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REGION NUMMER 241 SAMSTAG, 18. OKTOBER 2014 PFORZHEIMER ZEITUNG 41 s ist eine schöne Strecke, die von Pforzheims Stadtteil Büchenbronn weiter hinauf in den Nord- schwarzwald nach Grunbach und Engelsbrand führt. Zumal es erst einmal steil nach unten geht zum Herrmannsee. Danach winden sich langgezogene Kur- ven durch den Wald nach oben. Scharfe Kehren fehlen, bis man beim Gartencenter Faas dann das Lenkrad richtig kräftig drehen muss. So sehr, dass dieser Abschnitt bei Autofahrern ei- nen eigenen Namen hat: die Faas-Kurve. Dass die Waldstre- cke vorher eher leicht, aber beständig dreht, scheint dazu zu führen, dass immer wieder Fah- rer die Kurven unterschätzen. Mit gefährlichen Folgen. 22 Un- fälle hat das Polizeipräsidium Karlsruhe dort für die vergange- nen drei Jahre registriert. Eine Frau ist in einer Rechtskurve kurz vor Grunbach ums Leben gekommen. Bei einem Unfall, wie er auf der Landesstraße viel zu oft passiert – einem Zusam- menstoß mit einem Auto im Ge- genverkehr. Die gefährlichste Situation Insgesamt zwölf besonders schwere Unfälle hat die Polizei näher ausgewertet. Bei zehn von ihnen waren Fahrer in Kurven entweder von der Straße abge- kommen oder in die Gegenspur getragen worden. Die Ursachen: Einige fuhren zu schnell in die Kurve, die sich dann schärfer er- weis als gedacht. Andere gerie- ten in den Grünstreifen, weil sie nicht aufgepasst hatten. Nur in einem Fall führt die Polizei ein Unglück auf Reifglätte zurück – und einmal auf eine Biene im Auto, die die Fahrerin abgelenkt hatte. Alle anderen Fälle legen den Verdacht nahe, dass die Strecke unterschätzt wurde. Das E könnte auch für einen Unfall gelten, bei dem ein 18-Jähriger trotz Kurven überholen wollte, abbrechen musste und ins Schleudern geriet. Auffallend oft enden Unfälle zwischen Bü- chenbronn, Grunbach und En- gelsbrand mit Frontalzusam- menstößen. Andere werden durch Böschungen verschärft. Die gefährlichste Kurve? Urteilt man danach, wo sich be- sonders viele Unfälle auf kurzer Strecke drängen, dann ist die ge- fährlichste Kurve tatsächlich die scharfe Kehre beim Gartencen- ter Faas. Doch die langgezo- genen Kurven vom Herrmannsee hinauf Richtung Grunbach und Engelsbrand ha- ben es im Ganzen betrachtet noch mehr in sich. Das gilt übrigens sowohl für die Fahrt bergab in Rich- tung Büchenbronn als auch bergauf in die Gegenrichtung. Die Gefällstrecke zwischen Herr- mannsee und Büchenbronn ist dagegen relativ sicher. Die gefährlichste Zeit? Es kracht auf der Landesstraße besonders oft dann schwer, wenn sich Autofahrer sicher fühlen. Auffallend viele Unfälle sind im Sommer passiert, die wenigsten im Winter. Bei Tages- licht genauso wie bei Dunkelheit. Riskante Verhältnisse Auf Autofahrer wirkt die Straße zwischen Büchenbronn, Grun- bach und Engelsbrand ein biss- chen wie die erste in unserer Se- rie untersuchte Gefahrenstrecke zwischen Pinache und Dürr- menz: Riskant wird es offenbar besonders dann, wenn Fahrer nicht mit Risiken rechnen. Das unterscheidet sie vom Unfall- schwerpunkt zwischen Neuen- bürg und