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Coenzym Q10 So wichtig für unseren Körper von Dr. Lydia Polwin-Plass

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Coenzym Q10 So wichtig für unseren Körpervon Dr. Lydia Polwin-Plass

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as Coenzym Q10 ist eine organische Verbindung, ein fettlösliches körper-

eigenes Molekül. Auch unter den NamenUbichinon-10 oder UQ10 ist das Vita-minoid bekannt und vollkommen geruch-und geschmacklos. In seiner Struktur istdas gelb-orange, kristalline Pulver denVitaminen K und E ähnlich.

Entdeckt wurde Q10 1957 von Fred L.Crane an der Universität Wisconsin. Ihmgelang es Q10 aus Rinderherzen zu iso-lieren. Ein Jahr später erforschte der ame-rikanische Biochemiker Karl AugustFolkers die chemische Struktur des Moleküls. Die ersten Erkenntnisse überdie Aufgabe von Q10 im menschlichenKörper erlangte erst 10 Jahre später derbritische Wissenschaftler Peter D. Mit-chell. Ihm wurde 1978 für seine wichtige Entdeckung der Nobelpreis für Chemieverliehen. Coenzym Q10 ist äußerstempfindlich und kann durch Licht undHitze zerstört werden.

Eigenschaften, Funktion und Aufgabevon Q10 für unseren KörperAls Biokatalysator spielt Q10 eine wich-tige Rolle für Energiebereitstellung- undtransfer. Als Carriermolekül in der mito-chondrialen Atmungskette befindet essich, wie bereits der Name Ubichinonverrät (ubique = überall), in beinahe allunseren Körperzellen. In den Mitochon-drien wird der eingeatmete Sauerstoff

verarbeitet und aus Nahrung Energie ge-wonnen. Den höchsten Energiebedarf inunserem Körper haben die Organe Herz,Lunge und Leber. Deshalb findet sich inihnen auch die höchste Q10-Konzentra-tion. Aufgrund seiner extrazellulär oxida-tiven und antioxidativen Wirkungenfängt Q10 schädliche Sauerstoffverbin-dungen ab und wirkt ähnlich wie das Vi-tamin E als wichtiges mitochondrialesAntioxidans.

Q10 ist also nicht nur für die Energiever-sorgung enorm wichtig, auch für unsereZellgesundheit, Vitalität und Leistungs-fähigkeit hat es eine ganz große Bedeu-tung.Sie sehen, ohne Coenzym Q10 läuft inunserem Körper gar nichts.

Q10 in Körper und NahrungWir produzieren Q10 in unserem eigenenKörper, nehmen es aber auch über be-stimmte Nahrungsmittel auf. Der Körperselbst kann das Vitaminoid aus den Ami-nosäuren Phenylalanin und Tyrosin sowieaus pflanzlicher Mevalonsäure herstellen.Zudem können Darmbakterien Q10 er-zeugen und über die Blutbahn in den

COENZYM Q10 – EIN WICHTIGER BESTANDTEIL UNSERES KÖRPERS

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Für unser Immunsystem und die Versorgung

unserer Zellen mit Energie ist es unentbehrlich.

Es stärkt unsere Nerven, unser Herz und die an-

deren Organe, verzögert den Alterungsprozess

der Haut und kann sogar die Fettverbrennung

steigern. Ohne das wichtige Coenzym Q10

läuft in unserem Körper wirklich gar nichts.

Coenzym Q10 – ein wahres Allround-Talent.

von Dr. Lydia Polwin-Plass

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Körper leiten. Für die Q10-Herstellungbenötigt unser Körper eine Vielzahl an Vitaminen, Mineralstoffen und Spuren-elementen. Unter anderem braucht er fürdie Q10-Eigensynthese die Vitamine derB-Gruppe, wie Niacin (Vitamin B3), Pan-tothensäure (Vitamin B5), Pyridoxin (Vi-tamin B6), Folsäure (Vitamin B9) undCobalamin (Vitamin B12).Ein Vitaminmangel kann folglich auch zueinem Q10 Mangel führen.

Auch bei bestimmten Krankheiten wieDiabetes mellitus, Myopathien, chroni-schem Stress, neurodegenerativen Er-krankungen, Herz- und Tumorerkran-kungen, durch Strahlen- oder Nikotinbe-lastung, erhöhte UV-Einstrahlung und imAlterungsprozess kann die Q10-Konzen-tration in Organen, Geweben, Haut undBlut abnehmen.

