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Beglaubigte Ausführung Paris, den 28. Juli 2006 Der Generaldirektor der OIV Sekretär der Generalversammlung Federico CASTELLUCCI 1 RESOLUTION OENO 7/2006 KRITERIEN DER METHODEN ZUR BESTIMMUNG DES BLEIGEHALTES IN WEINEN DIE GENERALVERSAMMLUNG beschließt in Anbetracht von Artikel 2 Absatz 2 Ziffer iv des Übereinkommens zur Gründung der Internationalen Organisation für Rebe und Wein, auf Vorschlag der Unterkommission “Analyse- und Bewertungsmethoden von Wein”, die Methode zur Bestimmung von Blei in Weinen im Anhang C der Sammlung internationaler Analysemethoden von Weinen und Mosten zu streichen; weist darauf hin, dass die Kriterien aufgrund der Entscheidungen, die von anderen internationalen Stellen, insbesondere vom Ausschuss des Kodex Alimentarius hinsichtlich der Analysemethoden und Probennahme getroffen wurden, neu zu betrachten sind. beschliesst die unten aufgeführten Kriterien für Methoden zur Bestimmung des Bleigehaltes im Wein anzunehmen. Die beiden nachfolgenden Methoden des Typs III (Beispiel 1 und Beispiel 2) entsprechen z.B. den genannten Leistungskriterien. KRITERIEN DER METHODEN ZUR BESTIMMUNG DES BLEIGEHALTES IN WEINEN 1.1 Definitionen der Kriterien der Methode Richtigkeit die vereinbarte Nähe zwischen dem Mittelwert aus einer umfangreichen Reihe von Testergebnissen und einem anerkannten Referenzwert r = Wiederholgrenze, d. h. der Wert, unterhalb dessen die maximale absolute Differenz zweier Analysenergebnisse, die man bei Anwendung der gegebenen Methode zur Untersuchung eines Probenmaterials unter Wiederholungsbedingungen (d. h. gleiche Probe, gleicher Mitarbeiter, gleiche Geräte, gleiches Labor und kurze Zeitabstände) bei vorgegebener statistischer Wahrscheinlichkeit erwarten darf. Sofern bei den Analysenverfahren nichts anderes vermerkt wird, beträgt diese Wahrscheinlichkeit 95 %. Daher ist r = 2,8 x s r.

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Der Generaldirektor der OIV Sekretär der Generalversammlung

Federico CASTELLUCCI

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RESOLUTION OENO 7/2006 KRITERIEN DER METHODEN ZUR BESTIMMUNG DES BLEIGEHALTES IN WEINEN DIE GENERALVERSAMMLUNG beschließt in Anbetracht von Artikel 2 Absatz 2 Ziffer iv des Übereinkommens zur Gründung der Internationalen Organisation für Rebe und Wein, auf Vorschlag der Unterkommission “Analyse- und Bewertungsmethoden von Wein”, die Methode zur Bestimmung von Blei in Weinen im Anhang C der Sammlung internationaler Analysemethoden von Weinen und Mosten zu streichen; weist darauf hin, dass die Kriterien aufgrund der Entscheidungen, die von anderen internationalen Stellen, insbesondere vom Ausschuss des Kodex Alimentarius hinsichtlich der Analysemethoden und Probennahme getroffen wurden, neu zu betrachten sind. beschliesst die unten aufgeführten Kriterien für Methoden zur Bestimmung des Bleigehaltes im Wein anzunehmen. Die beiden nachfolgenden Methoden des Typs III (Beispiel 1 und Beispiel 2) entsprechen z.B. den genannten Leistungskriterien. KRITERIEN DER METHODEN ZUR BESTIMMUNG DES BLEIGEHALTES IN WEINEN

1.1 Definitionen der Kriterien der Methode

Richtigkeit die vereinbarte Nähe zwischen dem Mittelwert aus einer umfangreichen Reihe von Testergebnissen und einem anerkannten Referenzwert

r = Wiederholgrenze, d. h. der Wert, unterhalb dessen die maximale absolute Differenz zweier Analysenergebnisse, die man bei Anwendung der gegebenen Methode zur Untersuchung eines Probenmaterials unter Wiederholungsbedingungen (d. h. gleiche Probe, gleicher Mitarbeiter, gleiche Geräte, gleiches Labor und kurze Zeitabstände) bei vorgegebener statistischer Wahrscheinlichkeit erwarten darf. Sofern bei den Analysenverfahren nichts anderes vermerkt wird, beträgt diese Wahrscheinlichkeit 95 %. Daher ist r = 2,8 x sr.

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Sr = Standardabweichung, berechnet anhand der unter Wiederholungsbedingungen erzielten Ergebnisse.

RSDr= Relative Standardabweichung, berechnet aus den unter

Wiederholungsbedingungen erzielten Ergebnissen [(Sr/ x ) x 100], wobei x dem Mittelwert der Ergebnisse aller Laboratorien und Proben entspricht.

R = Vergleichsgrenze, d. h. der Wert, unterhalb dessen die maximale absolute Differenz zwischen einzelnen Analysenergebnissen, die man bei Anwendung der identischen Methode zur Untersuchung von identischem Probenmaterial unter Vergleichsbedingungen (d. h. Mitarbeiter verschiedener Laboratorien, standardisierte Prüfmethode) bei vorgegebener statistischer Wahrscheinlichkeit erwarten darf. Sofern bei den Analysenverfahren nichts anderes vermerkt wird, beträgt diese Wahrscheinlichkeit 95 %. R = 2,8 x s

R.

SR = Standardabweichung, berechnet aus den unter Vergleichsbedingungen erzielten Ergebnissen.

RSDR = Relative Standardabweichung, berechnet aus den unter Vergleichsbedingungen [(S

R/x x 100] erzielten Ergebnissen.

HoR = HORRAT-Wert: der beobachtete RSDR-Wert, dividiert durch den RSDR–Wert, der anhand der Horwitz-Gleichung berechnet wird [1].

2 Vom Labor anzuwendende Analysemethode und Anforderungen an die Laborprüfung

2.1 Anforderungen

Die Anwendung spezifischer Methoden zur Bestimmung des Bleigehaltes von Wein ist nicht vorgeschrieben. Die Laboratorien müssen eine Methode wählen, die nach den Anforderungen der O.I.V. validiert wurde [2] und den Leistungskriterien in Tabelle 1 entspricht, so sind z. B. die Graphitrohr-AAS- oder ICP-MS-Methoden, sie sind anwendbar, sofern sie den nachstehend beschriebenen Leistungskriterien entsprechen. Wenn möglich sollte sich die Validierung im Zusammenhang mit den Testmaterialien des Ringversuchs auch auf zertifiziertes material erstrecken. Ansonsten kann alternativ auch die Richtigkeit geschätzt werden. Beispiele für geeignete validierte Methoden zur Bestimmung des Bleigehaltes von Wein sind in den Anhängen 1 und 2 beschrieben.

