7
In den letzten 10–15 Jahren hat die Häu- figkeit von Resistenzen gegenüber Anti- biotika bei fast allen wichtigen bakteriel- len Krankheitserregern weltweit deutlich zugenommen [1, 4, 5]. Dies gilt insbeson- dere für Intensivstationen (ITS). Die US- amerikanische Studie „intensive care an- timicrobial resistance epidemiology“ (ICARE) [2, 9], ein Kooperationsprojekt mit den Centers for Disease Control and Prevention (CDC, Atlanta), verdeutlichte den Unterschied der Resistenzentwick- lung auf ITS zum übrigen stationären Be- reich: Auf ITS ist wegen der speziellen Pa- tientenpopulation die Rate nosokomialer Infektionen überdurchschnittlich hoch; es werden mehr Antibiotika appliziert mit der Folge einer im Vergleich zu Nichtin- tensivstationen überdurchschnittlich ho- hen Resistenzrate (RR) bakterieller Erre- ger [8]. Deshalb und nicht zuletzt, weil An- tibiotika auf ITS ein erheblicher Kosten- faktor sind, benötigt man geeignete Ori- entierungsdaten zur Evaluation des eige- nen Handelns. Bisher gibt es in Deutschland weder repräsentative epidemiologische Daten über den prophylaktischen oder thera- peutischen Einsatz von Antibiotika und Antibiotikaresistenzen auf ITS noch über die Korrelation zwischen Antibiotikaver- brauch und Resistenzentwicklung bei den häufigsten Erregern nosokomialer Infek- tionen (NI). Erst wenn solche – internatio- Originalien E. Meyer 1 · B. Schroeren-Boersch 1 · F. Schwab 2,3,5 · D. Jonas 1 · H. Rüden 2,3,5 · P.Gastmeier 4,5 F. D. Daschner 1,5 1 Institut für Umweltmedizin und Krankenhaushygiene,Universitätsklinikum Freiburg · 2 Institut für Hygiene, Universitätsklinikum Benjamin Franklin, Freie Universität Berlin · 3 Zentralbereich Kranken- haushygiene und Infektionsprävention, Universitätsklinikum Charité, Humboldt-Universität Berlin 4 Institut für Medizinische Mikrobiologie und Krankenhaushygiene, Medizinische Hochschule Hannover · 5 Nationales Referenzzentrum für Surveillance von nosokomialen Infektionen Qualitätssicherung in der Intensivmedizin SARI – Surveillance der Antibiotikaanwendung und bakteriellen Resistenzentwicklung auf Intensivstationen nal vergleichbare – Daten vorliegen,kön- nen durch gezielte Maßnahmen die Re- sistenzentwicklungen und v. a. die Aus- breitung von multiresistenten Keimen und pathogenen Erregern auf ITS bekämpft werden [7]. Deshalb wurde im Februar 2000 mit Unterstützung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) in An- lehnung an ICARE das Projekt SARI im- plementiert mit dem Ziel, ein Surveillan- cesystem für Antibiotikaanwendung und bakterielle Resistenzen auf ITS aufzubau- en. Damit wird SARI ein Instrument zur Qualitätssicherung, zum „benchmarking“ und zu einem verbesserten Antibiotika- und Hygienemanagement auf ITS. Methoden Das Projekt SARI ist Teil des vom BMBF geförderten Forschungsnetzwerkes SIR („spread of nosocomial infections and re- sistant pathogens“,Leitung Prof.Dr.med. Rüden, Hygieninstitut der Freien Univer- sität Berlin) zur Epidemiologie von noso- komialen Infektionen und resistenten In- fektionserregern. In SARI werden epide- miologische Daten über Antibiotikaver- brauch und -resistenzen auf ITS erfasst. Daten zur Inzidenz von NI stammen aus dem Krankenhaus-Infektions-Surveillan- ce-System (KISS) des Nationalen Refe- renzzentrums für Surveillance von noso- komialen Infektionen (Institut für Hygie- ne des UKBF der FU Berlin und Zentral- bereich für Krankenhaushygiene und In- fektionsprävention des UK Charité der Humboldt-Universität Berlin, Prof. Dr. med.Henning Rüden; Kooperationspart- ner: Prof. Dr. med. Franz Daschner, Insti- tut für Umweltmedizin und Krankenhaus- hygiene der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Prof. Dr. med. Petra Gastmeier, Institut für Medizinische Mikrobiologie und Krankenhaushygiene der Medizi- nischen Hochschule Hannover; [3], http://www.nrz-hygiene.de). Der Anaesthesist 5 · 2004 | 427 Anaesthesist 2004 · 53:427–433 DOI 10.1007/s00101-004-0668-2 Online publiziert: 5. März 2004 © Springer-Verlag 2004 Redaktion R. Larsen, Homburg/Saar Tabelle 1 Charakteristika der SARI-Intensivstationen Art des Krankenhauses Universitätsklinik 13 (37%) Lehrkrankenhaus 16 (46%) Andere 6 (17%) Art der ITS Medizinisch 10 Interdisziplinär 14 Chirurgisch-neurochirurgisch 11 Anzahl der ITS-Betten 6–11 15 12–20 15 21–26 5

