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Eine Leistungsbilanz Jahresbericht 2005

SATZUNG UND SATZUNG „GEMEINSAME ERKLÄRUNG ... - … · und Beschäftigung, Menschenwürde in der Bioethik, der Islam im Spannungsfeld von Konflikt und Dialog waren dabei von besonderer

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SATZUNGS AT Z U N G U N D

„ G E M E I N S A M E E R K L Ä R U N G “

GEMEINSAMEERKLÄRUNG

DIE HANNS-SEIDEL-STIFTUNG…

ist ein eingetragener Verein (e.V.), der ausschließlich und unmit-

telbar gemeinnützige Zwecke verfolgt.

§2 DER SATZUNG DER

HANNS-SEIDEL-STIFTUNG E.V.

Zweck des Vereins ist

a) die Förderung der demokratischen und staatsbürgerlichen

Bildung des deutschen Volkes auf christlicher Grundlage,

b) die Förderung der Erziehung,Volks- und Berufsbildung ein-

schließlich der Studentenhilfe, insbesondere durch Erschlie-

ßung des Zugangs zu einer wissenschaftlichen Ausbildung

für begabte und charakterlich geeignete Menschen,

c) die Förderung der Wissenschaft, insbesondere mittels Durch-

führung von wissenschaftlichen Untersuchungen,

d) die Förderung der internationalen Gesinnung und Völker-

verständigung sowie der europäischen Einigung, insbeson-

dere durch Einladung ausländischer Gruppen und Unter-

stützung von Auslandsreisen,

e) die Förderung kultureller Zwecke, insbesondere die Förde-

rung der Pflege und Erhaltung von Kulturwerken sowie die

Förderung der Denkmalpflege,

f) die Förderung der Entwicklungshilfe.

(Im Internet finden Sie unter www.hss.de/1656.shtml den

vollständigen Text der Satzung der Hanns-Seidel-Stiftung e.V.)

GEMEINSAME ERKLÄRUNG ZUR STAATLICHEN

FINANZIERUNG DER POLITISCHEN STIFTUNGEN

Mit der Wahrnehmung ihrer satzungsmäßigen Aufgaben wollen

die politischen Stiftungen zur Gestaltung der Zukunft unseres

Gemeinwesens beitragen. Ihre gesellschaftspolitische und de-

mokratische Bildungsarbeit, Information und Politikberatung

im In- und Ausland, die auf den Prinzipien der freiheitlich demo-

kratischen Grundordnung aufbauen und den Grundsätzen der

Solidarität, Subsidiarität und gegenseitigen Toleranz verpflich-

tet sind, haben insbesondere zum Ziel:

➧ durch Vermittlung politischer Bildung die Beschäftigung der

Bürger mit politischen Fragen anzuregen sowie ihr politi-

sches Engagement zu fördern und zu vertiefen;

➧ durch Wissenschaftsförderung, politische Forschung und Be-

ratung Grundlagen politischen Handelns zu erarbeiten so-

wie den Dialog und Wissenstransfer zwischen Wissenschaft,

Politik, Staat und Wirtschaft zu vertiefen;

➧ die geschichtliche Entwicklung der Parteien sowie der poli-

tischen und sozialen Bewegungen zu erforschen;

➧ mit Stipendien und studienbegleitenden Programmen die

wissenschaftliche Aus- und Fortbildung begabter junger

Menschen zu fördern;

➧ durch Veranstaltungen, Stipendien und Pflege und Erhalt

von Kulturwerken Kunst und Kultur zu fördern;

➧ durch Informationen und internationale Begegnungen die

europäischen Einigungsbestrebungen zu unterstützen und

zur Völkerverständigung beizutragen;

➧ mit Programmen und Projekten entwicklungspolitische Hilfe

zu leisten und zum Aufbau demokratischer, freiheitlicher und

rechtsstaatlicher Strukturen, die den Menschen- und Bürger-

rechten verpflichtet sind, beizutragen.

Es gehört zum Selbstverständnis der Politischen Stiftungen, ihre

Ressourcen mit größtmöglichem Nutzen einzusetzen und dar-

über öffentlich Rechenschaft zu legen.Die Information der Öffent-

lichkeit über ihre Tätigkeit und die Verwendung ihrer Mittel ist

eine selbstgesetzte Verpflichtung der Politischen Stiftungen und

stärkt das öffentliche Vertrauen in ihre Arbeit. Auch aus die-

sem Grund sind die Politischen Stiftungen übereingekommen,

die Empfehlungen der vom Bundespräsidenten berufenen

Kommission unabhängiger Sachverständiger aufzugreifen, ohne

insoweit auf eine etwaige gesetzliche Regelung zu warten. In

dieser Gemeinsamen Erklärung stellen sie ihr Selbstverständnis

insbesondere im Hinblick auf die staatliche Finanzierung ihrer

Arbeit und die öffentliche Rechenschaftslegung dar.

Der gesamte Text der Gemeinsamen Erklärung ist unter

www.hss.de/1562.shtml zu finden.

S A T Z U N G U N D „ G E M E I N S A M E E R K L Ä R U N G “

Hanns-Seidel-Stiftung e.V. · Lazarettstr. 33 · 80636 MünchenTel.: (089) 12 58-0 · Fax: (089) 12 58-356Internet: www.hss.de · E-Mail: [email protected]

Eine LeistungsbilanzJahresbericht 2005

D I E H A N N S - S E I D E L - S T I F T U N G U N D I H R E A U S L A N D S B Ü R O S

V O R S TA N D U N D M I T G L I E D E R D E R H A N N S - S E I D E L - S T I F T U N G e.V.

VORSTAND

VorsitzenderZehetmair Dr. h.c. mult. HansStaatsminister a. D., Senator E. h.

Stellvertretende VorsitzendeGlück Alois, MdL Präsident des Bayerischen Landtags

Männle Prof. Ursula, MdLStaatsministerin a. D.

SchatzmeisterPiller Dr. Wolfgang

SchriftführerGlos Michael, MdBBundesminister für Wirtschaft undTechnologie

Weitere VorstandsmitgliederFerber Markus, MdEPVorsitzender der CSU-Gruppe imEuropäischen ParlamentHasselfeldt Gerda, MdB Vizepräsidentin des Deutschen BundestagesHuber Erwin, MdL Staatsminister für Wirtschaft, Infrastruktur,Verkehr und TechnologieScharnagl WilfriedStoiber Dr. Edmund, MdL Bayerischer MinisterpräsidentVorsitzender der CSUTeltschik Prof. Dr. h.c. Horst President Boeing GermanyWaigel Dr. Theo Bundesminister a. D., RechtsanwaltWiesheu Dr. Otto, MdL Staatsminister a. D.

MITGLIEDER

Althammer Dr. WalterBayer Dr. h.c. AlfredStaatssekretär a. D.Böhm Johann, Landtagspräsident a. D.Böswald Dr. Alfred Altoberbürgermeister von DonauwörthBötsch Dr. Wolfgang Bundesminister a. D.Doering Prälat Dr. ValentinLeiter Katholisches Büro BayernFerber Markus, MdEPVorsitzender der CSU-Gruppe imEuropäischen ParlamentFriedrich Dr. Ingo, MdEP Vizepräsident des Europäischen ParlamentsGlos Michael, MdBBundesminister für Wirtschaft undTechnologieGlück Alois, MdLPräsident des Bayerischen LandtagsHasselfeldt Gerda, MdB Vizepräsidentin des Deutschen BundestagesHohlmeier Monika, MdL Staatsministerin a. D.Holzheid HildegundPräsidentin des BayerischenVerfassungsgerichtshofes a. D.Hort Sepp (bis 19. 5. 2005) †Huber Erwin, MdL Staatsminister für Wirtschaft, Infrastruktur,Verkehr und TechnologieKreile Prof. Dr. Reinhold RechtsanwaltLengl Dr. h.c. Siegfried Staatssekretär a. D.Männle Prof. Ursula, MdLStaatsministerin a. D.Meitinger Prof. Dr.-Ing. Otto Altpräsident der TU München

Niebler Dr. Angelika, MdEP Parl. Geschäftsführerin der CSU-Gruppe im Europäischen ParlamentPiller Dr. WolfgangRiedl Dr. Erich,Parlamentarischer Staatssekretär a. D.Rieger PaulKirchenratSackmann Markus, MdL Scharnagl WilfriedSchmidhuber Peter M.Staatsminister a. D.Seidel Prof. Dr. ChristianSonnleitner Gerd,Präsident des Deutschen und desBayerischen BauernverbandesSpilker Dr. h.c. Karl-Heinz,RechtsanwaltSpranger Carl-DieterBundesminister a. D.Stamm Barbara, MdL Staatsministerin a. D.Vizepräsidentin des Bayerischen LandtagsSteinmann Prof. Dr. rer. nat. WulfStoiber Dr. Edmund, MdL Bayerischer Ministerpräsident,Vorsitzender der CSUTandler GeroldStaatsminister a. D.Teltschik Prof. Dr. h.c. Horst President Boeing GermanyWaigel Dr. Theo Bundesminister a. D., RechtsanwaltWarnke Dr. Jürgen Bundesminister a. D.Wiesheu Dr. Otto, MdL Staatsminister a. D.Zehetmair Dr. h.c. mult. Hans Staatsminister a. D., Senator E. h.Zimmermann Dr. Friedrich Bundesminister a. D., Rechtsanwalt

Stand: 31. Dezember 2005. Laufend aktualisierte Mitgliederliste im Internet: www.hss.de/1733.shtml

Hauptgeschäftsführer: Dr.Peter Witterauf

Zentrale

Verbindungsstelle

Projektbüro der Entwicklungszusammenarbeit

STAND: FEBRUAR 2006

Impressum

Herausgeber:Hanns-Seidel-Stiftung e.V.Referat Presse- und ÖffentlichkeitsarbeitHubertus Klingsbögl (verantw.)

Konzeption und Redaktion:Isabel KüferTelefon: (089)1258-420Telefax: (089)1258-363Internet:www.hss.deE-Mail: [email protected]

Gedruckt auf chlor- und säurefreiem Papier. Printed in Germany 2006.

Titelfotos: Bildungszentrum Kloster Banz, Seminar, Festakt 25 JahreProjektarbeit in China, Konferenzzentrum München, Tag der offenen Türin Wildbad Kreuth, Bildungszentrum Wildbad Kreuth.

Anm.: Alle im Inhalt erwähnten Personen tragen Titel und Funktions-bezeichnungen, die sie am Tag des Berichtsereignisses inne hatten.

Fotos:Christian Bergmüller, Volker Göbner, Hans W. Greiner,Armin Höller, Hubertus Klingsbögl, Isabel Küfer,Matthias J. Lange, Tanja Lehmair, Ludwig Mailinger,Thomas Plettenberg, Rolf Poss, Markus Russ, Bok-Suk Ziegler

Gestaltung:ADACON GmbH, München

Druck:Atwerb-Verlag KG

Dr. Hanns Seidel (1901–1961), der Namensgeber der Stiftung, gehörte

1945 zu den Mitbegründern der CSU, war Landesvorsitzender der Partei

(1955–1961), wurde 1946 erstmals in den Bayerischen Landtag gewählt,

war Bayerischer Wirtschaftsminister (1947–1954) und Bayerischer Minister-

präsident (1957–1960).

Dr. Hanns Seidel

I N H A LT

I N H A L T 3

Zum Geleit 4

Jahresübersicht 2005 6

Bildungszentren 7

30 Jahre Bildungszentrum Wildbad Kreuth 8

Franz Josef Strauß-Preis 2005 10

Kultur in Bayern 12

Generationenstudie 2005 13

Zentrale Aufgaben 14

Verbindungsstelle Berlin 16

Akademie für Politik und Zeitgeschehen 17

Archiv für Christlich-Soziale Politik 26

Bildungswerk 29

Förderungswerk 35

Büro für Auswärtige Beziehungen 40

Büro für Verbindungsstellen Washington,

Brüssel, Moskau / Internationale Konferenzen 41

Institut für Internationale Begegnung

und Zusammenarbeit 51

Anhang 60

Bilanz 2004, Gewinn- und Verlustrechnung

Gesamtübersicht Haushalt 2006

Anschriften der Büros und Einrichtungen

Organisationsplan

Umschlag

Vorstand und Mitglieder der Hanns-Seidel-Stiftung

Weltkarte mit Projekten der Entwicklungszusammenarbeit

Gemeinsame Erklärung

ZUMZ U M G E L E I T

GELEITim Jahr 2005 war die Hanns-Seidel-Stiftung in besonderer

Weise gefordert. Immer wieder wurde spürbar, dass bei den

Menschen ein großer Bedarf an Vermittlung von politischem

Grundwissen besteht. In unseren Veranstaltungen fragen die

Menschen z.B. nach den Ursachen der großen Veränderungen,

vor denen Deutschland steht, sie wollen wissen, warum

Reformen notwendig sind und wie diese auszusehen haben,

sie fordern Entscheidungskriterien für ihr politisches Votum ein.

Im internationalen Bereich stand die Hanns-Seidel-Stiftung vor

schwierigen Aufgaben. In vielen unseren Projektländern war zu

registrieren, dass sich die Kluft zwischen Arm und Reich weitet

und hierdurch die sozialen Spannungen und Konflikte zuneh-

men. Maßnahmen für Demokratisierung, Friedenssicherung

und Entwicklung mussten viele Hindernisse überwinden.

Ein besonderer Höhepunkt unserer Arbeit war die Verleihung

des Franz Josef Strauß-Preises an den früheren Bundeskanzler

Dr. Helmut Kohl. Mit dieser Auszeichnung würdigte die Hanns-

Seidel-Stiftung die Verdienste eines Staatsmannes, der am

politischen Ziel der Wiedervereinigung Deutschlands in Frieden

und Freiheit stets konsequent festgehalten hat.

2005 war ein Jahr der Jubiläen: 60 Jahre Kriegsende, 60 Jahre

Gründung der CSU, 50 Jahre Bundeswehr und 15 Jahre

Deutsche Einheit waren wichtige historische Ereignisse, bei de-

nen wir Bilanz ziehen konnten und zugleich den Blick in die

Zukunft richteten. Die Gründung der Christlich-Sozialen Union

vor 60 Jahren bot den Anlass, 60 Jahre Parteigeschichte mit

dem Thema „Plakate“ in einer Ausstellung darzustellen. Die

ausgesuchten politischen Wahlplakate der Ausstellung vermit-

teln einen Eindruck von den großen Zeit- und Streitfragen, den

politischen Auseinandersetzungen der vergangenen 60 Jahre,

den geistigen Fundamenten und Zielvorstellungen der CSU.Dr. Peter Witterauf,Hauptgeschäftsführerder Hanns-Seidel-Stiftung

4 Z U M G E L E I T

Dr. h.c. mult. Hans Zehetmair,Staatsminister a.D., Senator E.h.Vorsitzender der Hanns-Seidel-Stiftung

Sehr geehrte Damen und Herren,

Dr. h.c. mult. Hans Zehetmair Dr. Peter Witterauf

Die Hanns-Seidel-Stiftung konnte 2005 das 30-jährige

Bestehen ihres Bildungszentrums Wildbad Kreuth feiern. In

diesen drei Jahrzehnten hat sich Wildbad Kreuth zu einem

Markenzeichen des politischen Meinungsaustausches und der

politischen Bildung entwickelt. Mehrere hunderttausend

Menschen haben in dieser Zeit unsere Seminare und

Veranstaltungen besucht. Wie groß das Interesse ist, zeigt der

Tag der offenen Tür mit über 3.000 Besuchern.

Zielsetzung der Akademie für Politik und Zeitgeschehen war es

auch im abgelaufenen Jahr wieder, ein Forum der politischen

Diskussion zu sein und Grundlagen für die politische Beratung

zu erarbeiten. Mit insgesamt 115 Tagungen wurden über

weiteren gesellschaftlichen Gruppen erreicht. Themen wie die

Zukunft der Parteienlandschaft, Perspektiven für Wachstum

und Beschäftigung, Menschenwürde in der Bioethik, der Islam

im Spannungsfeld von Konflikt und Dialog waren dabei von

besonderer Bedeutung. Mit einem Projekt „Kinder philoso-

phieren“ wurde der Versuch gestartet, Werteerziehung bereits

in Kindergarten und Grundschule auf der Grundlage eines

christlich-humanistischen Menschenbildes zu fördern und zu

etablieren.

Mit unserer politischen Bildungsarbeit wollen wir Orientierung

im Wandel geben und verdeutlichen, auf welchen Werten und

Idealen unser Gemeinwesen beruht. Auf dieser Grundlage

führte das Bildungswerk im Jahr 2005 rund 1.500 Seminare

de zu politischem Engagement ermutigt und die erforderlichen

Kompetenzen wurden gestärkt.

Die Unterstützung und Förderung des wissenschaftlichen

Nachwuchses war auch 2005 wieder die Aufgabe des

Förderungswerkes. 120 Seminare wurden durchgeführt, über

500 Stipendiaten befanden sich in der Förderung.

Mit ihren Auslandsprojekten konnte die Hanns-Seidel-Stiftung

wieder einen wichtigen Beitrag zum Dialog der Kulturen und

Religionen leisten, Bildungskompetenzen in die Dritte Welt

vermitteln und junge Demokratien festigen. In den derzeit

Zusammenarbeit haben sich weltweit rund 170.000 Teil-

nehmer in über 7.000 Veranstaltungen weitergebildet. Die

Entwicklungszusammenarbeit ist langfristig ausgerichtet:

In China beispielsweise konnten wir bei einem Festakt im

Oktober 2005 auf 25 Jahre gemeinsame Arbeit zurückblicken.

Wir danken herzlich den Mitgliedern unseren Vorstands sowie

den Mitgliedern der Hanns-Seidel-Stiftung für die vertrauens-

volle Zusammenarbeit im vergangenen Jahr. Ganz besonders

danken wir aber wieder allen Mitarbeiterinnen und Mit-

arbeitern im In- und Ausland für ihr großes Engagement und

ihren Einsatz. Ohne ihre Hilfsbereitschaft und Flexibilität wäre

unsere erfolgreiche Arbeit nicht möglich gewesen.

Mit Blick auf das Jahr 2006 bitten wir wieder um Vertrauen und

Unterstützung. Für die inhaltliche Ausrichtung gelten unverän-

dert drei aktuelle Hauptleitlinien: Die Bedeutung von Wert-

orientierungen in unserer Zeit, das Verhältnis zwischen Staat

und Bürgern sowie das Spannungsfeld von Globalisierung und

Regionalisierung. In diesem Spektrum werden wir neue

Themen aufgreifen und innovative Lösungen erarbeiten. So

wird z.B. die Thematik „Ethik des Wissens“ ein wichtiger

Schwerpunkt sein. Generell wollen wir wieder dem gerecht

werden, was der frühere Bundespräsident Roman Herzog ein-

mal wie folgt formuliert hat: „Die politischen Stiftungen sind

Schulen demokratischen Denkens und Handelns, Übungsfelder

für Zivilcourage und Gemeinsinn. Sie sollen die ethischen

Grundlagen vermitteln, ohne die unser politisches System nicht

funktionieren kann“.

Z U M G E L E I T 5

11.500 Multiplikatoren aus Politik, Wirtschaft, Kultur und

91 Projekten des Instituts für Internationale Begegnung und

mit rund 54.000 Teilnehmern durch. In diesen Seminaren wur-

J A H R E S Ü B E R S I C H T 2 0 0 5

6 J A H R E S Ü B E R S I C H T 2 0 0 5

Das Bildungszentrum Wildbad Kreuth feierte 30-jähri-

ges Bestehen. Über 3.000 Interessierte waren beim Tag der

offenen Tür, Festredner war der CSU-Vorsitzende Dr. Edmund

Stoiber (S. 8).

Die Angebote unseres Bildungswerkes waren wieder sehr

gefragt.An den 1.512 Seminaren haben fast 54.000 Personen

teilgenommen (S. 29).

Das Büro für Verbindungsstellen und Int. Konferenzen

registrierte bei 43 Veranstaltungen fast 4.200 Teilnehmer aus

106 Staaten (S. 41).

Das Förderungswerk unterstützte 519 Stipendiaten und

führte 118 Veranstaltungen durch (S. 37).

Die Akademie für Politik und Zeitgeschehen zählte

über 11.500 Teilnehmer bei 115 Tagungen (S. 17).

Die Entwicklungszusammenarbeit des Instituts für

Internationale Begegnung und Zusammenarbeit

erreichte mit ihren Maßnahmen bei 91 Projekten in

57 Ländern 173.000 Menschen. Mit China feierte man bereits

25 Jahre Zusammenarbeit (S. 51).

JAHRESÜBERSICHT2005Herausragendes Ereignis war die Verleihung des „Franz

Josef Strauß-Preis“ an Altbundeskanzler Helmut Kohl

(S. 10).

D I E B I L D U N G S Z E N T R E N 7

BEISPIELE EXTERNER VERANSTALTUNGEN IN DEN BILDUNGSZENTRENKloster Banz Jahrestagung von Loewe Opta 21./22.1.05; 20. Symposium PhotovoltaischeSolarenergie 9.–11.3.05; Schwanenritterorden Jubiläumsveranstaltung 2.–5.6.05; Berufsver-band der Ärzte für Mikrobiologie und Infektionsepidemiologie Fachtagung 15.6.05; VerbandBayerischer Rechtspfleger Hauptverwaltungssitzung und Delegiertentagung 14.–16.7.05; ritour „Frankenaktivtag“ mit Frankentour,Bayerisches Fernsehen 11.8.05;Rotary Club Obermain„Foundation Tagung“ 19.11.05; Oberfränkische Kreiskämmerertagung 2005 des bayerischenStädtetags in Bad Staffelstein 30.11.05; Konferenzzentrum München 28.1.05 Siemens AGMitarbeiterveranstaltung; 5.2.05 Empfang Chinesisches Generalkonsulat; 12./13.5.05Bayerisches Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung Familie u. Frauen Jugend-ministerkonferenz; 27./28.6.05 Baader Wertpapierhandelsbank AG Hauptversammlung;7.9.05 Empfang des Generalkonsulates der Ukraine; 8./9.9.05 DB Magnetbahn GmbHTransrapid; 18.9.05 CSU-Landesleitung Wahlparty zur Bundestagswahl 8.11.05 DresdnerBank Kundenveranstaltung; 2.12.05 Empfang des rumänischen Generalkonsulates; 7.12.05Bayern Innovativ GmbH Gesundheit; Wildbad Kreuth 5.–7.1.05 Klausurtagung der CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag; 10.–13.1.05 Klausurtagung der CSU-Fraktion imBayerischen Landtag; 21./22.1.05 Hämotherapie-Symposium des Klinikums der LMU;21./23.2.05 Fachtagung Aqua des Staatsinstituts für Schulpädagogik und Bildungsforschung;12.–16.6.05 Tagung des Max-Planck-Instituts 26.6.–16.7.05; 16. Oleg Kagan Musikfest9.10.05 Festakt „30 Jahre Bildungszentrum Wildbad Kreuth“ mit Tag der offenen Tür

Bildungszentrum Banz: Traditionsreiches Kloster beiBad Staffelstein

Wildbad Kreuth: Bildungszentrum am Tegernsee

Konferenzzentrum München: Treffpunkt für Konferenzen

BILDUNGSZENTREN

D I E B I L D U N G S Z E N T R E N

KLOSTER BANZ, WILDBAD KREUTH,

KONFERENZZENTRUM MÜNCHEN

Zur Erfüllung ihres Bildungsauftrages kann die Hanns-Seidel-Stiftung auf eigene

Bildungszentren zurückgreifen, die aber im Rahmen der Möglichkeiten auch von externen

Firmen und Institutionen genutzt werden können.

Das Konferenzzentrum München ist ideal für Tagungen verkehrsgünstig gelegen im Herzen der

Landeshauptstadt. Das Bildungszentrum Kloster Banz liegt hoch über dem Main im fränki-

schen Bad Staffelstein, während Wildbad Kreuth durch seine Abgeschiedenheit und Idylle in

den Alpen südlich des Tegernsees besticht. Das ehemalige Wildbad nahe Kreuth wurde von

der Hanns-Seidel-Stiftung 1975 umgebaut und konnte am 9. Oktober 2005 auf 30 Jahre

Bestehen zurückblicken (s. Bericht S.8/9).

Übersicht zu Anzahl der Veranstaltungen und Teilnehmerzahlen in 2005:

Kloster Banz zählte 8.553 Besucher in der Petrefaktensammlung. An Führungen durch die

Bildungszentren Kloster Banz und Wildbad Kreuth haben ca. 8.100 Personen teilgenommen.

392 261 653 10.649 16.471 27.120

301 95 396 9.187 6.467 15.654

291 172 463 15.918 15.873 31.791

984 528 1.512 35.754 38.811 74.565

Kloster Banz

Wildbad Kreuth

KonferenzzentrumMünchen

Summe

Veranstaltungen Teilnehmerintern extern Summe intern extern Summe

2005

30 JAHRE3 0 J A H R E W I L D B A D K R E U T H

30 JAHRE

8

FESTAKT UND TAG DER OFFENEN TÜR

Die idyllische Lage von Wildbad Kreuth wusste auch schon

der europäische Hochadel in den vergangenen Jahr-

hunderten zu schätzen. König Max I. Josef betrieb das frühe-

re Wildbad im 19. Jahrhundert, Kaiser Franz von Österreich

und die Zaren Nikolaus I. und Alexander I. waren zu Gast.

Nach der Schließung des Kursanatoriums hat die Hanns-

Seidel-Stiftung das historische Gebäude gepachtet, saniert

und 1975 als Bildungszentrum feierlich eröffnet.

30 Jahre nach Eröffnung hat am 9. Oktober 2005 in Wildbad

Kreuth ein Festakt mit Rückblick auf drei Jahrzehnte politische

Bildung stattgefunden. Der Nachmittag gehörte der Öffent-

lichkeit, die nach 20 Jahren erstmals wieder bei einem Tag der

offenen Tür das historische Gebäude mit dem modernem

Innenleben besichtigen konnte. Bei bestem Herbstwetter ka-

men die politisch Interessierten in Scharen. Jung und alt, aus

nah und fern, über 3.000 Menschen haben sich für die Arbeit

der Hanns-Seidel-Stiftung interessiert. Die Fachabteilungen

stellten in Präsentationen ihre Angebote vor, erläuterten Inhalt

und Zielsetzung der Seminare oder reichten Publikationen und

Broschüren.

Vorangegangen war dem Tag der offenen Tür der Festakt

mit Gottesdienst, den Dekan Pfarrer Walter Waldschütz zele-

brierte. Der CSU-Vorsitzende und Ministerpräsident

Dr. Edmund Stoiber hielt den Festvortrag vor mehreren hun-

dert geladenen Gästen im Festsaal von Wildbad Kreuth.

Neben örtlichen Repräsentanten des öffentlichen Lebens wa-

ren CSU-Abgeordnete aus Land, Bund und Europa der

Einladung gefolgt, darunter Landtagspräsident Alois Glück,

der Parl. Geschäftsführer der CSU-Landesgruppe Peter

Ramsauer und der Vorsitzende der CSU-Europagruppe

Markus Ferber. Ausländischer Staatsgast war der frühere phil-

ippinische Staatspräsident Fidel Ramos, der die internationale

Entwicklungszusammenarbeit der Stiftung würdigte.

