25
by naturmed Fachbuchvertrieb Aidenbachstr. 78, 81379 München Tel.: + 49 89 7499-156, Fax: + 49 89 7499-157 Email: [email protected], Web: http://www.naturmed.de zum Bestellen hier klicken S. Lamprecht Neuroreha bei Multipler Sklerose Physiotherapie - Sport - Selbsthilfe, Physiofachbuch ISBN: 9783131447418

S. Lamprecht Neuroreha bei Multipler Sklerose · 2018-10-01 · Jeder Patient hat vor allem ganz unterschiedliche Symptome, Verläufe, ... 2 Medizinische Grundlagen in der physiotherapeutischen

  • Upload
    others

  • View
    0

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: S. Lamprecht Neuroreha bei Multipler Sklerose · 2018-10-01 · Jeder Patient hat vor allem ganz unterschiedliche Symptome, Verläufe, ... 2 Medizinische Grundlagen in der physiotherapeutischen

by naturmed FachbuchvertriebAidenbachstr. 78, 81379 München

Tel.: + 49 89 7499-156, Fax: + 49 89 7499-157Email: [email protected], Web: http://www.naturmed.de

zum Bestellen hier klicken

S. Lamprecht

Neuroreha bei Multipler SklerosePhysiotherapie - Sport - Selbsthilfe, Physiofachbuch

ISBN: 9783131447418

Page 2: S. Lamprecht Neuroreha bei Multipler Sklerose · 2018-10-01 · Jeder Patient hat vor allem ganz unterschiedliche Symptome, Verläufe, ... 2 Medizinische Grundlagen in der physiotherapeutischen

7

7

7

7

7

V

aus: Lamprecht, NeuroReha bei Multipler Sklerose (ISBN 9783131447418) © 2008 Georg Thieme Verlag KG

Vorwort

MS-Patienten lagen mir von Beginn meiner Tätig-keit an ganz besonders am Herzen. Die Behand-lung der MS stellt jeden Therapeuten vor eine spe-zielle Herausforderung. Jeder Patient ist anders. Je-der Patient hat ein anderes Umfeld. Jeder Patienthat vor allem ganz unterschiedliche Symptome,Verläufe, Bewältigungsstrategien und Ziele. Keineneurophysiologische Behandlungstechnik alleinekann dem Patienten gerecht werden. Einzig eineMischung aus vielen Behandlungsansätzen (Tech-niken) und ein interdisziplinärer Ansatz werdendem vielschichtigen Krankheitsbild annähernd ge-recht. Neue Erkenntnisse der Neurorehabilitationsollten mit einfließen. Es kann durchaus auch sehrmotivierend für den Therapeuten sein, das Krank-heitsbild MS zu behandeln.

Entscheidend ist alleine die Herangehensweiseund das Sicheinlassen auf den Patienten. Auchganz im Sinne des ICF:

Behinderung, Körperfunktionen, Aktivitäten,Teilhabe und Umweltfaktoren.

Die Idee zum Buch kam beim Heurigen inKrems. Wir waren damals stolze Viert-Semesterund durften mit den Erst-Semestern zum geselli-gen Beisammensein, um ihnen zu erläutern, wieso alles läuft an der Donau Universität Krems(Österreich). Dort absolvierte ich einen Master-studiengang Neurorehabilitation. Prof. Dr. Kessel-ring, Präsident der Schweizer MS-Gesellschaft,war auch anwesend. Ihn wollte ich gerne als Erst-leser meiner Masterarbeit über MS. Prof. Kessel-ring erklärte sich an diesem Abend nicht nurbereit meine Arbeit zu betreuen, sondern machteauch den Vorschlag, diese Masterarbeit in Buch-form festzuhalten. Damals war ich sehr froh, ei-nen so renommierten Erstleser gefunden zu ha-

ben, so dass der Abend für mich feuchtfröhlichendete.

An dieser Stelle vielen Dank Frau Magister Da-chenhausen und Dr. Brainin von der Donau Uni-versität Krems: Der Studiengang Neurorehabilita-tion ist wirklich hervorragend. Natürlich ganz be-sonderen Dank an Prof. Kesselring, der meine Ar-beit betreute und die Idee zum Buch hatte, aucherklärte er sich freundlicherweise bereit, dasGrußwort zu schreiben. Rosi Harer-Becker vomThieme Verlag hat mir verständlich gemacht, wieaus den Grundlagen einer Masterarbeit ein Buchentstehen kann. Vielen Dank dafür. Ein ganz be-sonderer Dank an Dorothee Richard, die als Lekto-rin die einzelnen Kapitel in ganz besonders fach-kundiger Weise überarbeitete. Sie hat dem Buchdas Gesicht gegeben.

Vielen Dank an Prof. Dr. Schumm, Chefarzt inder neurologischen Klinik Christophsbad in Göp-pingen, bei dem ich bei unzähligen Chefarztvisitenso viel über Neurologie lernen durfte. Vielen Dankallen meinen MS-Patienten, von denen ich ammeisten profitierte und die mir vertrauen. VielenDank allen, die aktiv und passiv an diesem Buchmitgeholfen haben. Ganz besonders bedankenmöchte ich mich bei Gerlinde Reichel, ChristinaWendorf, Ines Stern, Susanne Matter, Ingo Wiesen-farth und allen anderen Patienten für ihr Fachwis-sen und ihre Unterstützung. Last but not leastmöchte ich mich bei meinem Mann bedanken, fürdie vielen fachlichen Diskussionen und die vielenStunden, die er vor dem PC verbracht hat, um michbeim Entstehen des Buches und der Bilder zu un-terstützen.

Im Januar 2008 Sabine Lamprecht

Page 3: S. Lamprecht Neuroreha bei Multipler Sklerose · 2018-10-01 · Jeder Patient hat vor allem ganz unterschiedliche Symptome, Verläufe, ... 2 Medizinische Grundlagen in der physiotherapeutischen

7

7

7

7

7

VII

aus: Lamprecht, NeuroReha bei Multipler Sklerose (ISBN 9783131447418) © 2008 Georg Thieme Verlag KG

Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2

1.1 Therapie und Rehabilitation auf derGrundlage des motorischen Lernens . . 3

1.2 Therapie und Rehabilitation auftrainingswissenschaftlicher Basis . . . . . 5

1.3 Therapie und Rehabilitation auf derGrundlage traditioneller physio-therapeutischer Therapiekonzepte . . . . 6

Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7

2 Medizinische Grundlagen in der physiotherapeutischen Behandlungvon Patienten mit MS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10

2.1 Ursachen und Epidemiologie . . . . . . . . . 102.1.1 Verteilung nach Geschlecht

und Alter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12

2.2 Pathophysiologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13

2.3 Neuroplastizität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14

2.4 Ärztliche Diagnostik . . . . . . . . . . . . . . . . . 14

2.5 Verlaufsformen und Prognosen . . . . . . . 162.5.1 Schubförmig-remittierender Verlauf . . 162.5.2 Sekundär chronisch-progrediente Ver-

laufsform . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 182.5.3 Primär chronisch-progrediente Form . 182.5.4 Benigne Verläufe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18

2.5.5 Maligne Verläufe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 182.5.6 Lebenserwartung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 182.5.7 Todesursache . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19

2.6 Symptome . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 192.6.1 Symptome zu Beginn der

Erkrankung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 192.6.2 Symptome im Gesamtverlauf . . . . . . . . . 19

2.7 Medikamentöse Behandlung . . . . . . . . . 202.7.1 Physiotherapie und immunsuppressive

Therapie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 202.7.2 Physiotherapie und immunmodula-

torische Therapie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22

3 Physiotherapeutische Untersuchung und Pathophysiologie derHauptsymptome . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26

3.1 Sensibilitätsstörungen . . . . . . . . . . . . . . . 263.1.1 Pathophysiologie Sensibilitäts-

störungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 263.1.2 Physiotherapeutische Befundung von

Sensibilitätsstörungen . . . . . . . . . . . . . . . 273.1.3 Sensibilitätsscale . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27

3.2 Spastik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 283.2.1 Pathophysiologie der Spastik . . . . . . . . . 283.2.2 Unterschied zerebrale –

spinale Spastik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 283.2.3 Physiotherapeutische Befundung

von Spastik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 293.2.4 Funktionelle Befundung der Spastik . . 30

3.3 Paresen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 303.3.1 Pathophysiologie der Paresen . . . . . . . . 303.3.2 Physiotherapeutische Befundung

von Paresen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31

3.4 Ataxie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 343.4.1 Pathophysiologie der Ataxie . . . . . . . . . . 343.4.2 Physiotherapeutische Befundung

der Ataxie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 343.4.3 Ataxiescore . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37

3.5 Fatigue . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 383.5.1 Pathophysiologie von Fatigue . . . . . . . . . 393.5.2 Physiotherapeutische „Befundung“

der Fatigue . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39

3.6 Messverfahren und Dokumentation . . 403.6.1 Basisprotokoll der Behinderung

bei MS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 403.6.2 EDSS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 413.6.3 ADL-Scores . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 423.6.4 Armfunktionstest: Nine-Hole Peg Test

(NHPT) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 443.6.5 Kognitive Tests . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 443.6.6 Sturzrisiko . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46

Page 4: S. Lamprecht Neuroreha bei Multipler Sklerose · 2018-10-01 · Jeder Patient hat vor allem ganz unterschiedliche Symptome, Verläufe, ... 2 Medizinische Grundlagen in der physiotherapeutischen

7

7

7

7

7

InhaltsverzeichnisVIII

aus: Lamprecht, NeuroReha bei Multipler Sklerose (ISBN 9783131447418) © 2008 Georg Thieme Verlag KG

4 Interdisziplinäre Zusammenarbeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50

4.1 Ergotherapie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 504.1.1 ADL-Training . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 514.1.2 Hilfsmittelversorgung . . . . . . . . . . . . . . . . 514.1.3 Kognitives Training . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51

4.2 Logopädie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52

4.3 Psychologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53

4.4 Hippotherapie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 534.4.1 Wirkungsweise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 534.4.2 Durchführung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 554.4.3 Literatur und wissenschaftliche

Untersuchungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56

4.5 Urologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 574.5.1 Neurophysiologie der Blase . . . . . . . . . . . 574.5.2 Innervation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 584.5.3 Physiologische Blasenentleerung . . . . . 584.5.4 Detrusorhyperreflexie (Reflexblase) . . . 584.5.5 Detrusor-Sphinkter-Dyssynergie . . . . . 594.5.6 Detrusorhyporeflexie . . . . . . . . . . . . . . . . . 60