Qualitätssicherung in der Intensivmedizin

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Page 1: Qualitätssicherung in der Intensivmedizin

In den letzten 10–15 Jahren hat die Häu-figkeit von Resistenzen gegenüber Anti-biotika bei fast allen wichtigen bakteriel-len Krankheitserregern weltweit deutlichzugenommen [1, 4, 5]. Dies gilt insbeson-dere für Intensivstationen (ITS). Die US-amerikanische Studie „intensive care an-timicrobial resistance epidemiology“(ICARE) [2, 9], ein Kooperationsprojektmit den Centers for Disease Control andPrevention (CDC, Atlanta), verdeutlichteden Unterschied der Resistenzentwick-lung auf ITS zum übrigen stationären Be-reich:Auf ITS ist wegen der speziellen Pa-tientenpopulation die Rate nosokomialerInfektionen überdurchschnittlich hoch;es werden mehr Antibiotika appliziert mitder Folge einer im Vergleich zu Nichtin-tensivstationen überdurchschnittlich ho-hen Resistenzrate (RR) bakterieller Erre-ger [8].Deshalb und nicht zuletzt,weil An-tibiotika auf ITS ein erheblicher Kosten-faktor sind, benötigt man geeignete Ori-entierungsdaten zur Evaluation des eige-nen Handelns.

Bisher gibt es in Deutschland wederrepräsentative epidemiologische Datenüber den prophylaktischen oder thera-peutischen Einsatz von Antibiotika undAntibiotikaresistenzen auf ITS noch überdie Korrelation zwischen Antibiotikaver-brauch und Resistenzentwicklung bei denhäufigsten Erregern nosokomialer Infek-tionen (NI).Erst wenn solche – internatio-

Originalien

E. Meyer1 · B. Schroeren-Boersch1 · F. Schwab2, 3, 5 · D. Jonas1 · H. Rüden2, 3, 5 · P. Gastmeier4, 5

F. D. Daschner1, 5

1 Institut für Umweltmedizin und Krankenhaushygiene, Universitätsklinikum Freiburg · 2 Institut fürHygiene, Universitätsklinikum Benjamin Franklin, Freie Universität Berlin · 3 Zentralbereich Kranken-haushygiene und Infektionsprävention, Universitätsklinikum Charité, Humboldt-Universität Berlin4 Institut für Medizinische Mikrobiologie und Krankenhaushygiene, Medizinische Hochschule Hannover · 5 Nationales Referenzzentrum für Surveillance von nosokomialen Infektionen

Qualitätssicherung in derIntensivmedizinSARI – Surveillance der Antibiotikaanwendung und bakteriellen Resistenzentwicklung auf Intensivstationen

nal vergleichbare – Daten vorliegen,kön-nen durch gezielte Maßnahmen die Re-sistenzentwicklungen und v. a. die Aus-breitung von multiresistenten Keimen undpathogenen Erregern auf ITS bekämpftwerden [7].

Deshalb wurde im Februar 2000 mitUnterstützung des Bundesministeriumsfür Bildung und Forschung (BMBF) in An-lehnung an ICARE das Projekt SARI im-plementiert mit dem Ziel,ein Surveillan-cesystem für Antibiotikaanwendung undbakterielle Resistenzen auf ITS aufzubau-en.

Damit wird SARI ein Instrument zurQualitätssicherung,zum „benchmarking“und zu einem verbesserten Antibiotika-und Hygienemanagement auf ITS.

Methoden

Das Projekt SARI ist Teil des vom BMBFgeförderten Forschungsnetzwerkes SIR(„spread of nosocomial infections and re-sistant pathogens“,Leitung Prof.Dr.med.Rüden,Hygieninstitut der Freien Univer-sität Berlin) zur Epidemiologie von noso-komialen Infektionen und resistenten In-fektionserregern. In SARI werden epide-miologische Daten über Antibiotikaver-brauch und -resistenzen auf ITS erfasst.Daten zur Inzidenz von NI stammen ausdem Krankenhaus-Infektions-Surveillan-ce-System (KISS) des Nationalen Refe-

renzzentrums für Surveillance von noso-komialen Infektionen (Institut für Hygie-ne des UKBF der FU Berlin und Zentral-bereich für Krankenhaushygiene und In-fektionsprävention des UK Charité derHumboldt-Universität Berlin, Prof. Dr.med.Henning Rüden; Kooperationspart-ner: Prof. Dr. med. Franz Daschner, Insti-tut für Umweltmedizin und Krankenhaus-hygiene der Albert-Ludwigs-UniversitätFreiburg, Prof. Dr. med. Petra Gastmeier,Institut für Medizinische Mikrobiologieund Krankenhaushygiene der Medizi-nischen Hochschule Hannover; [3],http://www.nrz-hygiene.de).