Mit der Nahrung werden ungefähr 5 bis10 Milligramm Q10 aufgenommen. Tie-rische Lebensmittel enthalten die höchs-ten Mengen an Q10, vor allem fettreicheFischsorten, Geflügel, Leber und andere

Fleischsorten sowie Ei und Butter. Aberauch in pflanzlichen Lebensmitteln istQ10 zu finden, allerdings in geringerenDosen. Enthalten ist Q10 besonders inPflanzenölen wie Soja-, Raps- und Sesamöl, in Hülsenfrüchten, Zwiebeln,Kartoffeln, Soja, Mais, Sonnenblumen-kernen, Kohl, Spinat, Kohlsprossen (inDeuschland Rosenkohl genannt), Brok-koli, Pistazien und Nüssen.

Im Alter nimmt der Q10-Gehalt inunserem Körper abDie Q10-Herstellung im Körper nimmtmit zunehmendem Alter ab. Auch an denfür die Eigensynthese nötigen Vitaminenmangelt es älteren Menschen häufig.Neben den Muskeln sind auch die Leber,das Herz und andere Organe von einemQ10 Mangel betroffen.

Für die Abnahme der Q10-Konzentrationim Körper während des Alterungsprozes-ses werden mehrere Faktoren verant-wortlich gemacht. Neben einer mangel-haften Aufnahme von Q10 durch Nah-rungsmittel und einer daraus resultieren-

den ungenügenden Versorgung mit denUbichinonvorstufen wie etwa B-Vita-mine, nimmt auch die körpereigene Fähigkeit zur Synthese und die Mito-chondrienmasse ab. Auch ein erhöhterVerbrauch durch oxidativen Stress, freieRadikale und nicht mehr so gut funktio-nierende Stoffwechselprozesse werdenals Teilursache gewertet.Durch den Mangel an den Vitaminen derB-Gruppe, Vitamin E und Folsäurekommt es bei älteren Menschen häufigneben einer Verminderung der körperei-genen Q10-Synthese zu einem erhöhtenHomocysteinspiegel (Hyperhomocystei-nämie). Dies kann zu einer intrazellulärenAnreicherung von schädlichen Sauer-stoffradikalen und zu Plaquebildung anArterieninnenwänden, Arteriosklerose,Blutgerinnseln, Thrombosen und Organ-schäden führen.

Aus medizinischer Sicht

Q10 – effektiv in der Behandlungvon HerzerkrankungenWie im vorigen Kapitel erwähnt, nehmenmit zunehmendem Alter die Q10 Wertein Lunge, Milz, Leber, Nieren, Bauchspei-cheldrüse und vor allem in unserem Her-zen deutlich ab. So finden sich etwa imHerzen eines 80-jährigen Menschen imVergleich zu einem 20-Jährigen nur nochetwa 60 Prozent des ursprünglichenQ10-Gehaltes. Bereits 40-Jährige weisen

etwa 30 Prozent weniger Q10 im Herz-muskel auf. Durch einen Q10-Rückgangvon 25 Prozent kommt es vermehrt zuFunktionsstörungen – ein Defizit vonüber 75 Prozent kann bereits zu lebens-gefährlichen Komplikationen führen.Darüberhinaus beeinträchtigen äußereFaktoren wie falsche Ernährung, Alkohol,Medikamente oder Nikotinsucht dieQ10-Produktion zusätzlich negativ. Dieskann unter anderem zu Bluthochdruck,Arterienverkalkung, Herzmuskelstörun-gen oder Herzschwäche (Herzinsuffi-zienz) führen.

In der Therapie von Herzerkrankungenkonnten durch die Gabe von hochdosier-tem Q10 positive Effekte erzielt werden.Bei der Behandlung von Patienten mitHerzinsuffizienz gelang es 2013 For-schern aus Kopenhagen die Sterberateder Probanden durch die Zuführung vonQ10 beinahe zu halbieren.

Aus diesem Grund stellen sich Wissen-schaftler heute die Frage, ob mit einerkontrollierten Gabe von Q10 in fortge-schrittenem Alter der Altersprozessesaufgehalten und Herz-Kreislauf-Erkran-kungen vermieden werden könnten. Erste Studien lassen zudem vermuten,dass Q10 auch zur Senkung des Blut-hochdrucks beiträgt und auch zur Vor-beugung von Migräne eingesetzt werdenkönnte.

