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Retrospektive Oskar Werner Filme von 1948 bis 1976 © SAM SHAW

Retrospektive Oskar Werner 2014 Programm

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Retrospektive Oskar Werner 2014 Programm

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Page 1: Retrospektive Oskar Werner 2014 Programm

Retrospektive Oskar WernerFilme von 1948 bis 1976

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Über das Wesentliche an der Leinwanddarstellungmeinte Oskar Werner: »im Film muss man sosein, als wenn man von der Straße entdeckt wor-den wäre. Man darf überhaupt nicht merken, dassSie ein Schauspieler sind. Man muss glauben, Siesind jetzt der Zuhälter von der nächsten Straße,oder der Versicherungsagent, oder Sie sind ein Di-rigent, oder ein Doktor.« Sieht man sich seinerollen an, so ist ihnen gemeinsam, dass er eineVorliebe für widersprüchliche Charaktere zeigte.Werner hatte kein interesse an psychologischenabziehbildern: Ob Schurke, Komponist, arzt, po-litischer Opportunist oder Soldat, er versuchtejedes Mal so realistisch wie möglich vor der Ka-mera zu agieren.

Sein Talent wurde bald über die grenzenÖsterreichs hinaus bekannt und mit 28 Jahrenwirkte er bereits in einem Film »Made in USa«mit. Er bemerkte aber sehr bald, dass man mitihm in Hollywood »nur Filme machen will, alswenn ich im Drugstore entdeckt worden wäre!Da sagte ich: Schauen Sie, mit Mickey-Mouse undrin-Tin-Tin kann man auch Filme machen, diewaren auch Movie-Stars, aber die können nichtShakespeare spielen.« Die ihm angebotenenDrehbücher fand er indiskutabel; in Europa,waren sie nicht besser. Werner sagte: »Was michnicht interessiert, das spiele ich nicht. ich glaube,es ist furchtbar wichtig, dass ein Schauspieler diePanik überwindet, alles spielen zu müssen, wasman an ihn heranträgt.« Werner gesteht, dass»der Unterhaltungsfilm auch seine Berechtigung[hat], aber man vergisst, dass es darum geht, Men-schen und Schicksale darzustellen.«

aufgrund dieser Erfahrungen machte Werneralsbald das Drehbuch oder den regisseur zumausschlaggebenden Kriterium seiner Mitarbeit.Wichtig war ihm vor allem ein vertragliches Mit-spracherecht bei der gestaltung seiner rolle. Ermusste aber die Erfahrung machen, dass selbstausgeklügelte Verträge keine garantie sind, beimFilm alle und alles zu kontrollieren. Diese stän-dige auseinandersetzung – in den meisten Fällenbereits während der Produktionsvorbereitungen –führte dazu, dass man Oskar Werner als »schwie-rig« einstufte. Von lokalen Theater- wie Filmpro-duktionen enttäuscht, ging Werner anfang 1964nochmals in die USa mit der Bemerkung: »ichhabe die nase voll von analphabeten, die garnicht wissen, worum es geht, als schwierig be-zeichnet zu werden. Da gehe ich doch lieber zudenen, die mich lieben.« Werners Schauspiel-Leis-tungen wurden in den USa anerkannt (goldenglobe, nominierung für den academy award),woraufhin er eine Flut an angeboten erhielt. Den-noch blieb der Künstler standhaft und verfolgteweiterhin sein hehres Ziel, nur in Filmen mitzu-spielen, die ihm auch inhaltlich zusagten. nachzwölf Jahren Hollywood belief sich sein resümeeauf über 300 abgelehnte Filme. Bei den realisier-ten lässt sich seine Handschrift erkennen: OskarWerner hatte einen ungetrübten Blick bei der rol-lenauswahl und fällte meistens die richtige Ent-scheidung. Das resultat: Eine erlesene auswahlan Filmen, von denen die meisten bis heute im ge-dächtnis geblieben sind.

