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Qualitätsbericht LimmiMed AG Geschäftsjahr 2017 c/o Hausarztpraxis Schweizer Zürcherstrasse 149 8102 Oberengstringen www.limmimed.ch

Qualitätsbericht LimmiMed AG¤tsbericht-2017-Lim... · 26.10.2017 PICC Lines und andere Katheter, Wund-verschlüsse und Verbände Retraite-Planung Tabelle 2: Themen der Ärzte Qualitätszirkel

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Qualitätsbericht

LimmiMed AG

Geschäftsjahr 2017

c/o Hausarztpraxis Schweizer

Zürcherstrasse 149

8102 Oberengstringen

www.limmimed.ch

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Das Wichtigste in Kürze

• 10-Jahre LimmiMed: Im Jahr 2017 konnte LimmiMed sein 10-jähriges Jubiläum fei-

ern und auf eine erfolgreiche Entwicklung zurückblicken. Seit der Gründung hat sich

die Anzahl der Mitglieder stetig gesteigert, sodass wir heute 19’899 Versicherte im

Hausarztmodell betreuen dürfen.

• Wachstum: Im Jahr 2017 hat LimmiMed mit 2 Grundversorgern und 1 Spezialisten

neue Partnerschaftsverträge abgeschlossen. Im gleichen Zeitraum sind 2 Netzärzte

(Grundversorger) infolge Pensionierung aus dem Netz ausgetreten.

• Versicherungspartner: Auch im Jahre 2017 pflegte LimmiMed im Rahmen der inte-

grierten Versorgung mit fast allen grösseren Krankenversicherern vertraglich geregel-

te Kooperationspartnerschaften.

• Qualitätszirkel für Ärzte: Im Jahr 2017 hat LimmiMed insgesamt 14 QZ-Sitzungen

durchgeführt. Im Jahresdurchschnitt hat jeder Netzarzt 10.1 QZ besucht.

• Qualitätszirkel für MPAs: Seit 2011 führt LimmiMed auch für MPAs Qualitätszirkel

durch. Diese werden ebenfalls von ausgebildeten Moderatorinnen geleitet und finden

vierteljährlich in den Räumlichkeiten des Limmattalspitals statt. Im Jahr 2017 haben

aus den 28 Grundversorgerpraxen insgesamt 47 MPAs von diesem QZ-Angebot Ge-

brauch gemacht.

• Guidelines: Seit 2017 beteiligt sich LimmiMed ebenfalls an der Vernehmlassung und

Revision der mediX Guidelines. Dadurch unterstützten wir ganz pragmatisch die An-

strengungen des mediX Vereins, praxisorientierte Guidelines zu schaffen, profitieren

aber gleichermassen vom Wissensaustausch zwischen 8 Netzwerken, die sich an

diesem Prozess ebenfalls beteiligen.

• Medikamentenprojekte: Infolge Patentabläufen konnte im Jahr 2017 in den beiden

Therapiekonsensen «Antihypertensiva» und «Statine» auf kostengünstigere Generika

umgestellt werden.

• IT Schnittstelle: Gemeinsam mit unseren Partnern, der BlueCare und dem

Limmattalspital, konnte eine IT Schnittstelle zur automatisierten Identifikation von MC

Versicherten Patienten beim Spitaleintritt konzipiert werden. Sie ist der Grundstein

der Kommunikationsbrücke zwischen dem ambulanten und stationären Sektor.

Aus Gründen der Lesbarkeit sind personenbezogene Bezeichnungen bewusst nicht geschlechtsneut-

ral formuliert. Sämtliche Bezeichnungen gelten jedoch stets für beide Geschlechter.

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Inhaltsverzeichnis

1. Verwaltungsrat und Geschäftsleitung ............................................................................ 4

2. Netzärzte und Aufnahmekriterien ................................................................................... 5

3. Versicherungspartner und Versichertenbestand ............................................................ 6

4. Qualitätszirkel und Netzretraite ...................................................................................... 6

4.1. Qualitätszirkel für Netzärzte .................................................................................................... 6 4.1.1. Struktur ............................................................................................................................ 6 4.1.2. Moderation ....................................................................................................................... 7 4.1.3. Inhalt und thematische Schwerpunkte ............................................................................ 7

4.2. Qualitätszirkel für MPAs .......................................................................................................... 8 4.2.1. Moderation ....................................................................................................................... 9 4.2.2. Retraite ............................................................................................................................ 9

