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Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie Regionalverband Salzburg Stadt und Umgebungsgemeinden Masterplan Kooperatives Raumkonzept für die Kernregion Salzburg Beschlossen von der Salzburger Landesregierung am 12.11.2013, vom Kreistag des Landkreises Berchtesgadener Land am 28.10.2011 und vom Kreisausschuss des Landkreises Traunstein am 24.10.2012. Dieses Projekt wird aus Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) kofinanziert.

Regionalverband Salzburg Stadt Masterplan · deutsch-österreichischen Grenzraum – wurde bereits ein wesentlicher Beitrag geleistet, um die Menschen bei - derseits der Grenze einander

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Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr

und Technologie

Regionalverband Salzburg Stadt und Umgebungsgemeinden

MasterplanKooperatives Raumkonzeptfür die Kernregion Salzburg

Beschlossen von der Salzburger Landesregierung am 12.11.2013,vom Kreistag des Landkreises Berchtesgadener

Land am 28.10.2011 und vom Kreisausschuss des Landkreises

Traunstein am 24.10.2012.

Dieses Projekt wird aus Mitteln des Europäischen Fondsfür Regionale Entwicklung (EFRE)kofinanziert.

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Impressum

Medieninhaber undHerausgeber: Land Salzburg, vertreten durch das Amt der Salzburger Landesregierung,

Abteilung Raumplanung, und Regio Berchtesgadener Land – Traunstein e.V.,

vertreten durch die EuRegio Salzburg – Berchtesgadener Land – Traunstein

Redaktion: Dr. Franz Dollinger, Land Salzburg

Steffen Rubach, EuRegio Salzburg – Berchtesgadener Land – Traunstein

Umschlaggestaltung,Satz und Grafik: PRODESIGN GmbH, Freilassing

Druck: Hausdruckerei Land Salzburg

Erschienen: im November 2013

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AMT DER SALZBURGER LANDESREGIERUNG, ABTEILUNG RAUMPLANUNG,

UND REGIO BERCHTESGADENER LAND – TRAUNSTEIN E.V.(Herausgeber)

MasterplanKooperatives Raumkonzeptfür die Kernregion Salzburg

Salzburg, Bad Reichenhall

November 2013

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Masterplan Kernregion Salzburg | Projektpartner

Gutachterteam

Österreichisches Institut für Raumplanung (ÖIR) A-1010 Wien, Franz-Josefs-Kai 27 | www.oir.at

Christof Schremmer (Projektleiter seitens der Auftragnehmer) / Gerhard Ainz / Wolfgang Neugebauer /

Gerhard Doblhamer (Örtlicher Berater)

Ernst Basler + Partner AG (ebp) CH-8032 Zürich, Mühlebachstraße 11 | www.ebp.ch

Matthias Thoma

Technische Universität München (TUM) Fakultät Architektur, Lehrstuhl für Raumentwicklung

D-80333 München, Arcisstaße. 21 | www.raumentwicklung-tum.de

Alain Thierstein / Michael Droß

Technische Universität München (TUM) Fachgebiet für Landschaftsarchitektur regionaler Freiräume,

D-85350 Freising Weihenstephan, Emil-Ramann-Straße 6 | www.lareg.wzw.tum.de

Sören Schöbel / Daniel Czechowski

ConM Gesellschaft für Marktforschung und Regionalanalysen mbHD-80336 München, Bavariaring 17 | www.conm.de

Roland Borsch / Eva Pfeifer

Prozessbegleitung

ÖAR Regionalberatung GmbH (ÖAR) A-1010 Wien, Fichtegasse 2/17 | www.oear.at

Günter Scheer / Herwig Langthaler

Projektbezogene Arbeitsgruppe

Land Salzburg (Lead Partner): Franz Dollinger (Projektleiter seitens der Auftraggeber) /

Johannes Lebesmühlbacher / Roland Lantzberg / Yvonne Kirchmauer

Regio Berchtesgadener Land – Traunstein e.V. (Projektpartner): EuRegio Salzburg –

Berchtesgadener Land – Traunstein: Steffen Rubach / Andreas Fackler / Ute Nagl-Estermann

Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie:

Margit Hiller

Landkreis Berchtesgadener Land: Stefan Neiber

Landkreis Traunstein: Hans Zott

Stadtgemeinde Salzburg: Andreas Schmidbaur / Brigitte Neubauer

Regionalverband Salzburg-Stadt und Umgebungsgemeinden: Paul Lovrek

Regionsbeauftragte für die Region Südostoberbayern bei der Regierung von Oberbayern: Katja Gloser

Regierung von Oberbayern, Raumordnung, Landes- und Regionalplanung: Thomas Bauer

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Vorwort |Masterplan Kernregion Salzburg

ÖIR · ebp · TUM · ConM · ÖAR | 5

Sehr geehrte Damen und Herren,

durch das breit angelegte gemeinsame EuRegio Entwicklungskonzept 2001 – damals das erste seiner Art imdeutsch-österreichischen Grenzraum – wurde bereits ein wesentlicher Beitrag geleistet, um die Menschen bei-derseits der Grenze einander näher zu bringen und die Chancen der Region als attraktiver Standort zwischenMünchen und Wien systematischer zu entwickeln.

Die aktuellen wirtschaftlichen, infrastrukturellen und gesellschaftspolitischen Entwicklungen prägen immermehr die wechselseitigen Verflechtungen in der Grenzregion. Nicht nur das Pendeln zu Erwerbszwecken ist inden letzten Jahren rasant gestiegen, sondern auch die grenzüberschreitenden Verkehrsströme zu Ausbildungs-,Freizeit- oder Konsumzwecken. Der dadurch immer stärker zusammenwachsende Wirtschafts-, Arbeits- undLebensraum erfordert eine grenzüberschreitende Strategie, um in Zukunft gemeinsam Herausforderungen zubewältigen bzw. Entwicklungschancen zu nutzen – gerade auch im Kernbereich der EuRegio Salzburg – Berch-tesgadener Land – Traunstein. Nur eine abgestimmte und grenzüberschreitende Planung bzw. Strategie (vom„Halbkreis zum Vollkreis“) kann eine nachhaltige Raumentwicklung unterstützen, die auch Rücksicht nimmtauf einen schonungsvollen Umgang mit Natur und Umwelt.

Einen wesentlichen Beitrag dazu leistet nun das von der EU kofinanzierte INTERREG-Projekt „Masterplan –ein kooperatives Raumkonzept für die Kernregion Salzburg“. Von Mitte 2008 bis Mitte 2011 wurde für die Kern-region Salzburg ein umsetzungsorientiertes Entwicklungsleitbild ausgearbeitet – unter Federführung der Raum-planungsabteilung des Landes Salzburg und in Zusammenarbeit mit dem Freistaat Bayern sowie einer grenzüber-schreitenden Arbeitsgruppe aus Salzburg und Bayern.

Im Rahmen des mehrjährigen Prozesses wurde eine breite Öffentlichkeit eingebunden. Bürger und Kommu-nen wurden über Gemeinde-Workshops, über Zukunfts- und Fachkonferenzen sowie über das Internet in dieArbeit miteinbezogen, um die gemeinsame Entwicklungs- und Handlungsstrategie zu entwerfen.

Mit dem Masterplan liegen nun für die Sachbereiche Wohnen, Wirtschaft, Verkehr und Freiraum maßgeblichegrenzüberschreitende Analysen, kurz- bis langfristige Maßnahmenvorschläge und wesentliche Leitprojekte vor.Nachdem die politische Beschlussfassung auf bayerischer wie auf Salzburger Seite abgeschlossen ist, werden dieErgebnisse des Masterplans in einem nächsten Schritt – auf der kommunalen, der regionalen und der überregiona-len Ebene beider Seiten – in die entsprechenden Planungs- und Entwicklungsinstrumente integriert. Somit sinddie Rahmenbedingungen für die Umsetzung geschaffen. Der konkrete Umsetzungsstand der im Masterplan iden-tifizierten Maßnahmen und Leitprojekte soll jährlich überprüft werden. Die Begleitung der Umsetzung er-folgt über das Regionalmanagement bei der EuRegio Salzburg – Berchtesgadener Land – Traunstein.

Die vorliegende Arbeit wurde wesentlich durch die hervorragende grenzüberschreitende Zusammenarbeit so-wie durch die Mitwirkung einer breiten Öffentlichkeit (zahlreicher raumrelevanter Akteure) unterstützt. Für dieumfassende Arbeit sei allen Beteiligten, der projektbegleitenden Arbeitsgruppe und nicht zuletzt dem Bearbei-terteam Dank und Anerkennung ausgesprochen.

Astrid Rössler Georg Grabner

Georg Grabner

Vorsitzender RegioBerchtesgadener Land –Traunstein und Landratdes Landkreises Berchtes -gadener Land

Astrid Rössler

Landeshauptmann-Stv.(RessortzuständigesMitglied der SalzburgerLandesregierung)

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Masterplan Kernregion Salzburg | Inhalt

Präambel........................................................................................................................................................................................................................ 7

Projekt ................................................................................................................................................................................................................................ 8

1. Masterplan für die Kernregion Salzburg – Auftrag und Vorgangsweise ........................................................ 8

1.1 Masterplan: Begründung und Abgrenzung .......................................................................................................................................... 8

1.2 Stellenwert des Masterplans für die Kernregion Salzburg ........................................................................................................ 10

1.3 Vorgangsweise: MASTERPLAN-Entwürfe und Diskussionsphasen .................................................................................. 10

2. Masterplan für die Kernregion Salzburg .......................................................................................................................... 12

2.1 Masterplan und Trendszenario: Entscheidungsgrundlagen für die künftige regionale Entwicklung ............ 12

2.2 Trendszenario für die Kernregion Salzburg ........................................................................................................................................ 13

2.3 Masterplan für die Kernregion Salzburg .............................................................................................................................................. 16

2.3.1 Entwicklungsszenario „Masterplan für die Kernregion Salzburg“ im Überblick .................................................. 16

2.3.2 Wohnen .................................................................................................................................................................................................................. 18

2.3.3 Wirtschaft ............................................................................................................................................................................................................ 24

2.3.4 Verkehr .................................................................................................................................................................................................................... 30

2.3.5 Landschaft und Freiraum .......................................................................................................................................................................... 38

2.3.6 Gesamtbild: Wirkungen der Entwicklung gemäß Masterplan .......................................................................................... 42

3. Dialog und Umsetzungsperspektive ...................................................................................................................................... 43

4. Übersicht Maßnahmenvorschläge ............................................................................................................................................ 44

5. Literatur und Quellen .................................................................................................................................................................................. 49

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Bearbeitungsgebiet INTERREG-Projekt Masterplan Kernregion Salzburg .................................................... 9

Abbildung 2: Trendszenario für die Kernregion Salzburg ...................................................................................................................... 13

Abbildung 3:Masterplan für die Kernregion Salzburg – Gesamtbild der konzentrierten räumlichen Entwicklung .. 17

Abbildung 4:Wohnschwerpunkte für die Kernregion Salzburg (geförderter und nichtgeförderter Wohnbau) .... 20

Abbildung 5:Wirtschaftliche Schwerpunkte der Kernregion Salzburg ........................................................................................ 27

Abbildung 6: Entwicklung der Verkehrsinfrastruktur und Siedlungsschwerpunkte ............................................................ 33

Abbildung 7: Leitbild: Entwicklung der Landschaften .............................................................................................................................. 40

Abbildung 8: Räumliches Struktur-Leitbild Freiraum – Naturraum .............................................................................................. 40

Inhalt

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Präambel |Masterplan Kernregion Salzburg

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Zu den übergeordneten Zielsetzungen sowiezur Bedeutung und dem Stellenwert des Doku-ments wird Folgendes festgehalten:

1. Der Masterplan für die Kernregion Salzburg (Ma-sterplan) ist ein Entwicklungsleitbild, das die fürdie Kernregion in den nächsten 20 Jahren prägen-den Entwicklungen und Schlüsselprojekte in zu-sammenhängender Weise darstellt. Dabei wird be-wusst eine positive, leitende Auswahl getroffenund keine vollständige Sammlung aller regionalenProjekte und Entwicklungsvorschläge.

2. Der Masterplan stellt eine politisch abgestimmte,grenzübergreifende Rahmenvereinbarung für dieweiteren Maßnahmen und Umsetzungsaktivitä-ten der für die Kernregion Salzburg relevanten Stel-len dar.

3. Auf Salzburger Seite ist dazu ein Beschluss der Lan-desregierung sowie die Befassung der Gemeindenvorgesehen, von denen der Masterplan zur Kennt-nis genommen wird. Auf bayerischer Seite ist einBeschluss der Kreisgremien und der Gemeindenvorgesehen. Dementsprechend sind die vorberei-tenden Abläufe bis zu einer solchen Beschlussfas-sung in die Wege zu leiten (z.B. Befassung aller zu-ständigen Abteilungen des Amts der SalzburgerLandesregierung).

4. Der politische Rückhalt und die politische Verein-barung zwischen der bayerischen und der Salzbur-ger Seite sind die Grundlage für die weitere Um-setzung des Masterplans in den darauf folgendenSchritten. Es besteht die politische Absicht, einegrenzüberschreitende Vereinbarung einschließlicheiner Auflistung der umzusetzenden Maßnahmenzu treffen und die Umsetzungsfortschritte in einembegleitenden Prozess/Gremium laufend zu evalu-ieren und fortzuschreiben.

Die Umsetzung der im Masterplan enthaltenen Zieleund Maßnahmen obliegt den jeweils zuständigen Stel-len – er ist selbst kein rechtlich verbindliches Plan -dokument. Diese Vorgangsweise wurde gewählt, da inden beiden Staatsgebieten unterschiedliche inhaltlicheund räumliche Zuständigkeiten und Instrumente gege-ben sind, die kein einheitliches Planungsverfahren er-möglichen.

Parallel zum INTERREG-Projekt Masterplan wirddas INTERREG-Projekt EULE (EuRegionale Raumana-lyse) bearbeitet, das Raumpotenziale, Raumindikato-ren und Raumszenarien als Entscheidungsgrundlagefür eine innovative Raumentwicklung in der RegionSüdostoberbayern (Region 18) und dem Land Salzburgzum Gegenstand hat. Aus diesem Projekt werden Raum-analyseergebnisse und Kartengrundlagen für die Arbeitam Masterplan für die Kernregion Salzburg übernom-men. Beide Projekte sind Bestandteile des Gesamtkon-zepts „Raumentwicklung für die Europaregion Salz-burg“ gemäß Beschluss der Salzburger Landesregierungvom 3. Juni 2008.

Die Kernregion Salzburg ist eine grenzüberschreitend zu entwickelnde und gemeinsamzu steuernde Stadtregion (ein „grenzüberschreitender Verdichtungsraum“). Für eingemeinsames Zukunftsbild der Kernregion Salzburg wurde die Erarbeitung einesMasterplans in Auftrag gegeben.

Präambel

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1.1 Masterplan: Begründung und Abgrenzung

Das übergeordnete Motiv der Bearbeitung des Master -plans besteht darin, die (Kern)Region Salzburg „vomHalbkreis zum Vollkreis“ zu entwickeln. Damit ist ge-meint, dass sich die Stadtregion direkt an der Staats-grenze in allen Funktionen sinnvollerweise über diesehinweg abgestimmt entwickeln sollte, um ihre Ent-wicklungspotenziale wirklich nutzen zu können – sowie andere Regionen ohne eine solche Grenze. Die be-sondere Situation an der Grenze bringt – trotz der EU-Integration und der positiven grenzüberschreitendenZusammenarbeit im Rahmen der EuRegio – nach wievor wesentliche Erschwernisse für die regionale Ent-wicklung mit sich, die andere Regionen nicht haben:Unterschiedliche politische und administrative Syste-me mit verschiedenen Ebenen, Entscheidungsstruktu-ren und Instrumenten. Diese Situation kann im Ver-gleich mit anderen Regionen zur Verlangsamung vonEntscheidungen oder – im ungünstigen Fall – zur Nicht-Entscheidung bei für die Region wesentlichen Weichen-stellungen führen. Dies mag kurzfristig nicht proble-matisch erscheinen, mittel- bis längerfristig kann diesallerdings zu wesentlichen Rückständen gegenüber an-deren Regionen führen, etwa bei der Infrastruktur- undStandortentwicklung, die für die Wirtschaft und dieBewohnerInnen der Region so etwas wie ein Rückgratdarstellen.

Wie die Untersuchungen der Ausgangslage und derTrends gezeigt haben, befindet sich die Region in einerwichtigen Phase, die Richtung ihrer künftigen Entwick-lung zu beeinflussen:

• Eine Reihe von Infrastrukturentscheidungen ste-hen an und können seit Jahren nicht voran gebrachtwerden

• Die Wohnungsentwicklung in der Stadt und im

näheren Umland – im Bereich der Kernregion Salz-burg – führen zunehmend zu Knappheiten und ho-hen Kosten, die zu einer Randwanderung mit un-erwünschten Nebenwirkungen führen (Verkehr,Umwelt, Landschaftsverbrauch)

• Die weitere wirtschaftliche Entwicklung steht vorder Frage, ob aufgrund der beengten Verhältnisse,verkehrlicher Probleme und der hohen Bodenprei-se nicht eine (teilweise) Verlagerung von Funktio-nen in günstigere Standorte sinnvoll wäre

• Die hervorragende Landschaft und Umweltquali-tät wird durch eine weitere Ausbreitung der Sied-lungen und Verkehrswege in Teilen der Kernregi-on gefährdet

Die Kernregion Salzburg liegt an einem Schnittpunkteuropäischer Verkehrswege, hat eine hochgradige in-ternationale Bekanntheit in kultureller und wirtschaft-licher Hinsicht und eine bisher sehr erfolgreiche Ent-wicklung genommen. Es besteht aber die Gefahr – auf-grund der oben skizzierten Problemlagen – iminternationalen Umfeld an Boden zu verlieren und auchfür die einheimische Bevölkerung im Bereich Wohnenund Umwelt Verschlechterungen zu erfahren, wennhier nicht eine neue, klare Richtung eingeschlagen wird.

Mit dem Masterplan soll ein Gesamtbild wesentlicherEntwicklungsmaßnahmen für die gesamte Kernregionauf bayerischer und Salzburger Seite bis etwa ins Jahr2030 entworfen werden. Dabei geht es auch darum, dieWirkungen der einzelnen vorgeschlagenen Maßnah-men und Schwerpunktsetzungen in Hinblick auf dieGesamtregion zu begründen. Thematischer Fokus sinddie Bereiche Wohnen, Wirtschaft, Verkehr, Landschaftund Freiraum. Diese Themen wurden ausgehend vonden Schlüsselprojekten S1, S2, S3 und N4 des Eu-Regio-Entwicklungskonzeptes (2001)1 definiert undsollen im Masterplan inhaltlich integriert bearbeitetwerden .

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Masterplan Kernregion Salzburg | Auftrag und Vorgangsweise

1. Masterplan für die KernregionSalzburg – Auftrag und Vorgangsweise

1 EuRegio-Schlüsselprojekte S1: Rahmenplan für den grenzüberschreitenden Korridor im zentralen Siedlungskern, S2: Regionalplanung NEU bzw. Regio-nalentwicklung im Salzburger Zentralraum, S3: Konzeption zur Steuerung einer nachhaltigen Gewerbegebietsentwicklung in der EuRegio, N4: Erwei-terung des Grüngürtels des RVS durch landschaftliche Vorbehaltsgebiete im angrenzenden Bayern. Parallel zum Masterplan wird das INTERREG-Projekt EULE (EuRegionale Raumanalyse) bearbeitet, das Raumpotenziale, Raumindikatoren und Raumsze-narien als Entscheidungsgrundlage für eine innovative Raumentwicklung in der Region Südostoberbayern (Region 18) und dem Land Salzburg zum Ge-genstand hat.

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Sowohl im Landesentwicklungsprogramm Bayern2006 als auch im Landesentwicklungsprogramm Salz-burg 2003 wird die Kernregion Salzburg als grenzüber-schreitender Verdichtungsraum bezeichnet und seineEntwicklungsperspektiven als gemeinsam abzustim-mend festgelegt. Im Regionalplan Südostoberbayern istdazu ein „Ergänzungsbereich“ bestimmt, der durch überden Siedlungskern hinausgehende, funktionale Ach-sen geprägt ist. Sowohl die bayerischen als auch die Salz-burger Planungsdokumente nehmen auf die besondereSituation der Grenzregion Bezug.

Die Städte und Gemeinden des „Zentralen Siedlungs-kerns“ (Abgrenzung: siehe Abb. 1) erreichen eine Ein-wohnerzahl von insgesamt 274.000 Personen. Auf baye-rischer Seite leben 63.300 Menschen, auf SalzburgerSeite 210.700, davon entfallen 147.600 auf die StadtSalzburg. Von den insgesamt 151.100 Arbeitsplätzenin der Region befinden sich 20.500 auf bayerischer Seiteund 130.600 auf Salzburger Seite, davon wiederum97.100 in der Stadt Salzburg.

Die thematischen Bereiche können nur in einer fach-lich integrierten Arbeitsweise und Darstellung zu gutenMaßnahmenvorschlägen kommen – angestrebte Wir-kungen und auch Wechselwirkungen sind zu erfassen

und zu überlegen. Die Vorschläge für regional bedeuten-de Standorte, Infrastrukturen und Projekte sind daheroft aus einem Themenbereich heraus gewachsen, wur-den dann aber in einer fachlich übergreifenden Weiseweiter bearbeitet und konkretisiert. In diesem Sinne wä-re mittelfristig – über den bestehenden Arbeitsumfangdes Masterplans hinausgehend – die Erweiterung desThemenraumes um weitere Dimensionen sinnvoll, et-wa um den Bereich Kultur, der in einem gemeinsamen(historischen) Kulturraum von internationaler Bedeu-tung besondere Relevanz hat.

Die Abgrenzung der Kernregion Salzburg in ihrer Dif-ferenzierung nach Bearbeitungsgemeinden und mög-lichen Ergänzungsgemeinden baut auf den Vorgabender Landesentwicklungsprogramme von Bayern undSalzburg auf. Die konkrete Definition erfolgte in der Ar-beitsgruppe Masterplan der Projektpartner: Der Fokusder Bearbeitung liegt bei den Gemeinden des „Zentra-len Siedlungskerns“. Die Ergänzungsgemeinden wur-den laufend über die Bearbeitung informiert, an denVeranstaltungen des Masterplan-Erstellungsprozessesbeteiligt sowie zu Stellungnahmen aufgerufen. Soweitwichtige funktionelle Verflechtungen bestehen, wur-den diese bei der Bearbeitung berücksichtigt.

Auftrag und Vorgangsweise |Masterplan Kernregion Salzburg

ÖIR · ebp · TUM · ConM · ÖAR | 9

Abb. 1: Bearbeitungsgebiet INTERREG-Projekt Masterplan Kernregion Salzburg

Landesgrenze Salzburg

Staatsgrenze

Zentraler Siedlungskern

Mögliche Ergänzungsgemeinden

gemeindefreie Gebiete

Gemeindefreie Gebietewerden vom freistaat Bayerndirekt verwaltet.

Quelle:Protokoll EuRegiovom 13.01.2008 und 06.03.2008Diskussion in der öffentlichen Präsentation am 04.07.2008 undAG Masterplan vom 19.08.2008

Fachreferent Raumforschung undgrenzüberschreitende Raumplanung

Projekt MASTERPLANfür die Kernregion Salzburg

http://www.salzburg.gv.at/rp2_fachrefe-rent702

E-Mail: [email protected]: Franz Dollinger,

Fachreferent 7/02Erstellungsdatum: 26.4.2011

Geodaten: SAGIS

Legende:

Masterplan Kernregion:

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1.2 Stellenwert des Masterplans für die Kernregion Salzburg

Welchen Stellenwert hat der Masterplan für die Kern-region Salzburg? Er soll eine fachliche Grundlage für dieAbstimmung und Diskussion der wesentlichsten Ent-wicklungsziele und Maßnahmen geben, die in der Re-gion gemeinsam zu bestimmen sind. Die besondere Si-tuation an der Grenze erfordert hier besondere Wegeder Kommunikation und Abstimmung – ein einheitli-cher, rechtlich verbindlicher Plan für beide Seiten derRegion ist bei den unterschiedlichen rechtlichen Rah-menbedingungen und Verwaltungsgliederungen nursehr schwer realisierbar, selbst wenn die beteiligten Stel-len sehr eng zusammenarbeiten.

