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Rahmenkonzept Biosphärenreservat Schaalsee Kurzfassung - Leitbild und Ziele - Biosphärenreservat

Rahmenkonzept Biosphärenreservat Schaalsee · Charakter und entfaltet keine eigene rechtliche Wirkung, ist jedoch für die Verwaltung des Biosphärenreservates sowie die beteiligten

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RahmenkonzeptBiosphärenreservat Schaalsee

Kurzfassung - Leitbild und Ziele -

Bio

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Hinweis: Diese Broschüre darf weder von Parteien noch vonderen Kandidaten oder Helfern während des Wahlkampfeszum Zwecke der Wahlwerbung verwendet werden. Dies gilt füralle Wahlen. Missbräuchlich ist insbesondere die Verteilung aufWahlveranstaltungen, an Informationsständen der Parteiensowie das Einlegen, Aufdrucken oder Aufkleben parteipoliti-scher Informationen oder Werbemittel. Untersagt ist auch dieWeitergabe an Dritte zur Verwendung bei der Wahlwerbung.Auch ohne zeitlichen Bezug zu einer bevorstehenden Wahldarf die vorliegende Druckschrift nicht so verwendet werde,dass sie als Parteinahme des Herausgebers zugunsteneinzelner politischer Parteien verstanden werden kann. DieseBeschränkungen gelten unabhängig vom Vertriebsweg, alsounabhängig davon, auf welche Weise und in welcher Anzahldiese Information dem Empfänger zugegangen ist. DenParteien ist es jedoch gestattet, die Druckschrift zurUnterrichtung ihrer eigenen Mitglieder zu verwenden.

gefördert durch:

Umweltministerium Mecklenburg-Vorpommern

die Europäische Union

Trägergemeinschaft Regionale AgendaBiosphärenreservat Schaalsee

Sumpfdotterblume

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Gliederung

Rahmenkonzept Biosphärenreservat Schaalsee S. 3Regionales Leitbild für das Biosphärenreservat Schaalsee S. 6Leitbilder und Ziele des Rahmenkonzeptes fürdie einzelnen Nutzungsbereiche S. 10

Nachhaltige Siedlungsentwicklung S. 10Tourismus und Erholung S. 12Landwirtschaft S. 13Jagd S. 15Forstwirtschaft S. 16Fischerei S. 19Naturschutz und Landschaftspflege S. 20Ökosystemschutz Landschaftshaushalt S. 24Gewerbliche Wirtschaft, Handel, Dienstleistungen S. 26Wasserwirtschaft S. 26Forschung S. 27Ökologische Umweltbeobachtung S. 27Öffentlichkeitsarbeit S. 28Umweltbildung S. 29Umsetzung S. 30

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Das Biosphärenreservat Schaalseegehört seit Januar 2000 zu den durch dieWeltorganisation für Bildung, Wissen-schaft und Kultur (UNESCO) internatio-nal anerkannten Biosphärenreservaten.Damit ist es Teil des „Mensch- undBiosphäre“-Programms (MaB-Pro-gramm), das die UNESCO im Oktober1970 ins Leben rief. Diese Anerkennungist Auszeichnung und Verpflichtungzugleich.

Die rahmengebenden Leitbilder fürBiosphärenreservate sind in der im März1994 von der UNESCO im spanischenSevilla ausgearbeiteten „Sevilla-Strate-gie“ (UNESCO (HRSG.) 1996) formu-liert, die konkrete Schritte für die weitereEntwicklung der Biosphärenreservate im21. Jahrhundert empfiehlt. Danach wirdgerade den Biosphärenreservaten einebedeutende Rolle als Modellregion undDrehscheibe für Aktivitäten im Zusam-menhang mit nachhaltiger, regionalerEntwicklung und Landnutzungsplanungzugewiesen, die einen wesentlichenBeitrag zur Umsetzung der 1992 auf demUmweltgipfel in Rio bzw. der Folge-konferenz in Johannisburg (2002)verabschiedeten Ziele der Agenda 21leisten. Hier sollen beispielhafte Strategi-en entwickelt werden, wie der Menschdie Biosphäre nutzen kann, ohne sie -als seine Lebensgrundlage - zu zerstö-ren.

Gemäß den Kriterien für die Anerken-nung und Überprüfung vonBiosphärenreservaten der UNESCO in

Deutschland hat das BiosphärenreservatSchaalsee innerhalb von 3 Jahren nachder Anerkennung durch die UNESCOein abgestimmtes Rahmenkonzept zuerstellen.

Vor dem Hintergrund, den internationa-len und nationalen Zielvorgaben sowie

Rahmenkonzept Biosphärenreservat Schaalsee

den regionalen Erfordernissen Rech-nung zu tragen, erfolgte im November2000 der Beschluss des Kuratoriumsdes Biosphärenreservates Schaalsee,ein nachhaltiges und umsetzungs-orientiertes Rahmenkonzept als Regio-nale Agenda 21 im Zeitraum 2001-2003zu erarbeiten. Das Konzept soll Möglich-keiten und Chancen für eine. zukunfts-fähige, ökonomische, ökologische undsoziale auf die Bedürfnisse der mecklen-burgischen Schaalseeregion abge-stimmte Regionalentwicklung aufzeigen.

Umweltminister Prof. Dr. Methling (r)überbringt die UNESCO Urkunde ausBrüssel

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Karte BR

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Im Gegensatz zu bisherigen klassischenFachplanungen in Großschutzgebieten,wurden mit diesem, alle räumlicheNutzungen integrierenden, regionalenEntwicklungskonzept neue Wegebeschritten. Die Aufstellung erfolgtekooperativ in gemeinsamer Projekt-Trägerschaft der Großschutzgebiets-verwaltung sowie der Landkreise, Ämterund Gemeinden im Gebiet.

Um die Einbindung gesellschaftlichrelevanter Gruppen amPlanungsprozess zu gewährleisten, fanddie Entwicklung und Abstimmung vonLeitbildern und initiierten Projekten unteraktiver Mitwirkung, Mitgestaltung und im

abschließenden Konsens mit deninteressierten Bürgern undBewirtschaftern der Region sowieAkteuren aus Politik, Verwaltung undWirtschaft statt.

Nach der Beteiligung der Träger öffentli-cher Belange liegt nun ein regionalabgestimmtes Konzept vor, das es zügigumzusetzen gilt.

Die vorliegende Veröffentlichung fasstdie wesentlichen im Rahmenkonzeptformulierten Leitbilder und Ziele für dieweitere Entwicklung der Region zusam-men.

Das ausführliche Gesamtwerk „Rahmen-konzept/Regionale Agenda 21“ hateinen modularen Aufbau und setzt sichaus den drei Einzelbänden „Leitbild undZiele“, „Bestandsanalyse“ und „Hand-lungskonzept/Projektübersicht“ sowieKarten zusammen.

