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säntiMed AG Geschäftsstelle: Kasernenstrasse 30 9100 Herisau Qualitätsbericht 2016

säntiMed Jahresbericht 2008¤tsbericht-sän… · wechsel im Gange. Verschiedene Mitglieder der ersten Stunde sind pensioniert oder werden es demnächst werden. Aus dem Verwaltungsrat

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säntiMed AG Geschäftsstelle: Kasernenstrasse 30 9100 Herisau

Qualitätsbericht 2016

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säntiMed Qualitätsbericht 2016 März 2017

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Editorial Qualitätsbericht säntiMed

Veränderungen Seit über 10 Jahren praktizieren wir säntiMed. Pionierhaft in der Ostschweiz sind wir eingebet-tet in eine vielfältige Landschaft von Ärzte-Netzwerken verschiedener Ausprägung. Der Auf-bruch in eine neue Zeit hatte mich als allein praktizierenden Landarzt stark geprägt. Vieles hat sich kreativ verändert. Ich fühle mich den Herausforderungen der jetzigen Zeit besser gewach-sen. Und ohne säntiMed hätte es, der Pensionierung nahe, wohl kaum mehr ein neues Ärzte-zentrum gegeben. Nach einer Pionierphase, in der in rascher Folge Ideen entwickelt und von motivierten Mitglie-dern umgesetzt wurden, ist es notwendig, Erreichtes zu festigen und den trotzdem fortschritt-lichen Geist des Netzwerkes neue Mitglieder spüren zu lassen. Aktuell ist ein Generationen-wechsel im Gange. Verschiedene Mitglieder der ersten Stunde sind pensioniert oder werden es demnächst werden. Aus dem Verwaltungsrat ist Felix Bösch nach intensiven Jahren und grossem Engagement ausgeschieden. Neue Mitglieder füllen die Lücken und es ist erfreulich, wie aktiv sie sich in die Arbeit eingeben. So verjüngen Beni Lutz und Gregor Bamert den Ver-waltungsrat, Thomas Roll engagiert sich in der Qualitätszirkelarbeit und Raphael Stolz wird Bindeglied zu den MPAs. Allen sei herzlich gedankt. Es ist zu wünschen, dass der Schwung, den SäntiMed immer hatte, weiterhin lebendig bleibt. Veränderungen hat es bei der Netzleitung geben. Christoph Baumann hat säntiMed aus eige-nem Wunsch und persönlichen Gründen verlassen. Seine privaten Projekte erfordern zuneh-mendes Engagement und gleichzeitig wurden die Ansprüche des Netzwerkes grösser. Erfolg-reich und sympathisch hat Mathias Kubek die Nachfolge angetreten. Er bringt neuen Wind und wir sind überzeugt, dass es eine befruchtende Zusammenarbeit wird. Die zukünftigen Herausforderungen an die Netze sind gross. Die weiteren Entwicklungen bei den Hausarztmodellen ist ungewiss und die Verträge mit den Versicherern immer komplexer. Sie werden uns beschäftigen. Insbesondere gehen die Bestrebungen dahin, die von uns ge-leistete Qualitätsarbeit sichtbar zu machen und zu belegen. Dem Netz selber muss es gelingen, die hohe Verbindlichkeit seiner Mitglieder aufrecht zu er-halten, will es weiterhin kreativ und innovativ unterwegs sein. Für eine spannende Zukunft ist gesorgt! Thomas Mayer

Thomas Mayer Verwaltungsratspräsident

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Inhaltsverzeichnis

1 Verwaltungsrat, Geschäftsleitung und QZ-Leiter ........................................................ 4

2 Organisationsstruktur ................................................................................................. 6

3 Ärztenetz säntiMed .................................................................................................... 7

4 Vertrags- und Versicherungsstruktur .......................................................................... 8

5 Qualität und Fortbildungen ......................................................................................... 8 5.1 Qualitätssicherung ............................................................................................................... 8 5.2 Netz- und Praxiszertifizierung .............................................................................................. 9 5.3 Aufbau und Struktur der Qualitätszirkel ............................................................................. 10 5.4 QZ-Teilnahme der Mitglieder ............................................................................................. 10 5.5 QZ-Themen ........................................................................................................................ 10 5.6 säntiMed Retraite ............................................................................................................... 11 5.7 Kooperationen mit externen Partnern ................................................................................ 12

6 MPAs und säntiMed ..................................................................................................12

6.1 MPA-Qualitätszirkel ........................................................................................................... 12 6.2 Chronic Care Management durch ausgebildete säntiMed MPAs ...................................... 13

7 Medizinische und strukturelle Qualitätsprojekte.........................................................13 7.1 Disease Management: Herzinsuffizienz-Projekt ................................................................ 13 7.2 Assistenzarztprojekt ........................................................................................................... 14 7.3 Tele-Dermatologie ............................................................................................................. 14 7.4 Röntgenprojekt ................................................................................................................... 14 7.5 Messung der Guideline-Adhärenz in der Versorgung von Diabetes-Patienten ................. 15 7.6 Guidelines, Factsheets und Merkblätter ............................................................................ 15 7.7 Gesundheitsdossiers und Patienteninformationen ............................................................ 16 7.8 Risikovisualisierungen ....................................................................................................... 16 7.9 Medikamentenoptimierungen............................................................................................. 17 7.10 Überweisungsmanagement ............................................................................................... 18 7.11 Leistungsorientierte Vergütung .......................................................................................... 19

8 Netzmarketing ...........................................................................................................19

9 Zusammenfassung ...................................................................................................20

10 Danksagung ..............................................................................................................21

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1 Verwaltungsrat, Geschäftsleitung und QZ-Leiter

