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Biioherachsu. 659 sundheitspflege etc. ; die von ihm ausgefiihrten Untersuchungen bilden einen schatzenswerthen Beitrag zur Kenntniss der Zusammensetmng der Nahrungs- mittel und eine sehr werthvolleErganzung zu jedem grosseren, die Nahmngs- mittel-Chemie behandelnden Werke. Dresden. G. Hofmann. Handbuch der Medicinal-Gtesetzgebung des Deutschen Reichs und seiner Einzelstaaten. Mit Kommentar. Far Medicinal - Beamte , Aerzte und Apotheker. Herausgegeben von SaniEtarath Dr. Wiener , Kbnigl. Kreis - Physikus in Culm. Zwei Bbde. I. Band: Die Medicinal- Gesetzgebung des Deutsohen Reichs. Stuttgart. Verlag von Ferd. Enke. 1883. Das Werk scll Medicinalbeamten und Aerzten ein Nachschlagebuch sein, um sich in Fragen des Medicinal- und Sanitiitswesens ohne miihsames Suchen des zerstreut niedergelegten Materials alle wiinschenswerthen Aufschliisse zu verschaffen. Der vcrliegende erste Theil enthalt die Reichs-Medicinal esetze ; der hierzu egebene &mentar beruht theils auf Rechtspriifungendeskichs- erichta unf anderer hoherer Behorden, the& auf Declarationen von Rechts- fehrern, theils ist er das Ergebniss der Berathungen von Sachversthdigen- Commissionen etc. In dem Abschnitt : Gewerbe-Ordnung und Reichsgesetz, betr. den Verkehr mit Nahrungs- und Genussmitteln und Gebrauchsgegen- stiinden ist auch alles auf das Apothekergewerbe beziigliche sufgenommen. Das ganze Werk erinnert sehr an die bekannte Bottger’sche Apotheken- gesetzgebung und wird sich wie diese, allen Medicinal- und Sanitiitsbeamten, also auch vielen Apothekern von grossem Nutzen erweisen. Dresden. G. Hofncann. Rudolf von Wagner’s Jahresbericht iiber die Leistungen der chemischen Technologie mit besonderer Beriicksich- tiguns der Gtewerbestatistik fiir das Jahr 1882. Fortgesetzt von Dr. Ferd. Fischer. 28. Jahrgang. Leipzig, Verlag von Otto Wigand. 1883. Der riihmlichst b e h t e Wagner’sche Jahresbericht wird seit ein paar Jahren vcn F. Fischer herausgegeben und liegt nunmehr fiir das Jahr 1882 in einem voluminijsen Bande vcn ca. 1200 Seiten vor, schcn durch dieses bschwellen ausserlich die sich h e r mehr und mehr Uufende Fiille von Arbeiten chemisch-technologisohen Charakters dokumentirend. Verfasser behandelt das ganze, enorme Material in 8 Gruppen, deren erste die chemische Metallurgie umfasst; die zweite ist der unorganischen, die dritte der organischen chemischen Fabrikindustrie gewidmet und enthailt alle neueren Mittheilungen etc. uber dlkohole, Organische Siiuren, Aroma- tische Verbindungen, dlkaloide und Organische Farbstoffe, von denen die lettteren allein sich iiber nicht weniger als 47 Seiten erstrecken. Dass auch die Glasfabrikation und Thonindustrie, sowie die Darstellung von Cement, galk, Gyps und kiinstlichen Steinmassen nicht mussig gewesen Bind, beweisen die theilweise sehr interessanten Angaben der vierten Gruppe. Die fiinfte und grosste Gruppe ist die der Nahrungs- und Qen~~mittel. Alles was im vergangenen Jahre uber Meld und Brot, Stiirke und Dextrin, Zuoker und die eebiete der Giihrugschemie, iiber Milch, Butter und Kbe,

Rudolf von Wagner's Jahresbericht über die Leistungen der chemischen Technologie mit besonderer Berücksichtigung der Gewerbestatistik für das Jahr 1882. Fortgesetzt von Dr. Ferd

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Biioherachsu. 659

sundheitspflege etc. ; die von ihm ausgefiihrten Untersuchungen bilden einen schatzenswerthen Beitrag zur Kenntniss der Zusammensetmng der Nahrungs- mittel und eine sehr werthvolle Erganzung zu jedem grosseren, die Nahmngs- mittel-Chemie behandelnden Werke.

