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Feuer Geldanlage: Gutes Gold, böses Gold. Seite 6 Wasser Wasserapotheke: Lichtquelle - das Mittel gegen Demenz. Seite 11 Erde Touren- Vielfalt: Die neue Lust am Wandern. Seite 14 Luft Natur verstehen lernen: Die Sprache der Wolken. Seite 8 Man ist, was man isst: Diese altbekannte Lebensweisheit gilt für Menschen und Tiere gleichermaßen. Bei Bienen beispielsweise ent- scheidet die Nahrung darüber, ob aus einer Larve eine Königin wird oder eine Arbeiterin: Durch bestimmte Proteine im Futter werden die für die königliche Entwicklung maßgeblichen Gene angeschal- tet. Dadurch leben Königinnen, obwohl sie mit dem gleichen Erbgut wie die Arbeiterinnen ausgestattet sind, zehnmal länger als die schlechter ernährten Normalbienen und legen obendrein 2.000 Eier täglich. Die Nahrung der Bienen ist aber auch maßgeblich daran beteili- gt, ob sie sich guter Gesundheit erfreuen oder elend zugrunde ge- hen. Beispiel Genmais: Untersuchungen mit „MON 810“ des ameri- kanischen Saatgut-Herstellers Monsanto haben ergeben, dass dieser gentechnisch veränderte Mais Bienen schädigen kann. Der so ge- nannte Bt-Mais – er enthält Gene des Bakteriums Bacillus thurin- giensis (BT) – kann ein Insektengift selbst produzieren und sich damit gegen einen gefürchteten Schädling namens Maiszünsler wehren. Doch das enthaltene Insektengift kann auch im Darm von Bienen tödliche Wirkung entfalten. Noch mehr: durch den Sammel- eifer der Bienen kann der Pollen von „MON 810“ in Honig gelangen. Mit möglicherweise fatalen Folgen für Mensch und Tier. Seit April 2009 ist der Anbau von „MON 810“ in Deutschland verboten. Um- welt-, Tier- und Menschenschützer waren gegen die umstrittene Genmais-Sorte Sturm gelaufen und hatten schließlich durch ihren Protest Agrarministerin Ilse Aigner von der Bedenklichkeit von „MON 810“ überzeugt. Gentechnik über die Hintertür Doch die Gefahr ist noch längst nicht gebannt. Denn in anderen Ländern wie den USA, Kanada, Argentinien, Brasilien, Indien und China werden gentechnisch veränderte Pflanzen (GVO-Pflanzen) in >>Fortsetzung auf Seite 2 Fotos: Feuer/ Erde: Monika Frei-Herrmann; Wasser: Ortrud Stegner; Luft: Andreas Walker; Cover: © Werner H. - panthermedia.net Herbst 2009 www.quell-online.de Inspirationen für bewusstes Leben Kennzeichnungspflicht Lebensmittel sind in der EU kennzeichnungspflichtig, wenn sie pro Inhaltsstoff „zufällige oder technisch unvermeidbare“ Spuren von mehr als 0,9 Prozent von gentechnisch veränderten Organismen (GVO) enthal- ten. Werden GVO bewusst eingesetzt, muss grundsätz- lich gekennzeichnet werden. Die Zutatenliste muss dann den Hinweis aufführen: „Enthält genetisch verän- derte Organismen“ oder „Hergestellt aus genetisch verändertem...“ Produkte wie Fleisch, Milch oder Eier von Tieren, die mit genmanipulierten Pflanzen gefüt- tert wurden, müssen in der EU nicht gekennzeichnet werden. i QC13E01 13 Genfrei essen Die Verbraucher wollen es nicht, aber durch die Hintertür schleicht sich in die Ernährung immer mehr Gentechnik ein. Was dagegen zu tun ist. Die größte Gefahrenquelle, sich über die Ernährung Gentechnik einzuverleiben, sind Fleisch, Eier und Milch.

Quell 13

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Quell - Die Kundenzeitung für nachhaltiges Leben. Genfrei essen.

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Page 1: Quell 13

FeuerGeldanlage:Gutes Gold,böses Gold.

Seite 6

Wasser Wasserapotheke: Lichtquelle - das Mittel gegen Demenz.

Seite 11

Erde Touren- Vielfalt: Die neue Lust am Wandern.

Seite 14

Luft Natur verstehen lernen: Die Sprache der Wolken.

Seite 8

Man ist, was man isst: Diese altbekannte Lebensweisheit gilt für Menschen und Tiere gleichermaßen. Bei Bienen beispielsweise ent-scheidet die Nahrung darüber, ob aus einer Larve eine Königin wird oder eine Arbeiterin: Durch bestimmte Proteine im Futter werden die für die königliche Entwicklung maßgeblichen Gene angeschal-tet. Dadurch leben Königinnen, obwohl sie mit dem gleichen Erbgut wie die Arbeiterinnen ausgestattet sind, zehnmal länger als die schlechter ernährten Normalbienen und legen obendrein 2.000 Eier täglich.

Die Nahrung der Bienen ist aber auch maßgeblich daran beteili-gt, ob sie sich guter Gesundheit erfreuen oder elend zugrunde ge-hen. Beispiel Genmais: Untersuchungen mit „MON 810“ des ameri-kanischen Saatgut-Herstellers Monsanto haben ergeben, dass dieser gentechnisch veränderte Mais Bienen schädigen kann. Der so ge-nannte Bt-Mais – er enthält Gene des Bakteriums Bacillus thurin-giensis (BT) – kann ein Insektengift selbst produzieren und sich

damit gegen einen gefürchteten Schädling namens Maiszünsler wehren. Doch das enthaltene Insektengift kann auch im Darm von Bienen tödliche Wirkung entfalten. Noch mehr: durch den Sammel-eifer der Bienen kann der Pollen von „MON 810“ in Honig gelangen. Mit möglicherweise fatalen Folgen für Mensch und Tier. Seit April 2009 ist der Anbau von „MON 810“ in Deutschland verboten. Um-welt-, Tier- und Menschenschützer waren gegen die umstrittene Genmais-Sorte Sturm gelaufen und hatten schließlich durch ihren Protest Agrarministerin Ilse Aigner von der Bedenklichkeit von „MON 810“ überzeugt.

Gentechnik über die HintertürDoch die Gefahr ist noch längst nicht gebannt. Denn in anderen Ländern wie den USA, Kanada, Argentinien, Brasilien, Indien und China werden gentechnisch veränderte Pflanzen (GVO-Pflanzen) in

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Herbst 2009

www.quell-online.de

Inspirationen für bewusstes Leben

Kennzeichnungspflicht

Lebensmittel sind in der EU kennzeichnungspflichtig, wenn sie pro Inhaltsstoff „zufällige oder technisch unvermeidbare“ Spuren von mehr als 0,9 Prozent von gentechnisch veränderten Organismen (GVO) enthal-ten. Werden GVO bewusst eingesetzt, muss grundsätz-lich gekennzeichnet werden. Die Zutatenliste muss dann den Hinweis aufführen: „Enthält genetisch verän-derte Organismen“ oder „Hergestellt aus genetisch verändertem...“ Produkte wie Fleisch, Milch oder Eier von Tieren, die mit genmanipulierten Pflanzen gefüt-tert wurden, müssen in der EU nicht gekennzeichnet werden. i QC13E01

13

Genfrei essenDie Verbraucher wollen es

nicht, aber durch die Hintertür

schleicht sich in die Ernährung

immer mehr Gentechnik ein.

Was dagegen zu tun ist.

Die größte Gefahrenquelle, sich über die Ernährung Gentechnik einzuverleiben, sind Fleisch, Eier und Milch.

Page 2: Quell 13

Gentechnikfreie Aussichten?Am 30. Juli kamen wir nach einem rund 1000 km lan-gen Marsch für eine gentechnikfreie Zukunft in der Land- und Lebensmittelwirtschaft in Brüssel an. Sind wir nicht nur geographisch sondern auch inhaltlich angekommen? Die Intention des Marsches war und ist es, das Thema Agro-Gentechnik aus dem natio-nalen Rahmen heraus auf die EU-Ebene zu tragen, deshalb ging die Route dieses Mal von Berlin nach Brüssel. Dort werden die gesetzlichen Rahmenbedin-gungen für die Mitgliedstaaten geschaffen und dort sitzen die Lobbyisten der maßgeblichen Konzerne, die sich mit Hilfe der Agrogentechnik Monopolpositionen im Saatgut- und Agrochemiebereich zu schaffen ver-suchen. Mit dem Marsch für eine gentechnikfreie und lebenswerte Zukunft möchten wir vor allem Bewusst-sein zum Thema schaffen und Mut zu mehr Zivilcou-rage machen. Daneben haben wir es auch noch geschafft, auf der Tour rund 35.000 Unterschriften zu sammeln, bis zur Übergabe in ca. zwei Monaten erwarten wir noch einige mehr. Unterschriften, die der schweigenden Mehrheit von rund 80 Prozent unserer Mitmenschen, die gegen die Agrogentechnik sind, eine Stimme verleihen. Die Situation im Hinblick auf Gentechnikfreiheit in Deutschland stellt sich euro-paweit vergleichsweise günstig dar. Von den ange-meldeten rund 3000 ha Versuchsflächen für gentech-nisch veränderte Kulturen wurden in 2009 nur 1500 ha tatsächlich angebaut. Das weiterhin öffent-liche Standortregister und der davon ausgehende öffentliche Druck erweisen sich als sehr hilfreich. Trotzdem: ein Hektar Versuchsfläche ist genauso gefährlich wie 1000 ha kommerzieller Anbau. Denn die Pollen gentechnisch veränderter Pflanzen können sich nicht nur mit direkt verwandten Sorten einkreu-zen, sondern es besteht die Gefahr der Auskreuzung in die Natur. Insekten, Bienen und der Wind lassen sich nun mal nicht an die Leine legen. Glücklicher-weise wird inzwischen immer deutlicher, dass die ver-sprochenen segensreichen Auswirkungen gentech-nisch veränderter Pflanzen nicht eingetreten sind. Mehrerträge sind fraglich, der Aufwand an Agroche-mie steigt massiv durch die Gewöhnung der Insekten an die insektenresistenten Pflanzen und durch neue Super-Unkräuter, die sich durch den Einsatz der „Round up“-Herbizide entwickelt haben. Wir können getrost auf diese Segnungen verzichten, denn die Menschheit wird auch ohne Gentechnik nicht verhun-gern. Die Methoden nachhaltiger biologischer Land-bewirtschaftung sind in Lage, die Menschheit dauer-haft und gesund zu ernähren. Bereits heute werden mehr Lebensmittel produziert als verbraucht. Welche Perspektiven haben wir? Wir sollten uns vor allem nicht mutlos machen lassen. Wenn wir uns bewegen, können wir etwas in Bewegung bringen. Nutzen wir die Chance, die wir haben. Joseph Wilhelm

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Feuer erde Wasser LuFt02 Quell 13.2009

Liebe Leserinnen und Leser, „Die ich rief, die Geister,

werd’ ich nun nicht los“, diese

Sequenz des von Goethe

stammenden „Zauberlehr-

lings“ ging mir die ganze Zeit

durch den Kopf, als ich bei der

Genfrei-Gehen-Etappe von

Weimar nach Erfurt mitmar-

schierte. Im Alltag nimmt

man sich meist viel zu wenig

Zeit, um sich mit der Trag-

weite von Entwicklungen aus-

einander zu setzen. Aber der

von Josef Wilhelm organi-

sierte Protestmarsch gegen

die Agro-Gentechnik bot für

mich eine Auszeit, um über

die fatalen Folgen der grünen

Gentechnik nachzudenken.

Einen Teilaspekt dieser

erschreckenden und viel-

schichtigen Fehlentwicklung

lesen Sie in unserer Titelge-

schichte. Was ich mir wün-

schen würde: dass Sie den Bei-

trag als Impuls nehmen, um

sich über die irreversiblen Fol-

gen der Gentechnik auf die

Umwelt zu informieren und

selbst aktiv zu werden. Denn

der Protest jedes Einzelnen –

das hat sich in der jüngsten

Vergangenheit gezeigt – kann

Erstaunliches bewirken und

Politiker und Unternehmen in

ihren Entscheidungen beein-

flussen.

Herzlich

Andrea Tichy

großem Stil angebaut. Mehr als 100 Millionen Hektar beträgt die weltweite Anbaufläche mit gen-veränderten Pflanzen. Auf indirektem Weg landen diese auch auf dem Teller der deutschen Ver-braucher.

Risiko bei stark verarbeiteten LebensmittelnZwar: Im Regal von Lebensmittelgeschäften werden Verbraucher hierzulande kaum Produkte fin-den, bei denen die Hersteller gentechnisch veränderte Organismen gezielt einsetzen. Die Kenn-zeichnungspflicht (siehe Kasten Seite 1) zeigt die Wirkung, dass sich Unternehmen, die für den europäischen Markt produzieren, dem Willen der Verbraucher beugen. Anders sieht es bei Pro-dukten aus, die industriell stark verarbeitet sind. „Je stärker ein Produkt verarbeitet ist, um so größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass Bestandteile transgener Organismen enthalten sind“, in-formiert das Umweltinstitut München auf seiner Homepage. Gerade Produkte aus den USA oder Kanada können mit Verunreinigungen belastet sein. Beispiel Reis: 2006 waren in US-Reisbestän-den Spuren der Gen-Maisvariation LL601 von Bayer gefunden worden. Der Skandal löste die größ-te Finanz- und Handelskrise in der Geschichte der US-Reisindustrie aus, denn kontaminierter Reis wurde in mindestens 30 Länder, darunter auch Länder der EU, exportiert. Als die Kontamination bekannt wurde, machten viele der Betroffenen ihre Märkte dicht und erließen ein Importverbot gegen US-Reis. Der dadurch entstandene Schaden wird auf 1,2 Milliarden US-Dollar geschätzt. Dieses und andere Beispiele für gentechnisch verunreinigte Lebensmittel sind auf der „Einkaufs-netz“-Homepage von Greenpeace (www.einkaufsnetz.de) nachzulesen. Derzeit noch ungewiss ist, was gentechnische Veränderungen von Lebensmitteln im mensch-lichen Organismus bewirken. Bis vor kurzem gingen Wissenschaftler noch davon aus, dass fremde Gene während der Verdauung immer komplett zerlegt werden. Aber immer mehr Studien bewei-sen das Gegenteil. So haben beispielsweise Ernährungswissenschaftler der Friedrich-Schiller-Uni-versität Jena Bruchteile aus dem Erbgut von gentechnisch verändertem Mais in Organen und Muskelfleisch von Hähnchen nachgewiesen. Italienische Wissenschaftler fanden Bruchstücke des Erbguts von Bt-Mais im Blut und in verschiedenen Organen (Leber, Milz, Niere) von Schweinen.

