3
This work has been digitalized and published in 2013 by Verlag Zeitschrift für Naturforschung in cooperation with the Max Planck Society for the Advancement of Science under a Creative Commons Attribution 4.0 International License. Dieses Werk wurde im Jahr 2013 vom Verlag Zeitschrift für Naturforschung in Zusammenarbeit mit der Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften e.V. digitalisiert und unter folgender Lizenz veröffentlicht: Creative Commons Namensnennung 4.0 Lizenz. 358 NOTIZEN Meteorit He 10~ 6 cm 3 /g 4 He 3 He 3 He 10~ 8 cm 3 /g Ne 10~ 8 cm 3 /g 20 Ne 21 Ne 20 Ne 22 Ne 4 He 20 Ne Literatur Breitscheid Pantar 179 1100 2300 2900 7,7 38 221 425 160 155-350 13,3 12,1-12,7 88 280 2 i Tabor Kapoeta Staroye Pesvanoe Luft < 670 1370 7300 1 2800 1 1 -4300 j 3200 >3300 770000 <15 43 <220 133 2580 2470 >60 350 114 355 10,8-13,2 13,9 11,4 10.3 540 57 330 0,32 8 7 Tab. 2. lassen sieh nur Grenzwerte angeben: 10,8 < 20 Ne/ 22 Ne < 13,2. Relativ genau läßt sich jedoch das 4 He/ 20 Ne-Verhältnis des Urgases in Tabor angeben: 4 He/ 20 Ne = 540. Wie man aus Tab. 2 ersieht, ist dieser Wert der höchste für das Verhältnis 4 He : 20 Ne, der bisher in urgashaltigen Meteoriten gefunden wurde. Er stimmt gut mit dem von SUESS und UREY 6 für das Verhältnis der kosmi- schen Häufigkeiten dieser beiden Edelgase angegebenen Wert überein. Da aber auch bei dem Meteoriten Tabor Heliumverluste möglicherweise noch aufgetreten sind, kann dieser Wert für das 4 He/ 20 Ne-Verhältnis nur als unterer Grenzwert für die ursprüngliche Zusammenset- zung der leichten Edelgase nach deren Einbau in den Meteoriten angesehen werden. Immerhin läßt sich aus 0 H. E. SUESS u. H. C. UREY, Handbuch der Physik 51. S. 296. Springer-Verlag. Berlin, Göttingen, Heidelberg 1958. diesem Befund vielleicht schließen, daß alle anderen bisher gefundenen urgashaltigen Meteorite beträchtliche Verluste an Helium erlitten oder das Urgas erst zu einer Zeit erhalten haben, als eine Fraktionierung der leichten Edelgase bereits eingetreten war. Für die bereitwillige Überlassung der Probe des Me- teoriten Tabor möchten wir Herrn Prof. Dr. W. v. EN- GELHARDT und Herrn Dr. WEISSKIRCHNER vom Mineralo- gischen Institut der Universität Tübingen herzlich dan- ken. — Für Mithilfe bei der Ausführung der experi- mentellen Arbeiten danken wir Fräulein H. HARASIN, Fräulein M. MONERJAN und Herrn B. SPETTEL. — Der Deutschen Forschungsgemeinschaft haben wir für die leihweise Überlassung eines HF-Generators und dem Bundesministerium für Atomkernenergie für weitere Sachbeihilfe zu danken. ' E. K. GERLING U. L . K . LEWSKIJ, Dokl. Akad. Nauk, SSSR 110. 750 [1956]. 8 J. ZÄHRINGER U. W . GENTNER, Z . N a t u r f o r s c h g . 1 5 a , 6 0 0 [ i 9 6 0 ] . Alterungserscheinungen an GaAs-Tunneldioden Von H.-J. HENKEL Forschungslaboratorium der Siemens-Schuckertwerke AG, Erlangen (Z. Naturforschg. 17 a, 358—360 [1962] ; eingegangen am 28. März 1962) Bei Belastung in Flußrichtung zeigen GaAs-Tunnel- dioden als charakteristische Alterungserscheinung eine irreversible Abnahme des Tunnelstromes. Dieser Effekt tritt ein, wenn die Belastung im Exzeß- oder Dioden- stromgebiet erfolgt und eine bestimmte „kritische Be- lastung" überschreitet. In Abb. 1 ist die Abnahme des Strommaximums zweier GaAs-Tunneldioden in Abhän- gigkeit von der Belastungszeit bei einer Belastung ober- halb dieser „kritischen Belastung" dargestellt. Dieses Verhalten dürfte auf eine Abnahme der Tunnelwahr- scheinlichkeit infolge einer Verringerung des Störstellen- gradienten im Übergangsgebiet zurückzuführen sein. Eine derartige Abnahme des Störstellengradienten kann durch Diffusion von Akzeptoren in das n-Gebiet bzw. von Donatoren in das p-Gebiet erfolgen. Die „kritische Belastung" ist um so geringer, je grö- ßer die Dotierung und je steiler der Störstellengradient V I —. ,o°c A s. - 24 Belastungsdauer Abb. 1. Änderung des Strommaximums z'max von zwei GaAs- Tunneldioden bei Belastung (1,2 V). im p-n-Übergang der Tunneldiode ist. Durch geeignete Maßnahmen — genügend schwache Dotierung oder Verringerung des Störstellengradienten im Übergangs- gebiet — lassen sich ausreichend alterungsbeständige Tunneldioden herstellen. Dabei wird allerdings die obere Grenzfrequenz etwas geringer. Die hier untersuchten Tunneldioden wurden durch Einlegieren von Zinn als Donator in Zink-dotiertes, p-leitendes GaAs hergestellt. In GaAs ist der Diffusions-