Birkenfeld, wo man besonders bei nasser Fahrbahn gefährlich lebt. Die Statistik zwi- schen Büchenbronn und Grun- bach spricht da eine deutliche Sprache. Bei den meisten Unglü- cken war die Straße trocken. ALEXANDER HEILEMANN ENGELSBRAND/PFORZHEIM Gefährlich unterschätzt Auf den Kurven der Waldstrecke zwischen Büchenbronn, Grunbach und Engelsbrand kommen Fahrer immer wieder von der Spur oder der Straße ab. Schwere Folgen haben viele Unfälle, weil Fahrer leicht in den Gegenverkehr geraten oder es steile Böschungen hinab geht. Mit der Serie „SPUR DER GEFAHREN“ stellt die „Pforzheimer Zeitung“ Landstraßen im Enzkreis vor, die sich in den vergangenen drei Jahren als besonders unfallgefährdet erwiesen haben. Mit Daten des Polizei- präsidiums Karlsruhe lassen sich riskante Abschnitte darstellen. Die Polizei hat auch herausgearbeitet, wie bestimmte Unfälle auf diesen Strecken abgelaufen sind. Der sicherste Streckenabschnitt ist das relativ gerade Gefälle zwischen Büchen- bronn und Herrmannsee. Mittelklasse ist die Landesstraße bei der Verkehrsstär- ke. Rund 9000 Fahrzeuge sind dort täglich unterwegs. FOTOS: SEIBEL Vorsicht Gegenverkehr: Im mittleren Abschnitt steigt die Straße in langgezoge- nen Kurven Richtung Grunbach und Engelsbrand an. Viele Autofahrer unter- schätzen die Kurven und geraten aus der Spur. Dann wird es brandgefährlich. Scharfe Kehre, viel Verkehr: Die Faas-Kurve bei Grunbach dreht gewaltig. Außer- dem wird dort viel ein- und abgebogen. So kracht es dort, bezogen auf die Streckenlänge, am häufigsten. ISPRINGEN NIEFER KÖNIGSBACH Höfen an der Enz Langenbrand Neuha Mutschelbach Nöttingen Wilferdingen Singen Ersingen Kämpfelbach Bilfingen Stein Göbrichen Eisingen Schwarzenberg Monakam Bieselsberg Dietenhausen Darmsbach Schömberg Remchingen Königsbach- Stein 1000m PFORZHEIM BÜCHENBRONN ENGELSBRAND Grunbach Salmbach Enz 250m LANDESSTRASSE 562 QUELLE: POLIZEIPRÄSIDIUM KARLSRUHE Unfälle zwischen Büchenbronn und Grunbach von 2011 bis 2014 Pforzheim Eutingen Würm Huchenfeld Büchenbronn Engelsbrand Rotenbach Conweiler Schwann Feldrennach Neuenbürg Birkenfeld Dietlingen Weiler Keltern Ellmendingen Ottenhausen Dennach Salmbach Grunbach Unterreichenbach Kapfenhardt Denjächt Wenn ein Unternehmen seine In- tension als „allgemeinnützig“ be- schreibt, dann kann es als Alterna- tive zur herkömmlichen Ökono- mie die Gemeinwohlökonomie praktizieren. Das erfuhren die Teilnehmer am Workshop von Christian Felber, der die Gemein- wohlökonomie (GWÖ) entwickelt hat, während der Glückswoche im Juli in der Theorie und jetzt von Anwendern aus der Praxis. Dazu hatte die Gemeinde Schömberg Firmen und Gemeinden sowie in- teressierte Bürger ins Kurhaus ein- geladen. Mehr Transparenz angestrebt Das Instrument zur Überprüfung der Einhaltung der Grundsätze und Regeln der GWÖ ist die Ge- meinwohl-Bilanz. „Das ist ein per- fektes Instrument, um objektiv auf das eigene Tun zu schauen und man gewinnt eine höhere Trans- parenz“, sagte Sascha Damaschun, Geschäftsführer bei der Firma Bo- dan Großhandel für Naturkost, Überlingen. Wie die Initiative Bru- derhahn über