Daher ist der Masterplan für die Kernregion Salzburgals ein inhaltliches, grenzüberschreitendes Abstim-mungsinstrument gedacht, das

• als informelles Leitbild dient, selbst keinen recht-lich verbindlichen Charakter hat,

• längerfristig zur Orientierung für die regionalenund überregionalen Gebietskörperschaften dientund

• konkret mit den jeweiligen Planungs- und Entwick-lungsinstrumenten auf kommunaler, regionaler undüberregionaler Ebene auf bayerischer und Salzbur-ger Seite umgesetzt wird.

Der Masterplan ist daher darauf ausgerichtet, die in-haltlichen Schwerpunkte, Projekte und Maßnahmenmiteinander verbunden darzustellen. Deshalb ist er auchkein Verordnungstext einer Rechtsmaterie, sondernenthält eine Kombination aus räumlichen Schwerpunkt-setzungen, Projekten und umsetzungsbegleitendenMaßnahmen, die eine Vielzahl von Maßnahmenträgernbetreffen. Wesentliche Voraussetzung bei diesem Sta-tus des Masterplans ist eine inhaltliche Diskussion überdie Konzeption und die eingebrachten Vorschläge undeine Einigung über die weitere Umsetzung im jeweilseigenen Verantwortungsbereich.

1.3 Vorgangsweise: Masterplan –Entwürfe und Diskussionsphasen

Die Arbeitsphase zum 1. Entwurf des Masterplans er-streckte sich vom Frühjahr bis Ende 2009. Es war eineder Aufgabenstellungen, mit den Gemeinden und über-geordneten Dienststellen die kurz- bis mittelfristig ge-planten und regional relevanten Projekte zu erheben,Funktionsbereiche und Standorträume für bestimmteNutzungen heraus zu arbeiten sowie Pilotprojekte undumzusetzende Maßnahmen zu definieren. In diesemZeitraum wurden durch das Bearbeiterteam folgendeSchritte durchgeführt:

• Auftakt-Workshop mit VertreterInnen der Kernre-gion zur Vorstellung des Masterplan-Projekts undzur Erörterung von Anliegen und Visionen der Re-gion

• Durchführung und Protokollierung von 21 Work-shops mit allen Gemeinden der Kernregion Salz-burg

• Durchführung und Protokollierung von Workshopsmit Fachdienststellen, Interessenvertretungen,NGOs und den Ergänzungsgemeinden der Kernre-gion Salzburg

• Präsentationen und Teilnahme an den Sitzungender Arbeitsgruppe der ProjektpartnerInnen (Auf-traggeberInnen) zur Diskussion von Vorschlägenund zur Steuerung des Gesamtprozesses

• Fachliche Analysen, Ausarbeitung von Vorschlägenim BearbeiterInnenteam

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Masterplan Kernregion Salzburg | Auftrag und Vorgangsweise

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• Der 1. Entwurf des Masterplans mit folgenden In-halten:

- Darstellung der vorgeschlagenen Masterplan-Entwicklung der Kernregion Salzburg und Ver-gleich mit der Entwicklung in einem Trendsze-nario

- Darstellung von Schwerpunkten und Standort -räumen für bestimmte Nutzungen (thematischgegliedert, mit Kartendarstellungen und Erläu-terungen)

- Darstellung von für die regionale Entwicklungrelevanten Projekten (mit Funktion, Auswirkun-gen), die zu einer Entwicklung im Sinne des Ma-sterplans beitragen

- Vorschläge für Pilotprojekte und umzusetzendeMaßnahmen (räumlicher und thematischer Be-zug, AkteurInnen)

• Stellungnahmeverfahren Februar–April 2010, Aus-wertung und Veröffentlichung der StellungnahmenMai 2010

• Diskussionsveranstaltungen mit der Stadt Salzburgund Interessensvertretungen/NGOs im Rahmendes Dialogprozesses zum Masterplan im Juni undJuli 2010

• 2 Klausuren mit den federführenden Politikern aufSalzburger und bayerischer Seite der Kernregion(Landesrat Blachfellner und Landrat Grabner), Juliund August 2010

Ausgehend von Zukunftsperspektiven, Trendanaly-sen und von den Anregungen der Gemeinden im Rah-men der Auftaktveranstaltung wurden Einschätzun-gen von wesentlichen Entwicklungstendenzen in derRegion sowie Vorhaben und Planungen in allen Ge-meinden diskutiert und Projekte/Maßnahmen mit re-gionaler Relevanz gesammelt.

Die Ergebnisse der Gemeinde-Workshops wurden inder projektbegleitenden Arbeitsgruppe (d.s. die Vertre-terInnen der AuftraggeberInnen) eingehend diskutiert.Der Entwurf des Masterplans für die Kernregion Salz-burg stellt hiermit das Resultat von intensiven Befas-sungen mit den Anliegen und Entwicklungsmöglich-keiten der Region aus der Sicht von Beteiligten und denVorschlägen des BearbeiterInnenteams dar. Das Bear-beiterInnenteam hat dabei versucht, die gemeindespe-zifische und regionale (Innen-)Sicht mit Expertenwis-sen und Erfahrungen und Vorschlägen für Maßnahmenzu verknüpfen, die erfolgversprechend sind. Auch dieEinbettung in einen größeren räumlichen Zusammen-hang war dabei von Bedeutung, etwa im Bereich derVerkehrsinfrastruktur.

Der 1. Entwurf wurde im Rahmen der 2. Zukunfts-konferenz am 21.1.2010 präsentiert und diskutiert. DieVeranstaltung diente zur grenzüberschreitend struk-turierten Diskussion und Reflexion der Vorschläge. DieErgebnisse dieser Veranstaltung, der folgenden schrift-lichen Stellungnahmen, der Diskussion mit der pro-jektbegleitenden Arbeitsgruppe und von zwei weite-ren Veranstaltungen im Rahmen des sogenannten „Dia-logprozesses Masterplan“ (mit VertreterInnen der StadtSalzburg und mit Interessensvertretungen und NGOs)sowie die Ergebnisse von 3 Diskussionsrunden mit denbeiden federführenden Politikern Salzburgs und Bay-erns sind in den 2. Entwurf eingebracht worden, der am21.10.2010 im Rahmen der 3. Zukunftskonferenz vor-gestellt wurde. Eine weitere Runde an schriftlichen Stel-lungnahmen der beteiligten Stellen wurde in der vor-liegenden Endfassung berücksichtigt, soweit dies in-haltlich in Hinblick auf die Zielsetzungen und dieKonsistenz des Dokuments möglich war.

Auftrag und Vorgangsweise |Masterplan Kernregion Salzburg

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2.1 Masterplan und Trendszenario:Entscheidungsgrundlagen für die künftige regionale Entwicklung

Das Trendszenario, d.h. die Einschätzung der Trend-entwicklung stellt einen konzeptiven Ausgangspunktfür den Masterplan dar – was ist zu erwarten, wenn dieEntwicklung wie in den letzten Jahrzehnten erkennbarweiterläuft? Auf Basis der räumlichen Trendanalysenund der Ergebnisse der Gemeindebefragungen wurdemit Hilfe der vorliegenden demographischen Progno-sen ein Zukunftsbild für die Kernregion Salzburg für dienächsten 20 Jahre erstellt2. Dieses soll zeigen, welcheräumlichen Auswirkungen, z.B. bei Entwicklungen imWohnungswesen oder im Verkehr, absehbar sind.

Mit dem Entwicklungsszenario „Masterplan“ wirddemgegenüber aufgezeigt, worin das Entwicklungspo-tenzial für die Region besteht und welche negativenTendenzen dadurch vermieden werden können, wennim Sinne des Masterplans Maßnahmen gesetzt werden.

Für das Trendszenario ist zunächst eine Einschätzungder Entwicklung in der Vergangenheit erforderlich: Be-reits 1995 wurde das „Sachprogramm Siedlungsentwick-lung und Betriebsstandorte“ im Salzburger Zentralraumerarbeitet, um die Siedlungsentwicklung im Zentralraumauf geeignete Standorte zu lenken. Mittlerweile wurdees als „Sachprogramm Standortentwicklung für Woh-nen und Arbeiten“ 2009 neu gefasst (siehe unten).

Das Sachprogramm 1995 wurde unter Bezug auf einZielszenario konzipiert, das in einer Grundlagenstudiezur Entwicklung im Bereich Wohnen und Arbeiten er-arbeitet wurde (vgl. Doubek et al. 1993 )3. Damals wur-den einem Trendszenario zwei Alternativszenarios ge-genübergestellt, die als Szenario „Entlastungszentren“und als Szenario „Salzburg-Wohnstadt“ bezeichnetwurden. Das Szenario Salzburg-Wohnstadt wurde da-mals als nicht umsetzbar betrachtet und so wurdedem Sachprogramm „Siedlungsentwicklung und Be-triebsstandorte im Salzburger Zentralraum“ 1995 ein

Zielszenario zwischen den beiden Extremszenarien alsPlanungsphilosophie zugrundegelegt.

Die reale Entwicklung kann aufgrund der Proberegi-sterzählung bis zum Jahr 2006 beobachtet werden undliefert – für die Salzburger Seite der im Masterplan be-arbeiteten Region – folgendes Bild:

• Der Wohnungszuwachs (d.h. die Zunahme desWohnungsbestandes) übertraf im Salzburger Zen-tralraum bereits bis 2006 die Erwartungen für 2011(hier: die politischen Bezirke Stadt Salzburg, Salz-burg-Umgebung und Hallein)

• Die Stadtgemeinde Salzburg hat das Ziel des Sachpro-gramms für den Wohnungszuwachs mehr als über-erfüllt und erreicht wahrscheinlich sogar das Ziel desExtremszenarios „Salzburg Wohnstadt“ im Jahr 2011

• Die im Sachprogramm verankerte Zielsetzung, dieWohnungsentwicklung verstärkt in die sogenann-ten Regionalzentren und Regionale Nebenzentrenzu lenken, wurde nicht erreicht, sondern nicht ein-mal zwei Drittel des (bereits ungünstig niedrigen)Zuwachses im Trendszenario erreicht

• Alle anderen Gemeinden des Zentralraums sind so-gar stärker gewachsen als (damals) im Szenario Trendangenommen, doppelt so hoch wie als Zielsetzungangegeben

Als Folgerung für das Trendszenario bis 2030 – alsVergleichsbasis für den Masterplan – verbleibt, dass mitden vorliegenden Instrumenten und auch gemäß derEinschätzung der Gemeinden selbst mit einer Fortset-zung dieser stark auf dezentrale, kleinere Gemeindengerichteten Entwicklung gerechnet werden muss. DerMasterplan beinhaltet daher auch stark angebotsseitigorientierte Maßnahmenvorschläge mit besonderer Be-deutung des Wohnbaus in der Stadt Salzburg.

Aufgrund der Ergebnisse der räumlichen Untersu-chungen des Gutachterteams, neuerer Entwicklungenund den Hinweisen, die aus den Gemeinden gekom-men sind, wird mit dem Masterplan vorgeschlagen,

12 | ÖIR · ebp · TUM · ConM · ÖAR

Masterplan Kernregion Salzburg

2. Masterplanfür die Kernregion Salzburg

2 vgl. die Protokolle der Gemeindeworkshops und insbesondere folgende Unterlagen: Wohnungsbedarf Land Salzburg & Teilräume 2009 bis 2013, Ausblick2028 des landesstatistischen Dienstes; Analyse des Entwicklungspotenzials für zukünftiges Wohnbauland im Einzugsbereich der Salzburger Lokalbahn 2009;Bayerisches Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik 2008: regionalisierte Bevölkerungsvorausberechnung 2006-2026; BBR 2006: Raumordnungs-prognose 2020-2050; INTRAPLAN o.J.: Verkehrsprognose 2025; Statistik Austria 2010: Bevölkerungs- und Haushaltsprognose 2030 mit Ausblick auf 2050.

3 Doubek, C., Deußner, R, P. Winkler et al. (ÖIR 1993): Grundlagen für das Sachprogramm "Wohn- und Betriebsstandorte im Salzburger Zentralraum",Salzburg (SIR-Schriftenreihe, Bd. 13)

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eine Entwicklung im Sinne von „Salzburg: Wohn- undWirtschaftszentrum“ voranzutreiben. Damit wird signa-lisiert, dass die Stadtgemeinde Salzburg in der Regioneinen größeren Beitrag zur Bewältigung der absehba-ren Bevölkerungs-, Flächen- und Verkehrsentwicklungleisten kann und soll. Es wird gezeigt, dass dies sowohlfür die Stadt von Vorteil ist als auch für die Kernregion,indem es ungünstige Entwicklungen proaktiv verrin-gert und die Chancen zu einer verkehrs- und umwelt-gerechten Entwicklung wesentlich verbessert.

2.2 Trendszenario für die KernregionSalzburg

Um die Wirkung des Masterplans einschätzen undbewerten zu können, ist es erforderlich, die Entwick-lung ohne die vorgeschlagenen Maßnahmen und räum-lichen Schwerpunktsetzungen im Vergleich gegenüber-zustellen. Die dabei unterstellten Rahmenbedingun-gen, wie Bevölkerungswachstum und wirtschaftlicheEntwicklung, sind gleich; was sich unterscheidet, istdie Handhabung der Infrastruktur- und Standortent-wicklung. Das Trendszenario geht für die KernregionSalzburg von folgenden Entwicklungen und Tenden-zen in den bearbeiteten vier Themenbereichen Woh-nen, Wirtschaft, Verkehr und Freiraum aus:

Wohnen

• Die Schaffung leistbaren Wohnraums für Einhei-mische wird zunehmend schwieriger, wegen derhohen Bodenpreise können immer weniger Woh-nungen unter den Rahmenbedingungen für geför-derten (Miet-)Wohnungsbau errichtet werden

• Folgewirkungen entstehen durch wirtschaftlicheund soziale Segregation in der Region – Verdrän-gungseffekte entstehen: Wohnen wird v.a. in derStadt Salzburg, aber auch in anderen Gemeinden derKernregion, vorwiegend für einkommensstarkeGruppen noch leistbar sein, die soziale Durchmi-schung wird verringert, ein Verlust an Vielfalt droht

• Jüngere Menschen und Familien werden zu einerräumlich immer weiter ausgreifenden Wanderungin Randbereiche und Gebiete außerhalb der Kern-region veranlasst

• Primär werden Standorte besiedelt, die wegen derDistanz und der ungünstigen Verkehrslage noch alsleistbar eingestuft werden, nicht weil sie so beson-ders attraktiv oder raumplanerisch sinnvoll sind,der Zwang zur Nutzung des Pkw steigt

• Der Druck zur Siedlungsentwicklung mit hoher Flä-chenbeanspruchung wird dadurch weiter verschärft,

Verkehrsbelastungen durch zusätzlichen Autover-kehr und volkswirtschaftliche Folgekosten erhöht(Aufschließungskosten Straßen, Wasserver- und -entsorgung, etc.)

• Als Folgeproblem werden die Pkw-Verkehrsbela-stungen innerhalb und auch von/nach außerhalbder Region verstärkt (Pendelverkehr, Einkaufs- undFreizeitverkehr)

• Belastungen durch Verkehrslärm nehmen zu, dieEinfahrtsrouten in die Stadtregion (außen) und dieEinfahrten in die Stadt selbst werden zusätzlich be-lastet, potenzielle Siedlungsgebiete können nichtmehr erweitert werden

• Selektive Abwanderung aus der Stadt kann dortÜberalterungstendenzen auslösen und damit auchweitere Folgeprobleme (z.B. bei Betreuungs- undGesundheitskosten)

Wirtschaft

• Der landwirtschaftliche Strukturwandel geht un-vermindert weiter; Bauern üben teilweise aufgrundfehlender Einkommensalternativen auch in ungün-stigen Lagen einen hohen Umwidmungsdruck aufdie Gemeindepolitik aus; die Standortentwicklung

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Quelle: Grundkarte INTERREG-Projekt EULE (EuRegionale Raumanalyse); eigener Entwurf.

Regionaler Schwerpunkt: Wohnen Wirtschaft

Siedlungsdruck

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Abb. 2: Trendszenario für die Kernregion Salzburg

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folgt dem Druck und dem dadurch entstehenden„Angebot“, nicht einer qualitätsorientierten Schwer-punktsetzung

• Der Zusammenschluss zur wirtschaftlichen Ent-wicklung der Region zwischen bayerischem undösterreichischem Regionsanteil bleibt auf niedri-gem Niveau – individualisierte Standortentwick-lung und -vermarktung, Konkurrenz beim Ausbauvon Einkaufszentren, Fachmärkten u.a. bleibt be-stehen

• Hochrangige Standortpotenziale der Region liegenbrach, sie werden nicht gezielt erschlossen, entwickeltund vermarktet, u.a. wertvolle Flächen in zentralerLage der Stadt Salzburg mit hoher Standortqualität

• Bestehende Betriebe erleben steigende Behinderun-gen und Staus im Verkehrsbereich, zunehmendeNachbarschaftskonflikte (durch Lärm, Stau, Ver-schmutzung); Möglichkeiten zur betrieblichen Um-strukturierung und Expansion fehlen im angestreb-ten Nahbereich weitgehend

• Die Entwicklungsdynamik führt zur Intensivierungder regionalen Verkehrsprobleme, und damit indi-rekt zu einem Attraktivitätsverlust – sowohl für Be-triebsansiedlung, für Wohnen als auch für Erho-lung, Freizeit und Tourismus

• Gewerbeflächen auf Salzburger Seite werden fürviele Betriebe zu teuer; zusammen mit den obengenannten Einschränkungen wird eine Reihe vondynamischen Betrieben zum Ausweichen z.B. inden nördlichen und östlichen Flachgau oder nachOberösterreich veranlasst; die z.T. problematischenVerkehrsanbindungen an einigen Standorten ver-stärken diesen Trend

• Insgesamt schwächt diese Entwicklung den Wirt-schaftsstandort Kernregion Salzburg und verstärktbestehende Verkehrs- und Umweltprobleme

Verkehr

• Die gegebenen räumlichen Entwicklungstenden-zen führen zu einer weiteren Zunahme des Pkw-Besitzes und der Kfz-Nutzung

• Durch die weitere Ausbreitung der Bevölkerung inschlecht erschließbare Gebiete der Kernregion istmit sinkenden bzw. stagnierenden Fahrgastzahlenim ÖV zu rechnen

• Besonders stark sinkende Anteile des Fußgänger-verkehrs, Stagnation des Radverkehrs am gesam-ten regionalen Verkehrsaufkommen

• Die wirtschaftliche Entwicklung verursacht, ge-meinsam mit den oben beschriebenen Tendenzen

der Betriebsverlagerung, weitere Zunahmen des re-gionalen und überregionalen Lieferverkehrs

• Durch die hohe Auslastung des Straßennetzeskommt es zu erhöhten Stau- und Reisezeiten undsinkender Attraktivität betroffener Standorte; eini-ge Engpass-Situationen entwickeln sich zu dauer-haften Stauzonen

• Die Lebensqualität wird in einigen betroffenen Sied-lungsgebieten durch steigende Lärm- und Schad-stoffemissionen des Kfz-Verkehrs verstärkt beein-trächtigt

• Demgegenüber ist als Rahmenbedingung mit stei-genden Kosten für Mobilität zu rechnen: Sicherheit,Einhaltung von Grenzwerten (Lärm und Abgase)erfordern aufwändige technische Verbesserungenim Fahrzeugwesen und im Infrastrukturausbau

Die unter Wohnen beschriebenen räumlichen undstrukturellen Änderungen der Siedlungsentwicklungerzeugen weitere, zusätzliche Verkehrsprobleme:

• Abwanderung von der Stadt in die Region, die Sied-lungs- und Gewerbeentwicklung drängt in weiteraußen gelegene Bereiche und erzeugt so, bei wei-terhin starker Wirtschafts- und Pendlerverflech-tung mit Salzburg, steigenden Verkehr (Zunahmeder Distanzen und der Fahrtenhäufigkeit)

• Soziographische Veränderungen (z.B. mehr 1-Per-sonen-Haushalte, Zunahme der Wege zwischenden Haushalten, Zunahme der Motorisierung älte-rer Personen) verschärfen die Problematik

• Die Konzentration von Dienstleistungen und derVersorgung in großen Einkaufs- und Fachmarkt-zentren führt bei gleichzeitiger Ausdünnung derNahversorgung zu längeren Wegen und noch hö-heren Kfz-Anteilen im Einkaufsverkehr

• Die Stadt Salzburg und direkt angrenzenden Um-landgemeinden werden vom Durchzugsverkehr au-ßerhalb liegender Gemeinden und Regionen (nörd-licher Flachgau, Innviertel, Hallein) in die Stadt „zu-geschüttet“, Einfahrtsstraßen in die Stadtüberschreiten ihre Belastungsgrenzen

• Ohne regional wirksame Schwerpunktsetzung ver-schärfen sich die hausgemachten Verkehrsproble-me einzelner Gemeinden weiter durch eine zersplit-terte Gewerbe- und Siedlungsentwicklung

• örtliche Umfahrungsstraßen lösen einige punktu-elle Probleme, verlagern aber oft Verkehrsproble-me auf die nächsten Gemeinden (Bsp.: B1, B150,B156, B20)

• Weiterhin fehlen Brücken, aber auch kleine Fuß-

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und Radverbindungen über Salzach und Saalach,die den „kleinen Grenzverkehr“ erleichtern wür-den (wie zwei „junge“ Beispiele zeigen: der Euro-pasteg Laufen/Oberndorf [Salzach] und der StegAinring/Wals-Siezenheim [Saalach])

Landschaft und Freiraum

• Die Siedlungsentwicklung kostet v.a. in den Rand-bereichen der Kernregion wertvolle Landschafts-flächen, da hier kleinteilig an kostengünstigen, abersiedlungsstrukturell ungünstigen Standorten undmit niedrigen Dichten gebaut wird

• Damit einhergehend erfolgt eine schrittweise Ent-wertung der noch in vielen Bereichen hochwerti-gen Siedlungs- und Landschaftsstruktur

• Die Zugänglichkeit für die Bevölkerung, und dieGestaltung und Nutzung der Freiräume erfolgt nur

sehr eingeschränkt

• Brücken und Verbindungen werden weitgehendverhindert und damit ist ein Zusammenwachsender Region auch bei Freiraum- und Erholungsnut-zungen eingeschränkt

• Das vorhandene, große Potenzial der hervorragen-den Kulturlandschaft für eine gemeinsame Entwick-lung wird nicht erkannt, eine langfristig wirksameQualitätssicherung unterbleibt; Brachflächen ent-stehen oder es werden rasch wechselnde Bewirt-schaftungsversuche durchgeführt

• Als Beispiel: die hervorragenden Moorlandschaf-ten bleiben „unentdeckt“, ihr Entwicklungspoten-zial bleibt daher ungenutzt und wertvolle Land-schaftsteile werden schleichend beeinträchtigt (vgl.EuRegio-Broschüre „Moor&Torf“)

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Das Trendszenario zeigt, dass – auch bei einem positi-ven wirtschaftlichen Umfeld – das regionale Wachstumzu einer Häufung und Verstärkung von negativen Erschei-nungen führen wird:

• Flächenknappheit und hohe Bodenpreise drängendie Siedlungsentwicklung aus dem inneren Bereichder Kernregion immer weiter in äußere Randlagen

• Wohnen wird für einen zunehmend größeren Bevöl-kerungsanteil zu einem großen Kostenproblem, so-ziale Belastungen und Spannungen entstehen

• Verkehrsbelastungen nehmen flächendeckend zuund führen an den vorhandenen neuralgischen Punk-ten zu regelmäßigen Verzögerungen oder Blockie-rungen, die für die Bevölkerung belastend sind undmittelfristig auch die Wirtschaft beeinträchtigen

• Dadurch nehmen Umweltbelastungen weiter zu, v.a.Energieverbrauch, CO2 und Feinstaubemissionen so-wie die Lärmbelastung, die manche potenziellen Sied-lungsgebiete für Wohnbebauung ausschließt

• Wirtschaftlich für die gesamte Region wichtige Stand-ortpotenziale können nicht genutzt werden, weil ver-

kehrliche Engpässe die Entwicklung verhindern, Ver-lagerungen nach außen werden notwendig (u.a. Rich-tung OÖ)

• Die Qualitäten der Landschaft werden durch Über-beanspruchung von Flächen beeinträchtigt, dies hatauch Folgewirkungen für die Attraktivität der Wirt-schafts- und Wohnstandorte

• Demgegenüber werden große Potenziale, die die Re-gion aufgrund ihrer lagemäßigen und wirtschaftlich-kulturellen Attraktivität unzweifelhaft hat, nur unzu-reichend genutzt; dies betrifft in besonderer Weisedie Stadt Salzburg, wo eine Reihe von – aus interna-tionaler Sicht – potenziellen Top-Standorten kaumin adäquater Weise genutzt werden

Insgesamt lässt das Trendszenario eine aufgrund inne-rer Organisationsmängel gebremste Entwicklung erwar-ten, die zunehmend Gefahr läuft, soziale Spannungenhervorzurufen und auch in Hinblick auf die Landschafts-und Verkehrsbelastung sowie den Klimaschutz sehr pro-blematisch ist.

