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Referentin: Ikram Kabchi *

Referentin: Ikram Kabchi · Ibn Taymiyya gab den damaligen islamischen Staaten die Fatwa (Rechtsgutachten) gegen diese Gruppierungen und Staaten den Dschihad zu beginnen

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Folie 1

Referentin:

Ikram Kabchi

*

*

Jahr Ort Anzahl an

Personen

2011 Bundesweit 4500

NRW 500

2015/2016 Bundesweit 7500

NRW 2250

bisher Bundesweit 760 Ausreiser

NRW 260 Ausreiser

• Bundesweit insg. ca. 4,5 Mio Muslime • ca. 0,17% salafistische Bewegung• ca. 0,016% gewaltbereite Salafisten

*

*

Der Prophet Mohammed

1. Sahabis: Die Gefährten des Propheten Mohammeds

2. Tabi’un: Die Gefährtennachfolger

3. Tabi‘ at Tabi’un: Die zweite Generation „

Diese ersten drei Generationen nachdem Propheten Mohammed sind die ehrenwürdigen und rechtschaffenen Vorfahren, die die Religion am authentischsten repräsentiert, erklärt, ausgeführt und ausgelebt haben; Als letzter Prophetengefährte gilt Anas bin Malik (gest. 712 n. Chr.) und als letzter salaf as-salihin Ahmed bin Hanbal (gest. 855 n. Chr.).

„Die besten aus meiner Umma (Gemeinschaft) ist meine Generation, dann diejenigen, die ihnen folgen, dann diejenigen, die ihnen folgen“ (Sahih al-Bukhari Hadith Nr. 3728).

*

*Wahabismus (Abd al-Wahab): - 18. Jhd. entstandene

ideologische Strömung, die sich auf die Ideologie von Ibn

Taymiyya (13. Jhd.) stützt, die Kerngedanken:

1. Islamisch geprägte Staaten müssen laut seiner Ideologie die

Scharia einführen.

2. Bekämpfung der unislamischen Bräuche, Kulte und

Strömungen im Namen der Scharia bzw. im Namen Gottes.

3. Es gibt keine Interpretationsmöglichkeit der koranischen

Verse. Es wird wortwörtlich angenommen und akzeptiert.

4. lehnt jedes nicht-islamisches Rechtsystem ab.

*Ibn Taymiyya gab den damaligen islamischen Staaten die Fatwa

(Rechtsgutachten) gegen diese Gruppierungen und Staaten den

Dschihad zu beginnen.

*Dieser Rechtsgutachten sei laut Ibn Taymiyya eine religiöse

Pflicht für jeden Muslim.

*Hier wird der Dschihad-Begriff insbesondere mit dem Begriff

„Krieg“ verstanden.

*Ibn Taymiyya konnte in seiner Zeit, seine Ideologie nicht in Kraft

setzen, da er keine militärische Kraft als Unterstützung hatte.

*Bräuche und Kulte, die im Koran oder in den prophetischen

Überlieferungen keinen Platz haben oder Strömungen außer dem

Islam, wird exklusivistisch wahrgenommen und bekämpft -Dazu

zählen Christen, Juden, Schiiten, Alewiten oder Sufis.

*Eindeutige und mehrdeutige Verse im Koran vorhanden.

*Abd al-Wahab einer der Nachfolger von Ibn-Taymiyya fundierte

im 18. Jhd. die ideologische Strömung und Lehren von Ibn

Taymiyya mit der Saudischen-Dynastie im Staatsystem.

*Der Inspirator Ibn Taymiyya wird dabei als As-Salaf As-Salihin

angesehen.

*Mit der selbsternannten Definitionsmacht und Deutungshoheit ging er

schließlich mit seiner Anhängerschaft gewalttätig gegen alles

„Unislamische“ hervor.

*Kein Deutungsmuster aus dem Koran und den

Prophetenüberlieferungen außer von Abd-al Wahab akzeptiert und

geduldet.

*Heute einen Bumerang-Effekt ersichtlich, da nämlich viele radikal-

politische Gruppierungen auf der arabischen Halbinsel entstanden sind,

die gegen die saudische Dynastie agierten.

*

• die absolute Souveränität Gottes in allen Lebensbereichen und allen Bereichen von Staat und Gesellschaft – keine Kompromisse (hier Unterschied z.B. zu den Muslimbrüdern)

• strikte Ablehnung zeitgemäßer Islaminterpretationen (Neuerungen)

• Manhaj as-salaf (as-salih): Nachahmen der lauteren Vorfahren – davon abgeleitet der Begriff Salafiya

• propagiert wird eine Rückkehr zum Vorbild der „lauteren Vorfahren“ (arab.: al-salaf al-salih) – d.h. zu einem vermeintlich wortgetreu den Quellen folgenden und damit „reinen“ Islam, wie er zu den Zeiten des Propheten Muhammad und seiner Nachfolger im 7. und 8. Jhd. gelebt worden sein soll

• Ablehnung als „unislamisch“ vor allem der Sufis (islamische Mystik) als shirk - Polytheismus und des Schiitentum als Häresie

• Kuffar (Ungläubige) sind alle Angehörige anderer Religionen, Atheisten sowie Muslime, die in ihrem Denken und Handeln nicht dem strengen salafitischen Islamverständnis folgen

Ibn Taymiyya

Wahabis-

mus

Salafismus

*

Eine sehr heterogene Bewegung:

*puristischer Salafismus

*politisch, missionarischer Salafismus (Gewaltablehnung)

*jihadistischer Salafismus / bewaffneter Kampf

gegen Ungläubige (Kuffar)

*

*Junge muslimische Menschen, die Ausgrenzungs- und

Diskriminierungserfahrungen hinter sich haben, treten dieser

Strömung bei.

