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60 Literaturberichte. weder nur zu-oder nur abnimmt! Merkwiirdigerweise ist der so einfache Satz yon der gleichmiiliigen Stetigkeit nirgends bewiesen, was die Voraus- setzungen unnStig kompliziert. Auf S. 234 steht der Satz: Soll eine Kurve y ~ ~ (x) durch n Punkte (x-q-hxl), (x 4-, Axe).... , (x q-hx,) ether Kurve y ~f(x) unter der Voraussetzung gehen, daft allen Punkte der ersten Kurve gegen einen und denselben Punkt P (x, y) konvergieren, so ist dazu notwendig und hinreiehend, dal3 : f (x) = ~ (x), f ' (x) ~ ~' (x).... , f(~ - 1) (x) ~ ? (n -- 1) (x), oder S. 225 : Naeh der Definition der Tangente ist die Grenzlage des Schnittpunktes der Tangente in P(x,'y)mit der in Q(xq-ax, y-.~Ay)fiir limAx~---0 der Kurvenpunkt P selbst, ausgenommen den Fall, wo beide Grenzlagen aufeinander fallen, so dab ihr Schnittpunkt unbestimmt wiirde. Diese Ausdrucksweise muir man zum mindesten als unkorrekt bezeichnen. Auf S. 414 heil~t es w6rtlich: Unter dem totalen Differential einer Funktion... war der Ausdruek df~ dxfl -Jr dyf~ q- -q- dzfs.-}-.., zu verstehen, wo... die dx, dy, dz,.. ]nkremente vonx, y, z, ... waren, deren absolute Werte unteI einer beliebig klein anzunehmenden (positiven) GrS~e E lagenl _&hnlicher Beispiele lieile sich noch eine stattliche Anzahl an- ffihren. Aber auch was die Auswahl des Inhalts anlangt, wird man sich kaum befriedigt erkl~ren kSnnen. Von den sogenannten uneigentlichen Inte- gralen finder sieh kein WorL trotz ihrer Wichtigkeit bet den einfachsten An- wendungen. Auch finder sich fiber bestimmte Integrale so gut wie nichts in diesem Buche. Da~ die mechanisehe Quadratur stiefmiitterlich behandelt ist, ist ein Mangel, den dieses Bueh mit den meisten Bfiehern fiber Integral- rechnung teilt. Hingegen ist die grol~e Anzahl geometriseher Beispiele, die: grSBtenteils in sehr instruktiver Weise durchgerechnet sind, durchaus anzu- erkennen. Hans Hahn. Formelsammlung und Repetitorimn der Mathematik. Vou Prof. O. Th. B iir k 1 e n. Enthaltend die wichtigsten Formeln und Lehrsi~tze der Arithmetik~ Algebra, a]gebraischen Analysis, ebenen Geometri% Stereometri% ebenen und sphiirischen Trigonometrie, mathematischen Geographi% analytischen Geometrie der Ebene und des Raumes~ der Differential- und Integralreehnung. Dritt% durch- gesehene Auflage (Sammlung Giischen~ :Nr. 51). 227 S. Preis geb. Mk. --.80. Leipzig~ G(~sehen'sche Verlagshandlung~ 1904. Neue Auflage dieser im allgemeinen recht brauehbaren Formelsammlung. Die Wiedergabe der Formeln ist, soweit sie Referent nachprfifte, fast durchwegs korrekt. Der vel'bindende Text hingegen wiirde teilweJse -- z. B. ira Absehnitte fiber Differential- und Integralrechnung -- einer Verbessserung dringen4 bediirfen. Hans Hahn. Repetitorimn und Aufgabensammlang zur Differential- rechnung. Von Prof. Dr. F r. J u n k e r. Zweite verbesserte Auflage. (Sammlung G~schen~ Nr. 146). 129 S. Preis geb. Mk.--.80. Leipzig~ GSschen'sche Verlagshandlung~ 1905. Repetitorium und Aufgabensammlnng zur Integralrechnung. Von Prof. Dr. Fr. Junker, Zweite verbesserte Auflage. (Saturn- lung GSschen~ bTr. 147). 135 S. Preis geb. Mk.--.80. Leipzig, GSschen'sehe Verlagshandlung~ 1906. Neuauflage dieser unter den Studierenden viel verbreiteten Formel- und

Repetitorium und Aufgabensammlung zur Integralrechnung

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60 Literaturberichte.