Verwaltungsrat

VR-Präsident VR-Vizepräsident / Qualitätsentwicklung

Dr. med. Thomas Mayer, Degersheim

Dr. med. Christian Schibler, St. Gallen

Vertretung Spezialärzte Qualität und Projekte

Dr. med. Sabine Horstmann, Herisau

Dr. med. Gregor Bamert, St. Gallen

Finanzen und Versicherungsfragen Qualität und Projekte

Oliver Strehle, Zürich, MedSolution AG

Dr. med. Bernhard Lutz, Herisau

Geschäftsleitung

Netzleitung MPA- und Praxisbetreuung

Mathias Kubek, Zürich, MedSolution AG

Gabi Neuhauser Praxis Brunnenhof, Herisau

Administration & Finanzen

Oliver Strehle, Zürich, MedSolution AG

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Qualitätszirkelleitung – Ärzte

Region Ost Region West

Dr. med. Thomas Roll, Herisau

Med. pract. Johanna Schönwälder, Flawil

Qualitätszirkelleitung – MPA

Gabi Neuhauser Praxis Brunnenhof, Herisau

Ärztlicher Beirat Dr. med Raphael Stolz Praxis zur Rehburg, St. Gallen

Manuela Loser Polipraxis, Herisau

Elvira Fässler Praxis Brunnenhof, Herisau

Jasmin Bossart, Ärztezentrum Degersheim, Degersheim

Jasmin Schrepfer Ärztezentrum Degersheim, Degersheim

Ann-Britt Alder, Praxis Dr. Germann, Schwarzenbach

Nicole Lindner Praxis Oberstrasse, St. Gallen

Jeannine Elser Ärztezentrum Degersheim, Degersheim

Belinda Gantenbein Praxis Brunnenhof, Herisau

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Geschäftsstelle

Gabi Neuhauser Praxis Brunnenhof, Herisau

2 Organisationsstruktur

Abb.1: Organisations- und Arbeitsstruktur der säntiMed AG

säntiMed versteht sich als eine Organisation von ÄrztInnen für ÄrztInnen, weshalb sich die Organisationsstruktur als eine auf Zusammenarbeit und Konsensbildung ausgelegte Form darstellt. Die in beide Richtungen zeigenden Pfeile stehen in diesem Zusammenhang für die wechselseitige Verantwortung der jeweiligen Gremien für Netzstabilität, Netzflexibilität und In-novationsfähigkeit. Die somit mögliche konstruktive Zusammenarbeit findet seinen Aus-druck in optimierten Versorgungsstrukturen und Prozessen, die sich jeweils in einer höheren Versorgungsqualität und dem schonenden Einsatz von Ressourcen niederschlagen.

Qualitätszirkel ÄrztInnen: 12 regionale und 4 gemeinsame pro Jahr

Qualitätszirkel MPA: 4-6 x pro Jahr

Qualität und Effizienz

Versorgungsstrukturen und Prozesse

Retraite: 1 x pro Jahr

Op

era

tive

Arb

eit

Op

era

tive

Arb

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Strategie Administration

Verwaltungsrat Geschäftsleitung

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3 Ärztenetz säntiMed

Bereits niedergelassene sowie sich neu niederlassende Grundversorger von einem Netzbei-tritt zu überzeugen stellt immer wieder eine grosse Herausforderung dar. Es ist bemerkens-wert, wie aus einer Zusammenkunft eine Zusammenarbeit wird und aus einer Zusammenarbeit ein Zusammenhalt wächst. Wir sollten nicht müde werden, uns an der Gestaltung der regio-nalen Versorgung aktiv zu beteiligen. Dafür braucht es Erfahrung, Ideen und die Bereitschaft zum offenen Austausch untereinander. säntiMed lebt von seinen Mitgliedern und ist deshalb auch nachhaltig erfolgreich. Im Jahr 2016 mussten wir zwei langjährige Mitglieder, Dr. med. Beat Schäfli und Dr. med. Christoph Francke, in den Ruhestand verabschieden. Wir bedanken uns hiermit ganz herzlich für Ihren Einsatz für mehr Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen. Gleichzeitig ist es uns aber gelungen die Grundversorger Dr. med. Helmut Wehr, Zuzwil, Dr. med. Julia Steiner, Wil, und Dr. med. Corinne Schär, Flawil, für die Partnerschaft mit säntiMed zu begeistern. Auf Seiten der Spezialisten konnten wir unser Netzwerk um Dr. med. Axel Weiss, Psychiatrie und Psychotherapie, Frau Dr. med. Rahel Hautle und Dr. med. Isabella Schönenberger, Medizinische Onkologie, ausbauen. Wir heissen sie herzlich willkommen! Gegenwärtig zeigt sich die Mitgliederstruktur stabil und mittelfristig gesichert. Wir führen ste-tig Gespräche mit Interessenten und potentiell wünschenswerten Kolleginnen und Kollegen. Ferner ist es unser Anliegen, unsere Expertise in verschiedene Fachbereiche hinein zu entwi-ckeln. Zum 31. Dezember 2016 waren im Kanton St. Gallen und Appenzell Ausserrhoden 33 Grund-versorger inkl. Pädiatrie und 15 Spezialisten in 28 Praxen Partner von säntiMed. Im Einzelnen teilen sich die Mitglieder auf folgende Fachgebiete auf:

Allgemeine Innere Medizin 31

Kinder- und Jugendmedizin 2

Gastroenterologie 3

Gynäkologie und Geburtshilfe 2

Kardiologie 2

Neurologie 2

Reisemedizin 1

Dermatologie 1

Akupunktur TCM 1

Medizinische Onkologie 2

Psychiatrie und Psychotherapie 1

Tab. 1: Anzahl Mitglieder nach medizinischem Fach

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4 Vertrags- und Versicherungsstruktur

