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Ute Vanini Grundlagen, Instrumente, Unternehmenspraxis Risiko- management

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Ute Vanini

Grundlagen, Instrumente, Unternehmenspraxis

Risiko-management

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Ute Vanini

RisikomanagementGrundlagen – Instrumente –Unternehmenspraxis

2012Schäffer-Poeschel Verlag Stuttgart

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Dozenten finden weitere Lehrmaterialien unterwww.sp-dozenten.de/3126 (Registrierung erforderlich).

Bibliografische Information der Deutschen NationalbibliothekDie Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der DeutschenNationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internetüber http://dnb.d-nb.de abrufbar.

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©2013 Schäffer-Poeschel Verlag für Wirtschaft · Steuern · Recht [email protected]

Einbandgestaltung: Melanie Frasch (Foto: Shutterstock.com)Satz: Dörr + Schiller GmbH, StuttgartLayout: Ingrid Gnoth|GD 90

Schäffer-Poeschel Verlag StuttgartEin Tochterunternehmen der Verlagsgruppe Handelsblatt

E-book ISBN 978-3-7992-6825-7

September 2013

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Meinen Eltern

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Vorwort

Die negativen Folgen eines unzureichenden Risikomanagements sind vielen Un-ternehmen spätestens seit der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009schmerzlich bewusst geworden. Aber auch hoch komplexe Risikomessmodelle,wie sie zweifelsohne in vielen Finanzinstituten und Banken vorhanden sind,bergen zahlreiche Modellrisiken und können somit selbst zum Risiko werden.Insbesondere eine unausgereifte Risikokultur und eine Einstellung der Unter-nehmensführung, dass Risikomanagement nur eine lästige, vom Gesetzgeberaufoktroyierte Pflicht sei, können zu einer fehlerhaften Risikoeinschätzung,zur Übernahme zu hoher Risiken und zu einer mangelnden Risikobewältigungführen. Andererseits bedeutet ein vollständiger Risikoverzicht auch den voll-ständigen Verzicht auf die damit verbunden Chancen und ist daher für Unter-nehmen nicht sinnvoll. Ziel eines betriebswirtschaftlich ausgerichteten Risiko-managements ist es vielmehr, dem Management durch die Herstellung einerRisikotransparenz das bewusste Eingehen von Risiken zu ermöglichen, recht-zeitig Veränderungen von Risiken und Chancen zu erkennen und damit Hand-lungsoptionen zur Risikosteuerung zu eröffnen. Außerdem bildet ein derartigesRisikomanagementsystem die Grundlage für die Erfüllung der immer zahlreicherwerdenden gesetzlichen Anforderungen an das Risikomanagement auch außer-halb des Bankensektors.

Risikomanagement ist ein sehr komplexes Thema. Neben der Kenntnis zahl-reicher gesetzlicher und quasi-gesetzlicher Anforderungen werden statistischesKnow-how für die Risikobewertung und das Verständnis komplexer Risikomess-modelle benötigt. Qualitative Aspekte wie die Bedeutung und Ausgestaltung ei-ner Risikokultur spielen dabei ebenso eine Rolle wie entscheidungstheoretischeGrundlagen zum strukturierten Umgang mit unsicheren Situationen und ver-haltenswissenschaftliche Erkenntnisse, die die menschliche Wahrnehmung undden Umgang mit Risiken erklären. Daher stehen dem Risikomanagement eineVielzahl von Instrumenten und Methoden zur Risikoidentifikation, -bewertungund -steuerung zur Verfügung, über die dieses Buch letztendlich nur einenÜberblick geben kann. An der Umsetzung eines Risikomanagements sind zahl-reiche Bereiche im Unternehmen beteiligt. Neben der Unternehmensleitung, diedie Gesamtverantwortung trägt, die Risikostrategie und die Risikoziele festlegtund den organisatorischen Rahmen vorgibt, sind Führungskräfte aus alle Unter-nehmensbereichen für die Identifikation, Kommunikation und Steuerung ihrerRisiken verantwortlich. Methodisch werden sie dabei von zentralen und dezen-tralen Stabstellen wie dem (Risiko-)Controlling unterstützt. Der Aufsichtsrat,die Interne Revision und Abschlussprüfer tragen zur unabhängigen Überwa-chung des Risikomanagements bei.

Das Buch eignet sich für Bachelor- und Master-Studierende, die einzelnenThemenschwerpunkten nachgehen wollen, und für Praktiker aus den angespro-chenen Bereichen, die sich einen Überblick über Fragen, Ansätze und Problemedes Risikomanagements verschaffen möchten. Bachelor- und Masterstudien-

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gänge haben zu einer größeren Arbeitsbelastung im Studium geführt, so dasssich Studierende in relativ kurzer Zeit in einzelne Themengebiete einarbeitenmüssen. Auch Praktiker müssen den Einstieg in ein neues Themenfeld häufigparallel zum Berufsleben bewältigen. Dazu benötigen sie anwendungsorien-tierte, verdichtete Einführungen, die einen zuverlässigen Überblick geben. DasLehrbuch folgt nach einem Grundlagenteil den Phasen des operativen Risiko-management-Prozesses. Der Einstieg erfolgt jeweils anhand einer Begriffsab-grenzung und der Darstellung der Ziele und Aufgaben jeder Phase. Danach wirdein Überblick über die zur Verfügung stehenden Instrumente und Methoden ge-geben, die anhand von zahlreichen Praxisbeispielen vertieft werden. Am Endejedes Kapitels werden Probleme der jeweiligen Phase diskutiert und es erfolgteine weitere Vertiefung des Stoffes anhand einer ausführlichen Praxisfallstudie.Jeder Abschnitt schließt mit einer kurzen Zusammenfassung. Abschließendkann der Lernerfolg anhand von Wiederholungsfragen überprüft werden. Mus-terlösungen zu den Wiederholungsfragen befinden sich im Downloadbereichdieses Buches.

Danken möchte ich an dieser Stelle Herrn Brückner und Frau Dreiseitel vomSchäffer-Poeschel Verlag für ihre tatkräftige und kompetente Unterstützung,meinem Mann Sven Vanini für seine Tätigkeit als kritischer Gesprächspartner,Motivator und Korrekturleser und meinen Studierenden, die sich in den letztenJahren im Rahmen von Haus- und Abschlussarbeiten mit zahlreichen Aspektendes Risikomanagements auseinandergesetzt haben. Dank schulde ich auch mei-nen Kindern Milena, Rieke und Jonah, die mich immer wieder aus den akademi-schen Sphären auf den Boden der Realität zurückgeholt und somit die Bedeu-tung dieses Buchs für mich stets relativiert haben.

Kiel, im März 2012Ute Vanini

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Verzeichnis der ergänzenden Unterlagenzum Download

Für dieses Lehrbuch bieten wir ergänzende Unterlagen zum Download an. Denzum Abruf der Daten notwendigen Webcode finden Sie auf der ersten Seite desBuches. Mit diesem Webcode können Sie sich in Kombination mit Ihrer E-Mail-Adresse einloggen und die Daten abrufen.

Folgende Inhalte stehen zur Verfügung:

Musterantworten zu den Wiederholungsaufgaben in den einzelnen KapitelnNach Durcharbeiten der jeweiligen Kapitel sollten Sie anhand der Musterant-worten nachvollziehen können, ob Sie die Fragen richtig beantwortet und so-mit wesentliche Zusammenhänge verstanden haben.

Excel-Datei mit WertpapierkursenDie Excel-Datei umfasst die Schlusskurse ausgewählter Aktien an der Frank-furter Wertpapierbörse und bildet die Grundlage für die Berechnungen und Re-chenaufgaben aus den Kapiteln 5 und 8. Die Kursdaten werden von der Deut-schen Börse Frankfurt kostenfrei über ihre Internetseite veröffentlicht unddürfen mit ihrer Zustimmung im Rahmen des Lehrbuchs verwendet werden.