weder nur zu-oder nur abnimmt! Merkwiirdigerweise ist der so einfache Satz yon der gleichmiiliigen Stetigkeit nirgends bewiesen, was die Voraus- setzungen unnStig kompliziert. Auf S. 234 steht der Satz: Soll eine K u r v e y ~ ~ (x) durch n Punkte (x-q-hxl), (x 4-, Axe) . . . . , (x q-hx , ) ether Kurve y ~ f ( x ) unter der Voraussetzung gehen, daft a l len Punkte der ersten Kurve gegen einen und denselben Punkt P (x, y) konvergieren, so ist dazu notwendig und hinreiehend, dal3 : f (x) = ~ (x), f ' (x) ~ ~' (x) . . . . , f(~ - 1) (x) ~ ? (n -- 1) (x), oder S. 225 : Naeh der Definition der Tangente ist die Grenzlage des Schnittpunktes der Tangente in P(x, 'y)mit der in Q(xq-ax, y-.~Ay)fiir limAx~---0 der Kurvenpunkt P selbst, ausgenommen den Fall, wo beide Grenzlagen aufeinander fallen, so dab ihr Schnittpunkt unbestimmt wiirde. Diese Ausdrucksweise muir man zum mindesten als unkorrekt bezeichnen. Auf S. 414 heil~t es w6rtlich: Unter dem totalen Differential einer Funkt ion . . . war der Ausdruek d f ~ dxf l -Jr dyf~ q- -q- dzfs.-}-.., zu verstehen, w o . . . die dx, dy, dz,.. ]nkremente vonx, y, z, . . . waren, deren absolute Werte unteI einer beliebig klein anzunehmenden (positiven) GrS~e E lagenl _&hnlicher Beispiele lieile sich noch eine stattliche Anzahl an- ffihren. Aber auch was die Auswahl des Inhalts anlangt, wird man sich kaum befriedigt erkl~ren kSnnen. Von den sogenannten uneigentlichen Inte- gralen finder sieh kein Wor L trotz ihrer Wichtigkeit bet den einfachsten An- wendungen. Auch finder sich fiber bestimmte Integrale so gut wie nichts in diesem Buche. Da~ die mechanisehe Quadratur stiefmiitterlich behandelt ist, ist ein Mangel, den dieses Bueh mit den meisten Bfiehern fiber Integral- rechnung teilt. Hingegen ist die grol~e Anzahl geometriseher Beispiele, die: grSBtenteils in sehr instruktiver Weise durchgerechnet sind, durchaus anzu- erkennen. Hans Hahn.

F o r m e l s a m m l u n g und R e p e t i t o r i m n d e r Ma thema t ik . Vou Prof . O. Th. B i i r k 1 e n. En tha l t end die wicht igs ten F o r m e l n und Lehrsi~tze de r Ari thmetik~ Algebra , a]gebraischen Analys i s , ebenen Geometr i% Stereometr i% ebenen und sphiir ischen Tr igonomet r ie , ma themat i schen Geographi% ana ly t i schen Geomet r i e der E b e n e und des Raumes~ der Different ia l - und In tegra l reehnung . Dri t t% durch- gesehene Auf lage (Sammlung Giischen~ :Nr. 51). 227 S. P re i s geb. Mk. - - . 8 0 . Leipzig~ G(~sehen'sche Ver lagshandlung~ 1904.

Neue Auflage dieser im allgemeinen recht brauehbaren Formelsammlung. Die Wiedergabe der Formeln ist, soweit sie Referent nachprfifte, fast durchwegs korrekt. Der vel'bindende Text hingegen wiirde teilweJse - - z. B. ira Absehnitte fiber Differential- und Integralrechnung - - einer Verbessserung dringen4 bediirfen. Hans Hahn.

R e p e t i t o r i m n und A u f g a b e n s a m m l a n g z u r Di f fe ren t i a l - r echnung . Von Prof. Dr . F r. J u n k e r. Zwei te verbesser te Auflage . (Sammlung G~schen~ Nr. 146). 129 S. Pre is geb. M k . - - . 8 0 . Leipzig~ GSschen 'sche Verlagshandlung~ 1905.