Fleisch, Eier und Milch sind die größte GefahrenquelleDie größte Gefahrenquelle, sich über die Ernährung Gentechnik einzuverleiben, sind jedoch Fleisch, Eier und Milch. Denn Produkte von Tieren, die mit genmanipulierten Pflanzen gefüttert wurden, müssen in der EU nicht gekennzeichnet werden. „Diese Gesetzeslücke sichert der Gen-technikindustrie derzeit den jährlichen Import von rund 37 Millionen Tonnen zumeist genmani-pulierter Sojabohnen oder von Sojaschrot in die EU“, beobachtet das Umweltinstitut München. Mehr als 80 Prozent davon landen im Futtertrog. Dieser Missstand hat mittlerweile prominente Mahner gefunden. So macht sich beispielsweise die Fernsehköchin Sarah Wiener gemeinsam mit dem BUND für Lebensmittel „ohne Gentechnik“ stark. Und seit Mai 2008 gibt es auch von gesetz-licher Seite die Möglichkeit, auf das Qualitätskriterium der Genfreiheit hinzuweisen. Die Kenn-zeichnung „Ohne Gentechnik“ darf auf Milch- und Fleischprodukten und Eiern stehen, wenn sie von Tieren stammen, die mit gentechnikfreien Futterpflanzen gefüttert wurden.

„Ohne Gentechnik“: umstrittene Kennzeichnung In Industrie und Handel wird über die Kennzeichnung „Ohne Gentechnik“ heftig gestritten. Denn in dem Moment, in dem „Ohne Gentechnik“ auf dem einem Produkt prangt, auf dem anderen aber nicht, müssen sie ihren Kunden unliebsame Fragen beantworten. Unternehmen wie Neu-land, Lammsbräu oder die Upländer Bauernmolkerei nutzen bereits diese Chance, bei den Konsu-menten für Klarheit zu sorgen. Der BUND lobt: „Bisher tappen Verbraucher bei konventionell er-zeugten tierischen Produkten wie Milch, Fleisch und Eiern vollkommen im Dunkeln, ob die Tiere gentechnisch verändertes Futter bekommen haben oder nicht. Nur der Bauer weiß, was er verfüt-tert. Das ändert sich mit der neuen Kennzeichnung.“ Damit können die Verbraucher erstmals auch bei tierischen Produkten wählen, ob sie Gentechnik akzeptieren – und mit ihrer Entschei-dung letztlich dem Anbau von genmanipulierten Pflanzen Einhalt gebieten.

<< Fortsetzung von Seite 1

i Informationen

im InternetAn vielen Stellen von Quell weist das Symbol i auf wei-terführende Informationen im Internet hin. Dahinter fin-den Sie den so genannten Quell-Code. Geben Sie diesen 7stelligen Code auf den Sei-ten von www.quell-online.de einfach in das Quell-Code-Feld ein. Sie werden dann sofort zu der von Ihnen gewünsch-ten Hintergrundinformation weitergeleitet. Fo

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Elektro-Roller: Innovative Mobilitätsideen.

Wendelstein-Zahnradbahn: Die schönste Art, Strom zu erzeugen.

Geldanlage:Gutes Gold,böses Gold.

Titelgeschichte:Genfrei essen.Und ein Protestmarsch.

Gewürze: Bio-Raritäten aus der ganzen Welt.

Touren-Vielfalt: Die neue Lust am Wandern.

PET-Flaschen: Trügerischer Komfort.

Wasserapotheke: Lichtquelle - das Mittel gegen Demenz, Knochen- und Gelenkprobleme.

Lammsbräu: Bio-Bauern düngen mit Herzblut.

Vegeto-Dynamik: Berühren ist mehr als Anfassen.

Natur verstehen lernen: Die Sprache der Wolken.

Was in der Luft liegt: Studien – Trends – Prognosen.

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Genfrei Gehen

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Pollen aus Genmais kann im Darm von Bienen tödliche Wirkung entfalten.

Initiator Joseph Wilhelm am Rhein, im Hintergrund das Siebengebirge. Auch Quell war dabei: Zuerst in Berlin, dann bei der Etappe von Weimar nach Erfurt und nun in Bonn.

Page 3: Quell 13

Quell 13.2009 03

Feuer&

FLamme

Der perfekte Start in den TagVollwertiges Getreide, sonnengereifte Früchte und Beeren, knackige Nüsse, leckere Schokolade, Knusperflakes oder doch lieber frisch geröstete Kerne? Das einzig schwere an den RAPUNZEL Müslis ist die große Auswahl. Entdecken Sie Ihr Lieblingsmüsli aus dem vielfältigem Sortiment.

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Doppelkekse mit Bio bisWer kennt sie nicht: Doppelkekse mit Schokofüllung. Für viele Naschkatzen sind solche Kekse die pure Verführung. Der Hersteller Pural hat seine Doppelkekse mit ganz beson-deren Bio-Qualitäten ausgestattet: „Bio bis“ gibt es aus hellem Weizenmehl oder als leckere Dinkel-Vollkorn-Kekse. Bei der Füllung können die Käufer zwischen kräftigem Kakao, fruchtigem Sanddorn-Orange, Zartbitter-Orange oder Vanille wählen. Auch Allergiker können unbesorgt zugreifen, denn die Kekse sind für Allergiker und Veganer besonders geeignet. i QC13F04

Dinge, die uns begeistern

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Quell Wein-Tipp

Zum 12. Mal wurden dieses Jahr die „Ecovinner“, die besten Weine der im Verband „ecovin“ zusammengeschlossenen Erzeuger, prämiert. Zwei Dinge sind mir dabei als Juror deutlich geworden: Der ökologische Wein-bau hat sich in Deutschland endgültig durchgesetzt – und zwar auf der Ebene des Geschmacks. Die früher manchmal berechtigte Kritik: „Gut für den Boden, schlecht für den Gaumen“ stimmt eindeutig nicht mehr. Eine zweite Erkenntnis betrifft den Boom pilzresistenter Rebsorten. Im senso-rischen Bereich scheint mir die Entwicklung an ein vorläufiges Ende gekommen zu sein. Jedenfalls war das Qualitätsgefälle zwischen ihnen und den traditionellen Rebsorten unverkennbar. Ein absolutes Highlight bei den Klassikern ist der trockene 2007er Spätburgunder „SH“ aus dem Markgräfler Weingut Harteneck, der zurecht den ersten Platz in der Kate-gorie „leichte Rotweine“ belegte. Immer mehr scheint sich bei Deutsch-lands Winzern die Erkenntnis durchzusetzen, dass die alkoholisch aufge-donnerten Tanninbomben weder dem spezifischen Rotweinprofil unserer

Anbauzone entsprechen noch dem Facettenreichtum der Burgunderrebe. Die „Selektion Harteneck“ entfaltet ihre elegante Sortentypik auf der Grundlage von 12%vol Alkohol (Säure: 5,1g/l Restzucker: 5,8g/l). Sie ist das Ergebnis mehrerer Erntedurchgänge, bei denen nur die vollreifen Trauben gelesen werden und klassischer Maischegärung – Spon-tangärung! – im Holzbehälter. Das reintönige, harmonische Bukett überrascht mit win-zigen Obertönen von Orangenschale. Auf Zunge und Gaumen entfalten sich Kirscharo-men, leichte, gut integrierte Holztöne und ein Hauch von Wacholderbeere. Ein wirklich überzeugender, eleganter und vielseitiger Wein, der sich glänzend als Begleiter von dun-klem Fleisch, Wild, aber auch Gans und Ente eignet. Preis: 9,60 Euro. Thomas und Dani-ela Harteneck haben das badische Weingut, das heute über acht Hektar Rebfläche ver-fügt, erst 1997 gegründet. Wiederholte Auszeichnungen bei internationalen Wettbewerben spiegeln das kontinuierlich hohe Qualitätsniveau der Weine wider. Es ist eines der wenigen Güter, das sowohl „ecovin“ als auch „demeter“ angehört und den Naturkosteinzelhandel und Großhandel beliefert. www.weingut-harteneck.de.

Christian Schneider i QC13F03

Samba in ZartbitterJetzt kommen auch Zartbitterfans beim Frühstück voll auf ihre Kosten. Denn der beliebte Samba-Aufstrich aus dem Hause Rapunzel hat Zuwachs bekommen. „Samba Dark Zartbitter Nuss-Nougat-Creme“ glänzt durch extra viel fein aromatischen Kakao, 45 Prozent frisch geröste-te Haselnüsse und wertvollen Rapadura-Vollrohrzucker. Perfekt abgerundet wird der Geschmack durch echte Bourbon-Vanille. Mit dem neuen Produkt kommt Rapun-zel dem Wunsch vieler Naturkost-Händler nach einem Samba-Aufstrich in der Geschmacksrichtung Zartbitter entgegen. i QC13F01

Buchtipp:Baikal – Das blaue Auge der ErdeWer in eine unbekannte Was-serwelt abtauchen möchte, dem sei der opulente Bild-band von Michael Feierabend und Ljudmila Feierabend-Peredneva zu empfehlen: Durch 160 Fotos entführt das Baikal-erfahrene Ehepaar in eine magische Welt, die sowohl am als auch unter Wasser zauberhafte Impressi-onen zu bieten hat.

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Michael Feierabend, Ljud-mila Feierabend-PerednevaBaikalGebundene Ausgabe, 192 Seiten, Verlag: Kosmos ISBN-13: 978-3440117323 Preis: 29,90 Euro

Wahrscheinlich gehören wir zu den kleinsten Portalen, die im Inter-net Produkte anbieten, aber dafür lassen wir uns bei der Auswahl unseres Sortiments besonders viel Zeit und legen hohe Maßstäbe an. Der Leitsatz, der uns beim Aussuchen begleitet, ist der Leitsatz der Nachhaltigkeit. Alle Produkte, die sich bei Quell-Online finden, sind entweder ökologisch, unter besonderen sozialen Bedingungen hergestellt oder sind so langlebig, dass sie wahre Investitionen in die Zukunft darstellen. Beispiel Schönheitsbürste aus Wildschwein-borsten. Wir haben sie seit mehr als zehn Jahren im Langzeittest und sind damit immer noch so zufrieden wie am ersten Tag. Zuge-gebenermaßen ist sie wesentlich teurer als andere Bürsten aus Wild-schweinborsten, dafür liegt sie aber besonders gut in der Hand und regt mit jedem Bürstenstrich große Areale der Kopfhaut zu besserer Durchblutung an.

Ein anderes Beispiel ist das Buch „Lebendiges Wasser – Quell der Gesundheit“, das erste selbst aufgelegte Buch unseres Verlags. Bei der Recherche haben wir uns viel Zeit gelassen, haben mit vielen Experten über die besonderen Qualitäten lebendigen Wassers ge-sprochen und haben das Ganze dann in ein reich bebildertes, leicht lesbares Gesamtkunstwerk umgesetzt. Manche unserer Produkte sind – wie etwa das Quell-Buch oder unser Quell-Wein – auch im Handel zu bekommen und wir freuen uns über jeden Händler, der unser Produkt in sein Sortiment aufnimmt. i QC13F02

Ausführlichere Infor-mationen, wie sich lebendiges Wasser für Gesundheit und Schön-heit einsetzen lässt, fin-den Sie in dem Buch „Lebendiges Wasser – Quell der Gesundheit“ aus der Quell Edition. ISBN 978-3-9812667-0-2; Preis: 19,90 Euro.

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Klein aber fein: Der Quell-Shop

Page 4: Quell 13

04 Quell 13.2009

Feuer

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Segway in DeutschlandDer Puma soll Anfang 2010 fertig entwickelt sein und in den USA spätestens 2012 auf den Markt kommen. Ab wann er auch in Deutschland ver-trieben wird, steht noch nicht fest. Erhältlich sind hier zu Lande bereits verschiedene Modelle des Rollers „Segway PT“. Sie kosten je nach Modell zwischen 6000 und 9000 Euro und sind bundesweit bei ver-schiedenen Händlern, so genannten Segway-Points, zu kaufen. Es gibt eine Bundes-ratsinitiative für eine allge-meine Zulassung des Rollers. Bis dahin kann man ihn in den meisten Bundesländern mit TÜV-Gutachten und einer Ausnahmegenehmigung fah-ren, die beim Straßenverkehrs-amt erhältlich ist.

Stadtrundfahrten mit dem Segway-RollerIn Berlin, Hamburg, Frankfurt und Lübeck werden Stadt-rundfahrten per Segway-Rol-ler angeboten. Die Teilnehmer erhalten eine Einführung in die Technik und fahren in Kleingruppen von maximal acht Personen zu den Sehens-würdigkeiten. Eine Tour dau-ert zweieinhalb Stunden und kostet pro Person 58 Euro (ab vier Personen 48 Euro).Nähere Informationen unter www.segway-citytours.de

Manche Erfolgsgeschichten beginnen mit einem Fehlschlag. Die der ame-rikanischen Firma Segway zum Beispiel.

Segway ist ein kleines Unternehmen mit 150 Angestellten in der Nähe von Boston, der Ort heißt Bedford und hat rund 20 000 Einwohner. Als die Firma Ende der neunziger Jahre gegründet wird, soll sie nichts weniger als eine Revolution bewirken: Sie soll ein Fahrzeug produzieren, das die Welt verändert, genauer gesagt den Verkehr – und mit ihm die gesamte Infra-struktur von Städten: Straßen, Wege, Häuser, Behörden, Parkplätze, Ge-schäfte.

