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Quirinius Quinn - Der Junge aus der Seifenblase (Leseprobe)

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Quirinius Quinn ist der Legende nach in einer Seifenblase auf die Welt gekommen. Es ist bis heute ungeklärt, woher diese wunderbare Seifenblase mit diesem noch viel wunderbareren Inhalt letzten Endes nun so ganz genau gekommen ist.

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Page 1: Quirinius Quinn - Der Junge aus der Seifenblase (Leseprobe)

19,95 €

„Komisch, ich wusste gar nicht, dass Schildkröten sprechen können“, sagte Quirinius Quinn. Die Schildkröte blickte Quirinius aus ihrem

karamellbraunen und ihrem kornblumenblauen Auge herausfordernd an. „Und ich wusste gar nicht, dass kleine Jungen in Seifenblasen umherreisen.

Wir scheinen also beide etwas ganz Besonderes zu sein.“

Quirinius Quinn und die einhundertdreiundzwanzigeinhalbjährige Schildkröte Tortusia sind ein ebenso ungleiches

wie besonderes Paar, das eines verbindet: Ihre klare Sichtweise, ihre Gabe, in allem das Schöne und das Gute zu sehen,

und ihre Liebe zu den Kindern, denen sie dabei helfen, zu erkennen, dass Wirklichkeit und Möglichkeit meistens nur

ein paar Millimeter auseinander liegen. Und dass man manchmal nur etwas genauer hinschauen muss, um die Lösung

zu einem Problem zu erkennen ...

„Hinreißend bezaubernd!!! Ein zeitgemäßes und liebevoll gestaltetes Buch, das – nicht nur Kindern – Spaß und Mut macht und

der Phantasie Flügel verleiht ...“ (Mareike Carrière)

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Idee & Konzept: Cilly Holle | Illustration: Lisa Funke | Design: Bureau Bald | Erstauflage 2013

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„Phantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt.“ (Albert Einstein)

Quirinius Quinn ist der Legende nach in einer Seifenblase auf die Welt gekommen. Es ist bis heute ungeklärt, woher diese wunderbare Seifenblase mit diesem noch viel wunderbareren Inhalt letzten Endes nun so ganz genau gekommen ist.

Aber für alle, die die Bekanntschaft von Quirinius Quinn machen durften, ist das nicht so wichtig. Für sie zählt nur, dass es Quirinius Quinn gibt, und für sie zählt einzig und allein, wie er ist – und er ist einfach wunderbar, im wahrsten Sinne des Wortes – das darf an dieser Stelle bereits verraten werden …Einigen wir uns darauf: Es sollte einfach so sein, dass er plötzlich da war. Und dass er immer am genau richtigen Ort landet, in seiner wunderbaren, die Umwelt in allen Farben des Regenbogens spiegelnden Seifenblase. So ähnlich wie die Schneeflocken, die vom Himmel fallen und auf der Erde landen – jede an ihrem vorgesehenen Platz.

Viele, viele Kinder – und inzwischen wohl auch schon eine nicht unerhebliche Anzahlan Erwachsenen – denken jeden Tag mehrmals an Quirinius Quinn, spätestens aber immer dann, wenn sie sich an dem Anblick einer Seifenblase erfreuen dürfen.An dem Anblick einer Seifenblase, die uns für einen kleinen Moment in die Welt der Phantasie entführt …

Vorwort

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Inhalt

Vorwort 3

Quirinius 7

Tortusia 9

Elisa 12

Niklas 21

Leon 30

Emily 39

Paul 45

Jana und Sophie 52

Morgen 59

Vorwort

Quirinius

Tortusia

Jana und Sophie

Morgen

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An einem Mittwoch im April, es war ungefähr viertel nach zehn, hielt die Welt für einen Augenblick den Atem an. Hinter dem Haus hörte die Wäsche, an der eben noch der Wind gezerrt hatte, plötzlich auf zu flattern. Der Postbote, der gerade von seinem Frühstücksbrot abgebissen hatte, vergaß zu kauen. Mit offenem Mund und Krümeln imBart schaute er in den Himmel hinauf. Im Stadtpark verstummten die Vögel. Die Eichhörnchen hörten auf, ihre Ohren zu putzen. Die Regenwürmer reckten neugierig ihre Köpfe empor. An der großen Kreuzung schalteten alle Ampeln auf Grün. Doch kein Auto fuhr los. Und niemand hupte, weil er es mal wieder eilig hatte. Stattdessen öffneten die Fahrer die Fenster ihrer Autos einen kleinen Spalt.Wie frisch die Luft auf einmal roch! Wie hell die Farben plötzlich strahlten!War das der Frühling?Als die Sonne durch die Wolken brach, war den Menschen, als würden sie ein glockenhelles Lachen hören. Und über der Welt breitete sich ein ganz warmes und wohliges Gefühl aus.