Das Rahmenkonzept hat gutachterlichenCharakter und entfaltet keine eigenerechtliche Wirkung, ist jedoch für dieVerwaltung des Biosphärenreservatessowie die beteiligten Ämter verbindlicherHandlungsauftrag.

Die Leitbilder für das Rahmenkonzeptwurden in den verschiedenen Arbeitsgrup-pen entwickelt. Jeder interessierte Bürgerkonnte sich an diesen öffentlichenArbeitsgruppen beteiligen.

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Im Mittelpunkt aller Bemühungen stehendie natürlichen Lebensgrundlagen desMenschen und seine Lebensqualität.Basis für eine harmonische und nachhal-tige Entwicklung der landwirtschaftlichgeprägten, strukturschwachen unddünnbesiedelten MecklenburgerSchaalseeregion ist die Bewahrung bzw.nachhaltige Nutzung der natürlichenQualitäten und Ressourcen der Region.Nachteile aus dem Dasein als ehemali-ge Grenzregion, wie Abgeschiedenheitund Unzugänglichkeit, lassen sich heutedurch Vorteile, wie hoher Natürlichkeits-grad und attraktives Erholungsziel für dieMetropolregionen, ersetzen. GuteAusgangsbedingungen zur Entwicklungnachhaltiger Siedlungsstrukturen, hoheBonität der Böden als Grundlage für einezukunftsfähige Landnutzung sowie einabwechslungsreiches Landschaftsbild

als Voraussetzung für eine touristischeEntwicklung sind einzigartige Standort-faktoren für das BiosphärenreservatSchaalsee.Das Biosphärenreservat soll folgende,sich ergänzende Funktionen erfüllen:

Schutzfunktion

Das Biosphärenreservat ist auf Grundseiner geomorphologischen Vielfaltsowie seiner Jahrzehnte währendenNutzungsruhe, bedingt durch die ehema-lige Grenzlage, mit einer außerordentli-chen Struktur- und Artenvielfalt ausge-stattet. Darüber hinaus ist es wegenseiner Bedeutung für den internationalenVogelzug sowie den Schutz europäischbedeutsamer Lebensräume in großenTeilen als Natura 2000 Gebiet derEuropäischen Union notifiziert.Wertvolle Lebensräume desBiosphärenreservates sind die nährstoff-armen Seen, Nieder- und Hochmoore,naturnahen Buchen- und Feuchtwälder,agrarisch genutzten Heckenlandschaftenund Extensivgrünlandflächen. Darüberhinaus sind die vorhandenen Klein-gewässerstrukturen mit ihren Amphibien-populationen sowie großräumige,störungsarme, unzerschnittene Lebens-räume charakteristisch für dasBiosphärenreservat.Für die Akteure desBiosphärenreservates Schaalsee ergibtsich somit zum Erhalt der biologischenVielfalt die Verantwortung:

Regionales Leitbild für das Biosphärenreservat Schaalsee

Besucheransturm nach derGrenzöffnung

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* hochsensible Ökosysteme mit ihrengefährdeten Arten zu schützen und zupflegen;

* den Naturhaushalt, insbesondere denWasserhaushalt gestörter Ökosysteme,insbesondere der Moore, Still- undFließgewässer zu verbessern bzw.wieder herzustellen;

* in Teilen, insbesondere der naturnahenWälder, Moore und Gewässer dieungestörte Entwicklung der Natur in ihrerEigendynamik zuzulassen;

* Den großen Reichtum an wertvollenLebensräumen und Artenvielfalt alswichtigsten Kapitalfaktor für Lebensqua-lität und wesentliche Lebensgrundlageder Bewohner und Bewirtschafter derSchaalseelandschaft zu etablieren.

Bartmeise

Schaalseelandschaft

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Ziel des Biosphärenreservates ist es:

* die regionale Identität weiter zu stärken unddas Biosphärenreservat als Marke imWettbewerb der Regionen zu einer zukunfts-fähigen Modellregion für nachhaltigeRegionalentwicklung zu profilieren;

* die derzeitigen Aktivitäten zur Formung undStärkung der Region fortzusetzen und denZusammenhang zum NaturparkLauenburgische Seen herzustellen;

* Wirtschafts- und Produktionskreisläufe zustärken, die geeignet sind eine zukunfts-fähige, dem ländlichen Raum entsprechen-de, Energie- und Ressourcenschonenderegionale Wirtschaft zu entwickeln;

* das Innen- und Außenmarketing auf Basisder Regionalmarke „BiosphärenreservatSchaalsee - für Leib und Seele“ und regio-nalen Slogans unter Nutzung der Allein-stellungskriterien der Schaalseelandschaftzur Förderung des Bekanntheitsgradesweiter zu professionalisieren;* moderne Konzepte für die agrarisch,forstwirtschaftlich und fischereilich genutzteKulturlandschaft zu entwickeln und umzuset-zen, die dazu geeignet sind, umweltgerechtProdukte entsprechend des Prinzips derNachhaltigkeit zu erzeugen;

* einen nachhaltigen Tourismus unter demSlogan „Ruheplatz für Reisevögel“ unterBeachtung des hohen Schutzanspruchesder Schaalseeregion zu befördern;

* die durch die ehemalige Grenzlageteilweise vernachlässigten Dörfer undSiedlungsbereiche des Biosphärenreser-vates auf Grundlage kulturhistorischenWurzeln zu gastfreundlichen attraktivenLebensbereichen zu gestalten;

Entwicklungsfunktion

Das Biosphärenreservat Schaalseebildet im Zusammenhang mit einem Teildes Naturparks Lauenburgische Seeneine naturräumliche Einheit, besaß inseiner Geschichte aber keine eigeneregionale Identität. Die Entwicklung derletzten Jahre hat gezeigt, dass sich unterdem Dach des Biosphärenreservateseine neue regionale Identität überVerwaltungsgrenzen hinweg etablierthat, die im Konsens mit der EU-Politikdes „Europa der Regionen“ steht.

Der Biosphäre-Schaalsee-Markt

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* Sozialkompetenz, kulturelle Entwicklungund allseitige Bildung als Grundlage fürVerständnis zu einem regionalen Maßstabzuentwickeln.