Raimund Fritz

»Was mich nicht interessiert, das spiele ich nicht.« Oskar Werner – die große Retrospektive

1. Dezember 2014 bis 1. Februar 2015

Page 3: Retrospektive Oskar Werner 2014 Programm

DER ENGEL MIT DER POSAUNE

Kartl Hartl, A 1948BUCH Karl Hartl, Franz Tassié KAMERA Günther AndersMUSIK Willy Schmidt-Gentner MIT Paula Wessely, PaulHörbiger, Attila Hörbiger, Hans Holt, Oskar Werner LÄNGE 137 Minuten FORMAT 35mm, s/w, dt. OF

Österreichische geschichte von 1888 bis 1946,veranschaulicht am Schicksal der Wiener Kla-vierbauerfamilie alt. Eine episch breit angelegteFamilienchronik, für die regisseur Hartl dieCrème de la crème der österreichischen Schau-spielkunst vor die Kamera holte. Für Oskar Wer-ner war es die erste wichtige Filmrolle, durch dieer auch in Deutschland populär wurde. DErEngEL MiT DEr POSaUnE zählt zu dengrößten Erfolgen des heimischen Filmschaffensnach 1945, wurde mit dem Sascha-Pokal ausge-zeichnet und zu den Filmfestspielen von Venedigeingeladen. (rf)

EROICA

Walter Kolm-Veltée, A 1949BUCH Walter Kolm-Veltée, Norbert Kunze KAMERA GüntherAnders MUSIK Alois Melichar MIT Ewald Balser, MarianneSchönauer, Judith Holzmeister, Oskar Werner, Dagny Servaes LÄNGE 101 Minuten FORMAT 35mm, s/w, dt. OF

als Beethoven die Kunde vernimmt, dass napo-leon im anmarsch auf Wien ist, schreibt er ihmzu Ehren die Eroica-Symphonie. als man ihn je-doch zu einer audienz befiehlt, ergreift Beetho-ven die Flucht, lernt die Liebe seines Lebens ken-nen, verliert diese, ertaubt. Oskar Werner spieltin ErOiCa den labilen neffen des Musikgenies.Es war die erste Zusammenarbeit der Burg-schauspieler Werner und Balser vor der Kamera,deren Können dem Film den Stempel aufdrückte.ErOiCa ist ein weiterer österreichischer Presti-gefilm, der auf den Filmfestspielen von Cannesund São Paulo gezeigt wurde. (rf)

8 RETROSPEKTIVE OSKAR WERNER

Mo 8. 12., 15.30 Uhr

So 14. 12., 15 Uhr

Do 25. 12., 20 Uhr

Sa 10. 1., 15.30 Uhr

So 18. 11., 17 Uhr

Fr 23. 11., 19.45 Uhr

So 1. 12., 16 Uhr

Do 4. 12., 18 Uhr

Di 9. 12., 18 Uhr

Mo 15. 12., 18 Uhr

Fr 9. 1., 20.30 Uhr

Do 15. 11., 18 Uhr

Mo 19. 11., 20.15 Uhr

Sa 31. 11., 15.30 Uhr

Page 4: Retrospektive Oskar Werner 2014 Programm

RETROSPEKTIVE OSKAR WERNER 9

THE ANGEL WITH THE TRUMPET

Anthony Bushell, Karl Hartl, GB 1949BUCH Clemence Dane, Karl Hartl, Franz Tassié KAMERA Robert Krasker MUSIK Willy Schmidt-Gentner MIT Eileen Herlie, Basil Sydney, John Justin, Oskar Werner,Maria Schell LÄNGE 98 Minuten FORMAT 35mm, s/w, engl. OF

THE angEL WiTH THE TrUMPET ist dieenglische Version des österreichischen Kassen-knüllers DEr EngEL MiT DEr POSaUnE.Produzenten-Tycoon alexander Korda ließ denFilm für den englischen Markt in London neuverfilmen. Für die regie engagierte er Karl Hartl,die rollen wurden fast alle neu besetzt, außerjene von Oskar Werner, Maria Schell und antonEdthofer. Schell und Werner kamen durch diesenFilm mit der englischen Filmszene in Kontakt,doch Werner kostete dies seine Stellung im Burg-theater-Ensemble, da er ohne Erlaubnis der Di-rektion nach London gefahren war. (rf)