Gesamtbild: Einschätzung des Trendszenarios

Es gab in den letzten Jahren eine Reihe von Aktivitä-ten, um dieser Trend-Entwicklung entgegen zu wirken.Dazu gehören z.B.

• die Erlassung des Sachprogramms "Standortent-wicklung für Wohnen und Arbeiten im SalzburgerZentralraum"

• die vom Land Salzburg initiierte Untersuchung derpotenziellen Siedlungsschwerpunkte im Bereichvon S-Bahn-Haltestellen und der Salzburger Lokal-bahn

• die im neuen Salzburger ROG 2009 eingeführtenKriterien bei der Ausweisung von Wohnbauland,

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insbesondere die Erschließung mit öffentlichen Ver-kehrsmitteln

• Initiativen zur Unterstützung des verdichteten Bau-ens im Land Salzburg (Wohnbauforschung, Bera-tung, Wohnbauförderung)

Die konsequente Anwendung solcher und weitererMaßnahmen zur Gestaltung der Siedlungsentwicklungsollen dazu führen, dass das oben dargestellte Trend-szenario in dieser Form nicht eintritt.

2.3 Masterplan für die KernregionSalzburg

2.3.1 Entwicklungsszenario „Masterplan fürdie Kernregion Salzburg“ im Überblick

Das Entwicklungsszenario „Masterplan für die Kern-region Salzburg“ (Masterplan) stellt im Gegensatz zumTrendszenario eine kompakte Zusammenfassung derEntwicklungsüberlegungen für die Kernregion Salz-burg dar, die in den folgenden Abschnitten thematischgegliedert ausführlicher dargestellt werden. Das Szena-rio Masterplan bedeutet eine langfristig nachhaltige Ent-wicklungsstrategie für die Gesamtregion, die wesent-liche Probleme bewältigen kann und zu einer wirtschaft-lich, sozial und ökologisch ausgewogenen Entwicklungbeiträgt.

Die Entwicklungsgrundlagen – demographische Pro-gnosen, die Annahme einer positiven wirtschaftlichenTendenz – sind gleich wie beim Trendszenario, die kon-kreten räumlichen Ausformungen bei der Wirtschafts-und Siedlungsentwicklung, bei der Infrastruktur- undVerkehrspolitik sowie bei den Maßnahmen zur Land-schafts- und Freiraumentwicklung unterscheiden sichjedoch deutlich.

Der Vorschlag des Masterplans für die KernregionSalzburg baut konzeptiv auf den Grundsätzen und Ziel-setzungen auf, die in den grenzüberschreitenden Kon-zepten oder in den landesspezifischen Planungen for-muliert werden. Grundlegend sind hier – für den Ge-samtraum der EuRegio – das EuRegio-Konzept von2001, das auch die Einbettung der Kernregion Salzburgin den jeweils größeren bayerischen und SalzburgerRaum zum Gegenstand hat, und die beiden Landesent-wicklungsprogramme von Bayern (LEP 2006) und Salz-burg (LEP 2003). Vertiefend und im näheren Bereichkonkretisierend sind hier das Entwicklungskonzept

Region 18 (Südostoberbayern, 2007) sowie das ein-gangs erwähnte Salzburger Sachprogramm „Standort-entwicklung für Wohnen und Arbeiten im SalzburgerZentralraum“ von 2009 zu nennen. Darüber hinauswurden eine Vielzahl von Fachkonzepten und Unter-suchungen, die durch das Land Salzburg, den FreistaatBayern, die EuRegio und andere Stellen erarbeitet oderbeauftragt wurden, in die Erstellung des Masterplanseinbezogen.

Das Salzburger Sachprogramm „Standortentwick-lung für Wohnen und Arbeiten im Salzburger Zentral-raum“, das für das räumliche Gerüst des Masterplanseine wesentliche Grundlage darstellt, sieht folgendeLeitbilder für die Siedlungsentwicklung vor4:

• ein polyzentrisches Strukturmodell zur Stärkungausgewählter Entwicklungsstandorte und –achsen(dezentrale Konzentration)

• Wohnen und Arbeiten in einer Region der kurzenWege

• Konzentration und Verdichtung der Siedlungsent-wicklung entlang des leistungsfähigen öffentlichenVerkehrs

• Sicherung bedarfsgerechter Standorte für Erwerbs-möglichkeiten

• Förderung von Formen der Kooperation im Zen-tralraum anstelle von Konkurrenz unter den Ge-meinden.

Der im Salzburger LEP 2003 vorgegebene „Stadt- undUmlandbereich Salzburg“ trägt der Tatsache Rechnung,dass der Ballungsraum der Landeshauptstadt schon heu-te von engen funktionellen Verflechtungen über die Ge-meindegrenzen hinweg geprägt ist. Auf Basis des Sach-programms „Standortentwicklung für Wohnen undArbeiten“ von 2009 kann in Stadtumlandgemeindenein höherer Wohnungszuwachs als in den sonstigenGemeinden realisiert werden5.

Der neue Akzent der Masterplan-Vorschläge bestehtdarin, einen höheren Anteil der erwarteten regionalenZuwächse in der Stadt Salzburg und in den Schwer-punkten der regionalen Entwicklung zu lokalisierenund so das Gesamtausmaß der Wohnentwicklung inden Umlandgemeinden zu entlasten und damit auchfür den öffentlichen Verkehr günstigere Voraussetzun-gen zu schaffen. Die Analyse der bisherigen Entwick-lung (siehe Abschnitt 2.1) hat ergeben, dass ein solcherEntwicklungspfad erfolgversprechender ist, als die Auf-nahmekapazität der anderen Städte und Zentren der

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4 Sachprogramm Standortentwicklung für Wohnen und Arbeiten im Salzburger Zentralraum, Verordnung der Salzburger Landesregierung vom 26. Jänner2009, LGBl. Nr. 13/2009. Salzburg 2009 (= Entwicklungsprogramme und Konzepte, H. 5).

5 +20%, in der Gemeinde Wals-Siezenheim +35% in 10 Jahren.

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Kernregion zu stark zu belasten. Die Schwerpunktsetzungin der Stadt Salzburg braucht zur Umsetzung auf derAngebotsseite eine Reihe von Initiativen (z.B. Wohn-bau, Bodenbeschaffung; siehe Abschnitt Wohnen).

Ziel des Masterplans ist es, die in jedem Fall abseh-bare und notwendige Ausweitung der Bausubstanz derRegion so zu fokussieren, dass damit eine optimalewirtschaftliche, soziale und umweltbezogene Entwick-lung der Region möglich wird. Dies bedeutet

• für Wohnungssuchende in gut erreichbaren undversorgbaren Gebieten leistbaren Wohnraum an-zubieten und dabei sowohl auf die soziale als auchauf die altersmäßige Durchmischung zu achten,

• für die Wirtschaft geeignete, kostengünstige Stand-orte und dort infrastrukturelle Voraussetzungen zu

schaffen, Engpässe und Knappheiten zu überwin-den und den Strukturwandel aktiv zu unterstützen,

• das Verkehrssystem in der Region so auszubauenund zu organisieren, dass Umweltbelastungen (Ener-gieverbrauch, CO2, Lärm, Landverbrauch) mög-lichst gering gehalten oder verringert werden kön-nen, und gleichzeitig für Wohnbevölkerung undWirtschaft gute Erreichbarkeit gewährleistet ist undwenig Störungen auftreten,

• das Landschafts-„Kapital“ der Region pfleglich zuentwickeln, wertvolle Teile zu schützen und so zu-gänglich zu machen, dass sie von der Bevölkerungnachhaltig genutzt werden können.

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Quelle: Grundkarte INTERREG-Projekt EULE (EuRegionale Raumanalyse); eigener Entwurf.

Abb. 3: Masterplan für die Kernregion Salzburg – Gesamtbild der konzentrierten räumlichen Entwicklung

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Die Karte in Abbildung 3 zeigt angestrebte räumlicheSchwerpunktsetzungen für die Funktionen Wohnen,Wirtschaft und Zentrenbildung sowie die wichtigsteninfrastrukturellen Veränderungen im Szenario Master-plan (die Erläuterung der einzelnen Schwerpunktset-zungen erfolgt in den folgenden Abschnitten zu Woh-nen, Wirtschaft, Verkehr und Landschaft/Freiraum).

Dargestellt wird hier das Gesamtbild der vordring-lichsten Entwicklungsakzente und Maßnahmen; imRahmen des Masterplan geht es nicht um eine vollstän-dige Auflistung aller in der Kernregion geplanten, wün-schenswerten oder in Überlegung befindlichen Projek-te, sondern um die Hervorhebung und Verdeutlichungder wichtigsten Entwicklungslinien.

Ein solcher Akzent des Masterplan besteht darin, aufdas große Entwicklungspotenzial für neue, attraktiveZentren im Kern der Region hinzuweisen, die mit ei-ner Neugestaltung der Bahnhöfe Salzburg und Freilas-sing ermöglicht wird. Mit Durchbindung der S-Bahnwerden diese (neuen) Zentren in wenigen Minuten ver-bunden und dadurch das Standortpotenzial der gesam-ten Region wesentlich gesteigert. Die weiteren regio-nalen Schwerpunkte Wohnen und Wirtschaft signali-sieren, wohin die Siedlungs- und Wirtschafts entwicklungder nächsten Jahre räumlich ausgerichtet werden soll:Auf Standorte und Lagen, die eine gute ÖV-Erschlie-ßung gewährleisten können, die groß genug sind, umattraktive Umfeldqualität zu gewährleisten und wenig-stens teilweise eine räumlich nahe Verknüpfung vonWohnen und Arbeiten zu ermöglichen. Daneben gibtes auch noch eine Reihe von Standorten, die wirtschaft-lich genutzt werden, aber nicht im Verband einer grö-ßeren Siedlung. Diese kommen für die weitere Schwer-punktbildung dann in Frage, wenn sie attraktiv mit ÖVangebunden sind oder wenn dies im Zuge einer Schwer-punktsetzung erreicht wird (v.a.: S-Bahn-Haltestellen).

Insgesamt zeigt das Szenario Masterplan die Chan-cen für die Region auf, das Wohnangebot in gut ausge-statteten Siedlungsschwerpunkten zu steigern, attrak-tive Standorte für die Wirtschaft zu entwickeln, dielangfristig international konkurrenzfähig sind und mitattraktiven ÖV-Verbindungen so erschlossen sind, dassein Umstieg vom IV für einen großen Teil der Wege inder Region realistisch wird.

Die genannten Zielsetzungen sind in keinem Fall alsSelbstläufer zu erreichen, da in allen Bereichen – sieheTrendszenario – die Tendenzen mehr oder minder deut-lich in eine ungünstige Richtung zeigen: Knappheit beiden Flächen für wirtschaftliche Nutzungen, einge-schränktes Wohnungsangebot zu hohen Preisen, Eng-pässe bei der verkehrlichen Erreichbarkeit und hoheLärm-/Staubbelastungen, hoher Landschaftsverbrauch

in wertvollen Lagen, die gleichzeitig nicht mit öffent-lichen Verkehrsmitteln attraktiv erschließbar sind. Eserfordert also eine Reihe von Maßnahmen, um die regio-nale Entwicklung in Richtung auf die genannten Ziele„auf Kurs“ zu bringen.

2.3.2 Wohnen

Als Grundlage für die Einschätzung der erforderli-chen Wohnungs- und Siedlungsentwicklung in dennächsten Jahrzehnten dienen die Bevölkerungspro-gnosen, die Beobachtung der jüngsten Entwicklungenund die Gespräche in den Gemeinden. Die Prognosenzeigen, dass in den nächsten 20 Jahren bis 2030 dieBevölkerung der Stadt Salzburg um 6%, im Bezirk Salz-burg-Umgebung um 9%, im Landkreis Berchtesgade-ner Land um rund 4% und im Landkreis Traunstein umnur 1% zunehmen soll. Die größeren Städte und Ge-meinden werden gemäß Prognose auch das größteWachstum erleben, die Gemeinden unter 2.000 Ein-wohner wachsen generell schwächer oder stagnieren.Die Stadt Salzburg geht demgegenüber von einem Zu-wachs in der Stadt von nur 4% und im Bezirk Salzburg-Umgebung von 16% aus, unterstellt also eine deutlichstärkere Tendenz des Wachstums im Umland der Stadt.

Zusätzlich bestimmen weitere Faktoren den Bedarfnach Anzahl und Struktur der Wohnungen: Die Haus-haltsstruktur ändert sich (mehr kleinere Haushalte),die Wohnflächenbedürfnisse nehmen zu, der Anteilder älteren Bevölkerung nimmt generell und in Teilender Kernregion stark zu. Diese Faktoren führen dazu,dass der Bedarf an Wohnungszuwächsen prozentualweit über dem der Bevölkerung liegt und dabei eherkleinere und zentral gelegene Wohnungen nachgefragtwerden. Dies spricht dafür, dass die Stadt Salzburg undandere größere Städte der Region stärker wachsen wer-den als erwartet und der Druck auf dem Wohnungs-markt entsprechend zunimmt.

Nach den vorliegenden Prognosen ist für den Zeit-raum der nächsten 20 Jahre im Bezirk Salzburg-Um-gebung eine Zunahme der Wohnungen um rund 22%,in der Stadt um rund 10–11% erforderlich. In Summewird unter Einrechnung des bereits bestehenden Woh-nungsdefizits für die Stadt ein Neubaubedarf von ca.11.000 Wohnungen geschätzt, für Salzburg-Umge-bung von rund 12.000. Die genannte VerteilungStadt/Land entspricht aber nicht den oben angeführ-ten und in den letzten Jahren verstärkt wahrnehmba-ren demographischen Trends (z.B. Zuzug jüngerer,aber auch der älteren Bevölkerung in Städte).

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Im Masterplan wird deshalb davon ausgegangen, dassfür die Stadt ein höherer Anteil an der regionalen Wohn-bauleistung erforderlich wäre als 11.000. Zu den ge-nannten Zahlen auf Salzburger Seite kommen nochdie entsprechenden Anteile auf der bayerischen Seite,sodass insgesamt von einem Wohnungsneubaubedarfin der Kernregion Salzburg von rund 28.000 in dennächsten 20 Jahren ausgegangen werden muss. Ge-mäß den unten dargestellten Schwerpunkten entfal-len davon rund 22.000 auf die Salzburger und 6.000auf die bayerische Seite der Kernregion. Dies entsprichtzusammengenommen einer durchschnittlichen Woh-nungsbauleistung von 1.400 Wohnungen pro Jahr,wobei aus heutiger Sicht in der kommenden Dekadeein höheres Bauvolumen als in der darauf folgendenerforderlich ist.

Grundanliegen des Masterplan im Bereich Wohnenund Siedlungsentwicklung ist es, den Flächenbedarffür die absehbaren und notwendigen, beträchtlichenWohnungszuwächse möglichst gering zu halten unddie bauliche Entwicklung auf jene Bereiche zu fokus-sieren, die infrastrukturell gut ausgestattet sind undgute Voraussetzungen für eine attraktive ÖV-Anbin-dung haben.

Die Wirkung dieser Strategie ist mehrfach: Vorhan-dene Infrastruktur und erschlossenes Bauland werdenbesser genutzt, was Kosten spart; mehr Nutzer in ÖV-gerechten Einzugsbereichen schaffen erst die Voraus-setzung dafür, den Takt zu verdichten und das ÖV-An-gebot zu attraktivieren. Die Nutzung von Flächen inzentralen Lagen und Schwerpunkten ermöglichtschließlich, die Ausbreitung der Siedlungen in die nochfreie Landschaft zu vermeiden, als aktiver Beitrag zumLandschaftsschutz.

Die Strategie bedeutet, räumliche Schwerpunkte zusetzen und bewusst die Voraussetzungen dafür zuschaffen und Maßnahmen zu setzen, dass vorrangigdiese Schwerpunkte wachsen. Als weitere Zielsetzun-gen sind dazu zu berücksichtigen: Leistbarkeit und so-ziale Durchmischung (Zugang zu leistbarem Wohn-raum auch für Haushalte mit geringerem Einkommen),energieeffizientes und generationengerechtes Bauen.

Die genannten demographischen Trends und dieZielsetzungen der räumlichen Fokussierung sowie dersozialen Breite sprechen dafür,

• Schwerpunkte in städtischen und stadtnahen Be-reichen zu setzen,

• den Anteil der Stadt Salzburg an der gesamten re-gionalen Wohnbauentwicklung gegenüber den bis-her vorliegenden Bedarfsschätzungen zu erhöhen,

• den Anteil des geförderten Wohnungsbaus, der

bisher sehr niedrig liegt, in der Stadt Salzburg undin der Kernregion Salzburg insgesamt signifikantzu erhöhen und

• bestehende Siedlungsgebiete – vor allem in guterÖV-Erreichbarkeit – durch Nachverdichtung unddie Schließung von Baulücken besser zu nutzen.

Als regionale Schwerpunkte der Wohnentwicklung(siehe Abbildung 4) werden entsprechend dieser Ziel-vorstellungen in der Kernregion die Standorte Salz-burg, Freilassing, Laufen-Oberndorf, Bad Reichenhallausgewiesen. Hier sollen quantitativ die höchsten An-teile der Wohnentwicklung aufgenommen werden, daes sich um Standorte mit guter Verkehrs- und Infra-strukturausstattung handelt, insbesondere in Hinblickauf die im Abschnitt Verkehr vorgesehenen Ausbau-maßnahmen, die dafür wesentliche Voraussetzungenbilden.

Als weitere Schwerpunkte werden Ainring, Pidingund Teisendorf genannt, wobei hier die Voraussetzun-gen zum Teil unterschiedlich sind. Ainring und Pidingweisen im Bereich der S-Bahn sehr gute Potenziale füreine Siedlungsentwicklung auf, die allerdings teilwei-se durch Verkehrsachsen (B20, A8) begrenzt werden.Teisendorf hätte im Falle des empfohlenen S-Bahn-Ausbaus attraktive Entwicklungsmöglichkeiten.

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Anmerkung: Derzeit sind gemäß Ortsentwicklungskonzept in Piding 250 Wohnungen vorgesehen.Quelle: Grundkarte INTERREG-Projekt EULE (EuRegionale Raumanalyse); eigener Entwurf.

Abb. 4: Wohnschwerpunkte für die Kernregion Salzburg (geförderter und nichtgeförderter Wohnbau)

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Als Entwicklungspotenziale die unter Berücksich-tigung budgetärer Möglichkeiten6 umgesetzt werdensollen, werden daher vorgeschlagen (Angaben für 20Jahre, geförderter und nicht geförderter Wohnbau ins-gesamt):

• die Stadt Salzburg mit rund 16.000 Wohnungen7

• Freilassing mit rund 2.000 Wohnungen

• Bad Reichenhall mit Nutzungsintensivierung imBestand: 500 bis 1.000 Wohnungen

• Die Schwerpunktgemeinden Laufen und Obern-dorf mit zusammen ca. 1.000 Wohnungen

• Die Gemeinde Piding mit 500 bis 800 Wohnun-gen im S-Bahnbereich8

• Die Gemeinde Ainring mit rund 500 Wohnungenim S-Bahnbereich

• Die Gemeinde Teisendorf im Falle einer S-Bahn-Anbindung mit 500 Wohnungen

• Aufgrund der guten standörtlichen Voraussetzun-gen wird auf das Entwicklungspotenzial im Be-reich der Rainerkaserne in der Gemeinde Elsbe-then hingewiesen; Einschränkungen ergeben sichdurch Denkmalschutz und die komplexen Abstim-mungsverfahren zwischen Eigentümer und Ge-meinde.

Zusammen kommen die genannten Schwerpunkteauf rund 22.000 von den insgesamt als notwendig ge-schätzten 28.000 bis 30.000 Wohnungen in der Re-gion, die auf diese Weise ausschließlich in guter Er-reichbarkeit des öffentlichen Verkehrs und in der Nä-he oder im Umfeld des bestehenden Siedlungsgebietesausgewiesen werden können. Besonders soll hier dar-auf hingewiesen werden, dass Prüfungen ergeben ha-ben, dass der vorgeschlagene Anteil für die Stadt Salz-burg ohne Änderung der Grünlanddeklaration reali-sierbar ist. Insgesamt zeigt die vorgeschlageneEntwicklung ein Bild, das der Zielvorstellung einernachhaltigen, auf moderne künftige Bedürfnisse hinausgerichteten Siedlungsentwicklung entspricht unddamit auch wesentlich zu einer Verbesserung der Ver-kehrssituation (im Vergleich zur Trendentwicklung)beitragen wird.

Im regionalen Kontext ist auf die besondere Bedeu-tung des zentralen Bereichs der Stadt Salzburg zwi-schen dem neuen Hauptbahnhof und den S-Bahnhal-testellen Sam und Gnigl hinzuweisen: Dieser Bereich

hat eine hervorragende Lage und Erschließung (so-wohl im ÖV als auch im IV) und weist deshalb ein fürdie Stadt und Region bedeutendes Entwicklungspoten-zial auf. Der Bereich Schallmoos-Gnigl wird allerdingsnicht annähernd diesem Potenzial entsprechend ge-nutzt, sodass hier große Entwicklungsmöglichkeitenbestehen, die im gesamtregionalen Interesse genutztwerden sollten. In ähnlicher Weise gilt dies für Frei-lassing: Der Bereich rund um den Bahnhof bietet gu-te S-Bahn-Qualität und böte mit der Neugestaltungdes Bahnhofs die Chance, eine neue urbane Qualitätin zentraler Lage zu schaffen und die bestehenden Quar-tiere aufzuwerten. Diese beiden neuen urbanen Zen-tren wären dann in nur 7 Minuten mit der S-Bahn miteinander verbunden – eine höchst attraktive Chancefür die gesamte Region.

Die Schwerpunktsetzung im Stadtgebiet von Salz-burg hat auch positive Auswirkungen auf das Ange-bot des öffentlichen Verkehrs in Stadt und Region: Derzentrale Standort mit bester Erreichbarkeit von Ar-beitsplätzen mit hochrangigen regionalen Verkehrs-mitteln (S-Bahn, SLB) schafft auch die Voraussetzun-gen dafür, dass dichtere (attraktivere) Intervalle ange-boten werden können. Darüber hinaus wird dadurcheine bessere Auslastung vorhandener technischer undv.a. sozialer Infrastruktur bewirkt, etwa bei den Bil-dungseinrichtungen.

Die Stellungnahmen seitens der Stadt Salzburg undder relevanten AkteurInnen Wohnbauträger, Vertre-tungen der Wirtschaft haben gezeigt, dass der Vor-schlag, Wohn- und Wirtschaftsnutzungen in räumli-cher Nähe anzusiedeln, grundsätzlich befürwortet wird,in Hinblick auf die Förder- und Genehmigungspraxisallerdings noch Probleme bestehen (z.B. bei Mischnut-zungen im geförderten Wohnbau, bei gewerberecht-lichen Genehmigungsverfahren im Nahbereich vonWohngebieten). Auf diese Probleme sollte daher imRahmen des vorgeschlagenen Pilotprojektes (Leitpro-jekt Urbanes Wohnen) besonders eingegangen werden.