Logistische Funktion

Die logistische Funktion wird ausgefülltdurch das Handlungsfeld derBiosphärenreservatsverwaltung, derenPartner und aller Akteure. Sie schafft dieGrundlage für die beiden erst genanntenFunktionen durch Forschung, Umwelt-bildung und Projektentwicklung.Hierfür wichtige Bausteine sind:

* durch kontinuierliche ökosystemareUmweltbeobachtung und Forschung denBestand und der Entwicklung der Tier-und Pflanzenwelt sowie deren Lebens-gemeinschaften und Lebensräume zuuntersuchen und daraus Schutz-,Zonierungs- sowie Bewirtschaftungs-

konzepte abzuleiten bzw. fortzu-schreiben;

* die Etablierung bzw. Weiterentwicklungvon Umweltbildungskonzepten, attrakti-ven Informationszentren als Lernortesowie Angebote zur praktischenNaturerfahrung als Instrumente zumVerständnis für den Schutz der heimi-schen Natur und regionaler Kreisläufe;

* Kommunikation, Kooperation undNetzwerkdenken zu einer Grundvoraus-setzung für partnerschaftliches Handelnweiter voran zu treiben;

Neben den in der Schutz- undEntwicklungsfunktion bereits beispielhaftdargestellten aktuellen Handlungsan-sätzen ergibt sich die ständige Aufgabekreative Ideen und Projekte zu entwik-keln und zu befördern, die geeignet sind,das Biosphärenreservat Schaalseeentsprechend des Programms „DerMensch und die Biosphäre“ zu einerModellregion zu entwickeln, die auf ihrUmfeld ausstrahlt.

Beispiel für innovative Technik:Solarpyramide hinter demPAHLHUUS

Das PAHLHUUS - Informationszentrumdes Biosphärenreservat Schaalsee

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Nachhaltige Siedlungsentwicklung

Die Region BiosphärenreservatSchaalsee verfolgt eine nachhaltige, d.h.ökologisch und ökonomisch tragfähigeund sozial gerechte Siedlungs-entwicklung. Zur Erreichung dieserNachhaltigkeit bekennt sich die Regionzu folgenden Zielen:

Die besondere und wertvolle Natur-ausstattung des BiosphärenreservatesSchaalsee zeichnet die Region aus. Dieweitere Gestaltung der Region mussunter Berücksichtigung von Erhalt undWeiterentwicklung dieser natürlichenGrundlagen erfolgen, denn nur eineökologisch intakte Natur- und Kulturland-schaft gewährleistet die Attraktivität desländlichen Raumes als Lebens-,Erholungs- und Wirtschaftsraum und istGrundstock für eine nachhaltigeSiedlungs- und Regionalentwicklung.Im Mittelpunkt der Förderung der ländli-chen Region und ihrer Dörfer soll dieErhaltung und Verbesserung als Wohn-und Wirtschaftsraum mit eigenständigerStandortqualität für die hier lebendenMenschen stehen. Zur Sicherung bzw.Schaffung von Arbeitsplätzen in denDörfern gilt es, die wirtschaftlichenInitiativen von Gewerbe, Handwerk undLandnutzung vor Ort zu fördern undweiter zu entwickeln.

Die Unverwechselbarkeit/regionaleIdentität der Ortschaften muss durch ein

gezieltes Vorgehen in der Siedlungs-entwicklung und der Gewerbean-siedlung geschützt und weiter gefördertwerden. Besonderer Wert wird auf dieErhaltung und Wiederherstellung histori-scher, ortsbildprägender Gebäude undregionaltypischer Dorfelemente wie z. B.Dorfanger, Feldsteinmauern, Dorfteiche,alter Baumbestand etc. gelegt. Neue

Leitbilder und Ziele des Rahmenkonzeptes für die einzelnenNutzungsbereiche

Regionaltypische Dorfelemente

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Gebäude sollen in das örtliche undregionale Umfeld eingebunden werden.Dies bedeutet keinen Verzicht aufmoderne Architektur, aber die Verpflich-tung, in den Dimensionen, Formen,Farben und Materialien der traditionellenArchitektur zu arbeiten, um die Eigenarteines jeden Dorfes herauszustellen unddiese zu erhalten.

Bei der Weiterentwicklung der Orte wirdein bewusster und sparsamer Flächen-verbrauch angestrebt. Vor der Auswei-sung neuer Baugebiete wird einevorrangige Verwendung ungenutzter

Flächen/Flächenrecycling durch eineangepasste Lückenbebauung im Innen-bereich angestrebt. Eine Ausweitung derSiedlung in den Außenbereich sollvermieden werden.

Eine Einsparung des Energie- undWasserverbrauchs als wichtigen Beitragzum Umwelt- und Klimaschutz ist einZiel der Region. Das ökologischeBauen, inklusive der Ver- undEntsorgungsanlagen, soll dabei beson-ders gefördert werden.

Die Alleen im Biosphärenreservat sind ein Stück regionale Identität

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Tourismus und Erholung

Die Region des BR Schaalsee bekenntsich zu einem Tourismus, der als einetragende wirtschaftliche Säule undErwerbsmöglichkeit in der Regionentwickelt wird.Eine nachhaltige Tourismusentwicklungder Schaalseeregion, die über dieGrenzen des Biosphärenreservateshinausgeht, soll unter dem Leitbild„Erlebbarkeit einer vielfältigen, ursprüng-lichen Seen- und naturnahen Kulturland-schaft mit naturschonenden Angeboten“erfolgen.

Des weiteren bekennt sich die Region:

* zu einer touristischen Erschließungund Erlebbarkeit in Anlehnung an dasZonierungskonzept des BR Schaalsee.

* zu dem Schutz und Erhalt der einzigar-tigen Naturräume durch gezieltesVorgehen bei der Siedlungsentwicklungund Gewerbeansiedlung sowieBesucherlenkung; Schaffung speziellerAngebote zur störungsarmen Natur-erfahrung sowie Förderung der extensi-ven und ökologischen Landwirtschaftund Direktvermarktung.

* dazu, Ortskerne mit ihren Kirchen,Klöstern und denkmalgeschütztenGebäuden zu erhalten und planmäßig zuentwickeln, Zeitzeugen wie Güter,Schlösser, Gasthöfe touristisch anzubie-ten und die regionale Historie in allenFacetten zu nutzen, museal aufzuarbei-ten und zu präsentieren;

Unter dem Slogan „Ruheplatz fürReisevögel“ wird auf Messen für Natur-erleben am Schaalsee geworben.

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Landwirtschaft

Die landwirtschaftlichen Flächen prägenwesentlich den Charakter der Landschaftund sind von erheblicher wirtschaftlicherBedeutung für die Schaalseeregion.Rund die Hälfte der Fläche imBiosphärenreservat werden als Acker-land (ca. 15.000 ha) genutzt. Der Fortbe-stand einer wettbewerbsfähigen Land-wirtschaft und die Sicherung derProduktionsgrundlagen sind wichtigeBestandteile der nachhaltigen Entwick-lung der Region.

