Resilienz für Unternehmen -Prävention durch Arbeits-und Organisationspsychologie : Dr. Paul Jimenez

Resilienz für Unternehmen- Prävention durch

Arbeits- und Organisationspsychologie

Institut für Psychologie, Universität Graz, Österreich www.research-team.at

Leiter Fachsektion Arbeits-, Wirtschafts- und Organisationspsychologie im

Berufsverband Österreichischer PsychologInnen (BÖP)

Dr. Paul Jiménez [email protected]

17. Oktober 2013 Folien © bei Dr. Paul Jiménez. Verwendung, auch auszugsweise, nur nach Rückfrage.

Das Ziel...

2 Dr. Paul Jiménez

„ Wenn Du ein Schiff bauen willst, [..] die Sehnsucht nach dem endlosen weiten Meer. „ Antoine de Saint-Exupéry

... wie wir es erreichen

3 Dr. Paul Jiménez

Wie erreichen wir das Ziel ohne zu viel STRESS?

All Pictures © by Paul Jiménez

Beanspruchung steigt stetig

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2006 2013

Gruppe "ORANGE"Gruppe "ROT"

4 Dr. Paul Jiménez

Anzahl der Personen, die in die Kategorien mittlere Beanspruchung (Orange) und hohe Beanspruchung (Rot) eingeordnet werden. Beanspruchung gemessen mit EBF-Work, (Jiménez & Kallus, 2010).

Aktuelle Daten aus Arbeitswelt Österreich-Befragung 2013 von research-team gemeinsam mit der Karl-Franzens-Universität Graz. Eine repräsentative Befragung von ÖsterreicherInnen.

%

Resilienz „für Unternehmen“? Durch Prävention ! ?

5 Dr. Paul Jiménez

6 Dr. Paul Jiménez

Auftrag und Belastungen

Bedrohung/ Überbeanspruchungsgefahr

Herausforderung

7 Dr. Paul Jiménez

Belastungen benötigen auch Ressourcen

* Neben der Gestaltung der äußeren Bedingungen sind bei der Arbeitsplatzevaluierung auch die Kompetenzen der Personen zu beurteilen, s. a. ISO 10075-2. Grafiken Tiki Küstenmacher und adaptiert Paul Jiménez.

Menschen auf der Fahrt...

8 Dr. Paul Jiménez

9 Dr. Paul Jiménez

… einfach gute, „starke“ Kletterer?

Nehmen wir doch…

10 Dr. Paul Jiménez

Der Arbeitsplatz muss bewertet und optimiert werden

Belastungen Beanspruchung

Was sagt das ASCHG (Novellierung)?


ArbeitnehmerInnenschutzgesetz ASchG, Fassung lt. Novellierung 2013

Begriffsbestimmungen, § 2. (7)

Arbeitsplatzevaluierung Psychischer Belastungen

durch professionelle Beratung der Arbeits- und Organisationspsychologie


Aufgaben (Tätigkeiten)

Arbeitsumwelt, Umgebung direkt

Arbeits-organisation,

Ablauf

Organisations-klima / Führung

Strukturen

Prozesse Evaluierungsbereiche Grazer Modell,

Jiménez & Kallus,(2013), s.a. ISO 10075-1:A.1

und ISO 10075-2, 4.1, A.1

www.boep.at www.arbeitsplatzevaluierung.org

www.arbeitspsychologie.org

Wie Belastungen wirken, oder…, wer mit den Hexen tanzt.


Von Belastungen zu Herausforderungen und kritischen Beanspruchungen?


Belastung

Adäquate Anforderung z.B. Herausforderung

Fehlbeanspruchung z.B. Stress

??