Tierische Lebensmittel enthalten die höchsten Mengen an Q10, vor allemfetter Fisch und Fleisch.

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In Japan wird Q10 seit den 70er Jahrenzur Behandlung koronarer (die Herz-kranzgefäße betreffende) Herzerkran-kungen eingesetzt und ist für derenBehandlung zugelassen. In Deutschlandhingegen ist Q10 als sogenanntes Nutra-zeutikum oder Nahrungs(ergänzungs)-mittel klassifiziert und nur als Solcheszum Verkauf zugelassen. Anbieter dürfensomit nicht mit einem medizinischenWirksamkeitsanspruch werben sondernlediglich mit gesundheitsfördernden Eigenschaften.

Q10 während einer Behandlungmit StatinenErhöhte Cholesterinwerte sind in unsererWohlstandsgesellschaft weit verbreitet.

Nicht immer jedoch ist unsere fettreicheErnährung daran schuld – häufig sind dieschlechten Blutwerte auch auf Fettstoff-wechselstörungen zurückzuführen. Starkerhöhtes Cholesterin und Fettstoffwech-selstörungen werden meist mit Statinenbehandelt. Diese wirken zwar choleste-rinsenkend, hemmen aber auch die kör-pereigene Q10-Bildung und führen so zueiner Abnahme der Q10-Konzentrationin den Zellen. Genauer werden bei derMedikation mit Statinen durch die Hem-mung der HMG-CoA-Reduktase dieAusgangsstoffe für die Biosynthese vonQ10 verringert. Dies kann einen Rück-gang der Plasmawerte und Muskel-schmerzen zur Folge haben.

Einige Studien zeigten erschreckende Er-gebnisse. Eine Q10 Abnahme um bis zu50 Prozent während einer Statin-Thera-pie konnte nachgewiesen werden. DieQ10 Einnahme über Nahrungsergän-zungsmittel während einer Cholesterin-Therapie durch Statine ist also eineernsthafte Überlegung wert, sollte jedochzuvor mit dem behandelnden Arzt be-sprochen werden. In der Ernährung empfiehlt es sich fürden vermehrten Coenzym Q10-Bedarfauf eine ausreichende Versorgung mitLeber, fettem Fisch, Nüssen oder Hülsen-früchten zu achten.Zudem wirkt eine basische Ernährungmit viel Gemüse und Obst und nur wenig

Getreideprodukten behandlungsunter-stützend. Durch den Ausgleich des Q10 Defizitslassen sich die Nebenwirkungen der CSE-Hemmer deutlich reduzieren.

Studie:Eine im Fachmagazin „Nutritionand Metabolism“ veröffentlichteStudie, führte zu folgenden Ergeb-nissen: Antioxidantien wie Q10, Vi-tamin E, Vitamin C und Seleniumkonnten Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Blut-hochdruck, hohem Blutzucker,mangelnde Gefäßelastizität undschlechte Cholesterin-Werte ver-bessern.

Studie: Im Zeitraum zwischen 1. April 2010und 31. Oktober 2015 nahmen 135Patienten mit Fettstoffwechsel-störungen, davon 58 Frauen und 77 Männer im Alter von 37 bis 87Jahren an einer Studie teil. Alle Teil-nehmer nahmen täglich 20 bis 40mg Simvastatin ein und wurden zu-sätzlich mit einer Tagesdosis von100 mg Coenzym Q10 behandelt. Alle Patienten litten vor Q10 Ein-nahme an Muskel- und Gelenk-schmerzen. Nach einer Q10 Einnahme vonmindestens sechs Wochen gaben74 Patienten an, dass ihre Be-schwerden vollständig abgeklungenwaren. 42 Personen berichtetenüber eine klare Verbesserung undlediglich 19 Patienten konntenkeine Besserung feststellen. Jedochhandelte es sich bei diesen 19 umArthrosepatienten. Es ist also na-heliegend, dass deren Beschwerdenvorrangig auf deren Arthrose zu-rückzuführen waren.