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Inhaltsverzeichnis

Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . VIIVerzeichnis der ergänzenden Unterlagen zum Download . . . . . . . IXAbbildungsverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . XVAbkürzungsverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . XIXLeserhinweise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . XXII

1 Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1Wiederholungsfragen zu Kapitel 1. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6

2 Grundlagen des Risikomanagements . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 72.1 Risikobegriff und Risikoarten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 72.1.1 Risiken und Chancen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 72.1.2 Risikoarten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 122.1.3 Weitere Begriffsabgrenzungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 162.2 Risikomanagement und -controlling . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 192.2.1 Begriff, Ziele und Aufgaben des Risikomanagements. . . . . . . . . . 192.2.2 Begriff, Ziele und Aufgaben des Risikocontrollings . . . . . . . . . . . 232.3 Anforderungen an das Risikomanagement . . . . . . . . . . . . . . . . . 272.3.1 Rechtliche Anforderungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 272.3.2 Anforderungen der Wirtschaftsprüfer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 362.3.3 Betriebswirtschaftliche Anforderungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 372.4 Risikomanagement-System (RMS) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 392.4.1 Begriff und Ziele eines RMS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 392.4.2 Aufbau und Elemente eines RMS. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 402.4.3 Implementierung eines RMS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 472.5 Theoretische Fundierung des Risikomanagements . . . . . . . . . . . . 512.5.1 Notwendigkeit einer theoretischen Fundierung. . . . . . . . . . . . . . 512.5.2 Grundlagen der deskriptiven und schließenden Statistik . . . . . . 512.5.3 Portfoliotheorie und CAPM . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 582.5.4 Präskriptive Entscheidungstheorie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 642.5.5 Prinzipal-Agenten-Theorie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 722.5.6 Verhaltenswissenschaftliche Ansätze . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 752.6 Risikomanagement-Standards . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 822.6.1 Begriff, Nutzen und Anforderungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 822.6.2 Ausgewählte Risikomanagement-Standards. . . . . . . . . . . . . . . . . 842.6.3 Evaluation der Risikomanagement-Standards . . . . . . . . . . . . . . . 912.7 Fallstudie: Entwicklung eines Risikokatalogs für den Dräger-

Konzern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 93Wiederholungsfragen zu Kapitel 2. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 97

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XII

Inhaltsverzeichnis

3 Strategisches Risikomanagement . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 993.1 Begriff, Aufgaben und Aufbau des strategischen

Risikomanagements . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 993.2 Risikokultur und Risikoneigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1043.3 Risikostrategie, Risikoziele und risikopolitische Grundsätze. . . . 1133.4 Risikodeckungspotenzial und Risikotragfähigkeit . . . . . . . . . . . 1163.5 Fallstudie: Umsetzung des strategischen Risikomanagements

in der Praxis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 120Wiederholungsfragen zu Kapitel 3 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 123

4 Ansätze und Probleme der Risikoidentifikation . . . . . . . . . . 1254.1 Begriff und Ziele der Risikoidentifikation . . . . . . . . . . . . . . . . . 1254.2 Instrumente der Risikoidentifikation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1274.2.1 Überblick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1274.2.2 Besichtigung und Begehungen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1284.2.3 Kreativitätstechniken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1294.2.4 Risikochecklisten. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1304.2.5 Dokumentenanalysen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1304.2.6 Experten- und Mitarbeiterbefragungen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1324.2.7 Unternehmens- und Umweltanalysen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1334.2.8 Früherkennungssysteme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1344.2.9 Prozess- und Systemanalysen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1404.2.10 Aggregation der identifizierten Risiken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1444.2.11 Evaluation und Eignung der Instrumente. . . . . . . . . . . . . . . . . . 1444.3 Probleme der Risikoidentifikation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1494.4 Fallstudie: Risikoinventur in der HSH N Real Estate AG . . . . . . . 150

Wiederholungsfragen zu Kapitel 4 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 154

5 Ansätze und Probleme der Risikobewertung . . . . . . . . . . . . . 1575.1 Begriff und Ziele der Risikobewertung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1575.2 Instrumente der Risikobewertung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1615.2.1 Überblick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1615.2.2 Risikoklassifikationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1625.2.3 Scoring-Modelle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1645.2.4 Risikoportfolios . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1675.2.5 Risikomaße . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1695.2.6 Sensitivitätsanalysen und Werttreiberbäume . . . . . . . . . . . . . . . 1745.2.7 Szenarioanalysen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1755.2.8 At-Risk-Modelle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1815.2.9 Evaluation der Instrumente der Risikobewertung. . . . . . . . . . . . 1955.3 Aggregation der bewerteten Risiken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1985.4 Probleme der Risikobewertung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 200

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Inhaltsverzeichnis

5.5 Fallstudie: Risikobewertung durch Werttreiberbäumein der Deutschen Stadt- und Grundstücksentwicklungs-gesellschaft mbH (DSK) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 201Wiederholungsfragen zu Kapitel 5. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 206

6 Ansätze und Probleme der Risikoberichterstattung . . . . . . . . 2096.1 Begriff, Ziele und Arten der Risikoberichterstattung. . . . . . . . . . 2096.2 Gestaltung der Risikoberichterstattung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2136.2.1 Gestaltung der internen Risikoberichte. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2136.2.2 Gestaltung der externen Risikoberichte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2166.3 Probleme der Risikoberichterstattung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2176.4 Fallstudie: Risikoberichterstattung im Beiersdorf Konzern . . . . . 218

Wiederholungsfragen zu Kapitel 6. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 222

7 Ansätze und Probleme der Risikosteuerung . . . . . . . . . . . . . . 2237.1 Begriff, Ziel und Kalküle der Risikosteuerung . . . . . . . . . . . . . . . 2237.2 Strategien der Risikosteuerung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2257.2.1 Überblick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2257.2.2 Aktive Strategien der Risikosteuerung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2267.2.3 Passive Strategien der Risikosteuerung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2287.2.4 Strategiemix der Risikosteuerung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2307.3 Instrumente und Maßnahmen zur Risikosteuerung . . . . . . . . . . . 2327.3.1 Überblick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2327.3.2 Ausgewählte Instrumente und Maßnahmen zur Risikosteuerung 2327.3.3 Termingeschäfte zur Risikosteuerung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2377.3.4 Auswahl der Instrumente zur Risikosteuerung . . . . . . . . . . . . . . 2427.4 Probleme der Risikosteuerung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2447.5 Fallstudie: Risikosteuerung im Volkswagen Konzern . . . . . . . . . . 245

Wiederholungsfragen zu Kapitel 7. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 247

8 Ansätze und Probleme der Risikoüberwachung . . . . . . . . . . . 2498.1 Begriff, Ziele und Arten der Risikoüberwachung . . . . . . . . . . . . . 2498.2 Ansätze der Risikoüberwachung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2518.2.1 Prozessabhängige Risikoüberwachung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2518.2.2 Prozessunabhängige Risikoüberwachung

durch die Interne Revision . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2528.2.3 Prozessunabhängige Risikoüberwachung durch den Aufsichtsrat 2548.2.4 Prozessunabhängige Risikoüberwachung durch Abschlussprüfer 2558.3 Probleme der Risikoüberwachung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2588.4 Fallstudie: Backtesting des Value-at-Risk der Bayer Aktie . . . . . . 258

Wiederholungsfragen zu Kapitel 8. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 260

9 Weiterführende Fragen des Risikomanagements . . . . . . . . . . 2639.1 Organisation des Risikomanagements . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 263

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Inhaltsverzeichnis

9.1.1 Begriff, Ziele und Gestaltungsprinzipien der Organisationdes Risikomanagements . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 263