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2.2 Allgemeine Betrachtungen

Alle Gerätschaften, die mit der Probe in Berührung kommen, müssen aus inertem Material bestehen (z. B. Polypropylen, Polytetrafluorethylen [PTFE] usw.). Die Verwendung von Material aus Keramik ist nicht empfehlenswert, da Keramik Blei enthalten könnte. Falls nicht zweifelsfrei feststeht, dass die verfügbaren Materialien die betreffenden Analyten nicht enthalten, müssen sie mittels Ad-hoc-Untersuchungen geprüft werden, welche als fester Bestandteil der Validierung der Analysenmethode angesehen werden müssen. Alle Kunststofferzeugnisse, die Probebehälter enthalten, sind mit Säure zu reinigen. Wenn möglich sollten die Gerätschaften, die für die Vorbereitung der Proben verwendet werden, ausschließlich Bleianalysen vorbehalten werden. Tabelle 1: Leistungskriterien von Methoden zur Analyse des Bleigehaltes von Wein Parameter Wert/Anmerkung Anwendbarkeit Geeignet zur Bestimmung des Bleigehaltes von Wein für amtliche

Zwecke.

Nachweisgrenze Höchstens ein Zehntel des O.I.V.-Grenzwertes Quantifizierungsgrenze Höchstens ein Fünftel des O.I.V.-Grenzwertes, es sei denn, der

Grenzwert für Blei liegt unter 100 µg/L. In diesem Fall höchstens zwei Fünftel des Wertes der Spezifikation

Präzision HORRAT-Werte kleiner/gleich 2 im Ringversuch zur Validierung Wiederfindungsrate 80 % - 105 % (wie im Ringversuch angegeben) Spezifität Frei von Matrix- oder Spektralinterferenzen Richtigkeit mx − < 1,96 * ( )nss labrlabR 11*²² )()( −−

wobei m dem zertifizierten Wert des Weinreferenzmaterials und x dem Mittelwert von n Messungen des Bleigehaltes des untersuchten Weins durch dasselbe Labor entspricht. SR(lab) und Sr(lab) sind Standardabweichungen, die aus den vom gleichen Labor unter Vergleichs- und Wiederholungsbedingungen erzielten Ergebnissen errechnet werden.

2.3 Schätzung der analytischen Richtigkeit und Berechnungen der Wiederfindungsrate Wenn möglich ist die Richtigkeit der Analysen unter Einbeziehung von geeignetem zertifiziertem Referenzmaterial bei der Durchführung der Analysen zu schätzen [3]. Der Analytiker muss auch den ‘Harmonised Guidelines for the Use of Recovery Information in Analytical Measurement’ [4], die unter der Schirmherrschaft von IUPAC/ISO/AOAC entwickelt wurden, gebührend Rechnung tragen. Die Wiederfindungsrate sollte bei rund 100 % liegen; in diesem Fall sind Berechnungen der Wiederfindungsrate von zweitrangiger Bedeutung.

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Literatur

[1] W Horwitz, “Evaluation of Analytical Methods for Regulation of Foods and Drugs”, Anal. Chem., 1982, 54, 67A - 76A

[2] Protocol for the design, conduct and interpretation of method-performance studies, FV 1061, OIV, 1998

[3] ISO 5725-6:1994, 4.2.3. International Organisation for Standardisation,

case Postal 56, CH-1211, Genèvre 20, Switzerland. [4] ISO/AOAC/IUPAC Harmonised Guidelines for the Use of Recovery

Information in Analytical Measurement. Edited Michael Thompson, Steven L R Ellison, Ales Fajgelj, Paul Willetts and Roger Wood, Pure Appl. Chem., 1999, 71, 337 – 348

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BEISPIEL 1

BESTIMMUNG DES BLEIGEHALTES IN WEIN MITTELS ATOMABSORPTIONSSPEKTROMETRIE (TYP III)

1 UMFANG UND ANWENDUNGSBEREICH

Die Methode ist für Rotwein, Weißwein, Stillwein, Schaumwein und gespriteten Wein geeignet.

2 DEFINITION

Bleigehalt von Wein: der Bleigehalt, der mit diesem Verfahren bestimmt wird, ausgedrückt in mg/L.

3 PRINZIP

Wein wird anhand einer auf die Matrix abgestimmten Lösung verdünnt, die Bleikonzentration wird direkt mittels Graphitrohr-Atomabsorptionsspektrometrie (GF-AAS) ermittelt. Die auf die Matrix abgestimmte Lösung wird sowohl dem zu untersuchenden Wein als auch den Bleikalibrierlösungen zugegeben. Diese Mischung enthält sowohl den ‚Matrixmodifier’ als auch Bestandteile, die Wein simulieren. Das Ziel ist es, die Matrix zu ‚modifizieren’, damit während der Atomisierung im Graphitofen dieselbe Absorptions- Zeitprofil sowohl von den Standardlösungen als auch von den Probenlösungen erzielt wird . Es ist eine verzögerte Atomisierung erforderlich, wie sie z.B. durch die L'vov-Plattform erreicht wird.

Die genaue Zusammensetzung des Verdünnungsmittels muss ggf. an den Typ des Graphitrohrofens angepasst werden. Vor Anwendung der Methode müssen Versuche durchgeführt werden, um das Absorptions-Zeit-Profil mit Standard- und Untersuchungsproben zu ermittelten und die Verdünnungsmittel entsprechend anzupassen. Das verwendete Gerät muss in der Lage sein, das Extinktions- Zeitprofil während der Atomisierung aufzuzeichnen. Die Profile der Standards und der Proben sollten etwa gleich sein und der Blei Peak sollte vor dem Hauptteil der unspezifischen Untergrundabsorption erscheinen, damit die Untergrundkompensation wirksam funktionieren kann. Beispiele für angepasste Profile werden in Anhang 2 angeführt.

4 REAGENZIEN

Chemikalien sollten hinsichtlich ihres bleifreien Gehaltes von höchster Qualität sein. Es ist ent-ionisiertes, destilliertes Wasser oder Wasser von entsprechender Reinheit zu verwenden. Falls nicht anderweitig angegeben, sind alle Lösungen täglich frisch herzustellen.

