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Ausgabe 4 | April 2020 | B7011 | 119. Jahrgang Reinigung – Wäscherei – Textilleasing www.rw-textilservice.de Textilreinigung Kommt Kleidung nicht mehr in die Tüte? Wäscherei Brandschutz Vor Ort Waschen hinter Gittern in der Gefängniswäscherei Christeyns GmbH Grabenallee 24 77652 Offenburg T 0781/92448-0 E [email protected] WWW.CHRISTEYNS.COM Christeyns GmbH Grabenallee 24 77652 Offenburg T 0781/92448-0 [email protected] WWW.CHRISTEYNS.COM COOL CHEMISTRY Ganzheitliches Waschkonzept für eine sanfte aber hocheffiziente Aufbereitung von Krankenhauswäsche GESUNDHEITS- WESEN Hervorragende Desinfektion ab 40°C Ausgezeichnete Fleckentfernung pH neutraler Prozess Längere Textillebensdauer Ausgezeichnete Desinfektion RKI-Listung bei 60°C

Reinigung – Wäscherei – Textilleasing

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Page 1: Reinigung – Wäscherei – Textilleasing

Ausgabe 4 | April 2020 | B7011 | 119. Jahrgang

4 | 2

020

Reinigung – Wäscherei – Textilleasing

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1 26.03.2020 08:48:59

Page 2: Reinigung – Wäscherei – Textilleasing

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Ausgabe 4 | April 2018 | B7011 | 117. Jahrgang

4 | 2

018

Reinigung – Wäscherei – Textilleasing

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Page 3: Reinigung – Wäscherei – Textilleasing

4 | 2020 R+W Textilservice

3Editorial

Systemrelevant

Die Corona-Krise füllt einen alten Begriff mit neuem Leben: „Systemrelevant“

sind auf einmal nicht mehr Banken, sondern Berufe. Menschen, die Lebens-

mittelregale in den Läden auffüllen. Pfleger und Pflegerinnen in den Kran-

kenhäusern und Altenheimen. Reinigungskräfte in den Büros und anderen Orten.

Und – selbstverständlich – die Textilpflege. Oder nicht?

Die rasante Ausbreitung des Coronavirus bedeutet für die Textilpflegebranche in der DACH-Region einen Paukenschlag. Nach vielen erfolgreichen Jahren brechen

die Umsätze weg. Auf einmal müssen sich kleine Textilreinigungen Existenzängs-

ten stellen. Industrielle Wäschereien, die von Gastronomie und Hotellerie leben,

sind vielerorts gezwungen, vorübergehend die Schotten dicht zu machen. Der Staat

muss helfen: Finanzspritzen, Steuerstundungen und Kurzarbeitergeld – natürlich

nur in Verbindung mit überbordender Bürokratie – sollen einen Supergau verhin-

dern. Fast scheint es, als wäre Olaf Scholz erleichtert, sein Geld endlich einsetzen zu

können – wurde die schwarze Null doch oft genug kritisiert. Was die Maßnahmen tatsächlich bewirken, wie viel im Mittelstand ankommt und wie lange gerade kleine

Betriebe durchhalten, hängt nun vor allem von der Dauer der Ausgangssperren und

Kontaktverbote ab.

Was jetzt wichtig ist, um das System am Laufen zu halten, ist die Anerkennung

der Systemrelevanz vieler Textilpflegebetriebe. Denn was ist mit den Wäschereien,

die für das Gesundheitswesen arbeiten? Die für Hygiene sorgen und ohne die wohl jedes Krankenhaus schließen könnte? Die versinken geradezu in Arbeit. Dabei man-

gelt es wie üblich an Personal. Trotzdem zeigt die Krise, dass die Leistung dieser

Betriebe für den Staat nicht ohne Frage „systemrelevant“ ist. Ganz im Gegenteil: Der

Deutsche Textilreinigungs-Verband muss aktuell aktiv für Anerkennung kämpfen

und appelliert öffentlich an Jens Spahn und den Krisenstab der Bundesregierung: „Wäsche ist jetzt nicht wichtig, hören wir von Gesundheitsämtern, der Transport von

Wäsche wird verboten. Unsere Betriebe kämpfen für die Versorgung aller, aber ihr

haltet saubere Wäsche für nicht systemrelevant? Wir sind fassungslos und sauer.“

Bleibt zu hoffen, dass der Appell gehört wird.

Ihre

Tanja Bürgle | Chefredakteurin

[email protected]

Foto

: Roh

de

1 26.03.2020 08:49:17

Page 4: Reinigung – Wäscherei – Textilleasing

R+W Textilservice 4 | 2020

36

Inhalt April 2020

Mehrweghüllen statt FolieFolie war in der Textilpflegebranche lange Zeit alternativlos. Im

Zuge der Klimadebatte hat sich das verändert. Inzwischen

verwenden viele Betriebe mehrfach verwendbare Kleiderschutz-

hüllen. Warum das auch auf Kritik stößt, lesen Sie ab Seite 36.

Branche

7 Nachrichten

14 VDMA TFL Hohe Erwartungen an „Texcare International 2020”

15 CINET Coronavirus: Das rät der Dachverband

16 PSA-Fachgespräch des DTV Gesetz vs. Freiwilligkeit

18 Stahl Wäschereimaschinen 111 Jahre Technik

20 Brandschutz in Wäschereien „Die Mitarbeiter hatten Tränen in den Augen”

Wäscherei

24 Vor Ort in der Wäscherei der Allgäuer Werkstätten, Sonthofen Textilpflege mit sozialem Auftrag

Textilreinigung

27 Textilpflegesoftware Erste Hilfe in der Corona-Krise

Schwerpunkte

Maschinentechnik

28 Im Gespräch mit Dirk Freitag, Geschäftsführer von Multimatic Reinigen statt Waschen: eine Trendwende?

30 Produktinformationen Milnor, Elektrolux Professional, Jensen, EazyClean, Multimatic, Schneidereit Professional, Schulthess Maschinen, Böwe Textile Cleaning

Textilleasing Berufsbekleidung und PSA, Textilveredlung

42 Vor Ort in der Wäscherei der Justizvollzugsanstalt, Aichach Waschen hinter Gittern

46 Milliken Feuerfest vs. Flammhemmend

47 Produktinformation Kübler

48 BP - Bierbaum Proenen Eine Frage der Individualität

49 Produktinformation HRM Textil

42

IN hOuSEWäSCHEREI

BILDSeite 36

IN hOuSEWäSCHEREI

2 26.03.2020 11:32:28

Page 5: Reinigung – Wäscherei – Textilleasing

4 | 2020 R+W Textilservice

Hinter schwedischen GardinenVor anderthalb Jahren zog die Wäscherei der Justizvollzugsan-

stalt Aichach in einen Neubau. Drei Wärter wachen über 18

Mitarbeiter. Mit welchen Problemen die Textilpfleger hinter den

schwedischen Gardinen kämpfen, erfahren Sie ab Seite 42.

Transport-, Sortier-, Ausgabe- und Verpa ckungssysteme, Wäschecontainer

36 Alternative Verpackungssysteme Kommen Kleider nicht mehr in die Tüte?

39 Produktinformationen Engel Gematex, LST Automation, Deister

Electronic, Polytex Technologies, Ratioplan

Betriebspraxis

58 Negativzinsen Die Schlinge zieht sich zu

Service

6 RWT digital

26 Mittendrin

59 Produktinformationen

61 Anzeigenmarkt

62 Bezugsquellen

64 Produktinformationen

65 Vorschau und Impressum

66 Cartoon

Österreich50 Finanzhilfe für KMu Unbürokratisch, schnell und punktgenau

52 Info-Service eingerichtet Coronavirus: Tipps für Arbeitgeber

55 Corona-Krise Regierung bringt Hilfsfonds auf den Weg

56 KMu Digital 2.0 Förderprogramm verlängert

56 Lehrlinge anmelden Mit nur einem Klick

57 Statistik I + II

50

42

3 26.03.2020 11:32:29

Page 6: Reinigung – Wäscherei – Textilleasing

R+W Textilservice 4 | 2020

6

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von den Events. So verpassen

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geben Ihnen auch Einblicke in den Redaktionsalltag. Sie sehen,

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Ausgabe des Fachmagazins? Sie

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nicht zur Hand und wollen

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und des Textilservices

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immer zwischen den Erscheinungsterminen des Heftes über Aktuelles aus der Textilpflegebranche auf

dem Laufenden. Neuig keiten, Trends und Veranstaltungs termine erfahren Sie hier kurz und bündig.

Auch nutzwertige Praxistipps für den Betrieb sind im Newsletter mit dabei. Egal, ob Messetermine, Nachberichte zu Events, Neues aus der Forschung oder interessante

Best-Practice-Beispiele aus der Reinigung, Wäscherei oder dem Textilservice – in unserem Newsletter

haben wir viele interessante Themen parat und in gut lesbarer Onlineform aufbereitet. Interessierte kön-

nen den Newsletter kostenlos abonnieren. Auf www.rw-textilservice.de finden Sie in der rechten Spalte ein

Eingabefeld, über das Sie den Newsletter bestellen können. rw-textilservice.de/newsletter

Monatlicher Newsletter

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2 26.03.2020 08:51:35

Page 7: Reinigung – Wäscherei – Textilleasing

4 | 2020 R+W Textilservice

7Nachrichten

DTV

Starke Umsatzeinbußen durch Corona-Krise Die Corona-Krise trifft die deutsche Wirt-

schaft hart und auch die Textilpflege-

branche bleibt nicht verschont. V.a. die

Beschlüsse der Bundesregierung zum

Verbot touristischer Hotelübernachtun-

gen und größerer Versammlungen ha-

ben dramatische Auswirkungen auf die

kleinen und mittleren Wäschereien und

textilen Dienstleister.

In einer Blitzumfrage des Deutschen Textilreinigungs-Verbands (DTV) unter

Mitgliedern, die ihre Umsätze vorwie-

gend durch das Hotellerie- und Gastro-

nomiegeschäft erzielen, ergab sich ein

durchschnittlicher Umsatzrückgang von

mehr als 60 Prozent. Zugleich gingen die

Arbeitsstunden um circa 45 Prozent zu-

rück – Tendenz steigend. Einige Betriebe

haben laut DTV bereits einen Totalaus-

fall zu verzeichnen. Hinzu kommt, dass

Kunden zunehmend Zahlungen später

leisten wollen. Viele Betriebe befürchten,

dass es zu Ausfällen kommen wird, weil

Kunden aus der Hotellerie und Gastrono-

mie zahlungsunfähig werden könnten.

Erste Wäschereien haben bereits Li-

quiditätsprobleme und werden kurzfris-

tig und schnell Unterstützung benötigen,

um überleben zu können, so der Verband.

Hotels, Caterer, Restaurants und Gastro-

nomiebetriebe generieren bereits jetzt

(Stand: 20. März 2020) weit weniger Um-

satz und können ihre Dienstleister teils

nur verzögert bezahlen. Da laut einer

Angabe des DEHOGA-Verbands der Um-

satzrückgang dort schon vor dem Verbot

der touristischen Übernachtungen und

den Versammlungsverboten bei bis zu 80

Prozent lag, wird sich die Situation auch

für die Wäschereien, die diese Betriebe

mit sauberer Wäsche versorgen, deutlich

verschärfen. Die Kosten der Wäschereien

Die Textilpflegebranche bekommt die Auswirkungen des Coronavirus von Beginn an deutlich zu spüren. Das zeigt eine Blitzumfrage des DTV, die der Verband Mitte März führte. Grafik: DTV

– die Personalkosten von Hotelwäsche-

reien betragen etwa 50 Prozent – sowie

Darlehen für Textilien und Maschinenin-

vestitionen, treiben die Unternehmen bei

gleichzeitig wegbrechendem Umsatz in

große Liquiditätsprobleme.

Zuschüsse bis 15.000 Euro

Das Bundeswirtschaftsministerium und

das Bundesfinanzministerium haben ein

„Maßnahmenpaket zur Abfederung der

Auswirkungen des Coronavirus“ vor-

gestellt. Laut dem Bundesminister für

Wirtschaft und Energie Peter Altmaier

lasse die Regierung niemanden allein.

Der Schutzschild für Beschäftigte und

Unternehmen umfasst u.a. folgende

Maßnahmen:

y Flexibles Kurzarbeitergeld und

Arbeitszeitenregelung.

y Liquiditätshilfen durch Stundung von

Steuerzahlungen.

y Bestehende Programme für Liquidi-

tätshilfen werden ausgeweitet und

für mehr Unternehmen verfügbar

gemacht, etwa KfW-Kredite.

Der DTV forderte von der Politik insbe-

sondere schnelles Handeln, auch für die

kleineren und mittelständischen Unter-

nehmen. Die Forderungen im Detail:

y Die Kreditvergabe über Bürgschafts-

banken ist kompliziert und langwie-

rig und hilft in der aktuellen Situa-

tion nicht. Hier bedarf es schneller

Soforthilfen in Form von Finanzsprit-

zen und Zuschüssen. Mittlerweile

wurden Zuschüsse für Solo-Selbstän-

dige und Kleinunternehmen auf den

Weg gebracht: So sollen Solo-Selb-

ständige und Kleinstunternehmen

mit bis zu fünf Beschäftigten für drei

Monate einen einmaligen Betrag von

9.000 Euro erhalten. Für Unterneh-

men mit bis zu zehn Beschäftigten

sollen es 15.000 Euro sein.

y Die Beantragung von Kurzarbeiter-

geld ist für viele kleinere Betriebe

neu und zu kompliziert.

y Gleiches gilt bei der Stundung von

Steuerzahlungen. Auch hier ist eine

schnelle und unbürokratische Hilfe

durch die Finanzämter notwendig.

www.dtv-deutschland.org

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1 26.03.2020 08:51:07

Page 8: Reinigung – Wäscherei – Textilleasing

R+W Textilservice 4 | 2020

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In eigener Sache

Bewerbungsschluss für „RWin“ verlängertToll gemacht! Zwei Worte der Anerken-

nung, die Textilpflegebetriebe viel zu sel-

ten zu hören bekommen. Die Redaktion

von R+WTextilservice weiß aber, dass es in

der Branche viele Betriebe gibt, die genau

diese Anerkennung verdient haben. Mit

dem Branchenaward „RWin“ wollen wir

besondere Leistungen von Textilpflege-

betrieben honorieren. Denn es gibt vie-

le, die mit Leidenschaft dabei sind und Außergewöhnliches bewirken. Gerade in

Zeiten von Coronavirus, Kurzarbeit und

existenziellen Nöten zeigen die Betriebe

einmal mehr, was in ihnen steckt. Am

1. April 2020 wäre der Bewerbungsschluss

für den diesjährigen Branchenoscar ge-

wesen. Aufgrund aktueller Entwicklun-

gen haben wir uns jedoch entschlossen,

die Deadline für Bewerbungen auf den

1. September 2020 zu verschieben. Denn

alles hat seine Zeit, auch Preisverleihun-

gen. Gefeiert wird, wenn die Textilpflege-

branche nicht mehr auf dem Kopf steht.

www.rw-textilservice.de/rwin2020

Aufgrund aktueller Geschehnisse wird der Bewerbungsschluss für den „RWin“ verlängert. Logo: R+WTextilservice

Elis

Kurzarbeit und gestrichene InvestitionenDer Textildienstleister Elis bietet seine

Dienstleistungen europaweit an. Nach

eigenen Angaben beschäftigt das Un-

ternehmen weltweit mehr als 50.000

Mitarbeiter in 440 Niederlassungen.

Aufgrund der Coronavirus reagierte das

Unternehmen bereits Mitte März mit

Kurzarbeit ein und gestrichenen Inves-

titionen auf die Krise. In Frankreich und

Spanien hat das Gastgewerbe laut Elis

weitgehend den Betrieb eingestellt. Da-

mit fehlt der Textilpflegebranche Wäsche

aus den Restaurants und Cafés. Die Lage

könnte sich zudem weiter verschärfen.

Die Bevölkerung beider Länder ist dazu

aufgerufen, alle nicht notwendigen Akti-

vitäten einzustellen. In anderen europäi-

schen Ländern herrscht im Gastgewerbe

eine ähnliche Lage und mittlerweile eine

Ausgangssperre – u.a. in Großbritannien

und in Deutschland.

Noch sind nicht alle Bereiche betrof-

fen. Aufträge im Industriesektor halten

sich laut Elis stabil (Stand: Ende März).

Ebenso noch unberührt seien lebensmit-

telverarbeitende Betriebe, die Pharma-

zie und das Gesundheitswesen. Bisher

musste Elis noch keine seiner Standorte

auf Grund des neuartigen Coronavirus

komplett schließen. Trotz der unsicheren

Lage sieht sich der Textildienstleister gut

aufgestellt. „Wir sind liquide“, schreibt

das Unternehmen in einer Pressemittei-

lung. Schulden würden erst 2023 fällig.

Dennoch geht das Unternehmen davon

aus, dass sich „die beispiellose sanitä-

re Krise“ in den Jahresumsätzen nie-

derschlagen wird. Wie genau, sei zum

jetzigen Zeitpunkt noch unklar. Um fi-

nanzielle Verluste vorab gering zu halten,

reagiert das Unternehmen mit folgenden

Mitteln: Etwa 30 Anlagen sind vorüber-

gehend geschlossen. Davon stehen 16

in Frankreich, zehn in Spanien. Wäsche

teilt das Unternehmen nun zwischen

Standorten in gleichen Regionen aus.

Das spare Kosten. Wegfallende Aufträ-

ge bedeuten auch, dass die Werken we-

niger Mitarbeiter brauchen. In dem Fall

greift Elis auf Kurzarbeit zurück. Bei Elis

hat nach eigenen Angaben mehr als 80

Prozent der Beschäftigten in den Büro-

zentralen in Frankreich und in anderen

europäischen Ländern in Kurzarbeit ge-

schickt. Um die Verluste für das Unterneh-

men möglichst gering zu halten, hat

Elis zudem für das Jahr 2020 Projekte

gestrichen, die nicht als dringend gelten.

Darüber hinaus verhandelt der Konzern

mit verschiedenen Kreditgebern über

Ausnahmeregelungen für Verträge.

www.de.elis.com

Schutzbekleidung

Engpässe und Exportbeschränkungen Auf die Schutzbekleidung wirkt sich die

Corona-Krise enorm aus, die Verfügbar-

keit ist eingeschränkt. Bereits Anfang

März hatte die deutsche Bundesregie-

rung Exportbeschränkungen für be-

stimmte Schutzausrüstungen erlassen.

Somit ist die Ausfuhr in Drittländer – und

in EU-Länder – verboten. Davon sind

beispielsweise sterile und nicht-sterile

chirurgische Schutzkittel, Atemschutz-

masken der Klassen FFP2 und FFP3,

OP-Masken, dichtschließende Schutz-

brillen, Gesichtsschutz sowie Schutzan-

züge und -handschuhe betroffen. Ausge-

nommen sind laut dem Bundesanzeiger

2 26.03.2020 08:51:08

Page 9: Reinigung – Wäscherei – Textilleasing

9Nachrichten

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Texcare International 2020

Textilpflegebranche trifft sich im Herbst Nachdem bereits die Altenpflegemesse

in Nürnberg Mitte März aufgrund der

weltweiten Verbreitung des Coronovirus

verschoben worden war (neuer Termin:

23. bis 25. März 2020), zieht auch die

Messe Frankfurt Konsequenzen. Nach

intensiven Beratungen mit Partnern und Ausstellern habe man sich für die

Verschiebung der Texcare International

2020 entschieden. Die Weltleitmesse für

die Textilpflege wird nicht wie geplant

im Juni, sondern vom 24. bis 28. Oktober

2020 in Frankfurt am Main stattfinden.

Die Texcare International bildet alle vier

Jahre den Höhepunkt der Textilpflege-

branche. Die Teilnehmer erwarten von

ihr Geschäftsimpulse im Austausch mit

Kunden und Partnern aus der ganzen

Welt. Vor dem Hintergrund von All-

gemeinverfügungen zum Verbot von

Großveranstaltungen kann zum aktuel-

Die Messe Frankfurt zieht Konsequenzen aus der Corona-Krise und verschiebt die Texcare International 2020 in den Oktober. Foto: guukaa – stock.adobe.com

len Zeitpunkt nicht davon ausgegangen

werden, dass sich die Lage zum geplan-

ten Termin im Juni ändert, so die Messe Frankfurt in einem Statement Anfang

März. Da die Texcare zum gewohnten

Termin die Erwartungen also nicht er-

füllen könne, und insbesondere, um

frühzeitig Ausgaben zu ersparen, habe

man sich entschlossen, das Event zu ver-

schieben. Die Partnerverbände der Texca-

re International, der Deutsche Textilrei-

nigungs-Verband und der VDMA Textile

Care, Fabric and Leather Technologies,

tragen diese Entscheidung nach eigenen

Angaben mit.

www.texcare.messefrankfurt.com

lediglich Ausfuhren in angemessenen

Mengen, die für die ärztliche Berufsaus-

übung, für die erste Hilfeleistung oder

sonstige dringenden Fälle in Autobus-

sen, Eisenbahnzügen oder Schiffen im

internationalen Verkehr als Ausrüstung

bestimmt sind. Mit der Exportbeschrän-

kung will die Bundesregierung den Be-darf im Land sicherstellen. Und zwar

so lange, „wie der Bedarf bei uns nicht

gedeckt ist“, sagt Gesundheitsminister

Jens Spahn. Weltweit läuft die Produk-

tion von Schutzbekleidung mittlerweile

auf Hochtouren.

www.dtv-deutschland.org

3 26.03.2020 08:51:08

Page 10: Reinigung – Wäscherei – Textilleasing

R+W Textilservice 4 | 2020

10 Nachrichten

DBL

Spürbares Umsatzplus beim Mietdienstanbieter Der Gesamtumsatz der DBL – Deutsche

Berufskleider-Leasing GmbH lag im Jahr

2019 bei 294,6 Mio. Euro (2018: 281 Mio.

Euro). Damit verzeichnet der Verbund

textiler Mietdienstleister ein Plus von

rund 4,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Im Kerngeschäft der Mietberufsbeklei-

dung erwirtschafteten die Vertragspart-

ner 2019 einen Umsatz von 202 Mio. Euro

(2018: 193,3 Mio Euro). Begünstigt wurde

das Ergebnis, so Andreas W. Merk, DBL

Geschäftsführer Finanzen und Organi-

sation, einerseits durch die positive kon-

junkturelle Entwicklung und die damit

verbundene hohe Zahl der Beschäftigten.

Daneben zeige der erzielte Neuumsatz

von 14,1 Mio. Euro (2018: 11 Mio. Euro)

den Erfolg der DBL-Strategie: „Innovative

Kollektionen wie unsere Linie ,DBL Meis-

terstück‘ oder die Zusammenarbeit mit

angesagten Markenkonfektionären ha-

ben für einen Nachfrageschub gesorgt.“ Das Geschäftsfeld Mietfußmatten

trug 2019 mit einem Umsatz von 18,9

Mio. Euro (2018: 18 Mio. Euro) zum po-

sitiven Ergebnis des DBL-Verbundes

bei. Damit erreichte das Segment wie

bereits im Vorjahr einen Anteil von 6,9

Prozent des Gesamtumsatzes. Mit einer

regionalen Struktur und bundesweiten

Präsenz will die DBL Kunden eine beson-

dere Nähe bieten. Darum verstärkten die

DBL-Vertragspartner ihre Teams. Die Zahl

der Mitarbeiter stieg auf nun 3.117 Men-

schen (2018: 3.044). Gleichzeitig erwei-

terte die DBL ihr Angebot an digitalen

Services wie das Kundenportal oder eine

Reparatur-App. Insgesamt verdoppelte

der DBL-Verbund seine Neuinvestitionen

nach eigenen Angaben im Jahr 2019 auf

25,2 Mio. Euro (2018: 12,3 Mio. Euro).

Urs Raschle, DBL Geschäftsführer

Recht und Strategie: „Neben der Digita-

lisierung, der Erweiterung der Produk-

tionskapazitäten und der Neu- bzw. Er-

satzbeschaffung von Berufsbekleidung

stehen hier v.a. Umweltschutz und Nach-

haltigkeit im Fokus.“ www.dbl.de

textile Vollversorgung für das Gesund-

heitswesen: von Bettwäsche über Be-

rufsbekleidung der Mitarbeiter bis zu

textilen Medizinprodukten. 2019 ver-

zeichnete Haber Textile Dienste einen

Umsatz von 20 Millionen Euro. Xavier

Martiré, CEO von Elis, sagt: „Der Erwerb

der Haber Gruppe ermöglicht es Elis, die

eigene Position im Gesundheitswesen

Elis

Haber Textile Dienste übernommen Der französische Wäschereikonzern Elis

befindet sich weiterhin auf Expansions-

kurs. Der jüngste Coup in Deutschland: Der Erwerb von Haber Textile Dienste mit

Sitz im rheinland-pfälzischen Landstuhl

sowie in Saarbrücken.

Haber Textile Dienste ist auf textile

Dienstleistungen in Deutschland und

Luxemburg spezialisiert und bietet eine

Deutschlands zu festigen und einen bun-

desweiten Service in einem Markt an-

zubieten, der immer noch viele kleine

und mittlere Betriebe einschließt. Die

ursprünglichen Gesellschafter behalten

ihre Position, wodurch eine Integration

des Unternehmens in die Elis Gruppe er-

leichtert werden soll.“

www.elis.com/de

Lapauw

Serviceplan mit TeilegarantieMaschinen mit einer langen Lebens-

dauer und niedrigen Wartungskosten

verspricht der Wäschereitechnikherstel-

ler Lapauw seinen Kunden. Alle ange-

botenen Geräte seien mit einer niedri-

gen „Total Cost of Ownership“ (TCO) zu

erwerben. Dafür ist das Unternehmen

nach eigenen Angaben mit der Einfüh-

rung eines optionalen „Platinum Service

Plan“ eine Verpflichtung eingegangen

und bietet eine fünfjährige Teilegaran-

tie auf neue Lapauw-Geräte. Der Kunde

zahlt mit dieser Option beim Kauf eine

Prämie. In den ersten fünf Betriebsjah-

ren fallen dafür keine zusätzlichen Tei-lerechnungen – außer für Verschleißteile

– an, so der Hersteller. Die Kunden sollen

danke des Angebots die volle Kontrolle

über die eigenen Betriebskosten haben.

„Im Gegensatz zu einigen unserer Kon-

kurrenten ist das Service- und Ersatz-

teilgeschäft kein wesentlicher Ergeb-

nistreiber für unser Unternehmen. Je

weniger Serviceeinsätze und OEM-Teile

unsere Kunden benötigen, desto besser

gefällt es uns, da dies ihre Produktivi-

tät erhöht und ihre Teilekosten senkt“,

sagt Philippe D‘heygere, Präsident von

Lapauw. Unternehmer berücksichtigten

bei der Anschaffung neuer Geräte nicht

nur den Anschaffungspreis, sondern

auch die zu erwartenden Wartungskos-

ten für die Jahre nach dem Kauf. Die

Unternehmen wollten einen niedrigen

Anschaffungspreis vermeiden, der von

teuren Ersatzteilen begleitet wird. Wer

beim Erstkauf gewinnt, riskiert über die

Lebensdauer der Maschine mehr zu be-

zahlen. www.lapauw-international.com

2 26.03.2020 08:50:57

Page 11: Reinigung – Wäscherei – Textilleasing

4 | 2020 R+W Textilservice

11Nachrichten

DTV

Prüfung bestanden20 Teilnehmende absolvierten diesen

Februar den DTV-Meisterkurs in Offen-

bach bei Frankfurt am Main. In den sechs

Wochen vor der Prüfung hatten die Ab-

solventen ein straffes Programm. Sie

lernten Verfahrenstechniken sowie che-

misch-physikalische Grundlagen ken-

nen. Außerdem behandelten sie Fragen

zu Management, Umweltschutz sowie

Mitarbeiterkommunikation. Neben der

Theorie stellten die Männer und Frauen

ihre praktischen Fähigkeiten unter Be-

weis. Auf der anschließenden Abendver-

anstaltung feierten 20 der 21 Teilnehmer

den bestandenen Kurs.

Das sind sie: Die Absolventen des DTV-Meisterkur-ses 2020. Foto: DTV

Altenpflege-Messe

Neuer Termin im Juni Die Altenpflege-Messe in Hannover, die

vom 24. bis 26. März 2020 hätte statt-

finden sollte, hat einen neuen Termin:

23. bis 25. Juni 2020. Grund ist laut einer

Pressemitteilung der Messe Hannover

die weiter fortschreitende Ausbreitung

des Coronavirus. Man folge mit der Ver-

schiebung einer offiziellen Empfehlung

des örtlichen Gesundheitsamts und im

Sinne der Besucher und der ihnen an-

vertrauen Pflegebedürftigen.

Den Verantwortlichen sei demnach

„hochgradig bewusst“, dass eine Infek-

tion von Besuchern, die direkt an statio-

nären oder ambulanten Pflegeprozessen

beteiligt sind, in der Folge auch zur An-

steckung hochaltriger Pflegebedürftiger

führen könnte, was für eine besonders

gefährdete Personengruppe ein zu-

sätzliches Risiko schaffe. Die hierdurch

entstehende Gefährdung von Leib und

Leben habe dazu bewegt, die Messe zu

verschieben.

www.altenpflege-messe.de/

Der nächste Meisterkurs des DTV

findet Anfang Januar 2021 statt. Anmel-

dungen nimmt Daniel Fuchs der DTV-

Komplettausrüster für Textilreinigung und Wäscherei: Entwicklung und Support seit mehr als 50 Jahren.

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Page 12: Reinigung – Wäscherei – Textilleasing

R+W Textilservice 4 | 2020

12 Nachrichten

Südwesttextil

Verband arbeitet klimaneutralDer Wirtschafts- und Arbeitgeberverband

Südwesttextil läuft nach eigenen Anga-

ben als erster Verband klimaneutral.

Um dieses Ziel zu erreichen, berechnete

das Münchner Unternehmen „Climate

Partner“ zunächst die CO2-Bilanz der Ver-

bandsaktivitäten. Dazu zählten u.a. der

Energieverbrauch im Büro und die Reise-

tätigkeiten der Mitarbeiter. Was nicht an

Emission eingespart werden kann, wird

durch die Unterstützung eines Klima-

schutzprojekts ausgeglichen. Im ersten

Schritt erfassten Experten von Climate

Partner alle relevanten CO2-Emissions-

quellen des Verbands rückwirkend für

das Geschäftsjahr 2018/19. Die Ergeb-

nisse zeigen den Fußabdruck des Unter-

nehmens. „Wir verfolgen eine doppelte

Strategie: einsparen und kompensieren,“

sagt Südwesttextil-Hauptgeschäftsfüh-

rer Peter Haas. Als Netzwerk von 200 Un-

ternehmen wolle der Verband, der selbst

keine Produkte herstellt, aber auch ein

Zeichen setzen. Durch den Umzug der

Geschäftsstelle in ein modernes Nied-

rigenergie-Bürohaus spart der Verband

Heizkosten und Strom. Bei den Dienstfahr-

zeugen laufen die Verbrenner-Modelle

Hohenstein Academy

Das neue Seminarprogramm ist daDas Seminarprogramm der Hohenstein

Academy ist online. Im Mai ist z.B. ein

Grundlehrgang zur Wäschereitechnik an-

gesetzt. Im November können sich Tex-

tilpfleger zu einem dreitägigen Fortbil-

dungslehrgang über Wäschereitechnik

anmelden, oder einen Grundlehrgang

zum Hygienebeauftragten absolvieren.

Wer lieber im eigenen Betrieb geschult

wird, kann nach Absprache Kurse bu-

chen. Die Hohenstein Academy bietet

außerdem Online-Schulungen an. Die

R+WTextilserivce-Quiz

Die richtigen Anworten In der Märzausgabe wurde ab Seite 18

das Fachwissen der R+WTextilservice-

Leser getestet. Wie gut haben Sie sich ge-

schlagen? Die Antworten auf alle Fragen:

1. Was unterscheidet Baumwolle von Schurwolle? D: Baumwolle gehört zur Familie der Mal-

vengewächse und ist eine Samenfaser.

Schurwolle besteht aus den Haaren von

Schafen.

2. Was sind Tuftingteppiche? C: Bei Tuftingteppichen wird der Teppich-

flor in ein Grundgewebe eingearbeitet

und gegebenenfalls mit einer Beschich-

tung auf der Rückseite fixiert.

3. Was ist das Schweißen von Textilien? C: Das Verbinden von textilen, thermo-

plastischen Flächen.

