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61–63_OS_basal 1 Rechtschreibleistungen erfassen (= 61–63_OS) und Texte lernförderlich korrigieren Afra Sturm Diese Musteraufgabe führt aus, wie bei SuS in Klasse 7 und 8 Rechtschreibfähigkeiten erfasst und eingeschätzt werden können. Gleichzeitig wird anhand von drei Fallbeispielen ausgeführt, welche Folgerungen mit Blick auf Fördermass- nahmen zu ziehen sind. Diese Musteraufgabe ist wie folgt aufgebaut: A In Teil A werden verschiedene Verfahren zur Erfassung von Rechtschreibleistungen darge- stellt und auch kritisch beleuchtet. Es handelt sich dabei mehrheitlich um Verfahren, die die Rechtschreibleistung «isoliert», d.h. nicht im Rahmen einer komplexeren Textproduktion erfassen. In diesem Abschnitt wird auch kurz der Bezug zum Lehrplan 21 hergestellt. B In Teil B wird erläutert, wie eine lernförder- liche Korrektur von Texten, die im Rahmen einer Schreiblernaufgabe entstanden sind, bezogen auf Rechtschreibung durchgeführt werden kann. C In Teil A wird anhand von drei Fallbeispielen genauer gezeigt, wie Rechtschreibleistungen von SuS konkret eingeschätzt und welche Fördermassnahmen auf dieser Grundlage abgeleitet werden können. Die Texte, die zur Illustration der lernförderlichen Korrektur herangezogen werden, entstanden im Rahmen der Lernstandserfassung zu Schreiben als sozialer Praxis. Diese Texte werden hier nur unter formalen Gesichtspunkten betrachtet: Wie die Textqualität dieser Briefe insgesamt einge- schätzt werden kann, wird im Dokument zur Lernstandserfassung genauer ausgeführt (vgl. 67_OS_Sozial_Lernstandserfassung_Brief). A Rechtschreibleistungen erfassen Wird die Rechtschreibleistung überprüft, bietet der Lehrplan eine Orientierung: Zunächst werden die relevanten Orientierungspunkte aus dem Lehrplan 21 kurz erläutert, bevor die verfügbaren Verfahren in Abschnitt 2 und 3 erläutert werden. Kapitel A schliesst mit einem Fazit. 1 Bezug zum Lehrplan 21 Im Abschnitt D.4 hält der Lehrplan 21 (EDK, 2014) unter Grundfertigkeiten fest, dass SuS eine aus- reichende Schreibflüssigkeit entwickeln sowie flüssig formulieren und schreiben können. Dieses Ziel wird explizit auch für die Klassen 7–9 formu- liert, allerdings ohne Bezug zur Rechtschreibung. Hinsichtlich des Rechtschreibstoffs gibt Abschnitt D5 Auskunft: Es kann zu Beginn von Klasse 7 da- von ausgegangen werden, dass die SuS die Recht- schreibregeln bezogen auf Wortschreibung – so etwa die ie- oder die Doppelkonsonanten-Regel – weitgehend beherrschen, in prototypischen Fäl- len auch die Nomen-Grossschreibung (noch ohne Nominalisierungen) sowie die Kommaset- zung zwischen leicht erkennbaren Verbgruppen. Allerdings hält der Lehrplan 21 explizit fest, dass dies «in dafür konstruierten Übungen» (EDK, 2014, S. 27) zu erwarten ist: Damit kann nicht davon ausgegangen werden, dass die SuS ihre Texte bereits automatisiert korrekt verschriften. Im Verlauf der Sekundarstufe I bauen die SuS ihre Rechtschreibung aus, so etwa in Bezug auf nomi- nalisierte Verben oder bezogen auf Kommaset- zung. Dennoch können auch Ende 9. Klasse beim Schreiben noch Fehler auftreten, v.a. in Bezug auf Nomen-Grossschreibung und Kommasetzung. Als weiteren Bereich hält der Lehrplan 21 in Ab- schnitt D4 fest, dass SuS ihre Texte in Bezug auf Rechtschreibung (und Grammatik) überarbeiten können, und zwar mit Blick auf Wortstamm- und

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  • 61–63_OS_basal 1

    Rechtschreibleistungen erfassen (= 61–63_OS) und Texte lernförderlich korrigieren

    AfraSturm

    DieseMusteraufgabeführtaus,wiebeiSuSinKlasse7und8Rechtschreibfähigkeitenerfasstundeingeschätztwerdenkönnen.GleichzeitigwirdanhandvondreiFallbeispielenausgeführt,welcheFolgerungenmitBlickaufFördermass-nahmenzuziehensind.

    DieseMusteraufgabeistwiefolgtaufgebaut:

    A InTeilAwerdenverschiedeneVerfahrenzurErfassungvonRechtschreibleistungendarge-stelltundauchkritischbeleuchtet.EshandeltsichdabeimehrheitlichumVerfahren,diedieRechtschreibleistung«isoliert»,d.h.nichtimRahmeneinerkomplexerenTextproduktionerfassen.

