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Konzepten. Natürlich sind auch Rückschläge hinzunehmen. «Scheitern gehört zum Erfolg», ist Rico Zindel überzeugt, «und auch durch Rückschläge entwickeln wir uns weiter.» Ohne Bankettbroschüre Auf die Kundenberatung legt das Unterneh- men sehr viel Wert. Die Bankettbroschüre hat es abgeschafft und berät jeden Kunden per- sönlich seinen Bedürfnissen entsprechend. Das bedeutet, dass ein Buffet mit arabischen Speisen ebenso organisiert werden kann wie ein Tellerservice mit indischen Gerichten oder eine Themenverpflegung, bei der sich alles um Piraten dreht. Sich Zeit für den Kunden und seine Wünsche zu nehmen, «garantiert Nachhal(l)tigkeit. Die Gäste werden noch lan- ge über den Anlass sprechen, was nicht nur uns, sondern vor allem den Gastgeber, unse- ren Kunden, freut», argumentiert Rico Zindel. Bei Stammkunden und für an verschiedenen Anlässen wiederkehrende Gäste ist Abwechs- lung gefragt. «Wünscht Unternehmen A bei- spielsweise ein Menü, das vor einer Woche beim Anlass des Unternehmens B serviert wurde, weisen wir den Kunden A darauf hin und unterbreiten ihm einen Gegenvorschlag. Dieses Verhalten schafft eine Vertrauensba- sis.» Die Olma-Hallen in St.Gallen sind – auch den meisten Nichtostschweizern – als Veranstal- tungsort der Schweizer Messe für Landwirt- schaft und Ernährung OLMA bekannt. Das ist aber nur einer von rund 130 Anlässen, die jährlich in den Hallen stattfinden. Die Säntis Gastronomie AG ist strategischer Gastrono- mie-Partner der Olma Messen St.Gallen und verantwortlich für die kulinarische Seite aller in den Hallen durchgeführten Events. «Nein» ist nicht erlaubt Einmal im Monat trifft sich die Kreativgruppe der Säntis Gastronomie: Sechs Mitarbeitende aus verschiedenen Bereichen des Unterneh- mens, darunter auch der Geschäftsführer Rico Zindel, besprechen neue Ideen, Produkte und Trends. In diesen Sitzungen wird weder ein «Nein» noch ein «Geht nicht» akzeptiert. Viel- mehr wird gesammelt, was der Betrieb in wel- cher Form umsetzen kann. Neue Ideen holt sich das Kreativteam von Messebesuchen, zum Beispiel in Paris. Oder aber Rico Zindel bringt Eindrücke von seinen geschäftlichen Reisen mit. Auch von den Mitarbeitenden kommen immer mal wieder Vorschläge für Neues. Ein Drittel des Investitionsbudgets der Säntis Gastronomie ist für innovative Leistun- gen vorgesehen und stützt Versuche mit neuen Gäste erwarten neue kulinarische Erlebnisse. Das Essen soll nicht nur schmecken, sondern inszeniert werden und Emotionen wecken. Die Säntis Gastronomie setzt die modernen Bedürfnisse der Gäste in der mobilen Verpflegung um. «Der Gast will Teil des Events sein» Von Annika Hug Bei einer Themenverpflegung verwandeln sich die nüchternen Hallen der Olma Messen St.Gallen in einen Garten, in eine Piratenwelt oder in eine Stadt aus «1001 Nacht». 28

Saviva AG, Geschäftsbereich CCA Angehrn, Gossau

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Konzepten. Natürlich sind auch Rückschläge hinzunehmen. «Scheitern gehört zum Erfolg», ist Rico Zindel überzeugt, «und auch durch Rückschläge entwickeln wir uns weiter.»

Ohne BankettbroschüreAuf die Kundenberatung legt das Unterneh-men sehr viel Wert. Die Bankettbroschüre hat es abgeschafft und berät jeden Kunden per-sönlich seinen Bedürfnissen entsprechend. Das bedeutet, dass ein Buffet mit arabischen Speisen ebenso organisiert werden kann wie ein Tellerservice mit indischen Gerichten oder eine Themenverpflegung, bei der sich alles um Piraten dreht. Sich Zeit für den Kunden und seine Wünsche zu nehmen, «garantiert Nachhal(l)tigkeit. Die Gäste werden noch lan-ge über den Anlass sprechen, was nicht nur uns, sondern vor allem den Gastgeber, unse-ren Kunden, freut», argumentiert Rico Zindel. Bei Stammkunden und für an verschiedenen Anlässen wiederkehrende Gäste ist Abwechs-lung gefragt. «Wünscht Unternehmen A bei-spielsweise ein Menü, das vor einer Woche beim Anlass des Unternehmens B serviert wurde, weisen wir den Kunden A darauf hin und unterbreiten ihm einen Gegenvorschlag. Dieses Verhalten schafft eine Vertrauensba-sis.»

