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Masterarbeit am Institut für Biologie I, AG Panstruga - Molekulare Zellbiologie der Pflanzen: Wechselwirkungen symbiontischer und parasitischer Pflanze-Pilz- Interaktionen. In der Natur stehen Pflanzen in Wechselwirkungen mit einer Vielzahl von mikrobiellen Organismen – sowohl über, als auch unter der Erde. Hierbei gehen sie Interaktionen verschiedenen Charakters wie mutualistischer (zu gegenseitigem Nutzen) oder pathogener (einseitiger Parasitismus) Art ein. Häufig existieren auf diese Weise pathogene Beziehungen in direkter Nachbarschaft zu symbiontischen an der gleichen Pflanze. Es ist bekannt, dass sowohl die von Bakterien (Rhizobien) eingegangene Wurzelknöllchen-, als auch die pilzliche Mykorrhiza- Symbiose einen protektiven Einfluss gegenüber biotischen Stressoren wie dem Befall durch Pathogene ausüben. Dies gilt jedoch nur für die Resistenz gegenüber nekrotrophen Parasiten, die die Pflanzenorgane zunächst töten um sich von ihnen zu ernähren. Kaum erforscht ist jedoch die wechselseitige Beziehung mit anderen ebenfalls biotrophen Organismen wie den Mehltaupilzen. Anders als nekrotrophe Parasiten sind biotrophe Mikroben auf eine lebende Pflanze als Wirt angewiesen um selbst gedeihen zu können. Die Mechanismen, die biotrophe Pathogene anwenden um ihren Pflanzen-Wirt zu besiedeln und sich von ihm zu ernähren unterscheiden sich teilweise stark von denen anderer Mikroorganismen. Gleiches gilt für die Resistenzmechanismen, die Pflanzen gegenüber dieser unterschiedlichen Art von Gegnern entwickelt haben.

RWTH-Aachen Institute for Biology I · Web viewWechselwirkungen symbiontischer und parasitischer Pflanze-Pilz-Interaktionen. In der Natur stehen Pflanzen in Wechselwirkungen mit einer

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Masterarbeit am Institut für Biologie I, AG Panstruga - Molekulare Zellbiologie der Pflanzen:

Wechselwirkungen symbiontischer und parasitischer Pflanze-Pilz-Interaktionen.

In der Natur stehen Pflanzen in Wechselwirkungen mit einer Vielzahl von mikrobiellen Organismen – sowohl über, als auch unter der Erde. Hierbei gehen sie Interaktionen verschiedenen Charakters wie mutualistischer (zu gegenseitigem Nutzen) oder pathogener (einseitiger Parasitismus) Art ein. Häufig existieren auf diese Weise pathogene Beziehungen in direkter Nachbarschaft zu symbiontischen an der gleichen Pflanze.

Es ist bekannt, dass sowohl die von Bakterien (Rhizobien) eingegangene Wurzelknöllchen-, als auch die pilzliche Mykorrhiza-Symbiose einen protektiven Einfluss gegenüber biotischen Stressoren wie dem Befall durch Pathogene ausüben. Dies gilt jedoch nur für die Resistenz gegenüber nekrotrophen Parasiten, die die Pflanzenorgane zunächst töten um sich von ihnen zu ernähren. Kaum erforscht ist jedoch die wechselseitige Beziehung mit anderen ebenfalls biotrophen Organismen wie den Mehltaupilzen. Anders als nekrotrophe Parasiten sind biotrophe Mikroben auf eine lebende Pflanze als Wirt angewiesen um selbst gedeihen zu können. Die Mechanismen, die biotrophe Pathogene anwenden um ihren Pflanzen-Wirt zu besiedeln und sich von ihm zu ernähren unterscheiden sich teilweise stark von denen anderer Mikroorganismen. Gleiches gilt für die Resistenzmechanismen, die Pflanzen gegenüber dieser unterschiedlichen Art von Gegnern entwickelt haben.

Symbiontische Interaktionen in der Wurzel (arbuskuläre Mykorrhiza, Knöllchensymbiose) und parasitische Interaktionen im Blatt (z.B. Mehltau) finden parallel in der gleichen Pflanze statt. (Modifiziert nach Jayaraman et al., 2012)

In dieser Masterarbeit soll die wechselseitige Beeinflussung verschiedener biotropher Pilze unterschiedlichen Charakters (Symbionten und Parasiten) analysiert werden. Hierbei soll der Einfluss der symbiontischen arbuskulären Mykorrhiza-Interaktionen auf die Resistenz der bedeutenden Agrarpflanze Erbse (Pisum sativum) und der Modellleguminosen Medicago truncatula gegenüber dem parasitären Mehltaupilz Erysiphe pisi mittels makro-, mikroskopischer, molekularer und funktioneller Analyse untersucht werden.