    IndiesemAbschnittwirdauchkurzderBezugzumLehrplan21hergestellt.

    B InTeilBwirderläutert,wieeinelernförder-licheKorrekturvonTexten,dieimRahmeneinerSchreiblernaufgabeentstandensind,bezogenaufRechtschreibungdurchgeführtwerdenkann.

    C InTeilAwirdanhandvondreiFallbeispielengenauergezeigt,wieRechtschreibleistungenvonSuSkonkreteingeschätztundwelcheFördermassnahmenaufdieserGrundlageabgeleitetwerdenkönnen.

    DieTexte,diezurIllustrationderlernförderlichenKorrekturherangezogenwerden,entstandenimRahmenderLernstandserfassungzuSchreibenalssozialerPraxis.DieseTextewerdenhiernurunterformalenGesichtspunktenbetrachtet:WiedieTextqualitätdieserBriefeinsgesamteinge-schätztwerdenkann,wirdimDokumentzurLernstandserfassunggenauerausgeführt(vgl.67_OS_Sozial_Lernstandserfassung_Brief).

    A Rechtschreibleistungen erfassen WirddieRechtschreibleistungüberprüft,bietetderLehrplaneineOrientierung:ZunächstwerdendierelevantenOrientierungspunkteausdemLehrplan21kurzerläutert,bevordieverfügbarenVerfahreninAbschnitt2und3erläutertwerden.KapitelAschliesstmiteinemFazit.

    1 Bezug zum Lehrplan 21 ImAbschnittD.4hältderLehrplan21(EDK,2014)unterGrundfertigkeitenfest,dassSuSeineaus-reichendeSchreibflüssigkeitentwickelnsowieflüssigformulierenundschreibenkönnen.DiesesZielwirdexplizitauchfürdieKlassen7–9formu-liert,allerdingsohneBezugzurRechtschreibung.

    HinsichtlichdesRechtschreibstoffsgibtAbschnittD5Auskunft:EskannzuBeginnvonKlasse7da-vonausgegangenwerden,dassdieSuSdieRecht-schreibregelnbezogenaufWortschreibung–soetwadieie-oderdieDoppelkonsonanten-Regel–weitgehendbeherrschen,inprototypischenFäl-lenauchdieNomen-Grossschreibung(nochohneNominalisierungen)sowiedieKommaset-zungzwischenleichterkennbarenVerbgruppen.AllerdingshältderLehrplan21explizitfest,dassdies«indafürkonstruiertenÜbungen»(EDK,2014,S.27)zuerwartenist:Damitkannnichtdavonausgegangenwerden,dassdieSuSihreTextebereitsautomatisiertkorrektverschriften.

    ImVerlaufderSekundarstufeIbauendieSuSihreRechtschreibungaus,soetwainBezugaufnomi-nalisierteVerbenoderbezogenaufKommaset-zung.DennochkönnenauchEnde9.KlassebeimSchreibennochFehlerauftreten,v.a.inBezugaufNomen-GrossschreibungundKommasetzung.

    AlsweiterenBereichhältderLehrplan21inAb-schnittD4fest,dassSuSihreTexteinBezugaufRechtschreibung(undGrammatik)überarbeitenkönnen,undzwarmitBlickaufWortstamm-und

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    Doppelkonsonantenregel,GrossschreibungvonkonkretenundabstraktenNomensowieabgelei-tetenNomenmitNachmorphemensowieKom-mazwischenleichterkennbarenVerbgruppen.

    2 Normierte Rechtschreibtests VerfügbarenormierteRechtschreibtestspräsen-tierendenSuSgezieltausgewähltesWortmate-rial,oftmalsindemeinSatzvorgelesen,einWortwiederholtwirdunddieSuSdanndiesesWortaufschreibensollen(vgl.Bsp.1unten).DenKon-textbenötigendieSuS,umdieBedeutungdesWortesbessererschliessenzukönnen.

    1) SietrainierenjedenTagFussball.–Fussball

    SolcheRechtschreibtestswerdenalsnicht-integ-rierteVerfahrenbezeichnet.

    InnormiertenRechtschreibtestswerdenkeineganzenTextediktiert:ZwarwirddurchauseinganzerTextverwendet–soetwaimWRT4+für4./5.Klassen(Birkel,2007)–,eswerdenaberauchdannnureinzelneAusdrückediktiert(ana-logzuBeispiel1oben).

    DieverfügbarennormiertenRechtschreibtestsstellenkeinefürdieSchweizgültigenKennwertebereit(dasgiltauchfürdieHamburgerSchreib-probe,HSP1–10,May,2012)undgehenoftmalsvonanderenNormenaus(u.a.dieSchreibungvon«ss»statt«ß»).ZudemsinddieBildungsstan-dardsindenjeweiligenLändernDeutschland,SchweizundÖsterreichfürdieverschiedenenBildungsetappenunterschiedlichangesetzt.AusdiesenGründenkönnendieverfügbarenstandar-disiertenRechtschreibtestsfürdenEinsatzinSchweizerSchulennichtempfohlenwerden.