4.6 Orthopädietechnik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 604.6.1 Schuhe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 604.6.2 Nancy-Hylton-Orthese . . . . . . . . . . . . . . . 614.6.3 Schienen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 624.6.4 Handstock und Unterarmgehstützen . . 634.6.5 Gehgestell und Gehwagen . . . . . . . . . . . . 644.6.6 Rollstuhl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 67

5 Physiotherapie in Bezug auf die Hauptsymptome . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 70

5.1 Sensibilitätsstörungen . . . . . . . . . . . . . . . 705.1.1 Medikamentöse Behandlung . . . . . . . . . 705.1.2 Physiotherapie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 70

5.2 Spastik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 715.2.1 Medikamentöse Behandlung und

deren Auswirkungen auf die Physio-therapie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 71

5.2.2 Physiotherapeutische Behandlungs-grundsätze . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 72

5.2.3 Physiotherapie zur Spastikreduktion . . 735.2.4 Spastikreduktion bei gleichzeitiger

funktioneller Beanspruchung . . . . . . . . . 765.2.5 Physiotherapie bei Beugespastik . . . . . . 79

5.3 Paresen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 805.3.1 Medikamentöse Behandlung . . . . . . . . . 805.3.2 Physiotherapeutische Behandlungs-

grundsätze . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 80

5.3.3 Physiotherapie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 80

5.4 Ataxie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 955.4.1 Medikamentöse Behandlung . . . . . . . . . 955.4.2 Physiotherapeutische Behandlungs-

grundsätze . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 955.4.3 Physiotherapie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 955.4.4 Physiotherapie bei Patienten mit

Armataxie bzw. Intentionstremor . . . . 100

5.5 Fatigue . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1025.5.1 Medikamentöse Behandlung . . . . . . . . 1025.5.2 Physiotherapeutische Behandlungs-

ansätze . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1025.5.3 Physiotherapie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 103

5.6 Fallbeispiele . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 103Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 106

6 Physiotherapie bei schweren Verlaufsformen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 108

6.1 Kontrakturen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 108

6.2 Starke Spastik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 109

6.3 Starke Paresen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1096.3.1 Parese der oberen Extremität . . . . . . . . 110

6.4 Atmungsprobleme . . . . . . . . . . . . . . . . . . 110

6.5 Schluckschwierigkeiten . . . . . . . . . . . . . 1106.5.1 Physiologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1106.5.2 Ausgangsstellungen . . . . . . . . . . . . . . . . . 1116.5.3 Pathologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 112

6.5.4 Dysphagieabklärung . . . . . . . . . . . . . . . . 1126.5.5 Therapie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1126.5.6 Sprechprobleme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 113

6.6 Schmerzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1146.6.1 Durch die Erkrankung verursachte

Schmerzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1146.6.2 Schmerzen als indirekte Folge

von MS-Symptomen . . . . . . . . . . . . . . . . 1146.6.3 Schmerzen infolge der

Behinderung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 114

Page 5: S. Lamprecht Neuroreha bei Multipler Sklerose · 2018-10-01 · Jeder Patient hat vor allem ganz unterschiedliche Symptome, Verläufe, ... 2 Medizinische Grundlagen in der physiotherapeutischen

7

7

7

7

7

Inhaltsverzeichnis IX

aus: Lamprecht, NeuroReha bei Multipler Sklerose (ISBN 9783131447418) © 2008 Georg Thieme Verlag KG

6.6.4 Schmerzen durch Medikamente . . . . . 1146.6.5 Therapie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 115

6.7 Blasen- und Mastdarmprobleme . . . . . 115

6.8 Dekubitus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 115

6.9 Umsetztechniken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1166.9.1 Aufstehen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1166.9.2 Umsetzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1166.9.3 Zurückrutschen im Rollstuhl . . . . . . . . 1166.9.4 Australienlift . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 117

6.10 Fallbeispiele . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1176.10.1 Fallbeispiel Frau F. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1176.10.2 Fallbeispiel Herr H. . . . . . . . . . . . . . . . . . 1186.10.3 Fallbeispiel Herr J. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1196.10.4 Fallbeispiel Herr M. . . . . . . . . . . . . . . . . . 1196.10.5 Fallbeispiel Frau B. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1206.10.6 Fallbeispiel Frau E. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1216.10.7 Fallbeispiel Herr W. . . . . . . . . . . . . . . . . . 1226.10.8 Fallbeispiel Frau P. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 123Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 124

7 Komplementäre Therapien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 126

7.1 MS-Patienten und Sport . . . . . . . . . . . . . 1267.1.1 Gesichtspunkte für sportlich aktive

MS-Patienten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1267.1.2 Borg-Skala . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1267.1.3 Sporttagebuch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 127

7.2 Geeignete Sportarten und ihrspezieller Nutzen für MS-Patienten . . 127

7.2.1 Yoga . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1277.2.2 Eurythmie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1287.2.3 Tai-Chi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1287.2.4 Schwimmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1287.2.5 Reiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1287.2.6 Klettern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1297.2.7 Bogenschießen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1297.2.8 Tauchen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1297.2.9 Golf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1307.2.10 Nordic Walking . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 130

7.3 Hauptsymptome der MS und Sport . . 1317.3.1 Spastik und Sport . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1317.3.2 Paresen und Sport . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1317.3.3 Ataxie und Sport . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1317.3.4 Fatigue und Sport . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 131

7.4 Wissenschaftliche Untersuchungenzu MS und Sport . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 132

7.5 MS-Patienten und MedizinischeTrainingstherapie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 132

7.5.1 Warum Medizinische Trainings-therapie für neurologischePatienten? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 132

7.5.2 Behinderungsgrad und MedizinischeTrainingstherapie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 132

7.5.3 Rahmenkonzeption des Trainings . . . . 133

7.6 Trainingsgeräte in der MedizinischenTrainingstherapie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 134

7.6.1 Ausdauergeräte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1347.6.2 Rumpftrainingsgeräte . . . . . . . . . . . . . . . 1367.6.3 Kraftgeräte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1367.6.4 Gleichgewichtsgeräte . . . . . . . . . . . . . . . 1397.6.5 Laufbandtraining . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1407.6.6 Kletterwände . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1427.6.7 Vibrationstrainingsgeräte . . . . . . . . . . . 143

7.7 Hauptsymptome der MS und Medi-zinische Trainingstherapie . . . . . . . . . . 144

7.7.1 Spastik und Medizinische Trainings-therapie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 144

7.7.2 Paresen und Medizinische Trainings-therapie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 144

7.7.3 Ataxie und Medizinische Trainings-therapie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 146

7.7.4 Fatigue und Medizinische Trainings-therapie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 147

Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 148

Kontaktadressen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 151

Sachverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 155

Page 6: S. Lamprecht Neuroreha bei Multipler Sklerose · 2018-10-01 · Jeder Patient hat vor allem ganz unterschiedliche Symptome, Verläufe, ... 2 Medizinische Grundlagen in der physiotherapeutischen

Abb. 1.3 Spiegeltherapie.

Abb. 1.4 Krafttraining.

Mentales Training

Beim mentalen Training soll sich der Patient eineBewegung vorstellen. Dabei werden die gleichenHirnareale aktiviert wie bei der tatsächlichen

Durchführung der Bewegung (Page 2001). Dasmentale Training stellt einen sehr interessantenTherapieansatz bei Patienten mit MS dar, der aberin seiner Wirksamkeit noch weiter untersuchtwerden muss und in der Praxis noch nicht sehrverbreitet ist.

Spiegeltherapie

Bei diesem Therapieansatz verfolgt der Patient imSpiegel, wie sich z.B. sein gesunder Arm oder seinegesunde Hand bewegt. Abb. 1.3 zeigt die Therapie-situation und das Setting. Dem prämotorischenKortex (Spiegelneurone) wird durch das visuelleSystem vorgetäuscht, dass sich die betroffene Seitebewegt. Die Therapeutin hilft dem Patienten, dieBewegung auf der geschädigten Seite auch tat-sächlich durchzuführen (Altschuler et al. 1999).

Auch diese Therapieform ist für Patienten mitHemiplegie entwickelt und untersucht worden.Bei Patienten mit MS wird sie, wenn überhaupt,nur eine untergeordnete Rolle spielen, da durchdie Verteilung der Plaques (siehe Kap. 2) oft keine„gesunde Seite“ mehr existiert.

1.2 Therapie und Rehabilitation auf trainingswissenschaftlicher Basis

Krafttraining mit Geräten

Neuere Studien zeigen, dass dem Krafttraining(Abb. 1.4) in der Neurorehabilitation ein immerwichtigerer Stellenwert zukommt. Eine Untersu-chung von Shepard (2000) zeigt beispielsweise,dass durch Krafttraining eine Verbesserung von Pa-resen (Minussymptomatik) möglich ist. Canning etal. (2004) fanden heraus, dass Krafttraining für denGebrauch der Arme wichtiger ist als ein Geschick-lichkeitstraining. Bewährt hat sich auch ein funk-tionsspezifisches Krafttraining in Verbindung miteinem Laufbandtraining. Diese Kombination führtlaut Weiss et al. (2000) zu einer Verbesserung derGanggeschwindigkeit und der Ausdauer. Ebensoeffektiv ist es, Krafttraining und aufgabenorientier-tes Training zu verbinden (Winstein et al. 2004).Alle genannten Untersuchungen wurden jedochmit Patienten nach Apoplex durchgeführt. Diepraktische Erfahrung zeigt jedoch, dass auch Pati-enten mit MS vom Krafttraining mit Geräten profi-tieren. Forschungsbedarf besteht also auch hier.

Merke:Krafttraining gewinnt an Bedeutung.

7

7

7

7

7

1.2 Therapie und Rehabilitation auf trainingswissenschaftlicher Basis 5

aus: Lamprecht, NeuroReha bei Multipler Sklerose (ISBN 9783131447418) © 2008 Georg Thieme Verlag KG

Page 7: S. Lamprecht Neuroreha bei Multipler Sklerose · 2018-10-01 · Jeder Patient hat vor allem ganz unterschiedliche Symptome, Verläufe, ... 2 Medizinische Grundlagen in der physiotherapeutischen

Auf wissenschaftliche Untersuchungen zur Ver-besserung der Ausdauer geht Kap. 7.4 ein. Geeig-nete Geräte für das Ausdauertraining von Patien-ten mit MS, wie z.B. den Crosstrainer, stellt Kap.7.6.1 vor.