3 0 J A H R E W I L D B A D K R E U T H

(v.l.n.r.): Landrat Norbert Kerkel, Hans Zehetmair, Karin und Edmund Stoiberund Kreuths Bürgermeister Josef Bierschneider

Über 3000 Interessierte informierten sich über die Arbeit der Hanns-Seidel-Stiftung im In- und Ausland

Nach ihrem Rundgang stärkten sich die Gäste in der Molkehalle

WILDBAD3 0 J A H R E W I L D B A D K R E U T H

KREUTH

3 0 J A H R E W I L D B A D K R E U T H 9

Dr. h.c. mult. Hans Zehetmair begrüßte die Gäste

Der Vorsitzende der Hanns-Seidel-Stiftung Dr. Hans Zehetmair

dankte in seiner Rede der anwesenden Königlichen Hoheit

Herzogin Elisabeth in Bayern für das großzügige Entgegen-

kommen des Hauses Wittelsbach, dass die Hanns-Seidel-

Stiftung eine Heimat in diesem repräsentativen Ambiente

finden durfte, das in idyllischer Landschaft eine kreative

Arbeitsatmosphäre ermöglicht. Als „Mekka des politischen

Meinungsaustausches und der politischen Bildung“ markierte

Festredner Dr. Edmund Stoiber das Wildbad Kreuth.

„Die politische Bildungsarbeit der Hanns-Seidel-Stiftung ist

bundesweit anerkannt und international hochgeschätzt“,

so der Ministerpräsident, der Stiftungsführung und

Mitarbeitern zu drei Jahrzehnten Erfolgsgeschichte im Namen

der Bayerischen Staatsregierung gratulierte.

Seit 1975 haben mehrere hunderttausend Teilnehmer Wildbad

Kreuth aufgesucht, um sich in Tausenden von Seminaren zu

unterschiedlichsten Themen weiter- und fortzubilden.Wildbad

Kreuth ist ein wichtiges Forum für politische und gesell-

schaftspolitische Diskussionen geworden. Viele Grundlagen

für die politische Beratung wurden im Rahmen von Tagungen

und Gesprächsrunden hier erarbeitet.

Anlässlich des Jubiläums ist eine Dokumentation mit

Presseartikeln „30 Jahre Hanns-Seidel-Stiftung in Wildbad

Kreuth 1975 - 2005“ erschienen. ◆

Festredner Dr. Edmund Stoiber

Wildbad Kreuth am „Tag der offenen Tür“

FRANZ JOSEF STRAUSSF R A N Z J O S E F S T R A U S S - P R E I S 2 0 0 5

FJS-PREIS FÜR HELMUT KOHL

Der Vorstand der Hanns-Seidel-Stiftung hatte Altbundes-

kanzler Dr. Helmut Kohl für den Franz Josef Strauß-Preis vor-

geschlagen. Die Verleihung fand am 30. September 2005 im

Rahmen eines Festaktes im prunkvollen Kaisersaal der

Münchner Residenz statt, der auch vom Bayerischen

Fernsehen live übertragen worden war. Zum sechsten Mal war

der Preis verliehen worden, um an das politische Lebenswerk

von Franz Josef Strauß zu erinnern.

Geschichtsbewusstsein haben die Veranstalter mit dem Termin

der Preisverleihung bewiesen. Wenige Tage vor dem

15. Jahrestag der Deutschen Einheit würdigte die Hanns-

Seidel-Stiftung einen Staatsmann „der am politischen Ziel der

Wiedervereinigung Deutschlands in Frieden und Freiheit stets

konsequent festgehalten hat“, zitierte der Stiftungs-

vorsitzende Dr. Hans Zehetmair aus dem Urkundentext. Das

Ende der Teilung Deutschlands nach über vier Jahrzehnten ist

und bleibt das große politische Verdienst des Staatsmannes

Helmut Kohl, der deutsche und europäische Geschichte ent-

scheidend mitgeprägt hat.

Ministerpräsident Dr. Edmund Stoiber, der den geehrten

Helmut Kohl als deutschen Patrioten und zugleich gebürtigen

Bayern (Anm.: 1930 in der bayer. Pfalz) willkommen hieß,

zollte ihm als „großen Architekten und Baumeister des

modernen Europas“ Respekt und Dank.

Diesem Urteil schloss sich der frühere Bundesfinanzminister

Dr. Theo Waigel in seiner Laudatio an: „Helmut Kohl ist nicht

nur 'Kanzler der Einheit', sondern er zählt auch zu den her-

ausragenden 'Architekten der europäischen Einigung'.“

Als sich die historisch wohl einmalige Chance zur

Wiedervereinigung Deutschlands ergab, „hat Helmut Kohl mit

Mut, Durchsetzungskraft und Augenmaß die Zügel in die Hand

genommen".Waigel, der in dieser entscheidenden Epoche für

die deutsche Geschichte ebenso CSU-Parteivorsitzender war,

10 F R A N Z J O S E F S T R A U S S - P R E I S 2 0 0 5

Preisträger Helmut Kohl präsentiert die gerade überreichte Urkunde

Laudator Theo Waigel, FJS-Preisträger 2003 Roman Herzog, FestrednerEdmund Stoiber und Preisträger Helmut Kohl, jeweils mit Begleitung

Unter den über 500 Gästen waren auch die CSU-Spitzenvertreter ausLand, Bund und Europa, bayerische Bischöfe und FJS-Preisträger 2001 Viktor Orbán (Mitte)

PREIS 2005

erläuterte auch Weg und Ziel der gemeinsamen

Regierungspolitik.

Sichtlich gerührt nahm der „Kanzler der Einheit“ den Preis

entgegen. Er sprach von einer „Großen Stunde“, von

Gemeinsamkeiten mit Franz Josef Strauß, den er für einen „der

ganz großen deutschen Nachkriegspolitiker“ hält, und von

einer großen Freude, die man ihm mit dieser Feierstunde

bereitet habe. „Ich bedanke mich bei der Jury, der Stiftung und

bei Ihnen, lieber Freund Hans Zehetmair, dass ich heute diesen

Preis entgegennehmen darf. Es ist für mich eine große Ehre

und eine Freude.“

Über 500 Repräsentanten des öffentlichen Lebens waren der

Einladung zur Preisverleihung gefolgt.

Die Redebeiträge der fast zweistündigen Preisverleihung sind

in einer Publikation dokumentiert, können aber auch im

Internet unter www.hss.de/7346.shtml gelesen oder her-

untergeladen werden. ◆

F R A N Z J O S E F S T R A U S S - P R E I S 2 0 0 5 11

DIE FJS-PREISTRÄGER

1996 Henry Kissinger

1998 José Maria Aznar

1999 George Bush sen.

2001 Viktor Orbán

2003 Roman Herzog

2005 Helmut Kohl

Der Kaisersaal der Residenz in München: Traditionell Veranstaltungsort fürdie FJS-Preisverleihung

In Erinnerung an den Politiker und Staatsmann

Dr. h. c. Franz Josef Strauß

verleiht die Hanns-Seidel-Stiftung

zum sechsten Mal den

Mit dieser Auszeichnung würdigt die Hanns-Seidel-Stiftung

die historischen und politischen Verdienste eines großen deutschen und europäischen

Staatsmannes, der am politischen Ziel der Wiedervereinigung Deutschlands

in Frieden und Freiheit stets konsequent festgehalten hat.

Durch die Wiederherstellung der Einheit Deutschlands vor 15 Jahren hat

Dr. Helmut Kohl die deutsche und europäische Geschichte entscheidend mitgeprägt

und die Teilung Deutschlands nach über vier Jahrzehnten beendet.

München, den 30. September 2005

Dr. h.c. mult. Hans Zehetmair Dr. Edmund StoiberStaatsminister a.D. Bayerischer Ministerpräsident

Vorsitzender der Hanns-Seidel-Stiftung Vorsitzender der Christlich-Sozialen Union

Dr.Helmut Kohl

ZITATE AUS DEN REDEN

„Als sich im Herbst 1989 die historische einmalige Chanceeröffnete, haben Sie mit großem politischen Mut,

Geschick und Entschlossenheit das kleine Zeitfenster die-ser historischen Chance genutzt, um die Einheit

Deutschlands in Freiheit zu verwirklichen."Gastgeber Dr. Hans Zehetmair

„Ohne Helmut Kohl wäre die Wiedervereinigung nichtgelungen. Deshalb hat Helmut Kohl einen festen Platz in

den Herzen der Deutschen.“Festredner Dr. Edmund Stoiber

„Strauß und Kohl verband die Liebe und Leidenschaft zurdeutschen Nation und der notwendige europäische

Aspekt. ..... Beide empfanden das 'C' als Beweggrund ih-res politischen Engagements und wussten durch ihre

christliche Grundhaltung um die Grenzen der Politik unddas Vorläufige aller politischen Ideen.“

Laudator Dr. Theo Waigel

KULTURK U LT U R I N B AY E R N

IN BAYERN

12 K U L T U R I N B A Y E R N

TAG DER VOLKSMUSIK

Treuhänderisch verwaltet die Hanns-Seidel-Stiftung das Erbe von Maria und Max Wutz, die

testamentarisch bestimmt haben, ihr Vermögen zur Förderung der Volksmusik in Bayern einzu-

setzen. In Wildbad Kreuth (29.5.2005) und Kloster Banz (30.10.2005) konnten Sänger und

Volksmusikgruppen den Kulturpreis der Hanns-Seidel-Stiftung für „herausragende Leistungen

auf dem Gebiet der Bayerischen Volksmusik“ entgegennehmen.Ehrenpreise erhielten verdiente

Persönlichkeiten für ihr Engagement in der Förderung des Nachwuchses im Bereich Volksmusik.

Kulturpreise 2005*: Rosenheimer Tanzlmusi, Dietlhofer Sänger, Feichthof-Saitenmusi mit

Gitarrenduo Neumaier, Münchner Couplet-Duo, Nördlinger Musikanten, Blaskapelle Pfeffer,

Wolfersdorfer Sänger, Eschenbacher Madli, Veldensteiner Musikanten, Arzberger Kirchberg-

sänger, Gangolfskapelle Hollfeld, Zabelsteiner Saitenspiel; Ehrenpreise 2005*: Rita Butz,

Hahnbach; Kaspar Gerg, Grattersdorf; Josef Gottfried, Waakirchen; Willi Schneider, Waging

am See; Heinrich Löffler,Alesheim; Erwin Lipsky, Regnitzlosau; Erika Voltz, Dettelbach.

BANZER KULTURTAGE

Die Region Oberfranken hat eine reiche Kultur, die sich in der Vielfalt und Verbindung von

Traditionspflege und Aufbruch in die (nächste) Moderne entfaltet. Die Banzer Kulturtage haben

im Spannungsfeld von regionaler Herkunft und importierter Ergänzung der künstlerischen

Angebote ihres Programms ihr besonderes Profil und ihre Anziehungskraft erhalten.

Gegenstand einer Podiumsdiskussion waren Stand und Perspektiven sowie Möglichkeiten und

Hürden kultureller Profilierung. Ein detaillierter Tagungsbericht der Banzer Kulturtage vom

14.-16. Mai 2005 ist im Internet unter www.hss.de/6913.shtml nachzulesen.

SONGS AN EINEM SOMMERABEND

In den vergangenen zwei Jahrzehnten entwickelten sich die „Songs“ zum größten Musikfestival

Oberfrankens.Veranstalter ist neben dem Bayerischer Rundfunk und der Stadt Bad Staffelstein

auch die Hanns-Seidel-Stiftung, welche die Wiese vor Kloster Banz zur Verfügung stellt und vor

allem mit einem „Nachwuchsförderpreis für junge Songpoeten“ Musiker mit deutschsprachi-

gen Texten abseits vom „Mainstream“ kommerzieller Musik unterstützt und einem breiten

Publikum vorstellt. Die Gewinner des Nachwuchsförderpreis 2005 waren John Beton & the

five HoleBlocks, Kitty Hoff, Rainald Grebe, Christiane Weber & Timm Beckmann,

Maria Palatin. Der Bayerische Rundfunk garantiert den Nachwuchskünstlern, die im

Vorprogramm bekannter Musikgrößen auftreten, immer eine große Medienpräsenz. Die

Veranstaltung fand vom 7.-9. Juli 2005 statt. Ca. 8.000 Musikfans waren bei zwei Open-Air-

Konzerten auf der Klosterwiese von Banz. ◆

Dr. Hans Zehetmair im Gespräch mit Moderator und „Songs“-Gründer Ado Schlier

Preisträger John Beton & the five HoleBlocks

Kulturreferentin Anni Hörl, Landrat Walter Schneiderund Hauptgeschäftsführer Dr. Peter Witterauf mitden Eschenbacher Madli beim Tag der Volksmusik in Kloster Banz

Trio Amédée – international renommierte junge Musiker bei denBanzer Kulturtagen 2005 im Kaisersaal

* Auswahl durch den Bayerischen Landesverein für Heimatpflege e.V.

GENERATIONEN-G E N E R AT I O N E N S T U D I E 2 0 0 5

STUDIE2005

WERTE UND EINSTELLUNGEN

DER DEUTSCHEN

Unter dem Titel „Generationenstudie“ lässt die Hanns-

Seidel-Stiftung seit vielen Jahren Trends und Entwick-

lungen in der Gesellschaft untersuchen, deren Ergebnisse veröf-

fentlicht werden und gleichzeitig in die Grundlagenforschung

der Stiftung einfließen. Dies ist ein Angebot zur Diskussion von

zentralen Problemfeldern und sozialen Entwicklungen in

Deutschland.

Für die Generationenstudie 2005 hat das Institut GMS bundes-

weit 2.508 Personen im Juni 2005 befragt. Die Ergebnisse hat

Institutsleiter Dr. Helmut Jung am 31. August 2005 in München

vorgestellt. Folgende drei Untersuchungsergebnisse lassen sich

kurz zusammenfassen: (1) Furcht oder Betroffenheit durch

Arbeitslosigkeit prägt fast die Hälfte der Bevölkerung, (2) die

anhaltend schlechte Stimmung fördert Wertewandel zu mehr

Bescheidenheit, (3) Wirtschaft und Sozialstaat sind nicht mehr

die Ankerpunkte deutschen Nationalstolzes.

Demnach hat sich die Einschätzung der Deutschen bezogen auf

die allgemeine wirtschaftliche Lage in den letzten Jahren dra-

matisch verschlechtert. Die Gegenwart beurteilen inzwischen

55% eindeutig und weitere 30% teilweise negativ. Bei der zu-

künftigen wirtschaftlichen Entwicklung rechnen 53% mit keiner

Veränderung der ohnehin schlechten Lage, eine Verbesserung

erwarten 23%, eine weitere Verschlechterung befürchten 22%

der Befragten. Das für die meisten Bundesbürger wichtigste po-

litische Thema der Arbeitslosigkeit (79%) löst massive

Bedrohungsgefühle aus.

Die im Verlauf der letzten Jahre immer schlechter gewordene

Stimmungslage ohne Aussicht auf eine bessere Zukunft hatte

erhebliche Auswirkungen auf den Nationalstolz der Deutschen.

80% der Befragten sind wegen der schönen Landschaften,

wegen der Kunst, Kultur und Technologie (jeweils 78%) stolz

auf Deutschland. Weitere 75% nennen zudem die friedliche

Wiedervereinigung und 73% die sportlichen Erfolge

Deutschlands.

Auch der Wertewandel in der deutschen Bevölkerung steht unter Einfluss der allge-

mein negativen Stimmungslage. Die Menschen streben zwar weiterhin nach

Sicherheit und Geborgenheit, stellen neuerdings aber materielle Bedürfnisse wie

z.B. Streben nach Wohlstand und Besitz in den Hintergrund, während Religiosität

an Bedeutung gewann. ◆

Die Ergebnisse der Studie sind in einer Publikation ausführlich dokumentiert.

PDF-Datei zum Herunterladen: www.hss.de/7250.shtml

G E N E R A T I O N E N S T U D I E 2 0 0 5 13

Dr. Helmut Jung bei der Präsentation der Generationenstudie in München

Z E N T R A L E A U F G A B E N

AUFGABENDie Abteilung „Zentrale Aufgaben“ ist Dienstleister für alle

Fachabteilungen, Bildungszentren und Auslandsprojekte der

Hanns-Seidel-Stiftung. Der Aufgabenumfang im Jahr 2005

lässt sich aus nachfolgender Stichpunktaufzählung ersehen.

PRESSE- UND ÖFFENTLICHKEITSARBEIT/-

PUBLIKATIONEN/INTERNET ( I /1)

– Publikation von Jahresbericht, Infobrief, Newsletter,

Publikationsverzeichnis

– Leitung der Internetredaktion und Fortentwicklung

von www.hss.de

– Pressebetreuung

– Betreuung der Fachreferate in Fragen der

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

JUSTITIAR, BAU, LIEGENSCHAFTEN ( I /2)

– juristische Beratung aller Geschäftsbereiche, Kontakt-

pflege zu Fachverbänden und Organisationen

– Baufachliche Begleitung der Bildungszentren Wildbad

Kreuth und Kloster Banz, des Konferenzzentrums

München und der Verbindungsstelle Berlin;

umfangreiche Bauunterhaltsmaßnahmen in allen

Liegenschaften der Stiftung

– Datenschutz, Ausbau des E-Dokumentenmanagements

– Controlling: Wirtschaftliche Begleitung der

Bildungszentren und des Konferenzzentrums München

PERSONAL, INTERNE ORGANISATION ( I /3)

Die Aufgaben des Personalreferats in 2005 waren u.a.:

– Personalmanagement, Beratung und Service

– Organisation der Personal-Schulung und Weiterbildung

– Personalentwicklung

– Gehaltsabrechnung, Urlaubs- und Fehlzeitenverwaltung

für den gesamten Inlandsbereich

– Ausbildungsleitung für Kaufmännische Berufe

– Steuerung von organisatorischen Abläufen für den

inneren Dienstbetrieb

– Koordination Praktikanten- und Werkstudenteneinsatz

(24 Praktikanten erhielten in der HSS-Zentrale Einblick in

die Arbeit der jeweiligen Referate und Abteilungen)

PERSONAL AUSLAND ( I /4)

– Personalgewinnung und -steuerung sowie Betreuung der

ins Ausland entsandten Mitarbeiter

– Gehalts- und Reisekostenabrechnung, Urlaubs- und

Fehlzeitenverwaltung der Auslandsmitarbeiter sowie Mit-

arbeit bei der Weiterentwicklung der entsprechenden

Software

– Mitarbeit bei der Überarbeitung und Weiterentwicklung des

Tarifwesens sowie Teilnehmer bei Tarifverhandlungen

– Ansprechpartner in allen steuer- und sozialversicherungs-

rechtlichen Fragen in Verbindung mit einer Auslands-

entsendung

14 Z E N T R A L E A U F G A B E N

Großbaustelle Banz: Der Innenhof, die „Visitenkarte“ des ehemaligen Klosters, wird saniert.Die historische Treppenanlage wurde komplett restauriert und der Innenhof gepflastert. DieGrünanlagen nebst Brunnenanlage im Herzen des Klosterhofes werden im Frühjahr 2006fertig gestellt

„Winter in Wildbad Kreuth“: 2005 wurde die Heizungsanlage komplett erneuert

ZENTRALE

HAUSHALT UND FINANZEN ( I /5)

– Haushaltsplanung, Mittelbeantragung, Überwachung

der Mittelverwendung

– Finanzmanagement und Controlling

– Buchhalterische Abwicklung aller Aktivitäten der Stiftung

– Versicherungen, Reisekosten, Kassenwesen,

Veranstaltungsabrechnungen, Stipendienberechnungen

– Verwaltung von Sondervermögen

KOMMUNIKATIONS- UND

INFORMATIONSTECHNIK ( I /6)

– Einrichtung eines neuen PC-Schulungsraums in

Kloster Banz

– Komplette EDV-Neuverkabelung in Kloster Banz

– Fertigstellung des neuen Personalverwaltungssystems

HiPIS

– Federführung bei Planung und Realisierung des

gemeinsamen Stipendiaten-Intranet aller

Förderungswerke durch das EDV-Referat der HSS

– Umstellung aller Server auf Netware 6.5

– Austausch eines Großteils der Server-Hardware

BESCHAFFUNG, TRANSPORT,

KOMMUNIKATIONSMITTEL ( I /7)

– Druck und Versand sämtlicher Programme und

Einladungen durch die eigene Hausdruckerei

– Beschaffung, Vergabe und Versand für alle Auslands-

projekte sowie die inländischen Bildungszentren

der Stiftung

– Organisation der Fahrdienste für Delegationen

– Planung und Einsatz neuer Kommunikationsmittel

ÖFFENTLICHKEITSARBEIT UND INTERNET

Die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Hanns-Seidel-

Stiftung ist im Referat I/1 gebündelt. Zum Aufgabenbereich

gehören zudem der Vertrieb von eigenen Publikationen und

die Koordinierung der verschiedenen Internetauftritte. Das

Referat ist für alle Abteilungen und Referate interner

Dienstleister in Fragen der Öffentlichkeitsarbeit sowie für

Publikationsvorhaben. Die Organisation von „Sonderveran-

staltungen“ wie in 2005 z.B. „30 Jahre Bildungszentrum

15

Wildbad Kreuth“, die Franz Josef Strauß-Preisverleihung oder

die Volksmusiktage in Wildbad Kreuth und Kloster Banz ob-

lagen ebenfalls dem Referat.

Das Referat lädt Medienvertreter zu Tagungen ein und betreut

diese während der Veranstaltung. Zudem informiert die

Hanns-Seidel-Stiftung regelmäßig neben diesem Jahresbericht

mit dem Infobrief, dem Publikationsverzeichnis und dem

elektronischen Newsletter. Kontinuierlich werden die Inhalte

unseres Internetangebotes www.hss.de gepflegt, worin neben

Tagungsberichten und einer Seminardatenbank auch

Länderberichte aus unseren Projekten der Entwicklungs-

zusammenarbeit zu finden sind.

Der Internetauftritt wird konsequent ausgebaut und auf die

sich wandelnden Bedürfnisse der Zielgruppen zugeschnitten.

Außerdem wurde im Jahr 2005 die Projektplanung zu

www.franz-josef-strauss.de geleistet, der Homepage zu Leben

und Wirken des früheren Ministerpräsidenten und CSU-

Parteivorsitzenden. Weiteres Sonderprojekt war die Internet-

darstellung der Plakatausstellung „60 Jahre CSU plakativ“ als

Unterseiten von www.hss.de (s. auch Seite 27). Ein Infostand

der Hanns-Seidel-Stiftung mit Imagebroschüren und wissen-

schaftlichen Publikationen war im Jahresverlauf jeweils auf

Messen und Ausstellungen in München, Berlin, Hannover,

Nürnberg, Augsburg und Landshut präsent. ◆

Z E N T R A L E A U F G A B E N

MITARBEITER INLAND 213

davon München und Berlin 155

davon Kreuth und Banz 58

AUSZUBILDENDE 29

davon München 6

davon Kreuth und Banz 23

PERSONAL INLAND GESAMT 242

MITARBEITER AUSLAND 34

ORTSKRÄFTE* AUSLAND 384

Stichtag: 31.12.2005* Ortskräfte mit landesspezifischen Kenntnissen werden vor Ort in den

Projektländern rekrutiert oder arbeiten in den Verbindungsstellen inWashington, Brüssel oder Moskau

VERBINDUNGS-V E R B I N D U N G S S T E L L E B E R L I N

STELLE BERLINIm Rahmen einer grundlegenden Umstrukturierung der

Aktivitäten der Hanns-Seidel-Stiftung in Berlin wurde Ende

2005 das Haus der Stiftung in der Bruno-Möhring-Straße ver-

kauft. Im Jahr 2006 wird die Präsenz der Hanns-Seidel-

Stiftung von angemieteten Büroräumen in zentraler Lage aus

wahrgenommen. Anstelle von Seminaren werden seit 2005 in

der Bundeshauptstadt verstärkt Tagungen zu aktuellen gesell-

schaftspolitischen Themen von der Verbindungsstelle selbst

veranstaltet oder in Zusammenarbeit mit der Akademie für

Politik und Zeitgeschehen organisiert.

Der Leiter der Verbindungsstelle, Dr. Rainer Glagow, pflegt

die Kontakte zu den Institutionen und Organisationen der

Bundeshauptstadt Berlin, repräsentiert die Stiftung bei offi-

ziellen Anlässen oder steht als Referent oder Diskussionsleiter

bei Vortragsveranstaltungen und Seminaren zur Verfügung.

Tagungen der Hanns-Seidel-Stiftung im Jahr 2005

in Berlin waren:

27./28. Juni: Tagung in der Indischen Botschaft, Thema:

„Indiens neue Dynamik“

30. Juni: Vortragsveranstaltung in der Bayerischen

Vertretung, Thema: „Aktualität eines Konzeptes für eine

privilegierte Partnerschaft mit der Türkei“,

Referent: Karl Theodor Freiherr zu Guttenberg, MdB

6. Juli: Fördern und Fordern – für eine solidarische

Leistungsgesellschaft (Kooperation mit Konrad-Adenauer-

Stiftung, KAS)

10. Oktober: Podiumsdiskussion in der Bayerischen

Vertretung, Thema: „Soziale Marktwirtschaft – jetzt erst

recht!“

2. November: Podiumsdiskussion mit Buchvorstellung in

Zusammenarbeit mit dem Zentrum Moderner Orient in der

Landesvertretung des Freistaats Thüringen, Thema: „Der

Islam im Spannungsfeld von Konflikt und Dialog“

22./23. November: Expertentagung in der Bayerischen

Vertretung, Thema: „Rumänien und Bulgarien vor den Toren

der EU“

5. Dezember: Vortragsveranstaltung in Zusammenarbeit

mit der Gesellschaft für Wehr- und Sicherheitspolitik, Sektion

Berlin-Brandenburg, in der Hessischen Landesvertretung,

Thema: „Glanz und Elend der Vereinten Nationen“,

Referent: Prof. Dr. Peter Opitz, Universität München

15. Dezember: Diskussionsveranstaltung in Kooperation

mit der Konrad-Adenauer-Stiftung, Thema: „Auf dem Weg

zu einem aufgeklärten Patriotismus“,

Referenten: Prof. Dr. Hans-Ulrich Wehler und

Prof. Dr. Hans-Peter Schwarz.

Die Hanns-Seidel-Stiftung hatte sich beim „Gartenfest“ an-

lässlich „Vierzig Jahre diplomatische Beziehungen zwischen

Deutschland und Israel“, zu dem Bundespräsident Horst

Köhler geladen hatte, am 31. Mai mit einem Informations-

stand beteiligt. ◆

16 V E R B I N D U N G S S T E L L E B E R L I N

Moderator Dr. Peter Frey, Alois Glück, Dr. Annette Schavan, Prof. Bernhard Vogel,Dr. Peter Witterauf, Prof. Klaus-Werner Schatz bei „Fördern und Fordern“ am 6. Juli 2005 in Berlin

Prof. Dr. Hans-Ulrich Wehler, Moderator Dr. Wolfram Weimer,Prof. Dr. Dr. h.c. Hans-Peter Schwarz

AKADEMIE FÜRA K A D E M I E F Ü R P O L I T I K

U N D Z E I T G E S C H E H E N

POLITIK UNDZEITGESCHEHEN

INDIEN

Das erste, international besetzte Symposium dieser neuen

Reihe fand am 27. /28. Juni in Berlin statt und war der „Neuen

Dynamik Indiens“ gewidmet. Indien, die größte Demokratie

der Welt, entwickelt an der Schwelle zum dritten Jahrtausend

neues außenpolitisches Selbstbewußtsein und will neben der

Volksrepublik China zur wichtigsten asiatischen Macht auf-

steigen. Es wird mittlerweile auch von den USA als strategi-

scher Partner anerkannt, sei es im weltweiten Kampf gegen

den Terrorismus, sei es in der Mitübernahme von Verantwor-

tung für eine friedliche Zukunft der Welt durch Mitgestaltung

der Nichtverbreitungs-Politik, gestützt durch eigene atomare

Aufrüstung. Gleichzeitig ist, durch fortschreitende Liberali-

sierung unterstützt, ein kontinuierliches Anwachsen der indi-

schen Wirtschaftskraft zu verzeichnen. Die indische Politik ist

sich aber auch bewusst, dass das Gewicht ihres Landes in der

Welt nur zunehmen kann, wenn sie mit Pakistan einen fairen

Ausgleich bezüglich des bislang ungelösten Kaschmir-

Problems finden.

