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Reaktionen und Erwartungen lernen: Sozial-kognitive Lerntheorie (Albert Bandura)

Reaktionen und Erwartungen lernen: Sozial-kognitive Lerntheorie (Albert Bandura)

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Reaktionen und Erwartungen lernen: Sozial-kognitive Lerntheorie (Albert Bandura). Übersicht. Grenzen traditioneller Erklärungen Erwartungen Teilprozesse des Beobachtungslernens Lerneffekte Modellierung Hemmende und enthemmende Effekte Reaktionserleichterung (Bahnung) - PowerPoint PPT Presentation

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Page 1: Reaktionen und Erwartungen lernen: Sozial-kognitive Lerntheorie (Albert Bandura)

Reaktionen und Erwartungen lernen:

Sozial-kognitive Lerntheorie(Albert Bandura)

Page 2: Reaktionen und Erwartungen lernen: Sozial-kognitive Lerntheorie (Albert Bandura)

Übersicht

1. Grenzen traditioneller Erklärungen 2. Erwartungen3. Teilprozesse des

Beobachtungslernens4. Lerneffekte

ModellierungHemmende und enthemmende EffekteReaktionserleichterung (Bahnung)

5. Abstrahierendes Modellernen6. Selbststeuerung

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Grenzen verstärkungstheoretischer Erklärungen

• Assoziationstheorie von

RESCORLA & WAGNER (1972)

• Kognitives Erklärungsmodell von MACKINTOSH (1975,1983)

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Assoziationstheorie

• Passung von CS und UCS bestimmt Stärke der Konditionierung

Preparedness

• Reizabhängigkeit der Assoziationsstärke Konditionierung auf Futter stärker als auf Luftzug

• Zuwachs an Assoziationsstärke von bereits vorliegender Assoziationsstärke abhängig

Lernplateau

• Konditionierungen des UCS mit anderem CS wirken sich auf weitere Konditionierung aus

Blockierung

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Blockierung

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Blockierung

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Blockierung

Eine bestehende Assoziation eines kon-ditionierten Reizes (Licht) mit einem unkonditionierten Reiz (elektrischer Reiz) verhindert (bzw. erschwert) die Konditio-nierung eines weiteren Reizes (Ton)

die erste Konditionierung blockiert den nachfolgenden Konditionierungsprozess

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Assoziationstheoretische bzw. physiologische Erklärung

Der erste konditionierte Reiz hat bereits die gesamte Assoziationsstärke auf sich ge-zogen, so dass das Erregungspotential nicht mehr mit dem neuen Reiz assoziiert werden kann

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Informationstheoretische Erklärung

Wird ein Ereignis (UCS: Auftreten eines elektrischen Reizes) bereits zuverlässig durch einen Reiz (Licht) vorhergesagt, kommt weiteren Signalen (Ton) wegen ihrer Redundanz keine Bedeutung mehr zu; sie werden übersehen

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Pre-exposure-Effekt

Wenn ein Reiz vor der Konditionierungsphase verwendet wurde, ist die Konditionierung auf diesen Reiz erschwert. Da bei der ersten Verwendung dem zu kon-ditionierenden Reiz kein UCS folgt, wird er als unbedeutend eingeschätzt und ihm wird später geringere Aufmerksamkeit gewidmet; d.h. ein Lichtreiz, der ohne elektrischen Reiz auftritt, kann nicht mehr so schnell als Signalreiz gelernt werden.

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Kognitive ErklärungMackintosh, 1983

Der Organismus ist aktiv am Konditionierungs-prozess beteiligt. Der lernende Organismus sucht nach Informationen, die ihm das Auftreten relevanter Ereignisse signalisieren. Ein als irrelevant eingeschätzter Reiz wird nicht beachtet (S ohne UCS ist irrelevant).

Aufmerksamkeit und Erwartung (Vorhersage) als zentrale Konstrukte des kognitiven Systems.

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Erwartungen

• Definition

• Ergebnis- und Selbst-Wirksamkeits-Erwartungen

• Erwartung und Motivation

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Definition: Erwartungen

• Erwartung wird als subjektive Wahr-scheinlichkeit definiert. Die Höhe der Wahrscheinlichkeit ist gleichbedeutend mit dem Grad der subjektiven Gewissheit (Rotter, 1954).