Q10 zur Energieversorgung undals AntioxidansIn unseren Körperzellen befinden sich diesogenannten Mitochondrien. Sie werdenin der Literatur zurecht gerne als kleineEnergie-Kraftwerke bezeichnet. In ihnenwird die Energie, die wir über die Nahrung zu uns nehmen, zusammen mitSauerstoff und Wasser in Zell-Energie(ATP) umgewandelt. An der sogenannten Atmungskette sindEnzyme und Vitalstoffen wie Q10 betei-ligt. Ein Coenzym ist jedoch selbst keinechtes Enzym sondern eine wichtige Un-terstützung der eigentlichen Enzyme. Esist von größter Bedeutung für die Ener-gieversorgung unseres Körpers und dieEntgiftung unserer Zellen.Wenn der Körper nicht genug Q10 zurVerfügung hat, kann er nicht genug ATP-Energie erzeugen. Wie bei Stress bildetder Körper bei Q10 Mangel vermehrtfreie Radikale, die den Zellen schadenindem sie Proteine, Membrane und an-dere Bestandteile der Zellen angreifenund zerstören. Sie tragen unter anderem

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auch zur Beschleunigung der Zellalterungbei und rufen zur Abwehr Antioxidantienwie Q10, Glutathion, Vitamin C oder Vitamin E auf den Plan. Vor allem mit zunehmendem Alter wer-den die in all unseren Zellen enthaltenenEntgiftungssysteme schwächer und kön-nen im Kampf gegen freie Radikale nichtmehr bestehen.Freie Radikale sind aggressiv und zer-störerisch. Wenn sie auf Eiweißstoffetreffen, werden sie in ihrer Struktur um-gewandelt und können ihre biologischenFunktionen nicht mehr erfüllen. Sind zuwenig Radikalfänger wie Q10 vorhanden,können die Zellen nicht mehr effektiventgiftet werden und Zellschäden ent-stehen. Zudem kommt es zu vorzeitigerZellalterung.Antioxidantien wie Q10 sorgen für einnatürliches Gleichgewicht im Körper undverzögern den Alterungsprozess. Q10 istsomit unerlässlich für unsere Zellgesund-heit.

Coenzym Q10 für gesunde HautQ10 ist ein wichtiges endogenes Antio-xidans. Es wirkt der Oxidation von Pro-teinen, Lipiden und DNA entgegen undstabilisiert die Zellmembran.Mit zunehmendem Alter lässt die körper-eigene Q10 Produktion nach. Dadurchsteigt der Anteil an freien Radikalen imKörper und unseren Zellen an. Diese be-

schleunigen unter anderem die Alterungunserer Hautzellen. Eine angemesseneQ10 Versorgung über die Nahrung oderNahrungsergänzungsmittel kann dazubeitragen die beschleunigte Hautalterungaufzuhalten.

Q10 für starke NervenNicht immer sind unsere Nerven starkwie Drahtseile. Oft gleichen sie in ihrerStabilität zarter Spinnenseide und dro-hen jeden Moment zu reißen.Ein unausgewogenes Nervenkostüm istoft eng mit einer Störung der Energie-versorgung und der Funktion der Mito-chondrien verbunden. Q10 kann dieZell-Aktivität verbessern und so zu nerv-lichem und körperlichem Gleichgewichtbeitragen.

Q10 als Unterstützung für Parkinson-PatientenParkinson ist eine schreckliche Krankheit.Sie erschwert den Betroffenen das Lebenenorm und macht es in fortgeschrittenemStadium oft unmöglich den Alltag ohnefremde Hilfe zu bewältigen. Die For-schung ist sehr bemüht gegen Nerven-systemserkrankungen wie Parkinsongeeignete Medikamente zur Linderungder Beschwerden und Symptome zu fin-den. Es konnte bisher zwar kein wirksa-mes Heilmittel gefunden werden, Mittelzur Linderung der Beschwerden, wie etwadas in Cannabis enthaltene THC, werdenvon manchen Wissenschaftlern und Ärzten jedoch bereits empfohlen. In einer wissenschaftlichen Studie zeigtesich, dass bei Patienten im frühen Krank-heitsstadium das Fortschreiten der Par-kinson-Krankheit durch Q10 verlangsamtwerden konnte. Im Versuch wurden ein-zelnen Patientengruppen unterschiedli-che Dosen Q10 über einen Zeitraum von16 Monaten verabreicht. Die Probandenmit der höchsten Tagesdosis von 1,2 gQ10 verzeichneten eine deutliche Ver-besserung ihrer Beschwerden. Jedochführten auch geringere Mengen bei allenTestpersonen zu einer Verbesserung ihresGesamtzustandes. Eine andere Studieaus dem Jahr 2014 kam jedoch zu einemgegenteiligen Ergebnis. Es bleibt zu hof-fen, dass weitere Untersuchungen baldzu überzeugenden Erkenntnissen führen.