Ein Gefühl, als hätten die Sommerferien gerade angefangen.Ein Gefühl, als hätte man eine schnurrende Katze auf dem Schoß.Ein Gefühl, als hätte jemand die Zeit angehalten. Und mit ihr alle unangenehmen Gedanken.

Für einen Augenblick gab es kein „morgen“ oder „gleich“, kein „gestern“ oder „später“,sondern nur ein großes, strahlendes „jetzt“.Für einen klitzekleinen Moment war da nur diese pure Freude, so schillernd und glänzend wie eine Seifenblase, die mit lauter Regenbögen gefüllt ist.

Das war der Moment, in dem Quirinius Quinn geboren wurde.

Quirinius

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Quirinius wurde von einem lauten Schmatzen geweckt. Müde rieb er sich die Augen und schaute sich verschlafen um. Durch die Seifenblase, in der er wohnte, konnte er die Welt „da draußen“ in ihrer ganzen Pracht sehr gut erkennen. Er blinzelte und rieb sich den Schlaf aus den Augen, presste sein Gesicht von innen gegen die schimmernde Seifenblasenhaut und blickte nach draußen. Eigentlich fiel ihm nichts Besonderes auf. Da waren die Schaukel, die Rutsche und natürlich die Sandkiste, in der seine Seifenblase gestern Abend sanftgelandet war. Der Spielplatz sah noch genau so aus wie am Tag zuvor.

Doch was war das? Keinen halben Meter von der Seifenblase entfernt lag ein großer brauner Stein im Sand und schmatzte. Quirinius rieb sich erneut die Augen. Tatsächlich, der Stein kaute genüsslich auf einer Löwenzahnblüte herum.Quirinius Quinn hatte schon viele wundersame Sachen gesehen, aber das konnte doch nicht sein! Steine fressen keinen Löwenzahn, da war er sich ganz sicher. Ohne sich seine Turnschuhe anzuziehen, sprang Quirinius aus der Seifenblase und landete direkt neben dem Stein.

„He! Du machst mein Frühstück ja ganz sandig“, beschwerte sich der Stein und drehte Quirinius seinen kleinen faltigen Kopf zu. Aus dem grünen Gesicht blitzten ihm zwei hellwache Augen entgegen – eines karamellbraun und eines kornblumenblau.„Du bist kein Stein, du bist eine Schildkröte!“, rief Quirinius erfreut und klatschte in die Hände. „Natürlich“, sagte die Schildkröte, „und das bin ich auch schon seit rund einhundertdreiundzwanzigeinhalb Jahren. Kein Grund also, aus dem Häuschen zu geraten.“Die Schildkröte ließ sich nicht aus der Ruhe bringen.

Tortusia

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Sie zog mit ihrem rechten Fuß eine weitere saftige Löwenzahnblüte zu sich heran und stopfte sie sich in ihr Maul. Gemächlich kaute sie auf der Blüte herum. Quirinius betrachtete sie fasziniert. Für jemanden, der schon einhundertdreiundzwanzigeinhalb Jahre alt war, wirkte die Schildkröte erstaunlich jung. Trotz des dicken braunen Panzers, den sie auf dem Rücken trug, und ihrer dunklen ledrigen Haut strahlte sie etwas Heiteres und Leichtes aus – so, als würde sie unter ihren Hunderten von Falten die ganze Zeit über lächeln.

„Komisch, ich wusste gar nicht, dass Schildkröten sprechen können“, sagte Quirinius.

Die Schildkröte blickte Quirinius aus ihrem karamellbraunen und ihrem kornblumenblauen Auge herausfordernd an. „Und ich wusste gar nicht, dass kleine Jungen in Seifenblasen umherreisen. Wir scheinen also beide etwas ganz Besonderes zu sein.“

Quirinius Quinn schaute an sich herunter. „Etwas ganz Besonderes? Ich?“, fragte er. Er strich mit beiden Händen über sein rot-weiß geringeltes Shirt und klopfte sich den Sand von der Hose. „Eigentlich bin ich ein ganz normaler Junge. Nicht besonders klein, nicht besonders groß, nicht besonders dick und nicht besonders dünn, sondern irgendwie in der Mitte. Mit lockigen Haaren und Socken, die immer herunterrutschen. Was soll daran schon besonders sein?“

Die Schildkröte lächelte. „Weißt du was? Es kommt überhaupt nicht darauf an, wie man aussieht. Sondern darauf, was man sieht. Leider können heute nur noch wenige Menschen richtig hinschauen und die schönen und wahren Dinge erkennen. Besonders die Erwachsenen sind manchmal ganz schön eigenartig. Sie machen alles kompliziert und entdecken Probleme und Schwierigkeiten, wo eigentlich gar keine sind.Und oft fürchten sie sich vor etwas oder malen sich aus, wie schwierig etwas seinwird. Und vor lauter Sorgen sehen sie gar nicht, dass sich direkt vor ihrer Nase ein wunderschöner Regenbogen befindet.“

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Das mit dem Regenbogen gefiel Quirinius. Er betrachtete sein Spiegelbild in der Seifenblase, die in tausend Farben schimmerte. Er stellte sich auf die Zehenspitzen,zog eine Grimasse und versuchte angestrengt, etwas Besonderes an sich zu entdecken. Aber außer seinen großen Augen und den fein geschnittenen Ohren war da nichts. Oder doch? Was meinte die Schildkröte nur?