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4.1 Verdünnungslösung

ANMERKUNG 1: Die genaue Zusammensetzung des verwendeten Verdünnungsmittels muss eventuell auf das spezifische Modell der eingesetzten Geräte und des Graphitofens abgestimmt werden. Sollten bei der vorgeschlagenen Zusammensetzung des Modifiers Probleme auftreten, werden die Phosphat- und Nitratkonzentrationen so angepasst, dass

i) ein stabiles Elementsignal bei der optimalen Veraschungstemperatur und

ii) eine Atomisierung mit einem einzigen reproduzierbaren Peak des Analyten, der zeitlich vom Untergrundsignal getrennt ist,

möglich sind.

Mit VDU ausgestattete Geräte bieten Analytikern die Möglichkeit, den zeitlichen Abstand zwischen den Peaks der Probe und dem Untergrund zu bestätigen (siehe Anhang). Es folgt ein Beispiel für ein Verfahren zur Bestimmung des Extinktions- Zeitprofils:

Man misst die volle Peak-Breite in der halben maximalen Höhe (FWHM) des Peaks der Probe und vergleicht sie mit dem FWHM eines Kalibrierstandards mit einer ähnlichen maximalen Extinktion. Weichen die Peak-Formen deutlich voneinander ab, muss die Zusammensetzung des Matrixmodifiers entsprechend angepasst werden.

Nachstehend sind einige Beispiele für Verdünnungsmittel aufgeführt, die zusammen mit folgenden Gerätetypen verwendet werden:

(a) Perkin-Elmer 3030, ausgestattet mit einer Deuteriumlampe zur Untergrundkorrektur mit einem HGA 500 Graphitrohrofen; und (b) Thermo-Electron Video 12E, ausgestattet mit einem Smith-Hieftje-Untergrundkompensator, einem CTF 188 Ofen und einem FASTAC Probenaufgabesystem.

4.1.1 Perkin-Elmer 3030 Verdünnungsmittel:

187 g Wasser in einer 250 ml-Kunststoffflasche (5.1) werden 11 g Äthanol (4.1.3.), 1,1 g Glucose (4.1.4.), 1,1 g Fructose (4.1.5.) und 0,28 g Natriumchlorid (4.1.6.) zugegeben. Man schüttelt kräftig, um die Substanzen zu lösen. Anschließend werden 22 ml Salpetersäure (4.1.7.) und 4,4 g Ammoniumdihydrogenorthophosphat (4.1.8.) zugegeben. Es wird so lange geschüttelt, bis das gesamte Phosphat aufgelöst ist. Schließlich werden 0,88 g Magnesiumnitrat (4.1.9.) zugegeben und das Ganze nochmals geschüttelt, bis keine ungelösten Anteile mehr zurück bleiben.

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4.1.2 Thermo-Electron Video 12E Verdünnungsmittel:

Wie oben, doch werden nur 0,66 g Ammoniumdihydrogenorthophosphat (4.1.8.) und 0,44 g Magnesiumnitrat (4.1.9.) verwendet.

4.1.3 Äthanol (absolut)

4.1.4. D-Glucose

4.1.5. D(-)Fructose

4.1.6. Natriumchlorid

4.1.7. Salpetersäure (konzentriert)

4.1.8. Ammoniumdihydrogenorthophosphat

4.1.9. Magnesiumnitrat-Hexahydrat

4.2 10 %-iges Äthanol (v/v)

In 180 ml Wasser in einer 250 ml-Kunststoffflasche (5.1.) werden 20 ml Äthanol (4.1.3.) pipettiert. Das Ganze wird unter kräftigem Schütteln vermischt.

4.3. Bleistandardlösungen

4.3.1. Bleistandardlösung (1000 mg/l)

4.3.2 Bleistandardlösung (10,00 mg/l)

In einen 100 ml-Messkolben (5.2.) werden 1,00 ml der Bleistandardlösung (4.3.1) pipettiert (5.7). Diese wird mit Wasser zur Marke aufgefüllt und gut geschüttelt.

ANMERKUNG 2: Die Kalibrierung der Pipette ist unmittelbar vor dem Gebrauch zu kontrollieren.

4.3.3 Arbeitsstandard (1,00 mg/l)

In einen 100 ml-Messkolben (5.2.) werden 10,00 g der Bleivorratslösung (4.3.2) mit Hilfe einer Pasteurpipette dosiert. Den Hals des Messkolbens innen mit Wasser spülen, 1 ml Salpetersäure (4.1.7.) zugeben und bis zur Marke mit Wasser auffüllen, gut mischen.

4.3.4. Bleikalibrierlösungen

Acht Kalibrierstandards werden in Vielzweckbehältern hergestellt (5.4.). Die Standards erstrecken sich auf einen Konzentrationsbereich von 0 bis 50 µg/l,. mit

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0,0, 2,5, 5,0, 10,0, 20,0, 30,0, 40,0 und 50,0 µg/l. In einem neunten Behälter wird eine Reagenzienblindprobe hergestellt. Das Innere der Behälter wird dreimal mit Wasser ausgespült und trocken geschüttelt; auch die Verschlüsse werden dreimal gespült und geschüttelt, bis sie trocken sind. Die verschlossenen Behälter bleiben 5 bis 10 Minuten lang aufrecht stehen, dann wird die restliche Flüssigkeit entfernt. In die 9 Behälter wird Wasser in folgender Reihenfolge pipettiert (5.8): 5,00, 5,00, 4,95, 4,90, 4,80, 4,60, 4,40, 4,20 und 4,00 ml. In jeden Behälter werden 5,00 ml 10 %-iges Äthanol (4.2) sowie Verdünnungsmittel in zwei gleich großen Teilen zu je 5,0 ml (4.1) pipettiert (5.8).

In die 9 Behälter werden in folgender Reihenfolge pipettiert (5.6) (5.7): 0 (Reagenzienblindprobe), 0, 50, 100, 200, 400, 600, 800 und 1000 µl des Arbeitsnormals (4.3.3). Die Behälter werden verschlossen und geschüttelt, um den Inhalt zu vermischen. Dieser Vorgang muss für jede Probenserie neu stattfinden.

4.4 1 %-ige (v/v) Salpetersäure.

5. GERÄTSCHAFTEN

Alle verwendeten Erzeugnisse aus Glas und Kunststoff müssen säuregereinigt sein (mindestens 24 Stunden lang in 20 %-iger Salpetersäure einweichen), vor dem Gebrauch gründlich mit destilliertem Wasser gespült und (ggf. mit Klebefolie) abgedeckt werden, um eine Kontamination durch die Luft zu verhindern.