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This work has been digitalized and published in 2013 by Verlag Zeitschrift für Naturforschung in cooperation with the Max Planck Society for the Advancement of Science under a Creative Commons Attribution4.0 International License.

Dieses Werk wurde im Jahr 2013 vom Verlag Zeitschrift für Naturforschungin Zusammenarbeit mit der Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung derWissenschaften e.V. digitalisiert und unter folgender Lizenz veröffentlicht:Creative Commons Namensnennung 4.0 Lizenz.

3 5 8 NOTIZEN

M e t e o r i t H e 1 0 ~ 6 c m 3 / g

4 H e 3 H e

3 H e 1 0 ~ 8 c m 3 / g

N e 1 0 ~ 8 c m 3 / g

2 0 N e 21 N e

20 N e 2 2 N e

4 H e 2 0 N e

Li teratur

Bre i tsche id P a n t a r

179 1 1 0 0

2 3 0 0 2 9 0 0

7,7 38

221 4 2 5

160 1 5 5 - 3 5 0

13,3 1 2 , 1 - 1 2 , 7

8 8 2 8 0

2 i

T a b o r

K a p o e t a S taroye P e s v a n o e L u f t

< 6 7 0

1 3 7 0 7 3 0 0

1 2 8 0 0 1 1 - 4 3 0 0 j

3 2 0 0 > 3 3 0 0 7 7 0 0 0 0

< 1 5

4 3 < 2 2 0

133

2 5 8 0 2 4 7 0

> 6 0

3 5 0 114 3 5 5

1 0 , 8 - 1 3 , 2

13 ,9 11,4 10 .3

5 4 0

5 7 3 3 0

0 ,32

8 7

T a b . 2 .

lassen sieh nur Grenzwerte angeben: 10,8 < 20Ne/22Ne < 13,2.

