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REGION NUMMER 258 PFORZHEIMER ZEITUNG SAMSTAG, 8. NOVEMBER 2014 42 Polylux? Datsche? Sternchen- feuer? In der Umgangssprache Ost haben sich bis heute Be- zeichnungen für Dinge erhal- ten, die im anderen Deutsch- land einfach anders hießen. Po- lylux – Overheadprojektor. Dat- sche – Wochenendhaus. Stern- chenfeuer – Wunderkerzen. Siehe auch Freisitz und Karls- bader Schnitte. ÜBERRESTE DER DDR Umgangssprache „Die Sanierungsgebiete werden von der Bürgerschaft sehr gut an- genommen“, freute sich in der Remchinger Gemeinderatssitzung Markus Becker, der stellvertreten- de Leiter des Bauamts. Damit meinte er die Gebiete „Ortsmitte Wilferdingen II“ und „Ortskern Singen.“ Dies konnte er auch mit Zahlen belegen: In Wilferdingen sind vier private Abbrüche und 18 Baumaß- nahmen gefördert und abgerech- net worden. In sechs Fällen steht die Sanierung noch aus. Im Singe- ner Zentrum wurden mit Privatei- gentümern Vereinbarungen über drei Abrisse und 24 Sanierungen abgeschlossen. Zehn Maßnahmen wurden bereits abgerechnet und 14 sind im Gange. Während der „Ortskern Singen“ erst 2011 Teil des Landessanierungsprogramms ist, wird das Wilferdinger Vorha- ben bereits seit 2007 durch Lan- deshilfen finanziell unterstützt. Auch Geld für Rathaus-Neubau Das mit 588 171 Euro an Landes- mitteln geförderte Sanierungsge- biet „Ortsmitte Wilferdingen“ ist im März 2013 um 700 000 Euro aufgestockt worden, weil schon zu diesem Zeitpunkt erkennbar war, dass die Gemeinde bei der Kultur- halle ein neues Rathaus errichten will. Am 22. Oktober sind weitere über 1,5 Millionen Euro für das Projekt beantragt worden. „Wir ge- hen von einer weiteren Förderzu- sage aus“, ist Becker optimistisch. Eine halbe Million Euro umfasst die Summe, mit der die Erneue- rungsmaßnahme in Singen vom Land unterstützt wird. Die Gemeinderäte Antje Hill (SPD) und Till Siegenthaler (Grü- ne) wollten wissen, wie es um die Verlagerung des Bauhofs bestellt ist. „Der sollte im Gewerbegebiet Billäcker neu entstehen, weil die derzeitige Unterbringung in ei- nem Wilferdinger Wohngebiet schwierig ist“, informierte Bürger- meister Luca Wilhelm Prayon. Das freiwerdende Bauhofgelände an der Nöttinger Straße könne dann für Wohnbebauung ausgewiesen werden, kündigte er an. Auch da- für gewährt das Land Zuschüsse. BRUNO KNÖLLER I REMCHINGEN Remchinger sanieren kräftig Rund 50 Maßnahmen wurden zuletzt im Wilferdinger und Singener Ortskern in Angriff genommen – Bauhof soll verlagert werden Zu den gelungenen Beispielen der Wilferdinger Ortskernsanierung zählt das Gebäude an der Pforzheimer Straße 1. FOTO: GEMEINDE Offenheit wollte der Rem- chinger Bürgermeister Luca Wilhelm Prayon in der Ratssit- zung am Donnerstagabend de- monstrieren. Er kündigte zu Be- ginn an, den Punkt „Raumpro- gramm für den Rathaus-Neu- bau“ kurzfristig vom nichtöf- fentlichen in den öffentlichen Teil zu verlagern. Nach einem Hinweis auf die Gemeindeord- nung wird dieser Punkt aber erst in 14 Tagen öffentlich. kn Ebenso wie Birkenfeld ver- zichtet die Gemeinde Remchin- gen vorerst auf die Planung ei- nes Leerrohrnetzes für Glasfa- serkabel zur Anbindung aller Haushalte ans schnelle Inter- net. Als der Bürgermeister über rund 85 