THE WONDER KID EnTFÜHrUng inS gLÜCK

Karl Hartl, GB 1950 BUCH Gene Markey KAMERA Günther Anders, Robert KraskerMUSIK Willy Schmidt-Gentner MIT Bobby Henrey, OskarWerner, Christa Winter, Robert Shackleton, Muriel Aked LÄNGE 87 Minuten FORMAT 35mm, s/w, engl. OF

Sebastian giro ist ein musikalischer Wunder-knabe, der von einer gangsterbande entführtwird, um an Lösegeld zu kommen. Für dieHauptrolle verpflichtete man den populärenKinderdarsteller Bobby Henrey. Werner spieltden zwielichtigen Taxichauffeur rudi, der auchder anführer der gangsterbande ist. Von seinerLeistung war er selbst nicht sehr begeistert, waszum Teil dem Drehbuch geschuldet ist. THEWOnDEr KiD zählt – da selten zu sehen – zuden raritäten in Werners Œuvre. in der deut-schen Fassung wurde Werner synchronisiert, wirzeigen daher die englische Version mit WernersOriginalstimme. (rf)

Mi 3. 12., 18 Uhr

Fr 12. 12., 21 Uhr

Mo 8. 12., 18.30 Uhr

Do 11.12., 20.45 Uhr

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DAS GESTOHLENE JAHR

Wilfried Fraß, A/BRD 1950BUCH Walter von Hollander, Wilfried Fraß KAMERA CarlKurzmayer MUSIK Alfred Uhl MIT Oskar Werner, ElisabethHöbarth, Ewald Balser, Fita Benkhoff, Albert Florath LÄNGE 91 Minuten FORMAT 35mm, s/w, dt. OF

Eine junge Postbeamtin lernt einen jungen Bar-musiker kennen und lieben. Da sich der Musikerzu Höherem berufen fühlt und auch das Talentdazu hat, entwendet sie aus der Postkasse geld,um ihn finanziell zu unterstützen. Sie fliehennach Frankreich, wo er eine Symphonie kompo-niert, die ihm zum Durchbruch verhelfen soll.nun heißt es einen Dirigenten finden, der dieKomposition auch öffentlich aufführt … DasDrehbuch basiert auf einer novelle von StefanZweig. Wie bereits ErOiCa wird auch dieserFilm durch die gut ausgewählten Darsteller zueinem genuss für den Zuschauer und den Musik-freund. (rf)

DECISON BEFORE DAWN EnTSCHEiDUng VOr MOrgEngraUEn

Anatole Litvak, USA 1950BUCH Peter Viertel, Jack Rollens KAMERA Frank PlanerMUSIK Franz Waxman MIT Richard Basehart, Oskar Werner,Hildegard Knef, O.E. Hasse, Hans Christian LÄNGE 113 Minuten FORMAT 35mm, s/w, engl. OF

Ein Sanitätsgefreiter wird im Winter 1944/45von US-Soldaten festgenommen und entschließtsich dazu, unter dem Decknamen Happy als an-tifaschistischer agent bei der Vernichtung desnationalsozialismus aktiv mitzuwirken … Wer-ners erster Hollywood-Film wurde ein interna-tionaler Erfolg, brachte ihm viel anerkennungein sowie einen mehrjährigen Schauspielvertragmit dem Major-Studio 20th Century Fox. Wei-tere Hollywood-Filme sollten folgen, doch Wer-ner kündigte seinen Vertrag wegen künstleri-scher Differenzen. (rf)

10 RETROSPEKTIVE OSKAR WERNER

So 7. 12., 16 Uhr

Sa 13. 12., 17.45 Uhr

Fr 19. 12., 20 Uhr

Mo 5. 1., 20.15 Uhr

So 11. 1., 18.15 Uhr

Do 15. 11., 20.15 Uhr

Mo 19. 11., 17.45 Uhr

Fr 30. 11., 20.30 Uhr

Page 6: Retrospektive Oskar Werner 2014 Programm

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Page 7: Retrospektive Oskar Werner 2014 Programm