5. Medizinische Qualitätsmassnahmen .............................................................................. 9

5.1. Guidelines ................................................................................................................................ 9 5.2. Gesundheitsdossiers und Patienteninformationen ................................................................ 10 5.3. Risikovisualisierungen ........................................................................................................... 10 5.4. Medikamentenoptimierung .................................................................................................... 11

6. Patientensteuerung.......................................................................................................13

6.1. Gatekeeping .......................................................................................................................... 13 6.2. Administratives Überweisungsmanagement und Kostencontrolling ..................................... 13 6.3. Interdisziplinäre und sektorenübergreifende Zusammenarbeit ............................................. 13 6.4. Projektstart IT Schnittstelle zum Limmattal Spital ................................................................. 14 6.5. MPA Förderprogramm ........................................................................................................... 14

7. Informationsaustausch und Kommunikation .................................................................14

8. Werbung für Versicherte und Versicherungen ..............................................................15

8.1. Informationsunterlagen .......................................................................................................... 15 8.2. Webseite ................................................................................................................................ 16

9. Danksagung .................................................................................................................17

Abbildung 1: Illustration: Was bringen Check-ups? .............................................................................. 11 Abbildung 2: Medikamentenmanagement 2017 .................................................................................... 12 Abbildung 3: LimmiMed Marketingunterlagen ....................................................................................... 16 Abbildung 4: LimmiMed Prämienrechner .............................................................................................. 16

Tabelle 1: Mitgliederstruktur und Entwicklung ......................................................................................... 5 Tabelle 2: Themen der Ärzte Qualitätszirkel 2017 .................................................................................. 8 Tabelle 3: Themen der MPA Qualitätszirkel 2017 ................................................................................... 8 Tabelle 4: LimmiMed Marketingunterlagen ........................................................................................... 15

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1. Verwaltungsrat und Geschäftsleitung

Dr. med.

Walter Schweizer

VR-Präsident

Dr. med.

Branislav Risti

VR-Vizepräsident

Dr. med.

Corinne Staubli

Mitglied des VR

Dr. med.

Hannes Brugger

Mitglied des VR

Dr. med.

Laszlo Kis

Mitglied des VR

Dr.

Longin Korner

Mitglied des VR

Dr. med.

Katrin Stöckle

Geschäftsleitung

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2. Netzärzte und Aufnahmekriterien

Stand per

31.12.2016

Vergleich zu

Vorjahr

Anzahl Grundversorger per 31.12.2017 39 39

im Jahr 2017 eingetreten 2 2

im Jahr 2017 ausgetreten 2 1

Anteil Frauen 36% 32.5%

Anteil selbstständig Erwerbende 77% 80%

Anteil Angestellte 23% 20%

Anzahl Einzelpraxen (Grundversorger) 15 16

Anzahl Doppel- und Gruppenpraxen (Grund-

versorger) *

12 12

Stand per

31.12.2016

Vergleich zu

Vorjahr

Anzahl Spezialisten per 31.12.2017 ** 20 19

im Jahr 2017 eingetreten 1 2

im Jahr 2017 ausgetreten 0 0

Anteil Frauen 35% 37%

Tabelle 1: Mitgliederstruktur und Entwicklung

* In den Gruppenpraxen verfügen nicht immer alle angestellten Ärzte über einen Partner-

schaftsvertrag mit LimmiMed.

** 11 der 20 LimmiMed Spezialisten sind Chef- oder Oberärzte des Limmattalspitals. Die

anderen 9 Spezialisten sind im ambulanten Sektor in eigener Praxis tätig.

Unter Spezialisten sind folgende fachärztlichen Disziplinen vertreten:

• Angiologie

• Dermatologie und Venerologie

• Gastroenterologie

• Gynäkologie

• Innere Medizin

• Kardiologie

• Onkologie

• Orthopäd. Chirurgie und Traumatologie

• Ortho-Rhino-Laryngologie

• Pneumologie

• Psychiatrie und Psychotherapie

• Radiologie

• Viszerale Chirurgie

LimmiMed versteht sich als selektive Organisationsgemeinschaft. Von den Netzärzten fordert

LimmiMed einen vergleichsweise hohen Grad an Verbindlichkeit ein. Dies ist eine wesentli-

che Voraussetzung für ein erfolgreiches Qualitätsmanagement innerhalb des Netzes.