einen fairen Eier- preis das Töten von Eintagsküken (siehe Kasten) gleich nach dem Schlüpfen vermeidet, war eines der genannten Beispiele von Da- maschun. Weitere Referenten wa- ren Bernd Bogert, Geschäftsführer von St Gereon Seniorendienste, Hückelhoven und Alois Clemens Lageder von der Oikopolis-Grup- pe, Luxemburg. Moderiert wurde die Veranstaltung von Ulrike Häußler und Gitta Walchner, bei- de GWÖ-Beraterinnen und Audi- torinnen. „Wir hatten als Referen- ten auch Vertreter von Gemein- wohlökonomie-Gemeinden einge- laden, die aber für eine Abendver- anstaltung eine zu weite Anreise gehabt hätten“, berichtete Bürger- meisterin Bettina Mettler. Sie dankte den Referenten für ihre Bereitschaft über die Praxis der GWÖ zu berichten. Bewertet nach einem Punkte- schlüssel werden in der Gemein- wohlbilanz die Beachtung von Menschenwürde, Solidarität, Öko- logische Nachhaltigkeit, Soziale Gerechtigkeit und Demokratische Mitbestimmung sowie Transpa- renz. Kriterien zur Bewertung der Menschenwürde sind zum Bei- spiel: ethisches Beschaffungsma- nagement oder Arbeitsplatzquali- tät und Gleichstellung. Soziale Ge- rechtigkeit wird unter anderem gemessen an der gerechten Vertei- lung des Einkommens oder der so- zialen Gestaltung der Produkte und Dienstleistungen. Bei der So- lidarität geht es um Solidarität mit Mitunternehmen anstelle von Konkurrenz. Auf die Frage aus dem Publi- kum, was sich denn in seinem Un- ternehmen geändert hätte, nach zwei erstellten GWÖ-Bilanzen nannte Sascha Damaschun als Beispiele eine bessere Gesprächs- kultur zwischen allen extern und intern Beteiligten sowie veränder- te Entlohnungs- und Führungs- strukturen. Interessant seien auch kritische Reaktionen von Exter- nen gewesen. „Man sieht die eige- ne Praxis ganz anders, wenn man zum Beispiel von 50 erreichbaren Punkten beim Kriterium Gerechte Verteilung der Erwerbsarbeit nur 3 Punkte von der Auditorin be- kommt und sieht sich auf dem richtigen Weg, wenn es 51 Punkte von 60 für die gerechte Verteilung des Einkommens gibt“, resümierte Damaschun. Praktiker informieren über Gemeinwohlökonomie – Glücksgemeinde bietet Forum für Alternative zur herkömmlichen Volkswirtschaft für Firmen und Bürger Soziale Gerechtigkeit im Mittelpunkt FRIEDRICH ESCHWEY | SCHÖMBERG Wie die Initiative Bruderhahn über einen fairen Eierpreis das Töten von Eintagskü- ken gleich nach dem Schlüpfen vermeidet, das erfuhren von Sascha Damaschun (Mitte) Bettina Mettler, Gitta Walchner, Alois Clemens Lageder und Ulrike Häußler (von links). FOTO: ESCHWEY Die gesamte gewerblich nutzbare Geflügelgenetik befindet sich in den Händen von drei großen Zuchtunternehmen. In der heuti- gen Legehennenhaltung werden Hochleistungshybriden verwen- det, die auf extrem hohe Legeleis- tung gezüchtet sind. Die Bruder- tiere dieser Züchtung finden da- bei keine Verwendung, da sie als Masttiere den heutigen Mast- hähnchen unterlegen sind. Diese „Eintagsküken“, etwa 50 Millionen hierzulande, werden Jahr für Jahr nach dem Schlüpfen getötet. (Quelle: akzent, das Magazin vom Bodensee bis Oberschwaben) Nach dem Schlüpfen getötet