    EineAusnahmestelltderRechtschreibtestR-FitvonSchneider,Martinez-Mendéz&Hasselhorn(2014)dar.BeidiesemVerfahrenwerdennichtproduktive,sondernrezeptiveRechtschreibfä-higkeitengetestet,indemdieSuSineinemklei-nenText30Fehlerauffindensollen.Dadieß-SchreibungzurFehlererkennungnichtrelevantist,verbleibtnureinnichteinschlägigesFehler-wort(«Zeuknisse»),dasfürSchweizerSuSkeineRechtschreibschwierigkeitdarstellt.DerTestistzudemsehrökonomischdurchführbar(diereineTestzeitist3Min.).Angemerktseijedoch,dassR-FitnurnormierteKennwertebisMitteKlasse7bereitstellt.FürdieKlassen7–9wäregrundsätz-

    licheinTextmitkomplexerenFehlerbereichengeeigneter.ZudemistdieVerwendungdiesesTestsmitrelativhohenKostenverbunden.

    IntegrierteVerfahrenerfassendieRechtschreib-leistunginfreienTexten:DieformaleAuswer-tungderTexteerfolgtnacheinemstandardisier-tenVerfahren.EmpirischgeprüfteVerfahrendieserArtsinddieOldenburgerFehleranalyse(=OLFA)oderdieAachenerFörderdiagnostischeRechtschreibfehler-Analyse(=AFRA).BeidesindjedochaufwendigundstellenfürdieSchweizebenfallskeineKennwertezurVerfügung.

    2 Schreibflüssigkeit erfassen Vorgeschlagenwirdhiereinvereinfachtesinteg-riertesVerfahren,dasempirischnichtnormiert,sondernmitneunKlassenundinsgesamt153SuSerprobtwurde(3xKlasse7,4xKlasse8und2xKlasse9):1WenneswissenschaftlichbasierendwieinSturm(2014)ausgewertetwird,lassensichjedochmittlereZusammenhängezumnormier-tenRechtschreibtestR-Fitnachweisen(Sturm,Lindauer&Sommer,i.Vorb.).

    a) Durchführung

    DieSuSschreibenwährendeinerkurzenZeit–empfohlenwirdeineSchreibzeitvon3Minuten–möglichstviel,aberdochso,dassder«Text»ver-ständlichist(vgl.denAuftragimAnhang).Wich-tigist,dasseinThemaoderAuftraggewähltwird,beidemdieSuSleichtaufbekannteInhaltezu-rückgreifenkönnen.ZudemsollendieSuSgenaueineMinutelangüberlegen,bevorsiezuschrei-benbeginnen:AufdieseWeisewirdgewährleis-tet,dasssienichtnochbeimSchreibenzustarkInhaltegenerierenmüssen,sonderndasssiedieInhaltevergleichsweisedirektundmöglichstflüs-sigausformulierenundaufschreibenkönnen.

    Dasheisst:EinsolchesVerfahrenerlaubtRück-schlüssedarauf,inwiefernSuSinderTextpro-duktionautomatisierteRechtschreibfähigkeitenzeigen.EserlaubtjedochkeineRückschlüsseda-rauf,inwiefernSuSauchinderLagesind,eineneigenenoderfremdenTextorthografischbereini-genzukönnen.

    1 EineNormierungsollteaneinerrepräsentativen

    Stichprobeerfolgen.

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    b) Zielgruppen

    EingesetztwirddiesesVerfahreninersterLiniebeiSchreibnovizenund-novizinnensowiebeiSuSmitehergeringenSchreibfähigkeitenodermitSchreibschwierigkeiten.Zudemkannesinsbeson-derebeiderzweitenZielgruppeöfterseingesetztwerden,umzuprüfen,obdieFördermassnah-meneineWirkungzeigen.

    c) Schreibflüssigkeitauswerten

    ErfasstwirdaufdieseWeisediesogenannteSchreibflüssigkeit,verstandenalsdieTextmenge,dieinnerhalbeinerbestimmtenZeitorthogra-fischundgrammatischkorrektsowieleserlichverfasstwird(Sturm,Nänny&Wyss,i.Dr.).

    AusgewertetwerdendieSuS-ProdukteimHin-blickaufzweiWerte(Sturm,2014):

    1) Wortschreibung(imWesentlichen:f-/v-Schreibung,ie-Regel,Doppelkonsonanten-Regel,Wortstamm-Regel)

    EineErprobungmitrund150SuSderSekun-darstufeIzeigt,dassihreSchreibflüssigkeits-texteimSchnittzurund98%einekorrekteWortschreibungaufweisen.

    2) GesamteKorrektheit,d.h.allesprachforma-lenAspekte(zusätzlichzurWortschreibung:Gross-undKleinschreibung,Getrennt-undZusammenschreibung,Kommasetzung,gram-matischeAspekte)

    DieSuSausderErprobungerreicheninBezugaufallesprachformalenAspekteeinendurch-schnittlichenWertvon68%(BerufsschülerIn-nenerreichenhiereinenWertvon77%).

