste Pressemel-dung einfach auf Facebookverlinkt und dann am bestennoch mittels einer automati-schen Funktion getwittert –das will keiner lesen.

vorbei. Zwar haben mobileGeräte wie Smartphonesoder Tablets dazu beigetra-gen, weitere Nutzergruppenzu erschließen, dennochspaltet eine „digitale Schere“die Gesellschaft.

Ob Facebook letztlich ein„Muss“ ist oder nicht solltejeder für sich selbst entschei-den. Aus der Perspektiveeines großen Unternehmensist es jedoch schwer, einePlattform zu ignorieren, die1,4 Milliarden Nutzer hat. Obes uns gefällt oder nicht –Facebook ist momentan einesder globalen Leitmedien. Weran einem beträchtlichen Teilder öffentlichen Diskussionbeteiligt sein möchte, solltesich den neuen Kommunika-tionswegen öffnen. Zwar istbereits gut die Hälfte allerUnternehmen in Deutschlandauf den Zug aufgesprungen,doch viele Firmen sind nochunsicher, wie sie sich in demneuen Umfeld präsentierensollen und welche Gefahrendiese Verbreitungskanälebereithalten. Die Angst vor

dem „Shitstorm“, amfreundlichsten vielleicht als„Kritik-Hagel“ übersetzt, hatgerade Organisationen undUnternehmen verunsichert,die sich keine Abteilung ausprofessionellen Öffentlich-keitsarbeitern leisten können.

Die Frage, welche Auswir-kungen diese Entwicklungenfür diakonische Unterneh-men haben, lässt sich rechteindeutig beantworten.Viele der wichtigsten Kom-munikationsziele, die diemeisten Unternehmengemein haben, lassen sichüber Social Media erreichen:Sie bieten die Möglichkeit,sich für Menschen, dieöffentlich ansonsten wenigoder gar nicht wahrgenom-men werden, stark zumachen, wichtige, aber sel-ten gehörte Themen lassensich selbstbestimmt platzierenund die eigene Arbeit kanntransparent gemacht wer-den. Gleichzeitig wird einfür alle Beteiligten gewinn-bringender Austausch gefördert. Auch für die Lan-

... aber auch Risiken

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■ táÉ=ÄÉÖÉÖåÉ=áÅÜ=~åÇÉJêÉå=jÉåëÅÜÉå=áã=kÉíò\In Diskussionen fair, höf-lich und sachlich bleiben. Schließlich verbirgt sich hinter jedem Facebook-Account ein Mensch, derso behandelt werdensollte, wie ich mir dasselbst für mich wünsche.

Robert BurgRedakteur

Presse + KommunikationZentrale Öffentlichkeitsarbeit

Dankortv. Bodelschwinghsche

Stiftungen Bethel

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Allerdings sind sozialeMedien – anders als Fernse-hen, Radio und Zeitung –nicht nur Kanäle für Medien-profis, etwa Redakteure, son-dern jeder kann mitmachen,Inhalte veröffentlichen undsich mit anderen Menschenvernetzen. Eine Facebook-Seite oder ein Twitter-Kanalist schnell und ohne EDV-Kenntnisse eingerichtet. Dasgilt für Unternehmengenauso wie für Privatperso-nen. Aber um tatsächlicheinen Nutzen daraus ziehenzu können, muss man konti-nuierlich neue, attraktiveInhalte liefern und auch imBlick behalten, ob andereNutzer mit einem in Kontakttreten wollen oder die eige-nen Beiträge kommentieren.

Auch Mitarbeitende undBeschäftigte in Bethel nutzenSoziale Medien. Meist vor-wiegend zum privaten Aus-tausch. Manchmal wird aberauch in öffentlichen Gruppendiskutiert. Wer sich hier alsMitarbeiter oder Beschäftigtervon proWerk zu erkennengibt, ist immer auch Bot-schafter seines Arbeitgebers.Das gilt im Netz genauso wieaußerhalb. Ein entscheiden-der Unterschied: Der Kom-mentar auf der Pinnwandeines Freundes ist oft nichtso vertraulich wie der Plauscham heimischen Kaffeetisch.Zudem bleibt eine Aussage,vielleicht „mal eben schnell“im Zorn niedergeschriebenund veröffentlicht, dauerhaftund möglicherweise für eineunüberschaubare undunkontrollierbare Leserschaftsichtbar. Eine Botschaft, die

vielfach geteilt wurde, lässtsich nicht zurückholen –unglücklich, wenn der Autorseine impulsive Aussage oderein unglückliches Foto schonlange bereut.

tçê~ìÑ=ã~å=~ÅÜíÉå=ëçääíÉW■ tÉê=â~åå=äÉëÉåI=ï~ë=áÅÜ=

ëÅÜêÉáÄÉ\ Bedenken Sie, mit wem Sie sich vernetzt habenund ob Ihr Profil geschützt oder öffentlich ist.

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■ páåÇ=~ääÉ=mÉêëçåÉå=~ìÑ=ãÉáåÉå=_áäÇÉêå=Ç~ãáíÉáåîÉêëí~åÇÉåI=áã=fåíÉêJåÉí=òì=ÉêëÅÜÉáåÉå\ Nichtjeder findet es gut, mit Bild im Netz vertreten zusein. Respektieren Sie diesenWunsch.

■ táÉ=îáÉä=fåÑçêã~íáçåÉåΩÄÉê=ãÉáåÉ=mÉêëçå=E^äíÉêI_ÉêìÑI=_ÉòáÉÜìåÖëëí~íìëFã∏ÅÜíÉ=áÅÜ=ïáêâäáÅÜ=éêÉáëJÖÉÄÉå\ Vertrauliches solltevertraulich bleiben.

Bethel in den sozialen Medien

Gute Anleitung zum Verhalten

in sozialen Netzwerken:

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Bethel in den sozialen Medien:

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Die Betheler Betriebe sindAusbildungsbetriebe mit denunterschiedlichsten Ausbil-dungsberufen. Auch hier ver-sprechen wir uns einenhöheren Bekanntheitsgradund dadurch einen qualifi-zierten Bewerbungseingang

für freie Ausbildungsstellen.Es bietet die Möglichkeitabzuschätzen, ob der Bewer-ber oder die Bewerberin dieVoraussetzungen für denAusbildungsplatz erfüllen.

Sicherlich beinhalten dieSocial Media auch Gefahren.Aus unserer Sicht sollten wirmit diesen Medien deshalbbehutsam und rücksichtsvollumgehen.

Rolf-Dieter GrünBetriebsleiter

Gebäudetechnik Bethel

Social Media gewinnenimmer mehr an Bedeutung.Nicht nur junge Menschensind in diesen Medien unter-wegs. Man wird schnellinformiert und man kannauch schnell Informationenaustauschen. Social Media

weisen relativ geringe Ein-trittsbarrieren auf, wie z. B.geringe Kosten und einfacheZugänglichkeit für die Veröf-fentlichung und Verbreitungvon Inhalten jeder Art, diesowohl für Unternehmen alsauch für Privatpersonen ein-setzbar sind.

Für uns, die Betriebe Bethel,bieten die Social Media vieleMöglichkeiten sich ihrenKunden zu repräsentieren.Dazu gehören in erster Liniedie Öffentlichkeitsarbeit undnatürlich auch die Nutzungfür Werbeaktivitäten. DieProdukte, die wir vertreiben,können preiswert beworben

werden, wie z.B. Waschma-schinen, Trockner, Elektroge-räte, Heizungsanlagen, Farbenusw. Das gesamte Spektrumunserer Dienstleistungenkann dargestellt und mit Bil-dern veranschaulicht werden,damit wir von unseren Kundennicht mehr die Aussagehören: „Ach, das macht ihrauch noch“. Im Netz erreichenwir kurzfristig viele Leser undLeserinnen und werden fürpotentielle Kunden bekann-ter.

Aber nicht nur unsere fachli-chen Dienstleistungen bzw.unsere Produkte und Erzeug-nisse könnten in der Öffent-lichkeit bekannter werden,sondern auch unser breitesAngebot, das über das origi-näre Geschäftsfeld hinaus-geht und die Besonderheitunserer Betriebe mit aus-macht: Damit meine ich diesozialen und christlichen Auf-gaben der Betriebe. Dazugehören die Beschäftigungvon Menschen mit Beein-trächtigungen, die Durchfüh-rung von Belastungstests undPraktika. Eine sehr guteMöglichkeit für Schüler undStudenten im Rahmen ihrerAusbildung in die betriebli-che Praxis Einblicke zubekommen und für Men-schen mit Beeinträchtigungen,die sich auf den erstenArbeitsmarkt vorbereitenmöchten.

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individualisierte Integration inden Alltag. Letztendlich sollalles dazu beitragen Bewoh-nern und Mitarbeitern denAlltag zu erleichtern undbestmögliche Unterstützungzu geben.

Derartige Systeme könnensehr komplex sein, insbeson-dere dann, wenn sie sich inArbeitsabläufe und Prozesse(z.B. Dokumentation, Kopp-lung mit dienstlichen Endge-räten, etc.) integrieren sollen.Die Komplexität ergibt sichzum einen daraus, dass eshäufig um sehr individuellzugeschnittene Lösungenhandelt. Die vollständigenNutzungsszenarien und dieSchnittstellen zu anderen Pro-zessen sind selten beschrie-ben. Darum ist der mit demBetrieb verbundene Aufwandoft nur schwer abschätzbar.Eine weitere Problematikbesteht darin, dass sich dasprivate Umfeld und dasUnternehmensumfeld immermehr vermischen. Stellen Siesich vor, ein nicht ausreichendabgesichertes dienstlichesEndgerät, also beispielsweise

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t~ë=áëí=ΩÄÉêÜ~ìéí=ł^ëëáJëíáîÉ=qÉÅÜåçäçÖáÉ\Assistive, also unterstützendeTechnologie ist ein Sammelbe-griff für Hilfsmittel, die Men-schen im Alltag helfen sollen.Hierbei kann es sich um Hilfs-mittel wie Rollstühle oder Lifterhandeln, aber auch um com-puterbasierende Technik wieSprachsteuerung oder intelli-gente Haustechnik. Denkbarist vieles: ein Spiegel mit Hin-weisfunktion, intelligenteSteuerung von Licht und Lüf-tung, ein Fußboden mit Sturz-erkennung, eine vollständigausgestatteten Wohnung mit

kamera- und roboterunter-stützten Assistenzfunktionen… nichts scheint unmöglich.

Häufig basiert assistive Techno-logie auf vernetzten Systemenoder sogenannten Bus-Syste-men. Diese etablieren sich inden Haushalten und auchunseren Einrichtungen mehrund mehr. Hierbei werdenBedienelemente (z.B. Schalter),Verbraucher (z.B. Lampen),Aktoren und andere Kompo-nenten (z.B. Temperaturfühler,Bewegungsmelder, Motoren,etc.) nicht mehr klassisch ver-bunden, sondern über einprogrammierbares Systemmiteinander vernetzt. So kön-nen die Elemente flexibler ein-gesetzt und individuelleBedienkonzepte realisiert wer-den. Der Zustand einer Woh-nung oder eines Gebäudeskann zentral gesteuert undüberwacht werden. Die auto-matisierte Steuerung vonTemperatur, Lüftung und Lichtermöglicht Energieeinsparun-gen. Antriebe unterstützenbei der Bedienung von z.B.Fenstern oder Rollladen. Zielist eine möglichst gute und

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selbstverständlich. Ein Groß-teil der Kommunikation imprivaten aber auch imdienstlichen Umfeld wirdüber das Internet abgewik-kelt. So ist die Idee durchausnachvollziehbar, dass z.B.ein Betreuer mit seinemKlienten über Skype oderWhatsApp in Kontakt stehenmöchte. Schnell, einfach –unkompliziert. Schließlichfunktioniert das im privatenUmfeld auch super.