Komplementäre Therapien und Sport

Viele Patienten nehmen komplementäre Ange-bote in der Therapie gerne an. Yoga, Eurythmieoder Tai-Chi sind nur eine Auswahl von Möglich-keiten, auf die in Kap. 7 weiter eingegangen wird.Schwimmen, Reiten, Klettern, Bogenschießen,Nordic Walking, Golf und sogar Tauchen sind ge-eignete Sportarten. Auch auf sie geht Kapitel 7ein.

1.3 Therapie und Rehabilitation auf der Grundlage traditionellerphysiotherapeutischer Therapiekonzepte

PNF, Bobath, Vojta, Funktionelle Bewegungslehre.Das sind nur einige in der täglichen Praxis von vie-len Physiotherapeuten angewandte Konzepte inder Therapie von Patienten mit MS. Auch in die-sem Buch wird in den folgenden Kapiteln immerwieder auf die Konzepte Bezug genommen und eswerden Anwendungsbeispiele gezeigt.

PNF

Die Propriozeptive Neuromuskuläre Fazilitation,besser bekannt unter dem Kürzel PNF, wurde vonder amerikanischen Physiotherapeutin MaggieKnott und dem Arzt und Neurophysiologen Dr.Herman Kabat in den 50er-Jahren des vergange-nen Jahrhunderts empirisch entwickelt (Kabat u.Knott 1953, Knott 1970). Durch Beobachtung u.a.von Sportlern fielen ihnen die diagonal–spiraligverlaufenden Bewegungsmuster auf.

Im PNF-Konzept werden mittels definierter Be-wegungsmuster gesunde oder stärkere Körperpar-tien primär beansprucht mit dem Ziel, die betrof-fenen Partien mit zu stimulieren. So wird mit ei-nem positiven Bewegungseinstieg begonnen. Diebetroffenen Regionen werden, unter Nutzung ge-zielter proprio- und exterozeptiver Reize, zuneh-mend auf Beweglichkeit, Kraft, Stabilität, lokaleAusdauer und Koordination beansprucht.

Wie die Prinzipien der PNF sich in ein modernesmotorisches Strategietraining integrieren lassen,beschreibt Horst (2005) in ihrem Buch PNF undmotorisches Strategietraining, in dem auch auf dieBehandlung von Patienten mit MS eingegangenwird.

In der Übersichtarbeit beschrieben Hummels-heim und Mauritz 1993 die Zunahme der Spastikdurch PNF als Nachteil – allerdings bei Patientenmit einer Hemiparese.

Bobath

Das Bobath-Konzept wurde von der Physiothera-peutin Berta Bobath und dem Neurologen Dr. KarelBobath im vergangenen Jahrhundert entwickeltund befindet sich seitdem in einer konsequentenWeiterentwicklung.

Heute liegt der Schwerpunkt des Konzeptes, dasin der Kinder- sowie in der Erwachsenenneurolo-gie eingesetzt wird, in der Fazilitation von alltags-orientierten Bewegung. Der systemische und in-terdisziplinäre Ansatz des komplexen Konzeptesbezieht den Patienten, die Angehörigen, die Le-benswelt des Patienten in die Untersuchung undTherapie ein. Sicher ein für Patienten mit chroni-schen Erkrankungen wie MS erstrebenswertesVorgehen, dessen Wirksamkeit dringend auf denPrüfstand gehört.

Weil die Bobath-Therapie bei Erwachsenen ih-ren Ursprung in der Behandlung von Patienten mitHemiplegie hat, kommt Weimann (2004) zu demErgebnis, dass sie der vielfältigen spinalen und ze-rebellären Symptomatik der MS nicht immergänzlich gerecht werde.

Vojta

Der Neurologe Dr. Vaclav Vojta entdeckte bei sei-ner Arbeit mit Kindern mit infantiler Zerebralpa-rese (ICP), dass Druck (als propriozeptiver Reiz)auf bestimmte Punkte des Körpers (Periostreiz,Muskelspindelreiz) eine reaktive Haltungsaktivitätbewirkt. In dem nach ihm benannten Konzept sinddie Aktivierung von Haltungs- und Bewegungs-mustern in definierten Ausgangsstellungen prinzi-pielle Techniken.

Das Konzept findet in der Physiotherapie einbreites Anwendungsfeld, sei es in der Pädiatrie,Neurologie oder Orthopädie. Bewährt hat sich die

7

7

7

7

7

1 Einleitung6

aus: Lamprecht, NeuroReha bei Multipler Sklerose (ISBN 9783131447418) © 2008 Georg Thieme Verlag KG

Page 8: S. Lamprecht Neuroreha bei Multipler Sklerose · 2018-10-01 · Jeder Patient hat vor allem ganz unterschiedliche Symptome, Verläufe, ... 2 Medizinische Grundlagen in der physiotherapeutischen

Therapie bei Kindern mit ICP, Fußdeformitätenund mit Plexusparesen. Die Therapie bei Kindernmit Plexusparesen hat Bauer 1984 beschrieben.

In der Jugendlichen- und Erwachsenentherapiewird das Konzept bei Patienten mit Querschnitt-lähmungen eingesetzt, bei Kindern mit Skoliosenund Hüftdysplasien. Auch für Patienten mit Pare-sen ist die Therapie nach dem Vojta-Konzept ge-eignet (von Aufschnaiter 1993, Vojta 1987, Vojta u.Schulz 1990).

FBL

Die Funktionelle Bewegungslehre (FBL) wurde vonder Schweizerin Dr. h.c. Susanne Klein-Vogelbachentwickelt. Systematisch beobachtete sie mensch-liches Bewegungsverhalten, beschrieb, systemati-sierte und dokumentierte es. So entstand einheute noch effizientes Bezugssystem für die Bewe-gungsanalyse. In der weiteren Entwicklung ihrerArbeit kreierte Klein-Vogelbach Behandlungs- undÜbungskonzepte, die auf dem Prinzip der Reaktivi-tät basieren. Vom Therapeuten initiierte Bewe-gung löst reaktiv Antworten im Bewegungsverhal-ten aus, in denen das Bewegungsziel liegt. Steinlin(1998) und Künzle (1997, 2000) haben die Thera-pie auf der Grundlage der FBL für Patienten mit MSausführlich beschrieben.

Zusammenfassung

| Anhand der Evidenzpyramide können Thera-peuten die wissenschaftliche Beweiskraft (Evi-denz) von Studien einstufen. Die Skalierungreicht vom Evidenzgrad I (Goldstandard, RCT)bis V (Expertenmeinungen usw.).

| Für die Therapie von Patienten mit MS gibt esleider nur eine geringe Anzahl von Studien, de-ren Ergebnisse Therapeuten für ihre Arbeit nut-zen können. Die meisten Studien mit neurolo-gischen Fragestellungen werden mit Patientennach Apoplex durchgeführt. Da die MS eineprogressiv fortschreitende Erkrankung ist, sinddie Ergebnisse nur bedingt übertragbar.

| Therapeuten können Grundsätze des motori-schen Lernens, wie Repetition und taskorient-iertes Training vermehrt in der Therapie mitMS-Patienten einsetzen, z. B. im Laufbandtrai-ning. Unter Umständen ist bei entsprechendenBefunden auch Forced-Use-Therapie, mentalesTraining oder Spiegeltherapie indiziert.

| Auch das Krafttraining sowie komplementäreTherapien und Sport gewinnen zunehmend fürMS-Patienten an Bedeutung.

| Neue Methoden und Erkenntnisse lassen sich inder Regel mit bewährten physiotherapeuti-schen Konzepten für Patienten mit MS gutkombinieren, z. B. Vojta, FBL, PNF und Bobath.

LiteraturAltschuler EL, Wisdom SB, Stone L, Foster C, Galasko D,

Llewellyn DM, Ramachandran VS. Rehabilitation ofhemi paresis after stroke with a mirror. Lancet. 1999;12: 2035–2036.

Aufschnaiter D von. Vojta-Therapie: Anspruch undWirklichkeit. Krankengymnastik. 1993; 45: 196–197.

Bauder H, Taub E, Miltner WHR. Behandlung motori-scher Störungen nach Schlaganfall. Göttingen: Ho-grefe; 2001.

Bauer H. Behandlung der geburtstraumatischen Plexus-parese. Sozialpädiatrie. 1984; 6: 596–602.

Bie de R. Kool J. Wissenschaftliches Arbeiten. In: Hüter-Becker A, Dölken M, Hrsg. Beruf, Recht, wissenschaft-liches Arbeiten. Stuttgart: Thieme; 2004.

Bütefisch C, Hummelsheim H, Denzler P, Mauritz KH.Repetitive training of isolated movements improvesthe outcome of motor rehabilitation of the centrallyparetic hand. J Neurol Sci. 1995; 130: 59–68.

Canning CG, Ada L, Adams T, O’Dwyer NJ. Loss ofstrength contributes more to physical disability afterstroke than loss of dexterity. Clin Rehabil. 2004; 18:300–308.

Carr JH, Shepherd RB. A motor learning programme forstroke. Oxford: Butterworth-Heineman; 1982.

Eich HJ, Mach H, Werner C, Hesse S. Aerobic Treadmillplus Bobath walking training improves walking insubacute stroke: A randomized controlled trial. ClinRehabil. 2004; 18: 640–651.

Ericsson KA, Chase WG. Exceptional memory. Am Sci.1982; 70: 607-615.

Ericsson KA, Krampe RT, Heizmann S. Can we create gif-ted people? Ciba Found Symp. 1993; 178: 232–249.

Feldkamp M. Das entwicklungskinesiologische Konzeptnach Vojta. In: Gutenbrunner C, Weimann G, Hrsg.Krankengymnastische Methoden und Konzepte. Hei-delberg: Springer; 2004.

Hesse S, Bertelt C, Schaffrin A, Malezic M, Mauritz KH.Treadmill training with partial body weight supportas compared to physiotherapy in non-ambulatory he-miparetic patients. Stroke. 1995; 26: 976–981.

Hummelsheim H, Mauritz KH. NeurophysiologischeGrundlagen krankengymnastischer Übungsbehand-lung bei Patienten mit zentralen Hemiparesen.Fortschr Neurol Psychiatr. 1993; 61: 208–216.

Kwakkel G, Wagenaar RS, Koelman TW, Lankhorst GJ,Koetsier JC. Effects of intensity of rehabilitation afterstroke. A research synthesis. Stroke. 1997; 28:1550–1556.

Langhorne P, Tayler G, Murray G, Dennis M, Anderson C,Bautz-Holter E, Dey P, Indredavik B, Mayo N, PowerM, Rodgers H, Ronning OM, Rudd A, Suwanela N, Wi-den-Holmqvist L, Wolfe C. Early supported dischargeservices for stroke patients: a metaanalysis of indivi-dual patients’ data. Lancet. 2005; 365: 501–506.