Das ist die Vision von Dean Kamen, einem talentierten Ingenieur, der zuvor schon einen treppensteigenden Rollstuhl erfunden hat. Das neue Fahrzeug, das er sich ausgedacht hat, ist eine Art Roller – ein umwelt-freundlicher, leiser, wendiger Elektro-Roller. Er hat die Idee zu dem Roller mitten in der New Economy. Gerade ist das Internet als Massenmedium entdeckt worden, und die Welt ist im Innovationsrausch. Viele verrückte Ideen werden geboren, und weil das Undenkbare denkbar scheint, finden die meisten sogar Geldgeber. Auch Dean Kamen. Er gründet Segway. Min-destens 10 000 Roller will er pro Woche verkaufen, kündigt er an.

Aber dann geht eine Menge schief. Es dauerte viel zu lange, bis die ers-ten Verkaufsmodelle auf den Markt kommen. Da ist die überdrehte New Economy bereits vorbei, und Ernüchterung kehrt ein. Plötzlich werden die Nachteile des Segway deutlich: Seine Reichweite ist sehr begrenzt – nach 30 Kilometern muss man die Batterie aufladen. Er hat kein Dach und ist dadurch in den meisten Teilen der Welt ein Saisongefährt. Er kann nur ste-hend gefahren werden. Zwar entwickelt sich eine Fangemeinde, für die der Roller Kult ist und die ihm die Treue hält. Aber gemessen an den anfäng-lichen Erwartungen verkauft sich der Segway-Roller über die Maßen schlecht.

Dean Kamen ist ein Visionär, aber kein Stratege; ein begnadeter Tüftler, aber kein guter Manager. Binnen 24 Monaten werfen zwei Geschäftsführer und ein Marketing-Verantwortlicher das Handtuch. Schließlich zieht sich Kamen selbst zurück. Im Jahr 2005 kommt ein neuer Unternehmenschef: James Norrod.

Ein ideales Gefährt für gewerbliche NutzerNorrod ist damals Ende 50. Ein ruhiger, lässiger Typ, der am liebsten mit offenem Hemd und ohne Krawatte herumläuft. Und er ist Profi – hat ein Vierteljahrhundert Managementerfahrung; seine Karriere begann er bei IBM. Er holt neue Leute, professionalisiert Strukturen, baut den Vertrieb aus. Weil der Roller für Privatleute vergleichsweise kostspielig ist, konzen-triert Norrod die Verkaufsstrategie auf den gewerblichen Bereich: auf Leu-te, die beruflich viel laufen müssen – Sicherheitspersonal, Flughafenlotsen, Hausmeister von Großsiedlungen. Für sie ist der Roller ein ideales Gefährt. Die Strategie scheint aufzugehen. Und als im vergangenen Jahr auch noch die Benzinpreise in schwindelnde Höhen klettern, werden mehr Roller ver-kauft als jemals zuvor. Rund 50 000 gibt es jetzt – immerhin.

Aber dann kommt eine Hiobsbotschaft: Toyota gibt bekannt, einen ähn-lichen Roller wie Segway entwickeln zu wollen, namens Winglet. Ausge-

rechnet Toyota – mit seinen hohen Sympathiewerten, dem dichten Händ-lernetz, der gewaltigen Marktmacht einer globalen Marke. „Toyota kündigt den Segway-Killer an“, schreiben Technologie-Freaks besorgt in ihren Blogs.

David verbündet sich mit GoliathWas die Pessimisten nicht wissen: Im Geheimen hat Norrod einen Genie-streich vorbereitet. Schon seit längerem tüfteln seine Entwickler an einem Folgemodell für den Roller. Man soll darin sitzen können und vor Regen geschützt sein, man soll mit einer Batterieladung längere Strecken zurück-legen und schneller fahren können. Dieses Modell soll, anders als der Rol-ler, eine echte Alternative zum Auto sein. Ein Transportmittel nicht nur für Umweltschützer und gut betuchte Freaks, sondern für Leute mit einem schmalen Geldbeutel. Ein echtes Massenprodukt.

Aber wie soll die kleine Firma Segway dieses Mammutprojekt stemmen? Norrod erkennt: Er braucht einen Partner. Einen großen, mächtigen Partner. Mit Erfahrung in der Massenproduktion und dem gut ausgebauten Händler-netz, das Segway immer noch fehlt. Am besten einen Autokonzern.

Das Problem ist nur, dass diese Giganten viel zu erhaben sind für eine Partnerschaft mit einem Mittelständler. Sie haben riesige Entwicklungsab-teilungen und erfinden das, was sie brauchen, selbst. Es sei denn, sie sind in einer Notlage. Wie zum Beispiel... General Motors. Die Ikone der ameri-kanischen Autoindustrie, dieser globale Koloss mit seinen 250 000 Beschäf-tigten ist zum Krisenkonzern mutiert. Er muss dringend zukunftsfähige Fahrzeuge vorweisen und zugleich Personal abspecken.

Norrod setzt sich mit dem damaligen General-Motors-Chef Rick Wagoner in Verbindung. Was noch vor wenigen Jahren undenkbar gewesen wäre, passiert: GM geht auf den Vorschlag ein. Der Riese paktiert mit dem Zwerg.

Sie nennen das Gemeinschaftsprojekt „Puma“ und geben Gas. Schon nach 18 Monaten, im April dieses Jahres, wird der Prototyp auf der New Yorker Auto Show vorgestellt: ein schmales, witziges Wägelchen auf zwei großen Rädern, bis zu 50 Stundenkilometer schnell. Dank verbesserter Bat-terietechnologie reicht einmal Aufladen für mindestens 60 Kilometer. Kos-ten, je nach Strompreis: zirka 35 Cent.

Der Medienrummel ist enorm. Eine Reporterin des Fernsehsenders ABC unternimmt eine Probefahrt und erklärt danach euphorisch: „Der Puma ist der Beweis, dass amerikanische Unternehmen noch Träume verwirklichen können.“ Selbst das konservative Wall Street Journal berichtet. In Internet-Foren überschlägt sich die Segway-Fangemeinde mit Begeisterung und gibt Hinweise: „Wow, die Zukunft hat begonnen“, „Das wird ein Riesen-hit“, „Tut doch bitte Solarzellen aufs Dach“.

Für die kleine Firma Segway hat sich die Zusammenarbeit jetzt schon gelohnt – und wer weiß, was noch kommt. James Norrod glaubt, dass es in einigen Jahren grüne Städte geben wird, in denen nur elektrisch betrie-bene Autos eingesetzt werden dürfen. „Das sind die Städte der Zukunft“, sagt er, „und sie sind der perfekte Einsatzbereich für unsere Produkte.“ Vielleicht wird der Puma das neue Starmodell?

Chance in der KriseMit einem umweltfreundlichen Elektro-Roller ist die amerikanische Firma Segway angetreten, den Verkehr in den Städten zu revolutionieren. Die Krise der Autoindustrie gibt dem Fortbewegungs-Konzept nun Auftrieb. Quell-Autorin Christine Mattauch berichtet von der Euphorie, die das amerikanische Kleinunternehmen mit seinen neuen Modellplänen auslöst.

„Der Puma ist der Beweis, dass amerikanische Unternehmen noch Träume verwirklichen können.“

Erhältlich sind hier zu Lande bereits verschiedene Modelle des Rollers „Segway PT“

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Page 5: Quell 13

Quell 13.2009 05

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Zerklüftete Schluchten, steile Felswände und atemberaubende Ausblicke: Wer mit der nahezu hundert Jahre alten Zahnradbahn auf den oberbayerischen Wen-delstein fährt, der fühlt sich in eine wahre Zauberwelt versetzt, die auf der Bergsta-tion zudem mit einer Reihe von Attraktionen aufwartet: der 300 Meter langen, unheimlichen Wendelstein-Höhle. Oder dem Panorama-Rundweg durch die Ablage-rungsschichten des Urmeeres „Thethys“, das vor 230 Millionen Jahren hier in der Gegend schwappte und Korallenriffe hinterließ, die heutzutage den 1838 Meter hohen Wendelstein bilden. Die technische Geschichte der Zahnradbahn gerät da-bei völlig in den Hintergrund, obwohl es darüber Erstaunliches zu berichten gibt. Denn die vermeintlich altmodische Zahnradbahn ist technisch gesehen alles ande-re als rückständig. Sie nutzt ein Prinzip, das in modernen Hybrid-Autos zum Ein-satz kommt – nämlich Bremsenergie nicht verpuffen zu lassen, sondern konse-quent weiter zu nutzen. Der Unterschied zu Hybrid-Autos besteht darin, dass die Zahnradbahn die Bremsenergie nicht in Batterien einspeist, sondern direkt in die Stromleitung. Darüber versorgt der Betreiber der Bergbahn – die Lechwerke AG – die Gemeinden Brannenburg und Flintsbach mit elektrischer Energie. Ihr Erbauer Otto von Steinbeis dachte höchst visionär für einen Menschen, der sich noch in der Ära der Dampflokomotiven bewegte. Doch erzählen wir von Anfang an:

Der Weitblick eines PioniersOtto von Steinbeis war bereits ein erfolgreicher Unternehmer (Papier, Cellulose, Baugewerbe), als er mit der Wendelsteinbahn den Bau der ersten Bergbahn in Deutschland in Angriff nahm. Damit wollte er sich einen persönlichen Traum erfül-len, für den er allerdings großes Durchhaltevermögen brauchte. Denn sein revolu-tionärer Plan vom Bau einer elektrischen Wendelstein-Zahnradbahn war sehr um-stritten. Otto von Steinbeis musste scharfe Kritik von Grundstückseigentümern und Naturschützern einstecken, zudem stieß seine Idee, die Zahnradbahn statt mit Dampf mit elektrischer Energie zu betreiben, auf Unverständnis.

Doch ein in der damaligen Zeit üblicher Dampfzug kam für Otto von Steinbeis nicht in Frage. „Seine“ Zahnradbahn sollte mit elektrischer Energie fahren. Um diesen Plan umzusetzen wurde in Hinterkronberg eigens ein Wasserkraftwerk mit zwei Turbinen gebaut. Schon dabei zeigte sich der Weitblick des Pioniers: Bereits in den Anfängen der Stromerzeugung ließ er das Kraftwerk so bauen, dass die

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AusgangspunktDer Talbahnhof der Wen-delstein-Zahnradbahn befindet sich in Brannen-burg-Waching. Mit dem Auto zu erreichen über die Autobahn A8, am Auto-bahnkreuz Inntaldreieck Richtung Innsbruck, dort 2. Ausfahrt Brannenburg.

Wer mit der Bahn anreisen möchte, der fährt die Stre-cke München Kufstein und steigt in Brannenburg aus. Von dort führt ein land-schaftlich reizvoller Fuß-weg zum Talbahnhof der Wendelstein-Zahnradbahn.

Ein besonderer Tipp sind die nächtlichen Vollmond-Fahrten. Jeweils um 18.00 Uhr vor der Vollmondnacht starten die Nostalgie-Wägen zur Bergstation.

Verrückte Ideen, die die Welt voranbringenEs waren immer schon die scheinbar verrückten Ideen, die für den Fort-schritt auf der Welt voran-gebracht haben. Als Otto von Steinbeis vor einhun-dert Jahren die Vision hatte, seine Zahnradbahn auf den Wendelstein statt mit Dampf mit elektrischer Energie zu betreiben, ern-tete er dafür nur Kopfschüt-teln. Ähnlichen Widerstän-den sieht sich derzeit das „Desertec“-Projekt gegenü-ber. Die spektakuläre Vision, Europas Haushalte mit sauberem Strom aus den Wüsten Afrikas zu ver-sorgen wird zwar – so wie damals die Zahnradbahn – von einflussreichen und potenten Konzernen unter-stützt, dennoch finden sich viele Zweifler, die gewich-tige Argumente gegen die Machbarkeit dieser Vision ins Feld führen. Erst wenn der erste Strom aus den Wüsten Afrikas zu fließen beginnt, werden diese Stimmen verstummen.

Die Wendelstein-Zahnradbahn auf der „hohen Mauer“, dem eindrucks-vollsten Kunstbauwerk der knapp zehn Kilometer langen Strecke.

Eine Fläche wie das rote Qua-drat könnte den Energiebe-darf der ganzen Welt decken.

Das Wendelstein-Kircherl war bei der Grundsteinlegung das höchst gelegene Gotteshaus Deutschlands.

Bremsenergie des Zuges bei der Talfahrt für die gleichzeitige Bergfahrt des zwei-ten Zuges ausgenützt werden kann.

Hybrid auf dem VormarschSo ändern sich die Zeiten: In der Zwischenzeit ist die Nutzung von Bremsenergie nichts Besonderes mehr. Alle Schienenfahrzeuge – von der Straßenbahn bis zur Metro, von der Zahnradbahn bis zum ICE – sind mit elektrodynamischen Bremsen für die Energierückspeisung ausgerüstet. Und auch bei den Automobilen setzt sich die Nutzung der Bremskraft immer mehr durch. Toyota und Honda haben bereits seit Längerem Hybrid-Fahrzeuge im Programm, die die Bremsenergie in eine Batte-rie einspeisen; die Nobel-Hersteller Mercedes-Benz und BMW ziehen nach und ent-wickeln Hybrid-Fahrzeuge für das gehobene Segment. Keines dieser Fahrzeuge bietet beim Stromerzeugen allerdings so viele Attraktionen wie die Zahnradbahn auf den Wendelstein.

Die schönste Art, Strom zu erzeugen

Als vor fast hundert Jahren die Wendelstein-Bahn gebaut wurde, erstaunte sie durch eine Vision, die heute aktueller denn je ist: Die Bremskraft des Fahrzeugs in Strom umzuwandeln. Die älteste Bergbahn Deutschlands lässt die Herzen von Energiesparern höher schlagen und glänzt durch ein Bilderbuch-Panorama.

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Gold in der Kunst

Mit dem von ihm gestalteten Goldbarren (siehe Bild rechts) übte der belgische Künstler Marcel Broodthaers Kritik an der Institution der Museen: Denn so wie ein Kunstwerk immer teurer wird, je öfter es gezeigt wird, so verlangte er für seinen Goldbarren das Doppelte von dem, was er auf dem Goldmarkt erbringen würde. Die eine Hälfte ist also der Materialwert, die zweite Hälfte kommt durch die künstlerische Arbeit zustande und durch die Tatsache, dass das Werk in einem Museum zu sehen war. Marcel Broodthaers parodiert damit das Zusammenspiel von Museum und Kunstmarkt, der auf jede Präsentation mit Wertsteigerung reagiert. Den Käufern lässt der Künstler jedoch die Option, aus die-sem Kreislauf auszuscheren. Im Kaufvertrag ist vermerkt, dass der Käufer den Adlerbar-ren einschmelzen lassen kann, um die Prägung zu beseitigen und um sich fortan an der Reinheit der Materie und der Frische der ursprünglichen Absichten zu erfreuen.