Leider sind diese Diensteaber oft nicht für den Unter-nehmenseinsatz konzipiert.Im nächsten Abschnittwerde ich beispielhaft aufeinige Fragestellungen ein-gehen. In einem Unterneh-men wie den vBS Bethelsind viele vertrauenswürdigeDaten angesiedelt, wie z.B.Patientenakten. Diese Datendürfen auf keinen Fall infremde Hände geraten. Imtechnischen Umfeld müssenSicherheit und Datenschutzdie höchste Priorität haben.Leider ist Sicherheit oft auchein Stück unbequem undteilweise sogar ein K.O.-Kri-terium für den Einsatzbestimmter Dienste oderVerfahren.

ein Handy oder ein Tablet,gelangt in falsche Hände undeine unberechtigte Personnimmt Einblick in einePatientenakte. Oder es wirdunberechtigt auf eine Kame-raverbindung oder Bildmate-rial einer betreuten Personzugegriffen und die Datenwerden in einem sozialenNetzwerk veröffentlicht – das will sicherlich keiner! Ein falscher Klick oder eine uner-kannte Sicherheitslücke kannzu einem großen Schadenführen. Auch Haftungsfragenbei dem Versagen solcherTechnik können aufgrund derunklaren Rechtslage durch-aus komplex sein. Im privatenUmfeld ist häufig nur einePerson geschädigt, wasschlimm genug ist. In einemUnternehmen kann sich derentstandene Schaden negativauf die Klienten und dasgesamte Unternehmen aus-wirken. Aus diesem Grundmüssen Unternehmen besonders verantwortungs-voll handeln und den Einsatz

neuer Techniken sorgfältigprüfen und konzipieren. Assistive Technik bietet vielesinnvolle Möglichkeiten, dieein selbstbestimmtes undeigenständiges Leben opti-mal unterstützen können. Siesollen die menschliche Kom-ponente nicht ersetzen, son-dern sinnvoll unterstützen.Aber die Entwicklung, Imple-mentierung und Nutzungsolcher Systeme muss sorg-fältig angegangen werden.Bethel bringt sich in Koope-rationen und eigenen Initiati-ven aktiv in die Erforschungund Entwicklung assistiverSysteme ein und begleitet dieThematik durch die von Prof.Dr. Günther Wienberg gelei-tete „AG Assistive Technolo-gien“.

Ein wichtiger Bestandteil derassistiven Technik ist immerauch die Kommunikation.Der Datenaustausch zwi-schen technischen Systemenund der Zugriff auf dieseerfolgt über Netzwerke.Auch die persönliche Kom-munikation erfolgt zuneh-mend über Netzwerke -Facebook, WhatsApp, Skype– für viele nicht mehr wegzu-denken.

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Die Gründe sind einfach:Beiträge sind schnell, ein-fach und annäherndanonym veröffentlicht.Kleine „posts“ ziehenschnell eine Welle mit sich,woraus sich emotionale odernicht steuerbare Massen-effekte ergeben können.Spekulation? Vielleicht, aberdie Unwägbarkeit ist oft dasProblem. Darum müssenUnternehmensauftritte engbegleitet werden. Auf Bei-träge muss schnell undangemessen reagiert wer-den, ansonsten droht einImageschaden. In Unterneh-men, die soziale Medien ein-setzen, arbeiten oft vieleMitarbeitende ausschließlichan dieser Thematik. Selbstim privaten Umfeld wirdausdrücklich vor einem zuunbefangenen Umgang mitsozialen Netzwerkengewarnt.

Natürlich bieten sozialeNetzwerke für Unternehmenauch Vorteile: einfacheKommunikationswege,Umsatzwachstum, Steige-rung des Bekanntheitsgrades,neue Kunden gewinnen,Anregungen für neue Produktideen, etc. – dochdie Abwägung von Kostenund Nutzen ist schwer. Esmüssen klare Richtlinien undKonzepte entwickelt werden,die eine sichere und ange-messene Nutzung ermögli-chen. So betreiben z.B. dievBS Bethel oder die Freiwilligenagentur einenaktiv begleiteten Facebook-Auftritt um Informationen zu veröffentlichen und Kontakte aufzubauen.

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ÁÄÉá=ÇÉê=kìíòìåÖ=pçòá~JäÉê=kÉíòïÉêâÉ=ïáÉ=òK_Kłc~ÅÉÄççâ=áã=råíÉêåÉÜJãÉå\=Die Nutzung von Facebookist auf Dienstgeräten dervBS Bethel nicht gestattet.Hierfür gibt es weniger tech-nische Gründe, sonderndatenschutzrechtlicheAspekte. So wird z.B. Face-book von Datenschützern

vorgeworfen, den europäi-schen Datenschutz zu unter-laufen, Nutzer auszuspähenund Daten weiterzugeben.An wen und zu welchemZweck Daten weitergegebenwerden, ist für die Nutzernicht nachvollziehbar. Auf-grund datenschutzrechtli-cher Risiken und auch son-stiger aus Unternehmens-sicht problematischerAspekte kommt eine Nut-zung von sozialen Netzwer-ken in den vBS Bethelgrundsätzlich nicht inBetracht.

Nach Maßgabe einer ent-sprechenden Dienstanwei-sung, die im Intranet dervBS Bethel veröffentlichtwurde, kann nur in einzel-nen besonders begründetenAusnahmefällen mit Zustim-

mung der Geschäftsleitungeine Nutzungsmöglichkeiteingeräumt werden (z.B.zentrale Öffentlichkeitsarbeit).

Es muss auch berücksichtigtwerden, dass durch die Nut-zung sozialer Netzwerke derInternetzugang eines Unter-nehmens zusätzlich belastetwird. Oft handelt es sich ummultimediale Inhalte, dieeine entsprechende Band-breite belegen. Im privatenUmfeld spielt dies keineRolle, da es sich um Einzel-nutzungen handelt. Ineinem Unternehmen kom-men schnell mehrere 100gleichzeitige Nutzungen zuStande. Technisch ist eszwar einfach möglich eineausreichende Bandbreitebereitzustellen, doch entste-hen dadurch zusätzlicheKosten. Nicht zu unterschät-zen ist auch der Betreuungs-aufwand, der sich bei derNutzung im Unternehmenergibt. Je größer ein Unter-nehmen wird, desto angreif-barer wird es bei der Betäti-gung in sozialen Netzen. DieRisiken sind praktisch nichtkalkulierbar und eine Kon-trolle ist aufgrund der mögli-chen Dynamik kaum mög-lich.

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dingungen. Wird diesenzugestimmt, so darf Whats-App auf dem Endgerät auffast alles zugreifen, z.B. aufdie Kontaktliste. Daten wer-den automatisch an dieWhatsApp-Server weiterge-geben. Diese befinden sichim Ausland und unterliegendort anderen rechtlichenRahmenbedingungen. DieKommunikation läuft in derRegel unverschlüsselt und istsomit nicht sicher. Im priva-ten Umfeld kann jeder fürsich selbst abwägen, ob diesproblematisch ist oder nicht.Auf Unternehmens-Endgerä-ten ist die Situation jedochdeutlich kritischer zu bewer-ten, da das Unternehmenfür entstehende Schädenmöglicherweise haftbargemacht werden oder inMisskredit geraten kann. Esist unwahrscheinlich, dassWhatsApp mit den Nutzer-daten verantwortungslosumgeht. Aber die unsichereSituation und die Unwägbar-keit sind für Unternehmenproblematisch – rechtlich,nicht technisch. Erst kürzlichhat z.B. auch der Berliner

ÁÄÉá=ÇÉê=kìíòìåÖ=îçåłpâóéÉ\Skype ist eine Anwendungfür Internetbasierende Kom-munikation (Textnachrichten,Video, Sprache, etc.). Skypearbeitet über ein sogenanntesPeer-To-Peer-Netzwerk. Wirdauf einem Gerät die Skype-Software installiert, so wirddieses Gerät Bestandteil dieses Netzwerks und stelltdiesem Ressourcen bereit.Was genau in welcher Situa-tion genutzt wird, ist nichtnachvollziehbar, da es sichum ein geschlossenesSystem handelt. Um Skypenutzen zu können, muss diezum Schutz des Netzwerkseingesetzte Firewall geöffnetwerden. Dadurch ergebensich zusätzliche Angriffs-punkte. Des Weiteren ist das

Protokoll, also die „Spra-che“, mit der Skype dieDaten übermittelt, nichtoffengelegt und somit nichtkontrollierbar. Auch dieSituation bezüglich derDatensicherheit (Abhörsi-cherheit, Nutzung der über-tragenen Daten) ist unklar.Die Identität der Teilnehmerwird nicht überprüft und esgibt keine zugesicherte Ver-fügbarkeit. Im privatenUmfeld überwiegen in derRegel die positiven Aspekte:Einfache Installation, über-wiegend kostenfreie Nut-zung und ein ausreichenderLeistungsumfang machenSkype attraktiv. Im Unter-nehmen ist der Einsatz unteranderem aufgrund der obenbeschriebenen Aspekte der-zeit kritisch und nicht emp-fohlen.

Á=ÄÉá=ÇÉê=kìíòìåÖ=îçåłtÜ~íë^éé\=Die Anwendung WhatsAppbietet die Möglichkeit Nach-richten, Bilder, etc. an Perso-nen oder Gruppen zu sen-den. Problematisch sindjedoch die Installationsbe-

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Dieser Artikel kratzt nur ander Oberfläche und eskönnte sicherlich noch vielesmehr geschrieben werden.Die unterschiedlichen Themensind hoch interessant und invielen Szenarien auch sinn-voll und für alle Seitengewinnbringend einsetzbar.Der Einsatz muss jedochsorgfältig geplant werden.Die weitere Entwicklung istspannend und für alle einegroße Herausforderung!

Enrico NistrojBereichsleiter

Netzwerkmanagement DLZ Informationstechnologie

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Datenschutzbeauftragte Dr.Alexander Dix darauf hinge-wiesen, dass WhatsAppnicht für die Nutzung inPflege und Betreuung geeignet ist. (Quelle:http://www.altenpflege-online.net/Infopool/Nach-richten/Datenschutz-Beauf-tragter-erklaert-WhatsApp-Nutzung-fuer-unzulaessig)

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ãìåáâ~íáçå=áã=råíÉêåÉÜJãÉå\Threema, ICQ, WhatsApp,Skype - Es gibt hunderte vonsogenannten Messenger-Anwendungen. Hinzu kom-men soziale Netzwerke,Plattformen für den Daten-austausch und vieles mehr.Jede Anwendung hat beson-dere Ausstattungsmerkmaleund im privaten Umfeldkommen viele unterschiedli-che Kombinationen zumEinsatz. Würde der Einsatzaller Anwendungen ermög-licht, so müsste die Firewallzur Absicherung des Inter-netzugangs in einem Unter-nehmen fast vollständiggeöffnet werden. Die Sicher-heit würde stark herabge-setzt und die Unterneh-mensdaten werden angreif-bar. Auch die entstehenden

Datenvolumen sind schwerabschätzbar, was eine Unsi-cherheit für die entstehendenKosten bedeutet. Die Nut-zungsvereinbarungen solcherDienste enthalten oft Instal-lationsbedingungen, die fürUnternehmen rechtlich nichttragbar sind. Häufig liegendie Daten auf Servern, dieim Ausland und somit ineinem anderen Rechtsbereichbetrieben werden. Dazukommen Abhängigkeiten,die sich aus der Installationauf den Unternehmens-End-geräten ergeben. EineBetreuung ist aufgrund derVielfältigkeit kaum möglich.

Unternehmen müssen sichalso auf möglichst wenigeStandardprodukte konzen-trieren um den Betriebsauf-wand in einem vertretbarenRahmen zu halten. Sicher-heit und Datenschutz müssensensibel geprüft werden.Sind die Anforderungen klarformuliert, so lassen sichauch zielgerichtete technischeLösungen etablieren.

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Aber auch ich bin nicht jün-ger geworden, dafür aberbequemer, und so wurdenmir selbst 2,5 Kilo Net-Bookzu schwer.

Ja, Windows 8.1 ist sehrschick und mit installierterClassic-Shell durchaus auchfür Leute benutzbar, dieglauben, dass Kacheln insBad aber nicht auf den Bild-schirm gehören. Es läuft rei-bungslos und schnell – aberirgendwie ist es zu leicht zubedienen. Habe ich da einenFernseher, einen MP3-Player,eine Spielekonsole, eine pro-grammierbare Schreibma-schine, einen E-book- readeroder was? Irgendwie allesdas und noch viel mehr, aberwirklich keinen Computer.

Einer von denen steht ganzunten im Regal. Es handeltsich um ein uraltes Note-Book auf dem noch Wind-ows 98 läuft. Das Gerätwiegt so 4 bis 5 Kilo, ist satte8 cm dick. Die Festplatte hat

Als mein Mitbewohner sichdamals, am Anfang der 90erJahre einen neuen Computerzulegte und mir seinen altenvererbte, hatte ich meinenersten Computer, und meinLeben war radikal entschleu-nigt und gleichzeitig sehraufregend geworden. Dieser3/86er hatte immerhin 22MHz und ließ sich per Turbo-Schalter glatt auf 44 MHzhochtunen. Das Betriebssy-stem war Windows 3.11.

Nach dem Einschalten desComputers konnte ich erstmal in Ruhe frühstückenoder auch eine Runde umden Block laufen. Als Graphik-Interessierte verbrachte ichdie nächsten Jahre damit,fasziniert zuzusehen, wiesich so ein Bild Zeile für Zeileaufbaute - nein nicht beimAusdrucken – auf dem Bild-schirm. Das Ganze war dannin wahnsinnigen 64 Farbensichtbar und wirkte niemalswie ein Foto, sondern immerwie eine zu kontrastreicheZeichnung. Malen wäresowieso schneller gegangen,war aber nicht halb so aufre-gend.