Laufens G, Poltz W, Reimann G, Schmiegelt F, StempskiS. Laufband- und Vojta-Physiotherapie an ausgewähl-

7

7

7

7

7

Literatur 7

aus: Lamprecht, NeuroReha bei Multipler Sklerose (ISBN 9783131447418) © 2008 Georg Thieme Verlag KG

Page 9: S. Lamprecht Neuroreha bei Multipler Sklerose · 2018-10-01 · Jeder Patient hat vor allem ganz unterschiedliche Symptome, Verläufe, ... 2 Medizinische Grundlagen in der physiotherapeutischen

5Physiotherapie in Bezug aufdie Hauptsymptome

5.1 Sensibilitätsstörungen 705.2 Spastik 715.3 Paresen 805.4 Ataxie 955.5 Fatigue 1025.6 Fallbeispiele 103

aus: Lamprecht, NeuroReha bei Multipler Sklerose (ISBN 9783131447418) © 2008 Georg Thieme Verlag KG

Page 10: S. Lamprecht Neuroreha bei Multipler Sklerose · 2018-10-01 · Jeder Patient hat vor allem ganz unterschiedliche Symptome, Verläufe, ... 2 Medizinische Grundlagen in der physiotherapeutischen

Abb. 5.1 Taktile Reize (Igelball). Abb. 5.2 Kryotherapie.

Für die Physiotherapie sind die wichtigsten Sym-ptome von Patienten mit MS (nach der Häufigkeitdes Auftretens geordnet):| Sensibilitätsstörungen: 88%.| Paresen: 87%!| Spastik: 85%.

| Ataxie/Koordinationsstörungen: e 82%, Hirn-stamm- und Kleinhirnstörungen zusammenge-fasst (Poser u. Ritter 1980).

| Blasenstörungen: 50–80% (Kesselring 2005).| Fatigue: 58–92% (Sauber et al. 2004).| Kognitive Ausfälle: 40% (Poser u. Ritter 1980).

5.1 Sensibilitätsstörungen

5.1.1 Medikamentöse Behandlung

Es gibt vielfältige Möglichkeiten, Sensibilitätsstö-rungen zu behandeln. Jedoch steht bei der medi-kamentösen Behandlung die Behandlung desSchmerzes im Vordergrund (Henze 2005).

5.1.2 Physiotherapie

Hyperästhesien können oft sehr gut durch Desen-sibilisierungen behandelt werden:| Taktile Reize: Taktile Reize können sehr ver-

schieden sein, der Fantasie sind keine Grenzengesetzt (z.B. mechanische Reize durch einenIgelball, verschiedene Bürsten, Vibrationsge-räte, Pinsel, Watte, Schmirgelpapier und vielesmehr, Abb. 5.1).

| Thermische Reize:– Wechselduschen, kalt duschen: Letzteres

wird von Patienten oft als sehr effektiv emp-funden. (Durch die Verbesserung der Ner-venleitgeschwindigkeit bei Kälte könnenauch motorische Verbesserungen erzieltwerden).

– Eisbehandlung (Fuhrmann et al. 1987),(Abb. 5.2).

| Eisbäder: Verschiedene Autoren berichten vonguten Erfolgen durch Ganzkörpereisbäder beiPatienten mit sehr starker Spastik (Miglietta1973).

| Techniken aus der Manuellen Therapie:– Weichteiltechniken,– Querdehnungen,– mobilisierende Griffe/Massagen,– Traktionen.

Fallbeispiel: Patientin mit schmerzhaftem Babinski-Reflex durch Hyperästhesien der Fußsohle.

Die Patientin reagierte bei Belastung der Fußsohlemit einem persistierenden Babinski-Reflex. Dies führtedurch den Druck des Schuhs zu starken Schmerzenam Großzehennagel. Der Schmerz wiederum reizteerneut und löste wieder den Babinski-Reflex aus(Abb. 5.3).| Mögliche Behandlung:

– Eisbäder,– Eisabreibungen,– Desensibilisierung der Fußsohle mit einem Igel-

ball,– Traktion im Großzehengrundgelenk,– Dehnung der Großzehe in Flexion.

7

7

7

7

7

5 Physiotherapie in Bezug auf die Hauptsymptome70

aus: Lamprecht, NeuroReha bei Multipler Sklerose (ISBN 9783131447418) © 2008 Georg Thieme Verlag KG

Page 11: S. Lamprecht Neuroreha bei Multipler Sklerose · 2018-10-01 · Jeder Patient hat vor allem ganz unterschiedliche Symptome, Verläufe, ... 2 Medizinische Grundlagen in der physiotherapeutischen

Abb. 5.3 Babinski. Abb. 5.4 Dehnen des oberen Plexus.

| Eigenübungen: Die Patientin kann die Eisbäderselbstständig durchführen. (Cave Sensibilitätsstö-rungen: Wenn die Patientin die Kälte nicht mehradäquat wahrnehmen kann, darf sie, um die Eisbä-der allein durchführen zu können, ohne dass es zuErfrierungen kommt, die Füße nur für Sekunden indas Eiswasser tauchen.)

| Fußroller, um die Fußsohle selbstständig zu desen-sibilisieren.

Patienten mit Hypästhesien reagieren ebenfallssehr gut auf taktile Reize. Wichtig ist dabei auchdie kognitive Mitarbeit des Patienten (spüren).Dies bedeutet erkennen und differenzieren ver-schiedener Materialien, Formen (z.B. spitz/stumpf) und Temperaturen. Auch hier können vorallem kurzzeitige Eisanwendungen zu einer ver-besserten Wahrnehmung führen.

Fallbeispiel: Patientin mit Hypästhesien im Bereichder Hand.

Eine 25 Jahre alte Patientin, bei der die Diagnose MSgerade erst gestellt wurde. Die Patientin ist ganztags

tätig als technische Zeichnerin. Als Symptome be-merkt sie ein Kribbeln und Müde-werden im rechtenArm, besonders in der „Maushand“.| Mögliche Behandlung:

– Dehnungen des oberen Plexus: zur Nervenmo-bilisation (Abb. 5.4).

– Ergonomieempfehlung: z. B. zur Entlastung der„Maushand“.

– Pausenmanagement: um die muskuläre Aus-dauer zu erhöhen.

– Vojta-Therapie: Die Patientin berichtet, dasssich besonders durch die Vojta-Therapie dieSensibilitätsstörungen und die Schwäche deut-lich verringert hätten.

| Eigeninitiative: Die Patientin fährt jetzt regelmäßigmit dem Fahrrad zur Arbeit (2 km). Sie berichtet,dass sie das Abstützen des Schultergürtels/Armesbeim Fahrradfahren als eine Kräftigung des Armesempfindet. Außerdem geht sie zusätzlich zur Phy-siotherapie (Vojta) und 2-mal pro Woche zu einemYogakurs.

5.2 Spastik

5.2.1 Medikamentöse Behandlung undderen Auswirkungen auf diePhysiotherapie

Spastik wird meist mit Baclofen (Lioresal) oder Ti-zanidin (Sirdalud) behandelt. Bei schwerer Spa-stik, besonders der Beine, kann Baclofen in niedri-ger Dosierung mittels intrathekalen Kathethers di-rekt in den Spinalkanal gegeben werden. LokaleSpastik, wie z.B. ein ausgeprägter Adduktoren-spasmus, kann mit Botulinumtoxin behandelt

werden (MSTKG 2004). Memantin (Akatinol) istim Gegensatz zu den oben genannten Medika-menten vigilanzhebend, die eigentliche antispasti-sche Wirkung ist jedoch weniger ausgeprägt(DMSG 1997).

Merke:Wichtig für die Physiotherapie sind die Neben-wirkungen der Antispastika wie Müdigkeit undSchwäche.

7

7

7

7

7

5.2 Spastik 71

aus: Lamprecht, NeuroReha bei Multipler Sklerose (ISBN 9783131447418) © 2008 Georg Thieme Verlag KG

Page 12: S. Lamprecht Neuroreha bei Multipler Sklerose · 2018-10-01 · Jeder Patient hat vor allem ganz unterschiedliche Symptome, Verläufe, ... 2 Medizinische Grundlagen in der physiotherapeutischen

Viele schwer betroffene Patienten sitzen fast som-nolent in ihrem Rollstuhl oder schlafen häufig ein.Dies kann unter Umständen die Nebenwirkunghoch dosierter Antispastika sein und nicht einSymptom der MS. Auch wenn diese Patienten eineErleichterung ihrer Spastizität durch Antispastikaerreichen, schränkt die ständige Müdigkeit ihreLebensqualität erheblich ein.

Eine intensive Physiotherapie zur Spastikreduk-tion sollte an erster Stelle stehen. In vielen neuro-logischen Kliniken stimmen die behandelndenÄrzte die Dosis der Antispastika mit den Physio-therapeuten ab. Leider erfolgt diese Absprache imambulanten Bereich äußerst selten. Eine Vermin-derung der Spastik führt oft nicht zu einer Funkti-onsverbesserung (Hinderer et al. 1996). Auch un-ter diesem Aspekt sollte Spastikreduktion mög-lichst durch physiotherapeutische oder physikali-sche Maßnahmen erreicht werden und nicht pri-mär medikamentös.

Ob das Symptom Parese kompensatorisch funk-tionell zu einer Tonuserhöhung führen kann, solltediskutiert werden. Es fällt auf, dass oft die „pareti-schere“ Extremität funktionell z.B. beim Geheneine deutlichere Spastik zeigt. Wenn die Schwächenicht durch Spastik kompensiert wird, sondernhauptsächlich die Parese bestehen bleibt, sinddiese Patienten funktionell meist viel schlechterdran als spastische Patienten (siehe Fähigkeit desStehens, des Gehens, des Umsetzens).

Kann Spastik also auch als „Kompensationsme-chanismus“ des Körpers auf Paresen/Schwäche ge-sehen werden? Falls Spastik bei MS-Patientenauch eine funktionelle Reaktion auf die stärker be-hindernde Parese darstellen kann, ist die medika-mentöse Behandlung durch spastiksenkende Mit-tel sehr infrage zu stellen. Oft fällt auf, dass Patien-ten, die eine Mischung aus Paresen und Spastizitätaufweisen, nach Gabe eines Antispastikumsschlechter gehen etc. Auch in der physiotherapeu-tischen Behandlung muss darauf geachtet werden,dass Spastikreduktion gleichzeitig mit Funktions-training erfolgt (z.B. Krabbeln, Laufbandtraining,Stehtisch, therapeutisches Klettern etc.).