RUSSLAND

„Russland unter Putin – Konsolidierung oder Krise?“ lautete

der Titel einer deutsch-russischen Expertenkonferenz, die am

14./15. Juli in Wildbad Kreuth stattfand. Im Mittelpunkt der

zum Teil kontrovers geführten Gespräche standen vor allem

EXPERTENGESPRÄCHE, FACHTAGUNGEN,

PUBLIKATIONEN

Insgesamt führte die Akademie 115 Veranstaltungen

(Expertentagungen, Werkstattgespräche und Roundtables)

mit insgesamt 11.662 Teilnehmern durch.

Zu den bekannten Veranstaltungsreihen Forum XXI und

Werte XXI kam die Reihe Gestaltende Mächte der Weltpolitik

hinzu, deren Konzeption und inhaltlichen Ausführungen unten

näher beschrieben sind.

Die Tagungen fanden im Konferenzzentrum München, in den

Bildungszentren Wildbad Kreuth und Kloster Banz sowie in

Berlin, Würzburg, Erlangen, Regensburg, Nürnberg, Freising,

Otzenhausen, Balatonfüred (Ungarn), Waidhofen/Thaya

(Österreich) und London (Großbritannien) statt.

Die POLITISCHEN STUDIEN erschienen als sechs zweimonat-

lich erscheinende Periodika. Weitere Schriftenreihen der

Akademie waren: zwei Ausgaben der „Argumente und

Materialien zum Zeitgeschehen“, vier Ausgaben von „aktuel-

le analysen“ und eine Ausgabe „Berichte & Studien“. Das

Buch „Der Islam – Im Spannungsfeld von Konflikt und Dialog“

ist in Kooperation mit einem Verlag in den Buchhandel ge-

kommen (s. auch Seite 25).

Unter dem Titel „Gestaltende Mächte der Weltpolitik“ begann

die Akademie für Politik und Zeitgeschehen eine neue Reihe

von Expertengesprächen, in denen die innere Entwicklung und

die Außenbeziehungen ausgewählter weltpolitisch bedeuten-

der Staaten analysiert und perspektivisch diskutiert werden,

um diese Länder als einzelne Bausteine in ein „Mosaik der

Weltpolitik“ einordnen zu können.

A K A D E M I E F Ü R P O L I T I K U N D Z E I T G E S C H E H E N 17

Akademie für Politik und Zeitgeschehen

Dr. Gunther Schmid, Dr. Vladislav Belov, Alexander Rahr,Prof. Dr. Werner Gumpel

TAGUNGENTA G U N G E N U N D T H E M E N D E R A K A D E M I E

UND THEMENDER AKADEMIE

Themen wie das eventuelle Potenzial für eine der „Revolution

in Orange“ vergleichbaren Umwälzung im Inneren Russlands

sowie die Perspektiven für die russischen Parteien und die

Amtsnachfolge angesichts der Duma- bzw. Präsidentschafts-

wahlen im Jahre 2007 bzw. 2008. Durchaus ambivalent waren

auch die Ergebnisse der Diskussionen hinsichtlich der Frage

nach der zukünftigen Rolle Russlands im Rahmen der transat-

lantischen Beziehungen und hinsichtlich der Beeinflussung

innereuropäischer Kohärenz durch Russland.

USA

Die dritte Tagung der im Jahr 2005 initiierten Reihe fand am

1./2. Dezember in Wildbad Kreuth statt und war unter dem

Titel „Die bedrängte Weltmacht“ den Vereinigten Staaten von

Amerika gewidmet. Obwohl zwischen den US-amerikanischen

und den deutschen Teilnehmern des Roundtable-Gespräches

insbesondere hinsichtlich des Anti-Terrorkrieges der USA und

der Sicherheitsstrategie der Bush-Administration keine voll-

ständige Einigung erzielt wurde, kamen beide Seiten doch zu-

mindest dahingehend überein, dass nach der transatlanti-

schen Krise des Jahres 2003 Europa und die USA wieder en-

ger zusammenrückten und allmählich zu einer konstruktiven

Partnerschaft zurückfänden. Insbesondere mit der neuen

deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel verbindet sich die

Erwartung, dass das Verhältnis zwischen Washington und

Berlin eine spürbare Verbesserung erfahren wird.

Die Reihe „Gestaltende Mächte der Weltpolitik“ wird im Jahr

2006 mit weiteren ausgewählten Länderanalysen fortgeführt.

MEHR BASISDEMOKRATIE DURCH

BÜRGER- UND VOLKSENTSCHEIDE

Bei zwei Expertentagungen hat die Hanns-Seidel-Stiftung in

Kooperation mit dem Verein „Mehr Demokratie e.V“ den

Bestand und die Zukunft von plebiszitären Elementen in

Bayern und Deutschland diskutiert. „Aktive Bürgergesell-

schaft durch bundesweite Volksentscheide?“ (20. Juni 2005)

war Thema, um mit ausgewählten Experten die wesentlichen

politischen, rechtlichen und ökonomischen Aspekte der

Einführung eines Volksentscheides auf Bundesebene zu dis-

kutieren, wobei auch Erfahrungen aus dem Ausland vorgetra-

gen wurden. Seit einigen Jahren zeigt sich, dass wachsende

Teile der Bevölkerung davon überzeugt sind, dass Deutschland

vor großen Herausforderungen steht. Die Einsicht, dass die

Problemlagen in vielen ökonomischen und sozialen Bereichen

enorm sind, ist gewachsen. Daher stand auch der Begriff

der aktiven Bürgergesellschaft im Zentrum der Diskussion. Die

aktive Bürgergesellschaft ist insgesamt aufgerufen, für das

Gemeinwesen mehr Verantwortung zu übernehmen. Dazu

muss sie aber auch die Möglichkeit haben, an den

Entscheidungen über wichtige Fragen mitwirken zu können.

Was auf Bundesebene noch „Zukunftsmusik“ ist, ist in der

Bayerischen Verfassung als Volksentscheid bereits Jahrzehnte

verankert. Auf kommunaler Ebene blickte man am 5. Oktober

2005 in Bayern auf 10 Jahre Bürgerentscheide in Kommunen

zurück.

Anlässlich der Einführung des kommunalen Bürger-

entscheides durch eine Volksabstimmung in Bayern im Jahr

1995 führte die Hanns-Seidel-Stiftung eine gemeinsame

Jubiläumsveranstaltung mit dem Verein „Mehr Demokratie

e.V.“ durch, der diese Volksabstimmung damals initiiert hatte.

Hochrangiger Redner war der Bayerische Staatsminister des

18 A K A D E M I E F Ü R P O L I T I K U N D Z E I T G E S C H E H E N

Prof. Dr. Herbert Dittgen, Prof. Dr. Tilman Mayer, Dr. Oliver Hidalgo,Dr. Reinhard C. Meier-Walser

Dr. Gerhard Hirscher, Roman Huber, Gerald Häfner, Alois Glück,PD Dr. Otmar Jung, Dr. Uwe Kranenpohl

Innern, Dr. Günther Beckstein, der in seiner Bilanz durchaus

positive Worte für die Bürgerentscheide fand. Podiumsteil-

nehmer waren die Protagonisten der Initiative aus den 90er

Jahren, darunter Gerald Häfner, heute Vorstandssprecher von

„Mehr Demokratie e.V.“ (früher MdB von Bündnis 90 /Die

Grünen), Dr. Klaus Hahnzog (früher MdL der SPD und

Vorsitzender des Rechtsausschusses) und Thomas Mayer, der

Hauptorganisator des erfolgreichen Volksbegehrens.

Hatte man vor dem Wahltag die Argumente zwischen

Staatsregierung und „Mehr Demokratie“ mit scharfen Worten

ausgetauscht, so war das Podium eindeutiges Zeichen dafür,

dass sich die Gegensätze und politischen Frontlinien von vor

zehn Jahren deutlich abgeschwächt haben. Einig war sich die

Runde in der Einschätzung, dass heute andere Rahmen-

bedingungen bestehen als noch in den 60er oder 70er Jahren.

Angesichts der ökonomischen, gesellschaftlichen und politi-

schen Herausforderungen sollte verstärkt darüber nachge-

dacht werden, direktdemokratische Elemente auch über die

Länderebene hinaus konkret zu prüfen. Die Erfahrungen in an-

deren europäischen Staaten haben gezeigt, dass Volksent-

scheide in der Gesellschaft für breite Diskussionsprozesse sor-

gen. Sind diese auch in Deutschland ein geeignetes Mittel, für

eine größere Akzeptanz schwieriger politischer Ent-

scheidungen zu sorgen? Diese Frage sollte auch vor dem

Hintergrund beantwortet werden, inwieweit es notwendig ist,

die Bürger bei den notwendigen Entscheidungen auf allen

Ebenen sinnvoll einzubeziehen, um die Akzeptanz unseres

demokratischen Systems zu erhalten.

LINKE PARTEIEN IM WAHLJAHR 2005

Der linke Rand des Parteienspektrums war im Sommer 2005

in Bewegung gekommen. Die erst am Jahresanfang gegrün-

dete „Wahlalternative Arbeit und Soziale Gerechtigkeit“

(WASG), erzielte bei der Landtagswahl in Nordrhein-

Westfalen am 22. Mai aus dem Stand 2,2% der abgegebenen

Stimmen. Nach Bekanntwerden der Neuwahlen begannen

große Anstrengungen, um bei der Bundestagswahl im Herbst

antreten zu können.

Im Rahmen der Expertentagung „Die Linkspartei. PDS und

WASG – Struktur, Programmatik und Wählerschaft“ am

29. August 2005 in München referierten die Politik-

wissenschaftler Dr. Patrick Moreau und Dr. Viola Neu über die

Linkspartei. Die Wahlaussichten dieser neuen Partei wurden

dabei aus dem Blickwinkel der Demoskopie ebenso beschrie-

ben wie die internen Probleme, die eine weitere Partei links

von der SPD haben wird, sowie die Konsequenzen, die dieser

Prozess für die Situation der PDS mit sich bringt.

Laut Dr. Moreau erkannte die WASG, dass ein Bündnis mit der

PDS strategisch die aussichtsreichste Lösung wäre. Die PDS

war organisatorisch und finanziell der geeignetste Partner für

diese neue linke Westpartei, die im Osten Deutschlands keine

Chance hätte. Umgekehrt bot sich für die PDS die Perspektive,

mit der WASG das Standbein im Westen zu bekommen, das sie

selbst nie hatte aufbauen können.

PERSPEKTIVEN FÜR WACHSTUM UND

BESCHÄFTIGUNG

Prof. Dr. Wolfgang Wiegard, Mitglied des Sachverständigen-

rates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Ent-

wicklung, legte in seinem Vortrag am 12.April 2005

im Konferenzzentrum München dar, warum

Deutschland beim Wachstum regelmä-

ßig hinter den anderen europäischen

Ländern zurückbleibt und erläuterte

einige aus Sicht des Sachver-

ständigenrates wesentliche Bau-

steine einer auf Wachstum und

Beschäftigung ausgerichteten Politik.

Dabei orientierte er sich nicht nur an den

Ergebnissen des Jahresgutachtens 2004/05

des Sachverständigenrates, sondern ging auch

auf aktuelle wirtschaftspolitische Fragen ein.

Kennzeichnend für Deutschland ist laut Professor Wiegard das

niedrige Potentialwachstum in Höhe von 1% bis 1,2% im

Vergleich zu 2,3% im EU-Durchschnitt. Er führt dies im we-

sentlichen auf drei Ursachen zurück:

Belastungen durch die Wiedervereinigung, Verlust des

Realzinsvorteils durch die Einführung des EURO und rigide

Arbeitsmärkte.

A K A D E M I E F Ü R P O L I T I K U N D Z E I T G E S C H E H E N 19

Prof. Dr. Wolfgang Wiegard

20 A K A D E M I E F Ü R P O L I T I K U N D Z E I T G E S C H E H E N

TAGUNGENTA G U N G E N U N D T H E M E N D E R A K A D E M I E

UND THEMENDER AKADEMIEErforderlich ist laut Wiegard deshalb die Einführung eines

Niedriglohnsektors,bei dem den Beschäftigten ein Mindestein-

kommen – ggf. mit Hilfe staatlicher Zuschüsse – gesichert ist.

Hierzu sei es allerdings erforderlich, die Lohnersatzleistungen

weiter abzusenken und die Hinzuverdienstmöglichkeiten zu

verbessern. Ein weitere entscheidende Maßnahme im Hinblick

auf mehr Wachstum und Beschäftigung sieht Professor

Wiegard in der Reform der Unternehmensbesteuerung. Dies

sei der wichtigste Punkt bei einer künftigen Steuerreform.

Im übrigen sprach sich Wiegard vehement für eine Föderalis-

musreform aus: Für mehr Wettbewerbsföderalismus anstelle

des kooperativen Föderalismus plädierte Wiegard ebenso wie

für einen einheitlichen Termin aller Landtagswahlen.

REGIONALE WIRTSCHAFTSKREISLÄUFE

In den einzelnen Regionen Bayerns existieren Initiativen zur

Etablierung und Stärkung regionaler Wirtschaftskreisläufe. Bei

einer Arbeitstagung in Wildbad Kreuth (16. /17. November

2005) beleuchtete man die Bedingungen für den Erfolg dieser

Kreisläufe und ihren gesellschaftspolitischen Wert.

Ziel der Tagung war es, regionale Wirtschaftskreisläufe in

Bayern hinsichtlich ihres Beitrags zur Wirtschaftsentwicklung

und ihrer gesellschaftspolitischen Dimension zu betrachten

sowie weitere Potentiale und die dafür notwendigen Rahmen-

bedingungen und Strukturen auszumachen.

Praktiker von Regionalinitiativen aus al-

len bayerischen Regierungsbezir-

ken,Wissenschaftler und Vertreter

der bayerischen Staatsminis-

terien, der Kommunen und ihrer

Spitzenverbände waren hierzu zu

einer zweitägigen Arbeitstagung

unter der Leitung von Landtags-

präsident Alois Glück zusammen

gekommen.

Alle Beteiligten waren sich einig, dass

gerade auf regionaler Ebene der ökologische und gesell-

schaftliche Zusatznutzen von unter Nachhaltigkeitskriterien

hergestellten Produkten vermittelt werden kann und diese da-

mit trotz des etwas höheren Preises im Vergleich zu „globa-

len“ Produkten konkurrenzfähig sein können. Dies belegt

auch der Erfolg zahlreicher vorgestellter Regionalinitiativen.

Dennoch bedarf es weiterer Werte- und Bewusstseinsbildung

in der Bevölkerung, damit noch mehr Konsumenten bereit

sind, die Mehrkosten einer „besseren Alternative“ zu tragen

und hierdurch im Rahmen einer aktiven und solidarischen

Bürgergesellschaft Verantwortung für ihr Lebensumfeld in der

Region zu übernehmen. In Arbeitsgruppen wurden erste

Schritte für eine Verbesserung der Rahmenbedingungen für

regionale Wirtschaftskreisläufe erarbeitet.

„KINDER PHILOSOPHIEREN“ –

PHILOSOPHISCH FUNDIERTE

WERTEBILDUNG

Das Ziel des Projekts „Kinder philosophieren“ ist die

Förderung und Etablierung der Wertebildung bereits in

Kindergarten und Grundschule auf der Grundlage eines christ-

lich-humanistischen Menschenbildes. Das Projekt entwickelt

u.a. philosophische Module und Materialien für die pädago-

gische Praxis und versucht mit öffentlichkeitswirksamen

Veranstaltungen sowie mit internationalen und interdiszipli-

nären Fachtagungen größere Aufmerksamkeit für diese

bildungs- und gesellschaftspolitische Thematik zu erzielen.

Das von Roswitha Wiesheu und Prof. Dr. Karlfriedrich Herb

initiierte Projekt wurde 2005 auf wissenschaftlicher

Grundlage gestartet.

Alois Glück

Roswitha Wiesheu mit Schauspielern des Kinderlehrfilms „Der Zauberring“

Indem die Philosophie bereits in jungen Jahren das Interesse

der Kinder an den elementaren Fragen des menschlichen

Lebens weckt, werden die Kinder in ihrer Neugier bestätigt

und zum Nachdenken, Lesen und Kommunizieren angeregt.

Nicht erst in der Welt der Erwachsenen, sondern früher schon,

in Grundschulen und Kindergärten, treffen unterschiedliche

Kulturen und Religionen aufeinander. Philosophische Diskus-

sionen berühren religiöse Themen auf eine Weise, die

Verständigung zwischen Kulturen und Offenheit gegenüber

Andersdenkenden zur Folge haben kann. Eine solche, durch

Philosophie inspirierte Entstehung und Bewusstwerdung von

Werten steht ebenso im Dienste des demokratischen

Gemeinwesens wie sie auch positive Konsequenzen für den

Wirtschaftsstandort Deutschland bietet. Es wachsen

Menschen heran, die neben Fachwissen auch über soziale

Kompetenzen verfügen, kritisch und konstruktiv denken, ver-

antwortlich handeln und ein sicheres Urteilsvermögen in ethi-

schen Fragen besitzen.

INNOVATIONEN OHNE NACHWUCHS

Deutschland – das Land der Ingenieure und Techniker – muss

den zunehmenden Verlust des Interesses junger Menschen an

der Forschung als Alarmzeichen verstehen! Auf der Veran-

staltung „Innovationen ohne Nachwuchs“, die zum Einstein-

jahr am 17. Oktober im Deutschen Museum stattfand, wurden

Beispiele mangelnden Interesses genannt und diskutiert.

„Innovationen“, so in seiner Einführung Prof. Siegfried Höfling

von der Hanns-Seidel-Stiftung, „sind immer auch eine soziale

Schöpfung der Technologie“. Das größte Defizit, so Prof.

Wolfgang Heckl, Generaldirektor des Deutschen Museums,

bestehe „in der Umsetzung“ von technischem Wissen. Das

Deutsche Museum setze auf Interaktion mit jugendlichen

Besuchern: „Hands-On!“-Demonstrationen und Computer-

simulationen hätten daher auch im Einsteinjahr eine große

Rolle gespielt, um Einsteins Entdeckungen „experimentell und

anschaulich erfahrbar werden zu lassen“.

A K A D E M I E F Ü R P O L I T I K U N D Z E I T G E S C H E H E N 21

Projektstruktur

Zusammen mit der Vereinigung der bayerischen Wirtschaft

(vbw) trägt die Hanns-Seidel-Stiftung (Projektleitung) die

Finanzierung des auf drei Jahre angelegten Projekts. Ein

Arbeitskreis, an dem die thematisch beteiligten Ministerien

und Fortbildungseinrichtungen teilnehmen, begleitet die

Fortschritte des Projekts beratend und dient der

Abstimmung von Interessen der beteiligten Institutionen.

Die philosophisch-inhaltliche Arbeit wird von einem

Projekt-Team der Uni Regensburg geleistet.

Lehrfilm „Der Zauberring“

Aus der Projektarbeit entstand zuletzt ein Lehrfilm mit dem

Titel „Der Zauberring“ der am 24. Oktober 2005 bei einer

Tagung in München der Öffentlichkeit vorgestellt wurde.

Der Filminhalt beruht auf der Erzählung Platons „Der Ring

des Gyges“. Der Mythos vom unsichtbar machenden

Zauberring, der angeblich beweist, dass nur die Angst vor

Bestrafung die Menschen zum guten Handeln motiviert, ist

einer der zentralen Problemstellungen der Philosophie. Der

Film will zu verstehen geben, dass Gerechtigkeit,

Verantwortung und Gemeinschaftsgefühl auch dann nicht

aufhören zu existieren, wenn ein Zauberring davor bewah-

ren kann, erwischt zu werden.

Dr. Uwe Pfenning, Prof. Dieter Frey, Hans-Hubert Holzamer, Dr. ThomasGoppel, Prof. Dr.-Ing. Josef A. Nossek, Prof. Dr.Wolfgang Heckl

22 A K A D E M I E F Ü R P O L I T I K U N D Z E I T G E S C H E H E N

TAGUNGENTA G U N G E N U N D T H E M E N D E R A K A D E M I E

UND THEMENDER AKADEMIEVorschläge, den Nachwuchs in Deutschland, der grundsätzlich

eine positive Einstellung zum technischen Fortschritt hat, zu

ermuntern und zu befähigen, standen im Mittelpunkt der

Podiumsdiskussion, in der Bayerns Wissenschaftsminister Dr.

Thomas Goppel, besonders gefordert war.Auch aus dem Kreis

der etwa 150 Teilnehmer kamen viel Anregungen. Neben

Goppel und Heckl waren Prof. Dr. Dieter Frey vom Department

für Psychologie der LMU München, Prof. Josef A. Nossek von

der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik der TU

München und Uwe Pfenning vom Lehrstuhl für Umwelt- und

Techniksoziologie der Universität Ulm auf dem Podium. Neben

Problemen, den besseren Zugang der Jugend zu den

Innovationen und ihren Trägern zu managen, wiesen alle

Diskutanten auf die Bedeutung der Politik hin, die mit ent-

sprechenden Rahmenbedingungen kurzfristig handeln muss.

Der Wissenschaftsminister versprach, sich an der Umsetzung

der Vorschläge konstruktiv zu beteiligen.

INTERNATIONALE SICHERHEITSPOLITIK

Die Internationale Sicherheitspolitik war Gegenstand von drei

Expertentagungen, die im März, Juli und Oktober 2005 in

Wildbad Kreuth stattgefunden haben. Internationale

Sicherheitsexperten diskutierten Erkenntnisse und entwickel-

ten Strategien.

„Die finanziellen Grundlagen des Islamistischen

Terrorismus“ (17./18.3.2005) Diese in Zusammenarbeit

mit dem „Gesprächskreis Nachrichtendienste in Deutschland“

durchgeführte Tagung markierte einen weiteren Schwerpunkt

in der seit Jahren geführten wissenschaftlichen Auseinander-

setzung mit dem Internationalen Terrorismus. Die Ergebnisse

haben u.a. ihren Niederschlag in der Publikation Berichte &

Studien 86 „Islamistischer Terrorismus - Bestandsaufnahme

und Bekämpfungsmöglichkeiten“ gefunden.

Download der PDF-Datei unter www.hss.de/1673.shtml

„Lösungsmodelle für das Kosovo“ (6.–8.7.2005)

Dieses Tagungsprojekt wurde im Vorfeld des in 2006 anste-

henden Beginns der Verhandlungen über den zukünftigen

Status des Kosovo konzipiert. Besonders hervorgehoben wer-

den darf, dass es erstmals gelungen ist, neben internationalen

Experten, auch Vertreter maximal divergierender politischer

Positionen der Serben und der Kosovoalbaner an einem Tisch

zu einem Meinungsaustausch zusammenzubringen.

„Ist das Russland-Konzept des Westens gescheitert?“

(18./19.10.2005) Schwerpunktmäßig wurde die Frage

diskutiert, ob Russland den Weg zur Demokratie eingeschla-

gen hat, ob die Gefahr des Regresses in ein diktatorisches

Regime besteht oder ob sich in Russland etwas Neues ent-

wickelt, dessen begriffliche Bestimmung erst noch erarbeitet

werden müsste. Hinsichtlich der Frage, welchen Weg Russland

nehmen wird, kristallisierten sich unter den Experten im we-

sentlichen drei Denkschulen heraus, die auf den ersten Blick

nur schwer miteinander in Einklang zu bringen sind.

In Thesen zusammengefasst lassen sich diese Positionen wie

folgt wiedergeben:

1. Russland befindet sich grundsätzlich auf dem Weg zu einer

offenen Gesellschaft im westlichen Sinn, die unbestreitbar

autoritären Züge der gegenwärtigen Ordnung sind auf-

grund der besonderen Ausgangssituation Russlands kaum

verzichtbar und nur als Mittel zum (letztendlich demokrati-

schen) Zweck anzusehen.

2. Das Wirken der autoritären Staatsmacht birgt die große

Gefahr, dass der Demokratisierungsprozess ausgetrocknet

wird und etwas Neues entstehen wird, dass weder mit dem

System der Vergangenheit, noch mit Demokratie im west-

lichen Sinn etwas zu tun haben wird.

3. Russland und seine Führung sind in einem Maß fremdbe-

stimmt, das es verhindert, dass das Land politisch seine ei-

gene Identität entwickelt, eine Identität, die nur an einem

Europäischen historisch-politisch-kulturellen Kontext ihr

Lebenselement haben kann.

Die intensiven und streckenweise sehr kontroversen

Diskussionen näherten sich letztendlich doch einer gemeinsa-

men Position insofern an, als die Realisierung einer offenen

Gesellschaft nicht grundsätzlich ausgeschlossen wurde, son-

dern allenfalls hinsichtlich der zeitlichen Perspektive

Meinungsverschiedenheiten stehen blieben.

MENSCHENWÜRDE IN DER BIOETHIK –

DAS LEBENSENDE

Nach dem Verständnis unserer Verfassung bedeutet

Menschenwürde, dass jedem Menschen ein grundsätzlicher

Subjektstatus und grundsätzliche Gleichheit zukommen.

Dennoch zeigen sich gerade bei Konfliktfällen am Lebensende

wie in einem Brennpunkt die Unklarheiten, die mit dem Prinzip

der Menschenwürde verbunden sind. Dies zeigte sich nicht zu-

letzt an der seit März 2005 geführten internationalen Debatte

über den Fall der Wachkoma-Patientin Terri Schiavo oder an

der auch hierzulande intensiv diskutierten Frage nach der

Reichweite von Patientenverfügungen.

Mit dem Leiter des Ethikzentrums der Universität Jena, Prof.

Dr. Dr. Nikolaus Knoepffler, konnte die Akademie für Politik

und Zeitgeschehen einen interdisziplinär ausgewiesenen und

profilierten Experten für Bioethik gewinnen, der am 28. Juli

2005 in einem Vortrag der Veranstaltungsreihe Werte XXI, ein-

geleitet und flankiert von Landtagspräsident Alois Glück so-

wie dem Leiter des Palliativmedizinischen Zentrums am

Klinikum Großhadern, Prof. Dr. Gian Domenico Borasio, die mit

diesem Thema verbundenen Problemstellungen aufzeigte so-

wie erste Lösungsansätze und konkrete Anforderungen an die

Politik formulierte.

BRENNPUNKT ZUWANDERUNG –

HERAUSFORDERUNG INTEGRATION

Rund 12 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund le-

ben in Deutschland und jährlich kommen etwa 200.000 aus

unterschiedlichen Kulturen hinzu. Nach den USA hatte

Deutschland damit in den letzten Jahrzehnten die zweitgröß-

te Zuwanderung weltweit zu verzeichnen. Auch wenn die

Verhältnisse in Frankreich anders sind als hierzulande, fordern

die gewalttätigen Unruhen in den französischen Banlieues

vom Oktober und November 2005 auch Deutschland zu neu-

em Nachdenken über Zuwanderung und Integration heraus.

Entwickeln sich doch auch in unseren Städten Problemviertel

mit extrem hohem Ausländeranteil, in denen die Gefahr der

Ausbildung sogenannter Parallelgesellschaften wächst, in

welchen sich Zuwanderer abschotten oder radikalisieren.