DER LETZTE AKT

Georg Wilhelm Pabst, A 1955BUCH Fritz Habeck KAMERA Günther Anders MUSIK ErwinHalletz MIT Albin Skoda, Oskar Werner, Lotte Tobisch, Erik Frey,Herbert Herbe LÄNGE 117 Minuten FORMAT 35mm, s/w, dt. OF

Bunker der reichskanzlei, april 1945: EinHauptmann versucht zu Hitler vorzudringen,wird aber von dessen generälen hingehalten,was zu einem Fiasko führt … regisseur Pabstdrehte mit DEr LETZTE aKT den ersten Filmnach 1945, der sich mit Hitler beschäftigte. FürOskar Werner war dieser Film eine Herzensange-legenheit, da er real Erlebtes in die rolle einflie-ßen ließ. als Hauptmann Wüst spielte er eineOpferrolle, die letzten Worte des Sterbendenhaben durch seine Darstellung fast sprichwört-lich Popularität erlangt: »Sag nie wieder jawohl,damit hat der ganze Mist angefangen … seidwachsam …« (rf)

SPIONAGE

Franz Antel, A 1955BUCH Alexander Lernet-Holenia, Kurt Nachmann KAMERA Hans-Heinz Theyer, Hanns Matula MUSIK WillySchmidt-Gentner MIT Ewald Balser, Rudolf Forster, HanneloreBollmann, Erik Frey, Oskar Werner LÄNGE 102 Minuten FORMAT 35mm, s/w, dt. OF

Oberst alfred redl, Chef der k.u.k. Spionageab-wehr, wird wegen seiner homosexuellen neigungzur agententätigkeit für russland erpresst. Ertappt in eine Falle und begeht 1913 Selbstmord.Für Ewald Balser und Oskar Werner war SPiO-nagE die dritte und letzte Zusammenarbeit vorder Kamera. Fast wäre es nicht dazu gekommen,denn einer der Produzenten antwortete auf denBesetzungsvorschlag Franz antels: »Jeder darf indiesem Film mitspielen, der Werner aber nicht!«Der regisseur konnte sich durchsetzen undSPiOnagE zählt zu den besseren Filmen vonantel, woran die Schauspieler großen anteilhaben. (rf)

12 RETROSPEKTIVE OSKAR WERNER

Sa 14. 12., 17.45 Uhr

Mi 17. 12., 17.45 Uhr

Do 1. 1., 20 Uhr

Fr 9. 1., 18 Uhr

Sa 17. 11., 15.30 Uhr

Mi 21. 11., 18 Uhr

Sa 24. 11., 21 Uhr

Do 29. 11., 18 Uhr

Di 2. 12., 18 Uhr

Do 18. 12., 17.45 Uhr

Do 8. 1., 20 Uhr

Mi 14. 11., 18 Uhr

Sa 24. 11., 15.30 Uhr

Mi 28. 11., 20.30 Uhr

Page 8: Retrospektive Oskar Werner 2014 Programm

RETROSPEKTIVE OSKAR WERNER 13

LOLA MONTÈS LOLa MOnTEZ

Max Ophüls, F/BRD 1955BUCH Franz Geiger, Annette Wademant, Jacques Natanson,Claude Heymann, Max Ophüls KAMERA Christian MatrasMUSIK Georges Auric MIT Martine Carol, Peter Ustinov, AdolfWohlbrück, Will Quadflieg, Oskar Werner LÄNGE 113 Minuten FORMAT 35mm, Farbe, dt. OF