Bald entdeckte ich dieFreude an Computerspielen,besonders Rollenspielen. Dasforderte den Computer bisan seine Grenzen und michdazu heraus, mit allen mögli-chen Konfigurationen zuexperimentieren, um Arbeits-speicher freizuschaufeln.Windows 3.11 hatte zwar

eine sogenannte graphischeBenutzeroberfläche, aberalles Wesentliche war aufder DOS-Ebene abzuwickeln.

Wir erinnern uns an dieunendliche Weite einesschwarzen Bildschirms, derauf Befehle wartete.Leider verstand DOS nur dieamerikanische Tastaturbele-gung. Viel Zeit ging damitins Land, das benötigte Son-derzeichen zu suchen, weildie Beschriftung der Tastaturnicht passte. Meistens wardie letzte Taste die richtige.

Das Gehäuse war ein Traum.Irgendwann baute ich einCD-Rom-Laufwerk ein. Dassolide Blechgehäuse war mitgefühlten 200 Schraubengesichert. Aber nach demEinbau sah das Gehäusegenauso aus wie vorher.Fehlten ein paar von denSchrauben, machte das garnichts.

Nachdem ich sehr lange spä-ter das neue DVD-Laufwerkin meinen in der Zwischen-zeit erworbenen Pentium 2ereingebaut hatte, zerlegtesich das Kunststoffgehäusemehrfach völlig selbsttätig,gewährleistete so zwar eineoptimale Belüftung, neigteaber zum Zustauben.

Viele Jahre später war meinebis heute letzte Erwerbungein handliches kleines Tablet.Lange hatte ich die ja als„Spielzeug“ bezeichnet.

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2 GB Speicherplatz. Es gibtsogar noch ein Disketten-laufwerk, das man gegen einCD-Rom Laufwerk austau-schen kann. Klar, arbeite ichmit diesem Computer nicht.Manchmal muss ich ihn abermal anmachen. Er begrüßtmich mit einem selbstbe-wussten Schriftzug: „Con-necting the Future“ (Sinnge-mäß: In Verbindung mit derZukunft treten).

Nach einiger Zeit tauchtdann endlich der Windows98plus desktop auf - mit256 Farben. Vergleichsweiseein Witz. Trotzdem ist es,wie nachhause kommen. Mitdiesem Betriebssystem habeich halt am längsten gearbei-tet. Im Vergleich konnte dasrichtig viel. Der Laptop wirdnicht entsorgt. Ich kannuralte Spiele damit spielenund … es gibt da diesenlegendären Bildschirmscho-ner „Organic Arts“, denkönnte ich mir stundenlangansehen. Es gibt kaum etwasEntspannenderes.

Inzwischen ist deutlich, dassich nicht mehr so jung bin.Spricht mich doch glatt beiden Computerspielen einjunger Mann an, ob er mirhelfen kann. Hätte er schonkönnen. Früher hat es michgar nicht gestört, dass dieSystemvoraussetzungenimmer so klein gedruckt sind.

Was die Ehre wieder rettet,ist folgendes Gespräch derSmartphone Generation:^W „Wie groß ist eigentlichdein Internet-Account?“_W „500 MB“^W „Ich habe 5 GB. Wie vielMB hat eigentlich 1 GB? Ichmuss das googeln.“_W „Ein GB hat 1000 MB.“_W „Mensch, da hab ich ja20-mal so viel wie du.“

Claudia HoferRedaktion Journal

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Als ich die Vorüberlegungenzu diesem Journal geschicktbekam, war ich beeindruckt.Viele verschiedene Ideen undviele Kontakte zu anderenStiftungsbereichen kamendarin vor. Ich bin gespannt,was alles davon und wieeinen Weg in dieses Heftgefunden hat, wenn es fertigist.

In Arbeitszusammenhängenist es wichtig, dass es vieleund gute Kontakte gibt. Dasmacht manches Mal dieArbeit leichter.

Das weiß und kennt jede undjeder von uns. Egal, ob Sie inder Geschäftsführung arbeitenoder als Beschäftigte in einerder Abteilungen. Gute Kon-takte zu anderen Firmen sindwichtig, aber auch gute Kon-takte zu Vorgesetzten, zu Kol-legen und Kolleginnen. Danngeht die Arbeit oft viel leichtervon der Hand.

Das kennt aber auch jede undjeder aus den anderen Teilen

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des Lebens. Wenn ich michmit meiner Freundin, meinemPartner, meinen Nachbarn gutverstehe, geht es mir oft besser,als wenn ich im Streit miteinem von ihnen bin.

Kontakte wollen aber auchgepflegt werden. Das passiertoft wie von selbst, wenn mansich mag. Da interessieren wiruns füreinander, gehenfreundlich miteinander um,melden uns hin und wiederbeieinander.

Aber es sind nicht nur Men-schen, die mit uns in Kontaktsein wollen oder in Kontaktkommen möchten. Auch Gottwill einen guten Kontakt zuuns. Und auch dieser Kontaktkann uns sehr gut tun. Ich will Ihnen eine Geschichteerzählen:

Dem Pfarrer einer Stadt fälltein Mann auf, der jeden Mittagdie Kirche betritt und sie kurzdarauf wieder verlässt. EinesTages will er von dem Mannwissen, was er denn in derKirche tue. Der antwortet:łfÅÜ=ÖÉÜÉ=ÜáåÉáåI=ìã=òìÄÉíÉåK Als der Pfarrer ver-wundert meint, dass er für einGebet aber doch sehr kurz inder Kirche verweile, meint derBesucher: łfÅÜ=â~åå=âÉáå=ä~åJÖÉë dÉÄÉí=ëéêÉÅÜÉåK=^ÄÉêáÅÜ=âçããÉ=àÉÇÉå=q~Ö=ìåÇë~ÖÉW=ŁgÉëìëI=ÜáÉê=áëí=gçÜ~åJåÉëÚK=a~åå=ï~êíÉ=áÅÜ=ÉáåÉjáåìíÉI=ìåÇ=Éê=Ü∏êí=ãáÅÜK

Einige Zeit später mussJohannes ins Krankenhaus.Ärzte und Pflegepersonalstellen schnell fest, dass erauf die anderen Patienteneinen heilsamen Einfluss hat,weil er so gelassen, ja fastheiter ist. Die Nörgler nörgelnweniger und die Traurigenkönnen auch mal lachen.

Eine Schwester fragt ihn, wiedas kommt und Johannesantwortet: ła~ÑΩê=â~åå=áÅÜåáÅÜíëK=a~ë=âçããí=ÇìêÅÜãÉáåÉå=_ÉëìÅÜÉêK“ Doch niemand hatte bei ihm jeBesuch gesehen. Johanneshat keine Verwandten undauch keine engeren Freunde.Die Schwester fragt weiterund Johannes antwortet:łgÉÇÉå=jáíí~Ö=ìã=òï∏äÑâçããí=ÉêK=bê=íêáíí=ÉáåIëíÉÜí=~ã=cì≈ÉåÇÉ=ãÉáåÉë_ÉííÉë=ìåÇ=ë~ÖíW=ŁgçÜ~ååÉëIÜáÉê=áëí=gÉëìëÚK

Vielleicht kann dieseGeschichte eine Ermutigungsein, es einfach mal zu pro-bieren auch mit Gott Kontaktaufzunehmen. Vielleicht inder Kirche, vielleicht in einerAndacht, vielleicht an einemruhigen Platz in der Mittags-pause.

Wie wär’s? Sie dürfen es probieren.

Ihre Sandra NeubauerSeelsorgerin in proWerk

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Quelle: Carola Moosbach, Himmelsspuren, Neukirchener Verlag, 2001 in: „Der AndereAdvent 2002/2003"

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Das Jahresergebnis 2014beider Bereiche (sowohl pro-Werk als auch Betriebe) ent-spricht den Erwartungen.Die jeweiligen Jahresab-schlüsse beinhalten auchAufwendungen im Rahmenvon Zukunftsvorsorge. Sokonnten sowohl Sonderab-schreibungen als auchInstandhaltungsrückstellun-gen und über das Budgethinausgehende Altersteilzeit-vereinbarungen realisiertwerden. Wir bedanken unsauch an dieser Stelle beiallen Mitarbeitenden für dietrotz schwieriger Rahmenbe-dingungen sehr engagierteund zuverlässige Mitarbeit.

Die Neubauvorhaben in denBetrieben schreiten voran.Der neue Standort derGebäudetechnik am Quellen-hofweg kann nach denSommerferien mit leichterVerspätung bezogen werden.Der Abriss der alten Schlos-serei (jetziger Standort derGebäudetechnik) kann dann

Liebe Mitarbeiterinnen undMitarbeiter, liebe Beschäf-tigte,

das Schwerpunktthema in derletzten Ausgabe beschäf-tigte sich mit der strategi-schen Ausrichtung und denHerausforderungen desArbeitsfeldes „Menschen mithohem Unterstützungsbe-darf“: Die zeitliche Dimension dergeplanten Umbauprojekteist mittlerweile konkretergeworden. Für den Umbauder Julia v. BodelschwinghWerkstatt liegt die Bauge-nehmigung vor. Hier rechnenwir mit einer Fertigstellungzum Herbst 2015, sodass dieUmzüge der Textilbereicheaus der Werkstatt Quellen-hofweg 27 und der Werk-statt Haller Weg zu Beginndes letzten Quartals 2015vollzogen werden können.Dies bedeutet, dass derUmbau der Werkstatt Quel-lenhofweg 27 möglicher-weise zum 1. November2015 beginnen kann. Fürdieses Projekt liegt uns nochkein genauer Bauzeitenplanvor. Im Gebäude Fliedtner-weg in der OrtschaftEckardtsheim kann zum 1.Juni 2015 eine weitere Grup-pe Ihre Arbeit aufnehmen.

Auf der diesjährigen Klausurdes Vorstandes mit denGeschäftsführungen derStiftungs- und Unterneh-mensbereiche am 16. und17. Februar stand das

Thema Gesundheitsmanage-ment im Focus. In den v.Bodelschwinghschen Stiftun-gen Bethel ist der durch-schnittliche Krankenstandvon 2006 bis 2013 um 50%gestiegen. Bezugnehmendauf die strategischen Ent-wicklungsschwerpunkte2011 bis 2016 der vBS Bet-hel, die u.a. eine Unterstüt-zung der Mitarbeitenden aufallen Ebenen bei der Erhal-tung und Förderung Ihrer Lei-stungsfähigkeit, Innovations-bereitschaft und Gesundheit,beinhalten, werden in denfolgenden Wochen undMonaten Verabredungen ge-troffen, wie eine verbindlicheUmsetzung des Gesundheits-managements in den jeweili-gen Bereichen erfolgen kann.

Aktuell sind alle Stiftungs-und Unternehmensbereicheder Stiftung Bethel dazu auf-gefordert, Möglichkeiten zurSchaffung von Optimierungs-potenzialen zu erarbeiten,damit auch zukünftig diesteigenden Investitionsvolu-mina realisiert werden können. In zwei Klausurter-minen sind mit den Bereichs-bzw. Betriebsleitungen relevante Themen, die Stell-schrauben für Optimierungs-potenziale beinhalten, herausgearbeitet worden.Diese werden in den nächstenWochen und Monaten einerintensiveren Bearbeitungzugeführt.

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im Rahmen des StadtumbausWest im September erfolgen.

Der Bau des neuen Gebäudesder Brockensammlung ander Tonkuhle befindet sichim Bauzeitenplan. Mit derFertigstellung rechnen wirim April 2016. Bis dahin istdort ein moderner Funkti-onsbau entstanden, in demwir die Läden und die Sach-spendenannahme hinsichtlichder Prozessabläufe effizienteraufstellen können.

Auch in diesem Jahr wird eseinen erneuten Wechsel aufEbene der Geschäftsführunggeben. Zum 1. Juni 2015übernimmt Martin Henkedie Nachfolge von OttokarBaum, der sich zum 31.August 2015 in den Ruhe-stand verabschiedet.

Wie die vergangenen Jahreist auch dieses Jahr durchviele Veränderungen undherausfordernde Rahmenbe-dingungen geprägt. Wir wissen, dass die Anpassungs-leistungen auf allen Ebenenenorm hoch sind. Trotzdemgehen wir davon aus, dassdie gesetzten Ziele durchIhren Ideenreichtum, IhrEngagement und Ihre Loyali-tät zum Unternehmenerreicht werden können.

