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Schlösschen Post. Erlebtes und Aktuelles vom Sozialwerk Berlin. Ausgabe 51, Sommer 2013
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Nr. 51 Sommer 2013
Schlösschen - Post
Erlebtes
& Aktuelles
vom Sozialwerk Berlin
Foto: Gabriele Losse
Mitglied im Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverband – Landesverband Berlin e.V.
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Inhaltsverzeichnis Seite Impressum 2
Leitartikel 3
Nachruf auf Herrn Harry Tresenreuter 4
Die Trauerfeiern 7
Auf ein Wort 9
Das Portrait 11
Erlebtes und Aktuelles: 13
1. Empfang für die neuen Mitglieder
2. Chorauftritte: Wilhelmsstift 23.04. + 21.05. / Hubertus- Kkh. 18.06.
3. Jahresversammlungen des Sozialwerk Berlin e.V. am 14. Mai und des
Förderkreises am 15. Mai
4. Europaseminar 2013
5. Silberne Ehrennadel vom Paritäter für Frau Christa Fischer
6. Ehrenamtspässe für fünf SWB-Mitarbeiterinnen
7. Fest der Nachbarn 31.05.2013
8. Chor-Tage in Rheinsberg
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Vergnügliche Veranstaltungen im „Schlösschen“: 26 1. Berliner Mundharmonika-Orchester Osterkonzert
2. Traumpaar der Operette
3. Auftritt des Chores Alt-Lietzow
4. Senioren-Orchester-Steglitz
5. Pfingstkonzert mit der Gruppe „Harmonie“
6. Erzähl-Café mit Eveline Harder (Gast: Frau Dr. Helga Frisch)
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Museumsbesuche: 32 1. „Schätze des Glaubens“ im Bode-Museum 21. März
2. „Gemälde und Plastiken der Brücke“ im Brücke-Museum 18. April
3. „Tutanchamun, sein Grab und die Schätze“ in der Arena Berlin-Treptow
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36 Programm der Kulturgruppe Juli-August 37
Beratungen-Information-Sprechstunden 37
Reise-Angebote 38
Meine 11. Reise 38
Der Radweg Berlin-Usedom 5. Tag 40
Schmunzel-Ecke 41
Veranstaltungen 42
Wir gratulieren 43
Impressum: 51. Ausgabe Frühling 2013
Herausgeber: Arbeitskreis „Schlösschen-Post“ des „Sozialwerk Berlin e.V.“
Humboldtstr. 12, 14193 Berlin - Grunewald, Tel: 891 10 51/52
Redaktion: Jean Mangers, Christine Bökel-Striebeck, Eveline Harder, Gabriele Losse, Inge Neureither, Beiträge: Lilian Bischoff, Christine Bökel-Striebeck, Dagmar Grün, Eveline Harder, Renate Hensler-
Tresenreuter, Jean Mangers, Barbara Pudig, Helga Rohrlack,
Fotos: Gabriele Losse, Heidemarie Mangers, Dieter Pudig, Jürgen Schambach, Ruth Wölfer, Paritäter
Für Aufsätze und Berichte, die mit dem Namen des Verfassers gekennzeichnet sind,
trägt dieser die Verantwortung. Kleine, nicht sinnentstellende Korrekturen bleiben vorbehalten.
3
Liebe Mitglieder, Mitarbeiter und Freunde des Sozialwerk Berlin e.V.,
nun sind wir schon wieder in großer Trauer: Dreieinhalb Monate nach dem
Ableben unserer allerseits geachteten und verehrten Vorsitzenden Käte Tresen-
reuter verstarb im 90. Lebensjahr ihr Ehemann Harry Tresenreuter, unser stell-
vertretender Vorsitzender der ersten Stunde. (Siehe dazu umseitig den Nachruf.)
Würdige und bewegende Trauerfeiern wurden am 17. Juni in der St. Annen-
Kirche, wo das Ehepaar Käte und Harry Tresenreuter vor 65 Jahren geheiratet
hatte, und anschließend im Käte-Tresenreuter-Haus im Beisein der ganzen
Familie, von Mitgliedern, Mitarbeitern und Freunden abgehalten.
Was geschah sonst noch in den abgelaufenen drei Monaten? Am 13. April
begrüßten wir 25 neue Mitglieder mit einem kleinen Empfang, am 21. April
war der Chor Alt-Lietzow bei uns zu Gast. Unser Schlösschen-Chor, begleitet
von unserem Therapiehund Bella, trat zweimal in der Pflegeeinrichtung und
Wohnanlage des Wilhelmsstifts auf. Vom 6. bis 8. Mai führten wir unser
traditionelles Europaseminar mit elf Gästen aus Mittel-, Ost- und Südosteuropa
durch. Am 14. und 15. Mai fanden die Jahresmitgliederversammlungen des
Sozialwerks Berlin und seines Förderkreises mit Wahlen zwecks Komplet-
tierung der beiden Vorstände statt. Margit Hankewitz wurde einstimmig zur
Vorsitzenden gewählt. Folgende Ehrungen wurden Mitarbeiterinnen unseres
Sozialwerks zuteil: Am 22. Mai bekam unsere Schatzmeisterin, Frau Christa
Fischer, von Frau Prof. Barbara John die Silbernadel des Paritätischen
Wohlfahrtsverbandes LV Berlin überreicht und am 27. Mai wurden den
Damen Käte Gade, Heidemarie Mangers, Barbara Pudig, Erika Werkmeister
und Jutta Westphal im Roten Rathaus durch Herrn Senator Mario Czaja die
Ehrenamtspässe überreicht. Am 31. Mai beteiligte sich das Sozialwerk Berlin
an dem landesweiten Fest der Nachbarn. Vom 3. bis 5. Juni hatte der Schlöss-
chen-Chor die Musikakademie in Rheinsberg zu seinen traditionellen Chor-
tagen aufgesucht. Erwähnenswert ist auch die erste Veranstaltung des Erzähl-
Cafés mit Frau Dr. Helga Frisch, die aus ihrem Buch über den Kurfürstendamm
vorlas. Schließlich fanden am 25. und 26. Juni unsere beliebten Sommerfeste
mit dem Luftwaffenmusikkorps bzw. dem Britzer Blasorchester - und diesmal
auch mit einer kleinen spontanen Modepräsentation - statt. RBB hatte uns wegen
einer Reportage aufgesucht, die dann auch gesendet wurde.
Für die Sommermonate sind des Weiteren vorgesehen: am 15. und 18. Juli die
Dampferfahrten für Bewohner von Pflegeeinrichtungen, am 24. August die
Teilnahme an der Eröffnung der Berliner Seniorenwoche, am 27. August unser
Mitarbeiterausflug und am 21. September unsere Modenschau.
Getreu unserer neuen Devise: „Wir haben die Tradition im Herzen und die
Zukunft in der Hand“ danken wir Ihnen für ihre stete Treue zu unserem
Verein und bauen auf eine weitere gute Zusammenarbeit.
Jean Mangers, Vorstandsmitglied für Öffentlichkeitsarbeit
4
Nachruf auf Harry Tresenreuter
Am 31. Mai 2013 verschied im 90. Lebensjahr Harry Tresenreuter, unser
stellvertretender Vorsitzender der ersten Stunde.
Geboren am 20. Dezember 1923, fünf Wochen nach Ende der Inflation,
konnte Harry „in geordneten volkswirtschaftlichen Verhältnissen“ das Licht der
Welt erblicken. Nach dem allzu frühen Tod seiner Mutter, die er im zarten Alter
von sechs Jahren verlor, kam er für einige Jahre in ein Waisenhaus und später
wieder nach Hause, nachdem sein Vater zum zweiten Mal geheiratet hatte. Er
besuchte die Wilmersdorfer Mittelschule und war wohl kein schlechter Schüler,
da ihm das Schulgeld von 10 Mark erlassen wurde. Als nach der Geburt seines
Bruders Jürgen in 1934 dann fünf Jahre später noch seine Schwester Ilse zur
Welt kam, erwies sich die 2-Zimmer-Wohnung der Familie als zu klein und
Harry kam als Pflegesohn für zwei Jahre zu einer liebenswürdigen Dame, eine
Episode, die er zu den schönsten seiner Jugend zählte.
Dem Wunsch seines Vaters und dem Vorbild seines Großvaters mütterlicher-
seits (Steuerberater) folgend, begann Harry am 1. April 1940 seine Steuer-
beamtenlaufbahn beim Finanzamt Wilmersdorf/Nord. Nach seiner neun-
monatigen praktischen Ausbildung kam er am 1. Januar 1941 zur Finanzschule
Pörtschach am Wörthersee und er bestand die abschließende Finanzanwärter-
prüfung mit dem Prädikat „sehr gut“. Sein anschließender Dienst beim Finanz-
amt als Finanzanwärter währte nicht lange, denn er musste zum Arbeitsdienst.
