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QEP Qualitätsziel-Katalog kompakt von Franziska Diel, Bernhard Gibis 1. Auflage QEP Qualitätsziel-Katalog kompakt – Diel / Gibis schnell und portofrei erhältlich bei beck-shop.de DIE FACHBUCHHANDLUNG Thematische Gliederung: Medizin, Gesundheitswesen allgemein Medizin, Gesundheitswesen allgemein Deutscher Ärzte-Verlag Köln 2005 Verlag C.H. Beck im Internet: www.beck.de ISBN 978 3 7691 3258 8 Inhaltsverzeichnis: QEP Qualitätsziel-Katalog kompakt – Diel / Gibis

QEP Qualitätsziel-Katalog kompakt · sönlich Professor Dr. med. Schwartz danken, der uns die Prinzipien von Bevölkerungsmedizin / Public Health nahe gebracht hat. Kein Konzept

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Qualitätsziel-Katalogkompakt

QEP®–Das Qualitätsmanagement-System speziell für Praxen imniedergelassenen Bereich

Version 2005

Ein Service der

K a s s e n ä r z t l i c h eB u n d e s v e r e i n i g u n g

Körperschaft des öffentlichen Rechts

KBV

ISBN: 3-7691-3258-0

Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die da-durch begründeten Rechte, insbesondere die derÜbersetzung, des Nachdrucks, des Vortrages, der Ent-nahme von Abbildungen und Tabellen, der Funksen-dung, der Mikroverfilmung oder der Vervielfältigungauf anderen Wegen und der Speicherung in Datenver-arbeitungsanlagen bleiben, auch bei nur auszugswei-ser Verwertung, vorbehalten. Eine Vervielfältigungdieses Werkes oder von Teilen dieses Werkes ist auchim Einzelfall nur in den Grenzen der gesetzlichen Be-stimmungen des Urhebergesetzes der BundesrepublikDeutschland zulässig. Zuwiderhandlungen unterliegenden Strafbestimmungen des Urheberrechtsgesetzes.Vervielfältigung nur mit ausdrücklicher Genehmigungder KBV. Für die Richtigkeit der Angaben wird keineGewähr übernommen.

Redaktioneller HinweisDas Qualitätsmanagement-System QEP® ist für nie-dergelassene Ärzte und Psychotherapeuten entwi-ckelt worden. Diese sind an allen Stellen gleicherma-ßen gemeint, auch wenn möglicherweise nur vonVertragsärzten gesprochen wird. In allen Fällen, indenen eine geschlechtspezifische Schreibweise ge-wählt wurde, sind immer Frauen und Männer ge-meint.

HaftungsausschlussTrotz sorgfältiger inhaltlicher Kontrolle übernehmenwir keine Haftung für die Inhalte aufgeführter exter-ner Internet-Links. Die KBV distanziert sich ausdrück-lich von den Inhalten der aufgerufenen Seiten. DieVerantwortung liegt ausschließlich beim Betreiber derjeweiligen Homepage.

Gewerbliche SchutzrechteQEP® und QEP –Qualität und Entwicklung in Praxen®sind eingetragene Markenzeichen der KBV.Alle innerhalb dieses Werkes genannten und ggf.durch Dritte geschützten Marken- und Warenzeichenunterliegen uneingeschränkt den Bestimmungen desjeweils gültigen Kennzeichenrechts und den Besitz-rechten der jeweiligen eingetragenen Eigentümer.Allein aufgrund der bloßen Nennung ist nicht derSchluss zu ziehen, dass Markenzeichen nicht durchRechte Dritter geschützt sind.

BildnachweiseFoto S. 55: Joachim E. Roettgers GRAFFITIFoto S. 75: Picture Press/ Wartenberg Frank P.Alle weiteren Fotos imagesource, fotoclip

IMPRESSUM

Herausgeber:Dr. med. Franziska DielDr. med. Bernhard Gibis

Autorenteam:Dr. med. Franziska DielDr. med. Gabriele HeizmannTatjana MecklenburgSiegfried Stolz-WagnerDr. med. Eberhard Thoma

Unter Mitarbeit von:Dr. med. Beatrice PiechottaDr. med. Michael ViapianoDr. med. Hans AlsenKarin ArtzDr. med. Joachim BelzJoachim BentzDieter BestDr. med. Bernd R. BirknerBernhard BlümmDr. Frank BrunsmannErhard DannelDr. med. Genia DinerChristiane Fleissner-MielkeDr. med. Steffen GassSönke GedaschkoDr. med. Michael GreenAngelika HändelProf. Dr. med. Martin HansisDr. med. Gunnar HerbergerDr. med. Harald HerholzRenate HöhfeldDr. Detlef Horn-WagnerClaudia KintscherDr. med. Patricia KleinDaniela MaassSandra MangiapaneMonika MayerRoland MüllerDr. med. Hans-Peter PetersDr. med. Irmgard PfaffingerDr. med. Werner PrestingMeike GärtnerBeate Rauch-WindmüllerDr. Helga SchäferDr. Christa SchaffNicole SchwäbeJürgen Staub-LambrechtIngrid VoggDr. med. Michael WagnerWolfgang WeberDr. med. Johann-Wilhelm WeidringerUte Wutzler

Copyright © KBV, 2005Kassenärztliche BundesvereinigungDr. med. Franziska Diel undDr. med. Bernhard GibisAbteilung QualitätsmanagementHerbert-Lewin-Platz 2 · 10623 Berlinwww.kbv.de/qm

Copyright ©Deutscher-Ärzte-Verlag GmbHDieselstraße 2 · 50859 Kölnaerzteverlag.de

Umschlagkonzeption und Layout:Britta Paulich-Steinke · GrafikdesignDidaktik und Produktkonzeption:Dr. Thomas HopfeSatz: mediaTEXT Jena GmbH, JenaDruck: farbo print+media GmbH, 50969 KölnBindung: Buchbinderei Lottmann, Pulheim

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2005 | QEP® – Qualitätsziel-Katalog kompakt Vorwort | V

VORWORT

Qualität in der vertragsärztlichen Versorgung zu bewahren und dort, wonötig, weiter auszubauen, ist ein Anspruch, den Ärzte und Psychothera-peuten an sich selbst stellen. Die Rahmenbedingungen für Qualität sindallerdings schlechter geworden: Hohe Regulierungsdichte, knappe Res-sourcen und auch veränderte Aufgaben und Erwartungen an ambulanteEinrichtungen haben dazu beigetragen, dass das Ziel »Qualität« nur nochmit immer höher werdendem Aufwand erreicht werden kann.