Q10 gegen Entzündungen undfür ein starkes ImmunsystemEs wird angenommen, dass Q10 die Ausschüttung von NF-kappaB reguliert. NF-kappaB gilt als verantwortlich für dieAktivierung von Entzündungsprozessen.Durch seine entzündungshemmenden Eigenschaften und die Aktivierung unse-rer natürlichen Verteidigungszellen un-terstützt, kann Q10 zusammen mitVitamin E einen wertvollen Beitrag beider Abwehr von Viren und Bakterien leis-ten. Wissenschaftler vermuten deshalb,dass Q10 auch im Kampf gegen Infekti-onskrankheiten und AIDS eine nützliche Unterstützung sein könnte.

Einer Studie zufolge könnte die Ausprä-gung einer AIDS-Erkrankung mit einemQ10-Mangel zusammenhängen. Im An-fangsstadium der Erkrankung konntennämlich einige Patienten ihre Symptomemit Hilfe von Q10 abmildern.

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Q10 im Kampf gegen KrebsAuch gegen Krebs wurde noch immerkein Allheilmittel gefunden. Und die gän-gigen Chemotherapien und deren Ne-benwirkungen stellen eine extremeBelastung für die Betroffenen dar. Seit den 60er Jahren wurden jedoch inmehreren Untersuchungen reduzierteSerum-Konzentrationen von Q10 bei di-versen Tumorerkrankungen festgestellt.Unter anderem bei Brust-, Lungen-,Prostata- und Darmkrebs. Dies führte zueinem vermehrten Interesse an Q10 fürdie Krebs-Behandlung beziehungsweisePrävention.Zudem stellt sich aufgrund einiger Studi-energebnisse die Frage, ob Q10 währendChemotherapien die Nebenwirkungender verabreichten Medikamente vermin-dern und deren Verträglichkeit verbessernkönnte. Studien am Tiermodell zeigten schüt-zende Effekte von Q10 gegenüber Kar-dio(Herz)toxizität, Nephro(Nieren)toxi-zität und Neuro(Nerven)toxizität, die alsNebenwirkungen von Anthrazyklin oderCisplatin ausgelöst werden. Bei Anthra-zyklin handelt es sich um aus Streptomy-

ces-Arten isolierte Antibiotika, welche inder Chemotherapie als Zytostatika ein-gesetzt werden. Cisplatin ist ein Zytosta-tikum zur Hemmung des Zellwachstumsbeziehungsweise der Zellteilung.

Bei fünf kontrollierten Studien mit Patienten mit verschiedenen malignenhämatologischen Systemerkrankungenoder soliden Tumoren wurde Q10 in Dosierungen von 90-240 mg täglich be-gleitend zu anthrazyklinhaltigen Chemo-therapien verabreicht. Bei drei Studienkam es zu positiven Effekten auf dieMesswerte der Herzfunktion. Um eineWirksamkeit gegen Krebs überzeugendnachweisen zu können, sind jedoch nochweiterführende Studien nötig.

Hautkrebs (Melanom)Aus einer prospektiven Studie an Mela-nompatienten gehen Vermutungen füreine Minderung des Rezidivrisikos (Rück-fallsquote) und kardioprotektive (herz-schützende) Effekte bei anthrazyklin-haltigen Chemotherapien hervor. In derGruppe, die mit Q10-behandelt wurde,traten Rezidive nach 5-Jahren bedeutend

seltener auf, als in der anderen Gruppe.Eine andere Studie bei Melanompatien-ten untersuchte die Effekte von Q10 aufdie unerwünschten Nebenwirkungen vonInterferon. Die Q10 Behandlungsgruppezeigte nur selten oder wenn, dann nurleichtgradige unerwünschte Nebenwir-kungen, wie Erschöpfung oder Schwäche,im Gegensatz zur Vergleichsgruppe ohneQ10 Einnahme.

Brustkrebs (Mammakarzinom)Die Ergebnisse einer kontrollierten Studiesprechen für eine Minderung von Müdig-keitserscheinungen und einer Steigerungder Lebensqualität bei Brustkrebspatien-tinnen.Eine andere prospektive Studie weist aufeine Reduktion unerwünschter Neben-wirkungen einer Interferon-Therapie undgeringere Serum-Zytokinspiegel beiMammakarzinom-Patienten hin. DieProbanden zeigten auch bedeutend we-niger Erschöpfungserscheinungen oderkörperliche Schwäche als die Vergleichs-gruppe.Auch hier steht die Forschung erst amAnfang. Weitere Studien und Erfah-rungsberichte von Brustkrebspatientin-nen sind daher von größter Bedeutung.

