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Pharmaforum
I n der Allergieprävention bei Säuglingen fand in den vergangenen Jahren ein
Paradigmenwechsel statt. Strebte man früher eine strikte Allergenmeidung an, gilt heute die immunologische orale Toleranzinduktion durch die Exposition mit einem Allergen als Strategie der Wahl. Das „Window of Opportunity“ für die Prävention endet aber nach den ersten vier bis sechs Lebensmonaten, sagte Dr. Andrea von Berg, Leiterin des Forschungsinstituts zur Prävention von Allergien und Atemwegserkrankungen im Kindesalter am MarienHospital Wesel.
Um das Allergierisiko zu verringern, wird in den aktuellen Leitlinien empfohlen, Kinder in den ersten vier bis sechs Monaten ausschließlich zu stillen. Ist Muttermilchersatz notwendig, sollten Risikokinder in den ersten vier bis sechs Lebensmonaten hydrolysierte MilchproteinFormula erhalten, so von Berg. Zu berücksichtigen sei, dass nicht alle Hydrolysatnahrungen gleichermaßen einen präventiven Effekt haben, wie die GermanInfant NutritionalIntervention (GINI)Studie belege [von Berg A et al. J Allergy Clin Immunol 2008; 121: 1442–7). In dieser Studie hatten fast 2.300 Säuglinge mit familiärem Allergierisiko in den ersten vier Lebensmonaten entweder eines von drei Hydrolysatprodukten oder nor
male Säuglingsnahrung auf Basis nicht hydrolysierter Kuhmilch erhalten. Die Auswertungen ergaben: Nur das schwache Molkehydrolysat (BEBA HA) und das extensive Caseinhydrolysat reduzierten das Risiko für ein atopisches Ekzem signifikant. Metaanalysen zufolge betrage die Risikoreduktion unter BEBA HA im ersten Lebensjahr rund 50 %. Der präventive Effekt bleibe abgeschwächt bis ins Schulalter bestehen, ohne dass es zu einem ReboundEffekt komme, so von Berg.
Die Ergebnisse der GINIStudie lassen darauf schließen, dass Hydrolysegrad und Proteinquelle keine Aussage über die prä
ventive Wirkung erlauben. Ausschlaggebend sei vielmehr der Hydrolysierungsprozess. Daher empfahl von Berg, nur solche Produkte zu verwenden, deren Effekt in klinischen Studien nachgewiesen ist. Inzwischen ist das neue BEBAHAPulver im Handel erhältlich. Es wird mithilfe eines innovativen Sprühtrocknungsprozesses hergestellt und der Geschmack ist damit deutlich besser.
Dr. Judith Neumaier
Symposium „25 Jahre Innovation zur Aller-gieprävention“, Biessenhofen, 27. April 2012. Veranstalter: Nestlé Nutrition
D ie Reisesaison steht vor der Tür. Doch wo kann welcher Allergiker
bedenkenlos seinen Urlaub genießen? Wann fliegen die Gräserpollen in Südeuropa? Wie finde ich ein Hotel, das die besonderen Bedürfnisse von Allergikern berücksichtigt? Was gehört in die Reiseapotheke? Antworten auf die Fragen Ihrer allergologischen Patienten rund um den Urlaub bietet das InternetAngebot www.allergiecheck.de des Unternehmens ALK. Auf der InternetSeite sind praxisnahe Tipps zur Planung möglichst beschwerdefreier Ferien zu finden. Darüber hinaus gibt es nützliche Links für Urlauber, etwa zum europäischen Pollenflugdienst und zur Broschüre „Gute Gastgeber für Allergiker“, die der Deutsche Allergie und
Asthmabund (DAAB) zusammen mit dem Deutschen Hotel und Gaststättenverband erarbeitet hat. Ausführlich erklärt das Portal auch die unterschiedlichen Behandlungsmöglichkeiten von Allergien, so beispielsweise die spezifische Immuntherapie (SIT). Patienten erfahren beispielsweise, dass die SIT laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) die einzige Behandlungsform ist, die den Verlauf allergischer Erkrankungen positiv beeinflussen und in vielen Fällen Allergien sogar heilen kann. Weiter wird über die Formen der SIT – sublingual bzw. subkutan – aufgeklärt und darüber, dass die SIT bereits bei Kindern ab fünf Jahren angewendet werden kann.
Nach Informationen von ALK
Säuglingsnahrung zur Allergieprävention
Urlaubstipps für Allergiker
Hydrolysierte Säuglingsmilch ist nicht gleich hydrolysierte Säuglingsmilch – zu diesem Schluss kommt die GINI-Studie.
© G
oran
Bog
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lia.c
om
Allergo J 2012; 21 (4)272
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