Im Jahre 2016 hat SäntiMed mit den wichtigsten Krankenversicherungen Verträge über die hausärztliche Versorgung gemäss Paragraph 41, Abs. 4, KVG abgeschlossen. Dies sind na-mentlich Atupri, Concordia, CSS, EGK, Groupe Mutuel Gruppe, Helsana Gruppe, RVK Gruppe, Sanitas Gruppe, Swica und die Visana Gruppe. Im Jahresdurchschnitt waren in diesen Verträgen 20‘451 Versicherte in das Hausarztmodell eingeschrieben, pro Grundversorger im Schnitt 601 Versicherte. Der Versichertenbestand hat sich im Vergleich zum Vorjahr um 597 bzw. 2.8% wertmässig verringert. Ein Hauptgrund dafür ist die Vertragsauflösung mit der Sympany bzw. auf ihren Austritt aus dem RVK Verband (Rückversicherungsverband des Konkordates der Schweizerischen Krankenkassen) mit dem säntiMed stellvertretend vertraglich gebunden ist. Der Versicherungsmarkt befindet sich aktuell und mittelfristig in einer Differenzierungsphase. Der soziokulturelle Wandel fördert neues Anspruchs- und Erwartungsdenken bei allen Akteu-ren. Die demographische Entwicklung, die zunehmende Multimorbidität und der medizinische Fortschritt erzeugen gemeinsam einen Kostendruck auf das Gesundheitssystem. All dies führt zu immer neuen Versicherungsmodellen, die sich im Hinblick auf ihre Qualität und Effizienz hin prüfen lassen müssen. In unseren Augen positiv zu vermerken ist, dass das BAG 2016 den Prämienrabatt für neue Produkte auf 14% gedeckelt hat, sodass ausschliesslich prämien-orientierte Modellen, die ihren Mehrwert nach fünf Jahren zunächst unter Beweis stellen müs-sen, eine Motivationsbremse gesetzt wurde. Ein Beispiel für eben solche prämienorientierten Modelle ohne nachweisliche Qualität oder Effizienz, ist PrimaTel der Groupe Mutuel. Unsere Anstrengungen für eine nachhaltige Versor-gung werden dadurch torpediert. Die Einführung dieses Modells und die jahrelange schwie-rige, wenig lösungsorientierte Zusammenarbeit veranlasste uns, den Vertrag mit Groupe Mutuel per Ende 2016 zu kündigen. Die betroffenen Patienten wurden von ihren Hausärzten angeschrieben und zum Kassenwechsel aufgefordert. Unser Managementpartner MedSolu-tion unterstützte die Versicherten bei diesem Schritt mit einer telefonischen Beratungs-Hotline, die sehr rege benutzt wurde.

5 Qualität und Fortbildungen

5.1 Qualitätssicherung

SäntiMed verfügt über ein medizinisches Qualitätskonzept. Es ist im Betriebsreglement fest-gehalten und stellt die Anforderungen und Erwartungen schriftlich dar. Eine Besonderheit stellt dabei die Idee der verpflichtenden (10 Stk.) und wählbaren (6 Stk.) Verbindlichkeiten. Dies gewährleistet einen gewissen Handlungsspielraum und Autonomie der Ärzte, sichert dem Netz aber die relevante Wirkung und Stabilität. Jeder Netzarzt bekennt sich zum Betriebsreglement durch seine Unterschrift. Es ist Voraussetzung zur Aufnahme.

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5.2 Netz- und Praxiszertifizierung

Gegen Ende 2015 wurde mit der Durchführung der Patientenbefragung die Rezertifizierung des Ärzte- und Praxisnetzes in die Wege geleitet. Die Ergeb-nisse wurden im Rahmen einer eigens dafür verwendeten Plenarsitzung vorge-stellt und in Workshops reflektiert. Die Ergebnisse der Patientenbefragung, die hier gekürzt auf die fünf wesentlichen Fragen

1. Haben sie das Gefühlt, dass ihnen der Hausarzt zuhört?

2. Haben sie das Gefühl. dass sie der Hausarzt gründlich mit Ihrem Problem befasst?

3. Hat Ihr Hausarzt Sie bei Überweisungen darauf vorbereitet, was Sie beim Spezialisten

bzw. im Spital erwartet?

4. Wie empfinden Sie die Wartezeit in der Praxis?

5. Ich kann meinen Freunden diesen Hausarzt/diese Hausärztin sehr empfehlen.

dargestellt sind, weisen den Netzärzten eine positive Entwicklung über die Jahre hinweg aus.

Abb. 2: Ergebnisse der Patientenumfrage – Verlauf 2009 - 2016

Mit 131 von 156 erreichbaren Punkten, hat das Netz erfolgreich die Zertifizierung EQUAM B nach den Kriterien der EQUAM Stiftung erhalten. 82 % der Netzpraxen sind mindestens nach EQUAM A zertifiziert. Zusätzlich hat eine Praxis ein Zertifikat nach EQUAM C, Modul Hyper-tonie, erlangt. Nicht zertifizierte Praxen sind ausschliesslich Neumitglieder, die im folgenden Zertifizierungszyklus einbezogen werden.

3.40

3.60

3.80

4.00

4.20

4.40

4.60

4.80

5.00

1 2 3 4 5

Pu

nkt

e

Frage Nr.

Mittelwert der erreichten Punkte über alle teilnehmenden Ärzte hinweg; max. Punktzahl 5, n = 25

2009 2013 2016

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5.3 Aufbau und Struktur der Qualitätszirkel

Die Qualitätszirkel von säntiMed unterteilen sich in regionale QZ (QZ Ost: Raum St. Gallen und Herisau / QZ West: Raum Flawil und Wil) und gemeinsame QZ. Der QZ Ost wird durch Dr. med. Thomas Roll, der QZ West von med. pract. Johanna Schönwälder moderiert. Die Moderation der gemeinsamen QZ ist Aufgabe von Mathias Kubek. Die QZ werden als Fortbil-dung im Rahmen der SGAIM anerkannt.