Reinhard DörrGeschäftsführer proWerk /

Betriebe Bethel

Wir treffen uns in der Werk-statt am Quellenhofweg 27.Dort teilt sich Gudrun Flegel-Hoffmann das kleine Büromit der Vorsitzenden desGesamt-WerkstattratesClaudia Hofer. Die gemein-

same Nutzung des Bürosmacht Sinn, denn in ihrerFunktion als sogenannteVertrauensperson desGesamtwerkstattrates pflegtGudrun Flegel-Hoffmanneinen engen Austausch mitder Vorsitzenden. Vor fastacht Jahren hat sie dieseFunktion übernommen undes hat sich eine vertrauens-volle, konstruktive Zusam-menarbeit entwickelt, dievon gegenseitigem Respektgetragen ist.

Viele Menschen in proWerkwerden Gudrun Flegel-Hoff-mann kennen. Ihre Aufgabebringt es mit sich, dass sie

viel unterwegs ist, im Kon-takt mit den Beschäftigtenund mit den Mitarbeiterinnenund Mitarbeitern in denAbteilungen.

Die Aufgabe ist anspruchs-voll. Das hängt zusammenmit der Größe von proWerk,den vielen Themen, mitdenen sie sich befassenmuss und den Anliegen derverschiedenen Interessen-gruppen, für die vernünftigeLösungen gefunden werdenmüssen. Da ist es gut, wenn„frau“ wie Gudrun Flegel-Hoffmann voller Power undEnergie steckt und flexibelauf die unterschiedlichstenAnforderungen reagierenkann.

Sie steht hinter ihrer Aufgabemit ganzem Herzen und hatein klare Position: „Ich habedie Interessen der Beschäf-tigten zu vertreten…natürlichmit der gebotenen Sachlich-keit und Vernunft. DieseAufgabe finde ich wichtigund richtig…es fühlt sichgut für mich an. Anfangshabe ich gedacht, dass wirdein einsamer Job, da ich jakeine Teamanbindung habe.Aber durch die vielen Kontakte habe ich in dieserHinsicht keinen Mangel.Manchmal sitze ich zwischenallen Stühlen, wenn konträrePositionen von Beschäftigtenund Mitarbeitenden aufein-

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dem späteren Haus Damas-kus tätig wurde. Fast vier Jahre später reali-sierte Gudrun Flegel-Hoff-mann mit der Ausbildung zurDiakonin dann doch ihrenTraum. 1992, nach fünf Jah-ren, hatte sie den Abschlusszur Erzieherin und Diakoninin der Tasche. Sie bereut bisheute nicht, dass sie keinStudium begonnen hat, dasie „eine sehr gute, fundierteAusbildung“ in der Stiftung

Nazareth und dem Berufs-kolleg Bethel erhalten hatund ihr das „komplette Handwerkszeug“ für eineTätigkeit im sozialen Bereich vermittelt wurde. Das Aner-kennungsjahr absolvierte siein einem städtischen Hort inBielefeld-Brake. Dieses Jahrhat sie wegen des „tollenTeams“ in sehr guter Erinnerung.

ander prallen, dazu die Posi-tion der Geschäftsführungoder die der Mitarbeiterver-tretung. Aber ich weiß, aufwelcher Seite ich stehe.“Und sie ist sehr erfolgreichmit dieser nicht immer leich-ten Aufgabe. Wichtig ist ihrder Hinweis, dass „im Übri-gen oftmals auch die Mitar-beitenden davon profitieren,wenn für die BeschäftigtenVerbesserungen durchge-setzt werden konnten.“

Gudrun Flegel-Hoffmannsagt von sich sie sei ein„Gadderbaumer - Bethel-kind“, am Rande von Bethel,am Quellenhofweg vor nun-mehr 53 Jahren geborenund aufgewachsen. DerVater war Landwirt in derLandwirtschaft Quellenhofund die Mutter, Wirtschafte-rin von Beruf, war nebender Familie in verschiedenen

Einrichtungen Bethels in Teil-zeit beschäftigt. Ursprüng-lich wollte Gudrun Flegel-Hoffmann Bäckerin werden.Ihr Bruder, der selber Bäckerwar, hat ihr von diesemBerufswunsch abgeraten, daer diesen Beruf als eine reineMännerdomäne für Frauenungeeignet erlebte. DemEinfluss der Eltern ist eszuzuschreiben, dass sie denBeruf der Hauswirtschafterinerlernte, obwohl sie dann

doch lieber Erzieherin wer-den wollte. Sie qualifiziertesich nach der Ausbildungweiter zur „Ländlichen Wirt-schafterin“. 1984 erlangtesie mit diesem Abschlussauch die Ausbildereignung.Es war ihr sehr wichtig „aus-bilden zu dürfen“. BeruflicheStationen gab es in Österreichund im Sauerland, bevor siein Bethel im Haus Arimathia,

Der PC ist ein wichtiges Arbeitsmittel um den Überblick zu behalten

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Typisch für Gudrun Flegel-Hoffmann ist auch, immer„mehrere Sachen“ nebenherzu machen. Neben der Aus-bildung hatte sie Minijobs,in der Nachtbereitschaft, alsWochenendhelferin oder inder Kinderbetreuung. Daserste Kind kam im Sommer1992 zwischen der schriftli-chen und mündlichen Prü-fung, Ende 1993 folgte daszweite Kind. Jetzt „gönnte“sie sich eine Familienpause.Ein Jahr vor der Geburt desdritten Kindes 1998 war siedann wieder berufstätig mitverschiedenen Minijobs u.a.führte sie die Hauskasse desBioladens, des ReitstallEnons und der Landwirt-schaft Bethel. Dazu leistetesie noch Nachbarschafts-hilfe. 2007 übernahm sie inder Werkstatt Kracks-Holz-spektrum die Begleitung der„Jungen Wilden“, jungeMenschen mit herausfor-derndem Verhalten. DieArbeit „war toll“, „über denWerkstoff Holz Menschen zubetreuen und zu fördern“hat sie „sehr gemocht“.Weniger zufriedenstellendwar es, über ein Jahr langjeweils nur befristete Verträgeüber einen Zeitraum vondrei Monaten zu bekommen.Ende 2007 begann sie dieFunktion der Vertrauensper-son des Gesamtwerkstattra-tes, zunächst mit acht Stun-den neben der Tätigkeit inder Werkstatt Kracks und imBioladen, später mit einer ¾Stelle.

Die Vorbereitung der Werk-stattrats-Wahl 2009 warauch für Gudrun Flegel-

Hoffmann eine Herausforde-rung. Der Werkstattratwurde neu organisiert undan die Struktur von proWerkangepasst. Dabei wurde dasPrinzip verfolgt, jeder Leitungeinen Werkstattrat gegenüberzu stellen, damit die Interes-senvertretung der Beschäftig-ten gewährleistet ist. So ent-standen 20 Einzel-Werkstat-trats-Gruppen, 2 Werkstat-tratsgruppen auf der Ebeneder Bereichsleitung und derGesamtwerkstattrat auf derEbene der Geschäftsführung,die begleitet, unterstützt undfortgebildet werden müssen.

Der Arbeitsalltag von GudrunFlegel-Hoffmann besteht ausvielen organisatorischen undadministrativen Aufgabenwie z. B. Sitzungen mit vor-bereiten und Protokolleschreiben, sie nimmt an Sit-zungen und Arbeitsgruppenteil, begleitet viele Prozesseund ist mit vielen Menschenim Gespräche. Oftmals wirdsie zu Konfliktgesprächen indie Abteilungen gerufen und

muss die Gemüter beruhigen.Der PC ist ein wichtigesArbeitsmittel und hilft an vielen Stellen den Überblickzu behalten. Fortbildungenund Freistellungen von derzeit49 Werkstatträten sind zuorganisieren. Sie unterstütztbei Bedarf auch die 15 Ver-trauenspersonen der Einzel-Werkstattrats-Gruppen.

Gudrun Flegel-Hoffmann hältsich über die aktuelle Behin-dertenpolitik auf dem Lau-fenden, sie recherchiert neueGesetzeslagen. Das ist wich-tig, um mögliche Änderungenfür Beschäftigte einzufordernund mit umzusetzen. MitInteresse verfolgt sie aktuelldie Diskussion zum geplan-ten Bundesteilhabegesetz.Ein gelungenes Beispiel fürgute Recherche im Werkstatt-ratsbüro ist, dass für dieBeschäftigten mit Behinder-tenausweis der Anspruch auf5 Tage Zusatzurlaub durch-gesetzt werden konnte.Inklusion ist ebenfalls einThema für die Werkstatträte

Plakat zum 5. Mai - Tag der Gleichstellung von Menschen mit

Behinderung

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Bildung&Beratung Bethel.Sie versucht seit einiger Zeit„mehr oder weniger erfolg-reich etwas kürzer zu treten“.Und dann gibt es auch nocheinige Hobbys wie Fahrrad-fahren, „leidenschaftlich“Skifahren, lesen und reisen.Nächstes Jahr, das hat sieschon klar gemacht, fliegtsie mit ihrem Mann nachNeuseeland.

Brigitte DörferRedaktion Journal

und Gudrun Flegel-Hoff-mann. Denn inzwischen gibtes den Beschäftigtenausweisund die Beschäftigten könnenmit einem Ausweis in derOphirkantine zu Mittagessen.

Seit fünf Jahren organisiertGudrun Flegel-Hoffmann dieOWL-Konferenz und bereitetdiese mit Werkstatträtenund anderen Vertrauensper-sonen aus OWL vor. DieWerkstatträte und Vertrau-enspersonen aus 16 Werk-stätten treffen sich zweimaljährlich. Das macht sie soerfolgreich, dass sie mittler-weile von anderen Werk-stätten für Fortbildungenoder Klausuren angefragtwird. Die Vorbereitung undDurchführung des jährlichenProtesttages gehört eben-falls zu ihrer Arbeit. Seit denWahlen 2013/14 begleitetsie die Vertreterin des Werk-stattrates bei ihrer Arbeit in

der Landesarbeitsgemein-schaft (LAG) der Werkstat-träte NRW.

Die dreifache Mutter undachtfache Großmutter lebtmit ihrer Familie am RandeBethels, etwa 500 Metervon ihrem Geburtshaus ent-fernt. Neben den gemeinsa-men Kindern hat ihr Mannzwei Töchter mit in die Ehegebracht. Eine Tochter ver-starb im vergangenen Jahrmit 44 Jahren an Krebs.

Neben Beruf und Familie hatsich Gudrun Flegel-Hoffmannfür verschiedene gesell-schaftliche Belange engagiert,sie ist eben eine „Power-frau“. Zehn Jahre war sie für„Bündnis 90/Die Grünen“ inder Bezirksvertretung Gadder-baum tätig, sie ist Kassiererinim Vorstand des Förder-vereins Freibad Gadderbaume.V. und übernimmt seit 30Jahren Jobs für

„Alle wollen nur unser Bestes“ – Motto des Protesttages 2013

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e~åÇïÉÄÉêÉáQuellenhofweg 27 33617 Bielefeld Tel. 0521 144-3968 Fax 0521 144-4385Öffnungszeiten:Mo - Fr: 8:00 - 12:00 Uhr Mo - Do: 13:00 - 15:45 Uhr Fr: 13:00 - 14:45 Uhr

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Neu im Programm der Hand-weberei sind hochwertigeund trendige Sofakissen miteinem Eulen-Design, die zueiner wohnlichen Atmo-sphäre beitragen. Verarbeitetist das Kissen mit einempraktischen Hotelverschluss.Die Rückseite ist in uni farbigan die Motivseite angepasst.

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Andreas StückerjürgenVertriebsleitung

Brigitte DörferRedaktion Journal

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Anfang November 1979,nachdem Karl-Werner Fern-korn sein Diplom zum Religi-onspädagogen und Heilpäd-agogen erlangt hatte, beganner seine Tätigkeit im Pädago-gisch-Psychologischen Dienst.Es folgten viele berufliche Sta-tionen: 1988 Leitung derWerktherapie Ebenezer, 1993Leitung des Werktherapiever-bund II, 1996 Fachbereichslei-ter, 2003 Leitung eines Werk-stattverbunds und ab 2008Bereichsleiter mit wechselndenAufgaben.