000 Euro Planungskos- ten abstimmen ließ, hob sich keine Hand. Wenigstens rund 30 000 Euro auszugeben, um Detailpläne für den Anschluss aller Firmen zu erstellen, woll- ten sieben Gemeinderäte. Erst der dritte Antrag, ganz auf die Planung zu verzichten, weil Remchingen schon gut versorgt sei, wurde dann mit 14 Stim- men angenommen. kn AUS DEM RATSSAAL ach ein paar Minuten wird man kribbelig. Das PZ-Team ist für ein Foto von der B 10 in die Vaihin- ger Straße nach Illingen abgebo- gen. Jetzt steht das blaue PZ- Auto an der T-Kreuzung und wartet auf eine Lücke, die es er- laubt, wieder nach links auf die Bundesstraße einzubiegen. Doch diese Lücke kommt und kommt nicht. Was dagegen kommt, sind Lastwagen, Sattel- züge, Personenwagen in endlos scheinenden Kolonnen. Von rechts und links. Also heißt es warten. Und schauen. Weiter warten. Da. Für einen Moment reißen die Blechschlangen ab. Der Fahrer gibt Gas. Und zwar N nicht zu knapp. Denn von Mühl- acker her kommen schon die nächsten Fahrzeuge in Sicht. So sieht es aus, wenn auf ei- ner Strecke über 16 300 Autos, Laster und Motorräder täglich unterwegs sind. Und wie auf an- deren Abschnitten der B 10 ma- chen die Verkehrsmassen auch die Straße zwischen Illingen und Vaihingen zu einem beson- deren Fall für die Unfallstatistik des Polizeipräsidiums Karlsru- he. 26 schwere Unfälle in den vergangenen drei Jahren. Be- sonders oft knallt es dort, wo andere Straßen auf die B 10 sto- ßen. Entweder, weil Autofahrer, die von der Bundesstraße abbie- gen wollen, von anderen zu spät wahrgenommen werden – dann kommt es zu Auffahrunfällen. Oder, weil Fahrer, die auf die B 10 einbiegen wollen, bei ihrer Suche nach der Lücke zu opti- mistisch waren. Die gefährlichste Situation Am heikelsten ist es, wenn je- mand bei dichtem Verkehr ein- biegen oder abbiegen will. Schwere Auffahrunfälle ver- zeichnete die Polizei etwa im März und im Mai 2013. Einmal merkte ein Fahrer nicht, dass vor ihm jemand nach Roßwag abbiegen wollte. Das andere Mal übersah ein Mann, dass an der Einmündung der Illinger Falter- straße zwei Autos hielten. Der Aufprall schob drei Fahrzeuge ineinander. Ein anderer typi- scher Unfall datiert vom Januar 2012. Eine 72-Jährige wollte da- mals aus der Illinger Ortsmitte auf der Vaihinger Straße nach links auf die B 10 einbiegen und unterschätzte den Verkehr auf der Bundesstraße. Beim hefti- gen Zusammenstoß verhinder- ten nur die Gurte schwere Ver- letzungen der Insassen. Die gefährlichste Kurve? Es gibt zwar auch auf der B 10 zwischen Illingen und Vaihin- gen schwere Unfälle, bei denen Auto- oder Zweiradfahrer aus unklaren Gründen von der Fahrbahn abkamen. Schwer wurden die Folgen dann wegen der Böschungen oder wegen Bäumen neben der Straße. Aber Unglücke, bei denen Fahrer aus der Kurve flogen, weil sie die Strecke unterschätzten, fehlen in der Analyse der Polizei. Ris- kanteste Punkte sind eindeutig Kreuzungen: mit der Strecke nach Roßwag, mit der Falter- und der Vaihinger Straße. Die gefährlichste Zeit? In diesem Punkt hat der B 10- Abschnitt zwei Gesichter. Zum einen ist an Werktagen im frü- hen Morgen- und im Nachmit- tagsverkehr das Risiko beim Ein- und Abbiegen besonders hoch. Denn dann sind die Blechlawinen am stärksten und