Gold in der Kultur

Der Name Gold leitet sich vom indogermanischen Wort „ghel“ ab, was „glänzend“, „gelb“ bedeutet. Seit Jahrtausenden wird Gold für rituelle Gegenstände und für Schmuck verwendet. Seit dem 6. Jahrhundert v. Chr. wird das Edelmetall auch in Form von Münzen als Zahlungs-mittel eingesetzt. Die Gier nach Gold führte in der Menschheitsgeschichte immer wieder zu Kriegen, Plün-derungen und Eroberungs-zügen. Goldfunde in Mittel- und Südamerika etwa lockten spanische Eroberer an, die Gold in Galeonen nach Europa brachten. Spanien wurde so eine Zeit lang zur reichsten Nation Europas, aber die indigenen Kulturen wurden zerstört.

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Noch größer, noch voller, noch spannender: Wenn am 6. November die fünfte Internationale Edelmetall- und Rohstoffmesse in der Münchner Event Arena ihre Pforten öffnet, dürfte sie wieder den Besucherrekord vom Vor-jahr brechen. Die dort auftretenden Goldgurus werden ihr geliebtes Edelme-tall einmal mehr als ultimativen Schutz vor dem globalen Finanzdesaster mit dem Argument beschwören, dass fast alle Länder Unmengen an so ge-nanntem Papiergeld in den Wirtschaftskreislauf pumpen und es dadurch im Vergleich zu realen Gütern wie Gold entwerten. „Papiergeld kehrt früher oder später zu seinem inneren Wert zurück: null“, formulierte treffend schon vor fast drei Jahrhunderten der französische Philosoph Voltaire.

Doch wie steht es um den inneren Wert von Gold, dem seit Jahrtausen-den und auf allen fünf Kontinenten geschätzten Edelmetall, das in seiner langen Geschichte mal Zahlungsmittel und mal Schmuck, mal Anlageobjekt und mal Währungsreserve, mal Mythos und mal alles zusammen war, weiter ist und bleiben wird? Eine besonders plausible Antwort stammt vom kali-fornischen Ökonom Roy W. Jastram. Er kam 1977 zum Fazit, dass Gold über mehr als vier Jahrhunderte seine Kaufkraft behalten hatte, und nannte das Ergebnis „goldene Konstante“. Das heißt, das Edelmetall war trotz zwi-schenzeitlich starker, in Währungseinheiten gemessener Preisschwankungen immer wieder seinem Ruf gerecht geworden, wertbeständig zu sein.

Das goldene ParadoxonVon daher erklärt sich am besten, warum die Menschen nicht aufhören, Gold unter größten Anstrengungen, zu immer höheren Kosten und zum Teil verbunden mit erheblichen Umweltschäden aus dem Boden zu holen. „Schmutziges Gold“ hieß denn auch die „Spiegel“-Titelgeschichte vom 17. März 2008. Einerseits. „Welt-Geld Gold“, konterte die „Wirtschaftswo-che“ am 22. Juni dieses Jahres. Andererseits. Keine Frage, das Edelmetall polarisiert. Seine Förderung aus vier Kilometern Tiefe in Südafika führte al-lein während der vergangenen Monate zu Unfällen mit Dutzenden von To-ten. In Rumänien, in den USA, in Peru, Australien, Ghana und Papua Neu-guinea – um nur einige Länder mit den durch die Goldgewinnung verurs-achten schlimmen Umweltschäden zu nennen – tobt längst ein Kampf zwi-schen Goldkonzernen, Zulassungsbehörden und Umweltschützern.

Derweil investieren immer mehr Anleger weltweit ihr Erspartes in Gold, um der drohenden Entwertung der gigantischen Papiergeldmengen, dem schmutzigen Geld, einen Riegel vorzuschieben. So kompensieren sie den krisenbedingten Rückgang der Schmucknachfrage. Je stärker sie auf Gold setzen, desto steiler steigt dessen Preis. Eine der Folgen: Die Konzerne ver-suchen noch mehr Gold zu fördern, um von dessen Preisanstieg zu profitie-ren. Doch je strenger die Auflagen der Behörden für den Umweltschutz wer-den und je weiter sich dadurch die Erschließung neuer Lagerstätten verzö-gert, desto mehr hinkt das Goldangebot der Nachfrage hinterher, desto ungehemmter kann der Preis also steigen – sozusagen das goldene Parado-xon.

Schutz vor Papiergeld und InflationIst Gold böse, weil die Gewinnung von wenigen Gramm aus einer Tonne Gestein Umweltschäden verursachen kann (aber nicht zwangsläufig muss)? Oder ist Gold gut, weil es seine Käufer vor der Entwertung des Papiergeldes schützt, auf dem ja auch Renten, Lebensversicherungen, Bundesanleihen und andere so genannte Geldwerte basieren? Die Antwort hängt davon ab, wie die Menschen mit dem Edelmetall umgehen. Die Böse-Fraktion verweist, außer auf Umweltschäden, auch auf die negativen Folgen für die Gesund-heit vieler Menschen – darunter häufig Kinder – durch den Einsatz von Quecksilber und Zyanid, auf die Goldraubzüge der Spanier und Portugiesen in Mittel- und Südamerika, auf die vielen Toten beim Goldrausch in Kalifor-nien oder Alaska und auf die Waffenfinanzierung mithilfe von Gold wäh-rend des Zweiten Weltkriegs. Dagegen kontert die Gut-Fraktion, außer mit der Wertbeständigkeit und dem Schutz vor Inflation, zusätzlich mit den vielen Arbeitsplätzen besonders in Entwicklungsländern, aber auch in der Weiterverarbeitung und im Handel, mit der Freude am Schmuck und mit dem triftigen Argument, in Zeiten des Goldstandards bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs habe Gold dafür gesorgt, dass Politiker nicht mehr Geld ausgaben als einnahmen – was in Zeiten gigantischer Staatsschulden wie ein Anachronismus wirkt.

Gutes Gold, böses GoldDie Attacken gegen die Goldförderung nehmen zu, die Bemühungen um umweltschonende Förderverfahren allerdings auch. Wer Gold besitzt, dürfte am Ende zu den Gewinnern gehören - und kann dabei sogar ein gutes Gewissen haben.

Goldbarren als Kunstwerk von Marcel Broodthaers

Wie gehen nun Menschen mit dem Edelmetall um? Regierungen horten es über ihre Notenbanken als Währungsreserve. Doch niemand käme auf die Idee, die Regierung Obama für böse zu halten, nur weil die USA den größten offiziellen Goldschatz der Welt besitzen, oder die Bundesregierung anzuschwärzen, weil Deutschland Gold-Vize ist – auch wenn der deutsche Goldschatz größtenteils in amerikansicher Hand ist. Kleine Minenfirmen und Millionen von privaten Golddiggern setzen das giftige Quecksilber ein, um Gold mit einem chemischen Verfahren vom Gestein oder Sand zu tren-nen. Die Großen der Goldbranche verwenden zu einem großen Teil noch Zyanid, das im Gegensatz zum Quecksiler zwar biologisch abbaubar, aber ebenfalls giftig ist. Doch inzwischen setzen sich zunehmend umweltfreund-liche Verfahren durch, wobei kleine Minen eine Art Rütteltisch bevorzugen (Wilfley-Verfahren), während große Konzerne eine Zentrifuge verwenden (JIG-Verfahren).

Sind Goldkonzerne gewissenlos?Längst noch nicht genug, behaupten internationale Umweltschutzverbän-de und lassen es die Konzerne spüren. So wie die Globalisierungsgegner der Organisaion „Erklärung von Bern“ und die Umweltaktivisten von Green-peace, als sie zu Beginn dieses Jahres während einer Gegenveranstaltung zum Weltwirtschaftsforum in Davos dem US-Goldkonzern Newmont Mi-ning, Nummer zwei der Branche, den nicht eben schmeichelhaften Titel „gewissenlosestes Unternehmen des Jahres“ verliehen. Anlass waren unter anderem fragwürdige Newmont-Ativitäten in Ghana, nachdem der Konzern schon wegen Umweltschäden in Peru zur Rechenschaft gezogen worden war. Auch die Nummer eins der Branche, Barrick Gold aus Kanada, bekam bereits die Konsequenzen aus den Vorstößen von Umweltschützern zu spü-ren: Der staatliche Pensionsfonds Norwegens verkaufte kurzerhand seine Barrick-Aktien, weil die Kanadier in Papua Neu Guinea Minenabfälle in einen Fluss gekippt hatten. Die Internetseite www.nodirtygold.org, wo weitere Einzelheiten zu finden sind, stellt auch andere Umweltsünder an den Pranger.

Die Goldkonzerne reagieren inzwischen, indem sie gewisse freiwillige Standards zum Umweltschutz akzeptieren. Welcher von ihnen damit wie weit ist, ergibt sich aus der Internetseite www.cyanidecode.org. Wie dem Namen zu entnehmen ist, geht es hier um den umweltschonenden Einsatz von Zyanid, wobei neben den führenden Goldkonzernen auch Zya-nidhersteller und -transporteure aufgeführt werden. Das Bewusstsein für eine saubere Gold-Umwelt setzt sich über die Weiterverarbeitung bis zum Schmuckhandel fort. Es zeigt sich ansatzweise im Verhaltenskodex des deutschen Konzerns Heraeus und füllt im letzten Geschäftsbericht des bel-gischen Konzerns Umicore, der das Edelmetallgeschäft von Degussa über-nommen hat, sogar 17 Seiten. Das Bayerische Hauptmünzamt, das 2004 für die Prägung der Goldmünze „Weltkulturerbestadt Bamberg“ verant-wortlich zeichnete, präsentiert sogar ein Umweltschutzzertifikat mit dem Gütesiegel ISO 14001. Und damit das saubere Gold auf dem Weg zu den Verbrauchern nicht noch beim Handel verloren geht, gibt es die „Golden Rules“, denen sich bereits Dutzende von Schmuckhändlern und -herstellern unterworfen haben (www.nodirtygold.org), darunter Kaliber wie Wal-Mart, Tiffany & Co., QVC, Piaget und Cartier.

Dreifach gutSolche Initiativen dürften Lust auf mehr machen, wobei der finanzielle As-pekt durchaus in den Vordergrund rücken könnte. Denn wie das Beispiel des norwegischen Pensionsfonds zeigt, haben es institutionelle Anleger in der Hand, mit Aktienverkäufen aufgrund von Umweltsünden Kurse zu drü-cken. Und je tiefer ein Kurs notiert, desto teurer wird für betroffene Kon-zerne die Beschaffung von Eigenkapital. Macht das Beispiel Schule, dürfte das weltweite Goldangebot wegen fehlender Investitionen und rückläu-figer Fördermengen knapp werden. Am Ende gäbe es im Extremfall nur noch gutes, weil unter hohen Umweltschutzauflagen gefördertes Gold. Es wäre sogar dreifach gut. Denn es würde die Umwelt schonen, sein Preis dürfte wegen der zunehmenden Knappheit in die Höhe schießen, also Goldbesitzer vor der Geld-Entwertung schützen, und das Angebot an Alt-gold nähme zu, so dass zur Deckung der Nachfrage weniger neues Gold abgebaut werden müsste.

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Quell: Was verbirgt sich hinter diesem ganzheitlichen Behandlungsan-satz, Frau Esser?Margot Esser: Dass in der Qualität der Berührung, die den Menschen behutsam in seinem ganzen Sein wahrnimmt, ohne ihn zu bewerten, der Schlüssel zu größtem Wohlbefinden, einem attraktiven Gesamter-scheinungsbild und ungeahnten Glücksmomenten liegt. Wir haben alle eine Glücksquelle in uns, aus der wir normalerweise zu jeder Zeit Kraft, Selbstvertrauen und Kreativität schöpfen können. Aufgrund von Hektik und Stress fühlen wir uns ausgebrannt und finden im Alltag oft den Zugang nicht mehr. Verhaltensmuster und Körperstrukturen werden da-durch geprägt. Unsere Lebensenergie gerät ins Stocken. Durch acht-same Berührungen und liebevolle Massagen wird diese Glücksquelle wieder zum Sprudeln gebracht…

Quell: …so dass Gesundheit, Lebensfreude, Schönheit und Zufrieden-heit tief im Inneren geweckt werden?Margot Esser: Ja. Denn der Körper speichert alle Berührungen und merkt sich jeden Augenblick des Wohlbefindens. Unser Gedächtnis sitzt nämlich nicht nur im Kopf, sondern in allen Körperzellen. Und jede Zelle kann sich mithilfe positiver Impulse, wie z.B. achtsamen Berührungen und einfühlsamen Worten, die über das vegetative Nervensystem an alle Zellen weiter gegeben werden, selbst reparieren. Die Zellen reagie-ren unmittelbar auf alles, ohne dass wir es zunächst willentlich beein-flussen können. Und somit verfügt unser Körper über ein perfektes „In-formations- und Warnsystem“. In einer VegetoDynamikbehandlung wird der gesamte Organismus bewusst mit positiven „Inputs“ versorgt, um die körpereigene „Reparaturwerkstatt“ in Gang zu bringen. Und das sehr behutsam, denn bei jedem Kontakt berührt man gleichzeitig den ganzen Menschen mit seiner persönlichen Lebensgeschichte.

Quell: Und deshalb bedeutet „Berühren“ mehr als „Anfassen“?Margot Esser: Genau. Dieses Wissen wird bei dem ganzheitlichen Be-handlungsansatz berücksichtigt. Der Prozess des Loslassens von Schmerz, Stress, Sorgen und Ängsten wird über die gezielte Berührung unterstützt. Alles was im Körper passiert, Gedanken, Emotionen, Ge-fühle wie Freude, Erinnerungen, Vorstellungen, vitale Prozesse wie Zell-

bildung, Atmung, Blutkreislauf, Lymphfluss, all das ist Ausdruck der Lebensenergie, die wieder zum Fließen gebracht wird. Erst dann fühlen wir uns im wahrsten Sinne des Wortes jung, gesund, lebendig und vol-ler Lebensfreude. Die Selbstheilungskräfte werden nachhaltig aktiviert. Die Haut schaut rosig, zart und frisch aus.