“3.1 mental stress: The total of all assessable influences impinging upon a human being from external sources and affecting it mentally. 3.2 mental strain: The immediate effect of mental stress within the individual (not the long-term effect) depending on his/her individual habitual and actual preconditions, including individual coping styles.” ISO 10075-1, p. 1


Basis-Abb. adaptiert, aus Richter, G., Gruber, H., Friesenbichler, H., Uscilowska, A., Jancurova, L. & Konova, D. (2008). Leitfaden für die Gefährdungsbeurteilung in Klein- und Mittelbetrieben. Psychische Belastungen Ermittlung und Bewertung von Gefährdungen; Festlegen von Maßnahmen. S. 5. Bochum Verlag Technik & Information e.K.

Innere Kündigung

Mobbing

Exit

Loyalitäts- verlust

Innovation Loyalität, Bindung

Engagement

Belastungen und Stress – wie hängt das zusammen?


Beanspruchung Ressourcenabbau

Ressourcen-bilanz

Erholung Ressourcenaufbau


Auftrag (objektiv) Bewertung

Aufgabe (subjektiv)

Ausführung Ergebnis - Output

Beanspruchungsfolgen

(Recovery-Stress-Balance, s. Kallus, 1992; Kallus & Uhlig, 2000; Jiménez & Kallus 2010; Jiménez, 2013)

Redefinition

Erholung Ressourcenaufbau

Balance/ Stress-Loop

health

Psychosomatic consequences of strain

Von der Aufgabe zum Ergebnis (Jiménez & Kallus, 2013)

Berücksichtigung von Situation Kontext Persönlichkeit Konstitution Erfahrung Ressourcen Ausgangszustand


Was beeinflusst denn Engagement?

DEM

ENG

AZ

Jiménez, P. & Klammer J. (2008).

-.40

.20 Arbeits-

zufriedenheit

Demotivation

Engagement

Ein gutes Organisationsklima hilft

Engagement Demotivation

Arbeitsaufgaben und Taetigkeiten

0.11 -0.29

Organisationsklima 0.26 -0.40Arbeitsumgebung 0.09 -0.19

Arbeitsablaeufe und Arbeitsorganisation

-0.02 -0.11

Anmerkung. alle p < .001; N = 456. OrgFit. Jiménez, Dunkl, Bramberger (2013). ExpertInnen-Instrument für die Arbeitsplatzevaluierung psychischer Belastungen. Erfassung auf Gruppen- und Organisationsebene. EDEM. Jiménez, P. (2004). Engagement und Demotivation bei Polizeibeamten - Vergleich öffentlicher Dienst mit anderen Berufen. Polizei & Wissenschaft, 2, 24-33. Jiménez, P. (2012). Leistung - Erfolg – Motivation. Die optimale Erholungs-/Ressourcen- und Beanspruchungsbalance als zentrale Voraussetzung für Engagement und Leistung. Symposium 2012. Führt Leistung zum Erfolg? 15. - 16. November 2012. Theresianische Militärakademie. Wiener Neustadt.

Wie kann der Arbeitsplatz bewertet werden?


Ablauf AEPB

Empfohlener Ablauf der Arbeitsplatzevaluierung Psychischer Belastungen durch den Berufsverband

Österreichischer PsychologInnen (Fachsektion AWO), Stand 2013-03-13

Konzept Erstellung/Anpassung

Berücksichtigung des aktuellen Standes der Technik und Wissenschaft,

s. ASCHG, § 2 (8), § 7; ISO 10075-2 Information MA werden über vorgesehene Ermittlung, Analyse rechtzeitig

informiert

Ermittlung Analyse gesamt

unter Einbezug aller MA s. ASCHG, § 4 (1); ; ISO 10075-2, -3

Ermittlung Feinanalyse

Spezielle Bereiche, Personengruppen etc.

s. ASCHG, § 6 (1); ISO 10075-2, 4.1

Beurteilung Zusammenfassung der

Ergebnisse, Rücksprache mit betroffenen Personen und

Gruppen. s. ASCHG, § 4 (3);

Festlegung von Maßnahmen

Auf Quellen der Gefahren bezogene kollektive

Maßnahmen festlegen. s. ASCHG, § 4 (3);