Die 16-jährige Lola Montez flieht mit dem ge-liebten ihrer Mutter, um einer Heirat mit einemBankier zu entgehen. Zu ihren Männerbekannt-schaften der folgenden Jahre gehören der Kom-ponist Franz Liszt, König Ludwig i. von Bayern,aber auch ein revolutionärer Student des Jahres1848. Fast ein halbes Jahr dauern die Dreharbei-ten zu LOLa MOnTEZ, in dem Werner einenStudenten spielt. regisseur Max Ophüls benö-tigte 8,5 Millionen DM für die realisierung. Einbombastischer, aber kluger Film, der erst spätjene Wertschätzung erhielt, die ihm von anfangan gebührt hätte. (rf)

MOZART

Karl Hartl, A 1955BUCH Karl Hartl, Franz Tassié KAMERA Oskar SchnirchMUSIK Hans Swarowsky MIT Oskar Werner, Johanna Matz,Gertrud Kückelmann, Nadja Tiller, Erich Kunz, LÄNGE 103 Minuten FORMAT 35mm, Farbe, dt. OF

Zum 200. geburtstag von Mozart verfilmte re-gisseur Hartl das letzte Lebensjahr des Kompo-nisten, in dessen Mittelpunkt die Entstehung derZauberflöte steht. Es war die vierte und letzteZusammenarbeit mit seinem Star Oskar Werner.Dieser »verlieh der gestalt des Komponisteneine note der Vergänglichkeit. Wie […] bei fastallen von Werners Filmen hat der Betrachterauch beim Mozart-Film das gefühl, daß dieserSchauspieler aus einer anderen Welt kommt, nurals gast hier verweilt, und jeden Moment abbe-rufen werden könnte.« (Martin Prucha)

So 7. 12., 18 Uhr

Mo 15. 12., 20.15 Uhr

Sa 13. 12., 15.30 Uhr österr. Fassung

Mi 7. 11., 18 Uhr dt. Fassung

Sa 17. 11., 20.15 Uhr dt. Fassung

So 25. 11., 15 Uhr dt. Fassung

Fr 30. 11., 18 Uhr dt. Fassung

Page 9: Retrospektive Oskar Werner 2014 Programm

14 RETROSPEKTIVE OSKAR WERNER

EIN GEWISSER JUDAS

Oskar Werner, BRD 1958BUCH Harald Zusanek KAMERA Hannes Staudinger MIT Oskar Werner, Gertrud Kückelmann, Karl Lieffen, JosefSieber, Franz Messner LÄNGE 73 Minuten FORMAT DigiBeta, s/w, dt. OF

Ein gEWiSSEr JUDaS ist Werners erster TV-Film und gleichzeitig seine einzige regiearbeithinter der Kamera. Er engagierte dafür zahlrei-che Freunde, mit denen er zuvor am Theater zu-sammengearbeitet hatte. Basierend auf einemTheaterstück zeigt Werner den Verrat an JesusChristus aus der Sicht von Judas ischariot undrelativiert diesen dadurch. Ende der 1950er-Jahre war dies ein gewagtes Sujet, das von denmeisten rezensenten kritisiert wurde, aus heuti-ger Sicht ist es eine kostbare rarität. (rf)

JULES ET JIM JULES UnD JiM

François Truffaut, F 1961BUCH François Truffaut, Jean Gruault KAMERA Raoul CoutardMUSIK Georges Delerue MIT Jeanne Moreau, Oskar Werner,Henri Serre, Marie Dubois, Vanna Urbino LÄNGE 108 Minuten FORMAT 35mm, s/w, franz. OF mit engl. UT

Jim, ein Franzose, und Jules, ein Deutscher, tref-fen sich in Paris und werden Freunde. als sie Cathérine kennenlernen, verlieben sich beide insie … JULES ET JiM zählte beim Publikum wiebei der Kritik zu den größten Erfolgen der nou-velle Vague und beeinflusste das Lebensgefühleiner ganzen generation von Kinogehern. DieDreharbeiten verliefen sehr harmonisch undTruffaut erzählte einige Jahre später: »Werner,von dem sich das Publikum bewegt fühlte, ver-stand nicht ein Viertel seines Textes, denn erkonnte kaum französisch. Was er jedoch in denFilm hineinlegte, beweist den großen Burgschau-spieler.« (rf)