5.1 250 Kunststoffflaschen mit Verschluss (NalgenR oder entsprechendes Produkt).

5.2 Messkolben, 100 ml (Güteklasse A).

5.3 Pasteurpipetten mit Saugern

5.4 Vielzweckbehälter, 30 ml (Nunc, Sterilin oder entsprechendes Material).

5.5 Bechergläser, 600 ml.

5.6 Pipette*, 40 - 200µl (Labsystems Finnpipette oder entsprechendes Erzeugnis).

5.7 Pipette*, 200 - 1000µl (Labsystems Finnpipette oder entsprechendes Erzeugnis).

5.8 Pipette*, 0,5 – 5,0 ml (Labsystems Finnpipette oder entsprechendes Erzeugnis).

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5.9 Pipette*, 2,0 – 10,0 ml (Labsystems Finnpipette oder entsprechendes Erzeugnis).

*ANMERKUNG 3: Pipetten sollten täglich (bei Gebrauch) kalibriert werden.

5.10 Analysenwaage (+ oder - 1 mg, Mettler PC440 oder entsprechendes Erzeugnis).

5.11 Vortex-Mixer.

5.12 Reagenzgläser, 20 ml Fassungsvermögen.

5.13 Reagenzglasgestell, geeignet für den Einsatz zusammen mit 5.12.

5.14 Behälterständer, geeignet für den Einsatz zusammen mit 5.4.

5.15 Magnetrührer.

5.16 Magnetstab, PTFE-beschichtet.

5.17 Pipettenspitzen, geeignet für den Einsatz zusammen mit 5.6, 5.7, 5.8 und 5.9

5.18 Atomabsorptionsspektrometer,

Atomabsorptionsspektrophotometer, ausgestattet mit Graphitrohrofen, L’vov-Plattform, Probengeber, Untergrundkompensator und Aufzeichnungseinheit für das Extinktions- Zeitprofil, das den nachstehenden Spezifikationen entspricht. Die Einsatzbedingungen der Geräte sollten entsprechend an das jeweils verwendete Modell angepasst werden. Hier einige Beispiele:

Atomabsorptionsspektrophotometer Perkin-Elmer 3030, ausgestattet mit Deuterium- Untergrundkompensator für die unspezifische Absorption. Hohlkathodenlampe für Blei, die bei 12 mA betrieben wird. Monitor für die Wellenlänge 283,3 nm, Spaltbreite 0,7 nm. Graphitrohrofen HGA 500 mit pyrolitisch beschichtetem Graphikrohr mit einer pyrolitisch beschichteten Graphit-L’vov-Plattform im Inneren. Als Spülgas wird Argon verwendet. Der Ofen HGA 500 wird unter folgenden Bedingungen betrieben:

Stufe 1 2 3 4 5 6 Temperatur (°C) 200 1100 1100 1800 2400 20 Aufheizzeit Rampe (Sek.) 5 20 1 0 1 1 Haltezeit (Sek.) 60 20 2 3 6 25 Gas Ar Ar Ar Ar Ar Ar Gasströmung (ml/Min.) 50 50 0 0 300 300 Messwertaufnahme (2,5 Sek. Integration)

X

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Probengeber AS 40. 20 µl Injektionsvolumen, 3 Einspritzungen je Plattenposition.

(b) Thermo-Electron Video 12E Atomabsorptionsspektrophotometer zum Einsatz zusammen mit einem CTF 188 Graphitofen und einem FASTAC Probengeber unter folgenden Bedingungen: Stufe 1 2 3 4 5 Temperatur (°C) 150 350 650 1000 2400 Aufheizzeit Rampe (Sek.) 0 30 15 1 Haltezeit (Sek.) 2 0 5 4 10 Gas Ar Ar Ar Ar Ar Gasströmung (ml/Min.) 50 50 0 0 300 Messwertaufnahme (2,5 Sek. Integration)

X

Standzeit pro Probe 5 Sek., FASTAC Verzögerungszeit 10 Sek. Mit 3 Einspritzungen je Probe. Messwellenlänge 283,3 nm.

6. DURCHFÜHRUNG DER BESTIMMUNG

6.1. Vorbereitung des Weins

Der Behälter mit dem Wein wird kräftig geschüttelt, um den Inhalt vor der Entnahme von Teilproben gut durchzumischen. Schaumweine sollten vor dem Einsatz in einen sauberen Becher gegeben und im ein Ultraschallbad vollständig entgast werden.

6.2 Messlösungen

6.2.1 Weinproben

In ein 20 ml-Reagenzröhrchen (5.12) werden 2,00 ml Wasser, 4,00 ml Verdünnungsmittel (4.1) und 2,00 ml der Weinprobe pipettiert (5.8). Mit Hilfe des Vortex-Mixers gut durchmischen (5.11).

6.2.2 Bestimmung der Wiederfindungsrate

Zur Bestimmung der Wiederfindungsrate werden 1,80 ml Wasser, 4,00 ml Verdünnungsmittel (4.1) und 2,00 ml der Weinprobe in ein 20 ml-Reagenzglas (5.12) pipettiert (5.8) und mittels einer Pipette (5.7) 0,200 ml des Bleiarbeitsnormals (4.3.3) zugegeben. Gründlich mit dem Vortex-Mixer (5.11) vermischen.

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ANMERKUNG 4: Proben deren Konzentration, die des höchsten Kalibrierstandards überschreiten, müssen erneut anhand eines kleineren Probenaliquoten analysiert werden. Hierzu wird dem Probenvolumen zusätzlich 10 %-iges Äthanol (4.2) zu gegeben.

6.3. Messung Die Bestimmungen erfolgen in Serie. Jede Serie muss mindestens vier Reagenzienblindproben und drei gespikte Proben zur Schätzung der Wiederfindungsrate enthalten. Die Bleikalibrierlösungen werden gleichmäßig auf dem Probenteller verteilt. Die Proben und Standards werden dann mit Hilfe einer Pasteurpipette (5.3) in die Probenbehälter des Autosamplers gegeben. Die erste Behälterfüllung wird verworfen, die zweite Füllung wird dient der Messung (falls nicht genügend Probenlösung vorhanden ist, muss unbedingt gewährleistet werden, dass die Probenbehälter peinlich sauber sind). Die Pasteurpipetten werden zwischen jeder Übertragung von Standards und der Proben vier oder fünf Mal mit 1 %-iger Salpetersäure (4.4) gespült.