    DaeineAuswertungimschulischenKontextnichtallzuaufwendigseinsollte,wirdhiereinVerfah-renvorgeschlagen,dasalslernerorientierteoderauchlernförderlicheKorrekturbezeichnetundi.d.R.beiTexteneingesetztwird,dieimRahmeneinerSchreiblernaufgabeverfasstwurden(vgl.(Lindauer,Schmellentin&Sturm,2008).

    ImAnhangdiesesDokumentssinddiegenauenHinweisezurDurchführungderSchreibflüssig-keitsaufgabeenthalten.

    4 Fazit Rechtschreibleistungenkönnensehrunterschied-licherfasstwerden(vgl.Abbildung1).WiediebisherigeDiskussionzeigte,werdensieinerster

    LinieisolierterfasstundnurselteninBezugauf(flüssiges)Verschriften.

    Abbildung1:verschiedeneErfassungsmöglichkeiten

    EbensosindVerfahren,diedierezeptiveFähig-keitenerfassen,nochdieAusnahme.DerinAb-schnitt2erwähnteRechtschreibtestR-Fitüber-prüftinersterLinie,inwieferndieSuSFehlerinderWortschreibungerkennen:Damiteignetersichv.a.fürdieKlassen5und6sowiefürAnfang7.Klasse.FürdieKlassen7–9wäreeinFehlertexterforderlich,derauchNomen-GrossschreibungundKommasetzungumfasst.NormierteVerfah-renzurErfassungdesRechtschreibwissensfehlengänzlich.

    DakeinnormierterRechtschreibtestmitKenn-wertenfürdieDeutschschweizvorliegt,wirdhierdieSchreibflüssigkeitsaufgabemiteinerverein-fachtenAuswertungvorgeschlagen,allenfallsinKombinationmiteinerlernförderlichenKorrekturvonTexten.

    B Texte lernförderlich korrigieren EinelernerorientierteKorrekturerfolgtmitBlickaufdieFrage,auswelchenFehlerndieSuSzumaktuellenZeitpunktwaslernenkönnen(Lindaueretal.,2008,S.81).EinLernenausFehlernwirdunterstützt,indemeineAuswahlgetroffenwird:AufdieseWeisewirdÜbersichtlichkeitgeschaf-fenunddieAufmerksamkeitderSuSaufdasWe-sentlichegelenkt.ZuberücksichtigensindbeiderAuswahlimmerauchdieRechtschreibentwick-lung,dasaktuelleLernzielsowiedieindividuellenSchwierigkeitenderSuS.

    DasVorgehenbeieinerlernförderlichenKorrek-turlässtsichindreiTeilschrittegliedern:1) TextüberfliegenundÜberblicküberdieFeh-

    lertypengewinnen2) FehlergewichtenundAuswahltreffen3) Fördermassnahmenfestlegen

    Angemerktsei,dassSuSbeiderSchreibflüssig-keitsaufgabeleichtandereSchwierigkeitenzei-genkönnenalsetwaimRahmeneiner‹gewöhn-

    Rechtschreibleistungen erfassen

    produktive Fähigkeiten rezeptive Fähigkeiten

    beim Verschriften(Schreibflüssigkeit)

    isoliert(nicht-integriert)

    Fehler erkennen

    Rechtschreib-wissen

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    lichen›Textproduktion.WährenddieSuSbeiderSchreibflüssigkeitsaufgabeunterZeitdruckschrei-ben–diesistgewollt–,könnensieimRahmenderTextproduktionihreTexteorthografischauchüberarbeiten.

    WieeinelernförderlicheRechtschreibkorrekturdurchgeführtwerdenkann,wirdanhandderfol-gendenFallbeispielevorgeführt.

    C Fallbeispiele ImFolgendenwerdendreiFallbeispielehinsicht-lichihrerRechtschreibleistunganalysiertundda-raufaufbauendFördermassnahmenabgeleitet(dieverwendetenSuS-NamensindPseudonyme):Siestehenexemplarischfürunterschiedliche«Profile».DieherangezogenenTextesindmitkurzenBeschreibungenzurRechtschreibleistungimAnhangabS.7abgebildet.

    Fallbeispiel 1: Adrian* Adrianistein7.-KlässlerundsprichtDeutschalsErstsprache.EinedetaillierteAuswertungderSchreibflüssigkeitsaufgabezeigtfolgendesBild:

    Erschreibtin3Minuten96Silben,davonsindrund82%inBezugaufWortschreibungkorrekt.InBezugaufallesprachformalenAspektesindca.27%korrektverfasst.BeideWertesindausge-sprochentief.EinegenauereAnalysezeigt,dassAdrianinmehrerenRegelbereichenSchwierig-keitenzeigt(vgl.S.7).

    ImnormiertenRechtschreibtestR-FiterkenntAdriannur4von30Fehlernundmarkiertdar-überhinauszweikorrekteWörteralsfalsch.Da-

    miterzieltereinErgebnisweitunterdemWert,denein7.-Klässlererreichensollte.