Danach ging er als Bordfunker zur Luftwaffe. Als Soldat kam er durch halb
Europa, von Sizilien bis Ostpreußen. Er bekam das Verwundetenabzeichen und
das „Eiserne Kreuz“ verliehen. Der Krieg endete für ihn am 8. Mai 1945 im
Einflussbereich der russischen Armee. Es gelang ihm, sich zu den Amerikanern
durchzuschlagen, so traf er am 3. Juni 1945 in Berlin ein und nahm am 6. Juni
1945 wieder seinen Dienst beim Finanzamt Wilmersdorf/Nord auf. Im Februar
1947 holte er seine Steuerinspektorprüfung nach und begann am 1. April 1948,
im Alter von 24 Jahren, seine Tätigkeit als Betriebsprüfer.
„Ich lernte in meiner Dienststelle eine junge Frau kennen, die auch schon in
jungen Jahren schwere Schicksalsschläge erlitt. Sie war Kriegerwitwe, hatte ein
Töchterchen und eine schwere Fußverletzung, die durch eine Verschüttung bei
der Bombardierung ihrer Wohnung in den letzten Kriegstagen verursacht
worden war. Mit ihrem liebevollen Wesen strahlte sie so viel Wärme und
Herzlichkeit aus, dass ich merkte, was ich in all den Jahren entbehrte. In diesen
damaligen Notzeiten gaben die menschlichen Qualitäten eines Partners bei mir
den Ausschlag, und am 30. August 1947 heiratete ich meine liebe Frau Käte mit
ihrem Töchterchen Helga.“ Am 24. April 1949 kam Töchterchen Margit zur
Welt.
1951 hätte Harry Tresenreuter beinahe sein Leben verloren. Auf dem Fahrrad
stieß er mit einem LKW zusammen, wobei seine Hörfähigkeit beeinträchtigt
5
wurde. Dieser „Hörsturz“ hat sein Leben in den Folgejahren stark beeinträchtigt,
denn er wurde nach und nach immer schwerhöriger.
1958 wurde Harry Tresenreuter Leiter einer großen Betriebsprüfungsstelle.
1959 wurde Tochter Susanne geboren, die später Lehrerin wurde und Achim
Held heiratete.
„In den Jahren meines beruflichen Aufstiegs - Amtsrat, Regierungsrat,
Oberregierungsrat und zuletzt Regierungsdirektor - sorgte meine liebe Frau für
unsere Familie und die enge Verbundenheit mit unseren Kindern ist sicher auch
auf ihre liebevolle Behandlung zurückzuführen, und sie hatte Zeit für sie!“
„1969 war für meine Frau ein Schicksalsjahr. Sie überstand eine schwere
Operation. Damals riet ich ihr, sich nach der Entlassung eine Aufgabe außerhalb
der Familie zu suchen und ahnte nicht, welche Lawine ich lostrat. Meine Frau
gründete in unserer Gemeinde einen Seniorenclub, und es wurde bald offenbar,
welche Fähigkeiten der Menschenführung und -beeinflussung ihr gegeben
waren.“
„Aus der Betreuung meiner Großmutter in einem Pflegeheim wussten wir um
die Einsamkeit vieler Patienten, die keinen Besuch bekamen, und meine Frau
wollte einen Besuchsdienst in Heimen aufbauen. Im Kirchenkreis fand sie dafür
wenig Unterstützung…. So gründeten wir 1971 einen gemeinnützigen Verein,
der sich der Altenhilfe widmete, und in dem alte Menschen anderen alten
Menschen Hilfe leisten sollten. Jetzt wurde ich stellvertretender Vorsitzender.
Der Verein wuchs und die Arbeit des Sozialwerks Berlin e.V. fand große
Anerkennung.“
„Zu dieser Zeit begann ich meine zweite „künstlerischen Tätigkeit“. Ich
gründete im Verein den Malkreis, in dem ich auch mitwirkte und war
überrascht, was da unter meinen Händen entstand. Aber auch diesmal entschloss
ich mich nicht, von dieser Kunst zu leben!“ (Die erste künstlerische Tätigkeit
von ihm war in jungen Jahren die Schauspielerei.)
Harry Tresenreuter war auch der Gründer der Herrenrunde und er war
Ehrenmitglied des Schlösschen-Chors.
Um bei den Veranstaltungen des Sozialwerks Berlin nicht immer auf den
guten Willen von Raumbesitzern angewiesen zu sein, reifte 1979 beim Ehepaar
Tresenreuter der Entschluss ein eigenes Zentrum zu bauen. Mehr als den Rat
einen Förderkreis zu gründen gab es beim Bundesfamilienministerium nicht.
„Dann ging es an die Verwirklichung unserer Pläne. Es würde den Rahmen
meiner Lebensbeschreibung überschreiten, wollte ich alle Hürden schildern, die
es in der Folgezeit zu überwinden galt. Nur so viel sei gesagt, dass ich bald
neben meinem Beruf ein zweites volles Arbeitsgebiet hatte….“ …„Wir konnten
mit maßgeblicher Unterstützung des Bauunternehmers Günter Hartwig das
Zentrum in neun Monaten bauen. Es wurde das erste Selbsthilfezentrum, das
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von älteren Menschen geplant, nach ihren Vorstellungen gebaut worden ist und
von ihnen ohne Anleitung hauptamtlicher Mitarbeiter betrieben wird. Ein
Modell für Europa!„…„Die folgenden Jahre waren gefüllt mit Erfolgserleb-
nissen und wenig Rückschlägen. Es waren nur so viele Wolken am Lebens-
himmel, dass die Sonne zu ertragen war. Maßgeblichen Anteil an dieser
Entwicklung hatte meine liebe Frau. Sie war nicht nur verständnisvoll und um
mein Wohlergehen besorgt, sondern sie war der Mensch in meinem Leben, dem
ich in jeder Lebenslage vertrauen konnte.“
Harry und Käte Tresenreuter hatten die Genugtuung, am 6. Dezember 1996
das 25-jährige Jubiläum des Sozialwerk Berlin e.V. im Beisein von Herrn
Bundespräsidenten Roman Herzog und vom Regierenden Bürgermeister Eber-
hard Diepgen zu feiern, die Entstehung eines Altenselbsthilfezentrums in Tallinn
(Estland) mit voranzutreiben, die Folgen des verheerenden Brandanschlags auf
das Zentrum in Berlin zu überstehen, und die Goldene, Diamantene sowie, am
30. August 2012, die Eiserne Hochzeit zu begehen.
Harry Tresenreuter wurde am 5. Dezember 2000, im Jahr des Ehrenamtes,
von der Senatorin für Arbeit, Soziales und Frauen, Gabriele Schöttler, die
Berliner Ehrennadel für besonderes soziales Engagement überreicht. Am 8.
Oktober 2001 wurde ihm vom Bundespräsidenten Johannes Rau der Verdienst-
orden der Bundesrepublik Deutschland am Bande verliehen.
Nach dem schweren Schicksalsschlag, den Harry Tresenreuter am 18.
Februar 2013 durch den Tod seiner lieben Frau Käte erlitten hat, war es ihm
noch vergönnt, am 14. und 15. Mai 2013 den Jahresmitgliederversammlungen
des Sozialwerk Berlin e.V. und des Förderkreises trotz schwerster Erkrankung
beizuwohnen, mit großem Pflichtbewusstsein die Finanzberichte 2012 und die
Haushaltsetats 2013 vorzutragen, und zu erleben, dass beide Gremien seine
Tochter Margit einstimmig zur neuen Vorsitzenden wählten und dadurch die
Kontinuität des Lebenswerks des Ehepaars Tresenreuter gewährleisten.
Die bestürzte Sozialwerk-Gemeinschaft entbietet Frau Margit Hankewitz und der
trauernden Familie ihr tiefempfundenes Mitgefühl anlässlich dieses erneuten schwe-
ren Verlustes innerhalb eines Vierteljahres. Wir trauern um Harry Tresenreuter, den
Finanzexperten, ohne dessen umsichtiges Wirken dem Sozialwerk Berlin nicht der
Erfolg und die Wertschätzung beschieden gewesen wären, die es genießt. Harry
Tresenreuter wird in unseren Herzen, Gedanken und Erinnerungen weiterleben und
gegenwärtig sein. Wir alle fühlen uns mit ihm in einer ganz speziellen Weise eng
verbunden. Seinen Töchtern Margit und Susanne sowie der ganzen Familie entbie-
ten wir unser aufrichtiges Beileid.
Jean Mangers, Vorstandsmitglied für Öffentlichkeitsarbeit
P.S. Die mit Anführungszeichen gekennzeichneten Passagen stammen aus der eigenhändig
von Herrn Tresenreuter verfassten Biografie über die Familie Tresenreuter.
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Die Trauerfeiern
Die kirchliche Trauerfeier am Montag, dem 17. Juni um 12 Uhr in der St.
Annenkirche, im Kreis der Familie und zahlreicher Freunde, war sehr ergreifend
und verlief sehr würdevoll.
Herr Pfarrer Eckart Wragge von der Gemeinde Dahlem fand berührende
Worte und gab einige Auszüge aus der Biografie des Verstorbenen preis, ehe er
dessen Seele Gott empfahl.
Die Gemeinde stimmte die Choräle „Lobet den Herrn“ und „So nimm denn
meine Hände“ an und unser Hausakkordeonist Vladislav Urbansky sang das uns
allen zu Herzen gehende Lied: Abendglocken.