Relativ genau läßt sich jedoch das 4He/20Ne-Verhältnis des Urgases in Tabor angeben: 4He/20Ne = 540. Wie man aus Tab. 2 ersieht, ist dieser Wert der höchste für das Verhältnis 4He : 20Ne, der bisher in urgashaltigen Meteoriten gefunden wurde. Er stimmt gut mit dem von S U E S S und U R E Y 6 für das Verhältnis der kosmi-schen Häufigkeiten dieser beiden Edelgase angegebenen Wert überein. Da aber auch bei dem Meteoriten Tabor Heliumverluste möglicherweise noch aufgetreten sind, kann dieser Wert für das 4He/20Ne-Verhältnis nur als unterer Grenzwert für die ursprüngliche Zusammenset-zung der leichten Edelgase nach deren Einbau in den Meteoriten angesehen werden. Immerhin läßt sich aus

0 H . E . SUESS u. H . C. UREY, H a n d b u c h der P h y s i k 5 1 . S. 2 9 6 . S p r i n g e r - V e r l a g . Ber l in , G ö t t i n g e n , H e i d e l b e r g 1 9 5 8 .

diesem Befund vielleicht schließen, daß alle anderen bisher gefundenen urgashaltigen Meteorite beträchtliche Verluste an Helium erlitten oder das Urgas erst zu einer Zeit erhalten haben, als eine Fraktionierung der leichten Edelgase bereits eingetreten war.

Für die bereitwillige Überlassung der Probe des Me-teoriten Tabor möchten wir Herrn Prof. Dr. W. v. EN-G E L H A R D T und Herrn Dr. W E I S S K I R C H N E R vom Mineralo-gischen Institut der Universität Tübingen herzlich dan-ken. — Für Mithilfe bei der Ausführung der experi-mentellen Arbeiten danken wir Fräulein H . H A R A S I N ,

Fräulein M . M O N E R J A N und Herrn B. SPETTEL. — Der Deutschen Forschungsgemeinschaft haben wir für die leihweise Überlassung eines HF-Generators und dem Bundesministerium für Atomkernenergie für weitere Sachbeihilfe zu danken.

' E. K . GERLING U. L . K . LEWSKIJ, D o k l . A k a d . N a u k , S S S R 110 . 7 5 0 [ 1 9 5 6 ] .

8 J. ZÄHRINGER U. W . GENTNER, Z . N a t u r f o r s c h g . 1 5 a, 6 0 0 [ i 9 6 0 ] .

Alterungserscheinungen an GaAs-Tunneldioden

V o n H . - J . H E N K E L

F o r s c h u n g s l a b o r a t o r i u m der S i e m e n s - S c h u c k e r t w e r k e A G , E r l a n g e n

(Z . Naturforschg. 17 a, 3 5 8 — 3 6 0 [1962 ] ; e ingegangen am 28. März 1962)

Bei Belastung in Flußrichtung zeigen GaAs-Tunnel-dioden als charakteristische Alterungserscheinung eine irreversible Abnahme des Tunnelstromes. Dieser Effekt tritt ein, wenn die Belastung im Exzeß- oder Dioden-stromgebiet erfolgt und eine bestimmte „kritische Be-lastung" überschreitet. In Abb. 1 ist die Abnahme des Strommaximums zweier GaAs-Tunneldioden in Abhän-gigkeit von der Belastungszeit bei einer Belastung ober-halb dieser „kritischen Belastung" dargestellt. Dieses Verhalten dürfte auf eine Abnahme der Tunnelwahr-scheinlichkeit infolge einer Verringerung des Störstellen-gradienten im Übergangsgebiet zurückzuführen sein. Eine derartige Abnahme des Störstellengradienten kann durch Diffusion von Akzeptoren in das n-Gebiet bzw. von Donatoren in das p-Gebiet erfolgen.

Die „kritische Belastung" ist um so geringer, je grö-ßer die Dotierung und je steiler der Störstellengradient

V I

— . ,o°c A

s .