Merke:Spastikreduktion darf nicht das alleinige Ziel sein.

Differenziert muss die Gabe von Antispastika amAbend gesehen werden, da viele Patienten durchvermehrt einschießende Spastik in der Ruhe beimNachtschlaf gestört werden.

5.2.2 PhysiotherapeutischeBehandlungsgrundsätze

Spastizität kann physiotherapeutisch sehr gut be-handelt werden. Dabei kann und darf die alleinigeSpastiksenkung kein Behandlungsziel sein. Die Be-handlung der Spastizität muss deshalb unter funk-tionellen Gesichtspunkten betrachtet werden.

Spastik führt mit der Zeit auch zu strukturellenVeränderungen, wie z.B. muskulären Verkürzun-gen und Kontrakturen. Diese Muskelverkürzungenhaben durch erhöhte Afferenzen wiederum mehrSpastizität zur Folge, deshalb müssen Dehnungenund Mobilisationen in die Behandlung mit einflie-ßen.

Im Folgenden soll noch einmal auf die Unter-schiede zwischen zerebraler und spinaler Spastikeingegangen werden. Diese Unterschiede bedür-fen auch unterschiedlicher Behandlungsweisen.

Zerebrale Spastik

Zerebrale Spastik reagiert auf:| Stellung/Lagerung: Patienten mit zerebraler

Spastik sprechen auf Lagerungen besser an alsPatienten mit spinaler Spastik.

| Dehnung/Dehnstellungen: Dehnungen könnenauch gehalten werden und führen durch diespastikhemmende Position außerhalb des zen-tralen Musters zur Spastikreduktion. Bei spina-ler Spastik sollte die Dehnung nicht gehaltenwerden.

| Desensibilisierung: Sie ist bei zerebraler Spa-stik weniger wirksam als bei spinaler, da derspinale Regelkreis nicht im Vordergrund steht.

| Handling: Es ist stärker zu beachten, da esdurch die reziproke Hemmung zu sekundärenSchwächen kommen kann.

Merke:Bei zerebraler Spastik Tonuserhöhung vermeiden.

Spinale Spastik

Spinale Spastik lässt sich günstig beeinflussendurch:| Bewegung/Mobilisation: Bewegung reduziert

die Aktivität der Muskelspindelrezeptoren(Gamma-Rezeptoren).

| Dynamische Dehnungen: Das Dehnen alsoohne „Halten“ durchführen (Butler 1996). Dy-namische Dehnungen senken ebenfalls die Ak-tivität der Muskelspindelrezeptoren.

| Desensibilisierung: Sie ist noch wichtiger undoft erfolgreicher als bei zentraler Spastik.

7

7

7

7

7

5 Physiotherapie in Bezug auf die Hauptsymptome72

aus: Lamprecht, NeuroReha bei Multipler Sklerose (ISBN 9783131447418) © 2008 Georg Thieme Verlag KG

Page 13: S. Lamprecht Neuroreha bei Multipler Sklerose · 2018-10-01 · Jeder Patient hat vor allem ganz unterschiedliche Symptome, Verläufe, ... 2 Medizinische Grundlagen in der physiotherapeutischen

Abb. 5.5 Dehnung der Wadenmuskulatur. Abb. 5.6 Nervenmobilisation.

Für die spinale Spastik ist außerdem Folgendescharakteristisch:| Sie ist unabhängig von zentralen Reflexen.| Es können Fluchtreflexe auftreten, die sich

durch einschießende Spastik oder den Fußsoh-lenreflex äußern (Fluchtreflex).

| Kurzfristige Tonuserhöhungen zu Beginn derBehandlung oder nach Ruhephasen (auch in re-flexhemmender Ausgangsstellung) lassen sichnicht vermeiden. Es kann zu einschießendenSpasmen kommen.

5.2.3 Physiotherapie zurSpastikreduktion

Zur Spastikreduktion eignen sich besonders Deh-nungen, Nervenmobilisationen, Desensibilisierun-gen, thermische Reize und reziprokes Bewegen so-wie der Einsatz von Techniken aus der ManuellenTherapie, Hippotherapie und Vojta.

Dehnungen

Wichtige Muskelgruppen, die zu Tonuserhöhungneigen und deshalb auch schnell strukturelle Ver-änderungen der Muskulatur zeigen, sind u.a.:

| Innenrotatoren Adduktoren der oberen Extre-mität besonders M. pectoralis am Muskelseh-nenübergang,

| Hand- und Ellbogenflexoren,| Fingerflexoren,| Adduktoren und Flexoren des Hüftgelenks,| Flexoren des Kniegelenks,| Plantarflexoren (Abb. 5.5),| Supinatoren,| Zehenflexoren.

Bei der Behandlung kann längs oder quer gedehntwerden. Sehr effektiv ist es auch, im Sinne derNeurotension (Nervenmobilisation) zu dehnen.

Nervenmobilisation

Dehnungen sollten am besten im Sinne der Neuro-tension in ganzen Muskelketten bzw. als Nerven-mobilisation nach Butler (1996) erfolgen. Dabeiwird nicht primär in Muskeln mit deren Ansatzund Ursprung gedacht, sondern in Nervenverläu-fen. Nerven sind ein Kontinuum und benötigen beiBewegung ebenso eine Längenveränderung. Dieseerfolgt bei den Nerven durch die Bewegung desNervs in seiner bindegewebigen Hülle. Bei Immo-bilisation und Entzündungen erfolgt ein Mobili-tätsdefizit. Mobilisiert wird im Nervenverlauf. DieNervenmobilisation kann auch sehr gut mit Quer-dehnungen/Mobilisationen durchgeführt werden(Abb. 5.6–5.12).

Desensibilisierung

Durch Hautreize, (Reiben, Bürsten, Querdehnen,Eis etc.) kann gerade auch bei spinaler Spastik eineTonussenkung erreicht werden (siehe Kap. 5.1.2Desensibilisierung).

7

7

7

7

7

5.2 Spastik 73

aus: Lamprecht, NeuroReha bei Multipler Sklerose (ISBN 9783131447418) © 2008 Georg Thieme Verlag KG

Page 14: S. Lamprecht Neuroreha bei Multipler Sklerose · 2018-10-01 · Jeder Patient hat vor allem ganz unterschiedliche Symptome, Verläufe, ... 2 Medizinische Grundlagen in der physiotherapeutischen

7Komplementäre Therapien

7.1 MS-Patienten und Sport 1267.2 Geeignete Sportarten und

ihr spezieller Nutzen fürMS-Patienten 127

7.3 Hauptsymptome der MS undSport 131

7.4 WissenschaftlicheUntersuchungen zu MS undSport 132

7.5 MS-Patienten und MedizinischeTrainingstherapie 132

7.6 Trainingsgeräte in derMedizinischenTrainingstherapie 134

7.7 Hauptsymptome der MS undMedizinischeTrainingstherapie 144

aus: Lamprecht, NeuroReha bei Multipler Sklerose (ISBN 9783131447418) © 2008 Georg Thieme Verlag KG

Page 15: S. Lamprecht Neuroreha bei Multipler Sklerose · 2018-10-01 · Jeder Patient hat vor allem ganz unterschiedliche Symptome, Verläufe, ... 2 Medizinische Grundlagen in der physiotherapeutischen

6

7

8

9

10

11

12

13

14

15

16

17

18

19

20

Abb. 7.1 Borg-Skala.

Kapitel 7 stellt die Bedingungen vor, damit an MSerkrankte Patienten von Angeboten im Sport undin der Medizinischen Trainingstherapie profitierenkönnen. Für die Patienten ergeben sich in beiden

Bereichen viele Möglichkeiten, wie sie neben derPhysiotherapie ihre Gesundheit durch Bewegungfördern können.

7.1 MS-Patienten und Sport

Durch die Möglichkeit der frühen Diagnosestel-lung sind die Patienten über ihre Krankheit infor-miert, obwohl keine oder kaum behindernde Sym-ptome auftreten. Diese Patienten sind oft sehr ver-unsichert, inwieweit sie sich belasten dürfen. Si-cherlich ist eine Überanstrengung zu vermeiden.Adäquate Belastung kann jedoch mit entsprechen-der Instruktion und Aufklärung ohne Weiteresauch im Sport erreicht werden. Außerdem ist dergesundheitliche Allgemeinnutzen von körperli-cher Betätigung gerade auch für MS-Patienten vonVorteil. Rosenzweig et al. (1996) empfehlen einevariable Gestaltung der „Therapiesituation“.Kwakkel et al. (1997) fordern eine hohe Intensitätin der Therapie. Dies spricht für Sport und Medizi-nische Trainingstherapie – zusätzlich zur Physio-therapie.

Mit entsprechender Anpassung und Dosierungist Sport durchaus auch für Patienten mit deutli-cher MS-Symptomatik (bis EDSS-Wert 6) geeignet(EDSS siehe Kap. 3.6.3).

7.1.1 Gesichtspunkte für sportlichaktive MS-Patienten

Die Checkliste zeigt die allgemeingültigen Vorteilesportlicher Betätigung. Aufgrund ihrer Erkrankungbewegen sich MS-Patienten eher weniger als dienormale Bevölkerung.

Checkliste: Sport und Gesundheit

| Schon 2 km Gehen pro Woche senkt das Herz-infarktrisiko

| Bewegungsmangel erhöht das Risiko von:– Arteriosklerose– Herzerkrankungen– Apoplex– Diabetes

| Rauchen birgt ähnlich hohe Risikofaktoren wieBewegungsmangel

| Weitere gesundheitliche Effekte des Sports:– Gewichtsreduzierung

– Senkung des Cholesterin- und Blutzucker-spiegels

– Verringerung des Arteriosklerose- und Os-teoporoserisikos

– Normalisierung des Blutdrucks– Verringerung des Krebsrisikos– Verhindern bzw. Verringern depressiver Stö-

rungen– Stabilisiert das Immunsystem

| Sport verbessert:– Kognition– Körpergefühl– Lebenszufriedenheit– Lebensqualität– Lebenserwartung

7.1.2 Borg-Skala

Die Borg-Skala ist eine Selbstbewertungsskala von6–20. Die optimale Belastung liegt zwischen 10und 13. Dies bedeutet, dass jede Aktivität (Sport,Therapie etc.) als leicht oder höchstens als etwas

7

7

7

7

7

7 Komplementäre Therapien126

aus: Lamprecht, NeuroReha bei Multipler Sklerose (ISBN 9783131447418) © 2008 Georg Thieme Verlag KG

Page 16: S. Lamprecht Neuroreha bei Multipler Sklerose · 2018-10-01 · Jeder Patient hat vor allem ganz unterschiedliche Symptome, Verläufe, ... 2 Medizinische Grundlagen in der physiotherapeutischen

Abb. 7.2 Sporttagebuch.