Wie kann Integration nachhaltig gelingen? Welche

Maßnahmen müssen ergriffen werden? Und was genau ver-

stehen wir überhaupt unter Integration? Rede und Antwort

auf diese zentralen Zukunftsfragen unserer Gesellschaft stan-

den in der Akademie für Politik und Zeitgeschehen zwei eben-

so prominente wie fachlich versierte Köpfe im Rahmen eines

Streitgesprächs am 17. November 2005: der Bayerische

Innenminister Dr. Günther Beckstein und der Abgeordnete des

Europäischen Parlaments Cem Özdemir. Moderiert wurde die

angeregte Diskussion in dem mit 580 Zuhörern

bis zum letzten Platz gefüllten Konferenzzentrum von Pfarrer

Dr. Thomas Schwartz. Der Ereigniskanal phoenix hat das

Streitgespräch zeitversetzt bundesweit ausgestrahlt. ◆

A K A D E M I E F Ü R P O L I T I K U N D Z E I T G E S C H E H E N 23

Prof. Dr. Dr. Nikolaus Knoepffler und Landtagspräsident Alois Glück

Cem Özdemir, Pfarrer Dr. Thomas Schwartz, Dr. Günther Beckstein,Dr. Peter Witterauf

24 B E G E G N U N G & D I A L O G

BEGEGNUNGB E G E G N U N G & D I A L O G

& DIALOGKooperationveranstaltung mit der Gesellschaft für Wehr- und Sicherheitspolitik „50 Jahre Deutschland in der NATO – DeutscheSicherheitspolitik im Spannungsfeld von ESVP und NATO“:(v.l.n.r.) Prof. Dr. Joachim Krause, Markus Ferber,Dr. Reinhard C. Meier-Walser, Dr. Klaus Olshausen, Dr. Klaus Rose

Dr. Theo Waigel, als ehemaliger Bundesfinanzminister und Vorsitzender derCSU maßgeblich am Prozess der Einleitung und Umsetzung der deutschenEinheit beteiligt, sprach zu „15 Jahre Deutsche Einheit – Politische undwirtschaftliche Perspektiven des wiedervereinigten Deutschland“

„50 Jahre Bundeswehr - Welche Armee brauchen wir heute“ warThema einer Kooperationsveranstaltung mit der Gesellschaft für Wehr-und Sicherheitspolitik: Dr. Reinhard C. Meier-Walser; Oberst i.G.Walter Schweizer; Prof. Dr.-Ing. Reiner K. Huber; Christian Schmidt,MdB; Klaus Naumann, General a.D.; Dipl.-Biol. Sascha Lange; Hans-Rüdiger Roeske, Oberst a.D.

Referent zum Thema„Glanz und Elend einer

Weltorganisation – 60 Jahre Vereinte

Nationen“, Prof. Dr. phil.Peter J. Opitz

Prof. Dr. Norbert Walter,Chefvolkswirt der Deut-schen Bank Gruppe,sprach zum Thema„Globalisierung undBeschäftigung – Wandert die Arbeit aus?“(l.)

„Scheitert Europa? Frankreich vor dem EU-Verfassungsreferendum“war Thema des Vortrags von Prof. Dr. Henri Ménudier, Vorsitzender derGesellschaft für übernationale Zusammenarbeit

Diskutierten zum Thema „Frauen in der Türkei – zwischen rechtlicher Gleichstellung und patriarchalischer Tradition“: (v.l.n.r.) Dr. Hans-Peter Raddatz, Dr. Angelika Niebler,Dr. Rainer Glagow, Serap Cileli

Gewinner des Nachwuchsförderpreises für politische Publizistik 2004/05: Bernd Schilcher,Sebastian Wolf, Valériane König, Maximilian Opitz mit Dr. h. c. mult. Hans Zehetmair (M.)

Bundesverfassungs-richter ProfessorDr. Dr. Udo Di Fabio(m.), umrahmt vonLandtagspräsidentAlois Glück (l.) undStiftungsvorsitzendenDr. h.c. mult. HansZehetmair, referiertezu „SozialeGerechtigkeit undVerfassung“

PUBLIKATIONENP U B L I K AT I O N E N D E R A K A D E M I E

DER AKADEMIE

25A K A D E M I E F Ü R P O L I T I K U N D Z E I T G E S C H E H E N

POLITISCHE STUDIEN 2005

IM ÜBERBLICK

NUMMERNHEFTE:

➧ Nr. 399: Schwerpunktthema:

Die Auswirkungen der demografischen

Entwicklung auf die Kommunen in Bayern

➧ Nr. 400: Schwerpunktthema: Nachhaltige

Umweltpolitik

➧ Nr. 401: Schwerpunktthema:

Frauen in der Türkei – Zwischen rechtlicher

Gleichstellung und patriarchalischer

Tradition

➧ Nr. 402: Schwerpunktthema:

Nachwuchsförderpreis Politische Publizistik

„Wie viele Gegensätze verträgt Europa?

Geistige Grundlagen und ausgewogene

Steuerungen der Erweiterung und

Vertiefung der EU“

➧ Nr. 403: 60 Jahre CSU

➧ Nr. 404: Bologna-Prozess:

Generalisten versus Spezialisten

THEMENAUSWAHL AUS DEN

PUBLIKATIONSREIHEN DER AKADEMIE

ARGUMENTE UND MATERIALIEN ZUM

ZEITGESCHEHEN:

➧ Die Universalität der Menschenrechte

➧ Reformfähigkeit und Reformstau – ein europäischer

Vergleich

AKTUELLE ANALYSEN

➧ Reformzwänge bei den geheimen Nachrichtendiensten?

Überlegungen angesichts neuer Bedrohungen

➧ „Eine andere Welt ist möglich“: Identitäten und

Strategien der globalisierungskritischen Bewegung

➧ Krise und Ende des Europäischen Stabilitäts- und

Wachstumspaktes

➧ Bedeutungswandel der Arbeit – Versuch einer

historischen Rekonstruktion

BERICHTE & STUDIEN

➧ Islamistischer Terrorismus – Bestandsaufnahme

und Bekämpfungsmöglichkeiten

WEITERE NEUERSCHEINUNGEN:

➧ Hans Zehetmair (Hrsg.): Der Islam – Im Spannungsfeld

von Konflikt und Dialog

➧ Hans Zehetmair (Hrsg.): Bilanz eines erfüllten Lebens –

Alfons Goppel zum 100. Geburtstag

Lieferbare Publikationen finden Sie im „Warenkorb“

unseres Internetangebotes:

www.hss.de/publikationen

Ein vierteljährlich erscheinendes Publikationsverzeichnis

kann angefordert werden unter: Hanns-Seidel-Stiftung,

Referat I/1, Lazarettstr. 33, 80636 München

oder per E-Mail unter: [email protected]

ARCHIVA R C H I V, B I B L I O T H E K

U N D D O K U M E N TAT I O N

BIBLIOTHEKDOKUMENTATIONMit drei Veranstaltungen wurde 2005 an das Kriegsende

vor 60 Jahren und an den demokratischen Neubeginn

erinnert: Prof. Otto Meitinger hielt am 22. April einen Vortrag

über „die Münchner Residenz: Geschichte, Zerstörung,

Wiederaufbau“. Am 2. Mai wurde in Anwesenheit zahlreicher

Gäste aus Südtirol in einer festlichen Veranstaltung die

Ausstellung „Rückehr ins Leben“ über die Befreiung

nach Südtirol verschleppter SS-Geiseln eröffnet (Bild s. S. 28)

sowie am 11. Oktober eine Plakatausstellung anlässlich des

60-jährigen Bestehens der CSU vorgestellt.

ARCHIV

Das Archiv für Christlich-Soziale

Politik (ACSP) der Hanns-Seidel-

Stiftung übernahm im Jahr 2005 etwa

110 laufende Meter Akten sowie um-

fangreiches Sammlungsgut (Plakate,

Flugblätter, Filme, Fotos und Publikationen). Bedeutende

Aktenabgaben erhielt das ACSP u.a. von den ehemaligen

Kabinettsmitgliedern Hans Maurer und Philipp Held. In einem

eigenen umfangreichen Projekt wurden die Internetauftritte

der CSU, ihrer Fraktionen und Arbeitsgemeinschaften, der

Mandatsträger sowie die Sonderseiten zur Bundestagswahl

2005 gesichert.

Am 5. September erfolgte anlässlich des 90. Geburtstags von

Franz Josef Strauß der Start für www.franz-josef-strauss.de.

Der Internetauftritt informiert ausführlich über Leben und

Wirken von Franz Josef Strauß.

BIBLIOTHEK

Die Politisch-Historische Fachbibliothek verzeichnete

2005 etwa 400 Neuzugänge und verwaltete 180

Zeitschriften. Für Recherchen steht den Nutzern das Portal

Gateway Bayern unter der Internetadresse http://bvba2.bib-

bvb.de/V/ sowie die „Allegro“-Datenbank für die interne

Benutzung zur Verfügung.

INFORMATIONS- UND

DOKUMENTATIONSSTELLE

Die Informations- und Dokumentationsstelle (IuD)

bearbeitete etwa 1.300 Ausleihen und Anfragen vor Ort. Über

7.500 Medien gelangten per Umlauf in die Referate.

Umfangreiche Recherchen wurden zu aktuellen Themen der

Innen- und Außenpolitik durchgeführt und die Entwicklung in

der deutschen Parteienlandschaft beobachtet und dokumen-

tiert. Zum 30-jährigen Jubiläum des Bildungszentrums

Wildbad Kreuth der Hanns-Seidel-Stiftung wurde im August

eine umfangreiche Pressedokumentation veröffentlicht.

26 A K A D E M I E F Ü R P O L I T I K U N D Z E I T G E S C H E H E N

Bei der Präsentation des neuen Webauftritts www.franz-josef-strauss.de (v.l.n.r.): Dr. HansZehetmair, Monika Hohlmeier, Daniela Raab und Dr. Franz Georg Strauß

AUSSTELLUNG CSU PLAKATIV

Anlässlich des 60-jährigen Bestehens der CSU

erarbeitete das Archiv für Christlich-Soziale

Politik aus seinen umfangreichen Beständen

die Plakatausstellung „CSU plakativ – 60 Jahre

gestaltete Politik“. Plakate als zeitgeschichtli-

che Zeugnisse dokumentieren die graphische

und künstlerische Entwicklung dieses

Mediums, beleuchten mit ihren Aussagen und

Slogans aber auch historische Ereignisse eben-

so wie die Denkweisen, Einstellungen, politi-

schen Vorstellungen und Ziele ihrer

Entstehungszeit. Die Ausstellung wurde

am 11. Oktober 2005 im Konferenz-

zentrum München eröffnet und war seit-

dem als Wanderausstellung in vielen bay-

erischen Städten.

Die Ausstellung wurde zum ersten Mal

auch als virtuelle Ausstellung gestaltet.

Sie kann unter www.hss. de/7334.shtml

im Internet besichtigt werden.

Zur Plakatausstellung erschien ein um-

fangreicher Katalog. Er begleitet die

gleichnamige Ausstellung und dokumen-

tiert 60 Jahre gestaltete Politik der CSU.

Ausgewählt wurden die zentralen

Stationen und die wichtigsten politischen

Themen der Parteigeschichte, die nicht nur für

die CSU selbst, sondern weit darüber hinaus

auch für die Geschicke Bayerns und

Deutschlands prägend waren. Der Begleitband

ist mit einer Reihe von Daten, Statistiken und

Übersichten sowie einer bebilderten

Chronologie zur Geschichte der CSU 1945 bis

2005 angereichert. ◆

A K A D E M I E F Ü R P O L I T I K U N D Z E I T G E S C H E H E N 27

Dr. Hans Zehetmair und CSU-Generalsekretär Dr. Markus Söderbei der Ausstellungseröffnung mit dem Austellungskatalog

28 B E G E G N U N G & D I A L O G

BEGEGNUNGB E G E G N U N G & D I A L O G

& DIALOG

Dr. Peter Witterauf; Bgm. Alfred Mutschlechner; Dr. h.c. mult. Hans Zehetmair; Prof. Dr. Dr.h.c. Horst Möller; Dr. Caroline Heiss, Hans-Günter Richardi; Bgm. Johann Passler bei derAusstellungseröffnung „Rückkehr ins Leben“ im Konferenzzentrum München

Podiumsdiskussion und Buchvorstellung „Der Islam – Im Spannungs-feld von Konflikt und Dialog“: Dr. Sonja Hegasy, Wolfgang GünterLerch, Dr. h.c. mult. Hans Zehetmair, Dr. Stefan Luft,Dr. Rainer Glagow

„Innovation ohne deutschen Nachwuchs? Wie kann für ein Ingenieurstudium motiviertwerden?“ waren Fragen der Kooperationsveranstaltung mit dem „Verband derElektrotechnik“ (VDE)

„Plädoyer für ein Miteinander der Generationen. 52. PädagogischeFerienwoche im Kloster Niederaltaich“ H.H. Abt Dr. Marianus Bieber;Helmuth Stock; Bernd Sibler, MdL; Kurt Neudert, Ltd. RSchD; Monika Weinl,stv. Regierungspräsidentin; Ingrid Zehetmair; Fritz Doering, KEG Vors.Niederbayern; Dr. h.c. mult. Hans Zehetmair; Bernd Buckenleib, KEGLandesvorsitzender

Der Messestand der Hanns-Seidel-Stiftung auf der „Heimat und Brauchtum“in Landshut

„Das Bild des Offiziers der Bundeswehr heute“ war Thema einer Kooperations-veranstaltung mit der Clausewitz-Gesellschaft e.V. und der Gesellschaft fürWehr- und Sicherheitspolitik e.V.

BILDUNGS-B I L D U N G S W E R K

WERKZUR ARBEIT DES BILDUNGSWERKS

Das Bildungswerk führt Seminare zur politischen Bildung auf

christlicher Wertgrundlage durch. Jede Demokratie ist sub-

stanziell auf die aktive Mitwirkung demokratisch gesinnter

Mitbürger/innen angewiesen. Deshalb wollen wir die

Teilnehmer/innen zu diesem so bedeutsamen Engagement

ermutigen und die erforderlichen Kompetenzen vermitteln.

Sachorientierte Informationen, Gelegenheiten zu Diskussion

und Erfahrungsaustausch, und die vertiefte Auseinander-

setzung mit den Inhalten dienen diesem Anliegen in besonde-

rer Weise.

Die Seminare führen wir in den Bildungszentren Kloster Banz

und Wildbad Kreuth durch.Weitere Veranstaltungen finden im

Konferenzzentrum München und in den Regionen Bayerns

statt.

➧ Mobiles Leben Mobilfunk – Mobile

Kommunikation – Mobile Information

➧ Medien und Nationalsozialismus

Massenverführung durch Propaganda

➧ Medien, Naturwissenschaft und Technik in

Bayern – eine historische Betrachtung

➧ Reformen im Gesundheitssektor

➧ Die wirtschafts- und sozialpolitischen

Programme der Parteien im Vergleich

➧ Fortschritt und Beharrung –

Grundgedanken zur Geschichte der

Parteien

➧ Zeitgeschichte – Wider die historische

Gleichgültigkeit

➧ Kommunalpolitisches Seminar –

Persönliche Arbeitsorganisation,

Selbstmanagement

➧ Forstverwaltungsreform und Holzmarkt –

eine Zwischenbilanz und ein Ausblick

➧ Personalräte – Grundseminar

➧ Seminar für Bewährungshelfer,

Sozialarbeiter, Vollzugsbedienstete und

Polizeibeamte

➧ Geschichte und Bedeutung des Wassers in

Religion, Recht und Politik

➧ Netzwerkarbeit und Mentorensysteme

➧ Seminar zur Seniorenpolitik – Forum der

älteren Generation

➧ Versammlungspraxis im Verein

➧ Informationsseminar zur Jugendführung

➧ Deutschland und die Globalisierung

➧ Wertorientierung und Werterziehung

➧ Europa und der Islam

➧ Rhetorik

➧ Herausforderungen und Risiken deutscher

und internationaler Sicherheitspolitik zu

Beginn des 21. Jahrhunderts

➧ Märkte und Mächte – Rohstoffe im geo-

politischen Umfeld

➧ Auftrags- und Strukturwandel der

Bundeswehr

➧ Internationaler Terrorismus – eine

Herausforderung für die innere Sicherheit

Deutschlands

➧ Grundlagen der Ethik

➧ Der Würde des Menschen gerecht werden

– Grundwerte und -pflichten

Beispiele für Seminarthemen 2005:

B I L D U N G S W E R K 29

Bildungswerk Dr. h.c. mult. Hans Zehetmair,Staatsminister a.D.,

Vorsitzender der Hanns-Seidel-Stiftung

„Mit unserer politischenBildungsarbeit wollen wirOrientierung im Wandelgeben und verdeutlichen,auf welchen Werten undIdealen unser Gemein-wesen beruht.“

2005 arbeitete das Bildungswerk u. a. mit folgenden Kooperationspartnern zusammen:

Gemeinschaftsaktion Sicher zur Schule – Sicher nach Hause; Fachoberschule für Sozialwesen und Gestaltung; Universität Würzburg; Kolpingwerk

Landesverband Bayern; Kath. Universität Eichstätt – Ingolstadt; Universität Passau; Friedrich-Schiller Universität Jena; Fachhochschule Würzburg

– Schweinfurt; Universität Bayreuth; Anbietergemeinschaft Urlaub auf dem Bauernhof; Arbeitskreis Kommunalverwaltung im Landkreis

Deggendorf; Christlicher Gewerkschaftsbund Deutschlands; Landgericht Coburg; Internationale Police Association (IPA), Netzwerk Mütter- und

Familienzentren in Bayern e.V.; Die Deutsche St. Jakobs-Gesellschaft; Arbeitskreis der Seniorengruppe des Zentrums für Umwelt und Kultur

Benediktbeuern; Staatliches Schulamt Ebersberg; Landesverband Bayern der Gehörlosen e.V.; Bayerische Akademie für Erwachsenenbildung im

Sport e. V.; Fachoberschule Bad Neustadt an der Saale; Arbeitsgemeinschaft der Schulleiter der staatlichen Berufsschulen in Oberbayern;

Förderverein für Kultur und Forschung Bogen – Oberalteich e.V.; Gefechtssimulationszentrum des Heeres; Division Spezielle Operationen;

Regierung von Oberbayern; Clausewitz-Gesellschaft e.V.; Gesellschaft für Wehr- und Sicherheitspolitik e.V.; Streitkräfteamt; Hochschule für Politik

München; Junioren des Handwerks – LV Bayern; Allgäu – Schwäbischer Musikbund; Kath. Bildungswerk Straubing – Bogen; Donum Vitae;

Fachhochschule Deggendorf; Deutsche Vereinigung für politische Wissenschaft; Deutsch-Koreanische Gesellschaft e.V.; Bayerischer Hotel- und

Gaststättenverband e.V.; Kath. Landjugend Sontheim/Unterallgäu; Betriebswirte des Handwerks e.V.

STATISTISCHERB I L D U N G S W E R K

S TAT I S T I S C H E R V E R G L E I C H 2 0 0 3 – 2 0 0 5

VERGLEICH

ZAHL DER SEMINARE 2003 2004 2005

gesamt 1.443 1.706 1.512

regional in Bayern** 898 1.116 904

in Wildbad Kreuth 234 276 259

in Kloster Banz 311 314 349

ZAHL DER TEILNEHMER 2003 2004 2005

gesamt 54.024* 61.107* 53.683*

regional in Bayern** 41.915 47.838 40.565

in Wildbad Kreuth 5.016 6.107 5.448

in Kloster Banz 7.093 7.162 7.670

* Nicht bei allen Seminaren werden Teilnehmerlisten geführt. Die tatsächliche Teilnehmerzahl dürfteum 5 bis 10% über der Zahl der erfassten Teilnehmer liegen, also bei bis zu 57.000 Teilnehmern.

** Die Zahlen 2003 und 2004 beinhalten Seminare zur politischen Bildung in Berlin und in denneuen Ländern

2003 2004 2005

2003 2004 2005

Entwicklung der Seminarzahl

Entwicklung der Teilnehmerzahl

30 B I L D U N G S W E R K

In den letzten Jahren verzeichnet die Statistik des Bildungswerkes zunehmend

junge Teilnehmer und eine steigende Tendenz bei Frauen:

45% waren im Jahr 2005 weiblich

SEMINAREB I L D U N G S W E R K

S E M I N A R E 2 0 0 5 I M Ü B E R B L I C K

IM ÜBERBLICK

B I L D U N G S W E R K 31

Über 900 Dozenten/innen und rund 450 Seminarleiter/in-

nen kamen bei den insgesamt 1.512 Seminaren des

Bildungswerks im Jahr 2005 zum Einsatz. 349 Seminare wur-

den im Bildungszentrum Kloster Banz und 259 in Wildbad

Kreuth durchgeführt.

In den bayerischen Regionen fanden 904 Seminare statt.

Das Bildungswerk der Hanns-Seidel-Stiftung kooperiert zur

Durchführung der Seminare in den bayerischen Regionen

mit Regionalbeauftragten in den Regierungsbezirken.

TAGUNG FÜR SEMINARLEITER UND DOZENTEN

DES BILDUNGSWERKS

am 18./19 März 2005 in Kloster Banz.

Joachim Herrmann, Vorsitzender der CSU-Fraktion im

Bayerischen Landtag, referierte zum Thema: „Bayern 2005:

Klare Werte – klarer Kurs“. Der Vorsitzende der Hanns-

Seidel-Stiftung, Dr. h.c. mult. Hans Zehetmair, sprach über

„Profil und Leitthemen der Hanns-Seidel-Stiftung“.

Jutta Röhrlein, Referatsleiterin; Karl Heinz Keil, Referatsleiter; Dr. Bok-SukZiegler, Referatsleiterin; Helmuth Stock, Leiter des Bildungswerks; Dr. h.c.mult. Hans Zehetmair, Vorsitzender; Artur Kolbe, Referatsleiter; Dr. PeterWitterauf, Hauptgeschäftsführer; Dr. Birgit Strobl, Referatsleiterin; Stefanievon Winning, Referatsleiterin

Hauptgeschäftsführer Dr. Peter Witterauf; Joachim Herrmann,Fraktionsvorsitzender der CSU im Bayerischen Landtag; Helmuth Stock,Leiter des Bildungswerks

Arbeitsatmosphäre im Großen Saal von Kloster Banz

SEMINARANGEBOTES E M I N A R A N G E B O T E – E I N E A U S W A H L

EINE AUSWAHL

32 B I L D U N G S W E R K

Zum Auftakt der Messe „Heimat und Brauchtum“ in Landshut

führte das Bildungswerk am 4. Mai 2005 ein Symposium zum

Thema „Nähe und Weitblick – Regionale Identität in

Zeiten von Wandel und Globalisierung“ durch.

In Kloster Banz fand in der Zeit vom 14.–16. Januar 2005

ein Familienseminar statt. Im Mittelpunkt standen u. a. die

aktuelle Situation junger Familien und die familienpolitischen

Rahmenbedingungen.

In Kooperation mit dem „Netzwerk Mütter- und

Familienzentren in Bayern e.V.“ führte das Bildungswerk am

26. Oktober 2005 eine Fachtagung im Konferenzzentrum in

München zum Thema „Elternkompetenz“ durch.

Der Beginn der neuen Veranstaltungsreihe „Frauenbilder –

Eine Zeitzeugin berichtet“ war am 28. September 2005.

Die Ehrenvorsitzende der Gesellschaft für Christlich-Jüdische

Zusammenarbeit München-Augsburg-Regensburg e.V., Henny

Seidemann, schilderte ihr bewegtes und bedrohtes Leben

sowie ihr Engagement für die Versöhnung von Christen und

Juden.

Talkrunde zum Thema „Erziehung“: Dr. Susanne Mayer, Zeit-Redakteurin undBuchautorin; Dr. Klaus Neumann, Landesvorstand Deutscher Kinderschutz-bund; Sybille Giel, Leiterin der Redaktion Familie des Bayerischen Rundfunks;Roswitha Wiesheu, „Kinder philosophieren“; Anja Preuster, MütterzentrumTraunstein und Vorstand Netzwerk

Altabt Dr. Odilo Lechner OSB, Dr. Karin Dengler-Schreiber, Historikerin undStadtheimatpflegerin von Bamberg; Martin Wölzmüller, Geschäftsführer desBayerischen Landesvereins für Heimatpflege e.V.; Prof. Dr. ReinhardHeydenreuter, Archivdirektor am Bayerischen Hauptstaatsarchiv, KU Eichstätt-Ingolstadt; Dr. Maximilian Seefelder, Bezirksheimatpfleger Niederbayern

Seminar für Schülerzeitungsredakteure im Januar 2005 in Wildbad Kreuth Teilnehmer des Familienseminars in Kloster Banz

(v. l. n. r.) Prof.Ursula Männle,stv. Vorsitzende derHanns-Seidel-Stiftung; HennySeidemann; Dr.Bok-Suk Ziegler,Referatsleiterin

B I L D U N G S W E R K 33

Am 17. Februar 2005 führte das

Bildungswerk in Zusammenarbeit

mit „Science LAB“ in München eine

Konferenz zum Thema „Basis Bildung –

Grundlagen muss man früher schaffen“ durch. Christa

Stewens, Staatsministerin im Bayerischen Staatsministerium

für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen, nahm an der

Vorstellung der Ergebnisse im Plenum teil (s. Bild).

Ein Ethik-Grundseminar fand

vom 4. – 6. März 2005 in

Kloster Banz statt.

Dr. Max Klopfer, Dozent

für Ethikunterricht an

der Universität Augs-

burg und Preisträger

„Max-Weber-Preis für

Wirtschaftsethik“ referier-

te u.a. über Grundfragen der

Wirtschafts- und Unternehmensethik.

Ein Kooperationsseminar mit der Clausewitz-Gesellschaft e.V.

zum Thema „Die deutsche Marine im Transformations-

prozess von NATO und Bundeswehr“ wurde am 14. März

2005 im Konferenzzentrum München durchgeführt.

Ein Kommunalpolitisches Spezial-

seminar zum Thema „Städtebau-

liche Verträge“ fand am 17. Juni

2005 im Konferenzzentrum Mün-

chen statt. Dozent war Dr. Franz

Dirnberger, vom Bayerischer

Gemeindetag.

„Deutschland vor großen Herausforderungen“ – zu

diesem Thema sprach der Vorsitzende der Hanns-Seidel-

Stiftung, Dr. h.c. mult. Hans Zehetmair, am 15. Juli 2005 im

Konferenzzentrum München vor Seminarleiter/innen und

Dozenten/innen des Bildungswerks.

Lutz Feldt, Vizeadmiral, Inspekteur der Marine; HauptgeschäftsführerDr. Peter Witterauf; General a.D. Klaus Naumann, ehem.Generalinspekteur der Bundeswehr; Edgar Trost, Generalleutnant a.D.,Vorsitzender der Clausewitz-Gesellschaft, Regionalkreis Bayern

StaatsministerinChrista Stewens

Dr. Max Klopfer

Am 21. Juli 2005 referierte Prof.

Dr. Peter Kunzmann über:

„Wertungen und Bewer-

tungen: Ethische Aspekte der

Gentechnik“.

„Die Macht der

Werbung – Wirt-

schafts- versus Politik-

werbung“ war das

Thema einer Vortragsver-

anstaltung am 15. Sep-

tember 2005 im Konfe-

renzzentrum München.

Im Bild der Referent des Abends, Dr. jur. Herbert Lackner.

Landtagspräsident Alois Glück, stv. Vorsitzender der Hanns-

Seidel-Stiftung, referierte am 12. Oktober 2005 über

„Wertevermittlung in der Politik“. Die Veranstaltung

wurde in Kooperation mit der Clausewitz-Gesellschaft e.V. und

der Gesellschaft für Wehr- und Sicherheitspolitik e.V. durch-

geführt.