Die Kassenärztliche Bundesvereinigung hat sich deshalb ent-schlossen, ein spezifisch auf ambulante Praxen zugeschnittenes Qualitäts-management-System (Qualität und Entwicklung in Praxen – QEP®) zu ent-wickeln, das nach einem rigorosen Praxistest allen vertragsärztlichenKollegen kostengünstig zur Verfügung gestellt wird. QEP unterstütztPraxen dabei, nach einer Selbstbewertung auf der Grundlage des hier vor-liegenden Qualitätszielkatalogs, gemeinsam im Team mit der Umsetzungdieser Qualitätsziele und der Einführung eines Qualitätsmanagement-Systems zu beginnen. Darüber hinaus werden Umsetzungshilfen zur Ver-fügung gestellt, um das, was sich bei Kollegen bewährt hat, ggf. auch aufdie eigene Praxis übertragen zu können. Hierzu gehören Vorschläge fürAblaufbeschreibungen einzelner Untersuchungen und Behandlungen, aberauch Tipps und Hilfen zu organisatorischen Aspekten wie Terminplanungund Datensicherheit.

Die wichtigste Ressource in der Praxis sind die Ärzte und Psycho-therapeuten selbst, sowie deren Mitarbeiter. Die eigene Arbeitskraft gezielteinsetzen und wieder Zeit für das eigentlich Wichtige, die Versorgung derPatienten, zu haben ist ein Anliegen von Qualitätsmanagement. Genau ge-nommen führt der Begriff »Qualitäts«-management in die Irre: Vieles da-von ist gezielte Planung und Organisationsentwicklung, Dinge, die für klei-ne und erst recht für große Betriebe essenziell geworden sind. Qualität undEntwicklung in Praxen (QEP), das Qualitätsmanagementsystem der Kas-senärztlichen Vereinigungen und der KBV, deckt diese Bereiche ab und bie-tet gleichzeitig die Gewähr, die gesetzlichen Anforderungen zu erfüllen.Doch um es auf den Punkt zu bringen: Qualitätsmanagement muss Spaßmachen, um in der Praxis gelebt zu werden. Ich würde mich freuen, wennwir mit diesem Angebot vor Ort das unterstützen, was uns alle am Herzenliegt: unseren Patienten auch künftig eine gute und angemessene Versor-gung bieten zu können.

Berlin, Juni 2005

Dr. med. Andreas KöhlerErster Vorsitzender der Kassenärztlichen Bundesvereinigung

2005 | QEP® – Qualitätsziel-Katalog kompakt Danksagung | VII

DANKSAGUNG

Ein so umfangreiches und komplexes Werk wie der Qualitätszielkatalogsowie die Umsetzung des gesamten Konzeptes von QEP in der Breite kannnicht erfolgreich gelingen ohne die unermüdliche Unterstützung zahlrei-cher Menschen. Ideen, Ermutigung, praktische Hilfe, anregende Rückmel-dungen sowie die Möglichkeit zum Austausch und kritischen Diskussionenhaben erst die Grundlage geschaffen, um dieses Projekt auf den Weg zubringen und auf eine breite Basis zu stellen.

Wir danken allen Mitgliedern der verschiedenen Arbeitsgruppen,allen voran den Mitgliedern der Entwicklergruppe von QEP, die seit demKBV-Vorstandsbeschluss und den ersten Schritten im Jahr 2002 engagiertBeiträge geleistet haben. Natürlich sei ebenfalls allen anderen Impuls-gebern und Unterstützern gedankt. Ohne die ausdauernde Beteiligung der61 Pilotpraxen an der Pilotphase hätten wir weder die Chance gehabt,QEP im Alltag zu erproben noch hätten wir die vielen konkreten Rückmel-dungen zur Verfügung gehabt, auf deren Grundlage der Katalog im Winter2004/2005 überarbeitet wurde. Diese wichtigen Erkenntnisse und Konse-quenzen wurden durch die Begleitung des evaluierenden Instituts unterLeitung von Professor Dr. Selbmann möglich. Außerdem möchten wir per-sönlich Professor Dr. med. Schwartz danken, der uns die Prinzipien von‚Bevölkerungsmedizin’/ ‚Public Health’ nahe gebracht hat.

Kein Konzept entsteht allein aus Ideen. Daher bedanken wir unsstellvertretend für alle organisatorisch-praktischen Helfer bei Frau Tanar-di, Frau Buchholtz und Frau Dreesen aus der KBV. Und natürlich bei un-seren privaten Unterstützern für deren Geduld und Zuneigung.

Berlin, Juni 2005

Für die Herausgeber Dr. med. Franziska Diel, MPHLeiterin der Abteilung QualitätsmanagementDez. 2, KBV

VIII | Pilotpraxen QEP® – Qualitätsziel-Katalog kompakt | 2005

PILOTPRAXEN

Dres. med. K. Amann, U. Hahn, K. Henke – Innere Medizin/ Nephrologie

Dr. med. B. Augustin – Kinder- u. Jugendmedizin

Dres. med. M. Barczok, R. Sauer, E. Ketterl – Innere Medizin/ Pneumologie/ Allergologie

Dres. med. J. Blaue, Ch. Klein – Hals-Nasen-Ohrenheilkunde/ Allergologie

Dr. med. K. Born – Psychosomatische Medizin und Psychotherapie

Dr. med. B. Böttger – Innere Medizin

Dipl.-Psych. G. Brabänder, Dr. med. U. Mielke – Psychotherapie und Neurologie/ Psychiatrie

Dr. med. M. Braun – Innere Medizin

Dr. med. K. Buck, A. Bömke – Urologie

Dr. med. W. Bühmann – Urologie

Dr. med. S. Busch – Gynäkologie

Dr. med. H. Dhonau-Hermberg – Dermatologie

Dres. med. M. Edelmann, M. Schweins, U. Holthausen – Chirurgie/ Unfall- u. Gefäßchirurgie