    VerfasstAdrianbspw.einenBrief–vgl.S.9–,ändertsichdasBildnurgeringfügig:MitAusnah-mederSatzanfangsgrossschreibungundderSatzschlusszeichenergibteineRechtschreibana-lysedenselbenBefundwiebeiSchreibflüssig-keitsaufgabe.MitBlickaufFördermassnahmenkanndarausgefolgertwerden,dassletztererBe-reichnichtimZentrumstehensollte.

    DaFehlerinderWortschreibungbesondersauf-fälligsind,lohntessichindiesemFall,dieDop-pelkonsonanten-Regel(= DK-Regel)zufokussie-ren,daAdriandieseRegelmitwenigenAusnah-mennochgarnichterworbenhat.GeradefürAdrian,dergrössereRechtschreibschwierigkeitenzeigt,istdieKonzentrationaufeinenRegelbe-reichunabdingbar.DamitAdriandieDK-Regelerwerbenkann,brauchternichtnurÜbungsma-terial,sonderninersterLinieProbenbzw.«Hand-lungsanweisungen»,idealerweiseinFormeinesEntscheidungsbaums.GeradeLetztereshatsichbeiSuSmitRechtschreibschwierigkeiten(Klasse5/6)alswirksamerwiesen(Ise&Schulte-Körne,2010).DaAdriandieDK-Regelnochweitgehendnichterworbenhat,empfiehltessichbeiihm,dieDK-RegelgestuftnachTeilbereichenzuvermit-teln,analogzumsystematischenAufbauüberdieKlassen4–7hinweg(vgl.Abbildung2untenso-wieLindauer&Schmellentin,i.Dr.).

    AuffälligistdesWeiteren,dassAdriansBriefauchgrammatischeUnsicherheitenzeigt:FürSuSmitSchreibschwierigkeitenistdiesjedochdurchaushäufigerzubeobachten,auchwenndieSchulspracheihreErstspracheist.SoistdasVerfassen

    Abbildung2:SystematischerAufbauderDoppelkonsonanten-Regel

    erster Zugang über ck-/tz-Regel (4. Klasse)

    Grundregel (ohne Wort-

    stamm) (5. Klasse)

    Grundregel (mit Wort-stamm)

    (6. Klasse)

    DK-Regel + schwierige

    Fälle(7. Klasse …)

    2)Rechtschreibkompetenzen

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    einesTextesanspruchsvolleralsdasSchreibenimRahmenderSchreibflüssigkeitsaufgabe:InBezugaufdenBriefmussmansichbspw.genauerüber-legen,wiemandenGegenstandbeschreibenmuss,damiterfürdieLesendenidentifizierbarist.DaAdriandieRechtschreibfähigkeitennochnichtausreichenderworbenhat,bindetdiesbeiihmauchmehrkognitiveRessourcen,sodasserfürandereBereichederTextproduktionwenigerzurVerfügunghat,soauchfürdasFormulieren.

    ImFallevonAdrianwärezuprüfen,oberauchLeseschwierigkeitenzeigt:Esistnichtauszu-schliessen,dassbeiAdrianeineDyslexie–oftauchalsLegastheniebezeichnet–vorliegt,allen-fallsauchnurbezogenaufRechtschreibung:SuSmitDyslexiezeigeninsbesondereaufderWort-ebeneeingeschränkteFähigkeiten,undzwarvoralleminBezugaufLese-undSchreibflüssigkeitwieauchKorrektheit(Berninger&Wolf,2009).

    Fallbeispiel 2: Bibek* Bibekistein7.-KlässlerundsprichtDeutschalsZweitsprache.EinedetaillierteAuswertungderSchreibflüssigkeitsaufgabezeigtfolgendesBild:

    Erschreibtin3Minuten94Silben,davonsindrund96%inBezugaufWortschreibungkorrekt.InBezugaufallesprachformalenAspektesindca.32%korrektverfasst.DerersteWertliegtleichtunterdemDurchschnittswertderStichprobe,währendderzweiteWertdeutlichtieferist.

    ImnormiertenRechtschreibtestR-FitschneidetBibekgutab:Erfindet25von30FehlernunderreichtdamitdenProzentrang76(d.h.nur24%von7.-KlässlerInnenwürdeneinebessereLeis-tungerzielen).AllerdingsfokussiertR-Fitvoral-lemdieWortschreibungundwenigerdieNomen-Grossschreibung.

    VerfasstBibekeinenBrief–vgl.S.11–,ändertsichbeiihmdasBildnicht:DerBereichNomen-Grossschreibungistauchhieramauffälligsten.

    DaBibekeinengutenWertbeiderFehlererken-nungimRahmendesR-Fiterzielte,istzuprüfen,obBibekdieNomen-GrossschreibungauchimRahmenvonisoliertenÜbungennichtbeherrschtoderoberseinRegelwissennurbeidersprach-formalenKorrekturnichtzunutzenweiss.ZeigtBibekbeiisoliertenÜbungenzurNomen-Gross-schreibungguteErgebnisse,wärederSchwer-

    punktbeidenFördermassnahmenineinemwei-terenSchrittaufdassprachformaleÜberarbeitenzulegen.