6.4. Quantifizierung

In allen Fällen wird der Mittelwert der Extinktion aus 3 Injektionen verwendet. Aus den Mittelwerten der Standards von jeweils einer Serie wird eine Kalibriergerade erstellt. Die für jede Probe vom Gerät ermittelten Extinktionen werden aufgezeichnet. Die Bleikonzentrationen der Probenlösungen werden über die der Kalibriergerade bestimmt.

ANMERKUNG 5: Es wird empfohlen, das Grahitrohr und die Plattform nach jeweils 2 Serien oder schon früher auszuwechseln, falls die gemessene Extinktion der Standards erheblich nachlässt.

7 ANGABE DER ERGEBNISSE

Die Ergebnisse werden um die mittlere Wiederfindungsrate innerhalb der Serie berichtigt.

7.1 Berechnung

Aus dem Kalibrierdiagramm wird der Bleigehalt aller Messlösungen ermittelt. Der Bleigehalt der Weinproben und der mit Tracern angereicherten Weinproben wird anhand folgender Gleichung errechnet:

Pb-Konzentration (mg/l) = (Cm - Cb) x Vt --------------------------- Vm

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Dabei ist Cm die mittlere Bleikonzentration der Messlösung (mg/l), Cb die mittlere gemessene Bleikonzentration der Reagenzienblindlösungen (mg/l), Vt. das endgültige Gesamtvolumen der Messlösung (ml). Vm das Volumen der entnommenen Weinprobe (ml).

7.2 Berechnung von Wiederfindungsraten

Wiederfindungsrate (%) = (Cs - Ca) x Vs x 100 ----------------------- S Dabei ist Cs die berechnete mittlere Bleikonzentration der - versehenen Weinprobe mit Zusatz (mg/l), Ca die berechnete mittlere Bleikonzentration der Weinprobe ohne Zusatz (mg/l), Vs das Volumen von Wein, mit Zusatz (ml), S die zugegebene Menge an Pb (µg).

7.3 Berechnung der um die Wiederfindungsrate berichtigten Ergebnisse

Berichtigte Pb-Konzentration (mg/l) = Cw x 100 ---------- Ra

Dabei ist Cw die berechnete Bleikonzentration der Weinprobe (mg/l), Ra die mittlere Wiederfindungsrate innerhalb der Serie (%).

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ANHANG: VALIDIERUNGSSTUDIE Die nachstehend beschriebene Untersuchung wurde in Übereinstimmung mit international vereinbarten Verfahren durchgeführt (1)(2). TABELLE I PROBENBESCHREIBUNG Probencode Probenbeschreibung

5 & 9 Bordeaux (Süßer Wein)

3 & 11 Italienischer Chardonnay (weiß)

7 & 8 Spanischer Rotwein, mit 260 µg/l Pb-Zusatz

6 & 10 Rumänischer Pinot Noir

2 & 12 Rumänischer Pinot Noir, mit 150 µg/l Pb-Zusatz

1 Probe 3/11, mit 124 µg/l Pb-Zusatz

4 Probe 3/11, mit 134 µg/l Pb-Zusatz

TABELLE II ÜBERBLICK ÜBER DIE STATISTISCHEN PARAMETER DES BLEIGEHALTES VON WEIN LAUT RINGVERSUCH (Die Ergebnisse eines Laboratoriums wurden als für die statistische Auswertung ungeeignet angesehen)

Probe A B C D E F F1

Code 5, 9 3, 11 7, 8 6, 10 2, 12 1 4

n 16 15* 16 16 16 16

ohne

Ausreißer

16 15 14 16 15 16

Zielwert 56 24 279 67 192 143 153

Mittel-wert 50,8 27,2 298 70,6 189 143 149

r 23 15 24 32 51 38

Sr 8,1 5,3 8,7 11,8 18,2 13,6

RSDr 16 19 3 17 10 9

Hor 1,0 1,1 0,2 1,1 0,7 0,7

R 42 25 83 57 154 79

SR 15,1 8,8 29,8 20,3 55,2 28,2

RSDR 30 28 10 29 29 19

HoR 1,2 1,2 0,5 1,2 1,4 0,9

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LEGENDE DER TABELLEN I UND II n Anfängliche Anzahl der Laboratorien

n(-Ausreisser) Anzahl der Laboratorien nach Ausschluss der Ausreißer

(*) Laboratorium 17 hat <20 µg/l für Testmaterial 11 angegeben. Die Ergebnisse dieses Laboratoriums wurden nicht in die statistische Auswertung dieser Probe einbezogen (B).

Mittelwert Der beobachtete Mittelwert, der Mittelwert aus den Daten des Ringversuchs nach Eliminierung der Ausreißer.

Zielwert Der „intern“ mit ICP-MS bestimmte Mittelwert

R Wiederholgrenze, d. h. der Wert, unterhalb dessen die maximale absolute Differenz zweier Analysenergebnisse, die man bei Anwendung der gegebenen Methode zur Untersuchung eines Probenmaterials unter Wiederholbedingungen (d. h. gleiche Probe, gleicher Mitarbeiter, gleiche Geräte, gleiches Labor und kurze Zeitabstände) bei vorgegebener statistischer Wahrscheinlichkeit erwarten darf. Sofern bei den Analysenverfahren nichts anderes vermerkt wird, beträgt diese Wahrscheinlichkeit 95 %. Daher ist r = 2,8 x sr.

Sr Wiederholstandardabweichung. RSDr Relative Wiederholstandardabweichung (Sr x 100/MEAN).

Hor Beobachtete RSDr, dividiert durch den RSDR–Wert, der anhand der Horwitz-Gleichung und der Annahme r=0,66R ermittelt wird.

R Vergleichsgrenze, d. h. der Wert, unterhalb dessen die maximale absolute Differenz zwischen einzelnen Analysenergebnissen, die man bei Anwendung der identischen Methode zur Untersuchung von identischem Probenmaterial unter Vergleichsbedingungen (d. h. Mitarbeiter verschiedener Laboratorien, standardisierte Prüfmethode) bei vorgegebener statistischer Wahrscheinlichkeit erwarten darf. Sofern bei den Analysenverfahren nichts anderes vermerkt wird, beträgt diese Wahrscheinlichkeit 95 %. R = 2,8 x s

R.

SR Vergleichsstandardabweichung (zwischen laborbedingten Messabweichungen).

RSDR Relative Vergleichsstandardabweichung (SR x 100/MEAN).

HoR Beobachteter RSDR-Wert, dividiert durch den anhand der Horwitz-Gleichung berechneten RSDR–Wert.