L. Endruweit, U. Thürmer – Allgemeinmedizin

Dres. med. J. Fechner, E. Wenk, W. Sauther – Allgemeinmedizin

Dres. med. J. Fessler, B. Kilb-Fessler – Allgemeinmedizin

Dr. med. G. Fischer, J. Merk – Anästhesie

Dr. med. R. Galmbacher – Allgemeinmedizin

Dres. med. J. Geldmacher, J. Mehrer – Innere Medizin

Dres. med. S. Goericke-Buck, W. Buck – Allgemeinmedizin/ Psychotherapie

Dr. med. S. Gotsmich – Allgemeinmedizin

Dr. med. J. Gross, J. Witzke-Gross – Innere Medizin/ Kardiologie/ Angiologie

Dr. med. J. Haas, M. Bohner-Haas – Psychotherapie

Dres. med. P. Harth, V. Scherkamp – Radiologie

Dr. med. R. Hartmann – Neurologie/ Psychiatrie

Dr. med. P. Heinz – Augenheilkunde

Dr. med. B.-W. Kock – Dermatologie

Dres. med. W. Kölling, S. Zänger, A. Hilpert – Allgemeinmedizin

Dres. med. M. Kratzer, U. Kratzer – Allgemeinmedizin

Dres. med. H. Krüger, B. Bock – Hals-Nasen-Ohrenheilkunde

Dres. med. D. Kunert, B. Milde, Ch. Schultz, E. Thoma – Chirurgie/ Unfallchirurgie

Dres. med. D. Kunz, U. Krüger – Orthopädie

Dr. med. A. Liesenfeld – Allgemeinmedizin/ Sportmedizin

Dres. med. S. Manna, K. Schönhärl – Allgemeinmedizin

Dr. med. M. Marthaler – Kinder- u. Jugendpsychiatrie und -psychotherapie

Dipl.-Psych. U. Meier – Psychotherapie

Dres. med. G. Meyer, C. Huss – Allgemeinmedizin

Dres. med. A. Munte, T. Sterzl, T. Sokolowski – Allgemeinmedizin/ Innere Medizin/ Gastroenterologie

Dres. med. E. Ober, K. M. Ober, M. Hock – Gynäkologie

Dres. med. A. Pett, S. Jandi – Gynäkologie

Dres. med., Dipl.-Psych. H. Poimann, H. Fröhlich, R. Popp – Neurochirurgie

Dres. med. T. Reul, H. Reul, H. Reul – Allgemeinmedizin

Dr. med. R. Rohde-Kampmann, Dr. B. Rohde – Allgemeinmedizin

Dr. med. G. Schmeling – Gynäkologie

Dres. med. A.-M. Schmitz, B. Schmitz – Allgemeinmedizin/ Gynäkologie

Dr. med. A. Schmucker – Augenheilkunde

Dipl.-Psych. M. Schneider – Psychotherapie

Dr. med. S. Schneider – Orthopädie

Dr. med. K.-J. Seez, Dr. R. Wolf, A. Z. Möller-Serwatka – Augenheilkunde

Dres. med. D. Sitter, W. Sitter – Allgemeinmedizin

Dres. med. Ch. Sterzing, A. Sterzing – Allgemeinmedizin

H. Stolberg – Allgemeinmedizin

Dipl.-Psych. F.-J. Strieder – Psychotherapie

Dres. med. R. Terhedebrügge, E. Schäfer, G. Wittmann – Innere Medizin/ Gastroenterologie

Dres. med. A. Umlandt, J. Scheffler, A. Gutke-Spaleck – Gynäkologie

Dres. med. E. Voget, I. Voget – Allgemeinmedizin/ Innere Medizin/ Kardiologie

Dres. med. W. Wahlen, M. Büttner, J. Richter, H. Reichert – Kinder- u. Jugendmedizin

Dr. med. J. Warns – Allgemeinmedizin

Dr. med. N. Weissenrieder – Kinder- u. Jugendmedizin/ Gynäkologie

Dr. med. S. Wienhold – Kinder- u. Jugendmedizin

Dr. med. R. Wulf – Innere Medizin

Evaluation der Pilotphase:

Institut für Medizinische Informationsverarbeitung, Universität Tübingen

Prof. Dr. H.-K. Selbmann, R. Streuf M.Sc.

2005 | QEP® – Qualitätsziel-Katalog kompakt Vorbemerkung | IX

VORBEMERKUNG

Vertragsärzte und -psychotherapeuten üben ihre Tätigkeit insbesondereauf der Grundlage des Berufsrechts, des SGB V mit den sich darausergebenden Richtlinien des Gemeinsamen Bundesausschusses, der Bundes-mantelverträge und weiteren vertraglichen Vereinbarungen der Kassen-ärztlichen Vereinigungen sowie gesetzlichen Vorgaben (z. B. Medizinpro-duktegesetz, Infektionsschutzgesetz, Datenschutz) aus. Die Umsetzung vonQEP und der Aufbau eines internen Qualitätsmanagement-Systems entbin-den nicht von dieser Verpflichtung. Für die korrekte Umsetzung bzw. Ein-haltung gesetzlicher Vorgaben sind die Praxisinhaber verantwortlich eben-so wie für die Berücksichtigung ggf. erfolgender Aktualisierungen oderÄnderungen. Die KBV kann keine Gewähr für die Richtigkeit und Voll-ständigkeit der zusammengestellten Qualitätsziele und Inhalte überneh-men. Dies ist nach bestem Wissen erfolgt.

2005 | QEP® – Qualitätsziel-Katalog kompakt Einleitung | XI

Liebe Leser ...

Das Qualitäts-management-System für Praxen. Ein Service der Kassenärztlichen Vereinigungen.

QEP – Qualität und Entwicklung in Praxen® ist das Qualitätsmanagement-System, dasdie Kassenärztlichen Vereinigungen (KV) mit der Kassenärztlichen Bundesvereinigung(KBV) speziell für vertragsärztliche und -psychotherapeutische Praxen entwickelt haben.

Dieses Qualitätsmanagement-System ist exakt auf die Abläufe und Rahmenbedingun-gen der Praxen zugeschnitten und ermöglicht je nach Ausgangssituation und Bedarf einenschrittweisen Einstieg in das praxisinterne Qualitätsmanagement. Als Werkzeug zurOptimierung der Praxisführung und -organisation kann es wesentlich zu einer gutenPatientenversorgung beitragen.