Der Anaesthesist 5 · 2004 | 427

Anaesthesist 2004 · 53:427–433DOI 10.1007/s00101-004-0668-2Online publiziert: 5. März 2004© Springer-Verlag 2004

RedaktionR. Larsen, Homburg/Saar

Tabelle 1

Charakteristika der SARI-Intensivstationen

Art des Krankenhauses

Universitätsklinik 13 (37%)

Lehrkrankenhaus 16 (46%)

Andere 6 (17%)

Art der ITS

Medizinisch 10

Interdisziplinär 14

Chirurgisch-neurochirurgisch 11

Anzahl der ITS-Betten

6–11 15

12–20 15

21–26 5

Page 2: Qualitätssicherung in der Intensivmedizin

Originalien

Das SARI-Projekt ist ein auf freiwil-liger Teilnahme beruhendes Surveillan-cesystem. Die Daten der teilnehmendenStationen werden streng vertraulich be-handelt.Die Stationen erhalten eine vier-teljährliche Rückmeldung mit den Re-ferenzdaten, die zusammengefasst füralle teilnehmenden Stationen und auchstratifiziert nach Art der ITS (medizi-

| Der Anaesthesist 5 · 2004428

nisch, interdisziplinär, chirurgisch) vor-liegen.

Die im Folgenden beschriebenen Datenwerden auf den SARI-Stationen erhoben.

Apothekendaten

Die Apotheken der teilnehmenden Kran-kenhäuser erstellen eine monatliche Lis-

te mit dem Verbrauch der einzelnen ora-len und parenteralen Antibiotika (Anga-be in Gramm) der jeweiligen ITS.

Die Antibiotikaanwendungsdichte(AD) wird aus dem Antibiotikaver-brauch, der Anzahl der Patiententageund der Tagesdosen („defined dailydose“, DDD, nach WHO-Definition) be-rechnet:

Tabelle 2

Mediane der Antibiotikaanwendungsdichten (DDD/1.000 Patiententage) einzelner Antibiotikagruppen nach Art der ITS (n=35); 2/2000–12/2002

Art der ITS Penicilline β-Lakta- Penicilline 2.-Genera- 3.-Genera- Carba- Glyko- Chino- Tetra- Makro- Aminomit erweit. mase-feste mit β-Lak- tion-Cepha- tion-Cepha- penemef* peptideg loneh zyklinei lidej glyko-Spektruma Penicillineb tamase- losporined losporinee sidek

inhibitorc

Interdiszipli- 67,5 2,8* 230,2 142,91 102,9 56,9 21,7* 167,9 6,2 61,7 55,8

när (n=14)

Medizinisch 100,8 29,6* 339,9 68,0 121,7 67,1 37,8 136,0 8,8 84,1 59,1

(n=10)

Chirurgisch 29,2 8,3 267,0 106,2 110,9 111,4 40,7 121,0 0,5* 29,1* 50,0

(n=11)

aAmpicillin (J01CA01), Amoxicillin (J01CA04), Mezlocillin (J01CA10), Piperacillin (J01CA12); bFlucloxacillin (J01CF05), Oxacillin (J01CF04); cAmoxicillin/Clavulansäure(J01CR02), Ampicillin/Sulbactam (J01CR01), Piperacillin/Tazobactam (J01CR05); dCefuroxim (J01DA06), Cefotiam (J01DA19), Cefaclor (J01DA08); eCefotaxim (J01DA10),Ceftazidim (J01DA11), Ceftriaxon (J01DA13), Cefepim (J0124), Cefixim (J0123), Cefpodoxim (J01DA33); fImipenem (J01DH51), Meropenem (J01DH02); gVancomycin(J01XA01),Teicoplanin (J01XA02); hCiprofloxacin (J01MA02), Ofloxacin (J01MA01), Levofloxacin (J01MA12), Moxifloxacin (J01MA14), Norfloxacin (J01MA06); iDoxycyclin(J01AA02); jErythromycin (J01FA01), Roxithromycin (J01FA06), Clarithromycin (J01FA09), Azithromycin (J01FA10); kGentamicin (J01GB03), Streptomycin (J01GA01),Tobra-mycin (J01GB01), Neomycin (J01GB05), Amikacin (J01GB06), Netilmicin (J01GB07); *Statistisch signifikant (Mann Whitney-U Test, α<0,05)