Dokumentation Gefahrenquellen, Konzepte,

Maßnahmenableitung dokumentieren

s. ASCHG, § 5;

Evaluation Wirksamkeitsprüfung der

Maßnahmen aus der Arbeitsplatzevaluierung psychischer Belastungen

s. ASCHG, § 4 (4)

www.arbeitsplatzevaluierung.org

Qualität im Fokus. Verfahren der Arbeits-, Organisations-, und Wirtschaftspsychologie

Objektive Verfahren / Fremdeinschätzung

Subjektive Verfahren / Selbsteinschätzung

Objektive Belastungen (z.B. Lärm, schweres Heben, ungünstige Haltung etc.)

Strukturierte Beobachtungen Arbeitsanalyseverfahren

(z.B. REBA, RHIA/VERA, KABA) Kennzahlenanalyse (z.B.

Unfallstatistik, Krankenstände)

Selbsteinschätzungs-Fragebögen (z.B. ISTA, SALSA, TAA-KH-S, FEWS, IMPULS, OrgFit)

Strukturiertes Interview

Subjektive Belastungen (z.B. hohe Verantwortung, Zeitdruck, negatives Arbeitsklima etc.)

Messung der Herzrate Messung der

Elektrodermalen Aktivität Cortisolmessungen

Selbsteinschätzungs-Fragebögen (z.B. EBF-Work; Irritation; soziale Stressoren-Skala)

Strukturiertes Interview

„Unter Gefahren im Sinne dieses Bundesgesetzes sind arbeitsbedingte physische und psychische Belastungen zu verstehen, die zu Fehlbeanspruchungen führen.“ ASchG, laut § 2 (Abs. 7)

Kallus, Jiménez, Dunkl, 2013; s.a. Broschüre der AK zu Arbeits-, Organisations- und Wirtschaftspsycholog/innen im ArbeitnehmerInnenschutzgesetz

Kompetenzen der AO-Psychologie


Adaptiert aus Hoffmann P., Lenert M., Rothmeier-Kubinecz S., Joanowitsch S. Birbaumer A. & Jiménez P. (2011).

Arbeits- und Organisationspsychologie. AUVA: Wien.


So what?

Gestaltung von Arbeitsplätzen


Belastung

Adäquate Anforderung z.B. Herausforderung,

höhere AZ Fehlbeanspruchung

z.B. Stress

??

TECHNIK, ORGANISATION

Organisations- beratung, OE

Person

Auf Quellen der Gefahren bezogene kollektive

Maßnahmen festlegen. s. ASCHG, § 4 (3);

Arbeitsaufgaben/ Tätigkeiten Sozial- und Organisationsklima Arbeitsumgebung Arbeitsabläufe / Organisation

Res sou rcen

Adäquate Anforderung z.B. Herausforderung,

höhere AZ

Prävention Plus


„Nix“

Arbeitsplatz-Evaluierung psychischer Belastungen

(AEPB)

AEPB + Betriebliche Gesundheitsförderung, BGF/BGM

Schädigungsfreiheit

Zumutbarkeit

Beeinträchtigungslosigkeit

Persönlichkeits- förderlichkeit

Vier Stufen der Bewertung von Arbeitsgestaltungsmaßnahmen s. Ulich (1980, 2005)

Ergebnisse • Organisationale Resilienz bedeutet,

Puffer zu haben, Menschen sind „im Boot“ • Die Interaktionen zwischen Person und

Organisation sind der Schlüssel • Der Arbeitsplatz kann präventiv so gestaltet

werden, dass er fordernd und fördernd ist • Arbeitsplatzevaluierung hilft der Reduktion der

Belastungen und dient dem Unternehmen


Persönlichkeitsförderlichkeit hilft Unternehmen


Fotos http://www.sasha-digiulian.com/

Paul Jiménez - Universität Graz

Paul Jiménez

[email protected] http://webpsy.uni-graz.at/aou/

All Pictureswithout special comment © by Paul Jiménez

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