I. Qualitätsmanagement – was ist das?

QM ist ein Instrument der Unternehmens-führung

Keine Praxis kann ohne Grundsätze geführt werden – dies gilt für die Organisation derAnmeldung genauso wie für die Erbringung von Diagnostik und Therapie und umfasstalle Anteile einer Praxis. Schon heute wenden Praxen einzelne Instrumente des Qualitäts-managements (QM) in der Praxisroutine an – dies auf alle relevanten Bereiche der Praxisauszudehnen trägt wesentlich zum Erfolg einer Praxis bei.

QEP bietet hierfür bewährte Methoden, Instrumente und Hilfsmittel, die, zielgerichteteingesetzt, die Laufsicherheit der Praxen unterstützen können. Risiken frühzeitig erken-nen und damit Probleme gar nicht erst entstehen lassen ist ein Kernanliegen eines syste-matischen Qualitätsmanagements. Mit anderen Worten: Bei QM handelt sich um keinDogma und keinen Selbstzweck, sondern schlicht um die strukturierte Anwendung desgesunden Menschenverstands – und dies systematisiert über alle Bereiche der Praxis. GutePraxisorganisation entlastet das Praxisteam – hierbei gezielt zu unterstützen und dieBereiche einer Praxis, die von einer Verbesserung profitieren, konkret anzupacken, istAufgabe von QEP.

Während Qualitätssicherung auf die einzelne Leistung ausgerichtet ist und dort durchDefinition eines Qualitätsniveaus die „Einhaltung“ von Qualitätsanforderungen über-prüft werden, stellt QM die Summe der qualitätsrelevanten Zielsetzungen und der Maß-nahmen zu ihrer Verbesserung dar. Qualitätssicherungsmaßnahmen können gleichwohlAusgangspunkt für die Einführung eines Qualitätsmanagements sein, QM deckt abereinen viel breiteren Rahmen ab, als dies einzelne Qualitätssicherungsmaßnahmen können.QM ist ein „… systematischer Weg, um sicherzustellen, dass Maßnahmen so ausgeführtwerden, wie sie geplant sind… es geht darum, Probleme von Anfang an zu vermeiden,indem die notwendigen Voraussetzungen geschaffen werden, die eine Vermeidungmöglich machen“ (Crosby 1979).

„Wer den Hafen nicht kennt, in den er segeln will, für den ist kein Wind günstig“ (Seneca)

QM ist zu allererst Teamarbeit: Gemeinsam die Bereiche der Praxis näher anzuschau-en, die von einer Verbesserung profitieren können, ist der Ausgangspunkt der Einführungeines Qualitätsmanagements in die Praxis (sog. Selbstbewertung). Schon dabei hilft QEP,da ein breiter Katalog mit möglichen Qualitätszielen angeboten wird, der eine systemati-sche Analyse in Bezug auf die Potentiale der eigenen Praxis möglich macht.

Sich dann an die Umsetzung von Verbesserungsmaßnahmen zu machen mit einer ein-deutigen Aufgabenverteilung und einem klaren Zeitplan ist der zweite Schritt. Der dritteSchritt ist die regelmäßige Überprüfung des Erreichten an den selbst gesetzten Zielen undder vierte die kontinuierliche strategische Weiterentwicklung. Dieser sogenannte „Plan-Do-Check-Act (PDCA-)Zyklus hilft dabei, die in den Praxen geleistete Arbeit weiterzuent-wickeln und zukunftssicher zu machen.

Ohne ein Mindestmaß an Dokumentation ist dies nicht zu schaffen. QEP hilft Ihnen,durch entsprechende Musterdokumente und Umsetzungsvorschläge den Aufwand geringzu halten. Dabei leisten Checklisten, Stellenbeschreibungen, Ablaufbeschreibungen,Formblätter usw. nicht zu unterschätzende Dienste in der Vereinfachung und Straffungder Organisation einer Praxis. Die zu Anfang ungewohnte Arbeit für die Verschriftlichungvieler Prozesse wird innerhalb kurzer Zeit von der allgemeinen Arbeitsersparnis und derwesentlich konfliktfreieren Zusammenarbeit aufgewogen.

Einleitung

XII | Einleitung QEP® – Qualitätsziel-Katalog kompakt | 2005

QM:– Strukturierte und damit effizientere Abläufe– Mehr Motivation und besseres Praxisklima– Mehr Zeit für Patienten-versorgung

Ist schließlich systematisiert ein QM über alle Bereiche der Praxis eingeführt, könnenSie sich die Einführung des Qualitätsmanagements im Rahmen einer Zertifizierung bestä-tigen lassen. Dies ist eine Entscheidung der Praxis für sich selbst und in keiner WeisePflicht – die Erfahrung lehrt jedoch, dass für viele Praxen nach getaner Arbeit diese„Anerkennung“ durch einen externen Fachmann wichtig ist. Das Zertifikat trägt danndazu bei, dass die Qualität auch für Patienten und Kostenträger sichtbarer wird undmacht allen deutlich, dass man es gemeinsam geschafft hat, die Praxis nach vorne zubringen.

Seit 1. Januar 2004 sind die Vertragsärzte nach § 135a (2) SGB V verpflichtet,praxisintern Qualitätsmanagement einzuführen und weiterzuentwickeln. Die konkreteAusgestaltung dieser gesetzlichen Vorgabe hat der Gesetzgeber im § 136a dem Gemein-samen Bundesausschuss (G-BA) aufgegeben. Mit der Veröffentlichung der entsprechen-den Richtlinie des G-BA ist im Spätsommer 2005 zu rechnen. Bislang zeichnet sich ab,dass eine mehrjährige Übergangszeit vorgesehen ist, innerhalb derer die Einführung in denPraxen vollzogen sein muss. Diese Phase sollte genutzt werden, um den Aufbau despraxisinternen QM zu planen und vorzubereiten. Anschließend folgt die Umsetzung dergeplanten Maßnahmen. Hierzu werden vom G-BA voraussichtlich die Ziele, Inhalte undInstrumente des QM beschrieben werden, die zur Erfüllung der gesetzlichen Vorgabenberücksichtigt werden müssen. Eine Zertifizierungspflicht ist vom Gesetzgeber nichtvorgeschrieben worden.