• Erwartungen sind interne Determinanten des Verhaltens.

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Erwartungslernen

• Klassische Konditionierung: Reaktion erfolgt auf die Erwartung des unbedingten Reizes (Typ S-S)

• Operante Konditionierung: Reaktion erfolgt auf die Erwartung eines verstärkenden Reizes (Typ R-S)

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Quellen der Erwartung: Direkte und stellvertretende Erfahrung

Erwartungen können gelernt werden:

• indem man selbst Verhaltenserfahrungen sammelt direkte Erfahrung

• indem man Verhaltenserfahrungen beobachtet stellvertretende Erfahrung

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Welche Art von Erwartungen lernt man?

Verhaltens-Ergebnis-ErwartungenBeispiel: Regelmäßiges Training führt zur

Verbesserung von Laufzeiten=> Erwartung des Zusammenhangs

Selbst-Wirksamkeits-ErwartungenBeispiel: Ich schaffe es nicht, meine Laufzeiten zu

verbessern.=> Erwartung der eigenen Möglichkeiten

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Erwartung und Motivation

• Zukünftige Zustände können Ursachen für aktuelles Verhalten sein durch Antizipation

• Kognitive Motivation: Menschen motivieren und steuern sich selbst mit Hilfe von Antizipation (vorausschauendem Denken)

• Kognitive Motivatoren: Ziele, Erwartungen, Attributionen

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Teilprozesse des Beobachtungslernens

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Teilprozesse des Bobachtungslernens

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Lerneffekte

• Modellierung

• Hemmende und enthemmende Effekte

• Reaktionserleichterung

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Modellierung

Übernahme von Verhaltensmustern, Teilkomponenten von Verhaltensweisen, kognitiven Inhalten (deklarativ oder prozedural) oder auch emotionalen Reaktionen.

Jedes Verhalten, das vorher bei der Beobachterperson eine Auftretens-wahrscheinlichkeit von Null hatte.

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Hemmende und enthemmende Modelleffekte

Modellverhalten kann zur Schwächung und Stärkung von gelernten Hemmungen von Verhaltensweisen führen.

Abhängig von:(1) Einschätzung der eigenen Fähigkeiten, das

Verhalten ausführen zu können(2) Wahrnehmung der belohnenden und

bestrafenden Verhaltensergebnisse(3) Einschätzung, ob die eigene Ausführung der

Verhaltensweise zu ähnlichen oder andersartigen Konsequenzen führt

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Reaktionserleichterung

Sozialer Auslöser für bereits im Verhaltens-repertoire vorhandene Verhaltensweise

Ausführung der Verhaltensweise wird erleichtert (response-cueing-effect)

Es wird weder eine neue Verhaltensweise erworben, noch eine Hemmung abgebaut, sondern ein Verhalten ausgelöst.

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Abstrahierendes Modellernen

• Lernen findet auf kognitiver Ebene statt• Über längere Zeiträume eingegangene

Informationen werden symbolisch repräsentiert.• Symbolische Repräsentation macht

Strukturierung und Neuorganisation vorstellbar.• Ableitung allgemeiner Prinzipien, die dem

beobachteten Verhalten zu Grunde liegen

abstrahierendes Modellernen

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Selbststeuerung

Gedanklich selbst auferlegte Folgen für unser Verhalten hinterlassen dieselben Wirkungen wie direkte und stellvertretende Folgen. Durch kognitive Prozesse ist eine bewusste Gestaltung unseres Lebens nach den Prinzipien der Lerntheorie möglich

Selbststeuerung des Verhaltens

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Literaturhinweise

Bandura, A. (1979). Sozial-kognitive Lerntheorie. Stuttgart: Klett-Cotta (Prentice-Hall, 1977) .

Bandura, A. (1986). Social foundations of thought and action. A social cognitive theory. Englewood Cliffs: Prentice-Hall.

Bandura, A. (1997). Self-efficacy. The exercise of control. New York: Freeman.

Flammer, A. (1990). Erfahrung der eigenen Wirksamkeit. Bern: Huber.

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