*Gemeinschaft als eine Einheit-„Umma“ gefühlt.

*Ihre Gefühle werden mit islamischen Lehren vertreten/ unterstützt

(instrumentalisiert).

*ein wichtiges Mitglied einer weltweiten Bewegung

Selbstwertgefühl wird gesteigert.

Gefahren und Probleme der salafistischen Lehren

Beispiel für Mehrheitsströmung: politisch-missionarisch, Ablehnung von Gewalt:

Werbeclip für ein Islamseminar in Bonn 2008 mit den Predigern: Hassan Dabbagh/Abul Hussein (Leipzig), Abdul Adhim (Berlin),

Mohamed Benshain/Abu Jamal (Bonn)

2:40

*

*Die deutsche Sprache als Mittel für den Einfluss.

*Die öffentlichen Auftritte, die mit Präsenz dargestellt werden und

dabei gegen die hiesige Gesellschaft und den Staat propagiert

werden, erwecken bei Jugendgruppen Popularität sowie eine Art von

„Coolnes und Mutigkeit“.

*Die religiösen Quellen und Lehren werden als Medium benutzt, um

die eigenen politischen Ziele umzusetzen und zu vermitteln. Dabei

wird die religiöse Schwäche der jungen, unerfahrenen und

unwissenden Muslime kontinuierlich ausgenutzt.

Radikalisierung abseits der KoranverteilständeAbu Abdullah (DWR - Die Wahre Religion):Demokratie und Islam - Dezember 2012

1.15

*

*Gemeinschaft und Identitätglobale Umma – Weltgemeinschaft von Brüdern und Schwestern, Gleicher unter Gleichen

*WerteEindeutigkeit in Bezug auf: richtig und falsch, gut und böse

*Protest, Aufmerksamkeit und Abgrenzung z.B. von den Elternmaximale Aufmerksamkeit zu erreichen in Familie, Peer-Group, soziales Umfeld, Gesellschaft

*Gehorsam charismatische Autoritäten, Orientierung, Struktur im Alltag

*GerechtigkeitOpferidentität, Solidarität mit den Unterdrückten und Leidenden

*Wissen vermeintlich religiös fundierte Aussagen und Begründungen

*Wahrheit Exklusiver Wahrheitsanspruch, einzig richtige Islaminterpretation, einziges Lebensziel: Paradies, einziger Weg zu diesem Ziel

„Street Dawa Projekt“Aktivierung von Jugendlichen zur Verteilung salafitischer

Propagandamaterialien an andere JugendlicheDamit: Aufwertung dieser Jugendlichen

0.55

**Sozialraum und Gemeinwesen orientierter Ansatz

*Synergie durch „Netzwerken“

*Aufklärungsarbeiten in den Jugendeinrichtungen und –zentren

*Infoveranstaltungen für Fachkräfte im Sozialwesen

*Nicht problemorientiertes, sondern lösungsorientiertes Arbeiten

*Gemeinde und Moscheearbeit (engere Koop. der lokalen Jugendvereinen,

MSO‘s…)

*Elternarbeit

*Zusammenarbeit der Bildungsvereinen

*Schul- und Kindergartenarbeit

*

* eine entsprechende Änderung des äußeren Erscheinungsbilds

* Überbetonung der Einhaltung religiöser Normen und Riten

* Missionierungsversuche bei Eltern, Verwandten und Freunden, der Bruch mit dem alten Freundeskreis

* religiös-politische Äußerungen ohne die Bereitschaft, sich auf andere Argumente einzulassen

* Abschottungstendenzen gegenüber vermeintlich „Ungläubigen“ und einer „unislamischen“ Umwelt

*

*Zugewandt-hinterfragende Haltung gegenüber dem Betroffenen

*Eigenständiges Denken fördern*Gefahren einfacher Antworten und Feindbilder sensibilisieren

*Aufarbeitung der gefühlten Diskriminierung und den Wunsch nach Gerechtigkeit

*Sensibilität für Ungerechtigkeit und die Empathie mit dem Betroffenen zeigen

*Lernen, dass es in einer komplexen Welt keine einfachen Antworten gibt.

*„Du und deine Religion sowie Herkunft ihr gehört

dazu“

auf dieser Grundlage kann die muslimische Vielfalt

thematisiert werden.

Vielfalt: verschiedene Elternhäuser, Herkunft,

Berufe der Eltern, Religiosität, Lebenswelten

*Verdeutlichung der Diversität

*respektvoller Umgang

*Die Thematisierung der muslimischen Vielfalt schützt vor Stereotypen, Vereinnahmungen und Ideologien

*Nicht die Überzeugung kritisieren, sondern zusammen konkrete Positionen und Verhaltensformen in den Blick

nehmen

*Anerkennung und Zugehörigkeit vermitteln

*Über weitere Werte wie Barmherzigkeit im Islam austauschen

**BAMF Hotline/Deradikalisierung 0911/9434343

*MIK Zentrale Hotline 0211/871-2728

0211/871-2821

*Polizei 110

*Verfassungsschutz 0221/7923366

*Aussteigerhotline NRW 0211/8371926

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Tel.: 0176 / 47 16 04 69

E-Mail: [email protected]

Danke für Ihre

Aufmerksamkeit!

Offen für Fragen…