- 24

Belastungsdauer

A b b . 1. Ä n d e r u n g des S t r o m m a x i m u m s z'max v o n zwe i G a A s -T u n n e l d i o d e n be i B e l a s t u n g (1 ,2 V ) .

im p-n-Übergang der Tunneldiode ist. Durch geeignete Maßnahmen — genügend schwache Dotierung oder Verringerung des Störstellengradienten im Übergangs-gebiet — lassen sich ausreichend alterungsbeständige Tunneldioden herstellen. Dabei wird allerdings die obere Grenzfrequenz etwas geringer.

Die hier untersuchten Tunneldioden wurden durch Einlegieren von Zinn als Donator in Zink-dotiertes, p-leitendes GaAs hergestellt. In GaAs ist der Diffusions-

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NOTIZEN 3 5 9

koeffizient des Zinks wesentlich größer als der des Zinns. Aus diesem Grunde sollte die Alterung durch eine Diffusion von Zink hervorgerufen werden.

Eine andere Möglichkeit ist die Diffusion einer zu-fällig vorhandenen, nicht identifizierten Verunreinigung. Als naheliegende Verunreinigung muß man in GaAs mit Kupfer rechnen. Zur Untersuchung des Einflusses von Kupfer wurden Tunneldioden zusätzlich mit Kupfer dotiert. Diese Tunneldioden zeigten vor einer Gleich-strombelastung keinen Unterschied zu den üblichen Tunneldioden. Bei gleicher Zn-Dotierung des Ausgangs-materials stimmten sowohl Stromverhältnis als auch Stromdichte im Maximum überein.

Nach kurzer Belastung zeigten die zusätzlich mit Cu-dotierten Tunneldioden neben der üblichen Abnahme des Maximums eine starke Zunahme des Exzeßstromes.

2 A

1,0 0,8

£0.6 S « 0 , 4

0,2

0.1

- c c / -i-S| f-

/ / / / / / / /

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0,2 0.4 0.6 Spannung

0.8 1.0 V

A b b . 2 . Ä n d e r u n g des E x z e ß - S t r o m e s bei Be las tung K u p f e r -verseuchter G a A s - T u n n e l d i o d e n , a) vor der Be las tung , b ) nach

2 - s t ü n d i g e r u n d c ) nach 3 - s tünd iger Be las tung be i 1,0 V .

Tunneldioden während der Belastung eintritt, nimmt die Spannung an der Tunneldiode laufend ab, wenn diese mit konstantem Strom belastet wird. Wenn die Spannung unter einen Schwellwert (1,15 V bei 0 °C für eine aus p-GaAs mit einer Akzeptorenkonzentration von 4-1019/cm3 hergestellte Tunneldiode) gesunken ist, so ändert sich das Maximum nicht mehr, der Exzeßstrom nimmt jedoch weiter zu. Wird eine derartige Tunnel-diode jedoch mit konstanter Spannung belastet, so nimmt das Maximum laufend ab.

A mm2

16

K

12

! V V ;

8 12 16 Belastungsdauer

A b b . 3. Ä n d e r u n g des S t r o m m a x i m u m s jmax e iner K u p f e r -verseuchten G a A s - T u n n e l d i o d e b e i Be las tung mit konstan-

tem S t r o m .

Eine halblogarithmische Darstellung des Exzeßstromes gegen die Spannung (Abb. 2) ergibt eine Gerade. Durch Belastung verschiebt sich diese Gerade zu größeren Strömen, die Steigung bleibt jedoch konstant. Eine ähn-liche Kennlinienänderung von Tunneldioden wird auch durch Bestrahlung mit Neutronen1 oder Elektronen2

hervorgerufen. Nach CHYNOWETH U. a. 3 wird diese Ver-schiebung durch Bildung von Störtermen im verbotenen Band verursacht. Die Ähnlichkeit der Kennlinienände-rung durch Bestrahlung von Tunneldioden einerseits und durch Strombelastung Cu-verseuchter GaAs-Tunnel-dioden andererseits führt zu der naheliegenden An-nahme, daß durch Belastung der Cu-verseuchten Tunnel-dioden ebenfalls neue Störterme im verbotenen Band erzeugt werden. Ein auffälliger Einfluß der zusätzlichen Cu-Dotierung auf die Abnahme des Maximums konnte jedoch nicht beobachtet werden.