RSDR = 2(1-0,5log

10C) (C Konzentration als dimensionsloses Massenverhältnis, z. B. 1

mg/kg = 10-6 ) HORRAT(4)-Werte sind:

für die Wiederholbarkeit, der ermittelte RSDr–Wert, dividiert durch den über die Horwitz-Gleichung, r = 0,66*R, errechneten RSDr–Wert, für die Vergleichbarkeit, der ermittelte RSDR–Wert, dividiert durch den über die Horwitz-Gleichung errechneten RSDR–Wert.

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8. LITERATUR

8.1 Brereton, P. A. Robb, P. Sargent, Ch. M. Crews, H. M. andWood, R, Determination of Lead in Wine by Graphite Furnace Atomic Absorption Spectrometry: Interlaboratory Study. JAOAC Int., (1997) 80: , 1287-1297.

8.2 "Protocol for the Design, Conduct and Interpretation of Collaborative Studies." Editor W. Horwitz, Pure & Appl. Chem., (1995) 67: 331-343,

8.3 Horwitz, W, Evaluation of Methods Used for Regulation of Foods and Drugs, Analytical Chemistry, (1982) 57: 67A-76A.

8.4 Peeler, J. T.; Horwitz, W. and Albert, R.; Precision Parameters of Standard Methods

of Analysis for Dairy Products, JAOAC, (1989), 72: 784-806.

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Anhang

Extinktions- Zeitprofil zur Bestimmung des Bleigehaltes von Wein mittels eines Perkin-Elmer 3030 Atomabsorptionsspektrometers

mit Deuterium- Untergrundkompensation.

0

0,1

0,2

0,3

0,4

0,5

0 0,5 1 1,5 2 2,5 3

Zeit (Sek.)

Extin

ktio

n (A

U)

(i) 30 ng/l Weinstandard

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0

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0 0,5 1 1,5 2 2,5 3

Zeit (Sek.)

Extin

ktio

n (A

U)

(ii) Weinprobe

Legende: þþþþþþþþþþþ korrigierte Extinktion Untergrundabsorption

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BEISPIEL 2

BESTIMMUNG DES BLEIGEHALTES IN WEIN MITTELS

ATOMABSORPTIONSSPEKTROMETRIE (TYP III) 1. ANWENDUNGSBEREICH:

Das Analyseverfahren kann auf jede Art von Wein unter Berücksichtigung der von der O.I.V. festgelegten Höchstgrenze von 0,20 mg/L angewendet werden.

2. LITERATUR:

2.1. Amtsblatt der Europäischen Gemeinschaften (3. Oktober 1990). Bestimmung des Bleigehaltes in Wein (p. 152 et 153). 2.2. Teissèdre P.L., Brun S., Médina B. (1992). Dosage du plomb dans les vins / Proposition de modifications à la méthode du Recueil. Feuillet Vert de l’O.I.V., n°928, 1997/151292. 2.3. Moreira Balio da Silva M., Gaye J., Médina B. (1996). Comparaison de six méthodes de dosage du plomb dans les vins par absorption atomique en four graphite. Feuillet Vert de l’O.I.V. n° 1013, 2310/190196. 2.4. Brereton P., Robb P., Sargent C., Crews H., Wood R. (1996). Validation of a graphite furnace atomic absorption spectrometry method for the detection of lead in wine. Feuillet Vert de l’O.I.V. n° 1016, 2913/230196. 2.5. Bourguignon J.B., Douet Ch., Gaye J., Médina B. (1997). Dosage du plomb dans le vin / Interprétation des résultats de l’essai interlaboratoire. Feuillet Vert 1055 de l’O.I.V. n° 2456/190397.

3. PRINZIP:

Mit Ausnahme einer Verdünnung bei süßem Weißwein wird der Wein keiner Vorbehandlung unterzogen.. Durch die Zugabe von Ammoniumdihydrogenphosphat bleibt das im Wein enthaltene Blei auch bei hohen Temperaturen stabil, wodurch Interferenzen ausgeschlossen werden können, und er sich genauso verhält wie eine Eichlösung. Die Atomisierung erfolgt mit einem Pyrolitgraphitrohr mit einer L’Vov-Plattform, das durch Joule-Effekt beheizt wird. Die Absorptionswellenlänge beträgt 283,3 nm. Die Kompensation der Untergrundabsorption kann anhand des Zeeman- Effekts oder mittels einer Deuterium-Lampe erfolgen. Die Bestimmung des Bleigehaltes in Wein erfolgt direkt mittels externen Eichung.

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4. REAGENZIEN

4.1. Entmineralisiertes Wasser: ultra rein; Leitfähigkeit größer 18 MΩ/cm. 4.2. 65 %-ige Salpetersäure: Säure « suprapur ». 4.3. Ammoniumdihydrogenphosphat NH4H2PO4 z.A.. 4.4. Eichlösung: 1000 µg/ml (bzw. 1 g/l) in 2 %-iger Salpetersäure (im Handel erhältliche, gebrauchsfertige Lösung).

5. GERÄTSCHAFTEN

5.1 Analytische Waage (+/- 1 mg). 5.2 Glasgeräte: 5.2.1 50- und 100 ml- Messkölbchen (geeicht), 5.2.2 1- und 10 ml –Messpipetten (geeicht), 5.2.3 Reinigung der Laborgläser: Die Laborgläser werden mit entmineralisiertem Wasser abgespült, in einem 10 %-igen Salpetersäurebad mindestens 24 Stunden lang eingeweicht und zweimal mit entmineralisiertem Wasser ausgespült. 5.3 Atomabsorptionsspektrometer: ausgestattet mit einem Graphitrohrofen, Untergrundkompensation und Probengeber (die Becher des Probengebers werden mit 10 %-iger Salpetersäure vorgespült). 5.3.1. Graphitrohr mit integrierter L’Vov-Plattform, eventuell tantalhaltig (siehe Punkt 9.1 unten): 5.3.1.1 Tantallösung: 3 g Tantalpulver (Tantalmetall mit einer Reinheit von über 99,7 %) wird in ein 100 ml-Becherglas aus Teflon gegeben; man gibt 10 ml verdünnte Flusssäure (1 + 1), 3 g wasserfreie Oxalsäure und 0,5 ml zu 30 % -igem - Wasserstoffperoxid zu. Das Ganze wird vorsichtig erhitzt, um das Metall zu lösen; sobald sich die Reaktion verlangsamt, wird Wasserstoffperoxid zugegeben; nach der vollständigen Auflösung werden 4 g wasserfreier Oxalsäure und ca. 30 ml entmineralisiertes Wasser zugegeben; die Säure wird aufgelöst und die Lösung auf 50 ml aufgefüllt. Diese Lösung wird in einer Kunststoffflasche aufbewahrt. 5.3.1.2 Tantalisierung einer Plattform: Die Plattform wird in ein Graphitrohr eingesetzt, die mit der Atomisierungseinrichtung des Spektrophotometers verbunden ist. 10 µl der Tantallösung werden mit Hilfe des automatischen Probengebers auf die Plattform injiziert. Für die Temperatur gilt folgendes