Der Grundsatz einer nachhaltigenLandwirtschaft wird von den landwirt-schaftlichen Betrieben unterstützt undumfasst nachfolgende Aspekte:

* Bereitstellung von Nahrungsmitteln inausreichender Menge und Qualität zuangemessenen Preisen - jetzt und für diefolgenden Generationen (sozialerAspekt)

* Angemessenes Einkommen für die inder Landwirtschaft Tätigen (ökonomi-scher Aspekt)

* Schonung der Ressourcen Boden,Wasser, Luft und der Biosphäre

* eine Abstimmung zu vorrangigenMaßnahmen der Infrastrukturentwicklungin der Gesamtregion Schaalsee zuerzielen, dabei insbesondere solchevernetzende Infrastruktur zu planen undumzusetzen, die zu einer natur-schonenden Erlebbarkeit der vielfältigenLandschaft führt;

* die Qualität von regionaltypischenAngeboten, den Service der Gastrono-mie, der Beherbergung und weitererLeistungsträger zu verbessern und denregionalen Charakter und die Originalitätzu stärken;

* Akteure wie z. B. Landwirte, Fischerund Handwerker, deren Produkteeinzigartige Tourismusofferten sind, in

ihrer Entwicklung zuunterstützen und in dasMarketing einzubeziehen;

* die regionalen undüberregionalen Koopera-tionen bei der Angebots-entwicklung und -vermarktung zu erweiternund das gemeinschaftlicheTourismusbewusstsein inder „Schaalseeregion“ zuerhöhen;

* Angebote zur Förderungdes Gesundheitstourismuszu unterstützen;

* zu einer Qualifizierungdes Rad-, Wander- undReittourismus

* Professionalisierung desTourismus in der mecklen-

burgischen Schaalseeregion undEntwicklung des Innen- und Außen-marketings der Region durch Einsatzeiner zentralen, leitbildorientiert arbei-tenden Tourismus-organisation.

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* Reduzierung des Verbrauchs dernatürlichen Ressourcen und der Bela-stung des Ökosystems auf ein unver-meidbares Maß, insbesondere imBereich sensibler Biotope (z. B. Moore,Sölle, Hecken, Bäume, Wasserflächen)

* Erhalt und Verbesserung der Boden-fruchtbarkeit sowie Vermeidung umwelt-belastender Stoffverluste beiProduktionsprozessen

* Die Anwendung bodenschonenderBearbeitungsverfahren, der Schutzgegen Wasser- und Winderosion, dieMinimierung von Schadstoffen in Bodenund Wasser und die Durchführung derDüngung in Abhängigkeit von Pflanzen-bedarf, Nährstoffgehalt und Nährstoff-nachlieferung des Bodens sowie derSchutz von angrenzenden Biotopenuntersetzen diese Zielstellung.

* Pflege und Entwicklung der Kulturland-schaft und Stärkung des ländlichenRaumes durch Erhaltung sichererArbeitsplätze (sozialer, ökonomischerund ökologischer Aspekt)

Weiterhin ist es erforderlich eine aussa-gekräftige Nachweisführung vorzuneh-men. Sie dient sowohl als Beleg für dieAnwendung umweltschonenden Maß-nahmen als auch als Nachweis über dieHerstellungsweise und die Qualität derProdukte gegenüber dem Verbraucher.Die Durchsetzung der Maßnahmen alsauch deren Dokumentation sind Be-standteil und Voraussetzung der Verwirk-

lichung einer „gläsernenProduktion“ oder einesQualitätssicherungssystems.

Die Landwirtschaft imBiosphärenreservat findetsowohl in konventioneller alsauch in ökologischerWirtschaftsweise statt. DieWahl der Wirtschaftsweise istfreiwillig. Es ist dabei anzu-streben, den Anteil ökologi-scher Landwirtschaft auszu-bauen und die konventionelleLandwirtschaft in Richtung

Das Biosphärenreservat ist ein bedeu-tender Kranichrastplatz. Auf abgeern-teten Feldern finden die Vögel Nah-rung.

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Jagd

Unter Berücksichtigung der Schutzzieleist die Jagd im Biosphärenreservatgrundsätzlich erforderlich, um einenartenreichen und gesunden Wildbestandin einem ausgewogenen Verhältnis zuseinen natürlichen Lebensgrundlagen zuerhalten und bedrohte Arten zu schüt-zen.

Jagdliche Interessen sind mit besonde-ren Zielen des Naturschutzes und derLandschaftspflege in Einklang zubringen (z. B. Horstschutzzonen, Wild-schutzgebiete).

Die Abschussplanung soll nach objekti-ven Verfahren und Kriterien (z. B. Weiser-gatter, Verbissgutachten, usw.) weiterent-wickelt werden.Eine großräumige jagdliche Planung(Hegegemeinschaften) ist zu bevorzu-gen. Neben der Herstellung an Land-und Forstwirtschaft angepasster Wild-dichten ist ein gesunder Wildbestandund ein natürlicher Altersklassenaufbaudas Ziel der Jagdplanung.

Zum Schutz von Bodenbrütern undNiederwildarten sollen jagdbare Beute-

greifer in angemessener Intensität bejagtwerden. Unter Berücksichtigung land-wirtschaftlicher und naturschutz-fachlicher Interessen besteht das Ziel,Lebensraumstrukturen zur Förderungund zum Schutz von Bodenbrütern undNiederwildarten zu schaffen und zupflegen.

Schäden im Wald und auf landwirtschaft-lichen Flächen, die durch das Wildverursacht werden, müssen auf einertragbares Maß begrenzt werden. FürSchäden durch Federwild außerhalb derRuhezonen sollen vertragliche Lösun-gen zum Ausgleich des Ertragsausfallsweiterentwickelt bzw. geschaffen wer-den.

der Integrierten Produktion zu entwik-keln.Ökologisch erzeugte Produkte eignensich besonders gut für eine Direkt-vermarktung als ein wichtiges Elementeines Vermarktungssystems. DieRegionalmarke „BiosphärenreservatSchaalsee - Für Leib und Seele“ ist inein solches Marketingkonzept einzube-ziehen.

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Forstwirtschaft

Die Wälder im BiosphärenreservatSchaalsee zeichnen sich in besonderemMaße durch ihre weitgehende Naturnä-he und Vielgestaltigkeit aus. MesophileBuchenwälder in enger Verzahnung mitFeucht- und Nasswäldern sowie mitEichen- und Birkenwäldern bildenüberwiegend das natürliche Vegetations-potenzial im Biosphärenreservat.Aufgrund der grenznahen Lage habensich neben den bewirtschafteten Wäl-dern an einigen Stellen weitgehendunbeeinflusste Wälder entwickelnkönnen. Eine weiteres Charakteristikumder Schaalseewälder ist die Kombinationvon Wäldern und Seen. Die auf Uferbö-schungen stockenden Hang-buchenwälder führen dies eindrücklichvor Augen.Dieses Kapital verpflichtet sowohlWaldeigentümer als auch Nutzer desWaldes, die Funktionen des Waldes(Nutz- Schutz- Erholungs- und Sozial-funktion) für Gegenwart und Zukunftdauerhaft zu gewährleisten.