Neben der gesetzlichen Verpflichtung treten die vielen positiven Effekte von QM fastein wenig in den Hintergrund. Insbesondere diese haben aber zur Anwendung seinerPrinzipien in vielen Branchen und Unternehmen geführt. Gerade in Zeiten, in denen sichdas Versorgungsgeschehen stetig wandelt und mit den neuen Versorgungs- und Vertrags-formen immer komplexer wird, in denen der wirtschaftliche Druck auf Praxen steigt, dieErwartungen der Patienten sich ändern und das Tempo der Erneuerung des Fachwissensund der Behandlungsmethoden rasant ist, kann QM ein Instrument sein, welches Praxenzukunftsfähig macht.

II. Qualität und Entwicklung in Praxen – was ist das?

QEP: Qualität sichern und sichtbar machen.

QEP® [qw pp] ist das modular aufgebaute Qualitätsmanagement-System der Kassenärzt-lichen Vereinigungen, das für alle Fachrichtungen sowie Praxisgrößen geeignet ist. Esbesteht aus verschiedenen Bausteinen, die aufeinander abgestimmt, kombinierbar undschrittweise umsetzbar sind. Es verfolgt einen Non-Profit-Ansatz und soll durch eineregelmäßige Systempflege selbst kontinuierlich weiterentwickelt werden.

Ziel der KBV und der KVen war es, für die Mitglieder ein kostengünstiges, praxis-bezogenes Unterstützungs- und Serviceangebot bereitzustellen, das dazu beiträgt,• die bestmögliche Qualität bei der Patientenversorgung zu sichern und weiterzu-

entwickeln,• die wirtschaftliche Situation der Praxen zu stabilisieren• die Arbeitszufriedenheit der in den Praxen Tätigen zu fördern.

Hintergrund war die Überzeugung, dass es Aufgabe der Professionen selbst ist zudefinieren, was gute Qualität der eigenen Arbeit ausmacht. Nur wenn dies Aufgabe undZuständigkeit der Vertragsärzteschaft bleibt, wird eine aktive Steuerung aller Aspekte derQualitätsförderung in Praxen möglich.

Gemeinsam mit niedergelassenen Ärzten und Psychotherapeuten, Mitarbeitern ausKVen, die zum damaligen Zeitpunkt bereits das Thema QM für ihre Mitglieder aufgegrif-fen hatten, QM-Experten und Arzthelferinnen wurde QEP konzipiert. Zu den Anforde-rungen, die das QM-System erfüllen sollte, gehören:

Qualitäts-management mit System.

• die Patientenversorgung in den Mittelpunkt zu stellen,• ein leicht verständliches, umsetzbares und kostengünstiges Instrumentarium zu bieten,• einen modularen Aufbau vorzusehen, um eine individuelle Umsetzung zu ermög-

lichen,• begleitende Unterstützungsangebote zur Verfügung zu stellen,• eine spätere Zertifizierung zu ermöglichen.Darüber hinaus sollte sich das Konzept einer externen Evaluierung stellen, um seineAnwendbarkeit und praktische Relevanz zu belegen.

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2005 | QEP® – Qualitätsziel-Katalog kompakt Einleitung | XIII

Die Bausteine:– Qualitätsziel-katalog– Einführungs-seminar– Manual

Ergebnis der Konzeptionsphase waren der QEP-Qualitätszielkatalog, ein Curriculumfür die Durchführung von Einführungsseminaren sowie Vorschläge zur Umsetzung undMusterdokumente in Form eines Manuals. Diese Bausteine wurden im Rahmen einerPilotphase ab Frühjahr 2004 in 61 Praxen aller Fachgruppen getestet und extern unter derFederführung von Prof. Selbmann, Institut für medizinische Informationsverarbeitung(imi) der Universität Tübingen, evaluiert.

Die Kosten konnten im Vergleich zu anderen Systemen gering gehalten werden. Siebetragen für: • Qualitätszielkatalog 29,90 Euro• Einführungsseminare zwischen 150–220 Euro pro Person• Manual 199 Euro.Die Angaben für die Einführungsseminare sind als Preiskorridore zu verstehen und wer-den von den veranstaltenden KVen endgültig festgesetzt. Einige KVen werden günstigePauschalpreise für alle Bausteine anbieten können.

Der Qualitätsziel-Katalog – kompakt

Baustein Qualitätsziel-Katalog

Der Qualitätsziel-Katalog ist das Herzstück von QEP. Er ist eine Sammlung von Zielen,die die vielfältigen Aspekte und Inhalte der Arbeit von Praxen umfassend abbildet. Diesekann als Anregung und Ideenpool genutzt werden. Dabei werden diese Qualitätsziele jenach Fachrichtung und Praxisgröße in unterschiedlichem Maße relevant sein, da der vor-liegende Katalog einen generischen, allgemeingültigen Ansatz verfolgt. Ein Großteil derZiele greift bestehende gesetzliche Verpflichtungen und normative Vorgaben auf (z. B.Infektionsschutzgesetz, Medizinproduktegesetz, Datenschutzgesetz).

Die Qualitätsziele sind fünf Kapiteln zugeordnet und decken ein breites Spektrum all-gemeingültiger, qualitätsrelevanter Anforderungen an eine Praxis ab. Die Gliederung desKataloges und der Kapitel ist prozessorientiert in Anlehnung an den Ablauf der Patienten-versorgung gestaltet. Dabei stehen zahlreiche Themen und Ziele in Wechselwirkungzueinander.

Die KapitelNeben dem Hauptkapitel Patientenversorgung werden in vier weiteren Kapiteln dieThemen Patientenrechte und Patientensicherheit, Mitarbeiter und Fortbildung, Praxisfüh-rung und -organisation sowie die Aufgaben der Qualitätsentwicklung abgehandelt. Der Qualitätszielkatalog ist in verschiedene Ebenen gegliedert.

KernzieleVon den Gesamtzielen wurden diejenigen Ziele als Kernziele besonders hervorgeho-ben und priorisiert, deren Umsetzung einen hohen Stellenwert für • den Aufbau eines QM-Systems haben,• die Erfüllung der gesetzlichen Vorgaben zum praxisinternen QM haben oder denen,• aus anderen Gründen, wie bspw. bestehender Vorschriften, ein hoher Stellenwert

zukommt.Wichtig ist, dass der Qualitätszielkatalog keinen normativen Charakter haben kann, son-dern ein Hilfsmittel sein soll, um bestehende An- und Herausforderungen strukturiert pri-orisieren und umsetzen zu können.