Ein Wochenseminar für die Beschäftigten im Öffentlichen

Dienst fand vom 12.–17. Juni 2005 in Kloster Banz statt. U.a.

referierten Oberregierungsrat Franz-Josef Speckbacher,

Bayerisches Staatsministerium der Finanzen (s. Bild), über

„Aktuelle Entwicklungen im Öffentlichen Dienst-

recht“ und der stv. Personalratsvorsitzende beim Bayerischen

Landeskriminalamt, Rainer Winkler, über „Grundzüge des

Tarifrechtes im Öffentlichen Dienst“. ◆

34 B I L D U N G S W E R K

Hauptreferent bei der Abendveranstaltung am 22. September 2005

war Prof. (apl.) Dr. Ferdinand Rohrhirsch. Er sprach zur Thematik

„Total mobil und voll vernetzt: die Online-Existenz

zwischen Kontaktausdehnung und Selbstverlust?“.

In Kooperation mit dem Landesverband katholischer

Tageseinrichtungen für Kinder e. V. führte das

Bildungswerk am 21. November 2005 im

Konferenzzentrum München eine Fachtagung

zum Thema „Den Wandel gestalten!“

durch. Im Mittelpunkt der Vorträge, Diskus-

sionen und Fachforen standen konkrete

Schritte der Umsetzung des Bayerischen

Kinderbildungs- und Betreuungsgesetzes.

FÖRDERUNGS-F Ö R D E R U N G S W E R K

WERKALTSTIPENDIATEN

➧ Die Zahl der deutschen Altstipendiaten der Hanns-Seidel-

Stiftung betrug zum Jahresende 2005 insgesamt 1.868.

➧ Der „Club der Altstipen-

diaten“ (CdAS), der seit 1992

besteht, hatte zum 31.

Dezember 2005 bereits 1.061

Mitglieder. Zwischenzeitlich

gibt es bundesweit vierzehn

Regionalgruppen des CdAS,

der sich unter www.cdas.org

auch mit einer eigenen

Homepage präsentiert.

JOURNALISTISCHE NACHWUCHS-

FÖRDERUNG UND STIPENDIATEN-

PROGRAMM JOURNALISMUS

➧ Im Jahr 2005 wurden 63 Seminare im Bereich

Medienpolitik und Journalistische Nachwuchs-

förderung mit insgesamt ca. 1.200 Teilnehmern

durchgeführt, davon 31 Medienpraxisseminare

(Hörfunk, Fernsehen, Zeitung etc.)

➧ Mit einem Schwerpunktprogramm „Journalismus

für Stipendiaten“ (JFS) bereitete die Hanns-Seidel-

Stiftung 2005 insgesamt 72 journalistisch talen-

tierte Stipendiaten auf eine eventuelle Berufsaus-

übung im Medienbereich vor.

STIPENDIATENPROGRAMME

➧ Im Jahr 2005 wurden rund 55 Veranstaltungen der

Studienförderung Inland (Universitäts-, Fachhochschul-,

Promotionsförderung) im Rahmen der ideellen Förderung

bzw. Stipendiatenbetreuung durchgeführt.

➧ Gemeinsame Fachforumsveranstaltungen werden für deut-

sche und ausländische Stipendiaten sowie für Altstipen-

diaten in den Bereichen Geistes- und Naturwissenschaften,

Jura, Medizin, Ingenieurwissenschaften und Medien ange-

boten.

➧ Inzwischen gibt es an 28 Universitäten und 20 Fachhoch-

schulen Stipendiatengruppen der Hanns-Seidel-Stiftung.

Informationen rund um die Stipendiatenprogramme finden Sie

in unserem Internetangebot unter www.hss.de/studienfoerde-

rung.shtml.

F Ö R D E R U N G S W E R K 35

Förderungswerk

Anm.: Die Nennung von Stipendiaten, Journalisten etc. bezieht sich auf Personen beiderlei Geschlechts.

36 F Ö R D E R U N G S W E R K

STUDIEN-S T U D I E N F Ö R D E R U N GI M Ü B E R B L I C K

FÖRDERUNGIM UBERBLICK

STUDIENFÖRDERUNG – INLAND 2002 2003 2004 2005

UNIVERSITÄTSFÖRDERUNG 151 149 142 123

FACHHOCHSCHULFÖRDERUNG 66 65 68 87

PROMOTIONSFÖRDERUNG 125 124 126 139

JOURNALISTISCHES FÖRDERPROGRAMM FÜR STIPENDIATEN (JFS) 83 78 77 72

STUDIENFÖRDERUNGSUMME INLAND 425 416 413 421

STUDIENFÖRDERUNG AUSLAND 103 107 103 98

Stand jeweils 31. Dezember

Ziel der Studienförderung der Hanns-Seidel-Stiftung ist

es, zur Erziehung und Bildung eines charakterlich und wissen-

schaftlich qualifizierten Akademikernachwuchses beizutra-

gen. Hochbegabte und gleichzeitig gesellschaftspolitisch

engagierte Studenten und Promovenden werden ideell und

finanziell gefördert, damit sie kritisch und konstruktiv an der

Ausgestaltung unseres demokratischen Rechts- und Sozial-

staates mitwirken können.

STUDIENFÖRDERUNG – GESAMT 528 523 516 519

F Ö R D E R U N G S W E R K 37

STIPENDIATEN UNDV E R A N S TA LT U N G E N V O N S T I P E N D I AT E N U N D A LT S T I P E N D I AT E N

ALTSTIPENDIATENVERNETZUNG DER ALT- UND

AUSLANDSSTIPENDIATENARBEIT

Bereits seit Ende der 80er Jahre führt das Förderungswerk

der Hanns-Seidel-Stiftung in vielfältiger Weise Maß-

nahmen (Seminare, Tagungen, Studienfahrten etc.) für ihre

deutschen Altstipendiaten wie auch für ihre ehemaligen

Auslandsstipendiaten durch. Im Jahre 2005 wurden die

Bemühungen erfolgreich fortgesetzt, die Altstipendiatenarbeit

beider Bereiche zu koordinieren. Das Ziel dabei ist, bestehen-

de Kontakte zu ausländischen Altstipendiaten zu erweitern,

neue Kontakte herzustellen, den internationalen Meinungs-

austausch zu fördern und künftig gemeinsame Projekte durch-

zuführen. Dabei werden alle Aktivitäten mit dem „Club der

(deutschen) Altstipendiaten“ (CdAS) und mit den bereits in

mehreren Staaten existierenden nationalen Vereinigungen

von Ex-Stipendiaten abgestimmt. Mehrere gemeinsame

FACHFOREN VON STIPENDIATEN UND ALTSTIPENDIATEN 2005

Wildbad Kreuth ➧ Fachforum „JURA“ Thema: „Internationales Privatrecht im europäischen Kontext“

Frankfurt /Main ➧ Fachforum „WIRTSCHAFTSWISSENSCHAFTEN“ Thema: „Pecunia non olet – Geld und Moral im 21. Jahrhundert“

Wildbad Kreuth ➧ Fachforum „MEDIZIN“ Thema: „Medizinische und ethische Gesichtspunkte zum Konfliktfeld der Organtransplantation“

Wildbad Kreuth ➧ Fachforum „GEISTESWISSENSCHAFTEN“ Thema: „Warum Geisteswissenschaften? – Standpunkt und Ausblick“

Lindau/Mainau ➧ Fachforum „AGRAR / BIOLOGIE / CHEMIE (ABC)“ im Rahmen der 55. Internationalen Nobelpreisträger-Tagung

Wildbad Kreuth ➧ Fachforum „MEDIEN“ Thema: „Ethik und Medien“

Kloster Banz ➧ Fachforum „PHYSIK/INGENIEURWISSENSCHAFTEN“ Thema: „Von der Mikrotechnologie zur Nanotechnologie“

Der Vorsitzende der Hanns-Seidel-Stiftung, Dr. h.c. mult. HansZehetmair, beim bildungspolitischen Kamingespräch in Wildbad Kreuthmit den Beiratsmitgliedern der HSS- und KAS- Altstipendiaten-vereinigungen

Dialog der Kulturen: Die Jahrestagung für Auslandsstipendiaten bietet viele Möglichkeiten zum „interkulturellen“ Meinungsaustausch

Veranstaltungen boten die Gelegenheit, über die weitere

Zusammenarbeit zwischen deutschen Altstipendiaten und

Auslandsstipendiaten zu sprechen.

So ist z.B. an die verstärkte Durchführung gemeinsamer

Veranstaltungen im In- und Ausland gedacht.Weiterhin sollen

Auslandsstipendiaten vermehrt in Veranstaltungen von

Regionalgruppen der deutschen Altstipendiaten einbezogen

werden.

Besondere Höhepunkte der Altstipendiatenarbeit sind neben

der Jahrestagung vor allem die Frühjahrsakademie und die

Herbstakademie.Themen dieser beiden Fachtagungen im Jahr

2005:

➧ „Konservativ, christlich, wertorientiert – eine politische Basis

für die Zukunft?“

➧ „Die demographische Herausforderung“

ALTSTIPENDIATENA U S L A N D S S T I P E N D I AT E N -F Ö R D E R U N G

FÖRDERUNGSeit Beginn der Studienförderung Ausland im Jahr

1981 wurden insgesamt 1.363 ausländische Stipen-

diaten aus 71 Ländern gefördert. Derzeit befinden sich 98

Stipendiaten aus 29 Ländern in der Studienförderung.

Im Jahr 2005 wurden vom Förderungswerk zahlreiche

Betreuungsmaßnahmen für Auslandsstipendiaten durch-

geführt. Diese Tagungen und Seminare werden meist in

Zusammenarbeit mit den deutschen Stipendiaten und

Altstipendiaten veranstaltet.

Im Rahmen der Nachbetreuung wurden 2005 mehrere

Nachkontaktkonferenzen mit Auslandsstipendiaten durchge-

führt, so u. a. in Bukarest (Rumänien), Budapest und Pécs

(Ungarn), Lemberg (Ukraine), Warschau (Polen), Hanoi

(Vietnam), Manila (Philippinen), Bangkok (Thailand),

Ulanbator (Mongolei) und Peking (VR China). Das erfolgreiche

Konzept möglichst umfangreicher und vielseitiger

Betreuungsmaßnahmen, insbesondere der Nachbetreuung

soll, im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten, auch künftig

fortgesetzt werden.

Den Abschlussabend der Jahrestagung für ausländische

Stipendiaten, an dem im Bildungszentrum Wildbad Kreuth

mehr als 100 Stipendiaten aus 31 Ländern teilnahmen, ge-

stalteten die Stipendiaten mit Folklorevorführungen selbst.

F Ö R D E R U N G S W E R K38

Nachkontaktkonferenz mit den Gründungsmitgliedern der Altstipendiatenvereinigung in der VR China

Afrika 7

West-, Mittel-,Osteuropa 33

Asien 43

Summe: 98 Auslandsstipendiaten

Latein-amerika 15

AUSLANDSSTIPENDIATEN NACH REGIONEN(Stand: 31.12.2005)

20 Auslandsstipendiaten aus 13 Ländern besuchten imBildungszentrum Kloster Banz ein Seminar zur Geschichte, Politik

und Wirtschaftsentwicklung Oberfrankens

MEDIENPOLITIKM E D I E N P O L I T I KP R O M O T I O N S K O L L E G

PROMOTIONSKOLLEGJOURNALISTISCHE

NACHWUCHSFÖRDERUNG

Auch im Jahr 2005 bot das Förderungswerk wieder eine

Vielzahl von Veranstaltungen für Redakteure von Schüler- und

Jugendzeitschriften, für Studierende mit dem Berufsziel

Journalismus, für Volontäre und Nachwuchsjournalisten aus

allen Medienbereichen an. Auf den Praxisbezug der Seminare

wird hierbei besonderer Wert gelegt, und so wurde dem jour-

nalistischen Nachwuchs auch wieder die Gelegenheit gebo-

ten, über den Aus- und Fortbildungskanal (afk) eigene Radio-

und Fernsehproduktionen vorzustellen.

MEDIEN- UND INFORMATIONSTECHNIK

Regelmäßig führt das Förderungswerk der Hanns-Seidel-

Stiftung Seminare und Tagungen zu aktuellen Themen der

Medienpolitik durch. Dabei geht es sowohl um technische

Entwicklungen im Medienbereich und ihre praktischen

Konsequenzen für die sich herausbildende Wissens- und

Informationsgesellschaft wie auch um Fragen des journalisti-

schen Ethos und des Umgangs mit Medienmacht. Darüber

hinaus wird Journalisten aller Medienbereiche Gelegenheit

zum Erfahrungsaustausch auch mit ausländischen Kollegen

geboten.

MEDIENENTWICKLUNG IN MITTEL- UND

OSTEUROPA

In Zusammenarbeit mit dem Institut für internationale

Begegnung und Zusammenarbeit (IBZ) der Hanns-Seidel-

Stiftung führt das Förderungswerk eine Reihe von

Medienseminaren und Medientagungen in verschiedenen

Staaten Mittel- und Osteuropas durch. Im Mittelpunkt dieser

Seminare und Tagungen stehen v. a. die Themen:

- Aus- und Weiterbildung der Journalisten

- Aufgabe der Medien in einem demokratischen Staat

- Medienrecht

PROMOTIONSKOLLEG

Seit 2001 veranstaltet die Hanns-Seidel-Stiftung neben der in-

dividuellen Graduiertenförderung auch mehrere Promotions-

kollegs. Die Promotionskollegs zeichnen sich ganz besonders

durch Internationalität und Interdisziplinarität aus. Folgende

Promotionskollegs wurden vom Förderungswerk im Jahr 2005

durchgeführt:

Promotionskolleg Politikwissenschaft:

„Politischer Extremismus und Parteien“, Partner: TU Chemnitz

Europäisches Promotionskolleg Politikwissenschaft:

„Europa und die EU-Osterweiterung“, Partner: Universität

Erlangen-Nürnberg

F Ö R D E R U N G S W E R K 39

Die Stipendiaten des Promotionskollegs „Europa und die EU-Osterweiterung“ mit ihren wissenschaftlichen Themen:

Name Studiengang Ort Thema

BARTZ, Sabine Politikwissenschaft Bonn „Migration im Rahmen der EU-Osterweiterung“DIMITROVA, Rossitsa Jura Köln „Handlungsfähigkeit der EU im Rahmen der GASP“FIDERMUC-MALER, Politikwissenschaft Giessen „Kroatische Europapolitik“Zrinka KatarinaHEINDRICHS, Sebastian Politikwissenschaft Bonn „Großbritannien und die EU-Osterweiterung“KELTSCH, Thomas Verkehrswissenschaft Dresden „Verkehrswirtschaftliche und –politische Auswirkungen der EU-Erweiterung“KÜNZEL, Ulrich Politikwissenschaft Erlangen „Die EU-Integration als Katalysator zur Lösung innerstaatlicher Konflikte“POPESCU, Alina VWL München „Übertragungsmöglichkeiten europäischer organisatorischer Regelungen auf die

Gestaltung der Eingliederungshilfe in Rumänien“SCHASER, Petra Politikwissenschaft Passau „Innere Sicherheit im Prozess der EU-Osterweiterung“SCHUBERT-PANECKA, Jura Rostock „Europäisierung des internationalenZivilprozessrechts – Lugano-ÜbereinkommenKatarzyna und EuGVO in Polen“TENBÜCKEN, Marc Verwaltungs- Konstanz „Regulatory Reform in the Enlarged European Union: Privatization, Liberalization and

wissenschaften Reregulation in Network Infrastructures“THALACKER, Patrick Politikwissenschaft Tübingen „Die EU-Sozialpolitik und die Osterweiterung“VYSOTSKAYA, Alena Politikwissenschaft Erlangen „Auswirkungen der Osterweiterung der EU für Russland und Belarus“

BÜRO FÜRB Ü R O F Ü R A U S W Ä R T I G E B E Z I E H U N G E N

AUSWÄRTIGEBEZIE-

HUNGENDas Büro für Auswärtige Beziehungen der Hanns-Seidel-

Stiftung, dessen Hauptaufgaben die Kontaktpflege und

der Informationsaustausch mit ausländischen Gästen und

Partnern aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft sind, ver-

zeichnete vor den vorgezogenen Bundestagswahlen im

September 2005 und während der schwierigen Phase der

Bildung der Regierungskoalition auffallend viele Anfragen

nach Informationsgesprächen aus aller Welt, vorrangig aus

dem europäischen Ausland.

Vertreter ausländischer Regierungen und in Deutschland oder

Bayern neu akkreditierte Diplomaten wurden ebenso in der

Münchner Zentrale empfangen wie Vorsitzende oder

Generalsekretäre befreundeter Parteien, deren Arbeit von

denselben Grundwerten geleitet werden, die auch die Arbeit

der Hanns-Seidel-Stiftung prägen: Demokratie, Freiheit und

Rechtsstaatlichkeit.Afghanistan und Australien standen dabei

ebenso auf der Liste der Herkunftsländer ausländischer Gäste

wie auch die Nachbarländer Österreich und die Niederlande

oder Südtirol.

Diplomaten, Politiker und Stiftungsvertreter aus dem Ausland

nutzten bei ihren Besuchen in der bayerischen Landes-

hauptstadt die Gelegenheit, sich zumeist in Gesprächen mit

der Stiftungsführung Dr. h.c. mult. Hans Zehetmair oder

Dr. Peter Witterauf über aktuelle Herausforderungen unserer

Zeit und deren Reflexion in der Arbeit der Hanns-Seidel-

Stiftung auszutauschen. Darüber hinaus vermittelte das Büro

für Auswärtige Beziehungen Kontakte zu Mitgliedern der

Bayerischen Staatsregierung, des Bayerischen Landtags, des

Deutschen Bundestags und zu bayerischen Abgeordneten des

Europäischen Parlaments.

Im internationalen Austausch über aktuelle politische

Entwicklungen dominierte neben der Wahl zum Deutschen

Bundestag ein weiteres wichtiges Thema: die Krise, die im

Nachgang der beiden gescheiterten EU-Verfassungs-

referenden in Frankreich und den Niederlanden die Euro-

päische Union erfasst und die zu einer intensiveren Aus-

einandersetzung mit Problemen der EU zwingt. Im Dialog mit

betroffenen Partnern, etwa aus den Niederlanden oder aus

dem Beitrittskandidatenland Rumänien, wurden Probleme

wie die zunehmend als überstürzt empfundene EU-

Erweiterung oder die steigende Bürokratie und die damit ein-

hergehende Entfremdung der Bürger vom hohen Wert der eu-

ropäischen Einigung vertieft. Hier machte die Hanns-Seidel-

Stiftung auch regen Gebrauch von den Netzwerken der

Europäischen Volkspartei (EVP) und der EVP-ED-Fraktion im

Europäischen Parlament. In das „European Ideas Network“

(EIN), einer Kooperation europäischer Stiftungen der bürger-

lichen Mitte, brachte sich die Hanns-Seidel-Stiftung durch die

Moderation einer „Task Force“ zum Thema „Education and

Human Capital“ ein. ◆

40 B Ü R O F Ü R A U S W Ä R T I G E B E Z I E H U N G E N

(v.l.n.r.) Claudia Nothaft, Dr. Peter Witterauf, S.E. Leonidas Markides, Botschafter derRepublik Zypern, Dr. Susanne Luther

Pamela J. Fayle, Australische Botschafterin in der BundesrepublikDeutschland, der Schweiz und Liechtenstein, mit Dr. Peter Witterauf

Marja van Bijsterveldt-Vliegenthart, Vorsitzende der niederländischenCDA (m.), Dr. Susanne Luther und Dr. Peter Witterauf

BÜRO FÜRB Ü R O F Ü R V E R B I N D U N G S S T E L L E N

W A S H I N G T O N , B R Ü S S E L , M O S K A U / I N T E R N AT I O N A L E K O N F E R E N Z E N

VERBINDUNGSSTELLENINTERNATIONALE

KONFERENZENAufgabe des Büro für Verbindungsstellen Washington,

Brüssel, Moskau / Internationale Konferenzen ist es, im

Sinne der Satzung der Hanns-Seidel-Stiftung durch internatio-

nale Gesprächsprogramme und Konferenzen die Völker-

verständigung und den europäischen Einigungsprozess zu

fördern.

B Ü R O F Ü R V E R B I N D U N G S S T E L L E N / I N T E R N A T I O N A L E K O N F E R E N Z E N 41

Büro für Verbindungs-stellen/ InternationaleKonferenzen

INTERNATIONALE KONFERENZEN

Deutsch-Israelische bzw. Deutsch-Palästinensische

Fachtagung in Jerusalem und Ramallah

Im Mai 2005 jährte sich die Aufnahme diplomatischer

Beziehungen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und

Israel zum vierzigsten Mal. Die Hanns-Seidel-Stiftung nahm

dieses Datum zum Anlass, um in Zusammenarbeit mit der

CSU-Landesgruppe Anfang März in Jerusalem eine Deutsch-

Israelische Fachtagung durchzuführen, die vom damaligen

Parlamentarischen Geschäftsführer und heutigen Vorsitzen-

den Dr. Peter Ramsauer geleitet wurde. Im Mittelpunkt der

Gespräche mit zahlreichen hochrangigen Politikern und

Abgeordneten Israels und der Palästinensischen Gebiete

stand der Friedensprozess im Nahen Osten.

Die Fachtagung wurde mit einem Referat von Gideon Ezra,

Minister für Innere Sicherheit, eröffnet, an das sich State-

ments der Bundestagsabgeordneten und jetzigen Staats-

sekretäre Christian Schmidt und Dr. Gerd Müller an-

schlossen.

Gideon Ezra wies in seinem Referat darauf hin, dass Israel

nach wie vor durch den Terrorismus existenziell bedroht sei,

und bat um Verständnis für Maßnahmen wie z.B. den Bau des

Sperrzauns, der für Israels Sicherheit

unerlässlich sei.

Sowohl der Präsident des israelischen

Parlaments, Reuven Rivlin, als auch der

damalige israelische Vize- und spätere

amtierende Premierminister Ehud

Olmert ließen es sich nicht nehmen, die

deutsche Delegation zu einer je einstün-

digen Unterredung zu empfangen, in deren Mittelpunkt das

Pro und Contra des israelischen Rückzugs aus dem Gaza-

Streifen stand. Ferner wurde über die Weiterentwicklung des

Friedensprozesses im Nahen Osten diskutiert. In der palästi-

nensischen Verwaltungshauptstadt Ramallah traf die Gruppe

mit dem Leiter der palästinensischen Verhandlungs-

delegation mit

Israel, Minister

a.D. Dr. Saeb

Ereiqat, sowie

mit der christ-

lichen PLO-

Abgeordneten

Dr. Hanan

Ashrawi zu

Gesprächen zusammen.

Beide verurteilten entschieden den Terrorismus und sprachen

sich für Verhandlungen über den israelischen Abzug aus dem

Westjordanland und damit für eine Zwei-Staaten-Lösung aus.

Zum Abschluss der Gespräche in Ramallah erhielten die Abge-

ordneten vom palästinenschen Wirtschaftsminister, Maher

Masri, und dem Minister für Planung, Dr. Ghassan Khatib,

Informationen aus erster Hand über die äußerst angespannte

Wirtschaftslage im Westjordanland. (Fortsetzung Seite 43)

Dr. Rudolf Sussmann, Gideon Ezra, Dr. Peter Ramsauer

Stefan Müller, Dr. Peter Ramsauer, EhudOlmert

Dr. Saeb Ereiqat, Dr. Peter Ramsauer,Dr. Hans-Peter Friedrich

42 B Ü R O F Ü R V E R B I N D U N G S S T E L L E N / I N T E R N A T I O N A L E K O N F E R E N Z E N

• in Jerusalem und Ramallah

Deutsch-Israelische bzw. Deutsch-Palästinen-

sische Fachtagung

• in München, Brüssel und Berlin

Deutsch-Amerikanische Fachtagung mit US-

Staff Aides

• in München und Berlin

Gesprächsprogramm mit Diskussionsveran-

staltungen für russische Parlamentarier

• in München und Brüssel

Fachtagung für angehende Führungskräfte aus

Politik und Verwaltung der Russischen Föderation

• in Jaroslawl und Moskau

Fachtagung zu den Anforderungen an eine

moderne Sozialpolitik

• in Moskau

- Fachtagung zum Thema „Selbstverständnis

und Rolle der politischen Parteien im deutsch-

russischen Vergleich“

- Fachtagung zum Thema „Perspektiven der

deutsch-russischen Partnerschaft“ mit Haupt-

geschäftsführer Dr. Peter Witterauf

- Gesprächsprogramm zu den deutsch- bzw.

europäisch-russischen Beziehungen mit den

Bundestagsabgeordneten Dr. Christian Ruck,

Stephan Mayer und Stefan Müller

- Deutsch-Russische Fachtagung zu jugend-

politischen Fragen

• in Brüssel (s. Seite 44)

• in San Francisco

Diskussionsveranstaltung der Hanns-Seidel-

Stiftung und des American Council on Germany

mit Rede des Bayerischen Ministerpräsidenten

Dr. Edmund Stoiber zur Weiterentwicklung der

transatlantischen Beziehungen

• in Milwaukee

Referat von Prof. Ursula Männle, Staats-

ministerin a.D. und stv.Vorsitzende der Hanns-

Seidel-Stiftung, auf der Jahrestagung der

„German Studies Association“ sowie

Gesprächsprogramm mit politischen Multi-

plikatoren vor Ort

• in Washington

Fachtagungen, Vortrags- und Diskussions-

veranstaltungen zu Fragen der deutsch-amerika-

nischen Beziehungen und der transatlantischen

Kooperation sowie zu aktuellen Problemen der

Außen-, Sicherheits- und Wirtschaftspolitik.

KONFERENZEN, FACHTAGUNGEN, DISKUSSIONSVERANSTALTUNGEN UND GESPRÄCHSPROGRAMME

➧ Diskussion über die Weiterentwicklung der Europäischen

Union mit u.a. folgenden Themen: Finanzielle Vorausschau

2007 – 2013, der Europäische Verfassungsvertrag, die

Lissabon-Agenda – Perspektiven für Wachstum und

Beschäftigung, Steuerwettbewerb in Europa

➧ Weiterentwicklung der gemeinsamen europäischen Außen-

und Sicherheitspolitik

➧ Vertiefung und Erweiterung des deutsch-amerikanischen

Dialogs und der transatlantischen Kooperation

➧ Unterstützung von Parteiendemokratie, Parlamentarismus

und Sozialer Marktwirtschaft in der Russischen Föderation,

Ausbau der deutsch-russischen Kooperation

➧ Herstellung von Kontakten und Aufbau von Netzwerken

junger deutscher Politiker und angehender Führungskräfte

mit amerikanischen und russischen Kollegen

➧ Vertiefung und Ausbau der deutsch-israelischen

Beziehungen, Pflege von Kontakten zu führenden

Vertretern der Palästinensischen Autonomiegebiete

ÜBERBLICK UND BESONDERE SCHWERPUNKTE

Büro gesamt 43 1.608 2.586 4.194 106

Zentrale Maßnahmen 4 19 126 145 29

Verbindungsstelle Washington 6 100 334 434 10

Verbindungsstelle Brüssel 26 1.400 1.930 3.330 101

Verbindungsstelle Moskau 7 89 196 285 4

Veranstaltungen Anzahl Anzahl Teilnehmer Anzahl2005 Veranstaltungen Deutschland Andere Länder Gesamt Länder

STATISTIK DES BÜROS FÜR VERBINDUNGSSTELLEN / INTERNATIONALE KONFERENZEN

In Zusammenarbeit mit den drei Verbindungsstellen in Washington, Brüssel und Moskau wurden im Jahre 2005 insgesamt

43 Veranstaltungen im In- und Ausland mit 4.194 Teilnehmern aus 106 Ländern durchgeführt.

INFORMATIONS-I N F O R M AT I O N S B E S U C H E

FA C H TA G U N G E NK O N F E R E N Z E N

BESUCHE(Fortsetzung von Seite 41)

An die Unterredung mit dem Oberhaupt der islamischen

Glaubensbehörde auf dem Tempelberg in Jerusalem,

E. Adnan Husseini, schloss sich der Besuch der Al Aqsa

Moschee an. Ein Besuch der überkonfessionellen christlichen

Grabeskirche schloss die Informationstagung ab.