Mit den vielen beruflichen Stationen wurde nicht nur derVerantwortungsbereich zuneh-mend größer, sie verdeutlichenauch, dass das Berufsleben vonKarl-Werner Fernkorn durchviele Veränderungen undUmstrukturierungen gekenn-zeichnet war. Dazu ReinhardDörr, Geschäftsführer, in seinerAnsprache:

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Baumpflanzaktion: Karl-Werner Fernkorn (l.) bekommt Unterstützung

von Reinhard Dörr

Wünsche zum Abschied werden aufgehängt

Sarah Baum bedankt sich für die gute Zusammenarbeit

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„…Ihre Anpassungsfähigkeitan neue Rahmenbedingungenwar immer hoch; ihr kritischerBlick auf die Entwicklungen… aber auch; Ihr Tun und IhrEngagement waren trotzdemimmer durch den Willengeprägt, die inhaltliche Aus-gestaltung und Weiterent-wicklung der Arbeit und IhresVerantwortungsbereichs vor-anzutreiben. Dies gelangIhnen stets durch eine beson-dere Form der Authentizitätund Achtsamkeit gegenüberIhren Gesprächspartnern undden unterschiedlichen Interes-sengruppen. Sie wollten sichselber nicht verbiegen; sichaber auch nicht verbiegen lassen.“

Zur Abschiedsfeier hatte sichEleni Gonsior, Abteilungs-leiterin der Werkstätten amBohnenbach, etwas ganzBesonderes einfallen lassen:eine Baumpflanzaktion. Unterdem Beifall der Beschäftigten,Mitarbeitenden und geladenenGäste wurde der Baum vonKarl-Werner Fernkorn vordem Eingang der WerkstattEicheneck eingepflanzt.Anschließend wurden Kartenan den Baum befestigte, aufdenen Beschäftigte ihreAbschiedsworte für Karl-Werner Fernkorn geschriebenhatten.

Brigitte DörferRedaktion Journal

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Nachfolger Christoph Weber-Schlauss

Abschiedsgeschenke von den Kolleginnen und Kollegen

Unter den geladenen Gästen waren auch viele Beschäftigte

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Studienzeiten, meine Fami-lie, meine berufliche Zeit inBethel natürlich auch. Insge-samt würde ich mich weni-ger als Sprinter sehen. Ichliebe mehr die Langstrecke.

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tÉÄÉêJpÅÜä~ìëëW Bewegungist für mich schon sehr wich-tig. Spazieren gehen, Radfahren, Schwimmen. In derFreizeit ist mir Ruhe, Ent-schleunigung, Entspannungsehr wichtig. Übrigens kannich auch beim Abwasch sehrgut ausspannen.

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tÉÄÉêJpÅÜä~ìëëW Nein, wir,das heißt meine Familie, hatten das Glück, schonunterschiedliche Länderbereisen zu können. Wirwaren in Marokko, Vietnam,in den USA. Dabei geht esuns darum, möglichst vielvon der Welt kennen zu ler-nen, gerade auch den Kin-dern die Welt zu zeigen.

In Organisationen ist esnicht anders als sonst imLeben: Vertraute Menschenverabschieden sich und neuekommen zu uns. Am Freitag,den 17. April, hatten wireine große Feier mit Karl-Werner Fernkorn, der sich inseinen verdienten Ruhestandverabschiedete und nun istChristoph Weber-Schlauss,sein Nachfolger, als Bereichs-leiter für den BereichDiHaMo (Dienstleistung,Handwerk, Montage) beiuns im Nazarethweg 4.

Ich freue mich, dass ich ihnmit einem Interview will-kommen heißen darf, vorallem deshalb, weil ich ihmdann auch ein paar privateFragen stellen kann.

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tÉÄÉêJpÅÜä~ìëëW Ich sehemich alles in allem als einenglücklichen und zufriedenenMenschen. Und ich glaube,ich bin bereit und in derLage, mich auf verschie-dene, sich ändernde Bedin-gungen einzulassen. Dazuhaben sehr unterschiedlicheErfahrungen meines Lebensbeigetragen: meine Inter-natszeit, die Bundeswehr,

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tÉÄÉêJpÅÜä~ìëëW UntermStrich hat mir die USA sehrgut gefallen. Bei allen Vorbe-halten, die ich auch nach wievor berechtigt finde. Aberwir hatten z. B. das Glückam Wahltag, als Obama zumersten Mal gewählt wurde,in New York zu sein. Es warenorm beeindruckend, dieseUmbruchstimmung mitzuer-leben. Ich schätze die Viel-schichtigkeit des Landes,auch diese Tatkraft, Dyna-mik, und den Pragmatismus,an Dinge heran zu gehen.

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tÉÄÉêJpÅÜä~ìëëW Im Vorder-grund steht für michzunächst, die Angebote fürMenschen mit hohem Unter-stützungsbedarf, die es jaauch heute schon gibt, weiterzu entwickeln und an dieserStelle irgendwann den Bedarfdecken zu können. D.h. allden Menschen, die auf derWarteliste stehen, ein konkretesAngebot machen zu können.Hier ist natürlich gut, dassbereits an vielen Stellen aufErfahrungen zurückgegriffenwerden kann. Ein weiterespersönliches Thema, an demich ja bereits in Smyrna gear-beitet habe, ist den Beschäf-tigten proWerks den Zugangzur Informationstechnologiezu ermöglichen und denselbstverständlichen Umgangdamit.

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tÉÄÉêJpÅÜä~ìëëW Nach meinerErfahrung kommen guteLösungen dann zustande,wenn alle Akteure bereit sind,von sich aus einen Beitrag zuleisten und konstruktiv undkollegial miteinander zu arbei-ten. Als Leitung ist hier einrespektvoller Umganggefragt. Außerdem finde ichgut, wenn - auch bei berech-tigten Bedenken - Hoffnungund Zuversicht, vielleicht auchan manchen Stellen Mutgezeigt wird. Als Leitungmuss man sich auch mal

zurückzunehmen können,über den eigenen Schattenzu springen.

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tÉÄÉêJpÅÜä~ìëëW Wir sindalle ein Stück weit aufeinan-der angewiesen. Koopera-tion ist in einer so großenOrganisation enorm wichtig.Wird das anders gesehen,oder anders praktiziert,finde ich das anstrengend.Dann kann ich auch sehrdeutlich und entschiedenreagieren.

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Martina SteinbauerRedaktion Journal

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hütten. Zur Reparatur derSachspenden entstandeninnerhalb der Brockensamm-lung verschiedenste Werk-stätten.

Zeitgleich begann die Brocken-sammlung aus Teilen derSachspenden neue Produkteherzustellen, oder aus zweiunbrauchbaren Teilen einneues herzustellen. Dabeientfalteten die Mitarbeitendeneine ungeheure KreativitätAus unbrauchbarer Kleidungfertigte man Kunstwolle, dieals Füllung von MatratzenVerwendung fand. Unbrauch-bare Bücher wurden zerrissen,um daraus Makulatur oder

andere Produkte zu machen,wie den „Schrägfaser-Sack„Der hält`s aus“, den Bethelgesetzlich schützen ließ. Grö-ßere Blechbüchsen wurdenplattgewalzt und zu Blech-spielzeug verarbeitet. 1904begann die Brockensamm-lung gespendete Dinge ausAluminium einzuschmelzen,um Geschirr daraus herzustel-len. Die Eigenprodukte wurden

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Als Friedrich v. Bodel-schwingh im Herbst 1890 inder Presse erstmals darumbittet, Brocken, d.h. Überflüs-siges nach Bethel zu schicken,bittet er zwar auch um „jedeArt gebrauchter Kleidungs-stücke“, aber auch um Cigar-renabschnitte, Korkpfropfen,alte Stanniolkapseln, Papier,Knochen, Altmetall usw.

Die eingehenden Sachspen-den wurden sortiert, repariertund weiter verkauft. Diedamit erzielten Einnahmenflossen in die Arbeit Bethels.Schnell entstanden Lädenzum Verkauf der Sachspen-den. Eine gute Einnahme-quelle war der Verkauf desAlt-Metalls an Großhändleroder der von zerbrochenemGlas und Porzellan an Glas-

per Katalog angeboten. Dader Name Brockensammlungzu sehr nach gebrauchtenDingen klang, tat man dies ab1910 unter der Bezeichnung„Tiberias-Werke“.

Somit kann die Brocken-sammlung als Pionier des Re-und Upcyclings bezeichnetwerden. Deshalb gehörtneben vielfältigen anderenAktivitäten auch ein Upcycling-Markt mit zum Jubiläumspro-gramm, der am 6.September2015 in und um die HistorischeSammlung stattfinden wird.Wer sich schon einmal mitdem Upcycling beschäftigthat, kann gerne mitmachen.

Bärbel BitterHistorische Sammlung

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Das genaue Jubiläumsprogramm

finden Sie unter:

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Mitarbeiter in der Aluminium-

produktion.

Ladenansicht

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Um allen gerecht zu werden,hat die Geschäftsführungeine Anpassung des Entgeltesder ehemaligen proJob/pro-Connect-Beschäftigten vorge-nommen. Folgender Kompro-miss wurde erarbeitet:

Alle WfbM-Beschäftigten ausder Integrationsfirma pro-Job/proConnect, die jetzt eineTätigkeit in proWerk ausüben,werden weiter mit dem Fak-tor 0,045 bzw. 0,05 entlohnt.Wie bei allen übrigenBeschäftigten, wird auch beidiesem Personenkreis absofort eine jährliche Überprü-fung des Entgeltes anhand desgültigen Bewertungsbogensvon proWerk durchgeführt.Solange die so ermittelteSumme das alte Entgelt nichtüberschreitet, bleibt das alteEntgelt bestehen.

Sonderzahlungen bzw. Lei-stungsprämien werden erstdann wieder gezahlt, wenndas Entgelt mit dem Entgelt-faktor von proWerk (0,0202)als Grundlage dient. Zudemist zu beachten, dass Sonder-

zahlungen bzw. Leistungsprä-mien grundsätzlich freiwilligejährliche Zuwendungen sind,auf die kein Anspruchbesteht.

Sollte jemand aufgrund derneuen Bewertung mit demproWerk-Faktor 0,0202 einhöheres Entgelt erzielen alssein bisheriges mit dem Faktor0,045 bzw. 0,05 wird dieseSumme ausgezahlt. EineErhöhung des Entgeltes mitdem Faktor 0,045 bzw. 0,05ist unzulässig.

Für den Fall, dass eine Be schäftigte oder einBeschäftigter die Abteilung,in der das derzeitige Entgeltvereinbart wurde, auf eige-nen Wunsch wechselt, wirdeine Neueinstufung mit demEntgeltfaktor von proWerkvorgenommen und dieseSumme als Entgelt gezahlt.

Erhard KunertGeschäftsführer proWerk /

Betriebe Bethel

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schon manche größere Tee-Party feiern…Abendessenund anschließendes Pro-gramm gab es für alle dannim „Haus Rheinsberg“ undder dem Hotel angeschlosse-nen Sporthalle.

Am Montagmorgen, nachFrühstück und Andacht, warich für den Kurs: „DigitaleWelten“ angemeldet undwar schon stolz, als ichunter fachlicher Anleitungmein Smartphone ins haus-eigene W-LAN eingebuchthatte. Technik, die begei-stert…

Nach der Mittagspause war-teten etliche Kursteilnehmerder „Kremser–Fahrt“ auf diePferdekutschen – und mitetwas Verspätung fuhrenwir mit drei PS durch denwunderschönen Ort undvorbei am RheinsbergerSchloss. Leider hatte sich dasWetter verschlechtert, eswar grau und trist und daher

schildert er seine Eindrücke:

Unter dem Motto –„ Duhast uns gerade nochgefehlt“ – fuhr eine Abord-nung von Werkstatträten indas schöne brandenburgi-sche Rheinsberg. Man trafsich Sonntagvormittag amBielefelder Hauptbahnhofund pünktlich ging es mitdem Zug nach Berlin. Dortangekommen, wurden wirmit dem Bus weiter nachRheinsberg gebracht, wo wirgegen 17:00 Uhr ankamen.

Diesmal waren wir auf ver-schiedene Hotels am Ortverteilt. Ich hatte ein Zimmerim Keramik Hotel. Der Namepasste, weil in dem Gebäudeauch noch eine KeramikManufaktur untergebrachtwar und dort die weltgrößteTeekanne zu besichtigen war– Fassungsvermögen über90 Liter – damit lässt sich

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Themen waren u.a. Interes-senvertretung, selbstbe-stimmte Teilhabe und dieSchaffung einer inklusivenGesellschaft auf Grundlageder UN-Behindertenrechts-konvention. Das vielfältigeKongressprogramm umfassteArbeitsgruppen wie „Stelleinklusive“, „Übergang vonder Arbeit in den Ruhestand“oder „Protest – oder muss ichmir alles gefallen lassen?“und einen „Runden Tisch“zum Thema „Arbeit, wie iches mir wünsche“. Danebengab es auch Angebote wie„Qi Gong“ oder „KreativesGestalten“. Die Beauftragteder Bundesregierung für dieBelange behinderter Men-schen, Verena Bentele, hattedie Schirmherrschaft der Ver-anstaltung übernommen.