Nachweise/ Indikatoren

Um den Praxen die Umsetzung der zusammengestellten Qualitätsziele zu erleichtern,wurden diese operationalisiert und als Nachweise/ Indikatoren beschrieben. Dadurchwerden die Nachweise für die niedergelassenen Ärzte und Psychotherapeuten sowie derenMitarbeiter anschaulich und konkret. Der Vorteil eines hohen Konkretisierungsgrades ist

Ebene Anzahl

I. Kapitel 5

II. Bereich 17

III. Kriterium 60

IV. Qualitätsziele, gesamt 174

davon Kernziele 63

V. Nachweise/ Indikatoren der Kernziele 228

Fragebeispiele der Kernziele 228E

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XIV | Einleitung QEP® – Qualitätsziel-Katalog kompakt | 2005

die leichte Verständlichkeit und Umsetzbarkeit und die Vergleichbarkeit des Vorgehensbzw. der Anwendung.

Diejenigen Ziele und Nachweise, die für eine Praxis nicht anwendbar sind, können inbegründeten Fällen ausgeschlossen werden („nicht anwendbar“). Beispielsweise gilt diesfür Fragen zu Mitarbeitern für Praxen, in denen es keine Mitarbeiter gibt. Häufig lassensich diese Nachweise dann allerdings auf die spezifische Situation anpassen (z. B. kanneine Teambesprechung statt mit Mitarbeitern auch mit den Kollegen in einer psychothe-rapeutischen Praxisgemeinschaft stattfinden).

Das QEP-Einführungsseminar

Baustein Einführungsseminar

Neben Informationsveranstaltungen zu QM werden fast alle KVen eineinhalbtägige QEP-Einführungsseminare und ergänzende Fortbildungsveranstaltungen anbieten. Das Ein-führungsseminar für Ärzte, Psychotherapeuten und Mitarbeiter umfasst 1,5 Tage, ist mitca. 18 Fortbildungspunkten angesetzt und wird mit einem Zertifikat bescheinigt. Es ver-mittelt die Grundvoraussetzungen für ein erfolgreiches Umsetzen von QEP in der eigenenPraxis.

Das QEP-Manual

Baustein Manual mit Muster-dokumenten auf der CD-Rom

Das QEP-Manual stellt ein wichtiges Unterstützungsinstrument dar. Es enthält Anleitun-gen in Form so genannter Umsetzungsvorschläge, die mögliche Vorgehensweisen für dieBearbeitung aller Kernziele beschreiben. Ergänzt werden diese durch Musterdokumente,die von den Praxen individuell angepasst werden müssen. Bei den Musterdokumentenhandelt es sich um Textvorlagen für Interne Regelungen, Ablaufbeschreibungen, Orga-nigramm, Checklisten, Formulare, Fragebögen etc. Die Musterdokumente befinden sichauch auf einer dem QEP-Manual beigefügten CD-Rom. Nachdem die Praxen die Doku-mente auf ihre spezifischen Belange angepasst haben, entsteht daraus das QM-Praxis-Handbuch. Maßnahmenpläne und Übersichtslisten des Manuals unterstützen die schnelleund effiziente Einführung des praxisinternen QM. Außerdem stellen die beigefügtenUnterlagen vor einer Zertifizierung sicher, dass tatsächlich alle notwendigen Nachweiseder Kernziele berücksichtigt werden.

Die Zertifizierung

Vor der Zertifizierung steht i. d. R. eine strukturierte Selbstbewertung anhand des Quali-tätszielkataloges oder der Selbstbewertungsbögen im QEP-Manual. Diese bestätigt, obZertifizierungsreife gegeben ist und stellt die Grundlage für die Anmeldung zu einerFremdbewertung dar. Unter einer Fremdbewertung wird der Blick von außen auf diePraxis verstanden.

III. QEP – Wie funktioniert das?

1. Der Einstieg

Der Start:Beurteilen Sieeinfach Ihre Ausgangsposition.

Sie können den Katalog entsprechend Ihrer eigenen Prioritäten durchblättern und dorteinsteigen, wo Sie interessante, für Sie wichtige Themen finden oder die Kapitel systema-tisch nacheinander bearbeiten. Anhand der integrierten Checkliste können Sie eine ein-fache Standortbestimmung durchführen und diejenigen Ziele und Nachweise, die in IhrerPraxis bereits gelebter Alltag sind, unmittelbar als erledigt abhaken. An anderen Stellenlohnt es sich möglicherweise, Schritte einzuleiten. Auf diese Weise können Sie heraus-finden, wo die Stärken Ihrer Praxis liegen und an welchen Punkten sich etwas weiterverbessern ließe. Nicht anwendbare Ziele können ausgeschlossen werden.

Sie sollten sich zu Beginn vorrangig auf die Kernziele konzentrieren. Ergänzende Hin-weise und Ideen werden Sie allerdings auch in anderen Zielen desselben Kriteriums oderin anderen Bereichen bzw. Kapiteln finden.

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2005 | QEP® – Qualitätsziel-Katalog kompakt Einleitung | XV

2. Der Weg

Der Weg:Bestimmen Sieselbst das Tempo und den Weg zum erfolgreichen Qualitäts-management

Sie können mit QEP den Weg zum Aufbau Ihres QM-Systems individuell gestalten unddabei schrittweise und in dem zu Ihrer Praxis passenden Tempo vorgehen. Es empfiehltsich allerdings, hiefür klare Ziele und einen Zeitplan festzulegen. Erfahrungsgemäß be-nötigt eine Praxis zum Aufbau eines QM-Systems zwischen 9–12 Monaten. Ein Zeitraum,der 18 Monate überschreitet, birgt die Gefahr, dass die einzelnen Schritte nicht mehrerkennbar aufeinander aufbauen und die Motivation abnimmt.

Sofern Sie in Ihrer Praxis Mitarbeiter beschäftigen, sollten Sie Ihr Team von Anfangan über Ihre Planungen informieren und in diese einbeziehen. Viele Aufgaben können anengagierte und ggf. entsprechend fortgebildete Mitarbeiter delegiert werden und müssenbzw. sollten nicht ausschließlich von der Praxisleitung bzw. dem Praxisinhaber erledigtwerden.

