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Catull E. 21 RAABE UNTERRICHTS-MATERIALIEN Latein Ach, ich hasse und ich liebe – eine Catull Lektüre nach einer Idee von Nadja Oehler Einführung ......................................................................................... 1 Fachwissenschaftliche Hinweise ............................................................. 1 Methodisch-didaktische Hinweise .......................................................... 3 Literaturverzeichnis .............................................................................. 6 Material .............................................................................................. 7 M 1 „Große Paare“ – was macht ein berühmtes Liebespaar aus? ............ 7 M 2 Den Göttern gleich (carmen 51) ..................................................... 8 M 3 Catull und Sappho ....................................................................... 10 M 4 Sappho: Leben und Werk.............................................................. 12 M 5 Wer war Sappho? ........................................................................ 15 M 6 Wem soll ich es schenken? (carmen ___) ........................................ 16 M 7 Spatz (carmen 2) ......................................................................... 18 M 8 Ein Klagelied (carmen 3) .............................................................. 19 M 9 Ein vieldeutiges Vögelchen ........................................................... 21 M 10a Liebeskummer – Orffs Catulli Carmina ......................................... 22 M 10b Aus und vorbei (carmen 8) ............................................................ 23 M 11a Hass und Liebe (carmen 85) .......................................................... 26 M 11b Hass und Liebe (carmen 85) – verschiedene Übersetzungen .............. 27 Lösungsvorschläge und Übersetzungen .............................................. 28 Kompetenzprofil Niveaustufe: 10. Klasse Methode: Übersetzung, Grammatik, Textarbeit, Recherche, Interpretation, Bildanalyse Medien: Texte, Bilder Möglichkeiten der Einbettung bzw. Vertiefung: Liebeslyrik, Catull zur Vollversion

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  • Catull E. 21

    RAABE UNTERRICHTS-MATERIALIEN Latein

    Ach, ich hasse und ich liebe – eine Catull Lektüre

    nach einer Idee von Nadja Oehler

    Einführung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1

    Fachwissenschaftliche Hinweise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1

    Methodisch-didaktische Hinweise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3

    Literaturverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6

    Material . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7

    M 1 „Große Paare“ – was macht ein berühmtes Liebespaar aus? . . . . . . . . . . . . 7

    M 2 Den Göttern gleich (carmen 51) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8

    M 3 Catull und Sappho . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10

    M 4 Sappho: Leben und Werk . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12

    M 5 Wer war Sappho? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15

    M 6 Wem soll ich es schenken? (carmen ___) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16

    M 7 Spatz (carmen 2) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18

    M 8 Ein Klagelied (carmen 3) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19

    M 9 Ein vieldeutiges Vögelchen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21

    M 10a Liebeskummer – Orffs Catulli Carmina . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22

    M 10b Aus und vorbei (carmen 8) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23

    M 11a Hass und Liebe (carmen 85) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26

    M 11b Hass und Liebe (carmen 85) – verschiedene Übersetzungen . . . . . . . . . . . . . . 27

    Lösungsvorschläge und Übersetzungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28

    Kompetenzprofil Niveaustufe: 10. Klasse Methode: Übersetzung, Grammatik, Textarbeit, Recherche, Interpretation, Bildanalyse Medien: Texte, Bilder Möglichkeiten der Einbettung bzw. Vertiefung: Liebeslyrik, Catull

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  • E. 21 Catull

    RAABE UNTERRICHTS-MATERIALIEN Latein

    Überblick über die Materialien

    Material

    „Große Paare“ – was macht ein berühmtes Liebespaar aus?