9.1.2 Aufgabenträger der RM-Organisation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2689.2 Weitere Aspekte des Risikomanagements . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2739.2.1 Risiko(-management)handbuch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2739.2.2 IT-Unterstützung des Risikomanagements . . . . . . . . . . . . . . . . . 2759.2.3 Zukünftige Entwicklungen des Risikomanagements . . . . . . . . . . 2799.3 Fallstudie: Organisation des Risikomanagements

im Lufthansa Konzern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 280Wiederholungsfragen zu Kapitel 9 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 283

10 Anhang . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28510.1 Prüfungshandlungen der Internen Revision nach dem

IIR-Revisionsstandard Nr. 2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28510.2 Anforderungen an ein RMIS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 286

11 Literaturverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 287

Sachregister . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 301

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Abbildungsverzeichnis

Abb. 1: Unternehmensinsolvenzen in Deutschland . . . . . . . . . . . . . . . . . 4Abb. 2: Risikodefinitionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8Abb. 3: Elemente des betriebswirtschaftlichen Risikobegriffs . . . . . . . . . . 11Abb. 4: Relativer Ergebnisbeitrag von Chancen, Risiken

und Volatilitäten im BASF Konzern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11Abb. 5: Systematisierung von Risiken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12Abb. 6: Zusammenhang von Symmetrie und Risikoverständnis . . . . . . . . 13Abb. 7: Die 10 größten Unternehmensrisiken 2009 . . . . . . . . . . . . . . . . . 16Abb. 8: Zusammenhang zwischen Unternehmenszielen, Risikomanage-

mentzielen und -aufgaben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21Abb. 9: Risikomanagement-Typen nach Mikes (2009) . . . . . . . . . . . . . . . 22Abb. 10: Systembildung und Systemkopplung durch das Risikocontrolling 25Abb. 11: Abgrenzung zwischen Risikomanagement und Risikocontrolling 25Abb. 12: Elemente eines RMS nach dem KonTraG. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28Abb. 13: Wesentliche Änderungen durch den DRÄS 5 . . . . . . . . . . . . . . . . 32Abb. 14: Rechtliche Anforderungen an ein RMS. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35Abb. 15: Elemente eines Risikofrüherkennungs- und -überwachungs-

systems nach IDW PS 340 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36Abb. 16: RMS des Beiersdorf Konzerns. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40Abb. 17: Kontingenztheoretisches Modell eines RMS . . . . . . . . . . . . . . . . . 42Abb. 18: Phasen des operativen RM-Prozess . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43Abb. 19: Differenzierung eines Internen Kontrollsystems nach dem IDW . . 46Abb. 20: Top-down-Vorgehensweise bei der Einführung eines RMS. . . . . . . 49Abb. 21: Bottom-up-Vorgehensweise bei der Einführung eines RMS . . . . . . 49Abb. 22: Vor- und Nachteile der Vorgehensweisen zur Implementierung

eines RMS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50Abb. 23: Torstatistik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53Abb. 24: Dichtefunktion der Normalverteilung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57Abb. 25: Effizienzkurve und optimales Portfolio . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61Abb. 26: Kapitalmarktgerade. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62Abb. 27: Entscheidungssituationen: Unsicherheit, Risiko und Ungewissheit 65Abb. 28: Vorgehensweisen bei der Messung von Wahrscheinlichkeiten . . . . 66Abb. 29: Lineare, konvexe und konkave Nutzenfunktionen . . . . . . . . . . . . 67Abb. 30: Risikoeinstellung und Krümmung der Nutzenfunktion . . . . . . . . 69Abb. 31: Entscheidungssituationen und Risiko . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 71Abb. 32: Formen der Informationsasymmetrie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 73Abb. 33: Verhaltenswissenschaftliche Probleme während des operativen

RM-Prozesses . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 81Abb. 34: Risk Management Process – Overview . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 85Abb. 35: Components of Enterprise Risk Management . . . . . . . . . . . . . . . . 87Abb. 36: Komponenten des Risikomanagementrahmens. . . . . . . . . . . . . . . 89Abb. 37: Struktur der ONR-Norm . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 90

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XVI

Abbildungsverzeichnis

Abb. 38: Qualitative Bewertung der Risikomanagement-Standards . . . . . . 91Abb. 39: Vorgehensweise bei der Ableitung eines Risikokatalogs. . . . . . . . 94Abb. 40: Risikofelder und ihre Beschreibung als Leitfaden für die

Risikoerhebung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 95Abb. 41: Vorgehensweise bei der Bildung der Risikokategorien . . . . . . . . . 96Abb. 42: Bezugsrahmen des strategischen Risikomanagements . . . . . . . . . 103Abb. 43: Abgrenzung zwischen strategischem und operativem

Risikomanagement. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 103Abb. 44: Elemente einer modernen Risikokultur (Auswahl) . . . . . . . . . . . 106Abb. 45: Risikoeinstellung der CFOs umsatzstarker österreichischer

Unternehmen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 112Abb. 46: Risikoziele als Teil der Unternehmensziele . . . . . . . . . . . . . . . . . 114Abb. 47: Bestimmung des Risikodeckungspotenzials. . . . . . . . . . . . . . . . . 117Abb. 48: Aufteilung des Risikodeckungspotenzials auf die Risikoposition 119Abb. 49: Zuteilung des Risikodeckungspotenzials auf einzelne

Risikoarten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 119Abb. 50: Studien zum strategischen Risikomanagement in deutschen

Unternehmen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 120Abb. 51: Systematisierung von Instrumenten und Methoden

der Risikoidentifikation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 127Abb. 52: Systematisierung von Kreativitätstechniken. . . . . . . . . . . . . . . . 129Abb. 53: Auszug aus einer produktbezogenen Checkliste . . . . . . . . . . . . . 131Abb. 54: SWOT-Matrix . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 135Abb. 55: Arten der Früherkennung i.w.S. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 136Abb. 56: Beispiele für externe Frühwarnindikatoren. . . . . . . . . . . . . . . . . 138Abb. 57: Beispiele für schwache Signale . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 140Abb. 58: Zusammenhang zwischen der kumulierten Häufigkeit

schwacher Signale und der Zahl der Handlungsmöglichkeiten. . . 141Abb. 59: Vorgehensweise der strategischen Frühaufklärung . . . . . . . . . . . 142Abb. 60: Beispiel einer Fehlerbaum-Analyse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 143Abb. 61: Beispielhaftes Risikoinventar . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 145Abb. 62: Evaluation der Instrumente zur Risikoidentifikation. . . . . . . . . . 146Abb. 63: Einsatzmöglichkeiten der Instrumente zur Risikoidentifikation 148Abb. 64: Risikoklassifikation der HSH N Real Estate AG . . . . . . . . . . . . . . 152Abb. 65: Gesetzliche und betriebswirtschaftliche Anforderungen . . . . . . . 153Abb. 66: Risikoidentifikationsbogen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 153Abb. 67: Systematisierung von Instrumenten zur Risikobewertung. . . . . . 161Abb. 68: Datenanforderungen von Instrumenten der Risikobewertung . . . 162Abb. 69: Relevanzskala . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 163Abb. 70: Mehrdimensionale Risikoklassifikation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 163Abb. 71: Bewertungsschema. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 165Abb. 72: Beispiel für ein Risiko-Scoring (Auszug). . . . . . . . . . . . . . . . . . . 166Abb. 73: Beispiel eines qualitativen Risikoportfolios . . . . . . . . . . . . . . . . 167Abb. 74: Chancen-Risiken-Matrix . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 168Abb. 75: Nicht akzeptable Risiken im Risikoportfolio . . . . . . . . . . . . . . . . 169

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XVII

Abbildungsverzeichnis

Abb. 76: Tornado-Diagramm . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 172Abb. 77: Ableitung eines Szenariotrichters . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 176Abb. 78: Szenario-Maßnahmen-Matrix . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 179Abb. 79: Integration von Szenario-Technik und Frühaufklärung . . . . . . . . 180Abb. 80: Grundlegende Verfahren zur VaR-Berechnung . . . . . . . . . . . . . . . 182Abb. 81: Bestimmung des VaR der Tagesrendite der Bayer Aktie

aus der Normalverteilung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 184Abb. 82: Quantile der (Standard-)Normalverteilung. . . . . . . . . . . . . . . . . . 185Abb. 83: Häufigkeitsverteilung der stetigen Tagesrenditen der Bayer