Beim Aufbau Ihres QM-Systems empfiehlt es sich, mit den Kernzielen des Qualitäts-zielkataloges zu beginnen. Und zwar mit denjenigen, die einerseits eine sinnvolle bzw.notwendige Grundlage für das weitere Vorgehen und andererseits nicht zu komplex undumfangreich sind. Zu Beginn sind rasche Erfolge wichtig. In folgender Tabelle möchtenwir Ihnen einige Kernziele für den Start vorschlagen.

Starterziele

Schritt für Schritt zum QMSNummerierungQEP-Ziel

QEP-Kern-Ziel

Teambesprechungen 3.1.4 Kern-Ziel (1)

Regelmäßige sowie aus aktuellen Anlässen stattfindende Teambesprechungen sichern die Information und Einbe-ziehung der Mitarbeiter.

Leistungsspektrum 1.1.1 Kern-Ziel (1)

Die Patienten werden über das Leistungsspektrum, beson-dere Serviceangebote und weitere Merkmale der Praxis informiert.

Organigramm 4.1.2 Kern-Ziel (1)

Die Organisationsstruktur der Praxis ist dem Team bekannt und wird nach außen offen dargelegt.

Verantwortlichkeiten festlegen

3.1.2 Kern-Ziel (1)

Verantwortlichkeiten und Befugnisse innerhalb der Praxis sind geregelt, schriftlich fixiert und allen in der Praxis Tätigen bekannt.

Maßnahmenplan / Zeitplan 5.1.2 Kern-Ziel (1)

Die Praxis etabliert ein QM-System, pflegt es und entwi-ckelt es weiter (1. Nachweis: Es gibt einen schriftlichen Zeit- und Aktivitätenplan für den Aufbau, die Pflege und Weiterentwicklung des QMS).

Struktur der Dokumente / QM-Praxishandbuch

5.1.6Kern-Ziel (1)

Im QM-Handbuch sind alle relevanten Internen Regelun-gen und weiteren Dokumente der Praxis abgelegt und stehen den Mitgliedern des Praxisteams jederzeit zur Verfügung.

Ablauf-/ Prozess-beschreibungen

Diverse Kern-Ziele

z.B. • Terminvergabe 1.1.3 (1), • Telefonanfragen von Patienten 1.1.4 (1),• Umgang mit Geräten 4.2.2 (1),• Interne Weitergabe von Patienteninformationen

1.5.2 (1),• Umgang mit Patientendaten u. -unterlagen 2.2.2 (1),• Anamnese 1.2.1 (1),• Diagnostisches Vorgehen 1.2.3 (2),• Therapeutisches Vorgehen 1.3.3 (2).

Fortsetzung

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XVI | Einleitung QEP® – Qualitätsziel-Katalog kompakt | 2005

Da im Katalog verschiedene Themen in Zielen oder Nachweisen mehrfach auftauchen(z. B. Ausstattung oder Qualifikation der Ausführenden), können diese entweder unterBerücksichtigung der Querverweise einmal umfassend bearbeitet werden oder nach undnach ergänzt werden, wenn weitere Unteraspekte in später bearbeiteten Zielen und Nach-weisen neu angesprochen werden. In keinem Fall ist es erforderlich, ein und denselbenSachverhalt mehrmals zu regeln oder zu dokumentieren.

Sie werden im Qualitätszielkatalog verschiedene Begriffe finden, von denen die meis-ten im Glossar erläutert sind. Dort, wo im Katalog von Patienten gesprochen wird, sindggf. auch immer deren Sorgeberechtigte (z. B. bei Kindern) gemeint. Neben diagnosti-schen oder therapeutischen Maßnahmen der Patientenversorgung im Falle akuter oderchronischer Erkrankungen sind immer auch Vorsorgeleistungen für gesunde Personen(z. B. Schwangere) angesprochen. In den Nachweisen und einigen Zielen findet sich dieFormulierung „angemessen“. Dies ist ein umfassender, wenig spezifischer Begriff, derbewusst gewählt wurde, um der großen Heterogenität der Praxen und deren individuellgesteuerter Umsetzung der Ziele und Nachweise gerecht zu werden. Hieran wird deut-lich, dass QM immer nur die Standardisierung innerhalb eines einzelnen Unternehmensbetrifft. Zum Praxisteam wird im Sinne des QM auch der Praxisinhaber/ die Praxis-leitung gezählt.

Beim Aufbau Ihres QM-Systems an Hand des Qualitätszielkataloges können Sie dasin der Praxis erprobte QEP-Manual nutzen.

Schritt für Schritt zum QMSNummerierungQEP-Ziel

QEP-Kern-Ziel

Notfallmanagement 1.7.1Kern-Ziel (1)

Notfallpatienten werden unverzüglich versorgt.

1.7.2Kern-Ziel (1)

Eine dem Leistungsspektrum der Praxis angemessene Notfallausstattung steht jederzeit vollständig zur Verfügung und wird regelmäßig überprüft.

Hygiene 4.3.3Kern-Ziel (1)

Um ein höchstmögliches Maß an Hygiene sicherzustellen, werden die Richtlinien, Empfehlungen und UVV zur Hygiene umgesetzt.

Fehlermanagement 2.1.4Kern-Ziel (2)

Die Praxis verfolgt das erklärte Ziel, unerwünschte, vermeidbare Ereignisse zu verhindern bzw. Fehler zu vermeiden.

Patientenaufklärung 2.1.1Kern-Ziel (1)

Vor der Durchführung einer diagnostischen oder thera-peutischen Maßnahme werden die Patienten individuell aufgeklärt und stimmen der Maßnahme zu.

Datenschutz 4.5.2Kern-Ziel (1)

Die Vertraulichkeit, Sicherheit und Integrität der Daten ist sichergestellt.

Qualitätsziele für die Praxis

5.1.3Kern-Ziel (1)

Die Praxis legt konkrete praxisinterne Qualitätsziele fest und überprüft diese regelmäßig.

Strukturierung von Behandlungsabläufen

1.3.4Kern-Ziel (1)

Die Behandlung häufiger oder schwerer Erkrankungen bzw. die Erbringung von häufigen Leistungen orientiert sich an praxisinternen Behandlungspfaden.

Fort- und Weiterbildung 3.2.2Kern-Ziel (1)

Der Fort- und Weiterbildungsbedarf aller in der Praxis Tätigen wird regelmäßig festgestellt, es wird ein Fortbil-dungsplan aufgestellt und umgesetzt. Die Planung orien-tiert sich am Leistungsspektrum und an den Zielen der Praxis.