Tabelle 3

Mittelwert (Median) der Antibiotikaanwendungsdichte (DDD/1.000 Patiententage) von verschiedenen Antibiotika und Antibiotikagruppen (ICARE-DDDs) und nach Art der ITS von deutschen SARI-ITS (2/2000–12/2002) und US-amerikanischenICARE-ITSs (1/1996–6/2002)

Antibiotika/Gruppea Mittelwert (Median) AD interdisz. ITSs Mittelwert (Median) AD chir. ITSs Mittelwert (Median) AD medizin. ITS

SARI (n=14) ICARE (n=55) SARI (n=11) ICARE (n=32) SARI (n=10) ICARE (n=34)

Ampicillingruppeb 63,6 (65,7) 79,6 (72,6) 35,5 (23,0) 96,3 (82,6) 61,4 (48,8) 90,6 (71,3)

Antipseudomonas wirksame 63,4 (47,8) 79,0 (68,5) 70,2 (66,2) 55,6 (57,5) 51,3 (57,7) 74,4 (66,2)

Penicillinec

2.-Generation-Cephalosporined 102,1 (100,1) 48,4 (31,9) 94,8 (96,9) 48,0 (50,5) 93,2 (62,5) 34,6 (26,5)

3.-Generation-Cephalosporinee 144,3 (153,5) 216,8 (200,6) 190,5 (188,5) 199,5 (142,0) 171,5 (190,4) 327,4 (186,7)

Carbapenemef 53,4 (28,9) 31,1 (21,8) 88,7 (112,6) 50,2 (19,6) 69,1 (61,9) 35,7 (23,9)

Fluorochinoloneg 103,6 (103,9) 152,2 (124,6) 96,4 (75,6) 114,2 (87,2) 87,3 (88,3) 128,4 (86,5)

Vancomycin (parenteral) 24,4 (17,3) 80,1 (67,0) 48,1 (38,6) 182,0 (104,3) 31,4 (29,9) 120,7 (72,9)

aGruppeneinteilung der Antibiotika und DDDs („defined daily dose“) entsprechende der ICARE-Klassifikation, nicht entsprechend der WHO-KlassifikationbAmpicillingruppe: Ampicillin, Ampicillin/Sulbactam, Amoxicillin, Amoxicillin/ClavulansäurecAntipseudomonas-wirksame Penicilline: Piperacillin, Piperacillin/Tazobactam und zusätzlich bei ICARE: Ticarcillin,Ticarcillin/Clavulansäured2.-Generation-Cephalosporin: Cefoxitin, Cefuroxim, Cefaclor zusätzlich bei ICARE: Cefotetan, Cefmetazol, Cefprozile3.-Generation-Cephalosporin: Cefotaxim, Ceftazidim Ceftriaxon, Cefixim, CefepimfCarbapeneme: Imipenem, MeropenemgFluorochinolone: Ciprofloxacin, Ofloxacin, Levofloxacin, Sparfloxacin, Norfloxacin und zusätzlich für ICARE: Trovafloxacin, Lomefloxacin

Page 3: Qualitätssicherung in der Intensivmedizin

Zusammenfassung · Abstract

Anaesthesist 2004 · 53:427–433DOI 10.1007/s00101-004-0668-2© Springer-Verlag 2004

E. Meyer · B. Schroeren-Boersch · F. Schwab · D. Jonas · H. Rüden · P. Gastmeier · F. D. Daschner

Qualitätssicherung in der Intensivmedizin. SARI – Surveillance der Antibiotikaanwendung und bakteriellen Resistenzentwicklung aufIntensivstationen

ent days and 452,282 defined daily doses (DDD)have been covered with a mean antibiotic usagedensity (AD) of 1,332 DDDs/1,000 patient daysand resistance data on 31,189 isolates from ICUs.The design of the project and first results of SARIare presented.The epidemiological data of SARIform a basis for improved antibiotic and infecti-on control management in ICUs(http://www.sari-antibiotika.de).