Quell: Was bedeutet VegetoDynamik® eigentlich?Margot Esser: Die Wurzeln der Methode liegen in der europäischen Kultur. Sie verbindet das medizinisch-wissenschaftliche Denken bedeu-tender europäischer Pioniere mit dem großen Erfahrungsschatz alter Traditionen.

„Vegeto“ lässt sich aus dem Lateinischen herleiten und heißt über-setzt: wecken, aufwecken, lebendig machen, sinngemäß: „alle Körper-zellen zu neuem Leben erwecken“. Dynamik bedeutet Bewegung. Wir fühlen uns im wahrsten Sinne des Wortes lebendig, wenn die Lebens-energie ungehindert fließt. Im Laufe des Lebens entstehen durch be-stimmte Umstände, wie z.B. Enttäuschungen oder belastende Erfah-rungen, Energiestaus im Menschen, die dann im Körper Ablagerungen hinterlassen. Diese verfestigen sich nach einer gewissen Zeit immer mehr und entwickeln sich zu einem starren Panzer. In der Muskulatur, in den Gelenken und im Gewebe. Die VegetoDynamik® kann diesen Panzer mit achtsamen Berührungen „knacken“. An die Stelle von Mut-losigkeit und Angst treten Freude, Zuversicht, Selbstvertrauen und Attraktivität.

Quell: Was ist das Einzigartige an dieser Behandlungsmethode?Margot Esser: Die Arbeit mit dem gesunden Potential im Menschen, einer ganz besonderen und wunderbaren Kraft. Sie wird aktiviert und gestärkt, so dass sie zunehmend alle Zellen erfasst. Solange der Mensch lebt, hat er immer dieses gesunde Potential in sich, egal wie krank und verzweifelt er sich auch fühlt. Deshalb ist die Salutogenese (Entstehung von Gesundheit) in der VegetoDynamik® fest verankert. Diese ganz-heitliche Methode harmonisiert das Nervensystem und „entstresst“ den Körper, so dass der Mensch auf natürliche Art und Weise in Balance kommt. Das bedeutet gesundheitliche Prävention und einen Weg zu einem leichteren und freudvolleren Leben.

Die VegetoDynamik®-Methodewird nicht nach einem fest vorgegebenen Ablaufschema praktiziert, sondern sie berücksichtigt die ganz indi-viduellen, momentanen Bedürfnisse eines Menschen zu dem Zeitpunkt, zu dem er zur Behandlung kommt. Während der gesamten Behandlung erfährt der Kunde volle Aufmerksamkeit. Das macht den nachhaltigen Erfolg einer vegetodyna-mischen Behandlung aus. Denn jeder Mensch ist und fühlt anders.Ein tiefes Empfinden von Geborgenheit lässt das Ner-vensystem zur Ruhe kom-men. Muskeln, Gelenke und Rücken können Hektik, Stress und Ballast vollkommen los-lassen. Lebensenergie beginnt zu fließen. Für die Haut und das Gewebe ist das ein wahrer Jungbrunnen. Wohliges Pulsieren und Strö-men erfüllt den ganzen Kör-per. Gefühle von Leichtigkeit und Lebensfreude stellen sich ein. Eine jugendliche Kraft wird geweckt und kann auch außen sichtbar werden.

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Margot Esserverfügt über ein in 20jäh-riger Behandlungstätigkeit gesammeltes therapeu-tisches und naturheilkundli-ches Wissen: Dazu gehören intensive Erfahrungen mit der Heilpflanze Aloe Vera – sie ist die Gründerin des Unternehmens PHARMOS NATUR® –, eine Heilprak- tikerausbildung, eine sech-sjährige Ausbildung in Bio-dynamischer Psychologie und Körpertherapie nach Wilhelm Reich und Gerda Boyesen, NLP und syste-mische Familienarbeit.All dieses Wissen ist in die Entwicklung der VegetoDynamik-Methode mit eingeflossen. www.vegetodynamik.de www.pharmos-natur.deFo

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VegetoDynamik: Berühren ist mehr als Anfassen

Die von Margot Esser entwickelte Methode VegetoDynamik® erschließt eine neue, ganzheitliche Dimension im Bereich Behandlung und Massage: Mit dem Achtsamkeitsprinzip über den Körper zum Glück. Quell-Autorin Ruth Meier hat die Präventologin und Naturheilkundlerin in Uffing am Staffelsee besucht.

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In einer VegetoDyna-mikbehandlung wird der gesamte Organis-mus bewusst mit positiven „Inputs“ versorgt, um die körpereigene „Repa-raturwerkstatt“ in Gang zu bringen.

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Der Autor:

Andreas Walker ist promo-vierter Meteorologe, Buch-autor, Fotograf und Wissen-schaftsjournalist. Seit 1994 arbeitet er als freier Wissen-schaftsjournalist, leitet Volkshochschulkurse für Wetterkunde und ist Inha-ber einer Bildagentur mit mehr als 50.000 selbst auf-genommenen Farbdias über Natur- und Wetterphäno-mene. Auf Andreas Walker sind wir über ein Leporello übers Bergwetter („Sprache der Wolken“) gestoßen, das er für den Deutschen Alpen-verein verfasst hat und das uns auf den ersten Blick fas-ziniert hat. Die hier gezeigten Fotos stammen aus dieser Veröffentlichung und wurden uns von Andreas Walker mit freund-licher Genehmigung zur Verfügung gestellt.

Mehr Infos unter: www.meteobild.ch Über diese Homepage sind auch die Bücher zu beziehen, die im Buchhandel derzeit vergriffen sind (siehe rechte Randspalte).

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In früheren Zeiten konnten die Menschen die Sprache der Wolke verstehen und richteten sich in ihren Vorhaben nach den Zeichen, die der Himmel ihnen gab. Den modernen Menschen ist dieses Wissen abhanden gekommen – doch für Wanderungen in die Berge, für Ausflüge per Fahrrad oder Boot ist es hilfreich, die Botschaften der Wolken wieder neu interpretieren zu lernen.

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KaltfronteinbruchAusgangslage: Das Eintreffen einer Kaltfront ist vor allem im Sommer meistens mit heftigen Gewittern ver-bunden, die eine markante Abküh-lung bewirken. Der Beobachter, der sich unmittelbar vor der Kaltfront befindet, sieht eine dunkle Wolken-wand auf sich zukommen. Plötzlich setzen heftige Windböen ein und mit dem einsetzenden (meist star-ken) Regen beginnt die Temperatur rasch abzusinken.

Prognose: Schneller Wetterumsturz mit Sturm und meist heftigen GewitternManchmal kann nach einer Stunde das Wetter bereits wieder freundlich werden. Bleibt die Kaltfront jedoch an den Bergen „hängen“ erfolgt län-gerer und intensiver Niederschlag.

Die Sprache der Wolken

LinsenwolkenAusgangslage: Wenn der Wind ein Gebirge überquert, wird die Luftströmung in eine wellenförmige Schwingung versetzt. Dabei entstehen die typischen Linsenwolken, die vor allem bei Föhnlagen auftreten.

Prognose: Warmes föhniges WetterSolange die Linsenwolken vorhanden sind, hält der Föhn an. Sie werden deshalb auch als „Föhnfische“ bezeichnet. Beginnen sie zu zerfasern oder weisen sie an den Rändern Wellen auf, bricht oft bald der Föhn zusammen.

Andreas Walker Bergwetter Sprache der Wolken LeporelloDeutscher Alpenvereinwww.alpenverein.de

Nebel in den TälernAusgangslage: Gleichmässige Schichtwolke, die vor allem im Winterhalbjahr entsteht, wenn sich kalte schwere Luft in den Tälern als Kaltluftsee ansammelt.

Prognose: In den Tälern trüb – in den Bergen schönDer Nebel entsteht bei stabilen, anhaltenden Hochdrucklagen. Während in den Niederungen das Wetter trüb und grau ist, herrscht in den Bergen eine kristallklare Fern-sicht. Ein Absinken der Nebelgrenze bedeutet in der Regel ein Andauern des schönen Wetters, da dies meist als Folge einer kalten trockenen und stabilen Luftzufuhr geschieht. Ein Ansteigen dagegen hat meist schlechtes Wetter zur Folge, da der Anstieg durch die Windströmung eines herannahenden Tiefs verursacht wird.

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Buchtipps

Andreas WalkerZeichen am Himmel. Wolkenbilder und Wetterphä-nomene richtig verstehen.Gebundene Ausgabe: 251 S. Birkhäuser Verlag 1997 ISBN-13: 978-3764354701 Preis: CHF 52.-

Andreas WalkerSonnenfinsternisse und andere faszinierende Erscheinungen am HimmelGebundene Ausgabe Verlag: Kosmos (Franckh-Kosmos) 1999 ISBN-13: 978-3440084083 Preis: CHF 44.-

Andreas WalkerHimmelszauber über der Schweiz Mondo-Verlag, 2003 VeveyPreis: CHF 55.-

Die Wolken haben eine Sprache Zeigt mir das Ding in der Welt, das schöner ist als Wolken sind! Sie sind Spiel und Augentrost ...sie sind Zorn und Todesmacht. Sie sind zart, weich und friedlich wie die Seelen von Neugeborenen, sie sind schön, reich und spendend wie gute Engel... Sie schweben silbern in dünner Schicht, sie segeln lachend weiss mit goldenem Rand, sie stehen rastend in gelben, roten und bläulichen Farben... So schilderte Hermann Hesse „seine“ Wolken.

Eine Wolke ist eigentlich nichts anderes, als eine Anhäufung von verschiedenen kleinen Wassertropfen oder Eiskristallen oder von beidem gemeinsam. Bevor wir sie sehen, ist sie mit Luft gemischter Wasserdampf. Gasförmiges Wasser, welches völlig unsichtbar einen Bestandteil unserer Lufthülle bildet. Kalte Luft enthält we-niger Wasserdampf als warme Luft. Wird die Luft abgekühlt kondensiert überschüs-siges Wasser in Form von kleinen Wolkentröpfchen aus. Meistens werden diese Tröpfchen von einem schwachen Aufwind in der Schwebe gehalten und driften als Wolken über den Himmel.

Die Bildung von WolkentröpfchenFür die Entstehung der Wolkentröpfchen braucht es vor allem zwei Bedingungen:Erstens: Die Luft muss mit Feuchtigkeit gesättigt sein, d.h. die relative Feuchte muss 100 Prozent betragen (Taupunkt). Zweitens: Es müssen genug Kondensationskeime vorhanden sein, woran sich die

Feuchtigkeit anlagert und zu einem Wolkentröpfchen wird. Diese mikroskopisch kleinen Kondensationskeime sind Produkte von verschiedenen Vorgängen auf der Erde wie z.B. Verbrennungen, Vulkanausbrüchen, Staubstürmen, Salzwassergischt etc. Meistens sind genug Kondensationskeime für die Wolkenbildung vorhanden. Ist dies nicht der Fall, können sich die Wassertröpfchen ohne zu gefrieren stark unterkühlen bis zu -36° C. Unterhalb dieser Temperatur beginnt der unterkühlte Wasserdampf auch ohne Kondensationskeime zu gefrieren. Bestehen erst einmal Eisteilchen, kann sich direkt Wasserdampf daran anlagern. Fliegt z.B. ein Flugzeug durch unterkühlte Wassertröpfchen, so bleiben diese Tröpfchen an den Tragflächen hängen und gefrieren sofort.

Am Boden führt der Aufprall von unterkühlten Regentropfen zur Glatteisbil-dung. Sie gefrieren, sobald sie auf den Boden, auf Häuser, Autos, Bäume etc. auf-schlagen und sofort sind alle Gegenstände mit einer glasig klaren Eisschicht über-zogen.

In Trockengebieten kann man (sofern in der Höhe genug Feuchtigkeit vorhan-den ist) die Wolken mit Kondensationskeimen „impfen“ (z.B. Silberjodid) und so-mit die Niederschlagsbildung anregen.

Wolken sind für eine Wettervorhersage gut geeignet, da sie uns Auskunft geben, welche Vorgänge sich in der Luft abspielen. Wer ihre Sprache versteht, kann ab-schätzen was das Wetter für die nahe Zukunft bringen wird.

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Mächtige QuellwolkenAusgangslage: An schwülen Sommertagen können sich aus kleinen Wolkenhäufchen schnell mächtige Quellwolken entwickeln.

Prognose: Aufkommendes GewitterWenn sich bereits am Vormittag oder anfangs Nachmittag riesige Wolken-türme entwickeln, muss bald mit Gewitteraktivitäten gerechnet wer-den. Es besteht in diesem Falle eine große Wahrscheinlichkeit, dass sich diese riesigen Quellwolken zu Schauer- und Gewitterwolken entwickeln.

Kleine Quellwolken - SchönwetterwolkenAusgangslage: Quellwolken entwickeln sich, wenn von der Sonne erwärmte Warmluftblasen aufsteigen und das Wasser in der aufsteigenden und sich abkühlenden Luft zu einer Wolke kondensiert.Im Verlauf eines Sommertages entstehen zuerst kleine Wolkenhäufchen, welche bei weiterer Thermik im Verlaufe des Tages immer grösser werden können.

Prognose: Schönes WetterDie Entwicklung von Quellwolken ist stark von der Tageszeit und der Stabilität der Atmosphäre abhängig. Bleiben diese Wolken bis zum Spätnachmittag klein, ist das Wetter stabil.

Hohe Eiswolke mit HaloerscheinungAusgangslage: Durchscheinender, weißlicher Wolkenschleier, der meis-tens gleichmäßig den ganzen Himmel bedeckt. Typisch für diese Wolken sind Halo-Erscheinungen (Ring um die Sonne oder den Mond), welche von Eiskristallen in großer Höhe (bis über 10 km) hervorgerufen werden.