Gegen Ende der Feier wurde der in einem Blumenmeer versunkene Sarg
angehoben und in Begleitung der vielen Trauergäste und unter Trompeten-
klängen hinaus zum Leichenwagen getragen.
Die Trauerfeier im Käte-Tresenreuter-Haus
Foto: Gabriele Losse
Kurz vor 14 Uhr hatten die Trauergäste im großen Saal des Käte-Tresenreuter-
Hauses Platz genommen und wurden von Frau Margit Hankewitz, der
Vorsitzenden des Sozialwerks Berlin, zugleich älteste Tochter des Verstorbenen,
begrüßt. Sie bedankte sich für das große Mitgefühl der Teilnehmer und
versprach das Sozialwerk Berlin im Sinne ihrer Eltern weiterzuführen, wobei sie
auf die tatkräftige Hilfe ihrer treuen ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter nach dem Motto: „Wir haben die Tradition im Herzen und die
Zukunft in der Hand“ zählt.
Im Namen des Vorstandes fand Prof. Dr. Herbert Striebeck, stellvertretender
Vorsitzender des Sozialwerk Berlin e.V., tröstende und ergreifende Worte zu
Ehren des lieben Verstorbenen. Er führte unter anderem aus, dass Harry
Tresenreuter für die Familie ein fürsorglicher und außergewöhnlicher Vater, ein
„Fels in der Brandung“ war.
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„Wir im Sozialwerk Berlin verbinden mit ihm Pflichtgefühl, Arbeitseinsatz,
Korrektheit und Disziplin, aber gleichzeitig sehen wir immer diesen charmanten,
geist- und humorvollen, lebendigen Gastgeber und Gast vieler Feiern und
Feste….“
Was seine Haltung zum Sozialwerk Berlin anbelangt, kann man sagen: „Hier
stand der wissende, helfende und unterstützende Mann hinter seiner
erfolgreichen Frau.“
„Sehr wichtig war für ihn die auf der Mitgliederversammlung erfolgte
Komplettierung des Vorstandes und die Wahl der neuen Vorsitzenden und ihres
Stellvertreters. Diese bei seiner Anwesenheit und mit seiner Beteiligung erfolgte
sog. Stabübergabe war der Wunsch und Wille unseres verstorbenen
Vorstandsmitglieds.“
In einem ersten Auftritt brachte der Schlösschen-Chor, dessen Ehrenmitglied
und Förderer Harry Tresenreuter war, den „Gefangenenchor“ aus Guiseppe
Verdis Nabucco und das Lied „Rosemarie“ zu Gehör.
Es folgten drei Redebeiträge, einmal von Helmut Kurras, Harrys Kollege aus
der Finanzverwaltung und jahrzehntelanger Freund, der von gemeinsamen
Erlebnissen im Krieg und im späteren beruflichen und privaten Leben
berichtete.
Dann sprach Frau Christa Fischer, die Schatzmeisterin des Sozialwerks Berlin,
für die Harry Tresenreuter ihrem Empfinden nach wie ein väterlicher Freund
war, und mit dem sie in Finanzangelegenheiten in all den Jahren eine
ungetrübte, vertrauensvolle Zusammenarbeit pflegte. „Er hielt seine schützende
Hand über das mit seiner lieben Frau gegründete Werk und hielt alles fern, was
in finanziell ungewissen Zeiten hätte Schwierigkeiten breiten können.“
„Für jeden Mitarbeiter hatte er ein nettes Wort, er war ein Kavalier der alten
Schule. Wir freuten uns, wenn er ins Schlösschen kam. Lieber Herr
Tresenreuter, Sie fehlen mir sehr.“
Als dritte Rednerin sprach Schwägerin Renate Hensler-Tresenreuter: „Weit
und breit warst Du der Einzige, der von der Meinungsvielfalt nicht nur geredet,
sondern sie auch praktiziert hat. Dein Interesse an allen Standpunkten war
tatsächlich Programm. Du standest mit Deiner Person für das ein, was sich
hinter Lebensweisheiten verbirgt….Andere Meinungen hast Du nicht nur
zugelassen, Du hast sie auch im Zweifelsfall verteidigt….“
„Und aus diesem Grunde bleibst Du auch mit Deiner Körpergröße und Deiner
psychischen und rhetorischen Überzeugungskraft unser außergewöhnlicher
Bruder, Schwager und Onkel – unser Held und Freund.“
„Du warst Gründungsmitglied unseres Malkreises im Sozialwerk Berlin, und ich
habe oft am Anfang an Deiner Seite gesessen und gemalt. Du liebtest die
Impressionisten und hast viel über sie gelesen. – Deine Pinsel und Paletten
werden nun nicht mehr benutzt. Diese Kraft und diese Liebe zur Kunst und mehr
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noch zum Leben werden fortan fehlen. Vielleicht muss man in solchen
Momenten vom Glück sprechen, einen Menschen wie Dich gekannt zu haben.“
Die Musiklehrerein von Enkelin Hannah trug nun eine Einlage auf der
Querflöte vor.
Herr Dr. Friedrich-Wilhelm Seemann von der 1986 von Harry Tresenreuter
gegründeten Herrenrunde schilderte sieben markante Erlebnisse, die er
gemeinsam mit dem Verstorbenen im Rahmen von Unternehmungen der
Herrenrunde gehabt hatte, und zwar eine Ballonfahrt, die Senioren auf „heißen
Öfen“, die Teilnahme an Sitzungen des Bundestages und des Bundesrates, eine
U-Bahnfahrt im offenen Wagen, der Besuch des Flugzeugmuseums, die
Herrenrunde als Donkosaken-Chor, die Busfahrt nach Hohenberg an der Eger.
Der Redner erinnerte auch an die Erkenntnis zu der die Herrenrunde nach und
nach gelangt ist: „Wir wissen zwar alles besser, aber niemand hört auf uns.“
Bei seinem zweiten Auftritt sang der Schlösschen-Chor die Lieder „Kumbaya,
my Lord, kumbaya“ und „Nehmt Abschied Brüder“.
Prof. Dr. Herbert Striebeck spielte zwischendurch am Flügel immer wieder
einige nachdenkliche Klavierstücke und Vladislav Urbansky ließ das wunder-
schöne Lied „Das kleine Glöckchen“ erklingen.
Margit Hankewitz ging abschließend noch einmal auf die Jahresmitglieder-
versammlungen ein, von denen ihr in Gegenwart ihres Vaters die Geschicke des
Sozialwerk Berlin e.V. in die Hand gelegt wurden. Sie dankte den Anwesenden
für deren Teilnahme an dieser ergreifenden, würdigen Trauerfeier und allen, die
zu deren Gelingen beigetragen haben.
Jean Mangers
Auf ein Wort …
„Versprich, dass du es für dich behältst“, sagte meine Freundin mit
beschwörendem Blick. Kurz zuvor hatte sie mir gerade ihr Geheimnis verraten,
nun war es heraus - und sie sehr erleichtert, es nicht mehr allein mit sich
herumtragen zu müssen.
Jeder von uns hat schon in der Kindheit gelernt, manche Gedanken, Begeben-
heiten, Geheimnisse lieber für sich zu behalten oder sie nur mit ausgesuchten
Menschen zu teilen. Mit brisantem Wissen hinterm Berg zu halten, kostet viel
menschliche Energie. Zuweilen leiden deshalb Seele und Körper unter der Last
des Unausgesprochenen.
Verschlossene Menschen schränken sich und ihr Handeln häufig stark ein,
um nicht zu viel von sich preiszugeben. Selbst engen Freunden gegenüber
entsteht ein Gefühl von Fremdheit, wenn man sein Inneres vor ihnen verbirgt.
„Minor secrets“ (kleine Geheimnisse) nennen die Wissenschaftler Dinge, wie
z. B. eine heimlich gerauchte Zigarette, ein streng gehütetes Kuchenrezept, ein
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Überraschungsbesuch oder ein Weihnachtsgeschenk, das vorher nicht verraten
werden darf. Diese kleinen Heimlichkeiten gehören zum Alltag und belasten uns
nicht oder nicht sehr.
Anders sieht es aus bei den „major secrets“ (große Geheimnisse), wie z. B.
ein Seitensprung, eine Sucht, Familienschicksale, Suizidgedanken u.v.m.
Bei diesen „großen Geheimnissen“ verstärkt sich die psychische Belastung
noch durch mindestens eine oder mehrere weitere Personen, vor der oder vor
denen das Geheimnis verborgen bleiben soll. Psychologen und Wissenschaftler
raten daher zu reden, mit engen Freunden, Verwandten oder anderen vertrauten
Personen. Reden ist hier eine heilsame Methode.
„Nun“, werden einige von uns sagen, „das ist nicht immer so ganz einfach.“
In der Familie wurde oft nur geschwiegen, alles „totgeschwiegen“, „unter den
Teppich gekehrt“. Wir haben kaum oder gar nicht gelernt miteinander zu reden,
über Probleme, Sorgen, Nöte, Ängste. Vieles fraß man in sich hinein und
schwieg.
Glücklicherweise sind die heutigen Generationen offener und freier
geworden (aus gutem Grund: sie sind bedeutend sorgloser und angstfreier
aufgewachsen als die Kriegsgenerationen), haben weniger Scheu, offen und
freier über das zu reden, was sie bedrückt.