KeywordsAntibiotic use · Resistance rates · Intensive careunits · Surveillance · SARI

AbstractIntensive care units (ICUs) are high risk areas foremergence and spread of multiresistant bacterialpathogens. In Germany, there are no representa-tive epidemiological data on antibiotic resis-tance, prophylactic or therapeutic use of antibio-tics in ICUs, or on the correlation between anti-biotic use and emergence of resistance.Suppor-ted by the German Ministry of Science and Edu-cation, project SARI (Surveillance on antibioticuse and bacterial resistance in ICUs) started in02/2000 and now includes data on antibiotic useand resistance rates in 35 medical, surgical andinterdisciplinary ICUs.To date (2/2000–12/2002),a total of 939 participant months, 339,461 pati-

von 2/2000–12/2002 wurden in 939 Teilnahme-monaten und 339.461 Patiententagen 452.282Antibiotika-Tages-Dosen (DDD) verabreicht beieiner mittleren Antibiotikaanwendungsdichte(AD) von 1.332 DDDs/1.000 Patiententage, sowieResistenzdaten von 31.189 Isolaten von ITS er-fasst.Studiendesign und erste Ergebnisse vonSARI werden in dieser Arbeit vorgestellt.Diese in-fektionsepidemiologischen Daten von SARI kön-nen den ITS Orientierungsdaten für ein verbes-sertes Antibiotika- und Hygienemanagement liefern (http://www.sari-antibiotika.de).

SchlüsselworterAntibiotikaverbrauch · Resistenzraten · Intensivstationen · Surveillance · SARI

ZusammenfassungIntensivstationen (ITS) sind Hochrisikobereichefür die Entstehung und die Ausbreitung multire-sistenter bakterieller Erreger.Bisher gibt es inDeutschland weder repräsentative epidemiologi-sche Daten über Antibiotikaresistenzen auf ITSnoch über den prophylaktischen oder therapeu-tischen Einsatz von Antibiotika auf ITS oder dieKorrelation zwischen Antibiotikaverbrauch undResistenzentwicklung. Im Projekt SARI (Surveil-lance der Antibiotikaanwendung und bakteriel-len Resistenzen auf ITS), das vom Bundesministe-rium für Bildung und Forschung gefördert wird,werden seit 2/2000 Daten zum Antibiotikaver-brauch und zu Resistenzraten (RR) auf bundes-weit mittlerweile 35 interdisziplinären, medizini-schen und chirurgischen ITS erfasst. Im Zeitraum

Quality assurance in intensive care medicine. SARI – Surveillance on antibiotic use and bacterial resistance in intensive care units

AD = Antibiotikaverbrauch (g)definierte Tagesdosis (g)

× 1000Patiententage

Antibiotikagruppen werden entsprechendder „anatomical therapeutic chemical clas-sification“ (ATCC) der WHO eingeteilt,um eine internationale Vergleichbarkeitder Daten zu gewährleisten.

Labordaten

Die Resistenzen der 13 häufigsten Erregervon NI bezüglich ausgewählter Antibio-tika werden von den jeweiligen Labora-torien erfasst.

Die erfassten Erreger sind „copy strain“bereinigt. Als Copy strain wird ein Erre-ger von einem Patienten mit dem gleichenAntibiogramm,unabhängig von der Loka-lisation, während eines Monats (30 Tage)definiert.

Zunächst war vorgesehen,dass nur nachDIN 58940 testende Laboratorien an SARIteilnehmen dürfen.Da aber in Deutschland– anders als beispielsweise in den USA,woalle Laboratorien nach NCCLS („NationalCommittee for Clinical Laboratory Stan-dards“) testen – keine einheitliche Testme-thode verwendet wird,wurden sowohl nachNCCLS als auch nach DIN 58940 testendeLaboratorien aufgenommen.

Die RR werden nach Testmethode ge-trennt berechnet und ausgewertet:

RR =Anzahl resistente Erreger × 100Anzahl getestete Erreger

Genotypisierung

Bakterienisolate mit bestimmten, ausge-wählten Resistenzen [Methicillin-resisten-ter Staphylococcus aureus (MRSA),Glyko-peptid- und Streptogramin-resistente Sta-phylokokken bzw. Enterokokken, Cepha-losporin-resistente Klebsiella (K) pneumo-niae, Carbapenem- oder Chinolon-resis-tente Enterobacteriaceae bzw. Pseudomo-nas (P) aeruginosa] werden zur Typisie-rung und Resistenzbestimmung an das In-stitut für Umweltmedizin und Kranken-haushygiene, Universitätsklinikum Frei-burg,eingesendet.

Zweck der Typisierung ist es,aufgrundder Genodiversität bzw.-identität der mul-

Der Anaesthesist 5 · 2004 | 429

Page 4: Qualitätssicherung in der Intensivmedizin

Originalien

tiresistenten Erreger einen indirektenHinweis auf Übertragungsereignisse zubekommen. Eine niedrige Genodiversi-tät,d.h.viele genetisch identische Isolate,spricht dabei eher für Transmissionen.