LeberkrebsIn einem Tiermodell zu Leberzellkrebs ge-lang es durch eine Q10 Gabe die Konzen-tration antioxidativer Enzyme zu stabi-

Eine Studie zeigt die Reduktion unerwünschter Nebenwirkungen einer

Interferon-Therapie und bedeutend weniger Erschöpfungserscheinungen oder körperliche Schwäche bei Q10-Einnahme.

lisieren. Zudem senkte sich der TNF-alpha Spiegel, der als Tumornekrosefak-tor und Auslöser für rheumatischeEntzündungsprozesse gilt.

Alle Ergebnisse der erwähnten Studien anKrebspatienten sind jedoch angesichtsder Schwere der Erkrankungen mit Vor-sicht zu betrachten. Denn manche klini-schen Studien wiesen methodischeMängel auf oder die Ergebnisse epide-miologischer Studien waren nicht ein-heitlich. Deshalb gilt es zu hoffen, dass innaher Zukunft mehr in repräsentativeUntersuchungen investiert wird, um anüberzeugende Ergebnisse zu gelangen.

Q10 für Muskeln und EnergieDas von den Mitochondrien produzierteATP treibt, als Energieüberträger in Kör-per und Zellen, unsere Muskeln an. Studien zeigten, dass Q10 bei gesundenMännern mittleren Alters die Leistungs-fähigkeit der Muskeln stärkt und Er-schöpfungserscheinungen nach körper-licher Belastung mindert. Menschen, die unter der chronischen Er-krankung Fibromyalgie leiden, habendurchschnittlich 40 Prozent weniger Q10in ihren Zellmembranen als gesundeMenschen. Bei ihnen ist vor allem dieMuskulatur betroffen und ständigeSchmerzen machen den Alltag oft zur

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Hölle. Durch eine kontrollierte Q10-Gabekonnten bei Fibromyalgie-Patienten Leis-tungssteigerungen beobachtet und dieSymptome der Erkrankung bei 64 Pro-zent der Testpersonen verbessert werden.Es wird vermutet, dass eine Q10-Gabe,eine mitochondriale Dysfunktion aus-gleicht, die durch starke körperliche Belastung oder schwere chronische Er-krankungen ausgelöst wird. Zudem solles, wie bereits erwähnt, einen positivenEinfluss auf das Fatigue-Syndrom aus-üben.

Q10 fördert die Fett-verbrennungDas sogenannte weiße Fettgewebe spei-chert überschüssiges Fett, während dasbraune für die Anpassung unseres Kör-pers an die Außentemperaturen zustän-dig ist. Es ist von Nerven und Blutgefäßendurchzogen und enthält eine Vielzahl an

Mitochondrien. Schon bei einer Auf-nahme von 90 mg täglich soll Q10 unsereFettverbrennung ankurbeln. Dafür sinddie sogenannten UCPs (uncoupling pro-teins / entkoppelnde Proteine) aus dembraunen Fettgewebe verantwortlich. Siekoppeln die Zell-Energieversorgung abund sorgen im Gegensatz zur Zell-Ener-gieproduktion dafür, dass 100 Prozentder durch die Nahrung aufgenommenenKalorien in Wärme umgewandelt werdenkönnen. Einer Studie zufolge kann Q10diese Proteine aktivieren und so die Fett-verbrennung unterstützen.

Da Q10 sowohl als Energielieferant alsauch als Antioxidans fungiert und zudemeine mögliche mitochondriale Dysfunk-tion ausgleicht, kann es auch für Sportlerund Menschen mit erhöhtem Energiebe-darf von großem Nutzen sein.

Herstellungsmöglichkeitenvon Coenzym Q10

Für die Herstellung von Q10 werden dreiverschiedene Verfahren eingesetzt. DieFermentation von Hefen, die Fermenta-tion von Bakterien und die chemischeSynthese.Beim Hefefermentationsverfahren ent-steht Q10, das vollkommen identisch mitdem natürlich in Fleisch, Fisch oder Ge-müse enthaltenen Coenzym ist.

Zudem wurde in einer doppelblinden,randomisierten, placebokontrolliertenStudie nachgewiesen, dass Q10, das inHefefermentation hergestellt wurde, inDosierungen bis 900 Milligramm pro Tagvöllig unschädlich und gut verträglich sei.