Aktie und der VW Aktie im Zeitraum von 12.05.bis zum 23.09.2011. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 187

Abb. 84: Häufige Verteilungsformen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 189Abb. 85: Gegenüberstellung ausgewählter VaR-Verfahren. . . . . . . . . . . . . . 190Abb. 86: Business Risk Modell . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 193Abb. 87: Vorgehensweise bei der CFaR-Ermittlung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 194Abb. 88: Evaluation der Instrumente der Risikobewertung . . . . . . . . . . . . 196Abb. 89: Grundstruktur des Werttreiberbaums. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 203Abb. 90: Stark vereinfachtes Werttreibermodell für den S & E-Bereich . . . . 204Abb. 91: Früherkennungsindikatoren des S & E-Geschäfts und ihre

Operationalisierung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 205Abb. 92: Bewertungsmodell. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 206Abb. 93: Zusammenhang von interner und externer Risikobericht-

erstattung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 212Abb. 94: Grundlegende Gestaltungsparameter der internen Risikobericht-

erstattung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 213Abb. 95: Aufbauorganisation der Beiersdorf AG (vereinfachte

Darstellung) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 219Abb. 96: Struktur der Risikoberichterstattung (vereinfachte Darstellung) 220Abb. 97: Risikoreporting-Kalender der Beiersdorf AG . . . . . . . . . . . . . . . . . 221Abb. 98: Risikokalküle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 225Abb. 99: Strategien der Risikobewältigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 226Abb. 100: Eignung verschiedener Risikostrategien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 231Abb. 101: Risikosteuerungsstrategien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 231Abb. 102: Systematisierung der Instrumente zur Risikosteuerung . . . . . . . 233Abb. 103: Risikobewältigungsmaßnahmen für leistungswirtschaftliche

Risiken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 234Abb. 104: Risikobewältigungsmaßnahmen für finanzwirtschaftliche

Risiken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 235Abb. 105: Risikobewältigungsmaßnahmen für Risiken aus Management

und Organisation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 236Abb. 106: Risikobewältigungsmaßnahmen für externe Risiken . . . . . . . . . . 237Abb. 107: Systematisierung von Termingeschäften . . . . . . . . . . . . . . . . . . 238Abb. 108: Gewinn- und Verlustprofil einer Kaufoption. . . . . . . . . . . . . . . . . 239Abb. 109: Gewinn- und Verlustprofil einer Verkaufsoption. . . . . . . . . . . . . . 240Abb. 110: Gewinn- und Verlust-Profil eines Futures. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 242

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XVIII

Abbildungsverzeichnis

Abb. 111: Bestandteile der Risikokosten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 243Abb. 112: Zusammensetzung der Risikokosten i. e. S. . . . . . . . . . . . . . . . . . 244Abb. 113: Mögliche Risikosteuerungsmaßnahmen für den Volkswagen

Konzern. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 246Abb. 114: Ansätze der Risikoüberwachung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 250Abb. 115: Prüfung des Risikomanagements durch die Interne Revision. . . . 254Abb. 116: Backtesting des Value-at-Risk der Bayer Aktie (Varianz-

Kovarianz-Ansatz) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 259Abb. 117: Backtesting des Value-at-Risk der Bayer Aktie (historische

Simulation) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 260Abb. 118: Vor- und Nachteile der Integration und der Separation

des Risikomanagements . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 265Abb. 119: Vor- und Nachteile der Zentralisierung bzw. Dezentralisierung

des Risikomanagements . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 267Abb. 120: Struktur der zweistufigen RM-Organisation mit Reportingwegen 269Abb. 121: Zusammensetzung des Risikomanagement-Ausschusses . . . . . . . 270Abb. 122: Kontrollinstanzen des Risikocontrollings . . . . . . . . . . . . . . . . . . 271Abb. 123: Risikomanagement- und Überwachungssystem unter

Berücksichtigung der beteiligten Unternehmensinstanzen . . . . . 272Abb. 124: Funktionen eines Risikomanagement-Handbuchs . . . . . . . . . . . . 273Abb. 125: Mögliche Inhalte des RM-Handbuchs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 274Abb. 126: Von Daten zu entscheidungsrelevanten Informationen . . . . . . . . 276Abb. 127: Aufgaben einer IT-Unterstützung des Risikomanagements . . . . . 277Abb. 128: Produktmatrix im Bereich der RMIS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 278Abb. 129: Struktur des Lufthansa Konzerns . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 281Abb. 130: Organisationstruktur des Risikomanagements im Lufthansa

Konzern. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 281Abb. 131: Verantwortlichkeiten innerhalb der Risikomanagement-

Organisation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 282

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Abkürzungsverzeichnis

Abb. AbbildungAbs. AbsatzAG AktiengesellschaftAGB Allgemeine GeschäftsbedingungenAktG AktiengesetzAnm. d. Verf. Anmerkung des VerfassersArt. ArtikelAS/NZS Australian Standards/New Zealand StandardsAufl. AuflageB & E Boden & ErschließungBGBL BundesgesetzblattBilMoG BilanzrechtsmodernisierungsgesetzBilReG BilanzrechtsreformgesetzBIP Brutto-InlandsproduktCAPM Capital Asset Pricing ModelCFaR Cashflow-at-RiskCEO Chief Executive OfficerCFO Chief Financial OfficerCRO Chief Risk OfficerCOSO Committee of Sponsoring Organizations of the Treadway

Commissioncov KovarianzCRED Centre for Research on the Epidemiology of DisastersDAX Deutscher AktienindexDCGK Deutscher Corporate Governance KodexDIN Deutsches Institut für NormungDIS Draft International StandardDRÄS Deutscher RechnungslegungsänderungsstandardDRS Deutscher RechnungslegungsstandardDSR Deutscher StandardisierungsratEaR Earnings-at-RiskEBA Europäische BankenaufsichtEBIT Earnings before Interest and TaxesEBITDA Earnings before Interest, Taxes and DepreciationEK EigenkapitalERM Enterprise Risk ManagementESRB Europäischer Ausschuss für Systemrisikenet al. et alia/alii/aliaeEU Europäische UnionEW ErwartungswertEZB Europäische Zentralbankf. folgende

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Abkürzungsverzeichnis

XX

FEI Früherkennungsindikatorff. fortfolgendeFK FremdkapitalFMEA Failure Mode and Effect AnalysisFTA Failure Tree AnalysisFuE Forschung und EntwicklungGenG GenossenschaftsgesetzGmbH Gesellschaft mit beschränkter HaftungGmbHG GmbH-GesetzGuV Gewinn- und VerlustrechnungHDAX DAXHGB HandelsgesetzbuchHrsg. HerausgeberIAS International Accounting StandardICV Internationaler Controller Vereini. d. R. in der RegelIDW Institut der Wirtschaftsprüfer in Deutschlandi. e. S. im engeren SinneIFRS International Financial Reporting StandardIGC International Group of ControllingIIR Institut für Interne RevisionIKS Internes KontrollsystemISO International Organisation for StandardizationIT Informationstechnologiei. V. m. in Verbindung miti. w. S. im weiteren SinneJg. JahrgangJÜ Jahresüberschussk.A. keine AngabeKGaA Kommanditgesellschaft auf AktienKMU kleine und mittlere UnternehmenKonTraG Gesetz zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmens-

bereichkor KorrelationMaRisk Mindestanforderungen an das Risikomanagementmax. maximalmin. minimalMio. MillionenMDAX Mid-Cap-DAXMrd. MilliardenN Number (Anzahl)Nr. NummerNV Normalverteilungo. g. oben genannto. J. ohne Jahr