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  • REGIONNUMMER 241 SAMSTAG, 18. OKTOBER 2014PFORZHEIMER ZEITUNG 41

    s ist eine schne Strecke,die von PforzheimsStadtteil Bchenbronn

    weiter hinauf in den Nord-schwarzwald nach Grunbachund Engelsbrand fhrt. Zumales erst einmal steil nach untengeht zum Herrmannsee. Danachwinden sich langgezogene Kur-ven durch den Wald nach oben.Scharfe Kehren fehlen, bis manbeim Gartencenter Faas danndas Lenkrad richtig krftigdrehen muss. So sehr,dass dieser Abschnittbei Autofahrern ei-nen eigenen Namenhat: die Faas-Kurve.

    Dass die Waldstre-cke vorher eherleicht, aber bestndigdreht, scheint dazu zufhren, dass immer wieder Fah-rer die Kurven unterschtzen.Mit gefhrlichen Folgen. 22 Un-flle hat das PolizeiprsidiumKarlsruhe dort fr die vergange-nen drei Jahre registriert. EineFrau ist in einer Rechtskurvekurz vor Grunbach ums Lebengekommen. Bei einem Unfall,wie er auf der Landesstrae vielzu oft passiert einem Zusam-mensto mit einem Auto im Ge-genverkehr.

    Die gefhrlichste Situation

    Insgesamt zwlf besondersschwere Unflle hat die Polizeinher ausgewertet. Bei zehn vonihnen waren Fahrer in Kurvenentweder von der Strae abge-kommen oder in die Gegenspurgetragen worden. Die Ursachen:Einige fuhren zu schnell in dieKurve, die sich dann schrfer er-weis als gedacht. Andere gerie-ten in den Grnstreifen, weil sienicht aufgepasst hatten. Nur ineinem Fall fhrt die Polizei einUnglck auf Reifgltte zurck und einmal auf eine Biene imAuto, die die Fahrerin abgelenkthatte. Alle anderen Flle legenden Verdacht nahe, dass dieStrecke unterschtzt wurde. Das

    E

    knnte auch fr einen Unfallgelten, bei dem ein 18-Jhrigertrotz Kurven berholen wollte,abbrechen musste und insSchleudern geriet. Auffallend oftenden Unflle zwischen B-chenbronn, Grunbach und En-gelsbrand mit Frontalzusam-mensten. Andere werdendurch Bschungen verschrft.

    Die gefhrlichste Kurve?

    Urteilt man danach, wo sich be-sonders viele Unflle auf kurzerStrecke drngen, dann ist die ge-fhrlichste Kurve tatschlich diescharfe Kehre beim Gartencen-

    ter Faas. Doch die langgezo-genen Kurven vomHerrmannsee hinaufRichtung Grunbachund Engelsbrand ha-ben es im Ganzenbetrachtet nochmehr in sich. Das gilt

    brigens sowohl frdie Fahrt bergab in Rich-

    tung Bchenbronn als auchbergauf in die Gegenrichtung.Die Gefllstrecke zwischen Herr-mannsee und Bchenbronn istdagegen relativ sicher.

    Die gefhrlichste Zeit?

    Es kracht auf der Landesstraebesonders oft dann schwer,wenn sich Autofahrer sicherfhlen. Auffallend viele Unfllesind im Sommer passiert, diewenigsten im Winter. Bei Tages-licht genausowiebeiDunkelheit.

    Riskante Verhltnisse

    Auf Autofahrer wirkt die Straezwischen Bchenbronn, Grun-bach und Engelsbrand ein biss-chen wie die erste in unserer Se-rie untersuchte Gefahrenstreckezwischen Pinache und Drr-menz: Riskant wird es offenbarbesonders dann, wenn Fahrernicht mit Risiken rechnen. Dasunterscheidet sie vom Unfall-schwerpunkt zwischen Neuen-brg und Birkenfeld, wo manbesonders bei nasser Fahrbahngefhrlich lebt. Die Statistik zwi-schen Bchenbronn und Grun-bach spricht da eine deutlicheSprache. Bei den meisten Ungl-cken war die Strae trocken.