    M 1

    Den Göttern gleich (carmen 51) M 2

    Catull und Sappho M 3

    Sappho: Leben und Werk M 4

    Wer war Sappho? M 5

    Wem soll ich es schenken? (carmen ___) M 6

    Spatz (carmen 2) M 7

    Ein Klagelied (carmen 3) M 8

    Ein vieldeutiges Vögelchen M 9

    Liebeskummer – Orffs Catulli Carmina M 10a

    Aus und vorbei (carmen 8) M 10b

    Hass und Liebe (carmen 85) M 11a

    Hass und Liebe (carmen 85) – verschiedene Übersetzungen

    M 11b

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  • Catull E. 21

    RAABE UNTERRICHTS-MATERIALIEN Latein 1

    Einführung

    Fachwissenschaftliche Hinweise

    Biographie

    Gaius Valerius Catullus lebte im 1. Jahrhundert v. Chr. Über seine Biographie ist kaum etwas bekannt, und das Wenige, das bekannt zu sein scheint, ist bei kritischem Quellenstudium nicht haltbar (Holzberg 2002: 11 ff.). Die Informa-tionen beruhen teils auf den Selbstaussagen des lyrischen Sprechers, die un-kritisch autobiographisch gedeutet werden, teils auf äußerst fragwürdigen „Rekonstruktionen“, besonders, was die Identität „Lesbias“ betrifft. Alles, was wir über Catulls Leben sicher sagen können, ist dies: Er wurde in Verona gebo-ren und verfasste eine Gedichtsammlung, die seinen Aufenthalt in Rom und die Bekanntschaft mit führenden Persönlichkeiten der Stadt voraussetzt. Die Zeitbezüge einiger Gedichte verweisen auf das Jahr 55 v. Chr. als terminus post quem (Holzberg 2002: 18).

    Dichterisches Selbstverständnis der Neoteriker

    Die Neoteriker, zu denen Catull gehört, schlagen, wie der Name sagt, neue Wege in der Dichtung ein. Die traditionellen Formen und Themen werden ab-gelehnt, besonders die Großform des Epos und dessen Hauptthema, Kriege und Helden. Darin folgen die römischen poetae novi den alexandrinischen Dich-tern, vor allem Kallimachos (um 310–nach 245 v. Chr.). Statt des Epos bevor-zugten die Neoteriker die Kleinform: das Epyllion und verschiedene lyrische Formen. An diesen eher kurzen Dichtungen feilten sie dafür mit höchster Kunst: Ihr Ideal war Helvius Cinna, der an seinem Smyrna-Epyllion zehn Jah-re arbeitete. Für die „Helden“ der Gegenwartspolitik hatten die Neoteriker ebenfalls nicht viel Interesse übrig. Während traditionelles römisches Denken keinen anderen Weg zum Ruhm kennt als den Staatsdienst, erwarteten die Neoteriker Unsterblichkeit von der Dichtkunst. Catull mokiert sich gelegent-lich über die Triumvirn und ihre Günstlinge, zeigt jedoch kein Bedürfnis, selbst in die Politik einzugreifen.

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  • E. 21 Catull

    8 RAABE UNTERRICHTS-MATERIALIEN Latein

    M 2 Den Göttern gleich (carmen 51)

    Ille mi par esse deo videtur,

    ille, si fas est, superare divos,

    qui sedens adversus identidem te

    spectat et audit

    dulce ridentem, misero quod omnis 5

    eripit sensus mihi: nam simul te,

    Lesbia, aspexi, nihil est super mi,

    Lesbia, vocis;

    lingua sed torpet, tenuis sub artus

    flamma demanat, sonitu suopte 10

    tintinant aures, gemina teguntur

    lumina nocte.

    Otium, Catulle, tibi molestum est:

    otio exsultas nimiumque gestis;

    otium et reges prius et beatas 15

    perdidit urbes.

    1 mī mihī 2 sī fās est wenn es gestattet ist 3 identidem immer wieder 9 tenuis zart, fein 10 dēmanāre hinabfließen 12 lūmen, inis (n) hier: Auge 14 exsultāre jubeln, ausgelassen sein nimium allzu sehr gestīre übermütig sein

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    John Reinhard Weguelin (1849–1927),

    Lesbia

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  • E. 21 Catull

    12 RAABE UNTERRICHTS-MATERIALIEN Latein

    M 4 Sappho: Leben und Werk

    Die frühgriechische Dichterin Sappho lebte auf der Insel Lesbos. Sie ist die weitaus berühm-

    teste Dichterin der Antike, obwohl von ihren Gedichten nur Fragmente erhalten sind. In

    der Antike war sie Vorbild für viele Dichter, und der Philosoph Platon nannte sie die „zehn-

    te Muse“.

