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1554 Salicylaldehyd und Methylamin, zerlegt. Wir haben es, um auch ein zweites Molekiil Wasser abzuspalten, mit gek6rntem Chlorzink vor- sichtig im Oelbade erhitzt. Wasserabspaltung tritt allerdings aber unter vollstandiger Verharzung ein; die Bildung von hdol oder einer ihm isomeren Base koiinte auch nicht in Spuren nachgewiesen werden. Ganz ebenso wie Methylamin rerhalt sich auch Aethylamin gegen Salicylaldehyd, das entstehende Condensationsproduct der Zusammen- setzung CsH11NO siedet constant bei 237O und ist ebenfalls ein gelb gefarbtes, in Wasser unlijsliches, schweres Oel. Die Analyse bestatigte die obige Zusammensetzuug. 0.1545 g gaben 0.1120 g liohlenslnre und 0.1061 g Wasser t.ntsprtdiend Aus der Formel berechnet sich fur Kohlenstoff 72.M pCt. iind 72.59 pCt. Kohlenstoff und 7.62 pCt. Wasserstoff. fiir Wasserstoff 7.38 pCt. 211. M. Dennstedt und J. Zimmermann: Reduction des Pyrrolenphtalids. [ hus dem twhnologischen Institiit der Univeriitd Heriio (Eingegangen am 30. April.) Dash der vo11 Oiamician und Dennstedt mit dem Namrn Pyr- rolenphtalid belegte K6rper durch Natriumamalgam redncirt werden kann, ist von iins schon bei friiherer Gelegenheit kurz erwahnt worden. (Siehe diese Berichte XIX, 2206.) Obwohl die Ausbeute bei dieser Reaction keine besonders gute und namentlich die Reindarstellung des entstehenden Kirrpers mit gewissen Schwierigkeiten verkniip’ft ist, haben wir eq doch fiir niithig gehalten, durch den Versuch festzuhtellen, dasc von dem Pyrrolenphtalid 2 Wasserstoffatome aufgenommtm werden und ho dar erwartete Pyrrolenhydrophtaiid gebildet wird. Die Reduction wird hweckmdssig in folgender Weise ausgefuhrt : 2 - 3 g feingepulverte. Pyrrolenphtalid werden in ca. 250 g Wasser buspendirt und allmlhlich achtprocentiges Natriurnamalgam in kleineri Portionen hinzugethan. Nach 2 -- 3 Tagen ist das Pyrrolenphtalid nahezu verschwunden ; man filtrirt iiber Asbest ab, hiinert sehr sc1iwac.h mit ganz verdiinnter Schwefelsaure an und zieht schnell mehrere Male rnit Aether au3. Den schwach rirthlich gefarbten Aether, der sich an der Luft allmahlich dunkler farbt, lasst man freiwillig verdunsten, wo- bei eine schiin krptallisirende Substanz sich abscheidet. Es ist cchwer,

Reduction des Pyrrolenphtalids

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1554

Salicylaldehyd und Methylamin, zerlegt. Wir haben es, um auch ein zweites Molekiil Wasser abzuspalten, mit gek6rntem Chlorzink vor- sichtig im Oelbade erhitzt. Wasserabspaltung tritt allerdings aber unter vollstandiger Verharzung ein; die Bildung von h d o l oder einer ihm isomeren Base koiinte auch nicht in Spuren nachgewiesen werden.

Ganz ebenso wie Methylamin rerhalt sich auch Aethylamin gegen Salicylaldehyd, das entstehende Condensationsproduct der Zusammen- setzung CsH11NO siedet constant bei 237O und ist ebenfalls ein gelb gefarbtes, in Wasser unlijsliches, schweres Oel.

Die Analyse bestatigte die obige Zusammensetzuug. 0.1545 g gaben 0.1120 g liohlenslnre und 0.1061 g Wasser t.ntsprtdiend

Aus der Formel berechnet sich fur Kohlenstoff 72.M pCt. iind

72.59 pCt. Kohlenstoff und 7.62 pCt. Wasserstoff.

fiir Wasserstoff 7.38 pCt.

211. M. D e n n s t e d t und J. Z i m m e r m a n n : Reduct ion des Pyrrolenphtalids.

[ hus dem twhnologischen Institiit der Univeriitd Heriio

(Eingegangen am 30. April.)

Dash der vo11 O i a m i c i a n und D e n n s t e d t mit dem Namrn Pyr- rolenphtalid belegte K6rper durch Natriumamalgam redncirt werden kann, ist von iins schon bei friiherer Gelegenheit kurz erwahnt worden. (Siehe diese Berichte XIX, 2206.) Obwohl die Ausbeute bei dieser Reaction keine besonders gute und namentlich die Reindarstellung des entstehenden Kirrpers mit gewissen Schwierigkeiten verkniip’ft ist, haben wir eq doch fiir niithig gehalten, durch den Versuch festzuhtellen, dasc von dem Pyrrolenphtalid 2 Wasserstoffatome aufgenommtm werden und ho dar erwartete Pyrrolenhydrophtaiid gebildet wird.