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Von seinen Netzärzten erwartet LimmiMed die Einhaltung folgender Standards:

• Teilnahme an mindestens 10 Qualitätszirkeln pro Jahr

• Bevorzugte Zusammenarbeit mit LimmiMed Spezialisten im Rahmen des PPO-

Konzepts

• Aktive Teilnahme an gemeinsamen Netzprojekten

• Bereitschaft zu netzinterner Datentransparenz

• Datenschutzkonformer Informationsaustausch (Anschluss an HIN-Netzwerk)

3. Versicherungspartner und Versichertenbestand

Im Jahre 2017 hat LimmiMed mit den wichtigsten Krankenversicherungen Verträge über die

hausärztliche Versorgung gemäss Paragraph 41 Abs. 4 KVG abgeschlossen. Dies sind na-

mentlich Atupri, Concordia, CSS, EGK, Helsana Gruppe, Sanitas Gruppe, SLKK, Swica und

die Visana Gruppe.

Im Jahresdurchschnitt waren in diesen Verträgen 19‘899 Versicherte in das Hausarztmodell

eingeschrieben. Der Versichertenbestand hat sich im Vergleich zum Vorjahr um 960 Versi-

cherte bzw. 5.1% wertmässig gesteigert.

4. Qualitätszirkel und Netzretraite

4.1. Qualitätszirkel für Netzärzte

Die Qualitätszirkel (QZ) sind zentrale Bestandteile von LimmiMed. Sie bieten den Netzärzten

eine ideale Plattform, um gemeinsam die eigene Arbeit zu analysieren, bezüglich der Quali-

tät zu bewerten und daraus Massnahmen zur laufenden Qualitätsverbesserung abzuleiten.

Darüber hinaus bieten die QZ den Netzärzten die Möglichkeit, individuelle Anliegen und Er-

fahrungen aus dem Praxisalltag mit Kollegen aus dem Ärztenetz zu diskutieren.

4.1.1. Struktur

Die QZ finden ein- bis zweimal pro Monat, jeweils in den Räumlichkeiten des Limmattalspi-

tals statt. Sie werden protokolliert und von qualifizierten Moderatoren (Netzärzten) geleitet.

Inhaltlich sind die QZ in zwei Teile gegliedert. Im ersten Teil werden in erster Linie administ-

rative Themen wie beispielsweise das Überweisungsmanagement, die Zusammenarbeit mit

Preferred Providern (sog. PPO) oder das Kostencontrolling behandelt. Der zweite Teil ist

ausschliesslich medizinischen Themen wie CIRS, Fallbesprechungen, Guidelinearbeit etc.

gewidmet.

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4.1.2. Moderation

Dr. med.

Hannes Brugger

Dr. med.

Laszlo Kis

Dr. med.

Walter Schweizer

Dr. med.

Katrin Stöckle

Dr. med.

Branislav Risti

Dr. med.

Corinne Staubli

4.1.3. Inhalt und thematische Schwerpunkte

In jedem QZ gehören CIRS, medizinische Fallbesprechungen und das Überweisungsma-

nagement zu den stehenden Traktanden. Zusätzlich wurden im Jahr 2017 folgende Schwer-

punkte thematisiert:

Datum Schwerpunktthema Medizin Hauptthema Administration

15.12.2016 Einsatz von Statinen bei älteren Patienten Medikamentenprojekt

19.01.2017 Antibiotika in der Praxis Dr. Tobias Bischoff (Kardiolo-

gie) und Dr. Thomas Michnio-

wski (Orthopädie) stellen sich

vor.

09.02.2017 Smarter medicine Rezeptierung von Medikamen-

ten bei Spitalaustritt

02.03.2017 Schwierige Fälle in der Praxis Praxiseröffnung im Limattower:

Vorstellung der Kollegen

30.03.2017 Impfungen Neuer Notfalldienst: AGZ, Zü-

rimed und Aerztefon

04.05.2017 Urologie in der Hausarztpraxis PD Dr. Alexander Müller (Uro-

logie) stellt sich vor

11.05.2017 Infiltrationen MARS

01.06.2017 Wundbehandlung mit Omega 3 Erfahrung des Orthopäden zu

3D- Knieprothesen

22.06.2017 Guidelines Vernehmlassungsprozess Feedback zur ambulanten Ver-

8

sorgung am Spital

31.08.2017 ambulantes Alkoholentzugsprogramm

AQUEL

Diskussion mit PD Dr. med. Urs

Zingg, Chefarzt Chirurgie

14.09.2017 Osteoporose erkennen Retraite-Planung

26.10.2017 PICC Lines und andere Katheter, Wund-

verschlüsse und Verbände

Retraite-Planung

Tabelle 2: Themen der Ärzte Qualitätszirkel 2017

Im Jahr 2017 hat LimmiMed insgesamt 14 QZ-Sitzungen (inklusive einer halbtägigen Retrai-

te und Generalversammlung) durchgeführt. Die Netzärzte nahmen im Durchschnitt an 10.1

Sitzungen teil. Die Teilnahme an den von LimmiMed durchgeführten QZ wird von der SGAIM

als Fortbildung anerkannt.