5.4 QZ-Teilnahme der Mitglieder

Die säntiMed-Mitglieder (Grundversorger der Allgemeinen und inneren Medizin) sind verpflich-tet, mind. 10 QZ der insgesamt 16 Qualitätszirkel pro Jahr zu besuchen. Die Mindestanforde-rung wurde von 6 Mitgliedern nicht erfüllt. Die „Nichterreichung“ wurde mit den einzelnen Mit-gliedern besprochen und Gründe hierfür angehört. Meist handelte es familiäre Verpflichtungen oder eine berufliche Auszeit. Im Durchschnitt nahmen die Kolleginnen und Kollegen an 11 Qualitätszirkeln teil. Von den Spezialisten des Netzes wird eine freiwillige Teilnahme an den QZ geschätzt. Zu expliziten Themen werden die Spezialisten zum QZ eingeladen. In der Regel nehmen im Durchschnitt 2 Spezialisten pro QZ teil. Ein Qualitätszirkel ist auf 90 Minuten ausgelegt und folgt einer einheitlichen protokollarischen Struktur mit CIR, Fallbesprechungen, Praxistipps und Mitteilungen der Geschäftsleitung. Dem zentralen Schwerpunktthema werden 60 Minuten gewidmet, zu dem ein Referent geladen ist. Die Schwerpunktthemen werden in der Jahresplanung von den Ärztinnen und Ärzten in einem Evaluationsverfahren festgelegt. Die Inhalte der jeweiligen QZ werden protokolliert und in einer Wissens-Datenbank abgelegt. Die Netzmitglieder können so nachhaltig auf Wissen zugreifen.

5.5 QZ-Themen

Auszug aus der Datenbank für das Jahr 2016

Datum Schwerpunktthema Referent

12.01.2016 Plenarsitzung – Thema: säntiMed Dr. med. Ch. Baumann

26.01.2016 Chronische Müdigkeit in der Grundversorgung Dr. med. Axel Weiss

16.02.2016 Therapiestufen bei Akne Dr. med. Christian Schuster

01.03.2016 Abklärung (Poly)neuropathie: Stellenwert ENG, EMG Differentialdiagnose

Dr. med. Sabine Horstmann

22.03.2016 Plenarsitzung – Thema: säntiMed Dr. med. Ch. Baumann

05.04.2016 Sportmedizin in der Grundversorgung Dr. med. Patrick Noack

28.04.2016 Retraite – Hauptthema: Overuse in der Medizin Prof. Dr. Oliver Senn

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24.05.2016 Gelenkschmerzen atraumatisch, Abklärungsgang beim Grundversorger

Dr. med. Ivo Büchler

14.06.2016 Wie weiter, wenn die Arbeitsfähigkeit nicht mehr gege-ben ist?

Frau Ayse Schad

23.08.2016 Antidepressiva und Kombinationen Dr. med. Stephan Goppel

06.09.2016 Einführung der neuen Netzleitung --

27.09.2016 Chronische Niereninsuffizienz in der Hausarztpraxis Dr. med. Tanja Staub

25.10.2016 Netzzertifizierung nach EQUAM B Mathias Kubek

08.11.2016 Ärgerliche IV-Zeugnisse Dr. med. Jürgen Böhler

29.11.2016 Was soll/darf der Hausarzt und was soll/darf der Aller-gologe?

Dr. med. Christian Schuster

13.12.2016 Der Geriater auf dem "heissen Stuhl" Dr. med. Thomas Münzer

Tab. 2: Schwerpunktthemen der Qualitätszirkel 2016

5.6 säntiMed Retraite

Am 28.04.2016 hat in der Seelust in Egnach die Reitrate 2016 unter dem Motto „Machen wir es anders“ stattgefunden. Den Tag eröffnete Prof. Dr. Oliver Senn mit seinem Vortrag zum Thema „Overuse in der Medizin“. Er zeigte sehr eindrücklich auf, dass für einzelne, oftmals häufig durchgeführte Mas-snahmen die Evidenz nur begrenzt vorhanden ist. Verstärkt wird diese Situation durch die zunehmenden Zufallsbefunde, vor allem in der bildgebenden Diagnostik. Wie soll nun der Hausarzt damit umgehen, dass der „Verdacht auf“ immer häufiger geäussert wird? Ist hier eine abwartende oder eine umfangreiche Abklärungsmedizin der richtige therapeutische Weg? Eine abschliessende Antwort konnte auf die Frage nicht gegeben werden. Die Diskussion dar-über, was ideal ist, wird säntiMed in den einzelnen QZs kontinuierlich fortführen. Da ein jedes solide Haus über ein gutes Fundament verfügen muss, wurden im Anschluss zwei Qualitätsstrukturmassnahmen vorgestellt und diskutiert. Einerseits hat Dr. med. Jens Schaaf sein Röntgenqualitätsprojekt sowie andererseits Dr. med. Thomas Langer seine EQUAM C – Hypertonie – Erfahrungen vorgestellt. Den Nachmittag haben in einer nun bereits dreijährigen Tradition die säntiMed MPAs mit dem Thema Wolfensberg 2.0 gestaltet. Vor drei Jahren wurde der Startschuss für die Unterstüt-zung der MPAs durch säntiMed getätigt. Es war spannend zu erfahren, welche kleinen und grossen Massnahmen in den Praxen seitdem umgesetzt wurden bzw. gescheitert sind.