Die älteren Menschen haben oft Schlimmes erlebt, hatten existenzielle
Sorgen, haben den geliebten Partner und/oder sämtliches Hab und Gut im Krieg
verloren, wussten nicht, wovon sie ihre Kinder und sich ernähren sollten, haben
nicht selten Vergewaltigungen erleiden müssen, haben die Gräuel des Krieges
nie wirklich verarbeiten können. Und es belastet sie weiterhin, weil sie sich oft
schämen für das, was ihnen widerfahren ist, und glauben, von anderen
stigmatisiert zu werden, wenn sie sich offenbaren.
So soll an dieser Stelle all denen, die ein kleines, ein mittleres oder ein
großes „Geheimnis“ in sich tragen, Mut gemacht werden, sich zu öffnen, sich zu
entlasten. Schließlich können Sie alle stolz auf sich sein, denn Sie haben ein
zum Teil nicht sehr einfaches Leben gehabt, haben es trotz alledem unter
schweren und schwersten Bedingungen gemeistert – und dies verdient höchste
Anerkennung!
Bei uns im Schlösschen z. B. haben Sie die Möglichkeit über alles reden zu
können, in Gesprächskreisen, auch in verschiedenen Interessengruppen, mit
liebgewonnenen Mitarbeitern oder Kolleginnen beim Ehrenamtsdienst. Ihr
Gegenüber wird Ihnen nicht nur Anerkennung zollen, sondern sogar dankbar
sein, wenn Sie ihm Ihr Vertrauen entgegenbringen und ihr(e) Geheimnis(se)
„lüften“ oder Ihre Sorge mitteilen – es macht ihm nämlich auch Mut, sich mit
dem eigenen Geheimnis oder Problem zu entlasten.
Versuchen Sie es, denn Sie wissen ja:
Schweigen ist Silber und Reden ist Gold!!! Herzlichst Ihre Christine Bökel-Striebeck
11
Das Portrait
In unserem Hause gibt es so viele ehrenamtliche Mitarbeiter/Innen, die
schon lange Zeit mit Freude ihren Dienst tun. Wir wollen ein wenig mehr
von all diesen lieben Menschen erfahren, deren Gesicht wir zwar kennen,
von denen und deren Schicksalen wir im Grunde aber viel zu wenig wissen.
Hedwig
Donderski
geb. 18. Juli 1920
Guten Tag, liebe Frau Donderski. Sie waren über 23 Jahre eine begeisterte
ehrenamtliche Mitarbeiterin in unserem Hause. Da würde ich sehr gern ein
wenig aus Ihrem Leben erfahren.
Die letzte Silbe Ihres Nachnamens lässt darauf schließen, dass Sie bzw. Ihr
verstorbener Ehemann aus dem (ehemaligen) polnischen Raum stammen.
Darf ich fragen, wo Sie geboren wurden?
Ich bin in Hinnenburg zur Welt gekommen, das liegt im damaligen
Oberschlesien, im heutigen Polen.
Würden Sie unseren Lesern auch etwas über Ihre Jugendzeit und Ihre
Ausbildung erzählen?
Wir waren vier Kinder, ein Junge und drei Mädchen. Unsere Mutter hat für uns
alles selbst genäht und Vater hat als Maschinist im Kohlenbergwerk gearbeitet.
(Von meinen Geschwistern lebt nur noch mein Bruder.)
Nach acht Jahren Volksschule habe ich noch ein Jahr lang eine Hauswirt-
schaftsschule besucht. Danach bin ich mit fünf Freundinnen nach Potsdam
gezogen, weil ich Kinderkrankenschwester werden wollte.
Leider musste ich diese Ausbildung bei Ausbruch des Krieges abbrechen und
bin nach Berlin zu meiner Tante gezogen. Dort war ich dann 13 Jahre im Dienst
bei einer Familie mit zwei Kindern, um die ich mich zu kümmern hatte.
Und wie ging es dann in Ihrem Privatleben weiter?
In dieser Zeit lernte ich meinen zukünftigen Ehemann kennen. 1952 kam unsere
Tochter zur Welt. Da hat uns unser deutscher Vermieter sofort vor die Tür
gesetzt....Wir haben dann geheiratet, wurden von einem jüdischen Vermieter
aufgenommen um zusammen mit drei (!!) weiteren Mietparteien fünf Jahre lang
in e i n e r Wohnung zu wohnen. Es war eine sehr schöne Zeit...
12
Mein Mann war Mühlenbauer (Getreidemühlen) und musste meistens im
Ausland arbeiten. Besonders am Anfang, als das Kind noch nicht zur Schule
musste, sind wir immer mitgefahren, in die Türkei, nach Holland und in andere
Länder.
Später habe ich dann in einem Lebensmittelgeschäft gearbeitet.
Und wie sind Sie zum Sozialwerk gekommen?
Dort, in diesem Lebensmittelgeschäft, habe ich Frau Krüger kennengelernt. Sie
hat mich 1989, nach dem Tod meines Mannes, zum Schlösschen gebracht – und
es begann die eigentlich schönste Zeit in meinem Leben. Zuerst habe ich mit
Frau Krüger zusammen Besuchsdienst in den Heimen gemacht, aber bald konnte
ich das Elend dort nicht mehr mit ansehen. Und so entschied ich mich für die
Arbeit in der Küche. Mindestens drei- bis viermal in der Woche habe ich
sämtliche Aufgaben in der Küche übernommen, so oft haben wir Makkaroni mit
Tomatensoße gekocht, die aß Herr Tresenreuter immer so gern. Auch die Arbeit
bei den jährlichen Weihnachtsbasaren hat mir sehr viel Freude bereitet. Jeder
Tag im Schlösschen war schön!
Leider sollte ich ja nun nicht mehr in der Küche tätig sein, aber ich bereue keine
einzige Stunde, die ich dort verbracht habe.
Wie sieht nun Ihr Leben so ohne die Arbeit im Schlösschen aus?
Ich bekomme des Öfteren Besuch, wie auch schon früher, von einer ganzen
Reihe lieber Mitarbeiterinnen aus den verschiedensten Arbeitskreisen, und mir
ist von dieser Seite – vor allem nach dem Tod meiner Tochter - auch sehr viel
geholfen worden. Als 1996 meine Tochter 44jährig starb, war das ein sehr harter
Schlag für mich. Aber ich habe nun sehr große Unterstützung von meiner
Enkelin und ihrem Mann, dem Boxer Axel Schulz. Sie wohnen in
Frankfurt/Oder und holen mich regelmäßig für längere Zeit in ihr Haus, wo ich
mich um die beiden Urenkelchen kümmere.
Das ist eine wunderbare Aufgabe, da weiß ich, dass ich gebraucht werde.
Welches war Ihr schönstes Erlebnis in Ihrem Leben?
Da gibt es gleich drei. Das eine war der erste Flug meines Lebens an den
Bosporus, nach Istanbul, und das Vierteljahr dort im Hotel, obwohl unsere
Tochter da sehr krank wurde, von infiziertem Eis.
Das zweite oder die beiden zweiten schönsten Erlebnisse waren sowohl mein 85.
als auch mein 90. Geburtstag. An beiden Tagen bin ich ins Schlösschen
gekommen und wurde von dem wunderbar gedeckten Tisch überrascht, den
Frau Tresenreuter für mich vorbereiten ließ.
Liebe Frau Donderski, ich danke Ihnen ganz herzlich für dieses inter-
essante und offene Gespräch! Christine Bökel-Striebeck
13
Erlebtes & Aktuelles:
Empfang für die neuen Mitglieder im Sozialwerk Berlin e.V.
Am 13. April 2013 ließen wir eine alte Tradition wieder aufleben und baten die
neuen Mitglieder, die in den letzten Monaten dem Sozialwerk Berlin beigetreten
sind, nach dem Konzert des Traumpaars der Operette zu einem Empfang in die
Bibliothek.
Foto: Jürgen Schambach
Unsere damals stellvertretende Vorsitzende Margit Hankewitz begrüßte die 25
Teilnehmer und hieß sie in unserem Verein herzlich willkommen, stellte ihnen
den Vorstand vor, wies darauf hin, dass das Sozialwerk Berlin über tolle
ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verfügt, und berichtete über die
Aktivitäten der einzelnen Interessenkreise, die sie den neuen Mitgliedern
wärmstens empfahl.
Peter Stawenow erläuterte kurz Zweck und Ziel des Sozialwerks Berlin. Dann
folgte eine Vorstellungsrunde der neuen Mitglieder, der sich auch die Vor-
standsmitglieder Prof. Dr. Herbert Striebeck und Jean Mangers anschlossen
und aus ihren Verantwortungsbereichen berichteten.
Der Empfang klang bei gemütlichem Zusammensein in voller Harmonie aus. Jean Mangers
Chorauftritte: a) Im Wilhelmsstift
Unser Schlösschen-Chor, unter Leitung von Barbara Pudig bzw. von Prof.
Dr. Herbert Striebeck
14
besuchte am 23. April und am 21. Mai die Senioreneinrichtungen des
Wilhelmsstifts, um den dortigen Bewohnerinnen und Bewohnern zwei fröhliche
und erholsame Nachmittage zu bereiten.