4.2. Qualitätszirkel für MPAs

Seit 2011 führt LimmiMed auch für MPAs Qualitätszirkel durch. Sie finden alle zwei Monate

in den Räumlichkeiten des Limmattalspitals statt. Die QZ werden protokolliert und von aus-

gebildeten Moderatorinnen (MPAs) geleitet. Im Gegensatz zu den Netzärzten ist die Teil-

nahme an den QZ für MPAs optional. Vom Ärztenetz erhalten die MPAs eine schriftliche

Teilnahmebestätigung als Fortbildungsnachweis.

Das Ziel dieser QZ besteht darin, die Integration der MPAs in die netzspezifischen Struktu-

ren, Prozesse und Projekte zu fördern. Ferner will LimmiMed den MPAs eine Plattform bie-

ten, um sich gemeinsam und strukturiert mit medizinischen und administrativen Fragestel-

lungen aus ihrem Praxisalltag auseinanderzusetzen.

Das QZ-Angebot wird von den MPAs der verschiedenen Netzpraxen sehr geschätzt. Im Jahr

2017 haben aus den 28 Grundversorgerpraxen insgesamt 47 MPAs regelmässig an den

MPA-QZ teilgenommen. Im Jahr 2017 wurden im Rahmen der QZ nebst den stehenden

Traktanden Burning Issues, CIRS und Fallbesprechungen folgende Themen behandelt:

Datum Schwerpunktthema Refernt/in

07.03.2017 Einblick in die Ernährungsberatung beim

Diabetiker und übergewichtigen Klienten

Frau Bernadette Gölz (Er-

nährungsberaterin)

20.06.2017 Kommunikation und Körpersprache Angela Deubelbeiss und

Corine Brunner

12.09.2017 Moderne Wundbehandlung Michaela Kaiser (Spital

Limmattal, Wundexpertin)

28.11.2017 Akutes Abdomen/Bauchschmerzen Angela Deubelbeiss und

Corine Brunner

Tabelle 3: Themen der MPA Qualitätszirkel 2017

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4.2.1. Moderation

Frau

Corine Brunner

Leitende MPA im Ärzte-

zentrum Engstringen

(Medvadis AG)

Frau

Angela Deubelbeiss

Leitende MPA im Ärzte-

zentrum Dietikon Limmat

Tower (Medvadis AG)

4.2.2. Retraite

Im Jahr 2017 konnte LimmiMed sein 10-jähriges Jubiläum feiern und auf eine erfolgreiche

Entwicklung zurückblicken. Seit der Gründung hat sich die Anzahl der Mitglieder stetig entwi-

ckelt. Während das Netz in den Anfangszeiten grösstenteils aus Einzelpraxen bestand, ist

das Verhältnis zu Doppel- und Gruppenpraxen heute nahezu ausgeglichen. Besonders her-

vorzuheben ist die eindeutige Feminisierung des Arztberufes, sichtbar am Frauenanteil unter

den LimmiMed Partnern, der von 2% in der Anfangszeit auf nun 36% angewachsen ist. Im

gleichen Zeitraum konnte der MC-Versichertenbestand von ursprünglich rund 1‘000 auf ca.

20‘000 gesteigert werden.

5. Medizinische Qualitätsmassnahmen

5.1. Guidelines

Die evidenzbasierte Guidelinearbeit geniesst innerhalb von LimmiMed einen hohen Stellen-

wert. Sie erfolgt vorwiegend im Rahmen der QZ. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass

das Wissen der praktizierenden Ärzteschaft (Grundversorger wie Spezialisten) abgeholt wird

und die Guidelines praxistauglich sind.