    DielernerorientierteKorrektur,wiesieS.10vor-geschlagenwird,fokussiertdieProbemitSignal-wörternfürdieNomen-Grossschreibung.DaBibekDeutschalsZweitsprachespricht,kanndieserBereichbeiihmauchmitgrammatischenHinweisenverknüpftwerden,zumaldiehiervor-geschlagenenHinweisemitderNomen-Gross-schreibungzusammenhängen.

    Angemerktsei,dasszusätzlichzumausgewähltenFehlerbereichaucheinzelneMerk-oderLernwör-ternotiertwerdenkönnen.ImFallevonBibeklohntessich,Merkwörterauszuwählen,dieden-selbenBereichbetreffen.GrundsätzlichistbeiMerkwörterndaraufzuachten,dassnichtzuvie-leausgewähltwerdenunddassdiekorrekteSchreibungauchangegebenwird(Lindaueretal.,2008).

    Fallbeispiel 3: David* Davidistein8.-KlässlerundsprichtDeutschalsErstsprache.EinedetaillierteAuswertungderSchreibflüssigkeitsaufgabezeigtfolgendesBild:

    Erschreibtin3Minuten84Silben,davonsind98%inBezugaufWortschreibungkorrekt.InBezugaufallesprachformalenAspektesindca.61%korrektverfasst.DamitzeigtDavidlediglichinBezugaufletzterenWerteineleichtunter-durchschnittlicheLeistung.

    ImnormiertenRechtschreibtestR-FiterkenntDavid16von30Fehlernundmarkierteinkorrek-tesWortalsfalsch.DaviderreichtdamitbezogenaufKlasse7denProzentrang31(d.h.69%von7.-KlässlerInnenwürdeneinenbesserenWerterzie-len).

    VergleichtmandieSchreibflüssigkeitsaufgabemitdemBrief,zeigtsichbeiDavideinrechtun-terschiedlichesBild:WährenddieGrossschrei-bungderNomenimersten‹Text›mehrheitlichkorrektist,trifftdiesaufdenBriefnichtzu.Zu-demtretenauchinderWortschreibungvermehrtFehlerauf.

    VermutlichistDavidbeimVerfassendesBriefesstarkaufinhaltlicheundvielleichtauchsprach-licheAspektekonzentriert,sodasserwenigeraufdieRechtschreibungachtenkann.Dafürspricht

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    u.a.,dassDavidAusdrückeverwendet,diefach-sprachlichenCharakterhabenundihmnichtsogeläufigseindürften.

    DaDavidinderWortschreibungansonstenrechtsicherist,eraberinderFehlererkennungnichtgutabschneidetundvorallemimBriefvermehrtRechtschreib-Schwierigkeitenzeigt,istinseinemFallderFörderschwerpunkteheraufdasKorrigie-renvonTextenzulegen.Dabeigenügtesnicht,ihnaufzufordern,seineTexteorthografischzukorrigieren:Wichtigist,dassereingestuftesodermehrschrittigesVerfahrenlernt,daauchbeimselbstständigenKorrigierengilt,dassmansichnichtgleichzeitigaufalleBereichekonzentrierenkann.2

    FallsDavidaberbeimAnwendenderProbezurNomen-Grossschreibungnochnichtsicherist,könnendazuzunächstauchisolierteÜbungeneingesetztwerden,bevorerlernt,Texteortho-grafischzukorrigieren.

    Literatur Berninger,V.W.&Wolf,B.J.(2009).Teachingstudents

    withdyslexiaanddysgraphia:lessonsfromteach-ingandscience.Baltimore,MD:PaulH.BrookesPub.Co.

    Birkel,P.(2007).WeingartenerGrundwortschatzRechtschreib-Testfür4.und5.Klassen(WRT4+).Göttingen:Hogrefe.

    EDK(Hrsg.).(2014).Lehrplan21–Deutsch.VonderD-EDKPlenarversammlungam31.10.2014freige-gebeneVorlage.Luzern:D-EDK.Verfügbarunter:www.lehrplan.ch.

    2 EingestuftesVerfahrenistUPSausdenSprachstar-

    ken,Bd.7(U=Unterstreichen,P=Probeeinesausge-wähltenRegelbereichsanwenden,S=Scheinwerfereinschalten[bezogenaufZweifelsfälle,dienichtmiteinerRegelzulösensind]).

    Ise,E.&Schulte-Körne,G.(2010).Spellingdeficitsindyslexia:evaluationofanorthographicspellingtraining.AnnalsofDyslexia,60(1),18–39.

    Lindauer,T.,Schmellentin,C.&Sturm,A.(2008).Rechtschreibfehlergewichten–differenzierendkorrigieren.ide,3,78–84.

    Lindauer,T.&Schmellentin,C.(i.Dr.):Rechtschrei-bung:System,KompetenzenundErwerb.In:M.Philipp(Hrsg.),HandbuchSchriftspracherwerbundweiterführendesLesenundSchreiben.Weinheim:BeltzJuventa.

    May,P.(2012).HamburgerSchreib-Probe1–10(HSP1–10)(6.Auflage).Dortmund:vpm.