Auf dem Programm standen volkstümliche Lieder und Schlagermelodien, die
von vielen Zuhörerinnen mitgesungen wurden. Sie kannten die Texte strecken-
weise besser als wir. Auch bei den von Chormitgliedern vorgetragenen
Gedichten sprachen einige Teilnehmerinnen den Wortlaut mit.
Fotos: Gabriele Losse
Unsere Therapiehündin Bella war auch wieder voll im Einsatz und konnte so
manche Streicheleinheit seitens des ihr zugetanen Publikums einheimsen.
Unser Schlösschen-Chor-Sänger besuchen gerne Alten- und Pflegeeinrichtungen
und freuen sich an der guten Stimmung, die sie bei ihren Auftritten vermitteln
und die sich sowohl bei den Bewohnern als auch bei ihnen selbst einstellt. Jean Mangers
b) In der Reha des Hubertus-Krankenhauses
Am Dienstag, dem 18. Juni begab sich unter Leitung von Barbara Pudig,
unserer Chorleiterin, und in Begleitung unseres Keyboard-Spielers Prof. Dr.
Herbert Striebeck eine starke Abordnung unseres Schlösschen-Chors zur
Station V der Reha-Abteilung im Hubertus Krankenhaus.
Foto: Ruth Wölfer
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Dort unterzogen unser Chormitglied Lore Nitzschke und eine weitere Dame
aus dem Sozialwerk Berlin nach einer Operation sich einer Reihe von
Rehabilitationsmaßnahmen.
Diesmal war unser Therapiehund Bella aber nicht von der Partie, da Hunde
im Krankenhausbereich nicht zugelassen sind. Wir trafen dort auch unser
Mitglied Ruth Wölfer an, die zu Besuch gekommen war.
Unser Chor gab nicht etwa nur ein Ständchen, sondern gleich ein ganzes
Konzert mit zum Besten, das besonders unsere überraschte Lore zu Tränen
rührte, sie aber auch dazu bewog in einige Lieder mit einzustimmen und eins
sogar zu dirigieren.
Besonders gut kamen die Lieder an: „Du, du liegst mir im Herzen“, „Es wird
ja alles wieder gut“ und „Kumbaya, my Lord“.
Die übrigen Kranken hörten in ihren Zimmern alles mit und freuten sich
ebenfalls über diese willkommene Abwechslung.
Foto: Heidemarie Mangers
Beim Abschied wünschten wir den Patienten eine gute Besserung und forderten
Lore auf sich schnellstmöglich aufzurappeln, da sie im Schlösschen-Chor
dringend gebraucht wird. Jean Mangers
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Das Geheimnis des Erfolges ist,
den Standpunkt des anderen zu verstehen.
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16
Ordentliche Jahresversammlungen des Sozialwerk Berlin e.V. am 14. Mai
und des Förderkreises am 15. Mai 2013
um 15.00 Uhr im KÄTE-TRESENREUTER-HAUS, Humboldtstraße 12, 14 193 Berlin
Der satzungsgemäß vorgesehenen jährlichen Mitgliederversammlung war eine
schriftliche Einladung an sämtliche Mitglieder fristgerecht vorausgegangen. 102
bzw. 52 (Förderkreis) stimmberechtigte Teilnehmer hatten sich eingefunden.
In ihrer Begrüßungsansprache hielt Frau Margit Hankewitz, stellv.
Vorsitzende des Sozialwerks Berlin e.V., fest, dass sehr schwierige Wochen
hinter uns liegen, einmal durch das Ableben ihrer Mutter und Vorsitzenden,
Käte Tresenreuter, am 18. Februar 2013, dann durch den krankheitsbedingten
Ausfall ihres Vaters Harry Tresenreuter, der dadurch den stellvertretenden
Vorsitz aufgab, aber noch im Vorstand als einfaches Mitglied bleibt und an
beiden Tagen auch an den Jahresmitgliederversammlungen teilnehmen kann.
Die Rednerin richtete herzliche Dankesworte an die vielen ehrenamtlichen
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die ihr während der schwierigen Zeit treu zur
Seite standen.
In ihrer Ansprache begrüßte Frau Christa Fischer, stellv. Vorsitzende des
Förderkreises, die Teilnehmer und dankte den Mitgliedern des Förderkreises für
die finanzielle und ideelle Unterstützung des Sozialwerk Berlin e.V.
Herr Prof. Dr. Herbert Striebeck fand berührende Worte für unsere liebe
Verstorbene. Er würdigte kurz ihr Lebenswerk, das unter dem Motto stand:
„Ältere Menschen helfen anderen älteren Menschen!“
„Käte Tresenreuter wollte der Vereinsamung und Isolierung älterer
Menschen entgegenwirken und der übrigen Gesellschaft die Fähigkeit älterer
Menschen zur Eigenverantwortung und Selbstbestimmung verdeutlichen und
vermitteln. Dafür hat sie sich über 40 Jahre lang bei Politikern, in Verbänden
und Gremien unermüdlich eingesetzt.“
„Bei uns allen hier im Sozialwerk Berlin hat Frau Käte Tresenreuter Spuren
und Eindrücke hinterlassen, die uns befähigen und verpflichten, die Ziele und
Aufgaben dieses Hauses im Sinne der Gründerin und Leiterin auch in Zukunft
weiterzuführen. Wir haben Frau Käte Tresenreuter mit ihrer tatkräftigen,
energischen und liebevollen Persönlichkeit gar nicht verloren, sie lebt weiter in
uns allen, sie ist einfach nur gestorben.“
Herr Dr. Hans-Ulrich Litzner, Vorstandsmitglied des Förderkreises, ge-
dachte ebenfalls unserer verehrten verstorbenen Vorsitzenden Käte Tresen-
reuter. Er führte u. a. aus, dass im November 1979, also vor fast 34 Jahren, der
Förderkreis des Altenselbsthilfezentrums Sozialwerk Berlin e.V. von Frau Käte
Tresenreuter gemeinsam mit ihrem Gatten Harry Tresenreuter gegründet wurde
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und sie seitdem auch dessen Vorsitz innehatte. „Ihr erstmaliges Fehlen in einer
Mitgliederversammlung des Förderkreises erfüllt uns alle mit großer Trauer
und macht den Verlust spürbar, den wir durch ihren Tod erleiden müssen.“
„Die Einrichtung des Förderkreises dient keinem Selbstzweck, sondern der
finanziellen und ideellen Förderung des Sozialwerk Berlin e.V., das Käte
Tresenreuter gemeinsam mit ihrem lieben Mann im Jahre 1971 gegründet hatte.
Ein Höhepunkt in der Tätigkeit des Förderkreises war zweifellos die Einweihung
des Altenselbsthilfe- und Beratungszentrums hier in der Humboldtstraße am 16.
Dezember 1983, also vor fast dreißig Jahren.“…„Dies gilt umso mehr, weil wir
in ihrem Beisein im November 2011 diesem Zentrum den Namen „Käte-
Tresenreuter-Haus“ gegeben haben…Daher wird auch dieses Haus uns immer
an sie und an ihr Wirken erinnern und uns gleichzeitig Verpflichtung sein, ihr
großes Werk fortzuführen.“
Die Teilnehmer erhoben sich von ihren Plätzen und gedachten in einer stillen
Gedenkminute der lieben Verstorbenen und allen im vergangenen Jahr dahin-
gegangenen Mitglieder des Sozialwerks Berlin und des Förderkreises.
Frau Margit Hankewitz zählte anschließend die Höhepunkte des abgelau-
fenen Geschäftsjahres auf (Europaseminar, Sommerfeste, Dampferfahrten mit
Bewohnern von Altenpflegeeinrichtungen, Teilnahme an der Berliner Senioren-
woche und Durchführung deren Abschlussveranstaltung, Teilnahme am Deut-
schen Seniorentag, Modenschau, Internes Seminar die inhaltliche Konzeption
unseres Vereins betreffend, Weihnachtsbasar, Weihnachtsfeiern für Bewohner
von Altenpflegeeinrichtungen, für unsere Mitglieder und unsere Mitarbeiter,
Überreichung der Helene-Medaille 2012 durch die Stiftung Oskar-Helene-Heim,
Fachtagungen, Beratungs-, Bildungs- und Betreuungsangebote).
Die Rednerin wies darauf hin, dass im Sozialwerk Berlin viele Interessen-
kreise aktiv sind. Sie erteilte einer Reihe von Verantwortlichen das Wort, die
kurz über ihre Arbeitsbereiche berichteten, und bedankte sich bei ihnen mit einer
wunderschönen roten Rose für ihren großen Einsatz.
Die Kassenberichte 2012 wurden von Herrn Harry Tresenreuter kommen-
tiert. Diese lagen zusammen mit den Haushaltsplänen 2013 am 29. und 30.
April 2013 zur Einsichtnahme aus.
Herr Tresenreuter bedankte sich einleitend für die große Zuneigung, die ihm
und seiner Familie anlässlich des Ablebens seiner Frau und der Trauerfeier
zuteil wurde. Der Redner erläuterte den dadurch vorgenommenen Wechsel im
Vorstand, der satzungskonform durch den Vorstand vollzogen und im
Vereinsregister eingetragen wurde.