4. Was wird im Textilbereich unter„Retroreflexion“ verstanden?D: Die „Retroreflexion“ ist ein Rückstrahl-

wert bei PSA-verwendeten Leuchtstrei-

fen, der mit einem Messgerät qualitativ

und/oder qualitativ gemessen werden

kann.

5. Die für die Waschchemie wichtigs-ten Enzyme sind Lipasen, Protesasen, Amylasen. Welche Aufgaben habe diese Enzyme beim Waschprozess?E: Um die Gütebestimmungen einhalten

zu können, dienen diese Substanzen in

der Waschstraße als Alleinwaschmittel.

6. Das gestreifte Dreieck alsPflegekennzeichnung bedeutet:C: Es sollten maximal drei unterschiedli-

che Bleichmittel eingesetzt werden.

7. Die Containerschleuse einer Wäsche-rei dient dazu …E: … Container aus dem Bereich

Schmutzwäsche zu desinfizieren. Am

Ende des Prozesses erfolgt die Ausga-

be der Container im reinen Bereich der

Wäscherei.

8. Wohin gelangt die Feuchtigkeit der Wäsche bei der Bearbeitung durch eine Wäschemangel?A: Die Feuchtigkeit wird im Trockner ent-

fernt und gelangt dabei ins Freie.

9. Was versteht man unter„Sterilisieren“?D: Die Erhitzung bereits gewaschener

Textilien in einem separaten Raum, um

die Verwendung dieser in Operationssä-

len von Krankenhäusern einzusetzen.

aus. Beim Ausgleich des verbleibenden

Fußabdrucks unterstützt Südwesttextil

die Aktion „Plastic Bank“. Für die 2013

gegründete Initiative kann jeder in Haiti,

Indonesien und auf den Philippinen

Plastikmüll sammeln und in den loka-

len Sammelstellen von „Plastic Bank“

in Geld, Lebensmittel, Trinkwasser oder

sogar Schulgebühren eintauschen. Dank

dieses Systems gelangt Plastik gar nicht

erst ins Meer. Es wird recycelt und zu „So-

cial Plastic“ verarbeitet, das im Kreislauf

zu neuen Produkten wird, auch zu neuen

Textilien. www.suedwesttextil.de

Webcasts drehen sich um Themen wie

textiles Grundwissen, Textilmanagement

und Bekleidungstechnik. Die digitalen

Angebote sind nach kostenfreier Regis-

trierung auf der Website verfügbar.

www.hohenstein-academy.com

4 26.03.2020 08:50:57

Page 13: Reinigung – Wäscherei – Textilleasing

4 | 2020 R+W Textilservice

13Nachrichten

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Fliegel Textilservice

Neues Gesicht im FührungsteamDie Fliegel Textilservice Holding ernennt Jörg Müller zum Pro-

kuristen. Nach seiner 15-jährigen Tätigkeit als General Mana-

ger im Hotel Fürstenhof in Leipzig, steuert Müller künftig den Vertrieb und die Koordination zwischen den sieben Standorten

des Unternehmens. Mehr als 1.000 Mitarbeiter reinigen bei

Fliegel täglich etwa 150 t Hotelwäsche. Neben einem firmenei-

genen Prüflabor, das sämtliche Phasen im Bearbeitungspro-

zess begleitet, investiert das Unternehmen in Technologien,

um nach eigenen Angaben Umweltstandards zu erfüllen und

ressourcenschonende Verfahren umzusetzen. „Meinen Fokus

möchte ich auf die Bereiche Digitalisierung und Nachhaltigkeit

legen“, sagt der 57-Jährige. Wilfred-Udo Andree, Inhaber der

Komplementär GmbH der Fliegel Textilservice Holding, fügt

Jörg Müller ver-stärkt nun das Team bei Fliegel Textilservice. Foto: Fliegel Textilservice

Girbau

Führungsteam verstärktGirbau hat einen neuen Mann in der Führungsetage: Serge

Joris. Der neu ernannte Vorsitzende blickt auf 25 Jahre Erfah-

rung in internationalen Unternehmen zurück. Joris arbeite-

te im Industriesektor sowie im technologischen Bereich. Mit

der Benennung einer zusätzlichen Führungskraft reagiert der

Alliance Laundry Systems

Ecotex ist weiterer Primus-PartnerUm den Markt besser abzudecken, vertreibt der globale Wä-

schereitechnikhersteller Alliance Laundry Systems seine

Marke Primus auch über Ecotex. Christoph Kampmann, der

Deutschland-Verantwortliche von Alliance, wie sich der Kon-

zern in Kurzform nennt, freut sich: „Mit Ecotex haben wir ei-

nen erfahrenen Partner an unserer Seite, der hervorragend zu

uns und zu unseren anderen Kollegen passt.“ Zunächst wird

Ecotex das Sortiment von Primus hauptsächlich in der Regi-

on Mitteldeutschland, Saarland, Rheinland Pfalz und Hessen anbieten, geplant ist aber durchaus auch eine Erweiterung der

Aktivitäten.Als Full-Service-Partner wird Ecotex auch die ent-

sprechenden technischen Dienstleistungen übernehmen. „Da

unser Hauptgeschäft bisher auf der Modernisierung gebrauch-

ter Wäschereitechnik lag, ist uns nichts fremd, was Service,

Wartung und Aufstellung betrifft“, ist Jens Bröhldick überzeugt.

Der Projektleiter von Ecotex ergänzt: „Wir freuen uns, jetzt auch

neue Maschinen verkaufen und ausliefern zu dürfen.“

Mit dem neuen Partner verfolgt Alliance nach eigenen Anga-

ben konsequent seinen Weg, das Netzwerk der Vertriebs- und

Servicepartner immer weiter zu verstärken. „Primus-Partner

möchten ihren Kunden Ansprechpartner und Lösungsgeber

sein, denen sie sich nahe und von denen sie sich verstanden

fühlen,“ erläutert Frederick Ahrens, Vertriebsleiter Deutschland,

seine Philosophie. www.alliancelaundry.com

hinzu: „Wir freuen uns, mit Jörg Müller einen Vollblut-Hotelier

in unserem Führungsteam zu haben, der die Bedürfnisse der

Hotellerie sowie den Hotelmarkt bestens kennt.“

www.fliegel-textilservice.de

Wäschereihersteller mit Sitz in Vic, Spanien, auf aktuelle He-

rausforderungen. Das Unternehmen verspricht sich dadurch

wettbewerbsfähiger zu werden und zu wachsen. Von der Ent-

scheidung bleiben die Rollen der aktuellen Vorsitzenden, Pere

Girbau und Mercè Girbau, unberührt. www.girbau.com

5 26.03.2020 08:50:57

Page 14: Reinigung – Wäscherei – Textilleasing

R+W Textilservice 4 | 2020

14 Branchenverbände

VDMA TFL

Hohe Erwartungen an Texcare International

Vom 20. bis 24. Juni 2020 hätte die in-

ternationale Leitmesse Texcare Interna-

tional in Frankfurt am Main wieder der

weltweite Treffpunkt der Wäscherei- und

Textilreinigungstechnik werden sollen.

Als Folge der weltweiten Ausbreitung

des Coronavirus musste die Messe ver-

schoben und ein neuer Termin gefunden

werden: Die Texcare öffnet ihr Tore nun

vom 24. bis 28. Oktober 2020.

Die Trendthemen sind der Verschie-

bung klar: „Smart Factory“, „Sustainabi-

lity“, „New Business Models“ und „New

Work“ – „New Learning“. Was auch klar

sein dürfte, sind die Erwartungen an die Veranstaltung, die bereits vor der Coro-

na-Krise hoch waren.

Durchwachsenes Jahr 2019

Die Erwartungen an die alle vier Jah-

re stattfindende Messe sind hoch, v.a.

nach einem wirtschaftlich durchwach-

senen Jahr 2019. Der Verband Deutscher

Maschinen- und Anlagenbau (VDMA)

mit der Sparte Textile Care, Fabric and

Leather Technologies (TFL) hofft nach

schwächelnden Umsätzen, u.a. aufgrund

der geopolitisch angespannten Lage, auf

hohe Investitionen. Der VDMA TFL sieht

Die Wäscherei- und Textilpflegetechnikbranche steht unter Druck: Um 11,4 Prozent sind die deutschen Exporte 2019 gesunken. Die Corona-Krise dürfte die Situation verschärfen. Foto: ilro – stock.adobe.com

nach eigenen Angaben großes Potenzial

in der voranschreitenden Digitalisierung

der Wäscherei- und Textilreinigungs-

branche. Wegweisend für die Textilpfle-

gebranche seien nach wie vor die The-

men Automatisierung und künstliche

Intelligenz. Firmen würden das Thema

Wäsche weiterdenken, um die Konnek-

tivität und Digitalisierung zu verbessern

weltweite Veränderungen wie steigende

Hygiene- und Lebensstandards habe die

Branche außerdem durchaus positive Zu-

kunftserwartungen. „Die weltweit wach-

senden Hygienestandards bieten viele

neue Chancen für den gesamten Textile

Care Sektor. Daher blickt unsere Indus-

trie insgesamt positiv in die Zukunft“,

sagt Elgar Straub, Geschäftsführer VD-

MA TFL. Die Unternehmen hätten große

Erwartungen an die diesjährige Ausga-

be der Texcare International, weil sie die Weichen der Branche für die nächsten

Jahre stelle.

Die politisch und wirtschaftlich an-

gespannte Lage des letzten Jahres

bekam auch die Wäscherei- und Tex-

tilreinigungsbranche zu spüren. Der

Handelskonflikt USA China und die un-

geklärte Brexit-Situation waren nur zwei

der geopolitischen Krisen, die die Märkte

in Unruhe versetzt haben. Da es sich da-

bei durchweg um wichtige Zielmärkte

der Branche handelt, verunsichern die-

se Konflikte die Kunden und die Inves-

titionen gehen zurück. Gerade deshalb

werden von der Texcare positive Investi-

tionsimpulse erwartet.

Sinkende Auftragseingänge

Nach vielen erfolgreichen Jahren blickt

die gesamte deutsche VDMA Textile Care,

Fabric and Leather Technologies Branche

auf ein durchwachsendes Jahr 2019 zu-

rück und eine Abschwächung der Kon-

junktur ist deutlich spürbar geworden.

Die Auftragseingänge für die gesamte

TFL Branche (inklusive Bekleidungs- und

Ledertechnik) verschlechterten sich im

Jahr 2019 um real sieben Prozent, liegen

jedoch noch über dem Durchschnitt der

Auftragseingänge des Maschinenbaus

allgemein. Im gleichen Zeitraum wurde

ein Umsatzminus von real sechs Prozent

im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet.

Im T eilbereich Wäscherei- und Textil-

reinigungstechnik gingen die deutschen

Exporte in den ersten elf Monaten des

Jahres 2019 um 11,4 Prozent zurück.

www.tfl.vdma.org www.texcare.messefrankfurt.com

und die Digitalisierung der ganzen Wert-

schöpfungskette voranzutreiben. Res-

sourcenschonung, Effizient und Hygiene

seien dabei die wichtigsten Ziele. Durch

Reinigung – Wäscherei – Textilleasing

Folgen Sie uns auf:

2 26.03.2020 11:32:52

Page 15: Reinigung – Wäscherei – Textilleasing

4 | 2020 R+W Textilservice

15Branchenverbände

CINET

Coronavirus: Das rät der DachverbandWäsche, die in Textilreinigungen abgegeben wird, kann mit

dem neuartigen Coronavirus kontaminiert sein. Das Problem:

Man sieht es nicht. So schreibt es der Internationale Dachver-

band der Textilpflege CINET in einer neu ausgearbeiteten Risi-

koanalyse. Generell schätzt der Verband das Risiko, sich durch

den Umgang mit Wäsche anzustecken zwar als gering ein,

schließt diese Möglichkeit aber nicht völlig aus. Der Erreger hält

sich nach bisherigen Erkenntnissen nur wenige Tage außerhalb

des menschlichen Körpers. Durch Erfahrung mit dem SARS-1-

Virus gehen Fachleute davon aus, dass sich das sich COVID-19

in Kot länger hält. Beim Waschen zerstören hohe Temperaturen

das Virus, die Zugabe von Desinfektionsmitteln verstärkt die-

sen Prozess. Mit den Handlungsempfehlungen verfolgt CINET

das Ziel, Beschäftigte der Branche zu schützen und zu ver-

hindern, dass sich das Virus weiter ausbreitet. Grundsätzlich

empfehlen Virologen neben regelmäßigem Händewaschen,

soziale Kontakte zu vermeiden. So schützen sich Textilpfleger

vor einer möglichen Ansteckung:

y Kontaminierte Wäsche soll in geschlossenen, eindeutig

gekennzeichneten Beuteln geliefert werden.

y Damit Kunden sich daran halten, rät CINET, sie zu infor-

mieren. Das heißt, Schilder mit der Aufschrift „Übergeben

Sie kontaminierte COVID-19-Wäsche nur in geschlossenen

Beuteln“ sind anzubringen. Und zwar gut sichtbar in allen

Bereiche, die Kunden betreten, also Läden, Depots und

Sammelstellen sowie online auf den Websites.

y Textilpfleger sollen direkt mit Kunden, wie beispielsweise

mit Pflegeeinrichtungen oder Krankenhäusern sprechen

und das Vorgehen erklären. In beiden Bereichen gelten oft

gesonderte Regeln und Standards im Umgang mit infizier-

ter Wäsche. CINET empfiehlt, diese im Einzelfall mit allen

Beteiligten nochmals abzusprechen.

y Fahrer sollten beim unbedingt Handschuhe tragen. An die-

ser Stelle mahnt der Verband zur Vorsicht: Beim Ausziehen

der Handschuhe kann das Virus übertragen werden. Daher

gilt, sich sofort danach die Hände mit Seife zu waschen.

y Liegt die Wäsche nicht in einem geschlossenen

Wäschesack, empfehlen Experten, zudem eine Gesichts-

maske zu tragen. Auch nach dem Ablegen des Gesichts-

schutzes gilt: gründliches Händewaschen mit Seife.

Kontaminierte Wäsche waschen und lagern

Noch fehlen laut CINET verlässliche Untersuchungen, welche

Reinigungsverfahren und Lösungsmittel das Virus am wirk-

samsten abtöten. Experten des Niederländischen Instituts für öffentliche Gesundheit und Umwelt (RIVM), Mikrobiologen und

internationale Chemielieferanten empfehlen, Wäsche zehn

Minuten bei einer Mindesttemperatur von 80 °C zu waschen

oder 25 Minuten bei 70 °C. Beim Waschen mit niedriger Tem-

peratur muss bei der der Nassreinigung ein Desinfektionsmit-

tel (Peressigsäure) zugesetzt werden. Infizierte Wäsche kann

sofort verarbeitet werden. Fehlen die Kapazitäten, empfiehlt

der Verband, die Beutel mit schmutziger, infizierter Wäsche

zu datieren und zu lagern. Am besten fünf Tage lang in einem

gesonderten, geschlossenen Bereich bei Raumtemperatur. Das

Virus überlebt nach bisherigen Kenntnissen etwa drei Tage

außerhalb des Körpers. Eine lange Lagerzeit bietet laut CINET

also zusätzliche Sicherheit.

Das müssen Textilpfleger im Alltag beachten

y Wer mit schmutziger, möglicherweise kontaminierter Wä-

sche hantiert, dem empfiehlt CINET, Handschuhe zu tragen.

y Geht kontaminierte Wäsche nicht separat ein, sollte laut

Verband auch ein Mundschutz „Typ FFP2“ getragen werden.

y Kommen die Mitarbeiter durch Spritzwasser mit kontami-

nierter Wäsche in Kontakt, empfiehlt der CINET das Tragen

von Schutzkitteln.

y Fehlt diese Schutzbekleidung, raten die Experten dazu, die

Wäsche fünf Tage lang separat zu lagern. Durch die Lager-zeit soll das Virus absterben. www.cinet-online.com

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Page 16: Reinigung – Wäscherei – Textilleasing

R+W Textilservice 4 | 2020

16 Branchenverbände

Deutscher Textilreinigungs-Verband

Gesetz vs. FreiwilligkeitBraucht die Textilpflegebranche mehr oder weniger Gesetze? Gerade europaweite Verordnungen machen Betrieben zu schaffen. Denn um die Änderungen umzusetzen, braucht es Fachwissen und Arbeitskraft. Auf dem PSA-Fachgespräch des DTV informierten sich 90 Gäste über Themen wie Nachhaltigkeit, smarte Schutzbekleidung und aktuelle Änderungen.

Brauchen wir ein Sorgfaltspflichten-

gesetz?“ Diese Frage stellte Anosha

Wahidi, Leiterin des Stabs „Nach-

haltige Lieferketten“ des Bundesminis-

teriums für wirtschaftliche Zusammen-

arbeit und Entwicklung (BMZ) vor rund

90 Besuchern des 4. PSA-Fachgesprächs.

Der Deutsche Textilreinigungs-Verband

(DTV), der GermanFashion Modeverband

Deutschland und der Industrieverband

Garne-Gewebe-Technische Textilien

(IVGT) hatten zu der eintägigen Informa-

tionsveranstaltung am 19. Februar nach

Frankfurt am Main eingeladen.

Unter den Gästen befanden sich die wichtigsten deutschen Hersteller von

Schutzbekleidung, Vertreter der Vorstu-

fe und des Textilservices, Experten aus

Instituten und Zertifizierungsstellen so-

wie die Geschäftsführer der Verbände.

Auf der Agenda standen Normen und

Vor 90 Gästen sprach Anosha Wahidi, Leiterin des Stabs „Nachhaltige Lieferketten“ des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung auf dem PSA-Fachgespräch des DTV über das Thema Nachhaltigkeit. Fotos: Kohlas

Gesetze. Vom Verbraucher- und Umwelt-

schutz über Lieferketten bis hin zum Da-

tenschutz, das Meiste ist gesetzlich gere-

gelt, für vieles gelten sogar europaweite

Standards, was eine verstärkte Harmo-

nisierung der technischen Normen er-

fordert. Bei all den Regelungen auf dem

neuesten Stand zu bleiben, geschweige

denn sie tatsächlich umzusetzen, stellt

besonders kleinere Betriebe vor große

Herausforderungen.

Die Eingangsfrage von Wahidi nach

einem Sorgfaltspflichtengesetz zeigt

das Spannungsfeld in dem sich Betrie-

be bewegen. Gesetze engen den Spiel-

raum des Einzelnen ein, Verantwortung

für Gesellschaft und Umwelt übernimmt

hingegen nicht jeder Unternehmer frei-

willig. Das BMZ setze laut Wahidi zwar

einerseits auf Freiwilligkeit auf Seiten

der Wirtschaft sowie auf ein bewusstes

Einkaufsverhalten der Verbraucher. Das

Ministerium befürwortet andererseits

Zertifikate. Diese sollen Verbraucher hel-

fen, bewusste Entscheidungen zu treffen.

Der „Grüne Knopf“ – erstes staatliches Siegel eingeführt

Mit dem „Grünen Knopf“ hat das BMZ

das erste staatliche Textilsiegel einge-

führt. Seit September 2019 können sich

Verbraucher in Deutschland beim Ein-

kauf gezielt für sozial und ökologisch

hergestellte Textilien entscheiden. Für

Wahidi reicht Freiwilligkeit alleine aber

nicht aus, sie betont die Vorteile gesetzli-

cher Regelungen. Denn ohne sie gäbe es

weder Rechtssicherheit noch fairen Wett-

bewerb für alle. Deshalb lobte sie den

Mix von Freiwilligkeit und Regulierung

– insbesondere im europäischen Rah-

2 26.03.2020 11:33:10

Page 17: Reinigung – Wäscherei – Textilleasing

4 | 2020 R+W Textilservice

17Branchenverbände

Die Referenten (v. li.): Thomas Lange (GermanFashion), Michael Thierbach (KANN), Christian Kurtz (3M), Michael Pöhlig (IVGT), Wolfgang Quednau (BTTA/MEWA), Anosha Wahidi (BMZ) und Andreas Schumacher (DTV).

men. Zudem biete die deutsche EU-Rat-

spräsidentschaft im zweiten Halbjahr

2020 eine wichtige Chance, verbindli-

che Regeln voranzubringen. Etwa durch

die Auftaktkonferenz zu nachhaltigen

Lieferketten im kommenden Sommer

in Brüssel.

Belastung für Betriebe

Dem großen Ganzen stehen die einzel-

nen Betriebe gegenüber. Für sie sieht

Andreas Schumacher, Geschäftsführer

des DTV die Belastung stark steigen. So

schreibt etwa das Verpackungsgesetz

vor, Plastik zu reduzieren. Textilpfleger

brauchen also langfristig neue Lösungen,

um Ware zu verpacken. Die Biozid Ver-

ordnung wiederum regelt den Einsatz

von Chemikalien. Dementsprechend

können herkömmliche Reinigungsmit-

tel wegfallen. Und nicht zuletzt nannte

Schumacher den Datenschutz. Dessen

Verordnung den Umgang mit Kunden-

daten genau festzurrt und sich auf die

tägliche Arbeit auswirkt.

Eine der aktuellen Regeln stellte der

Hauptgeschäftsführer des GermanFas-

hion Modeverbands Thomas Lange vor:

die PSA-Verordnung 2016/425 der EU. Sie

wirkt sich mit entsprechenden Gesetzen

in Deutschland, der Schweiz, Österreich

und Großbritannien aus. Dass gerade die-

se Verordnung angesprochen wurde, hat

den Grund: Die Übergangsfrist lief zum

20. April 2019 aus. Die PSA-Verordnung

ist seitdem für alle Staaten der Europäi-

schen Union bindend. In Deutschland gilt

zusätzlich das PSA-Durchführungsgesetz

vom 18. April 2019.

Das hat sich geändert

Das Verwenden von Perfluorchemie, ge-

nauer gesagt C-6-Flourchemie, soll be-

schränkt werden. Das hat die Europäi-

sche Chemikalienagentur (ECHA) Ende

Januar in einem Dossier veröffentlicht.

Laut Michael Pöhlig, Geschäftsführer des

IVGT, enthält der ECHA-Vorschlag zwar

Ausnahmen für einzelne Textilanwen-

dungen, wie etwa die persönliche Aus-

rüstung zum Schutz für Risiken der Ka-

tegorie III gemäß der PSA-Verordnung,

deren Wiederimprägnierung sowie für

nicht gewebte medizinische Textilien.

Für viele textile Produktbereiche wären

jedoch keine Ausnahmen vorgesehen,

obwohl die C-6-Fluorchemie für die was-

ser-, öl- und schmutzabweisende Fluor-

carbonausrüstung weiterhin technisch

notwendig sei. Für die nun anstehende

Kommentierungsphase wollen die Ver-

bände möglichst alle Textilanwendun-

gen erfassen. Zudem ging Pöhling auf

den Einsatz von Titanoxid ein. Laut der

EU-Änderungsverordnung zur CLP-Ver-

ordnung vom 4. Oktober 2019 wurde das

Verwenden dieses Stoffes in der Textilin-

dustrie neu eingestuft.

Digitalisierung geht laut Dr. Michael

Thierbach von der Kommission Arbeits-

schutz und Normung (KAN) heutzutage

bereits bis fast unter die Haut, beispiels-weise mit smarter Schutzbekleidung.

Deswegen brauche es Regeln. Denn je-

der eingenähte Sensor im Jackenkragen

erfasst nicht nur die Außentemperatur,

sondern auch Standortdaten – und wirft

damit Fragen zu Datenschutz, Datensi-cherheit und Überwachung auf. Thier-

bach fordert Normen und gesetzliche

Anpassungen für den Bereich smarter

PSA sowie die Aufklärung der Anwender.

Als nächster Referent führte Wolf-

gang Quednau von der Betreuungsge-

sellschaft für textiltechnische Anwen-

dungen (BTTA GmbH/MEWA) den Schutz

der PSA vor UV-Strahlung an. Nicht nur

die Sonne sei als Quelle denkbar, sondern

auch künstliche UV-Bestrahlung, wie sie

beim Schweißen entsteht.

Schutzbekleidung muss sichtbar

sein – das betonte Christian Kurtz von

3M Science of Safety in seinem Beitrag

„Medium Risk Standard: EN 17353“. Da-

bei greifen unterschiedliche Normen für

verschiedene Risikostufen. Zum Beispiel

die Norm EN ISO 20471 (für hohes Risi-

ko). Ein Reflektor, der am Schulranzen

eines Kindes baumelt, muss demnach

weniger Licht zurückwerfen, als der Strei-

fen auf der Schutzbekleidung eines Stra-

ßenbauarbeiters.

www.dtv-deutschland.org

Innovative Softwarelösungen für Wäschereien

Perfekt aufgestellt

socom.de

3 26.03.2020 11:33:11

Page 18: Reinigung – Wäscherei – Textilleasing

R+W Textilservice 4 | 2020

18 Unternehmertum

Stahl Wäschereitechnik

111 Jahre Technik Mehr als ein Jahrhundert ist es her, dass Gottlob und Karoline Stahl in Stuttgart ein Unternehmen für die Konstruktion und den Bau von gewerblichen Wäschereimaschinen gründeten. Mittlerweile verlassen unzählige Maschinen das Werk in Sindelfingen. Der Vertrieb hat sich internationalisiert, seinen Grundprinzipien ist das Familienunternehmen aber bis heute treu geblieben.

Seit vier Generationen hat die Fami-

lie Stahl aus dem baden-württem-

bergischen Sindelfingen nur eines

im Kopf: Gewerbliche Wäschereimaschi-

nen. 111 Jahre sind seit der Unterneh-

mensgründung vergangen, mittlerweile

gehört Stahl nach eigenen Angaben welt-

weit zu den führenden Herstellern ge-

werblicher Wäschereimaschinentechnik.

Unzählige Maschinen werden produziert

und kommen auf Kreuzfahrtschiffen, in

Hotels, Wäschereien, Senioren- und Pfle-

geheimen, Gebäudereinigungen oder bei

der Feuerwehr zum Einsatz.

Uwe Stahl, einer der Geschäftsfüh-

rer der vierten Generation und verant-

wortlich für den Vertrieb der Stahl Wä-

schereitechnik, sitzt am Tisch und zeigt,

was Familienunternehmen auszeichnet:

Welche Maschine nutzt der Textilpfle-

ger aus Brandenburg, der seine ersten

Stahl-Maschinen bereits von seinem Va-

ter übernommen hat? Uwe Stahl weiß

es. Mit welcher Beheizungsart laufen die

Maschinen des Seniorenheims bei Mün-

chen? Dampf, erklärt Stahl. Wie alt ist

die Muldenmangel des innovativen Ho-

teliers aus der Schweiz? Nicht nur das

Alter, auch die Größe hat Stahl im Kopf.

Familienunternehmen ist, wenn die

Unternehmensleitung an ihren Kunden

und Maschinen gleichermaßen hängt

und so nah am Markt dran ist, dass kei-

ne Maschine verkauft wird, von der die

vier Brüder Stahl nichts wissen. Addiert bringen sie mehr als 130 Jahre Erfahrung

im Unternehmen und mit gewerblichen

Wäschereimaschinen mit.

Führung in vierter Generation

Neben Uwe Stahl, verantwortlich für den

weltweiten Vertrieb, kümmert sich Tho-

mas Stahl um die Bereiche Konstruktion

und Service. Werner Stahl verantwortet

das Produktionswerk in Sindelfingen

und die hauseigene Lackiererei in Ab-

statt. Der vierte im Bunde, Jochen Stahl,

ist verantwortlich für die Entwicklung

der Steuerungstechnik und der IT sowie

für die Endmontage.

Gemeinsam führen die vier Brüder

das fort, was Gründer Gottlob Stahl,

Großvater Willy Stahl und v.a. Vater Gott-

lob Stahl in den letzten 111 Jahren mit

vielHerzblut aufgebaut haben. Das Be-

kenntnis zur Qualität ist es, was Kunden

weltweit schätzen. Als familiengeführ-

tes mittelständisches Unternehmen in

einem konzerngeprägten Markt, muss

Stahl seinen Kunden klare Wettbewerbs-

vorteile bieten, um erfolgreich zu sein,

so der Hersteller. Die Qualitätsansprüche

des schwäbischen Unternehmens gelten

nach Unternehmensangaben für alle Ma-

schinen, egal ob Waschmaschine, Trock-

ner, Muldenmangeln, Faltmaschine oder

Desinfektionsschleuse. Produziert wird

im firmeneigenen Werk in Sindelfingen.

Stichwort Kontinuität

Neue Modelle gibt es selten. „Während

andere Hersteller jedes Jahr ein schein-

bar noch besseres Modell auf den Markt

bringen, um den Absatz anzukurbeln,

legen wir Wert darauf, unsere Maschi-

nen kontinuierlich weiterzuentwickeln“,

erklärt Thomas Stahl die Unternehmens-

philosophie. Neben der Qualität könnten

sich die Kunden seit 111 Jahren auf den

Service des Herstellers verlassen. Der be-

ginne schon vor dem Kauf mit einer in-

dividuellen Beratung. Von Großprojekten

mit mehr als 15 t Wäsche pro Tag über

Spezialwäschereien für Feuerwehren bis

hin zu kleinen hauseigene Wäscherei-

en für einen Ferienbetrieb mit nur zwei

Maschinen: Viele Stahl-Mitarbeiter ver-

fügen über eine jahrzehntelange Exper-

tise und beraten jeden Kunden intensiv,

damit am Ende eine, auf den Kunden

zugeschnittene Planung, steht.

Bei der Lieferung der Maschine er-

Ein Blick in vergangene Zeiten: Schon damals waren die Maschinen elektrisch betrieben und gehörten zu den modernsten am Markt. Fotos: Stahl Wäschereitechnik

2 26.03.2020 08:53:38

Page 19: Reinigung – Wäscherei – Textilleasing

4 | 2020 R+W Textilservice

19Unternehmertum

Das Firmengelände früher. Stahl weihte ist vor zwei Jahren eine neue Produktionshalle am Firmenstandort in Sindelfingen ein.

Willy Stahl (li.) und Alfred Stahl mit einer der ersten professio-nellen Muldenmangeln.

folgt grundsätzlich eine intensive Ein-

weisung, damit die Kunden die neue

Maschine umfassend kennenlernen,

so das Unternehmen. „Wir sind stolz

darauf, dass wir 80 Prozent der Kun-

denanfragen ganz einfach am Telefon

lösen können“, erklärt Thomas Stahl,

der in der Konstruktion der Maschinen

auch genau darauf großen Wert legt.

In den restlichen 20 Prozent der Fäl-

le macht sich dann der Werkskunden-

dienst auf den Weg zum Kunden, um

das Problem direkt vor Ort zu beheben.

„Wir sind stolz auf das besondere Jubi-

läum, das wir in diesem Jahr feiern kön-

nen“, erklärt Jochen Stahl.

Das Unternehmen hat eine bewegte Geschichte hinter sich: Zwei Weltkrie-

ge, die Wirtschaftswunderzeit, der kal-

te Krieg, die Globalisierung, diverse Fi-

nanzkrisen, die Digitalisierung, kleinere

und größere Rückschläge, aber auch jede

Menge Erfolgsmomente. In den letzten

111 Jahren hat sich das Unternehmen

gewandelt und den unterschiedlichen

Rahmenbedingungen angepasst. Dabei

geholfen hat laut Hersteller die boden-

ständige, schwäbische Unternehmens-

struktur.„Uns ist es sehr wichtig, mit un-

seren Kunden im Gespräch zu sein und

direkt zu erfahren, welche Optimierun-

gen sie sich wünschen“, erklärt Werner

Stahl. Damit habe es das Unternehmen

geschafft, seinen Grundpfeilern treu zu

bleiben und an Innovationskraft stetig

hinzuzugewinnen.

Neuigkeiten zum Jubiläum

Das Jubiläumsjahr bringt laut Stahl ei-

nige Neuerungen mit sich. Angekündigt

sind bereits zahlreiche Messeauftritte,

natürlich auch auf der Texcare, neue Pro-

dukte sowie ein neuer Gesamtkatalog.

Weitere Jubiläums-Maßnahmen sind in

Planung und werden im Laufe des Jahres

bekannt gegeben.

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Zur Titelseite

3 26.03.2020 08:53:38

Page 20: Reinigung – Wäscherei – Textilleasing

R+W Textilservice 4 | 2020

20 Brandschutz

Feuer vermeiden

„Die Mitarbeiter hatten Tränen in den Augen“

Fängt die Wäsche Feuer, verbrennen in Wäschereien nicht nur Stoffe – ein solcher Brand kann den Ruin bedeuten. Nicht so für das Unternehmen Greif Textile in Augsburg. Von dem Brand vor acht Jahren hat sich der Betrieb zwar erholt, das Unglück hat dennoch Spuren hinterlassen. Das rät Geschäftsführer Markus Greif.