    Nur wenig ist über Sapphos Leben sicher bekannt. Sie wurde um 630 v. Chr. (oder 612) in Eresos auf Lesbos geboren, gehörte dem Adel an und lebte haupt-sächlich in Mytilene (heute Hauptstadt von Lesbos). Die Konflikte zwischen den Adelsparteien zwangen sie um das Jahr 600 herum, die Insel zu verlassen und für einige Zeit im Exil in Sizilien zu leben. Sappho war verheiratet und hatte eine Tochter namens Kleis, die sie in mehreren Gedichten erwähnt und für ihre Schönheit rühmt. Außerdem hatte sie drei Brüder. Charaxos, der äl-teste, betrieb Handel mit Ägypten – und er verliebte sich in Ägypten in eine Hetäre, was Sappho missbilligte. Sie hatte mehr für einen anderen Bruder üb-rig, Larichos, der das Ehrenamt des Weinschenks im Rat ausübte. Sappho starb wohl um 580. Es heißt, sie habe sich aus unglücklicher Liebe zu einem gewissen Phaon von einem Felsen gestürzt – das gehört zwar ins Reich der Le-gende, aber es ist gerade diese Geschichte, die von Malern und Dichtern (z. B. Ovid, Grillparzer) immer wieder gestaltet worden ist.

    Ein etwas älterer Zeitgenosse Sapphos war Alkaios, ebenfalls in Lesbos be-heimatet und ebenfalls einer der bedeutendsten frühgriechischen Dichter; sie waren miteinander bekannt und vielleicht befreundet. Von Alkaios weiß man, wie Sapphos Erscheinung wirkte: Er beschreibt sie als „veilchenlockige, hehre, honiglächelnde Sappho“.

    Sappho schrieb Hochzeitslieder, Liebeslieder und Götterhymnen. Dabei ist das Wort „schrieb“ nicht selbstverständlich: Gedichte waren Lieder, die bei festlichen Gelegenheiten (z. B. Symposien, Götterfesten, Hochzeiten, Trauer-feiern) von Chören oder Einzelstimmen gesungen wurden. Ursprünglich wur-den für jedes Fest neue Lieder gedichtet; erst allmählich wurde es üblich, Lie-der schriftlich zu fixieren, so dass sie weitere Verbreitung finden und länger erhalten bleiben konnten. Sappho und Alkaios nutzten offenbar die Möglich-keiten der neuen Schriftkultur. Gesammelt und zu Büchern – in Form von Pa-pyrusrollen – zusammengestellt wurden die Gedichte aber erst später von den Gelehrten von Alexandria. Die Gedichte Sapphos füllten damals acht Bücher.

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  • Catull E. 21

    RAABE UNTERRICHTS-MATERIALIEN Latein 19

    M 8 Ein Klagelied (carmen 3)

    Lugete, o Veneres Cupidinesque

    et quantum est hominum venustiorum!

    Passer mortuus est meae puellae,

    passer, deliciae meae puellae,

    quem plus illa oculis suis amabat. 5

    Nam mellitus erat suamque norat

    ipsam tam bene quam puella matrem,

    nec sese a gremio illius movebat,

    sed circumsilens modo huc, modo illuc

    ad solam dominam usque pipiabat. 10

    Qui nunc it per iter tenebricosum

    illuc, unde negant redire quemquam.

    At vobis male sit, malae tenebrae

    Orci, quae omnia bella devoratis.

    Tam bellum mihi passerem abstulistis. 15

    O factum male! O miselle passer!

    Tua nun opera meae puellae

    flendo turgiduli rubent ocelli.

    1 lūgēre, eō, lūxī, lūctum trauern cupīdinēs, -um (m) Begleiter der Venus 2 venustus, a, um reizend, süß 6 mellītus, a, um süß, niedlich nōrat = nōverat 8 sēsē = sē (verstärkt) gremium, ī (n) Schoß

    Edward Poynter (1836–1919),

    Lesbia and her Sparrow

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  • E. 21 Catull

    22 RAABE UNTERRICHTS-MATERIALIEN Latein

    M 10a Liebeskummer – Orffs Catulli Carmina

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    Bühnenbildentwurf von Helmut Jürgens für „Catulli Carmina“ von C. Orff,

    Aufführung München 1959

    Arbeitsaufträge

    Recherche

    1. Recherchiert nach Liedern, Songtexten und Gedichten zum Thema Liebes-

    kummer.

    Interpretation

    2. Halte das Gefühl des Liebeskummers in einer Zeichnung fest oder finde ein

    Bild, das diese Stimmung illustriert.

    3. Unter https://www.youtube.com/watch?v=7Ptb8gtmkuE hörst

    du die Vertonung Carl Orffs von Catulls carmen 8.