    ALEXANDER HEILEMANN

    ENGELSBRAND/PFORZHEIM

    Gefhrlich unterschtztAuf den Kurven der Waldstrecke zwischen Bchenbronn, Grunbach und Engelsbrand kommen Fahrer immer wieder von der Spur oder der Strae ab.

    Schwere Folgen haben viele Unflle, weil Fahrer leicht in den Gegenverkehr geraten oder es steile Bschungen hinab geht.

    Mit der Serie SPURDERGEFAHREN stellt die Pforzheimer Zeitung Landstraen im Enzkreis vor, die sich in den vergangenen drei Jahren als besonders unfallgefhrdet erwiesen haben. Mit Daten des Polizei-prsidiums Karlsruhe lassen sich riskante Abschnitte darstellen. Die Polizei hat auch herausgearbeitet, wie bestimmte Unflle auf diesen Strecken abgelaufen sind.

    Der sicherste Streckenabschnitt ist das relativ gerade Geflle zwischen Bchen-

    bronn und Herrmannsee. Mittelklasse ist die Landesstrae bei der Verkehrsstr-

    ke. Rund 9000 Fahrzeuge sind dort tglich unterwegs. FOTOS: SEIBEL

    Vorsicht Gegenverkehr: Im mittleren Abschnitt steigt die Strae in langgezoge-

    nen Kurven Richtung Grunbach und Engelsbrand an. Viele Autofahrer unter-

    schtzen die Kurven und geraten aus der Spur. Dann wird es brandgefhrlich.

    Scharfe Kehre, viel Verkehr: Die Faas-Kurve bei Grunbach dreht gewaltig. Auer-

    dem wird dort viel ein- und abgebogen. So kracht es dort, bezogen auf die

    Streckenlnge, am hufigsten.

    ISPRINGEN

    NIEFERN

    KNIGSBACH

    Hfen an der EnzLangenbrand

    Neuhau

    Mutschelbach

    Nttingen

    Wilferdingen

    Singen

    ErsingenKmpfelbach

    BilfingenStein Gbrichen

    Eisingen

    Schwarzenberg

    MonakamBieselsberg

    Dietenhausen

    Darmsbach

    Schmberg

    Remchingen

    Knigsbach-Stein

    1000m

    PFORZHEIM

    BCHENBRONN

    ENGELSBRANDGrunbach

    Salmbach

    Enz

    250m

    LANDESSTRASSE 562

    QUELLE: POLIZEIPRSIDIUM KARLSRUHE

    Unflle zwischen Bchenbronn und Grunbach von 2011 bis 2014

    Pforzheim

    Eutingen

    Wrm

    HuchenfeldBchenbronn

    EngelsbrandRotenbach

    ConweilerSchwann

    Feldrennach

    Neuenbrg

    Birkenfeld

    DietlingenWeiler

    Keltern

    Ellmendingen

    Ottenhausen

    DennachSalmbach

    Grunbach

    Unterreichenbach

    Kapfenhardt Denjcht

    Wenn ein Unternehmen seine In-tension als allgemeinntzig be-schreibt, dann kann es als Alterna-tive zur herkmmlichen kono-mie die Gemeinwohlkonomiepraktizieren. Das erfuhren dieTeilnehmer am Workshop vonChristian Felber, der die Gemein-wohlkonomie (GW) entwickelthat, whrend der Glckswoche imJuli in der Theorie und jetzt vonAnwendern aus der Praxis. Dazuhatte die Gemeinde SchmbergFirmen und Gemeinden sowie in-teressierte Brger ins Kurhaus ein-geladen.