VERBINDUNGSSTELLE WASHINGTON DC

Als Vermittler von Gesprächskontakten zwischen hochrangi-

gen Politikern aus Deutschland und den USA kam der

Verbindungsstelle Washington gerade vor dem Hintergrund

der im Jahre 2005 noch bestehenden transatlantischen

Spannungen eine herausgehobene Bedeutung zu.

Die vorgezogene Bundestagswahl führte in Washington zu

einem erhöhten Interesse an den politischen Entwicklungen in

Deutschland, dem der Verbindungsstellenleiter Ulf Gartzke

durch zahlreiche Informationsgespräche im US-Senat und

Repräsentantenhaus Rechnung trug.

Im Vordergrund der Arbeit des Verbindungsstellenleiters stand

ferner die Pflege eines kontinuierlichen Meinungs- und

Informationsaustauschs mit führenden Repräsentanten der

amerikanischen Regierung, des US-Kongresses, multilateralen

Organisationen (z.B. Weltbank, IWF), Think Tanks, Univer-

sitäten sowie Vertretern der Wirtschaft und der Medien.

Darüber hinaus erstellte die Verbindungsstelle regelmäßig

Hintergrundanalysen zu wichtigen Themen der amerikani-

schen Innen- und Außenpolitik.

Anfang März organisierte die Verbindungsstelle anlässlich des

Besuchs des Bayerischen Ministerpräsidenten Dr. Edmund

Stoiber in San Francisco gemeinsam mit dem American

Council on Germany eine Vortragsveranstaltung zum Thema

„Die transatlantischen Beziehungen in einer globalen

Wirtschaft: Anmerkungen aus der Mitte Europas“, an der

zahlreiche hochrangige Vertreter aus Politik, Wirtschaft und

Wissenschaft teilnahmen.

Die 20. Deutsch-Amerikanische Fachtagung für Staff Aides

(Hanns-Seidel-Memorial-Fellowship Program) gab im vergan-

genen Jahr wiederum engen politischen Beratern von ein-

flussreichen Senatoren und Kongressabgeordneten die

Gelegenheit, mit hochrangigen politischen Gesprächspartnern

in München, Brüssel und Berlin zusammenzutreffen. Im

Rahmen ihres Europaaufenthaltes traf die US-Delegation in

München u.a. mit dem Vorsitzenden der CSU-Landtags-

fraktion, Joachim Herrmann, dem Leiter der Bayerischen

Staatskanzlei, Staatsminister Erwin Huber, sowie CSU-

Generalsekretär Dr. Markus Söder zu politischen Unter-

redungen zusammen. In Brüssel und Berlin standen u.a.

Gespräche mit dem Ständigen Vertreter Deutschlands im

NATO-Militärausschuss, Gen. Lt. Dr. Klaus Olshausen, dem

amtierenden US-NATO Botschafter John M. Koenig sowie

dem amtieren-

den US-Bot-

schafter in Deut-

schland John A.

Cloud auf dem

Programm.

B Ü R O F Ü R V E R B I N D U N G S S T E L L E N / I N T E R N A T I O N A L E K O N F E R E N Z E N 43

Dr. Gerd Müller (l.), E. Adnan Husseini

CSU-Parlamentarier vor dem Felsendom

Die amerikanische Delegation beim Leiter der BayerischenStaatskanzlei, Staatsminister Erwin Huber

...FACH-

44 B Ü R O F Ü R V E R B I N D U N G S S T E L L E N / I N T E R N A T I O N A L E K O N F E R E N Z E N

TAGUNGENTom Coburn (Republikaner aus Oklahoma) sowie dem bis

vor kurzem jüngsten Mitglied des US-Kongresses, Adam

Putnam (Republikaner aus Florida), standen die Aus-

wirkungen der Bundestagswahlen 2005 auf die transatlanti-

schen Beziehungen.

Ferner kam Freiherr Karl-Theodor zu

Guttenberg, Obmann der CDU/CSU-

Bundestagsfraktion im Auswärtigen

Ausschuss des Deutschen Bundestages,

mehrfach zu politischen Konsultationen

nach Washington.

VERBINDUNGSSTELLE BRÜSSEL

Mit ihrer Verbindungsstelle Brüssel trägt die Hanns-Seidel-

Stiftung seit nunmehr fast 20 Jahren der herausgehobenen

Bedeutung Brüssels als Zentrum der europäischen Politik

Rechnung. Sie fungiert als Bindeglied der HSS-Zentrale zu den

Institutionen der Europäischen Union, den EU-Mitglieds-

staaten und der Nordatlantischen Allianz.

Die Teilnahme von hochrangigen Entscheidungsträgern an

den Konferenzen der Verbindungsstelle Brüssel unterstrich im

Jahre 2005 erneut ihre wichtige Funktion als Ort der euro-

päischen Begegnung und des Meinungsaustausches.

Die Verbindungsstelle Brüssel, die von Markus Russ geleitet

wird, betreute im Jahre 2005 insgesamt 3.330 Teilnehmer aus

101 Ländern. Die großen Herausforderungen, die die Euro-

päische Union im Jahre 2005 zu bewältigen hatte, spiegelten

sich auch in der Auswahl der behandelten Themen wider:

AUSWAHL VON SEMINAREN UND

KONFERENZEN IN BRÜSSEL

EUROPAPOLITISCHER DIALOG:

➧ „Die Lissabon Agenda – Erfolge nur mit dem Mittelstand“

➧ „Finanzielle Vorausschau 2007 – 2013: Investition in

Europas Zukunft“

➧ Gesprächsrunde mit jungen Mitgliedern des Bayerischen

Landtages, des Deutschen Bundestages und der CSU-

Europagruppe im Europäischen Parlament zur

Ende Juli hielten sich Christian Schmidt, Ver-

teidigungspolitischer Sprecher der CDU/CSU-Fraktion im

Deutschen Bundestag, sowie der Vorsitzende der

Internationalen Kommission der CSU, Staatsminister a.D.

Reinhold Bocklet, zu politischen Konsultationen in

Washington auf. Im Mittelpunkt der Gespräche mit mehreren

Senatoren und Kongressabgeordneten, darunter u.a.

Senator Richard C. Shelby, Chairman des Banking,

Housing and Urban Affairs Committees, Senator James

Inhofe, Congressman John M. Spratt, Mitglied des Armed

Services und Budget Committees, Congressman Gil

Gutknecht, Vorsitzender der Congressional Study Group on

Germany, standen die außen- und sicherheitspolitischen

Implikationen eines Regierungswechsels in Berlin. Darüber

hinaus sprachen beide Politiker auf einer von der Hanns-

Seidel-Stiftung zusammen mit dem Hudson Institute organi-

sierten Diskussionsveranstaltung.

Auf der Jahrestagung 2005 der renommierten

German Studies Association in Milwaukee wurde

die Hanns-Seidel-Stiftung von ihrer stv.

Vorsitzenden Prof. Ursula Männle vertreten, die

dort im Rahmen einer Podiums- und

Fernsehdiskussion die jüngste Bundestagswahl in

Deutschland analysierte.

Mitte November reiste eine Delegation junger CSU-Politiker,

darunter Dorothee Mantel, Dr. Bernd Weiß, Melanie

Huml, Martin Sailer, sowie die stv. JU-Bundesvorsitzende

Dr. Nadine Pallas zu politischen Gesprächen nach

Washington. Im Mittelpunkt der Unterredungen mit u.a.

dem republikanischen Senator Jon Kyl (Arizona), Senator

Senator Richard C. Shelbyund Christian Schmidt

Reinhold Bocklet mitCongressman John M. Spratt

Stv. Vorsitzende Prof. Ursula Männle

Freiherr Karl-Theodor zu Guttenberg

„Ratifizierung des Verfassungsvertrages und zur Zukunft

der EU“

➧ „Horizons2020 – Was kommt nach Lissabon?

Perspektiven für Wachstum und Beschäftigung“

➧ „Die Zukunft der Transatlantischen Beziehungen: Chancen

für den Wandel“

➧ „Reproduktionsmedizin und Stammzellenforschung in

Deutschland im Spannungsfeld von Ethik und medizini-

schem Fortschritt“

➧ „Steuerwettbewerb in Europa – Chance auf mehr

Wachstum, Beschäftigung, Wohlstand?“

➧ „EU-Russia Relations: Moving forwards or backwards“

➧ „Der Weg zu besseren Kinderbetreuungssystemen in

Europa“

➧ „Perspektiven der Europäischen Verteidigungspolitik“

➧ „Regionen in Europa und die Lissabon-Agenda: Das

Potenzial der Vielfalt nutzen“

➧ „Die Rückbesinnung auf Werte und Ethik vor dem

Hintergrund aktueller geistesgeschichtlicher

Entwicklungen“

➧ „Die Prioritäten der österreichischen EU-Rats-

präsidentschaft“

➧ „Nichtverbreitung von Massenvernichtungswaffen und

Terrorismus: Standpunkte und Strategien der EU“

➧ „Die Ergebnisse des Europäischen Rates vom 15. /16.

Dezember 2005 – Bewertung aus deutscher Sicht“

ENTWICKLUNGSPOLITISCHER DIALOG:

➧ Roundtable-Diskussion mit dem Sprecher des

Philippinischen Repräsentantenhauses José de Venecia, Jr.

➧ „Kroatiens Mitgliedschaft in der EU – zu beiderseitigem

Nutzen“ mit der kroatischen Außenministerin, Kolinda

Grabar-Kitarovic

➧ „Governance – Made in Africa“

➧ Informationsbesuch des Bildungsministers der chinesischen

Provinz Hubei im Rahmen einer Delegationsreise der

Brautechnischen Akademie Wuhan

➧ Gesprächsprogramm des ehemaligen philippinischen

Staatspräsidenten Fidel Valdez Ramos mit Vortrags-

veranstaltung zum Thema: „Europe is where the future

is being shaped“

B Ü R O F Ü R V E R B I N D U N G S S T E L L E N / I N T E R N A T I O N A L E K O N F E R E N Z E N 45

... KONFE-RENZEN

Alexander Radwan

WEITERE VERANSTALTUNGEN:

➧ Vier Einführungsseminare für Teilnehmer der

Internationalen Parlaments-Praktika des Deutschen

Bundestages

➧ Pressefrühstück mit dem ungarischen Ministerpräsidenten

a.D. Viktor Orbán

➧ 2. Brüsseler Gespräch zur Sicherheitspolitik in

Zusammenarbeit mit EUROMIL

Auf einer am 3. März 2005

von der Verbindungsstelle

Brüssel der Hanns-Seidel-

Stiftung gemeinsam mit der

Konrad-Adenauer-Stiftung

organisierten Abendveran-

staltung zeigte der Sprecher

des Philippinischen Reprä-

sentantenhauses, José de

Venecia, Jr., neue Perspektiven zukünftiger Zusammenarbeit

zwischen der EU und den asiatischen Staaten auf.

„Die Lissabon-Agenda – Erfolge nur mit dem Mittelstand“

war Thema einer hochrangig besetzten Fachkonferenz am

15. März 2005, an der u.a. die EU-Kommissare Ján Figel und

Vladimir Spidla sowie der Generaldirektor der EU-

Kommission für Regionalpolitik, Graham

Meadows, und Alexander Radwan,

MdEP, teilnahmen.Angesichts der Bedeutung

des Mittelstandes als Wachstumsmotor der

europäischen Wirtschaft, lag der Schwer-

punkt der Diskussion auf

den Möglichkeiten der

EU, die Entwicklung des

Arbeitsplätze sichernden

Mittelstandes gezielt zu

fördern.

Kommissar Vladimir Spidla

José de Venecia, Jr.

Mit ihrem Vorschlagspaket für den EU-Finanzrahmen 2007 – 2013

beabsichtigte die EU-Kommission, das künftige EU-Budget zu Be-

ginn des Jahres 2005 festzulegen. In einer Diskussionsveranstaltung

am 24. Mai 2005 unterzog der Vorsitzende der CSU-Europagruppe

im Europäischen Parlament, Markus Ferber, die Vorschläge der

EU-Kommission einer ebenso konstruktiven wie kritischen

Würdigung. Moderiert wurde die Veranstaltung von Alexander

Hagelüken, Korrespondent der Süddeutschen Zeitung.

„Wie werden wir in Zukunft leben, lernen und arbeiten?“ Diese

und andere Fragen wurden im Rahmen einer gemeinsam von der

Verbindungsstelle Brüssel und der Siemens AG unter dem Titel:

„Horizons 2020 – Was kommt nach Lissabon?“ am 2. Juni 2005

in Brüssel durchgeführten Veranstaltung erörtert. An dieser

Fachtagung nahmen als Referenten u.a. teil: Prof. Dr. Edward G.

Krubasik, Mitglied des Zentralvorstands der Siemens AG und Dr.

Joachim Wuermeling, Mitglied im Ausschuss für Binnenmarkt

und Verbraucherschutz des Europäischen Parlaments.

46 B Ü R O F Ü R V E R B I N D U N G S S T E L L E N / I N T E R N A T I O N A L E K O N F E R E N Z E N

Alexander Hagelüken (l.), Markus Ferber

Dr. Joachim Wuermeling, Dr. Joachim Scharioth, Jérôme Vignon, Prof. Dr. Edward G. Krubasik,Carlos Tavares, Gert-Jan Koopman

...FACH-TAGUNGEN

Am 14. Juni 2005 führte

die Hanns-Seidel-Stif-

tung mit Staatssekre-

tärin Emilia Müller,

Bayerisches Staats-

ministerium für Umwelt,

Gesundheit und Ver-

braucherschutz, sowie

den Europaabgeord-

neten Dr.Angelika Niebler und Dr. Peter Liese eine

Fachkonferenz zum Thema: „Reproduktionsmedizin

und Stammzellenforschung in Deutschland im

Spannungsfeld von Ethik

und medizinischem Fort-

schritt“ durch, an der auch

der EU-Kommissar für

Wissenschaft und For-

schung, Janez Potoc̆nik,

teilnahm.

Die Hanns-Seidel-Stiftung

gab der Außenministerin Kroatiens, Kolinda Grabar-

Kitarovic, die Gelegenheit, am 5. Juli 2005 vor zahl-

reichen Vertretern europäischer Institutionen, der

Wirtschaft und der Diplomatie zum Thema „Kroatiens

Mitgliedschaft in der EU – Nützlich für beide Seiten“ zu

sprechen. Die kroatische Außenministerin legte in ihren

Ausführungen dar, dass es im beiderseitigen Interesse

liege, die gegenwärtige Dynamik des kroatischen EU-

Beitrittsprozesses aufrechtzuerhalten.

Dr. Angelika Niebler

Kolinda Grabar-Kitarovic

Staatssekretärin Emilia Müller

... KONFE-RENZENAm 12. Juli 2005 fand ein ganztägiges entwicklungspoliti-

sches Seminar zum Thema: „Governance – Made in Afrika“

statt. Auf vier Panels diskutierten hochrangige europäische

Experten, Botschafter afrikanischer Länder und Auslands-

mitarbeiter der Hanns-Seidel-Stiftung über die großen

Probleme – wie z.B. ethnische Konflikte, Hunger,

Bildungsmangel – mit denen dieser Kontinent derzeit kon-

frontiert ist.

Der durch die drastischen Steuersenkungen einiger neuer EU-

Mitgliedstaaten entstandene Steuerwettbewerb zwingt insbe-

sondere klassische EU-Mitgliedsländer dazu, ihrerseits ihr

Steuersystem zu reformieren. Die Hanns-Seidel-Stiftung, der

Europäische Steuerzahler-Bund und der Europäische Wirt-

schaftssenat luden deshalb am 13. Juli 2005 hochrangige

Referenten, darunter u.a. EP-Vizepräsident Dr. Ingo

Friedrich, EU-Kommissar Laszlo Kovács und Prof. Dr.

Friedmann, Präsident des Europäischen Wirtschaftssenats

und ehem. Präsident des Europäischen Rechnungshofes, ein,

um mit ihnen über das Thema: „Steuerwettbewerb in Europa

– Chance auf mehr Wachstum, Beschäftigung und

Wohlstand?“ zu diskutieren.

„Der Weg zu besseren Kinderbetreuungssystemen in Europa“

war Thema einer Diskussionsveranstaltung am 15. November

2005. Als Vorreiter eines bedarfsgerechten Ausbaus der

Kinderbetreuung über alle Altersgruppen hinweg gelten

Frankreich und Belgien, wo bereits Anfang der 70er Jahre mit

der Schaffung eines breiten Angebots der Kinderbetreuung

begonnen wurde. Ausgehend von den dort gemachten

Erfahrungen diskutierten Christa Stewens, Bayerische

Staatsministerin für Arbeit, Sozialordnung, Familie und Frauen;

Luisella Pavan-Woolfe, Europäische Kommission, GD

Beschäftigung; Katrien Verhegge, Beraterin im Kabinett

Inge Vervotte, Ministerin für Wohlfahrt, Volksgesundheit und

Familie der Region Flandern, sowie Nathalie Nikitenko,

Ständige Vertretung Frankreichs bei der EU, über neue Mo-

delle der Kinderbetreuung in Europa. Moderiert wurde diese

Veranstaltung von der Journalistin Petra Pinzler („Die Zeit“).

Ein Höhepunkt im Veranstaltungsprogramm 2005 war die in

Kooperation mit der Robert-Schumann-Stiftung, der New

Defence Agenda und Friends of Europe am 21. November

B Ü R O F Ü R V E R B I N D U N G S S T E L L E N / I N T E R N A T I O N A L E K O N F E R E N Z E N 47

Javier Solana, Michèle Alliot-Marie, John Reid, Markus Ferber

Prof. Dr. Friedmann, Kommissar Laszlo Kovács, Dr. Ingo Friedrich

Dr. Rainer Gepperth, Hanns-Seidel-Stiftung; Stefano Manservisi,Generaldirektor DG Development; John Palmer, European Policy Centre

TAGUNGENdurchgeführte Podiumsdiskussion zum Thema „Perspektiven

der europäischen Verteidigungspolitik“, auf der die französi-

sche Verteidigungsministerin Michèle Alliot-Marie, der bri-

tische Verteidigungsminister John Reid, der Generalsekretär

des Rates und Hoher Vertreter für die Gemeinsame Außen-

und Sicherheitspolitik der EU, Dr. Javier Solana, sowie

Markus Ferber die künftige Ausgestaltung der europäischen

Sicherheitspolitik erörterten.

Auf einer Diskussionsveranstaltung am 8. Dezember 2005

umriss Dr. Hans Winkler, Staatssekretär im Bundes-

ministerium für auswärtige Angelegenheiten der Republik

Österreich, unter der Moderation von Christian Henkes

(Europa-Korrespondent Studio Brüssel, Deutsche Welle TV)

im Gespräch mit Dr. Joachim Wuermeling die „Prioritäten

der österreichischen Ratspräsidentschaft“. Dr. Hans Winkler

hob in seinen Ausführungen hervor, dass es vorrangig darum

gehen müsse, durch strikte Anwendung der EU-Prinzipien

„Bürgernähe und Subsidiarität“ verlorengegangenes Ver-

trauen der Bürger zurückzugewinnen.

VERBINDUNGSSTELLE MOSKAU

Das Büro für Verbindungsstellen führte vom 29. Mai – 3. Juni

2005 für acht Abgeordnete der Russischen Staatsduma und

zwei Präsidenten von russischen Regionalparlamenten eine

Informationsreise mit Stationen in München, Berlin

und Potsdam durch. In München trafen die russischen

Parlamentarier u.a. zu Gesprächen mit Finanzminister Prof.

Dr. Kurt Faltlhauser, Wirtschaftsstaatssekretär Hans

Spitzner sowie dem Vorsitzenden der CSU-Fraktion im

Bayerischen Landtag, Joachim Herrmann, zusammen. Bei

einer Konferenz mit Politikern und Russlandexperten, die vom

Vorsitzenden der Hanns-Seidel-Stiftung, Dr. h.c. mult. Hans

Zehetmair, mit einem Grundsatzreferat eröffnet wurde,

stand das Thema „Parlamentarismus und Parteiendemokratie

in Deutschland und Russland“ auf der Tagesordnung.

Der Informationsbesuch fand am 2. / 3. Juni seine Fortsetzung

in Berlin und Potsdam, wo u.a. Unterredungen mit dem

Vorsitzenden der CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundes-

tag, Michael Glos, dem Verteidigungspolitischen Sprecher

der CDU/CSU-Fraktion, Christian Schmidt, und der Justiz-

ministerin von Brandenburg, Beate Blechinger, stattfanden.

Vom 11. – 13. Juli hielt sich der Hauptgeschäftsführer der

Hanns-Seidel-Stiftung, Dr. Peter Witterauf, in Begleitung

48 B Ü R O F Ü R V E R B I N D U N G S S T E L L E N / I N T E R N A T I O N A L E K O N F E R E N Z E N

Ludwig Mailinger, Alexandra Buratajewa, Dr. Peter Witterauf,Wladimir Platonow und Swetlana Selwina

Die russischen Parlamentarier im Deutschen Bundestag mit Christian Schmidtund Michael Glos (5.+ 6. v. l.)

Dr. Joachim Wuermeling, Christian Henkes, Dr. Hans Winkler

...FACH-

des Leiters des Büros für Verbindungsstellen, Ludwig

Mailinger, zu Gesprächen mit hochrangigen russischen

Politikern in Moskau auf. Nach einem Briefing durch den am-

tierenden deutschen Botschafter in Moskau, Andreas von

Mettenheim, und einem Meinungsaustausch in der

Europaabteilung des russischen Außenministeriums wurde

Dr. Witterauf in der Russischen Staatsduma vom

Vorsitzenden des Auswärtigen Ausschusses, Konstantin

Kosatschow, zu einer Unterredung über die Rolle der Hanns-

Seidel-Stiftung bei der Festigung und Vertiefung der deutsch-

russischen Beziehungen empfangen. Dem schlossen sich ein

Gedankenaustausch mit dem Präsidenten der Moskauer

Stadtduma, Wladimir Platonow, und ein Gespräch mit der

Vorsitzenden der Jugendorganisation von „Einiges Russland“,

Alexandra Buratajewa, über „Russlands post-sowjetische

Generation“ an.

Dr. Peter Witterauf referierte ferner vor über 50 hochrangi-

gen Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung zum

Thema „Europa und Russland – Partner für Frieden und

Freiheit“. Im Anschluss daran erläuterte der stv. Vorsitzende

der Mehrheitsfraktion „Einiges Russland“ in der Staatsduma,

Waleri Bogomolow, die Erwartungen seines Landes an

Deutschland nach der Bundestagswahl 2005. Ferner stattete

Dr. Witterauf dem Europa-Institut der Russischen Akademie

der Wissenschaften einen Besuch ab, um mit leitenden

B Ü R O F Ü R V E R B I N D U N G S S T E L L E N / I N T E R N A T I O N A L E K O N F E R E N Z E N 49

Dr. Peter Witterauf und Ludwig Mailinger mit Konstantin Kosatschow (Mitte)

... KONFE-RENZEN

Professoren über die Perspektiven der europäisch-russischen

Zusammenarbeit zu diskutieren. Ein Gespräch mit der stv.

Generaldirektorin der Tretjakow-Galerie rundete das umfang-

reiche, vom Leiter der Verbindungsstelle Moskau, Christian

Forstner organisierte Arbeitsprogramm ab.

Vom 9. – 14. Oktober 2005 absolvierten 18 junge Führungs-

kräfte von Parlamenten und anderen gesellschaftlich relevan-

ten Institutionen Russlands auf Einladung der Hanns-Seidel-

Stiftung ein umfangreiches politisches Gesprächsprogramm,

das sie mit hochrangigen Vertretern von Politik und Wirtschaft

in München sowie von EU und NATO in Brüssel zusammen-

führte.

Nach einer Besichtigung des Bildungszentrums Wildbad

Kreuth im Rahmen des „Tag der offenen Tür“ am 9. Oktober

Staatsminister Eberhard Sinner und Delegationsleiterin Alexandra Buratajewa

Diskussionsrunde im Europaparlament: Klaus-Heiner Lehne,Vizepräsident Dr. Ingo Friedrich, Alexandra Buratajewa undManfred Weber

50 B Ü R O F Ü R V E R B I N D U N G S S T E L L E N / I N T E R N A T I O N A L E K O N F E R E N Z E N

TAGUNGEN...FACH-

Arbeitsgruppe Jugend der CSU-Fraktion im Bayerischen

Landtag, die Gelegenheit, sich aus erster Hand über die

Jugendpolitik der Russischen Föderation und die politische

Situation in Russland zu informieren. ◆

2005 führten die russischen Gäste in München u.a. Gespräche

mit Staatsminister Eberhard Sinner in der Bayerischen

Staatskanzlei und mit CSU-Generalsekretär Dr. Markus

Söder. Höhepunkte der Informationsreise waren im Europa-

parlament in Brüssel die Diskussionsrunde mit Europaabge-

ordneten über die Strategische Partnerschaft EU-Russland

sowie der Besuch des NATO-Hauptquartiers.

Das Büro für Verbindungsstellen organisierte vom 15. – 17.

November für die Bundestagsabgeordneten Dr. Christian

Ruck, Entwicklungspolitischer Sprecher der CDU/CSU-

Fraktion, Stefan Müller, Mitglied des Finanzausschusses,

sowie Stephan Mayer, Mitglied des Innenausschusses des

Deutschen Bundestages, einen Arbeitsbesuch in Moskau.

Diskutiert wurde mit hochrangigen russischen Politikern und

Wissenschaftlern über Fragen der bilateralen Zusammen-

arbeit. In der Russischen Staatsduma trafen die Abgeordneten

u.a. mit dem Vizepräsidenten des Parlaments, Dr. Sergej

Baburin, und dem Vorsitzenden des Auswärtigen

Ausschusses, Konstantin Kosatschow, zu Unterredungen

zusammen.

Im Rahmen einer Fachtagung zu jugendpolitischen Fragen, die

vom 4. – 6. Dezember 2005 in Moskau stattfand, erhielten

junge Politiker, darunter der stv. JU-Landesvorsitzende

Guntram Dopfer sowie Petra Guttenberger, Mitglied der

Die russische Delegation im NATO-Hauptquartier

Die Delegation nach dem Gespräch mit dem Duma-AbgeordnetenGeneralmajor Nikolaj Besborodow (o.) und der Vorsitzenden des„Komitees der russischen Soldatenmütter“, Walentina Melnikowa (u.)

Im Moskauer Büro der Hanns-Seidel-Stiftung: Stefan Müller,Anna Klein, Dr. Christian Ruck, Stephan Mayer und Armin Höller

SCHWERPUNKTE DER ENTWICKLUNGS-

POLITISCHEN ZUSAMMENARBEIT

➧ Maßnahmen der gesellschaftspolitischen

und berufsorientierten Erwachsenenbildung

(NEPAD)

➧ Berufliche Bildung und Managementtraining

Vor allem versuchen wir Frauen für unsere Bildungs-

und Fortbildungsangebote zu gewinnen

➧ Unterstützung beim Aufbau von Organisations-

strukturen

wie Verbänden, Innungen oder Genossenschaften

➧ Verwaltungsförderung und Unterstützung bei der

Bildung staatlicher Institutionen,

vor allem beim Aufbau bürger- und leistungsorientierter

Verwaltungen und durch Beratung im Bereich Recht und

Verwaltung

➧ Beratung von Regierungen, Parteien

etc. bei politischen, wirtschaftlichen und gesellschaft-

lichen Reformen

➧ Maßnahmen zur ländlichen Entwicklung

und Verbesserung der Infrastruktur

IBZINST ITUT FÜR INTERNAT IONALE BEGEGNUNG U N D Z U S A M M E N A R B E I T

I N S T I T U T F Ü R I N T E R N A T I O N A L E B E G E G N U N G U N D Z U S A M M E N A R B E I T 51

IBZInstitut für Internationale Begegnungund Zusammenarbeit

Alle Projektländer sind

in der Weltkarte auf der

Rückumschlagseite eingezeichnet und

unter www.hss.de/1578.shtml detailliert beschrieben.