Abb. 7.3 Yoga.

anstrengend empfunden werden soll. Für alle kör-perlichen Belastungen von MS-Patienten sollte dieBorg-Skala Anwendung finden, um eine Überlas-tung zu vermeiden und den täglichen, individuel-len Belastungsschwankungen der Patienten Rech-nung zu tragen (Abb. 7.1).

7.1.3 Sporttagebuch

Es empfiehlt sich, ein Sporttagebuch zu führen, umzu erkennen, welche Sportart individuell beson-ders zu empfehlen ist bzw. besonders gut vertra-gen wird. Dies kann auch eine Möglichkeit sein,den Patienten in Bezug auf seine Belastbarkeit hinzu sensibilisieren (Abb. 7.2).

7.2 Geeignete Sportarten und ihr spezieller Nutzen für MS-Patienten

Die hier genannten Sportarten sind Beispiele undwerden unter rein physiotherapeutischen Ge-sichtspunkten in Bezug auf das KrankheitsbildMultiple Sklerose analysiert. Bestimmt könnenFachleute bei „Sportarten“ wie Yoga oder Euryth-mie noch viele weitere positive Effekte nennen.

7.2.1 Yoga

Yoga beinhaltet verschiedene Aspekte:| Dehnung: wirkt spastikreduzierend (Abb. 7.3).| Bewegung: vermindert Spastik.| Kräftigung: hilft bei Paresen und Ataxie.| Koordination: Die Koordination und ihre Ver-

besserung sind wichtig bei der Ataxiesympto-matik.

| Gleichgewichtsverbesserung: hilft bei Ataxie,aber aktiviert auch Muskulatur bei Paresen undsenkt Spastik.

| Atemübungen: Sie sind nicht nur für die Lun-genfunktionsverbesserung wichtig, sondernaktivieren ebenso die Atem- und Bauchmusku-latur und werden darüber hinaus auch häufig

als Möglichkeit erwogen, um Fatigue positiv zubeeinflussen.

| Entspannungsübungen: Sie sind bei Spastik, Fa-tigue und reflektorisch fixierter Muskulatur beiAtaxie empfehlenswert.

7

7

7

7

7

7.2 Geeignete Sportarten und ihr spezieller Nutzen für MS-Patienten 127

aus: Lamprecht, NeuroReha bei Multipler Sklerose (ISBN 9783131447418) © 2008 Georg Thieme Verlag KG

Page 17: S. Lamprecht Neuroreha bei Multipler Sklerose · 2018-10-01 · Jeder Patient hat vor allem ganz unterschiedliche Symptome, Verläufe, ... 2 Medizinische Grundlagen in der physiotherapeutischen

Sachverzeichnis

A

Abduktoren, Testen 32Activities of daily life (ADL) 30Adduktorenspastik 71, 75ADL-Scores 42fADL-Training 51Aircastschiene 94Altersverteilung 12fAmantadin 1024-Aminopyridin 102Analogskala, visuelle (VAS) 114Antiepileptika 95Antigen 15Antikörper 15Antispastika, Nebenwirkungen 71fApproximation 82, 85Area 4 28Armaktivität im Seitstütz 81fArmataxie, Physiotherapie 100fArme, schnelle Bewegungen 87Armergometer 136, 145Armfunktionstest 44Armgewichte, beschleunigte 87fArmmuskulatur, Parese 93Ashword-Skala, Checkliste 29Aspiration 112– stille 110Assessment of Disability für MS nach

Tourtelotte 42Astroglia 14Ataxie 34ff, 95ff– Abbau von muskulären Fixationen 100– adäquate Ausgangsstellung 95f– Ausdauergeräte 146– Bewegungsübergänge 98– Gleichgewichtsgeräte 146– hereditäre 37– Hilfsmittelversorgung 100– Hippotherapie 55– körpereigene Gewichte 98– Kraftgeräte 146– Krafttraining 138– und Medizinische Trainingstherapie 99, 146– von niedrigen zu höheren Körperpositionen

95f– Nordic Walking 130– physiotherapeutische Befundung 34f– Rollstuhl 65– sensible 99– Space-Curl 139– spinale 34– und Sport 131– Tai-Chi 128– Tests, Checkliste 35f– therapeutisches Klettern 142– Therapieschwerpunkte 105

– Zeptoring 144Ataxiescore 37Atemtherapie 110Atemübungen 110Atmung, Aktivieren 110Atmungsprobleme 110Aufstehen– Rollstuhl 116– aus dem Sitz 83– – Ataxie 98– zum Sitz, Rumpftraining 86Ausdauergeräte– Ataxie 146– Medizinische Trainingstherapie 134fAusdauertest, Gehen 43Ausdauertraining– Fatigue 103– Nordic Walking 130Australienlift 117Autofahrt 100Avonex 21Azathioprin 20

B

Babinski-Reflex 70Baclofen 71Baclofen-Pumpe 123Bahnen, spinothalamische 26Balance 135, 146Bandagen 62Banden, oligoklonale 15Bärenstand 96, 122Bauchlage, Rumpftraining 86Becken 79– Funktionseinheit 53– mobile 95Beckenbeinataxie– diskrete 35– sekundäre 103Beckenbodentraining 59Becken-Brustkorb, Rotationsstabilität 36Behandlung, medikamentöse 20Behandlungsziele, alltagsorientierte 4Behinderung, Basisprotokoll 40Behinderungsgrad und Medizinische Trainings-

therapie 132Beine, Wassereinlagerung 122Beinmuskulatur, Parese 103Beinpresse 138Benzodiazepine 95Berg Balance Scale 45Berührungsempfinden 27Betablocker 95Betaferon 21, 104Beta-Interferon 21

7

7

7

7

7

155

aus: Lamprecht, NeuroReha bei Multipler Sklerose (ISBN 9783131447418) © 2008 Georg Thieme Verlag KG

Page 18: S. Lamprecht Neuroreha bei Multipler Sklerose · 2018-10-01 · Jeder Patient hat vor allem ganz unterschiedliche Symptome, Verläufe, ... 2 Medizinische Grundlagen in der physiotherapeutischen

Beugespastik 30, 120– Physiotherapie 79fBewegen– reziprokes 75– rhythmisches, reziprokes, Ataxie 99Bewegungsempfinden 27Bewegungstrainer 78fBewegungstraining, Kontrakturen 108Bewegungsübergang, funktioneller 80fBlase 57– reflektorische Entleerung 58Blasenatonie 59Blasendrainage, suprapubische 60Blasenentleerung, physiologische 58Blasenentzündung 115Blasenmuskel, Innervation 58Blasenprobleme 115Blasenstörung 58Blasentraining 59fBlasenzentren 57Blickrichtungsnystagmus 34Bobath-Konzept 6Bodenmagnet 32, 90Body Weight System (BWS) 141Bogenschießen 129Bolus 111Borg-Skala 126f, 133Botox 108fBotulinumtoxin (s. auch Botox) 71, 108Brustkorb 55Butterfly reverse 138

C

Cabamazepin 95Charcot-Trias 52Checkliste– Ashword-Skala 29– Ataxie– – der oberen Extremität 37– – der unteren Extremität 38– Basisprotokoll 40f– Dosierung des Trainings 133– Dysarthrie 38– Dysdiadochokinese 38– EDSS 41– Essregeln 113– Fatigue Severity Scale (FSS) 39– Gangataxie 37– Intentionstremor 38– Items– – der Berg Balance Scale 45– – des Tinetti-Scores 44f– kognitiver Testteil der MS Impairment Scale

44– MRC-Scale 31– Muskelgruppen, Untersuchung 31f– Neurostatus 15– pathogenetisch ansetzende Therapie 20– prognostische Indikatoren 19– Remission 17f

– Rivermead Mobility Index 43– Rollstuhlversorgung 65– am Schluckvorgang beteiligte Hirnnerven

111– Schub 17– sensorische Funktion 27– Sport und Gesundheit 126– Test bei Ataxie 35f– Vorteile des Stehens 109Computer, Spasmen 120Computertomographie (CT) 16constraint-induced movement therapy (CIMT)

s. Forced-Use-TherapieCopaxone 21Copolymer 21Crosstrainer 136Cyclophosphamid 20f

D

DAFO s. Dynamic Ankle Foot OrthesisDehnung– dynamische 72– Kontrakturen 108Dehnungen, Spastikreduktion 73fDekubitus 115Deltarad 64Demenz 123Desensibilisierung, Spastik 73Detrusorhyperreflexie 58Detrusorhyporeflexie 60Detrusor-Sphinkter-Dyssynergie 59fDFO s. Dynamic Foot OrthesisDiagnostik, ärztliche 14ffDips 137Disability Status Scale 41Dorsalextension, Testen 32Drehen– bis zur Bauchlage 81– Rückenlage– – zur Bauchlage 85– – zur Seitlage 85Dreieck, pathogenetisches 12Druckmassage 93Druckwahrnehmung, Ataxie 99DSS s. Disability Status ScaleDynamic– Ankle Foot Orthesis 61– Foot Orthesis 61Dysarthrie, Checkliste 38Dysarthrophonie 52Dysdiadochokinese 34– Checkliste 38Dyskinesie, paroxysmale 114Dysmetrie 34Dysparästhesie 114Dysphagie, apparative Diagnostik 112Dysphagieabklärung 112Dyssynergie 34

7

7

7

7

7

Sachverzeichnis156

aus: Lamprecht, NeuroReha bei Multipler Sklerose (ISBN 9783131447418) © 2008 Georg Thieme Verlag KG

Page 19: S. Lamprecht Neuroreha bei Multipler Sklerose · 2018-10-01 · Jeder Patient hat vor allem ganz unterschiedliche Symptome, Verläufe, ... 2 Medizinische Grundlagen in der physiotherapeutischen

E

EBM s. evidence-based medicineEDSS s. Kurtzke Expanded Disability Status Scale

(EDSS)Eiertrenner 52Einbein-Kniestand 82f– Glutaeuskräftigung 92– labile Unterstützungsfläche 93– Quadrizeps 91Einlagen, orthopädische 61Eisapplikation, Ataxie 100Eisbäder, Sensibilitätsstörungen 71Eisbehandlung 75, 94Entspannungsübungen 127Ergonomieberatung 100Ergotherapie 50ff– schwere Parese 117fErkrankungsbeginn, Symptome 19Erkrankungsrisiko 11Ernährungsgewohnheiten 11Erreger, MS-auslösende 11Eurythmie 128evidence-based medicine 2Evidenzbasierung, bestmögliche 2fEvidenzpyramide 2expanded disability status scale (EDSS) 15Extremität– Ataxie-Test 35– obere– – Ataxie, Checkliste 37– – Kontrakturen 108– – Parese 110– untere, Ataxie, Checkliste 38