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5.7 Kooperationen mit externen Partnern

Mit unserem Laborpartner Unilabs wurde auch im Jahr 2016 die gute und konstruktive Zusam-menarbeit der Vorjahre fortgesetzt und ein neuer Vertrag verhandelt. Im Vordergrund für beide Parteien steht – zum Wohle des Patientennutzens – die Erbringung qualitativ hoher Leistungen in koordinierter Form und die Ermöglichung von nachhaltigen und effizienten Dienstleistungen (insbesondere „Managed Care“ und „e-Health“), unter Nutzung von Synergien und unter Rea-lisierung von Kostenersparnissen. Im Rahmen eines Piloten und aufgrund der guten Zusammenarbeit mit Unilabs erhalten mo-dellversicherte Patienten einen Rabatt auf ihre Laborrechnung. Damit setzen die Parteien Art 56 des KVG um. Für die Abwicklung markieren die säntiMed Ärztinnen und Ärzte den je-weiligen Laborauftrag als Managed Care Auftrag. Die Rabattierung der Rechnung erfolgt direkt über den Laborpartner an den Patienten. Im seit August 2016 laufenden Pilotprojekt wurden so bisher 917 Laboraufträge markiert und entsprechend häufig ein Rabatt an den Patienten weitergegeben. Zur Vereinfachung und Sicherstellung einer 100%-igen Markierungsquote wird aktuell über die Möglichkeit einer Schnittstelle zwischen der Laborsoftware und BlueEvi-dence nachgedacht.

6 MPAs und säntiMed

6.1 MPA-Qualitätszirkel

Zu säntiMed, einem modernen Praxisnetz, gehören die MPA und die MPK selbstverständlich dazu. Sie tragen einen entscheidenden Anteil zur Umsetzung der Netzanforderungen an Pro-zess- und Strukturqualität bei. Bereits in der Vergangenheit und erst recht in der Zukunft wird die Berufsgruppe zunehmend in die Patientenversorgung eingebunden werden. Das motivierte Leiterinnenteam organsiert unter der Leitung von Gabi Neuhauser mit viel En-gagement die Qualitätszirkel. 2016 konnten 3 MPA QZ und ein gemeinsamer QZ mit den Ärzten umgesetzt werden. Auch an der Retraite widmeten wir den Nachmittag den Themen unserer wichtigsten Mitarbeiterinnen. 2016 wurden MPA-QZ und Fortbildungen zu folgenden Themen durchgeführt:

• CIR: Ein antikoagulierter Patient kam für die Grippeimpfung

• Fragebogen zur Patientenverfügung selbstständig ausfüllen

• Zikavirus

• CIR: Hb von 61 g/l von der zuständigen Laborantin nicht gemeldet

• Praxis Zertifizierung: Nachhaltigkeit sichern Die 9 MPA QZ Moderatorinnen werden von Dr. med. Raphael Stolz unterstützt. Er ist das Bindeglied zur Ärzteschaft, steht als neutraler Partner den MPA QZ zur Verfügung und bietet Input für die Bearbeitung von Themen.

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6.2 Chronic Care Management durch ausgebildete säntiMed MPAs

Seit 2014 übernimmt säntiMed die Hälfte der Kurskosten für die SVA Ausbildung zur medizi-nischen Praxiskoordinatorin in klinischer oder administrativer Richtung. Seit diesem Angebot hat säntiMed bisher 5 MPAs einen Teil der Kosten übernommen. Im Rahmen der Fachqualifizierung hat säntiMed eine Leitlinie zur Betreuung von Diabetiker durch MPAs erstellt. In dieser werden das Krankheitsbild, das Vorgehen bei der Beratung, die Hypoglykämie, die Fusspflege sowie nicht erwünschte Folgeerkrankungen und das Leben mit Diabetes in Alltagsituationen verständlich dargelegt. Die Leitlinie wird in Zukunft eine wertvolle Orientierungsstütze für die CCM-Diabetesberaterinnen sein. Die seit 2016 in einem Praxis übergreifenden CCM Modellversuch tätige MPK, Frau Gabi Wild, konnte im Jahresverlauf in der Praxis Brunnenhof sowie im Ärztezentrum Degersheim 16 Pa-tienten zum Teil mit Mehrfachkonsultationen betreuen. Mit dem Modellversuch wollen wir die MPA/MPK im Netz und damit breiter einsetzen. Insbesondere kleinere Praxen mit einer dün-neren Personaldecke können bei der Betreuung ihrer Chroniker auf diesem Wege unterstützt werden. Insgesamt konnten über alle CCM MPA hinweg 312 Chroniker betreut werden. Davon entfallen 208 auf Herzinsuffizienzpatienten aus dem HI-Projekt sowie 104 Diabetiker. Unsere Ausgebildeten Chronic-Care-Managerinnen sind:

Name Ausbildung Praxis

Gabi Wild CCM Diabetes mellitus Brunnenhof, Herisau

Elvira Fässler CCM Herzinsuffizienz Brunnenhof, Herisau

Kathrin Scheurer CCM Diabetes mellitus CCM Praxisadministration

Praxis im Neckartal, St. Peterzell

Julia Harringen CCM Diabetes mellitus Praxis zur Rehburg, St. Gallen

Yvonne Mohni CCM Diabetes mellitus Ärztezentrum Flawil, Flawil

Tab. 3: Chronic Care Management im Netz

7 Medizinische und strukturelle Qualitätsprojekte

7.1 Disease Management: Herzinsuffizienz-Projekt

Das Herzinsuffizienz-Projekt, ein seit 2012 laufendes Projekt in Zusammenarbeit mit der Kar-diologie des Kantonsspitals St. Gallen, bei welchem retrospektiv qualifizierte Patienten nach einem standardisierten Fragebogen erfasst und anonymisiert zur Auswertung an die Kardiolo-gie KSSG weitergegeben werden, konnte in 2016 wieder fortgeführt werden. Die Unterstützung und der partnerschaftliche Kontakt mit der kardiologischen Klinik (Prof. Rickli und Dr. med. Brenner) sind sehr wertvoll. Seitens säntiMed setzt sich Frau Dr. med. Katrin Zingg mit grossem Engagement für eine Umsetzung im säntiMed Netzwerk ein und verbessert kontinuierlich die Erfassungsprozesse in Zusammenarbeit mit der kardiologischen Klinik.