die Verkehrslücken am kleins- ten. Aber es gibt auch ein Risiko zu schwächeren Verkehrszeiten: an Wochenenden in der Nacht. Mehrere Unfälle an solchen Ta- gen führt die Polizei auf Sekun- denschlaf übermüdeter Fahrer zurück. Riskante Verhältnisse Schnee und Eis tauchen bei der Ursachensuche der Polizei nicht auf. Je zur Hälfte sind bei schweren Unfällen trockene oder nasse Straßenverhältnisse angegeben. Auffällig ist aber, dass bei Auffahrunfällen Nässe besonders oft eine Rolle spielt. Die Bundesstraße 10 ächzt auch zwischen Illingen und Vaihingen unter langen Fahrzeugkolonnen. Gefährlich wird es dort, wo andere Straßen einmünden und der Durchgangsverkehr auf abbiegende Autos achten muss. Knifflige Suche nach der Lücke ALEXANDER HEILEMANN ILLINGEN/VAIHINGEN Mit der Serie „SPUR DER GEFAHREN“ stellt die „Pforzheimer Zeitung“ Landstraßen im Enzkreis vor, die sich in den vergangenen drei Jahren als besonders unfallgefährdet erwiesen haben. Mit Daten des Polizeipräsidiums Karlsruhe lassen sich riskante Abschnitte darstellen. Die Polizei hat auch herausgearbeitet, wie bestimmte Unfälle auf die- sen Strecken abgelaufen sind. Dichter Verkehr am Illinger Eck: Das ist ein gewohntes Bild dort, wo die B 10 von Mühlacker her und die B 35 von Bretten her auf- einandertreffen. Nach der Unfallstatistik ist es aber nicht das ge- fährlichste Eck an dieser Strecke. FOTOS: SEIBEL Bloß nicht ungeduldig werden beim Einbiegen: An Kreuzungen wie derjenigen mit der Vaihinger Straße, die aus Illingens Orts- mitte zur B10 führt, geht es heiß zu für Fahrer, die bei dichtem Verkehr auf die Bundesstraße wollen. Nur nicht zu schnell: Geschwindigkeitsbegrenzungen gibt es auf der B10 zwischen Illingen und Vaihingen einige. Das Tempo ist dort nicht die Unfallursache Nummer eins. Der viele Verkehr ist für das Risiko entscheidender. NEULINGEN-BAUSCHLOTT. Der Kleintierzüchterverein Bauschlott veranstaltet seine Lokalschau in der Gräfin- Rhena-Halle. Die Ausstellung ist am Sonntag, 9. November, ab 11 Uhr geöffnet. pd Lokalschau in der Gräfin-Rhena-Halle NIEFERN-ÖSCHELBRONN/ MÜHLACKER/ILLINGEN/ÖTISHEIM. Drei Wohnungs- und zwei Fir- meneinbrüche hatte das Polizei- revier Mühlacker zwischen Don- nerstagnachmittag und Freitag- morgen zu verzeichnen. Ein Smartphone sowie Schmuck und Bargeld hat ein Einbrecher in einem Einfamilienhaus am Kanzlerweg in Niefern erbeutet. In Mühlacker-Mühlhausen he- belten Einbrecher die Kellertür eines Wohnhauses auf und stah- len ein Sparbuch, mehrere hun- dert Euro sowie Schmuck. Dann versuchten Diebe an der Haupt- mannstraße in Mühlacker ein Fenster aufzuhebeln. Als Nach- barn auf die dabei ausgelöste Alarmanlage aufmerksam wur- den, flüchteten zwei Männer im Alter von 18 bis 20 Jahren. Un- bekannte hebelten in Illingen an einer Bäckerei die Schiebetür zum Verkaufsraum auf – ge- stohlen wurde nichts. Mindes- tens zwei Täter sind nach ersten Ermittlungen der Polizei in einen Friseursalon an der Schlattstraße in Ötisheim ein- gedrungen. Neben ein wenig Bargeld wurden Elektrogeräte sowie typisches Zubehör des Friseurhandwerks im Wert von rund 1000 Euro erbeutet. pol Das Polizeirevier Mühlacker bittet um Hinweise unter Telefon (0 70 41) 96 93 0. JOURNAL Einbrecher treiben ihr Unwesen