Datenverarbeitung und Analyse

Gepoolt über alle ITS und nach Art der ITSwerden die AD aller Antibiotika und Anti-biotikagruppen sowie alle RR entsprechendder Testmethode (DIN oder NCCLS) mitdazugehörigen Verteilungen (25%-Quantil,Median und 75%-Quantil) berechnet. Ne-ben diesen SARI-Referenz-Daten werdenAD und RR für jede einzelne ITS berechnet.Zur Vergleichbarkeit mit anderen Unter-suchungen werden die RR außerdem pro1.000 Patiententage berechnet (Anzahl derresistenten Erreger×1.000/Patiententage).

Für die Testung der Unterschiede derAD einzelner Antibiotikagruppen zwi-schen den Arten der ITS (interdiszipli-när/nichtinterdisziplinär, medizinisch/nichtmedizinisch, chirurgisch/nichtchi-rurgisch) wurde der Mann-Whitney-U-Test verwendet. Als Signifikanzniveauwurde α=0,05 gewählt.

Für den Vergleich der ADs zwischenSARI und ICARE wurden die SARI-Da-ten entsprechend der Antibiotkagruppen-einteilung bei ICARE mit den bei ICAREverwendeten DDDs berechnet [9].

Benchmarking

Die SARI-Referenz-Daten ermöglichen al-len Stationen einen Vergleich ihrer Posi-tionen zu den SARI-Stationen. Nicht anSARI beteiligte ITS können sich nachselbstständiger Berechnung ihrer AD undRR entsprechend der SARI-Methode mitden SARI-Referenzdaten im Internethttp://www.sari-antibiotika.de vergleichen.

Die ausführliche Darstellung des Stu-diendesigns und der Qualitätsprüfung dererhobenen Daten wird an anderer Stellepubliziert [6].

Ausgewählte Ergebnisse

Im Folgenden sollen einige Ergebnissevon SARI vorgestellt werden als Beispie-le dafür, wie die Daten für das interneQualitätsmanagement verwendet werdenkönnen.

Das Projekt SARI startete im Februar2000 mit 12 ITS. Im Februar 2001 beganndie Studienphase, und die Zahl der teil-nehmenden Stationen erhöhte sich aufmittlerweile 35, die sich bundesweit auf20 Krankenhäuser verteilen (Stand12/2002). Bis 12/2002 wurden in 939 Teil-nahmemonaten 339.461 Patiententage er-fasst (⊡ Tabelle 1).

Von 2/2000–12/2002 wurden insgesamt452.282 Antibiotika-Tages-Dosen (DDD)

verabreicht bei einer mittleren AD von1.332 DDDs/1.000 Patiententage. ⊡ Tabel-le 2 zeigt die Mediane der AD einzelnerAntibiotikagruppen von chirurgischen,interdisziplinären und medizinischen ITS.Die höchste AD hatten Penicilline mit β-Laktamaseinhibitor (BLI),gefolgt von Chi-nolonen und Cephalosporinen der 3. Ge-neration.Zwischen den ITS-Arten gab essignifikante Unterschiede in den AD ein-zelner Antibiotikagruppen: Glykopepti-de,β-Laktamase-feste Penicilline,Makro-lide und Tetrazykline.

⊡ Tabelle 3 zeigt unterschiedliche ADim Vergleich von US-amerikanischenICARE-ITS und deutschen SARI-ITS.DerCarbapenemverbrauch liegt auf SARI-ITSauf allen Arten von ITS fast doppelt sohoch wie auf ICARE-ITS.

Von 2/2000–12/2002 wurden insgesamt31.189 Erreger isoliert (16.084 grampositi-ve, 15.105 gramnegative). 62% der Isolatewurden nach DIN getestet, 38% nach NC-CLS.⊡Tabelle 4 zeigt einen Ausschnitt wich-tiger RR ausgewählter Erreger-Antibioti-ka-Kombinationen der SARI-ITS,die nachDIN testen (n=20).Dabei weisen E.coli undP. aeruginosa die höchsten RR auf. DieMRSA-Rate liegt auf diesen ITS bei 19,6%.

⊡ Abbildung 1 zeigt exemplarisch fürdie Mehrzahl der SARI-ITS die AD vonCarbapenemen und das Auftreten Imipe-nem-resistenter gramnegativer Erregerüber einen Teilnahmezeitraum von 31 Mo-naten.

Diskussion

Die Entstehung von Resistenzen, derenVerbreitung und Strategien zur Kontrol-le zu erforschen bzw. zu entwickeln, istmittlerweile auf politischer Ebene als einwichtiges gesundheitspolitisches Ziel for-muliert worden.