Das Geschäftsjahr 2012 war zwar defizitär, glücklicherweise erreichte uns
in 2012 eine größere anonyme Spende. Damit konnte das Defizit ausgeglichen
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und ein Großteil der Reserve zugeführt werden. Fazit: Das Sozialwerk Berlin ist
immer auch auf Spenden angewiesen.
Herr Tresenreuter betonte auch die Rolle und den Beitrag des Förderkreises,
dessen Zweck es ist, Fördermittel einzunehmen, die an das Sozialwerk Berlin
zum Erhalt des Zentrums weitergereicht werden.
Der Redner konnte vermelden, dass dem Verein im Juni 2012 die
Gemeinnützigkeit für die nächsten drei Jahre erneut zugesichert wurde.
Die Wirtschaftpläne für 2013 orientieren sich an den Ergebnissen des Jahres
2012, d.h. man geht davon aus, dass die Einnahmen sich mindestens so gut
gestalten wie in 2012.
Herr Tresenreuter bedankte sich abschließend bei Frau Christa Fischer,
Schatzmeisterin, und Frau Ingrid Junkuhn, Hausbewirtschaftung, für die gute
Zusammenarbeit.
Die Geschäftsberichte 2012 sind im Vorfeld von den durch die Mitglieder-
versammlungen bestellten Kassenprüfer, Herrn Martin Duske, Mitglied einer
Steuerberatungssozietät, für das Sozialwerk Berlin, und Frau Beate Hörnig für
den Förderkreis, kontrolliert und für ordnungsgemäß befunden worden.
Die Mitgliederversammlungen gewährten beiden Vorständen, bei Stimment-
haltung der Vorstandsmitglieder, durch Handzeichen einstimmig Entlastung
für das Geschäftsjahr 2012.
Die Wahlen zur Komplettierung der beiden Vorstände:
Der Vorstand besteht satzungsgemäß aus 5 Personen. Durch das Ableben von
Frau Käte Tresenreuter und den Verzicht von Herrn Tresenreuter auf den
stellvertretenden Vorsitz war der Posten des/der Vorsitzenden und des/der
stellvertretenden Vorsitzenden vakant geworden. Über den Vorsitzenden und
den stellv. Vorsitzenden muss einzeln abgestimmt werden. Die Versammlungen
einigten sich auf den Wahlmodus „Per Handzeichen“.
Für den Posten der/des Vorsitzenden hatte Frau Margit Hankewitz ihre
Kandidatur gestellt. Sie wurde per Handzeichen einstimmig, bei Enthaltung der
Kandidatin, zur neuen Vorsitzenden des Sozialwerk Berlin e.V. gewählt.
Für den Posten des stellvertretenden Vorsitzenden kandidierte Herr Prof. Dr.
Herbert Striebeck. Er wurde per Handzeichen einstimmig, bei Enthaltung des
Kandidaten, zum neuen stellvertretenden Vorsitzenden des Sozialwerk Berlin
e.V. gewählt.
Um den Vorstand wieder zu vervollständigen, musste ein neues Mitglied
gewählt werden. Für diesen Posten lag die Kandidatur von Herrn Prof. Hans-
Jochen Brauns vor. Herr Brauns wurde per Handzeichen einstimmig, bei
Enthaltung des Kandidaten, zum neuen Vorstandsmitglied gewählt.
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Durch das Ableben von Frau Käte Tresenreuter war der Posten des/der
Vorsitzenden des Förderkreises vakant geworden. Es lag eine Kandidatur in der
Person von Frau Margit Hankewitz vor. Sie wurde durch Handaufhebung
einstimmig, bei Enthaltung der Betroffenen, zur Vorsitzenden des Förderkreises
Altenselbsthilfezentrum e.V. gewählt.
Frau Fischer überreichte Frau Hankewitz im Namen der Mitarbeiter ein
Präsent, um ihr für ihre Wahl zur Vorsitzenden des Förderkreises zu
gratulieren.
Frau Margit Hankewitz bedankte sich bei den Teilnehmern für ihre Wahl,
die einerseits einen großen Vertrauensbeweis darstellt, andererseits aber auch
eine große Verpflichtung beinhaltet. Für die Rednerin stellt der Förderkreis
einen wichtigen Mosaikstein des Sozialwerks Berlin dar, denn er akquiriert
unentbehrliche Finanzmittel. Man muss die Vereinsmitglieder stärker einbinden,
ein starkes Team bilden und gemeinsam die Vereinsinteressen vertreten.
Frau Margit Hankewitz schloss mit den Worten:
„Wir haben die Tradition im Herzen und die Zukunft in der Hand!“
Jean Mangers
P.S. Die Passagen in Schrägschrift beziehen sich auf den Förderkreis.
Europaseminar 2013
Vom 6.–8. Juni fand unser traditionelles Europaseminar für Multiplikatoren
der offenen Altenarbeit im Käte-Tresenreuter-Haus in der Humboldtstraße statt.
„Interessenvertretung älterer Menschen im demografischen Wandel“ hieß
das Thema. 30 Teilnehmer hatten sich eingefunden, davon 11 aus dem
Freundeskreis Mittel-, Ost- und Südosteuropa.
Margit Hankewitz, damals noch stellv. Vorsitzende des Sozialwerk Berlin
e.V., freute sich in ihrer Begrüßung sehr, dass alle, und besonders die Mitglieder
unseres Freundeskreises aus Mittel-, Ost- und Südosteuropa, erschienen sind. Es
sind dies Vertreter aus Estland, Lettland, Litauen, Polen, Rumänien, Slowenien
und Tschechien, die zum Teil sehr weite Anreisen auf sich genommen haben,
um unter uns zu weilen. Unser Freund Jenö Üszögi-Bleyer aus Ungarn, stellv.
Vorsitzender unseres Freundeskreises, konnte krankheitshalber leider nicht
kommen, ist aber mit dem Herzen bei uns.
Die Rednerin freute sich besonders auch, weil Herr Carsten Engelmann,
Stadtrat für Soziales vom Bezirk Charlottenburg/Wilmersdorf, als Ehrengast
unter uns weilte.
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Margit Hankewitz hatte dieses Seminar unter das Motto gestellt: „Wir haben
die Tradition im Herzen und die Zukunft in der Hand.“ Dieser Spruch trifft
wirklich auf diese schwierige Zeit des Sozialwerks Berlin und des Wechsels zu,
aber er betrifft auch jeden Einzelnen, denn jeder möchte in seinem Land die
Traditionen bewahren und in der Zukunft weiter vorangehen.
Nach der Vorstellungsrunde der Teilnehmer bedankte sich Herr Stadtrat
Carsten Engelmann für die Einladung und beglückwünschte in seinem
Grußwort uns für die Wahl des diesjährigen Seminarthemas, ein ganz
spezifisches Thema, das besonders auch den Bezirk Charlottenburg/Wilmersdorf
mit einem sehr hohen Anteil an Menschen über 65 betrifft. Er führte des
Weiteren unter anderem aus, dass es für ihn wichtig sei zu erfahren, welche
Bedürfnisse die älteren Menschen haben. Er zeigte sich dankbar dafür, dass es
Einrichtungen wie das Sozialwerk Berlin gibt, die einen Großteil der sozialen
Arbeit aus eigenem Antrieb machen, und ihn profitieren lassen von den
Erfahrungen, die hier gesammelt werden, und von den Ergebnissen, die diese
Seminare erzielen. Der Redner sieht im Ehrenamt ein wesentliches Kriterium
und einen wesentlichen Baustein für seine eigene Arbeit, nämlich Menschen zu
haben, die ehrenamtlich tätig sind für den Bezirk, aus eigenem Antrieb oder weil
jemand sie anspricht, denn der Bezirk wird in Zukunft mehr auf das
ehrenamtliche Engagement zurückgreifen müssen.
Peter Stawenow, Projektleiter des Kompetenzzentrums „Offene
Altenarbeit“, stellte die Vorgehensweise des von ihm moderierten Seminars kurz
vor. Das Seminarprogramm beinhaltete 13 Sachthemen, zu denen es jeweils drei
Teile gab: Ein Einstiegsreferat, eine Diskussion und eine Zusammenfassung.
Folgende Sachthemen wurden behandelt:
Möglichkeiten sozialpolitischer Mitbestimmung älterer Menschen: Dr. Klaus Sack
Bürgerschaftliches Engagement älterer Menschen stärken: Teilnehmer
Bezahlbares Wohnen und Wohnumfeld: Dr. Hans-Ullrich Litzner
Mobilität im Alter und Verkehrspolitik: Teilnehmer
Sport und Bewegung älterer Menschen: Dr. Milena Slon
Gesundheit älter werdender Menschen: Dr. Maria Pawinska
Pflege im Alter: Béla János Bács
Besichtigung der stationären Pflegeeinrichtung „Haus Abendsonne“ und der
Tagespflegestätte „El Friede“
Exkursion durch „Eine Stadt für alle Generationen“
Altersarmut: Teilnehmer
Lebenslanges Lernen: Gita Magonite
Sozialkulturelle Einrichtungen – Begegnungsstätten und Stadtteilzentren: Vilhelmina Pundiené und Irena Sagatiené
Verhinderung von Altersdiskriminierung: Teilnehmer
Verbraucherschutz älterer Menschen: Teilnehmer
Ältere Menschen – Teil der Familie: Teilnehmer
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Foto: Jürgen Schambach
In ihrer Beurteilung stellten die Teilnehmer u. a. fest, dass dies eines der
lebhaftesten Seminare überhaupt war. Es wurde von einer neuen Mannschaft
organisiert und durchgeführt und es ist rundum gelungen. Die Seele hat sich
dabei gefreut.
