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Rhetorik und Kommunikation Eine gemeinsame Übung zu Körpersprache und Rede Ein Referat von Almut, Benedikt, Bodo, Claudia, Fred, Janosch & Maria im Hauptseminar „Kommunikation und Kooperation“, WiSe 2009/10

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Rhetorik und Kommunikation Eine gemeinsame Übung zu Körpersprache und Rede

Ein Referat von Almut, Benedikt, Bodo, Claudia, Fred, Janosch & Maria im Hauptseminar „Kommunikation und Kooperation“, WiSe 2009/10

Welche Rolle spielt Rhetorik?

Aufgabe 1: Das Denkblatt

•  Das „Denkblatt“ funktioniert wie eine „Mindmap“ im kleinen.

Jeder sammelt für sich Assoziationen zum Thema „Rhetorik“

und ihrer Bedeutung für unseren Alltag

•  Hierfür sind 5 Minuten vorgegeben.

•  Neben Schrift darf ein „Denkblatt“ auch Zeichnungen und Ikons

enthalten - keine Regeln - nur eure Gedanken!

Gliederung Welche Rolle spielt Rhetorik? Praxisteil 1, Methoden: Denkblatt & gemeinsame Mindmap

Wie wir nonverbal kommunizieren Theorieteil 1, Kurzvortrag

Das Deutsche Rentensystem in 4‘ Praxisteil 2, Methoden: Beobachtungsbogen

Die Rede - einfach (nur) sprechen? Theorieteil 2, Kurzvortrag

Yes, we can! Was ist eine „gute Rede“? Praxisteil 3, Methoden: Transkripte & Kopfstand

Wie wir nonverbal kommunizieren

Wie wir nonverbal kommunizieren

Die Funktionen nonverbaler Kommunikation 1.  Sie begleitet und unterstüzt die sprachliche Äußerung.

2.  Sie schwächt eine sprachliche Äußerung ab. 3.  Sie verstärkt eine sprachliche Äußerung.

4.  Sie widerspricht einer sprachlichen Äußerung (Inkongruenz).

5.  Sie ersetzt eine sprachliche Äußerung. 6.  Sie drückt engagiertes Zuhören (oder das Gegenteil) aus.

7.  Sie drückt die Stellungnahme des Kommunikationspartners aus. 8.  Sie regelt den reibungslosen Ablauf eines Dialogs

9.  Sie drückt das subjektive Befinden der Kommunikationspartner (Gestimmtheit)

10. Sie verdeutlicht die Beziehung zwischen den Partnern

Wie wir nonverbal kommunizieren

Sichtbare Signale - der visuelle Kanal -  Haltung und Auftreten

-  Gestik -  Mimik

-  Blickkontakt

-  räumliches Verhalten (Proxemik)

Wie wir nonverbal kommunizieren

Fühlbare Signale - der taktile Kanal -  Körperliche Kontaktaufnahme: Kontaktaufnahme kann

eine Hierarchie abbilden: „auf die Schulter klopfen“ geht meist von der Person aus, die sich als übergeordnet sieht

-  Persönlichen Raum wahren

Hierfür erweisen sich die Distanz-Gesetze als nützlich: - 50cm in der vertraulichen Beziehung

- 50 - 120cm bei nahen Beziehungen - 2,5-3,5m bei sozial-beratenden/unpersönlichen Bez.

- >3,5m im öffentlichen Bereich

Wie wir nonverbal kommunizieren

Hörbare Signale - der auditive Kanal -  Stimme: funktionsfähig, ohne Schäden, vorwiegender

Sprechtonbereich -  Aussprache: mundartliche Färbung, allgemeine Artikulation

-  Betonung: Akzentuierung durch Wechsel der Lautstärke,

Sprechgeschwindigkeit und Betonung erhöhen Veständlichkeit -  Sprechatmung: Kombinierte Mund-Nase-Atmung, gut platzierte