Dresden. G. Hofmann.

Handbuch der Medicinal-Gtesetzgebung des Deutschen Reichs und seiner Einzelstaaten. Mit Kommentar. Far Medicinal - Beamte , Aerzte und Apotheker. Herausgegeben von SaniEtarath Dr. Wiener , Kbnigl. Kreis - Physikus in Culm. Zwei Bbde. I. Band: Die Medicinal- Gesetzgebung des Deutsohen Reichs. Stuttgart. Verlag von Ferd. Enke. 1883.

Das Werk scll Medicinalbeamten und Aerzten ein Nachschlagebuch sein, um sich in Fragen des Medicinal- und Sanitiitswesens ohne miihsames Suchen des zerstreut niedergelegten Materials alle wiinschenswerthen Aufschliisse zu verschaffen. Der vcrliegende erste Theil enthalt die Reichs-Medicinal esetze ; der hierzu egebene & m e n t a r beruht theils auf Rechtspriifungen deskichs- erichta unf anderer hoherer Behorden, the& auf Declarationen von Rechts-

fehrern, theils ist er das Ergebniss der Berathungen von Sachversthdigen- Commissionen etc. In dem Abschnitt : Gewerbe-Ordnung und Reichsgesetz, betr. den Verkehr mit Nahrungs- und Genussmitteln und Gebrauchsgegen- stiinden ist auch alles auf das Apothekergewerbe beziigliche sufgenommen.

Das ganze Werk erinnert sehr an die bekannte Bottger’sche Apotheken- gesetzgebung und wird sich wie diese, allen Medicinal- und Sanitiitsbeamten, also auch vielen Apothekern von grossem Nutzen erweisen.

Dresden. G. Hofncann.

Rudolf von Wagner’s Jahresber ich t iiber d i e Le i s tungen der chemischen Technologie mit besonderer Beriicksich- tiguns der Gtewerbestatistik fiir das Jahr 1882. Fortgesetzt von Dr. Ferd. F i sche r . 28. Jahrgang. Leipzig, Verlag von Otto Wigand. 1883.

Der riihmlichst b e h t e Wagner’sche Jahresbericht wird seit ein paar Jahren vcn F. Fischer herausgegeben und liegt nunmehr fiir das Jahr 1882 in einem voluminijsen Bande vcn ca. 1200 Seiten vor, schcn durch dieses bschwellen ausserlich die sich h e r mehr und mehr Uufende Fiille von Arbeiten chemisch-technologisohen Charakters dokumentirend.

Verfasser behandelt das ganze, enorme Material in 8 Gruppen, deren erste die chemische Metallurgie umfasst; die zweite ist der unorganischen, die dritte der organischen chemischen Fabrikindustrie gewidmet und enthailt alle neueren Mittheilungen etc. uber dlkohole, Organische Siiuren, Aroma- tische Verbindungen, dlkaloide und Organische Farbstoffe, von denen die lettteren allein sich iiber nicht weniger als 47 Seiten erstrecken.

Dass auch die Glasfabrikation und Thonindustrie, sowie die Darstellung von Cement, galk, Gyps und kiinstlichen Steinmassen nicht mussig gewesen Bind, beweisen die theilweise sehr interessanten Angaben der vierten Gruppe.

Die fiinfte und grosste Gruppe ist die der Nahrungs- und Qen~~mittel. Alles was im vergangenen Jahre uber Meld und Brot, Stiirke und Dextrin, Zuoker und die eebiete der Giihrugschemie, iiber Milch, Butter und Kbe,

560 Biicherschau.

uber Fleisch und nicht minder iiber Caffee, Thee, Cacao und iiber sonstige Nahrungs - und Genussmittel, wie auch iiber Wasser veroffentlicht worden ist, h d e t hier sachgemasse Erwiihnung, die bei aller gebotanen Kurze doch stets verstiindlich bleibt.