„Dass man etwas Besonderes ist, sieht man selber oft nicht. Aber das macht nichts. Manchmal braucht man einfach nur gute Freunde, die einem zeigen, wie besonders man ist. Möchtest du mein Freund sein? Darf ich mich vorstellen? Ich heiße Tortusia“, sagte die Schildkröte und reckte ihm ihren rechten Fuß entgegen.

„Tortusia... das klingt schön. Ich bin Quirinius Quinn“, antwortete Quirinius und schüttelte vorsichtig Tortusias Fuß. Er dachte nach und rieb sich dabei das Kinn. „Wenn du tatsächlich einhundertdreiundzwanzigeinhalb Jahre alt bist – dann bist du meine älteste Freundin, auch wenn wir uns erst seit ein paar Minuten kennen!“

„Das stimmt!“, entgegnete Tortusia und biss ein letztes sonnengelbes Stückchen von ihrem Löwenzahn ab. „Und als deine älteste Freundin habe ich schon einen Plan, was wir mit dem Rest des Vormittags anfangen.“

Quirinius hüpfte aufgeregt von einem Bein auf das andere. Mit seiner neuen alten Freundinwürde der Tag ein großer Spaß werden, da war er sich sicher.

„Ich möchte, dass du Elisa triffst“, sagte die Schildkröte.„Wer ist Elisa?“, fragte Quirinius.

„Ach, da ist sie ja schon“, bemerkte Tortusia und gab Quirinius einen kräftigen Stups, so dass er direkt auf das kleine Mädchen zustolperte.

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2013 Cilly HolleAlle Rechte vorbehaltenISBN 978-3-00-041210-3

Liebe Kinder,

vielleicht besucht Ihr mich mal im Internet?

Ihr könnt mir auch sehr gerne eine E-Mail schreiben,

ich freue mich jetzt schon darauf, von Euch zu lesen …

Euer Quirinius

Internet: www.quirinius-quinn.comE-Mail: [email protected]

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Cilly Holle arbeitet seit 20 Jahren als Unternehmens-beraterin und Coach von Führungskräften. Als Mutter von 3 Kindern wurde ihr zunehmend bewusst, dass die Konflikte, Probleme, Ängste, Sorgen, Nöte und Zweifel ihrer großen und kleinen Schützlinge durchaus Parallelen aufzeigen.

Cilly Holle

Und mit dieser Erkenntnis entstand in ihr der Wunsch, nicht nur ihren eigenen, sondern so vielen Kindern wie möglich ein mentales Rüstzeug mit auf den Weg zu geben, das ihnen schon in jungen Jahren hilft, ihre Konflikte zu lösen, ihre Selbstzweifel zu verringern, ihre Probleme von mehreren Seiten zu beleuchten und die Sicherheit zu erlangen, dass es eigentlich für alles eine Lösung gibt, man sie nur nicht immer auf den ersten Blick erkennt. Hierbei wird sie tatkräftig unterstützt von Quirinius Quinn, dem Jungen aus der Seifenblase ...

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2013 Cilly Hollealle Rechte vorbehaltenISBN: 978-3-00-041210-3

www.quirinius-quinn.com

19,95 €

ab 6 Jahren

„Komisch, ich wusste gar nicht, dass Schildkröten sprechen können“, sagte Quirinius Quinn. Die Schildkröte blickte Quirinius aus ihrem

karamellbraunen und ihrem kornblumenblauen Auge herausfordernd an. „Und ich wusste gar nicht, dass kleine Jungen in Seifenblasen umherreisen.

Wir scheinen also beide etwas ganz Besonderes zu sein.“

Quirinius Quinn und die einhundertdreiundzwanzigeinhalbjährige Schildkröte Tortusia sind ein ebenso ungleiches

wie besonderes Paar, das eines verbindet: Ihre klare Sichtweise, ihre Gabe, in allem das Schöne und das Gute zu sehen,

und ihre Liebe zu den Kindern, denen sie dabei helfen, zu erkennen, dass Wirklichkeit und Möglichkeit meistens nur

ein paar Millimeter auseinander liegen. Und dass man manchmal nur etwas genauer hinschauen muss, um die Lösung

zu einem Problem zu erkennen ...

„Hinreißend bezaubernd!!! Ein zeitgemäßes und liebevoll gestaltetes Buch, das – nicht nur Kindern – Spaß und Mut macht und

der Phantasie Flügel verleiht ...“ (Mareike Carrière)

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