Marco Machaczek nimmt inseiner Funktion als Werkstat-trat regelmäßig an denTagungen teil. Für das Journal

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Die größte Teekanne der Welt

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waren die Kutschen mit Ver-deck unterwegs. Auf demRückweg brezelten die großenLKW haarscharf an den Pfer-den vorbei – ein Wunder, dassdiese nicht durchgegangensind. Am Abend war wiederUnterhaltung in der „See-halle“ angesagt, und einZauberer war angeheuert, umdas Publikum zu unterhalten– was ihm auch recht gutgelang.

Der Dienstag lockte beiblauem Himmel und fastangenehmen Temperaturenraus ins Freie – heute ging eszu Fuß zum Schloss, wo fürden Vormittag eine Führunggebucht war und so wandel-ten wir auf den Spuren Fried-richs II. Schon interessant,wie man zu der Zeit so gelebthat, mit viel Prunk und Protz.Nach der Schlossbesichtigungwanderten einige von uns ander Seepromenade zurück.Der See glänzte genau soblau wie der Himmel – dasWetter hätten wir gestern aufder Kremser–Fahrt habenmüssen…

Am Nachmittag gab es nocheinen Kurs im Schlosshotelzum Thema der UN–Behin-derten-Rechts-Konvention,und es wurde fleißig disku-tiert. Am Abend wurde dieSeehalle „gerockt“ – es gabbis zum späten Abend nochMusik und Tanz.

Am Mittwochmorgen wurdedann nach dem Frühstückausgecheckt und das Gepäckim Haus Rheinsberg zwischen-

gelagert. Man traf sich zurAbschlussbesprechung einletztes Mal in der Seehalle.Die Bilder vom „Roten Sofa“,auf dem man etwas zumMotto: „Du hast hier geradenoch gefehlt“, beitragenkonnte, wurden noch gezeigt.Leider war dieses ominöseSofa während des Kongressesimmer wieder woanders zufinden gewesen – so dass wires am Ende gar nicht gefun-den haben – schade…

Dann wurde der Reisesegenerteilt, das Gepäck in diebereitstehenden Busse geladenund nach anderthalb Stunden

waren wir wieder in Berlin.Dort hatten wir noch kurzAufenthalt. Da die Bahn unsmit Streik verschonte, bestie-gen wir den Zug nach Biele-feld, wo wir gegen 17:00Uhr ankamen. Jetzt nochschnell mit moBiel und einemHaufen Gepäck nachHause… c~òáíW=cêÉìÉ=ãáÅÜ=ëÅÜçå~ìÑ=ÇÉå=RK=hçåÖêÉëë=áåoÜÉáåëÄÉêÖÁ

Marco MachaczekWerkstatt am Meierteich

Redaktion Journal

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Mit der Pferdekutsche die Rheinsberger Umgebung entdecken

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Friedrich II. (der Große) verbrachte als Kronprinz die glücklichste Zeit

seines Lebens im Rheinsberger Schloss

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Vom 22.3. – 25.3.15 war der 4. Kongress desBundesverbandes evangelischer Behinderten-hilfe. Er fand in Rheinsberg statt. Rheinsberg isteine kleine Stadt in Brandenburg. Kongress ist einschweres Wort. Das bedeutet, viele Menschenkommen zu einem Thema zusammen.

Das Thema war: „Einmischen! Mitmischen!Selbstmachen! Du hast uns gerade noch gefehlt.“

Es gab viele Arbeitsgruppen. Zum Beispiel Grup-pen mit Bewegung: „Tanzen für alle“. Oder eineGruppe „Ja heißt ja und nein heißt nein“. Da wurde geübt: Ich sage laut JA. Und ich sage,was ich mag. Oder ich sage laut NEIN. Und ichsage, was ich nicht will. Wir bekommen Selbst-Sicherheit, Selbst-Vertrauen und Mut.

Es gab auch eine Gruppe „Selbstbestimmt wohnen“. Es wurden unter-schiedliche Beispiele aus dem Leben vorgestellt.

Eine andere Gruppe war: „Ich gehe meinen eigenen Weg“. Es wurde überWohn-Träume geredet. Wie möchte ich leben? Wo möchte ich leben? Mit wem möchte ich zusammenleben?

Eine Arbeitsgruppe hieß: „Fotogruppe – aus dem Bauch vor die Linse“.Diese Gruppe war einen ganzen Tag lang. Wir sollten Gefühle vor derKamera darstellen. Das war gar nicht so einfach.

Tanja Krüger hat die Gruppe geleitet. Sie ist Theater-Pädagogin. Als Theater-Pädagogin leitet man z.B. Gruppen mit Schauspielern und Laien. Laie ist ein schweres Wort und heißt „Volk“. Also ein Mensch ohne Fach-Kenntnisse.

Tanja Krüger ist auch Schauspielerin. Als Schauspielerin muss man gutGefühle spielen können. Gefühle sind zum Beispiel: Traurigkeit, Fröhlichkeit,

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Die Schauspielerin undTheater-Pädagogin TanjaKrüger

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Sarah Grüter stellt hierdas Gefühl „Wut“ dar

Welches Gefühl zeigen diese Teilnehmer?

Angst oder Ekel. Traurig ist man z.B. wennman einen Freund verloren hat. Fröhlich istman z.B. wenn sein Fußball-Verein gewonnenhat. Angst hat man z.B. alleine im Wald. Ekelhaben manche Menschen vor Spinnen. TanjaKrüger hat uns geholfen, die Gefühle vor derFotokamera zu spielen.

Matthias Cremer hat auch die Gruppe geleitet.Er ist Filmjournalist und Kameramann. Seineeigene Firma heißt „filmanufaktur“. Er hatdie Fotos gemacht.

Der Kongress findet alle 4 Jahre statt. MehrInfos gibt es im Internet unter: www.beb-einmischen.de

Sarah Grüter Werkstatt am Meierteich

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Auch Maraice Schmill freut sich über die neue elektrisch betriebene Automatiktür

Dieser Tage passiert in derWerkstatt Hiram etwasBesonderes. Auf Knopfdruck– wie durch Zauberhand -öffnen sich jetzt die Werk-statttüren. Das war langeanders. Weil auch Beschäf-tigte mit Weglauftendenzenin der Werkstatt arbeiten,blieben die Türen geschlossenund konnten nur von denMitarbeiterinnen und Mitar-beitern mit einem Schlüsselgeöffnet werden.

In den vergangenen Jahrenhaben jedoch immer mehrselbständige Beschäftigte,wie z.B. Alltagshelfer ihrenArbeitsplatz in Hiram gefun-den. Als Zwischenlösungbekamen diese Beschäftigteneinen Werkstattschlüssel. ImAlltag hat sich diese Praxisnicht gut bewährt und warfür alle Beteiligten sehrunbefriedigend.

Die Investition in elektrischbetriebene Automatiktürenermöglicht nun allen Beschäf-tigten, den Fachkräften undallen Besuchern einen freienZutritt. Für die Beschäftigtenmit Weglauftendenzenkonnte auch eine technischeLösung gefunden worden.

Schon nach kurzer Zeit habenwir festgestellt, dass durchden Abbau dieser Barrierenin der Werkstatt Hiram dieArbeitszufriedenheit derBeschäftigten gestiegen ist.Damit sind wir dem Ziel einerBarriere freien und attraktivenWerkstatt nähergekommen.Wohlwissend, dass es nochviele weitere Investitionennotwendig sind um weitereBarrieren in der WerkstattHiram abzubauen, freuen wiruns über diesen ersten Schritt.

Wilhelm RempelAbteilungsleitung

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eÉáâÉ=eKW Die Tür ist klasse.Ich komme in die Werkstattohne lange nach demSchlüssel suchen zu müssen,ich kann einfach auf denKnopf drücken und dieTüren gehen auf. Auch fürFußgänger ist die neue Technik sehr positiv.

e~åå~=oáÅÜíÉêW Die Auto-matiktür gefällt mir gut, ichkomme viel besser in dieWerkstatt als mit demSchlüsselsystem. Ich sitze ja im Rollstuhl.

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eÉáâÉ=eKW Darunter versteheich freien Zugang in dieWerkstatt für jeden. Nie-mand sollte auf einenSchlüssel angewiesen sein,sondern überall freienZugang haben. Gleichzeitigsollen alle Beschäftigtengeschützt sein.

e~åå~=oáÅÜíÉêW Über Barrie-refreiheit habe ich nochnicht nachgedacht, aber fürRollstuhlfahrer sollten alleWege eben sein.

jáÅÜ~Éä=q~ÇáÅW Unter Barrie-refreiheit verstehe ich, dasich überall gut hinkommeund überall gut drankomme.

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Die Fragen stellte:Karin Bormann-Voss

Fachkraft

qÜçã~ë=jçêáÉåW Super,super. Die Tür ist jetztklasse. Man braucht nie-manden fragen, ob er einemaufschließt.

jáÅÜ~Éä=q~ÇáÅW gut. Manstört auch niemanden, nurweil man Rein oder Raus will.

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e~åå~=oáÅÜíÉêW Vorher wares sehr anstrengend die Türmit dem Schlüssel zu öffnen.Manchmal ging die Tür auchschlecht auf.

jáÅÜ~Éä=q~ÇáÅW Vorhermusste man den Schlüssel indas Schloss stecken, denSchlüssel drehen und danndie Tür aufziehen. Mit nureiner funktionstüchtigenHand war das sehr schwer… ich habe eine Halbseiten-lähmung. Man musste dannden Fuß zwischen Tür undAngel stellen damit die Türnicht wieder zuging. Ichhabe oft nach einer besse-ren Lösung gefragt.

qÜçã~ë=jçêáÉåW Das gehtmir ähnlich, ich kann auchnur eine Hand richtig einset-zen. Manchmal hatte ichmeinen Schlüssel vergessen.Das war peinlich und nervig,immer musste man vonjemand den Schlüssel auslei-hen, auch wenn man nurmal zum Rauchen wollte.

eÉáâÉ=eKW Der Weg in dieWerkstatt rein und raus warsehr lästig. Ich empfand esals sehr unangenehmGästen die Türen aufzu-schließen.

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qÜçã~ë=jçêáÉåW Die Schie-betür im Treppenhaus istsehr nervig. Ich habe Angstdavor, mich auf der Stufe zudrehen, das muss ich aber,sonst bekomme ich die Türnicht auf.

jáÅÜ~Éä=q~ÇáÅW Im Gartendie Stolperfallen sollten ent-fernt werden.

e~åå~=oáÅÜíÉêW Ich wünschemir, das die RollstuhlfahrerToilette im Kantinenbereichleichter abzuschließen ist.

eÉáâÉ=eKW Mein großerWunsch ist, das die Gittertüran der Treppe auch ohneSchlüssel geöffnet werdenkann. Gerade wenn etwastransportiert werden muss,kommt man kaum durch dieTür, da man von Innen undAußen schließen muss. DerTreppenabsatzt ist sehrschmal auf dem man vonunten kommend steht, dieTür ist groß und auchmanchmal schwer zu schie-ben.

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lerteam durch einen Sponsorunterstützt. Die Firma SwissEye International spendetehochwertige Sportsonnen-brillen für die Wettkämpfe.Ohne die personelle undfinanzielle Unterstützungaus proWerk wären solcheAktionen nicht realisierbar.

Auch der Sport leistet inunserer Gesellschaft einenwichtigen Beitrag zur Inklusion.

Wendelin NolteBewegungsteam

Jörg SchmidtBildungszentrum Schopf

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Wir, die Trainer WendelinNolte und Jörg Schmidt sindmit der Bilanz mehr alszufrieden:

In den Einzelläufen gewannenAndreas Andres und ArneWegner jeweils Gold überdie 1.000-Meter-Distanz.Andreas Andres holte auchnoch Silber über die 3.000-Meter-Strecke. Gemeinsammit den Teamkollegen StefanCzysch und Bernd Beiken

waren sie auch erfolgreich beider 4x 1.000-Meter-Staffel.Nach einem packenden Ren-nen mit dem Team der Schuleam Möllerstift Bielefeldbelegten sie den 1. Platzund holten die Goldmedaillefür proWerk. Allen Grundzur Freude hatte auch BirgitKönig: sie gewann Bronzeauf der 3.000-Meter-Loipe.

In der Gemeinde Inzell wurdean den Tagen der Wett-kämpfe Inklusion gelebt. DieUnterstützung und Begeiste-rung der Bewohner an denWettkämpfen war riesig. DieAthletinnen und Athletenfühlten sich als willkommeneGäste der Stadt.Erstmalig wurde das Sport-

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v.l.: Jörg Schmidt (Ergotherapeut), Hildegard Unrau, Stefan Czysch, Birgit König, Arne Wegener, Bernd Beiken,Andreas Andres, Wendelin Nolte (Sportlehrer)

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ken statt. Natürlich gibt esauch noch vieles zu verbes-sern. Allerdings möchte sichdas Journal mit einem pro-fessionellen Magazin gar nichtmessen, es soll schließlich einForum bleiben für alle Mitar-beiterinnen und Mitarbeiterund Beschäftigte und derenAngehörige in proWerk. Sohofft das Redaktionsteamauch künftig auf Nachsichtbei ihren Leserinnen undLesern, wenn nicht alle Krite-rien journalistischer Qualitätberücksichtigt sind.