Die Bewirtschaftung der Wälder sollnach folgenden Grundsätzen erfolgen:

* Ein Ziel für die Forstwirtschaft imBiosphärenreservat Schaalsee ist die -Entwicklung einer wirtschaftlich tragfähi-genWaldwirtschaft.

* Der Aufbau regionaler Wert-schöpfungsketten, die Erzeugungmöglichst hoher Holzqualitäten und dieMinimierung von Fäll- und Rücke-schäden sowie Bodenschäden unterstüt-zen die Wirtschaftlichkeit der Forst-betriebe.

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Alte Buchenbestände bei Neuenkirchen

* Die Nutzung der Wälder erfolgt unterEinhaltung des Nachhaltshiebssatzes.

* Der Waldbau im BiosphärenreservatSchaalsee orientiert sich an der Entwick-lung von natürlichen Waldgesellschaften.Dies gilt bezüglich der Baumartenwahlund der vertikalen und horizontalenBestandesstruktur.

* Kahlschläge kommen nur in Ausnah-mefällen zur Anwendung. In der Regelerfolgt die Nutzung einzelstamm- bisgruppenweise.

* Die Ausnutzung natürlicher Prozesse(Naturverjüngung, Sukzession) hatVorrang vor künstlichen Maßnahmen,wobei in Einzelfällen (z. B. Splitter-flächen in der Feldflur) Schutzmaßnah-men erforderlich sein können. DieAbschussplanung ist entsprechendanzupassen.

* Der Anbau nicht-heimischer Arten isteinzelbaum- bis gruppenweise ohneGefährdung der langfristigen Entwick-lung der Bestände zu natürlichenWaldgesellschaften auf geeignetenStandorten möglich. Der Baumartenan-teil nicht-heimischer Arten in einemBestand soll einen Anteil von 20 % nichtüberschreiten.

* Zum Schutz gefährdeter Tier- undPflanzenarten sind geeignete Maßnah-men zu ergreifen.

* Eine Biotopvernetzung durch Heckenund Feldgehölze ist unter Berücksichti-gung ökonomischer Aspekte und deseventuell gegebenen, örtlichen Schutz-zieles in sinnvollem Ausmaß anzustre-ben.

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* Bäume mit Hohlräumen (Specht-bäume), Horstbäume und gesplitterte,abgebrochene oder aufgrund vonZersetzung umgestürzte Bäume sind zubelassen.

* Die Befahrung mit Maschinen wird aufWaldwege und gekennzeichnete Rücke-gassen beschränkt. Eine flächigeBefahrung wird durch die Anlage einesdauerhaften Walderschließungssystemsvermieden.

* Alle Bewirtschaftungsmaßnahmenerfolgen bodenschonend. Eine Boden-auflockerung erfolgt nur in Einzelfällenund möglichst kleinflächig.

* Eine Verminderung von Flächen-entwässerungen ist anzustreben. Per-spektivisch sollte die Bestockung an dennatürlichen Bodenwasserhaushaltangepasst werden.

* Chemische Biozide kommen nur inAusnahmefällen zur Anwendung. Biologi-sche Mittel haben Vorrang vor chemi-schen Mitteln.

* Entsprechend dem RegionalenRaumordnungsprogramm ist eine Erhö-hung des Waldanteils in der Regionerwünscht.

* Die Pflege von Waldrändern innerhalbder bestehenden Waldgrenzen alsbedeutende Biotope wird in den forst-betrieblichen Ablauf integriert. Der Aufbaustabiler Waldränder ist bereits bei Neuan-lage von Waldflächen zu berücksichtigen.

* Bei der Vergabe von forst-wirtschaftlichen Dienstleistungen werdenlokale Arbeitskräfte und Unternehmervorrangig berücksichtigt. Bei besonderenökologischen Leistungen, die vomWaldbesitzer erbracht werden, ist einefinanzielle Unterstützung des Wald-

besitzers anzustre-ben (z. B. Vertrags-naturschutz).

* Eine Zertifizierungder Wälder wird alsnotwendig erachtet;die Entscheidung füreine Zertifizierungund für ein bestimm-tesZertifizierungssystemist freiwillig.

Totholz als Lebensraum

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Die Fischerei in den Gewässern desBiosphärenreservates Schaalsee hatweitreichende historische Wurzeln undsoll auch in Zukunft prägender Bestand-teil menschlicher Aktivitäten im Gebietsein. Sie wird sowohl von Berufsfischernals Unterhaltsfischerei wie auch vonAnglern als Freizeitfischerei ausgeübt.Ziel der Region ist es, unter neuenökonomischen Bedingungen und denVorgaben des BiosphärenreservatesSchaalsee, eine nachhaltige Fischereiweiterzuentwickeln. Das bedeutet für allean der Fischerei Beteiligten, durch ihrpraktisches Handeln sicherzustellen,dass sich der Fischbestand mit hoherWahrscheinlichkeit über einen langenZeitraum in den Gewässern des Gebietesselbst ausreichend erneuern kann.Vorausgesetzt werden dabei relativstabile ökonomische und soziale Rah-menbedingungen. Des weiteren wird derAnspruch gestellt, dass die Fischbestän-de tragenden Gewässerökosystemeinsgesamt und ihre Teilkompartimentedurch die Fischerei nicht negativ

beeinflusst werden.Grundlage einer einheitlichen und ab-gestimmten Bewirtschaftung der Gewäs-ser der Schaalseeregion ist die beständi-ge Zusammenarbeit aller Fischereiaus-übenden des Gebietes. Diese wollen sichan der regelmäßigen Bewertung derBewirtschaftungssituation und Entwick-lung von Hegerichtlinien beteiligen.

Die Bewirtschaftung ist aus Natur- undArtenschutzgründen vorrangig auf dieNutzung der bodenständigen (autochtho-nen) Fischgemeinschaft ausgerichtet.Das schließt den Besatz fremder Fisch-arten im eigentlichen Schaalsee aus. Invom Schaalsee abgeschlossenen Seendes Gebietes soll die Frage des Besatzesweniger restriktiv aber den Zielen desLeitbildes entsprechend behandeltwerden.