Sprechpausen fördern korrektes Atmen -  Engagement: engagiertes Reden ist hörergerichtet und zeichnet

sich durch variable Betonung, Blickkontakt & lebhafte Körper- sprache aus

Wie wir nonverbal kommunizieren

Der Höreindruck

- ist entscheidend für die Verständlichkeit, den Eindruck des Publikums und die Glaubwürdigkeit

- er wird geprägt durch die Faktoren Stimme/Stimmlage,

Artikulation (Dialekt, Deutlichkeit) und Betonung (Lautstärke, Sprechgeschwindigkeit & Sprechmelodie)

1.  Struktur und Ordnung

2.  Einfachheit des Ausdrucks 3.  Informations(aus)wahl

Das deutsche Rentensystem in 4‘

Aufgabe 2: Eine Rede - Zwei Perspektiven

•  Im Folgenden wird ein informativer Kurzfilm einer bekannten

Persönlichkeit versuchen das Rentensystem der BRD in 4‘ zu

erklären.

•  Gruppe A beschreibt die stattfindende nonverbale

Kommunikation, Gruppe B die beobachtete Körpersprache

anhand eines Arbeitsbogens - hierfür: 5 Minuten.

Das deutsche Rentensystem in 4‘

Das deutsche Rentensystem in 4‘

Aufgabe 2: Eine Rede - Zwei Perspektiven

•  Im Folgenden wird ein informativer Kurzfilm einer bekannten

Persönlichkeit versuchen das Rentensystem der BRD in 4‘ zu

erklären.

•  Gruppe A beschreibt die stattfindende nonverbale

Kommunikation, Gruppe B die beobachtete Körpersprache

anhand eines Arbeitsbogens - hierfür: 5 Minuten.

Die Rede - einfach (nur) sprechen?

Typische Redearten

-  informative Rede: Vermittlung von Fakten, Wissen,

Informationen -  persuative Rede: Meinungsbildung und -bekräftigung.

-  situative Rede: zweckgebundene Reden und Ansprachen

Die Verständlichkeit einer Rede

-  in der Rede entfallen die Mittel der Textgestaltung, wie

typographische Gestaltung -  das Verständnis einer Rede bedingt ihre Wirkung

-  die Bereitschaft zuzuhören korreliert mit der Behaltensleistung

Die Rede - einfach (nur) sprechen?

Verständlichkeit in der Rhetorik-Forschung (nach Langer, Schulz von Thun & Tausch, 2006)

1.  Struktur und Ordnung

2.  Einfachheit des Ausdrucks

3.  Informations(aus)wahl 4.  Anregung und Interesse

5.  Visuelle Hilfsmittel 6.  Hörergerechte Darbietung

7.  Sprechweise

Die Rede - einfach (nur) sprechen?

1. Struktur und Ordnung

-  zu Beginn Überblick geben

-  den roten Faden beachten (innere Gliederung der Gedanken) -  den Zuhörern Orientierung bieten (äußere Gliederung der Rede)

-  zusammenfassen wo es geht (segmentierend und abschließend)

2. Einfachheit des Ausdrucks

-  kurze, aktive Sätze (Satzlänge und Satzbau)

-  Fremd- & Fachwörter sparsam einsetzen (Komplexität) -  konkret und greifbar statt abstrakt (Konkretheitskoeffizient)

Die Rede - einfach (nur) sprechen?

3. Informations(aus)wahl -  Gesamtlänge im Auge behalten (situative Passung)

-  wichtigen Themen/Argumenten Platz geben (Proportionalität) -  anschaulich aber kurz (Detailreduktion, Beispielselektion)

4. Anregung und Interesse

-  Hörer einbeziehen, Situation berücksichtigen

-  Aktualität schafft Interesse -  Beispiele sinn- und planvoll einsetzen (Improvisation meiden)

-  lebendige Sprache benutzen (rhetorische Fragen, Zitate, witzige Sprachespiele, Gedankengang entwickelnd vorführen)

Die Rede - einfach (nur) sprechen?