AUSWAHL ENTWICKLUNGS-

POLITISCHER PROJEKTE:

INDIEN

Managementtraining und Institutionenförderung;

Aus- und Fortbildung von Unternehmerinnen;

Förderung des nationalen und internationalen Dialogs

KIRGISTAN

Aus- und Fortbildung gewählter Vertreter und ernannter

Fachkräfte aus Städten und kommunalen Verwaltungen,

Stärkung der kommunalen Selbstverwaltung

KENIA

Stärkung der Zivilgesellschaft und der politischen Kultur

WESTAFRIKA (REGIONALPROJEKT)

Förderung der Zivilgesellschaft zur Stärkung der

Eigenverantwortung (NEPAD)

CHILE

Bildungsarbeit für politische Führungskräfte

und kommunale Entscheidungsträger

SÜDKOREA

Beratung beim Umweltschutz im Grenzlandbereich,

Förderung von Frauen in der Politik, Unterstützung

der Aussöhnung von Nord- und Südkorea

SERBIEN

Aufbau demokratischer Grundstrukturen,

Krisenprävention und Konfliktminimierung

CHINA

Regionalprojekt „Bildungstransfer

in strukturschwache Regionen“

ÜBERBLICKI B Z Ü B E R B L I C K 2 0 0 5

2005

52 I N S T I T U T F Ü R I N T E R N A T I O N A L E B E G E G N U N G U N D Z U S A M M E N A R B E I T

PROJEKTE 2005

Anzahl, einschl. regionen-

übergreifender Projekte

und Projektmaßnahmen* 91

Zahl der Projektländer 57

SEMINARE WELTWEIT 2005

Anzahl der Seminare 7.600

Anzahl der Teilnehmer 173.000

REGIONALE VERTEILUNG

DER PROJEKTE in Prozent 2005

Mittel-, Ost- und Südosteuropa 23

Asien/China 36

Nordafrika, Naher Osten 14

Afrika südlich der Sahara 15

Lateinamerika 11

Brüssel /EU 1

REGIONALE MITTEL-

VERTEILUNG in Prozent 2005

Mittel-, Ost- und Südosteuropa 29

Asien/China 28

Nordafrika, Naher Osten 12

Afrika südlich der Sahara 18

Lateinamerika 12

Brüssel /EU 1

30,0

27,5

25,0

22,5

20,0

17,51995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005

FINANZIELLE ENTWICKLUNG 1995–2005 in Mio. Euro

ANZAHL DER PROJEKTE 1995–2005

80

75

90

95

85

70

65

60

55

50

451995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005

* Inklusive Auswärtiges Amt, Europäische Union,

Freistaat Bayern und sonstige Geber

PROJEKTE DERP R O J E K T E D E R E N T W I C K L U N G S -Z U S A M M E N A R B E I T

ENTWICLUNGSZUSAMMEN-

ABEIT

2 5 J A H R EZ U S A M M E N A R B E I TM I T C H I N A„Bildungsarbeit war das Herzstück des weiten Spektrums

unserer Partnerschaft“, so Dr. h.c. mult. Hans Zehetmair in

seinem Festvortrag. 25 Jahre vertrauensvoller Zusammen-

arbeit der Stiftung und der Volksrepublik China wurden bei

einem Festakt am 18. November 2005 in Peking gefeiert, der

unter der Schirmherrschaft des chinesischen Bildungs-

ministeriums stattfand.

Von Anfang an begleitete Dr. Rainer Gepperth, stv.

Hauptgeschäftsführer der HSS und Leiter des IBZ, diese guten

und partnerschaftlichen Verbindungen und die stets konstruk-

tive Zusammenarbeit. China wurde zu einem bedeutenden

Schwerpunkt der Projektarbeit mit nunmehr dreizehn Stand-

orten. Im Wesentlichen beziehen sich die Projektaktivitäten,

erläutert Jürgen Wilke, Leiter des Chinareferats, auf

Gesellschaft, Bildung, Kultur, Wirtschaft und Soziales, aber

auch auf die Förderung von strukturschwachen Regionen.

Die Stiftung unterstützt die chinesische Regierung bei

deren Bemühungen, das Bildungssystem umfassend zu

reformieren.

Alle unsere Maßnahmen bieten wir in enger Abstimmung mit

unseren Partnern an, vor allem mit staatlichen chinesischen

Regierungsorganisationen, wie dem Ministry of Education, der

Hochschule des Zentral-Komitees der kommunistischen Partei

(Parteihochschule), des allchinesischen Frauenverbandes, des

Bauministeriums und des Ministeriums für Länderentwicklung

in Beijng.

Hilfe zur Selbsthilfe ist auch hier unser Grundsatz. Daher set-

zen wir auf die Qualifikation chinesischer Experten und

Multiplikatoren: Die gemeinsame Erarbeitung von Strategien

und Konzepten, sehr anspruchsvolle Pilotprojekte und ein

Partnernetzwerk führten zu gemeinsamen Erfolgen.

Die Vizeministerin des Bildungsministeriums, Prof. Dr.Wu Qidi,

sprach in ihrer Rede über die chinesische Bildungspolitik im

21. Jahrhundert. Sie dankte der Stiftung für die Unterstützung

bei den Reformen der beruflichen Bildung und Grundbildung

in China.

Dr. h.c. mult. Hans Zehetmair hielt einen Festvortrag zum

Thema „Bildung im Spannungsfeld zwischen Kulturen,

Gesellschaften und globalen Anforderungen“. Er wies auf die

schnellen gesellschaftlichen Veränderungen hin, die Lern-

fähigkeit erforderten.

Der Vizepräsident der Gesellschaft des chinesischen Volkes für

Freundschaft mit dem Ausland, Chen Yongchang, und der

Botschafter der Bundesrepublik Deutschland, Dr. Volker

Stanzel, überbrachten Grußworte.

Im Rahmen des Festaktes wurde vereinbart, die

Zusammenarbeit weiterzuführen. Kooperationsvereinbarung-

en mit Bildungskommissionen der Provinzen Gansu, Qinghai,

Ningxia und Xinjiang wurden unterschrieben. Mit dem ältes-

I N S T I T U T F Ü R I N T E R N A T I O N A L E B E G E G N U N G U N D Z U S A M M E N A R B E I T 53

Verlängerung der Rahmenvereinbarung zwischen dem Ministry of Education und der Hanns-Seidel-Stiftung: Botschafter Dr. Volker Stanzel, Dr. Rainer Gepperth,Vizeministerin Prof. Dr. Wu Qidi, Dr. Hans Zehetmair

Begleiteten die Kooperation von Anfang an:Prof. Dr. Wu Xiufang und Dr. Rainer Gepperth

PROJEKTEP R O J E K T E

PROJEKTEten Partner der Hanns-Seidel-Stiftung, der Gesellschaft des

chinesischen Volkes für Freundschaft mit dem Ausland, wird

die Kooperation ebenfalls fortgesetzt.

Eingeladen waren Repräsentanten chinesischer und deutscher

Institutionen aus Kultur, Wirtschaft, Wissenschaft und Politik,

ehemalige Stipendiaten der Stiftung, Projektleiter und

Projektpartner.

VISIONEN FÜR LATEINAMERIKA

Die Hanns-Seidel-Stiftung begann 2005 zusammen mit

Partnerorganisationen in Lateinamerika mit einer Reihe von

Veranstaltungen, die nach den unterschiedlichen Visionen von

Lateinamerika fragen. Diese Seminare sollen zu einem ständi-

gen Forum werden, das politischen Parteien, Interessen-

gruppen und Vertretern der Zivilgesellschaft die Möglichkeit

gibt, ihre Sicht der Probleme des Kontinents und Meinungen

zu ihrer Bewältigung auszutauschen. So soll eine gemeinsame

Basis an Werten geschaffen werden, nach denen eine demo-

kratische und humane Gesellschaft strukturiert ist. Staatliche

Institutionen werden auf ihre Funktionsfähigkeit hin befragt.

Diskussionen werden geführt, wie soziale Gerechtigkeit in ei-

ner marktwirtschaftlichen Ordnung entstehen kann. Ziel die-

ses Dialoges ist, den verantwortlichen Politikern Handlungs-

linien aufzuzeigen, die Demokratie und Wohlstand für alle

ermöglichen.

Eine erste Veranstaltung „Visiones de Latinoamérica“ fand am

1./2. Juli 2005 in der peruanischen Hauptstadt Lima statt. Zu

den Teilnehmern, die Lourdes Flores Nano als Vorsitzende der

Christlichen Volkspartei Perus (PPC) und Jorge Quiroga als

Vorsitzender der Union Lateinamerikanischer Parteien begrü-

ßen konnten, gehörten Kardinal Juan Luis Cipriani, der exil-

kubanische Kolumnist Carlos Alberto Montaner, der Präsident

des lateinamerikanischen Unternehmerverbandes Dr. Marcel

Granier, der Vorsitzende der konservativen Partei Kolumbiens

Dr. Carlos Holguín und die ehemaligen Staatspräsidenten Dr.

Armando Calderón Sol (El Salvador) und Dr. Luis Alberto

Lacalle (Uruguay). Ein Diskussionspunkt war auch die Frage,

wie erfolgreiche Politik, z.B. gelungene Entwicklungs-

anstrengungen lateinamerikanischer Gemeinden oder die

Tätigkeit politikberatender Organisationen, verbreitet werden

kann.

Unter dem Titel „Armut, Populismus und demokratische

Stabilität“ hatte zudem im Juni 2005 ein vorbereitendes

Seminar in Bogotá stattgefunden. An ihm nahm auch Dr. Peter

Witterauf, Hauptgeschäftsführer der Hanns-Seidel-Stiftung,

teil. Die Teilnehmer diskutierten die Situation im nördlichen

Andenraum und hatten zum Abschluss Gelegenheit, ihre

Folgerungen mit dem kolumbianischen Staatspräsidenten

Dr. Alvaro Uribe zu erörtern.

EUROEGIONEN IN MITTEL- , OST- UND

SÜDOSTEUROPA

Im Rahmen der entwicklungs- und transformationspolitischen

Projektarbeit in Mittel-, Ost- und Südosteuropa gewinnt die

Unterstützung interregionaler Kooperationsansätze immer

größere Bedeutung.Auch im Jahr 2005 war die Hanns-Seidel-

Stiftung u.a. über ihre Projektbüros in Belgrad, Budapest,

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Staatspräsident Dr. Alvaro Uribe (2.v.r.) im Gespräch mit Dr. Peter Witterauf

Dr. Dietmar Ehm (Referatsleiter Lateinamerika der Hanns-Seidel-Stiftung), Dr. Armando Calderón Sol (ehem. Staatspräsident von ElSalvador), Lourdes Flores Nano (Vorsitzende der PPC und Präsident-schaftskandidatin in Peru) und der chilenische Senator Juan AntonioColoma (Vizepräsident der UPLA)

Bukarest oder Sofia an der Durchführung von grenzüber-

schreitenden Dialogforen und an der Etablierung von so

genannten „Euroregionen“ beteiligt.

Eine besonders erfolgreiche Komponente interregionaler und

internationaler Kooperationsformen stellt hierbei die „Pécser

Initiative“ dar, benannt nach der südungarischen Stadt Pécs,

dem Tagungsort der ersten Konferenz dieser Symposienreihe.

Die Hanns-Seidel-Stiftung führt in Pécs seit 1993 ein Projekt

der dualen Berufsbildung durch.

Als nützliches Beratungsinstrument europäischer Zusammen-

arbeit wird der Konferenzreihe „Pécser Initiative“ mittlerwei-

le wachsende Bedeutung beigemessen. Die dritte Konferenz

war im November 2005 in Budapest. Kooperationspartner ist

das ungarische Institut für Weltwirtschaft.

Das besondere Merkmal der „Pécser Initiative“ besteht darin,

dass Vertreter der EU-Staaten Deutschland, Österreich und

Ungarn zu Beratungen mit Repräsentanten der Beitritts-

kandidaten Rumänien, Bulgarien und Kroatien zusammen-

treffen. In den Kooperationsprozess involviert sind auch die

Staaten Serbien-Montenegro, Mazedonien und Bosnien-

Herzegowina.Themen der Budapester Konferenz waren einer-

seits die Krise der Europäischen Union nach Ablehnung der

gemeinsamen Verfassung und die Zukunft des Erweiterungs-

prozesses, andererseits die bisher erreichten Fortschritte der

neu hinzugekommenen Beitrittsländer. Dabei warf man einen

Blick auf die Umsetzung der notwendigen Reformschritte in

jenen Ländern, die den Status des Beitrittsanwärters haben

oder anstreben.

Alle Referate und Diskussionen zeugten vom länderübergrei-

fenden gemeinsamen Bemühen, auf dem Gebiet der

Wirtschaft, der Kommunalpolitik und der Kultur Ansätze zu

interregionalen Kooperationen zu finden beziehungsweise zu

unterstützen. Besondere Aufmerksamkeit hatten dabei zwei

Euroregionen: die Karpaten-Region (Polen, Rumänien, Ungarn

und die Slowakei) und die Euroregion Donau-Drau-Save

(Kroatien, Ungarn, Serbien und Bosnien). Fokussiert werden

Grenzgebiete, in denen in der Regel verschiedene Ethnien zu-

sammen leben, darunter auch solche, die in der jüngsten

Vergangenheit miteinander verfeindet waren. Infrastruktur-

programme, Städteförderung und andere Projekte, durch die

alle Beteiligten Vorteile haben, sollen das Verständnis und den

Kooperationssinn fördern. Gerade Ungarn als neues EU-

Mitglied kann hierbei die Möglichkeit nutzen, seine

Erfahrungen im Transformationsprozess mit den Nachbarn zu

teilen.

KONGOLESISCHE BAUERN

ERHALTEN AUFBAU- UND

EXISTENZHILFE

Das größte gemeinsame Projekt der

Hanns-Seidel-Stiftung und der Euro-

päischen Union (EU) ist in der

Demokratischen Republik Kongo. Seit

Beginn der Siedlungsmaßnahmen

1995 konnten in Mampu bereits 250

Familien auf je 25

ha großen Par-

zellen angesiedelt

werden. Insge-

samt sollen ca.

500 Familien dort

leben.

Das Projekt befin-

det sich bereits in

der dritten Phase,

die EU hat für drei Jahre Finanzmittel zur Verfügung gestellt.

Das Zentrum des Projektes befindet sich ca. 25 km nordöstlich

von Mbankana – ebenfalls ein sehr erfolgreiches ehemaliges

Landwirtschaftsprojekt der Hanns-Seidel-Stiftung – 150 km

östlich der Hauptstadt Kinshasa. Das Projekt in Mampu ist ein

ehemaliges Aufforstungsprojekt, etwa 7.000 ha Land wurden

mit Akazien bepflanzt. Es wurde von der EU im Jahr 1985

initiiert und wird seit 1993 von der Hanns-Seidel-Stiftung

betreut.

I N S T I T U T F Ü R I N T E R N A T I O N A L E B E G E G N U N G U N D Z U S A M M E N A R B E I T 55

Siedlerhausmit Zisterne

Hanns-Seidel-Stiftungs-Auslandsmitarbeiter Hans-Friedrich vonSolemacher (l.) und Referatsleiter für Mittel-, Ost- und SüdosteuropaDr. Klaus Fiesinger

Die Hanns-Seidel-

Stiftung vergab

zunächst Par-

zellen an Siedler-

familien und

unterstützte sie

beim Aufbau einer Existenz mit landwirtschaftlichen

Schulungsmaßnahmen.

In den Ansiedlungen wird eine so genannte „Agroforst-

wirtschaft“ betrieben: Die Siedler beginnen auf Teilen der

Fläche in den ihnen zugewiesenen Waldparzellen mit der

Rodung der Akazien. Diese werden zu Holzkohle verarbeitet,

die verkauft wird und damit den Siedlern ein kleines

Einkommen ermöglicht. Holzkohle ist das wichtigste

Brennmaterial für die einheimische Bevölkerung. Die

Holzkohle aus unserem Projekt stammt aus Plantagenanbau.

Sie ist umweltschonend und ökologisch vertretbar.

Auf den gerodeten Flächen werden in Wechselfelderwirtschaft

Mais, Maniok und Akazienschösslinge angebaut. Dies ermög-

licht der Siedlerfamilie ein sicheres Einkommen auf eigenem

Grund und Boden. Zusätzlich wird die Existenz der Familien

auch durch verschiedene Programme gestärkt, etwa durch

Beratung bei Bienen- und Fischzucht oder bei der Ochsen-

dressur. Die notwendige Wasserversorgung eines jeden

Siedlers ist durch eine Zisterne sicher gestellt. Über die Dach-

rinnen der kleinen Siedlerhäuser wird das Regenwasser auf-

gefangen.

Im Zentrum des Projektes Mampu befinden sich der Sitz die-

ser Siedlergemeinschaft für Bau und Verwaltung, eine Schule

und ein Markt. Maßnahmen der Hanns-Seidel-Stiftung unter-

stützen die Siedler auch bei der Gründung von Vereinen und

kleinen Interessenvereinigungen. Dabei nimmt die Schulung

des Demokratieverständnisses und die staatsbürgerliche

Information einen wichtigen Platz ein. Insgesamt können der-

zeit rund 6.000 Menschen die Möglichkeiten und Chancen

dieses Projektes nutzen.

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PROJEKTEP R O J E K T E

PROJEKTEGärtnerei zur Aufzucht vonAkazienschösslingen

Tondachziegelherstellung in Eigenregie

LEHRER FÜR ACEH

Die tragische Tsunami-Katastrophe in Südasien zum

Jahreswechsel 2004/2005 hat auf der ganzen Welt eine bisher

nie da gewesene Hilfsbereitschaft ausgelöst. Immens war das

internationale Angebot an Hilfsmaßnahmen. Indonesische

und internationale Nicht-Regierungsorganisationen haben

sich an den Maßnahmen vor Ort beteiligt, darunter auch die

Hanns-Seidel-Stiftung, die nach einem lokalen Partner suchte,

der nicht nur über das nötige Wissen, sondern auch über freie

Kapazitäten verfügte, um sinnvoll und bedarfsgerecht beruf-

liche Aus- und Weiterbildung im Tsunami-Gebiet anzubieten.

Die Hanns-Seidel-Stiftung kann dabei auf ihre langen und gu-

ten Erfahrungen im Bereich der Berufsbildung wie etwa in der

Volksrepublik China oder auf den Philippinen zurückgreifen.

Dieser Erfahrungsschatz wird nun insbesondere für Aceh ge-

nutzt, um praktische handwerkliche Fertigkeiten zu vermitteln.

Handwerkliche Kompetenz unterstützt den Wiederaufbau der

Provinz. Durch den Tsunami kamen viele Berufschullehrer ums

Leben, ein Großteil der Schulen wurde zerstört, der Bedarf an

gut ausgebildeten Lehrern ist groß.

Schließlich konnte „Pengurus Besar Nahdlatul Ulama“(PBNU)

als Partner gewonnen werden. Dies ist die größte islamische

Organisation in Indonesien. Sie steht für einen toleranten und

weltoffenen Islam und ist am Dialog der Religionen beteiligt.

Ziel dieser Zusammenarbeit ist die Ausbildung von möglichst

vielen Berufsschullehrern im Tsunami-Gebiet in möglichst kur-

zer Zeit.

In einem festlichen Akt wurde noch am 13. Dezember 2005

eine Vereinbarung mit der PBNU unterzeichnet. Mit Mitteln

Berufsschullehrer/innen bei der Fortbildung in Indonesien

der Hanns-Seidel-Stiftung werden demnach 180 Lehrer in den

Fachbereichen Mechanik, Schreinerei, Tischlerei, Elektrik so-

wie in Mathematik, Naturwissenschaften und Englisch fortge-

bildet.

Sowohl die PBNU wie auch die Hanns-Seidel-Stiftung ver-

sprechen sich von diesem Projekt, dass es den Lehrermangel

zumindest mildert. Unterzeichnet wurde diese Kooperations-

vereinbarung für die Hanns-Seidel-Stiftung von ihrem

Repräsentanten für Indonesien, Christian J. Hegemer, und auf

indonesischer Seite vom PBNU-Präsidenten Hasyim Muzadi.

Anwesend bei der Unterzeichnung des Vertrags waren auch

weitere PBNU-Vorstandsmitglieder, Vertreter des indonesi-

schen Erziehungsministeriums, der Deutschen Botschaft und

der Medien.

Begonnen hat die Arbeit mit Vorbereitungstreffen von Trainern

und Koordinatoren der Maßnahmen noch im Dezember 2005

und soll bis März 2006 abgeschlossen sein. Die Kurse sind

abgestimmt auf die Fähigkeiten von Lehrern und Schülern.

Als Trainer werden die ausgebildeten Teilnehmer weitere

Generationen von Berufsschullehrern in Aceh und Nord-

Sumatra schulen und dabei pädagogisches Wissen vermitteln.

Damit soll sich die berufliche Zukunft der Bevölkerung in die-

sen so arg vom Schicksal betroffenen Provinzen verbessern.

REGIONALPROJEKT FÜR JORDANIEN,

SYRIEN UND LIBANON

Das Regionalprojekt in den Ländern Jordanien, Syrien und

Libanon fördert die gesellschaftspolitische und berufliche

Erwachsenenbildung in den Sektoren Umwelt, Tourismus und

Bildung zur Armutsminderung benachteiligter Bevölkerungs-

gruppen. Bereits seit 1998 ist die Hanns-Seidel-Stiftung dort

auf diesem Gebiet tätig.

Mit den Maßnahmen soll der Selbsthilfewille gestärkt sowie

die Eigenverantwortlichkeit und Eigeninitiative der Ziel-

gruppen, insbesondere im ländlichen Raum, gesteigert wer-

den. Die Förderung von Frauen stellt ebenfalls einen

Schwerpunkt dar. Bei der Durchführung wird sehr eng

mit lokalen Partnerorganisationen (s.Kasten S.58) zusammen-

gearbeitet.

Es wird länderübergreifend die Kooperation der Projektpartner

gefördert, um Grundwerte von Toleranz und Demokratie zu

vermitteln und die Dialogbereitschaft zu erhöhen. Damit soll

auch der Friedensprozess in der Region unterstützt werden.

Verantwortlicher Auslandsmitarbeiter für das Projekt war bis

Mitte 2005 Helmut Hornig. Zuerst von Jerusalem aus, wo er

mehrere Jahre ein hochgeschätzter Projektleiter für Israel und

Palästina war, hat er Stück für Stück in Jordanien Aufbauarbeit

geleistet und es ermöglicht, dass die Länder Syrien und

Libanon in die Arbeit eingebunden werden konnten. Nach sei-

nem Umzug nach Jordanien hat er diese Aufgabe von Amman

I N S T I T U T F Ü R I N T E R N A T I O N A L E B E G E G N U N G U N D Z U S A M M E N A R B E I T 57

Eröffnungsveranstaltung in Banda Aceh, bei der im Beisein u.a. desGouverneurs, des NU-Chefs und eines Vertreters der DeutschenBotschaft der Startschuss für das erste Training gegeben wurde

Fortbildung im Zelt: Der ehemalige Projektleiter Helmut Hornig (vorne)bei einem Kurs des jordanischen Sozialministeriums zur Stärkung vonManagementqualifikationen im Naturschutzgebiet Dana

Indonesiens Präsident Dr. H. SusiloBambang Yudhoyono mitDr. h.c. mult. Hans Zehetmair

58 I N S T I T U T F Ü R I N T E R N A T I O N A L E B E G E G N U N G U N D Z U S A M M E N A R B E I T

Besuch einer Genossenschaftsdelegation von den Philippinen in Bayern

Der Vizegouverneur der Provinz Shandong, Wang Junmin (r.),zu Besuch in Bayern

Prof. Ursula Männle zu Besuch eines Gemeinschaftsprojekts der Hanns-Seidel-Stiftung und des „Allchinesischen Frauenverbandes“ in der Volksrepublik China.Ziel der Zusammenarbeit ist die Förderung der Frau in Familie und Gesellschaft.

PROJEKTEP R O J E K T E

PROJEKTEaus als Regionalbeauftragter weitergeführt und im letzten

Jahr das Projekt an seinen Nachfolger Peter Hartmann über-

geben.

Ab Februar 2006 sollen nun die Aktivitäten im Norden

Jordaniens ausgeweitet werden. Das neue, von der

Europäischen Union teilfinanzierte, Projekt „Small Business

Development for Nature Conservation“ hat zum Ziel, ein über-

tragbares Modell des nachhaltigen Ressourcenmanagements

zu schaffen. Gleichzeitig soll das Projekt einen Beitrag zur

Armutsbekämpfung und zum Schutz der Artenvielfalt in der

Waldregion Ajloun leisten.

Dabei soll das Tourismuspotential des Naturschutzgebietes

Ajloun bei der Schaffung alternativer Einkommensquellen für

landwirtschaftliche Gemeinden genutzt werden. Zielgruppe

des Projekts sind die Mitglieder armer Haushalte, besonders

Frauen, die in den Prozess der Entwicklung umweltfreund-

licher Produkte und Angebote wie z.B. hochwertiger

Naturkosmetik und ländlicher Unterkunftsmöglichkeiten, ein-

bezogen werden und eine entsprechende praktische

Ausbildung in zu errichtenden Produktionsstätten erhalten.

Außerdem wird das Projekt von einer maßgeschneiderten

Marketingstrategie zur Sicherung des Markterfolgs der

Produkte sowie von einer öffentlichen Kampagne zur

Steigerung des Umweltschutzbewusstseins der Bevölkerung

Ajlouns begleitet. ◆

Unsere Projektpartner

Jordanien: Sozialministerium, Royal Society for the

Conservation of Nature, Jordan Applied

University/Hospitality and Tourism Faculty

Syrien: Umweltministerium, Bildungszentren Deir Mar

Musa und Al Ard, Syrian Society for the Conservation of

Wildlife

Libanon: Umweltministerium,Association for Forest

Development and Conservation, Women's Association of

Deir Al Ahmar

Mongolische Verwaltungsrichterinnen zu Gast in München

BEGEGNUNGB E G E G N U N G & D I A L O G

& DIALOG

B E G E G N U N G & D I A L O G 59

Projektvisite in Afrika - Hauptgeschäftsführer Dr. Peter Witterauf bereiste dieLänder Ghana, Burkina Faso, Benin und Togo, um die dortigen Projekte zu besuchen.

Unter der Gesprächsleitung von Cornelia Bolesch (Süddeutsche Zeitung) diskutierten am 23. November der Vorsitzende der JU-Bayern, Manfred Weber,MdEP (l.); Eddy Hartog (r.), Referatsleiter in der Generaldirektion für Regional-politik der Europäischen Kommission sowie Gerhard Stahl, Generalsekretärdes Ausschusses der Regionen, über das Thema: „Regionen in Europa und dieLissabon-Agenda: Das Potenzial der Vielfalt nutzen“.

Im Rahmen seines Europaaufenthaltes besuchte der ehemaligePräsident der Philippinen, Fidel V. Ramos, am 5. /6. Oktober 2005Brüssel und referierte dort auf einer von der Hanns-Seidel-Stiftungorganisierten Abendveranstaltung im Europäischen Parlament zumThema „Europe is where the Future is being shaped“. Die nach ihmbenannte Stiftung „Ramos Peace and Development Foundation“ istschwerpunktmäßig im Bereich der Konfliktprävention, Postkonflikt-Stabilisierung und Demokratisierung tätig und stellt einen der wichtig-sten Kooperationspartner der Hanns-Seidel-Stiftung sowie der EU inAsien dar.