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6 Bezieht sich auf eventuelle Änderungen beim Anteil des geförderten Wohnbaus in Salzburg. 7 Der von den Gutachtern vorgeschlagene Wert von 20.000 Wohnungen wird nach Stellungnahme seitens der Wohnbauförderung des Landes Salzburgauf 16.000 Wohnungen reduziert.

8 Derzeit sind gemäß Ortsentwicklungskonzept in Piding 250 Wohnungen vorgesehen.

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Masterplan Kernregion Salzburg

Die vorgeschlagene Masterplan-Strategie der räumli-chen Schwerpunktsetzung erfordert zu ihrer Realisierungeine Reihe von Maßnahmen. Zur Umsetzung werden fol-gende Maßnahmen vorgeschlagen:

• Bestandsentwicklung: V.a. der große Teil der für dieStadt Salzburg vorgesehenen Wohnungsentwick-lung erfordert eine qualitativ hochwertige Nachver-dichtung und die Umstrukturierung von größereninnerstädtischen Flächen, die heute in Nutzungenstehen, die ihrer künftigen Standortqualität nichtentsprechen (z.B. Lagerflächen, untergenutzte alteBetriebsgebäude, niedrige Wohnbebauung). Salz-burg wird mitten in zentrumsnaher Lage über höchst-rangige Standorte verfügen, wenn die vorgesehe-nen Infrastrukturmaßnahmen (Fertigstellung Haupt-bahnhof, Ausbau S-Bahn, Verlängerung der SalzburgerLokalbahn nach Süden, A1-Anschluss Hagenau) fer-tiggestellt sind – an diesen Standorten sollte künf-tig eine hochwertige Mischnutzung aus Wohnen undwirtschaftlichen Funktionen geschaffen werden, inadäquater Dichte, entsprechend der zentralen städ-tischen Verkehrslage (siehe auch Abschnitt Wirt-schaft).

• Ein ähnliches Entwicklungspotenzial besteht im Nah-bereich des Hauptbahnhofs von Freilassing, sodasshier – in einer maßstäblich angepassten Weise – einneues urbanes Zentrum entstehen könnte. Eine Mi-schung aus Wohnen, Büros und städtischen Einkaufs-möglichkeiten könnte hier ein attraktives regionalesZentrum entstehen lassen, nur 7 Minuten vom Salz-burger Hauptbahnhof entfernt.

• Die Aufgabe der Bestandsentwicklung ist eine zen-trale Aufgabe auch bei anderen größeren innerstäd-tischen Flächen (im Sinne eines echten Stadtumbaus,wie beim Leitprojekt Nr. 1 ) und auch für die anderengenannten Siedlungsschwerpunkte, v.a. in Bad Rei-chenhall, Freilassing und Laufen/Oberndorf.

• Für die Strategie der Bestandsentwicklung ist es er-forderlich, Maßnahmen der Raumordnung, der Wohn-bauförderung und der Immobilienbewirtschaftungvorausschauend und eng aufeinander abgestimmteinzusetzen. Dies ist nicht selbstverständliche Praxis,aber unter Anwendung des bestehenden rechtlichenund institutionellen Instrumentariums möglich – undin ökonomischer wie sozialer Hinsicht höchst wir-kungsvoll (z.B. Anwendung privatrechtlicher Verträ-ge bei Umwidmungen nach §18 des Salzburger ROG2009).

• Es wird davon ausgegangen, dass dies unter Beibe-haltung des vorhandenen Grünlandschutzes in derStadt Salzburg geschieht.

• Neben der Fokussierung der Bevölkerungsentwick-lung auf die benannten Siedlungsschwerpunkte sol-len auch die Zuwächse in den anderen Gemeindender Kernregion Salzburg auf mit dem ÖV gut erreich-bare Bereiche in Nähe der Ortskerne ausgerichtetwerden.

• Die Siedlungsflächenentwicklung wird mit einem so-genannten „Flächen-Monitoring“ regional laufendbeobachtet und abgestimmt (Leitprojekt Nr. 2) – hierwurden mit dem INTERREG-Projekt EULE Grundla-gen geschaffen.

• Pilotprojekte und Modellwohnsiedlungen, die eineinnovative Umsetzung dieser Bestandsentwicklungs-strategie zeigen, sollen mit besonderer Aufmerksam-keit seitens der Gemeinden betrieben und von derLandes-/ Kreisebene unterstützt werden.

• Die örtlichen Entwicklungskonzepte, regionalen Sach-programme und andere übergeordnete Fachkonzep-te/Pläne werden schrittweise auf die dargestellteStrategie ausgerichtet.

Maßnahmenvorschläge im Themenbereich Wohnen

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Masterplan Kernregion Salzburg

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Leitprojekt 1: Urbanes Wohnen und Arbeiten in derStadt Salzburg und Freilassing

Projektbeschreibung

Modellprojekt zum beispielhaften Umbau eines Quar-tiers in der Stadt Salzburg und in Freilassing. Innerhalb desQuartiers wird durch Nachverdichtung und Gebäudeauf-stockung neues Baurecht geschaffen und der Planungs-aufwand der Stadt durch die EigentümerInnen zu einemTeil ausgeglichen. Die Gebäude werden barrierefrei um-gebaut und die Energieeffizienz gesteigert. Die Erdge-schosse werden so umgebaut, dass Einzelhandel und Dienst-leistungen sich ansiedeln können. Daneben ist Büronut-zung vorgesehen. Das Wohnumfeld wird aufgewertet. EinePlanungswerkstatt unterstützt die EigentümerInnen mitFachkompetenz. Im Rahmen des Projekts wird geprüft, in-wieweit die Wohnbauförderung gezielt solche Umbaupro-zesse fördern kann. Es wird auch geprüft, wie sehr Woh-nen ohne Auto durch den Verzicht auf PKW-Stellplätze dieWohnkosten senkt. Das Modellprojekt wird wissenschaft-lich begleitet, um die Erfahrungen aus dem Projekt aufzu-bereiten, mit Erfahrungen aus anderen Städten abzuglei-chen und eine Strategie für die städtische Innenentwick-lung zu erarbeiten.

Träger

Stadt Salzburg, Freilassing (oder andere Gemeinden),Land Salzburg (Abteilungen Raumplanung und Wohnbau-förderung); Gemeinnützige Wohnbauträger, SonstigeBauträger

Voraussetzungen

keine

Angestrebte Wirkungen

• Schaffung neuen Wohnraums in Kombination mit Flä-chen für Einzelhandel, Dienstleistungen und Büros, at-traktiven Erdgeschoßzonen

• Erfahrungen mit der Aufwertung von Standorten/Im-mobilien und deren produktive Nutzung zur Unter-stützung des Stadtumbaus

• Möglichkeiten und Grenzen innerstädtischer Verdich-tung, der Förderung der Energieeffizienz, der Ergän-zung von Erdgeschossnutzungen und des Wohnensohne Auto werden über das Leitprojekt hinausgehendausgelotet

• Erfahrungen aus dem oder den Modellprojekt(en) kön-nen in allen Gemeinden der Region nutzbringend an-gewendet werden

Unmittelbar erforderliche nächste Schritte zur Um-setzung

Bildung eines Projektsteuerungsteams in der Stadt Salz-burg, in Freilassing (oder einer anderen Gemeinde), Aus-wahl eines geeigneten Gebietes, Ausschreibung einer For-schungsbegleitung

Leitprojekt 2: Flächen-Monitoring in den regionalenSchwerpunkten der Wohnentwicklung

Projektbeschreibung

In den regionalen Schwerpunkten der Wohnentwick-lung wird ein Flächen-Monitoring aufgebaut: Grundstückeund Potenziale für Wohnraumentwicklung in Baulückenund durch Nachverdichtung werden erhoben. Darin ent-halten sind Angaben zur Fläche, Zahl der möglichen Wohn-einheiten und von Flächen für Einzelhandel, Dienstleistun-gen und Büronutzung, Verfügbarkeit, zu planungsrecht-lichen Voraussetzungen, Lage und Art und Qualität desWohnumfelds, zur technischen Erschließung und Erschlie-ßung durch ÖV und Langsamverkehr sowie zu Förderungs-möglichkeiten.

Träger

Federführung auf der Ebene Land/Kreise (Trägerorgani-sation zu bestimmen); Inhaltliche Inputs: Städte und Ge-meinden der Region

Voraussetzungen

keine

Angestrebte Wirkungen

• Die Innenentwicklungspotenziale für die Schaffungvon Wohnraum in den regionalen Schwerpunkten wer-den erfasst.

• Die Innenentwicklung kann in den regionalen Schwer-punkten forciert angegangen und dabei auch die Er-fahrungen aus dem Modellprojekt „urbanes Wohnenin der Stadt Salzburg“ genutzt werden.

Unmittelbar erforderliche nächste Schritte zurUmsetzung

Prüfung der Voraussetzungen für das Monitoring (GIS,Erhebungsbedarfe usw.) in den Städten und Gemein-den, Verständigung über einen gemeinsamen Kriterien-katalog zwischen den Städten und Gemeinden, Start derErhebungen

Leitprojekte Wohnen

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2.3.3 Wirtschaft

Die Kernregion Salzburg ist eine im europäischen Ver-gleich überdurchschnittlich wirtschaftsstarke Region:Die günstige geographische Lage mit guter Verkehrsan-bindung, sowohl zum süddeutschen Wirtschaftsraumals auch nach Oberitalien und Südosteuropa, ein gutesgesamtwirtschaftliches Umfeld, hohes Ausbildungs-niveau sowie Kultur und Landschaft als hervorragen-de „weiche“ Standortfaktoren sind hierfür wesentlicheVoraussetzungen.

Die Wirtschaftsstruktur der Kernregion Salzburg istsehr vielfältig, wobei zwischen dem österreichischenund dem bayerischen Teil und zwischen städtisch undländlich geprägten Teilbereichen große Unterschiedeauf engem Raum auftreten. Die Stadt Salzburg fungiertals herausragendes Dienstleistungs- und Handelszen-trum, wesentliche regionale Zentren, Bad Reichenhallund Freilassing sowie – grenzüberschreitend –Laufen/Oberndorf, ergänzen die regionale Wirtschafts-basis.

Die wirtschaftliche Entwicklung verlief insgesamtsehr positiv und zeigt Dynamik in Richtung Diversifi-zierung und Verbreiterung der Wirtschaftsbasis. Dabeischreitet der Strukturwandel vom primären und sekun-dären zum tertiären Sektor rasch voran, wobei traditio-nelle Bereiche wie Maschinenbau, Nahrungs- und Ge-nussmittel sowie Holzverarbeitung in der Substanz sta-bil sind und deutliche Zuwachsraten in Bereichen wieLogistik, der elektronischen Datenverarbeitung, Kunst-stoffverarbeitung und bei Wirtschaftsdiensten erzieltwerden. Darüber hinaus spielt der Tourismus in gro-ßen Teilen der Region eine bedeutende Rolle. Die StadtSalzburg ist ein wichtiges Zentrum für Forschung undEntwicklung.

In räumlicher Hinsicht gibt es seit Jahren ebenfalls ei-nen Strukturwandel, der zur Ansiedelung von flächen-intensiven Funktionen in den Stadt-Umlandbereichenführt, etwa bei Gewerbe, Handel und Logistik. Fakto-ren wie Flächenverfügbarkeit, Kosten und Erreichbar-keit treiben diese Entwicklung an, die auch zur Ansied-lung von vorwiegend Büro-, Forschungs- und Entwick-lungsfunktionen im dichteren städtischen Bereichführen.

Auf bayerischer Seite haben die Bereiche Tourismus,Freizeit und Gesundheit sowie Lebensmittelwirtschaft,Holzwirtschaft und Feinmechanik die größte Bedeu-tung. Allerdings gibt es bezüglich der Wirtschaftsstruk-tur starke Disparitäten: während im nördlichen Teil desLandkreises Berchtesgadener Land das produzierendeGewerbe einen hohen Stellenwert besitzt, ist der Sü-den überwiegend vom Dienstleistungssektor und

Tourismus geprägt. Der Industrie- und Wirtschafts-standort Freilassing präsentiert sich als eine eng mitSalzburg verflochtene Ballungskerngemeinde. Im Ver-flechtungsgebiet Bad Reichenhall ist der Anteil der Be-schäftigten im Dienstleistungssektor besonders hoch,was auf die Gesundheits- und Tourismus-Ausrichtungdieses Regionsteiles zurückzuführen ist.

Als Schwächen der wirtschaftlichen Situation sindvor diesem Hintergrund die Flächenknappheit (Kosten,Verfügbarkeit), Engpässe bei der verkehrlichen Erreich-barkeit von Standorten und zuwenig profilierte Bil-dungs- und Forschungsstrukturen im technisch-natur-wissenschaftlichen Bereich zu nennen.

Im Rahmen des Masterplans liegt der Fokus darauf,die im regionalen Zusammenhang leistbaren Verbesse-rungen bei der Standort- und Verkehrsentwicklung (sie-he Abschnitt Verkehr) aufzuzeigen. Es wird hier keinewirtschaftliche Entwicklungsstrategie entworfen, abervon einem weiteren, dynamischen Strukturwandel so-wohl in inhaltlicher Richtung als auch in räumlicherHinsicht ausgegangen:

• Inhaltlich bewirkt der Strukturwandel der Unter-nehmen eine stärkere Bedeutung der FunktionenInnovation, Entwicklung, Steuerung, Logistik undanspruchsvolle Spezialproduktionen; damit ver-bunden sind geänderte Standortanforderungen, diein Richtung flexibler Büros, modernster Labors undProduktionsstätten sowie spezialisierter Güterum-schlagseinrichtungen gehen werden. Dies erforderteine Entwicklung in bestehenden, betrieblich ge-nutzten Flächen in Richtung höherwertiger Nut-zungen und Verdichtungen

• die Unternehmen werden in räumlicher Hinsichtgeeignete und kostengünstige Standorte sowie in-frastrukturelle Voraussetzungen für ihre sich lau-fend ändernden Tätigkeiten suchen; entweder anbestehenden Betriebsstandorten oder durch Verla-gerungen, weitgehend im Nahbereich (in der Regi-on)

Die Strategie des Masterplans, die eine Strategie derregionalen räumlichen Entwicklung als Voraussetzungfür die gute Entfaltung wirtschaftlicher Aktivitäten ist,setzt daher an folgenden Punkten an:

• Aktive Unterstützung des funktionellen und räum-lichen Strukturwandels durch alle Institutionen auflokaler und regionaler Ebene

• Länderübergreifender Flächenpool für die Entwick-lung von Büro-, Gewerbe- und Industrieflächen

• Erleichterung von Umbauten, Umnutzungen undVerlagerungen in bestehenden wirtschaftlich genutz-ten Flächen in Abstimmung mit einem örtlichen und

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regionalen Standortkonzept (Bestandspflege, Ge-werbeflächenmanagement)

• Schaffung geeigneter und kostengünstiger Stand-orte mit entsprechenden räumlichen und infrastruk-turellen Voraussetzungen, um Engpässe und Knapp-heiten zu verringern, Kosten zu senken, die ver-kehrliche Erreichbarkeit zu verbessern undBelastungen zu verringern (Standort- und Umfeld-entwicklung)

Diese Strategie bedeutet, dass Unternehmensverla-gerungen innerhalb der Region aktiv unterstützt wer-den sollten, wobei die Ansiedlungsstandorte möglichstoptimal zu den Unternehmensanforderungen passensollen und gleichzeitig – durch gute Angebote – zur Ver-besserung der Verkehrs- und Umweltwirkungen bei-tragen sollen. Die Nachnutzung der freigewordenenFlächen ist dabei eine entscheidende Chance: hier kannebenfalls der Strukturwandel unterstützt werden, in-dem neue, höherwertige Funktionen und verbesserteUmfeldbedingungen geschaffen werden. Dies gilt vorallem für größere, zusammenhängende Umstrukturie-rungsflächen, wo mittelfristig neue Standortbedingun-gen und neue Funktionsmischungen (Büro, Bildung,Wohnen) entstehen können.

Die räumliche Entwicklungsstrategie zur Wirtschaftgeht davon aus, dass es Chancenbereiche gibt, auf diesich die Infrastruktur- und Standortentwicklung aus-richten sollte, um sie in der Region optimal zur Entfal-tung bringen zu können. Dazu zählen:

• „Wissensregion“ mit der Stadt Salzburg als demgrößten regionalen Forschungs- und Bildungszen-trum und darauf ausgerichteten Wirtschaftsbetrie-ben und Bildungseinrichtungen, die im intensivenAustausch mit anderen Wissens- und Bildungsein-richtungen der Region stehen (Ausbau Universitä-ten, FHs, Forschungszentren, Labors, Engineering,Koppelung von F&E- und produktionsnahen Un-ternehmensfunktionen, GATE/Galileo-Testregi-on Berchtesgadener Land)

• Logistikzentrum: Die zentrale wirtschaftliche Funk-tion des Standortes Salzburg wird ausgebaut undvertieft, Forschungs-, Beratungs- und Steuerungs-funktionen, technische und organisatorische Dienst-leistungen mit F&E-Komponenten nehmen zu, einGüterverteilungszentrum entsteht an einem regio-nalen Standort (vom Eisenbahnbundesamt werdenStandorte in den Landkreisen Berchtesgadener Landund Traunstein geprüft)

• „Gesunde Region“: Gesundheitscluster/LifeSci-ence-Cluster Salzburg-Bad Reichenhall-Groß-gmain-Bayerisch Gmain entwickelt sich ausneuen/erweiterten Kliniken, Gesundheitsdienst-

leistungen, und Gesundheitstourismus; Die zuneh-mende Kooperation regionaler Kliniken eröffnetauch gemeinsame neue Entwicklungsperspektiven;Überschneidung mit dem agrarisch geprägten Clu-ster (gesunde Ernährung, Bio-Landwirtschaft)

• Regionaler, agrarisch geprägter Cluster: Landwirt-schaftliche Produktion – Veredelung – Landschafts-erhaltung – Zusatzdienstleistungen/Tourismus; An-sätze: z.B. Genussregion, kulinarische Region u.a.

• „Energieregion“: Energieproduktion in Zusammen-hang mit landwirtschaftlichen Nutzungen werdenim Bereich erneuerbare Energie weiter wachsen undausdifferenziert, Wissen und Dienstleistungen,aber auch Produktion und der Einsatz von Erzeu-gungs- und Verteilungskomponenten gewinnen anBedeutung; Smart-Grid-Entwicklungen (Energie-Netze mit Steuerungs-, Einspeise- und Lieferfunk-tionen) schaffen die Voraussetzungen für ein um-fassendes regionales Energiemanagement. Die Im-pulse des Forschungs- und InnovationsstandortesSalzburg sowie der bayerischen Forschungsschwer-punkte sollen dazu beitragen, die Chancen der Er-zeugung erneuerbarer Energie und der Energieein-sparung durch regionale Gewerbebetriebe auf brei-ter Basis zu nutzen.

• „Tourismus- und Erlebnisregion“: Angebote undPotenziale in Themenbereichen wie Kultur, Land-schaft, Sport, Gesundheit u.a., werden gesamtre-gional aufbereitet, in durchgehenden Dienstlei-stungsketten gebündelt und gemeinsam touristischvermarktet. In der Region wird eine hervorragen-de Kombination aus Natur und Kultur, städtischund ländlich geprägten Räumen, Sport- und Ge-sundheitsangeboten in großer Nähe und Kompakt-heit geboten. Das Angebot durchgängig in hoherQualität und Vernetzung zu gestalten ist als regio-nale Aufgabe im Sinne der Schaffung einer „Premi-umregion“ vordringlich.

Räumliche Schwerpunktsetzungen sind in der Regi-on ein wesentliches Anliegen zur erfolgreichen Umset-zung dieser Strategie. Dazu werden folgende Vorschlä-ge gemacht:

• Stärkung der Infrastruktur- und Flächenentwick-lung im zentralen Bereich Salzburg – Freilassing –Bergheim im Hinblick auf eine gute Vernetzung undDurchlässigkeit, Schaffung von geeigneten neuenFlächen für wirtschaftliche Aktivitäten in guter Er-reichbarkeit

• Neunutzung wertvoller Brachflächen und wenig ar-beitsplatzintensiver Gewerbe- und Industrieflächenin zentralen, hochrangig erschlossenen Bereichender Stadt Salzburg. Im Bereich des neu gestalteten

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und durchgängigen Hauptbahnhofs, in den Stadt-teilen Schallmoos, Gnigl, Sam, Maxglan und Itzlingbestehen große Nachverdichtungspotenziale in ei-ner derzeit für einen so hochrangigen Standort sehrungünstigen Bestandsstruktur. Eine bessere Ver-netzung mit den umliegenden Vierteln und eineUmfeldattraktivierung würden die Voraussetzun-gen für eine attraktive Mischung aus den Funktio-nen Büros/Bildung/Forschung und Wohnen schaf-fen. Detaillierte Entwicklungskonzepte wären fürdiesen zentralen Bereich der künftigen Stadtent-wicklung zu erstellen und so umzusetzen, dass ge-genüber dem heutigen Bestand eine deutliche Zu-nahme an Arbeitsplätzen realisiert wird. Insge-samt könnten durch die Umwandlung von einemTeil der bestehenden reinen Gewerbeflächen aufWohn-/Büro-Mischnutzungen etwa 3.000 zu-sätzliche Arbeitsplätze realisiert werden.

• Für den Bereich der unmittelbaren Nähe zum Flug-hafen (Salzburg und Wals-Siezenheim) bietet sichaufgrund der hervorragenden Verkehrslage und dergegebenen Nutzungsansätze eine Entwicklung zuhöherwertigen Nutzungen an. Hier besteht ein Flä-chenpotenzial von 20 ha, das bei intensiverBüro/Gewerbenutzung etwa 2.000 bis 3.000 Ar-beitsplätze ermöglichen würde. Zusätzlich gibt esin den Gewerbegebieten Kasern und Liefering so-wie im Bereich des Stieglgleises weitere Nutzungs-potenziale. Die genannten Potenziale können aller-dings nur mit einem umfassenden Raum- und Ver-kehrsentwicklungskonzept mittelfristig erschlossenwerden.

• Schwerpunkt Bergheim/Anthering: Der bestehen-de, rasch gewachsene Gewerbestandort wurde umeinen der größten und modernsten Logistiktermi-nals Europas erweitert (DB Schenker). In den Orts-teilen Siggerwiesen und Lengfelden können insge-

samt weitere 30 – 50 ha Gewerbeflächen9 realisiertwerden (etwa 1.500 bis 2.500 Arbeitsplätze), wo-bei der Teil Siggerwiesen mit der SLB auch einenhochrangigen ÖV-Anschluss aufweist. Allerdingsist für einen wirtschaftlichen Schwerpunkt diesesAusmaßes eine signifikante Verbesserung der Ver-kehrsinfrastruktur dringend notwendig (A1-An-schluss Hagenau, Gitzentunnel zur Entlastung desOrtsgebietes).

• Aufgrund der Lage kommt dem Schwerpunkt Frei-lassing eine wichtige Brückenfunktion für die ge-samte Region zu. Im Sinne der Strategie zur Stär-kung des zentralen Bereichs der Kernregion bietetFreilassing verhältnismäßig große, gut erschlosse-ne oder erschließbare Reserven an Gewerbeflächen(v.a. 20 – 25 ha Flächen in Freilassing-Süd mit po-tenziellem Haltestellen an der S-Bahn Berchtesga-den-Salzburg). Die Realisierung dieses Potenzialsist an verkehrliche Verbesserungen gebunden: DieZufahrten zur A1 (und A8 über die B20) sind be-reits überlastet, der Standort der geplanten Salzach-brücke bei Laufen/Oberndorf (siehe Abschnitt 2.3.4,Verkehr, unten) wird in diesem Bereich keine Stand-ortverbesserung bringen (da keine Entlastung desA1-Anschlusses Salzburg-Mitte bewirkt wird). Eine wesentliche, regional bedeutende Option stelltder stadtnahe Bereich um den Bahnhof Freilassingdar. Hier könnte, ähnlich wie in der Stadt Salzburg,ein neues urbanes Zentrum mit einer Mischnut-zung aus Büros, Bildungs- und Forschungseinrich-tungen sowie Wohnen und innerstädtischen Ein-kaufsgelegenheiten entstehen. Eine Neugestaltungdes Bahnhofs und die Nutzung von Flächen im Nah-bereich könnten einen neuen Schwerpunkt schaf-fen, der mit der S-Bahn in nur 7 Minuten mit demneuen Zentrum Salzburgs verbunden ist.