R e p e t i t o r i u m und A u f g a b e n s a m m l n n g z u r I n t e g r a l r e c h n u n g . Von Prof. Dr . F r . J u n k e r , Zwei te verbesser te Auflage. (Saturn- lung GSschen~ bTr. 147). 135 S. P re i s geb. M k . - - . 8 0 . Le ipz ig , GSschen ' sehe Verlagshandlung~ 1906.

Neuauflage dieser unter den Studierenden viel verbreiteten Formel- und

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Literaturberiehte. 6 ].

Aufgabensamml~lng. Es ist selbstverstiindlich, da] man an den Text solcher Sammlungen keinen streng kritischen Mal~stab anlegen wird, immerhin sollten grebe Unriehtigkeiten und eine allzu inkorrekte Ausdrucksweise, wie sie sich hier stellenweise finden, vermieden werden. Hans Hahn.

Die Telegraphie ohne i)raht yon A. R i g h i und B. D e s s a u. 2. Auflage, XIV und 665 S. mit 312 Textfiguren. Mk. 15.--. Braunschweig~ Vieweg, 1907.

Dieses Werk, das dureh seine Neuauflage aueh den letzten Errangen- schaften der Wissensehaft und Technik gerecht wird, bietet dem ,grofien Kreis tier allgemein gebildeten Leser ~, fiir den es bestimmt ist, mehr, als tier Titel vermuten liel]e. Um dem physikalisch Ungeschulten die drahtlose Telegraphic versti~ndlich zu maehen, mufite ni~mlieh eine IJbersicht fiber die ganze moderne Elektriziti~tslehre gegeben werden, der in der vorliegenden Auflage noch ein eigenes Kapitel fiber die Elektronentheorie beigeffigt wurde. DerName Righi bfirgt fiir die Gediegenheit des Gebotenen. Nur zu S. 110 mSchte Referent sieh eine sachlieh allerdings belanglose Bemerkung erlauben. Neben der Arbeit Beequerel's fiber die magnetisehe Ablenkung der B-Strahlen ware wohl eher die etwas frfiher ersehienene yon St. Meyer und yon Schweidler zu nennen wi~hrend der Name Dorn nicht so sehr bei der magnetischen als bei der elektro- statischen :Ablenkung~ anzuffihren wi~re. Auf S. 9t oben wiire der gesperrt gedruckte Satz wohl versti~ndlieher, wenn in einer der beiden Klammern die Worte ~magnetisehen" und ,elektrischen" ihre Pl~tze wechselten. Neu sind auch die Kapitel fiber den elektrolytisehen und den magnetischen Welien- anzeiger und ein Anhang mit den gesetzlichen und administrativen Bestim- mungen, sowie den Beschliissen der Berliner Konferenz fiber drahtlose Tele-

�9 graphic, und in einem Nachtrage konnten noch die bemerkenswerten Versuche yon Poulsen mit ungedi~mpften Schwingungen berficksichtigt werden, die bereits eine LSsung des Problems der drahtlosen Telephonie geliefert zu haben scheinen. Durehaus modern sowohl was die Berficksiehtigung der neuesten Erfindungen als auch die wissenschaftliehen Anschauungen betrifft, klar in der Darstellung und frei yon den mfihsel~gen sogennanten elementaren mathe- matischen Ableitungen, auf die hier im Hinblick auf den weiten Leserkreis ganz verziehtet wird, kann das Bueh zur Orientierung nicht nur fiber die drahtlose Telegraphie sendern fiber die Physik der elektrisehen Wellen, ja der heutigen Eiektriziti~tslehre iiberhaupt empfohlen werden. K. Prz.

Elemen ta re kosmische B e t r a c h t u n g e n fiber das Sonnen- system und Widerlegung der yon Kant und Laplace aufgestellten Hypothesen fiber dessert En twick lungsgesch ich te . Von G u s t a v H o l z m t t l l e r . Mit 8 F igu ren im Text . 98. S. Leipzig, B. G. Teubner~ 1906.

Das Buch verfolgt zwei Zwecke. Zuni~chst sollen auf elementarem Wege die Grundtatsaehen der Planet~nbewegung abgeleitet werden. Dieser methodologisch i~ul]erst interessante Teil nimmt etwa die HMfte des Buches in Anspruch. Der fibrige Teil wendet sieh gegen die Kant-Lap!aee,sche Theorie, und sucht naehzuweisen, dab dieselbe vollstiindig unhaltb~r ist, weft sie auf einer Reihe yon unmSglichen oder weuigstens sehr unwahrscheinlichen physi-