Von den EARSS- („European-antimi-crobial-surveillance-system-“)Daten wis-sen wir,dass es deutliche Unterschiede imHinblick auf die RR im europäischen Ver-gleich gibt (http://www.earss.rivm.nl).Wahrscheinlich resultieren diese aus Un-terschieden im Antibiotikaverbrauch undin der Praxis der Krankenhaus-Infekti-ons-Kontrolle. Strategien zur Kontrollevon Resistenzen müssen demnach an na-tionale,regionale und lokale Gegebenhei-ten adaptiert sein.

| Der Anaesthesist 5 · 2004430

Tabelle 4

Resistenzraten (RR) ausgewählter Erreger-Antibiotika-Kombinationen und Mittelwerte resistenter Isolate/1.000 Patiententage von SARI-Intensivstationen,die nach DIN testen (n=20), 2/2000–12/2002

Erreger Substanz Isolate (n) RR (%) Resistente Isolate/1.000Patiententage

S. aureus Oxacillin 3307 19,6 3,06

S. pneumoniae Erythromycin 241 5,0 0,06

E. faecium Vancomycin 740 2,3 0,07

E. coli Ampicillin/Sulbactam 2.125 24,9 2,36

Ciprofloxacin 2.511 10,0 1,11

Imipenem 2.113 0,0 0,00

Piperacillin/Tazobactam 2.432 5,8 0,63

K. pneumoniae Cefotaxim/Ceftriaxon/Ceftazidim 1.450 9,3 0,64

Ciprofloxacin 1.062 8,3 0,41

P. aeruginosa Ceftazidim 1.976 16,1 1,48

Ciprofloxacin 1.978 18,4 1,66

Imipenem 1.792 25,7 2,14

Piperacillin/Tazobactam 1.942 24,9 2,23

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Page 6: Qualitätssicherung in der Intensivmedizin

Originalien

| Der Anaesthesist 5 · 2004432

Das SARI-Projekt übernahm die Ideeeines nationalen Surveillancesystems vonICARE [2,8],modifizierte jedoch die Me-thode in folgenden Punkten:

1. ICARE und andere Daten zeigten,dass Antibiotikaverbrauch und RRauf ITS sehr oft höher liegen als inanderen Krankenhausbereichen.Deshalb beschränkt SARI – im Ge-gensatz zu ICARE – die Erfassung aufdiesen Hochrisikobereich.

2. SARI verwendet, um seine Daten na-tional und international vergleichbarzu machen, die von der WHO festge-

legten Tagesdosen (DDD). Demge-genüber verwendet ICARE eigenedefinierte Tagesdosen; dies muss beieinem Vergleich der Verbrauchsdatenberücksichtigt werden.

3. ICARE geht von der Hypothese aus,dass hohe RR Folge eines hohen An-tibiotikaverbrauches sind. Neben ho-hem Antibiotikaverbrauch spielt aberauch die horizontale Übertragung re-sistenter Keime in unterschiedlichemAusmaß eine Rolle (⊡ Abb. 2). Des-halb wurden in SARI spezielle resis-tente Erreger genotypisiert. Es gibtausgeprägte Unterschiede in den RR

verschiedener ITS, die sowohl vomAntibiotikaeinsatz als auch von Hy-gienemaßnahmen beeinflusst wer-den können. Selbst bei fehlenden pa-tientenbezogenen Daten kann stati-onsbezogenes Genotypisieren Hin-weise auf Übertragungen geben. Diesist insbesondere bei knappen Mittelnhilfreich für die Planung von Res-sourcen.

Das Projekt SARI ist das erste deutscheSurveillancesystem zur Erfassung von An-tibiotikaverbrauch und Resistenzen aufITS. Bisher gibt es in Deutschland keineepidemiologischen Daten über den Anti-biotikaeinsatz auf ITS,über die Korrelati-on von Antibiotikaeinsatz und Resistenz-entwicklung sowie über die zeitliche Ent-wicklung der Antibiotikaresistenzen.

Das Projekt SARI etabliert daher aufITS, die an KISS teilnehmen, ein Erfas-sungssystem,um Vergleichsdaten zu schaf-fen, mit dem Ziel einer Verbesserung derAntibiotikaanwendung und damit auchder Prävention und Kontrolle von NI.Ein-schränkend muss gesagt werden, dass beiden SARI-ITS Universitätskliniken undLehrkrankenhäuser überrepräsentiert sind.