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Abkürzungsverzeichnis

XXI

ONR Österreichisches Normungsinstitut Regelo.O. ohne OrtangabeOTC over the Counterp probability (Wahrscheinlichkeit)p.a. per annoPS PrüfungsstandardRC Risikocontrollingrd. rundRM RisikomanagementRMA Risikomanagement-AusschussRMIS Risikomanagement-InformationssystemRMS Risikomanagement-SystemRORAC Return on Risk Adjusted CapitalRP RisikoprämieRS RundschreibenS. SeiteS & E Sanierung & EntwicklungSÄ SicherheitsäquivalentSDAX Small-Cap-DAXsec. sectionSEC Securities and Exchange CommissionSOX Sarbanes-Oxley ActSWOT Strengths-Weaknesses-Opportunities-ThreatsTransPuG Transparenz- und PublizitätsgesetzTsd. TausendTz. Textzifferu. a. und andereUS United StatesVÄ Vermögensänderungvar VarianzVaR Value-at-Riskvgl. vergleichez. B. zum BeispielZCG Zeitschrift für Coporate Governancezfcm Zeitschrift für Controlling & Managementzrfg Zeitschrift für Risk, Fraud & Governancezzgl. zuzüglich

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Leserhinweise

XXII

Leserhinweise

Das leserfreundliche Layout dieses Lehrbuchs verdeutlicht die inhaltlicheStruktur des Buches, vermittelt Orientierung und erleichtert das Lernen undArbeiten mit dem Text in vielfältiger Weise.

Abbildungen: Die zahlreichen Abbil-dungen veranschaulichen und ergän-zen die im Text beschriebenen Sach-verhalte. Im Text wird jeweils auf dieAbbildungen Bezug genommen undan gegebener Stelle auf diese verwie-sen. Im Abbildungsverzeichnis, dasdirekt hinter dem Inhaltsverzeichnissteht, finden die Leser eine kom-plette Liste aller Abbildungen.

Lernziele: Jedes Kapitel verfolgtmehrere »Lernziele«, die jeweilsganz zu Beginn des betreffendenAbschnitts aufgeführt sind. DieseLernziele stimmen inhaltlich auf dienun folgenden Themen ein und ver-weisen auf die zu erwerbendenKenntnisse und Fähigkeiten.

Literaturverzeichnis: Die Literatur-verweise stehen direkt im Text, undzwar unter Nennung der Autoren unddes Erscheinungsjahres. Im Literatur-verzeichnis im hinteren Teil desBuches sind sämtliche Literatur- undQuellenangaben vollständig aufge-führt.

36

2.3 Grundlagen des RisikomanagementsAnforderungen an das Risikomanagement

2.3.2 Anforderungen der Wirtschaftsprüfer

Durch die rechtlichen Anforderungen wurden auch Umfang und Inhalt der Jah-resabschlussprüfung wesentlich erweitert. Da § 91 Abs. 2 AktG keine konkretenVorgaben zur Ausgestaltung des RMS macht, hat das Institut der Wirtschafts-prüfer (IDW) mit den Prüfungsstandard IDW PS 340 eine eigene Richtlinie zurBeurteilung der Funktionsfähigkeit eines RMS entwickelt. Obwohl Prüfungs-standards keinen gesetzlichen Charakter haben, haben sie großen Einfluss aufdie unternehmerische Praxis, da ihre Nichterfüllung bei den WirtschaftsprüfernZweifel an der Funktionsfähigkeit des RMS auslösen und damit eine negativeAußenwirkung für das Unternehmen haben könnte (vgl. hierzu auch Lorenz,2006, S. 5; Diederichs, 2010, S. 40 f.; Gleißner, 2011, S. 35).

Im PS 340 hat das IDW die Systemelemente eines Risikofrüherkennungs- und-überwachungssystem konkretisiert (vgl. Abb. 15).

Folgende Anforderungen gibt es im Rahmen der einzelnen Elemente (vgl.IDW PS 340; Diederichs, 2010, S. 43 ff.):

� Festlegung bestandsgefährdender Risiken bzw. Risikofelder: Das Risiko-management muss sich stets auf das gesamte Unternehmen beziehen. Unter-nehmen müssen als Grundlage der Risikoidentifikation unternehmensspezi-fische interne und externe Risikofelder und Risiken für alle Funktionsberei-che und Prozesse festlegen.

� Risikoerkennung und -analyse: Unter diesem Aspekt werden die Anforde-rungen der Schaffung und Weiterentwicklung eines Risikobewusstseins un-ter den Mitarbeitern, der Durchführung einer Risikoinventur, der Erstellungeines Risikoprofils, der Identifikation von Risikointerdependenzen, der Risi-kobewertung mit Wahrscheinlichkeit und Schadensausmaß sowie die Festle-gung von Risikokennzahlen bzw. Frühwarnindikatoren zusammengefasst.

� Risikokommunikation: Der IDW PS 340 fordert den Aufbau einer Risikobe-richterstattung. Es müssen Sender und Empfänger von Risikoberichten sowie

Konkretisierungdes KonTraG durchIDW PS 340

Inhalt des IDW PS 340

Abb. 1

Elemente eines Risikofrüherkennungs- und -überwachungssystems nach IDW PS 340

Quelle: Diederichs, 2010, S. 43.

Anforderungen an ein Risikofrüherkennungs- und -überwachungssystem nach IDW PS 340

Festlegung bestands-

gefährdender Risiken bzw. Risikofelder

Risikoerkennung& -analyse

Risiko-kommunikation

Zuordnung von Verantwortlich-

keiten und Aufgaben-bereichen

Einrichtung eines

Überwachungs-systems

Dokumentationder getroffenen

Maßnahmen

37

2.1Risikobegriff und Risikoarten

2Grundlagen des Risikomanagements

2.1 Risikobegriff und Risikoarten

2.1.1 Risiken und Chancen

Der Risikobegriff wird in der Literatur uneinheitlich verwendet (vgl. Winter,2007c, S. 78). Die folgende Abbildung gibt einen Überblick über unterschiedli-che Risikodefinitionen.

Im Folgenden werden die verschiedenen Risikobegriffe diskutiert sowie Ge-meinsamkeiten und Unterschiede herausgearbeitet.

Allen Definitionen ist das Verständnis gemeinsam, dass ein Risiko eine zu-künftige Abweichung von den geplanten Unternehmenszielen impliziert.Einige Autoren betonen zudem, dass Risiken sowohl kurzfristige operative Zieleals auch langfristige strategische Ziele beeinträchtigen können (vgl. Diederichset al., 2009; BASF, 2011). Es besteht dagegen Uneinigkeit, inwieweit auch posi-tive Zielabweichungen im Sinne von Chancen in den Risikobegriff einbezogenwerden sollten, ob nur existenzgefährdende Entwicklungen relevant sind undob Risiken nur finanzielle Ziele betreffen. Beispielsweise beschränken sich dieInternational Group of Controlling (IGC) und der Internationale Controllerver-ein (ICV) auf die Verfehlung von finanziellen Zielen und schließen somit z. B.Imagerisiken aus ihrer Betrachtung aus.

ZLernzieleWenn Sie dieses Kapitel durch-gearbeitet haben, können Sie

� die Begriffe Risiko und Chancendefinieren und von der Kriseabgrenzen,

� Risiken nach verschiedenen Kriteriensystematisieren,

� Begriffe, Ziele und Aufgaben desRisikomanagements und des Risiko-controllings erläutern und voneinanderabgrenzen,

� wesentliche Anforderungen an dasRisikomanagement nennen,

� den Aufbau und die Elemente einesRisikomanagement-Systems (RMS)beschreiben,

� die Phasen des operativen Risiko-management-Prozesses unterscheiden,

� grundlegende Theorien und ihreBedeutung für das Risikomanagementerläutern und

� Inhalt und Qualität verschiedenerRisikomanagement-Standardsbeschreiben.