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9 Gemäß Sachprogramm Standortentwicklung für Wohnen und Arbeiten im Salzburger Zentralraum 2009.

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• Laufen-Oberndorf: Die kleinbetriebliche Wirt-schaftsstruktur mit Gesundheitseinrichtungen so-wie Tourismus weist noch einen Mangel an Arbeits-plätzen auf. Die Stärkung der zentralörtlichen Funk-tionen mit Ausstrahlung in Bereiche auch nördlichder Kernregion trägt wesentlich zur Verbesserungder wirtschaftlichen Substanz bei. Im SchwerpunktBad Reichenhall (mit den angrenzenden Gemein-den Großgmain und Bayerisch Gmain) besteht einausgeprägter Gesundheits- und Kurtourismus, fürwelchen auch die verkehrstechnisch günstige Lageeine wichtige Rolle spielt. Der Wandel vom klassi-schen Kur- zum Wellness-Sektor führt zu einer star-ken Veränderung der Betriebsstruktur, weshalb die

Weiterentwicklung und die Schaffung neuer Ein-richtungen notwendig und eine Herausforderungbleiben. Im Gesundheitssektor besteht ein Koope-rationspotenzial mit der Stadt Salzburg – gemein-sam kann die Region als Anbieter eines komplettenSpektrums an Gesundheitseinrichtungen und Kli-niken, bei Forschung, als Life Science Standort auf-treten und dadurch bei der Vermarktung und derinternationalen Präsenz an Profil gewinnen. Eineweitere Entwicklungschance besteht beim Zusam-menschluss von Krankenhäusern unter gemeinsa-mer Führung, wie derzeit in den bayerischen Land-kreisen. Das hier bestehende Potenzial sollte bes-ser ausgeschöpft werden.

Masterplan Kernregion Salzburg

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Quelle: Grundkarte INTERREG-Projekt EULE (EuRegionale Raumanalyse); eigener Entwurf.

Abb. 5: Wirtschaftliche Schwerpunkte der Kernregion Salzburg

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• Der gewerbliche Schwerpunkt Piding bietet im be-stehenden Gewerbegebiet im S-Bahn-Einzugsbe-reich attraktive Flächenreserven, deren kompakteNutzung im Sinne der Masterplan-Zielsetzungenliegt.

• Im Süden der Kernregion ist mit dem Technologie-und Gewerbepark Puch-Ursteinau ein Entwick-lungsschwerpunkt mit Fachhochschule, S-Bahn-und A10-Anschluß geschaffen worden, dessen in-tensivere Nutzung für die regionale Entwicklungein wesentliches Potenzial darstellt.

• Zu den genannten Schwerpunkten der Wirtschafts-entwicklung kommen weitere regional relevantePotenziale in Gewerbestandorten, v.a. die im Sach-programm „Wohnen und Arbeit im Salzburger Zen-tralraum“ genannten, wie etwa Elsbethen-Haslachund Nußdorf-Weithwörth, wenn sie den dort an-geführten Kriterien der Erschließung mit ÖV undIV entsprechen. Der Standort Saaldorf-Surheim bie-tet geeignete Flächen im Nahbereich der Bahnstrecke,die bei entsprechender Erschließung genutzt wer-den können.

• Die ländlich geprägten Gemeinden nordwestlichvon Salzburg sind nach wie vor in weiten Teilenkleinbäuerlich strukturiert. Der landwirtschaftli-che Strukturwandel sollte hier als Ausgangsbasisfür einen funktionellen Strukturwandel genutztwerden: Neue Erwerbsquellen in Kombination mitder weiteren Betriebsführung im Nebenerwerb sindwesentlich, Entwicklung und Inszenierung natur-naher Angebote im Tourismus, regionale Produk-te und Intensivierung der Direktvermarktung anEinheimische und Gäste, oder nachhaltige Energie-erzeugung. Zusätzlich bieten sich für die Gemein-den verschiedene Möglichkeiten zur dezentralenEnergieversorgung, was in einer Reihe von Fällenbereits betrieben wird. Bezüglich der Biomasse-nutzung müssen Ziel- und Nutzungskonflikte ineinem regional abgestimmten Landnutzungskon-zept strategisch gelöst werden. Erneuerbare Ener-gien können weiterhin hohe Wachstumsraten er-zielen, wobei die Entwicklung eines gemeinsamen,grenzübergreifenden Energiekonzepts nötig wäre,insbesondere um eine regionale Abstimmung beimAusbau der Energienetze (in Richtung „smart grids“mit Steuerungs- und Einspeiseoptionen) herbei-zuführen.

• Regionaler Standort für ein Güterverkehrszentrum:Logistik als zentrale wirtschaftliche Funktion des

gesamten Raumes sollte auch zu einem regionalenStandort eines Güterverkehrszentrums führen. Da-von sind positive Impulse auf weitere Branchen zuerwarten, da leistungsfähige Logistikzentren in derRegel die Ansiedlung weiterer Dienstleistungen nachsich ziehen. Auf bayerischer Seite werden Standor-te in den beiden Landkreisen Berchtesgadener Landund Traunstein durch das Eisenbahnbundesamt aufihre Entwicklungsfähigkeit geprüft.

Der bedeutende Wirtschaftsbereich Logistik kann ineiner engen Zusammenarbeit mit der Geoinformati-onsbranche, die in Salzburg zu einem anerkannten Kom-petenz-Zentrum für Geoinformatik (z.B. GATE/Gali-leo-Testregion Berchtesgadener Land) entwickelt wur-de, wesentliche Impulse gewinnen; dies ist einSynergiebereich, in dem die gesamte Region durch denWissenstransfer zwischen Wirtschaft, Universitätensowie F&E-Einrichtungen profitieren kann10.

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10 Als Beispiel wird auf das INTERREG IIIA-Projekt „InnoVersys“ verwiesen, das innovative Güterverkehrssysteme in der Euregio Salzburg – Berchtesgade-ner Land – Traunstein und den benachbarten Regionen entwickelt. An diesem Projekt beteiligten sich über 300 Unternehmen der verladenden Wirt-schaft aus den Bereichen Gewerbe, Industrie und Handel auf bayerischer und Salzburger Seite.

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• Standortentwicklung und Bestandsentwicklung iminnerstädtischen Bereich (siehe Leitprojekt 1 im The-menkapitel Wohnen und Leitprojekt 5, unten): In we-sentlichen Teilen der Stadt Salzburg und in Freilas-sing bestehen signifikante Chancen der Neunutzungund Nachverdichtung in bestehenden innerstädti-schen Flächen: Die in zentrumsnaher Lage vorhan-denen wirtschaftlichen Nutzungen sollten schritt-weise – nach einem mittel- bis längerfristigen Stand-ortkonzept – zu höchstrangigen Nutzungenauf gewertet werden. Die Verbesserung der Infrastruk-tur (u.a. Fertigstellung Hauptbahnhof, Ausbau S-Bahn, Verlängerung der Lokalbahn nach Süden, A1-Anschluss Hagenau) wird dort künftig eine hochwer-tige und städtebaulich attraktive Mischnutzung mitWohnen ermöglichen, in adäquater Dichte und inzentraler innerstädtischer Verkehrslage. In ähnlicherWeise kann im Bereich des Bahnhofs Freilassing einurbaner, neuer Kernbereich geschaffen werden. Diebeiden neuen Zentren sind mit der S-Bahn in nur 7Minuten miteinander verbunden.

• Aktive Unterstützung des wirtschaftlichen Struktur-wandels und Flächenausgleich für die Wirtschaft (Leit-projekt 5): Zur Ermöglichung des innerstädtischen/in-nerörtlichen wirtschaftlichen Strukturwandels ist eserforderlich, die Umbau- und Umsiedelungsmöglich-keiten für bestehende Betriebe bei Veränderungs-wünschen (Erweiterung, Verlagerung, Neugestal-tung) zu verbessern. Dazu sollen Flächenreserven,temporäre Unterbringungsmöglichkeiten, die Nut-zung von Leerständen aktiv angeboten werden. Sinn-voll ist weiters eine höhere Flexibilität bei der Gestal-tung von Mischnutzungen (Wohnen-Wirtschaft) unddie Ausweisung von dazu passenden Dichtevorga-ben und Widmungen. Die angestrebte Wirkung be-steht darin, zentrale und gut erschlossene Flächen inhöherer Dichte und Attraktivität zu nutzen und dasknappe innerstädtische Flächenpotenzial optimal zunutzen.

• Für die Region in den Bereichen Gewerbe (und teil-weise Logistik) wichtige, gut ÖV- und IV-erschlosse-ne Standortpotenziale sollten vorrangig in denSchwerpunkten Piding, Bad Reichenhall und Anthe-ring-Bergheim genutzt werden. Teisendorf / Traun-stein haben bezüglich des Logistikstandortes poten-zielle Schwerpunktfunktion bei entsprechender S-Bahnanbindung. Zur Nutzung sind teilweiseinfrastrukturelle Voraussetzungen zu schaffen (auchim IV, da die Kapazitäten ausgeschöpft sind und

hohe Belastungen bestehen; siehe Abschnitt Verkehr).

Von den weiteren Standortpotenzialen mit regionalerBedeutung sind Puch-Urstein und Weitwörth aufgrundvorhandener Infrastruktur und S-Bahn/SLB-Anbindungvorrangig zu nutzen.

• Die Standortentwicklung soll gezielt eine räumlicheFunktionszuordnung für Stadt und Umland fördern,wobei den Funktionen wie Ausbildung, Forschungund Entwicklung, wirtschaftsnahe Dienste sowiePlattformen für Präsentation und Begegnung vor-wiegend dem städtischen Raum zugeordnet würden.

• Masterplan für den Bereich Himmelreich in unmit-telbarer Nähe zum Flughafen (Salzburg und Wals-Siezenheim): Entwicklungsstrategie zum Übergangauf höherwertige Nutzungen (intensiver Büro-/Ge-werbenutzung), Raum- und Verkehrsentwicklungs-konzept, städtebauliches Gestaltungskonzept.

• Zentrales Instrument zur Standortentwicklung istder Aufbau einer länderübergreifenden Vermark-tungs- und Standortagentur (Leitprojekt 3) für diegesamte Kernregion Salzburg. Wesentliche Aufga-ben wären: Länderübergreifende Vernetzung der wirt-schaftsfördernden Institutionen, Erarbeitung undUmsetzung eines gemeinsamen Gewerbeflächen-konzepts, Aufbau eines grenzüberschreitenden Flä-chenpools für Büro-, Gewerbe- und Industrieflächensowie Entwicklung und Vermarktung von Flächen(grundsätzlich auch gebietsmäßig erweiterbar).

• Im Vorfeld sollte zum Aufbau eines grenzüberschrei-tenden Flächenpools für Gewerbe- und Industrieflä-chen (Leitprojekt 4) eine Machbarkeitsstudie erstelltwerden. In dieser Studie sollten die Rechtslage für ei-ne derartige grenzüberschreitende Kooperation so-wie die Möglichkeiten der organisatorischen Ausge-staltung und der Fördermittelakquisition geprüftwerden. Weiterhin ist eine vergleichende Einschät-zung der Standortpotenziale, der Infrastrukturvor-aussetzungen bzw. –anforderungen durchzuführen.Die Ausarbeitung des Konzepts sollte eng auf die Be-dürfnisse der sich dynamisch entwickelnden Unter-nehmen abgestimmt werden.

Maßnahmenvorschläge im Themenbereich Wirtschaft

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2.3.4 Verkehr

Mit den im Masterplan vorgesehenen Maßnahmenwird die Zielsetzung verfolgt, die negativen Tendenzender Verkehrsentwicklung wesentlich zu bremsen undteilweise umzukehren. Entscheidend ist, nur mehr ge-ringe Zunahmen des Kfz-Verkehrs zuzulassen und dieaufgrund der Bevölkerungs- und Wirtschaftsentwick-lung auch künftig erforderlichen Zunahmen an Ver-kehrswegen durch einen steigenden Anteil des Um-weltverbunds (Fuß-, Rad-, öffentlicher Verkehr) mitmöglichst geringen negativen Auswirkungen zu reali-sieren (Stau, Lärm- und Schadstoffemissionen etc.). InTeilen der Kernregion gelingt es durch die vorgeschla-genen Maßnahmen, Lebensqualität zurückzugewinnenund Mobilitätskosten zu verringern. Dies ist auch ein

wesentlicher Beitrag der Region zum Klimaschutz, in-dem durch Attraktivierung des ÖV und des Fuß-/Rad-verkehrs die Treibhausgasemissionen eingedämmt wer-den. Dennoch sind auch im Masterplan Ausbaumaß-nahmen im Individualverkehr dort vorgesehen, wo siewegen des regionalen Bevölkerungs- und Arbeitsplatz-wachstums, zur Standort- und Wirtschaftsentwick-lung sowie zur Entlastung von kritischen Bereichen er-forderlich sind.

Die in bisherigen verkehrspolitischen Konzepten fest-gelegten Ziele und Maßnahmen zeigen bisher kaum diegewünschten Wirkungen11. Die „Verkehrsrealität“ ent-wickelte sich teilweise genau entgegengesetzt, z.B. soll-te der Individualverkehrsanteil den Zielen nach verrin-gert werden, ist aber zwischen 1995 und 2004 angestie-gen (in der Stadt Salzburg von 39% auf 46%, im Flach-

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Masterplan Kernregion Salzburg

Leitprojekt 3: Länderübergreifende Vermarktungs-und Standortagentur

Projektbeschreibung/Inhalt

länderübergreifende Vernetzung der wirtschaftsför-dernden Institutionen

Träger

die bestehenden Agenturen, wie die StandortAgenturSalzburg, LandInvest Salzburger Baulandsicherungsge-sellschaft mbH, die WirtschaftsförderungsgesellschaftBerchtesgadener Land mbH, die Wirtschaftsförderungs-GmbH im Landkreis Traunstein und die EuRegio; die Be-teiligung weiterer Partner ist möglich

Voraussetzungen

Übereinkommen der bestehenden Institutionen überdie zukünftige Ausrichtung der Region und funktionaleSchwerpunktsetzung im Raum

Angestrebte Wirkungen

• Reduzierung der Nutzungskonflikte zwischen denGemeinden auf beiden Seiten der Grenze durch ge-meinsam abgestimmte Standortentwicklung

• zielgerichtete Ausrichtung des gesamten Raumes bzw.bestimmter Teilbereiche auf bestimmte, zukunftsfä-hige Branchen, dabei wird sich eine Funktionsteilungzwischen Stadt und Umland ergeben

• Abstimmung der wirtschaftlichen Entwicklung mitder Infrastruktur-, Wohnflächen- und Freiraumpla-nung.

Beurteilung und Begründung

Nur durch eine gemeinsame Standortplanung und -vermarktung kann die Region ihr gesamtes Potenzial aus-schöpfen und zukünftig wettbewerbsfähig bleiben.

Unmittelbar erforderliche nächste Schritte zurUmsetzung

Arbeitsprozess der bestehenden wirtschaftsfördern-den Institutionen zur Diskussion der Umsetzung auf Ba-sis der Vorschläge zur wirtschaftlichen Entwicklung imMasterplan Salzburg sowie bestehender Planungsgrund-lagen, Begleitung der Umsetzung z.B. durch VertreterIn-nen der EuRegio

Leitprojekt 4: Grenzüberschreitender Flächenpoolfür Gewerbe- und Industrieflächen

Projektbeschreibung/Inhalt

Eine gemeinsame länderübergreifende Plattform, dieFlächenpotenziale für Gewerbe- und Industrieflächen inder Region mit Nutzungsmöglichkeiten aufzeigt

Leitprojekte Wirtschaft

11 Salzburger Landesverkehrskonzept 1991, Salzburger Landesmobilitätskonzept 2002, Verkehrsleitbild der Stadt Salzburg 1997, räumliche Entwick-lungskonzepte der Stadt Salzburg, vgl. REK 2007

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und Tennengau von 56% auf 65%12). Insgesamt habendie bisher gesetzten Maßnahmen zur Attraktivierungdes ÖV im Wettbewerb mit dem generellen Trend zumMIV nicht ausgereicht. Allerdings zeigen konkrete Bei-spiele, dass dort, wo es gelingt, einen deutlichen Quali-tätssprung im ÖV herzustellen, die Reaktion sehr posi-tiv ist und die Bevölkerung das neue Angebot annimmt(z.B. wo die Umsetzung des S-Bahn-Konzepts NAVISvorangeschritten ist und attraktive Intervalle, Fahrzei-ten und modernes Zugsmaterial angeboten werden).

Ohne einen solchen Qualitätssprung im Gesamtsy-stem des regionalen Personennahverkehrs und ohne Ab-stimmung mit der Siedlungs- und Wirtschaftsentwick-lung der Region werden die im Trendszenario beschrie-benen Entwicklungen nicht zu bewältigen sein:

• weitere Zunahme des Pkw-Besitzes und des Kfz-Verkehrs

• weitere Zunahme des Transit- und des Lieferverkehrs

• erhöhte Stau- und Reisezeiten im Straßennetz undsinkende Attraktivität betroffener Standorte auchfür wirtschaftliche Nutzungen

• sinkende Lebensqualität durch steigende Lärm- undSchadstoffemissionen, zunehmend problematischeEinhaltung von Grenzwerten (Lärm und Abgase),die zur Beschränkung der Baulandentwicklung füh-ren; steigende Kosten für Mobilität und Sicherheit

• durch verkehrliche Engpässe und Umweltbelastun-gen werden Folgewirkungen erzeugt, die zu weite-ren Verschärfungen führen: Randwanderung, dieSiedlungs- und Gewerbeentwicklung geht nochweiter in entlegenere Lagen (ohne ÖV-Anschluss),die Pkw-Fahrtenhäufigkeit und die Distanzen neh-men noch weiter zu

Masterplan Kernregion Salzburg

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Träger

alle in die Vermarktung von Gewerbe- und Industrie-flächen involvierte Institutionen, wie StandortAgenturSalzburg, Land-Invest Salzburger Baulandsicherungsge-sellschaft mbH, Wirtschaftskammer Salzburg, IHK fürMünchen und Oberbayern, Invest in Bavaria, Wirtschafts-förderungsgesellschaft Berchtesgadener Land mbH, Wirt-schaftsförderungs-GmbH im Landkreis Traunstein; Part-nerInnen: Gemeinden, EigentümerInnen (Klärung derVerfügbarkeit)

Voraussetzungen

Basis ist ein gemeinsames Gewerbeflächenkonzept und-management

Angestrebte Wirkungen

Systemische und nachhaltige Flächenbewirtschaftung,Beseitigung der akuten Flächenknappheit in manchenTeilräumen des Untersuchungsgebiets, Schaffung voninterkommunalen Gewerbegebieten

Beurteilung und Begründung

Die Flächenknappheit und die teils sehr hohen Boden-preise zwingen die Region zum Handeln, mögliche Aus-weichflächen müssen erkannt und in einem gemeinsa-men Konzept vermarktet werden

Unmittelbar erforderliche nächste Schritte zurUmsetzung

Machbarkeitsanalyse zur rechtlichen Klärung einer der-artigen grenzüberschreitenden Kooperation, eventuellEntwicklung regionaler Finanzausgleichmodelle, außer-dem eine vergleichende Einschätzung der Standortpo-tenziale und Infrastrukturvoraussetzungen

Leitprojekt 5: Unterstützung Strukturwandel fürGewerbe- und Industrieflächen, Büro- und Misch-nutzungen

Projektbeschreibung/Inhalt

Aktive Unterstützung des innerstädtischen/innerört-lichen Strukturwandels für Betriebe (Gewerbe/Industrie/Lagerung/Logistik) seitens der Stadt (der Stand-ortgemeinde). Erleichterung von Umbau- und Umsiede-lungsmöglichkeiten für bestehende Betriebe durch An-gebote von Flächen, temporäre Unterbringungs -möglichkeiten, Leerstandsnutzung und/oder durch dieErmöglichung einer neuen Gestaltung (Widmung/Misch-nutzungen) am Standort. Entwicklung und Verbesserungdes Instrumentariums, aktive Betreuung von Betriebenam Standort.

12 Mobilitätsanalyse Stadt Salzburg und Umgebung, 2005

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Um die regionalen Strukturen auch bei einer kriti-schen Entwicklung der Energiepreise zukunftsfähig zugestalten, werden mit dem Masterplan-Maßnahmen-paket die folgenden Ziele angestrebt:

• Halten und künftig Verringerung des Individual-verkehrsanteils im regionalen Personenverkehr,Steigerung des Anteils des sogenannten Umwelt-verbundes (Fuß-, Rad-, öffentlicher Verkehr)

• Verringerung der Belastungen durch den Lkw-Ver-kehr und gleichzeitig Verbesserung der Erschlie-ßungsqualität der wirtschaftlich relevanten Stand-orte

• Reduktion des Energieverbrauchs, der Lärm- undSchadstoffemissionen durch den Verkehr

Die Masterplan-Strategie zur Erreichung dieser Ziel-setzungen ist entsprechend umfassend und setzt auf al-len räumlichen Ebenen, schwerpunktmäßig beim Aus-bau des ÖV und – wo es die Schwerpunktsetzung Woh-nen und Gewerbe erfordert – bei der Straßeninfrastrukturan. Sie ist somit eng auf die regionalen Strategien zurSiedlungs- und Wirtschaftsentwicklung abgestimmt,die sehr wesentlich die mittel- bis längerfristigen Er-folgsaussichten für die verkehrliche Entwicklung mit-bestimmen:

In einem Zeitraum von 15–20 Jahren kommt es ver-stärkt darauf an, wo neue Wohnungen gebaut werden,wo Betriebe errichtet oder hinverlagert werden undwelche Dichte die dabei entstehenden Siedlungen ha-ben – diese Faktoren bestimmen darüber mit, ob die Be-dingungen für die Schaffung von attraktiven ÖV-An-geboten erreicht werden oder ob es bei einem nicht kon-kurrenzfähigen Mindestangebot bleibt. Die räumlicheSiedlungs- und Wirtschaftsstrategie gehört daher zuden wesentlichen Voraussetzungen für die Umsetzungder verkehrlichen Entwicklungsstrategie:

• Die Siedlungsentwicklung erfolgt gemäß AbschnittWohnen (ab S. 18) mit klaren, ÖV-orientiertenSchwerpunkten

• Die Flächen für Büro- und Gewerbeentwicklungwerden strategisch genutzt und in Hinblick auf Ver-kehrsanbindung optimiert

• Wesentliche Flächenpotenziale mit hoher Stand-ortqualität in zentraler, sehr gut erreichbarer Lageder Stadt Salzburg werden intensiv genutzt

Die verkehrliche Entwicklungsstrategie besteht ausfolgenden Kernelementen:

• Weiterentwicklung des grenzüberschreitenden re-gionalen Verkehrsverbunds mit attraktivem, durch-gängigem ÖV-Angebot aller Verkehrsträger

• Ausbau des regionalen, schienengebundenen Per-sonenverkehrs als Schwerpunkt des Infrastruktur-ausbaues; als wesentliches neues Element wird dieverbesserte ÖV-Durchgängigkeit in Nord-Süd-Rich-tung zur hochrangigen Erschließung von Zentrumund Süden Salzburgs vorgeschlagen (u.a. Verlänge-rung der Salzburger Lokalbahn )

• Abstimmung von verkehrlicher Erschließung (In-frastrukturausbau und Verkehrsangebot) auf dieSchwerpunkte der Siedlungs- und Wirtschaftsent-wicklung, da ÖV-Erschließungen ohne entspre-chende Siedlungsdichte betriebswirtschaftlich nichtrentabel und für die Fahrgäste unattraktiv sind (zugroße Intervalle); bestehende und neue Siedlungs-und Gewerbeschwerpunkte werden mit attrakti-ven ÖV-Angeboten versehen (für Bevölkerung undBerufstätige), Bahnanschlüsse werden für den Gü-terverkehr in größeren Gewerbegebieten vorgese-hen

• Qualitätsverbesserungen im Fußgänger- und Rad-verkehr, um insbesondere den Anteil der Kurzstrek-kenfahrten mit dem Pkw zu verringern und denAnteil des Rad- und Fußgängerverkehrs sowohl inder Alltagsmobilität als auch im Freizeit- und Tou-rismusbereich zu steigern. Dazu zählen sowohl In-frastrukturmaßnahmen – wie der weitere Ausbaudes Radwegenetzes und der Radabstellmöglichkei-ten – als auch verstärktes Mobilitätsmanagementund Bewusstseinsbildung.