Als Methoden sollen konventionelle mikrobiologische und botanische Techniken, verschiedene Färbeverfahren sowie makro- und mikroskopische Auswertungen der Pflanzen-Mikroben-Interaktionen zum Einsatz kommen. Als molekularbiologische Methoden werden neben DNA- und RNA-Isolation mit anschließender quantitativer RT-PCR zur Analyse der Genexpression auch klassische und/oder Gateway-basierte Klonierung sowie die Erzeugung transgener Wurzeln durchgeführt.

Die Betreuung erfolgt durch Dr. Hannah Kuhn ([email protected]; Tel: 0421 8028130; Biologie Sammelbau 1, Raum 42A215). Die Arbeiten finden innerhalb der AG Panstruga statt. Erstkorrektor wird Prof. Dr. Ralph Panstruga sein.

Wir freuen uns über interessierte und motivierte Studentinnen und Studenten!

Hannah Kuhn

Masterarbeit

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Biologie I, AG Panstruga

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Wechselwirkungen

symbiontischer

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In der Natur stehen Pflanzen in Wechselwirkungen mit einer Vielzahl von mikrobiellen Organismen

sowohl über, als auch unter der Erde. Hierbei gehen sie Interaktionen verschiedenen Charakters wie

mutualistischer (zu gegenseitigem Nutzen) oder pathogener (

einseitiger Parasitismus) Art ein. Häufig

existieren auf diese Weise pathogene Beziehungen in direkter Nachbarschaft zu symbiontischen an

der gleichen Pflanze.

Es ist bekannt, dass sowohl die von Bakterien (Rhizobien) eingegangene Wurzelknöllchen

-

, als auch

die pilzliche Mykorrhiza

-

Symbiose einen protektiven Einfluss gegenüber biotischen Stressoren wie

dem Befall durch Pathogene ausüben. Dies gilt jedoch nur für

die Resistenz gegenüber nekrotrophen

Parasiten, die die Pflanzenorgane zunächst töten um sich von ihnen zu ernähren. Kaum erforscht ist

jedoch die wechselseitige Beziehung mit anderen ebenfalls biotrophen Organismen wie den

Mehltaupilzen. Anders als nekrot

rophe Parasiten sind biotrophe Mikroben auf eine lebende Pflanze

als Wirt angewiesen um selbst gedeihen zu können. Die Mechanismen, die biotrophe Pathogene

anwenden um ihren Pflanzen

-

Wirt zu besiedeln und sich von ihm zu ernähren unterscheiden sich

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se stark von denen anderer Mikroorganismen. Gleiches gilt für die Resistenzmechanismen, die

Pflanzen gegenüber dieser unterschiedlichen Art von Gegnern entwickelt haben.

Symbiontische Interaktionen in der Wurzel

(arbuskuläre Mykorrhiza, Knöllchensymbiose)

und parasitische Interaktionen im Blatt (z.B.

Mehltau) finden parallel in der gleichen Pflanze

statt. (Modifiziert nach Jayaraman

et al

., 2012)

Masterarbeit am Institut für Biologie I, AG Panstruga - Molekulare Zellbiologie der Pflanzen:

Wechselwirkungen symbiontischer und parasitischer

Pflanze-Pilz-Interaktionen.

In der Natur stehen Pflanzen in Wechselwirkungen mit einer Vielzahl von mikrobiellen Organismen –

sowohl über, als auch unter der Erde. Hierbei gehen sie Interaktionen verschiedenen Charakters wie

mutualistischer (zu gegenseitigem Nutzen) oder pathogener (einseitiger Parasitismus) Art ein. Häufig

existieren auf diese Weise pathogene Beziehungen in direkter Nachbarschaft zu symbiontischen an

der gleichen Pflanze.

Es ist bekannt, dass sowohl die von Bakterien (Rhizobien) eingegangene Wurzelknöllchen-, als auch

die pilzliche Mykorrhiza-Symbiose einen protektiven Einfluss gegenüber biotischen Stressoren wie

dem Befall durch Pathogene ausüben. Dies gilt jedoch nur für die Resistenz gegenüber nekrotrophen

Parasiten, die die Pflanzenorgane zunächst töten um sich von ihnen zu ernähren. Kaum erforscht ist

jedoch die wechselseitige Beziehung mit anderen ebenfalls biotrophen Organismen wie den

Mehltaupilzen. Anders als nekrotrophe Parasiten sind biotrophe Mikroben auf eine lebende Pflanze

als Wirt angewiesen um selbst gedeihen zu können. Die Mechanismen, die biotrophe Pathogene

anwenden um ihren Pflanzen-Wirt zu besiedeln und sich von ihm zu ernähren unterscheiden sich

teilweise stark von denen anderer Mikroorganismen. Gleiches gilt für die Resistenzmechanismen, die

Pflanzen gegenüber dieser unterschiedlichen Art von Gegnern entwickelt haben.

Symbiontische Interaktionen in der Wurzel

(arbuskuläre Mykorrhiza, Knöllchensymbiose)

und parasitische Interaktionen im Blatt (z.B.

Mehltau) finden parallel in der gleichen Pflanze

statt. (Modifiziert nach Jayaraman et al., 2012)