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Zeitsehriftem'eferate. -- Die einzelnen Lebensmittel. 77 Here uud NAhrheie: R. G. Tyler und W. Maske: Futterhefe-Erzeugnisse aus Sulfifablauge. (Fodder Yeast Production from Sulfite Waste Liquor.) Sewage Works J. ~0, 516--24 (1948). Zweijghrige Versuche mit 10 Laboratoriums-Hochleis~ungstropfk6rpern zur Be- handlung yon Sulfitablauge iiberzeugten die Verfasser, dab die bei einem p~-Wert yon 3 entwiekelten Bodenorganismen in der Hauptsache aus Helen bestehen, deren Waehstum in versehiedenen Apparaten erheblieh gesteigert werden konnte. Die Versuehe werden in einem 5 m langen Kunstharzrohr yon 10 em Durehmesser durehgeftihrt. Zur gtiekf6hrung des bei der Beltif~ung gebildeten Sehaumes be- sitzt das t~ohr ein diinneres, 5 cm weites Umlaufrohr. Zum Beltiften wird die ftinf- faehe Luftmenge ben6tigt, wobei der Sauerstoff zu 30 % ausgenutzt wird. Man mug stets gentigend Here abziehen, damit sieh wieder neue Hefe bilden kani1, denn sonst wiirde die Wirksamkeit in dem Beliifter herabgesetzt werden. Die Aufenthaltszeit wird mit 10 Stdn. angegeben. In einer Sulfitablauge mit 30,4 g/1 reduzierbaren Suhstanzen erhalt man etwa 8,7 g Here. Auf den Zueker bezogen werden je Gramm Zueker 0,44 g Hefe erzeugt. Der bioehemisehe Sauerstoffbedarf wird um 50% er- niedrigt. Mit geinkulturen yon Torula utilis erMIt man niedrigere Ergebnisse als mit gemisehten Kulturen. Die Hefe wird durch Zentrifugieren aus der L6sung entfernt und mug dureh zweimaliges Waschen gereinigt werden. :Die in Vakuumtroeknern bei niederer Tem- peratur gewonnene Trockenhefe ist ein rein gepulvertes Material. H6here Tem- peraturen mtissen beim Trocknen vermieden werden, da diese MiBfarbungen und Abnahme des Vitamingehaltes zur Folge haben. Die Here enthalt etwa 50% Protein sowie B-Vitamin. Die Untersuchungen ergaben die Amvesenheit yon Nieotinsaure, Pantothensaalre und Laetoflavin. Ftitterungsversuehe an l~a.ften und Kticken ergaben die N6glichkeit, die Hefe als Eiweigquelte zu benutzen und zeigten, dab sie nieht giftig wirkt. F. Sierp (Essen). Decker: (]ber den Niehteiweil~stiekstoff der Here. (Vortragsberieht.) (Miinchen.) Angew. Chem. 60, 53~54 (1948). Von den Stiekstoffverbindungen dea" Here ]iegen etwa 30% nieht in Form yon Eiweig vor. l~?ber die Natur dieser Stiekstoffverbindungen ist in der Literatur nieht viol zu linden. Die aut enzymatischem Wege bestimmten Mengen der Adenin- verbindungen reiehen nieht aus, um die ganze Purinfraktion zu erkl~.ren. Nach Untersuehungen des Vortr. liegen yon den erfal3ten 72% des Purin-N 42% als Adenin und 21% als Guanin vor, weiterhin in etwa gleiehen Mengen Ammoniak und Arginin und in kleineren Mengen Tyrosin, Cystin, Pro]in, Histidin und wahrsehein- lieh noch eine l'¢eihe anderer Aminos~iuren. H.D. Cremer (Mainz). Horst Liebich: ~ber eine Kombination v0n Hefe- und )IilcheiweiiL (Ueterscn/Holst.) EiweitL Forsch. 1, 114--19 (1948). Nach kurzer Besprechung der Eiweil3mangelerscheinungen wird auf die )'I6glichkeit zur Ver~ engerung der EiweiBliicke dureh biologische Eiweil]synthese (ttefe-EiweiB) eingegangen und auf den mangelhaften Cystingehalt der ~efe verwiesen, der ~efe-Eiweii3 biologisch nieht voll- wertig erscheinen l~Bt. Verf. teilt Versuche mit, die diese 5ifingel beheben sollen und zur Schaf- fu~g eines Xombinationspr/iparates aus Kefe- und Milcheiweii] fiihrten (,,Hevipur", I~eviferm- Laboratorium, t~amburg), wobei Milehalbmnin der Hefe in solcher Menge zugesetzl~ wird, dal.t das Endprodukt mindestens 0,2% Cystin ei~th~tt. Dieses Pr~i.para~ steh~ hinsichtlic}~ seiner biologischen Wel'~igkeig dem tierischen EiweiB nach Ansicht des Verf. nicht nach. Die Xombi- nation Hefe Mileheiweig Js~, demnaeh nieht nur eine ,,Aufforstnng '° din: 7Hefe oder eine Ver-