Die Olma-Hallen in St.Gallen sind – auch den meisten Nichtostschweizern – als Veranstal-tungsort der Schweizer Messe für Landwirt-schaft und Ernährung OLMA bekannt. Das ist aber nur einer von rund 130 Anlässen, die jährlich in den Hallen stattfinden. Die Säntis Gastronomie AG ist strategischer Gastrono-mie-Partner der Olma Messen St.Gallen und verantwortlich für die kulinarische Seite aller in den Hallen durchgeführten Events.

«Nein» ist nicht erlaubtEinmal im Monat trifft sich die Kreativgruppe der Säntis Gastronomie: Sechs Mitarbeitende aus verschiedenen Bereichen des Unterneh-mens, darunter auch der Geschäftsführer Rico Zindel, besprechen neue Ideen, Produkte und Trends. In diesen Sitzungen wird weder ein «Nein» noch ein «Geht nicht» akzeptiert. Viel-mehr wird gesammelt, was der Betrieb in wel-cher Form umsetzen kann. Neue Ideen holt sich das Kreativteam von Messebesuchen, zum Beispiel in Paris. Oder aber Rico Zindel bringt Eindrücke von seinen geschäftlichen Reisen mit. Auch von den Mitarbeitenden kommen immer mal wieder Vorschläge für Neues. Ein Drittel des Investitionsbudgets der Säntis Gastronomie ist für innovative Leistun-gen vorgesehen und stützt Versuche mit neuen

Gäste erwarten neue kulinarische Erlebnisse. Das Essen soll nicht nur schmecken, sondern inszeniert werden und Emotionen wecken. Die Säntis Gastronomie setzt die modernen Bedürfnisse der Gäste in der mobilen Verpflegung um.

«Der Gast will Teil des Events sein»

Von Annika Hug

Bei einer Themenverpflegung verwandeln sich die nüchternen Hallen der Olma Messen St.Gallen in einen Garten, in eine Piratenwelt oder in eine Stadt aus «1001 Nacht».

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Den Gast unterhaltenAls Trend bezeichnet Rico Zindel das Front Cooking. Warum? Der Gast will nicht gelang-weilt am Buffet Schlange stehen, bis er an der Reihe ist. Er möchte unterhalten werden. Seit April 2016 bietet die Säntis Gastronomie des-halb Stehlunchs mit Fingerfood an, den die Küchencrew in einer modularen Küche vor den Gästen fertig zubereitet und anrichtet. Und plötzlich befindet sich der Gast mitten im Geschehen – er wird Teil des Events und sein Essen zum persönlichen Erlebnis.

Mit der «Kafibar» wird die Säntis Gastrono-mie bald ein weiteres Projekt in diese Rich-tung umsetzen: Ebenfalls in einer Küche mit wandelbaren Modulen backen die Mitarbei-tenden vor Ort Brot. Erneut erlebt der Gast also das Essen nicht erst auf dem Teller, son-dern schon bei der Zubereitung. Neben frischem Brot sind an der «Kafibar» – der Name verrät es – auch diverse Kaffeesorten erhältlich.

Jährliches MammutprojektIm Oktober findet jeweils der Höhepunkt der organisatorischen Herausforderungen statt, die elftägige OLMA mit rund 70’000 Verpfle-gungen. Bereits im September treffen Lebens-mittellieferungen ein. Eine Palette mit 450 Kilogramm Bratbutter für das Knuspergefühl bei der Rösti ist dabei nur ein winziger Teil des Ganzen. In allen durch die Säntis Gastrono-mie betriebenen Restaurants an der Messe sollen künftig allergene Lebensmittel dekla-riert werden, womit das Unternehmen ein immer wichtiger werdendes Bedürfnis der heutigen Zeit befriedigt. Noch vor der OLMA, im September 2016, werden in St.Gallen 25

Jahre Säntis Gastronomie gefeiert. Auf die-sem Erfolg ausruhen wird sich Rico Zindel jedoch nicht, dafür hat er noch zu viele Ideen.

www.saentisgastro.ch

Die Säntis Gastronomie AG in ZahlenGegründet: 1991Vollzeitmitarbeitende: 23Küchencrew: 4Mitarbeiterpool: 450 auf AbrufInfrastruktur: Events von 20 bis 6500 PersonenJährliche Messen: 10Jährliche Kongresse/Events: 100 bis 120OLMA: 70’000 Verpflegungen mit 30’000 Bratwürsten, 4000 Schüblig, 10’000 Schweinsschnitzeln, 6500 Kilogramm Kartoffeln u.v.m.

... werden in einer modularen Küche fertig zubereitet und angerichtet. Der Gast befindet sich mitten im ku-linarischen Geschehen, das Essen wird zum Erlebnis.

Stehlunchs mit Fingerfood für bis 1000 Personen ...

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