Bis anhin verfügt LimmiMed über 6 netzeigene Guidelines. Thematisch decken diese folgen-

den Bereiche ab:

• Hypertonie

• Medizinische Checkups

• Eisensubstitution bei Eisenmangel

• Herzinsuffizienz

• Divertikulitis

• Neue orale Antikoagulantien (NOAK)

• Lumbago

Seit 2017 beteiligt sich LimmiMed ebenfalls an der Vernehmlassung und Revision der mediX

Guidelines. Dadurch unterstützten wir ganz pragmatisch die Anstrengungen des mediX Ver-

eins, praxisorientierte Guidelines zu schaffen, profitieren aber gleichermassen vom Wissen-

saustausch zwischen 8 Netzwerken, die sich an diesem Prozess ebenfalls beteiligen.

Die Guidelines, Factsheets und Merkblätter von mediX dienen der netzeigenen, möglichst

einheitlichen Betreuungsphilosophie. Sie fundieren auf evidenzbasierten wissenschaftlichen

Erkenntnissen. Am Stichtag 31.12.2017 bestanden 68 Guidelines, 5 Factsheets und 3 Merk-

blätter, die alle unter http://www.medix.ch/wissen/guidelines.html frei zugänglich sind.

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Folgende 19 Guidelines, Factsheets und Merkblätter wurden im Jahr 2017 überarbeitet bzw.

neu erstellt:

• GL Hörsturz

• GL Infektiologie Therapieempfehlungen

• GL Thromboembolie

• GL VTE-Prophylaxe (neu)

• GL Vorhofflimmern

• GL Karpaltunnelsyndrom

• GL Hepatitis

• GL COPD

• GL Asthma bronchiale

• GL Nahrungsmittelunverträglichkeit

• GL Demenz

• GL Schlafstörungen

• GL Diabetes

• GL Gicht

• GL Schilddrüsenerkrankungen

• GL Männliche Infertilität

• GL Urolithiasis

• Factsheet Verkehrsmedizin

• Merkblatt Impfplan 2017

5.2. Gesundheitsdossiers und Patienteninformationen

Die 20 Gesundheitsdossiers und drei Patienteninformationen dienen der übersichtlichen

und fundierten Patienteninformation und stellen so eine Alternative zu „Dr. Google“ dar. Die

Dokumente sind unter http://www.limmimed.ch/#gesundheitsdossiers abrufbar oder liegen in

gedruckter Form in den Praxen auf.

Folgende Dossiers und Patienteninformationen wurden im Jahr 2017 aktualisiert oder neu

erstellt:

• Dossier Rückenschmerzen

• Dossier Depression

• Dossier Schlafstörungen

• Dossier Kopfschmerzen

• Dossier Bewegung

• Dossier Nahrungsmittelunverträglichkeit (neu)

5.3. Risikovisualisierungen

In der Praxis ist es oftmals schwierig, den Patienten den Nutzen und die Risiken einer be-

stimmten Intervention anschaulich und damit verständlich zu erklären. Unter dem Titel «Fak-

ten - verständlich erklärt» hat der Verein mediX dafür Visualisierungen erstellt, die unter

"http://www.limmimed.ch/fuer-aerzte/#guidelines" allgemein zugänglich sind. Zielgruppe ist in

erster Line die Ärzteschaft zur Verwendung in der Sprechstunde.

Folgende sieben Visualisierungen standen im Jahr 2017 zur Verfügung:

• Prostatakrebs-Früherkennung mittels PSA-Bestimmung

• Brustkrebs-Früherkennung durch Mammographie

• Lungenkrebs-Früherkennung

• Perkutane koronare Intervention (PCI) bei stabiler KHK

11

• Weiterrauchen oder aufhören?

• Was bringen Check-ups?

• Cholesterinsenkende Medikamente für Gesunde?

Abbildung 1: Illustration: Was bringen Check-ups?

5.4. Medikamentenoptimierung

Das Jahr 2017 war geprägt von einigen namhaften Patentabläufen bei den Originalmedika-

menten. In der Folge konnte bei den beiden Therapiekonsensen «Antihypertensiva» und

«Statine» auf kostengünstigere Generika umgestellt werden.

Im Frühjahr lief das Patent von Exforge®, einem Antihypertensiva von der Novartis Pharma

Schweiz AG, ab. Auf Mitte des Jahres wurde auch das Exforge HCT® (Novartis Pharma

Schweiz AG) generisch. Zeitgleich endete der Patentschutz von Crestor®, dem Original-

Rosuvastatin von der AstraZeneca AG.