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REGION NUMMER 258PFORZHEIMER ZEITUNGSAMSTAG, 8. NOVEMBER 201442

Polylux? Datsche? Sternchen-feuer? In der UmgangsspracheOst haben sich bis heute Be-zeichnungen für Dinge erhal-ten, die im anderen Deutsch-land einfach anders hießen. Po-lylux – Overheadprojektor. Dat-sche – Wochenendhaus. Stern-chenfeuer – Wunderkerzen.Siehe auch Freisitz und Karls-bader Schnitte.

ÜBERRESTE DER DDR

Umgangssprache

„Die Sanierungsgebiete werdenvon der Bürgerschaft sehr gut an-genommen“, freute sich in derRemchinger GemeinderatssitzungMarkus Becker, der stellvertreten-de Leiter des Bauamts. Damitmeinte er die Gebiete „OrtsmitteWilferdingen II“ und „OrtskernSingen.“Dies konnte er auch mit Zahlen

belegen: In Wilferdingen sind vierprivate Abbrüche und 18 Baumaß-nahmen gefördert und abgerech-net worden. In sechs Fällen stehtdie Sanierung noch aus. Im Singe-ner Zentrum wurden mit Privatei-gentümern Vereinbarungen überdrei Abrisse und 24 Sanierungen

abgeschlossen. Zehn Maßnahmenwurden bereits abgerechnet und14 sind im Gange. Während der„Ortskern Singen“ erst 2011 Teildes Landessanierungsprogrammsist, wird das Wilferdinger Vorha-ben bereits seit 2007 durch Lan-deshilfen finanziell unterstützt.

AuchGeld für Rathaus-Neubau

Das mit 588 171 Euro an Landes-mitteln geförderte Sanierungsge-biet „Ortsmitte Wilferdingen“ istim März 2013 um 700000 Euroaufgestockt worden, weil schon zudiesem Zeitpunkt erkennbar war,dass die Gemeinde bei der Kultur-halle ein neues Rathaus errichtenwill. Am 22. Oktober sind weitereüber 1,5 Millionen Euro für dasProjekt beantragt worden. „Wir ge-

hen von einer weiteren Förderzu-sage aus“, ist Becker optimistisch.Eine halbe Million Euro umfasstdie Summe, mit der die Erneue-rungsmaßnahme in Singen vomLand unterstützt wird.Die Gemeinderäte Antje Hill

(SPD) und Till Siegenthaler (Grü-ne) wollten wissen, wie es um dieVerlagerung des Bauhofs bestelltist. „Der sollte im GewerbegebietBilläcker neu entstehen, weil diederzeitige Unterbringung in ei-nem Wilferdinger Wohngebietschwierig ist“, informierte Bürger-meister Luca Wilhelm Prayon. Dasfreiwerdende Bauhofgelände ander Nöttinger Straße könne dannfür Wohnbebauung ausgewiesenwerden, kündigte er an. Auch da-für gewährt das Land Zuschüsse.

BRUNO KNÖLLER I REMCHINGEN

Remchinger sanieren kräftigRund 50 Maßnahmen wurden zuletzt im Wilferdinger und Singener Ortskern in Angriff genommen – Bauhof soll verlagert werden

Zu den gelungenen Beispielen der Wilferdinger Ortskernsanierung zählt das

Gebäude an der Pforzheimer Straße 1. FOTO: GEMEINDE

■ Offenheitwollte der Rem-chinger Bürgermeister LucaWilhelm Prayon in der Ratssit-zung amDonnerstagabend de-monstrieren. Er kündigte zu Be-ginn an, den Punkt „Raumpro-gramm für den Rathaus-Neu-bau“ kurzfristig vom nichtöf-fentlichen in den öffentlichenTeil zu verlagern. Nach einemHinweis auf die Gemeindeord-nung wird dieser Punkt abererst in 14 Tagen öffentlich. kn