Das durch chemische Synthese herge-stellte Q10 enthält hingegen das soge-nannte cis-Isomer, eine im natürlichenQ10 nicht vorhandene Molekularstruk-tur. Über dessen Sicherheit und Wirk-samkeit wurden bisher keine aus-sagekräftigen Studien durchgeführt,somit gibt es noch zu wenige brauchbareErkenntnisse.

Achten Sie beim Kauf immer auf Premium Qualität!

Wie bei allen am Markt erhältlichenNahrungsergänzungsmitteln gibt es auchhier große Qualitätsunterschiede. Siesollten daher beim Kauf auf folgende Kri-terien achten:• Es sollten nur Reinsubstanzen beziehungsweise reine Wirkstoffe enthalten sein.• Achten Sie auf eine optimale Biover- fügbarkeit und Verträglichkeit.• Bei hochwertigen Kapseln sind weder Gluten, Laktose, Weizen, Soja, Zucker, Süßstoffe noch Milchbe- standteile, Ei, Hefe oder Konservie- rungsstoffe enthalten.

• Die Kapselhülle sollte rein pflanzlich, frei von Bindemitteln, Füll-, Farb-, Duft- und Überzugsstoffen sein.• Die Kapseln sollten zudem ohne Gen- technik und mittels Extraktionsver- fahren hergestellt sein.

Darreichungsformen und Einnahmeempfehlungen

Q10 wird als Bestandteil von kosmeti-schen Cremes und allem voran als belieb-tes Nahrungsergänzungsmittel in Kapsel-form angeboten – zum Teil in Kombina-tion mit Vitaminen, Mineralstoffen undPflanzenextrakten.

Über die Nahrung nimmt der Menschtäglich ungefähr 3 bis 5 Milligramm Q10zu sich. Dies kann in einigen Situationenund Lebenslagen nicht ausreichend sein.Um einen Mangel zu vermeiden oderauszugleichen, können dann zusätzlich zueiner ausgewogenen Ernährung Q10Kapseln eingenommen werden.

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Laut Fachbuch „Mikronährstoff-Coach“von Dr. Christina Schmidbauer werdenunter Berücksichtigung einer Höchstdo-sis von 1200 mg täglich folgende Dosie-rungen empfohlen: • Als Migräne-Prophylaxe: 100 – 300 mg • Zur Medikationsbegleitung bei Statinen: 100 – 300 mg• Bei kardiologischen Erkrankungen wie Herzinsuffizenz, Angina pectoris oder nach einem Herzinfakt: 100 – 500 mg• Bei Diabetes mellitus: 100 – 300 mg• Therapiebegleitend bei Tumor- erkrankungen 100 – 500 mg • Zum Erhalt der Leistungsfähigkeit mitzunehmendem Alter oder bei zusätzlicherBelastung durch Leistungssport:100 – 300 mg

Neben- und WechselwirkungenUnerwünschte Nebenwirkungen tretensehr selten auf. In Einzelfällen und beiÜberdosierung von Q10 kann es zu Beschwerden wie Durchfall oder Übelkeitkommen. Ebenfalls äußerst selten kön-nen Hautirritationen auftreten.

Vorsicht ist geboten in Zusammenhangmit Blutgerinnungshemmern, den soge-nannten Vitamin K-Antagonisten. Q10sollte ohne ausdrückliche Empfehlungeines Arztes nicht gemeinsam mit blut-gerinnungshemmenden Medikamenteneingenommen werden. Nach aktuellemKenntnisstand sind keine weiteren Kontraindikationen bekannt.

ZUSAMMENFASSENDER ÜBERBLICK

Coenzym Q10 kann:

• die Zellen vor oxidativem Stress schützen

• die Energiebereitstellung verbessern

• den Alterungsprozess und die Leistungsfähigkeit verlangsamen

• Ermüdungserscheinungen verringern und dem Fatigue-Syndrom (chronisches Erschöpfungssyndrom) bei Krebspatienten entgegenwirken