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Programm: 40 Sek. Trocknung bei 150°C; 60 Sek. Veraschung bei 900°C; 2,5 Sek. Atomisierung bei 2 600°C. Als Inertgas wird Argon verwendet. 6. DURCHFÜHRUNG DER BESTIMMUNG

6.1 Probennahme: Vor dem Entkorken muss der Hals einer Weinflasche mit einer Blei-/Zinnkapsel sehr sorgfältig gereinigt werden.

6.2 Vorbereitung der Probe: Im Allgemeinen ist keinerlei Vorbereitung des Weins erforderlich; die Proben werden unmittelbar in die Becher des automatischen Probenwechslers gefüllt. Trübe Weine sind zu filtrieren. Um die Nutzungsdauer der Plattformen zu verlängern, werden süße Weißweine verdünnt; bei einem Zuckergehalt von 10 bis 15 g/L wird auf die Hälfte verdünnt, bei einem Gehalt von über 50 g/l auf ein Viertel. 6.3 Herstellung der Lösungen: 6.3.1 Verdünnungslösung: Die Lösung, mit der das Injektionsvolumen aufgefüllt wird, besteht aus entmineralisiertem Wasser mit 1 % Salpetersäure (4.2.). 6.3.2. Matrixmodifier: 3 g Ammoniumdihydrogenphosphat (4.3.) werden in ein 50 ml-Messkölbchen eingebracht (5.2.1.), aufgelöst und mit entmineralisiertem Wasser aufgefüllt (4.1.). 6.3.3. Bleilösung, 10 mg/l: 1 ml der Lösung zu 1 g/l (4.4.) wird in ein 100 ml-Messkölbchen gefüllt (5.2.1.);

dazu wird 1 % Salpetersäure zugegeben (4.2.); das Ganze wird mit

entmineralisiertem Wasser aufgefüllt (4.1.). Diese Lösung kann bei einer

Temperatur von + 4°C einen Monat lang aufbewahrt werden.

6.3.4 Bleilösung, 100 µg/L: 1 ml der Bleilösung zu 10 mg/l (6.3.3.) wird in ein 100 ml-Messkölbchen (5.2.1.) gegeben und mit entmineralisiertem Wasser aufgefüllt (4.1.). Diese Lösung muss täglich frisch hergestellt werden. 6.3.5 Eichbereich (als Beispiel): 0; 16,7; 33,3 und 50 µg/l (siehe Tabelle II). 6.4 Eichung und Bestimmung: 6.4.1 Spektrometrische Messungen: 6.4.1.1 Wellenlänge: 283,3 nm;

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6.4.1.2 Spaltbreite: 0,5 nm; 6.4.1.3 Strahlungsintensität der Hohlkathodenlampe: 5 mA ; 6.4.1.4 Untergrundkompensation: durch Zeeman-Effekt oder Deuteriumlampe; 6.4.1.5 Direkte Aufgabe der Standard- und Probenlösungen in den Graphitofen mit automatischem Probengeber. Die Spülflüssigkeit besteht aus 500 ml entmineralisiertem Wasser mit einem Tropfen Triton X 100. Hinweis: um eine Injektion bei 90°C auf der Plattform zu erzielen, ist die

Ofentemperatur auf ca. 150°C einzustellen.

6.4.1.6 Signalmessung: über die Peak-Höhe; 6.4.1.7 Messzeit: 3 Sekunden; 6.4.1.8 Zahl der Messungen je Standard bzw. Probe: 2 Hinweis: Das Untersuchungsergebnis entspricht dem Mittelwert aus diesen beiden Messungen. Wenn der Variationskoeffizient aus 2 Messungen über 15 % beträgt, sind zwei weitere Messungen erforderlich. 6.4.1.9. Temperaturprogramm (als Beispiel): siehe Tabelle I.

Tabelle I - Temperaturprogramm

für die Bestimmung des Bleigehaltes in Wein Temperatur Dauer Art des Gases Gasströmung Signalablesung

(in °C) (in Sek.) (in l/Min.) 150 60 Argon 3,0 750 10 Argon 3,0 750 30 Argon 3,0 750 2 Argon 0

2400 1 Argon 0 Ja 2400 2 Argon 0 ja 2400 2 Argon 3,0

40 20 Argon 3,0 6.4.1.10. Parameter des automatischen Probengebers (als Beispiel): siehe Tabelle II. Tabelle II – Parameter des Probengebers zur Bestimmung des Bleigehaltes in Wein

Injizierte Mengen in µl Analyse: Probe Pb-Lösung, Verdünnungs-

lösung Matrixmodifier

100 µg/l Blindwert 0 0 5 1 Standard Nr. 1 0 1 4 1 Standard Nr. 2 0 2 3 1 Standard Nr. 3 0 3 2 1 Probe 2 0 3 1

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6.4.2 Erstellung der Eichkurve: Aufgrund der Einstellungen des automatischen Probengebers können die Standards für die Bleilösungen ab 100 µg/l hergestellt werden (Tabelle II). Für die Eichkurve werden die Extinktion gegen die Bleikonzentration in Mikrogramm pro Liter aufgetragen. 7. ANGABE DER ERGEBNISSE

7.1 Bleikonzentration in der injizierten Lösung: Wird anhand der Eichkurve (6.4.2.) ermittelt. 7.2 Bleikonzentration des Weins: Wird durch Multiplizieren des Ergebnisses gemäß Punkt 7.1. (2 µl probe, 3µl Verdünnungslösung und 1µl Matrixmodifier ergeben ein Endvolumen von 6 µl im Grahpitrohr) mit dem Faktor 3 ermittelt. Dabei ist eine mögliche Verdünnung des Weins (bei süßem Weißwein) Rechnung zu berücksichtigen 7.3 Ergebnis: Das Ergebnis wird in Milligramm Blei je Liter Wein (mg/l) mit zwei signifikanten Dezimalen angegeben. 8. RINGVERSUCH Der Versuch wurde als „Doppelblindversuch“ mit 8 verschiedenen, aus Mischungen von Bordeauxweinen hergestellten Weinen durchgeführt: zwei Rotweine (R1 und R2), zwei Roséweine (Ro1 und Ro2), zwei trockene Weißweine (Bs1 und Bs2) und zwei süße Weißweine (D1 und D2). Elf Laboratorien aus Spanien, Portugal, Marokko und Frankreich haben an der Untersuchung teilgenommen und den Bleigehalt der 16 Proben bestimmt. 8.1 Darstellung der 8 Weinproben: Tabelle III: Analytische Daten der im Ringversuch geprüften Weine

Weine Art Vorhandener Alkohol (% Vol.)