Als der Anruf kam, dass die Brand-

meldeanlage angeschlagen hat,

war Markus Greif im ersten Mo-

ment nicht beunruhigt. „Die geht öfters,

aber zu 99 Prozent ist nichts.“ In jener

Nacht aber war es anders. An jenem 10.

Januar vor acht Jahren brannte die Wä-

scherei Greif Textile in Augsburg. Meter-hoch schlugen die Flammen durch das

Hallendach. Erst als der Unternehmer

vor dem Gebäude stand war klar: Das

ist der Ernstfall. Der schwärzeste Tag in

der Geschichte des vor fast 100 Jahren

gegründeten Familienunternehmens –

so beschreibt Greif das Ereignis heute.

Was er in dem Moment, als er seine

Wäscherei brennen sah, gedacht hat,

weiß er nicht mehr. „Ich stand unter

Schock“, sagt der 43-Jährige Geschäfts-

führer. Funktionieren musste er trotz-

dem. Nicht nur wegen der Polizei und der

Feuerwehr, für die er Ansprechpartner

Vor acht Jahren schlugen meterhohe Flammen durch das Dach der Wäscherei Greif in Augsburg. Von dem Unglück hat sich das Unternehmen dank engagierter Mitarbeiter und hilfsbereiter Kollegen wieder erholt. Fotos: Greif

war. Nein, v. a. wegen des nächsten Ta-

ges. Denn trotz des Brands: Der Betrieb

musste weiterlaufen. Also griff er zum

Telefon. Greif tüftelte schon an dem Plan

für den nächsten Tag.

Fehlende Statistik

Auch wenn es keine Statistik über Brän-

de in Wäschereien gibt, von Fällen wie

in Augsburg berichten Medien immer

wieder. So fing beispielsweise in Niebüll,

Schleswig-Holstein eine Waschmaschi-

ne Ende Februar Feuer. Am 5. Februar

brannte ein Wagen voller Wäsche in

der Uniklinikwäscherei in Freiburg, Ba-

den-Württemberg. Und am 25. November

vergangenen Jahres stand eine Wäsche-

rei in Detmold, Nordrhein-Westfalen in

Flammen. Nach Ermittlungen der Staats-

anwaltschaft hatten sich ölgetränkte Tü-

cher selbstentzündet. Selbstentzündung

war nach Angaben des deutschen Statis-

tikportals Statista in zwei Prozent aller

untersuchten Brände im Jahr 2018 der

Grund für Feuer. Brandursache Num-

mer eins ist die Elektrik mit 31 Prozent.

Menschliches Versagen verursacht jeden

fünften Brand und knapp einer von zehn

Fällen geht auf Brandstiftung zurück.

In Augsburg hatten in jener Nacht

2012 Handtücher von selbst Feuer gefan-

gen. Sie waren mit Ayurvedischen Ölen

getränkt. Greif wäscht für Gastronomen

und Hotels. Gefahren lauern jedoch nicht

nur im Wellness-Bereich, auch Küchen

hantieren mit Ölen, die sich selbst ent-

zünden können – etwa Leinöl.

Die Wäscherei Greif in Augsburg be-

steht aus zwei Gebäuden und hat 500

Mitarbeiter. Pro Tag bearbeiten sie in

beiden Gebäudeteilen bis zu 120 Tonnen

Wäsche. Das Feuer loderte damals nur

in einem Bereich. Dennoch war in jener

Sicherheit Unfälle vermeiden

y Wählen Sie ein Waschprogramm, das

Fette besonders gut löst.

y Waschen Sie stark verfettete Teile

zweimal.

y Lassen Sie die Wäsche gut abkühlen,

bevor sie gestapelt und verpackt

wird.

y Wenn Sie keinen Platz zum Ausküh-

len der Wäsche haben, lagern Sie die

warmen Stücke in einem Bereich mit

speziellen Brandschutzmaßnahmen.

So lassen sich zumindest die Folgen

eines potenziellen Brands vermeiden.

2 26.03.2020 11:34:02

Page 21: Reinigung – Wäscherei – Textilleasing

4 | 2020 R+W Textilservice

21Brandschutz

Nacht 40 Tonnen Wäsche verbrannt oder

durch den entstandenen Rauch kontami-

niert, sagt Markus Greif. Mitarbeiter wur-

den keine verletzt. Ein Feuerwehrmann

erlitt eine Rauchvergiftung. Ein Teil des

Gebäudes sei komplett abgebrannt. Eine

halbe Million Euro Schaden, schätzten

die Einsatzkräfte am Tag des Unglücks.

Tatsächlich kostete es neun Millionen Eu-

ro, den Schaden vollständig zu beheben.

Neben der Brandsanierung kamen auch

zusätzliche Kosten hinzu, wie beispiels-weise Ausgaben für Sonderschichten

und Mietkosten für neue Lagerhallen.

Wer bezahlt den Schaden?

„Den Schaden hat die Versicherung be-

zahlt“, sagt Greif. „Ohne Versicherung

wäre der Schaden wirtschaftlich nicht

zu stemmen gewesen.“ Er holt kurz in-

ne und schiebt nach: „Das hätten wie nie

wieder aufgeholt.“ Für ihn ist eines klar:

An der Versicherung darf nicht gespart

werden. Schließlich bedrohen Schadens-

fälle nicht nur die eigene Existenz, son-

dern auch die Arbeitsplätze der Mitarbei-

ter. Als Geschäftsführer stehe er in der

Verantwortung. Eine besondere Police

hat er nach eigenen Angaben nicht, er

lasse sich von einem guten Makler bera-

ten. Einem Experten der Wäschereibran-

che, wie er sagt. So sollen Versicherungs-

lücken geschlossen werden. Sein Betrieb

sei von Feuer bis Überschwemmung ge-

gen alles abgesichert. Schon gegen Fälle,

bei denen er nur den „Hauch von Risiko“

sehe, sichert sich Greif ab. „Alles andere

ist russisches Roulette.“

Der Tag danach

Auch am Tag nach dem Brand musste

Wäsche gewaschen, gemangelt und ge-

stapelt werden. „Wir versorgen ja tagtäg-

lich Kunden.“ Und die wollte Greif halten.

Denn neben dem finanziellen Schaden

stand auch das Renommee des Famili-

enbetriebs auf dem Spiel. Also musste er

improvisieren. Die gelieferte Wäsche ver-

teilte Greif auf andere Standorte des Un-

ternehmens. Lkws karrten stapelweise

schmutzige Wäsche quer durch Deutsch-

land. In Augsburg mietete er externe

Räume. Ein Shuttlebus transportierte

die Ware von der Wäscherei zum Lager.

Die Mitarbeiter schoben Sonderschichten

und Überstunden, um die Menge zu be-

wältigen. „Es war ein Kraftakt“, sagt er.

Etwa ein halbes Jahr habe es gedauert,

bis der Betrieb am Augsburger Standort wieder normal lief. Die Mühe hat sich ge-

lohnt: Nicht einen Kunden habe er wegen

des Brands verloren, sagt Greif.

Geschafft habe es die Wäscherei auch

dank der Mitarbeiter, die trotz aller Ängs-

te und Hektik weitergemacht haben. In

seiner Stimme schwingt Stolz. „Das ist

das Positive bei all der Tragik: Dass wir

als Familienbetrieb in der Extremsitua-

tion zusammengerückt sind und das ge-

meistert haben.“ Doch nicht nur seinen

Mitarbeitern ist Markus Greif dankbar

– auch etlichen Kollegen. Bei aller Riva-

lität auf dem Markt, sagt er, hätten sie

ihn mit den Wäschebergen nicht alleine

gelassen: „Viele haben angerufen und

gefragt: Wie kann ich helfen?“

Die Lehren aus dem Brand

Achtsamkeit. Dieses Schlagwort ist für

Greif nach dem Brand Programm gewor-

den. „Der Mensch vergisst“, sagt er. Auch

Profis. Denn im täglichen Umgang mit

Wäsche rücke das potenzielle Risiko, das

von der Wäsche ausgeht, schnell in Ver-

gessenheit. Die Folge: Gefahren werden

Wissenswert Brandschutz

Warum entzündet sich Wäsche selbst?Fette und Öle, wie sie in Küchen und

Wellnesseinrichtungen vorkommen, be-

inhalten ungesättigte Fettsäuren. Diese

reagieren mit Sauerstoff aus der Luft.

Bei diesem chemischen Prozess entsteht

Wärme. Eine hohe Ausgangstemperatur

beschleunigt den Vorgang.

Für die Praxis bedeutet das: Wird

noch warme Wäsche aus einem Trockner

oder einer Mangel direkt in Container,

Wannen oder Schränke gelagert, kann

das gefährlich werden. Und zwar dann,

wenn sich auf der Wäsche noch Fettrück-

stände befinden. Beginnt der chemische

Prozess, kann die Wärme im Wäschesta-

pel so stark ansteigen, dass die Textilien

Feuer fangen.

Nach dem Brand halfen alle zusammen: Statt Wäsche reinigten die Greif- Mitarbeiter vorübergehend Böden.

Verschmorter Kunststoff und verrußte Wände – das Ausmaß des Feuers.

3 26.03.2020 11:34:03

Page 22: Reinigung – Wäscherei – Textilleasing

R+W Textilservice 4 | 2020

22 Brandschutz

unterschätzt. Was dagegen hilft? Reden.

Davon ist er überzeugt. „Kommunizie-

ren.“ Mit Mitarbeitern, mit Lieferanten,

und mit Kunden. Denn die bringen die

Wäsche in den Betrieb. Wissen sie nicht,

welche Gefahren sie bergen, kann das

fatale Folgen haben. Der Ansicht ist auch

Brandschutzexperte Ulrich Jander. Er

nennt als Beispiel ölverunreinigte Lap-

pen: „Sie werden zum Reinigen der Fett-

filter an Dunstabzugshauben eingesetzt,

oder zum Reinigen der Grillplatten.“

Für den Alltag im Betrieb heißt das,

Kunden aufzuklären. „Das ist das Wich-

tigste“, erklärt Greif. Nur so kann er si-

cherstellen, was er angeliefert bekommt,

und dafür sorgen, dass fettgetränkte Wä-

sche gesondert gelagert und gewaschen

wird. Doch nicht nur die Kunden sensibi-

lisiert Greif. Auch die Mitarbeiter hält er

dazu an, jedem ungewöhnlichen Geruch

konsequent nachzugehen.

Nicht nur in Wäschestapeln lauert

Gefahr, auch Staub und Flusen, die sich

von den Textilien abnutzen, können sich

selbst entzünden. „Ein Knackpunkt ist,

dass Geräte regelmäßig gewartet wer-

den“, empfiehlt der Brandschutzexper-

te Jander. Gerade Betriebe, die rund um

die Uhr waschen, zögerten diese Inter-

Ulrich Jander berät seit über 25 Jahren

Unternehmen insbesondere Hotels in

Sachen Sicherheit. Der Sachverständi-

ge für Brandschutz zeigt Betrieben ihre

Schwachstellen auf. Das rät Jander Wä-

schereien und Textilreinigungen.

1. Warten Sie Ihre GeräteZögern Sie die Wartungsintervalle nicht hinaus. Brände können auch durch tech-

nische Probleme entstehen. Bei War-

tungsarbeiten werden auch die elektri-

schen Anlagen im Allgemeinen geprüft.

Sachversicherer bestehen darauf.

2. Pflegen Sie Ihre PrüfunterlagenWaschmaschinen, Trockner und Heiß-

mangeln müssen gemäß der Unfallver-

hütungsvorschriften geprüft werden.

Diese Prüfunterlagen sind entsprechend

zu dokumentieren. Die Geräte müssen

mit einer Prüfplakette versehen sein.

Auf Verlangen müssen Betriebe diese

Unterlagen der Berufsgenossenschaft

Checkliste Das empfiehlt der Brandschutzexperte

oder der Arbeitsschutzbehörde vorlegen.

Grundlage dafür ist die Verordnung der

Unfallkassen DGUV V3. Im Schadensfall

verlangt die Versicherung die Unterla-

gen. Sind Geräte nicht vorschriftsgemäß

geprüft, kann sie die Schadensregulie-

rung ablehnen.

3. Versicherung: Beraten lassenSetzen Sie sich mit dem zuständigen

Sachversicherer in Verbindung, rät der

Brandschutzexperte. Nur so lasse sich

klären, ob eine geeignete Deckung

für das Unternehmen besteht. Prüfen Sie auch, wer im Schadensfall Ausfälle

gegenüber dem Kunden übernimmt.

Kommt etwa eine Betriebsausfallversi-

cherung zum Tragen?

4. Analysieren Sie GefahrenErstellen Sie eine Gefährdungsanalyse,

die Gefahrenbereiche erkennt. Sprechen

Sie mit Ihrer Versicherung. Für Unter-

nehmen bieten sie eine Risikoeinschät-

zung an. Auch die Betriebssicherheits-

verordnung ist anzuwenden.

5. Gefahrenstoffe sicher aufbewahrenLagern Sie Gefahrenstoffe sicher und

erstellen Sie ein Kataster. Listen Sie al-

so auf, wo sich die verschiedenen Flüs-

sigkeiten befinden und welche Klassifi-

zierung sie haben. Einsatzkräften hilft

dieses Wissen, um einzuschätzen, wie

bestimmte Mittel reagieren und welche

Folgen es für die Umwelt hat, wenn die

Stoffe in die Kanalisation fließen.

6. Bereiten Sie den Ernstfall vorBenennen Sie einen Brandschutzbeauf-tragten sowie Evakuierungshelfer oder

Brandschutzhelfer. Führen sie einmal im

Jahr eine Räumungsübung durch.

Gemäß den neuen Richtlinien seit

05/2014 müssen Feuerwehreinsatzplä-

ne sowie die Brandschutzordnung alle

zwei Jahre durch einen Sachkundigen

geprüft werden.

valle oft hinaus. Das kann problematisch

werden. Eine weitere Gefahrenquelle

sind anfallende Schweißarbeiten. Diese

dürften trotz aller Routine nicht auf die

leichte Schulter genommen werden, sagt

Greif. Er warnt vor den Gefahren. Angst

schürt er aber nicht. „Wir wollen ja, dass

die Kunden ihre Wäsche zu uns bringen.“

Wichtig sei nur, dass jeder, der mit der

Wäsche hantiert, entsprechend vorsich-

tig damit umgeht.Neben der erhöhten Achtsamkeit hat

Greif eine weitere Lehre aus dem Brand

gezogen: Sprinkleranlagen. In jedem neu

gebauten Standort installiert er die auto-

matischen Feuerlöschanlagen. Sie ver-

hindern, dass ausgebrochenes Feuer sich

zu einem Großbrand ausweiten.

Jene Nacht vor acht Jahren hat Greif

sensibilisiert. Er ist vorsichtiger gewor-

den. In jener Nacht, so sagt er, habe er

das Ausmaß noch gar nicht realisiert.

Was passiert war, sei ihm erst bewusst

geworden, als die Mitarbeiter der Früh-

schicht kamen, „und ich die Tränen in

ihren Augen gesehen habe.“ Sie hätten

ihn umarmt und gesagt: „Wir schaffen

das.“ Sie hatten Recht. Birgit Schindele www.mietwaesche.de

Nicht offenes Feuer, das Textilien verbrennt, richtet Schaden an. Sondern auch der entstehende Rauch und der Ruß, der sich in die Wäsche setzt.

4 26.03.2020 11:34:04

Page 23: Reinigung – Wäscherei – Textilleasing

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Page 24: Reinigung – Wäscherei – Textilleasing

R+W Textilservice 4 | 2020

24 Vor Ort

Wäscherei der Allgäuer Werkstätten, Sonthofen

Textilpflege mit sozialem Auftrag

In der Wäscherei der Allgäuer Werkstätten finden Menschen mit Behinderungen einen geregelten Berufsalltag. Der Betrieb mit pädagogischem Auftrag sieht sich als sinnvolle Ergänzung zu Wäschereien der freien Wirtschaft. R+WTextilservice hat die Wäscherei besucht.

Mit solchen Menschen zu arbeiten

ist das Schönste, was es gibt –

wir sagen hier immer: ‚Es men-

schelt!‘“, sagt Barbara Grözinger, Werk-

stattleiterin der Allgäuer Werkstätten.

Die gelernte Textilreinigungsmeisterin

ist verantwortlich für die drei Wäscherei-

en der Einrichtung für Menschen mit Be-

hinderung. Eine Wäscherei befindet sich

am Standort in Sonthofen, zwei weitere

sind in Kempten. Die Allgäuer Werkstät-

ten sind eine Einrichtung der Lebenshilfe

Kempten und des Südlichen Landkrei-

ses Oberallgäu. Ziel ist es, Menschen

mit Behinderungen einen geregelten

Tagesablauf und Berufsalltag zu ermög-

lichen und gegebenenfalls in einen frei-

wirtschaftlichen Betrieb zu vermitteln.

Die Vermittlungsquote liegt bayernweit

bei circa drei Prozent. Zum Portfolio der

Werkstatt gehören unterschiedliche Ge-

schäftsfelder, wie eine Schreinerei oder eine Näherei. Das ist Teil der Vorgabe der

Werkstättenverordnung, die beschreibt,

dass Menschen mit Behinderungen ein

Recht auf Arbeit haben und die Mög-

lichkeit bekommen müssen, sich in den

Arbeitsmarkt zu integrieren – dement-

sprechend muss auch eine Auswahlmög-

lichkeit an Arbeit vorhanden sein.

Personal und Betreuung

In der Wäscherei Sonthofen arbeiten

zwei Gruppenleiter und 22 Mitarbeiter.

Ein Gruppenleiter darf bis zu zwölf Perso-

nen betreuen. Sollte die Anzahl an Mitar-

beitern steigen, muss dementsprechend

ein weiterer Gruppenleiter eingestellt

werden. „Wir müssen jeden Menschen

hier einstellen, der nach dem Berufs-

bildungsbereich – eine Art abgespeckte

Ausbildung – bei uns in der Wäscherei

arbeiten möchte. Notfalls müssen wir

Arbeitsplätze schaffen“, erklärt Grözin-

ger. Die Arbeitszeiten sind inklusive Pau-

sen täglich von 7.40 bis 16 Uhr. Freitags

hat die Wäscherei bis 12 Uhr geöffnet,

am Wochenende ist sie geschlossen.

Der berufliche und private Bereich wird

getrennt: Nach der Arbeit fahren die

Mitarbeiter mit den öffentlichen Ver-

kehrsmitteln nach Hause oder werden

von einem Fahrdienst gebracht.

Ablauf und Ausstattung

Die Wäscherei in Sonthofen möchte kei-

ne Konkurrenz zu anderen Betrieben

der Textilpflegebranche sein, sondern

das Angebot ergänzen. Aufgrund der staatlichen Förderung arbeitet die Wä-

scherei nicht gewinnorientiert, dennoch

soll die Bilanz am Jahresende ausgegli-

chen sein. Der duale Auftrag setzt sich

aus der Beschäftigung für die Menschen

und der pädagogischen Arbeit für die-

se zusammen. „Wir sehen uns selbst als

Nischenwäscherei. Wir wollen nicht auf

dem freien Markt konkurrieren, sondern

nehmen kleinere Aufträge an, die für die

großen Betriebe sowieso eher uninteres-

sant wären“, so Grözinger.

Zu den Kunden zählen hauptsäch-

lich Gastronomiebetriebe, Hotels und

Altenheime. Ein Fahrer der Wäscherei

holt die Wäsche der Kunden mit dem

Volle Auslastung: In der Wäscherei der Allgäuer Werkstätten in Sonthofen arbeiten zwei Gruppenleiter und 22 Mitarbeiter. Fotos: Lunkenheimer

In houSeWäSchErEI

2 26.03.2020 08:53:47

Page 25: Reinigung – Wäscherei – Textilleasing

4 | 2020 R+W Textilservice

25Vor Ort

hauseigenen Sprinter ab und liefert sie

auch wieder aus. Privatpersonen können

allerdings ebenfalls ihre Wäsche vorbei-

bringen und reinigen lassen.

Die Wäscherei ist in zwei Bereiche

unterteilt, getrennt durch einen Hy-

gieneraum zur Desinfektion. Auf der

„unreinen Seite“ liefert der Fahrer die

Schmutzwäsche durch eine Außentür

an, wo sie die Mitarbeiter entgegen-

nehmen. Die Wäsche gelangt in eine

der vier Waschschleudermaschinen,

zwei von ihnen fassen jeweils 60 kg,

zwei weitere 80 kg und 40 kg. Täg-

lich werden circa 800 kg Wäsche ge-

waschen. Ein Gruppenleiter stellt die Waschprogramme ein, da die Mitarbei-

ter zumeist kognitive Einschränkun-

gen haben und deswegen nicht richtig

lesen und schreiben können. Auf der

anderen Seite befindet sich der größe-

re Raum, die „reine Seite“. Dort nehmen

die Mitarbeiter die fertig gewaschene

Wäsche entgegen und sortieren sie. Um

Verwechslungen zu vermeiden, sind die

Wäschesäcke der unterschiedlichen

Unternehmen verschiedenfarbig. „Auf-

grund der Leseschwäche einiger Men-

schen hier müssen wir uns manchmal

einige Tricks ausdenken – verschiedene

Farben zum Beispiel können sie sehr

gut unterscheiden, deswegen klappt

das System so gut“, erklärt Grözinger.

In dem Raum befinden sich zudem drei

Trockner, eine Einrollermangel und eine

kleine Presse für empfindliche Textilien

wie synthetische Tischdecken. Der Fi-

nishbereich ist mit einer Puppe für die

Hemdenpflege, einem Bügeltisch und

einer Legemaschine ausgerüstet. Der

Maschinenpark ist fast komplett von

Kannegiesser ausgestattet. „Da wir ein

staatlich bezuschusstes Unternehmen

sind, müssen wir für Neuanschaffungen

immer Ausschreibungen machen. Der

günstigste Anbieter bekommt in aller

Regel den Zuschlag“, so Grözinger.

An jeder Station kontrollieren die

Mitarbeiter die Wäsche noch mal auf

etwaige Schmutzflecke oder ob sie

richtig zusammengelegt ist. In einem

abgetrennten Raum, wo es ruhiger und

leiser ist, falten die Mitarbeiter einzelne

Teile wie Oberbekleidung, Matten oder

Handtücher. „Wir müssen die Arbeits-

plätze behalten und manchmal sogar

neue schaffen. Bei uns wird deswegen

so wenig wie möglich maschinell er-

ledigt. Außerdem haben wir Kunden,

u.a. 4-Sterne-Hotels, die unsere qua-

litative Handarbeit schätzen“, erklärt

die Werkstättenleiterin.

Eigenständige Berufswahl

Alle Mitarbeiter der Wäscherei haben sich

den Beruf selbst ausgesucht. Eine Mitar-

beiterfluktuation findet quasi nicht statt,

vorkommende Wechsel sind meist auf

gesundheitliche Gründe zurückzuführen.

Die Arbeit in der Wäscherei birgt neben

den offensichtlichen Vorteilen einer

Berufstätigkeit – wie u.a. einem struktu-

rierten Tagesablauf und dem Verdienst

– für die Menschen vor Ort auch weitere

Vorzüge. „Bei uns haben sich schon viele

Freundschaften und Liebschaften gefun-

den, die ohne unsere Wäscherei wahr-

scheinlich so nicht zustande gekommen

wären. In der freien Wirtschaft stellt

sich häufig der Arbeiter eher auf den

Betrieb ein, hier ist es andersrum. Die

Arbeit macht so viel Spaß, da in unserem

Betrieb sichtbar wird, wie vielfältig wir

Menschen sind“, sagt Grözinger.

Christian Lunkenheimer www.allgaeuer-werkstaetten.de www.kannegiesser.com

„ Bei uns haben sich schon viele Freund-schaften und Liebschaften gefunden. Barbara Grözinger

Im Finishbereich wird die Wäsche kontrolliert und händisch bearbeitet.

Die Mitarbeiter arbeiten größtenteils eigenständig mit den verschiedenen Maschinen und dem Zubehör der Wäscherei.

3 26.03.2020 08:53:48

Page 26: Reinigung – Wäscherei – Textilleasing

R+W Textilservice 4 | 2020

26

Mittendrin

„ Das einzige, das dich darauf vorbereiten kann, eine Firma zu führen, ist, eine Firma zu führen. Ben Horowitz, US-amerikanischer Geschäftsmann

Geldwäsche mal anders: New Yorker landet mit Wäscherei

auf der Forbes-Liste„Wir machen keine faulen Versprechen und keine halben Sachen, wir

übertreffen Erwartungen.“ So einfach, so simpel prangt das Credo der New

Yorker Wäscherei Star Laundry auf deren Homepage. Und der Erfolg gibt

dem Unternehmer Recht: Inhaber Yaakoub Hijazis steht dieses Jahr auf der

Forbes-Liste der unter 30-Jährigen. Damit zählt er zu den reichsten Men-

schen weltweit. Forbes schätzt den Wert des Unternehmens auf

150 Millionen US-Dollar.

Doch Wäsche waschen ist auch in New York kein Selbstläufer – son-

dern harte Arbeit. Der Markt ist hart umkämpft. Doch Hijazis hatte einen

Vorteil: seine Motivation. Wie mehrere Medien berichten, starb sein Vater 2011 an Lungenkrebs. Zu dieser Zeit stand dessen Wäscherei kurz vor

dem Konkurs. Eine Horrorvorstellung für den Sohn. „Der eigene Name

wird zerstört“, sagte Hijazis gegenüber dem Forbes-Magazin. Er wollte

das Vermächtnis seines Vaters schützen. Also übernahm er die Firma.

Der damals 19-Jährige lieh sich 300.000 Dollar, gab das chemische

Reinigen auf und konzentrierte sich auf die Wäscherei. Er warb um Kun-

den. Für sie ist er ab halb vier Uhr morgens persönlich erreichbar. Und

er fokussierte sich auf Luxus-Hotels. Das zahlt sich aus: 2,5 Millionen kg

anfallende Wäsche im Jahr bezieht er allein von den Hotels Park Central

und West House. Forbes schätzt, dass bis zu 40 Prozent der New Yorker Hotels bei Star Laundry waschen lassen. Umgerechnet bedeutet das einen

jährlichen Umsatz von rund 70 Millionen Dollar.

Den Hauptsitz hat das Unternehmen in New Jersey. In vier Taktwasch-

anlagen wäscht Hijazis bis zu 60 kg. Getrennte Abteile ermöglichen Hijazis

die Wäsche von mehreren Hotels gleichzeitig zu waschen. Für Hijazis

läuft das Geschäft gut. Dennoch überlege er sich zu verkaufen, sagte er

gegenüber dem Forbes-Magazin. Was ihn zurückhält ist Angst davor, „das

zu verkaufen, was mein Vater gestartet hat.“ bis

Foto: Africa Studio – stock.adobe.com

2 26.03.2020 08:53:59

Page 27: Reinigung – Wäscherei – Textilleasing

4 | 2020 R+W Textilservice

27Textilreinigung

NC Nordconsulting

Unternehmen unterstützenSchlagworte wie Digitalisierung oder „Arbeit 4.0“ kursie-

ren beinahe täglich in den Medien. In vielen Unternehmen

fehlen jedoch Kapazitäten oder Know-how, um solche Neu-

erungen einzuführen. Dass sich die Begriffe im Alltag zu

echten Hilfen für Betriebe entpuppen können, zeigen die

Eigentümer der Düchting Kassensoftware und der Cont-

rolling-Software „texcontrol“. Die beiden Unternehmer ha-

ben ihre Programme miteinander verknüpft und somit eine

interne Schnittstelle geschaffen, die Textilreinigungen in der

Praxis unterstützt.

So funktioniert das neue Programm in der Praxis: Das in

Textilreinigungen etablierte Kassensystem der Firma Düch-

ting verfügt nun über eine entsprechende Exportfunktion.

Mit Hilfe dieser Funktion können die über die Filialkassen

erfassten Artikelmengen in einen definierten Datensatz ex-

portiert werden. Nach Angaben der Hersteller kann dieser

Datensatz per Knopfdruck in die Controlling-Software „tex-

control V. 2.0“ eingelesen werden. Damit liegen der Cont-

rolling-Software die Mengendaten über alle Artikel und aus

Corona-Krise Kostenfreie Seminare

Die Corona-Krise bringt derzeit viele Betriebe in finanzielle

Engpässe. Der Staat verspricht monetäre Hilfe. Doch die muss

erst beantragt werden. Wie? Dabei verspricht NC Nordconsul-

ting Hilfe. Die Unternehmensberatung rechnet damit, dass

Textilreinigungen und Wäschereien, die öffentliche Zuschüs-

se beantragen, entsprechende Nachweise erbringen müssen.

Konkret geht das Unternehmen davon aus, dass Betriebe de-

ren jeweilige wirtschaftliche Situation darzulegen haben.

Um Betriebe für diese Aufgabe zu rüsten, bietet NC Nord-

consulting seit Ende März Vertretern der Branche kostenlose

Online-Seminare an. Zudem rief die Firma die Initiative „Ge-

meinsam Stark“ ins Leben. Sie soll Unternehmer zusammen-

bringen.Die Onlineseminare für die Unternehmer sollen etwa eine

Stunde dauern. Die Anzahl der Teilnehmer ist auf acht Per-

sonen pro Termin begrenzt. Anmelden können sich Interes-

sierte über die Internetseite des Unternehmens: https://www.ncnordconsulting.de/index.php/beratungsleistung/seminare/unverbindliche-registrieung oder per E-Mail unter der Adresse:

[email protected].

Neben dem neu eingerichteten Seminar hat das Unterneh-

men auch eine Online-Plattform aufgebaut. Sie läuft unter dem

Namen „Gemeinsam Stark“ und soll während der Corona-Krise

Unternehmen zusammenführen. Das Ziel ist es, gemeinsam

die aktuellen Herausforderungen zu bewältigen. Dieses Portal

ist laut NC Nordconsulting ein kostenloses Angebot, um Textil-

reinigungen und Wäschereien miteinander zu vernetzen und

Stärken zu bündeln.

allen Filialen in aktueller Form vor. So gelangen über die

Hälfte der für eine Kalkulation benötigten Daten mit einem

Klick in die Software.

Das neue Programm hat laut Hersteller noch einen wei-

teren Vorteil für Unternehmer: Das Kassensystem erfasst

die Arbeitszeit der Mitarbeiter. Die täglich erfassten Daten

über die geleistete Arbeitszeit lässt sich von dem Kassensys-

tem in die Controlling-Software übertragen. Aus den impor-

tierten Personalstunden und den importierten Artikelmen-

gen wird automatisch die Entwicklung der Produktivität je

Filiale berechnet, so der Hersteller. Die Ergebnisse werden

in verschiedenen Berichten dargestellt und können auch

ausgedruckt werden.

Die „digitale Kommunikation“ der beiden Softwarepro-

gramme sorgt also dafür, dass eine Artikelkalkulation ohne

großen zeitlichen Aufwand aktuell bleibt. Anwender können

so schnell auf Kosten- oder Mengenveränderungen reagieren.

Die Schnittstelle der beiden verknüpften Programme bietet

laut Hersteller folgende Vorteile:

y Sie reduziert den Aufwand, um eine Artikelkalkulation

aufzubauen.

y Durch den Datenimport per Knopfdruck sparen sich

Unternehmer Zeit und Kosten.

y Fehleingaben durch die Nutzer schließt der Hersteller bei

Gebrauch der Software aus.

y Berichte über Kosten-, Mengen- und Produktivitätsent-

wicklung sowie zur Preisfestlegung liegen dem Unter-

nehmer jederzeit in aktueller Form vor.

y Mit Hilfe der Schnittstelle können Unternehmer schnell

auf sich ändernde Kosten oder Mengen reagieren. Beide Firmen bieten hierzu im April und Mai 2020 kostenlose

Online-Demonstrationen an. Interessierte melden sich unter

der E-Mail-Adresse: [email protected] oder

unter: [email protected] an.

www.software-duechting-gmbh.de www.ncnordconsulting.de.

1 26.03.2020 09:05:17

Page 28: Reinigung – Wäscherei – Textilleasing

R+W Textilservice 4 | 2020

28 Maschinentechnik

Im Gespräch mit Dirk Freitag, Geschäftsführer Multimatic

Reinigen statt Waschen: eine Trendwende?

Seit 2011 ist Dirk Freitag Frontmann der Marke Multimatic: mit dem Fokus auf die Weiterentwicklung nachhaltiger Reinigungstechnologie. Der aktuelle ökologische Wandel spreche nun für eine Renaissance der Textilpflege im Lösungsmittel, insbesondere für die Aufbereitung von PSA und Corporate Wear, so der Geschäftsführer im Interview mit R+WTextilservice.

Energieeffiziente Reinigungsma-

schinen in einem zuverlässigen,

geschlossenen Kreislauf sind in

der modernen Textilreinigung Standard.