■ Ebenso wie Birkenfeld ver-zichtet die Gemeinde Remchin-gen vorerst auf die Planung ei-nes Leerrohrnetzes für Glasfa-serkabel zur Anbindung allerHaushalte ans schnelle Inter-net. Als der Bürgermeister überrund 85000 Euro Planungskos-ten abstimmen ließ, hob sichkeine Hand. Wenigstens rund30000 Euro auszugeben, umDetailpläne für den Anschlussaller Firmen zu erstellen, woll-ten sieben Gemeinderäte. Erstder dritte Antrag, ganz auf diePlanung zu verzichten, weilRemchingen schon gut versorgtsei, wurde dannmit 14 Stim-men angenommen. kn

AUS DEM RATSSAAL

ach ein paar Minutenwird man kribbelig.Das PZ-Team ist für ein

Foto von der B 10 in die Vaihin-ger Straße nach Illingen abgebo-gen. Jetzt steht das blaue PZ-Auto an der T-Kreuzung undwartet auf eine Lücke, die es er-laubt, wieder nach links auf dieBundesstraße einzubiegen.Doch diese Lücke kommt undkommt nicht. Was dagegenkommt, sind Lastwagen, Sattel-züge, Personenwagen in endlosscheinenden Kolonnen. Vonrechts und links. Also heißt eswarten. Und schauen. Weiterwarten. Da. Für einen Momentreißen die Blechschlangen ab.Der Fahrer gibt Gas. Und zwar

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nicht zu knapp. Denn von Mühl-acker her kommen schon dienächsten Fahrzeuge in Sicht.So sieht es aus, wenn auf ei-

ner Strecke über 16 300 Autos,Laster und Motorräder täglichunterwegs sind. Und wie auf an-deren Abschnitten der B 10 ma-chen die Verkehrsmassen auchdie Straße zwischen Illingenund Vaihingen zu einem beson-deren Fall für die Unfallstatistikdes Polizeipräsidiums Karlsru-he.26 schwere Unfälle in den

vergangenen drei Jahren. Be-sonders oft knallt es dort, woandere Straßen auf die B 10 sto-ßen. Entweder, weil Autofahrer,die von der Bundesstraße abbie-gen wollen, von anderen zu spätwahrgenommen werden – dannkommt es zu Auffahrunfällen.Oder, weil Fahrer, die auf dieB 10 einbiegen wollen, bei ihrer

Suche nach der Lücke zu opti-mistisch waren.

Die gefährlichste Situation

Am heikelsten ist es, wenn je-mand bei dichtem Verkehr ein-biegen oder abbiegen will.Schwere Auffahrunfälle ver-zeichnete die Polizei etwa imMärz und im Mai 2013. Einmalmerkte ein Fahrer nicht, dassvor ihm jemand nach Roßwagabbiegen wollte. Das andere Malübersah ein Mann, dass an derEinmündung der Illinger Falter-straße zwei Autos hielten. DerAufprall schob drei Fahrzeugeineinander. Ein anderer typi-scher Unfall datiert vom Januar2012. Eine 72-Jährige wollte da-mals aus der Illinger Ortsmitteauf der Vaihinger Straße nachlinks auf die B 10 einbiegen undunterschätzte den Verkehr aufder Bundesstraße. Beim hefti-

gen Zusammenstoß verhinder-ten nur die Gurte schwere Ver-letzungen der Insassen.

Die gefährlichste Kurve?

Es gibt zwar auch auf der B 10zwischen Illingen und Vaihin-gen schwere Unfälle, bei denenAuto- oder Zweiradfahrer ausunklaren Gründen von derFahrbahn abkamen. Schwerwurden die Folgen dann wegender Böschungen oder wegenBäumen neben der Straße. AberUnglücke, bei denen Fahrer ausder Kurve flogen, weil sie dieStrecke unterschätzten, fehlenin der Analyse der Polizei. Ris-kanteste Punkte sind eindeutigKreuzungen: mit der Streckenach Roßwag, mit der Falter-und der Vaihinger Straße.

Die gefährlichste Zeit?

In diesem Punkt hat der B 10-

Abschnitt zwei Gesichter. Zumeinen ist an Werktagen im frü-hen Morgen- und im Nachmit-tagsverkehr das Risiko beimEin- und Abbiegen besondershoch. Denn dann sind dieBlechlawinen am stärksten unddie Verkehrslücken am kleins-ten. Aber es gibt auch ein Risikozu schwächeren Verkehrszeiten:an Wochenenden in der Nacht.Mehrere Unfälle an solchen Ta-gen führt die Polizei auf Sekun-denschlaf übermüdeter Fahrerzurück.