UnterschiedlicheRisikodefinitionen

Zielabweichungals Risiko

Marginalien: Margi-nalien direkt nebendem Text führenstichwortartig durchdie wesentlichenInhalte des jeweiligenKapitels. Sie dienender ersten Orientie-rung, verdeutlichendie Gliederung desTextes und fassendiesen zusammen.Darüber hinaus helfendie Marginalien, be-stimmte Schlagworteund Abschnitte raschaufzufinden. Außer-dem finden die Stu-dierenden hier in derRandspalte zusätzli-chen Platz für eigeneNotizen.

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Leserhinweise

XXIII

38

2.3 Grundlagen des RisikomanagementsAnforderungen an das Risikomanagement

die Erreichung der geplanten finanziellen Unternehmensziele. Andererseitskönnen auch die finanziellen Unternehmensziele, z. B. der Unternehmenswert,selbst als Zufallsvariablen interpretiert und mittels statistischer Maßgrößenanalysiert werden (vgl. Bartram, 2000, S. 242; zu den statistischen Grundlagendes Risikomanagement vgl. Kapitel 2.5.2).

Im vorliegenden Lehrbuch wird die folgende Arbeitsdefinition des Risiko-begriffs verwendet.

Ein Risiko ist die Möglichkeit einer positiven Abweichung (Chance) oder nega-tiven Abweichung (Risiko i. e. S.) von den geplanten Unternehmenszielenaufgrund eines Ereignisses oder einer Entscheidung des Managements. Unter-nehmensziele sind finanzielle Ergebnisziele, z.B. der Jahresüberschuss, dasBetriebsergebnis oder der Cashflow, und nicht-finanzielle Ziele, z.B. das Unter-nehmensimage. Es kann sich um kurzfristige operative und langfristigestrategische Ziele handeln. Risiken können durch ihre Eintrittswahrscheinlich-keit und ihr Schadensausmaß beschrieben werden. Wenn im Folgenden vonRisiken gesprochen wird, wird stets ein Risikobegriff i.w.S. verwendet.

Das Bilanzrechtsmodernisierungsgesetz (BilMoG) trat am 29.05.2009 inKraft und führte u. a. zu wesentlichen Änderungen des HGB und des AktG. Zieldes BilMoG ist die Stärkung der Informationsfunktion des Jahresabschlusses.Das BilMoG enthält u. a. Vorschriften zu Berichtspflichten bezüglich des inter-nen Kontroll- bzw. Risikomanagement-Systems: So müssen kapitalmarktorien-tierte Kapitalgesellschaften im Lagebericht wesentliche Merkmale ihres IKSund internen RMS im Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess beschrei-ben (§§ 289 Abs. 5; 315 Abs. 2 Nr. 5 HGB). Dabei wird der Begriff des IKS in derGesetzesbegründung als die Gesamtheit der »Grundsätze, Verfahren und Maß-nahmen zur Sicherung der Wirksamkeit und Wirtschaftlichkeit der Rechnungs-legung, zur Sicherung der Ordnungsmäßigkeit der Rechnungslegung sowie zurSicherung der maßgeblichen rechtlichen Vorschriften« definiert (DeutscherBundesrat Drucksache 344/08, 2001, S. 167).

Aus der Praxis/Beispiel Internes Kontroll- und Risikomanagement-System desBASF-Konzerns��� Das Interne Kontroll- und Risikomanagement im Hinblick auf den Konzern-rechnungslegungsprozess bei BASF weist folgende Merkmale auf:

� gruppenweit einheitliche Richtlinie, die Bilanzierungsvorschriften, Prozesseund Termine festlegt,

� konsequente Umsetzung von Funktionstrennung, Vier-Augen-Prinzip undRegelung von Zugriffsrechten und

� jährliche Evaluierung des Kontrollumfelds bei wesentlichen Gesellschaftenund Serviceeinheiten anhand eines zentralen Risikokatalogs.

Quelle: BASF, 2011, S. 104. ���

Anforderungendes BilMoG

39

2.3Anforderungen an das Risikomanagement

Aus den obigen Ausführungen ergibt sich die Notwendigkeit für Unternehmen,sich intensiv mit dem Thema Risikomanagement zu beschäftigen. Viele Aufga-ben des Risikomanagements und -controllings weisen einen engen Bezug zu be-stehenden Aufgabengebieten des Controllings auf, bedürfen aber spezieller In-strumente, Methoden und Verfahren, die in Controllinglehrbüchern kaum odernur sehr überblicksartig zu finden sind (vgl. Winter, 2008, 86 f.).

Zusammenfassung

� Unternehmen sind einer zunehmenden Bedrohung durch externe und in-terne Risiken ausgesetzt, was zu einem Anstieg der Insolvenzen geführt hat.

� Die Einrichtung eines Risikomanagements ergibt sich aufgrund gesetzlicherAnforderungen, z. B. durch das KonTraG. Zudem erfordern eine zunehmendeUmweltdynamik, eine steigende Komplexität der innerbetrieblichen Pro-zesse, ein Anstieg externer Bedrohungen durch Naturkatastrophen, Terror-anschläge und Wirtschaftskriminalität die Einrichtung eines Risikomanage-ments.

� Die Finanz- und Wirtschaftskrise hat gezeigt, dass ein unzureichendes Risi-komanagement Unternehmenskrisen auslösen bzw. verstärken kann.

� Das Risikomanagement ist in unterschiedlichen Branchen – auch aufgrundanderer rechtlicher Anforderungen – verschieden ausgeprägt.

Wiederholungsfragen zu Kapitel 2

1. Erläutern Sie fünf wesentliche Gründe für die Notwendigkeit eines Risiko-managements in Unternehmen.

2. Warum bedrohte die Finanz- und Wirtschaftskrise trotz vorhandenem Risiko-management die Existenz vieler Unternehmen?

3. Warum hat das Risikomanagement bei Banken und Versicherungen einehöhere Bedeutung als in anderen Branchen?

Deutscher Standardisierungsrat

Der Deutsche Standardisierungsrat (DSR)ist ein unabhängiges Standardisierungs-gremium, das aus Abschlussprüfern, Jahres-abschlusserstellern und -adressaten sowieWissenschaftlerndung von nationalen und

internationalen Grundsätzen überdie Konzernrechnungslegung erarbeitet(vgl. Kalwait, 2008, S. 142 f.;www.standardsetter.de/drsc/orga_gasb.html).

Für Wissbegierige

Definitionen: Die zentralen Begriffedes Risikomanagements werden in be-sonders hervorgehobenen Textkästenerläutert. Sie sind zum gezielten Ler-nen besonders geeignet.

Zusammenfassungen:Am Ende von Kapitelnund Unterkapitelnfindet der Leser kom-pakte Wiederholungender wichtigsten Inhalteder vorangehendenAbschnitte. Die Zusam-menfassungen könnenauch gut zur Prüfungs-vorbereitung oder zumraschen »Aufwärmen«bereits vor längererZeit durchgearbeiteterKapitel genutztwerden.

Informationskästen: In den überdas ganze Buch verteilten Informati-onskästen »Für Wissbegierige« findetder Leser eine Vielzahl an Zusatz-informationen, die der Vertiefung,Illustration oder Weiterführung desThemas dienen.

Wiederholungsfragen: Am Endejedes Kapitels werden mittels zahl-reicher Wiederholungsfragen die zen-tralen Elemente und Zusammenhängeder vorangegangenen Abschnitte ab-gefragt und auf Fälle aus der Praxisübertragen. Die Lösungen zu denFragen finden Sie im Download-Be-reich zum Buch. Bitte beantwortenSie zuerst selbständig die Fragen undschauen Sie erst dann in den Lösun-gen nach. Der Lerneffekt ist auf dieseWeise umso größer. Sollten Sie aufWissenslücken oder Unsicherheitenstoßen, wird empfohlen, die entspre-chenden Abschnitte nochmals genaudurchzuarbeiten und zu wiederholen.