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7.2 Assistenzarztprojekt

Zwischen säntiMed und dem Kantonsspital St. Gallen besteht eine Zusammenarbeit zur För-derung und Erhaltung der ärztlichen Grundversorgung im Einzugsgebiet von säntiMed und des Kantonsspitals. Mit der Vereinbarung unterstreichen das Praxisnetzwerk säntiMed und das Kantonsspital die Bedeutung der Praxisassistenz im Rahmen der Weiterbildung zum Facharzt Allgemeine In-nere Medizin mit Ziel Hausarztmedizin. Die Praxisassistenz soll dabei in den Lehrpraxen statt-finden, deren Inhaber Mitglied von säntiMed ist und die Bedingungen der Stiftung zur Förde-rung der Weiterbildung in Hausarztmedizin WHM FMF erfüllt. Diese sind:

• Inhaber/in eines FMH- Titels in Allgemeiner Innerer Medizin/Pädiatrie;

• Praxistätigkeit seit mindestens 2 Jahren;

• FMH anerkannte(r) Lehrpraktiker/in;

• Vorwiegend hausärztliche Tätigkeit

• SIWF anerkannte Weiterbildungsstätte Im Jahr 2016 konnte säntiMed auf diese Weise einem jungen Arzt die Möglichkeit zur Wei-terbildung ermöglichen. Insgesamt sind 15 der säntiMed Ärztinnen und Ärzte auch Lehr-praktiker.

7.3 Tele-Dermatologie

Im Jahre 2016 wurden gesamthaft 53 Tele-Dermatologie-Anfragen von säntiMed Mitglieder an den säntiMed Dermatologie-Referenzspezialisten Dr. med. Christian Schuster gesendet. In 31 Fällen stellte seine Beurteilung eine Hilfe dar, 21 Fälle konnten ohne eine reale Konsulta-tion beim Dermatologen gelöst werden.

7.4 Röntgenprojekt

In Zusammenarbeit mit Dr. med. Jens-Uwe Schaaf, swissradiology consulting, haben im Jahr 2016 zwei Praxen mit insgesamt 9 Ärzten die Qualität ihrer Röntgenaufnahmen beurteilen und differenziert bewerten lassen. Ziel ist, die Qualität der Röntgenaufnahmen in Hausarzt-praxen bezogen auf die Einstelltechnik und radiologische Beurteilbarkeit zu bewerten und durch die Umsetzung konkreter Vorschläge zu verbessern. Auf der Basis des „Einheitlichen Bewertungssystems“ der swissradiology consulting unter An-wendung von acht Einzelbewertungskriterien (vgl. Tabelle) und der Zuordnung jeder Röntgen-aufnahmen aufgrund des Gesamteindrucks in eine von vier Qualitätsgruppen (vgl. Tabelle) wird eine Gesamtbeurteilung erstellt und zertifiziert.

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Abb. 3: Bewertungskriterien Zertifikat Röntgenqualität

Beide Praxen haben die Anforderungen voll erfüllt und erhielten ein «Zertifikat Röntgen-qualität», das zwei Jahre gültig ist. Die Kosten für das Projekt trägt säntiMed.

7.5 Messung der Guideline-Adhärenz in der Versorgung von Diabetes-Patienten

Basierend auf Leistungskostendaten (Tarmed-Positionen) wurde die Guideline-Adhärenz in der Versorgung von Diabetes-Patienten auf den Ebenen Netz, QZ und Praxen analysiert. Er-freulicherweise konnten wir anhand netzspezifischer Daten belegen, dass die Guideline-Ad-härenz der säntiMed Ärzte zu 38% als sehr gut bezeichnet werden kann und weitere 33% als gut bewertet werden können. Übertragen auf die Anzahl der betreuten Diabetiker bedeutet dies, dass bei 65% der Patienten 3 oder mehr von 5 laut Guideline vorgeschlagenen Untersuchungen gemacht wurden sowie bei 35% der Diabetiker entsprechend weniger. Doch welche Aussage hat dies im Hinblick auf die Versorgungsqualität? Unsere Untersuchungen und der Diskurs darüber machen deutlich, dass, nebst der Umset-zung der Guideline, es auch einer differenzierten Betrachtung des Einzelfalls bedarf, um eine gesamthafte Aussage über Versorgungsqualität machen zu können. Um diese ganzheitliche Lösung zu finden, wird es einen intensiven Austausch geben müssen. In 2017 werden wir das Thema Versorgungstransparenz deshalb besonders in den Fokus rücken.

7.6 Guidelines, Factsheets und Merkblätter

Die Guidelines, Factsheets und Merkblätter von mediX dienen der netzeigenen, möglichst ein-heitlichen Betreuungsphilosophie. Sie fundieren auf evidenzbasierten wissenschaftlichen Er-kenntnissen. Die Guidelines werden vom Verein mediX verlegt und nach Bedarf in unseren QZ vernehmlasst. So wird sichergestellt, dass das Wissen der Basis abgeholt wird und die Guidelines praxistauglich sind. Am Stichtag 31.12.2016 bestanden 67 Guidelines, 6 Facts-heets und 3 Merkblätter, die alle unter "http://www.medix.ch/wissen/guidelines.html" frei zu-gänglich sind.

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Folgende 25 Guidelines, Factsheets und Merkblätter wurden im Jahr 2016 überarbeitet bzw. neu erstellt:

• GL Leberenzyme

• GL Sexuell übertragbare Krankheiten

• GL Hypertonie

• GL HIV/Aids

• GL Varikose

• GL Diabetes mellitus

• GL Vitamin B12

• GL Vitamin-D-Mangel

• GL Thoraxschmerz

• GL Lumbago

• GL Zeckenübertragene Krankheiten

• GL Augenprobleme in der Grundversorgung

• GL Hereditäre Hämochromatose

• GL Haarausfall

• GL Medikationssicherheit (Erweiterung)

• GL Schilddrüsenerkrankungen

• GL Check-up

• GL Hyperlipidämie

• GL Unnötige Laboruntersuchungen (neu)

• GL Migrationsmedizin (neu)

• Factsheet Stichverletzungen (neu)

• Factsheet Verkehrsmedizin (neu)

• Factsheet Diabetes und Autofahren (neu)

• Factsheet Eiseninfusion (neu)

• Merkblatt Impfplan 2016

Tab. 4: säntiMed Guidelines, Factsheets und Merkblätter

Drei Leitlinien befinden sich aktuell noch im Vernehmlassungsprozess.