Peter Stawenow schlussfolgerte, dass wir hier alle Lehrer sind, die ihr
Wissen weitergeben, dass wir aber auch alle Lernende sind, die zuhören wollen
und die zum Gedankenaustausch bereit sind. Die einzelnen Themenkomplexe
unseres Seminars orientierten sich an den vielfältigen Interessen der älteren
Menschen. Man muss bei der Interessenvertretung wissen, was die älteren
Menschen möchten, aber auch beachten, dass Interessen sich ändern können.
„Wir sind hier eine riesige Ersatzfamilie. In diesem Sinne schönen Dank dafür,
dass Sie hier mitgemacht haben, auch in der Vorbereitung. Es war ein
Gemeinschaftswerk.“
In ihrem Schlusswort bekannte Margit Hankewitz, dass, wenn man ein so
großes Vorbild, wie eine Käte Tresenreuter hat, man sich schon genau überlegen
muss, wie man so ein Werk weiterführen kann. „Daher ist mir das mit der
Tradition im Herzen und der Zukunft in der Hand so wichtig. Es gilt jetzt den
Übergang zu finden und zu zeigen, dass das Sozialwerk Berlin als starke
Institution, als starker Partner weiter funktioniert. Wir hatten damals wie heute
ein Superteam, das dahinter steht…Ich habe ein gutes Gefühl, dass unser
Freundeskreis weiter existieren und zusammenrücken wird, und dass ein guter
Austausch der Länder untereinander erfolgt. Die Probleme mögen in den
einzelnen Ländern etwas unterschiedlich sein, aber die menschlichen Gefühle,
diese Probleme anzugehen und auch das ehrenamtliche Engagement sie zu
lösen, sind überall gleich!“ Jean Mangers
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Silberne Ehrennadel für Frau Christa Fischer
Anlässlich seines Jahresempfangs hatte der Paritätische Wohlfahrtsverband
LV Berlin am 22. Mai im Umweltforum Auferstehungskirche u. a. auch
Vertreter des Sozialwerk Berlin e.V., unter ihnen aus gutem Grund unsere
rührige langjährige ehrenamtliche Schatzmeisterin Christa Fischer, eingeladen.
Sie war nämlich für eine Auszeichnung vorgemerkt.
Nach einem Sekt- und Seltersempfang begann der offizielle Teil um 15 Uhr
mit der Begrüßungsansprache der Landesvorsitzenden Prof. Barbara John.
Festredner war Prof. Dr. Rolf Rosenbrock, Vorsitzender des Gesamtverbandes,
der mit dem Thema „Herausforderungen sozialer Arbeit“ vielen Anwesenden
sehr aus dem Herzen sprach.
Nun folgten die Ehrungen von vier Preisträgern durch Mitglieder des
Vorstandes des Paritäters.
Foto: Paritäter
Christa Fischer wurde die Ehre zuteil, von der Vorsitzenden Prof. Barbara
John persönlich vorgestellt und mit der Ehrennadel in Silber ausgezeichnet zu
werden. Dazu unsere herzliche Gratulation!
Diese würdige Feier wurde von Beiträgen der Rollstuhltanzgruppe Rock &
Wheels unter Leitung von Andrea Volkmann sowie von der Irish-Dance-
Gruppe Donegal Ladies vom Frauenzentrum „Matilde“ unter Leitung von
Cornelia Sternal künstlerisch umrahmt.
Die Veranstaltung schloss mit einem reichhaltigen von der U.S.E. gGmbH
ausgerichteten Büffet, zu dem süffige spanische Weiß- und Rotweine, gespendet
von der Firma Barefoot, gereicht wurden. Jean Mangers
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Ehrenamtspässe für 5 Mitarbeiterinnen
Am 27. Mai fand im Großen Festsaal des Roten Rathauses eine Feierstunde
zur Verleihung von Berliner FreiwilligenPässen und SchülerfreiwilligenPässen
statt.
Nach dem musikalischen Auftakt durch Franziska-Maria Scholz (Flöte) und
Thanh-Thien Dang (Klavier), welche das 1. Adagio der Sonate für Flöte und
Klavier von Franz Benda zum Besten gaben, führte Staatssekretärin Hella
Dunger-Löper, Beauftragte des Senats für das Bürgerschaftliche Engagement, in
den Zweck der Veranstaltung ein.
Grußworte sprachen Mario Czaja, Senator für Gesundheit und Soziales, und
Karl-Heinz Steinle, Geschäftsführer des Schwulenmuseums Berlin.
Foto: Dieter Pudig
Danach wurde zur Ehrung und Aushändigung der Freiwilligenpässe
geschritten. Vom Sozialwerk Berlin waren die Damen Erika Werkmeister,
Barbara Pudig, Heidemarie Mangers, Jutta Westphal und Käte Gade dazu
erkoren worden, ihre Pässe, die ihnen Herr Senator Mario Czaja persönlich
über-reichte, in Empfang zu nehmen.
Wir möchten an dieser Stelle den fünf Preisträgerinnen sehr herzlich
gratulieren!
Die Festveranstaltung endete mit einer weiteren Darbietung von Frau Scholz
und Herrn Dang, die die 2. Cantilena aus der Sonate für Flöte und Klavier von
Francis Poulenc meisterlich vortrugen, und mit einem Empfang, bei dem die
Freunde von Büffets nicht zu kurz kamen. Jean Mangers
24
Das Fest der Nachbarn
Das Sozialwerk Berlin e.V. beteiligte sich am 31. Mai an dem so genannten
Nachbarschaftsfest, das unter dem Motto stand: „Lernen Sie uns kennen!“
Viele unserer ehrenamtlicher Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter waren
anwesend und hielten sich zur Verfügung, um den Besuchern das Käte-
Tresenreuter-Haus zu zeigen und Rede und Antwort zu stehen. Prof. Dr. Herbert
Striebeck am Flügel und der Schlösschen-Chor und Leitung von Barbara Pudig
sorgten für die musikalische Umrahmung.
Leider kam es nicht zu dem erhofften großen Andrang, weil wir als
Sozialwerk Berlin wohl nicht die einzigen waren, die diesen Tag der offenen
Tür anboten. Aber die wenigen Besucher zeigten sich sehr interessiert und
beeindruckt von dem, was ihnen berichtet und gezeigt wurde. Sie werden nach
außen bestimmt ein gutes Sprachrohr für uns sein.
Aus der bei dieser Initiative gemachten Erfahrung kamen wir zum Schluss,
dass wir für die Öffentlichkeit neue Wege beschreiten müssen, um den
Bekanntheits-grad unserer Einrichtung noch zu steigern. Jean Mangers
Schlösschen-Chor - Unsere Chortage in Rheinsberg
Vor vier Jahren hatte ich die Idee ein Chorarbeitswochenende durchzuführen.
Grund war, das bessere Kennenlernen untereinander und, einmal im Jahr, ein
intensiveres Einüben der Lieder. Damit erreicht man mit der Zeit, dass die
einzelnen Sänger lernen, aufeinander zu hören, und es kommt zu einem
harmonischeren Gesamtklang des Chores.
Diese Idee fand großen Anklang bei den Sängerinnen und Sängern. Wir
waren beim ersten Mal in Fangschleuse bei Erkner, dann in Klausdorf, danach in
Kottenheide und in diesem Jahr hatten wir besonderes Glück, wir waren in
Rheinsberg.
Frau Inge Neureither hatte mich auf die Idee gebracht, bei der Musik-
akademie in Rheinsberg anzufragen. Dorthin fahren Chöre und Musikgruppen
aus ganz Deutschland zum Üben und Arbeiten. Termine zu bekommen ist sehr
schwierig, denn die Wochenenden sind bis Ende 2015 ausgebucht. Wir hatten
Glück, denn unser Chor besteht zum größten Teil aus nicht mehr arbeitenden
Teilnehmern (Rentnern). Dadurch konnten wir einen der letzten Termine
während der Woche bekommen.
Vom Montag, dem 3. bis Mittwoch, dem 5. Juni war es dann so weit. Alle
waren gespannt, was uns erwartet: Unterbringung in Doppelzimmern, Vollpen-
sion und einen Raum zum Üben, alles war im Preis inbegriffen. Anreise bis
16.00 Uhr am Nachmittag.
Die Ersten waren schon kurz nach 13.00 Uhr dort. Sicherlich hat die Neugier
eine große Rolle dabei gespielt. Im Kavalierhaus der Schlossanlage waren wir
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untergebracht. Einige Zimmer waren zum Hof gelegen und einige Zimmer boten
Seeblick. Die Zimmer wurden bezogen und danach erst einmal gemeinsam eine
Kaffeestunde abgehalten. Mit der ersten Probe haben wir um 17 Uhr begonnen,
damit wir den Übungsraum kennen lernten.