Mo 1. 12., 18.30 Uhr

Mi 10. 12., 17 Uhr

Do 8. 1., 18 Uhr

Di 13. 11., 20.30 Uhr

So 18. 11., 15.30 Uhr

Fr 23. 11., 18 Uhr

Di 27. 11., 20.15 Uhr

Fr 5.12., 18 Uhr

Di 16.12., 20.15 Uhr

Di 30.12., 20 Uhr

Sa 10. 11., 20.45 Uhr

Fr 16. 11., 18 Uhr

So 25. 11., 20.45 Uhr

Mi 28. 11., 18 Uhr

Page 10: Retrospektive Oskar Werner 2014 Programm

RETROSPEKTIVE OSKAR WERNER 15

TORQUATO TASSO

Josef Gielen, Rudolf Raepple, BRD 1963 BUCH Johann Wolfgang von Goethe KAMERA Hans Braun,Paul Eillmerer, Karl Klein, Arkadij Ljutow, Werner Hoffmann MIT Oskar Werner, Erwin Linder, Gisela Hessenbruch, SusanneKorda, Gert Westphal LÄNGE 117 Minuten FORMAT DigiBeta, s/w, dt. OF

Die Hauptrolle in goethes TOrQUaTO TaSSOist für jeden deutschsprachigen Schauspieler eineHerausforderung der besonderen art, da Tassozu den schwierigsten rollen der deutschen Klas-sik zählt. Werner hatte damit 1960 am akade-mietheater einen seiner größten Bühnenerfolgeund wiederholte diesen drei Jahre später in glei-cher inszenierung, aber mit eigenem Tournee-En-semble. Der Film ist ein Unikat, da er Wernersfragiles Bühnen-Spiel für immer festgehalten hat.Eine besondere rarität, da Werner an sich striktgegen Theater-aufzeichnungen war. (rf)

SHIP OF FOOLS DaS narrEnSCHiFF

Stanley Kramer, USA 1964BUCH Abby Mann KAMERA Ernest Lazlo MUSIK Ernest GoldMIT Vivien Leigh, Simone Signoret, José Ferrer, Lee Marvin,Oskar Werner LÄNGE 149 Minuten FORMAT 35mm, s/w, engl. OF mit dt. UT

Das Passagierschiff Vera fährt anfang der1930er-Jahre – am Vorabend von Hitlers Macht-ergreifung – von Mexiko nach Deutschland. anBord befindet sich eine illustre gesellschaft, da-runter auch eine rauschgiftsüchtige Frau, in diesich der Schiffsarzt verliebt … Mit SHiP OFFOOLS begann Werners zweite Karriere in Hollywood. Es wurde sein erfolgreichster Filmund er machte ihn international bekannt. DesWeiteren erhielt er für seine schauspielerischeLeistung mehrere auszeichnungen, u. a. dennew-York-Film-Critics-award und eine Oscar-nominierung. (rf)

Do 11. 12., 17.45 Uhr

Mo 22. 12., 20 Uhr

Mi 7. 1., 20.15 Uhr

Di 13. 11., 18 Uhr

Mi 21. 11., 20.30 Uhr

Mo 26. 11., 18.30 Uhr

Sa 6. 12., 15.30 Uhr

Sa 20. 12., 20.15 Uhr

So 28. 12., 20 Uhr

Di 6. 1., 20 Uhr

Mi 14. 11., 20.15 Uhr

Sa 24. 11., 18 Uhr

So 1. 12., 19 Uhr

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THE SPY WHO CAME IN FROM THE COLD DEr SPiOn, DEr aUS DEr KÄLTE KaM

Martin Ritt, USA 1965BUCH Paul Dehn, Gyu Trosper KAMERA Oswald MorrisMUSIK Sol Kaplan MIT Richard Burton, Claire Bloom, OskarWerner, Peter van Eyck, Rupert Davies LÄNGE 112 Minuten FORMAT 35mm, s/w, engl. OF mit dt. UT