• Für die Entwicklung der Gewerbeschwerpunkteder Standortbereiche Freilassing/Saaldorf-Surheimund Bergheim-Anthering sind Straßenverbindun-gen essentiell; für Oberndorf/Laufen insbesonde-re zur Entlastung der Innenstadt von Laufen sowiezur innerstädtischen Vernetzung

Eine überregionale Einbettung dieser Strategie bildetwesentliche Voraussetzungen für regionale Verkehrs-maßnahmen: Der Ausbau der Magistrale (Strecke Mün-chen – Mühldorf – Salzburg – Wien) bedeutet sowohleine deutliche überregionale Verbesserung der Erreich-barkeit Salzburgs (Fahrzeiten, direkte Verbindung zumFlughafen München), schafft aber indirekt die Voraus-setzungen für ein verbessertes S-Bahn-Angebot in derRegion durch die weitgehende Entflechtung von Nah-und Fernverkehr. Der Knoten Salzburg gewinnt dabeials Verteilervon und zum regionalen Schienen- und Bus-netz wesentlich an Bedeutung. Es ist daher vordringlich,dieses Schlüsselprojekt für die Region auf übergeord-neter Ebene weiter voranzutreiben. Ein weiterer über-regionaler Beitrag ist der Ausbau der A8 auf bayerischemGebiet, da hiermit eine Reihe von direkt in der Kernre-gion spürbaren räumlichen Auswirkungen verbunden

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Masterplan Kernregion Salzburg

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ist. Aufgrund der großräumigen Verkehrsverflechtun-gen zeigen nicht nur die genannten überregionalen Ver-kehrsprojekte Auswirkungen auf die Region, umge-

kehrt wirken auch die regionalen Maßnahmen weit überdie Kernregion hinaus.

Masterplan Kernregion Salzburg

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Quelle: Grundkarte INTERREG-Projekt EULE (EuRegionale Raumanalyse); eigener Entwurf.

Abb. 6: Entwicklung der Verkehrsinfrastruktur und Siedlungsschwerpunkte

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Masterplan Kernregion Salzburg

• Prüfung des Vorschlags für ein umfassendes Regio-nalStadtBahn-Netz im erweiterten Zentralraum Salz-burg: Im Rahmen einer Machbarkeitsstudie (Leitpro-jekt 6) werden eine Reihe von vorgeschlagenen Re-gionalStadtBahn-Verbindungen von der StadtSalzburg in die weitere Region in Hinblick auf ihretechnische und wirtschaftliche Realisierbarkeit ge-prüft (einschließlich OÖ und des bayerischen Ein-zugsgebietes). Aus dieser Studie können Empfehlun-gen für weitere – über das bestehende Projekt NA-VIS und die im vorliegenden Masterplan genanntenMaßnahmen hinausgehende – Ausbauvorhaben re-sultieren. Die RSB-Machbarkeitsstudie ist im vorge-schlagenen grenzüberschreitenden Mobilitätskon-zept (s.u.) zu berücksichtigen.

• Prüfung von Maßnahmenvarianten zum Projekt „Ver-längerung der Salzburger Lokalbahn nach Süden“13

vom Hauptbahnhof in die Alpenstraße zur Schaffungeiner qualitativ hochwertigen, attraktiven ÖV-Anbin-dung des Zentrums und der südlich gelegenen Stadt-teile (als längerfristige Option ist eine Verlängerungüber Anif, Grödig bis Rif möglich);Sämtliche im Rahmen des vorgeschlagenen Projekts„Verlängerung der Salzburger Lokalbahn nach Süden“einzubeziehenden Einzelmaßnahmen (Varianten derVerlängerung der Lokalbahn, darauf abgestimmt ver-schiedene IV-Maßnahmen, wie Verkehrsentlastungder Innenstadt, ev. Kapuzinerbergtunnel) sind als al-ternative Maßnahmenpakete im Rahmen einer Mach-barkeitsstudie zu prüfen. Im Rahmen dieser Studiesind diese alternativen Maßnahmenpakete in einemSystemvergleich gegenüberzustellen: Verkehrswirk-samkeit im gesamten ÖV-Netz, Investitions- und Be-triebskosten im Gesamtnetz, Kosten-Nutzen-Vergleichüber Errichtungs- und Betriebsphase, Wechselwirkun-gen mit dem IV-Netz; Attraktivität für Fahrgäste (u.a.Haltestellenabstände, Stationszugangszeiten, sub-jektives Sicherheitsgefühl).

• Erstellung eines integrierten grenzüberschreitendenMobilitätskonzepts für Teilbereiche der Kernregionmit abgestimmten Maßnahmenpaketen über sämt-liche Verkehrsträger (Personen- und Güterverkehr,Öffentlichen Verkehr, Individualverkehr, Rad- undFußgängerverkehr), das mit einer räumlich dazu

passenden Siedlungs- und Wirtschaftsentwicklungzu einer Verbesserung des Verkehrssystems führt.

• Die „Magistrale für Europa“ als hochleistungsfähigeeuropäische Bahnverbindung (Paris – München –Mühldorf – Salzburg – Wien – Budapest) mit Neu-baustrecken in der Region, die einerseits eine Anbin-dung an den Flughafen München und andererseitsauf bestehenden Strecken Kapazitäten für die S-Bahnschafft (z.B. für Salzburg – Teisendorf – Traunstein;Salzburg – Attnang-Puchheim).

• Ausbau der A8 Rosenheim-Walserberg mit je nachTrassierung wesentlichen, u.U. sehr positiven Aus-wirkungen auf regionale Standortpotenziale (Piding,Bad Reichenhall, Teisendorf).

• Weiterentwicklung des grenzüberschreitenden re-gionalen Verkehrsverbunds, (durchgängige Verbin-dungen der S-Bahnen, Fahrplanabstimmung zwi-schen allen Verkehrsträgern, auch regional – inner-städtisch, grenzüberschreitende betrieblicheAbstimmung und Angebotserstellung, einheitlicheTarife und Tickets).

• Ausbau der S-Bahn (Leitprojekt 7): Die Umsetzungdes Projekts NAVIS (Nahverkehrs-Infrastruktur Pro-gramm im Zentralraum Salzburg von Land Salzburg,Stadt Salzburg und ÖBB) wird erweitert und verstärkt(derzeit vorgesehene Maßnahmen sind: dreigleisi-ger Ausbau zwischen Salzburg-Taxham und Freilas-sing (mit Saalachbrücke); Taktverkehr Salzburg –Straßwalchen, Salzburg – Golling und Salzburg – Saa-lachbrücke/Freilassing ohne Umsteigen am Haupt-bahnhof, Errichtung 12 neuer Stationen (insgesamt31 Stationen, zum Großteil bereits fertiggestellt); ergänzend wird vorgeschlagen: Ergänzung der Maß-nahmen Richtung Nord-Osten um den Abschnitt Mat-tigtalbahn. Erweiterung des geplanten S-Bahn-„Y“ imProjekt NAVIS zu einem „X“ durch einen zusätzlichenS-Bahn-Ast über Teisendorf bis Traunstein; 30-Min. Taktauf den vier Außenästen Straßwalchen (Nord), Golling(Südost), Bad Reichenhall (Südwest) sowie Traunstein(West) ergibt im zentralen Abschnitt Salzburg Hbf –Freilassing einen 15-Min.-Takt; für den geplanten S-Bahnast Freilassing-Nord – Laufen – Tittmoning wur-de seitens des Landkreises Berchtesgadener Land die

13 Im Juli 2010 hat die oberösterreichische Landesregierung den Beschluss zur Verlängerung der Salzburger Lokal-bahn nach Norden, um drei Kilometervon Trimmelkam nach Ostermiething, beschlossen. Die Fertigstellung ist für 2015 geplant.

Maßnahmenvorschläge im Themenbereich Verkehr

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Masterplan Kernregion Salzburg

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Einrichtung zweier neuer Haltepunkte (Freilassing-Nord und Saaldorf-Surheim) und eine Angebotsver-dichtung bereits beantragt.

• Maßnahmen zur Attraktivierung des Busverkehrs inAbstimmung mit dem Ausbau des S-Bahn-Netzes,u.a. Ausweitung und Beschleunigung des Bus-Ange-bots in der Stadt Salzburg und im Umland: Forcie-rung von Busspuren, Ampel-Bevorrangungen, Opti-mierung der Busverbindung zwischen Stadt und Um-landgemeinden (Linienführung, VerknüpfungRegionalbus-Stadtbus am Hauptbahnhof (Aufgabeeiner eigenen Machbarkeitsstudie).

• Salzachbrücke: Am 5.3.2010 erfolgte im Rahmendes 3. EuRegio-Gipfels eine politische Einigung zwi-schen Land Salzburg, Stadt Salzburg sowie den Land-kreisen Traunstein und Berchtesgadener Land zur Er-richtung der Salzachbrücke „südlich vonLaufen/Oberndorf“ (entspricht der Variante Nord inder Machbarkeitsstudie). Dieser Beschluss wird nunin den Maßnahmenkatalog im Kapitel Verkehr über-nommen.Der Beschluss wirkt sich auf die regionale Schwer-punktsetzung im Bereich Wohnen und Wirtschaftfolgendermaßen aus (siehe dortige Veränderungen):Gegenüber der im 1. Entwurf vorgeschlagenen Kom-bination von Salzachbrücke (Variante Mitte oder Süd)und Gitzentunnel in Verlängerung der Brücke (erge-ben sich als Konsequenz eingeschränkte Entwick-lungsmöglichkeiten von Wirtschaftsflächen in Berg-heim-Anthering und vor allem in Freilassing/Saaldorf-Surheim, da die Straßenkapazitäten eine größereExpansion dort nicht mehr zulassen. In Österreichwird dies die Entwicklung auf Gebiete weiter östlichvon Salzburg verlagern (weitgehend dem Trendsze-nario entsprechend).

• Die Errichtung des Gitzentunnels (zwischen den Be-reichen Siggerwiesen und Lengfelden der GemeindeBergheim) bietet auch ohne Salzachbrücke in Verlän-gerung Vorteile für die Region nördlich der Stadt Salz-burg: Eine Entflechtung des Kfz-Verkehrs in der Re-lation Nord – Ost (über Gitzentunnel) und Nord –West (über Anschlussstelle Hagenau), eine wirksa-me Entlastung der Gemeinde Bergheim vom Kfz-

Verkehr, sowie eine Voraussetzung zur vorgesehe-nen Schwerpunktsetzung Logistik- und Gewerbe imBereich Bergheim/Anthering. Wie oben dargestellt,fehlt allerdings die direkte Verbindung über die Salz-ach zum vorgeschlagenen Wirtschaftsschwerpunktim Bereich Freilassing/Saaldorf-Surheim.

• „Masterplan Himmelreich“ zur Schaffung der Vor-aussetzungen für die Entwicklung des Standortbe-reichs Flughafen/Wals-Siezenheim zu einem hoch-wertigen Wirtschaftsstandort mit deutlichen Zunah-men bei Arbeitsplätzen (z.B. Firmensitze,Dienstleistungen, Tagungseinrichtungen etc.) unddadurch erforderlichen Verkehrswegen; Verbesse-rung der bereits massiv belasteten Verkehrssituati-on durch IV- und ÖV-Maßnahmen (Qualitäts- undKapazitätsverbesserungen); die Aufwertung desStandorts Flughafen würde seine regionalwirtschaft-liche Bedeutung für die Kernregion wesentlich erhö-hen.

• Unabhängig von der Entwicklung des Standortbe-reichs Flughafen ist eine einvernehmliche, ausgewo-gene und technisch machbare Verteilung der An-und Abflugrouten über beiden Staatsgebieten im In-teresse der Belastungsreduzierung der Bevölkerungerforderlich.

• Maßnahmen zur Attraktivierung des Fußgänger- undRadverkehrs, um einen weiteren Anstieg des moto-risierten Individualverkehrs zu bremsen und den An-teil des Rad- und Fußgängerverkehrs in der Alltags-mobilität als auch im Freizeit- und Tourismusbereichzu steigern, dazu zählen u.a.: Schaffung und Ausbaueines dichten, attraktiven und sicheren Fuß- und Rad-wegenetzes (auch zusätzliche Fußgänger- und Rad-verkehrsbrücken über Salzach und Saalach), sichereund gut zugängliche Radabstellmöglichkeiten im öf-fentlichen Raum (z.B. ÖV-Haltestellen), in Wohnsied-lungen und Betrieben, verstärktes Mobilitätsmana-gement und Bewusstseinsbildung in Städten und Ge-meinden, Betrieben, Schulen etc..

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Wirkungen der Masterplan-Maßnahmen im Bereich Verkehr

Die im Masterplan vorgeschlagenen Maßnahmen zurQualitätsverbesserung im ÖV, u.a. der weitere Ausbaudes S-Bahn- und Busverkehrs, die Verlängerung derSalzburger Lokalbahn in den Süden der Stadt und dieSchaffung eines leistungsfähigen, grenzüberschreiten-den Verkehrsverbunds können dazu beitragen, den seitJahrzehnten anhaltenden Trend des starken Anstiegsdes motorisierten Individualverkehrs mit seinen nega-tiven Folgewirkungen (Staus, Umweltbelastungen, sin-kende Lebensqualität, steigende Mobilitätskosten) si-gnifikant zu verändern, indem die Konkurrenzfähig-keit des ÖV qualitativ und quantitativ auf ein neuesNiveau gehoben wird.

Wesentlich für die Erreichung dieser Zielsetzung istdie strikte Umsetzung des integrativen Ansatzes im Ma-sterplan: Dies betrifft einerseits die Erstellung eines in-tegrierten grenzüberschreitenden Mobilitätskonzepts,das integrierte Maßnahmenpakete für sämtliche Ver-kehrsträger (Personen- und Güterverkehr, ÖffentlichenVerkehr, Individualverkehr, Rad- und Fußgängerver-kehr) entwickelt. Andererseits müssen die Maßnah-men zur Stärkung des öffentlichen Verkehrs in enger

Abstimmung mit der räumlichen Entwicklung vonWohn- und Wirtschaftsschwerpunkten stehen, diedurch einen leistungsfähigen hochrangigen ÖV erschlos-sen werden sollen. Die Konzentration der Siedlungs-und Gewerbeschwerpunkte an den Achsen des öffent-lichen Verkehrs ist sowohl für die Attraktivität des ÖV-Angebots (Intervalle, Fahrzeugangebot) als auch für ei-ne betriebswirtschaftlich erfolgreiche Führung essen-tiell.

Die im Masterplan vorgeschlagenen Maßnahmen bil-den auch die Voraussetzung für regionales Wachstum:Die Verbesserung der Infrastruktur (u.a. FertigstellungHauptbahnhof, Ausbau S-Bahn, Verlängerung der Salz-burger Lokalbahn nach Süden, A1-Anschluss Hagenau)wird im Kernbereich Salzburgs die Entstehung eines at-traktiven, neuen Stadtzentrums ermöglichen, die Wohn-und Wirtschaftsschwerpunkte Freilassing, Laufen/Oberndorf und Anthering-Bergheim brauchen eben-falls leistungsfähige Infrastrukturen zu ihrer Entwick-lung. Entscheidend ist hier, den zentralen Siedlungs-und Wirtschaftsraum der Kernregion (Salzburg – Frei-lassing) effektiv und durchgängig zu vernetzen und be-stehende Engpässe und Entwicklungshemmnisse zuüberwinden.

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Masterplan Kernregion Salzburg

Leitprojekt 6: Machbarkeitstudie für ein umfassendesRegionalStadtBahn-Netz im erweiterten ZentralraumSalzburg

Projektbeschreibung/Inhalt

• Prüfung einer Reihe von vorgeschlagenen Regional-StadtBahn-Verbindungen von der Stadt Salzburg in dieweitere Region (einschließlich von Teilen Oberöster-reichs und des bayerischen Einzugsgebietes) in Hin-blick auf ihre technische und wirtschaftliche Realisier-barkeit. Aus dieser Studie können Empfehlungen fürweitere – über das bestehende Projekt NAVIS und dieim vorliegenden Masterplan genannten Maßnahmenhinausgehende – Ausbauvorhaben resultieren. DieRSB-Machbarkeitsstudie ist im vorgeschlagenen grenz-überschreitenden Mobilitätskonzept (s.o.) zu berück-sichtigen.

• Aufgabe ist die Darstellung und nachvollziehbare Do-kumentation der Machbarkeit der Errichtung und deswirtschaftlichen Betriebes von zusätzlichen RSB-Lini-en im Großraum Salzburg. Dabei ist insbesondere dieverkehrliche Wirksamkeit, die erwarteten Verkehrsver-lagerungen zugunsten des ÖV im Personenverkehr der

Region darzustellen. Weiters ist die technische und bau-liche Machbarkeit der vorgeschlagenen RSB-Liniennachzuweisen, die Kosten abzuschätzen und Realisie-rungszeiträume anzugeben. Die Integration in die be-stehenden Netze, insbesondere in Hinblick auf die Ab-stimmung mit dem innerstädtischen Verkehr, ist vonbesonderer Bedeutung für die Bewertung der Mach-barkeit der untersuchten Vorhaben.

• Zur Abstimmung oder inhaltlichen Übereinstimmungmit dem Mobilitätskonzept ist die Angabe von quan-titativen Zielgrößen (z.B. Modal Split der Verkehrsträ-ger), die mit dem Systemausbau erreicht werden sol-len, erforderlich. Die Auswirkungen auf andere Ver-kehrsmodi (IV, Fahrrad- und Fußverkehr) sinddarzustellen.

Träger

Salzburger Verkehrsverbund Ges.m.b.H. im Auftrag desLandes Salzburg als Leadpartner im RSB ETZ-Projekt, Pro-jektpartner: Freistaat Bayern; Finanzierungspartner: EuRe-gio Salzburg – Berchtesgadener Land – Traunstein, VereinRSB Salzburg-Bayern-Oberösterreich, Stadt Salzburg

Leitprojekte Verkehr

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Masterplan Kernregion Salzburg

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Voraussetzungen

ETZ-Finanzierungszusage im nächsten INTERREG Begleit-ausschuss

Angestrebte Wirkungen

• Beitrag zum Aufbau eines multimodalen, nachhaltigenVerkehrssystems

• Abgestimmter Verkehrsinfrastrukturausbau zwischenden Teilräumen und den Verkehrsträgern

• Abmilderung der bestehenden und zu erwartendenVerkehrsprobleme in der Region

• Stärkung des Umweltverbunds (Fuß-, Rad- und öffent-licher Verkehr) und Beitrag zu mehr Lebensqualität undKlimaschutz

Fachlich integrierte Beurteilung und Begründung

Für den erweiterten Zentralraum Salzburg stellt das RSB-Konzept potenziell einen innovativen Beitrag zu einemnachhaltigen Verkehrssystem dar. Um dies in Ergänzungund Komplementarität zum bestehenden und sich wei-terentwickelnden Verkehrssystem und der Siedlungsent-wicklung realisieren zu können, ist eine umfassend ange-legte Machbarkeitsstudie erforderlich. Diese soll den Nach-weis der technischen und ökonomischen Machbarkeit vongenau benannten Linienvorschlägen ergeben und den Fi-nanzierungsbedarf (Investitionen und laufender Betrieb)darlegen.

Unmittelbar erforderliche nächste Schritte zur Um-setzung

Erstellung eines Projekthandbuchs und Vergabe der Auf-gabenpakete

Leitprojekt 7: Ausbau der S-Bahn

Projektbeschreibung/Inhalt

Die Umsetzung des Projekts NAVIS wird wie folgt erwei-tert: Ergänzung der Maßnahmen Richtung Nord-Ostenum den Abschnitt Mattigtalbahn. Erweiterung des ge-planten S-Bahn-„Y“ im Projekt NAVIS zu einem „X“ durcheinen zusätzlichen S-Bahn-Ast über Teisendorf bis Traun-stein; 30-Min. Takt auf den vier Außenästen Straßwalchen(Nord), Golling (Südost), Bad Reichenhall (Südwest) so-wie Traunstein (West) ergibt im zentralen Abschnitt Salz-burg Hbf – Freilassing einen 15-Min.-Takt; für den geplan-ten S-Bahnast Freilassing-Nord – Laufen – Tittmoningwurde seitens des Landkreises Berchtesgadener Land dieEinrichtung zweier neuer Haltepunkte (Freilassing-Nord

und Saaldorf-Surheim) und eine Angebotsverdichtungbereits beantragt.

Träger

Land Salzburg, ÖBB Infrastruktur AG, BMVIT, BayerischeEisenbahngesellschaft, Bayerisches Staatsministerium fürWirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie, DB-Netz AG

Voraussetzungen

3. Gleis Salzburg - Freilassing; Bereitstellung der erforder-lichen Mittel für den notwendigen Ausbau der Schienenin-frastruktur und kontinuierlich für die Bestellung der zusätz-lichen Verkehrsleistungen; Neubaustrecke Salzburg – RaumSeekirchen / Köstendorf

Angestrebte Wirkungen

• Verlagerung auf ÖV, wirksame Entlastung des Straßen-verkehrs durch Erhöhung des SPNV-Anteils am Modal-Split

• Bewältigung des prognostizierten Verkehrswachstums

• Schaffung von leistungsfähigen Transitverbindungendurch den Kernraum Salzburg

• Effiziente Auslastung der im Kernraum Salzburg nochverfügbaren Schienenverkehrskapazitäten

Fachlich integrierte Beurteilung und Begründung

Die bisherigen Angebotsverbesserungen im Land Salz-burg und in Bayern haben gezeigt, dass eine hohe Nachfra-ge nach einem verbesserten Angebot im Schienenperso-nennahverkehr (SPNV) herrscht. Insbesondere die Durch-bindung aus dem Mattigtal in die Stadt Salzburg wurde vonden Kunden sehr gut angenommen. Es ist zu erwarten, dasses durch den weiteren Ausbau des Systems gelingt, einenGroßteil des Verkehrswachstums über den SPNV abzuwik-keln. Weitere Verbesserungen werden durch die damit ver-besserte Anbindung an das Oberzentrum Salzburg für denbayerischen Raum erwartet, insbesondere für das Ober-zentrum Traunstein, den neuen regionalen Schwerpunktfür Wohnen in Teisendorf sowie den neuen regionalenSchwerpunkt für Gewerbe (Logistikfunktion) in Teisendorfoder Traunstein. Das ETZ-Projekt EULE liefert zum Leit-projekt 7 eine Reihe von Datengrundlagen, Indikatoren undErreichbarkeitspotentialanalysen (z.B. Flächenwidmung,Einwohnerzahlen).

Leitprojekte Verkehr

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2.3.5 Landschaft und Freiraum

Die Landschafts- und Freiraumqualität der gesamtenRegion gehört zu den international herausragendstenMerkmalen der Kernregion Salzburg. Sie wird stets alsbedeutender Standortfaktor, als ökologischer Ausgleichs-raum und wesentlicher Bestandteil der Lebensqualitätin der gesamten Region bezeichnet. Demgegenüber istfestzustellen, dass Schutz, Inwertsetzung und Entwick-lung der Freiräume in den Teilräumen sehr unterschied-lich gehandhabt werden. Dies hat raumstrukturelle undhistorische Gründe, die pointiert als „Landschaft vorallem als knappes Gut“ (im städtischen Bereich) oderals „stille Reserve“ (im Umlandbereich) verstandenwerden.