Aus der Praxis/Beispiele: Umfang-reiche weiterführende Beispiele u. a.aus der Unternehmenspraxis veran-schaulichen die Theorie und sindebenfalls gesondert hervorgehoben.

Sachregister: Das Sachregister amEnde des Buches dient zum raschenAuffinden von Begriffen, Instrumen-ten und Definitionen (fett).

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1

Einleitung

1Einleitung

Unternehmerisches Handeln ist immer mit Risiken verbunden, da die Folgenvieler Entscheidungen des Managements unsicher sind und nicht alle Ent-wicklungen der Unternehmensumwelt vollständig prognostiziert werdenkönnen.

So ist beispielsweise die Entwicklung und Markteinführung eines neuen Pro-dukts immer riskant, da zu Entwicklungsbeginn nicht mit Sicherheit gesagtwerden kann, ob das neue Produkt technisch realisierbar ist. Zudem lässt sichdie Entwicklungsdauer nicht exakt planen. Selbst bei einer erfolgreichen tech-nischen Umsetzung ist der Markterfolg eines Produkts unsicher, da trotz um-fangreicher Marktforschungsaktivitäten die Akzeptanz der Kunden und alter-native Produktentwicklungsaktivitäten des Wettbewerbs nicht vollständigbekannt sind. Ein Beispiel für Risiken, die mit der Entwicklung und Marktein-führung eines neuen Produkts verbunden sind, liefert der Fall des Großraum-flugzeugs A380 von Airbus.

Aus der Praxis Entwicklung des A 380��� Der Airbus A 380 ist das größte Flugzeug der zivilen Luftfahrt. In der Basis-version finden 555 Fluggäste auf zwei Etagen Platz. Der A 380 wird u. a. vonSingapore Airlines, Quantas, Emirates und der Lufthansa eingesetzt. Insgesamthat die Entwicklung des A 380 mehr als 12 Mrd. b gekostet, ca. 4 Mrd. b mehrals ursprünglich geplant. Während der gesamten Entwicklungszeit traten tech-nische Probleme auf, z. B. an den Triebwerken sowie in der Kabinenelektronik,sodass der Erstflug, der Produktionsbeginn und die Erstauslieferung an Singa-pore Airlines mehrfach verschoben werden mussten. Insgesamt beläuft sich dieVerzögerung der Auslieferung des A 380 gegenüber dem ursprünglichen Planauf 22 Monate. Die Lieferverzögerungen haben das Konzernergebnis von Airbuszwischen 2006 und 2010 mit 4,8 Mrd. b belastet. Bis jetzt haben die Kunden

ZLernzieleWenn Sie dieses Kapitel durch-gearbeitet haben, können Sie

� Gründe für ein Risikomanagementaufzählen,

� die historische Entwicklung desRisikomanagements beschreiben,

� Zusammenhänge zwischen derglobalen Finanz- und Wirtschaftskriseund dem Risikomanagement verstehenund

� die Bedeutung des Risikomanage-ments in verschiedenen Branchenunterscheiden.

Managementbirgt Risiken

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2

Einleitung

ihre Bestellungen nicht storniert. Per Februar 2011 lagen 244 Bestellungen fürden A 380 vor. Aufgrund der Produktions- und Lieferverzögerungen erreicht derA 380 erst ab etwa 420 entgegen der ursprünglich angenommenen 250 verkauf-ten Flugzeuge die Gewinnzone. Zudem belasten weitere technische Pannen ins-besondere bei den Triebwerken, den Treibstofftanks und den Stromkabeln denBetrieb des A 380.Quelle: www.spiegel.de/thema/airbus_a380 ���

Es stellt sich angesichts des Praxisbeispiels die Frage, ob die technischen Pro-bleme und ihre finanziellen Auswirkungen nicht durch ein adäquates Risikoma-nagement hätten reduziert werden können.

In der Literatur werden zahlreiche Gründe für ein Risikomanagements ge-nannt (vgl. Burger/Buchhart, 2002, S. 6 ff.; Denk et al., 2006, S. 10 ff.; Meyer,2008a, S. 37 ff.; Diederichs, 2010, S. 1 ff.; Schneck, 2010, S. 15 ff.):

� Zunächst gibt es eine gesetzliche Forderung nach einem betrieblichen Risi-komanagement. So lässt sich aus dem Gesetz zur Kontrolle und Transpa-renz im Unternehmensbereich (KonTraG) die Forderung nach einem Risi-komanagement für Aktiengesellschaften ableiten. Zudem gibt es fürbestimmte Branchen, z. B. Banken und Versicherungen, weitere gesetzlicheVorschriften wie z. B. Eigenkapitalvorschriften (Basel II und Basel III).

� Die Internationalisierung, Deregulierung und Vernetzung der Absatz-,Beschaffungs- und Kapitalmärkte haben zu einer zunehmenden Komplexitätund Intransparenz der Unternehmensumwelt und zu einer Verschärfung desWettbewerbs geführt. Die globale Finanz- und Wirtschaftskrise hat gezeigt,dass ökonomische Krisen in einem Land, wie z. B. die Immobilienkrise in denUSA, weltweite Kettenreaktionen nach sich ziehen und auch Unternehmennegativ beeinträchtigen können, die auf diesen Märkten gar nicht aktivsind.

� Die Rohstoffknappheit führt zu einem starken Preisanstieg bei einigenRessourcen, wie z. B. Erdöl. Aufgrund des demografischen Wandels in vielenIndustrieländern werden zukünftig auch qualifizierte Arbeitskräfte zu einerzunehmend knappen Ressource.

� Der technologische Fortschritt ermöglicht die Entwicklung immer leis-tungsfähigerer Produktionsanlagen. Diese erfordern aber höhere Investitio-nen und führen damit zu einem Anstieg des Fixkostenblocks in vielen Un-ternehmen, der im Krisenfall häufig nicht abgebaut werden kann und dieZahlungsfähigkeit von Unternehmen gefährdet. Außerdem führt der techno-logische Fortschritt zu einer Verkürzung der Technologie- und Produktle-benszyklen in vielen Branchen, was eine schnellere Amortisation von Inves-titionen notwendig macht und das Risiko von Fehlinvestitionen ansteigenlässt.

� Der Prozess der Leistungserstellung ist in vielen Industrieunternehmenkomplexer geworden. Gründe hierfür sind moderne Konzepte in der Be-triebsorganisation, wie z. B. Just-in-time-Konzepte, und die zunehmendeAutomatisierung. Diese binden mehr Kapital und erfordern daher eine hohe

Notwendigkeit einesRisikomanagements

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3

Einleitung

Auslastung der Produktionsanlagen. Für Unternehmen bedeutet dies, dasssie noch stärker von der Funktionsfähigkeit ihrer Produktionssysteme ab-hängen. Die technische Störanfälligkeit vieler Anlagen hat zwar tenden-ziell abgenommen. Kommt es jedoch zu Störfällen, wächst das Schadensaus-maß aufgrund der Komplexität und der zahlreichen Interdependenzenüberproportional. Insgesamt resultiert aus diesen Entwicklungen eine Ver-schärfung des Betriebsunterbrechungsrisikos. Ein weiteres Risiko ergibtsich aus einer verschuldensunabhängigen Produkt- und Umwelthaftung.

� Die rasante Entwicklung der Informations- und Kommunikationstech-nologien fördert einerseits die Markttransparenz, führt aber andererseits zuverstärkten Risiken in Bezug auf die Daten- und Systemsicherheit in vielenUnternehmen. So erbeuteten Cyber-Kriminelle Adressen, Passwörter undmöglicherweise Kreditkartennummern von mehreren Millionen PlayStationSpielern bei Sony (vgl. www.sueddeutsche.de/digital/2.220/datenklau-bei-sony-hacker-stehlen-millionen-geheime-kundendaten-1.1089569). Schadens-ersatzansprüche und finanzielle Schäden aus einem Imageverlust können fürdie betroffenen Unternehmen schnell existenzbedrohend werden.