Multimatic war in den vergangenen

50 Jahren immer wieder Vorreiter für

markttaugliche Lösungen. Dass sich nun

auch Wäschereien und Leasingunterneh-

men verstärkt für Reinigungstechnolo-

gie interessieren, sei laut Dirk Freitag,

Frontmann der Marke Multimatic dem

ökologischen Wandel geschuldet, allem

voran einem bewussten Umgang mit der

zunehmend kostbarer werdenden Res-

source Wasser.

Reinigen statt Waschen: Diese Ent-

scheidung sei insbesondere für Unter-

nehmen interessant, die sich auf die Auf-

bereitung von PSA und Corporate Wear

spezialisiert haben. Denn unabhängig

von der Unternehmensgröße gehe es

hier um die zuverlässige Bearbeitung

von High-End-Produkten: um Produktsi-

cherheit und den Einsatz von Verfahren,

die sowohl ökologisch als auch ökono-

misch vertretbar seien müssen. Darüber

sprachen wir mit dem Multimatic-Chef.

R+WTextilservice: Herr Freitag, Sie gelten als aufmerksamer, vorausschauender Marktbeobachter. Ist das die Multimatic- Ressource: Entwicklungen frühzeitig zu erkennen und Lösungen parat zu haben? Dirk Freitag: Ja, nicht nur ich, sondern

unser gesamtes Team beobachtet die

allgemeinen wirtschaftlichen Entwick-

lungen. Wir ziehen daraus die notwendi-

gen Schlüsse und konzipieren rechtzeitig

neue, marktrelevante Lösungen und An-

gebote. Das entspricht zum einen unse-

rem Selbstverständnis und Anspruch als

innovativer Maschinenbauer; zum ande-

ren wollen wir nicht den Ideen anderer

hinterherlaufen.

Denn nur besser und schneller als an-

dere zu sein, rechtfertigt Preise, die wir

für langfristig angelegte Neuentwicklun-

gen kalkulieren müssen. Klar ist: Inno-

vationen sind kein Selbstzweck, sondern

Notwendigkeiten, die sich durch über-

betriebliche Entwicklungen zwingend

ergeben.

Über welche Entwicklungen reden wir ak-tuell, auch im Privatkundengeschäft? Was hat sich in den letzten Jahren verändert?Die Anzahl kleinerer, handwerklich ge-

prägter Familienbetriebe wird sich wei-

terhin reduzieren. Das ist nichts Neues

und die Gründe dafür sind bekannt: die

Betriebsübergabe innerhalb der eigenen

Familie gelingt nicht, die Kinder haben

andere Vorstellungen von ihrem Berufs-

leben als die Eltern oder Großeltern oder die Verkaufspreisvorstellungen decken

sich nicht mit der betriebswirtschaft-

lichen Realität. Im Ergebnis schließen

diese Betriebe. Das Marktvolumen ist

allerdings vorhanden und wird von den

verbliebenen Betrieben übernommen.

Das heißt, einzelne Dienstleister wach-

sen, was letztlich zur Konzentration am

Markt führt. Ein anhaltender Trend bleibt

das „Downdressing“ im Berufsleben:

Bekleidung im Job und in der Freizeit

Foto: K!NGW!N – stock.adobe.com

2 26.03.2020 08:54:49

Page 29: Reinigung – Wäscherei – Textilleasing

4 | 2020 R+W Textilservice

29Maschinentechnik

Dirk Freitag ist seit 2011 Geschäftsführer der Multimatic iLSA Deutschland GmbH & Co. und Multimatic Maschinen GmbH in Melle. Das Thema Nachhaltig-keit liegt Firmenchef besonders am Herzen. Foto: Multimatic

unterscheidet sich kaum noch. Entspre-

chend weniger „Business-Garderobe“

kommt in die Betriebe, analog dazu feiert

das Hemdengeschäft neue Rekorde.

Gleichzeitig entwickeln sich neue

Formen des POS (engl. Point of Purcha-

se). Was der Persil-Service oder Johnny

Fresh vorgemacht haben, wird von Real und dm aufgegriffen: die App-basierte

Logistik. Am Ende des Tages muss die

Ware allerdings irgendwo gereinigt oder

gewaschen werden. Da sehe ich für texti-

le Dienstleister riesige Chancen.

Ein weiterer Aspekt unter der Über-

schrift „Nachhaltigkeit“ ist der Waren-

transport vom Kunden zum Betrieb und

zurück, der von Verbrauchern kritischer

gesehen wird. Solch ein Service, mit al-lem was hinten dranhängt, wird in Zu-

kunft vermehrt regional, vielleicht sogar

kommunal bearbeitet werden.

Unabhängig davon verzeichnen die Berei-che PSA und Corporate Wear Zuwachsra-ten, die andere Branchen beneiden.Richtig, hier bieten sich für service-

und qualitätsorientierte Dienstleister

aus meiner Sicht hervorragende Markt-

chancen. Zwar gibt es auch in diesem

Segment bereits Billiganbieter, bei de-

nen man sich fragt, wie das betriebswirt-

schaftlich funktioniert, wenn neben der

Warenqualität auch Termin- und Liefer-

treue gewährleistet werden sollen, sprich

ein rundherum zuverlässiger Dienstleis-

tungsprozess. Letztendlich liegt die Ent-

scheidung natürlich bei jedem einzelnen

Betrieb, mit welcher Philosophie er sich

am Markt positioniert.

Nachhaltigkeit ist das Schlüsselwort. Der Druck auf die Betriebe wächst und digitale Lösungen ändern nichts an der Tatsache, dass natürliche Ressourcen begrenzt sind und zunehmend teurer werden. Was kön-nen Betriebe tun? Ja, der Klimawandel ist Realität. Das

haben die letzten beiden Dürre-Som-

mer auch dem letzten Realitätsverwei-

gerer gezeigt. Wasser zählt weltweit zu

unseren kostbarsten Ressourcen. Die

Wasserver- und -entsorgung ist längst

ein wirtschaftlich sehr relevantes Thema

für Wäschereien. Wir reden über Kosten,

die langfristig noch gar nicht absehbar

sind. Fest steht: Wasser wird ein teures

Gut werden und die Abgaben für Abwas-

ser werden deutlich steigen, zumal die

hohen Fixkosten der Kläranlagen auf

immer weniger ankommende Kubik-

meter verteilt werden müssen. Daher ist

jetzt die Zeit, sich über ein geschlossenes

Kreislaufsystem in der Aufbereitung von

Textilien Gedanken zu machen. Wir als

Lieferant von Reinigungsmaschinen, die

in solchen geschlossenen Systemen ar-

gung immer mehr zur Alternative. Und für Wäschereien waren organische Lösungs-mittel eigentlich gar kein Thema. Gibt es nun eine Trendwende und somit ungeahn-te Perspektiven für Wäschereien?Ganz genau. Natürlich muss das Ver-

fahren der Wahl in den Betriebsablauf

passen. Großbetriebe sind zunehmend

gezwungen, auf Kundenwunsch auch

kleinere Warenposten „mitzunehmen“

und diese an Subunternehmer weiter

zu reichen oder selbst zu bearbeiten. Die

Ware abzugeben ist mit einem gewissen

Kontrollverlust hinsichtlich Termintreue,

Vollständigkeit der Teile sowie der gelie-

ferten Qualität verbunden. Sollen diese

Posten im eigenen Unternehmen bear-

beitet werden, müssen in der Regel neue

Abteilungen eingerichtet werden, ob nun

für Bewohnerbekleidung aus dem Heim-

und Pflegebereich, Berufsbekleidung

oder PSA. Hier gilt es zu prüfen, welche

Produktgruppe am besten zur Unterneh-

mensstruktur passt.

Wenn es um die Frage „Waschen oder

Reinigen?“ geht, halten wir uns als Ma-

schinenentwickler aus einer generellen

Lösungsmitteldiskussion allerdings he-raus. Fakt ist, dass je nach Art der Ver-

fleckung mal das eine oder andere Lö-

sungsmittel einen Hauch besser ist. Wir

sind aufgrund unserer jahrzehntelangen

Entwicklungen auf alles vorbereitet. So

Mit frischen News zu Ihnen nach Hause.www.rw-textilservice.de/newsletter

@

beiten, sind gefragt. Denn es ist definitiv

keine ideale Lösung, tagtäglich Unmen-

gen von Kubikmeter Wasser plus Wasch-

mittel in Richtung Kanal abzugeben.

Nun wurde die Behandlung im Wasser in den vergangenen Jahren in der Textilreini-

3 26.03.2020 08:54:50

Page 30: Reinigung – Wäscherei – Textilleasing

R+W Textilservice 4 | 2020

30 Maschinentechnik

arbeitet unsere neue Maschine „Piuma

N“ ohne jegliche Hardware-Anpassung

mit jedem bevorzugten Lösungsmittel,

mit Ausnahme von Per. Das bedeutet

größtmögliche Flexibilität für unsere

Kunden, auch hinsichtlich der Volu-

mengröße. Das ist nicht mehr Zukunft,

sondern Gegenwart. Unsere Maschine ist

modular aufgebaut, wir können sie jeder-

zeit up- oder downgraden. Dadurch lässt

sich die Reinigungskapazität an das tat-

sächliche Auftragsvolumen anpassen,

was aus meiner Sicht marktkonform und

absolut zeitgemäß ist.

Wenn wir nun über Nachhaltigkeit spre-chen, geht es um Glaubwürdigkeit und Verantwortung gegenüber Mensch und Umwelt. Wie glaubwürdig ist das im Zusammenhang mit der Lösungsmittel-reinigung– angesichts der kontroversen Diskussionen in der Vergangenheit?

Wir haben in Europa, insbesondere in

Deutschland, die höchsten Anforderun-

gen an die Maschinensicherheit welt-

weit. Wir haben unsere Hausaufgaben

gemacht und stehen heute so gut da wie

nie zuvor. Was uns immer noch nach-

hängt, sind die Schlampereien von vor

über 40 Jahren. Es wird leider nicht dif-

ferenziert. Wenn wir als Branche heute

noch von „Chemisch-Reinigung“ reden

oder uns selbst so nennen, ist es nicht

verwunderlich, dass man uns alles, was

in der Chemieindustrie weltweit an Ne-

gativschlagzeilen produziert wird, aufs

Butterbrot schmiert. Das Negativ-Image

zu transformieren, ist ein Marketingauf-

trag, der auch für unsere Branchenver-

bände eine wichtige Aufgabe bleibt.

Denn die positive Botschaft lautet: So

sauber, nachhaltig und energieeffizient

wie wir arbeitet keine andere Branche,

die etwas mit Reinigung zu tun hat. Ich

selbst stelle mich ebenfalls gerne jeder

Diskussion. Die Wirtschaft wird oft als

rein profitorientiert hingestellt; ich bin

allerdings selbst ein Familienvater, der

sich über die Zukunft seiner Kinder Ge-

danken macht. Unsere Wirtschaft sollte

jedoch nicht auf der Stufe des 19. Jahr-hunderts stehen bleiben, sondern Lö-

sungen vorantreiben, damit unsere Erde

auch im 21. Jahrhundert liebens- und le-

benswert bleibt.

Daher werde ich nicht müde, für

Nachhaltigkeit zu werben, ob im priva-

ten Umfeld oder im eigenen Unterneh-

men. Ich möchte die Schöpfung bewah-

ren, indem wir unsere jetzige Form des Ressourcen verschwendenden Wirtschaf-

tens so schnell wie möglich überwinden.

Nennen Sie mich gern grün-konserva-

tiv, das wäre für mich ein absolutes Lob.

Die Fragen stellte Gabriele Rejschek-Wehmeyer.

Milnor

Nur das nötigste Wasser verbrauchenAuf den Liter genau Wasser zugeben

– das verspricht das Wiegesystem des

Wäschereitechnikherstellers Milnor.

Das funktioniert so: Die Maschine misst

die Wasserstände mittels einer einfa-

chen Druckdose und passt sie an. Um

die Genauigkeit zu erhöhen, erfasst das

System obendrein das Gewicht. Zu die-

sem Zweck kombiniert das eingesetzte

„WeighFlow“-System Wiegezellen und

Durchflussmengenmesser.

Ein Vorteil der Maschinen gegenüber

anderen ist laut Milnor die Anordnung

und Art der Wiegezellen. Das Wiegesys-

tem befindet sich im Rahmen der Ma-

schine. So können die Füße, der 25 kg

bis 125 kg schweren Maschinen weiter-

hin fest am Boden verankert werden. Die

Waschschleudermaschine wird über eine

Touch-Steuerung bedient. Das Linux-ba-

sierte Betriebssystem bietet neben Pro-

tokollfunktionen für die Betriebsdaten

auch Änderungen an der Programmie-

rung an. Mit einem Fehlerprotokoll kön-

nen die Daten an externe Systeme wie

beispielsweise „Ecolab HELMS“ übertra-

gen werden. Die ersten Waschschleu-

Milnor-Waschschleudermaschinen von 25 kg bis 125 kg sind mit dem „WeighFlow“-Wiegesystem verfügbar. Foto: Milnor

dermaschinen mit „WeighFlow“-System

sind laut Unternehmen seit 2019 bei ei-

ner großen europäischen Wäschereikette

in Betrieb. Im Januar installierte das Un-

ternehmen drei Waschschleudermaschi-

nen mit integriertem Wiegesystem beim

Textilpflegeunternehmen DBL Marwitz

in Lüneburg. Der Kunde reinige damit

ausschließlich Berufsbekleidung. Die

Vielfalt der angebotenen Berufsbeklei-

dung wächst. Betriebe müssen häufiger

kleinere Posten waschen. Unterschiedli-

che Waschprogramme sorgen laut Her-

steller dafür, dass die Maschinen auto-

matisch auf das aktuelle Beladegewicht

reagiert und dementsprechend den Ge-

brauch von Wasser und Reinigungsmit-

tel anpasst. Bei DBL Marwitz wurden die Waschschleudermaschinen in ein Sys-

tem der Wasserrückgewinnung integ-

riert. schinen möglich.

www.milnor-deutschland.de

4 26.03.2020 08:54:50

Page 31: Reinigung – Wäscherei – Textilleasing

4 | 2020 R+W Textilservice

31Maschinentechnik

Electrolux Professional

Überladung stoppen, Belastung minimieren

Die neuen Frontlader der Waschmaschinen-Serie „Line 6000“

von Electrolux Professional – verfügbar in sieben Größen von

7 bis 33 kg – bringen für ihren Einsatz in Wäschereien drei

Pluspunkte mit:

1. Wiegezellen stoppen Überladung:In den Frontladern der neuen Waschmaschinen-Generation

fällt das neue Wiegesystem auf. Die Wiegezellen, die direkt

in der Waschmaschine verbaut sind, sollen eine Überladung

verhindern. Das System wiegt die Textilien direkt beim Beladen

und signalisiert – und das ist ebenfalls neu – wann die Grenze

erreicht ist. Dafür zeigt eine symbolische Trommel im Touch-

screen den Befüllungsgrad an. Bei Überladung färbt sich das Trommelsymbol rot. Wer das

Signal trotzdem übersieht, drückt umsonst auf den Startknopf.

Die Maschine setzt sich erst in Bewegung, wenn keine Über-

ladung mehr vorliegt. Das hat zwei positive Effekte: Das Wa-

schergebnis ist gleichbleibend gut und die Lebensdauer der

Waschmaschine endet nicht vorzeitig.

2. Automatische Dosierung:Da es vom Gewicht der Textilien abhängt, wie viel Waschmittel,

Wasser und Energie gebraucht wird, trägt das Wiegen in Echt-

zeit in hohem Maß zur Produktivitätssteigerung der Waschma-

schinen bei. Die Steuerung für die automatische Dosierung ist

nun in die Waschmaschine integriert. Schlauchdosierpumpen

und Venturi-Systeme von Electrolux können so direkt von der

Maschine angesteuert werden, genauso wie diejenigen von

anderen Herstellern.

Für die Einstellung der Dosierpumpen hat sich Electrolux

Professional ebenfalls etwas einfallen lassen. Der Prozess der

Die neuen Frontlader der Waschmaschinen-Serie „Line 6000“ von Electrolux Professional sind in sieben Größen verfügbar. Foto: Electrolux Professional

Kalibrierung wurde ersetzt: Da Waschmittelpumpen nicht in

der Lage sind, den Durchfluss der Waschmittellösungen zu

messen, die zur Waschmaschine strömen, ist es bei der Ins-

tallation eines automatischen Dosiersystems notwendig, eine

Kalibrierung vorzunehmen.

Diese Maßnahme wird jetzt bei der „Line 6000“ per Touch-screen-Symbolik und Berechnung im Hintergrund der Maschi-

ne unterstützt: Die Anwender werden dabei intuitiv durch den

Kalibrierungsprozess in drei Schritten geführt. Während ein

250 Milliliter-Becher mit Waschflüssigkeit gefüllt wird, der gra-

fisch auf dem Display dargestellt ist, misst der integrierte Con-

troller die Zeit, die für den Durchfluss der vorgegebenen Menge

nötig ist. Danach kann der Controller die Zeit-Menge-Relation

speichern und weiß zukünftig immer, wie lange eine Pumpe

beim jeweiligen Waschprogramm aktiv sein muss, um die rich-

tige Chemiemenge zu liefern.

3. Benutzerführung und HandhabungIm Vergleich zur bisherigen Benutzerführung hat Electrolux

Professional die Bedienungsoberfläche der „Line 6000“ auf

einen völlig neuen Level gehoben. Die Bedienung per Touch-

screen, dessen Symbole und Grafiken mit dem Finger berührt

werden, ähnelt der „Navigation“ eines Smartphones und knüpft

damit an die Gewohnheiten der Nutzer an. Durch einfaches

Berühren kann ein Anwender nun z.B. aus 32 Sprachen die ei-

gene Landessprache auswählen. Noch einfacher bei der Suche

des passenden Waschprogramms machen es den Nutzern die Bildkacheln im Display – auf denen etwa Textilien wie Hemden

oder Frotteeware, bunt oder weiß, etc. abgebildet sind.

Darüber hinaus bereitet Electrolux Professional mit Hilfe

seiner „ClarusVibe“-Steuerung aussagekräftige Betriebsdaten

auf, die in den Waschmaschinen vorliegen. So lassen sich Sta-

tistiken über den Nutzungsgrad und die Auslastung erheben.

Auch die Temperaturen, Waschmittelverbräuche oder das Wä-

schevolumen sind auf gut interpretierbaren Grafiken abzule-

sen. Auf dieser Basis können Betriebsleiter.

www.electroluxprofessional.com

5 26.03.2020 08:54:51

Page 32: Reinigung – Wäscherei – Textilleasing

R+W Textilservice 4 | 2020

32 Maschinentechnik

Jensen

Geld und Wasser sparen

Seit Mitte November 2019 laufen zwei

neue Maschinen bei Greif Textile Miet-

systeme in Langenfeld: eine Jensen „Sen-

king Universal SL“ mit patentiertem Wa-

schprozess und einer Rückgewinnung

ohne Tanks und eine Jensen-Takte-Ent-

wässerungspresse „SEP 50 SL“ in Mit-

teldruck-Ausführung. Die neuen Geräte

sollen Energie, Wasser, Zeit und nicht zu-

letzt Geld sparen. „Bereits gestern konn-

te ich durch die Tatsache, dass die neue

Presse Frottee mit 37 Bar drückt, die Tro-

ckenzeit an den 100 kg-Trocknern um

zwei Minuten verkürzen“, berichtet Be-

triebsleiter Robert Zirny drei Tage nach

Inbetriebnahme.In Langenfeld, dem Standbein von

Greif in Nordrhein-Westfalen, hat das

bayerische Unternehmen seit 2009 seinen Sitz. In der Stadt, die zwischen

Düsseldorf und Köln liegt, sind 90 Mit-

arbeiter beschäftigt, die täglich 22 t Wä-

sche bearbeiten. Das entspricht mehr als

3500 Haushaltswaschmaschinen – pro

Tag. Bei diesem Volumen muss der Ma-

schinenpark zuverlässig laufen und ei-

ne hohe Qualität liefern. Bereits vor der

Entscheidung für die Neumaschinen war

eine Presse von Jensen im Dauerbetrieb.

Mit der Investition in die neue Wasch-

straße setzt Greif Textile Mietsysteme auf

drei zentrale Faktoren, die für Kunden

Ein Kran hievt die alte Presse aus der Wäscherei. Fotos: Jensen

Maßarbeit: Die „Senking Universal SL“ passt haargenau durch das Tor der Greif-Wäscherei in Langenfeld.

aus Hotellerie und Gastronomie beson-

ders zählen: Nachhaltigkeit, Hygiene

und ein gutes Waschergebnis – bei ei-

nem gleichzeitig sparsamen Verbrauch.

Das patentierte Waschverfahren der

Takt-Waschanlage in „SL“-Ausführung ist

laut Hersteller speziell für Wäschearten

mit hohen Hygieneanforderungen aus-

gelegt. Die vollständige Verwendung des

Spül- und Pressewassers ist Bestandteil

der Grundausführung der „SL“-Maschine.

Dazu werden Presse und Takt-Waschan-

lage zu einer Einheit verbunden und die

Flotte über eine Rohrleitung wieder di-

rekt in die Spülzone geführt. Da es keine

Rückgewinnungstanks gibt, werden laut

Jensen Wärmeverluste reduziert.

„Nachhaltigkeit ist kein lästiges

Ökothema, sondern eine Zutat für ein

erfolgreiches Konzept“, sagt Geschäfts-

führer Markus Greif. Die „Senking Uni-

versal SL“ ist bereits seit einigen Jahren

im Augsburger Betrieb im Einsatz. Durch

den Verzicht auf Rückgewinnungstanks

und den Einsatz von nur ein bis zwei zen-

tralen Rohrleitungen wird nach Angaben

des Herstellers Schmutz- und Keimbil-

dung vermieden. Alle Rohrleitungen

seien zudem aus Edelstahl, um Korro-

sion und Verschmutzungen zu reduzie-

ren. Der Wartungsaufwand verringere

sich, da das regelmäßige und häufig be-

schwerliche Reinigen der Tanks entfällt.

So werde die Wäschebearbeitung deut-

lich beschleunigt.

Bereits vor Auslieferung der Takt-Wa-

schanlage wurde Betriebsleiter Zirny

geschult. Gemeinsam mit Jensen-Sales

Manager Sascha Wehr wurden Wasch-

programme für eine reibungslose Inbe-

triebnahme und sofortige Produktions-

aufnahme voreingestellt.Und doch läuft manchmal nicht al-

les nach Plan. Der Platz in der Wäsche-

rei war so knapp, dass schon vor der

Maschinenanlieferung Änderungen am

Gebäude vorgenommen werden muss-

ten. Ein dadurch entstandener Schaden

verzögerte den Einbau der Maschinen

um eine Woche. Genau sieben Tage nach

dem ursprünglich vereinbarten Instal-

lationstermin standen die Waschstraße

und die Presse an ihren neuen Platz. www.jensen-group.com

6 26.03.2020 08:54:52

Page 33: Reinigung – Wäscherei – Textilleasing

4 | 2020 R+W Textilservice

33Maschinentechnik

EazyClean

Anschließen und Loslegen

In den Textilreinigungsmaschinen von EazyClean werden laut

Hersteller ausschließlich hochfeste und korrosionsresistente

Werkstoffe und Legierungen verarbeitet. Durch die im eige-

nen Haus entwickelten Trommeln würde außerdem ein hoher

Reinigungseffekt erzielt und die erforderliche Vordetachur re-

duziert. Zudem schonten die Maschinen die Textilien, was sich

u.a. durch einen geringen Grad der Verflusung verdeutlichen

ließe. Ein weiterer Vorteil der schonenden Warenbehandlung

sei ein verringerter Wartungsaufwand. Durch die durch Rest-lösungsmittel gesteuerte Trocknung würden zudem Tempe-

raturspitzen an der Waren eliminiert. Die Anlagensteuerung

erfolgt über eine speicherprogrammierbare Steuerung (SPS),

um Flexibilität und Modularität sowie eine hohe Sicherheit der

Anlagen zu gewährleisten.

Zu jeder Textilreinigungsmaschine gehört laut Hersteller

eine Konzentrationsüberwachung der Restlösungsmittel wäh-

rend der Trocknung. Damit sollen eine punktgenaue Trock-

nung und geruchlose Textilien sichergestellt werden. Seit 2005

werden EazyClean-Maschinen mit einer hochschleudernden

und freischwingenden Trommel ausgestattet. Drehzahlen von

bis zu 850 Umdrehungen pro Minute erzeugen hohe Zent-

rifugalkräfte für ein optimales Schleudern der Ware. Dabei

bleibt durch die Dämpfung der Trommel die dynamische Last

der Maschine gering. Ein Vorteil des Hochschleuderns ist laut

Hersteller zudem die Verkürzung der Trocknungs- und der

Chargenzeiten, die im 2-Bad-Verfahren bei 45 bis 55 Minuten

liegen. Die Konzentrationsmessung der Restlösungsmittel ver-

hindere ein Übertrocknen oder Nachtrocknen, ganz gleich wie

unterschiedlich die Ware ist. Die verwendete SPS erlaubt eine

die freie Parametrierung der Schleudergeschwindigkeit und

die Erstellung eigener Reinigungsprogramme.

Durch die geringen dynamischen Lasten muss die Textil-

reinigungsmaschine nicht am Boden verankert werden. Die

Maschine kann auf Decken mit geringer Tragkraft aufgestellt

werden. Ob mit Dampf oder Strom betrieben – die Installa-

tions- und Inbetriebnahmezeiten sind gering. Die effiziente

Trocknung wie auch die Lösungsmittelregenerierung mittels

Mit den Reini-gungsmaschinen von EazyClean sollen Textilien schonend be-handelt werden können. Foto: EazyClean

Destillation oder Filtration wirken sich auf die Lösungsmittel-

bilanz aus: Mit einer Lösungmittelrückgewinnungsrate von

bis zu 99,9 Prozent bietet EazyClean nach eigenen Angaben

ein in sich geschlossenes System, durch das große Ersparnis-

se bei den verwendeten Lösungsmitteln erzielt werden. Der

farbige Touchscreen der EazyClean-Textilreinigungsmaschine

erleichtert die Bedienung. Alle Warn- und Hinweismeldungen

erscheinen in klarer Schrift in der jeweiligen Landessprache.

Auf dem Farbdisplay wird zudem dargestellt, welche War-tungsarbeiten anstehen, z.B. die Reinigung der Nadelfänger

oder des Flusensiebs. Wird eine festgelegte Grenze erreicht,

erscheint eine Meldung, die den Bediener darauf hinweist,

die Wartung durchzuführen. Wartungsfunktionen wie das

Spülen des Tanks, die Filterwartung und das Auskochen der

Destillation können manuell oder auch automatisch gestartet

werden. Doch es gibt auch ein vollautomatisches Wartungs-

programm, das dem Bediener durch einmaliges Aktivieren die

Kombination verschiedener Wartungsschritte. 30 Messstellen

für Druck, Fluss, Temperatur und Lösungsmittelkonzentration

unterstützen die Selbstüberwachung und Selbstdiagnose der

EazyClean-Textilreinigungsmaschine. www.eazyclean.com

7 26.03.2020 08:54:53

Page 34: Reinigung – Wäscherei – Textilleasing

R+W Textilservice 4 | 2020

34 Maschinentechnik

Die einzelnen Module der Reinigungsmaschine „Piuma N“ von Multimatic lassen sich autark installieren. Foto: Multimatic

Multimatic

High Speed und Variabilität

2019 brachte Multimatic die Textilrei-

nigungsmaschine „Piuma N“ auf den

deutschen Markt. Die Maschine reinigt

und trocknet laut Hersteller eine Char-

ge im Zweibad-Verfahren in rund 40 Mi-

nuten. Der diplomierte Textilingenieur

und Chemiker Dr. Manfred Huppertz

aus Oldenburg hat die Textilreinigungs-

maschine begutachtet getestet. Seiner

Aussage nach ist das „Piuma N“-Konzept

eine Innovation, die Maschine wurde

technisch und wirtschaftlich völlig neu

entwickelt und verfolge ein im Autobau

schon seit Jahren erfolgreiches Prinzip

der miteinander kombinierbaren „Platt-

form-Strategie“. Die „Piuma N“ besitzt

ein Zentralmodul mit Trommel, Lösungs-

mitteltanks, Wasserabscheider und ein

Trocknungsaggregat. Je nach Bedarf im

Textilpflegeunternehmen kann allein

mit dem Zentralmodul gereinigt werden.

Alternativ ist eine Erweiterung durch

spezielle Module möglich: Destillationen

unterschiedlicher Leistung, Filtersyste-

me und für spezielle Anforderungen not-

wendige Zusatztanks für Lösungsmittel.

Auf diese Weise soll der Anwende auch

nach dem Kauf einer Maschine flexibel

bleiben, da er sich nicht auf einen be-

stimmten Warenanfall festlegen muss.

Laut Huppertz sei das ein großer Vorteil

der Modulbauweise. Ändert sich beim

Textilreiniger die Nutzungsbedingungen,

kann die Maschine durch Modulwechsel

an die neue Situation angepasst werden.

Die Module können jederzeit hinzuge-

fügt und wieder entfernt werden.

Die einzelnen Module der „Piuma N“

sind so dimensioniert, dass sie bei der In-

stallation mit einfachen Flurförder-Fahr-

zeugen durch normale Ladentüren ge-

schoben werden können. Die einzelnen

Module sind technisch autark. Das be-

deutet, sie werden über ein Plug-in-Prin-

zip miteinander verbunden. Sie müssen

nicht unbedingt direkt nebeneinander-

stehen, sondern können, dem zur Ver-

fügung stehenden Platz im Betrieb ent-

sprechend, aufgestellt werden.

Außerdem kann bei der „Piuma N“ auf

eine feste Verankerung mit dem Boden

verzichtet werden. Das Zentralmodul der

„Piuma N“ ist 99 cm breit, aber hat eine

Trommel mit einem Volumen von 320 l.

In Sachen Lösungsmittel haben Tex-

tilpfleger Wahlfreiheit: Dank „Solvent-

Select“ kann zwischen KWL, Sensene,

Intense und Silikon gewechselt werden.

Somit muss man sich beim Maschi-

nenkauf nicht mehr für ein bestimm-

tes Lösemittel entscheiden. Auffällig

an der neuen Maschine ist zudem der

„High-Torque“-Trommelantrieb, kombi-

niert mit einer gefederten Aufhängung

der Reinigungstrommel.

www.multimatic.de

Schneidereit Professional

Sicherheit beim Waschen Schneidereit Professional präsentiert die

Waschmaschine „ProTec“. Die Technik

dieser Maschine verspricht den Anwen-

dern neben Sicherheit in verschiedenen

Bereichen Effizienzsteigerung, kons-

tant gute Reinigungsergebnisse und

die Schonung der Umwelt bei exakter

Dosierung. Mit „ProTec“ habe man ei-

ne weitere Entwicklung in Richtung

Prozesssicherheit bei der Mopp-Auf-

bereitung angestoßen. Das eigens von

Schneidereit entwickelte Mopp-Aufberei-

tungs-System „SMAS“ ist ein durchgän-

Mit der Waschmaschine „Pro Tec“ hat Schneidereit Professional Prozesssicher-heit bei der Mopp-Aufbereitung angestoßen. Foto: Schneidereit

giger Aufbereitungsprozess für Mopps

und Tücher, der mit einem einzigen Tas-

tendruck gestartet werden kann. Dazu

passend stellt Schneidereit eine eigens

entwickelte Mopp-Filter-Technologie vor,

eine Neuheit der „EcoDry“-Wärmepum-

pentrockner-Linie. Ein dritter eingebau-

ter Filter aus einem feinmaschigen Edel-

stahlgewebe soll für zusätzlichen Schutz

der Wärmepumpe sorgen und erleichtert

durch eine anwenderfreundliche Reini-

gung die Instandhaltung der Maschine.

www.schneidereit.com

8 26.03.2020 08:54:54

Page 35: Reinigung – Wäscherei – Textilleasing

4 | 2020 R+W Textilservice

35Maschinentechnik

Böwe Textile Cleaning

Neue Reihe zum 75-jährigen JubiläumBeim Waschen gelangen mikroskopisch

kleine Plastikpartikel ins Abwasser. Ein

Thema, das nicht nur Endverbraucher be-

schäftigt, sondern auch für Unternehmen

immer bedeutsamer wird. Eine dieser

Firmen ist nach eigenen Angaben Böwe

Textile Cleaning. Der Hersteller von Tex-

tilreinigungsmaschinen wirbt damit,

dass seine Maschinen Mikroplastik frei

reinigen ließen.