Diese Unterscheidung ist insofern problematisch, alsFreiraum und Landschaft als Standortfaktor, als ökolo-gischer Funktionsraum, als Tourismusattraktor und alsIdentifikationsraum für die Bevölkerung in der Regioninsgesamt zugänglich sind und auch so genutzt werden.Landschaft als weiträumiger, sichtbarer Zusammen-hang ist nicht teilbar, Freiraum ist im Verbund mit bau-licher Entwicklung zu sehen. In einer Perspektive fürdie Kernregion Salzburg kommt es daher darauf an, fürgrundsätzlich alle Teilräume, für besiedelte wie unbe-siedelte, eine Position zu entwickeln, die Schutz- undEntwicklungsziele vereint.

Beim prognostizierten anhaltenden Bevölkerungs-und Wirtschaftswachstum ist allgemein von einer wei-teren Abnahme des Anteils unbebauter Flächen auszu-gehen. Gleichzeitig sind zahlreiche weitere Faktoren zuberücksichtigen, so ist durch die allgemeine Wohlstands-

und Lebensstilentwicklung (Kaufkraft, Haushaltsgrö-ßen, Wohnflächenbedürfnisse) schon bei konstanterBevölkerungszahl von einer verstärkten Flächeninan-spruchnahme auszugehen. Für die Region bedeutet es,dass jedenfalls weiterhin ein hoher Druck auf die Inan-spruchnahme von Landschaft bestehen wird, einerseitsfür (Neu-)Bebauung und Infrastruktur, andererseits fürdie Nutzung der Landschaft als Erholungsraum.

Ein weiterer wesentlicher Faktor liegt in der Frage derBewirtschaftungsformen der agrarischen und forstli-chen Flächen. Der Strukturwandel in der Land- undForstwirtschaft (Agrarquoten und –förderung, Wald-umbau, Klimaanpassung, Erneuerbare Energien etc.)führt zu sich deutlich wandelnden Landschaftsstruk-turen (z.B. Verhältnisse und Qualitäten von Wald undOffenland, von Grünland zu Intensivkulturen), die ei-ner Steuerung bedürfen, um die genannten Funktio-nen von Landschaft und Freiraum für die wirtschaftli-che, soziale und ökologische Entwicklung der Gesamt-region zu erhalten oder zu verbessern.

Bei den bestehenden Trends ist daher in der Regionvon einer weiteren Verschlechterung auszugehen:

• durch Entwicklung von Bau- und Infrastrukturen,die sich nicht in die bestehende Landschaft einfü-gen,

• durch Zersplitterung und Zerschneidung land-schaftsräumlicher Zusammenhänge

• durch Verlust von Sichtbeziehungen, Zugänglich-keiten und Durchlässigkeiten in der Landschaft,

• durch zunehmende Homogenisierung von Natur-und Kulturräumen.

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Masterplan Kernregion Salzburg

Grundlagen für das Leitprojekt sind zum einen das Pro-jekt Navis, das Weißbuch der EU zum Verkehr 205014 undauch die "Verkehrsprognose 2025 als Grundlage für denGesamtverkehrsplan Bayern"15 Nach Letzterem wird dasVerkehrswachstum weiterhin anhalten und dieses soll mög-lichst auf umweltverträgliche und leistungsfähige Verkehrs-träger umgelenkt werden. Hierzu ist der Ausbau des S-Bahn-netzes Salzburg ein zielführender Lösungsansatz.

Unmittelbar erforderliche nächste Schritte zurUmsetzung

Erstellung eines Schienennahverkehrsplans für den er-weiterten Zentralraum Salzburg zur grenzüberschreiten-den Abstimmung des SPNV-Angebotes (Infrastruktur-Er-fordernisse, Fahrplangestaltung, Tarifgestaltung, Optimie-rung des Liniennetzes), Finanzierungsvertrag 3. GleisNeumarkt-Steindorf, Elektrifizierung Steindorf – Lengau,Streckenausbau Mattigtalbahn (Beschleunigung, EK Besei-tigung, Moderniesierung Sicherungstechnik), Vergabe ei-ner Studie zur Ermittlung der Ausbauerfordernisse auf baye-rischer Seite.

Leitprojekte Verkehr

14 Europäische Kommission 201115 INTRAPLAN Consult GmbH o. J.

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Die genannten Belastungsfaktoren und Trends sol-len mit den Masterplan-Maßnahmen möglichst geringgehalten werden und zwar

• aktivvorbeugend durch die räumliche Schwerpunkt-setzung im Bereich der Siedlungsentwicklung undWirtschaft, die die Inanspruchnahme von Land-schaft für bauliche Entwicklung und Infrastrukturgegenüber einer Trendentwicklung deutlich ver-ringert16

• durch Inwertsetzung, Pflege- und Schutzmaßnah-men, die wesentliche Landschaftsstrukturen sicht-bar und zugänglich machen soll und als Rahmen-bedingung für die Siedlungsentwicklung wirkungs-voll werden lässt

Ein wesentliches Potenzial von Landschaften liegtdarin, dass sie Strukturen und Räume bilden, die fürdie Entwicklung von Siedlungen und InfrastrukturenGrundlagen und Themen liefern können und diese –wenn eine gute Einbettung und Nutzung gelingt – we-sentlich aufwerten können.

Das Ziel für die Kernregion Salzburg besteht darin,das landschaftsökologische Konzept der vom Menschengeprägten Kulturlandschaft aufzugreifen und für dieRegion als Ganzes in angepasster Weise weiter zu ent-wickeln. Dies bedeutet,

• eine Inwertsetzung der gesamten regionalen Kultur-landschaft anzustreben, die als gemeinsames, iden-titätsstiftendes Element die gesamte Region stärkt

• einen landschaftsbezogenen, regionalen Identifika-tions- und Tourismusraum zu schaffen, wo vor al-lem LandwirtInnen durch Agrarnutzung, regiona-le Produkte, Kulturlandschaftspflege und touristi-sche Angebote eine entscheidende Rolle spielen

• die Zugänglichkeit und Durchlässigkeit der Land-schaft im gesamtregionalen Kontext zu entwickelnund verbessern

• Schutzgebiete aufgrund ihrer landschaftsräumli-chen und kulturlandschaftlichen Qualitäten, mitüberlieferten Regional-, Orts- und Flurnamen, zur„Markenbildung“ beitragen können

• herausragende Landschaftselemente, wie etwaMoore, zu vernetzen, soweit dies naturverträglichist zugänglich und so für Freizeit und naturnahe Er-holung wertvoll zu machen

• erforderliche Eingriffe aus dem Bereich Verkehrmöglichst landschafts- und naturgerecht zu setzen

• den Abbau der Barriere-Wirkungen von Salzachund Saalach und einen durchgängig erlebbaren Land-schaftsraum zu gestalten (Renaturierungsmaßnah-men, Reorganisation und Gestaltung der Uferbe-reiche als urbane oder landschaftliche Freiräume,hochwertige Aufenthaltsbereiche)

Für alle Projekte gilt der strategische Grundsatz, dasssie integriert mit den Zielen von Wohnen, Wirtschaftund Verkehr entwickelt werden sollen. Landschaft undFreiraum werden nicht als zu verteidigende Rückzugs-räume verstanden, sondern als Strukturgrundlage und,in suburbanen Zonen, sogar als Strukturgeber. Land-schaft wird im Sinne von Gestaltung und Anpassungweiterentwickelt, nicht statisch in einem bestimmtenZustand geschützt. Die Strategie – und gleichzeitig dieHerausforderung – liegt damit in

• dem Erhalt von Sichtbeziehungen, Zugänglichkei-ten und Durchlässigkeiten in der Landschaft,

• dem Erhalt und der Entwicklung von vielfältig dif-ferenzierten Natur- und Kulturräumen,

• der landschaftsgerechten Integration von Bau- undInfrastrukturen,

• der Vermeidung der Zersplitterung landschafts-räumlicher Zusammenhänge.

Masterplan Kernregion Salzburg

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16 siehe Abschnitte Wohnen und Wirtschaft, Kapitel 2.3.2 und 2.3.3.

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Leitbilder der Landschaftsentwicklung

Diese Strategie ist in den wesentlichen Landschaftender Kernregion in unterschiedlicher Weise umzuset-zen. Je nach Ausgangslage, landschaftlichem Potenzi-al und der durch Siedlungs- und Wirtschaftsentwicklunggegebenen Herausforderungen und Ansprüche sollen ver-schiedene Ansätze zur Entwicklung der verschiedenenLandschaftsteile der Region eingesetzt werden.

1. Reichenhaller Land – Untersberghänge – Umstellungder agrarischen Nutzung auf Schutzgebiete, Land-schaftspflege und Tourismus nach dem Prinzip vonIntegrationsgebieten (wo mehrere Funktionen – Land-schaft, Siedlung, Verkehr, Wirtschaft, Kultur – imSinne des Masterplans überlagert werden)

2. Südliche Salzburger Stadtlandschaften mit der Un-tergliederung a) Salzburger Terrasse und Stadtber-ge; b) Leopoldskroner und Morzger Wiesen – Hell-brunner Parklandschaft – Aigner Parkhänge – Vor-bildfunktion durch Verfeinerung des Grüngürtelsin einen Vollkreis aus Kulturlandschaften17

3. Maxglaner Zwischenlandschaft – Saalachkorridor– großräumiges Verbinden statt Trennen: Vermitt-lung der Maßstabssprünge zwischen historischerKulturlandschaft und z.B. Kino-/Einkaufskom-plexen, Schaffung von landschaftlicher Weite –Entwicklung einer regional verbindenden, öffent-lich zugänglichen und erlebbaren Saalachaue alsLandschaftsnaht

4. Bayerisches Salzachhügelland mit Högl, AinringerMoos – Entwicklung einer Kulturlandschaftskon-zeption mit Herausarbeitung der landschaftlichenBesonderheiten von Högl und Moos

5. Freilassinger Siedlungslandschaft – Sicherstellungund Entwicklung urbaner Freiräume und dadurchVerbesserung der Strukturierung des Siedlungs-raumes, Entwicklung stadtnaher Freiraumqualitä-ten (z.B. Wochenmarkt, Bahnhofsareal und Saa-lachufer)

6. Niederungslandschaft Sur – Rupertiwinkel – Ent-wicklung einer Kulturlandschaftskonzeption aufdie dortigen spezifischen landschaftlichen Maß-stäbe (vorgegeben durch die kleinräumige Kultur-landschaftstruktur und die Surverläufe)

7. Flachgau mit Moor- und Seengürtel – Kulturland-schaftskonzeption basierend auf den Besonderhei-ten der topografischen Situation: der Gelenkfunk-tion der Taleingänge einerseits, dem großräumi-gen Moor- und Seengürtel andererseits

8. Salzachauen mit Saalachspitz – Salzachseen undLaufener Schleife – Entwicklung einer regional ver-bindenden, öffentlich zugänglichen und erlebba-ren Salzachaue als „Landschaftsnaht“ mit beson-deren Identifikationsorten (Salzachspitz und Lau-fener Schleife)

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Masterplan Kernregion Salzburg

17 entsprechend dem Konzept Salzburger Stadtlandschaften, das im Rahmen des REK 2007 erarbeitet wurde.

Quelle: Grundkarte INTERREG-Projekt EULE (EuRegionale Raumanalyse); eigener Entwurf.

Inwertsetzung von Kulturlandschaft

Schutz des Grüngürtels

‚Landschaftsnaht‘ Saalach

‚Landschaftsnaht‘ Salzach

‚Landschaftsschwerpunkt‘ Salzachspitz

Inwertsetzung von Kulturlandschaft

Entwicklungsraum Seen- und Moorgürtel

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Abb. 7: Leitbild: Entwicklung der Landschaften Abb. 8: Räumliches Struktur-Leitbild Freiraum – Naturraum

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Masterplan Kernregion Salzburg

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Quelle: Grundkarte INTERREG-Projekt EULE (EuRegionale Raumanalyse); eigener Entwurf.

Planerische Maßnahmen

• Vollkreis schließen im äußeren Ring – naturräumli-che Schönheiten, die dem Berchtesgadener Land unddem Untersberg entsprechen können: die Besonder-heit des Moor- und Seengürtels zwischen Flachgauund Rupertiwinkel hervorheben

• Region identifizieren und vermarkten; Moor- undSeengürtel, Kulturregion und historische Kulturland-schaft: weitere Partnerschaften, gemeinsames Tou-rismuskonzept, Beschilderungssystem

• Zusammenschau und Bewertung der Schutzgebie-te und weiteren Moor- und Seengebiete nach land-schaftsräumlichen Qualitäten, Entwicklungs- undVernetzungspotenzialen für Freizeit und Erholung inHinblick auf Zugänglichkeit und Durchlässigkeit derLandschaft auf regionaler Ebene

• Vollkreis schließen im inneren Ring: Ergänzung desGrüngürtels durch Inwertsetzung von Kulturland-schaften zwischen Bergheim und Saaldorf-Surheim

• Landschaftskonzeption zwischen Stadt und Land Salz-burg, dem Flachgau und den bayerischen Landkrei-sen (Kulturlandschaftskonzeptionen)

• Förderung von landschaftsbezogenen, regionalen Tou-rismus- und Landwirtschaftskooperationen (Marken -bildung)

Bauliche Maßnahmen, Projekte

• Uferprojekte mit der Gestaltung von städtischen,vorstädtischen und ländlichen Uferbereichen mit dif-ferenzierten Aufenthaltsqualitäten an Salzach undSaalach und Anbindung an die anliegenden Orte

• Schaffung einer „Landschaftsnaht Salzachaue“: Ufer-park Saalachspitz/Salzachseen, Fuß- und Radwege-Steg; Wanderlandschaft Salzachauen

• „Landschaftsnaht Saalach“ (Leitprojekt 8): Entwick-lung der Freizeit-Kultur-Landschaft Saalachufer

• Integrierte Projekte für landschaftsgerechtes Einfü-gen und qualitativ hochwertige Freiräume in den Leit-projekten von Wohnen und Verkehr (Flughafen/Ma-sterplan Himmelreich, Salzburg-Zentrum, Freilas-sing-Zentrum, A8-Neutrassierung);

• Erforderliche Eingriffe aus dem Bereich Verkehr wer-den möglichst landschafts- und naturgerecht umge-setzt.

Maßnahmenvorschläge im Themenbereich Landschaft und Freiraum

Leitprojekt 8: Landschaftsnaht Saalach

Projektbeschreibung/Inhalt

Uferprojekte mit der Gestaltung von städtischen, vor-städtischen und ländlichen Uferbereichen mit differenzier-ten Aufenthaltsqualitäten an der Saalach und Anbindungan die anliegenden Orte, z.B.:

• Uferpromenaden mit Aufenthaltsmöglichkeiten in städ-tischen Uferabschnitten

• Uferradweg, konsequente Führung am Ufer und Frei-schneiden von gegenüberliegenden Flussfenstern inden vorstädtischen und ländlichen Abschnitten

• Freilegen von Sichtbeziehungen in die angrenzendenOrte

• Hammerauer Brücke: Verbindung mit den Ortsmittenvon Grünau und Hammerau

Träger

• Wirtschaft: Schaffung qualitativ hochwertiger Entla-stungsangebote für vorhandene touristische Strecken(überlastete Radrouten)

Fachlich integrierte Beurteilung und Begründung

Die Saalach ist als Grenzfluss sowohl wesentliche Barrie-re als auch Potenzial für das regionale Zusammenwachsen.Dieses Potenzial kann durch Brücken, aber auch durch Sicht-verbindungen im Nahbereich (von Ufer zu Ufer) und Fern-bereich (von Ort zu Ort) genutzt werden. Die gegenüber-liegenden Ufer und die in Flussnähe gelegenen Ortschaf-ten werden sichtbare und wahrgenommene Nachbarn undsomit Teil einer gemeinsamen Region.

Die Uferbereiche sind oftmals durch Verbauungen, un-klare Wegeführungen und dichte Vegetationsbestände ge-prägt, so dass schon das Erleben im Nahbereich, also zwi-schen gegenüberliegenden Ufern, stark beeinträchtigt ist.Fernbezüge zwischen Orten und Stadtteilen sind sogar

Leitprojekt Landschaft und Freiraum

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Masterplan Kernregion Salzburg

die Ausnahme. Integrierte Projekte führen nur dann zu ei-ner Verbesserung dieser Situation, wenn die Ziele nicht nuraus wasserbaulicher und naturschützerischer, sondern auchaus landschaftsarchitektonischer Perspektive formuliertwerden und das Augenmerk nicht nur auf einer Verbesse-rung der Wegeführung längs des Flusslaufs, sondern vor

allem auf einer Verbesserung der Zugänglichkeit, Sichtbar-keiten und der Aufenthaltsqualitäten quer zum Flussver-lauf und über diesen hinweg liegt.

Der Begriff der „Landschaftsnaht“ verweist auf eine Viel-zahl von Verknüpfungen über die Grenze hinweg, diejeweils an konkreten „Einstichen“ festgehalten werden.

Leitprojekt Landschaft und Freiraum

Der Masterplan zeigt einen Weg auf, das positive Wirt-schafts- und Bevölkerungswachstum in einer international– im globalen Wettbewerb – attraktiven Region aktiv zugestalten, dadurch Wachstumspotenziale zu heben und ih-re Attraktivität nachhaltig zu sichern.

Angestrebte positive Wirkungen im Vergleich zum Trend-szenario sind:

• Es entstehen Flächenangebote und für geringere Ein-kommen erschwinglicher Wohnungsbau in zentralenLagen.

• Wohnen wird in flexibleren Bauformen für eine moder-ne und alternde Gesellschaft ausgerichtet, mit verrin-gerten Kosten und einer guten sozialen Durchmischung.

• Verkehr wird einerseits durch ein attraktives, regiona-les ÖV-Angebot auf der Straße entlastet, andererseitsermöglichen einige strategische Infrastrukturinvesti-tionen wesentliche Verbesserungen der wirtschaftli-chen Standortqualität.

• Hochrangige Potenzialflächen, v.a. auch in der StadtSalzburg, werden entwickelt und damit – für die Ge-samtregion wesentlich – neu und sinnvoll nutzbar ge-macht; dies führt zu Wirtschaftswachstum bei gleich-zeitiger Verkehrsverringerung und Entlastung der Land-schaft.

• Die wertvolle Landschaft wird einerseits durch Entla-stung von Zersiedelung und andererseits durch geziel-te Entwicklungsmaßnahmen gepflegt, sodass sie alswesentliches Qualitätsmerkmal der Region erhaltenbleibt und für die Bevölkerung besser zugänglich undnutzbar wird.

Die Umsetzung des Masterplans erfordert Entscheidun-gen und Maßnahmen, die im regionalen Interesse große,positive Wirkungen entfalten können. Die in dieser Regi-on vergleichsweise besonders komplexen Entscheidungs-und Umsetzungsabläufe sollten in Hinblick auf die gezeig-ten Perspektiven in einem gemeinsamen Dialog bewältigtwerden.

Gesamtbild für die Kernregion Salzburg

2.3.6 Gesamtbild: Wirkungen der Entwicklungengemäß Masterplan

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Die bisher durchgeführte öffentliche Diskussion der Ma-sterplan-Vorschläge hat die positiven Entwicklungsimpul-se zur Kenntnis genommen, aber auch stark auf die erwar-teten Auswirkungen einzelner (Infrastruktur-)Maßnah-men fokussiert. Im Rahmen der Erörterung derStellungnahmen und deren Einbringen sollten die Vor- undNachteile von regional sinnvollen Entwicklungsmaßnah-men in einem umfassenden Sinn abgewogen werden (räum-lich, umweltbezogen, ökonomisch, sozial), und zwar so-wohl aus Sicht der Gemeinden als auch aus einem gesamt-regionalen Blickwinkel. Wesentlich scheint, dass in derArgumentation erkennbar wird, dass die angestrebten po-sitiven Wirkungen (und Lasten) „gerecht“ verteilt sind.

Um die vorgeschlagenen Projekte/Entwicklungsmaß-nahmen konkretisieren und näher an eine Umsetzungsrei-fe heranführen zu können, sollten die weiteren Schritteauch auf der Projektebene einen fairen Nutzen-/Lastenaus-gleich im genannten umfassenden und regionalen Sinn her-beiführen. Eine zu enge Diskussion von finanziellen Aus-gleichsmechanismen ist hier nicht hilfreich.

Die Unterschiede zwischen regionaler Sichtweise undeinzelnen kommunalen Strategien sollten frühzeitig in dieBetrachtung einbezogen werden und Vorgangsweisen de-finiert werden, wie solche Widersprüche bearbeitet und ge-löst werden können. Ziel ist, dass die Gemeinden zu Stra-tegien zur Stärkung der gesamten Kernregion beitragen, oh-ne dabei ihre eigene Autonomie zu verlieren. Zur Gestaltung,zur inhaltlichen und organisatorischen Unterstützung die-ses Prozesses ist die Beteiligung der übergeordneten Ebe-nen von entscheidender Bedeutung.

Wesentlich scheint in Hinblick auf die Einleitung einerproduktiven Umsetzungsphase, dass der Masterplan-Pro-zess von politischer Ebene offen unterstützt wird – aber „er-gebnisoffen“ bleibt und somit weiter entwickelbar ist, zü-gig eingeleitet wird und inhaltlich so „portioniert“ wird,dass es handhabbare Größen der Beteiligung gibt und Fort-schritte erkennbar werden

• die Umsetzungsbegleitung kontinuierlich und fachlichübergreifend erfolgt

• das Umsetzungs-Monitoring in regelmäßigen Abstän-den auf politischer Ebene reflektiert wird, um erforder-liche Maßnahmen zu setzen.

Um die Masterplan-Umsetzung in diesem Sinne zu un-terstützen ist eine gut organisierte, kontinuierliche Prozess-steuerung erforderlich, die auch immer wiederergänzende/vertiefende fachliche Inputs einbringt. Diese

sind zur Weiterentwicklung der Projekte und Maßnahmen-vorschläge und zur Verbesserung der Umsetzungsqualitäterforderlich. Es braucht also beides: Organisatorische Um-setzungs-Unterstützung und – an den richtigen Stellen undZeitpunkten – gezielte fachliche Inputs, um den Umset-zungsprozess erfolgreich für die Kernregion Salzburg zu ge-stalten.

Die Umsetzung der Masterplan-Konzeption und die Ver-tiefung der Maßnahmenvorschläge und deren Umsetzungsollte wesentlich von den übergeordneten politischen Ebe-nen (in Salzburg auf Ebene der Landesregierung) und denGemeinden unterstützt werden. Dies betrifft den Prozess(siehe oben), die vorgeschlagenen Leitprojekte und Projek-te, aber auch die Instrumente der regionalen/überörtlichenRaumplanung zur Verankerung der räumlichen Schwer-punktsetzungen. Weiters ist die Ausrichtung der Förde-rungsinstrumentarien (Wohnbau, Wirtschaft, Immobi-lienentwicklung, Infrastrukturausbau) tragend an der Um-setzung der Schlüsselprojekte zu beteiligen.

Für den bayerischen Anteil der Kernregion ist die Befas-sung der Kreistage und der Gemeinden mit den Vorschlä-gen des Masterplans die Grundlage für weitere Umsetzungs-schritte. Von dort ausgehend können die entsprechendenAufträge an die zuständigen Stellen erteilt und Umsetzungs-partner im Wege der Landratsämter eingeladen werden.

Ein konkreter Umsetzungsvorschlag für den SalzburgerAnteil der Kernregion bestünde darin, die Arbeit des Ma-sterplans im Rahmen eines Regionalprogramms Stadt Salz-burg und Flachgau fortzuführen und damit auch rechtlichverbindliche Aussagen zu treffen. Dies würde räumlich ei-ne Erweiterung der Kernregion bedeuten, was von einerReihe von Gemeinden und in anderen Stellungnahmen ge-fordert wurde. Da es in dieser Region mehrere Regional-verbände gibt, bestünde ein möglicher Weg darin, das Re-gionalprogramm in einem gemeinsamen Arbeitsprozess zuentwickeln und die jeweils relevanten Inhalte in Verord-nungen für die Teilräume formal zu fassen. Wichtig scheint,dass dabei die inhaltliche Breite des Masterplan-Ansatzesund die thematische Integration weiter verfolgt werden.