7.7 Gesundheitsdossiers und Patienteninformationen

Die 19 Gesundheitsdossiers und drei Patienteninformationen dienen der übersichtlichen und fundierten Patienteninformation und stellen so eine Alternative zu „Dr. Google“ dar. Die Doku-mente sind unter "http://www.medix.ch/wissen/gesundheitsdossier.html" abrufbar oder können in gedruckter Form in den Praxen aufgelegt werden. Folgende Dossiers und Patienteninformationen wurden aktualisiert oder neu erstellt:

• Dossier: Früherkennung von Brustkrebs

• Dossier: Rheuma

• Dossier: Müdigkeit (neu)

• Patienteninformation: Eiseninfusion in deutscher und englischer Sprache

• Patienteninformation: Diabetes und Autofahren (neu)

7.8 Risikovisualisierungen

In der Praxis ist es oftmals schwierig, den Patienten den Nutzen und die Risiken einer be-stimmten Intervention anschaulich und damit verständlich zu erklären. Unter dem Titel «Fakten - verständlich erklärt» hat der Verein mediX dafür im Jahr 2016 Visualisierungen erstellt, die unter "http://www.medix.ch/wissen/fakten-verstaendlich-erklaert.html" allgemein zugänglich sind. Zielgruppe ist in erster Line die Ärzteschaft zur Verwendung in der Sprechstunde.

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Folgende fünf Visualisierungen wurden im Jahr 2016 erstellt:

• Prostatakrebs-Früherkennung mittels PSA-Bestimmung

• Brustkrebs-Früherkennung durch Mammographie

• Lungenkrebs-Früherkennung

• Perkutane koronare Intervention (PCI) bei stabiler KHK

• Weiterrauchen oder aufhören?

Abb. 4: Illustration Mortalitätsrisiko nach Raucherstatus

7.9 Medikamentenoptimierungen

Die bestehenden vier Medikamentenoptimierungsprojekte Antihypertensiva, Cholesterinsen-ker (Statine), Säureblocker (PPI) und Antidepressiva wurden im 2016 erfolgreich weitergeführt. Für das Jahr 2016 liegen zurzeit noch keine definitiven Daten vor. Es ist zu erwarten, dass die Ergebnisse analog dem Vorjahr ausfallen werden. Im 2015 wies säntiMed folgende Kostendif-ferenzen gegenüber dem Vergleichskollektiv aus:

• Säureblocker -29.4%

• Cholesterinsenker -32.2%

• Antihypertensiva -19.8%

• Antidepressiva -19.3%

Anhand der 2015er Daten wurden im 2016 neben den Kosteneinsparungen neu auch das mögliche Optimierungspotential pro Therapiekonsens und im Gesamttotal aufgezeigt. Das Optimierungspotential entspricht dabei 80% der zusätzlich möglichen Optimierungen, falls sich alle wie die im Durchschnitt günstigsten Mitgliedpraxen bezüglich Medikamentenabgabe und -verschreibung verhalten hätten1. Das Potential wurde bei säntiMed bei den PPI zu 91% ausgeschöpft - insgesamt zu 66%.

1 Die Werte entsprechen nicht dem effektiven Resultat, da nicht die Daten aller Krankenversicherern zur Verfügung stehen.

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Abb. 5: Einsparungen und Potential Medikamentenmanagement

Die Ergebnisse wurden auf jede einzelne Praxis heruntergebrochen. Ausserdem wurde auf-gezeigt, wie das individuelle Abgabe- resp. Verschreibungsverhalten bezüglich der im Thera-piekonsens definierten bevorzugten Hersteller und Wirkstoffe war. Die Resultate werden ak-tuell in den einzelnen Qualitätszirkeln präsentiert und diskutiert. Ziel ist die kontinuierliche Ver-besserung. Gegen Ende des Jahres kam es infolge Übernahme eines Vertragspartners bei den Projekten Antihypertensiva und Antidepressiva zu einem reibungslos verlaufenden Hersteller- respektive Sortimentswechsel. Bei den Statinen können wir mit dem Kooperationspartner Spirig Pharma AG auf eine erfolgreiche zehnjährige Zusammenarbeit zurückblicken.

7.10 Überweisungsmanagement

SäntiMed verwaltet die Bestandes- und Leistungsdaten der Hausarztmodell-Versicherten mit dem Programm BlueEvidence. Um die korrekte Anwendung der Software und der Prozesse im Hausarztmodell sicherzustel-len, werden alle neu eingetretenen Praxen (Ärzte und MPA) von den Mitarbeitern unseres Managementpartners MedSolution mit Schulung und Coaching unterstützt. Es werden regel-mässig und laufend die Prozesse überprüft und mit den Praxen besprochen. Im monatlichen Mail an die Praxen (Freigabe der Kostendaten zur Bearbeitung) wird jeweils ein „Tipps und Tricks“ gesendet. Im Jahr 2016 haben 8 BlueEvidence Schulungen stattgefunden.

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Ein Dank geht an dieser Stelle an die Betreiber der Software BlueEvidence. Im Januar 2016 wurde dem BlueEvidence ein komplett neues Design gegeben. Nicht nur das Erscheinungs-bild ist nun moderner, auch die Arbeitsprozesse können in den Praxen deutlich effizienter durchgeführt werden.