• eine normale Funktion des Immunsystems erhalten

• das Herz-Kreislauf-System stärken

• die Fettverbrennung steigern

• die Nerven stärken

• Bluthochdruck entgegenwirken

• Migräne vorbeugen

• die Behandlung von Herzinsuffizienz und anderen Herzkrankheiten unterstützen

• die (kardio)toxischen Nebenwirkungen bestimmter Chemotherapeutika reduzieren

• eine Untergruppe der T-Lymphozyten im Immunstatus steigern

• den TNF-alpha Spiegel (z.B. bei chronisch-rheumatischer Entzündung) senken

• die Gesundheitsspanne verlängern

• eine Tinnitusbehandlung unterstützen

• die Spermienkonzentration und -beweglichkeit verbessern

• einer Parodonditis und Gingivitis entgegenwirken

Quellen und Literatur:Coenzym Q10: Mangel eher selten, https://www.gesundheit.de/ernaehrung/naehrstoffe/naehrstoffwissen/coenzym-q10Coenzyme Q10 Deficiency, Deutsches Ärzteblatt, Beitrag Behandlungsoptionen bei Statin-assoziierten Muskelbeschwerden von Prof. Dr. med. Ulrich Laufs, Prof. Dr. rer. nat. HubertScharnagl, Prof. Dr. med. Martin Halle, Prof. Dr. med. Eberhard Windler, Prof. Dr. med. Matthias Endres, Prof. Dr. med. Winfried März in Heft 44/2015Coenzym-Q10-Defizit, https://www.aerzteblatt.de/archiv/178783/Coenzym-Q10-DefizitWas ist Q10? So funktioniert das Coenzym Q10 in unserem Körper, http://www.gesundheitsinstitut-deutschland.de/was-ist-q10/Ubichinon-10, https://de.wikipedia.org/wiki/Ubichinon-10Die Wirkung des Coenzym Q10, https://www.zentrum-der-gesundheit.de/coenzym-q10-wirkung-ia.htmlCoenzym Q10, https://www.onkopedia.com/de/onkopedia/guidelines/coenzym-q10/@@view/html/index.htmlCoenzyme Q10, CAM-Cancer Consortium, Kompetenznetz Komplementärmedizin in der Onkologie – KOKON, 2016, Autoren: Mario Rottorf und Helen Cooke, http://cam-cancer.org/The-Summaries/Dietary-approaches/Coenzyme-Q10Coenzym Q10, Definition, Synthese, Resorption, Transport und Verteilung, http://www.vitalstoff-lexikon.de/Weitere-Vitalstoffe/Coenzym-Q10/European Nutraceutical Association (ENA): Nutrazeutika in der ärztlichen Praxis - Mit besonderer Berücksichtigung der arztrechtlichen Situation in Deutschland Erstausgabe 2013,http://enaonline.org/files/artikel/319/Nutraceuticals%20in%20der%20aerztlichen%20PraxisWEB.pdf Altersassoziierte Veränderungen im Vitamin B12- und Folsäurestoffwechsel – Prävalenz, Ätiopathogenese und pathophysiologische Konsequenzen, Wolters M, Ströhle A, Hahn A,Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie, April 2004, Volume 37, Issue 2, pp 109–135, https://link.springer.com/article/10.1007/s00391-004-0169-6Gesunde Ernährung, Coenzym Q10 – Körpereigenes Anti-Aging, https://www.rtv.de/gesundheit/coenzym-q10Herzinsuffizienz: Coenzym Q10 senkt Sterblichkeit in Studie, https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/54539/Herzinsuffizienz-Coenzym-Q10-senkt-Sterblichkeit-in-StudieMikronährstoff-Coach: Das große BIOGENA-Kompendium der Nährstoffe, Christina Schmidbauer, 15. Januar 2018, Verlagshaus der Ärzte, ISBN 9

Die Autorin Dr. Lydia Polwin-Plass promovierte an der Universität Wien in Publizistik. Sie arbeitet in Frankfurt alsfreie Journalistin, Texterin und Autorin. Besonders am Herzen liegen ihr die Themen Gesundheit und Naturheilkunde.

Die Angaben in der Broschüre sind von der Autorin sorgfältig recherchiert. Haftungsansprüche gegen die Autorin, für gesundheitliche,materielle oder ideelle Schäden, die durch die Nutzung oder Nichtnutzung in dieser Broschüre dargebotenen Informationen bzw.durch die Nutzung fehlerhafter und unvollständiger Informationen verursacht wurden, sind ausgeschlossen. Die in dieser Broschürevorgestellten Möglichkeiten und Methoden können eine Behandlung durch Arzt oder Heilpraktiker in keinem Fall ersetzen. Zudemübernimmt die Autorin auch keine Gewähr für die Angabe von Werten und Zahlen.

Dr. Lydia Polwin-Plass, www.text-und-journalismus.de, [email protected]

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