Zusammengenommen sollte dieser, auf ein regionalesGesamtkonzept hin orientierte Einsatz aller Instrumente,unter dem Stichwort „Regional Governance“ aufgebautwerden. Dies ist eine organisatorische Aufgabe, die laufend– von einer entsprechend repräsentativen Vertretung derKernregion Salzburg – begleitet und weiterentwickelt wer-den sollte.

3. Dialog und Umsetzungsperspektive

Dialog und Umsetzungsperspektive |Masterplan Kernregion Salzburg

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4. Übersicht Maßnahmenvorschläge

Maßnahmenvorschläge Wohnen

Maßnahmenvorschläge

Bestandsentwicklung: Nachverdichtung und Umstrukturierung von innerstädtischen Flächen, die nicht ihrer zukünftigen Standortqualität ent-sprechen; nach Fertigstellung der vorgesehenen Infrastrukturmaßnahmenan höchstrangigen Standorten Schaffung einer Mischnutzung (Wohnen,Wirtschaft, Bildung und Forschung)

Zentrumsbereich Freilassing neu (Nahbereich des Hauptbahnhofs) – maßstäblich angepasste urbane Entwicklung (Wohnen, Büros, Bildung

Bestandsentwicklung und Nachverdichtung in genannten Siedlungs-schwerpunkten, v.a. Bad Reichenhall, Freilassing und Laufen/Oberndorf

Abstimmung von Maßnahmen der Raumordnung, der Wohnbauförderungund der Immobilienbewirtschaftung zur Bestandsentwicklung (z.B. privat-rechtliche Verträge bei Umwidmungen nach §18 des Salzburger ROG2009); Optimierung für Mischnutzungen

Erhöhung des Anteil des geförderten Wohnungsbaus in der Stadt Salzburgund in den regionalen Siedlungsschwerpunkten

Siedlungsschwerpunktbildung gemäß Leitbildkarte

Beibehaltung des vorhandenen Grünlandschutzes in der Stadt Salzburg

Fokussierung der Siedlungsentwicklung in den übrigen Gemeinden derKernregion Salzburg auf gut ÖV-erreichbare Berei-che

Regionale Beobachtung der Siedlungsflächenentwicklung mit einem „Flächen-Monitoring“

Innovative Pilotprojekte und Modellwohnsiedlungen (zur Bestandsentwick-lungsstrategie) mit besonderer Aufmerksamkeit und Unterstützung seitensder Landes-/Kreisebene

Schrittweise Anpassung der örtlichen Entwicklungskonzepte, regionalenSachprogramme und anderer übergeordneter Fachkonzepte auf dieStrategie lt. Masterplan

Leitprojekte

(1)Urbanes Wohnen und Arbeiten in der Stadt Salzburg und Freilassing(und anderen Siedlungsschwerpunkten) Modellprojekt zum beispielhaften Umbau eines Wohnquartiers durchNachverdichtung und Gebäudeaufstockung in Durch-mischung mit Ein-zelhandel, Dienstleistungsbetrieben, Büros und/oder mit Bildungs- undForschungs einrichtungen. Wissen-schaftliche Begleitung undInnovations verbreitung

(2) Flächen-Monitoring in den regionalen Schwerpunkten der Wohnent-wicklungFlächen-Monitoring zur Erhebung von Grundstücken und Potenziale fürWohnraumentwicklung in Baulücken und durch Nachverdichtung (inkl.Flächenpotenziale, Nutzungsarten, planungsrechtliche Voraussetzungen,Lage, Qualität des Umfelds, technischen Erschließung und Erschließungdurch ÖV und Langsamverkehr, Förderungsmöglichkeiten.

Umsetzungs-beginn

kurzfristig

kurzfristig

kurzfristig

kurzfristig

kurzfristig

kurzfristig

kurzfristig

kurzfristig

kurzfristig

kurzfristig

kurz- bis mittelfristig

kurzfristig

kurzfristig

Zeithorizont

20 Jahre

20 Jahre

20 Jahre

5 Jahre

20 Jahre

20 Jahre

20 Jahre

20 Jahre

3 Jahre

5 Jahre

5 Jahre

5 Jahre

3 Jahre

Federführung und Partner bei der Umsetzung

(SP...Sachprogramm, RV...Regionalverband)

Stadt Salzburg, Land Salzburg (Wohnbauförderung, ROG)

Stadt Freilassing

Schwerpunktgemeinden, Land Salzburg (Wohn-bauförderung, ROG) bzgl. Oberndorf

Land Sbg. – Wohnbauförderung, Schwerpunktgemeinden

Land Salzburg (Wohnbauförderung), Schwer-punktgemeinden

Schwerpunktgemeinden, RV, Land Salzburg (SP)

Stadt Salzburg

Gemeinden, Land Salzburg (SP, LEP),Regional(planungs)verbände

Städte/Gemeinden der Region, Land Salzburg

Gemeinden, Unterstützung Land/Kreis

Gemeinden, Land Salzburg, Kreise; ev. Planungs-verband Südostoberbayern

Stadt Salzburg, Freilassing ( und andere Gemeinden) und Land Salzburg

(Wohnbauförderung, Raumplanung [ROG]); Gemeinnützige Wohnbauträger,

Sonstige Bauträger

Städte und Gemeinden der Region; Land Salz-burg als Koordinator/Federführung auf

Salzburger Seite

Masterplan Kernregion Salzburg | Übersicht Maßnahmenvorschläge

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Maßnahmenvorschläge Wirtschaft

Maßnahmenvorschläge

Standortentwicklung und Bestandsentwicklung im innerstädtischenBereich (siehe Leitprojekt 1):V. a. Zentrenentwicklung in der Stadt Salzburg und in Freilassing (aberauch in anderen Siedlungsschwerpunkten), wirt-schaftliche Neu -nutzung mit Büros, Dienstleistungen, F&E-Einrichtungen; Verbesserte Infrastruktur (u.a. Fertigstellung Hauptbahnhof, Ausbau S-Bahn, Verlängerung der Lokalbahn nach Süden, A1-Anschluß Hagenau) alsVoraussetzung;Verbindung der beiden neuen Zentren per S-Bahn in 7 Minuten.

Aktive Unterstützung des wirtschaftlichen Strukturwandels und Flä-chenausgleich für die Wirtschaft: Erleichterung des innerstädtischen /innerörtlichen Strukturwandels im Bereich der Wirtschaft durch aktiveAngebote bei Flächenreserven, temporärer Unterbringung, Leerstand-Nutzung; höhere Flexibilität in Richtung Mischnutzungen (Widmungen,Genehmigungsverfahren)

Entwicklung der gut ÖV- und IV-erschlossenen Standortpotenziale inden Schwerpunkten Piding, Teisendorf, Bad Reichen-hall, Laufen-Oberndorf, Anthering/Bergheim für Gewerbe und tw. Logistik (infra-strukturelle Voraussetzungen tw. im Abschnitt Verkehr).

Funktionen wie Ausbildung, Forschung und Entwicklung, wirtschafts-nahe Dienste u.ä. vorwiegend den Schwerpunkten zuordnen.

Masterplan für den Bereich Himmelreich in unmittelbarer Nähe zumFlughafen (Salzburg und Wals-Siezenheim): Entwicklungsstrategie zuintensiverer Büro-/Gewerbenutzung mit Raum- und Verkehrsentwick-lungskonzept, städtebaulichem Gestaltungskonzept.

Instrument zur Standortentwicklung: länderübergreifenden Vermark-tungs- und Standortagentur (s. Leitprojekt 3).

Machbarkeitsstudie zur rechtlichen und organisatorischen Ausgestal-tung und der Fördermittelakquisition; Grundlagenerhebung: verglei-chende Einschätzung der Standortpotenziale, der Infrastrukturvoraus-setzungen bzw. –anforderungen

Leitprojekte

(3) Länderübergreifende Vermarktungs- und Standortagentur für die gesamte KernregionAufgaben: Länderübergreifende Vernetzung der wirtschaftsförderndenInstitutionen, gemeinsames Gewerbeflächenkonzept, grenzüberschrei-tender Flächenpool für Büro-, Gewerbe- und Industrieflächen sowie Ent-wicklung und Vermarktung von Flächen.

(4) Grenzüberschreitender Flächenpool für Gewerbe- und Industrie -flächenEine gemeinsame länderübergreifende Plattform, die Flächenpotenzialefür Gewerbe- und Industrieflächen in der Region mit Nutzungsmöglich-keiten aufzeigt.

(5) Unterstützung Strukturwandel für Gewerbe- und Industrieflächen,Büro- und Mischnutzungen Aktive Unterstützung des innerstädtischen/innerörtlichen Strukturwan-dels für Betriebe (Gewerbe/Industrie/Lagerung/Logis-tik) seitens derStadt Salzburg: Angebote von Flächen, temporäre Unterbringungsmög-lichkeiten, Leerstandsnutzung, Ermög-lichung neuer Gestaltungen(Widmung/Mischnutzungen). Entwicklung und Verbesserung des In-strumentariums, aktive Betreuung von Betrieben.

Umsetzungs-beginn

kurzfristig

kurzfristig

kurzfristig

kurzfristig

kurzfristig

kurzfristig

kurzfristig

kurzfristig

mittelfristig

Zeithorizont

20 Jahre

20 Jahre

20 Jahre

20 Jahre

3 Jahre

3 Jahre

1 Jahr

3 Jahre

5 Jahre

Federführung und Partner bei der Umsetzung

Stadt Salzburg, Freilassing

Stadt Salzburg, Schwerpunktgemeinden, Wirtschaftförderung

Schwerpunktgemeinden, länderübergreifende Vermarktungs-

und Standortagentur (s.u.)

Gemeinden

Stadt Salzburg, Wals-Siezenheim, Land Salzburg (Verkehr; Raumplanung

als Koordinator)

s.u.

s.u.

Kooperation bestehender Agenturen (StandortAgentur Salzburg, Wirtschafts -förderungsgesellschaften Berchtesgadener

Land und Traunstein, EuRegio u.a.)

Kooperation bestehender Institutionen (u.a. StandortAgentur Salzburg, Land-InvestSalzburger BaulandsicherungsgesellschaftmbH, IHK für München und Oberbayern, Invest in Bavaria, Wirtschaftsförderungs -gesellschaften Berchtesgadener Land undTraunstein, Gemeinden, EigentümerInnen

z.B. Wirtschaftsservice Stadt Salzburg, StandortAgentur Salzburg,

Wirtschaftsförderungsgesellschaften Berchtesgadener Land und Traunstein, u.a.

Übersicht Maßnahmenvorschläge |Masterplan Kernregion Salzburg

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Maßnahmenvorschläge Verkehr

Maßnahmenvorschläge

Regional übergeordnete Maßnahmen: „Magistrale für Europa“ (Paris – München – Mühldorf – Salzburg – Wien– Budapest) mit Neubaustrecken in der Region, An-bindung an den Flug-hafen München einerseits und andererseits auf den bestehenden Strek-ken Kapazitäten für die S-Bahn schafft (z.B. für Salzburg – Teisendorf –Traunstein; Salzburg – Attnang-Puchheim).

Ausbau der A8 Rosenheim-Walserberg: Verbesserung der Leistungs -fähigkeit, Umweltwirkungen und der Anschlüsse (v.a. Piding, ev. auch fürBad Reichenhall, Teisendorf).

Regionale Maßnahmen:Weiterentwicklung des grenzüberschreitenden regionalen Verkehrsver-bunds und attraktives, durchgängiges ÖV-Angebot aller Verkehrsträger(durchgängige Verbindungen der S-Bahnen, Fahrplanabstimmung zwischenallen Verkehrsträgern, auch regional – innerstädtisch und grenzüber-schreitende betriebliche Abstimmung und Angebotserstellung, einheitlicheTarife/Tickets)

Maßnahmen zur Attraktivierung des Busverkehrs in Abstimmung mitdem Ausbau des S-Bahn-Netzes, u.a. Ausweitung und Beschleunigungdes Bus-Angebots in Stadt Salzburg und Umland: Forcierung von Bus-spuren, Ampel-Bevorrangungen, Optimierung der Busverbindung zwi-schen Stadt und Umlandgemeinden (Linienführung, Verknüpfung Regionalbus-Stadtbus am Hauptbahnhof (Aufgabe einer eigenen Mach-barkeitsstudie).

Prüfung von alternativen Maßnahmenpaketen zum Projekt „Verlänge-rung der Salzburger Lokalbahn nach Süden“ (Hauptbahnhof – Alpen-straße): Schaffung einer qualitativ hochwertigen, attraktiven ÖV-Anbin-dung des Zentrums und der südlich gelegenen Stadtteile (längerfristigeOption: Verlängerung über Anif, Grödig bis Rif); Systemvergleich von konsistenten Paket-Varianten (Gesamtpaketen ausÖV- und IV-Einzelmaßnahmen): Verkehrswirk-samkeit im gesamten ÖV-Netz, Kosten-Nutzen-Vergleich über Errichtungs- und Betriebsphase imGesamtnetz; Wechsel-wirkungen mit dem IV-Netz; Attraktivität für Fahr-gäste (u.a. Haltestellenabstände, Stationszugangszeiten, subjektivesSicherheitsgefühl).

Salzachbrücke: Errichtung der Salzachbrücke „südlich vonLaufen/Oberndorf“ (entspricht der Variante Nord in der Machbarkeits-studie) gemäß Beschluss im Rahmen des 3. EuRegio-Gipfels vom5.3.2010.

Gitzentunnel (ohne Salzachbrücke in Verlängerung): Entflechtung desKfz-Verkehrs in der Relation Nord – Ost (über Gitzentunnel) und Nord –West (über Anschlussstelle Hagenau), wirksame Entlastung der GemeindeBergheim, wesentliche Voraussetzung zur vorgesehenen Schwerpunkt-setzung Logistik und Gewerbe im Bereich Bergheim/Anthering.

„Masterplan Himmelreich – Fachkonzept Verkehr“: Schaffung der Vor-aussetzungen für die Entwicklung des Standortbereichs Flughafen/Wals-Siezenheim zu einem hochwertigen Wirtschaftsstand-ort mit deutlichen Zunahmen bei Arbeitsplät-zen (z.B. Firmensitze,Dienstleistungen, Tagungseinrichtungen etc.) und damit Verkehrs -bewegungen.

Unabhängig von der Entwicklung des Standortbereichs Flughafen: einvernehmliche, ausgewogene und technisch machbare Verteilungder An- und Abflugrouten über beiden Staatsgebieten im Interesse derBelastungsreduzierung der Bevölkerung.

Attraktivierung des Fußgänger- und Radverkehrs: u.a.: Ausbau und Gestaltung eines dichten, attraktiven und sicheren Fuß- und Radwege-netzes (inkl. zusätzlicher Fußgänger- und Radverkehrsbrücken über Salz-ach und Saalach), sichere und gut zugängliche Radabstellmöglichkeiten(z.B. ÖV-Haltestellen, in Wohnsiedlungen und Betrieben), Mobilitäts -management und Bewusstseinsbildung.

Erstellung eines integrierten grenzüberschreitenden Mobilitätskonzeptsfür Teilbereiche der Kernregion mit abgestimmten Maßnahmenpaketenüber sämtliche Verkehrsträger (Personen- und Güterverkehr, ÖffentlichenVerkehr, Individualverkehr, Rad- und Fußgängerverkehr), das mit einerräumlich dazu passenden Siedlungs- und Wirtschaftsentwicklung zu einer Verbesserung des Verkehrssystems führt. GrenzüberschreitenderBegleitprozess für die Erstellung.

Umsetzungs-beginn

mittel- bis langfristig

kurzfristig

mittelfristig

kurzfristig

kurzfristig

mittelfristig

mittelfristig

kurzfristig

kurzfristig

kurzfristig

kurzfristig

Zeithorizont

20 Jahre

5 Jahre

5 Jahre

5 Jahre

3 Jahre

10 Jahre

10 Jahre

3 Jahre

5 Jahre

10 Jahre

3 Jahre

Federführung und Partner bei der Umsetzung

DDB Netz AG, ÖBB Infrastruktur AG und zuständige Ministerien in Deutschland und Österreich

Oberste Baubehörde im Bayerischen Staatsministerium des Innern

SVG, BEG, Land, Landkreise und Partnerim Verkehrsverbund

SVG, Salzburg AG, Stadt Salzburg und Gemeinden

Salzburg AG, Stadt Salzburg und Land Salzburg, BMVIT

Land Salzburg, Oberste Baubehörde im Bayerischen Staatsministerium des Innern

Land Salzburg

Salzburg AG, Stadt Salzburg und Land Salzburg

BMVIT, Land Salzburg, Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft,

Infrastruktur, Verkehr und Technologie

Land Salzburg, Gemeinden, Landkreise, EuRegio

Land Salzburg, Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und

Technologie, Stadt Salzburg, Stadt Freilassing u.a. Gemeinden

Masterplan Kernregion Salzburg | Übersicht Maßnahmenvorschläge

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Maßnahmenvorschläge Verkehr

Umsetzungs-beginn

kurzfristig

mittelfristig

langfristig

Zeithorizont

3 Jahre

10 Jahre

20 Jahre

Federführung und Partner bei der Umsetzung

SVG im Auftrag des Landes Salzburg als Leadpartner im RSB ETZ-Projekt; Projektpartner: Freistaat Bayern,

Finanzierungspartner EuRegio Salzburg-Berchtesgadener Land – Traunstein, Verein RSB-Salzburg-Bayern-

Oberösterreich, Stadt Salzburg

Für den Bereich Salzburg: Land Salzburg, ÖBB Infrastruktur AG, BMVIT

Für den Bereich Bayern: Bayerische Eisenbahngesellschaft, BStMWIVT,

DB-Netz-AG

Leitprojekte

(6) Machbarkeitsstudie für ein umfassendes Regional Stadt Bahn-Netz(RSB) im erweiterten Zentralraum SalzburgPrüfung einer Reihe von vorgeschlagenen Regional-Stadtbahn-Verbin-dungen von der Stadt Salzburg in die weitere Region (einschließlich vonTeilen Oberösterreichs und des bayerischen Einzugsgebietes) in Hinblickauf ihre technische und wirtschaftliche Realisierbarkeit. Aus dieser Studiekönnen Empfehlungen für weitere – über das bestehende Projekt NAVISund die im vorliegenden Masterplan genannten Maßnahmen hinaus -gehende – Ausbauvorhaben resultieren. Die RSB-Machbarkeitsstudie istim vorgeschlagenen grenzüberschreitenden Mobilitätskonzept (s.o.) zuberücksichtigen.

(7) Ausbau der S-BahnDie Umsetzung des Projekts NAVIS wird wie folgt erweitert: Ergänzungder Maßnahmen Richtung Nord-Osten um den Abschnitt Mattigtalbahn.Erweiterung des S-Bahn-"Y" zu einem "X" durch zusätzlichen S-Bahn-Astüber Teisendorf bis Traun-stein; 30-Minuten Takt auf den vier AußenästenStraßwalchen (Nord), Golling (Süd), Bad Reichenhall (Südwest) sowieTraunstein (West) ergibt im zentralen Abschnitt Salzburg Hbf – Freilas-sing einen 15-Min. Takt; S-Bahn-Ast Freilassing – Laufen – Tittmoning(zwei neue Haltestellen [Freilassing-Nord, Saaldorf-Surheim] und Ange-botsverdichtung bereits beantragt).

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Maßnahmenvorschläge Landschaft und Freiraum

Umsetzungs-beginn

kurzfristig

kurzfristig

kurzfristig

kurzfristig

kurzfristig

kurzfristig

kurzfristig

kurzfristig

kurzfristig

kurzfristig

kurzfristig

kurzfristifg

Zeithorizont

10 Jahre

5 Jahre

5 Jahre

10 Jahre

je 3 Jahre

5–10 Jahre

5–10 Jahre

10 Jahre

10 Jahre

je 5 Jahre

je 5 Jahre

10 Jahre

Federführung und Partner bei der Umsetzung

Land Salzburg, Landkreis, Gemeinden

Land Salzburg, Landkreise, Gemeinden, Tourismusverbände

Land Salzburg, Landkreise, Gemeinden, Tourismusverbände

Land Salzburg, Landkreise, Gemeinden

Land Salzburg, Landkreise, Gemeinden

Land Salzburg, Landkreise, Gemeinden, Tourismusverbände

Land Salzburg, Landkreis, Gemeinden, Tourismusverbände

Land Salzburg, Landkreis, Regionaler Planungsverband Süd-ostoberbayern

EuRegio;

s.u.

Land Salzburg, Landkreise, Gemeinden, Tourismusverbände

Land Salzburg, Landkreise, Gemeinden, Tourismusverbände

Unterzeichnende Gemeinden der Saalach -resolution (2001) im Projekt-gebiet:

Piding, Ainring, Wals-Siezenheim, Freilassing, Salzburg; EuRegio Projektpartner Kulturrad -wege; Land Salzburg: Hochwasserschutz und Sanierungsprogramm Saalach; Regionaler Planungsverband

Südostoberbayern: Flussuferkonzept (als Weiterentwicklung des Tourismus- und des Seeuferkonzepts);

Maßnahmenvorschläge

Planerische MaßnahmenVollkreis schließen im äußeren Ring – naturräumliche Schönheiten, diedem Berchtesgadener Land und dem Untersberg entsprechen können:die Besonderheiten des Moor- und Seengürtels zwischen Flachgau undRupertiwinkel hervorheben

Region identifizieren und vermarkten: Seen- und Moorgürtel, Kulturregionund historische Kulturlandschaft: weitere Partnerschaften, gemeinsamesTourismuskonzept, Beschilderungssystem

Zusammenschau und Bewertung der Schutzgebiete und weiteren Moor-und Seengebiete nach landschaftsräumlichen Qualitäten, Entwicklungs-und Vernetzungspotenzialen für Freizeit und Erholung in Hinblick aufZugänglichkeit und Durchlässigkeit der Landschaft auf regionaler Ebene

Vollkreis schließen im inneren Ring: Ergänzung des Grüngürtels durchInwertsetzung von Kulturlandschaften zwischen Bergheim und Saaldorf-Surheim

Landschaftskonzeption zwischen Stadt und Land Salzburg, dem Flach-gau und den bayerischen Landkreisen (Kultur-landschaftskonzeptionen)

Förderung von landschaftsbezogenen, regionalen Tourismus- und Land-wirtschaftskooperationen (Markenbildung)

Bauliche Maßnahmen, ProjekteUferprojekte mit der Gestaltung von städtischen, vorstädtischen und länd-lichen Uferbereichen mit differenzierten Aufenthaltsqualitäten an Salzachund Saalach und Anbindung an die anliegenden Orte

Schaffung einer „Landschaftsnaht Salzachaue“: UferparkSaalachspitz/Salzachseen, Fuß- und Radwege-Steg; Wander-landschaftSalzachauen.

Landschaftsnaht Saalach: Entwicklung der Freizeit-Kultur-Landschaft Saalachufer (s. Leitprojekt 8)

Integrierte Projekte für landschaftsgerechtes Einfügen und qualitativhochwertige Freiräume in den Leitprojekten von Wohnen und Verkehr(Flughafen/Masterplan Himmelreich, Salzburg-Zentrum, Freilassing-Zentrum, A8-Neutrassierung).

Erforderliche Eingriffe aus dem Bereich Verkehr werden im Zuge der Ver-fahren optimiert und möglichst landschafts- und naturgerecht umgesetzt.

Leitprojekte

(8) Landschaftsnaht SaalachUferprojekte mit der Gestaltung von städtischen, vorstädtischen undländlichen Uferbereichen mit differenzierten Auf-enthaltsqualitäten ander Saalach und Anbindung an die anliegenden Orte, z.B.:

– Uferpromenaden mit Aufenthaltsmöglichkeiten in städtischenUfer abschnitten– Uferradweg, konsequente Führung am Ufer und Freischneiden vongegenüberliegenden Flussfenstern in den vorstädti-schen undländlichen Abschnitten– Freilegen von Sichtbeziehungen in die angrenzenden Orte– Hammerauer Brücke: Verbindung mit den Ortsmitten von Grünauund Hammerau.

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Literatur und Quellen |Masterplan Kernregion Salzburg

5. Literatur und Quellen

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Masterplan Kernregion Salzburg | Literatur und Quellen

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