Brigitte DörferRedaktion Journal

tigte, die an journalistischerArbeit interessiert sind undSpaß daran haben. So istjeder, der mitarbeiten möchtewillkommen.

Das Journal hat sich in denletzten Jahren positiv weiter-entwickelt, so das Resümeeunseres Redaktionsteams.Das Titelbild und das Inhalts-verzeichnis sind übersichtlichergestaltet, die Qualität derFotos besser geworden undes findet eine gute Mischungverschiedener Darstellungs-formen zwischen z.B.Bericht, Interview, Beitragund wiederkehrenden Rubri-

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v.l.: Ottokar Baum, Gunnar Kreutner

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Was sind die Regeln des jour-nalistischen Handwerks? Wassind Kriterien für journalistischeQualität? Welche verschiede-nen Darstellungsformen gibtes? Was ist die Kernaussageeines Beitrags? Was zeichneteine gute Überschrift aus?Viele Fragen hatte das Redak-tionsteam des Journals in ihrerSitzung im Februar an GunnarKreutner, der als Fachmanneingeladen war. Er arbeitet alsRedakteur in der Presse +Kommunikation Bethel fürdie Redaktion „Der Ring“.

Bereits vor vier Jahren hatteGunnar Kreutner das Redak-tionsteam mit den Grundlagenjournalistischer Arbeit vertrautgemacht und wertvolle Infor-mationen und Anregungengegeben, um das Journal pro-fessioneller gestalten zu kön-nen. Dazu muss man wissen,dass im Redaktionsteam keineProfis arbeiten. Das Teambesteht aus Mitarbeiterinnenund Mitarbeiter und Beschäf-

v.l.: Alexander Haupt, George Hamsch Claudia Hofer

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backt. (Ihr farbiger Schwie-gersohn ist übrigens Polizistund ihren Enkel nennt dieRassistin nur „das kleineNegerlein“.) Das ist längstnicht mehr nur Fiktion: DieZeitung berichtete voneinem verhafteten Rentner(72) aus Berlin-Mitte, einemehemaligen Konditor, derseine Rente mit illegalemCannabis-Anbau in seinerWohnung aufbesserte. EineNachbarin wird zitiert, dassunter den täglich rund 60Leuten auch junge Gesichterwaren, „die mit BMX-Radkamen und kichernd gin-gen.“ (Also wenn ich da anmeine Oma denke, dieregelmäßig ihre Blumengoss und samstags abendsin die Kirche trippelte, sowar sie wohl schon jenseitsvon Gut und Böse.)

Etliche Rentner von heutevollführen Hobbies wieLadendiebstahl, illegalesMüll-Abladen oder Internet-Kriminalität, Beleidigungund entsprechende Gegen-wehr mit der Schrotflinte(Motto: „Er nannte mich

Die Krankenkassenzeitschriftensind voll davon: Rollatoren undInkontinenzhilfen, Treppen-lifte und Zahnprothesen-reiniger – alles, damit die lieben Altchen noch lange fitund aktiv bleiben können.Und siehe, sie sind es:

„Mit 66 Jahren, da fängt dasLeben an“, schmetterte einstUdo Jürgens, Gott hab ihnselig. Er freute sich auf Motor-rad brausende aufgeweckteAlte. Inzwischen rattern vielenicht mit dem Motorrad aufder Landstraße, sondern mitdem Rollator durch die Fuß-gängerzone oder gar mitdem Elektromobil über dieAutobahn. So geschehen inNord-England: Ein 85-jährigerRentner düste mit seinemelektrischen Fahrgestell Top-Speed (Tempo 20) über dieM1, eine viel befahrene Auto-bahn. Das Foto zeigt, wie ihnein Motorrad-Polizist in einerBaustelle abfängt, um ihnnach Hause zu begleiten.

Ja, die Rentner sind mobil,und anscheinend bestätigtsich das Sprichwort „Je oller,

je doller“. Gemäß dem typi-schen Alterungsprozessunserer Gesellschaft bei rela-tiv guter Gesundheit undsinkenden Renten gehenimmer mehr einer Beschäfti-gung als Räuber Hotzen-plotz nach: Es liegt am feh-lenden Geld, kleinen Rentendurch Arbeitslosigkeit undGeringfügigkeits-Jobs oderweiß-der-Geier-Gefühlen,dass seit 2002 die Tatver-dächtigen jenseits der sechzigum acht Prozent gestiegensind, auf 153.000 pro Jahr.Die Zeitungen berichtengenüsslich von Banken über-fallenden Opa-Banden undDrogen-Omis, die für ihreEnkel im großen Stil Drogenüber die Grenze schmuggeln.Mit einem lachenden undeinem weinenden Augeerzählt der Film „Paulette“von einer französischenRentnerin, die aus Altersar-mut beginnt, sich am Drogen-handel auf der Straße zubeteiligen, weil sie sieht, wiegut das Geschäft läuft. Demfügt sie dann ihre eigeneNote hinzu, indem sie mitder heißen Ware Plätzchen

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wegen Depressionen. (Undich habe immer gedacht,wenn Post verschwindet,entledigen sich ihrer die Post-boten an einem abgelege-nen See. Als ich das meinemPostboten erzählte, meinteer glücklich: „Gute Idee!“...)

Doch auch Rentnerinnensind fleißig und habenmanchmal einen im Tee:Eine 64-jährige (1,53 Pro-mille) aus dem Kreis Stormarnsetzte nach Abfahrt vonihrem Haus ihr Auto in eineGartenhecke am gegenüber-liegenden Grundstück undwollte weiterfahren, wasZeugen verhinderten. Einegar 81-jährige Autofahrerinmit 1,1 Promille stieß in derNacht mit einem Wagen vol-ler junger Leute zusammen.Statt anzuhalten tuckerte siemit ihrer verbeulte Chaiseweiter bis zu sich heim.„Das ist schon ungewöhn-lich“, bemerkte ein Polizei-sprecher resigniert. Hat soein dickes Fell vielleicht auchsein Gutes? Oder war sieschon allerhand gewöhnt?Wir werden es nicht erfahren.

Horchen wir in uns hinein:Von was träumen wir imAlter? Seelenfrieden undgediegene Lektüre? Ach was.Soviel, wie Krimis gelesenund Fernseh-Tatorte geschautwerden, kann es gar nichtanders sein, als dass die un-artigen Alten unsere heimlicheSympathie haben, oder soll-ten es etwa die langweiligenKommissarInnen sein?

Francine Schwertfeger

Wurzelzwerg!“). So ist inSchleswig-Holstein die Quoteder alten Frauen angestiegenbei Warenhaus-Diebstählenund Betrugsdelikten imZusammenhang mit Internet-bestellungen. „In den meistenFällen völlig harmlose liebealte Damen, oft ganz alleinund einsam“, beteuert Prof.Bernd Maelicke, Kriminologean der Leuphana Uni Lüne-burg. Hingegen täten sichdie alten Herren hervordurch Vermögensdelikte undVersicherungsbetrug.

Heißa, sagte sich auch ein74-jähriger, der sich in Nieder-bayern als Konsul aus dem„Fürstentum Lichtenberg“und König von „AshantiGhana“ ausgab, bis eineVerkehrskontrolle seinenangeblichen Diplomatenpasseinzog. Jetzt gibt’s ein Straf-verfahren wegen Urkunden-fälschung und Missbrauchvon Titeln.

Ein Hamburger (61) verstauteunter seiner Jacke 35 kleineReisewecker (Wert 103 Euro)

(hätte gern mal gesehen,wie das aussah), wobei er ineinem Geschäft im BahnhofAltona beobachtet wurde.Ob er morgens schlecht ausdem Bett kam oder was ermit den 35 Weckern sonstso alles vor hatte, berichtetedie Zeitung nicht.

Ein 60-jähriger Rentner zer-stach bei Flensburg mit einem„feinen Gegenstand“wochenlang regelmäßig Rei-fen, wohl recht ziel- undwahllos, wie die Polizeimühsam ermittelte, nach-dem der verstockte Alte („erzeigte sich uneinsichtig“)nur durch am Tatort verlo-rene persönliche Dokumentegefasst werden konnte.

Ein ehemaliger Postbote inNew York muss mit 67 Jah-ren erörtern, warum er biszu 40.000 Briefe unterschla-gen hat, einige schon Jahrealt. Laut Staatsanwaltschafthortete der Mann die Briefebei sich zuhause, in seinemAuto und einem Schließfachbei der Post, angeblich

„Tatverdächtige jenseits der sechzig um acht Prozent gestiegen…“

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Hallo liebe Leserinnen und Leser, ich begrüße euch mit einem Hurra,seit dem 21. Juni ist der Sommer wieder da.

In dieser Jahreszeit füllen sich wieder die Freibäder,schnell sind unterwegs Radler, durch das treten in die Pedalen der Fahrräder.

Im Sommer ist auch Erntezeit der süßen Brombeeren,bei großer Hitze wird man gerne ein Glas mit einem erfrischenden Getränk leeren.

Auf Wiesen und in Wäldern nun die Blumen blühen,vereinzelt sieht man nun die Glühwürmchen glühen.

Gerne gehen nun auch abends junge Pärchen spazieren,am Grill sieht man nun die „Grillmeister“ über das Grillrost und Grillgut regieren.

Es färben sich durch das Sonnen nicht nur die Füße,mit diesen Zeilen ich als Autor des Gedichtes grüße.

Es wünscht der Schreiber für den Sommer viel Spaß,das war s´.

Gerhard ElferichDirektversand

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Sommerzeit

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5 mittelgroße Kohlrabis1 Packung Vollkornzwie-back5-6 Tomaten200 g geraspelten Käse1 Bund Petersilieca. 350 ml Gemüsebrühe Salz und Pfeffer Kräuterquark

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NK Kohlrabis schälen, in ca.2 cm dicke Scheibenschneiden und in Salz-wasser bissfest garen

OK Vollkornzwieback zerbrö-seln, Tomaten würfelnund beides mit demKäse, gehackter Petersilieund der Gemüsebrühevermischen

PK Mit Salz und Pfefferabschmecken

QK Kohlrabi Scheiben auf einmit Backpapier belegtesBackblech legen

RK Zwiebackmasse als Häuf-chen auf die KohlrabiScheiben verteilen

SK Im Backofen bei 180° ca.20 Minuten backen.

Mit Kräuterquark servieren.

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Daliborka VrdoljakWerkstatt am Bullerbach

*_bi^ = _ewegung, brnährung, iernen, ^kzeptieren & Ausgleichen

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Quelle: Ruhrtalklinik, Wickede

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NUKMUKOMNR OVKMNKOMNS Im Trialog – Kooperation mit Angehörigen PG-15-078NUKMUKOMNR OVKMNKOMNS Erfolgreich führen – Trainingsprogramm für Führung und

Management in sozial-diakonischen Organisationen FM-15-027PNKMUKOMNR PNKMUKOMNR Öffentlichkeitsarbeit BK-15-127.2

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MPKMVKOMNR MQKMVKOMNR Rückfallprävention mit Alkoholabhängigen – S.T.A.R. PG-15-054MPKMVKOMNR MQKMVKOMNR Sucht und Traumatisierung – Integrative Behandlungsansätze

in der Suchthilfe PG-15-051MPKMVKOMNR MPKMVKOMNR Befreit, gelöst, entspannt – eine Einführung in die Energetische

Psychotherapie nach Dr. F. Gallo PG-15-047MUKMVKOMNR MVKMVKOMNR „Eine christlich-diakonische Unternehmenskultur“ –

vom leeren Versprechen zur lebendigen Praxis? FM-15-035MUKMVKOMNR MVKMVKOMNR Psychische Störungen bei Menschen mit Epilepsie –

Medizinische und psychosoziale Faktoren PG-15-063MUKMVKOMNR MVKMVKOMNR Werkstatt in Bewegung BT-15-094MUKMVKOMNR NMKMVKOMNR Grundkurs Kinaesthetics PFL-15-107NTKMVKOMNR NUKMVKOMNR In Würde bis zuletzt – was am Ende des Lebens zählt MK-15-085OOKMVKOMNR OPKMVKOMNR Außenarbeitsgruppen führen – eine besondere Herausforderung

BT-15-095OUKMVKOMNR OVKMVKOMNR Zum Umgang mit psychiatrischen Störungsbildern in der

