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Repetitorium http://www.rms-gs.de/repetitorium/index-Dateien/anatomie/a324.htm[31.08.2015 11:24:15] ANATOMIE Obere Extremität 3.2. .Knochen 3.2.4. .Handknochen (Ossa manus) Die Hand gliedert sich in drei Abschnitte: Handwurzel (Carpus) Mittelhand (Metacarpus) Finger (Digiti manus) Die Hohlhand bezeichnet man als Palma manus, den Handrücken als Dorsum manus, den medialen Rand als Ulnar- oder Kleinfingerrand, den lateralen als Radial- oder Daumenrand. Handwurzel (Carpus) Der Carpus besteht aus acht Handwurzelknochen (Ossa carpi), die in zwei Reihen angeordnet sind. proximale Reihe: > Os scaphoideum (Kahnbein) > Os lunatum (Mondbein) > Os triquetrum (Dreieckbein) > Das Os pisiforme (Erbsenbein) ist kein echter Handwurzelknochen, sondern ein in die Sehne des M. flexor carpi ulnaris eingelagertes Sesambein. Es ist mit dem Os triquetrum über ein echtes Gelenk verbunden. distale Reihe: > Os trapezium (großes Vieleckbein) > Os trapezoideum (kleines Vieleckbein) > Os capitatum (Kopfbein) > Os hamatum (Hakenbein). MERKE: Merkvers für die Reihenfolge der Ossa carpi: Es fährt ein Kahn im Mondenschein dreieckig um das Erbsenbein. Vieleck groß, Vieleck klein, der Kopf, der muss am Haken sein! Die proximale Kontur der proximalen Handwurzelreihe ist eiförmig und bildet den Gelenkkopf des proximalen Handgelenks (Art. radiocarpalis). Dabei artikulieren das Os scaphoideum und das Os lunatum direkt mit dem Radius, das Os triquetrum über einen Discus articularis indirekt mit der Ulna. Die distale Kontur der proximalen Handwurzelreihe ist wellenförmig und bildet mit der distalen Handwurzelreihe ein verzahntes Scharniergelenk, die Art. mediocarpalis. Die einander zugekehrten Flächen der Ossa carpi sind überknorpelt und stehen miteinander in gelenkiger Verbindung (Articulationes intercarpales, s. Kap. 3.3.5 ). Die Handwurzelknochen liegen nicht in einer Ebene, sondern zeigen eine nach dorsal gerichtete Konvexität, so dass an der Palmarseite ein Längsgewölbe (Sulcus carpi) entsteht. Dieses Gewölbe wird durch ein queres Band (Retinaculum flexorum, Lig. carpi transversum) zu einem osteofibrösen Kanal, dem Canalis carpi (Karpaltunnel) verschlossen. Die Begrenzung des Sulcus carpi bilden: die Eminentia carpi radialis: radiale Begrenzung, wird gebildet durch Knochenvorsprünge (Tuberam Os

Repetitorium Hand Finger

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Repetitorium

http://www.rms-gs.de/repetitorium/index-Dateien/anatomie/a324.htm[31.08.2015 11:24:15]

ANATOMIE Obere Extremität3.2. .Knochen

3.2.4. .Handknochen (Ossa manus)

Die Hand gliedert sich in drei Abschnitte:Handwurzel (Carpus)Mittelhand (Metacarpus)Finger (Digiti manus)

Die Hohlhand bezeichnet man als Palma manus, den Handrücken als Dorsum manus, den medialen Rand als Ulnar- oder Kleinfingerrand, den lateralen als Radial- oder Daumenrand.

Handwurzel (Carpus)

Der Carpus besteht aus acht Handwurzelknochen (Ossa carpi), die in zwei Reihen angeordnet sind.proximale Reihe:

> Os scaphoideum (Kahnbein)> Os lunatum (Mondbein)> Os triquetrum (Dreieckbein)

> Das Os pisiforme (Erbsenbein) ist kein echter Handwurzelknochen, sondern ein in die Sehne des M. flexor carpi ulnaris eingelagertes Sesambein. Es ist mit dem Os triquetrum über ein echtes Gelenk verbunden.

distale Reihe:> Os trapezium (großes Vieleckbein)> Os trapezoideum (kleines Vieleckbein)> Os capitatum (Kopfbein)> Os hamatum (Hakenbein).