� Zudem ereignen sich Naturkatastrophen und Terroranschläge häufiger alsin der Vergangenheit und verursachen auch höhere Schadenssummen. NachUntersuchungen des Centre for Research on the Epidemiology of Disasters(CRED) steigen seit 1980 die Zahl der berichteten Naturkatastrophen, dieZahl der betroffenen und getöteten Personen und die finanziellen Schäden.Die finanziellen Auswirkungen der Hurrikans Katrina, Rita und Wilma, die2005 die USA verwüsteten, werden auf über 173 Mrd. US-$ geschätzt.Enorme finanzielle Auswirkungen hatte auch das große Erdbeben in Si-chuan/China mit über 86 Mrd. US-$ (vgl. CRED, 2011).

� Viele Unternehmen sehen sich Bedrohungen durch Wirtschaftskriminalitätz. B. in Form von Unterschlagungen, Bilanzmanipulationen, Vermögensschä-digungen, Korruptionssachverhalten und sonstigen Compliance-Verstößendurch die eigenen Mitarbeiter (Fraud) oder von außerhalb des Unternehmensausgesetzt.

� Deutsche Unternehmen besitzen im internationalen Vergleich eher geringeEigenkapitalquoten. Dies ist insofern problematisch, da Eigenkapital einPuffer gegen die negativen Folgen von Risiken und die Grundlage der Risiko-tragfähigkeit eines Unternehmens ist.

� Die Existenz eines betrieblichen Risikomanagements wird von Banken undRatingagenturen positiv bewertet und kann daher zu einer Verbesserungdes Ratings und der Kreditkonditionen und somit zu einer Senkung der Fi-nanzierungskosten führen.

Schlagend werdende Risiken können die Erfolgssituation eines Unternehmensnegativ beeinflussen und das Insolvenzrisiko erhöhen (Abb. 1).

Nach einem vorübergehenden Absinken 1999 erreichten die Insolvenzen2003 ein Rekordniveau von 39.320 Unternehmen. Ab dem Jahr 2004 ist zwarein deutlicher Rückgang zu verzeichnen, aktuell steigen die Insolvenzfälle auf-

Insolvenzrisiko

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4

Einleitung

grund der Finanz- und Wirtschaftskrise wieder an. Die Vermeidung einer Insol-venz ist ein zentrales Ziel des Risikomanagements (vgl. Rosenkranz/Missler-Behr, 2005, S. 1).

Unternehmen haben auf das Auftreten bestimmter Risiken stets mit Manage-mentaktivitäten reagiert. So hat sich das Risikomanagement aus dem betrieb-lichen Schadens- und Versicherungswesen zur Absicherung gegen Schädenaus Naturkatastrophen entwickelt. Mit der Internationalisierung der geschäftli-chen Aktivitäten vieler Unternehmen gewann das finanzielle Risikomanage-ment zur Absicherung gegen Preis-, Zins- und Währungskursschwankungen anBedeutung. Mittlerweile sind mit dem technischen Risikomanagement zurUmsetzung einer angemessenen Maschinen- und Produktsicherheit, dem Pro-jekt- und dem IT-Risikomanagement weitere Aufgabenbereiche hinzugekom-men (vgl. Denk et al., 2006, S. 10 ff.).

Aufgrund dieser historischen Entwicklung liegt in vielen Unternehmen keinganzheitliches Risikomanagement vor. Zudem wird das Risikomanagementnicht immer in die Unternehmenssteuerung integriert und auf die Unterneh-mensziele ausgerichtet, sodass eine Vernetzung von Risiken nicht erkannt wirdund die Gefahr einer suboptimalen Steuerung von Einzelrisiken besteht (vgl.Denk et al., 2006, S. 13). Insgesamt erfordern die Vielzahl möglicher Risiko-quellen und ihre Verflechtung ein integriertes Risikomanagement als Bestand-teil der Unternehmensführung.

Ein Beispiel für die negativen Konsequenzen eines fehlerhaften Risikomana-gements ist die globale Finanz- und Wirtschaftskrise von 2007 bis 2009, die

Abb. 1

Unternehmensinsolvenzen in Deutschland

Quelle: www.destatis.de.

45.000

40.000

35.000

30.000

25.000

20.000

15.000

10.000

5.000

1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010

Historische Entwicklung

Globale Finanz- undWirtschaftskrise

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5

Einleitung

aufgrund der Komplexität der Verflechtungen der Volkswirtschaften der einzel-nen Länder in ihrem Ausmaß auch von Experten nicht richtig eingeschätztwurde (zum Ablauf der internationalen Finanz- und Wirtschaftskrise vgl. de-tailliert Rudolph, 2008, S. 713 ff. sowie Fendel/Frenkel, 2009, S. 78 ff.). So giltein unzureichendes Risikomanagement teilweise als Ursache für die Finanz-und Wirtschaftskrise, teilweise als Verstärker der Auswirkungen auf die be-troffenen Unternehmen (vgl. Gleißner/Romeike, 2010, S. 28 ff.):

� Defizite in der Organisation bzw. Umsetzung des Risikomanagements undder internen Kontrollsysteme führten insbesondere in Kreditinstituten dazu,dass Risiken nicht rechtzeitig erkannt wurden.

� Zusätzlich konzentrierten sich zu viele Finanzinstitute auf eine hohe Ren-diteerzielung bei ihren Investments, wobei deren Risiken vielfach vernach-lässigt wurden. Dieser Aspekt wurde durch hohe renditebasierte Anreize undPrämien für das Management noch verstärkt.

� Eine hohe Modellgläubigkeit des Managements bei der Risikobewertungführte zu einer systematischen Unterschätzung von seltenen Extremereig-nissen.

� Eine unzureichend entwickelte Risikokultur des Managements bewirkte,dass Risiken nicht realisiert wurden und sich daher in den Unternehmen ku-mulieren konnten (vgl. Rudolph, 2008, S. 728).

Risikomanagement hat eine unterschiedliche Bedeutung in verschiedenen Bran-chen (vgl. Burger/Buchhart, 2002, S. 8 f.). Da in Finanzdienstleistungsunter-nehmen, wie Banken, Investmentgesellschaften und Versicherungen, Risiko-transformation ein integraler Bestandteil der Unternehmensleistung istund insbesondere Banken für das Funktionieren moderner Volkswirtschaftenvon zentraler Bedeutung sind, unterliegen diese Unternehmen restriktivenrechtlichen Regelungen und verfügen vielfach über ein umfassendes, überwie-gend quantitativ ausgeprägtes Risikomanagement. In Industrie-, Handels- undDienstleistungsunternehmen treten Risiken überwiegend als Beeinträchti-gung der betrieblichen Leistungserstellung auf. Außerdem unterliegen dieseUnternehmen weniger starken gesetzlichen Regelungen, sodass das Risikomana-gement hier weniger quantitativ ausgerichtet ist.

Aus den obigen Ausführungen ergibt sich die Notwendigkeit für Unterneh-men, sich intensiv mit dem Thema Risikomanagement zu beschäftigen. VieleAufgaben des Risikomanagements und -controllings weisen einen engen Bezugzu bestehenden Aufgabengebieten des Controllings auf, bedürfen aber speziel-ler Instrumente, Methoden und Verfahren, die in Controllinglehrbüchern kaumoder nur sehr überblicksartig zu finden sind (vgl. Winter, 2008, 86 f.).

Zusammenfassung

� Unternehmen sind einer zunehmenden Bedrohung durch externe und in-terne Risiken ausgesetzt, was zu einem Anstieg der Insolvenzen geführt hat.

BranchenspezifischeBedeutung des Risiko-managements