Suchtarbeit (Doppeldiagnosen) PG-15-052OVKMVKOMNR PMKMVKOMNR „Raus aus dem Hamsterrad“ – Achtsam leben und ein gesundes

Selbst- und Zeitmanagement entwickeln GSA-15-132

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^kpmob`em^oqkbo=Informationen zu den oben genannten Seminaren erhalten Sie unter

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[=áåÑçêãáÉêÉå Ausführliche Inhalte zu den Seminaren und sonstige Angebote Bildung & Beratung Bethel

[=~åãÉäÇÉå Online anmelden oder einfach Anmeldeunterlagen runterladen

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MUKMRKNR= OM=rÜê Helmut Eisel & JEM: More than Klezmer (Konzert)

NTKMRKNR NV=rÜê Se Bethels - Unplugged-Konzert

OUKMRKNR OM=rÜê Ulan & Bator: "Irreparabeln" (Kabarett, Theater, Komik)

MQKMSKNR= NV=rÜê 6. Klezmer-Balkan-Musik-Fest

NOKMSKNR= OM=rÜê Uwe Steimle: "Heimatstunde" (Kabarett)

NQKMSKNR= NQ=rÜê Gartenfest Neue Schmiede: Flohmarkt, Musik & Aktionen

NVKMSKNR= OM=rÜê Strömkarlen: Edda Sanger 2015 (Konzert)

MPKMTKNR= NV=rÜê Wanda Thot: Folk-Pop-Songs

NMKMTKNR= NV=rÜê Sister Wolf: Acoustic Stoner-/Bluesrock

NVKMTKNR= NV=rÜê Franqee: Soul Music

PNKMTKNR= NV=rÜê SCHEEL: Songs der 80/90er bis heute

MTKMUKNR= NV=rÜê Chwatzke Trio: Klezmer und Mehr

NRKMUKNR= NV=rÜê Musik auf dem Bethelplatz

ONKMUKNR= OM=rÜê Die Buschtrommel (Politkabarett)

OUKMUKNR= OM=rÜê MaLaGu - Matulla, Latza, Gummersbach (Konzert)

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NNKMVKNR OM=rÜê= Trude träumt von Afrika (Percussionscomedy)

OMKMVKNR= NV=rÜê Kristin Shey (Konzert)

ORKMVKNR= OM=rÜê Pause & Alich: "Früchte des Zorns" (Kabarett)

MOKNMKNR= OM=rÜê Etta Scollo & Susanne Paul (Konzert)

NSKNMKNR= OM=rÜê Old Blind Dogs: Celtic Folk Konzert

h~êíÉåÄÉëíÉääìåÖÉå=ìåíÉê=qÉäKW=MRON=NQQJPMMPI=jçK=Ó=cêK=NRKMM=Äáë=OMKMM=rÜê=Infos zu den Kulturveranstaltungen Tel.: 0521 144-4573 • Nutzen Sie den Online-Ticket-Service auf unserer Internetseite!

łaáëÅç=kìããÉê=TÒW=àÉÇÉå=jáííïçÅÜ=îçå=NV=Äáë=OO=rÜê„Wir tanzen, wenn andere noch geschlossen haben”.Bei uns ist Partystimmung Programm. Gut betreute Disco ingeschütztem Rahmen für alle, die Spaß am Feiern haben.(Nicht in den Schulferien)

£ÑÑåìåÖëòÉáíÉå=`~ѨW=í®ÖäáÅÜ=NRKMM=Ó OQKMM=rÜê=pçååí~Öë=~Ä=NQKMM=rÜê=ˇ=ïïïKåÉìÉJëÅÜãáÉÇÉKÇÉ^åãÉäÇìåÖ=ÉêÑçêÇÉêäáÅÜ=ìåíÉê=MRONJNQQPMMP=

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tçäÑÖ~åÖ=dáÉëÉI verstorben im Alter von 54 Jahren, Bernhard-Mosberg-Werkstatt, Metallverarbeitung

p~ÄáåÉ=dêçå~ìI verstorben im Alter von 49 Jahren, Werkstatt am Quellenhofweg, Vermon 3

_ÉêåÜ~êÇ=gÉÖçÇíâ~I verstorben im Alter von 60 Jahren, Werkstatt am Quellenhofweg, Vermon 3

táäÑêáÉÇ=hçêÄI verstorben im Alter von 61 Jahren, Werkstatt am Bullerbach, Arbeitsbereich 7

räêáâÉ=hΩâÉåëÜ∏åÉêI verstorben im Alter von 57 Jahren, Handweberei

qÜçêëíÉå=i~åÖÉI verstorben im Alter von 33 Jahren, Werkstatt Kracks, Industriemontage M4

hä~ìë=jΩääÉêI verstorben im Alter von 56 Jahren, Werkstatt Basan-Arbeitsbereich 2

cê~åâ=píìâÉI verstorben im Alter von 54 Jahren, Bernhard-Mosberg-Werkstatt, Metallverarbeitung

oçÄÉêí=qÉêíÉäI verstorben im Alter von 41 Jahren, Werkstatt Brokstraße, Kleinmontage undSteuerungsbau

cêáÉÇÜÉäã=têçå~I verstorben im Alter von 61 Jahren, Werkstatt am Meierteich, Komega

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Unsere Kollegin räêáâÉ=hΩâÉåëÜ∏åÉê ist - für uns alle sehr überraschend - am 16. März im Alter von 57 Jahren gestorben.Seit 11 Jahren hat sie in der Handweberei gearbeitet, mit einer Unterbrechung für einen ausgelagerten Arbeitsplatz. Sie hat gewebt und kleine Be-Männchen montiert.Gern erzählte sie von ihrer Katze Lilly, die ihr sehr viel Halt gegeben hat.Wir werden sie vermissen.

Mitarbeiterinnen und BeschäftigteHandweberei Gruppe

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QM=g~ÜêÉ Leo Runge (10.09.), Klaus-Hermann Treptau (01.08.)

PR=g~ÜêÉW Heiner Bröhl (25.08.), Mechthild Bruns (01.07.), Sebahattin Cakir (22.09.), NezahatDemircan (17.07.), Elke Döding (15.09.), Erika Eske (12.08.), Richard Feith (11.08.),Astrid Fohrmann (14.08.), Susanne Heitland (21.07.), Lothar Hirschfelder (15.07.),Ulrike Höwelmann (14.08.), Peter Langhorst (11.08.), Wolfgang Nitz (18.08.), Claudia Reil (01.08.), Lothar Rennemann (01.07.), Helga Sadowski (01.07.), WernerSchiest'l (12.08.), Birgit Teeke (01.08.), Rosemarie Tornow (10.09.), Jörg Vogt(15.09.), Ulrike Wasmuth (01.07.)

PM=g~ÜêÉW Uwe Baumann (01.07.), Petra Becker (01.08.), Karsten Engler (01.08.), Ulrich Foth(05.08.), Bernd Gierhake (02.08.), Wolf-Dieter Glandien (12.08.), Regina Henn-Stief(01.07.), Alexander Kern (01.08.), Marion Köhler (16.07.), Andreas-Walter Koske(16.09.), Peter Külker (01.08.), Ulrike Leßmann (01.07.), Volker Lindner (01.09.), Gundula Mueller-Cleve (01.08.), Gert Preissner (17.07.), Ulrich Rißmann (01.08.),Marianne Sanders (01.08.), Frank Schmidt (08.07.), Eckhard Spiwoks (15.07.), Uwe Stüwe (03.07.)

OR=g~ÜêÉW Bernd Beicken (13.08.), Peter Bergmann (30.07.), Regine Buddeberg (01.08.), MareikeBüker (03.09.), Jutta Ehlers (02.07.), Torsten Feyand (03.09.), Ingo Gehring (01.08.),Peter Grosse (01.07.), Jeanette Hanke (10.09.), Viktor Hermann (02.07.), Ute Knebel(03.09.), Heiko Lange (03.09.), Andrea Lipski-Sariaydin (01.09.), Waltraud Lössl(13.08.), Mile Mandusic (17.09.), Klaus Neumann (20.08.), Maik Plich (30.07.), KerstinRaimann (01.09.), Jörg Redepenning (30.07.), Klaudia Ringstmeyer (03.09.), Jan-PeterRitterhoff (06.08.), Petra Sadra (01.08.), Dagmar Sadrina (04.09.), Gabriele Anna Sanne(01.08.), Barbara Sautmann-Merschel (01.08.), Bernd Schenk (01.07.), Kerstin Senf(01.08.), Lydia Zielke (16.07.), Christiane Zinn (01.08.)

OM=g~ÜêÉW Andreas Andreew (29.08.), Hatice Dogan (07.08.), Agnes Drozdowski (18.09.), Viktor Fröse (21.08.), Nadine Hagemann (23.08.), Birthe Heger (28.08.), MuhamedIbraim (21.08.), Marc Kastigen (28.08.), Adel Khella (01.08.), Maik Kröger (28.08.),Juergen Moeller (01.07.), Katharina Pauls (07.08.), Björn-Patrick Reisch (29.09.), Elisabeth Trommer (06.09.), Marco Vohmann (01.09.), Markus Wein (28.08.), Markus Wernicke (20.09.)

NR=g~ÜêÉW Zülfükar Altun (01.08.), Dirk Berndt (14.08.), Fabian Bock (01.09.), Hanna Brummel(01.09.), Marc Butterwegge (01.09.), Sofia Charchanti (23.08.), Katrin Chylinski(01.09.), Waldemar Damsen (07.07.), Mükrem Dzemaili (14.08.), Manfred Erdmann(03.07.), Christian Ernst (01.08.), Friederike Gerdes von Knebel (01.08.), HeinrichFriedrich Goldbeck (11.07.), Marion Greisert (01.08.), Rita Hoffmann (01.09.), Cordelia Jahn (14.08.), Stephan Kaufmann (14.08.), Michaela Keine (01.07.), YildizKelesoglu (22.08.), Jens Kirschbaum (21.08.), Ivan Klassen (14.08.), Stefan Klocke(20.07.), Eduard Kühne (07.08.), Walter Kusche (08.08.), Bettina Marrek (06.09.),Lebrecht Martmann (24.07.), Erwin Meglin (14.08.), Oliver Möcking (01.07.), Arne

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Munzert (16.08.), Christof Otte (07.09.), Jens Ottofülling (21.08.), Eduard Peters(01.09.), Marina Peters (01.07.), Herbert-Karl Pohl (21.08.), Stefanie Rudel (21.08.),Michael Sabisch (01.07.), Ilona Schwarz (01.09.), Hüriye Sever (14.08.), Andreas-Ulrich Sommerfeldt (18.07.), Kornelia Spalek (14.08.), Viviane Ulrich (01.08.), AnnaWagner (01.09.), Marc Wehmhöner (03.08.), Thorben Wiechert (01.07.), UlrichWilmsmann (16.09.), Thomas Wirz (29.08.), Nigel Woodcraft (21.08.), Marcel Wöst-hoff (14.08.)

NM=g~ÜêÉW Aysegül Akbay (01.09.), Nursen Altin (01.09.), Klaus Beckmann (07.07.), MiriamBierstedt (03.07.), Ralf Boge (22.07.), Ina Bosch (25.07.), Veronika Boutinoulis(11.07.), Elena Enns (08.08.), Richard Frondel (12.09.), Alexander Haupt (01.09.), Hildegard Höing (01.09.), Ivica Horvat (01.09.), Cemile Karasu (01.09.), Ersin Kirkgöz(01.09.), Sebastian Kirsten (01.09.), Swetlana Klassen (01.09.), Alexander Klassen(01.09.), Helga Kornberg (06.07.), Lena Krämer (01.08.), Ralf Krippendorf (08.08.),Lutz Werner Kroll (05.09.), Karolin Künsebeck (01.09.), Mazlum Kürklü (15.08.),Moritz Langenfeld (15.08.), Sven Lippeke (19.09.), Martin Otte (01.09.), KonradPaduch (01.09.), Jochen Pape (09.09.), Richard Piutti (26.09.), David Plesse (01.09.),Carolin Quentmeier (01.09.), Anna Rehberg (01.09.), Olaf Rommel (01.09.), SilkeSchaub (01.08.), Ann-Katrin Schlüpmann (01.09.), Rene Schmidt (22.08.), OlgaSchulz (01.09.), Thomas Schwede (01.07.), Urthe Stellbogen (01.08.), MareikeStrauch (01.09.), Julia Stuckhard (01.09.), Bernd Sussiek (01.08.), Dietmar Teich(11.07.), Benjamin Thom (19.09.), David Tscherepas (15.08.), Christian Waterkotte(15.09.), Gerald Werner (15.09.), Heike Wiegand (15.08.), Naomi Wöhler (01.09.)