Viktor Orbán und Dr. Jürgen Schüler in der Verbindungsstelle Brüssel.Auf Einladung der Verbindungsstelle Brüssel der Hanns-Seidel-Stiftungfand am 16. Juni 2005 ein Pressefrühstück mit dem Vorsitzenden derFidesz Magyar Polgári Párt und ehemaligen ungarischen Minister-präsidenten Viktor Orbán statt. Themenschwerpunkte waren dieSteuerreform und die Reform des öffentlichen Dienstes in Ungarn sowie ein Rückblick auf ein Jahr EU-Mitgliedschaft Ungarns.

Im Rahmen eines Arbeitsbesuches in Brüssel überreichte HauptgeschäftsführerDr. Peter Witterauf dem EU-Kommissar für allgemeine und berufliche Bildung,Kultur und Mehrsprachigkeit, Ján Figel (l.), am 21. September 2005 ein Portraitvon Dr. Hanns Seidel, dem Namensgeber der Stiftung.

60 A N H A N G

B I L A N ZZ U M 31. 12. 2004

Gemäß der Empfehlung der vom Bundespräsidenten berufenenen Kommission unabhängiger Sachverständiger vom17. Februar 1993 wird der Jahresabschluss 2004 nebst ergänzenden Angaben im Bundesanzeiger veröffentlicht.

A. ANLAGEVERMÖGEN

I. IMMATERIELLE VERMÖGENSGEGENSTÄNDE 119.620,67 216.765,31

II. SACHANLAGEN

1. Grundstücke und Bauten einschl. der Bauten

auf fremden Grundstücken 32.979.863,38 36.432.215,07

2. Betriebs- und Geschäftsausstattung 992.069,86 873.705,38

33.971.933,24 37.305.920,45

III. FINANZANLAGEN 1.376.219,12 1.354.950,56

35.467.773,03 38.877.636,32

B. UMLAUFVERMÖGEN

I. VORRÄTE 87.747,09 117.834,98

II. FORDERUNGEN

1. Öffentliche Zuwendungen 326.548,47 750.836,41

2. Vorauszahlungen 743.756,91 747.404,66

3. Lieferungen und Leistungen 32.823,47 59.961,02

4. Sonstige 162.221,19 189.075,61

1.265.350,04 1.747.277,70

III. FLÜSSIGE MITTEL 5.158.392,68 3.960.659,80

6.511.489,81 5.825.772,48

41.979.262,84 44.703.408,80

TREUHANDVERMÖGEN 18.624.018,01 21.641.927,45

AKTIVA [€] Geschäftsjahr [€] Vorjahr [€]

A N H A N G 61

A. VEREINSKAPITAL 595.096,53 328.784,81

B. RÜCKLAGE FÜR NUTZUNGSGEBUNDENE

MITTEL 2.309.371,29 2.831.833,62

C. SONDERPOSTEN AUS ZUWENDUNGEN

FÜR ANLAGEVERMÖGEN 31.394.513,13 34.147.769,85

D. RÜCKSTELLUNGEN

1. Steuerrückstellugen 37.601,04 0,00

2. Sonstige Rückstellungen 387.822,97 287.822,97

425.424,01 287.822,97

E. VERBINDLICHKEITEN

1. Kreditinstitute 125.332,93 145.400,11

2. Lieferungen und Leistungen 685.305,17 807.124,45

3. Öffentliche Zuwendungen 4.618.626,24 4.128.841,74

4. Sonstige 449.374,42 670.880,69

5.878.638,76 5.752.246,99

davon durch Grundpfandrechte gesichert 262.336,56

davon mit einer Restlaufzeit

bis zu einem Jahr 5.494.179,58

davon aus Steuern 154.257,93

F. ZWECKVERMÖGEN NACHLASS WUTZ 1.376.219,12 1.354.950,56

41.979.262,84 44.703.408,80

TREUHANDVERBINDLICHKEITEN 18.624.018,01 21.641.927,45

PASSIVA [€] Geschäftsjahr [€] Vorjahr [€]

62 A N H A N G

G E W I N N - U N D V E R L U S T R E C H N U N GF Ü R D E N Z E I T R A U M V O M 01. 01. – 31. 12. 2004

1. Zuwendungen und Zuschüsse

Zuwendungen des Bundes 35.152.038,36 35.594.066,51

Zuwendungen des Landes Bayern 1.566.513,95 1.478.934,27

Sonstige Zuwendungsgeber 660.339,09 218.581,44

37.378.891,40 37.291.582,22

2. Spenden 33.725,00 21.478,40

3. Erträge aus der Auflösung des Sonderpostens

aus Zuwendungen für Anlagevermögen 3.361.156,17 2.266.416,97

4. Teilnehmergebühren 930.124,75 935.960,50

5. Wirtschaftlicher Geschäftsbetrieb in den

Bildungszentren 1.958.742,28 2.089.838,26

6. Sonstige Einnahmen 1.809.836,19 1.757.178,11

7. Entnahme aus dem Vereinskapital 0,00 28.843,76

8. Entnahme aus Rücklagen 524.568,12 171.774,86

Gesamt 45.997.043,91 44.563.073,08

1. Projektausgaben

Förderung von Stipendiaten 3.538.561,50 3.584.519,51

Tagungen und Seminare 2.838.023,07 2.690.945,02

Öffentlichkeitsarbeit/Publikationen 623.534,96 836.034,14

Auslandsverbindungsstellen 767.508,74 768.604,00

Internationale Zusammenarbeit (Entwicklungshilfe) 18.660.634,42 17.953.542,11

26.428.262,69 25.833.644,78

2. Personalausgaben (Inland) 11.928.474,59 11.782.200,69

3. Abschreibungen 1.448.380,40 1.597.191,91

4. Zuführung zum Sonderposten aus

Zuwendungen für Anlagevermögen 607.899,45 631.706,75

5. Zuführung zur Rücklage für nutzungs-

gebundene Mittel 2.105,79 0,00

6. Sächliche Verwaltungsausgaben

Geschäftsbedarf 1.124.535,55 1.306.249,25

Bewirtschaftung und Unterhaltung von

Grundstücken und Gebäuden 1.324.635,78 1.470.394,97

Sonstige sächliche Verwaltungsausgaben

(einschl. Betriebskosten für Bildungszentren) 2.704.573,51 1.799.308,67

5.153.744,84 4.575.952,89

7. Übrige Ausgaben 161.864,43 142.376,06

8. Zuführung zum Vereinskapital 266.311,72 0,00

Gesamt 45.997.043,91 44.563.073,08

I . ERTRÄGE [€] Geschäftsjahr [€] Vorjahr [€]

I I . AUFWENDUNGEN [€] Geschäftsjahr [€] Vorjahr [€]

A N H A N G 63

B E S T Ä T I G U N G S V E R M E R KD E S A B S C H L U S S P R Ü F E R S

W ir haben den Jahresabschluss unter Einbeziehung der

Buchführung der Hanns-Seidel-Stiftung e.V., München,

für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2004

geprüft. Die Buchführung und die Aufstellung des Jahres-

abschlusses liegen in der Verantwortung der gesetzlichen

Vertreter der Hanns-Seidel-Stiftung e.V., München. Unsere

Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten

Prüfung eine Beurteilung über den Jahresabschluss unter

Einbeziehung der Buchführung abzugeben.

Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung gemäß § 317 HGB

unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer festge-

stellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschluss-

prüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen

und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die

sich auf die Darstellung des Jahresabschlusses wesentlich aus-

wirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der

Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse

über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und

rechtliche Umfeld der Hanns-Seidel-Stiftung e.V., München,

sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt.

Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungs-

legungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise

für die Angaben in Buchführung und Jahresabschluss über-

wiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung

umfasst die Beurteilung der angewandten Bilanzierungsgrund-

sätze sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Jahres-

abschlusses.Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine

hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.

München, den 30. Juni 2005

SüdTreu Süddeutsche Treuhand AG

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Marquard ppa. Sommer

Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer

Im Sinne der Empfehlungen der vom Bundespräsidenten be-

rufenden Kommission unabhängiger Sachverständiger vom

17. Februar 1993 veröffentlichen wir in Ergänzung des vor-

stehenden Jahresabschlusses noch folgende Daten für das

Geschäftsjahr 2004:

Zahl und Art der Führungspositionen, die mit Mitglie-

dern des Deutschen Bundestages, der Landtage und

der Bundes- oder Landesregierungen oder des Partei-

vorstands besetzt waren (Stand per 31.12. 2004):

Der Vorstand der Stiftung zählt 13 Mitglieder.

Davon sind

➧ 5 ohne o.g. Führungsfunktionen,

➧ 2 Mitglieder im Deutschen Bundestag

(1 zugleich Mitglied im Parteivorstand),

➧ 5 Mitglieder im Bayerischen Landtag

(zugleich Mitglied im Parteivorstand und

3 davon zugleich Mitglied der Landesregierung)

➧ 1 Mitglied im Parteivorstand

Stand Stand31.12.2003 31.12.2004

Mitarbeiter der Zentrale München 157 161

Mitarbeiter in den Bildungs-zentren und Außenbüros in Deutschland 87 89

Auslandsmitarbeiter 34 36

insgesamt: 278 286

Zahl der Personalstellen im Vergleich zum Vorjahr

64 A N H A N G

G E S A M T Ü B E R S I C H T D E R I M H AU S H A LT 2 0 0 6Z U E R WA R T E N D E N E I N N A H M E N

U N D VO R AU S S I C H T L I C H E N AU S G A B E N

1. Zuwendungen und Zuschüsse

Zuwendungen des Bundes 35.757.000 36.076.000

Zuwendungen des Landes Bayern 1.176.000 1.435.000

Sonstige Zuwendungsgeber2 1.408.000 2.204.000

2. Spenden 55.000 117.000

3. Teilnehmergebühren 870.000 890.000

4. Wirtschaftlicher Geschäftsbetrieb in den Bildungszentren1 1.760.000 1.805.000

5. Sonstige Einnahmen 863.000 598.000

Gesamt 41.889.000 43.125.000

1 ohne Verrechnung für Unterkunft und Verpflegung in den Bildungszentren (2006 T€ 2.720/2005 T€ 2.800)2 ohne Zuwendung der Stiftung I.u.W. Tausend für Veranstaltungen (2006 T€ 605/2005 T€ 605)

1.Projektausgaben

Förderung von Stipendiaten 3.482.000 3.586.000

Tagungen und Seminare 1 2 1.818.000 2.135.000

Öffentlichkeitsarbeit / Publikationen 681.000 567.000

Auslandsverbindungsstellen 726.000 698.000

Internationale Zusammenarbeit (Entwicklungshilfe) 18.053.000 19.215.000

2. Personalausgaben (Inland) 12.200.000 12.110.000

3. Sächliche Verwaltungsausgaben

Geschäftsbedarf 1.134.000 1.146.000

Bewirtschaftung und Unterhaltung von Grundstücken und Gebäuden 2.062.000 2.184.000

Sonstige sächliche Verwaltungsausgaben (einschl. Betriebskosten

für Bildungszentren) 1.034.000 1.077.000

4. Übrige Ausgaben 128.000 148.000

5. Ausgaben für Investitionen 571.000 259.000

Gesamt 41.889.000 43.125.000

1 ohne Verrechnung für Unterkunft und Verpflegung in den Bildungszentren (2006 T€ 2.720/2005 T€ 2.800)2 ohne Zuwendung der Stiftung I.u.W. Tausend für Veranstaltungen (2006 T€ 605/2005 T€ 605)

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66 A N H A N G

Projektbüros der Entwicklungszusammenarbeit

Die Büros sind dem Institut für internationale Begegnung und Zusammenarbeit (IBZ) angegliedert. Die Projektsteuerung erfolgtüber das zuständige Referat in der Zentrale in München. Eine geographische Übersicht zu den Projektbüros befindet sich auf derUmschlagseite am Ende des Jahresberichts. Die Auflistung zeigt Projektland, Sitz des Projektbüros, Ansprechpartner vor Ort mitE-Mail mit Stand 1. 2. 2006.

Zentrale

Hanns-Seidel-StiftungLazarettstr. 3380636 MünchenTel. 089/1258-0Fax 089/[email protected]

Bildungszentren

Hanns-Seidel-StiftungBildungszentrum Kloster Banz96231 Bad StaffelsteinTel. 09573/3370Fax 09573/[email protected]: Michael Möslein

Hanns-Seidel-StiftungBildungszentrum Wildbad Kreuth83708 Wildbad KreuthTel. 08029/170Fax 08029/[email protected]: Martin Reising

Konferenzzentrum

Hanns-Seidel-StiftungKonferenzzentrum MünchenLazarettstr. 3380636 MünchenTel. 089/1258-401Fax 089/[email protected]: Antje Scheerke

Verbindungsstellen

Hanns-Seidel-StiftungVerbindungsstelle BerlinTel. 030/7224013Fax 030/[email protected]: Dr. Rainer Glagow

Washington OfficeHanns-Seidel-Stiftung214 Massachusetts Ave., NE, Suite 355Washington, DC [email protected]: Ulf Gartzke

Hanns-Seidel-StiftungVerbindungsstelle BrüsselRésidence Palace, 3ème étage155 Rue de la LoiB-1040 [email protected]: Markus Russ

Hanns-Seidel-StiftungVerbindungsstelle MoskauRUS-121069 [email protected]: Christian Forstner

Grundsatzreferat V/1 (EU-Projektbüro)

BelgienBrüsselMarkus Russ/N. [email protected]

Referat V/2 (Nordafrika,Naher/Mittlerer Osten,Südasien)

IndienNeu DelhiDr. Volker [email protected]

ÄgyptenKairoWolfgang [email protected]

IsraelJerusalemDr. Rudolf [email protected]

MarokkoRabatDr. Jürgen [email protected]

TunesienTunisDr. Jürgen [email protected]

PakistanIslamabadDr. Andreas [email protected]

AfghanistanKabulDr. Andreas [email protected]

JordanienAmmanPeter [email protected]

PalästinaJeninDr. Rudolf [email protected]

Referat V/3 (Afrika)

Demokratische RepublikKongoKinshasaNico den [email protected]

ElfenbeinküsteAbidjanElmar [email protected]

Burkina FasoOuagadougouElmar [email protected]

GhanaAccraElmar [email protected]

TogoLoméElmar [email protected]

BeninCotonouElmar [email protected]

Kenia/UgandaNairobiDr. Wolf [email protected]

NamibiaWindhoekWolfgang [email protected]

SüdafrikaJohannesburgGerd [email protected]

TansaniaDar es SalaamKlaus [email protected]

Referat V/4(Lateinamerika)

ArgentinienBuenos AiresHartwig [email protected]

BolivienLa PazAriel [email protected]

ChileSantiago de ChileHartwig [email protected]

EcuadorQuitoArmin [email protected]

KolumbienBogotáHerbert [email protected]

PeruLimaDr. Georg [email protected]

Venezuela/KubaCaracasHerbert [email protected]

El SalvadorSan SalvadorIngrid Schlaffke de [email protected]

Referat V/5 (Asien)

SingapurSingapurKarl Peter Schö[email protected]

IndonesienJakartaChristian [email protected]

PhilippinenManilaPaul Schä[email protected]

SüdkoreaSeoulDr. Bernhard [email protected]

Referat V/6(China/Mongolei)

China

BeijingUlla [email protected]

ShanghaiManfred [email protected]

ShanghaiRoland [email protected]

HangzhouXu [email protected]

PingduSimon [email protected]

WuhanXu [email protected]

NanjingCarlito Schrö[email protected]

WeifangAlbrecht [email protected]

QingzhouAlbrecht [email protected]

ShiyanAlbrecht [email protected]

Mongolei

UlaanbaatarProf. Dr. [email protected]

Referat V/7 (Mittel-,Ost- und Südosteuropa)

UkraineKiewSergej [email protected]

Tschechische RepublikPragJindrich [email protected]

Slowakische RepublikBratislavaHans-Friedrich [email protected]

AlbanienTiranaDr. Wolfgang Glä[email protected]

RumänienBukarestDr. Jürgen [email protected]

Ungarn

BudapestHans-Friedrich [email protected]

PécsJoachim [email protected]

BulgarienSofiaDr. Wolfgang Glä[email protected]

KroatienZagrebHans-Friedrich [email protected]

SerbienBelgradDr. Klaus Fiesinger (komm.)[email protected]

67A N H A N G 67

Sie sind an weiteren Informationen aus der Arbeit

der Hanns-Seidel-Stiftung interessiert?

Das Referat für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit sendet Ihnen

gerne ein Publikationsverzeichnis zu, verschickt viermal pro

Jahr den Infobrief oder jährlich diesen Jahresbericht. Alle

Informationen finden Sie auch in unserem Internetangebot

www.hss.de, wo Sie den „newsletter“ abonnieren können.

Weitere Informationen über das Seminarangebot von

Bildungswerk und Förderungswerk finden Sie in unseren

Jahresprogrammen.

Für Fragen wenden Sie sich bitte an:

Hanns-Seidel-Stiftung

Referat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Lazarettstraße 33

80636 München

Tel. 0 89/12 58-2 53

Fax 0 89/12 58-3 63

E-Mail [email protected]

68 I N E I G E N E R S A C H E

Mit großer Trauer mussten wir 2005 Abschied nehmen:

Am 19. Mai 2005 verstarb Sepp Hort. Er war seit 1970 Mitgliedder Hanns-Seidel-Stiftung, Schatzmeister, Schriftführer und stv.Vorsitzender (1986 –1994). Die Hanns-Seidel-Stiftung hat mit ihmeinen verlässlichen Freund und wichtigen Ratgeber verloren, der sich bis zuletzt für die Zielsetzungen der Stiftung in hohem Maßeengagierte.

Am 31. August 2005 verstarb Dr. Gisela Schmirber, seit 1981Referentin für Kultur- und Bildungspolitik in der Akademie fürPolitik und Zeitgeschehen, seit 1991 als stv. Abteilungsleiterin.

Prof. Dr. Dieter Blumenwitz verstarb am 2. April 2005. Er war seit 1983 als Vertrauensdozent für das Förderungswerk tätig.

Wir werden den Verstorbenen ein bleibendes Andenken bewahren.

SATZUNGS AT Z U N G U N D

„ G E M E I N S A M E E R K L Ä R U N G “

GEMEINSAMEERKLÄRUNG

DIE HANNS-SEIDEL-STIFTUNG…

ist ein eingetragener Verein (e.V.), der ausschließlich und unmit-

telbar gemeinnützige Zwecke verfolgt.

§2 DER SATZUNG DER

HANNS-SEIDEL-STIFTUNG E.V.

Zweck des Vereins ist

a) die Förderung der demokratischen und staatsbürgerlichen

Bildung des deutschen Volkes auf christlicher Grundlage,

b) die Förderung der Erziehung,Volks- und Berufsbildung ein-

schließlich der Studentenhilfe, insbesondere durch Erschlie-

ßung des Zugangs zu einer wissenschaftlichen Ausbildung

für begabte und charakterlich geeignete Menschen,

c) die Förderung der Wissenschaft, insbesondere mittels Durch-

führung von wissenschaftlichen Untersuchungen,

d) die Förderung der internationalen Gesinnung und Völker-

verständigung sowie der europäischen Einigung, insbeson-

dere durch Einladung ausländischer Gruppen und Unter-

stützung von Auslandsreisen,

e) die Förderung kultureller Zwecke, insbesondere die Förde-

rung der Pflege und Erhaltung von Kulturwerken sowie die

Förderung der Denkmalpflege,

f) die Förderung der Entwicklungshilfe.

(Im Internet finden Sie unter www.hss.de/1656.shtml den

vollständigen Text der Satzung der Hanns-Seidel-Stiftung e.V.)

GEMEINSAME ERKLÄRUNG ZUR STAATLICHEN

FINANZIERUNG DER POLITISCHEN STIFTUNGEN

Mit der Wahrnehmung ihrer satzungsmäßigen Aufgaben wollen

die politischen Stiftungen zur Gestaltung der Zukunft unseres

Gemeinwesens beitragen. Ihre gesellschaftspolitische und de-

mokratische Bildungsarbeit, Information und Politikberatung

im In- und Ausland, die auf den Prinzipien der freiheitlich demo-

kratischen Grundordnung aufbauen und den Grundsätzen der

Solidarität, Subsidiarität und gegenseitigen Toleranz verpflich-

tet sind, haben insbesondere zum Ziel:

➧ durch Vermittlung politischer Bildung die Beschäftigung der

Bürger mit politischen Fragen anzuregen sowie ihr politi-

sches Engagement zu fördern und zu vertiefen;

➧ durch Wissenschaftsförderung, politische Forschung und Be-

ratung Grundlagen politischen Handelns zu erarbeiten so-

wie den Dialog und Wissenstransfer zwischen Wissenschaft,

Politik, Staat und Wirtschaft zu vertiefen;

➧ die geschichtliche Entwicklung der Parteien sowie der poli-

tischen und sozialen Bewegungen zu erforschen;

➧ mit Stipendien und studienbegleitenden Programmen die

wissenschaftliche Aus- und Fortbildung begabter junger

Menschen zu fördern;

➧ durch Veranstaltungen, Stipendien und Pflege und Erhalt

von Kulturwerken Kunst und Kultur zu fördern;

➧ durch Informationen und internationale Begegnungen die

europäischen Einigungsbestrebungen zu unterstützen und

zur Völkerverständigung beizutragen;

➧ mit Programmen und Projekten entwicklungspolitische Hilfe

zu leisten und zum Aufbau demokratischer, freiheitlicher und

rechtsstaatlicher Strukturen, die den Menschen- und Bürger-

rechten verpflichtet sind, beizutragen.

Es gehört zum Selbstverständnis der Politischen Stiftungen, ihre

Ressourcen mit größtmöglichem Nutzen einzusetzen und dar-

über öffentlich Rechenschaft zu legen.Die Information der Öffent-

lichkeit über ihre Tätigkeit und die Verwendung ihrer Mittel ist

eine selbstgesetzte Verpflichtung der Politischen Stiftungen und

stärkt das öffentliche Vertrauen in ihre Arbeit. Auch aus die-

sem Grund sind die Politischen Stiftungen übereingekommen,

die Empfehlungen der vom Bundespräsidenten berufenen

Kommission unabhängiger Sachverständiger aufzugreifen, ohne

insoweit auf eine etwaige gesetzliche Regelung zu warten. In

dieser Gemeinsamen Erklärung stellen sie ihr Selbstverständnis

insbesondere im Hinblick auf die staatliche Finanzierung ihrer

Arbeit und die öffentliche Rechenschaftslegung dar.

Der gesamte Text der Gemeinsamen Erklärung ist unter

www.hss.de/1562.shtml zu finden.

S A T Z U N G U N D „ G E M E I N S A M E E R K L Ä R U N G “

Hanns-Seidel-Stiftung e.V. · Lazarettstr. 33 · 80636 MünchenTel.: (089) 12 58-0 · Fax: (089) 12 58-356Internet: www.hss.de · E-Mail: [email protected]

Eine LeistungsbilanzJahresbericht 2005

SATZUNGS AT Z U N G U N D

„ G E M E I N S A M E E R K L Ä R U N G “

GEMEINSAMEERKLÄRUNG

DIE HANNS-SEIDEL-STIFTUNG…

ist ein eingetragener Verein (e.V.), der ausschließlich und unmit-

telbar gemeinnützige Zwecke verfolgt.

§2 DER SATZUNG DER

HANNS-SEIDEL-STIFTUNG E.V.

Zweck des Vereins ist

a) die Förderung der demokratischen und staatsbürgerlichen

Bildung des deutschen Volkes auf christlicher Grundlage,

b) die Förderung der Erziehung,Volks- und Berufsbildung ein-

schließlich der Studentenhilfe, insbesondere durch Erschlie-

ßung des Zugangs zu einer wissenschaftlichen Ausbildung

für begabte und charakterlich geeignete Menschen,

c) die Förderung der Wissenschaft, insbesondere mittels Durch-

führung von wissenschaftlichen Untersuchungen,

d) die Förderung der internationalen Gesinnung und Völker-

verständigung sowie der europäischen Einigung, insbeson-

dere durch Einladung ausländischer Gruppen und Unter-

stützung von Auslandsreisen,

e) die Förderung kultureller Zwecke, insbesondere die Förde-

rung der Pflege und Erhaltung von Kulturwerken sowie die

Förderung der Denkmalpflege,

f) die Förderung der Entwicklungshilfe.

(Im Internet finden Sie unter www.hss.de/1656.shtml den

vollständigen Text der Satzung der Hanns-Seidel-Stiftung e.V.)

GEMEINSAME ERKLÄRUNG ZUR STAATLICHEN

FINANZIERUNG DER POLITISCHEN STIFTUNGEN

Mit der Wahrnehmung ihrer satzungsmäßigen Aufgaben wollen

die politischen Stiftungen zur Gestaltung der Zukunft unseres

Gemeinwesens beitragen. Ihre gesellschaftspolitische und de-

mokratische Bildungsarbeit, Information und Politikberatung

im In- und Ausland, die auf den Prinzipien der freiheitlich demo-

kratischen Grundordnung aufbauen und den Grundsätzen der

Solidarität, Subsidiarität und gegenseitigen Toleranz verpflich-

tet sind, haben insbesondere zum Ziel:

➧ durch Vermittlung politischer Bildung die Beschäftigung der

Bürger mit politischen Fragen anzuregen sowie ihr politi-

sches Engagement zu fördern und zu vertiefen;

➧ durch Wissenschaftsförderung, politische Forschung und Be-

ratung Grundlagen politischen Handelns zu erarbeiten so-

wie den Dialog und Wissenstransfer zwischen Wissenschaft,

Politik, Staat und Wirtschaft zu vertiefen;

➧ die geschichtliche Entwicklung der Parteien sowie der poli-

tischen und sozialen Bewegungen zu erforschen;

➧ mit Stipendien und studienbegleitenden Programmen die

wissenschaftliche Aus- und Fortbildung begabter junger

Menschen zu fördern;

➧ durch Veranstaltungen, Stipendien und Pflege und Erhalt

von Kulturwerken Kunst und Kultur zu fördern;

➧ durch Informationen und internationale Begegnungen die

europäischen Einigungsbestrebungen zu unterstützen und

zur Völkerverständigung beizutragen;

➧ mit Programmen und Projekten entwicklungspolitische Hilfe

zu leisten und zum Aufbau demokratischer, freiheitlicher und

rechtsstaatlicher Strukturen, die den Menschen- und Bürger-

rechten verpflichtet sind, beizutragen.

Es gehört zum Selbstverständnis der Politischen Stiftungen, ihre

Ressourcen mit größtmöglichem Nutzen einzusetzen und dar-

über öffentlich Rechenschaft zu legen.Die Information der Öffent-

lichkeit über ihre Tätigkeit und die Verwendung ihrer Mittel ist

eine selbstgesetzte Verpflichtung der Politischen Stiftungen und

stärkt das öffentliche Vertrauen in ihre Arbeit. Auch aus die-

sem Grund sind die Politischen Stiftungen übereingekommen,

die Empfehlungen der vom Bundespräsidenten berufenen

Kommission unabhängiger Sachverständiger aufzugreifen, ohne

insoweit auf eine etwaige gesetzliche Regelung zu warten. In

dieser Gemeinsamen Erklärung stellen sie ihr Selbstverständnis

insbesondere im Hinblick auf die staatliche Finanzierung ihrer

Arbeit und die öffentliche Rechenschaftslegung dar.

Der gesamte Text der Gemeinsamen Erklärung ist unter

www.hss.de/1562.shtml zu finden.

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