Riskante Verhältnisse

Schnee und Eis tauchen bei derUrsachensuche der Polizei nichtauf. Je zur Hälfte sind beischweren Unfällen trockeneoder nasse Straßenverhältnisseangegeben. Auffällig ist aber,dass bei Auffahrunfällen Nässebesonders oft eine Rolle spielt.

Die Bundesstraße 10 ächzt auch zwischen Illingen und Vaihingen unter langen Fahrzeugkolonnen.

Gefährlich wird es dort, wo andere Straßen einmünden und der Durchgangsverkehr auf abbiegende Autos achten muss.

Knifflige Suche nach der Lücke

ALEXANDER HEILEMANN

ILLINGEN/VAIHINGEN

Mit der Serie „SPURDERGEFAHREN“ stellt die „Pforzheimer Zeitung“ Landstraßen im Enzkreis vor, die sich in den vergangenen drei Jahren als besonders unfallgefährdeterwiesen haben. Mit Daten des Polizeipräsidiums Karlsruhe lassen sich riskante Abschnitte darstellen. Die Polizei hat auch herausgearbeitet, wie bestimmte Unfälle auf die-sen Strecken abgelaufen sind.

Dichter Verkehr am Illinger Eck: Das ist ein gewohntes Bild dort,

wo die B10 von Mühlacker her und die B35 von Bretten her auf-

einandertreffen. Nach der Unfallstatistik ist es aber nicht das ge-

fährlichste Eck an dieser Strecke. FOTOS: SEIBEL

Bloß nicht ungeduldig werden beim Einbiegen: An Kreuzungen

wie derjenigen mit der Vaihinger Straße, die aus Illingens Orts-

mitte zur B10 führt, geht es heiß zu für Fahrer, die bei dichtem

Verkehr auf die Bundesstraße wollen.

Nur nicht zu schnell: Geschwindigkeitsbegrenzungen gibt es auf

der B10 zwischen Illingen und Vaihingen einige. Das Tempo ist

dort nicht die Unfallursache Nummer eins. Der viele Verkehr ist

für das Risiko entscheidender.

NEULINGEN-BAUSCHLOTT.

Der KleintierzüchtervereinBauschlott veranstaltet seineLokalschau in der Gräfin-Rhena-Halle. Die Ausstellungist am Sonntag, 9. November,ab 11 Uhr geöffnet. pd

Lokalschau in der

Gräfin-Rhena-Halle

NIEFERN-ÖSCHELBRONN/

MÜHLACKER/ILLINGEN/ÖTISHEIM.

Drei Wohnungs- und zwei Fir-meneinbrüche hatte das Polizei-revier Mühlacker zwischen Don-nerstagnachmittag und Freitag-morgen zu verzeichnen. EinSmartphone sowie Schmuckund Bargeld hat ein Einbrecherin einem Einfamilienhaus amKanzlerweg in Niefern erbeutet.In Mühlacker-Mühlhausen he-belten Einbrecher die Kellertüreines Wohnhauses auf und stah-len ein Sparbuch, mehrere hun-dert Euro sowie Schmuck. Dannversuchten Diebe an der Haupt-mannstraße in Mühlacker einFenster aufzuhebeln. Als Nach-barn auf die dabei ausgelösteAlarmanlage aufmerksam wur-den, flüchteten zwei Männer imAlter von 18 bis 20 Jahren. Un-bekannte hebelten in Illingenan einer Bäckerei die Schiebetürzum Verkaufsraum auf – ge-stohlen wurde nichts. Mindes-tens zwei Täter sind nach erstenErmittlungen der Polizei ineinen Friseursalon an derSchlattstraße in Ötisheim ein-gedrungen. Neben ein wenigBargeld wurden Elektrogerätesowie typisches Zubehör desFriseurhandwerks im Wert vonrund 1000 Euro erbeutet. pol

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