    MehrTransparenz angestrebt

    Das Instrument zur berprfungder Einhaltung der Grundstzeund Regeln der GW ist die Ge-meinwohl-Bilanz. Das ist ein per-fektes Instrument, um objektiv aufdas eigene Tun zu schauen undman gewinnt eine hhere Trans-parenz, sagte Sascha Damaschun,

    Geschftsfhrer bei der Firma Bo-dan Grohandel fr Naturkost,berlingen. Wie die Initiative Bru-derhahn ber einen fairen Eier-preis das Tten von Eintagskken(siehe Kasten) gleich nach demSchlpfen vermeidet, war einesder genannten Beispiele von Da-maschun. Weitere Referenten wa-ren Bernd Bogert, Geschftsfhrervon St Gereon Seniorendienste,Hckelhoven und Alois ClemensLageder von der Oikopolis-Grup-pe, Luxemburg. Moderiert wurdedie Veranstaltung von UlrikeHuler und Gitta Walchner, bei-de GW-Beraterinnen und Audi-torinnen. Wir hatten als Referen-ten auch Vertreter von Gemein-wohlkonomie-Gemeinden einge-laden, die aber fr eine Abendver-anstaltung eine zu weite Anreisegehabt htten, berichtete Brger-meisterin Bettina Mettler.

    Sie dankte den Referenten frihre Bereitschaft ber die Praxisder GW zu berichten.

    Bewertet nach einem Punkte-schlssel werden in der Gemein-

    wohlbilanz die Beachtung vonMenschenwrde, Solidaritt, ko-logische Nachhaltigkeit, SozialeGerechtigkeit und DemokratischeMitbestimmung sowie Transpa-

    renz. Kriterien zur Bewertung derMenschenwrde sind zum Bei-spiel: ethisches Beschaffungsma-nagement oder Arbeitsplatzquali-tt und Gleichstellung. Soziale Ge-

    rechtigkeit wird unter anderemgemessen an der gerechten Vertei-lung des Einkommens oder der so-zialen Gestaltung der Produkteund Dienstleistungen. Bei der So-lidaritt geht es um Solidaritt mitMitunternehmen anstelle vonKonkurrenz.

    Auf die Frage aus dem Publi-kum, was sich denn in seinem Un-ternehmen gendert htte, nachzwei erstellten GW-Bilanzennannte Sascha Damaschun alsBeispiele eine bessere Gesprchs-kultur zwischen allen extern und

    intern Beteiligten sowie vernder-te Entlohnungs- und Fhrungs-strukturen. Interessant seien auchkritische Reaktionen von Exter-nen gewesen. Man sieht die eige-ne Praxis ganz anders, wenn manzum Beispiel von 50 erreichbarenPunkten beim Kriterium GerechteVerteilung der Erwerbsarbeit nur 3Punkte von der Auditorin be-kommt und sieht sich auf demrichtigen Weg, wenn es 51 Punktevon 60 fr die gerechte Verteilungdes Einkommens gibt, resmierteDamaschun.

    Praktiker informieren ber Gemeinwohlkonomie Glcksgemeinde bietet Forum fr Alternative zur herkmmlichen Volkswirtschaft fr Firmen und Brger

    Soziale Gerechtigkeit imMittelpunkt

    FRIEDRICH ESCHWEY | SCHMBERG

    Wie die Initiative Bruderhahn ber einen fairen Eierpreis das Tten von Eintagsk-

    ken gleich nach dem Schlpfen vermeidet, das erfuhren von Sascha Damaschun

    (Mitte) Bettina Mettler, Gitta Walchner, Alois Clemens Lageder und Ulrike Huler

    (von links). FOTO: ESCHWEY

    Die gesamte gewerblich nutzbareGeflgelgenetik befindet sich inden Hnden von drei groenZuchtunternehmen. In der heuti-gen Legehennenhaltung werdenHochleistungshybriden verwen-det, die auf extrem hohe Legeleis-tung gezchtet sind. Die Bruder-tiere dieser Zchtung finden da-

    bei keine Verwendung, da sie alsMasttiere den heutigen Mast-hhnchen unterlegen sind. DieseEintagskken, etwa 50 Millionenhierzulande, werden Jahr fr Jahrnach dem Schlpfen gettet.

    (Quelle: akzent, das Magazin vomBodensee bis Oberschwaben)

    Nach demSchlpfen gettet

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