Auswirkungen

Berücksichtigt man das 2. Semester 2017, so wurde bereits in 43% der Fälle vom Crestor®

auf eines der kostengünstigeren Generika umgestellt. Gemessen am Gesamtumsatz dieser

Medikamentengruppe, haben die Rosuvastatine einen Anteil von 24.2%. Das Atorvastatin ist

bei den Cholesterinsenkern nach wie vor die wichtigste Substanz.

Für dieselbe Betrachtungsperiode wurde das Exforge® in 25% der Fälle durch ein Amlodipin-

Valsartan-Generikum ersetzt und das Exforge HCT® zu 27% durch ein generisches Amlodi-

12

pin-Valsartan-Hydrochlorothiazid Kombipräparat. Diese beiden Kombipräparat-Gruppen ha-

ben einen Umsatzanteil von 4.4% resp. von 6.6%.

Abbildung 2: Medikamentenmanagement 2017

LimmiMed konnte durch die gezielte Abgabe von Generika in den drei Therapiekonsensen

Antihypertensiva, PPI und Statine Einsparungen von CHF 450'000.- für das Behandlungsjahr

2016 ausweisen.

2017 wurden aber nicht nur einige wichtige Wirkstoffe generisch, auch auf der gesundheits-

politischen Ebene haben sich grössere Veränderungen abgezeichnet. Die Revision des

Heilmittelgesetztes, inkl. der KVG Anpassung wurde mit der Vernehmlassung der Verord-

nung in die letzte Runde geschickt.

Mit Inkrafttreten der beiden Gesetze wird es möglich, Rabatte mit Medikamentenherstellern

offiziell zu verhandeln. Die Rabatte müssen nun nur noch mehrheitlich (> 50%) an die Versi-

cherungen weitergegeben werden und die nicht weitergegebenen Rabatte müssen nach-

weislich zur Verbesserung der Qualität der Behandlung eingesetzt werden (rev. KVG Art. 56

Abs. 3). Leider sieht das BAG so hohe Umsetzungshürden vor, dass eine vernünftige Um-

setzung der Kooperationsvereinbarungen mit Herstellern und Versicherern unmöglich wird.

Wir danken dem Dachverband medswiss.net für seine Stellungnahme1 im Rahmen des Ver-

nehmlassungsprozesses und hoffen, dass die Verwaltung anerkennt, dass sie mit der vorge-

legten Verordnung eine Umsetzung der Kooperation verhindern.

1 Siehe http://medswiss.net/fileadmin/user_upload/Politik/2017_10_20_Vernehmlassungsantwort_HMV_VITH_medswiss.net.pdf

13

6. Patientensteuerung

6.1. Gatekeeping

Im Rahmen der integrierten Versorgung pflegt LimmiMed, abgestützt auf KVG Art. 41 Abs. 4,

mit einzelnen Krankenversicherern besondere Kooperationspartnerschaften. Für die

Netzärzte und deren Praxisteams haben diese Partnerschaften, wie nachfolgend beschrie-

ben, diverse verpflichtende Auswirkungen:

• Bei gesundheitlichen Problemen erbringt oder veranlasst der Netzarzt für die Versi-

cherten, die ihn als Gatekeeper gewählt haben, die notwendigen medizinischen Leis-

tungen. Zudem ist er zuständig für eine optimale Koordination innerhalb der gesam-

ten Behandlungskette.

• Der Netzarzt berücksichtigt dabei Qualitätssicherungsmassnahmen und soweit als

möglich Behandlungsrichtlinien und Wirtschaftlichkeitsüberlegungen, die innerhalb

des Ärztenetzes entwickelt oder von diesem empfohlen werden.

• Durch präzise formulierte Überweisungen und regelmässigen Informationsaustausch

mit Spezialisten, Therapeuten und stationären Institutionen ist er darum bemüht, die

Behandlungsprozesse optimal zu beeinflussen

• Wo therapeutisch angezeigt und angemessen, verpflichtet sich der Netzarzt Generika

und/oder Produkte einer Konsensliste einzusetzen.

6.2. Administratives Überweisungsmanagement und Kostencontrolling

Die Verwaltung der Bestandes- und Leistungsdaten der Hausarztmodell-Versicherten

(Überweisungsmanagement und Kostencontrolling) erfolgt bei LimmiMed mittels der Soft-

ware BlueEvidence.