Patientenakte 1.4.1Kern-Ziel (1)

Die Patientenakten enthalten ausreichende Informatio-nen, um den Patienten zu identifizieren und Diagnose, Therapie und Verlauf zu dokumentieren und nachvoll-ziehbar zu machen.

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2005 | QEP® – Qualitätsziel-Katalog kompakt Einleitung | XVII

3. Das Ziel

Sichere Sache: Gesetzliche Vorgaben erfüllt

Ziel ist die erfolgreiche Einführung eines Qualitätsmanagement-Systems, das durch syste-matische Selbstüberprüfungen lebt und weiterentwickelt wird. Eine Überprüfung in Formeiner Selbsteinschätzung läuft tagtäglich, häufig nicht bewusst, im Kopf derjenigen ab, diebestimmte Aufgaben erfüllen: Sind die Ziele erfüllt? Ist alles richtig gemacht worden? Wares besonders gut?

Im Sinne des PDCA-Zyklus sollten im Rahmen von QM zusätzlich strukturierteSelbstbewertungen durchgeführt werden. Hierfür können die Qualitätsziele des QEP-Kataloges in Bezug auf die eigene Praxis hinterfragt werden und eine Selbsteinschätzungerfolgen. Die Selbstbewertung kann nicht nur zu Beginn des Aufbaus eines QM-Systemsder Standortbestimmung dienen, sondern überprüft regelmäßig, ob die selbst gestecktenZiele erreicht sind, also ob ein QM-System erfolgreich eingeführt ist und genutzt wird.Der Katalog bietet die Gewähr, dass keine wichtigen Aspekte ausgelassen werden.

4. Die Bestätigung

Schaffen Sie die Voraussetzungen für eine externe Zertifizierung – und machen Sie so Ihre Qualität sichtbar.

Neutrale Dritte können aufgrund Ihrer Ausbildung und Erfahrung im Rahmen einerFremdbewertung die Ergebnisse der Selbstbewertung überprüfen und objektivieren. Dieshilft ggf. „blinde Flecken“ aufzudecken und weitere Anregungen für Verbesserungspoten-tiale zu erhalten. Zunächst muss eine Anmeldung zur Zertifizierung bei einer akkreditier-ten Zertifizierungsstelle erfolgen und das QM-Praxishandbuch eingereicht werden. DieZertifizierungsstelle schlägt dann einen Visitor vor. QEP-Visitoren werden entsprechendqualifizierte und fortgebildete Ärzte/ Psychotherapeuten und erfahrene Praxismitarbeitersein. Nach einer Dokumentenvorprüfung erfolgt die Visitation Vor-Ort in der Praxis, dieje nach Praxisgröße und -komplexität zwischen 4–6 Stunden dauern wird. Wird dieFremdbewertung erfolgreich absolviert und bestätigen die Visitoren, dass alle Nachweiseder QEP-Kernziele erfolgreich umgesetzt wurden, wird von der beauftragten Zertifizie-rungsstelle das QEP-Zertifikat ausgestellt. Das Zertifikat hat eine dreijährige Gültigkeit.

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XVIII | Einleitung QEP® – Qualitätsziel-Katalog kompakt | 2005

IV. Zusammenfassung

V. Weiterentwicklung

Das QEP-System wurde umfänglich in 61 Testpraxen auf Alltagstauglichkeit überprüft.Der resultierende Qualitätsziel-Katalog kompakt ist der zentrale Baustein von QEP.

Er gibt Ihnen einen vollständigen Überblick über sämtliche Qualitätsziele. Damit bietet erIhnen Anregungen und eine klare Struktur für den Aufbau Ihres QM-Systems.

„Was auf dem Weg zählt, ist die Fähigkeit zum Wandel.“ (Lao-Tse)

Wir hoffen und gehen davon aus, dass QEP auch für Sie eine nützliche Orientierungund Fundgrube für die Weiterentwicklung Ihrer Praxis darstellt. QEP ist für die Menschengemacht, die ambulante Versorgung tagtäglich erbringen – und es lebt auch von demInput, den Sie uns geben. Wir freuen uns über Hinweise, welche Maßnahmen, Vorgehens-weisen oder Ideen Ihnen geholfen haben, Ihre Praxis erfolgreich weiterzuentwickeln.

Schritte Was? Wie? Wo bzw. wer?

Der Einstieg Fortbildung QEP-Einführungsseminar KV oder BerufsverbandPraxisleitung und verantwortliche Mitarbeiterin/ nen

Standortbestimmung Qualitätszielkatalog (Focus: Kernziele)Checkliste

Praxisleitung/ Praxisinhaber mit Team

Der Weg Auswahl der ersten Qualitätsziele und schrittweises Umsetzen von Verbesserungsmaßnahmen

Qualitätszielkatalog StarterzieleKernzieleQEP-Manual mit Musterdokumenten

Praxisleitung/ Praxisinhaber mit Team

Austausch und Motivation z. B. im Qualitätszirkel Praxisleitung/ Praxisinhaber und ggf. verantwortliche Mitarbeiterin (nen)

Ggf. Information und begleitende Beratung

Infoline, Vor-Ort-Beratung z. B. durch KVen

Ggf. ergänzende Fortbildung Diverse Seminarangebote z. B. bei KVen Praxisleitung/ Praxisinhaber und/ oder verantwortliche Mitarbeiterin (nen)

Das Ziel Aufbau und Weiterentwicklung eines QM-Systems

Qualitätszielkatalog (Focus: Kernziele)QEP-Manual mit Musterdokumenten, regelmäßige Selbstüberprüfung

Praxisleitung/ Praxisinhaber und verantwortliche Mitarbeiterin (nen)mit Team

Selbstbewertung Qualitätszielkatalog mit Checkliste (Focus: Kernziele) oderSelbstbewertungsbögen im Manual

Praxisleitung/ Praxisinhaber mit Team

Die Bestätigung Fremdbewertung aller Kern-ziele

Qualitätszielkatalog, Fremdbewertungsbögen,QM-Praxishandbuch,Überprüfung durch neutrale Dritte (Visitoren), Zertifizierung durch akkreditierte Zertifizierungsstellen

Vor-Ort-Visitation,gesamtes Praxisteam

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