Gesamtsäure (g/l H2SO4)

Flüchtige Säure (g/l H2SO4)

Reduzierende Zucker (g/l)

R1 Rot 11,86 4,43 1,57 1,2 R2 Rot 12,54 3,77 0,34 1,5

Ro1 Rosé 12,23 5,30 0,44 1,2 Ro2 Rosé 11,43 4,88 0,45 1,1 Bs1 Weiß trocken 11,65 4,62 0,37 2,2 Bs2 Weiß trocken 12,32 4,57 0,31 0,9 D1 Weiß süß 12,94 3,72 0,67 76,4 D2 Weiß süß 12,66 4,70 0,45 62,8

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8.2 Statistische Auswertung der Ergebnisse: Tabelle IV: Statistische Auswertung der Ergebnisse des Ringversuchs

Weinprobe R1 R2 Ro1 Ro2 Bs1 Bs2 D1 D2 Wiederholungen im Doppelblindversuch

C & K F & I D & G J & L B & H P & N A & E M & 0

Anfängliche Anzahl der Laboratorien 11 11 11 11 11 11 11 11

Anzahl der Laboratorien nach Beseitigung der größten 11 10 11 11 10 10 11 10

Streuungen Mittelwert(µg/l) 44 162 28 145 52 138 60 145

Wiederhol- Grenze r 18 12 7 17 6 13 28 7

Wiederholstandardabweichung Sr 6,4 4,3 2,5 6,1 2,1 4,6 10 2,5

Wiederhol- variationskoeffizient 14,5 2,8 9,2 4,2 4,2 3,4 16,5 1,8

RSDr (in %) HORRAT-Wert (Hor):

Beobachteter RSDr / RSDr Horwitz 0,6 0,1 0,3 0,2 0,2 0,2 0,7 0,1 Vergleichsgrenze

R 34 105 23 86 30 101 86 144 Vergleichsstandardabweichung

SR 12,3 37,5 8,2 30,8 10,7 35,9 30,6 51,6 Vergleichs-

variationskoeffizient 28 23,1 29,3 21,2 20,6 26 51 35,6 RSDR (in %)

HORRAT-Wert (HoR): Beobachteter RSDR / RSDR

Horwitz 1,1 1,1 1,1 1 0,8 1,2 2,1 1,7

Von den 11 Laboratorien, die sich an dem Versuch beteiligt haben, haben 7 angegeben, die vorgeschlagene Analysemethode angewendet zu haben, 4 haben einige Parameter geändert. 9. LEISTUNGSPARAMETER DER METHODE UND QUALITÄTSKONTROLLE

9.1 Nachweisgrenze: Diese wird anhand einer Reihe von 20 Wiederholmessungen des Blindwertes bestimmt und entspricht 3 Standardabweichungen. Bei der vorgeschlagenen Methode wurden in einer Reihe von 20 Messungen des Blindwertes folgende Ergebnisse erzielt: Mittelwert = 1,29 µg/l; Standardabweichung = 0,44 µg/l; Nachweisgrenze = 1,3 µg/l .

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9.2 Quantifizierungsgrenze: Diese entspricht dem dreifachen Wert der Nachweisgrenze. Bei der vorgeschlagenen Methode liegt die Quantifizierungsgrenze bei 4 µg/l (3 * 1,32 = 3,96). 9.3 Richtigkeit: Das Konfidenzintervall des Mittelwerts einer Reihe von Messergebnissen wird mit demjenigen eines Referenzmaterials verglichen. Es wurden drei Referenzmaterialien eingesetzt: ein Rotwein, ein trockener Weißwein und ein süßer Weißwein, deren Bleikonzentrationen durch das Referenzbüro der Europäischen Gemeinschaften (B.C.R.) 1992 zertifiziert wurden. Tabelle V. Richtigkeit der Methode Rotwein

BCR E Trockener Weißwein

BCR C

Süßer Weißwein BCR D

Zertifizierter Wert (B.C.R. 1992)

36,1 ± 4,9 65,1 ± 9,1 132,4 ± 32 Bleikonzentration

(µg/l) Mittelwert (Reihe: 10 Ergebnisse)

41,0 ± 3,8 66,0 ± 4,4 128,3 ± 14,1

9.4 Prüfkarte Für jedes Referenzmaterial, das zum Einsatz gelangt, kann eine Prüfkarte erstellt werden. Die Prüfgrenzen entsprechen +/- 2 SRintra (SR intra : Vergleichsstandardabweichung).

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40

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60

70

80

Ble

i in µ g

/l

15/12/95 26/06/96 29/04/97 08/12/97 09/10/98 Datum

Prüfkarte Blei laut BCR E (Referenzbüro der Gemeinschaften)

Mittelwert: 46,3 µg/l

Grenzwerte: + 2SR = 63,9 µg/l - 2SR = 28,7 µg/l

10. LITERATURVERZEICHNIS

10.1. Zatka V. (1978). Treated graphite atomizer tubes for atomic absorption spectrometry. Analytical Chemistry, vol. 50, n°3. 10.2. US Bureau of Alcohol, Tobacco and Firearms (1991). Analysis of lead in wines and related products by graphite furnace atomic absorption spectrometry. Note d’information de l’O.I.V. du 21 août 1991 : “ Plomb dans les vins aux U.S.A. ”. 10.3. Mindak W.R. (1994). Determination of lead in table wines by graphite furnace atomic absorption spectrometry. Journal of A.O.A.C. International, vol. 77, n°4, p. 1023-1030. 10.4. Médina B. (1994). Apport de nouvelles techniques au dosage des métaux dans les vins. Congrès des Œnologues de France à Bordeaux. 10.5. Norme française NF ISO 5725-2 (1994). Application de la statistique : Exactitude (justesse et fidélité) des résultats et méthodes de mesure. 10.6. Jorhem L., Sundström B. (1995). Direct determination of lead in wine using graphite furnace AAS. Atomic Spectroscopy, September/October 1995.