Prognose: Warmfrontaufzug (lang-samer Wetterumschlag) Da solche Eiswolken fast immer mit dem Vorstoß einer Warmfront verbunden sind, gel-ten Haloerscheinungen als typisches Schlechtwetterzeichen – in einigen Stunden wird es regnen. Bei einem typischen Warmfrontaufzug erscheint in der Regel nach den Eiswolken mit Halo eine hohe Schichtwolke, durch die man die Sonne noch diffus erken-nen kann. i QC13L05

Kleines Glossar der Meteorologie

Die folgenden Begriffe stammen aus dem Lateinischen und bilden die Grundstruktur für die Namensgebung der Wolken:

Cirrus Haarlocke, Franse

Cumulus Haufen

alto hoch

Stratus Decke, Schicht

Nimbus Regen, Sturm

humilis flach, niedrig

congestus Anhäufung, Masse

Lenticularis linsenförmig

Der Name Altostratus bezeichnet also eine hohe Schichtwolke.

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Grüne Hügel, idyllisch gelegene Dörfer, Fachwerk. Das Gebiet rund um Hersbruck ist altes Hopfenland. Hier bewirtschaften die Friedrichs und die Eckerts ihre Felder nach den strengen Regeln des biologischen Landbaus. Das ist harte Arbeit. „Die Natur kommt ohne uns aus“, sagt Franz Friedrich. „Alles, was wir von ihr wollen, müssen wir ihr abrin-gen.“

Und das tun die Bio-Bauern auf die einzige Art, die sie mit ihrer Geisteshaltung verein-baren können: naturnah, ohne Chemie, ohne dem Boden Gewalt anzutun. Statt dessen bauen sie Ölpflanzen, Brennnesseln, Gewürze und Senf neben den Stöcken an, um einen deftigen Humus zu bekommen. Der Hopfen ist eine uralte Kulturpflanze, die schon von den Babyloniern genutzt wurde. Allein auf Grund seiner gesundheitsfördernden Eigen-schaften ist er all die Arbeit wert, die sein Anbau erfordert. Doch obendrein ist er uner-setzlicher Bestandteil eines guten Bieres.

Die Neumarkter Lammsbräu ist für die Herstellung ihrer Bio-Biere auf die Familien Friedrich und Eckert angewiesen. Bio-Hopfen ist rar, nur etwa ein Dutzend Landwirte weltweit baut ihn kompromisslos ökologisch an. Die fränkischen Bio-Bauern haben des-halb einen großen Absatzmarkt für ihren Hopfen: Europa, die USA, Asien.

Doch bevor auch nur eine einzige Dolde verkauft ist, müssen die Landwirte rackern. Die ersten Drähte, an denen sich der Hopfen im Uhrzeigersinn nach oben zieht, werden im Januar aufgehängt. In den Wochen danach werden die Hopfen-Stöcke, die 50 Jahre alt werden können, zurück geschnitten. Von Mai bis Johanni am 24. Juni wächst der Hop-fen gut und gerne sieben Meter in die Höhe. Geerntet wird Ende August, Anfang Septem-ber. Dazwischen will der Hopfen gepflegt sein. Das rankende Gewächs an den Drähten zu halten – für diese Handarbeit braucht es viele Helfer. Nur die gesündesten Triebe dürfen weiter wachsen und werden beschützt. Vor Krankheiten, vor Rehen, vor Läusen. Und vor dem männlichen Hopfen, der den weiblichen befruchtet und dadurch unbrauch-bar macht. Statistiken besagen, dass ein Hopfenbauer bis zu 250 Stunden pro Hektar und Jahr schuften muss. Etwa ein Drittel dieser Zeit kostet die Pflege der Pflanzen – obwohl inzwischen hochspezialisierte Maschinen bei der Arbeit helfen.

Fairer Preis für arbeitsintensiven Bio-HopfenDie Neumarkter Lammsbräu hat bereits vor Jahrzehnten entschieden, die wertvolle Arbeit ihrer Lieferanten angemessen zu bezahlen. Die Brauerei zahlt rund das Dreifache dessen, was konventionelle Brauereien bieten. Eine Studie der Universität Augsburg (Katrin Oppitz, „Verbesserung des regionalen Marketings nachhaltig wirtschaftender Unternehmen am Bei-spiel der Neumarkter Lammsbräu“) hat ergeben, dass die Lammsbräu da-mit viermal mehr Arbeitsplätze in der Landwirtschaft sichert als her-kömmliche Brauereien. „Wir wollen fair zu unseren Bauern sein“, erklärt Lammsbräu-Inhaber Dr. Franz Ehrnsperger. Vom Hopfen verwendet die Bio-Brauerei übrigens weder Extrakt noch Pulver, sondern ausschließlich die naturbelassenen Dolden. Dadurch bleiben die gesundheitsfördernden Stoffe der Pflanze im Bier erhalten. Und nicht zuletzt: Es schmeckt bes-ser!

Den Lammsbräu-Hopfen „düngen“ Bio-Bauern mit Herzblut

Vom Hopfen sagt man, er wolle täglich seinen Bauern sehen. Über die Hopfen-Bauern der Neumarkter Lammsbräu lässt sich sagen, dass sie täglich ihren Hopfen sehen wollen. Franz Friedrich aus Lilling sowie Norbert und Markus Eckert aus Herpersdorf zählen zu den Landwirten, die vor allem einen Dünger ausbringen: Herzblut.

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Kochen mit Bier – 99 Rezepte

Viel mehr als „nur“ ein Getränk ist Bier in seiner Geschmacksvielfalt auch Zutat für eine kreative abwechslungsreiche Küche. Im Kochbuch „Prost Mahl-zeit“ sind 99 Rezepte mit Bier zusammengetragen – von der Vorspeise, über def-tige Hauptgerichte bis zum aromatischen Dessert. Besonders hopfig im Geschmack, die Lammsbräu Pilsbiersuppe mit Meerrettich.Zutaten für 4 Personen: 60g rohe Kartoffeln, 0,1 l EdelPils, 0,2 l Gemüse-brühe, 0,3 l Sahne, 1 Nelke, 2TL Meerrettich, 10g Zucker, Olivenöl, Salz und Cayenne-pfeffer.Kartoffeln in Würfel schnei-den und in Olivenöl anbra-ten. Mit EdelPils ablöschen, Brühe und Nelke dazuge-ben. Kartoffeln weich kochen lassen. Nelke her-ausnehmen, die Suppe pürieren. Sahne und Meer-rettich dazugeben und mit Salz, Pfeffer und Zucker abschmecken.

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Prost Mahlzeit! Hardcover, 120 Seiten mit vielen Bildern, 99 Rezepten, Preis: 24,99 Euro bei www.lammsbraeu.de und in Biogeschäften.

Beim EdelPils der Neumarkter Lammsbräu riecht und schmeckt man den aromatischen Hopfen des verwendeten Naturdoldenhopfens besonders intensiv. Ein harmonischer, feinherber Geschmack mit einer festen weißen Schaumkrone. Nach dem ökologischen Reinheitsgebot nur aus Mineralwasser, Naturhopfen, Biomalz und gentechnikfreier Hefe gebraut.

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Gewürz-Raritäten für die Genuss-Küche„Der Weise entscheidet sich bei der Wahl der Speisen nicht für die größere Masse, sondern für Wohlgeschmack.“ Der Bio-Gewürzhersteller Herbaria hat sich die Maxime des antiken Genuss-Philosophen Epikur zu eigen gemacht und sucht für sein ambitioniertes Sortiment auf der ganzen Welt nach den Aristokraten unter den Gewürzen.

Bio-Raritäten aus der ganzen Welt

Wilder KardamomRarität aus den Cardamom Hills in Südindien, von Ureinwoh-

nern gesammelt. Viel geschmacksintensiver als kultivierter Kardamom. Tipp: Ganze Kapseln mitko-chen, am Ende des Kochvor-gangs wieder aus dem Gericht herausnehmen.

HochlandnelkenAus dem Lake-Periyar-Naturre-servat im südin-dischen Kerala.

Von Ureinwohnern handge-pflückt. Sparsam verwen-den, z.B. in eine Zwiebel gespickt mitkochen, vor dem Servieren wieder her-ausnehmen.

Schwarzer SesamAus kleinbäuer-lichen Familien-betrieben im Süden des

indischen Bundesstaates Assam. Von Hand geerntet. Für die asiatische und orien-talische Küche, z.B. für Mari-naden und Backwaren sowie geröstet auf Gemüse-gerichten oder Reis.

Schwarzer SenfAus kleinbäuer-lichen Betrieben im toskanischen Savio-Tal.

Tipp: In der Pfanne rösten und mörsern. Schmeckt gut in essighaltigen Marinaden oder auf Linsen- und Boh-nengerichten.

MuskatnüsseVon einer Erzeu-gergemeinschaft im indone-sischen Sulawesi.

Handgepflückt, von einzeln stehenden Bäumen. Tipp: Sehr sparsam verwen-den. Beim Kochen immer frisch auf einer Muskatreibe reiben.

KoriandersamenAus dem toska-nischem Savio-Tal am Fuße des tosko-romagno-lischen Apennin.

Tipp: Das Aroma wird intensiver, wenn man die Samen in einer Pfanne ohne Fett röstet.

Süßer Senf

Zutaten (4 Personen)• 150 g gelbe Senfkörner • 1 EL Pfeffermischung • „Capriccio“ aus der Mühle (Herbaria) • 1 TL ganze Koriandersamen (Herbaria) • 1 Prise Zimt (Herbaria) • 150 g Waldhonig • 1 EL „Sizilianisches Steinsalz“ (Herbaria) • 1 TL Kurkuma • 60 ml weißer Balsamico • 50 g schwarze Senfkörner (Herbaria)

Die gelben Senfkörner, „Capriccio“, Korian-der und Zimt in einer Kaffeemühle fein mah-len und mit Honig, Steinsalz und Kurkuma in einer Schüssel vermischen. Balsamico und schwarze Senfkörner zusammen aufkochen und langsam zum Senfmehl rühren. In Ein-machgläser abfüllen und ein paar Tage kalt stellen. Vor dem Servieren die Konsistenz nach Belieben mit Essig und Honig (im Ver-hältnis 1:1) ändern.

Wilder Kardamom Kardamom gehört zu den Ingwergewächsen und kommt vor allem aus Indien. Ökologischer An-bau ist schwierig, denn Schädlinge lieben die Pflanze.

Wilder Kardamom wächst weltweit nur an einem einzigen Ort: in den Cardamom Hills in Ke-rala, Südindien. Dieser Kardamom steht unter strengem Naturschutz. Im selben Gebiet leben im Periyar-Tiger-Naturreservat sechs Stammesge-meinschaften indischer Ureinwohner. Nur sie dür-fen mit einer Ausnahmegenehmigung der in-dischen Regierung wilden Kardamom im Reservat pflücken und verkaufen. Dieser Kardamom ist selbstverständlich ungespritzt: Die Wildpflanze ist viel robuster gegen Schädlinge und die Pflan-zen stehen vereinzelt im Urwald, nicht in Mono-kultur.

Wilder Kardamom ist kleiner als sein kulti-vierter Vetter, schmeckt aber viel intensiver. Ge-erntet werden nur zwischen 300 und 600 Kilo-gramm pro Jahr – das macht wilden Kardamom so einzigartig.

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Buchverlosung DVV: Über 200 der schönsten Rund-wanderungen sind in dem Buch „Das große Wander-logbuch Deutschland“ beschrieben. Der Deutsche Volkssportverband stellt für Quell-Leser fünf Exemplare zur Verfügung. Siehe Gewinn-spiel Randspalte rechts.www.dvv-wandern.de

Buchtipp:Ludwig GrasslerZu Fuß über die Alpen – der Traumpfad von München nach VenedigGebundene Ausgabe: 144 S. Verlag: Bruckmann Verlag ISBN-13: 978-3765442063Preis: 29,95 Euro

Trekking Tipp: Wandern im Unesco Welt-naturerbe DolomitenDie schroffen Kalkberge rund um den Rosengarten verzau-bern vor allem bei Sonnenun-tergang mit ihrem „Alpenglü-hen“. Hüttentouren durch die markante Südtiroler Bergwelt sind jetzt leichter planbar: sechs Südtiroler Bergdörfer, die ganz bequem mit der Bahn erreichbar sind, ermögli-chen ihren Gästen die volle Mobilitätsgarantie vor Ort! Wer von einer „Perle der Alpen“ zur nächsten wandert, bekommt sein großes Gepäck, mit dem er sich auf der Tour nicht belasten will, in den Zielort transportiert, und kann die beeindruckende Berghüttentour in einem Wohlfühlhotel beginnen und ausklingen lassen. So werden Gäste, die mit dem Zug anrei-

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Die neue Lust am WandernAuf keine andere Art lässt sich die Umwelt so intensiv wahrnehmen als durch das Wandern. Die Langsamkeit der Bewegung macht Dinge erfahrbar, die sonst im Alltag oft untergehen: Gerüche, Wind und Wetter, die Beschaffenheit der Erde, unerwartete Entdeckungen. Kein Wunder, dass immer mehr Deutsche die Lust am Wandern entdecken. Martina Guthmann hat sich in der Angebots-Vielfalt umgesehen.

„Ist das nicht völlig sinnlos, stundenlang in die eine Richtung zu gehen, nur um danach wieder den Weg zum Ausgangspunkt zurückzulaufen – wofür gibt es au-ßerdem Autos?“ Der Satz meines aufmüpfigen kleinen Bruders am Wochenendaus-flug vor fast 40 Jahren klingt mir noch heute im Ohr. So ändern sich die Zeiten: Schon lange zieht mein mittlerweile erwachsener Bruder seine Kraft aus Touren in der Natur, rational begründbar ist ihm dies nach wie vor nicht, der Samen für die Wanderlust ist aber sicher in seiner Kindheit gelegt.