Die große Schaalseemaräne ist einezoologische und fischereiliche Kostbar-keit der Region, der deshalb besondereAufmerksamkeit und Fürsorge geschenktwird. Voraussetzung ist die Sicherungihres besonderen Genbestandes. Förder-und Besatzmaßnahmen sollen zukünftigausschließlich mit Material aus demSchaalsee vorgenommen werden.

Da die Größe der Fischbestände desGebietes bei der gegenwärtigen extensi-ven Nutzung nicht ausreicht, um allebestehenden Fischereiunternehmenökonomisch abzusichern, ist die Vermark-tung von zugekaufter und veredelterRohware ebenso notwendig wie dieSuche nach zusätzlichen Einkünften.Auch die Suche nach Vermarktungs-möglichkeiten für bisher ungenügendoder gar nicht genutzter Fischarten solltenicht aus dem Auge gelassen werden.

Fischerei

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Naturschutzund Landschaftspflege

Die wertvolle naturräumliche Ausstat-tung des BiosphärenreservatesSchaalsee findet neben der UNESCO-Anerkennung als Biosphärenreservatihren Ausdruck in der Ausweisung alsEuropäisches Vogelschutzgebiet, dasinsgesamt 17.033 ha umfasst.

Der Schutzzweck für das SPABiosphärenreservat Schaalsee bestehtin der Erhaltung und Optimierung vonLebensraumbedingungen (Brutplätze,Nahrungsflächen, Balzplätze, Schlaf-plätze) gefährdeter Brutvogelarten. Desweiteren sind die Bedingungen fürwandernde bzw. umherstreifendeVogelarten zu erhalten und zu optimie-ren.

Neben dem EU-Vogelschutzgebietwurden innerhalb des Biosphärenreser-vates 5 FFH-Vorschlagsgebiete alsBestandteil des Netzes Natura 2000 andie EU-Kommision gemeldet und 8weitere als potentielle Gebiete vorge-schlagen. Für die Sicherung und denErhalt dieser international bedeutendenNatura 2000 Gebiete trägt das Bios-phärenreservat Schaalsee eine hoheVerantwortung.Zur Abstimmung und Umsetzung derunterschiedlichen Schutz- undEntwicklungsziele imBiosphärenreservat ist zur räumlichenDifferenzierung eine Zonierung unterBerücksichtigung der naturräumlichenGegebenheiten erforderlich.Entsprechend den Vorgaben desUNESCO-Programms „Mensch und dieBiosphäre“ sowie den Kriterien zur

Anerkennung und Überprüfung vonBiosphärenreservaten muß eine in denSchutzzielen abgestufte Zonierung zurUmsetzung der Konvention zum Erhaltder biologischen Vielfalt umgesetzt bzw.fortgeschrieben werden.

Im Rahmenkonzept wurde das bisherigeZonierungskonzept nun fortgeschriebenund mit anderen naturschutzfachlichenPlanungen abgeglichen. Die natur-schutzfachlichen Begründungen undInhalte für die Detailflächen ergeben sichaus den Schutzgebietsverordnungen,dem Pflege- und Entwicklungsplan(PEPL) des Bundesförderprojektes„Gebiet von gesamtstaatlich repräsentati-ver Bedeutung“, der nach Genehmigung

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durch das Land Mecklenburg-Vor-pommern Handlungsgrundlage für dieGroßschutzgebietsverwaltung ist, denFFH-Meldungen sowie aus dem gutacht-lichen Landschaftsrahmenplan.

Als Kernzonen sind überwiegendLandschaftsausschnitte ausgewiesen,die dem unbeeinflussten Naturzustandsehr nahe kommen. Nur hier soll aufjedliche menschliche Nutzung verzichtetwerden, damit weitgehend natürlicheÖkosysteme erhalten bleiben oder sichentwickeln können. Die Kernzonennehmen 5,6 % der Gesamtfläche desBiosphärenreservates ein und umfassenüberwiegend naturnahe Laubwälder,Moore, und Verlandungszonen der Seen.

Die Flächen liegen größtenteils inner-halb von Naturschutzgebieten bzw.Naturwaldreservaten.

Die Pflegezone umfasst 25,5 % derGesamtfläche und zusammen mit derKernzone, die ökologisch wertvollstenLandschaftsbestandteile. Dazu zählendie Naturschutzgebiete, FFH-Gebietesowie besonders geschützte und reprä-sentative Ausschnitte der Kulturland-schaft soweit sie nicht schon in derKernzone liegen. Es handelt sich über-wiegend um Seen, Feuchtwiesen,Laubwälder und Moore. Vorrangig sollenhier Pflegemaßnahmen zum Biotop- undArtenschutz durchgeführt sowie eineextensive, ökologisch angepassteLandwirtschaft betrieben werden.

Der weitaus größte Anteil der Gesamt-fläche (68,9 %) entfällt auf dieEntwicklungszone, die den für diewirtschaftliche Entwicklung wichtigstenBereich darstellt. In ihr liegen die für dieLand- und Forstwirtschaft produktivstenStandorte sowie die Siedlungs- undGewerbegebiete. Im Vordergrund stehenhier die Entwicklung einer ausgewoge-nen, umweltverträgliche Landnutzungund Regionalentwicklung.

Die Insel Möwenburg im Schaalseewurde bereits 1934 als Naturschutzge-biet ausgewiesen und zählt damit zu denältesten Naturschutzgebieten in Meck-lenburg

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ÖkosystemschutzLandschaftshaushalt

Im Biosphärenreservat Schaalsee nimmtder Schutz der Moore und damit auchder natürlichen Ressourcen Boden,Grund- und Oberflächenwasser sowieLuft/Klima eine besondere Stellung ein.Das vordringliche Ziel ist der Erhaltungbzw. Renaturierung der Regenmoore,Kesselmoore sowie der die Fließ- undStandgewässer umgebenden Moor-ökosysteme.Darüberhinaus werden folgende Zielezum Schutz der Arten und Lebensräumeformuliert:

* Regeneration der durch Torfabbaubeeinträchtigten Regenmoore

* Erhalt und Regeneration der groß-flächigen Niedermoorbereiche in See-und Talniederungen, Sicherung ihrerFunktion im Biotopverbund Schutznaturnaher Fließgewässerabschnitte,insbesondere von Schilde, Schaale

(Oberlauf) und Hammerbach

* Entwicklung (Renaturierung) natur-ferner Fließgewässerabschnitte;(Kneeser Bek, Abschnitte der UtechterKerbtäler, Grabensystem derBoizeniederung westl. Zarrentin, Schil-de-Oberlauf, Bek bei Schlagbrügge)

* Schutz der naturnahen Stillgewässermit ihren Ufer- und Verlandungs-bereichen, der Seenrinnenkomplexeund der nährstoffarmen Seen