Das 1945 gegründete Unternehmen

in Sasbach blickt auf eine lange Tradi-

tion zurück: Max Böhler und Ferdinand

Weber gründeten die Firma nach dem

Zweiten Weltkrieg. Als Zulieferer für

verschiedene Reinigungsunternehmen

hatten sie dann die Idee, selbst Textilrei-

nigungsmaschinen zu entwickelt. Fünf

Jahre später präsentierte das Unterneh-men, das heute im Schwarzwald ange-

siedelt ist, die erste kompakte chemische

Reinigungsmaschine für Textilien.

Inzwischen bietet Böwe Textile Cle-

aning seit 75 Jahren es Per- und Mul-

Seit 75 Jahren produziert die Firma Böwe Textilreinigungsmaschinen. Heuer stellt sie eine neue Reihe vor. Foto: Böwe

Schulthess Maschinen

Keimfrei trotz niedriger Temperaturen Gefährliche Viren und Keime können

nicht nur von Mensch zu Mensch wei-

tergegeben werden, sondern auch über

Wäsche und Textilien. Eine Herausforde-

rung – gerade bei waschsensiblen Texti-

lien, die nur bei niedrigen Temperatu-

ren gewaschen werden können. Helfen

sollen die Desinfektionsprogramme von

Schulthess: Sie waschen laut Hersteller

bereits ab 40 °C absolut hygienisch rein

und keimfrei. Weil nicht alles gekocht

werden kann, was absolut keimfrei sein

muss. Die Programme sind vom wfk-In-

stitut geprüft. Die strikte Trennung von Schmutz-

und Reinwäsche sei laut Unternehmen

ebenso ein Garant, dass Viren nicht

über die Wäsche weitergegeben wer-

den. „In unserer Inhouse-Wäscherei

wird im Schmutzbereich die Wäsche

in die Waschmaschinen eingefüllt und

Mit den Desinfektionsprogrammen von Schulthess sollen auch empfindlichen Textilien und Wolle bei niedrigen Tempe-raturen keimfrei werden. Foto: Schulthess Maschinen

im abgetrennten Sauberwäschebereich

entnommen“, erklärt Ursula Hollenstein,

hauswirtschaftliche Betriebsleiterin

des Pflegezentrums Eulachtal in Elgg.

Schulthess hat mit den Verantwortlichen

des Pflegezentrums die neu eingerich-

tete Inhouse-Wäscherei geplant und

schließlich ausgestattet. Mit der räum-

lichen Lösung ist Hollenstein mehr als

glücklich – aber nicht nur damit: „Ich

war sehr zufrieden mit Schulthess und

habe mich deshalb auch in der neuen

Wäscherei wieder für dieses Unterneh-

men entschieden.“ Eine clevere Wä-

schereilösung und die Desinfektions-

programme von Schulthess sind laut

Unternehmen ein Powerteam gegen

krankmachende Erreger. Und der beste

Schutz für Patienten und Mitarbeiter in

Spitälern und Heimen. www.schulthess.ch

tisolvent-Maschinen mit verschiedene

Beladegrößen an. Diese sind laut Her-

steller in allen Bereichen der Lösungs-

mittelreinigung – von Oberbekleidung,

Industriereinigung bis Fellentfettung –

einsetzbar. Die Produkte werden durch

ein Komplettprogramm für Maschinen

für die gesamte Textilpflege ergänzt. Auf

der diesjährigen Branchenmesse „Texca-

re International“ in Frankfurt will Böwe

neben herkömmlichen Textilreinigungs-

maschinen der „Black Forest Premium-

Line“, einer Serie mit selbstreinigenden

Wasserabscheidern, auch die neue Reihe

„iLine“ vor.

Anlässlich des 75-jährigen Bestehens

der Firma bietet das Unternehmen ab-

gesehen davon ein Zusatzpaket an. Die

Besonderheit: Jedes Angebot leitet sich

aus den Jubiläumszahlen ab. So können

Kunden bei „PremiumLine“-Maschinen

eine Garantieverlängerung auf ver-

schiedene Bauteile und Komponenten

buchen, z.B. sieben Jahre Garantie auf

Schweißnähte, fünf Jahre auf Computer-

platinen. Zusammengezählt ergeben die

Jubiläumszahlen sieben und fünf zwölf,

Die Garantie gilt also zwölf Jahre auf das

Kondensatorsystem, Vitonklappen, Edel-

stahlverrohrungen und Klemmringver-

schraubungen. www.bowe-germany.de

9 26.03.2020 08:54:55

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R+W Textilservice 4 | 2020

36 Transport-, Sortier-, Ausgabe- und Verpackungssysteme

Verpackungssysteme

Kommen Kleider nicht mehr in die Tüte?

Die Plastiktüte soll verboten werden. So fordert es zumindest Bundesumweltministerin Svenja Schulze. Das verunsichert viele Textilreiniger. Sie hüllen Bekleidung in Folie. Welche alternativen Wege Betriebe nutzen, um Wäsche zu verpacken und weshalb auch Mehrweglösungen auf Kritik stoßen. Ein Überblick.

Passen Umweltschutz und Textilrei-

nigungen zusammen? Für Volker

Müden schon. Der Geschäftsfüh-

rer der Müden Reinigung in Saarbrü-

cken geht sogar einen Schritt weiter. Er

möchte ein Zeichen setzten. Statt Folie

setzt er seit einem halben Jahr auf Mehr-

wegverpackung: Kleiderschutzhüllen aus

Polyester – waschbar, wiederverwendbar,

recyclingfähig. Und die Kunden? „Neh-

men das extrem gut an“, sagt Müden. In

manchen Filialen verkaufe er bis zu 50

Kleiderschutz-Capes am Tag.

Seit zwei Jahren verzichtet Müden in seinen sieben Filialen auf Plastiktüten.

Hemden, Sakkos und Kleider schütze

jedoch weiterhin eine dünne Haut aus

Plastik. „Diese Folie wollten wir reduzie-

ren“, sagt er. Zum einen, weil er als Un-

ternehmer den Einsatz von Kunststoff

reduzieren wolle. Zum anderen hätten

sich die Kunden eine Alternative zur

Plastikfolie gewünscht.

„Folie wird verteufelt“

„Man muss sich breit aufstellen als Tex-

tilreiniger“, sagt Heiko Nolte. Der Ge-

schäftsführer der Hans-Joachim Schnei-

der GmbH sieht einen Wandel bei seinen

Kunden. Der Berliner Fachgroßhandel

für Textilreinigungen und Wäschereien

beliefert seit gut 50 Jahren Bügelstuben

und Industriekonzerne. Inzwischen stün-

den in vielen Betrieben drei Ständer für

abholbereite Wäsche: An einem hängen

Wäscheteile in dünnen Plastikhauben,

am anderen reihen sich undurchsich-

tige Kleiderschutzhüllen aus Polyester

und am dritten hängen die Kleider un-

verpackt. „Folie wird heutzutage verteu-

felt“, sagt Nolte. Zu Unrecht, findet er.

Bilder von Plastikmüll in den Weltmee-

ren verunsichert seiner Meinung nach.

„Aber diese Folie stammt nicht aus der

Reinigung um die Ecke“, sagt er. Folie,

die hierzulande vertrieben werde, wird

laut Nolte recycelt oder verbrannt.

Trotzdem führt der Berliner Fach-

großhandel auch mehrfach verwendba-

re Kleiderschutzhüllen. Diese bestehen

Frisch gewaschene Hemden hängen in Plastikfolie gehüllt in Textilreinigungen – ein übliches Bild. Durch die Klimadebatte werden Stimmen laut, die Mehrwegverpackungen fordern. Foto: RioPatuca – stock.adobe.com

2 26.03.2020 09:01:06

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4 | 2020 R+W Textilservice

37Transport-, Sortier-, Ausgabe- und Verpackungssysteme

aus Kunststofffasern wie Polyester oder

Polypropylen. Aber: „Wir stehen diesen

Produkten nicht unkritisch gegenüber“,

betont Nolte. Seiner Ansicht nach gaukle

die Devise „Nachhaltige Mehrwegverpa-

ckung statt Folie“ Textilreinigern vor, sich

durch den Einsatz von Kleiderschutzhül-

len aus Polyester besonders umweltbe-

wusst zu verhalten. Der Geschäftsführer

sieht das jedoch skeptisch. Ihm fehlen

verlässliche Zahlen. Auch Kleidersäcke

verschleißen.

Verlässliche Zahlen fehlen

Mehrfach verwendbare Kleiderschutz-

hüllen gibt es zwar schon seit Jahren.

Meist hängt darin jedoch nur hochwer-

tige Bekleidung wie ein Hochzeitskleid

oder ein teurer Designeranzug. Für den

regelmäßigen Gebrauch stehen die

waschbaren Hüllen erst seit der Debatte

um Klimaschutz im Gespräch. Für Nol-

te ein Schnellschuss. „Es gibt keine Kal-

kulation“, sagt er. Zumindest keine, die

alle Faktoren miteinbezieht. Dazu zählt er neben den Herstellungskosten und

langen Transportwegen der Mehrweg-

verpackung auch die laufenden Kosten:

Waschen, Waschmittel, Wasser. Seiner

Ansicht nach greifen Vergleiche, die die

Einkaufspreise von Folie und Kleider-

schutzhüllen gegenüberstellen, zu kurz.

Zur Anschauung: Mit einer Rolle Folie für

20 Euro lassen sich 500 Hemden verpa-

cken. Wie vielen Hemden ein Kleidersack

im Dauergebrauch standhält, ist bisher

noch nicht getestet. Das sieht Nolte pro-

blematisch. Was, wenn die Mehrwegver-

packung nur wenigen Wäschen stand-

hält? Seiner Meinung nach offenbart

sich dann das Problem der Hüllen: Die

Textilien bestehen aus synthetischen

Fasern. Landen sie im Müll, schadet das

der Umwelt.

Folie war über viele Jahrzehnte al-

ternativlos. Gerade in der Branche der

Textilreiniger. Und insbesondere durch-

sichtige Folie.„Kunden wollen sofort se-

hen: Ist das meine Bluse? Ist der Fleck

raus?“, sagt Nolte. Trotzdem änderte

sich das Material über die Jahre. Es wur-

de dünner. „Das heißt weniger Müll und

geringere Kosten.“

2019 trat ein neues Verpackungsge-setz in Kraft. Demnach zahlen Händler

und Hersteller eine Gebühr für Verpa-

ckungen. Diese finanziert das Recycling

der Stoffe. Der Verkauf von Folie sank ver-

gangenes Jahr um etwa sechs Prozent.

Dasselbe Jahr, in dem der Verkauf von

Kleiderschutzhüllen angekurbelt wurde.

Dennoch: Nicht jedes neue Produkt be-

deute Verbesserung, betont Nolte. Denn:

„Umweltschutz ist auch ein Geschäft ge-

worden.“ Alternative Verpackungen dien-

ten demnach nicht zwangsläufig dem

guten Zweck, sondern wirtschaftlichen

Interessen. Auch in Textilreinigungen.

Wie sollen sich Unternehmer also ver-

halten? Für Nolte ist eines klar: „So, dass

Kundenwünsche erfüllt werden.“

Inhaberin der City-Reinigung in Lübbecke, Sabine Eschner, setzt auf waschbare Kleiderschutzhüllen. Foto: Eschner

3 26.03.2020 09:01:07

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R+W Textilservice 4 | 2020

38 Transport-, Sortier-, Ausgabe- und Verpackungssysteme

Wäsche einpacken Diese Möglichkeiten haben Textilreiniger

Folie, Papier oder Polyester – bei der Fra-

ge, wie Textilreiniger die Wäsche ihrer

Kunden verpacken, scheiden sich die

Geister. Welche Möglichkeiten es gibt,

erklärt Heiko Nolte, Geschäftsführer der

Hans-Joachim Schneider GmbH.

1. FolieIn Textilreinigungen kommt Folie zum

Einsatz, die zwischen 12 und 15 µm dick

ist. Ein Mikrometer entspricht einem

tausenstel Millimeter. Zum Vergleich: Ein

menschliches Haar ist viermal dicker

als diese Folie. „Damit ist sie sehr wirt-

schaftlich“ sagt Nolte. Die Folie ist sei-

ner Ansicht ein effektiver Schutz für ge-

reinigte Bekleidung, Laut Nolte werden

Kunststoffverpackungen in Deutschland

entweder gesammelt und recycelt oder

verbrannt, um Fernwärme zu erzeugen.

2. Klimaneutrale Folie

Folie kann klimaneutral hergestellt wer-

den, sagt Nolte. Das heißt, für die bei der

Produktion entstehenden CO2-Emissio-

nen zahlt das Unternehmen einen be-

stimmten Geldbetrag, der die ausgesto-

ßenen Schadstoffe wieder ausgleichen

soll. Bei der Firma Schneider berechnen

dazu Klimaschutzexperten von Climate-

Partner den CO2-Abdruck der hergestell-

ten Folie. Mit dem errechneten Betrag

finanziert die Firma Umweltprojekte, et-

wa ein Bergwaldprojekt, das heimische

Wälder im Harz schützt. Laut Nolte trägt

das Unternehmen die Ausgleichszahlun-

gen. Sprich, sie werden nicht an Kunden

weiter gegeben. Allerdings werden Kun-

den informiert: So prangt etwa auf der

Folie ein Aufdruck der Internetadresse

von ClimatePartner. Kunden können da-

durch nachvollziehen, was hinter dem

Projekt steckt. Für Textilreiniger bietet

der Fachgroßhandel kostenfreie Flyer

und Thekenaufsteller an.

3. Plastiktragetaschen

Die Tage der Plastiktüten sind gezählt. Al-

le Tragetaschen mit einer Materialstärke

unter 50 µm sollen verboten werden. So

lautet ein vorgestellter Gesetzesentwurf

vom Bundesumweltministerium. Bevor der Vorschlag rechtskräftig wird, muss

er noch Bundesrat und Bundestag pas-

sieren. Noch ist offen, ob und wann das

Gesetz in Kraft tritt. Viele Unternehmen haben schon begonnen, Restbestände

abzubauen und zu verkaufen. Der Fach-

großhandel Schneider führt unbedruckte

Tragetaschen noch im Sortiment.

4. Tüten aus Bioplastik

Tüten aus kompostierbarem Plastik?

„Klingt nach einer guten Idee“, sagt

Nolte. „Das Problem ist nur: Bei diesem

Versprechen handelt es sich um eine

Werbelüge.“ Verbraucherschutzorgani-

sationen teilen diese Meinung. Bioplas-

tik zersetzt sich nicht einfach. Anders

als Biomüll zerfällt Bioplastik in Teile.

Und zwar in kleine, beinahe unsichtba-

re Kunststoffpartikel. Diese gelangen

dann als sogenanntes Mikroplastik in

die Umwelt und verschmutzen Gewäs-

ser und Meere. Nolte sieht noch ein Pro-

blem bei Bio-Tüten. Als kompostierbar

gelten nach DIN-Norm Kunststoffe, die

sich nach zwölf Wochen zu mindestens

90 Prozent aufgelöst haben. Die Rottezeit

deutscher Kompostieranlagen aber läge

bei acht Wochen. „Das stürzt die Kom-

postieranlagen in ein Dilemma.“ Denn

äußerlich lassen sich Bio-Tüten nicht von

regulären unterscheiden. Das Fazit: Alle

Tüten landen in der Restmülltonne.

5. Papiertüten

Tüten aus Papier sind nicht unbedingt

die umweltfreundliche Alternative, sagt

Nolte. Im Gegensatz zur herkömmlichen

Plastiktüte benötigt die Version aus Pa-

pier doppelt so viel Energie bei der Her-

stellung, schätzt er. Auch beim Verwen-den sieht er Schwächen: „Papier ist nicht

so reißfest und nicht wasserabweisend.“

6. Permanet-Tragetasche

Als Alternative sieht Nolte Perma-

nent-Tragetaschen aus Polypropylen.

Besonders gefragt sei ein Modell mit der

doppeldeutigen Aufschrift „Alles rein.“

Die Tasche hat neben einem großen Wä-

schefach ein gesondertes Innenfach für

die Bügelaufbewahrung.

7. Verpackungspapier

Zum Verpacken von Wäschepaketen set-

zen manche auf Papier. Oft verwenden

sie dabei gebleichtes Natronkraftpapier.

„Dieses Produkt wird relativ unkritisch

gesehen“, sagt Nolte. Es besteht aus ei-

nem nachwachsenden Rohstoff. Auch

da gibt es eine Alternative: ungebleich-

tes Recyclingpapier. Die Produktion des

55 g/m² schweren Papier kommt ohne

weißmachendem Bleichmittel aus.

www.schneider-berlin.de

So reagieren Betriebe

Doch nicht nur Kunden fordern ein Um-

denken. Auch Unternehmer suchen

nach Alternativen. Eine davon ist Sabine

Eschner aus Lübbecke, Nordrhein-West-

falen. Seit mehr als zwanzig Jahren

packt die Inhaberin der City-Reinigung

Hemden in Folie. Ihr Problem: Die Folie

reißt. Dazu brauche es nicht viel, weiß

die Fachfrau für Textilpflege. Mal bleibt

ein Reißverschluss, mal die eigene Uhr

an dem dünnen Material hängen. Eine

Alternative zur Folie sah Eschner bis vor

Kurzem nicht. Bis ihr Lieferant ihr die

nachhaltigen Kleiderhüllen des Herstel-

lers mypolybag zeigte. „Ich war sofort

begeistert“, sagt Eschner. Seit Novem-

ber letzten Jahres hat sie knapp 140 Klei-

der-Capes herausgegeben. Das Prinzip

ist einfach: Kunden können die Hüllen

entweder für zehn Euro pro Stück kaufen

oder gegen eine Gebühr von zehn Euro

leihen – auch dauerhaft.

In Lübbecke kommt die Mehrwegver-

packung gut an. Gerade bei Geschäftsrei-

senden, sagt Eschner. „Denen geben wir

4 26.03.2020 09:01:07

Page 39: Reinigung – Wäscherei – Textilleasing

4 | 2020 R+W Textilservice

39Transport-, Sortier-, Ausgabe- und Verpackungssysteme

Engel Gematex

Alles aus einer Hand

In Sachen Transport- und Sortiersysteme bekommen Kunden

bei Engel Gematex alles aus einer Hand: Von Saugzugsyste-

men über „Stockbox“-Wäschespeicher hin zu Sortiersystemen.

Mit letzteren lassen sich laut Hersteller alle Arten von Textili-

en, egal ob schmutzig, nass oder und trocken Sortieren und

Transportieren. Der Weitertransport wird hier entweder über

ein Transportband, mittels eines Wäschewagens oder vollauto-

matisch mit dem Engel-Gematex Saugzusystem realisiert. Die

Abmessungen und die Kapazität der Sortierstation können laut

Hersteller entsprechend den Kundenanforderungen angepasst

werden. Auch eine elektronische Gewichts- und Mengenerfas-

sung der sortierten Textilien ist möglich.

Die Saugsysteme von Engel Gematex können zwischen verschiedenen Stockwerken eingesetzt werden und bieten eine gute Alternative zur Hängebahn. Foto: Engel Gematex

Die Saugsysteme des Unternehmens können zwischen ver-

schiedenen Stockwerken, Gebäuden, Nachbearbeitungsma-

schinen, Förderbändern oder Trocknern eingesetzt werden. Sie

bieten Engel zufolge eine schnelle, effiziente und automatische

Art des Wäschetransfers – bei geringem Platzbedarf. Und somit

eine gute Alternative zur serviceintensiven Hängebahn.

www.engel-gematex.com

Polytex schließt dieHygienelücke in derKleiderausgabe ...

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die sauberen Hemden und Sakkos mit.

Und nach der Geschäftsreise bringen sie

den Sack samt Schmutzwäsche wieder

mit.“ Die Kleiderschutzhüllen wäscht sie

bei 40 Grad – als besonderer Service für

ihre Kunden. „Sie können auch gebügelt

werden“, schiebt sie nach.

Nicht alle Kunden waren direkt be-

geistert. „Bei manchen älteren Herren

hat es gedauert“, sagt Eschner. Sie selbst

war anfangs noch zögerlich: Sie bestell-

te zunächst nur zehn Mehrwegbeutel in

zwei Größen. 62 cm lange Hüllen für bis

zu zehn Hemden und 125 cm lange Sä-

cke für Mäntel und Kleider. Inzwischen setzt die Unternehmerin nur noch auf

die Mehrwegbeutel. Damit spare sie mir

15 Rollen Folie im Jahr. „Wer kein Kleider-

cape möchte“, sagt sie, „bekommt sein

Hemd einfach ohne Folie.“

Der Kunde wählt selbst

Im Saarland, bei der Textilreinigung Mü-

den, wählt der Kunde selbst. Folie oder

nachhaltige Kleiderhülle. Als Entschei-

dungshilfe hängen die Schutzhüllen im

Schaufenster. So können die Mitarbeiter

dem Kunden die Variante direkt zeigen

– ein Grund, weshalb die Hüllen so gut angenommen werden, erklärt Müden.

Seit einem halben Jahr bietet er Kleider-

säcke an. Derzeit in drei verschiedenen

Größen und Farben: 105 cm lange weiße

Hüllen für bis zu zehn Hemden und Ja-cken, 125 cm lange blaue Capes für bis

zu zehn Hosen, Kleider oder Mäntel und

140 cm lange olivgrüne Exemplare für bis

zu 20 hängende Teile oder voluminöse

Garderobe.

Anders in Lübbecke, bietet Müden

die Mehrweghüllen nur zum Verkauf

an. 1.000 Exemplare hat er bereits im Umlauf. Die Resonanz gibt ihm Recht.

„Kunden haben zwischen zwei und fünf

Kleiderhüllen“, sagt er. Hat ein Kunde ein

Abo, zahlt er zwischen 3,90 Euro und 4,90

Euro pro Kleider-Cape. Im Online-Shop

der Reinigung verlangt Müden bis zu

19,90 Euro dafür.

Bisher hat Müden gute Erfahrungen

mit den Kleiderschutzhüllen gesammelt.

Das Waschen gehört auch für ihn zum

Service. Etwa ein Prozent sei wegen ka-

putter Reißverschlüsse verschlissen, sagt

er. „Die wechseln wir dann aus.“ Seine

Meinung zu den Kleiderhüllen ändert das

nicht. Im Gegenteil. Langfristig möchte

der Geschäftsführer das Angebot aus-

bauen. „Auf bis zu 10.000 Säcke“, sagt

der 62-Jährige.

Doch noch testet der Unternehmer

verschiedene Systeme. Konkret heißt

das, dass verschiedene Größen und Mo-

delle ausprobiert werden. „Kunden mit

drei Hemden möchten keinen riesigen

Kleidersack“, sagt er. Und andersrum

liege es ihm fern, 20 Teile in eine klei-

ne Hülle zu stopfen. Drei Anbieter testet

Müden aktuell. Neben einem Modell von

Schneider probiert er die Variante eines

kleinen, lokalen Produzenten, der Klei-

dersäcke selbst herstellt. Außerdem führt

er einen Hersteller, der die Kleider-Capes

gerollt verkauft – als Mitnahmeartikel

auf dem Tresen. Birgit Schindele www.mueden.de www.schneider-berlin.de

5 26.03.2020 09:01:08

Page 40: Reinigung – Wäscherei – Textilleasing

R+W Textilservice 4 | 2020

40 Transport-, Sortier-, Ausgabe- und Verpackungssysteme

LST Automation

Wartung spart Zeit und GeldHängebahnanlagen haben zwar eine

zentrale Bedeutung für einen reibungslo-

sen Ablauf, werden aber nicht immer re-

gelmäßig gewartet. Die Folge: Es kommt

zu Problemen mit den Anlagen, u.a. lau-

fen Wäschesäcke nicht reibungslos. Das

verursacht unnötige Kosten. An diesem

Punkt setzt der Hersteller LST Automa-

tion an: Innerbetriebliche Lösungen für die Prozessoptimierung in Wäschereien.

LST Automation konzentriert sich u.a.

auf Anlagen mit einem umfangreichen

„Refurbishing“-System. Das heißt: Das

bestehende System wird mechanisch

aufgearbeitet, sodass alle Abläufe wieder

reibungslos funktioniert. Darüber hin-

aus kann die Anlage laut LST Automation

auch mit einer aktuellen Steuerung und

moderner Software ausgestattet wer-

den. Optional gebe es ein übergeordne-

tes Prozessleitsystem, das relevante Da-

ten abgreift, die für die technische und betriebswirtschaftliche Steuerung des

Betriebs wichtige Informationen liefern

und automatisiert verwertet werden.

Spezialisten des Unternehmens ma-

chen sich vor Ort beim Kunden ein Bild

über den Zustand der Hängebahnsyste-

me und analysieren die Prozesse in der

gesamten Wäscherei. So könnten even-tuell vorhandene Engpässe aufgedeckt

und eine passende Lösung angeboten

LST Automation überarbeitet Hängebahn-systeme, ohne den laufenden Betrieb zu unterbrechen. . Foto: LST Automation

werden, so LST Automation. Aus Erfah-

rung rät das Unternehmen auch dazu,

bestehende Abläufe zu ändern bzw. das

bestehende Konzept an die veränderten

Anforderungen anzupassen. Dazu sei oft-

mals nur geringer Aufwand nötig. Durch

das Versetzen oder das Schaffen zusätz-

licher Beladepunkte oder die Ergänzung

weiterer Lifts, könnten viele Betriebe mit

wenig Aufwand zusätzliche Speicherka-

pazitäten schaffen. Als Ergebnis ver-

spricht LST Automation seinen Kunden

Produktionsausfälle, die im Hängebahn-

bereich Auswirkungen auf den gesamten

Betrieb haben, auf ein Minimum zu re-

duzieren. So könne die Wäscherei auch

nachhaltig effizient betrieben werden.Eine neue Anlage zu installieren, kos-

tet Zeit. Häufig sind einige Wochen Be-

triebsunterbrechung notwendig. Anders

verhält sich das bei der Überarbeitung

eines Hängebahnsystems, das laut Her-

steller nicht die Produktion in der Wä-

scherei stört. Notwendige Arbeiten wür-

den zu produktionsfreien Zeiten Schritt

für Schritt erledigt. Ein weiterer Vorteil, den LTS Automation anführt: Im Ver-

gleich zu einer neuen Hängebahn sind

die Wartungskosten wesentlich günsti-

ger. Und das bei gleichem Erfolg.

LST Automation liefert Ersatzteile für

alle gängigen Hersteller von Hängebah-

nen.. Bei Bedarf erneuert die Firma die

Systeme auch komplett. Die dafür not-

wendige Technik entwickelt und pro-

duziert LST Automation selbst. So sind

nach Angaben des Unternehmens auch

Logistiklösungen wie Transportbänder

lieferbar. www.lst-automation.com

Deister Electronic

Smarte KarusselltürIn weniger als fünf Sekunden erfasst

die Karusselltür von Deister Electronic

jeden Mitarbeiter mit seiner Karte. Doch

nicht nur das: Auch entnommene Beklei-

dungsstücke bucht die Karusselltür laut

Hersteller automatisch auf das entspre-

chende Mitarbeiterkonto. Eine Wäsche-ausgabe dauert laut Deister Electronic so

etwa 20 Sekunden. Die schnelle Buchung

hat sechs Vorteile:

1. Es bilden sich keine Warteschlangen

bei der Wäscheausgabe.

2. Die Umlaufmenge wird reduziert.Die Karusselltür von Deister Electronic. Foto: Deister electronics

3. Das Kontingent wird laufend geprüft.

4. Durch das aktive Monitoring steigt die

Hygiene.

5. Der Wäscheschwund wird reduziert.

6. Anhand der Messung lassen sich um-

fangreiche Statistiken erstellen. Auch für den Fall, dass ein Mitarbeiter

sein Kontingent überschreitet, bietet die

Karusselltür laut Hersteller eine Lösung:

eine Zugangssperre. Diese erlischt, wenn

der Mitarbeiter die verschmutzten Wä-

schestücke zurückgibt und das Mitarbei-

terkonto entlastet wird. www.deister.com

6 26.03.2020 09:01:09

Page 41: Reinigung – Wäscherei – Textilleasing

4 | 2020 R+W Textilservice

41Transport-, Sortier-, Ausgabe- und Verpackungssysteme

Polytex Technologies

Die Hygienelücke in der Kleiderkammer Das Thema Hygiene erreicht eine hohe

Brisanz als Folge des neuen Virusaus-

bruchs. Die Kleiderausgabe ist dabei

ein besonders viel frequentierter Ort,

der von allen Nutzern täglich besucht wird. Wenn die Bekleidung in offenen

Stapeln herumliegt, führt das zu händi-

schen Kontakten, Tröpfchen in nächster

Nähe, Durchwühlen und Unordnung.

Das bedeutet wiederum, dass die hoch-

wertige Hygienekette in einer Wäscherei

unterbrochen werden kann. Infolge die-

ser Entwicklung steigen laut Hersteller

Polytex Technologies die Anfragen nach

einer berührungsfreien Ausgabe von be-

sorgten Kliniken.

Zunehmend werden in Ausschreibun-

gen für Bekleidungsautomaten erhöhte

Hygieneanforderungen bzw. die Siche-

rung des hygienischen Kreislaufs nach

der RABC-Methode gefordert, so der Her-

steller. Diese Methode wurde im RABC

-Standard EN 14065 2002 vor vielen Jah-

ren auf Basis der HACCP-Richtlinien aus

dem Lebensmittelbereich verankert und

findet heute europaweit Akzeptanz. Die

Norm betraf ursprünglich Wäschereien,

Durch die Ausgabesysteme von Polytex Technologies sollen die Hygienestandards hochgehalten werden. Foto: Polytex Technologies

vermutlich weil die Umsetzung am Ort

der Nutzung damals nur bedingt möglich

war. Für gefaltete Poolbekleidung gibt es

erst seit einigen Jahren leistungsfähige

Automatenlösungen als Alternative zur

offenen Lagerung oder eine personalin-

tensive Verteilung über Ausgabefächer.Das Polytex-System bleibt nach Unter-

nehmensangaben die einzige Lösung für

gelegte Poolbekleidung, die die berüh-

rungslose Entnahme mit einer schnel-

len Stapelbeladung kombiniert. In den

Ausgabeautomaten können rund 800 Ar-

tikel in 30 Varianten staubfrei gelagert

werden, ohne händische Kontakte und

mit minimalem Platzbedarf. Aufgrund

des barrierefreien Zugangs können die

Anlagen in offenen Räumen oder Fluren

aufgestellt werden. Aufwändige Umbau-

ten entfallen meist. Bis zu 400 Nutzer pro

Ausgabe können täglich bedient werden,

die Ausgaberate von sechs Artikeln in der

Minute ist laut Hersteller hoch und er-

folgt mit minimalem Energieverbrauch.

Die Beladung erfolgt von vorne und

das Versorgungspersonal kann mit einer

Händedesinfektion die Beladung keim-

frei erledigen. Die Nutzer erhalten nur

die Artikel überreicht, die im Rahmen

des Kontos verfügbar sind und nimmt sie

direkt vom Automaten in die Hände. Un-

erlaubte Entnahmen werden an der Quel-

le gestoppt und die genaue Teileverfol-

gung erfolgt laut Hersteller systemintern

mit hoher Präzision und ohne RFID. Die

Bedeutung des Polytex Systems als Teil

eines Hygienekonzepts wird in Kranken-

häusern und Wäschereien zunehmend

anerkannt, so das Unternehmen.

www.textilautomaten.com

Ratioplan

Für Wäsche aller Art Wäsche-Rollbehälter in vielen Stan-

dardabmessungen, zahlreiche Rollenva-

riationen und umfangreiches Zubehör:

Seit 50 Jahren liefert Ratioplan Trans-

portgeräte Lösungen für den Transport

für Wäsche aller Art. Das Unternehmen

bietet zudem Sonderanfertigungen ab

einer Abnahmemenge von 20 Stück an.

Die hauseigene Näherei rundet das An-

gebot mit Innen- und Außenhüllen für

unsere Produkte ab. Auch hier fertigt der

Hersteller Sonderanfertigungen an oder

lagert für Kunden eingewebten Stoff in-

klusive Logo- bzw. Namensvorlage.

In Zeiten von Infektionsgefahren ist

eine verlässliche Hygiene in den Textil-pflegebetrieben unerlässlich. Ratioplan

unterstützt Kunden, indem Rollcont-

Die Rollcontainer von Ratioplan sind mit einer Oberflächenversiegelung ausge stattet, die gängigen Container-Wasch-straßen gerecht wird. Foto: Ratioplan

ainer mit einer Oberflächenversiege-

lung ausgestattet wird, die gängigen

Container-Waschstraßen gerecht wird.