    Lass dich auf den lateinischen Text (M 10b) ein und erschließe inhaltliche

    und musikalische Gemeinsamkeiten mit den von dir ausgewählten Liedern.

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  • Catull E. 21

    RAABE UNTERRICHTS-MATERIALIEN Latein 27

    M 11b Hass und Liebe (carmen 85) – verschiedene Übersetzungen

    Arbeitsauftrag

    Textarbeit

    1. Vergleicht die Übersetzungen mit eurer eigenen und beurteilt diese.

    Welche der Übersetzungen erscheint dir die wörtlichste, welche die dichte-risch angemessene?

    Hassen und lieben zugleich muss ich. – Wie das? – Wenn ich’s wüsste! Aber ich fühl’s, und das Herz möchte zerreissen in mir.

    E. Mörike (1840)

    Hass und Liebe zugleich durchglüht mich. Weswegen? Ich weiss nicht, aber ich fühl’s nun einmal, fühl es mit höllischer Pein.

    F. Pressel (l860)

    Liebe durchglüht mich und Hass. «Warum denn?» magst du mich fragen. Sagen, ach, kann ich es nicht – fühlen nur kann man die Qual.

    M. Schuster (1906)

    Hassen und lieben, warum ich es tue, das magst du wohl fragen. Weiss ich’s doch nicht, nur wie’s tut, fühl ich und hänge am Kreuz.

    W. Herlitschka (1948)

    0, ich hasse und liebe! Weshalb ich es tue, du fragst’s wohl. Weiss nicht! Doch dass es geschieht, fühl ich – unendlich gequält.

    0. Weinreich (1960)

    Ich hasse und ich liebe · warum fragst du vielleicht ich weiß es nicht ich fühl’s · es kreuzigt mich

    R. Schrott (1997)

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  • E. 21 Catull

    28 RAABE UNTERRICHTS-MATERIALIEN Latein

    Lösungsvorschläge und Übersetzungen

    Lösungsvorschläge zu M 1

    1. Aufgabe 1 kann als vorbereitende Hausaufgabe oder zu Beginn der Unter-richtsstunde in Einzelarbeit erledigt werden. Die Folie M 1 kann der Lehr-kraft als Anregung oder Ergänzung dienen, um für den Notfall oder für eine breitere Gesprächsgrundlage eigene Karten mit Liebespaaren bereitzuha-ben. Nach Möglichkeit sollte man jedoch mit dem Schülermaterial arbeiten. Ziel ist es, die Schüler und Schülerinnen für die Behandlung von Liebes-dichtung aufzuschließen und mit ihnen ins Gespräch zu kommen. Mögliche Kriterien für die Einteilung sind etwa: Verlief die Beziehung glücklich oder unglücklich (und warum)? Kam sie überhaupt zustande? Blieb die Liebe einseitig? Kostete sie einen der Partner das Leben?

    2. Während die Klasse Aufgabe 2 gemeinsam an der Tafel erledigt, hat man Muße, die Bereitschaft zur freien Meinungsäußerung zu testen, den Schü-lern und Schülerinnen zu zeigen, dass man sie mit ihren Bewertungen ernst nimmt. Diese gemeinsame Basis wird unabdingbar sein, wenn die Schüler Catull-Gedichte vor ihrem Erfahrungshorizont interpretieren sollen und mit römischen Klischees von Sexualität konfrontiert werden.

    Lösungsvorschläge zu M 2

    1. Drei Personen: Ein „Er“ (ille, Z. 1, 2); ein „Du“ namens Lesbia (te, Z. 3, 6, 7, 8); ein Sprecher-„Ich“ (mi/mihi, Z. 6, 7 ff.). In der letzten Strophe wechselt der Adressat; der Name (Catulle) macht deutlich, dass es sich um eine Selbstan-rede handelt.

    2./3. Jener scheint mir einem Gott gleich zu sein, jener, wenn man das sagen darf, die Götter zu übertreffen, der, dir gegenübers sitzend, immer wieder dich sieht und hört, (5) wie du süß lachst – das raubt mir Armem alle Sinne: denn kaum seh ich dich an, Lesbia, da kann ich, Lesbia, nicht mehr spre-chen, (9) sondern die Zunge ist gelähmt, ein feines Feuer läuft mir die Glie-der entlang, vom eigenen Rauschen dröhnen die Ohren, die Augen werden bedeckt von doppelter Nacht. (13) Muße, Catull, ist dir beschwerlich, in der

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