* Sicherung der Rastplatzfunktion derSeen für Zugvögel

* Wiederherstellung der Lebensraum-qualität stark nährstoffbelasteter Seendurch Verbesserung der Gewässergüte

* Schutz der naturnahen Waldkomplexe,insbesondere der Erlen- und Erlen-Eschenwälder in den Niederungensowie alter Mischwaldbestände derSchaalseelandschaft (Schattiner Zu-

Im „Katja Moor“

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schlag, Utechter Kerbtäler, TestorferWald, Dohlen)

* Sicherung von artenreichen Trocken-und Magerstandorten durch erhaltendeBewirtschaftung

* Erhalt von Kleinbiotopen mitVernetzungsfunktion (z. B. der west-mecklenburgischen Knicklandschaft wieder Techiner Heckenlandschaft)

Schutz von Boden, Grund- undOberflächenwasser, Luft und Klima:

* Regeneration der durch Entwässerungund Torfabbau beeinträchtigten Hoch-moore

* Wiederherstellung der ökologischenFunktionen der durch starke Entwässe-rung beeinträchtigten Moorbereiche,

* Erhöhung des Selbstreinigungs-vermögens von durch wasserbaulicheMaßnahmen beeinträchtigten Fließ-gewässerabschnitten (z. B. Kneeser Bek,Schilde-Oberlauf, Boize) durch Verbes-serung der Fließgewässerstruktur

* Erhalt der hohen Wasserqualität undder weitgehend natürlichen Uferstrukturdes Schaalsees

* Verbesserung der Wasserqualität derdurch anthropogene Belastungeneutrophierten Nebenseen derSchaalsees (Borgsee, Techiner See) undanderer stark eutrophierter Seen (u.a.Röggeliner See, Dutzower See)

* Schutz des Bodens vor Erosion durchErhalt der Hecken und weiterer Struktur-

„Wer Störche will, muss sich um Fröschekümmern“

elemente in der Agrarlandschaft

* Erhalt der weitgehend natürlichenUferstrukturen der Seen

* Verminderung der Bodenerosion auflandwirtschaftlich genutzten Flächendurch angepasste Nutzung und Struktur-anreicherung unter Berücksichtigung derRastplatzfunktion der Offenlandschaftenfür Zugvögel

* Renaturierung verbauter Graben-systeme (z. B. Raum Schlagsdorf) zurVerbesserung des Selbstreinigungs-vermögens und zur Erhöhung desWasserrückhaltes in der Landschaft

* Wiederherstellung der Funktionsfähig-keit des Wasserhaushaltes von Söllen,Kleingewässern und Feuchtbereichen inder Agrarlandschaft

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Gewerbliche Wirtschaft, Handel,Dienstleistungen, Energie

Die Wirtschaftskraft der Region ist so zustärken, dass ausreichend qualifizierteArbeits- sowie Aus- und Weitbildungs-plätze für die Bevölkerung erhalten undentwickelt werden und sich die Lei-stungskraft der Gemeinden verbessert.Der dauerhafte Verbrauch natürlicherRessourcen und der Primärenergie-verbrauch ist durch geschlosseneStoffkreisläufe, den Einsatzregenerativer Energiequellen (nach-wachsende Rohstoffe, Solarenergie) unddurch Maßnahmen zur Energie-einsparung zu minimieren. Hierbei isteine Balance zwischen den Anforderun-gen des Artenschutzes und der nachhal-tigen Energienutzung anzustreben.

Ziele:* Entwicklung des produzierendenGewerbes vor allem an traditionellenStandorten; Ansiedelung produkt-verarbeitender Betriebe vorzugsweise inErzeugerschwerpunkten und ZentralenOrten der Ländlichen Räume

* Bedarfsorientierte Entwicklung vonHandwerk und Dienstleistung unter demAspekt der Gewährleistung einer Grund-versorgung der Bevölkerung in denLändlichen Räumen

* Entwicklung und Förderung regionalerWirtschaftskreisläufe zur Maximierungder Wertschöpfung vor Ort

* Förderung der energetischen Nutzungbiogener Rohstoffe

Wasserwirtschaft

Die Verbesserung der Gewässer-güte des Schaalsees ist für dasBiosphärenreservat von zentralerBedeutung. Zielsetzung ist einenachhaltige Abwasserentsorgungin den Gemeinden, die zu keinerBeeinträchtigung des Schaalseesführt. Durch Neu- und Ausbau vonKläranlagen soll für alle Fließ-gewässer die Güteklasse IIerreicht und der Eintrag vonSchadstoffen in Seen reduziertwerden. Anzustreben ist ein

Verzicht auf ein weiteres anthropogenbedingtes Absenken des Wasserspiegelsdes Schaalsees. Die Grundwasser-vorkommen als natürliche Lebensgrund-lage zur bedarfsgerechten Versorgungder Bevölkerung und Wirtschaft sindsicherzustellen.

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Mit der Regionalmarke„Biosphärenreservat Schaalsee- FürLeib und Seele“ werden besondersumweltfreundliche Produkte, Betriebeund Dienstleistungen ausgezeichnet.

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Forschung

Im Biosphärenreservat ist eine ange-wandte, umsetzungsorientierte For-schung durchzuführen. Aufgabe derForschung ist es, Auswirkungen zuprüfen, neue Wege für ein partnerschaft-liches Zusammenleben von Mensch undNatur zu entwickeln, zu erproben undbeispielhaft umzusetzen. Die Wechsel-beziehungen zwischen Naturhaushalt,Landnutzung, Kultur und sozioökonomi-schen Rahmenbedingungen stehendabei im Mittelpunkt der Betrachtungen.

Die Forschung soll Strategien zurErhaltung bedrohter Tier- und Pflanzen-arten sowie Schutz, Pflege und Entwick-lung ihrer Lebensräume unter Berück-sichtigung sozio-ökonomischerAspekte umfassen.

Die Forschung imBR ist weiter inglobale Projektesowie in nationaleProjekte einzubin-den. Die For-schung soll inZusammenarbeitmit Universitäten,Hochschulen undForschungs-einrichtungen undanderen Fach-behörden erfolgen.

Ökologische Umweltbeobachtung

Die ökologische Umweltbeobachtungmit Langzeituntersuchungen ökologi-scher Prozesse und der Auswirkungenmenschlicher Nutzungen auf die Bio-sphäre sind wesentliche Bestandteileiner vorsorgenden Umweltpolitik unddient als Frühwarnsystem und zurErfolgskontrolle des umweltpolitischenHandelns.

Die ökologische Umweltbeobachtung imBiosphärenreservat erfolgt in Abstimmungmit dem Gesamtansatz der Umwelt-beobachtung in den Biosphärenreser-vaten in Deutschland, den Programmenund Konzepten der EU, des Bundes undder Länder sowie den Routinemesspro-

grammen desBundes und derLänder.