Dass der Funke an der Wanderlust überspringt, dafür braucht es gar nicht viel. Denn die Bilder, Sinneseindrücke und Naturerlebnisse, die wir als Erinnerungen von der Wanderschaft „mitnehmen“, sind von enormer Intensität. Walter Falger und Alois Angerer, beide sind Wanderguides und „Natur(ver-)führer“ bei Nature Watch Tirol, wissen aus Erfahrung: „Unsere hiesige Tier- und Pflanzenwelt beim Wandern zu Gesicht zu bekommen, ist ein so intensives Erlebnis, dass unsere Gäste einfach nur begeistert sind und richtig Feuer am Wanderurlaub fangen.“

Und wer im Urlaub Feuer gefangen hat an der Sportart, der will auch zuhause mehr davon. Karin Seliger vom Deutschen Volkssportverband (DVV) beispielswei-se zieht es jedes Wochenende zu einem anderen Wanderziel im Umkreis ihres Hei-matortes. Die vom DVV empfohlenen und organisierten Wochenendwanderungen sind meist auch gut mit der Bahn erreichbar. Die dahinterstehende Idee ist es, ei-nen Anreiz zu schaffen, etwas Neues in seiner näheren Umgebung zu erwandern. Josef Gigl, Präsident des Deutschen Volkssportverbands: „Der innere Schweine-hund lässt sich für Kinder mit Sammelpunkten des DVV sehr gut überwinden, für die Großen zählt einfach die Freude, wieder bekannte Gesichter zu treffen und ge-meinsam in unbekanntem Terrain auf schönen Strecken zu wandern.“

Doch nicht jeder Wanderer ist Fan von solchen Gruppenveranstaltungen. „Medi-tation in Bewegung“ bringt Cornelia Weber ihre Erfahrungen mit dem Wandern auf den Punkt. Am liebsten ist die sportliche Laden-Leiterin von Hess Natur in Butzbach auf dem Jakobsweg in Spanien unterwegs – und das alleine. Denn dann kann sie ihren eigenen Geh-Rhythmus finden und gerät dadurch in einen Zustand, der sie aus dem Alltag herausführt und Dinge am Wegesrand viel intensiver wahr-nehmen lässt. Dass der Jakobsweg mittlerweile viel frequentiert wird, ist für sie kein Hinderungsgrund, den alten Pilgerweg nach Santiago di Compostela immer wieder neu zu erfahren.

Eine Art „Reset-Taste“ für Körper, Geist und Seele lässt sich durch die immer populärer werdenden Fastenwanderungen drücken. Doch wer das Wandern über mehrere Tage mit einer Fastenkur kombinieren will, dem seien zertifizierte Anbie-ter ans Herz gelegt. Denn Fastenwandern kann durch seine Intensität den Körper schnell überfordern. Von Sylt bis Korsika, von Madeira bis zu den Kanaren: In Sa-

chen Fastenwandern gibt es mittlerweile ein schier unüberschaubares Angebot. Als Veranstaltungsportal, das es sich auf die Fahnen geschrieben hat, die Fasten-wander-Idee zu verbreiten, fasst www.fasten-wander-zentrale.de die Arrangements von 60 Veranstaltern zusammen.

Der Klassiker unter den Lang-Wanderstrecken ist ohne Zweifel die Überquerung der Alpen, die Ludwig Grassler in seinem Bestseller „Zu Fuß über die Alpen“ vor dreißig Jahren erstmals beschrieb. Seither haben Tausende von Wanderern den „Traumpfad von München nach Venedig“ begangen und es hat sich ein Wander-treff gebildet, der jedes Jahr am 8.8. auf dem Marienplatz – dem Aufbruchsort des Traumpfades – stattfindet. Zweck dieser eintägigen Zusammenkunft ist der Aus-tausch von Weitwander-Erfahrungen; außerdem werden die Wanderer verabschie-det, die an diesem wettermäßig meist günstigen Termin der Isar entlang in Rich-tung Venedig starten. Viele der Wanderer sind auf eigene Faust unterwegs. Wer das Abenteuer organisierter angehen möchte, der kann die Alpenüberquerung auch beim DAV Summit Club buchen.

Wanderungen mit Zusatz-Service gibt es mittlerweile zuhauf. Die alpenweite Kooperation ALPINE PEARLS beispielsweise bietet Trekking-Routen an, bei denen das Gepäck transportiert wird. Hinter „Perlen-Trekking“ steckt die Idee, das Auto zu Hause zu lassen, sanft-mobil mit der Bahn beispielsweise nach Rosengarten-La-temar zu reisen und von dort aus die Dolomiten zu erwandern.

Wer ohne viel Ballast und ohne aufwendige Neuanschaffungen zum Wanderur-laub anreisen will, für den bietet sich das Angebot von BEST OF WANDERN an. In den Partner-Orten ist es möglich, Wanderausrüstung auf unkomplizierte Art und Weise zu leihen. Vergleichbar mit dem Skiservice steht in den Servicecentern vom Kinderwanderschuh bis hin zum Rucksack alles zur Verfügung.

Wie kommunikativ Wandern sein kann, berichtet Mithra Omidvar von Sentieri Italia: „Beim Wandern entspinnen sich auch zwischen meinen zusammengewürfel-ten Gruppenteilnehmern immer interessante und unvorhersehbar spannende Ge-spräche. Durch die ständig neuen Impulse aus der Landschaft und der Umgebung bei dennoch vergleichsweise relativer Langsamkeit der Fortbewegung verliert sich jegliche Oberflächlichkeit – ob als Gast bei Einheimischen oder im Gespräch mit neu gewonnenen Wanderbekanntschaften.“

Gerade Themen, die im Nebeneinanderherleben des Alltags leicht mal unter den Tisch fallen, kommen bei der fließenden Wanderbewegung mit einem Mal im wahrsten Sinne in Fluss. Wanderungen entlang von Flüssen oder Bächen sind kom-munikative Wegbereiter. Unter anderem deshalb haben wir auch das Tal der 100 Tä-ler im Tessin als Familienwandertipp gewählt. Dort kommen Erwachsene und Kin-der gleichermaßen auf ihre Kosten.

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Natur- und Tier-Beobachtungswandertouren Den Pfiff des Murmeltiers nicht nur hören, sondern das Tier dabei auch zu beobachten, jedes Detail zu erkennen und dabei gleichzeitig alle wichtigen Informationen von einem Experten zu erfahren – das ermöglichen die „Nature Watch“-Wanderungen durch die Tiroler Naturparks. Im Kaiserhof in Tirol – einem der 25 Nature-Watch-Hotels – begleitet der Hotelier Alois Angerer seine Gäste ganz persönlich: Ausgestattet mit Swarovski Präzisions-Ferngläsern, Becherlupen, Insektenkeschern – all dem, was die Natur mit allen Sinnen erlebbar macht, führt er Groß und Klein von dem 1350 m hoch gelegenen Hotel von den Almwiesen durch die verschiedenen Vegetati-onsstufen und Lebensräume bis auf 2300 m alpine Höhenmeter des Hausbergs. „Auf diesen Touren wird unsere nahezu unberührte Landschaft noch intensiver erlebbar und viele verborgene Besonderheiten sichtbar. Nicht nur unsere kleinen Gäste entwickeln auf diese Weise eine unvergleichliche Nähe und Liebe zur Natur“, schwärmt Isabel Kuppelhuber-Angerer vom Kaiserhof im Berwangtal. Die Region mit ihren einsamen und kristallklaren Bergseen und Wasserfällen, Hochmooren und ihrem ab-wechslungsreichen Waldbild behebergt eine einzigartige Alpenflora und -fauna. www.nature-watch.at; www.kaiserhof.at i QC13E06

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Philosophie auf dem Schwarzwälder WestwegEr gilt inzwischen als Kultwanderweg: 260 km in Nord-Süd-Richtung durchzieht der Westweg den Schwarzwald, durchquert dabei ein abwechslungsreiches Land-schaftsbild von ausgedehnten Wäldern, Mooren, Bachläufen, kleinen und großen Seen, Panoramawegen und grandiosen Höhenzügen. Am Ziel der 10. Etappe er-reicht man am Fuße des Belchen die vegetarische Biopension Haus Sonne im origi-nal Schwarzwaldhaus – nachhaltig betrieben mit hauseigener Solaranlage. Gekocht und gebacken wird im holzbefeuerten Herd, die Lebensmittel stammen aus biolo-gischem Anbau, hinzu kommen nach Jahreszeit Kräuter, Früchte und Beeren aus dem eigenen Garten. Hier angekommen kann es schwer fallen, am nächsten Mor-gen wieder Abschied zur nächsten Etappe zu nehmen. Wer mit dem herzlichen Ho-telierpaar Christian Leppert und Eva Wollweber ins Gespräch kommt, den wird es nicht wundern, dass der Philosophenweg nur einen Katzensprung vom Haus ent-fernt ist. Die Gastgeber auf dem Westweg haben noch viele schöne Tipps für Tages-touren auf Lager, von den Todtnauer Wasserfällen bis zum frühmorgendlichen Auf-stieg zum Sonnenaufgang auf den Belchen. www.haussonne.com i QC13E09

Familien-Wandern im Rausch der Farben und Düfte Üppige Palmenhaine, tiefblaue Seen, wildromantische Täler – das Tessin ist ein Naturparadies. Die Sonnenstube der Schweiz lädt bis zum späten Herbst zum Wan-dern ein. Ein idealer Ausgangspunkt für Wanderungen in die Tessiner Täler ist das malerische Städtchen Locarno am Lago Maggiore. Das Kidshotel RAMADA Hotel Ar-cadia Locarno, direkt an der Seepromenade gelegen, empfiehlt sich ganz beson-ders für Familien. Es macht die perfekte Urlaubsmischung möglich: tagsüber die Bergwelt zu erkunden und am frühen Abend an den mediterranen Ufern des Sees zu wandeln oder vielleicht sogar auch noch zu baden. Neben dem wunderschönen Centovalli, dem Tal „der hundert Täler“ sei als mögliche Tagestour ab Locarno auch das Verzascatal mit seinem quirlig sprudelnden smaragdgrünen Fluss in einem Bett aus beinahe weißem Stein ans Herz gelegt. Auf Locarnos Hausberg „Cardada“, der schönsten Sonnenterasse des Tessins, gibt es für kleine Schritte geeignete thematische Kinderwanderungen. Unter www.MySwitzerland.com/top finden sich auch für Kurzentschlossene viele Angebote für erschwingliche Ferien in der Schweiz und Angebote mit bis zu 35 Prozent Preisnachlass. i QC13E11

Grenzerfahrungen mit der lebendigen Natur Mitten durch Deutschland zieht sich auf einem Streifen von fast 1400 km Länge eine immense Biotopfläche auf historischem Boden. Im Schatten der unmensch-lichen Grenzanlagen der ehemaligen DDR hat sich über Jahrzehnte hinweg ein ein-zigartiger Flora- und Fauna-Reichtum entwickelt, den zu durchwandern nicht nur ein Naturerlebnis ist. Das Projekt steht noch am Anfang, doch in drei Modellregi-onen – Elbe/Wendland, Harz sowie Thüringer Wald/Schiefergebirge/Frankenwald – wird intensiv daran gearbeitet, diese geschichtsträchtige Landschaft in ihrem heu-tigen Artenreichtum auch für die nachfolgenden Generationen zu erhalten. Darüber hinaus werden demnächst auch vielfältige Kunstwerke die deutsch-deutsche Ge-schichte thematisieren. Attraktiver Ausgangspunkt für Ausflüge in den heutigen „Lebensstreifen“ ist das Kurpark-Hotel Ilsetal im sanft hügeligen Harzvorland. Von dort aus kann man entlang des Heinrich-Heine-Wanderwegs über die Ilsefälle und dem ehemaligen Grenzpatrouillenweg bis auf den Brocken wandern, der mitten im länderübergreifenden Nationalpark Deutschland gelegen zum Symbol für die deut-sche Teilung und Wiedervereinigung geworden ist. i QC13E10

Fasten-Wandern in netter GesellschaftWandern und Fasten harmonieren in wunderbarer Weise und bringen mehr als blo-ße Gewichtsabnahme: Gerade die regelmäßige Bewegung während des Fastens un-terstützt die Entschlackung und hält den Kreislauf stabil. Barbara R. Schütz, ärztlich geprüfte Fastenleiterin mit 20jähriger Fastenselbsterfahrung und Mitglied des Deutschen Wanderverbands, berichtet von ihren Aktivitäten in der Rhön: „Das Fas-tenwandern ist eine ebenso einfache wie wirkungsvolle Methode, um Gesundheit, Vitalität und Wohlbefinden zu erlangen und zu erhalten. Vielen Zivilisationskrank-heiten kann mit regelmäßigem Fasten entgegengewirkt werden. In den Fastenferi-en, beim Fasten in der Gemeinschaft und fernab vom Alltag, wird das Fastenwan-dern – kombiniert mit schönen Naturerlebnissen – zu einem Vergnügen mit enormem Erholungswert.“ Gefastet wird bei ihr nach der Buchinger Methode mit ausschließlich flüssiger Nahrung. Neben den täglichen Nordic Walking- und Wandertouren bieten die vorhandenen Wellnesseinrichtungen im Hotel während des einwöchigen Aufenthaltes vielfältige Möglichkeiten zum Entspannen und Verwöhnen. www.fasten-wellness.de i QC13E08

Genuss-Kultur-Wandern im echten ItalienItaliens vielfältige Bergwelt mit allen Sinnen zu erleben und zu genießen, dies steht im Mittelpunkt der Wandertouren von Sentieri Italia. Mithra Omidvar und ihr Team haben viele Freunde in Italien, die die Wege abseits der ausgetretenen Pfade kennen und deshalb führen Touren von Sentieri Italia in die verschiedenen Regi-onen des „Wanderstiefels“ auch immer zur Ursprünglichkeit Italiens. Wie von selbst geschieht bei den liebevoll ausgewählten Streckenführungen durch traum-haft intakte, alpine und mediterane Natur das Eintauchen in die Kultur, die vielfäl-tige Geschichte des Landes und in die Lebensart der Menschen – egal ob auf den Walserwegen vom Wallis ins Tessin oder auf den äolischen Inseln. Mithras Tour in die süditalienische Basilikata ist ideal für alle, die im späteren Herbst noch einmal Sonne und Kraft tanken möchten. Die 12täge Wanderung führt durch die Lukaner Bergwelt und die bizarren Steinformationen der „Kleinen Dolomiten“, durch üp-pige Wälder und Höhlendörfer mit Felsenkirchen. Klöster, kleine Hotels und Gast-häuser – meist echte Geheimtipps – heißen die überschaubare Wandergruppe zu regionaltypischem Abendessen willkommen. i QC13E07

Sieben attraktive Wander-Gewinne für Quell-Leser: Gewinnen Sie:• A: Familien- Naturerlebnis-

Tage mit Nature-Watch in Tirol: drei Übernachtungen im Doppelzimmer im Hotel Kaiserhof in Berwang inklusive Aktiv-Naturerleb-nis-Programm und Wande-rung gemäß Hotel-Wochen-programm. www.kaiserhof.at

oder• B: Eine 12tägige Wander-

reise in die italienische Region Basilikata. www.sentieri-italia.de

oder• C: Einen einwöchigen

Fastenkurs in der Rhön. Dazu das Buch „Fasten mit Genuss“. www.fasten-wellness.de

oder• D: Zwei Übernachtungen

für zwei Personen mit Halb-pension im Haus Sonne am Westweg. www.haussonne.com

oder• E: Zwei Übernachtungen

für zwei Personen inkl. Frühstück und Wanderkarte im Kurpark-Hotel im Ilse-tal. www.kurparkhotel-ilsenburg.de

oder• F: Einen Familien-Kurzurlaub

im Tessin mit drei Übernach-tungen im schönen Doppel-zimmer für zwei Erwachsene und Kinder im 4-Sterne-Hotel Ramada Arcadia Locarno inklusive Halbpension. www.ramada-treff.ch/arcadia

oder• G: Drei Übernachtungen

für zwei Personen im Hotel Atrium am Meer auf Rügen inklusive Wandertour mit Guide zu den Kreidefelsen mit Lunchpaket und einem Abendmenu. www.atrium-am-meer.de

oder• eines von fünf Exemplaren

des Buches „Das große Wanderlogbuch“ (siehe Randspalte links).