Die Reduction wird hweckmdssig in folgender Weise ausgefuhrt : 2 - 3 g feingepulverte. Pyrrolenphtalid werden in ca. 250 g Wasser buspendirt und allmlhlich achtprocentiges Natriurnamalgam in kleineri Portionen hinzugethan. Nach 2 -- 3 Tagen ist das Pyrrolenphtalid nahezu verschwunden ; man filtrirt iiber Asbest ab, hiinert sehr sc1iwac.h mit ganz verdiinnter Schwefelsaure an und zieht schnell mehrere Male rnit Aether au3. Den schwach rirthlich gefarbten Aether, der sich an der Luft allmahlich dunkler farbt, lasst man freiwillig verdunsten, wo- bei eine schiin krptallisirende Substanz sich abscheidet. Es ist cchwer,

die Krystalle vollkommen farblos zu erhalten, weil beim Aufl6sen stets geringe Verharzung stattfindet, am besten gelingt es noch aus verdunntem Alkohol, wenngleich auch hier Verluste nicht zu ver- meiden sind. Man erhalt die Krystalle so in Form derber Nadeln, die bei 1180 schmelzen; schon nach kurzer Zeit nehmen sowohl die Krystalle als auch die LBsuug eine rothliche oder griinliche Farbung an. Die Krystalle sind in kalteni Wasser unlBslich, h e n sich aber ziem- lich leicht in heissem Wasser. In ne ther , Alkohol und den librigen gewijhnlichen Lijsungsmittcln sind sie leicht liislich. Die Analyseri wurden mit vollstandig farbloser Substanz ausgefuhrt rind bestatigen den neuen Kiirper ale

C(CtH3N)

C H ( 0 H ) 0 P y r r 01 e n h y d r o p h t a l i d , C12 H9 NO2, C6 Ht

1. 0,2823 g Substam gaben 0.7522 g Kohlensaure und 0.1158 g Wasser,

11. 0.1563 g Substanz gaben 11.5 ccm Stickstoff bei 100 iind 7ti3 inni

entsprechend 72.69 pCt. Kohlenstoff und 4.56 pCt. Wasserstoff.

Druck, entsprechend 7.43 pCt. Stickstoff. Gefunden

1. I I. Berechnet

Clz 144 72.36 72.69 - pCt.

S 14 7.04 - 7.42 H9

0 2 3 2 16.08

9 4.52 4.56 -

__ _-

VVLhrend bekanntlich das Pyrrolenphtalid kein Silbersalz bildet, erhalt man ein solches aus dern Pyrrolenhydrophtalid, wenn man die Liisung desselben in verdiinntem Alkohol mit einer wassrig- alko- holischen Lijsung von Silbernitrat vehetzt. Es fiillt sofort ein kry- stallinischer Niederschlag von rothlicber Farbung. Die Verbindung ist wenig bestandig, am Licht farbt sie sich schnell dunkler und beim Trocknen, selbst wenn man es unter Lichtabschluss vornimmt, zer- setzt sie sich unter heftiger Explosion. Von einer Analyse rnusste daher abgesehen werden.

Wenn man eine atherische Losung dea Pyrrolenhydrophtalideu s e h r a l l m a h l i c h verdunsten lasst, so erhalt man wohl ausgebildete Krystalle. h u f unsere Bitte ubernahm Hr. Dr. F o c k eine krystallo- graphische Bestirnmung derselben und sind wir ihni fiir die folgenden Angaben zii Dank verpflichtet:

System hexagonal rhomboedrisch tetartoiidrisch : a : c = 1 : 0.8491.

Beohachtete Formen: m = (1010) und s = x n ( 2 1 3 3 j

Schwach braunlich gefarbte, kleine glanzende Krystalle, von pris- matischem Habitus. Als Endflache wurde einzig das RhomboBder 3. Ordnung s beobachtet.

Becbbachtet Berwhnet t- n - JO m : m = 1010 : 01 10 = 600 -'

A : s = 2133 : 3213 = 760 46' -

A : ni = 2133 : ioio = 480 51' : rIl = 21% : o l i o = 6x0 4'

48" 5 7 G l @ 2'

- - s : m = 2133: 1100 = 77" -' 7 7 0 22'

Spaltbarkeit nicht beobarhtet.

Zur Herstellung Untersuchung waren

einer Platte nach der Basis behufs optischer die Rrystalle zu klein.

278. Edmund Knecht: Zur Kenntniss der chemischen Vor- gange, welche beim Farben von Wolle und Seide mit den

basischen Theerfarben stattfinden.

(Eingegaogen iini 2 Mai.)

12s ist nicht nur jedem Farber , roiiderii auch den meisten Laieri wobl bekannt, dass, wenn Wolle oder Yeide in Losungen der basi- schen Theerfarben wie z. B. Fushsin . Methylviolett 11 s. w. erwarmt werden, der Farhstoff durch die Faser augezogen und das Material dabei daucrnd gefarbt wird. Die ErklLrung dieser fast allgemein be- kannten. aber dennoch sehr interessanteu Erscheinung war bisher ent- weder die, dass der Farbstoff eirifach in einer uriveranderten Form von der Faser absorbirt wird (mechanische Theorie) oder damit eine uiibestimmte und nicht niiher untersocbte chemische Verbindung ein- geht (chemische Theorie). Viele hervorragenden Chemiker haben von Zeit zu Zeit entweder die eine oder die andere dieser gegenseitigen Ansichten onterstiitzt, aber sonderbarer Weise griinden sich diese An- sichten mit wenigeu Ausnahmen uicht auf quantitative Bestimmungen.

Die folgenden Versuche wurderi zuerst angefangen, um auf die einfache Frage, was findet statt, weiin Wolle mit Fuchsin gefarbt wird? eine definitive Antwort zu bekommen. Die natiirlichste Beantwortung dieser Frage ware von vornherein zu Gunsten der mechanischen Theorie. namlich die Faser hat einfach eine bestimmte Menge des Farbstoffes im unreranderten Zustande absorbirt und ist dabei furhsin-