5. Visuelle Hilfsmittel -  visuelle Hilfsmittel unterstützen Behaltensleistung

-  zusätzliche Zeit für Vernetzung einplanen (Mehr-Kanal-Input) -  weniger ist mehr (Reizreduktion)

-  Folien ersetzen keine eigenen Notizen

6. Hörergerechte Darbietung

-  Hörerklientel im Vorfeld abklären (Rezipientenpassung)

-  Vorurteilsfrei und sympathisch auftreten (Affektivität mindern)

Die Rede - einfach (nur) sprechen?

7. Sprechweise

-  Gedankenenden durch Stimmsenkung hörbar machen

-  einen angenehmen Sprechton wählen -  sinnvolll und sinnfördernd betonen

-  abwechselungsreich und nicht zu schnell sprechen

-  deutlich artikulieren

Die Rede - einfach (nur) sprechen?

Gliederung einer Rede

1.  Einstieg & Schluss

2.  Informative Gliederung

3.  Argumentative Gliederung

Die Rede - einfach (nur) sprechen?

Einstieg

-  der Einstieg holt die Zuhörer ab und weckt Interesse

-  misslungene Einleitungen prägen den gesamten Redeverlauf -  keine Pauschalentschuldigungen vorab

Die Rede - einfach (nur) sprechen?

Schluss

-  beeinflusst die Behaltensleistung

-  zusammenfassend wiederholen oder Ziele setzen -  Zeit für einen adäquaten Schluss einplanen

Die Rede - einfach (nur) sprechen?

Informative Gliederung

Informative Kurzrede -  nach absteigender Wichtigkeit gegliedert

-  Gliederung für alle „harten“ Informationen

Die Rede - einfach (nur) sprechen?

Informative Gliederung

Sachvortrag / Referat

-  das Thema und seine Bedeutung werden voran gestellt -  kurzer Überblick über die wichtigsten Punkte

-  einzelne Sinnabschnitte erhalten Zwischenzusammenfassungen

-  abschließende Zusammenfassung mit Ausblick

Die Rede - einfach (nur) sprechen?

Argumentative Gliederung

Argumentative Kurzrede -  Unterscheidung nach „Begründen“, „Berichten“ &

„Vergleichen“ -  allen dreien gemein:

Situationsbezug und die Konsequenz

Die Rede - einfach (nur) sprechen?

Argumentative Gliederung

Meinungsrede

-  verständlich informieren & motivieren führt zu Überzeugung -  Meinung vertreten & Nachdenken anregen

Verhandlungsrede

-  berücksichtigt im Vorfeld mögliche Gegenargumente

Yes, we can!

Aufgabe 3: Redeanalyse

•  Im Folgenden wird ein kurzer Ausschnitt aus der Siegesrede

Barack Obamas gezeigt.

•  Jeder erhält anschließend 5 Minuten Zeit, um die Rede

Obamas unterstützt durch ein mögliches Analyseraster genauer

zu untersuchen.

•  Das Raster ist ein Angebot und erhebt keinen Anspruch auf

Vollständigkeit.

Was ist eine „gute Rede“?

Yes, we can!

Was ist eine „gute Rede“?

Yes, we can!

Aufgabe 3: Redeanalyse

•  Im Folgenden wird ein kurzer Ausschnitt aus der Siegesrede

Barack Obamas gezeigt.

•  Jeder erhält anschließend 5 Minuten Zeit, um die Rede

Obamas unterstützt durch ein mögliches Analyseraster genauer

zu untersuchen.

•  Das Raster ist ein Angebot und erhebt keinen Anspruch auf

Vollständigkeit.

Was ist eine „gute Rede“?

Yes, we can!

Aufgabe 4: Kopfstand

•  Manchmal ist es nützlich, eine gänzlich andere Perspektive

einzunehmen. In unserem Falle: Der Kopfstand.

•  Hier das Szenario: Sammelt in den folgenden 5 Minuten

Hinweise, die ihr jemandem geben würdet, der plant eine

möglichst schlechte Rede zu halten.

Was ist eine „gute Rede“?