Die Untersuchungen an Cu-verseuchten Tunneldioden zeigen besonders deutlich, daß die eingangs erwähnte „kritische Belastung" für die Abnahme des Maximums ein Spannungsschwellwert und kein Stromschwellwert ist. Infolge der Kennlinienverschiebung, die bei diesen

1 J. W . EASLEY u. R . R . BLAIN, J. A p p l . Phys . 31 . 1 7 7 2 [ i 9 6 0 ] , 2 T . A . LONGO, B u l l . A m e r . Phys . S o c . 5 , 160 [ 1 9 6 0 ] . 3 A . G . CHYNOWETH, W . L . FELDMANN U. R . A . LOGAN, P h y s . R e v .

1 2 1 , 6 8 4 [ 1 9 6 1 ] ,

In Abb. 3 und 4 ist die Abnahme des Maximums in Abhängigkeit von der Belastungszeit dargestellt. Beide Tunneldioden hatten vor der Belastung eine gleiche Stromdichte im Maximum (17 A/mm2) und wurden zu-nächst bei konstanter Temperatur (0 °C) bei einer Spannung von 1,18 V belastet, die der Abb. 3 entspre-chende Tunneldiode mit konstantem Strom, die andere mit konstanter Spannung. Durch die erfolgte Erhöhung des Exzeßstromes war bei der mit konstantem Strom belasteten Tunneldiode die Spannung bereits nach 3 Stunden unter den Schwellwert gesunken. Eine wei-tere Abnahme des Maximums konnte bei fortdauernder Belastung nicht mehr festgestellt werden. Bei der zwei-ten, mit konstanter Spannung belasteten Tunneldiode (Abb. 4) nahm das Maximum stetig ab.

Folgerungen aus den Experimenten

Eine zusätzliche Kupferdotierung hat keine auffällige Wirkung auf eine Abnahme des Strommaximums. An-

A b b . 4 . Ä n d e r u n g d e s S t r o m m a x i m u m s /max e iner K u p f e r -verseuchten G a A s - T u n n e l d i o d e be i B e l a s t u n g mit konstan-

ter S p a n n u n g .

8 12 16 h Belastungsdauer —

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3 6 0 NOTIZEN

dere Verunreinigungen in einer Konzentration, die groß genug ist, um den Tunnelstrom merkbar beeinflussen zu können, konnten jedoch nicht festgestellt werden. Es bleibt demnach nur übrig, die Abnahme des Tunnel-strommaximums auf eine Konzentrationsänderung der hauptsächlich vorhandenen Akzeptoren oder Donatoren — Zink bzw. Zinn — zurückzuführen.

Eine derartige Änderung der Störstellenverteilung kann entweder durch Verlagerung der Akzeptor- bzw. Donatoratome von Gitterplätzen auf Zwischengitter-plätze oder durch eine Diffusion, hervorgerufen durch den Einfluß des Konzentrationsgradienten, erfolgen. Beide Mechanismen können auch gekoppelt sein.

Bei einer Verlagerung von Zinkatomen von Gitter-auf Zwischengitterplätze ist anzunehmen, daß diese zu Donatoren werden. Dadurch könnte die Abnahme des Tunnelstromes zu erklären sein. Man muß jedoch be-rücksichtigen, daß sich die Bildung von neuen Termen im verbotenen Band — sofern sie nicht dicht an den Bandrändern liegen — durch eine Erhöhung des Exzeß-stromes bemerkbar machen würde. Dieser Effekt läßt sich aber an weitgehend Kupfer-freien Tunneldioden nicht mit Sicherheit feststellen.