Die Rollbehälter sind nicht nur gal-

vanisch Gelb-Gold, auf Wunsch auch

Weiss-Silber, verzinkt und chromatiert,

sondern zusätzlich mit farblosem Lack

überzogen. Dies ermöglicht laut Unter-

nehmen in der Schleuse eine Tempera-

tur von bis zu 50 Grad °C bei einer Rei-

nigung ohne säurehaltige Substanzen

– ohne, dass die Oberfläche der Rollbe-

hälter beschädigt wird. Daher sind die

Container äußerst langlebig und bieten

eine nachhaltige Alternative zu Produk-

ten, die diese Oberflächenversiegelung

nicht aufweisen.

www.ratioplan.eu

7 26.03.2020 09:01:09

Page 42: Reinigung – Wäscherei – Textilleasing

R+W Textilservice 4 | 2020

42 Berufsbekleidung und PSA/Textilveredlung

TextilleasingWäscherei in der Justizvollzugsanstalt, Aichach

Waschen hinter GitternBis zu 18 Gefangene arbeiten in der Gefängniswäscherei der Justizvollzugsanstalt Aichach, der Großteil davon sind Frauen. Die Arbeit ist effizient und dient als Resozialisierungsmaßnahme. R+WTextilservice war vor Ort und erhielt exklusive Einblicke.

Ein grün bepflanzter Innenhof,

eine Kirche, eine Kindertagesstätte

– umgeben von alten Mauern, die

teils noch aus der Kaiserzeit stammen.

Die Justizvollzugsanstalt im bayerischen

Aichach wirkt auf Besucher freundlich.

Die Stacheldrahtzäune tun diesem ersten

Eindruck keinen Abbruch. Die JVA ist ei-

ne auf Frauen ausgerichtete Haftanstalt.

Insgesamt sind circa 450 Gefangene in-

haftiert, nur 95 davon Männer – in den

meisten deutschen Gefängnissen sind

die Relationen umgekehrt. Die JVA bie-

tet ihren Insassen verschiedene Arbeits-

möglichkeiten und Ausbildungsberufe

an, überwiegend aus dem Handwerk.

Eine dieser Arbeitsmöglichkeiten: die

Gefängniswäscherei.

Die Wäscherei gilt als besonders

beliebte Arbeitsstätte – besonders bei

den Frauen. Weibliche Inhaftierte mes-

sen Faktoren wie Frische und Reinheit

des eigenen Körpers und der eigenen

Wäsche einen höheren Stellenwert bei

als männliche Gefangene, erklärt Lars

Dau, Leiter des Arbeitswesens der JVA

Aichach: „Der größte Unterschied zwi-

schen einem Frauen- und einem Män-

nerknast ist der Geruch. Frauen achten

erfahrungsgemäß eher auf hygienische

Gefangene dürfen ihre Zellen in der Regel nur aus besonderen Gründen verlassen – die Wäsche trocknet aufgrund der engen Räumlichkeiten vor den Türen. Fotos: Lunkenheimer

In houseWäschEREi

2 26.03.2020 08:55:17

Page 43: Reinigung – Wäscherei – Textilleasing

4 | 2020 R+W Textilservice

43Berufsbekleidung und PSA/Textilveredlung

Aspekte, wozu auch die Sauberkeit der

Bekleidung zählt.“ Speziell aus diesem

Grund habe ein ehemaliger Direktor ei-

nige Regeln der JVA gelockert – die Ge-

fangenen dürfen ihreeigene Bekleidung

mitbringen und tragen.

Arbeit in der Neuerrichtung

Vor anderthalb Jahren ist die Gefäng-

niswäscherei in einen Neubau gezogen.

Die Sicherheitsbedingungen, die Platz-

verhältnisse und die hygienischen Zu-

stände in dem alten Anstaltsteil ließen

ein Arbeiten unter anständigen Bedin-

gungen nicht mehr zu, so Dau. Die Planer

erstellten ein neues Versorgungskonzept

des zukünftigen Gebäudes, welches die

Arbeitsbedingungen erheblich verbes-

sern und auch logistische Vorteile mit

sich bringen sollte. Das Aufsichtsperso-

nal kann die Gefangenen beispielsweise

jetzt direkt von dem Zellentrakt durch ein

Tunnelsystem – inklusive Kontrollcheck-

point, Aufzügen und Überwachungska-

meras – zur Arbeitsstätte bringen, ohne

sie umständlich über den Hof führen

zu müssen.

2011 begannen die Bauarbeiten,

deren Abschluss ursprünglich für 2014

geplant war. Aufgrund von Verzögerun-

gen kam es allerdings erst 2018 zur Eröff-

nung des neuen Gebäudes, welches ne-

ben der Wäscherei auch die Bäckerei, die

Küche und den Magazinbereich – eine

große Lagerhalle mit Essensvorräten und

Hauswirtschaftsartikeln – beherbergt.

Insgesamt arbeiten zwischen 15 und

18 Frauen in der Wäscherei, wobei diese Zahl schwankt und von Haftentlassun-

gen abhängt. Die Wäscherei soll zwar

wirtschaftlich effizient sein, bietet in

erster Funktion aber Arbeitsplätze als

Resozialisierungsmaßnahme für die Frauen an. Nach Verbüßung ihrer Haft-

strafe lassen sie sich dadurch zumeist

wieder leichter in die Gesellschaft inte-

grieren. Die Frauen verdienen dort au-

ßerdem Geld, das sie größtenteils für die

Übergangszeit nach der Haftentlassung

ansparen müssen. „Externe Geldgeber

wie Freunde oder Familie gibt es heutzu-

tage nicht mehr in der Häufigkeit wie da-

mals, als es üblich war, dass Gefangene

von außerhalb unterstützt wurden. Die

Mehrzahl der Insassinnen sind finanzi-

ell gesehen auf sich selbst angewiesen“,

sagt Dau. Abhängig von Kriterien wie

Arbeitszeit, Aufenthaltsdauer oder Zu-

schüssen verdienen die Wäscherinnen

durchschnittlich 14 Euro pro Tag. Die täg-

liche Arbeitszeit beträgt circa 6,5 Stun-

den. Auf weitere Stunden kommen die

Gefangenen nicht, da die Arbeitszeit ex-

trem begrenzt ist und „Pflicht“-Pausen

wie das gemeinsame Mittagessen oder

der Hofgang diese unterbricht. Am Wo-

chenende hat die Wäscherei geschlossen.

Das Arbeiten im Gefängnis ist nicht

nur gesetzlich vorgeschrieben und auf-

grund des Nebenverdiensts attraktiv,

sondern bietet auch eine der wenigen

Möglichkeiten des Auslaufs. Gefangene,

die keiner Arbeit nachgehen – weil es kei-

ne gibt oder weil sie krankheitsbedingt

nicht dazu in der Lage sind – verbringen

den Großteil des Tages in ihrer Zelle.

Betreuung und Konfliktpotenzial

Ein Team von drei Mitarbeitern

betreut die Wäscherinnen. Robert

Henkel, Betriebsleiter der Wäsche-

rei, ist gelernter Textilveredler und per

Stellenausschreibung in die Gefängnis-

wäscherei gelangt. Ihm zur Seite steht u.a.

Mirjam Dennerlöhr als hauswirtschaftli-

che Betriebsleiterin. „Wir sind keine Wär-

ter im herkömmlichen Sinne, sondern

kommen aus der Branche und wissen

Robert henkel (r.), Textilveredler und Betriebsleiter der Wäscherei, und Mirjam Dennerlöhr, hauswirtschaftliche Betriebsleiterin, sind für den reibungslosen Ablauf in der Gefängniswäscherei der JVA Aichach verantwortlich.

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Page 44: Reinigung – Wäscherei – Textilleasing

R+W Textilservice 4 | 2020

44 Berufsbekleidung und PSA/Textilveredlung

über die Abläufe Bescheid“, sagt Hen-

kel. „Wir überwachen und unterstützen

unsere Wäscherinnen bei ihrer Arbeit,

größere Probleme haben wir selten“,

ergänzt Dennerlöhr.

Anders als in Männergefängnissen

wird in der Gefängniswäscherei Aichach

auf etwaige Konfliktpotenziale wie eth-

nische oder religiöse Unterschiede,

verschiedene Nationalitäten oder die

Schwere der begangenen Straftaten

der Insassinnen keine Rücksicht ge-

nommen. „Es kommt natürlich immer

mal wieder zu Konflikten. Eine gezielte

Trennung der Strafgefangenen bei ihren

Schichten ist aber organisatorisch kaum

möglich und bei uns auch einfach nicht

nötig“, sagt Dau.

Eigenbedarf und Kundenservice

Die Wäscherei ist hauptsächlich für

die Sauberkeit der Gefangenenbeklei-

dung zuständig, die einen Anteil von

circa 80 Prozent der Auslastung aus-

macht. Zusätzlich zur Gefangengen-

bekleidung der eigenen Haftanstalt

ist die Gefängniswäscherei auch für

die Bekleidung der JVA Augsburg-Gab-

lingen zuständig. Der restliche Anteil

der Wäsche setzt sich aus Textilien

von externen Kunden zusammen. Ei-

nige Hotel- und Gastronomiebetrie-

be gehören zum Kundenstamm, aber

auch Privatpersonen können hier ih-

re Hemden und Hosen waschen las-

sen. Gängige Zusatzangebote wie ein

Bügelservice gehören ebenfalls dazu.

Privatkunden geben ihre Wäsche

in dem Textilpflegegeschäft der JVA

Aichach ab, welches sich, zusammen mit einer Bäckerei und einem Blumen-

laden, auf dem JVA-Gelände befindet

– allerdings vor den geschlossenen

Das sicherheitspersonal führt die Gefangenen aus dem Zellentrakt durch einen unterirdischen Gang in den neubau, der seit 2018 in Betrieb ist und u.a. die Gefängniswäscherei der haftanstalt beheimatet.

Bis zu 18 Gefangene arbeiten in der Gefängniswäscherei. Für die Fotoaufnah-men mussten die Insassinnen aus rechtlichen Gründen den Raum verlassen.

4 26.03.2020 08:55:19

Page 45: Reinigung – Wäscherei – Textilleasing

4 | 2020 R+W Textilservice

Mauern und somit für Passanten frei

zugänglich. Da aufgrund von ständig

wechselndem Personal in der Wäsche-

rei, bedingt durch Haftentlassung, al-

tersbedingtes Ausscheiden und Neu-

besetzungen, die Qualität der Services

nicht ganzjährig garantiert werden

kann, befindet sich das Kostenseg-

ment leicht unterhalb der marktübli-chen Preise. „Wir wollen keine Konkur-

renz zu anderen Betrieben darstellen.

Es gibt allerdings Bedarf in Aichach,

weswegen das Konzept aufgeht. Gene-

rell ist unsere Haftanstalt eng mit der

Stadt verwurzelt und bei den Stadt-

bewohnern akzeptiert, weswegen ein

harmonisches Miteinander herrscht. Nicht jede JVA kann das von sich behaup-

ten“, erklärt Dau. Insgesamt schreibt die

Gefängniswäscherei beständig schwar-

ze Zahlen, obwohl sie nicht auf rein

finanzielle Gewinne abzielt.

Ablauf und Ausstattung

Die Wäscherei ist in zwei eigenständige

Bereiche unterteilt. Die schmutzige Wä-

sche wird in einen der separaten Berei-che geliefert. Für die Schmutzwäsche von

Privatkunden gibt es dort eine Außen-

tür, wo ein Transporter die Wäsche aus

dem hauseigenen Textilpflegegeschäft

oder von der JVA Augsburg-Gablingen

anliefert. Die Gefangenenbekleidung aus

der eigenen Anstalt gelangt über interne

Wege in die Wäscherei.

Die Wäscherinnen sortieren die

schmutzige Wäsche und geben sie in

eine der vier Primus-Waschschleuder-

maschinen. Zwei von ihnen fassen 140

kg, eine 110 kg und eine 44 kg. Täglich

werden bis 2,5 t Wäsche gewaschen. In

diesem Bereich befindet sich auch der

Dosierraum, der den Waschschleuder-

maschinen über die eingestellten Pro-

gramme die passend zusammenge-

setzten Flüssigwaschmittel der Firma

Kreussler zuführt.

Auf der anderen Seite der Wasch-

schleudermaschinen beginnt der

andere Bereich, der durch eine Des-

infektionskabine erreichbar ist. Dort

holen die Mitarbeiter die fertig gewa-

schene Wäsche heraus und bringen sie

zur nächsten Station. Flachwäsche ge-

langt in die Mangel, Bekleidung in ei-

nen der vier Trockner von Novatec und

Stahl. Die Bekleidung von Privatkunden

gelangt danach gegebenenfalls noch

in den Finishbereich, wo neben einem

Hemdenfinisher auch zwei Bügelstatio-

nen, ein Pressesatz mit Rumpfkabinett

und eine Kragen- und Ärmelpresse zur

Verfügung stehen. Eine Besonderheit der

Wäscherei ist zudem, dass die Mitarbei-

ter nahezu alle zusätzlichen Tätigkeiten,

sei es die Wäsche vorzubereiten, zu-

sammenzulegen oder nachzujustieren,

händisch ausführen. „Wir brauchen die

Arbeitsplätze. Je mehr wir automatisie-

ren, desto weniger Arbeitskräfte benö-

tigen wir. Unsere Oberbekleidungsfalt-

maschine beispielsweise kommt nur in

seltenen Fällen zum Einsatz, wenn wir

wirklich sehr viel Wäsche auf einmal

bearbeiten müssen“, so Henkel.

Ein weiterer wesentlicher Unter-

schied zu anderen Wäschereibetrieben

ist die schwierige Kalkulierbarkeit wirt-

schaftlicher und sozialer Faktoren. Der

Maschinenpark ist zwar auf einem gu-

ten Stand der Technik, Nachbesserungen

lassen sich jedoch nicht beliebig durch-

führen. „Wenn wir eine neue Maschine

brauchen, können wir nur vorgeben, was

diese leisten muss. Da wir eine staatliche

Institution sind, erfolgen dann europa-

weite Ausschreibungen, wovon dann in

aller Regel das günstigste Angebot den

Zuschlag erhält. Geräte frei hinzukaufen

können wir dementsprechend nur sehr

bedingt“, erklärt Henkel.

Nachhaltigkeit

Auch bei den Trendthemen Nachhal-

tigkeit und Umweltschonung tut sich

die Gefängniswäscherei schwer. „Wir

haben als staatliche Institution einen Vorbildcharakter, deswegen wollen wir

ressourcenschonend waschen und mit

gutem Beispiel vorangehen. Da unsere

finanziellen Rahmenbedingungen aber

andere sind als in der freien Wirtschaft,

ist die Umsetzbarkeit für uns häufig

umständlicher als für reguläre Wäscherei-

betriebe. Dennoch halten wir uns an die

Vorgaben“, sagt Dau.

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Page 46: Reinigung – Wäscherei – Textilleasing

R+W Textilservice 4 | 2020

46 Berufsbekleidung und PSA/Textilveredlung

Milliken

Feuerfest vs. Flammhemmend

PSA taucht oft in Verbindung mit ei-

ner Zahl wichtiger Begriffe auf. Die-

se Begriffe helfen, kritische Faktoren

zu klassifizieren, zu sortieren und zu

kennzeichnen, aber sie können auch verwirren, der Hersteller Milliken. „FR“

z.B. sei eine international anerkannte

Abkürzung für „flame-resistant“ (feuer-

fest oder flammbeständig) aber auch für

„fire- oder flame- retardant“ (feuer- oder

flammhemmend). Zwei Begriffe, die un-

terschiedliche Dinge bedeuten, wie der

amerikanische Textilhersteller Milliken

betont. Die Bedeutungsunterschiede zwi-

schen „flammbeständig“ und „flamm-

hemmend“ geben an, wie verschiedene

Teile von Schutzbekleidung verwendet

werden können. Ein flammhemmen-

des Mittel (engl. „fire retardant“), ist ein

chemischer Zusatzstoff, der Feuer un-

terdrückt, wenn er in ein Material integ-

riert ist. Flammbeständig oder feuerfest

(engl. „flame-resistant“) bezieht sich auf die Eigenschaften eines Gewebes, mit

einer reduzierten Neigung zu brennen.

Flammbeständige Eigenschaften soll-

ten in Bezug auf einen bestimmten Ent-

flammbarkeitsstandard angegeben wer-

den, so Milliken. Einfach ausgedrückt:

Nur weil ein Gewebe als flammbestän-

dig gilt, bedeutet das nicht, dass es not-

wendigerweise ein flammhemmendes

Mittel enthält. Thermisch-stabile Fa-

sern wie Aramide z.B. erfordern keine

Textilpfleger müssen den unterschied zwischen „flammhemmend“ und „flamm-beständig“ verstehen, appelliert Milliken. Foto: hans und christa Ede – stock.adobe.com

flammhemmenden Behandlungen, um

als flammbeständig angesehen zu wer-

den. Die chemische Struktur der Fasern kann hohe Temperaturen, wie z. B die

eines kurzzeitigen Blitzfeuers aushalten,

ohne sich zu entzünden. Ebenso bedeu-

tet das nicht, dass das Gewebe flamm-

beständig oder feuerfest ist, nur weil es

mit einem flammhemmenden Mittel be-

handelt wurde. Es erfordert eine gewisse

fortschrittliche Technologie, die richtige

Technik und die richtige Menge eines

flammhemmenden Mittels, damit ein

Gewebe aus brennbaren Fasern flamm-

beständig wird. Diese Gewebe müssen

bestimmten industriebezogenen Ent-

flammbarkeitstesten unterzogen wer-

den, wie in der Norm, nach der sie zertifi-

ziert werden, angegeben ist. Ein Gewebe

kann mit einem flammhemmenden Mit-

tel behandelt worden sein, aber wenn es

nicht mit der richtigen Menge behandelt

wurde oder richtig aufgetragen wurde,

dann kann es nicht als flammbeständig

angesehen werden.

Während die Verwendung von „FR“

eine hilfreiche Abkürzung sein kann,

funktioniert ein zertifiziertes flammbe-

ständiges Bekleidungsstück anders als

ein Bekleidungsstück, auf das nur ein

flammhemmendes Mittel aufgetragen

wurde. Bei Verwendung in einer indus-

triellen Umgebung muss Schutzbeklei-

dungsstück flammbeständig sein, um

die geltenden Sicherheitsstandards zu

erfüllen und die Arbeitnehmer, die mit

Hitze- und Flammgefahren konfrontiert

sind, angemessen zu schützen.

Wäschereien müssen diesen Unter-

schied laut Milliken verstehen lernen,

denn: Jedes Teil von hitze- und flamm-

beständiger Bekleidung muss nach den

Spezifikationen seines Herstellers ge-

waschen werden. Zu verstehen, welche

Wissenschaft hinter einem bestimmten

Bekleidungsstück steckt, ist für indus-

trielle Wäschereien unerlässlich. Jedes

Bekleidungsstück, das aus einem se-

riösen flammbeständigen Gewebe mit

Markenzeichen hergestellt wurde, soll-

te seine Schutzeigenschaften lebens-

lang behalten, solange die richtigen

Waschmaßnahmen eingehalten werden.

Die Verwendung von Weichspülern oder

Trocknertüchern beeinträchtigt direkt

die Fähigkeit eines Bekleidungsstücks,

sich selbst zu löschen, da diese Materiali-

en einen brennbaren Rückstand auf dem

Bekleidungsstück hinterlassen. Außer-

dem könnte wiederholtes Waschen mit

Chlorbleiche einiger flammbeständiger

Bekleidungsstücke, die flammhemmen-

den Zusätze möglicherweise abbauen

und die Flammbeständigkeit des Gewe-

bes im Laufe der Zeit verringern. Schutz-

bekleidung wird mit Pflegeanweisungen

geliefert, die befolgt werden müssen, um

sicherzustellen, dass das Gewebe ord-

nungsgemäß funktioniert.

Beschaffung und Pflege

Die Unterscheidung zwischen „flamm-

beständig“ und „flammhemmend“ hat

mehrere Auswirkungen auf die Spezifi-

kation und Wartungsprozesse für PSA.

Milliken liefert Tipps, die helfen sollen,

PSA richtig zu pflegen und mit Kunden

richtig zu kommunizieren.

1. Wenn ein Gewebe als „flammbestän-dig“ ausgewiesen wird, bedeutet dies,

dass es einen spezifischen Entflammbar-

keitsstandard erfüllt – nicht unbedingt

alle Entflammbarkeitsnormen. Milliken

empfiehlt, Hersteller zu bitten, die Norm,

der die Schutzbekleidung entspricht, zu

6 26.03.2020 08:55:20

Page 47: Reinigung – Wäscherei – Textilleasing

4 | 2020 R+W Textilservice

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spezifizieren und entsprechende Prüf-

daten zur Verfügung zu stellen. So lie-

gen beispielsweise die Standardanfor-

derungen an Flammbeständigkeit für

Polsterungen deutlich unter den Anfor-

derungen der Flammbeständigkeit für

Schutzbekleidung. Diese Bedeutung der

Normen ist weit gefasst, sodass die bloße

Erfüllung keine genaue Darstellung der

tatsächlichen Leistung ist.

2. Milliken empfiehlt außerdem, den

Namen des Gewebeherstellers, der das

flammbeständige Gewebe des Beklei-

dungsstücks entwickelt hat, zu kennen.

Stoffe bekannter Marken bedeutet oft,

dass das Material aus einer angesehe-

nen Quelle stammt, die in laufende For-

schung und Entwicklung investiert, um

führende Gewebe zu produzieren. Wenn

ein Bekleidungshersteller diese Informa-

tionen nicht vorhält, sollen Textilpfleger

darum bitten, die im Bekleidungsstück

verwendeten Gewebe anzugeben.

3. Schutzbekleidung muss nach den An-weisungen des Herstellers gewaschen

werden. Schutzbekleidung kann unter-

schiedliche Waschstandards haben, aber

die Einhaltung dieser Regeln gewährleis-

tet die Lebensfähigkeit der Bekleidung.

Die Verwendung nicht zugelassener Ar-

tikel wie Weichspüler und antistatische Materialien wie Trocknertücher oder

Nichtbefolgung der Wascheinstellun-

gen, können die Schutzeigenschaften,

die Passform und die Lebensdauer be-

einträchtigen. www.milliken.com

Kübler Workwear

Langlebige Workwear

Kübler Workwear hat mit der neuen Linie

„Bodyforce“ eine Kollektion entwickelt,

die Träger in Industrie und Handwerk

bei harten Arbeitsbedingungen unter-

stützen soll.

Für die Kollektion wurde die soge-

nannte Fischgrat-Rips-Gewebebindung

entwickelt. Sie verbindet dem Unterneh-

men zufolge hohe Zug- und Reißfestig-

keit mit angenehmer Haptik sowie mo-

derner Optik. Elastische Strickeinsätze

im Nacken-, Ellenbogen-, Ärmel- und

Schulterbereich erleichtern Arbeiten über

Kopf. Einsätze im Saum-, Schritt- und

Beinbereich sowie beim Gesäß gewähr-

Die Kollektion „Bodyforce“ von Kübler sorgt mit hochwertigen Gewebenfür Tragekomfort und leichte Pflege. Foto: Kübler

leisten dem Träger gebückt oder auf den

Knien Bewegungsfreiheit. Die seitlichen

Stretcheinsätze am Hosenbund bieten

denTrägern Bequemlichkeit. Der ergono-

mische und körperbetonte Schnitt siche-

re einen guten Sitz von Jacke und Hose.

Kübler legt nach eigenen Angaben

Wert auf robuste und langlebige Beklei-

dung. Partien wie Meterstab- und Schen-

keltasche sind mit Cordura verstärkt.

Bei den Knieschutztaschen kommt ein

besonders strukturiertes, strapazierfä-

higes Corduragewebe zum Einsatz. Fla-

che Reißverschlüsse sorgen laut Unter-

nehmen dafür, dass das Polster sicher

positioniert ist. Die Bekleidung ist nach

der EN ISO 15797-Norm geprüft und in-

dustriewäschetauglich. Die Kombination

des neuen Gewebes mit reflektierenden

Y-Wings verleihe der Kollektion eine

kraftvolle Optik.

Verschiedene Hosenmodelle und Ja-

ckenvarianten von Kübler „Bodyforce“

ermöglichen den Trägern, sich individu-

ell einzukleiden. Die Winter-Softshell-Ja-

cke ist mit Innenfutter ausgestattet, für

nasses Wetter eignet sich die wind- und

wasserdichte, atmungsaktive „Ultra-

light“-Regenjacke, die nach EN 343: 2019,

Klasse 4/2 zertifiziert ist.

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7 26.03.2020 08:55:21

Page 48: Reinigung – Wäscherei – Textilleasing

R+W Textilservice 4 | 2020

48 Berufsbekleidung und PSA/Textilveredlung

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BP – Bierbaum Proenen

Eine Frage der IndividualitätFrüher galt sie als unsexy und altbacken,

heute ist Berufsbekleidung ein Status-

symbol, das Attraktivität versprüht und

Identität schafft. So gut wie jeder zwei-

te Deutsche trägt sie. Zumeist mit Stolz. Und immer häufiger auch abseits des

Arbeitsplatzes. Im Supermarkt oder in

der Fußgängerzone, in der Bahn oder an

der Bushaltestelle. In der Kneipe oder im

Café. Genauso wie die Outdoor-Beklei-

dung hat sich auch die Workwear längst

von ihrem Einsatzbereich abgekoppelt.

„Die Mitarbeiter möchten sich in

ihrer Arbeitsbekleidung nicht länger

verkleidet oder uniformiert fühlen wie

früher in einem Blaumann“, sagt Carla

Cacitti, die beim Kölner Hersteller BP

– Bierbaum-Proenen das Produktma-

nagement leitet. Parallel zum gestiege-

nen Stellenwert der Workwear bei den

Trägern wächst auch die Bedeutung

der Berufsbekleidung für die Arbeitge-

ber. Die erkennen nämlich zunehmend,

welches Potenzial moderne Berufsbe-

kleidung als Motivationsfaktor für ihre

Mitarbeiter hat. Wer seinen Angestellten

die richtige Bekleidung stellt, vermittelt

ihnen Achtung vor ihrer Leistung und

ihrer Person. Workwear, die zusätzlich

die Corporate Identity (CI) des Unterneh-

mens aufgreift, lässt sie außerdem zum

Spiegelbild der Firmenphilosophie und

Unternehmenskultur werden.

Individualität ist gefragt

Dabei ist ein einheitliches Auftreten

nicht mit Uniformität zu verwechseln.

Die Uniform ist out, das zeigen Träger-

befragungen ganz eindeutig. Vielmehr

ist Individualität gefragt – ohne dabei

die Grenzen des einheitlichen Outfits zu

verlassen. Ein breites Spielfeld zur indivi-

duellen Entfaltung bietet dabei v.a. eine

große Palette an Farben, aus denen die

Unternehmen auswählen können.

Nun gibt es in vielen und v.a. großen Unternehmen sowohl Mitarbeiter, die

Workwear tragen, als auch solche, die

bei ihrer Tätigkeit auf einen besonderen

Schutz durch Bekleidung angewiesen

sind. Ein Beispiel: Wer etwa als Mon-

BP bietet ein Workwear-Konzept, bei dem sich die Träger aus vielen Farben und For-men ihre eigene Kollektion zusammen-stellen können. Foto: BP – Bierbaum-Proenen

teur, in der Wartung oder im Lager und

der Logistik arbeitet, benötigt Arbeits-

bekleidung ohne speziellen Normen-

schutz. Schweißer, Beschäftigte, die un-

ter Spannung arbeiten, oder Mitarbeiter

mit wechselnden sicherheitsrelevanten

Arbeitsplätzen hingegen sind bei ihren

Tätigkeiten auf Schutzbekleidung an-

gewiesen, die gleich mehrere Normen

erfüllt. Der Wunsch v.a. großer Unterneh-

men ist dennoch sehr klar formuliert: Sie

möchten, dass alle ihre Mitarbeiter ein-

heitlich auftreten – also auch multidi-

ziplinäre Teams, in denen ein Teil der

Beschäftigten PSA und der andere Teil

Workwear trägt. Moderne Corporate Fas-

hion muss folglich die Grenzen zwischen

Workwear und PSA überwinden, nur so

lassen sich schließlich auch große Teams

ausstatten. Das wiederum ist eine große

Herausforderung für die Hersteller, denn

es bedeutet, dass selbst hochkomplexe

PSA wie Multinormschutzbekleidung

dieselben Designanforderungen wie

Workwear erfüllen muss. Und auch die

gewachsenen Anforderungen der Träger

an Bewegungsfreiheit, Tragekomfort und

Leichtigkeit muss die Schutzbekleidung

bedingungslos erfüllen, um akzeptiert

zu werden. „Wir Hersteller müssen also

Lösungen finden, die einerseits den ho-

hen Ansprüchen der Normen genügen.

Andererseits muss die Schutzausrüstung

aber so leicht und komfortabel sein, dass

ein Mitarbeiter sie den ganzen Tag lang

problemlos tragen kann und sich dau-

erhaft in seiner Bekleidung wohlfühlt“,

schildert Cacitti die Aufgabe.

Durchgängiges Konzept

Hersteller wie BP reagieren auf den

Wunsch ihrer Kunden nach einer ein-

heitlichen Corporate Fashion für ihr Un-

ternehmen, indem sie ihre Kollektionen

nicht mehr einzeln betrachten, sondern immer als Teil eines Gesamtsystems.

„Mix’n’match“ heißt das Zauberwort

für diesen Trend, will heißen: Alle Teile

der neuen Kollektionen lassen sich mit-

einander kombinieren. So entsteht ein

durchgängiges und leicht verständliches

Workwear-Konzept. „Die Trägerinnen

und Träger können sich innerhalb eines

Corporate Designs aus vielen Farben, Ge-

weben und Funktionen nach ihren indi-

viduellen Wünschen einkleiden“, erklärt

Cacitti. Dabei verfolge BP ein klares Ziel:

Jeder Mitarbeiter im Unternehmen soll

die passende Bekleidungslösung für sei-

ne Ansprüche finden.

Man kann sich die Bekleidungslö-

sungen von BP wie einen Baukasten

vorstellen, in dem alle Teile zueinander

passen, jedes Fach aber einen beson-

deren Schwerpunkt hat. Das Herzstück

dieses durchgängigen Systems ist die

Flaggschiffkollektion „BPlus“, mit der

die Kölner bereits viele Anforderungen

an moderne Workwear bedienen. Neue

Bekleidungslösungen satteln darauf auf

und setzen gezielt Schwerpunkte. Beim

Material, das zu 65 Prozent aus Polyester

und zu 35 Prozent aus Baumwolle be-

steht, setzt BP nach eigenen Angaben

auf fair gehandelte Baumwolle und auf

recyceltes Polyester, das aus wiederver-

werteten PET-Flaschen besteht. „BPlus

Modern Stretch“ hingegen setzt laut Un-

ternehmen mit seiner 3D-Passform und

seinen Stretchmaterialien neue Maßstä-

be in Ergonomie und Bewegungsfreiheit.

In optischer Sicht eng angelehnt an

8 26.03.2020 08:55:22

Page 49: Reinigung – Wäscherei – Textilleasing

49Berufsbekleidung und PSA/Textilveredlung

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„BPlus“ aus dem Workwear-Bereich ist

die Multinormkollektion „BP Multi Pro-

tect Plus“. Sie zeichnet sich aus durch

hohen Schutz vor Gefährdungen, ein

sportliches, modernes Design und ein

hohes Maß an Leichtigkeit und Trage-

komfort. Was alle Kollektionen eint, ist

ihre industrielle Waschbarkeit. Denn das

ist und bleibt in großen Unternehmen

und Objekten, die ihre Workwear und

PSA im Leasing beziehen, eine Schlüs-

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Nachhaltig, langlebig, strapazierfähigDie „Heavy Performance“-Polos von HRM

Textil bestehen aus besonders robustem,

ringgesponnenem Doppel-Piqué aus 65

Prozent Baumwolle und 35 Prozent Po-

lyester. Sie bestechen laut Hersteller zu-dem durch einen modischen Schnitt mit

feinen Detaillösungen. Durch den hohen

Baumwollanteil besitze das Polo-Shirt

einen angenehmen Tragekomfort. Der

Polyester-Anteil sorge für eine hohe Stra-

pazierfähigkeit und mache die Passform

besonders formbeständig.