F

Fahrrad 52Fahrradergometer 136– Fußfixierung 144Fatigue– Medikamente 102– und Medizinische Trainingstherapie 147– Nordic Walking 130– Schwimmen 128– Severity Scale (FSS) 39– und Sport 131– Therapieschwerpunkte 105– Unterforderung 102– Ursachen 39– Verstärkung 39– Yoga 127fFatigue-Energie-Kalender 102fFistelkatheter, suprapubischer (SFK) 60Fitnesstraining, aerobes 132Fluchtreflex 73Foot Orthesis 61Forced-Use-Therapie 4Fortbewegung im Vierfüßler 76Frozen Shoulder 103Functional Ambulation Categories 43Funktionelle Bewegungslehre (FBL) 7

Funktionseinheit Becken/Rumpf 91Fußfixierung, Fahrradergometer 144Fußheber 90Fußheberbandage 94– druckfreie 62Fußheberparese, Absatz 61Fußheberschiene mit Nancy-Hilton-Einlage

62Fußheberschwäche, Hilfsmittel 94Fußsohle, Hyperästhesie 70

G

Gang– ataktischer, Hippotherapie 89– spastisch-ataktischer 34Gangablauf, Vibrationstraining 143Gangataxie 37fGangphasen, Übung 84Gangstörung, Functional Ambulation Categories

43Gehbarren 78Gehen 78– Gewichtsverlagerung, Ataxie 98– Nordic Walking 130– Parese 85– passives 117– gegen Widerstand 92Gehgestell 63f– reziprokes 64Gehwagen 63fGelenkmobilisation, manuelle Techniken 75Geschlechtsverteilung 12fGeschwindigkeitstest 43Gewicht, körpereigenes 98Gewichtsentlastung, Gurtsystem 141Gewichtsverlagerung 84– nach dorsal im Sitz 97– Stehen, Ataxie 97fGlatiramerazetat, Nebenwirkungen 114Gleichgewicht, Eurythmie 128Gleichgewichtsgeräte 139– Ataxie 146Gleichgewichtsschulung, Ataxie 96Gleichgewichtstrainer MTD 145Gleichgewichtstraining im Stehen 78Glutaeuskräftigung 92Golf 130

H

Halbsitz mit Ellbogenstütz 121Halswirbelsäule, Mundbodenverkrampfung

112Hand, Hypästhesie 71Handgriff, anatomischer, Stock 63Handling von Patienten 116Hands-off-Konzeption 4Handstock 63Harndrang, imperativer 58Harninkontinenz 57

7

7

7

7

7

Sachverzeichnis 157

aus: Lamprecht, NeuroReha bei Multipler Sklerose (ISBN 9783131447418) © 2008 Georg Thieme Verlag KG

Page 20: S. Lamprecht Neuroreha bei Multipler Sklerose · 2018-10-01 · Jeder Patient hat vor allem ganz unterschiedliche Symptome, Verläufe, ... 2 Medizinische Grundlagen in der physiotherapeutischen

Harnwegsinfektion 60Häschensprung 77Haushaltstraining 51Heileurythmie 128Herz-Kreislauf-Training 130Hilfsmittel 60ffHilfsmittelversorgung 51Hinterstränge 26Hippotherapie 53ff– Ataxie 99– Durchführung 55f– Kostenübernahme 56– Parese 94– Rumpftraining 89– Spastikreduktion 79– Studien 57Hirnnerven, Schluckvorgang, Checkliste 111Histokompatibilitätsantigen 11HLA-System 12Hüftgelenk, Flexoren– – Drehung 91– – Test 32, 35Hüftgelenkabduktoren, aktivierte, Drehung 93Hüftgelenkadduktoren, Kontrakturen 108Hüftgelenkflexoren, Aktivierung 90Hüpfen 93Hygienestandard, Erkrankungsrisiko 10Hypästhesie– Hand 71– taktiler Reiz 71Hyperästhesie, Desensibilisierung 70Hypotonus 31– Erklärung 30

I

Immunsystem, Kinder 10Immurek 104Infektion, persistierende 11Intentionstremor 34, 52– Checkliste 38– Nine-Hole Peg Test (NHPT) 44– Physiotherapie 100f– Schrift 101Interferon 21– Nebenwirkungen 114IPN-Test 134

J

Jonglieren 84

K

Kartenhalter 51Kaustörung 52, 112Kehlkopfverschluss, unvollständiger 113Kette– dorsale, Testen 33– geschlossene 81Klapptische, Rumpftraining 87

Klettern– therapeutisches 94, 129, 135– – Anwendung 142Kletterwand 142, 145Klonus– erschöpflicher 29– unerschöpflicher 29Klonustest 29Klopfmassage 93Kniebandage 62fKniegelenk– Ataxieniveau 35– Flexoren, Testen 32– Hyperextension, Hilfsmittel 94Kniestand– Glutaeuskräftigung 92– Quadrizeps 91Kontrakturen 108f– erste Anzeichen 108Konzentrationstraining 52Koordination, Eurythmie 128Körperabschnitt Becken 79Körpertemperatur, Symptome 133Kortisonbehandlung, Schubdauer 16Krabbeln 76f– Laufband 141Kraftgeräte– Ataxie 146– Medizinische Trainingstherapie 136fKrafttraining 132– mit Geräten 5f– Grundsätze 137Krankheitsbewältigung 53Kryotherapie 70Kurtzke Expanded Disability Status Scale

(EDSS) 40f

L

Lageempfinden 27Larynx 111Lateralflexion, Hippotherapie 54Lateralflexoren, Testen 33Lateralsklerose, amyotrophe 30Laufband 140– Gewichtsentlastung 141, 144– Medizinische Trainingstherapie 135– Parese 85– plus Vojta-Therapie 132, 140– Seitgehen 141Laufbandtraining 4– Gehfähigkeit 140– und Krafttraining 5Lebenserwartung 18fLernen, motorisches 3Lhermitte-Zeichen 26Liegendfahrrad 134Liquorpunktion 15fLogopädie 52, 113Lumbalpunktion 15Lungenkapazität, verminderte 110

7

7

7

7

7

Sachverzeichnis158

aus: Lamprecht, NeuroReha bei Multipler Sklerose (ISBN 9783131447418) © 2008 Georg Thieme Verlag KG

Page 21: S. Lamprecht Neuroreha bei Multipler Sklerose · 2018-10-01 · Jeder Patient hat vor allem ganz unterschiedliche Symptome, Verläufe, ... 2 Medizinische Grundlagen in der physiotherapeutischen

M

Magnetresonanztomographie (MRT) 16Masako-Manöver 113Mastdarmprobleme 115Mattenprogramm 117, 119Maushand 75Medical-Research-Council-Skala s. MRC-ScaleMedikamentation 20fMedizinische Trainingstherapie 126, 132f– – Grundsätze 133– – Rahmenkonzeption 133– – Trainingsgeräte 134ffMenschentypus, Erkrankungsrisiko 11Miktion 57Mini-Mental-State Examination 44Mirroring 27Mischbild Parese– – Ataxie, Spastik 103– – Spastik, kaum Ataxie 104fMitoxantron 20, 103fMittelfußgelenke, manuelle Mobilisation 75Mobilität, Messung 42Modafinil 102MRC-Scale 31MS Impainment Scale, kognitiver Testteil 44MTD 139f, 145fMüdigkeit s. FatigueMultiple Sklerose– – Basisprotokoll der Behinderung 40f– – familiäre Häufung 11– – Hauptsymptome und Sport 131f– – mögliche Ursachen 12– – Prävalenz 10– – Schmerzen 114– – schubförmig verlaufende (RRMS) 15– – sekundär progressive 15Mundbodenverkrampfung 112Mundschluss, gestörter 112Muskelfunktionstest, Checkliste 31Muskelgruppen, Untersuchung, Checkliste

31fMuskelspasmus 28fMuskelvenenpumpe 122Muskulatur– fixatorisch verkrampfte, Entlastung 100– schwache, Aktivierung 90fMyelin, Aufbau 18

N

Nackenbeugezeichen s. Lhermitte-ZeichenNahrung– Obstipation 115– Schluckstörungen 113Nancy-Hilton-Orthese 61fNervenfasern, demyelinisierte, Thermolabilität

133Nervenmobilisation– nach Butler 73– Spastikreduktion 73Nervenzellen, Neubildung 14

Neuroplastizität 14Neurorehabilitation, Krafttraining 137Neurostatus 15Neurotrophe Faktoren (NGF) 14Nichtgebrauch, erlernter, Überwindung 4Nine-Hole Peg Test (NHPT) 44Nordic Walking 130– – Ataxie 98– – Parese 85Nystagmus 52

O

Oberflächensensibilität 26Oberkörperergometer 136Oberschenkel-Knie-Schiene 62Obstipation 115– starke 117fÖdeme 122Oligodendroglia 14Optikusneuritis 104, 114Orthese, knöchelübergreifende 61Orthopädietechnik 60ffÖsophagus 111Ösophagussphinkter 111

P

Parästhesie 114Parese 19, 30ff, 80ff– echte 30– Eigentraining 85– Hilfsmittelversorgung 94– und Medizinische Trainingstherapie 144f– Nordic Walking 130– Physiotherapie 80ff– schwere 117– sekundäre 30– spastische 30– und Sport 131– starke 109– Tai-Chi 128– therapeutisches Klettern 142– Therapieschwerpunkte 105– tonisierende Maßnahmen 93fParetisches Symptombild 121fPausenmanagement, Fatigue 102PC-Arbeitsplatz 100– einschießende Spastik 75– Spasmen 120Pendeln im Stehen 97Pferd, richtiges 55fPharynx 111Physiotherapeut, evidenzbasierte Praxis 2Physiotherapie– und Gerätetraining 132– und immunmodulatorische Therapie 21– und immunsuppressive Therapie 20f– Schwerpunkte 105– spastisch-paretisches Symptombild 117Plaques 14

7

7

7

7

7

Sachverzeichnis 159

aus: Lamprecht, NeuroReha bei Multipler Sklerose (ISBN 9783131447418) © 2008 Georg Thieme Verlag KG