Im Vergleich mit US-amerikanischenDaten aus dem Projekt ICARE und demNachfolgeprojekt AUR („antimicrobialuse and resistance“) zeigen sich z.T.dras-tische Unterschiede sowohl beim Antibio-tikaverbrauch als auch in der Resistenz-situation.Ungeachtet der Art der ITS (me-dizinisch, chirurgisch, interdisziplinär)werden auf SARI-ITS fast doppelt sovielCarbapeneme eingesetzt wie auf ameri-kanischen ITS. Demgegenüber liegt derVancomycinverbrauch dort mindestensdreimal so hoch wie auf deutschen SARI-ITS; die RR auf ITS für MRSA und Van-comycin-resistente Enterkokken liegenmit 51,3% und 12,8% in den USA ebenfallssehr viel höher [9]. Verglichen mit deut-schen SARI-ITS hingegen stellen sich diekumulativen RR für Ciprofloxacin-/Ofloxacin-resistente E. coli mit 5,8% undImipenem-resistenen P.aeruginosa nied-riger dar (19,6%) [9].Allerdings muss da-bei berücksichtigt werden, dass in denUSA nach NCCLS getestet wird, d. h. an-dere „breakpoints“ in der Empfindlich-keitstestung verwendet werden als die vonder Deutschen Industrienorm (DIN

Abb. 1 ▲ Anwendungsdichte (AD) von Carbapenemen und Imipenem-resistenten gramnegativen Er-regern (Resistenzrate %) am Beispiel einer SARI-Intensivstation im Zeitverlauf (31 Teilnahmemonate)

Abb. 2 ▲ Korrelation von Antibiotikaverbrauch und Resistenzraten (RR) und mögliche Interventions-möglichkeiten

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58940) festgelegten,nach denen die Mehr-zahl der SARI-ITS testet.

Für die einzelne ITS sind nicht nur ku-mulative Daten, sondern auch die Ände-rungen im Zeitverlauf von Interesse. Wiebeispielhaft in ⊡ Abb.1 gezeigt wurde,lässtsich eine Korrelation von Antibiotikaver-brauch und RR feststellen. Andererseitskann eine einfache Korrelation von RR undAD nicht in jedem Fall das Problem der Re-sistenzentwicklung erfassen und kann ohneBerücksichtigung anderer Faktoren in ir-reführenden Kausalhypothesen resultieren.

Fazit für die Praxis

Zu prüfen ist weiterhin, ob steigende RRdurch Surveillance, Interventionsstrategienund Qualitätszirkel eingedämmt werden kön-nen, und inwieweit ein an die Situation derjeweiligen ITS angepasstes Antibiotikamana-gement zur Einsparung von Antibiotika unddamit zur Kostenreduktion führen kann. DasSARI-Projekt liefert Orientierungsdaten übermultiresistente Erreger und AD auf ITS. Diesekönnen mit den Strukturparametern der teil-nehmenden Stationen korreliert werden.Neben der Anwendung der Daten für das Qua-litätsmanagement in der eigenen ITS erlaubendie gepoolten Daten im Hinblick auf Antibioti-kaanwendung,Resistenzsituation und Genodi-versität spezieller Erreger (als indirekter Hin-weis für Übertragungen) die Beobachtung vonTrends und Hochrechnungen zur Gesamtsitua-tion in Deutschland,die für weitere Planungenvon großer Bedeutung sein können.

Korrespondierender AutorDr. med. E. Meyer

Institut für Umweltmedizin undKrankenhaushygiene, Universitätsklinikum Freiburg,Hugstetter Str. 55, 79106 FreiburgE-Mail: [email protected]

Interessenkonflikt: Keine Angaben

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Der Anaesthesist 5 · 2004 | 433

Prof. Dr. Eike Martin, F.A.N.Z.C.A.,zum 60. Geburtstag

Am 11. März 2004 beging Professor Eike Martinseinen 60. Geburtstag als GeschäftsführenderDirektor der Klinik für Anästhesiologie und alsVorsitzender des Klinikumsvorstandes der Uni-versität Heidelberg.

Im August 1990 hatte er nach Tätigkeitenin Ludwigshafen, Mannheim, München undNürnberg die Nachfolge von Prof. Dr. O. Just inHeidelberg angetreten und damit die Leitungeines der renommiertesten Lehrstühle für An-ästhesiologie in Deutschland übernommen.

Im Jahr 2003 wurde von Professor Martin in seiner Funktion als Präsident der DeutschenGesellschaft für Anästhesiologie und Intensiv-medizin der Jubiläumskongress anlässlich des50-jährigen Gründungsfestes unserer Fachge-sellschaft in München organisiert, der nicht nureinen unvergesslichen Höhepunkte in der 50-jährigen Geschichte der DGAI, sondern auch inder persönlichen beruflichen Karriere darstellt.

Die Mitarbeiter der AnästhesiologischenUniversitätsklinik Heidelberg, die Herausgeberder Zeitschrift und der Springer-Verlag gratu-lieren Herrn Professor Martin herzlich.

B.M. Graf (Heidelberg)

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