Die Besonderheiten des Textils liegen

laut Hersteller im verstärkten Nacken-

band sowie den Kragen- und Ärmelab-

schlüssen aus Rippstrick. Eine elegante

Optik biete eine Knopfleiste. Für eine

lange Lebensdauer sorgt laut Hersteller

ein eingearbeitetes Schulter-zu-Schul-

ter-Nackenband und die verstärkte Sei-

tenschlitze. Die Polo- Shirts sind von

Labels unabhängig, bis auf das gewebte

Die „heavy Performance“-Polos sind bis zu 60 °C waschbar. Foto: hRM Textil

„Fair4All“-Flaglabel in der linken Seiten-

naht, das für die Initiative „Fair4All“ des

Unternehmens steht. Im Rahmen dieses

Projekts spendet HRM Textil nach eige-

nen Angaben für jedes verkaufte Produkt

aus Bangladesch zehn Cent direkt an

„Fair4All“. Die Initiative unterstützt u.a.

ein Waisenhaus in Rajshahi in Banglade-

sch. Mit dem erhalten aktuell 155 Kinder

und 55 ältere hilfsbedürftige Menschen,

die in einem Waisenhaus in Banglade-

sch leben Betreuung, Bekleidung und

Verpflegung. Durch die Einlauf- und An-

ti-Pilling-Vorbehandlung ist das „Heavy

Performance“-Polo bis zu 60 °C waschbar

und für die gewerbliche Wäsche bestens

geeignet. Entsprechende Tests wurden

nach Unternehmensangaben u.a. durch

TÜV SÜD durchgeführt. Auch bei häu-

figen Waschzyklen blieben die Polo-

Shirts farbecht und formstabil. Das Shirt

ist für Damen in den Größen XS bis 5XL

und für Herren in den Größen S bis 5XL

erhältlich. Neben Polo-Shirts bietet HRM

Textil u.a. fair produzierte T-Shirts, Hoo-

dies sowie Softshell- und Fleecejacken.

www.hrm-textil.de

9 26.03.2020 08:55:23

Page 50: Reinigung – Wäscherei – Textilleasing

R+W Textilservice 4 | 2020

50 Österreich

Der TextilreinigerOffizielle Zeitschrift der österreichischen Textilreiniger, Wäscher und Färber

April 2020

Finanzhilfe für KMU

Unbürokratisch, schnell und punktgenau

Das neuartige Coronavirus trifft die Wirtschaft hart und unvorbereitet. Um Betriebe und ihre Mitarbeiter zu schützen, richtete die Bundesregierung Anfang März Überbrückungskredite ein. Angesichts der Pandemie schnürte der Staat weitere finanzielle Hilfen für Betriebe – siehe Seite 52 bis 55.

Österreich agiert auf die Auswir-

kungen des Coronavirus sehr gut

abgestimmt“, sagte Harald Mah-

rer, Präsident der Wirtschaftskammer

Österreich (WKÖ), nach einem gemein-

samen Austausch der Sozialpartner mit

der Bundesregierung am 4. März.

Auf einem Gipfeltreffen beriet die Bundesregierung mit den Sozialpartnern über den Umgang mit dem neuartigen Coronavirus. Sie beschlossen finanzielle Unterstützung für Unternehmen. Fotos: BKA/Andy Wenzel

Das sei ein wichtiges Signal an die

Betriebe und auch an die Arbeitneh-

mer. „Natürlich herrscht Betroffenheit

in manchen Branchen und bestimmten

Regionen und deshalb ist es wichtig, hier

unbürokratisch, schnell und punktgenau

zu handeln und die richtigen Maßnah-

men zu setzen“, führte Mahrer weiter

aus. Der Wirtschaftskammerpräsident

verwies darauf, dass die Auswirkungen

auf den gesamten Wirtschaftsstandort

derzeit noch überschaubar seien. Selbst

bei einem leichten Minus durch das Co-

ronavirus werde das Wirtschaftswachs-

2 26.03.2020 08:55:27

Page 51: Reinigung – Wäscherei – Textilleasing

4 | 2020 R+W Textilservice

51Österreich

Überbrückungskredit Wer kommt in Frage?

Die Hintergründe:Laut dem Wirtschaftsministerium sind

immer mehr österreichische Unter-

nehmen von den wirtschaftlichen Aus-

wirkungen der Corona-Krise betroffen.

Insbesondere müssten Lieferketten und

Kundenbeziehungen kurzfristig ange-

passt werden. Das kostet Geld. Geld, das

nicht alle Unternehmer haben. Um ei-

ne existenzbedrohende Gefährdung für

österreichische Unternehmen möglichst

zu vermeiden, verspricht der Staat nun

Überbrückungsgarantien.

Das Hauptziel solcher Überbrü-

ckungsgarantien ist, Betriebsmittel von

Unternehmen zu finanzieren, deren

Umsatz- und Ertragsentwicklung durch

Auftrags- und Lieferausfälle oder sons-

tige Marktveränderungen aufgrund der

aktuellen Coronavirus-Krise beeinträch-

tigt ist. Das Ministerium installierte diese

Hilfe, um Betriebe zu unterstützen, die

keine oder unzureichende Sicherheiten

haben, sprich: Unternehmen, die Kredite

nur zu ungünstigen Konditionen bekä-

men. Österreichs Wirtschaft soll stabil

und wettbewerbsfähig bleiben. Wer für

einen Überbrückungskredit in Frage

kommt, regelt das Wirtschaftsministe-

rium in der aws-Garantierichtlinie für

kleine und mittlere Unternehmen (KMU).

Die Zielgruppe: Kleine und mittlere Unternehmen. Da-

zu zählen Unternehmen mit weniger als

250 Mitarbeitern.

Ausnahmen:Ausgeschlossen von einer Garantieüber-

nahme sind laut Wirtschaftsministerium

Betriebe, die vor einer Insolvenz stehen

sowie Unternehmen, die im vorausge-

gangenen Wirtschaftsjahr die URG-Kri-

terien erfüllten. Das heißt, u. a., dass die

Eigenmittelquote weniger als acht Pro-

zent betrug und die fiktive Tilgung der

Schulden mehr als 15 Jahre dauert.

Das wird gefördert:Unterstützt werden laut aws-Garantie-

richtline für KMU für das Jahr 2020 Be-

triebsmittelfinanzierungen – z.B. Ware-

neinkäufe oder Personalkosten. Die Hilfe

gilt für Unternehmen, die aufgrund der

gegenwärtigen Coronavirus-Krise über

keine oder nicht ausreichende Liquidität

zur Finanzierung des laufenden Betrie-

bes verfügen, bzw. Betriebe, die durch

Auftragsausfälle und Marktänderun-

gen sinkende Umsätze und Erträge ver-

zeichnen. Um sich für eine Förderung zu

bewerben, brauchen die Unternehmen

u.a. einen Business-Plan, der die aktuelle

Marktsituation berücksichtigt.

Das wird nicht gefördert:Die Maßnahme darf nicht zu einer blo-

ßen Umschuldung führen, schreibt das

Wirtschaftsministerium, sondern muss der Sicherung und Erweiterung der Li-

quidität dienen. Kurzfristige Kreditfinan-

zierungen – weniger als sechs Monate

– sind von einer Garantieübernahme

ausgeschlossen.

Art und Umfang der Garantie:Garantiefähig sind Kredite von Kredi-

tinstituten. Mit der Garantie werden 80

Prozent eines Überbrückungskredites

versichert. Die Laufzeit der Überbrü-

ckungsfinanzierung beträgt fünf Jahre.

Anträge werden bei der finanzierenden

Bank eingereicht. Die Förderstelle , die

Austria Wirtschaftsservice (aws), ent-

scheidet über die Vergabe. Die Projekte

müssen innerhalb von zwölf Monaten

abgeschlossen sein. Weitere Infos unter:

https://www.aws.at/aws-garantie/ www.wko.at

tum in diesem Jahr mit voraussichtlich

einem Prozent positiv sein.

Hilfe für betroffene Betriebe

Unternehmen, die stärker von der Co-

rona-Krise betroffen sind, sollen unter-

stützt werden. Das hat die Bundesre-

gierung am 4. März nach dem Gespräch

mit den Sozialpartnern angekündigt.„Die

Überbrückungsfinanzierung für betrof-

fene Betriebe in Höhe von zehn Milli-

onen Euro ist hier ein wichtiger Schritt.

Das hilft vor allem unseren kleinen und

mittleren Betrieben“, sagte Mahrer.Sollten sich die Szenarien aber verän-

dern, sich die Lage also weiter verschärf-

ten, müsste hier Handlungsspielraum

im Hinblick auf weitere Maßnahmen,

wie zum Beispiel Kurzarbeit, bestehen.

Diese habe Bundeskanzler Sebastian

Kurz bereits zugesichert. „Wir sehen,

dass der Informationsfluss sehr gut

funktioniert und dies den Betrieben und

den Menschen in all ihren Fragen Sicher-

heit gibt. Dies sollte auch die Richtung

für die kommenden Tage und Wochen

sein“, erläuterte der Wirtschaftskammer-

präsident zum Abschluss. www.wko.at

Wirtschaftskammerpräsident Harald Mahrer (li) begrüßt Bundeskanzler Sebas-tian Kurz.

3 26.03.2020 08:55:28

Page 52: Reinigung – Wäscherei – Textilleasing

R+W Textilservice 4 | 2020

52 Österreich

Info-Service eingerichtet

Coronavirus: Tipps für Arbeitgeber

Die Corona-Krise trifft österreichische Unternehmen hart. Unternehmer stehen plötzlich unvorbereitet vor Fra-gen, wie sie Mitarbeiter schützen können oder wo und in welchem Umfang sie selbst finanzielle Hilfe bekom-men können. Antworten gibt der neu eingerichtete Info-Point der Wirtschaftskammer Österreich.

Viele sind derzeit verunsichert. Das neu-

artige Coronavirus wirkt sich enorm auf

Arbeitgeber und Arbeitnehmer aus. Die

Wirtschaftskammer Österreich betreibt

nun einen Info-Point, der von Montag

bis Freitag zwischen 9 und 17 Uhr un-

ter der Telefonnummer 0590 0900-4352,

oder per E-Mail unter: [email protected] erreichbar ist. Mitarbei-

ter des Service-Points beantworten, die

wichtigsten Fragen rund um das Virus.

Ein kurzer Auszug der Themen. (Stand:

19. März 2020.)

Arbeitsrecht

1. Ist der Arbeitgeber verpflichtet, in sei-nem Betrieb Vorsorgemaßnahmen zur Vermeidung der Ansteckung zu treffen?

Nein, grundsätzlich nicht. Auf Basis der Fürsorgepflicht sind aber die nachste-

henden dargestellten Maßnahmen und

Handlungsanweisungen zu empfehlen.

2. Welche Schutzmaßnahmen können Arbeitnehmern ergreifen?

y Mehrmals täglich die Hände mit

Wasser und Seife waschen oder die

Hände mit einem Desinfektionsmit-

tel einreiben.

y Mund und Nase bei Husten und

Niesen mit einem Papiertaschentuch

bedecken.

y Den Kontakt zu kranken Menschen

möglichst meiden.

3. Ein Mitarbeiter erkrankt. Was ist zu tun?Besteht ein Verdachtsfall (akute Symp-

tome, Aufenthalt in einem gefährdeten

bzw. gesperrten Gebiet oder Kontakt mit

einem bestätigten Fall), hat der Arbeit-

geber die gesetzliche Verpflichtung, die

Gesundheitsbehörden unter der Telefon-

nummer 1450 zu informieren.

Ist eine Erkrankung bereits erwiesen,

sollte der Arbeitgeber unverzüglich mit

den örtlich zuständigen Gesundheitsbe-

hörden (Bezirkshauptmannschaft, Ma-

gistrat, Amtsarzt, Arbeitsinspektorat) in

Kontakt treten. Bis zum Eintreffen des

Amtsarztes oder weiterer Anweisungen

durch die Gesundheitsbehörden wird

empfohlen, den betroffenen Mitarbeiter

in einem eigenen Raum unterzubringen.

Bis der Amtsarztes kommt, sollte kein

Mitarbeiter das Gebäude verlassen.

4. Darf der Arbeitnehmer von der Arbeit fernbleiben, wenn er sich vor einer Anste-ckung fürchtet? Nein. Ein grundloses einseitiges Fern-

bleiben von der Arbeit ist eine Verletzung

der Dienstpflichten und stellt in der Re-

gel einen Entlassungsgrund dar. Eine

Verweigerung der Arbeitsleistung könnte

nur dann gerechtfertigt sein, wenn eine

objektiv nachvollziehbare Gefahr bestün-

de, sich bei der Arbeit mit dem Virus an-

zustecken. Dies könnte dann gegeben

sein, wenn es im unmittelbaren Arbeits-

umfeld schon zu einer Ansteckung mit

dem Virus gekommen ist.

5. Darf sich ein Arbeitnehmer weigern, mit Personen zusammenzuarbeiten, die aus betroffenen Gebieten zurückkehren? Grundsätzlich nicht, außer diese Perso-

nen zeigen Symptome. Wie sonst auch

gibt: Arbeitnehmer können nur Tätigkei-

ten, die nicht im Arbeitsvertrag verein-

bart wurden, verweigern.

6. Ein Arbeitnehmer weigert sich Kunden zu bedienen. Ist eine solche Weigerung gerechtfertigt? Aus arbeitsrechtlicher Sicht besteht für

Mitarbeiter im Dienstleistungsbereich, in

dem Arbeitnehmer Leistungen für Men-

schen erbringen und ständig in Kontakt

mit Kunden sind, immer ein gewisses

Risiko, sich mit Krankheiten zu infizie-

ren. Die Gefahr, sich als Mitarbeiter bei

Kunden zu infizieren, ist vergleichbar

mit dem Risiko, das bei anderen Krank-

heiten besteht. Eine Weigerung, Kunden

zu bedienen, oder andere Dienstleistun-

gen nicht zu erbringen, ist derzeit nicht

gerechtfertigt. Es gilt jedoch abzuwarten,

wie sich die Situation in nächster Zeit

weiterentwickelt.

Hilfsmaßnahmen

1. Welche Hilfsmaßnahmen gibt es für betroffene Betriebe?

y Härtefonds für Ein-Personen-Unter-

nehmen und Kleinstbetriebe: Die De-

tails werden gerade ausgearbeitet, wie

auch die Frage, wo diese Unterstüt-

zung beantragt werden kann.

y Die schon bestehenden Überbrü-

ckungsgarantien für Betriebsmittel-

kredite für EPU und KMU sowie Tou-

rismusbetriebe werden weitergeführt

und ausgebaut. Die Antragstellung

erfolgt über die jeweilige Hausbank.

y Auch Unternehmen mit 250 und mehr

Mitarbeitern sollen Garantien angebo-

ten werden.

y Direktkredite für betroffene Unterneh-

men sollen eingerichtet werden.

y Weitere Soforthilfen für Unternehmer

4 26.03.2020 08:55:28

Page 53: Reinigung – Wäscherei – Textilleasing

4 | 2020 R+W Textilservice

53Österreich

sind: Steuerstundungen und die He-

rabsetzung von Steuervorauszahlun-

gen. Auch eine Abstandnahme von

Nachforderungszinsen, Stundungs-

zinsen oder Säumniszuschlägen ist

laut der Wirtschaftskammer möglich.

y Auch die Österreichische Gesund-

heitskasse (ÖGK) bietet inzwischen

Stundungen, Ratenzahlungen und

Nachsicht bei Säumniszuschlägen an. Außerdem gibt es die Möglichkeit,

Exekutionsanträgen und Insolvenzan-

trägen auszusetzen.

y Exportunternehmen können einen

Kreditrahmen in Höhe von zehn Pro-

zent für Großunternehmen bzw. 15

Prozent für Klein- und Mittelunterneh-

men ihres Exportumsatzes bei der ÖKB

beantragen. Die Höchstgrenze liegt pro

Kunden bei 60 Millionen Euro. Die Fi-

nanzierungen sind vorerst auf zwei

Jahre befristet – mit der Möglichkeit,

diese zu verlängern. Voraussetzung ist

neben einer bestehenden Exporttätig-

keit der Nachweis, dass das Unterneh-

men bis zum Start der COVID-19-Aus-

wirkungen in Österreich wirtschaftlich

gesund war. Der Bund ist bereit, Haf-

tungen für 50 bis 70 Prozent dieser

Betriebsmittelkredite zu übernehmen.

Insgesamt umfasst der Kreditrahmen

zwei Milliarden Euro.

y Gut zu wissen: Kreditinstitute können unter anderem Kreditraten stunden.

Interessierte können Ihre Hausbank

ansprechen, wenn Sie aktuelle Liqui-

ditätsprobleme haben oder befürch-

ten. Auch bei anderen laufenden Ver-

trägen (Miete, Leasing, Versicherung,

etc.) kann der Vertragspartner um

Stundungen ersucht werden. Ob z.B.

ein Zahlungsaufschub gewährt wird,

bleibt aber immer Entscheidung des

Vertragspartners.

2. Werden verminderte Gewinnerwartun-gen in Folge des Coronavirus steuerrecht-lich berücksichtigt?Steuerpflichtige Personen können bis

zum 30. September des betreffenden

Jahres die Herabsetzung der Einkom-

mensteuervorauszahlungen beantragen,

wenn das voraussichtliche Einkommen

für das jeweilige Jahr niedriger ist. Der

Antrag muss eine Begründung enthal-

ten, in welcher die verminderte Gewinn-

erwartung aufgrund der veränderten

wirtschaftlichen Lage, z.B. Aufstellung

der Umsatzeinbrüche aufgrund von CO-

VID-19 dargelegt wird.

Soziales

1. Ist eine Herabsetzung oder Stundung der Beiträge zur Sozialversicherung der Selbständigen (SVS) möglich?

Wer vom Coronavirus direkt oder indi-

rekt durch Erkrankung und Quarantä-

ne betroffen ist oder mit massiven Ge-

schäftseinbußen rechnet und dadurch

Zahlungsschwierigkeiten hat, wird von

der SVS bestmöglich unterstützt. Betrof-

fene sollen sich direkt und unkompli-

ziert bei dort melden. Die SVS bietet allen

ihren Versicherten im Bedarfsfall folgen-

de Möglichkeiten:

y Stundung der Beiträge.

y Ratenzahlung der Beiträge.

y Herabsetzung der vorläufigen Bei-

tragsgrundlage.

y Gänzliche bzw. teilweise Nachsicht

der Verzugszinsen.Die Anträge zur Stundung und Raten-

zahlung können formlos schriftlich per

E-Mail eingebracht werden. Die Herab-

setzung der vorläufigen Beitragsgrund-

lage kann mittels Online-Formular be-

antragt werden.

2. Welche Unterstützung gibt es, wenn ich als Unternehmer erkranke? Wenn behördliche Maßnahmen nach

dem Epidemiegesetz über Sie verhängt

werden, z.B. Quarantäne, Betriebsschlie-

ßung, Betriebseinschränkung, haben

Sie einen Anspruch auf Ersatz des Ver-

dienstausfalls gegenüber dem Bund.

Wer vom Coronavirus direkt oder in-

direkt durch Erkrankung und Quarantä-ne betroffen ist oder mit massiven Ge-

schäftseinbußen rechnet und dadurch

Zahlungsschwierigkeiten hat, wird von

der SVS unterstützt. Betroffene wenden

sich am besten direkt an die Ansprech-

partner der Sozialversicherung.

Rückkehr aus betroffenen Gebieten

1. Was passiert, wenn der Arbeitnehmer nicht zur Arbeit kommen kann, weil er in einem betroffenen Gebiet aufgrund einer Verkehrsbeschränkung gemäß § 24 Epidemiegesetz festsitzt?

Liegt das betroffene Gebiet in Österreich, muss dem Arbeitnehmer das Entgelt

fortgezahlt werden. Der Arbeitgeber be-

kommt es vom Bund dann ersetzt (§ 32

(3) Epidemiegesetz). Liegt das betroffe-

ne Gebiet allerdings im Ausland, muss

das Entgelt nur dann fortgezahlt werden,

Für einen einheitlichen Branchenauf-

tritt steht das Logo der Textilreiniger.

Alle Mitgliedsbetriebe können das Lo-

go für ihre Werbung nutzen. Dazu können sie es von der Internetseite der

Bundesinnung runterladen. Es ist unter textilreinigung.at, Aktuelles, Logo

zu finden.

Das Logo Textilreiniger ist als Verbandsmarke beim österreichischen

Patentamt geschützt. Alle aktiven Mit glieder des Berufszweiges Textilrei-

niger, Wäscher und Färber sind berechtigt, im Rahmen der Statuten diese

Marke zu nutzen.

Die schönsten Fotos vom Logo in Ihrem Laden, auf Ihrem Firmenwagen

oder auf sonstigen Flächen publiziert R+W Textilservice. Nutzen Sie das Bran-

chenlogo und senden Sie uns ein Foto.

Kontakt unter E-Mail: [email protected] unter: www.textilreiniger.at

Marketing Download

Logo der Textilreiniger

Logo: Bundesinnung

5 26.03.2020 08:55:28

Page 54: Reinigung – Wäscherei – Textilleasing

R+W Textilservice 4 | 2020

54 Österreich

wenn der Arbeitnehmer unverschuldet in

die Situation geraten ist. Reisewarnun-

gen des österreichischen Außenministe-

riums müssen also auch vom Arbeitneh-

mer beachtet werden.

2. Darf der Arbeitgeber den Arbeitnehmer fragen, ob er seinen Urlaub in einem Ge-biet mit hoher Ansteckungsgefahr ver-bracht hat? Ja. Der Arbeitnehmer hat dem Arbeitge-

ber die Frage auch wahrheitsgemäß zu beantworten. Das fällt unter die Treue-

pflicht des Arbeitnehmers. Der Arbeit-

geber muss allenfalls zum Schutz der

übrigen Arbeitnehmer geeignete Abhil-

femaßnahmen treffen.

Kehrt ein Arbeitnehmer aus einem

Risikogebiet zurück und zeigt binnen

14 Tagen Symptome wie Fieber, Atembe-

schwerden, Husten, empfiehlt die Öster-

reichische Agentur für Gesundheit und

Ernährungssicherheit (AGES)

y zuhause zu bleiben,

y die telefonische Gesundheitsbera-

tung unter der Telefonnummer 1450

zur weiteren Vorgangsweise zu kon-

taktieren, und

y die zuständige Gesundheitsbehörde

zu kontaktieren.

3. Ein Arbeitnehmer kommt aus Italien zu-rück. Kann ich ihn nach Hause schicken? Muss ich in dem Fall dann weiterhin Ent-gelt bezahlen?Der Arbeitnehmer hat eine 14-tägige

Heimquarantäne anzutreten, es sei denn,

er kann ein ärztliches Zeugnis vorweisen,

wonach er negativ auf SARS-CoV-2 getes-

tet wurde. Dieses Zeugnis darf nicht älter

als vier Tage sein (VO 87/2020). Ausnah-

men davon gelten für den Güterverkehr

sowie Berufspendler.

4. Ein Arbeitnehmer wird unter Quarantä-ne gestellt. Muss ich trotzdem weiter Ent-gelt bezahlen? Ja. Die Entgeltfortzahlung hat trotz

Quarantäne und Ausfall der Arbeitsleis-

tung zu erfolgen. Das regelt § 32 Abs. 3

Epidemiegesetz. Der Arbeitgeber kann

aber Kostenersatz beim Bund beantra-

gen. Das ist auch der Fall, wenn ganze

Betriebe unter Quarantäne gestellt wer-

den sollten.

Für die Geltendmachung des Anspru-

ches ist ein Antrag bei der Bezirksver-

waltungsbehörde zu stellen. Der Antrag

muss binnen sechs Wochen bei der Be-

hörde eingehen. Es gibt kein österreich-weites, einheitliches Antragsformular.

In vielen Fällen genügt ein formloses

Schreiben an die Bezirksverwaltungs-

behörde mit folgendem Inhalt:

y Bezeichnung als „Antrag auf Vergü-

tung des Verdienstentgangs gem. §

32 Epidemiegesetz“.

y Bezeichnung der Firma.

y Name des Mitarbeiters.

y Zeitpunkt der Absonderung (ggf. Be-

scheid über Anordnung).

y Zeitpunkt der Aufhebung der Abson-

derung (ggf. der Bescheid über deren

Aufhebung).

y Nachweis der Entgeltfortzahlung

durch den Arbeitgeber an den Mitar-

beiter (z. B. Lohnzettel oder Überwei-

sung etc.) und ggf. auch über den

Erhalt des Entgelts.

y Kontoverbindung des Betriebs.Hinweis: Eine Isolation in Quarantäne

ist eine reine Vorsichtsmaßnahme und

zählt daher arbeitsrechtlich als sonstiger

Dienstverhinderungsgrund. Erst wenn

tatsächlich feststeht, dass eine Erkran-

kung (mit Krankschreibung) gegeben ist,

liegt auch ein Krankenstand vor.

5. Besteht die Pflichtversicherung wäh-rend der Quarantäne weiter? Ja. Bei betroffenen Arbeitnehmern be-

steht die Pflichtversicherung für die Zeit

der Absonderung nach dem Epidemiege-

setz weiter (§ 11 Abs. 3 lit. ASVG).

6. Wie hoch ist die Beitragsgrundlage wäh-rend der Quarantäne? Beitragsgrundlage für den Zeitraum der

Absonderung ist die gebührende Vergü-tung nach dem Epidemiegesetz (Entgelt-

fortzahlung gem. EFZG), mindestens je-

doch die Beitragsgrundlage des letzten

Beitragszeitraumes vor der Arbeitsun-

terbrechung (§ 47 lit. ASVG).

7. Ist der Arbeitnehmer verpflichtet, dem Arbeitgeber eine Infektion mit dem Corona virus bekanntzugeben? Ja. Der Arbeitnehmer muss seine Infekti-

on dem Arbeitgeber jedenfalls sofort mit-

teilen. Ebenso muss er bekanntgeben,

ob er unter Quarantäne gestellt wurde

(Absonderung gem. § 7 und § 17 Epide-

miegesetz). Der Grund dafür liegt zum

einen darin, dass der Arbeitgeber dann

die entsprechenden Vorkehrungen am

Arbeitsplatz zum Schutz insbesondere

der anderen Mitarbeiter, von Kunden

und sich selbst treffen kann. Hier greift

die Treuepflicht des Arbeitnehmers. Zum

anderen ist die Bekanntgabe an den

Arbeitgeber auch deshalb notwendig,

damit der Arbeitgeber den Rückforde-

rungsanspruch gegenüber der Behörde

fristgerecht geltend machen kann.

8. Ein Arbeitnehmer ist wegen des Corona-virus im Krankenstand. Besteht ein An-spruch auf Entgeltfortzahlung?Ja. Es liegt ein normaler Krankenstand

mit den entsprechenden Folgen vor. Das heißt, der Lohn wird weiterhin bezahlt.

Wird der kranke Arbeitnehmer nicht ab-

gesondert, dann können Arbeitgeber mit

max. 50 Mitarbeitern bei einem längeren

Krankenstand ab dem elften Tag einen

Zuschuss zur Entgeltfortzahlung von der

AUVA erhalten.

Keinen Anspruch auf Gehalt haben

Arbeitgeber dann, wenn sie sich bewusst

in eine betroffene Region begeben ha-

ben. Denn auch der Arbeitnehmer hat

Reisewarnungen des Außenministeri-

ums zu beachten.

Rotes Telefon Dienstleistung

Service für Konsumenten

Mit dem „Roten Telefon“ ist Bundesin-

nungsmeister KommR Walter Imp jeden

Dienstag von 9 Uhr bis 12 Uhr und von

14 Uhr bis 17 Uhr unter der Rufnummer

0590/9003100 österreichweit für alle Ver-

braucherfragen zu erreichen.

6 26.03.2020 08:55:29

Page 55: Reinigung – Wäscherei – Textilleasing

4 | 2020 R+W Textilservice

55Österreich

Onlinetipp QR-Code

Hier geht’s zur WebseiteHaben Sie in letzter Zeit die Webseite der

österreichischen Textilreiniger besucht?

Wenn nicht, dann können Sie das jetzt

ganz schnell tun. Denn hinter diesem

QR-Code verstecken sich die Daten der

Internetpräsenz. Mit Ihrem Handy kön-

nen Sie ganz einfach darauf zugreifen.

So funktioniert es: Um den Code

zu entschlüsseln, benötigen Sie ein

Smartphone. Darauf müssen Sie einen

QR-Code-Scanner installieren. Scannen

Sie einfach das Bild mithilfe dieser App.Sofort danach werden Sie auf die

Webseite der Textilreiniger mit Kontakt-

daten und zusätzlichen Informationen

weitergeleitet. Ganz

schnell und einfach.

Viel Spaß beim Aus-

probieren!

www. textilreiniger.at

Kinderbetreuung und Pflege von Angehörigen

1. Liegt ein Dienstverhinderungsgrund vor, wenn die Kinderbetreuungseinrich-tung (Kindergarten oder Schule) schrift-lich mitteilt, dass sie geschlossen wird?

Wenn die Kinderbetreuungseinrichtung

gar keine Kinderbetreuung mehr anbie-

tet, liegt ein Dienstverhinderungsgrund

vor. Der Arbeitnehmer hat einen An-

spruch auf eine bezahlte Freistellung von

maximal einer Woche, sofern dies der

Reifegrad des Kindes notwendig macht.

Darunter fallen Kinder bis zum vollende-

ten 14. Lebensjahr.

2. Muss der Mitarbeiter dann eine ande-re Art der Kinderbetreuung für sein Kind organisieren? Grundsätzlich muss der Arbeitnehmer

sich darum bemühen, eine Kinderbetreu-

ung zu organisieren bzw. müssen sich

die Eltern in diesen Fällen auch nach

Möglichkeit die Kinderbetreuung unter-

einander aufteilen.

Der Arbeitgeber kann mit den Arbeit-

nehmern auch den Abbau von Zeitgut-

haben oder eine Sonderbetreuungszeit

vereinbaren. Bei Letzterem übernimmt

der Bund bis zu einem Drittel der Kosten.

Die vereinbarte Betreuungszeit muss

nicht in Wochenblöcke aufgeteilt wer-

den, sondern kann auch nur einzelne

Arbeitstage in der Woche betreffen. Ei-

ne geförderte Sonderbetreuungszeit liegt

vor, wenn die Arbeitnehmer keinen An-

spruch auf Dienstfreistellung (§ 1154b

Abs. 5 ABGB bzw. § 8 Abs. 3 AngG) haben.

www.wko.at/coronavirus

Coronavirus

Regierung richtet Hilfsfonds einNach dem Gipfeltreffen mit Sozialpart-

nern Anfang März hat die Bundesregie-

rung weitere Maßnahmen ergriffen, um

das Coronavirus einzudämmen. Sie er-

ließ am 15. März ein Verbot, bestimmte

Betriebe zu betreten. Sport- und Freizeit-

stätten sind zu, Unternehmen müssen

den Kundenverkehr einschränken oder

aussetzen. Ausgenommen von der Ver-

ordnung sind neben Apotheken und Le-bensmittelläden auch Textilreinigungen

(Stand 19. März).

Um die wirtschaftlichen Folgen der

Pandemie abzufedern, richtete das Parla-

ment zeitgleich einen „COVID-19-Krisen-

bewältigungsfonds“ ein. Er ist auf vier

Milliarden Euro dotiert. Mit dem Geld

soll die Gesundheitsvorsorge stabilisiert,

Einnahmeausfälle aufgefangen und die

Konjunktur angekurbelt werden.

Ein Hilfsfond von mehr als vier Milliarden Euro soll finanzielle Engpässe von Un-

ternehmen während der Corona-Krise abfedern. Foto: bluedesign – stock.adobe.com

Derzeit arbeitet der Finanzminister

die Förderrichtlinien aus. Das Ziel des

Hilfsfonds: Die heimische Wirtschaft

nach der Krise wieder aufzubauen. Vor-

dringlich sind laut Regierung dabei die

Zahlungsfähigkeit von Unternehmen zu

erhalten sowie die Liquiditätsschwierig-

keiten zu überbrücken. Die Wirtschafts-

kammer Österreich begrüßt neben dem

schnellen Handeln insbesondere auch

in Aussicht gestellte weitere Unterstütz-

ungsmaßnahmen. www.wko.at

7 26.03.2020 08:55:30

Page 56: Reinigung – Wäscherei – Textilleasing

R+W Textilservice 4 | 2020

56 Österreich

kratische Weg erleichtert den Alltag der

Ausbilderbetriebe – er spart Zeit und

Papier. Schon zwei Monate nach dem

Start wurde der Service mehr als 2000

mal genutzt.

Wer die Lehre stärken will, muss die

Seite der Betriebe und die der Auszubil­denden bedenken. Seit Jänner 2020 läuft

die neue Lehrlingsinitiative #schaffen-wir. Ihr Ziel: Die Lehre als wichtiges Fun­

dament für den österreichischen Wirt­

schaftsstandort hervorzuheben und die

Leistungen der Lehrlinge für das Land

sichtbar zu machen. www.wko.at

Lehrlinge anmelden

Mit nur einem KlickBürokratie abbauen und Lehre stärken –

diese beiden Ziele stehen 2020 im Fokus

der Wirtschaftskammer Österreich. Zu

diesem Zweck hat die Kammer ein neues

Servicetool eingeführt: die Lehrvertrags­

anmeldung Online.