    Schneider,M.,Martinez-Mendéz,R.&Hasselhorn,M.(2014).R-FIT5–6+.Fehleridentifikationstest–Rechtschreibungfür5.und6.Klassen.Göttingen:Hogrefe.

    SchweizerSchülerduden.(2013).Rechtschreiben.BearbeitetvonAfraSturm(6.,überarbeiteteunderweiterte.).Mannheim,Leipzig,Wien,Zürich:Dudenverlag+ilz.

    Sturm,A.(2014).BasaleLese-undSchreibfertigkeitenbeiBerufsschülerInnenunddieNotwendigkeitkompensatorischerFördermassnahmen.Lesefo-rum,(1),1–19.[www.leseforum.ch]

    Sturm,A.,Nänny,R.&Wyss,S.(i.Dr.).EntwicklungvonhierarchieniedrigenSchreibprozessen.InM.Phi-lipp(Hrsg.),HandbuchSchriftspracherwerbundweiterführendesLesenundSchreiben(S.84–104).Weinheim:BeltzJuventa.

    Sturm,A.,Lindauer,N.&Sommer,T.(i.Vorb.):Schreib-leistungeninKlasse7–9erfassen.

    .

  • 61–63_OS_basal 7

    F1 Adrian*, 7. Klasse, Deutsch als Erstsprache

    F1.1 Schreibflüssigkeit – lernerorientierte Korrektur

    GrobeAnalyse:– InsgesamtmehrereauffälligeBereiche– Doppelkonsonanten-Regel:grundsätzlicheSchwierigkeiten,nurvereinzeltkorrekteSchreibungen

    («rolle»,«alles»)– ie-Regelkorrekt,einzelneAusnahmenteilweisenichtkorrekt(«wier»)– GrossschreibungderNomen:grundsätzlicheSchwierigkeiten,konsequenteKleinschreibungderNomen,

    auchderprototypischenNomen(«zimer»,«rauch»etc.)– GrossschreibungSatzanfangundSatzschlusszeichen:mitAusnahmedeserstenSatzesnichtvorhanden– Kommasetzung:nichtvorhanden– Weiteres:«feuerwen»,«geschmincht»,«felezung»(Phonem-Graphem-Beziehungansonstenkorrekt)

  • 61–63_OS_basal 8

    FokusaufDoppelkonsonanten-Regel:

    DK =Doppelkonsonanten-RegelDK1 =Grundregel®nacheinemkurzen(betonten)VokalwirdeineinzelnerKonsonantverdoppeltDK2 =erweiterteRegel®nacheinemkurzen(betonten)VokalwirdineinemWortstammeineinzelner

    Konsonantverdoppelt(DK1) =unklar,obVerstossgegendieDoppelkonsonanten-Regel(«geschminckt»)oderobSchwierigkeit

    beiderPhonem-Graphem-Beziehung

  • 61–63_OS_basal 9

    F1.2 Brief

    DieTextqualitätwurdeaufBasisderAnkertexte,wiesieimRahmenderLernstandserfassungfestgelegtwurden,miteinemCeingeschätzt.Dasheisst,derTextliegtdamitca.eineStandardabweichunguntereinemdurchschnittlichenTextinKlasse7(vgl.dieMusteraufgabe67_Sozial_Lernstandserfassung_Brief).

    InBezugaufKorrektheitkanngegenüberderSchreibflüssigkeitsaufgabefestgehaltenwerden,dassderBriefmitAusnahmederSatzanfangsgrossschreibungundderSatzschlusszeichendieselbenorthografischenSchwierigkeitenaufzeigt.

    EinelernerorientierteKorrekturwieinBezugaufdieSchreibflüssigkeitsaufgabeistausreichend,umdenFörderschwerpunktinderRechtschreibungfestzulegen.SollderBriefinhaltlichüberarbeitetwerden,isteinesprachformaleKorrekturebenfallsnichtnotwendig.SolleinedefinitiveFassungdesBriefeserarbeitetwerden,kannAdrianbeidersprachformalenKorrekturdesBriefesunterstütztwerden.

  • 61–63_OS_basal 10

    F2 Bibek*, 7. Klasse, Deutsch als Zweitsprache

    F2.1 Schreibflüssigkeit – lernerorientierte Korrektur

    GrobeAnalyse:– MehrheitlichkorrekteWortschreibung(Ausnahmen:«icetee»,«gin»sowievereinzeltenichteindeutig

    lesbareStellen)– SatzanfangsgrossschreibungundSatzschlusszeichenmehrheitlichkorrekt– SchwierigkeitenbeiderNomen-Grossschreibung– Kommasetzungnichtvorhanden

    FokusaufGrossschreibungderNomen

  • 61–63_OS_basal 11

    F2.2 Brief

    DieTextqualitätwurdeaufBasisderAnkertexte,wiesieimRahmenderLernstandserfassungfestgelegtwurden,miteinemEeingeschätzt.Dasheisst,derTextliegtdamitca.eineStandardabweichungübereinemdurchschnittlichenTextinKlasse7(vgl.dieMusteraufgabe67_Sozial_Lernstandserfassung_Brief).