Die 6. und 7. Gruppe enthalten die chemische Technologie der Faser- stoffe und organisch-chemische Gewerbe verschiedener Art, wie z. B. Fette und Schmiermittel, Seife und Glycerin u. s. w.

Die 8. und letzte Gruppe beschaftigt sich mit den Brennstoffen und mit den Errungenschaften etc. auf dem Gebiete der Electricitiit.

Moge der Absatz des Werkes im Verhdtniw stehen zu der enormen hrbeit, die es s c h a e .

Geseke. Dr. Carl Jeh.

H a n d b u c h der a l l g e m e i n e n W a a r e n k u n d e f i i r das Selbst- s t u d i u m , w i e f u r d e n 6 f f e n t l i c h e n Unterr icht . Zweite Auflage. Neu bearbeitet von Dr. Karl S e u b e r t , Privatdocent der Chemie an der Universitat Tubingen. In zwei Biinden. Stutt- gart, Verlag von J. Maier. 1883.

Das in Decemberheft des vori en Jahrgangs des Archivs bereits bespro- chene Werk liegt jetzt in zwei 8iinden vollstiindig vor, und was damals Gutes und Ruhmliches von einigen Lieferungen des Handbuches gesagt wurde, kann in vollem Maasse auf das ganze Werk ubertragen werden. Dasselbe ist, wie wiederholt sein mag, wohl in erster Linie fiir Drogisten und Kauf- leute bestimmt, es bietet aber auch dem Apotheker so vieles Interessante und Wissenswerthe, dass er die Vervollstiindigung seiner Bibliothek mit die- sem Werke nicht bereuen wird.

Der erste Band behandelt nach einem kurzen ,,AUgemeinen Theil" die ,,Waaren aus dem Mineralreiche", als: Gediegene Yetalle, gebrannta Thon- waaren , Glas , Farbmaterialien , Edelsteine, Chemikalien (den Elementen ent- sprechend in Gruppen geordnet) u. s. w., als Anhang anorganische kiinstliche Diingemittel. Der zweite Band enthdt die ,,Waaren aus dem Thierreiche" und den sehr reichhaltigen dritten Abschnitt ,,Waaren aus dem Pflanzen- reiche ", mrin nicht nur die Drogen im engeren S h e des Wortes, sondern auch die Mehlstoffe, Zucker, Gilhrun sproducte, (Bier, Wein, Spiritus), Fiirbe- und Gerbstoffe technisch verwendetehlanzenfasern u. s. w. abgehandelt werden.

Die einzeben Artikel sind recht gut ausgearbeitet, kleine M@el und Jrrthiimer laufen nur hier und da mit unter. Bei Leberthran ist die sehr wichtige Identitiitsprobe mit Schwefelsaure nicht e r w h t ; bei Wachs wird die jetzt am haufigsten geubte Verfidschung mit Cerosin nicht berucksichtigt ; bei Perubalsam ist die Schwefelsaure - Probe nicht richtig angegeben ; bei Kiimmelol und anderen fiir die Liqueur-Fabrikation benutzten Oelen wird zu kurz iiber die sogenannten patentirten oder concentrirten atherischen Oele hin- weggegangen; bei Benzin wird ersichtlich, dass dem Verf. leider nur die erste Ausgabe der Deutschen Pharmakopoe vorgelegen hat. Dies gilt auch noch fiir eine ziemlicho Anzahl M e 1 aus der Gruppe ,,Organische che- mische "riaparate zum Arzneigebrauch' , von denen uberdies vide ohne Schaden hatten ganz wegbleiben konnen.

Dresden. G. Hofhann.

Ber ic h t igung.

Die iiussere Ausstattung des Werkes ist eine sehr lobenswerthe.

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Bd. 221, Heft 6, S. 479, Zeile 3 v. 0. muss es statt W. Berendt heissen W. Baensch .

H a l l e a. S., Buchdruckerei des Wairenhauoes.