Zwecks Kennzeichnung der Krankengeschichten werden die Bestandesdaten in BlueEvi-

dence in den Netzpraxen mindestens einmal pro Monat überprüft. Im Falle von elektroni-

schen Krankengeschichten und bei Vorhandensein entsprechender Schnittstellen kann diese

Kennzeichnung mittlerweile auch automatisiert erfolgen. Ebenso führt die Netzpraxis mindes-

tens einmal im Monat das Kostencontrolling durch.

Um die korrekte Anwendung der Software und der Prozesse im Hausarztmodell sicherzustel-

len, werden alle neu eingetretenen Praxen (Ärzte und MPA) von den Mitarbeitern unseres

Managementpartners MedSolution mit Schulung und Coaching unterstützt. Es werden re-

gelmässig und laufend die Prozesse überprüft und mit den Praxen besprochen. Im monatli-

chen Mail an die Praxen (Freigabe der Kostendaten zur Bearbeitung) wird jeweils ein „Tipps

und Tricks“ gesendet.

Im Jahr 2017 wurden zwei LimmiMed Partnerpraxen im Umgang mit BlueEvidence geschult.

6.3. Interdisziplinäre und sektorenübergreifende Zusammenarbeit

Die LimmiMed AG wurde bei der Gründung bewusst so konzipiert, dass nebst Grundversor-

gern auch Spezialisten aus dem Limmattal wie auch das Limmattalspital und seine Chef- und

Oberärzte Partner und Aktionäre der LimmiMed AG werden können. Dieses interdisziplinäre

wie auch sektorenübergreifende Organisationsmodell hat sich insbesondere im Hinblick auf

14

die laufende Optimierung der Zusammenarbeit bis heute sehr bewährt (siehe hierzu auch

Kapitel 2).

6.4. Projektstart IT Schnittstelle zum Limmattal Spital

Überall wo der Patient Sektorengrenzen auf seinem Behandlungspfad überschreitet, z.B.

zwischen dem ambulanten und dem stationären Bereich, bedarf es besonderer Anstrengun-

gen, um den Informationsfluss zwischen den behandelnden Instanzen sicherzustellen und

damit Versorgung effizient und ohne Qualitätsverluste zu gewährleisten. Aus diesem Grund

ist LimmiMed durch die partnerschaftliche Beziehung zum Limmattalspital eine vertikal gut

vernetzte Organisation.

Gleichwohl war es bei der Aufnahme eines neuen Patienten für das Spital Limmattal nicht in

jedem Fall ersichtlich, ob es sich um einen „Managed Care“ Versicherten mit einem Hausarzt

im Netz LimmiMed handelt. In 2017 konnte unter Einbezug der Partner BlueCare (Blue Evi-

dence) dahingehend der Grundstein für einen wichtigen Schritt zur Optimierung der Schnitt-

stelle auf den Weg gebracht werden. Es konnte eine IT Schnittstelle konzipiert werden, mit

der es ab 2018 möglich sein wird die Patientenstammdaten des Krankenhausinformations-

systems (KIS) mit der Bestandesdatenbank, der im Hausarztmodell mit LimmiMed einge-

schriebenen Versicherten abzugleichen.

Durch die automatisierte Identifikation des Patienten als Versicherter im Hausarztmodell mit

LimmiMed ist ein wichtiger Schritt zur Stabilisierung der Kommunikationsbrücke zwischen

dem behandelnden Arzt im Spital und dem betreuenden Hausarzt. Die Brücke dient der Si-

cherung der Anforderungen der LimmiMed an eine wirtschaftliche und qualitätsorientierte

Leistungserbringung. 2017 wurde der Projektplan finalisiert, alle Abklärungen gemacht und

der Startschuss für die Umsetzung gegeben.

6.5. MPA Förderprogramm

Mit der gesellschaftlichen und fachlichen Entwicklung wandelt sich der hausärztliche Beruf

vom Einzelkämpfer, zum Netzwerker, zum Healthcare Professional. Letzteres bezieht das

Team um den Hausarzt explizit mit ein.

LimmiMed fördert deshalb die Weiterbildung von MPAs seiner Partnerpraxen zur klinischen

Praxiskoordinatorin gemäss OdA, Berufsbildung medizinische Praxisassistentin

(www.odamed.ch). Das Ziel der Fördermassnahme ist, die interdisziplinäre Betreuung der

Patienten in möglichst vielen Netzpraxen zu etablieren und die Chronikerversorgung zu op-

timieren.

7. Informationsaustausch und Kommunikation

Der Datenaustausch und die Mail-Kommunikation mit Leistungserbringern innerhalb und

ausserhalb des Ärztenetzes sowie mit dem Managementpartner MedSolution und den Versi-

chererpartnern erfolgt DSG-konform ausschliesslich über das gesicherte Netz der Firma HIN.