Das britische agentennetz in der DDr ist zer-schlagen, der Chef des britischen geheimdienstesin der BrD, alex Leamas, wird nach London ab-berufen. Wenige Monate später kehrt er zurückmit dem Plan, seinen gegenspieler Fiedler auszu-schalten … am Höhepunkt der James Bond-Mania dreht Martin ritt – nach John le Carré –einen klassischen anti-Bond-Film, der heutenoch von Kritikern gelobt wird. Oskar Wernerüberzeugt als fanatischer jüdischer KommunistFiedler und bekam für diesen Part einen goldenglobe als bester nebendarsteller. (rf)

FAHRENHEIT 451

François Truffaut, USA 1966BUCH François Truffaut, Jean-Louis Richard KAMERA Nicholas Roeg MUSIK Bernard Hermann MIT Oskar Werner, Julie Christie, Cyril Cusack, Anton Diffring,Jeremy Spenser LÄNGE 113 Minuten FORMAT 35mm, Farbe, engl. OF

irgendwo in naher Zukunft ist die Feuerwehrnicht mehr dazu bestimmt, Brände zu löschen,sondern Bücher zu verbrennen, denn Bücher zulesen bzw. zu besitzen ist verboten. Der in diesergesellschaft lebende Feuerwehrmann Montagsteht kurz vor einer Beförderung, hinterfragtaber allmählich den Sinn seiner arbeit … DieZusammenarbeit zwischen Truffaut und Wernerverlief beim zweiten Mal nicht so harmonischwie zuvor bei JULES ET JiM, da man bei derrolleninterpretation keinen Kompromiss fand.als der Film in die Kinos kam, blieb der großeErfolg aus; heute ist es ein Kultfilm. (rf)

Di 9. 12., 20.15 Uhr

Mi 17. 12., 20.15 Uhr

Mo 29. 12., 20 Uhr

Sa 10. 1., 18.15 Uhr

So 18. 11., 20 Uhr

Do 22. 11., 18.30 Uhr

Mo 26. 11., 21 Uhr

Do 18. 12., 20.10 Uhr

Fr 26. 12., 20 Uhr

So 4. 1., 20 Uhr

So 11. 1., 20.45 Uhr

Sa 17. 11., 18 Uhr

Di 20. 11., 20.30 Uhr

Sa 31. 11., 17.45 Uhr

16 RETROSPEKTIVE OSKAR WERNER

Page 12: Retrospektive Oskar Werner 2014 Programm
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18 RETROSPEKTIVE OSKAR WERNER

INTERLUDE ZWiSCHEnSPiEL

Kevin Billington, USA 1967BUCH Lee Langley, Hugh Leonard KAMERA Gerry FisherMUSIK Georges Delerue MIT Oskar Werner, Barbara Ferris,Virginia Maskell, Donald Sutherland, John Cleese LÄNGE 113 Minuten FORMAT 35mm, Farbe, OmU und engl. OF

Der verheiratete Stardirigent Stefan Zelta istständig auf Tournee. Dabei verliebt er sich einesTages in eine reporterin. Seine Ehefrau kommtdahinter und verlangt von ihm, sich für eine derbeiden Frauen zu entscheiden … Oskar Wernerals Musiker – er spielte solche zuvor schon inDaS gESTOHLEnE JaHr und MOZarT –schien auch für eine internationale Produktionder geeignete Star zu sein. Werner brachte sehrviel von sich selbst in die rolle ein (namen vonFamilienangehörigen, seinen Musikgeschmack),weshalb inTErLUDE zu seinen persönlichstenFilmen zählt. (rf)

THE SHOES OF THE FISHERMAN in DEn SCHUHEn DES FiSCHErS

Michael Anderson, USA 1968BUCH John Patrick, James Kennaway KAMERA Erwin Hillier,Tony White MUSIK Alex North MIT Anthony Quinn, LaurenceOlivier, Oskar Werner, Vittorio de Sica, John Gielgud LÄNGE 162 Minuten FORMAT 35mm, Farbe, dt. Fassung (mitPause) und engl. OF (mit Pause)