Das österreichweite Tool bietet hei­

mischen Ausbildungsbetrieben die Mög­

lichkeit, Lehrlinge über die Online­Platt­

form lehre.wko.at schnell und bequem

anzumelden. Auf der Website wählen

Betriebe einfach das jeweilige Bundes­

land aus, loggen sich ein und schließen

den Lehrvertrag online ab. Der unbüro­

Paulus Stuller von Konditorei Heiner und seine Auszubildende schließen mit Mari-ana Kühnel von der WKÖ den Lehrvertrag online. Quelle: WKÖ/DMC; Screenshot: R+WTextilservice

gen, dafür sind mehr als 1,7 Millionen Eu­

ro an Fördermitteln reserviert; Zuschüsse

in der Höhe von mehr als 450.000 Euro

wurden bereits ausgezahlt.

Bei der von der Finanzierungsbank

Austria Wirtschaftsservice (aws) abge­

wickelten Umsetzungsförderung werden

bis zu 30 Prozent der Kosten eines Inves­

titionsprojektes gefördert. Aktuell liegen

der Bank österreichweit knapp 140 An­

träge vor. www.kmudigital.at

KMU Digital 2.0

Förderprogramm verlängertDie Digitalisierungsinitiative „KMU Di­

gital 2.0“ wird für die nächsten vier Jah­

re verlängert und um 20 Millionen Euro

aufgestockt. Das von Wirtschaftsminis­

terium und der Wirtschaftskammer Ös­

terreich getragene Förderprogramm für kleine und mittlere Unternehmen (KMU)

wurde 2017 ins Leben gerufen. Es soll

digitale Kompetenzen der Mitarbeiter

verbessern und damit die Wettbewerbs­

fähigkeit der Unternehmer stärken. „Nut­

zen wir heute die Chancen der Digitalisie­

rung, dann sind wir morgen erfolgreich“,

sagt der Präsident der Wirtschaftskam­

mer Österreich Dr. Harald Mahrer.

Die Digitalisierung stellt v. a. Klein­

und Mittelbetriebe vor große Heraus­

forderungen. Die Bereitschaft sich der

digitalen Herausforderung zu stellen, ist

zwar groß. Oft fehlen den Betrieben al­

lerdings Know­how und Mittel, um eine

passende Digitalisierungsstrategie zu

finden. Mit dem Förderprogramm „KMU

Digital 2.0“ erhalten Unternehmen ent­

scheidende Unterstützung, um für sich die passende Lösung zu finden. Neben

Status­ und Potenzialanalysen kann eine

solche Lösung auch beinhalten, digitale

Geschäftsmodelle oder digitale Prozesse

im Bereich E­Commerce, Online­Marke­

ting oder IT­Security umzusetzen.

99,6 Prozent aller Unternehmen in

Österreich sind kleine und mittlere Un­

ternehmen. Sie sichern rund sieben von

zehn Arbeitsplätzen in Österreich. Um als

Betrieb wettbewerbsfähig zu bleiben, ist

der Einsatz von digitalen Technologien

unverzichtbar. Die Nachfrage nach Bera­

tung ist dementsprechend groß: Seit Ok­

tober 2019 wurden 3.000 Förderanträge

eingereicht. Allein für die Beratungsför­

derung gibt es bereits 2.602 Förderzusa­

Mit dem Förderprogramm „KMU Digital 2.0“ setzen das Wirtschaftsministerium und die Wirtschaftskammer Österreich einen wichtigen Impuls für die Digitali-sierung kleiner und mittlerer Betriebe. Foto: foxyburrow – stock.adobe.com

2 26.03.2020 08:55:35

Page 57: Reinigung – Wäscherei – Textilleasing

4 | 2020 R+W Textilservice

57Österreich

Der Textilreiniger Impressum

Herausgeber:Bundesinnung Mode & Bekleidungstechnik – Berufszweig

Textilreiniger, Wäscher und Färber

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Herstellung: Holzmann Druck, D­86825 Bad Wörishofen

Statistik I

Ja zu Globalisierung58 Prozent der Österreicher sagen, dass

sie vom internationalen Handel profi­

tieren. Das ergab eine Umfrage der Eu­

ropäischen Kommission im November

2019. Seit 2010 ist die Zustimmung stark

gestiegen, unter den Österreichern um

neun Prozentpunkte. Der EU­Durch­

schnitt liegt bei 60 Prozent. Das sind 16

Prozentpunkte mehr als 2010. Die größte

Zustimmung findet sich dabei in Schwe­

den (86 Prozent), Finnland (80 Prozent),

Malta und Niederlande (78 Prozent). Mehr als die Hälfte profitiert vom globalen Handel. Quelle: WKO/Statistik, Grafik: R+WTextilservice

Die Umfrage zeigt eine hohe Zustim­

mung zur Globalisierung, dem interna­

tionalem Handel und zur europäischen

Handelspolitik. 75 Prozent der Österrei­cher finden, dass die EU Handelsinteres­

sen effektiver vertritt als die einzelnen

Mitgliedstaaten. Dieser Grundhaltung

der Bevölkerung gilt es, in der zukünfti­

gen Ausrichtung der europäischen Han­

dels­ und Investitionspolitik gerecht zu

werden sowie das Vertrauen in die Vor­

teile zu stärken. www.wko.at

Statistik II

Das gibt Österreich für Gesundheit ausSeit 13 Jahren sind die österreichischen

Gesundheitsausgaben laut Statistik Aus­

tria angestiegen. Im Jahr 2005 betrugen

sie 26 Milliarden Euro und erhöhten sich

bis 2018 auf über 42,6 Milliarden Euro.

73,2 Prozent entfallen auf den öffentli­

chen Bereich, beim Rest handelt es sich

um private Ausgaben. Der Anteil am

Bruttoinlandsprodukt (BIP) lag 2018 bei

10,3 Prozent. Im Vorjahresvergleich er­

höhten sich die Gesundheitsausgaben

zwar nominell (zu laufenden Preisen) um

3,8 Prozent, der Anteil am BIP ist mit 10,4

Prozent leicht rückläufig. www.wko.at

Die Ausgaben für Gesundheit steigen. Ihr Anteil am Bruttoinlandsprodukt sinkt jedoch leicht. Quelle: WKO/Statistik, Grafik: R+WTextilservice

in Mrd. Euro

2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012

private Gesundheitsausgaben

öentliche Gesundheitsausgaben

2013 2014 2015 2016 2017 2018

*Bis 2004 laut System of Health Accounts 2011 (OECD/Eurostat/WHO)

6,6 6,87,2 7,4

7,9 8,28,4 8,8 9,1 9,7

10,9

Gesundheitsausgaben* in Österreich 2005–2018 11,3 11,4

19,2 20,0 21,3 22,6

7,5

23,4 24,0 24,6 25,8 26,2 27,1 27,9 28,7 30,0 31,2

5 % Weiß nicht37 %

Nein,pro tiere

nicht

58 %Ja, pro tiere

60 %

33 %

7 %

EU 28Innerer Kreis

ATÄußerer Kreis

3 26.03.2020 08:55:35

Page 58: Reinigung – Wäscherei – Textilleasing

R+W Textilservice 4 | 2020

58 Betriebspraxis

Negativzinsen

Die Schlinge zieht sich zu Die Negativzinsen für Einlagen bei der EZB stellen viele Banken in Deutschland vor Probleme. Einige Banken und Privatinstitute verlangen dehalb inzwischen auch von kleinen und mittleren Betrieben Negativzinsen. Was Unternehmer jetzt tun können, um zusätzliche Belastungen zu vermeiden.

Am schwersten treffen Negativzin-

sen Kleinsparer. Sie müssen sich

aktiv nach Alternativen umschau-

en, um ihr Erspartes vor Negativzinsen

und Inflation zu schützen. Sonst droht

ihnen nicht nur ein Kaufkraftverlust,

auch die private Altersvorsorge wird viel

schwieriger. Aber nicht nur Sparer sind

von den Negativzinsen betroffen. Auch

Unternehmen leiden unter den Strafzin-

sen. Tatsächlich zieht sich die sprichwört-

liche Schlinge für Unternehmer langsam

zu: Auch kleine und mittlere Betriebe

müssen nach und nach damit rechnen,

Negativzinsen auf Bankguthaben zu

zahlen. Die gute Nachricht ist: Nach wie

vor scheint es bei diesem unerfreulichen

Kostenfaktor keine einheitliche Front

der Geldinstitute zu geben. Betriebsver-

antwortliche mit entsprechenden Liqui-

Unternehmer, die strategisch clever handeln, können Negativzinsen verhindern. Foto: Fokussiert – stock.adobe.com

ditätsreserven können also durchaus

Möglichkeiten nutzen, Negativzinsen

zu vermeiden. Folgende Optionen bie-

ten sich an:

1. Bankgeschäfte verlagern Klein- und Mittelbetriebe verfügen meist

über mehrere Bankverbindungen. Bishe-

rigen Nebenbankverbindungen können

also an Bedeutung gewinnen, wenn je-

nes Bankinstitut, das partout auf Nega-tivzinsen besteht, nicht mit sich reden

lässt. Die vom Unternehmer in Erwä-

gung gezogene Verlagerung von Teilen

der Bankgeschäfte und bzw. oder des

jeweiligen Betriebsumsatzes, kann bei

der einen oder anderen Bank durchaus

zu Überlegungen führen, Negativzinsen

erst einmal zu den Akten zu legen. Achtung: Dieser Schritt setzt voraus,

dass bei der Inanspruchnahme von Kre-

diten keine Vereinbarung besteht, einen

bestimmten Geschäftsumfang über die

mit Negativzinsen befasste Bank zu

leiten. In einem solchen Fall wird eine

komplikationslose Umsatzverlagerung

naturgemäß schwierig umzusetzen sein.

Darüber hinaus bestehen bessere Ver-

handlungsmöglichkeiten, wenn die ei-

gene Kreditwürdigkeit oder Bonität halb-

wegs in Ordnung ist. Im Übrigen bietet

sich hier auch die Gelegenheit, eine völlig

neue Bankverbindung zu recherchieren

und gegebenenfalls künftig als ergän-

zenden Finanzdienstleister einzubinden.

2. Finanzmanagement verbessernDas bisher – hoffentlich – bereits professi-

onelle Finanzmanagement sollte bei den

Betrieben weiter verbessert werden. Dies

gilt v.a. für den möglichst taggleichen

Ausgleich von Geschäftskonten, bei de-

2 26.03.2020 08:55:45

Page 59: Reinigung – Wäscherei – Textilleasing

4 | 2020 R+W Textilservice

59Produktinformation

nen der Überziehungskredit mehr oder

weniger regelmäßig in Anspruch genom-

men wird. Hier sollte mit dem Steuer-

berater übrigens auch über einen ent-

sprechenden Ausgleich der Privatkonten

mit Kreditsalden geredet werden. Es ist

nämlich keineswegs ungewöhnlich, dass

neben teuren Kontoüberziehungen auch

Guthaben, häufig bei anderen Banken,

parallel unterhalten werden. Dies sollte

zukünftig mit Hilfe des erwähnten Fi-

nanzmanagements vermieden werden.

3. Verträge überprüfen Auch bei mittel- und langfristigen Bank-

darlehen ist zu prüfen, ob vorzeitige

Tilgungen durch nun plötzlich kosten-

pflichtige Geldanlagen möglichst kosten-

los durchführbar sind und zu welchen

Bedingungen diese Kapitalrückzahlun-

gen erfolgen können. Es passiert immer

wieder, dass Betriebsverantwortlichen

nicht bekannt ist, ob die vertraglichen

Vereinbarungen mit der jeweiligen

Hausbank als Kreditgeber oder auch bei

öffentlichen Darlehen solche Optionen

zulassen oder nicht.

4. Gesamtnutzen erwähnen Bei den Bankverhandlungen über Ne-

gativzinsen sollte insbesondere bei

langjährigen und bisher verlässlichen

Geschäftsverbindungen das Stichwort „Gesamtnutzen“ vom Unternehmer er-

wähnt werden. Damit ist im Bankenjar-

gon der Gesamtertrag in Euro und Cent

gemeint, den das Kreditinstitut mit dem

jeweiligen Betrieb bisher erzielt hat. Zwar

ist klar, dass von Seiten der Bank hierzu

wohl eher keine Zahlen genannt werden.

Vor allem bei Hauptbankverbindungen

kann der Kunde aber meist durch sei-

ne eigene direkte und für ihn auf den

unterschiedlichen Bankabrechnungen

einsehbare Kostenbelastung, also Zin-

sen und Gebühren, selbst einschätzen,

dass es sich in der Regel um keine gerin-

ge Größe handelt und dass sich hieraus

entsprechende Verhandlungsspielräume

ergeben. Wohl kaum eine Bank wird es

riskieren, einen Kunden mit attraktivem

Gesamtnutzen zu verärgern, weil sie es

sich in den Kopf gesetzt hat, Negativzin-

sen um fast jeden Preis durchzusetzen.

5. Reserven nicht auflösen In aller Regel keine geeignete Option ist es hingegen, die bisherige Liquiditäts-

reserve aufzulösen, um Negativzinsen

zu sparen und stattdessen in Finanzan-

lagen zu investieren. Zum einen werden

auch hier meist Kosten fällig, zum an-

deren ist es je nach Anlageform keines-

wegs sicher, kurzfristig wieder über den

jeweils erforderlichen Betrag verlustfrei

verfügen zu können. Michael Vetter

Herold EDV

Einfach kassierenSeit 2020 gilt ein neues Kassengesetz

in Deutschland. Registrierkassen müs-

sen demnach vor digitaler Manipulati-

on geschützt sein. Trotz des neuen Ge-

setzes muss kassieren, Waren buchen

und Inventarisieren nicht kompliziert

sein. Das verspricht die Kassensoftware

„Smart4Cash“. Nach Angaben des Her-

stellers Herold EDV, lässt sich die Kasse

via Touch-Bildschirm einfach bedienen.

Mit den Fingern blättern Nutzer durch

die Funktionen des Menüs. Das wieder-

um soll das Verkaufspersonal u.a. bei der

Abrechnung unterstützen.

Unterstützend und leicht zu bedienen

Genau dies ist laut Hersteller der Ansatz

von „Smart4Cash“: Unterstützen, aber

nicht behindern und einen Mehrwert für

Unternehmer und deren Kunden gene-

rieren. Dabei helfen eingeblendete Arti-

kelfotos, die Warenerfassung via Scanner

oder RFID (Funketikett) oder der einfach

Datenaustausch von Stammdaten und

Auswertungen mit dem Datenverarbei-

tungssystem „EDI“.

So sieht sie aus: Die neue Kassensoftware „Smart4Cash“. Foto: Smart4Cash

Diese technischen Möglichkeiten bie-

tet die Kassensoftware laut Hersteller:

y Einfache Bedienung über große, kom-

fortable Knöpfe direkt am Bildschirm.

y Sie ist unbegrenzt skalierbar, unge-

achtet, ob eine oder mehrere Kassen

kombiniert werden.

y Sonderfunktionen wie Artikelfotos,

Teamumsatz, Doppelrabatt und RFID.

y „Smart4Cash“-Kassen haben standard-

mäßig EDI-Server zum Austausch der

Artikelstammdaten integriert.

y Die Software bietet vereinfachte An-

sätze für: Wareneingang, Kassenab-

schluss und Geldtransfer. Über das

„Smart4Cash“-Portal erhalten Händler

Auswertungen und Übersichten.

Die Marc Aurel Textil GmbH aus Gü-

tersloh hat den Betrieb auf das neue Sys-

tem umgestellt, berichtet der Hersteller.

Laut einer Verkäuferin vor Ort habe sich

ihre Arbeit nun erleichtert. „Wir haben

jetzt mehr Zeit für den Endkunden.“

www.RFID-Blick.de

3 26.03.2020 08:55:45

Page 60: Reinigung – Wäscherei – Textilleasing

R+W Textilservice 4 | 2020

60 Produktinformation

Liefertouren online planen

Optimale Planung ist wichtig, v.a. in der

Textilpflegebranche. Kurzfristige Touren

zu planen, ist jedoch ein komplexes Un-

terfangen. An dieser Stelle helfen digitale

Begleiter wie Smartphones und Tablets.

Sie vereinfachen und automatisieren

Prozesse. Das senkt Transportkosten.

Ein neues Tool für das mobile Touren-

management ist die „texRoute“-App von

Socom Informationssysteme. Die App ist

laut Hersteller insbesondere für Wäsche-

Mit der „texRoute“-App lassen sich Touren für Wäschereien planen. So kann flexibel und kostengünstig ausgeliefert werden. Foto: SoCom Informationssysteme

reien geeignet. Sie erstelle effiziente Tou-

ren und biete Hilfe, diese abzuarbeiten.

Zudem gestalte die App logistische Pro-

zesse außerhalb des Betriebs.Das funktioniert laut Hersteller so:

Über eine sichere Internetverbindung

ist das Smartphone mit der Wäscherei-

software verbunden. Durch einen lau-

fenden Abgleich sind sämtliche Daten

immer und überall in Echtzeit verfügbar.

Kommt es während einer Tour zu einer

kurzfristigen Änderung, erhält der Fah-

rer automatisch eine Aktualisierung auf

sein Smartphone. Das gewährleiste eine optimale Auslastung. Liefertermine kön-

nen zuverlässig bestimmt und eingehal-

ten werden. Auch Containerbewegungen

erfasst die App digital. „Damit bekommt

man seinen Containerschwund komplett

in den Griff“, sagt Michael Wieser, Pro-

kurist von Socom Informationssysteme.

Die fehleranfällige „Zettelwirtschaft“ ha-

be damit ausgedient. Wie bei der Paket-

zustellung kann pro Kunde kann eine

Unterschrift des Kunden verlangt wer-

den. Das liefere den Wäschereien bei

möglichen Reklamationen wichtige In-

formationen, sagt Wieser. Etwa, wann

welcher Container mit welcher Wäsche

beim Kunden vor Ort abgestellt wurde

und welcher Mitarbeiter des Kunden

dafür unterzeichnet hat. Ein Web-Portal

ermöglicht außerdem ein Live-Tracking

– Kunden sehen per Knopfdruck also den

aktuellen Lieferstatus, Rüstzeiten, Fahr-

und Verweilzeiten.

Die „texRoute“-App ist laut Hersteller

auf allen aktuellen Android-Smartpho-

nes und -Tablets verfügbar. Ebenso kön-

ne die mobile Anwendung auch in beste-

hende Softwarestrukturen eingebunden

werden. Über vordefinierte Schnittstellen

läuft die mobile Ergänzung so beispiels-

weise mit der unternehmenseigenen

Wäschereisoftware „Tikos“. Bei der Ent-

wicklung der App hatte das Thema Da-

tenschutz nach Angaben des Herstellers höchste Priorität. Sämtliche Sicherheit-

saspekte wurden bereits bei der Konzep-

tion verankert und in der App umgesetzt.

Dadurch sollen unberechtigte Zugriffe

verhindert werden. www.socom.de

Socom Informationssysteme

Floringo

Frottierware für den DigitaldruckFrottierwarenhersteller Floringo hat

Frottiertücher für Motivbedruckungen

entwickelt. Das Unternehmen verbin-

det in der Produktlinie „Twin-Star“ nach

eigenen Angaben die Anforderungen

der Werbebranche, des Digitaldrucks

und der Empfänger. Ein Polyester-Mi-

krovelours für die digitale Bedruckung

liegt oberseitig, die Unterseite besteht

aus Baumwolle. Das auf der gesamten

Fläche bedruckbare Sortiment umfasst

weiße Hand-, Dusch- und Saunatücher

sowie Bademäntel in verschiedenen

Schnitten und Gewichtsklassen. „In der

haptischen Werbung ist gestalterische

Freiheit gefordert. Die ganze Fläche soll

nutzbar sein, um Logos, Grafiken und De-

signs in Szene zu setzen“, sagt Bernhard

Egner, Geschäftsführer von Floringo.

Die „Twin-Star“-Tücher von Floringo verbinden einen bedruckbaren Polyester-Microvelours mit Baumwolle. Foto: Floringo

Die Artikel sind laut Hersteller koch-

wasch- und chlorbeständig, maßstabil

und an allen Seiten mit einem haltba-

ren Saum vernäht. Das Velours verhärte

zudem auch nicht nach mehrmaligem

Waschen. Die Produkte sind laut Floringo

im Sinne der Nachhaltigkeit langlebig,

produzieren weniger Abfall und müssen

seltener ersetzt werden. „Dank der konst-

ruktionsbedingten Leichtigkeit und dem

Fasermix haben ,Twin-Star‘-Artikel gute

Trockeneigenschaften. Dadurch sparen

sie bis zu 50 Prozent Heizenergie ein“,

so Egner. www.floringo.de

4 26.03.2020 08:55:46

Page 61: Reinigung – Wäscherei – Textilleasing

4 | 2020 R+W Textilservice

61Produktinformation | Anzeigenmarkt

Inserentenverzeichnis | R+WTextilservice 4/2020

AdvanTex Software GmbH & Co. KG 7

Alliance Laundry Germany GmbH 33

BurnusHYCHEM GmbH 9

CHRISTEYNS GmbH Titel + 19

Girbau Deutschland GmbH 31

HB Protective Wear GmbH & Co. KG 47

Inwatec ApS 13

Herbert Kannegiesser GmbH 4. US

Paul H. Kübler Bekleidungs- werk GmbH & Co. KG 49

Multimatic iLSA Deutschland GmbH & Co. KG 11

Nordhäuser Palettenbau GmbH 37

Polytex Technologies GmbH 39

rofa Bekleidungswerk GmbH & Co. KG 45

Socom Informationssysteme GmbH 17

Thermopatch Deutschland GmbH 43

WIMA Dampfgeneratoren GmbH 27

WSP Systems B.V. 15

Inserent Seite Inserent Seite Inserent Seite

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Stahl Wäschereimaschinen

Schmutz ist kein ProblemDie Trommel, das Herzstück jeder

Waschmaschine, ist bei Stahl Wäscher-

eimaschinen nach eigenen Angaben be-

sonders konstruiert, etwa im Rahmen

der Waschschleudermaschine „Atoll“. Sie

verfügt über eine von innen nach außen

führende trichterförmige Lochung mit

sanften Radien. Dadurch reiben die Wä-

scheteile mehr, das Metall weniger anei-

nander. Diese Technik sorgt laut Herstel-

ler für einen schnellen Laugenabfluss.

Das spare Energie. Außerdem biete die

Lochung noch einen Vorteil: Grober

Schmutz verbleibt in der Trommel. Die technische Besonderheit der „Atoll“: das Ablaufventil aus Edelstahl. Foto: Stahl

Für das Edelstahl-Ablaufventil stellt

grober Schmutz laut Stahl kein Problem

dar. Es ist von vorne durch eine große

Serviceklappe frei zugänglich. Eine ein-

gebaute Stufengeometrie verhindere,

dass sich Schmutz ablagert oder Fremd-

körper verklemmen. Das Ablaufventil

läuft wasser- oder luftgesteuert und

bleibt somit selbst bei Stromausfall ge-

schlossen. Da das Ventil aus Edelstahl

gefertigt ist, sparen sich Nutzer laut Stahl

Wartungskosten, die bei einer Gummi-

membran oder einem Sieb anfallen. www.stahl-waeschereimaschinen.de

1 26.03.2020 08:55:53

Page 62: Reinigung – Wäscherei – Textilleasing

R+W Textilservice 4 | 2020

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Page 63: Reinigung – Wäscherei – Textilleasing

4 | 2020 R+W Textilservice

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3 26.03.2020 07:28:51

Page 64: Reinigung – Wäscherei – Textilleasing

R+W Textilservice 4 | 2020

64 Produktinformationen

Gmöhling Transportgeräte

Schmutzige und saubere Wäsche transportierenEin Schrankwagen transportiert ver-

schmutze und saubere Wäsche. Dafür

muss er allerdings spezielle Anforderun-

gen erfüllen. So soll er nicht nur wenig

kosten und möglichst praktisch sein,

sondern muss, gerade in Wäschereien,

hygienischen Standards entsprechen.

Dafür hat der Transportgerätehersteller

Gmöhling ein neues Arbeitsgerät entwi-

ckelt: einen Schrankwagen mit klappba-

ren Fachböden und zusätzlichen Gittern.

Das neue Schrankwagenmodell ist

laut dem Fürther Unternehmen so flexi-

bel, dass es je nach Einsatz einfach und

mit wenigen Handgriffen angepasst

werden kann. Hat ein Mitarbeiter also

gerade noch sauber zusammengelegte

Wäsche von A nach B gebracht, klappt

er im nächsten Moment die Fächer zu-

sammen, um Säcke mit Schmutzwäsche

zurück zu transportieren.

In der Wäscherei wird der Wagen ge-

reinigt und frisch bestückt. Laut Herstel-

Ein Schrankwagen transportiert verschmutzte und saubere Wäsche zwischen Zentralwäschereien und Krankenhäusern. Foto: Gmöhling

ler eignet sich das Modell außerdem für

den sauberen und hygienischen Trans-

port von Wäsche über längere Strecken

im Lkw, als mobiler Kleiderschrank oder

für die Wäscheausgabe. Den Wagen bie-

tet die Firma in verschiedenen Varian-

ten an. Dabei wählen Kunden zwischen

Standardmodellen oder nach Absprache

angefertigten Sonderanfertigungen.

www.gmoehling.com

Nordhäuser Palettenbau

Herausforderungen moderner Logistik Die Anforderungen an eine moderne

Regal-Logistik sind in den vergangenen

Jahren gestiegen. Einerseits steht eine

effiziente Raumausnutzung im Fokus,

andererseits benötigen Betriebe einen

zielgerichteten und schnellen Zugriff auf

die gewünschten Produkte. Der variabel

produzierbare Regalwagen „Eco Speed“

von Nordhäuser Palettenbau bietet dafür

laut Hersteller die passende Lösung.

Bei einer Höhe von 1,80 Meter bie-

tet der Regal-Wagen zwei bis vier Zwi-

schenböden, die mit variablen Teilern

getrennt werden können. Diese lassen

sich bei Bedarf auch auf dem Dach ins-

tallieren. Der Regalwagen kann je nach

Kundenwunsch in Tiefen von 45 oder 60 Zentimeter produziert werden, bei der

Breite umfasst der wählbare Bereich ein

bis zwei Meter. Somit ist er laut Unter-

nehmen jeder baulichen Situation ge-

wachsen und bietet ein Höchstmaß an

Der variabele Regalwagen „Eco Speed“ ist 1,80 Meter hoch und bietet zwei bis vier Zwischenböden. Foto: Nordhäuser

Kapazität, was seinen Einsatz in zahlrei-

chen Kliniken erklärt. Neben den Bestsel-

lern „Nordhausen“, „Junior“, „Rentex“,

„Minden“ und „Dahlem“ reiht sich der

Regalwagen „Eco Speed“ in das bewährte

Portfolio an Standard- und Sondercont-

ainern ein. Auf der Website können sich

Interessenten über das Programm von

Nordhäuser Palettenbau informieren.

Die 1993 gegründete Firma ist über

die Bereiche Zuschnitt, Schweißerei

und Montage eigenständig in der Her-

stellung seiner Produkte. In typenbezo-

genen Schweißvorrichtungen werden

alle Wäsche- und Rollcontainerteile im

MAG-Schweißverfahren zusammenge-

schweißt, so das Unternehmen. Die an-

schließende Oberflächenbeschichtung

der Container werde durch Partnerun-

ternehmen galvanisch verzinkt, dick-

schichtpassiviert, feuerverzinkt oder

pulverbeschichtet. www.palettenbau.de

2 26.03.2020 08:51:29

Page 65: Reinigung – Wäscherei – Textilleasing

4 | 2020 R+W Textilservice

65Vorschau

Vorschau

Ausgabe 5/2020

y Waschmittel, Reinigungs-, Lösungs- und Detachiermittel

y Betriebslogistik, Transport, Fuhrpark, Datenmanagement

y Industriewäschetaugliche Textilien, Bettwaren,

Berufsbekleidung für Health & Care

Redaktionsschluss: 14.April 2020Anzeigenschluss: 20. April 2020

ImpressumR+W Textilservice ist das Fachmagazin für Unter­nehmer und Führungskräfte in Wäschereien, Textilreinigungen und Textilleasing unternehmen. R+W Textilservice ist offizielles Organ der österreichischen Textilreiniger, Wäscher und Färber.

www.rw-textilservice.de

Herausgeber: Alexander Holzmann, alexander.holzmann@holzmann­medien.de

Chefredakteurin: Tanja Bürgle (tb), (verantwortlich für den Inhalt im Sinne des Presse­rechts), Telefon: 08247/354­261, Fax: 08247/354­4261, tanja.buergle@holzmann­medien.de

Redaktionsanschrift: Holzmann Medien GmbH & Co. KG, Ge wer bestra ße 2, 86825 Bad Wö ris ho fen

Redaktion: Birgit Schindele (bis), Telefon: 08247/354­239, redaktion@rw­textilservice.de

Redaktionsassistenz: Karin Endhart, Telefon: 08247/354­187, karin.endhart@holzmann­medien.de

Layout: DTP­Büro, Holzmann Medien

Verlagsleitung Anzeigen/Vertrieb/ Marketing: Jan Peter Kruse, jan­peter.kruse@holzmann­medien.de

Verlag: Holzmann Medien GmbH & Co. KG, Gewerbestraße 2, 86825 Bad Wörishofen, Telefon: 08247/354­01, Fax: 08247/354­170, info@holzmann­medien.de, www.holzmann­medien.de

HR Amtsgericht Memmingen HRA 5059 Ust­ID­Nr.: DE 129204092 Handelsregister Amtsgericht Memmingen HRA5059

Vollhafter: Holzmann Verlag GmbH, Handelsregister Amtsgericht Memmingen HRB5009

Anzeigenleitung: Claudia Baur­Kaltenmaier (verantwortlich), Telefon: 08247/354­162, Fax: 08247/354­4162, claudia.baur­kaltenmaier@holzmann­medien.de

Holzmann Medien GmbH & Co. KG, Ge wer bestra ße 2, 86825 Bad Wö ris ho fen Zurzeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 46 vom 1. Januar 2020.

Produktmanagement: Manuela Mayer, Telefon: 08247/354­280, Fax: 08247/354­4280, manuela.mayer@holzmann­medien.de

Vertriebsleiter: Dieter Kämpfle, Telefon: +49 8247/354­296, dieter.kaempfle@holzmann­medien.de

Fax für Produktmanagement, Vertrieb, Kundenservice: 08247/354­170

R+W Textilservice erscheint elfmal im Jahr.Der Bezugspreis beträgt jährlich 96,90 Euro inkl. Ver­sand. Bei Bezug im Ausland 116,90 Euro inkl. Versand. Das Einzelheft (empf. Preis) kostet 9,30 Euro plus Versandkosten. Bestellungen sind an den Verlag oder einschlägige Buchhandlungen zu richten.ISSN-Nr.: 09 42­92 63Für Mitglieder der österreichischen Textilreiniger, Wäscher und Färber innerhalb der Bundesinnung Mode und Textil ist der Bezugspreis im Mitgliedsbei­trag enthalten.Kündigungen sind jeweils zum Ende des laufenden Bezugsjahres möglich. Die Kündigung ist spätes­tens einen Monat zuvor schriftlich an den Verlag zu richten. Bei Nichterscheinen infolge höherer Gewalt inklusive Arbeitskampf besteht kein Anspruch auf Lieferung oder Rückzahlung des Bezugsgeldes.

Der Verlag übernimmt keine Haftung für unverlangt eingereichte Manuskripte.Alle Rechte vorbehalten. Insbesondere dürfen Nach­druck, Vervielfältigungen jeder Art (z.B. auf Daten­träger wie CD­ROM, DVD­ROM usw.), die Aufnahme in Onlinedienste und im Internet nur nach vorheriger schriftlicher Zustimmung des Verlages erfolgen.Druck: Holzmann Druck, 86825 Bad Wörishofen

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Marken: Deutsche Handwerks Zeitung, handwerk magazin, boden wand decke, GFF – Das Praxismagazin für Produktion und Montage, sicht+sonnenschutz, Estrich-Technik & Fußbodenbau, Die Fleischerei, rationell reinigen, Health&Care Management.

Verbreitete durchschnittliche Monatsauflage 4.788 Exemplare (III/2019). Geprüft durch IVW, Informationsgemeinschaft zur Feststel­lung der Verbreitung von Werbeträgern e.V.

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