Zu diesem Zweck ist jede Netzpraxis via einen sog. Software-Client an das HIN-Netzwerk

angeschlossen.

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8. Werbung für Versicherte und Versicherungen

8.1. Informationsunterlagen

Auch 2017 hat LimmiMed aktives Marketing für das Managed Care Versicherungsprodukt

betrieben. Dabei haben wir stets auf einen versicherungsneutralen Auftritt geachtet und die

Versorgungsqualität im Netz in den Fokus gerückt. LimmiMed verfügt über folgende Informa-

tions- und Werbeunterlagen:

Was Adressat Zweck und Ziel

Ärztenetz-Flyer • Versicherte/Patienten, die noch

nicht oder erst ganz neu im Haus-

arztmodell mit LimmiMed versi-

chert sind

• Versicherungsagenturen

• Portrait des Ärztenetzes

• Erklärung des Hausarztmo-

dells (Vorteile, Regeln etc.)

• Die Flyer werden in den

Netzpraxen und auf Wunsch

auch in Versicherungsagentu-

ren aufgelegt

Werbeplakat • Versicherte/Patienten, die noch

nicht oder erst ganz neu im Haus-

arztmodell mit Ärztenetz Nordwest

versichert sind

• Auf Ärztenetz bzw. Ärztenetz-

Flyer aufmerksam machen

Pflasterset • Patienten • Give-Away

Kugelschreiber • Patienten • Nur für praxisinternen Ge-

brauch (Ausfüllen von Formu-

laren etc.)

Liste der Versi-

cherungs-partner

und deren Versi-

cherungs-

produkte

• Netzpraxen

• bestehende und neue Versicherte

• Übersicht über das mit

LimmiMed im Zusammen-

hang stehende alternative

Versicherungsangebot

• schnelle und kompetente

Beratung in der Praxis durch

Praxispersonal

Gesundheits-

dossiers

• Patienten aus Netzpraxen • Patienteninformation zu un-

terschiedlichen, medizinisch

relevanten Themen

• Liegen in den Netzpraxen auf

oder können von der Netz-

webseite kostenlos herunter-

geladen werden

Logo-Kleber Ärz-

tenetz (auch in

wetterfester Aus-

führung)

• Netzpraxen • Hinweis auf Netzmitglied-

schaft (z.B. auf Praxisschild

oder Briefkasten)

• Kennzeichnet eine Praxis als

Partner von LimmiMed

Tabelle 4: LimmiMed Marketingunterlagen

Zusätzlich versenden wir ein Begrüssungsschreiben an jeden neueingeschriebenen Versi-

cherten. Darin informieren wir über die Zusammenarbeit ihres gewählten Hausarztes mit

LimmiMed, weisen auf die Regeln des Hausarztmodells hin und geben weitere Informationen

16

zum Hausarztmodell. Im Jahr 2017 wurden 2178 Begrüssungsschreiben an neu einge-

schriebene Patienten versendet.

Abbildung 3: LimmiMed Marketingunterlagen

8.2. Webseite

Last but not least führt LimmiMed eine Website (www.limmimed.ch) auf der sich alle we-

sentlichen Informationen zum Netz, zu seinen Ärzten, zum Hausarztmodell und weiterfüh-

rende Gesundheitsinformationen in Form von Gesundheitsdossiers befinden. Besonders

stolz sind wir darauf, dass wir seit Herbst 2017 einen eigenen Prämienrechner auf die

Homepage bringen konnten. Er verschafft interessierten Patienten einen schnellen Überblick

über die aktuellen Versicherungspartner, die Prämie im Hausarztmodell und seine Einspar-

möglichkeit gegenüber der Grundversicherung.

Abbildung 4: LimmiMed Prämienrechner

17

9. Danksagung

LimmiMed dankt allen Netzärzten und deren Praxisteams, dem Limmattalspital sowie dem

Managementpartner MedSolution für die ausgezeichnete Zusammenarbeit. Ebenfalls ein

grosser Dank für die Zusammenarbeit und das entgegengebracht Vertrauen gebührt sämtli-

chen Versicherer- und Industriepartnern.

Für die LimmiMed AG

Dr. med. Walter Schweizer Mathias Kubek

Verwaltungsratspräsident Mitglied der Geschäftsleitung

Zürich, März 2018