MERKE:Merkvers für die Reihenfolge der Ossa carpi: Es fährt ein Kahn im Mondenschein dreieckig um das Erbsenbein. Vieleck groß, Vieleck klein, der Kopf, der muss am Haken sein!

Die proximale Kontur der proximalen Handwurzelreihe ist eiförmig und bildet den Gelenkkopf des proximalen Handgelenks (Art. radiocarpalis). Dabei artikulieren das Os scaphoideum und das Os lunatum direkt mit dem Radius, das Os triquetrum über einen Discus articularis indirekt mit der Ulna. Die distale Kontur der proximalen Handwurzelreihe ist wellenförmig und bildet mit der distalen Handwurzelreihe ein verzahntes Scharniergelenk, die Art. mediocarpalis. Die einander zugekehrten Flächen der Ossa carpi sind überknorpelt und stehen miteinander in gelenkiger Verbindung (Articulationes intercarpales, s. Kap. 3.3.5).

Die Handwurzelknochen liegen nicht in einer Ebene, sondern zeigen eine nach dorsal gerichtete Konvexität, so dass an der Palmarseite ein Längsgewölbe (Sulcus carpi) entsteht. Dieses Gewölbe wird durch ein queres Band (Retinaculum flexorum, Lig. carpi transversum) zu einem osteofibrösen Kanal, dem Canalis carpi (Karpaltunnel) verschlossen. Die Begrenzung des Sulcus carpi bilden:

die Eminentia carpi radialis: radiale Begrenzung, wird gebildet durch Knochenvorsprünge (Tuberam Os

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scaphoideum und Os trapezium;

die Eminentia carpi ulnaris ulnare Begrenzung, wird gebildet vom Erbsenbein (Os pisiforme) und dem Knochenfortsatz des Hakenbeins (Hamulus jisis hamati).

KLINIK:Durch den Canalis carpi verlaufen die Beugersehnen und der N.medianus. Eine Kompression des Nervs im Kanal führt zu Schmerzen und Parästhesien in der radialen Handinnenfläche und den vom N.medianus innervierten Fingern sowie zu einer Atrophie des Daumenballens (Karpaltunnelsyndrom). Eine Dekompression wird durch chirurgische Spaltung des Retinaculum flexorum erreicht.

Mittelhand (Metacarpus)

Die Mittelhand besteht aus fünf röhrenförmigen Mittelhandknochen (Ossametacarpalia). Die Querwölbung des Sulcus carpi setzt sich im Metacarpus tort, flacht aber zunehmend ab.

Mittelhandknochen sind typische Röhrenknochen, die in der Längsachse leicht gekrümmt sind. Man unterscheidet Basis (proximales Ende), Corpus (Schaft) und Caput (distales Ende). In den Zwischenknochenräumen (Spatia interossea) befinden sich die Mm. interossei und Mm. lumbricales.

Fingerknochen (Phalanges manus)

Mit Ausnahme des Daumens (Pollex) besteht jeder Finger aus drei Fingergliedern (Phalanges):Phalanx proximalis (Fingergrundglied)Phalanx media (Fingermittelglied)Phalanx distalis (Fingerendglied).

MERKE:Dem Daumen (Pollex) fehlt die Phalanx media! Dafür ist seine Phalanx distalis länger und stärker.

Die Phalangen sind ebenfalls kleine Röhrenknochen, die aus Basis, Corpus und Caput bestehen. Jede Endphalanx endigt mit einer schaufeiförmigen Knochenplatte (Tuberositas phalangis distalis), an der die Bindegewebszüge der Tastballen befestigt sind.

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