Preisfrage: An welchem Tag findet das traditionelle Treffen der Alpen-Überquerer statt?

Füllen Sie das Gewinnspiel-Formular unter www.quell-online.de aus oder schreiben Sie uns: Redaktion Quell, Saal- gasse 12, 60311 Frankfurt, Kennwort: Wander-Lust. Bitte geben Sie zugleich den Buchstaben der Reise an, die Sie gewinnen möchten.Einsendeschluss ist der 1. November 2009.

Küstentouren entlang der OstseeBei Küstentouren an der Ostsee kann der Blick ungehindert bis zum Horizont schweifen, wo Himmel und Meer ineinanderfließen. Der Hochuferweg, der ober-halb der Kreidefelsen auf Rügen entlang führt, ist deshalb zu Recht einer der Top 10 der deutschen Wanderwege 2008, aber längst nicht der einzige herrliche Wanderweg auf Rügen. Idealer Ausgangspunkt, um die Insel in wandernder Weise zu erkunden, ist das Hotel Atrium am Meer in Juliusruh. Mit einem Tagestouren-Angebot lädt das Hotel dazu ein, die spektakulären und die stillen Schönheiten Rügens zu „erwandern“, kompetent und sachkundig begleitet von dem ausgebil-deten Wanderführer Dietmar Butzlaff. Die Gäste können wählen zwischen verschie-denen Wanderungen mit unterschiedlichen Distanzen und Schwierigkeitsgraden, etwa zum berühmten Kap Arkona, zu der stillen Insel Hiddensee oder zu den be-eindruckenden Kreidefelsen im Nationalpark Jasmund. Der hoteleigene Bus bringt die Wanderer zum Ausgangsort und holt sie am Ziel wieder ab. www.hotel-atrium.deTipp: Das gesamte Wandergebiet Mecklenburg-Vorpommers kann man auf der interaktiven Karte der Homepage www.auf-nach-mv.de ansehen. i QC13E12

Italien Basilikata

Rhön

Schwarzwald

Harz Brocken

Schweiz Tessin

Rügen

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Was in der Luft Liegt

LösungsworteDie Lösungen der Preisrätsel in der Sommerausgabe lauten:• Grauburgunder: RuländerGewinner sind Gisela K., Bad Aibling; Brigitte R., Bonn; Gerda C., Fürstenfeldbruck• Win-Win-Reisen: 1895 A: Andrea J., Ottobrunn; B: Bir-git G., Braunschweig; C: Dr. Deb-bie K., Berlin; D: Thomas L., Günzburg; E: Familie R., Borna• Ulrichshof: Bayerischer Wald Sandra und Uwe B, Rheine.

Impressum Quell Inspirationen für bewusstes Leben Ausgabe 13 Herbst 2009

Beauty Boulevard Verlagsgesellschaft mbH

Es ist noch nicht so lange her, dass ich Lisa den Laufpass gegeben habe. Schade, eigentlich. Aller-dings sind mir ihre Belehrungen ziemlich schnell auf die Nerven gegangen. Zum Beispiel, ich solle, wie sie mit silberhellem Stimmchen flötete, „links bleiben“. Wirklich ausschlaggebend war jedoch der Konflikt mit meiner Frau. Sie mochte Lisa nicht, von der ersten Sekunde an. Ihr ging der Gestus der Allwissenheit auf die Nerven. Und Li-sas Stimme. Tatsache ist, dass man ihr die Bemü-hung anmerkt, sympathisch zu klingen. Ähnlich wie bei den schrecklichen Callcenter-Säuseleien. Aber ehrlich gesagt fand ich, dass sich meine Frau an dem Punkt doch ein bisschen anstellte. War et-wa Eifersucht im Spiel? „Sie wird Dich noch ver-führen“, zischte sie mir zu, als wir wieder mal zu dritt unterwegs waren. Ich mochte das nicht: Es ist extrem ablenkend, wenn sich beim Autofahren ständig zwei Frauen über die richtige Route in den Haaren liegen.

Und dann kam der regnerische Abend, als Lisa mich tatsächlich verführte. Meine Frau saß dabei, schmollend – und triumphierend. Mir grauste. Es war irgendwo im rheinhessischen Hinterland, wir suchten einen kleinen Weinort – und fanden ihn nicht. Lisa stammelte immer neue Anweisungen, verhaspelte sich, begann von Neuem. Irgendwann – mittlerweile steuerten wir unter pechschwarzem Himmel durch einen Wolkenbruch – gab ich es auf, und wir fuhren nach Hause. Ohne Lisa. Ich hatte sie abgeschaltet.

Am nächsten Tag kaufte ich mir einen neuen Navigator: einen der „neuen Generation“. „Der wird Ihnen das Leben leichter machen“, beteuerte der Verkäufer. Der? Ich atmete auf. Als ich das Ge-rät anschaltete, war es dann doch wieder eine Frauenstimme. Aber der Verkäufer hatte wissend den Kopf gewiegt, als ich ihm von Lisas Fehlern berichtete: „Kinderkrankheiten!“ Mit der Neuen könne mir das nicht passieren.

Selbst meine Frau war guten Willens auf der Jungfernfahrt, obwohl Lisas Nachfolgerin ganz

schön Zeit brauchte, bis sie endlich einen Satel-liten gefunden hatte. Aber dann kam’s: Ein kleiner Fehler von mir – falsch abgefahren – und schon stimmte nichts mehr. „Neuberechnung im Gang“ verhieß eine leicht ungehalten wirkende Stimme. Einmal? Nein, bestimmt ein Dutzend Mal inner-halb kürzester Zeit. Ich fuhr hektisch hin und her, wendete, wechselte nach den konfusen Anwei-sungen immer kopfloser von hier nach dort: die Spuren, die Straßen – „Neuberechnung im Gang!“ Offenbar konnte ich es ihr nicht Recht machen. Mit der Verwirrung wuchs mein Schuldgefühl. Mein letztes Abbiegen wurde, um nur ja der An-weisung zu folgen, zum blechschadenfrohen Ka-tastrophenmanöver. Bremsen quietschten, wü-tendes Hupen um mich herum.

Nein, gottlob war nichts wirklich Schlimmes geschehen, nur eine Mülltonne umgefahren und ein Kind in schlotternde Panik versetzt. Als ich schwitzend neben ihm zum Stehen kam, verkün-dete meine elektronische Führerin lakonisch: „Kein Satellitenempfang.“ Da standen wir also nun in einer unbekannten Gegend, ohne Karte (wir besaßen ja schließlich einen „Navi“), und fühlten uns verraten und verkauft.

Die Technik, so haben wir es gelernt, ist uns eine große Hilfe im Alltag. Sie spart Zeit und nimmt uns Arbeit ab. Ja. Aber immer häufiger auch Orientierung und Selbstbestimmung. Man-che ihrer Erleichterungen wirken geradezu wie Trainingseinheiten fürs künftige Demenzzeitalter. Ich fahre seit jenem Tag wieder ohne Navi – und lass mich im Zweifel von meiner Angetrauten (ver)führen. Eigentlich mit Erfolg: Angekommen

sind wir jedenfalls immer.

Dr. Christian Schneider ist Soziologe und Psychologe in Frankfurt am Main. Für Quell beobachtet er die Trends in der Gesellschaft.

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Seit 500 Jahren ist der Gralhof in Familienbesitz und noch immer birgt der Kärntner Bauernhof eine kleine Landwirt-schaft samt Kühen und Schweinen. In jedem Raum erzählen die Holzbalken von der jahrhundertealten Vergangenheit des Hauses, das eines der ältesten der Region ist. Dennoch finden die Gäste in den 16 Zimmern des Hauses und seinem weitläu-figen Areal allen Komfort: Eine hoteleigene Liegewiese am Weissensee, Ruderboote und Fahrräder, ein Saunahaus direkt am See, einen offenen Kamin in der Bauernstube, eine Biblio-thek sowie diverse Events wie „Jazz unterm Birnbaum“.

Die Liebe zur Kultur kommt nicht von ungefähr: Der Hotelier Michael Knaller ist studierter Jazz-Musiker, der Neues mit Altem auf authentische Weise zu verbinden weiss. „Die Gäste mögen das – so viel Authentizität gibt es heute kaum noch“, sagt seine Frau Corinna. Die 27jährige ist die gute Seele des Hauses, kümmert sich um die Gäste und versorgt sie mit den Schlemmereien aus der Küche ihres Mannes und ihrer Schwiegermutter – alles in 100prozentiger Bioqualität.

Wer sich gerne bewegt, kommt auf dem Gralhof voll auf seine Kosten. Der Weissen-see wird im Sommer bis zu 25 Grad warm und lädt zum Baden ein. Vater Knaller führt die Gäste gerne auf die Alm oder auf die umliegenden Gipfel des Weissensee-tales. Biker können sich von Michael Knaller die „Schmankerln“ zeigen lassen. Ob Angeln im Sommer oder Skifahren im Winter – der Gralhof hat in jeder Jahreszeit für jeden Geschmack etwas zu bieten. Biohotel Gralhof, Familie Knaller, A-9762 Weissensee, Neusach 7, T +43 4713 - 22 13, www.gralhof.at, [email protected]: In welchem österreichischen Bundesland liegt das Hotel? Der Gewinner darf sich auf zwei Tage für zwei Personen mit Halbpension freuen. Lösung: unter www.quell-online.de ins Gewinnspiel-Formular eintragen oder per Post an: Redaktion Quell, Saalgasse 12, 60311 Frankfurt, Kennwort: Gralhof. Einsendeschluss ist der 1. November 2009.

Der Gralhof ist Mitglied beim Verein der Bio Hotels. In über 60 Häusern in sechs Ländern genießt man unbeschwerten Urlaub 100 Prozent biologisch. www.biohotels.info i QC13L05

Gewinnen Sie ein Wochenende im Biohotel Gralhof

Mit Handys 25 Prozent länger telefonierenDie Ankündigung „es piepst schon, mein Akku ist gleich leer“, ist bei Viel-Telefonierern häufig zu hören. Aufgrund ihrer vielfältigen Aufgaben sind die neuen Mobiltelefone immer schneller erschöpft. Zu den häu-figsten Akku-Killern zählen Fotos machen, Spiele spie-len, Musik hören und Filme ansehen. Wer Filme an-schaut, der muss damit rechnen, dass sein Handy spätestens nach vier Stunden automatisch abschaltet. Dann ist auch kein Telefonieren mehr möglich. Ein an-deres Beispiel für stromzehrende Handy-Anwen-dungen ist das Abrufen oder Verschicken von E-Mails oder das Surfen im Internet. Wetterbericht abrufen, das Bankkonto checken, mal eben etwas zu „Google’n“ oder kurz die neuesten News lesen – alles richtige Stromfresser für jeden Telefonakku, egal welcher Mar-ke. Wer sein Handy länger von der Steckdose fernhal-ten und damit Stromkosten sparen möchte, der sollte die Funktionen Bluetooth, WIFI oder UMTS abschal-ten – zumindest für die Zeit, in der sie nicht benötigt werden. Auf diese Weise lässt sich mit dem Handy rund ein Viertel länger telefonieren. Wer außerdem die Lebenszeit des Akkus verlängern möchte, sollte ihn nur solange aufladen, bis er voll ist und ihn auf keinen Fall die ganze Nacht am Ladegerät lassen. Auch Hitze ist der Tod eines Akkus. Wer also im Som-mer sein Handy im heißen Auto liegen lässt, wird sich wundern wie schnell der Akku hinüber ist.

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Geschäftsführung/ Chefredaktion Andrea TichyRedaktionSaalgasse 12 60311 Frankfurt am Main T 069 - 21 99 49 40 F 069 - 21 99 49 42 [email protected] www.quell-online.de

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Ausgezeichneter Quell-WeinUnser erster Versuch, Quell-Wein ganz nach unseren Vorstellun-gen produzieren zu lassen, trägt bereits Früchte: So wurde der Grauburgunder, der nach den Vorgaben unseres Wein-Exper-ten Dr. Christian Schneider aus-gebaut wurde, kürzlich mit der Delinat-Prämierung „Best of Bio-Wine 2009“ ausgezeichnet. Wer sich von der Qualität des Weins selbst überzeugen möchte, der kann sich den Wein im Getränke- oder Naturkosthandel besorgen oder direkt im Quell-Shop bestellen. Preis pro Fla-sche: 6,90 Euro. www.quell-online.de

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Bezugsquellen-NachweisSeite 7 Pharmos Natur: T +49 8846 - 92 13 - 0Seite 10 Emil Vertriebs GmbH T +49 8574 - 91 044Seite 11 St. Leonhardsbetriebe: T +49 8031 - 230 05 - 0Seite 12 Lammsbräu: T +49 9181 - 4 04 - 0Seite 13 Herbaria: T +49 8028 - 90 57 - 0

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Bluetooth (siehe Zei-chen) ist einer der häufigsten Stromfresser. Einfach aus-schalten wenn diese Funktion nicht ge-braucht wird.

Delinat-Prämierung „Best of Bio-Wine 2009“

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