7.11 Leistungsorientierte Vergütung

Es ist bemerkenswert, wie aus einer Zusammenkunft eine Zusammenarbeit wird und aus einer Zusammenarbeit ein Zusammenhalt wächst. Dafür braucht es die Erfahrung, die Ideen und die Bereitschaft zum offenen Austausch und zur Zusammenarbeit untereinander. säntiMed lebt von der Qualität seiner Mitglieder und ihrer Mitarbeit. Nur deshalb können wir nachhaltig erfolgreich sein und unsere Ziele erreichen. Um dieses Engagement zu honorieren, wird ein Teil der säntiMed-Vergütung an die Mitglieder über eine sogenannte leistungsorientierte Vergütung ausgeschüttet. Durch acht Kriterien, wel-che die Bereiche

• Behandlungsangebot,

• Qualität,

• Effizienz und

• Image abdecken wird eine Mitglieder- und praxisindividuelle Vergütung berechnet. Die Ergebnisse werden den Mitgliederpraxen mit einem ausführlichen Schreiben transparent dargelegt.

8 Netzmarketing

Auch 2016 hat säntiMed aktives Marketing für das Managed Care Versicherungsprodukt be-trieben. Dabei haben wir stets auf einen versicherungsneutralen Auftritt geachtet und neu die Versorgungsqualität im Netz in den Fokus gerückt. Es wurden ein Informationsflyer, ein Regelflyer zum Hausarztmodell, ein Plakat, Pflasterpäckchen und Kugelschreiber im Corpo-rate Design erstellt und zur Präsentation und Beratung an die Praxen gesendet. Darüber hin-aus haben wir mit Unterstützung von MedSolution eine Telefonhotline für Versicherte einge-richtet, an die die Praxen bei Beratungsbedarf verweisen konnten. Zusätzlich versenden wir ein Willkommensschreiben an jeden neueingeschriebenen Versi-cherten. Darin informieren wir sie über die Zusammenarbeit ihres gewählten Hausarztes mit säntiMed, weisen auf die Regeln des Hausarztmodells hin und geben weitere Informationen zum Hausarztmodell mit. Last but not least führt säntiMed eine Website (www.saentimed.ch) auf der sich alle wesentlichen Informationen zum Netz, zu seinen Ärzten, zum Hausarztmodell und weiterführende Gesundheitsinformationen in Form von Gesundheitsdossiers befinden.

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Poster und Infoflyer Design

Regelflyer Hausarztmodell

Pflaster-Set

Kugelschreiber

Tab. 4: Marketingmaterial säntiMed

9 Zusammenfassung

säntiMed präsentiert sich in 2016 als stabiles und weiterhin erfolgreiches Praxisnetzwerk. Zur realen Welt der Medizin, in der wir täglich den richtigen Weg zwischen Wissenschaft, un-serer Erfahrung und den Bedürfnissen des Patienten wählen müssen, nehmen wir mit unserer Netzarbeit auch die Verantwortung für eine wirksame, eine zweckmässig und eine wirtschaft-liche Leistungserbringung wahr. Dadurch liefern wir einen Beitrag zur Nachhaltigkeit in der Gesundheitsversorgung mit dem Ziel, die steigenden Kosten abzufangen und somit den Zu-gang zur Gesundheitsleistungen für die kommenden Generationen zu sichern. säntiMed ver-steht sich als ein modernes Praxisnetz, das die Autonomie der Medizin stützt und sich der Vernunft im Einsatz von Ressourcen bedient. Die wesentlichen Merkmale unserer Arbeit im Jahr 2016 sind hier nochmals zusammen-gefasst:

• säntiMed setzt sich aus 33 Grundversorger inkl. Pädiatrie und 15 Spezialisten in 28 Praxen zusammen.

• Im Jahresdurchschnitt wurden 20451 Versicherte im Hausarztmodell durch die sänti-

Med Ärzte und Ärztinnen betreuet.

• Das Netz konnte 2016 seine Qualitätszertifizierung nach den Kriterien der EQUAM Stif-

tung erneuern.

• Die Zufriedenheit der Patienten zeigt eine weiterhin positive Entwicklung.

• Es wurden 16 Ärzte-Qualitätszirkel, 4 MPA-Qualitätszirkel und eine gemeinsame Ret-

raite durchgeführt, die Inhalte protokolliert und in einer Wissensdatenbank abgelegt.

• Im Pilotprojekt mit unserem Laborpartner, konnten vereinbarte Rabatte, gesetzeskon-

form nach KVG Art. 56, an den Patienten weitergegeben werden.

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• säntiMed hat fünf ausgebildete MPK, die im Chronic Care Management 312 Patienten betreut haben.

• Im Herzinsuffizienz-Projekt und im Assistenzarztprojekt, setzen wir auf die Zusammen-

arbeit mit dem Kantonsspital St. Gallen. Ziel ist es, die Hausarztmedizin nachhaltig zu sichern, die Zusammenarbeit an der Schnittstelle zum Kantonsspital zu harmonisieren sowie Versorgungsqualität zu fördern.

• Mit dem Überweisungsmanagement und Medikamentenmanagement setzen wir unse-

ren Versorgungsauftrag mit dem Fokus auf die Zweckmässigkeit in der Leistungser-bringung um.

• Im Tele-Dermatologie Projekt konnten wir durch die Zusammenarbeit mit unserem Re-ferenzspezialisten 21 reale Konsultation vermeiden.

• Wir haben die Qualität unserer Versorgung im Röntgenprojekt und im Hinblick auf die

Versorgung von Diabetikern überprüft und reflektiert. Eine stetige Fortentwicklung un-seres Know-how wird dadurch nachhaltig gesichert.

10 Danksagung

säntiMed dankt allen ärztlichen Mitgliedern und deren MPAs in der Praxis. Ein grosser Dank gilt auch unseren Partnerversicherungen sowie unseren Industriepartnern, mit welchen wir be-reits mehrheitlich über 10 Jahre erfolgreich zusammenarbeiten. Im Namen von säntiMed AG Mathias Kubek Thomas Mayer Netzleiter Verwaltungsratspräsident