Wahrscheinlich ist deshalb die Abnahme des Tunnel-stromes auf eine Diffusion des Zinks zum n-Gebiet zu-rückzuführen. Da bei unbelasteter Diode keine derartige Diffusion feststellbar ist und diese offensichtlich erst nach Abbau des Baumladungsfeldes einsetzt, scheint der Diffusionsvorgang durch dieses Baumladungsfeld ver-hindert zu werden. Eine Diffusionshinderung durch ein elektrisches Feld setzt allerdings einen ionogenen Zu-stand der diffundierenden Teilchen voraus. Aus der Polung des diffusionshindernden Feldes muß man schließen, daß die in das n-Gebiet diffundierenden Ionen positiv geladen sind. Auch die beobachtete ano-mal hohe Diffusionsgeschwindigkeit läßt sich vermutlich durch eine interstitielle Diffusion positiver Zinkionen erklären.

Ob die Zinkatome durch einen Stoßprozeß auf Zwi-schengitterplätze befördert werden oder nach einer An-nahme von L O N G I N I 4 von vornherein in stark dotiertem p-GaAs teilweise auf Zwischengitterplätzen vorhanden sind, kann nach den bisher vorliegenden Experimenten nicht entschieden werden.

4 R . L. LONGINI, private Mit te i lung .

Einführung von Forinfaktoren bei elastischer und inelastiseher Elektron-Kern-Streuung

V o n B U D O L F B O D E N B E R G

Institut für Theoret ische P h y s i k der Univers i tät T ü b i n g e n (Z . Natur forschg . 17 a , 360—361 [1962] ; e ingegangen am 22. Februar 1962)

Beschreibt man die Wechselwirkung zwischen Kern und Elektronen (bestehend aus dem elektromagneti-schen Feld, das in der CouLOMB-Eichung durch ein Vek-torpotential ?f(r) mit div 21 (r) = 0 beschrieben wird), zwischen Kern und Feld und Elektronen und Feld, so-wie die direkte CouLOMBSche Wechselwirkung, unter Vernachlässigung der anomalen magnetischen Momente von Protonen und Neutronen, durch folgenden Wechsel-wirkungsoperator

H = e e ( a e • 21 ( r e ) )

+ f [ e n ( a n . 2 i ( r n ) ) + r - ^ - r ) ( 1 ) n =i I I rn fe | ) die ^-Nukleonen der DiRAC-Gleichung genügen. Das Ma-

trixelement u21(JF), das die Übergangswahrscheinlichkeit für den -Prozeß bestimmt, erhält man mit (3) zu

u21(W)=-.yenee f V i K > , e * ( 1 - O n O e ) e x p ^ ' ^ Vi6 ^ e drK . (4) n = l ] r n - r e |

«21 (ß7) hat dieselbe Gestalt wie das Matrixelement für die Streuung zweier freier Elektronen in der halbklassi-schen Theorie von M O L L E R 2 mit retardierten Potentialen, nur mit dem einen Unterschied gegenüber (4), daß im Fall von zwei freien Elektronen noch der Anfangs- oder der Endzustand antisymmetrisiert werden muß.

Entwickelt man K in (3) nach Kugelfunktionen und setzt diese Entwicklung in (4) ein, so erhält man die in (f. 13) 3 angegebenen Matrixelemente für den (e, V) -Prozeß.

1 H . R . HULME, P r o c . R o y . Soc . , L o n d . A 154 , 4 8 7 [ 1 9 3 6 ] .

mit en = e für Protonen en = 0 für Neutronen en= — e für Elektronen (2)

und o

+ gj*(t) tj e~ilt),

so erhält man in erster nichtverschwindender Nähe-rung des S-Matrixformalismus folgenden retardierten Wechselwirkungsoperator, der bereits von H U L M E 1 für das Matrixelement, das die Übergangswahrscheinlich-keit für Konversion bestimmt, angegeben wurde, zu

K= y en M l - « n ae) C x p ! ' " r n T - e - . (3)

Dabei wurde benutzt, daß außer den Elektronen auch