    EinelernerorientierteKorrekturwieinBezugaufdieSchreibflüssigkeitsaufgabeistausreichend,umdenFörderschwerpunktinderRechtschreibungfestzulegen.SollderBriefinhaltlichüberarbeitetwerden,isteinesprachformaleKorrekturebenfallsnichtnotwendig.SolleinedefinitiveFassungdesBriefeserarbeitetwerden,kannBibekeinspeziellesAugenmerkaufdieNomen-GrossschreibunglegenunddabeivorallemdieProbemitdenSignalwörternnutzen.

    DaauchbeieinerinhaltlichenÜberarbeitungFormulierungeneineRollespielen,könnenausgewähltesprachlicheAuffälligkeitenmarkiertwerden.Angemerktsei,dassbei«wegen»auchderDativzuakzepti-erenist(vgl.etwaSchweizerSchülerduden):IndiesemSinneist«wegen+Dativ»geradefürSuSmitDaZeinfacherzumemorieren.

    NAME

  • 61–63_OS_basal 12

    F3 David*, 8. Klasse, Deutsch als Erstsprache

    F3.1 Schreibflüssigkeit – lernerorientierte Korrektur

    GrobeAnalyse:– MehrheitlichkorrekteWortschreibung(Ausnahmen:«mus»,«ausert»)– SatzanfangsgrossschreibungundSatzschlusszeichenmehrheitlichkorrekt– GrossschreibungderNomenmehrheitlichkorrekt(Ausnahme:«Arbeitet»)– Kommasetzungnichtvorhanden

    F3.2 Brief

    GrobeAnalyse:– SchwierigkeiteninderWortschreibung(Bsp.:«AluSchassi»,«Zivernblatt»,«dafon»,«schiken»)– SatzanfangsgrossschreibungundSatzschlusszeichenmehrheitlichkorrekt– GrossschreibungderNomenteilweisekorrekt– ZusammengesetzteNomenteilweisegetrenntgeschrieben– Kommasetzungnichtvorhanden

    Name

  • 61–63_OS_basal 13

    DadasKorrigierenvonTextenbeiDavidalsFörderschwerpunktimBereichRechtschreibungfestgelegtwer-denkann(vgl.dazudieAusführungeninAbschnittC),kannderBriefebenfallslernerorientiertkorrigiertwerden(idealerweiseabererstnachderinhaltlichenÜberarbeitung).DabeiwirdhierdieNomen-Gross-schreibungfokussiert,beidenausgewähltenMerkwörternabervorallemdieWortschreibung.

    Hinweise:– «AluSchassi»wirdhiernichtalsMerkwortausgewählt,dabeieinerinhaltlichenÜberarbeitungdieser

    AusdruckdurcheinenpassenderenAusdruckzuersetzenwäre.– «Ziffernblatt»wirdalsMerkwortausgewählt,obwohlessichumeinRegelworthandelt.WirdderFokus

    inderlernerorientiertenKorrekturaufeinenanderenRechtschreibbereichgelegt,könnenauchRegel-wörteralsMerkwortausgewähltwerden,dieausinhaltlicherPerspektivewichtigfürdenTextsind.

    DieTextqualitätwurdeaufBasisderAnkertexte,wiesieimRahmenderLernstandserfassungfestgelegtwurden,miteinemEeingeschätzt.Dasheisst,derTextliegtdamitca.eineStandardabweichungübereinemdurchschnittlichenTextinKlasse7(vgl.dieMusteraufgabe67_Sozial_Lernstandserfassung_Brief).

  • 61–63_OS_basal 14

    Anhang

    Schreibflüssigkeitsaufgabe durchführen – Manual

    FürdieseAufgabehabtihrwenigZeit,nämlich5Minuten[alternativ:3Minuten].IhrkönntalsokeinenlangenTextschreibenundihrwerdetwahrscheinlichauchnichtfertig.Dasmachtnichts.Schauteinfach,dassihrindiesen3MinutendieganzeZeitschreibtunddassihrmöglichstweitkommt.Wichtig:Schreibtdennochso,dasseseinmöglichstgutverständlicherTextwird.

    Fangtnochnichtanzuschreiben.IchsageeuchjetztdieAufgabeunddannhabtihrzuerstgenau1MinuteZeit,euchzuüberlegen,wasihrschreibenmöchtet.Erstwennich«Los»rufe,könntihranfangenzuschrei-ben.IstderAuftragsoklar?

    Gut.DieAufgabeistfolgende:

    DenktaneinenTaginderSchule,derfüreucheinguterodereinschlechterTagwar.Daskannetwassein,wasihrselbsterlebthabt.Ihrkönnteeuchaberauchetwasausdenken.

    Nochnichtschreiben!Überlegteuchjetzt,wasihrschreibenmöchtet.

    ® Genau1Minuteabwarten,dann«Los»sagen.

    ® Nachgenau3Minuten:Stopp!BitteStiftsofortweglegen,nichtweiterschreiben!