DieMonitoringvorhabenim BR Schaalseewerden in dasintegrierteUmweltmonitoringdes Landes Meck-lenburg-Vor-pommern eingebun-den.Zur fach- undprojektüber-greifenden Anwend-barkeit der gewon-nenen Informationenwird eine einheitli-

che Datenbasis bzw. -struktur verwendet,die mit anderen Biosphärenreservatenkompatibel ist (Harmonisierung derDatenbasen und Aufbau des GIS).

Ökologische Untersuchungenam Röggeliner See

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und Landschaftspflege sowie nachhalti-ger Regionalentwicklung

* Information über Projekte, Bestimmun-gen, Förderprogramme

* Förderung der Komunikation in derRegion und Gewinnung von Multiplika-toren und regionalen Akteuren

* Marketing für die Region und fürGroßschutzgebiete

* Werbung für das Biosphräenreservatsowie regionale Produkte auf regiona-ler und überregionaler Ebene

Um den Wiedererkennungswert nichtausschließlich an den Namen desSchutzgebietes zu binden, wird in derAußendarstellung mit einem landes-

undEUROPARCDeutschlandweit einheitli-chen Signet undErscheinungs-bild (CorporateDesign) gearbei-tet.

Öffentlichkeitsarbeit

Die Öffentlichkeitsarbeit zählt zu denwichtigen Aufgaben der Groß-schutzgebietsverwaltung und schafft dieGrundlage dafür, im gesellschaftlichenUmfeldes erfolgreich wirken zu können.Ziel einer offensiven Öffentlichkeitsarbeitder Verwaltung ist es, bei der Bevölke-rung und ausgewählten Zielgruppen umVerständnis, Akzeptanz und Vertrauenzu werben, zu erhalten und zu verbes-sern. Dabei ist es intensiver Dialog mitder Öffentlichkeit und intensive Zusam-menarbeit mit regionalen Akteuren undInteressengruppen wichtig.Schwerpunkte der Öffentlichkeitsarbeitliegen in der

* Darstellung und Vermittlung der Zieledes Biosphärenreservates, Naturschutz

Iranische Umweltexperten informieren sich über dasBiosphärenreservat Schaalsee

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Umweltbildung

Die Umweltbildung im Biosphären-reservat soll dazu beitragen, die Bezie-hung zwischen Mensch und Umwelt zuverbessern und für einen sorgsamenUmgang mit den natürlichen, gesell-schaftlichen und wirtschaftlichen Res-sourcen der Schaalseeregion zu werben.Als Lern- und Erlebnisort bietet dasBiosphärenreservat einen einmaligenErfahrungsraum und vielfältige prakti-sche Anschauungsobjekte zum ökologi-schen Handeln aus Wirtschaft undHandwerk.

Spezielle Ziele und Inhalte der Umwelt-bildung der Biosphärenreservats-verwaltung sind:

* enge Zusammenarbeit mit Schulen,Kindergärten und Bildungsträgern in derRegion

* Durchführung langfristig angelegterUmweltbildungsprogramme (Junior-Ranger)

* Erleben und Verstehen der natürlichenund kulturellen Besonderheiten derSchaalseeregion,

* Pädagogische Aufarbeitung vonModellen für nachhaltiges Handeln /Wirtschaften in allen gesellschaftlichenBereichen (Ökologie, Ökonomie, Sozia-les). Aufzeigen von konkretenHandlungsalternativen

* Ermutigung/Bestätigung der Bevölke-rung zur Mitarbeit an der Gestaltungeiner nachhaltigen, zukunftsfähigenSchaalseeregion

* Verdeutlichen der ökosystemarenZusammenhänge in der Kulturland-schaft,

* Bedeutung der Kulturlandschaften alsein kulturelles Erbe: Verantwortung derRegion für deren Erhalt und nachhalti-gen Nutzung

Die Bandbreite der Bildungsangeboteumfasst Infoausstellungen in den beidenInformationszentren (PAHLHUUS undGRENZHUS), Printmedien, Info-Aus-teller und Lehrpfade im Gelände sowiepersonell betreute Veranstaltungen undProjekttage zu Naturerlebnis und -erfahrung, botanische und zoologischeBestimmungsübungen sowie Fach-exkursionen.

Umweltbildung mit allen Sinnen

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Umsetzung

Bereits während der Erstellung desRahmenkonzeptes als RegionaleAgenda für das BiosphärenreservatSchaalsee wurde mit der Umsetzungvon Leitbildern und Zielen begonnen.Besonders im touristischen Bereichwurden zahlreiche Projekte auf den Weggebracht. Dazu zählen z.B. die Konzepti-on zum Aufbau einer touristischenOrganisationsstruktur, eine Studie zurAbstimmung von regionalen Radwege-planungen sowie die Erstellung einesmobilen Messestandes.

Darüber hinaus wurden günstige Voraus-setzung für die zukunftsweisendeWeiterentwicklung der Region geschaf-fen. Durch die Etablierung einerLenkungsgruppe mit den Vertretern derLandkreise, Ämtern und Arbeitsgruppen-leitern wurden die regionalen Komm-unikations- und Kooperationsstrukturengestärkt.

Die große Beteiligung von Bürgern,Gemeinden und Vereinen hat zu einerVerfestigung des Netzwerkes vonAkteuren beigetragen und ist Ausdruckeiner stark gewachsenen Identifikationmit den Zielen und Visionen desBiosphärenreservates. Mit der erfolgrei-chen Einwerbung von LEADER+-Mittelnist bis 2006 eine gute finanzielle Grund-lage für die Realisierung weiterernachhaltiger Projekte in der Regiongeben.

Nun gilt es die vielen Ideen und Projekteweiter tatkräftig umzusetzen und denkonstruktiven Dialog fortzuführen. Einebedeutende Rolle bei der Umsetzungfällt dabei auch in Zukunft derBiosphärenreservatsverwaltung alsregionalen Moderator und Dienstleisterzu. Im gleichen Maße ist das Engage-ment von Kommunalpolitikern, Ämternund Landkreisen sowie regionalenAkteure gefragt.

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Impressum:

Herausgeber, Text und Layout:Amt für das Biosphärenreservat SchaalseeWittenburger Chaussee 1319246 Zarrentin

Fotos: Bohlmann, Buchhorn, Dornblut, Henne,Jarmatz, Kögler, Mönke, Neumann, Schade, Schriefer,Spitzl, Stier, Völzer,

Druck: Yellow Werbung19243 Wittenburg

gedruckt auf Recycling PapierJanuar 2004

Twiete in Zarrentin