Page 22: S. Lamprecht Neuroreha bei Multipler Sklerose · 2018-10-01 · Jeder Patient hat vor allem ganz unterschiedliche Symptome, Verläufe, ... 2 Medizinische Grundlagen in der physiotherapeutischen

Plastizität, synaptische 14Pneumonie 110, 112PNF s. Propriozeptive Neuromuskuläre Fazilita-

tion (PNF)Potenziale– sensibel evozierte (SEP) 16– visuell evozierte (VEP) 16Prognostische Indikatoren, Checkliste 19Propriozeptive Neuromuskuläre Fazilitation

(PNF) 6Psychologie 53Pull down 135, 137fPulskontrolle 1344-Punkt-Stock 63Pyramidenbahn 28

Q

Quadrizeps, Training 91Quadrizepsaktivität 91Quengelschiene 109

R

randomized controlled trial 2RCT s. randomized controlled trialRebif 21Rebound-Phänomen 34Reckfahrrad 79Reflexauslösung, Zeptoring 143Reflexblase 58Rehabilitation– neurologische 132– trainingswissenschaftliche Basis 5fRehabilitationserfolg, Kurtzke-Skala 40Reiten 128Reitsitz und hippotherapeutischer Sitz 54Reiz– propriozeptiver 6– taktiler 70– thermischer 70, 75Reizsetzung, mehrdimensionale, Zeptoring 143Reliabilität 40Remission 17fRestharnreduktion 59fRezeptoren, Regulation der Übertragungs-

empfindlichkeit 14Rivermead Mobility Index 42Rivermead-ADL-Skala 42Rollstuhl 65f– Empfehlung 65– Spastiksenkung 109– Umsetztechniken 116Rollstuhlversorgung, Parese 94ROM (Range of Movement) 140Romberg-Test 34Rotation, Hippotherapie 54Rotatoren, Testen 33RRMS s. Multiple Sklerose, schubförmig

verlaufende (RRMS)Rückenlage, Drehen in die Seitlage 80

Rückenmark, Sprouting 14Rückenschmerzen, Spasmen 119Rumpfataxie 34Rumpfstabilität, Ataxie 95Rumpftrainer 134Rumpftraining– in Bauchlage 86– beschleunigte Armgewichte 87– beim Drehen 85– Geräte 90– mit Kipptisch 87f– Parese 85– Schlingentisch 88– Seitstütz 85f– Sitz 86– im Sitz, labile Unterlage 87Rumpftrainingsgeräte 136

S

Schalenrollstuhl 65Schienen 62Schlingentisch– Hüftgelenkflexoren 91– Rumpftraining 88fSchlucht 82fSchluckakt 110f– Beurteilung 112Schlucken– Ausgangsstellung 111f– physiologische Sitz- und Kopfhaltung 111– supraglottisches 113Schluckschwierigkeiten 110ff– Erkennen 112Schluckstörung 52– Therapieziele 112fSchluckvorgang, Phasen 111Schmerzchronifizierung 115Schmerzempfinden 27Schmerzen 114f– Dekubitus 115– durch Medikamente 114f– durch Symptome 114Schmerzgedächtnis 115Schriftverbesserung 101Schrittstellung, Gewichtsverlagerung 84Schub 16f– auslösende Faktoren 17Schubrate 17Schuhe 60fSchuhzurichtung 61Schultergelenk– Kontrakturen, Behandlungsmöglichkeiten 108– schmerzhaftes 103Schultergürtel, Kontraktur 120Schwangerschaft 12,– Beta-Interferon 21Schwimmen 128Seitenlage 80– Stabilisierung 81Seitgang, Ataxie 96

7

7

7

7

7

Sachverzeichnis160

aus: Lamprecht, NeuroReha bei Multipler Sklerose (ISBN 9783131447418) © 2008 Georg Thieme Verlag KG

Page 23: S. Lamprecht Neuroreha bei Multipler Sklerose · 2018-10-01 · Jeder Patient hat vor allem ganz unterschiedliche Symptome, Verläufe, ... 2 Medizinische Grundlagen in der physiotherapeutischen

Seitstütz 80– Armaktivität 82– auf dem Ellbogen 81– auf der Hand 81– Rumpftraining 85fSelbsthilfegruppen 53Sensibilitätsscale 27fSensibilitätsschulung, Ataxie 99Sensibilitätsstörungen 26ff, 70f– Hände 103– Medikamente 70– physiotherapeutische Befundung 27– Therapieschwerpunkte 105Sensitivität 40Shapping 4Shuttle 138Sitz– Ataxie 96– Gewichtsverlagerung 96– hippotherapeutischer 53– Rumpftraining 86Sklerose, Hauptsymptome und Medizinische

Trainingstherapie 144ffSlow-virus 11Space-Curl 99, 139, 147Spastik 28f, 71ff– Definition 28– dezente 29– einschießende 75, 119– funktionelle Tests 30– und Medizinische Trainingstherapie 144– Mischformen 80– spinale 28– – Beeinflussung 72f– und Sport 131– starke 109– therapeutisches Klettern 142– Therapieschwerpunkte 105– zerebrale 28– – Beeinflussung 72Spastikkontrolle 76Spastikreduktion 109– gleichzeitige funktionelle Beanspruchung 76ff– physiotherapeutische 72fSpastikskala nach Ashword 29Spastisch-ataktisch-paretisches Symptombild

88Spastisch-paretisches Symptombild 117, 119Speichelstau 112Spiegeltherapie 5Spielbeinphase, Unterstützung 63Spitzfußkontraktur 108SPMS s. Multiple Sklerose, sekundär progressiveSport 6– Borg-Skala 126f– und Gesundheit, Checkliste 126Sportarten, geeignete 127ffSporttagebuch 127Sprache, skandierende 52Sprechprobleme, Verhalten der Therapeuten

113f

Sprouting 14srt-Zeptoring 143fStair 136Stampfen 94Standbein 92Standing 77– Kontrakturen 108– Rumpftraining 88Stehen 77f– Ataxie 97– Dauer 77– dynamisches 78– Gewichtsverlagerung mit Anhalten 84– Gleichgewichtstraining 78– Hochkommen 83– Obstipation 115– zum Seitwärtsgehen 96– Vorteile, Checkliste 109Stehtrainer 78Stepper 136Störungshäufigkeit 19Streckspastik 30– Provokation 80Studien, evidenzbasierte 2Sturzrisiko 44f– Verminderung 45Supinationstrauma 94– Hilfsmittel 94Suzuki-Methode 3Symptombild– ataktisches-paretisches-spastisches 122– paretisches 121f– spastisch-ataktisch-paretisches 88– spastisch-paretisches 123Symptome 19ff

T

Tai-Chi 128Taktschläger 90Taub-Training s. Forced-Use-TherapieTauchen 129Temperaturempfinden 27Tergumed-Rumpfgeräte 136Test– isometrischer 31– kognitiver 44T-Gedächtniszellen 13Thalamusschmerz 114Therapeut– Rückenschmerzen 116– Verhalten, Sprechprobleme 113fTherapie– komplementäre 6– manuelle, Sensibilitätsstörungen 70– pathogenetisch ansetzende 20– perzeptive 50– sensomotorische 50– trainingswissenschaftliche Basis 5fTherapiekonzepte, traditionelle physiothera-

peutische 6f

7

7

7

7

7

Sachverzeichnis 161

aus: Lamprecht, NeuroReha bei Multipler Sklerose (ISBN 9783131447418) © 2008 Georg Thieme Verlag KG

Page 24: S. Lamprecht Neuroreha bei Multipler Sklerose · 2018-10-01 · Jeder Patient hat vor allem ganz unterschiedliche Symptome, Verläufe, ... 2 Medizinische Grundlagen in der physiotherapeutischen

Tiefensensibilität 26Time Walking Test 43Timed „UP & Go“ nach Posiadlo und Richardson

43Tinetti-Score 44Tizanidin 71T-Lymphozyten, myelinreaktive 13Todesursache 19Tonusaufbau, Ataxie 95Training– aufgabenorientiertes, Krafttraining 5– kognitives 51f– mentales 5– Task-orientiertes 3f, 132Trainingsdurchführung, Grundsätze 133Transplantationsantigen 12Trigeminusneuritis 114Trinkbecher 113Trinkmenge, Obstipation 115

U

Üben, repetitives 3Uhthoff-Phänomen 133Umsetzen, Beugespastik 120Umsetztechniken, Rollstuhl 116Unmasking 14Unterarmgehstützen 63Unterarmstütz in Bauchlage 81fUnterberger-Tretversuch 34Urinansäuerung 60Urologie 57ff

V

Vakariation 14Valenser-Schiene 62Validität 40Velumelevation 111Verlauf– benigner 18– maligner 18

– primär progredienter 18– schubförmig-remittierender 16Verlaufsformen 16ff– sekundär chronisch-progrediente 18Verteilung, geografische 10Vibrationsempfinden 27Vibrationsgeräte 143Vibrationstraining 135, 145Videofluoroskopie, Schluckstörungen 112Vierfüßler 76, 81fVojta-Konzept 6f– und Laufbandtraining 4Vojta-Therapie– Atemübungen 110– plus Laufband 140– Spastikreduktion 79Vorfußbelastung beim Gehen 76

W

Wadenmuskulatur, Dehnung 73Wassereinlagerung 122Wassertemperatur 128Weichteiltechniken 75Widerlagerung, aktive 89Wiederholungsprinzip, Übungen 3

Y

Yoga 127

Z

Zeitmanagement, Fatigue 102Zentrum, extrapyramidalmotorisches 28Zeptor 140, 143, 145, 147Zeptoring 143– Frequenzbereich 143Zugapparat 139, 146– Ataxie 138Zurückrutschen, Rollstuhl 116Zytokine 13

7

7

7

7

7

Sachverzeichnis162

aus: Lamprecht, NeuroReha bei Multipler Sklerose (ISBN 9783131447418) © 2008 Georg Thieme Verlag KG

Page 25: S. Lamprecht Neuroreha bei Multipler Sklerose · 2018-10-01 · Jeder Patient hat vor allem ganz unterschiedliche Symptome, Verläufe, ... 2 Medizinische Grundlagen in der physiotherapeutischen

by naturmed FachbuchvertriebAidenbachstr. 78, 81379 München

Tel.: + 49 89 7499-156, Fax: + 49 89 7499-157Email: [email protected], Web: http://www.naturmed.de

zum Bestellen hier klicken

Hat Ihnen das Buch:

S. LamprechtNeuroreha bei Multipler Sklerose

Physiotherapie - Sport - Selbsthilfe, Physiofachbuch

gefallen?