R. G. Tyler and W. Maske: Futterhefe-Erzeugnisse aus Sulfitablauge

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Zeitsehriftem'eferate. - - Die einzelnen Lebensmittel. 77

Here uud NAhrheie: R. G. Tyler und W. Maske: Futterhefe-Erzeugnisse aus Sulfifablauge. (Fodder

Yeast Production from Sulfite Waste Liquor.) Sewage Works J. ~0, 516--24 (1948). Zweijghrige Versuche mit 10 Laboratoriums-Hochleis~ungstropfk6rpern zur Be-

handlung yon Sulfitablauge iiberzeugten die Verfasser, dab die bei einem p~-Wert yon 3 entwiekelten Bodenorganismen in der Hauptsache aus Helen bestehen, deren Waehstum in versehiedenen Apparaten erheblieh gesteigert werden konnte. Die Versuehe werden in einem 5 m langen Kunstharzrohr yon 10 em Durehmesser durehgeftihrt. Zur gt iekf6hrung des bei der Beltif~ung gebildeten Sehaumes be- sitzt das t~ohr ein diinneres, 5 cm weites Umlaufrohr. Zum Beltiften wird die ftinf- faehe Luftmenge ben6tigt, wobei der Sauerstoff zu 30 % ausgenutzt wird. Man mug stets gentigend Here abziehen, damit sieh wieder neue Hefe bilden kani1, denn sonst wiirde die Wirksamkeit in dem Beliifter herabgesetzt werden. Die Aufenthaltszeit wird mit 10 Stdn. angegeben. In einer Sulfitablauge mit 30,4 g/1 reduzierbaren Suhstanzen erhalt man etwa 8,7 g Here. Auf den Zueker bezogen werden je Gramm Zueker 0,44 g Hefe erzeugt. Der bioehemisehe Sauerstoffbedarf wird um 50% er- niedrigt. Mit geinkulturen yon Torula utilis erMIt man niedrigere Ergebnisse als mit gemisehten Kulturen.

Die Hefe wird durch Zentrifugieren aus der L6sung entfernt und mug dureh zweimaliges Waschen gereinigt werden. :Die in Vakuumtroeknern bei niederer Tem- peratur gewonnene Trockenhefe ist ein rein gepulvertes Material. H6here Tem- peraturen mtissen beim Trocknen vermieden werden, da diese MiBfarbungen und Abnahme des Vitamingehaltes zur Folge haben.

Die Here enthalt etwa 50% Protein sowie B-Vitamin. Die Untersuchungen ergaben die Amvesenheit yon Nieotinsaure, Pantothensaalre und Laetoflavin. Ftitterungsversuehe an l~a.ften und Kticken ergaben die N6glichkeit, die Hefe als Eiweigquelte zu benutzen und zeigten, dab sie nieht giftig wirkt.

F. Sierp (Essen).

Decker: (]ber den Niehteiweil~stiekstoff der Here. (Vortragsberieht.) (Miinchen.) Angew. Chem. 60, 5 3 ~ 5 4 (1948).

Von den Stiekstoffverbindungen dea" Here ]iegen etwa 30% nieht in Form yon Eiweig vor. l~?ber die Natur dieser Stiekstoffverbindungen ist in der Literatur nieht viol zu linden. Die aut enzymatischem Wege best immten Mengen der Adenin- verbindungen reiehen nieht aus, um die ganze Purinfraktion zu erkl~.ren. Nach Untersuehungen des Vortr. liegen yon den erfal3ten 72% des Purin-N 42% als Adenin und 21% als Guanin vor, weiterhin in etwa gleiehen Mengen Ammoniak und Arginin und in kleineren Mengen Tyrosin, Cystin, Pro]in, Histidin und wahrsehein- lieh noch eine l'¢eihe anderer Aminos~iuren. H.D. Cremer (Mainz).

Horst Liebich: ~ber eine Kombination v0n Hefe- und )IilcheiweiiL (Ueterscn/Holst.) EiweitL Forsch. 1, 114--19 (1948).

Nach kurzer Besprechung der Eiweil3mangelerscheinungen wird auf die )'I6glichkeit zur Ver~ engerung der EiweiBliicke dureh biologische Eiweil]synthese (ttefe-EiweiB) eingegangen und auf den mangelhaften Cystingehalt der ~efe verwiesen, der ~efe-Eiweii3 biologisch nieht voll- wertig erscheinen l~Bt. Verf. teilt Versuche mit, die diese 5ifingel beheben sollen und zur Schaf- fu~g eines Xombinationspr/iparates aus Kefe- und Milcheiweii] fiihrten (,,Hevipur", I~eviferm- Laboratorium, t~amburg), wobei Milehalbmnin der Hefe in solcher Menge zugesetzl~ wird, dal.t das Endprodukt mindestens 0,2% Cystin ei~th~tt. Dieses Pr~i.para~ steh~ hinsichtlic}~ seiner biologischen Wel'~igkeig dem tierischen EiweiB nach Ansicht des Verf. nicht nach. Die Xombi- nation Hefe Mileheiweig Js~, demnaeh nieht nur eine ,,Aufforstnng '° din: 7Hefe oder eine Ver-