Ein neuer Papst soll mit den politischen Mittelndes Vatikans einen Dritten Weltkrieg verhindern… Mit großem aufwand inszenierte regisseurMichael anderson nach einem Bestseller vonMorris L. West einen klassischen Monumental-film. Vor den Kulissen roms und des Vatikanserzählt er eine geschichte aus dem Kalten Krieg.Der Film bezieht seine Wirkung nicht nur aus derdargestellten Schaupracht, sondern aus demhohen schauspielerischen Format seiner Darstel-ler, darunter Oskar Werner als Berater des Paps-tes. (rf)

Fr 12.12., 18 Uhr OmU

Sa 3. 11., 20 Uhr OmU

Mo 12. 11., 20.15 Uhr OF

Di 20. 11., 18 Uhr OF

Do 29. 11., 20.30 Uhr OF

So 21.12., 19.45 Uhr dt. Fassung

Fr 2. 11., 19.45 Uhr engl. OF

So 11. 11., 15 Uhr dt. Fassung

Fr 16. 11., 20.30 Uhr engl. OF

So 25. 11., 17.30 Uhr dt. Fassung

Sa 31. 11., 20.15 Uhr engl. OF

Page 14: Retrospektive Oskar Werner 2014 Programm

RETROSPEKTIVE OSKAR WERNER 19

COLUMBO: PLAYBACK

Bernard L. Kowalski, USA 1974BUCH David P. Lewis, Booker T. Bradshaw KAMERA Richard C.Glouner A.S.C. MUSIK Bernardo Segáll MIT Peter Falk, OskarWerner, Gena Rowlands, Martha Scott, Robert Brown LÄNGE 70 Minuten FORMAT DigiBeta, Farbe, engl. OF mit dt. UT

in seinem letzten Fernsehfilm spielt Werner einenVerbrecher, der mit technischen raffinesseneinen Mord vertuschen will, gegen die Schlauheitvon inspektor Columbo jedoch den Kürzerenzieht … an sich wollte Oskar Werner nicht mehrfür das Fernsehen arbeiten, nachdem er Ende der1950er-Jahre schlechte Erfahrungen damit ge-macht hatte. regisseur Fritz Lang – den Wernerpersönlich kannte – überzeugte ihn davon, dasangebot, in COLUMBO mitzuspielen, anzuneh-men. PLaYBaCK zählt heute noch zu denglanzpunkten dieser TV-Hit-Serie. (rf)

VOYAGE OF THE DAMNED rEiSE DEr VErDaMMTEn

Stuart Rosenberg, USA/GB 1976BUCH Steve Shagan, David Butler KAMERA Billy WilliamsMUSIK Lalo Schifrin MIT Faye Dunaway, Oskar Werner, Max von Sydow, Malcolm McDowell, Orson Welles LÄNGE 155 Minuten FORMAT 35mm, Farbe, OmU

am 13. Mai 1939 verließen 937 Passagiere jüdi-scher abstammung auf dem Luxusdampfer St.Louis Hamburg in richtung Havanna. Dort ver-weigerte man ihnen die Einreise, da ihre Visa ab-gelaufen waren. Für die Passagiere, die das neueLand und dort lebende Familienangehörige zumgreifen nahe vor ihren augen sahen, begann einpsychologisches Drama, das nicht alle überleb-ten … Stuart rosenbergs inszenierung gelang es,die reale Historie mit den bewährten Mitteln desBlockbuster-Kinos á la Hollywood zu verknüp-fen. Unter den zahlreichen Stars befand sichauch Oskar Werner, der darin seine letzte Film-rolle spielte. (rf)

Sa 6. 12., 18.30 Uhr

Di 16. 12., 18.30 Uhr

Di 23. 12., 20 Uhr

Mo 12. 11., 18.30 Uhr

Do 22. 11., 21 Uhr

Di 27. 11., 18.30 Uhr

So 14. 12., 20.15 Uhr

Sa 27. 12., 20.15 Uhr