Foto: Gabriele Losse
Um 18 Uhr gab es ein Abendessen - Büffet. Dann wurde der Ort Rheinsberg
erkundet. Der nächste Morgen begann mit einem Geburtstagsständchen für
unsere Mitsängerin Ingrid Junkuhn, denn sie feierte ihren 80. Geburtstag!
Danach wurde es ernst. Die Atemübungen und das Einsingen begannen. Bis
zum Mittagessen wurde tüchtig geübt. Es standen einige Lieder auf dem
Programm, die wir dreistimmig einüben wollten: Besonders „Kumba yah, my
Lord” oder „Morgenlicht leuchtet“, aber auch der Gefangenenchor aus
„Nabucco” von Verdi, Kanons wurde zwischendurch zur Auflockerung
gesungen, sowie Volkslieder und alte Schlager. Nach dem gemeinsamen
Mittagessen konnte man ein Mittagschläfchen oder einen Spaziergang im wun-
derschönen Schlosspark machen. Um 14 Uhr gingen die Probe weiter.
Während der Nachmittagsprobe ging plötzlich die Tür auf und zu unserer
Überraschung kam Bella, unser Therapiehund, hereingeschossen. Natürlich
folgte das Frauchen Margit Hankewitz und unser Sänger Peter Stawenow auf
dem Fuße. Gerade zur rechten Zeit, denn eine Kaffeepause war nötig. Alle
zusammen gingen wir ins „Café am See“ zum Eisessen und Kaffeetrinken.
Allerdings durfte nicht gefaulenzt werden und die Probe ging um 16.30 Uhr
weiter.
Nach dem Abendessen wurde der 80. Geburtstag unserer Ingrid Junkuhn
gebührend gefeiert. Unsere liebe Christine Striebeck hatte schon alles
vorbereitet. Mit Hilfe der Küchencrew wurden Tische aus dem Speiseraum in
unseren Probenraum gebracht. Die Tische wurden festlich gedeckt, Sekt war
kaltgestellt, Knabberzeug bereitgestellt und mit „Hoch soll sie leben” begann die
Geburtstagsfeier. Selbstverständlich wurde auch der Geburtstag unserer Sabine
Bartsch nicht vergessen, sondern besungen. Ein wunderschöner, harmonischer
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Abend beendete diesen Tag. Margit Hankewitz und Peter Stawenow fuhren nach
der Feier nach Berlin zurück.
Am Mittwochmorgen nach dem Frühstück nutzten wir die Stunden noch
einmal zum intensiven Üben, denn leider war unsere Zeit nach dem Mittagessen
vorbei und wir mussten unser Ränzchen schnüren und von Rheinsberg Abschied
nehmen. Mit einem Ständchen haben wir uns bei dem Küchenpersonal bedankt,
denn das Essen war gut und schmackhaft, die Betreuung im Haus sehr
freundlich und liebevoll.
Die Chor-Tage haben allen Sängerinnen und Sängern sehr gut gefallen - und
auch Petrus hatte uns schönes Wetter beschert -, so dass wir gleich für 2014
einen Termin für weitere Probetage festgelegt und reserviert haben.
Gute Laune, Freude am Singen, Harmonie untereinander und Zufriedenheit
waren die bestimmenden Elemente dieser Tage. Wir freuen uns ALLE auf
nächstes Jahr. Barbara Pudig/Chorleiterin
Vergnügliche Veranstaltungen im „Schlösschen“
Osterkonzert
Am Samstag, dem 30. März gastierte das Mundharmonika-Orchester unter
Leitung von Barbara Donbavand im Schlösschen.
Eingangs spielte es die Lieblingsweisen der Familie Tresenreuter: Die Ode
an die Freude „Freude, schöner Götterfunke“ und „Wenn bei Capri die rote
Sonne im Meer versinkt“.
Dann trug Barbara Donbavand den Osterspaziergang aus Goethes Faust vor.
Es folgten eine Reihe von Frühlingsliedern, Liebesliedern, ein Walzer-Potpourri
mit einer Tanzeinlage von Barbara Donbavand und zum Schluss des ersten Teils
ein Medley mit „Glory, Glory Halleluja“, „O when the saints go marching in“
und „Stars and stripes“.
Der zweite Teil begann mit „Märkische Heide“, gefolgt von einer
nostalgischen Welle mit u. a. „Ännchen von Tharau“, la „Montanara“, dem
Jägerchor aus dem Freischütz, Laras Gesang aus Dr. Shiwago und dem Berlin-
Potpourri.
Den Abschluss bildeten „Am Brunnen vor dem Tore“, „Wie einst Lily
Marleen“, „Die Glocke ruft“, „Leise das Glöcklein klingt“, der „Gardeoffizier“
und „Wieder neigt sich der Tag seinem Ende“.
Margit Hankewitz bedankte sich bei der Leiterin und den Sängern für dieses
wunderschöne Osterkonzert, und der Chor bedankte sich seinerseits mit einem
Potpourri bestens bekannter Berliner Weisen. Jean Mangers
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„Wieder mal ins Metropol“
mit dem Traumpaar der Operette
Das bestens bekannte Duo Sommerkamp, bestehend aus Angela (Sopran)
und Reiner (Tenor) Sommerkamp, entführte uns am Samstag, dem 13. April
ins Traumland der Operette. Die vermeintlich leichte Kunst das Publikum auf
höchstem Niveau zu unterhalten, bedeutet für das Traumpaar der Operette:
leidenschaftlich schöner Gesang (klassische italienische Gesangsschule =
Belcanto), gepaart mit professioneller Moderation und grandioser Bühnen-
präsenz!
In ihrer Begrüßungsansprache meinte Margit Hankewitz, dass das Konzert
angesichts der vielen Pflanzen ganz im Zeichen des lange herbeigesehnten
Frühlings stände.
Das Programm sollte sie nicht Lügen strafen, denn es begann mit „Heut ist
der schönste Tag in meinem Leben“ gefolgt von „Mir ist so komisch zu Mute“
und „Veronika, der Lenz ist da“. Uwe Streibel gab am Klavier „Eine kleine
Frühlingsweise“ von Antonin Dvorak zum Besten.
Foto Jürgen Schambach
Nach „Eine Hochzeitsnacht im Paradies“ und „Alle Wege führen zu Dir“
verriet Graf Danilo „ Da geh‘ ich ins Maxim“ und Elisa meinte „Wär dat nich
wunnerschei’n“ und „Es grünt so grün“.
Nach einem Medley aus My Fair Lady interpretierte Uwe Streibel
„Frühlingsrauschen“ von Christian Lindley.
Vor der Pause gab es dann noch ein Frühlingsmedley zum Mitsingen. Nach
der Pause entführte eine Darbietung uns mit „O Manzanares“ nach Spanien.
Nach einem Abstecher ins Land des Lächelns von Lehar und nach „Dein ist
mein ganzes Herz“ folgte das Gedicht „Die Liebe im Frühling“, am Flügel
erklang der „Frühlingswalzer“ und zum Abschluss wurde gefragt „Wer hat uns
die Liebe ins Herz gelegt?“
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Die zwischen den einzelnen Darbietungen erfolgte Moderation nahm Bezug
auf Aufführungen des Metropol-Theaters.
In ihrer Dankesansprache musste Margit Hankewitz eingestehen, dass an
diesem Nachmittag die Seele gestreichelt wurde.
Als Zugabe bezauberten uns die beiden Künstler mit einem Medley aus der
Cjardas-Fürstin. Jean Mangers
Konzert des Chors Alt-Lietzow
Am 21.April hatte der Chor Alt-Lietzow und die Salonstreicher
Charlottenburch zu einem Konzert ins Schlösschen eingeladen. Der Eintritt war
frei, um Spenden wurde gebeten.
Der gemischte Chor Alt-Lietzow wurde 1988 von Doris Hirsch gegründet
und weist inzwischen etwa vierzig aktive Mitglieder auf. Der Chor, unter der
musikalischen Leitung von Mathis Richter-Reichhelm, stellt sich gern mit einem
anspruchsvollen Repertoire mit kleinen Auftritten oder konzertanten Aufführun-
gen seinem Publikum vor.
Die Salonstreicher Charlottenburch sind ein besetzungsoffenes Ensemble,
das sich der Interpretation von Salonmusik und Schlagern der 20er bis 40er
Jahre verschrieben hat. Mit großem Spaß gestalten sie regelmäßig Tanzcafés in
sozialen Einrichtungen.
Das Konzert, das beim Publikum des Sozialwerks Berlin sehr großen
Anklang fand, gab auch Lieder, wie „Sierra Madre“, „Kumbaya My Lord“, „Ich
bin von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt“ zum Besten, die ebenfalls zum
Liederschatz unseres Schlösschen-Chors gehören. So war es nicht weiter
verwunderlich, dass der Schlösschen-Chor gegen Ende der Darbietungen
zusammen mit dem Chor Alt-Lietzow einige Lieder zu Gehör brachte.
Heben wir noch hervor, dass die von den Salonstreichern Charlottenburch
vorgetragenen Schlager der 20er bis 40er Jahre großen Anklang fanden.
Dieses eigentlich als Experiment gedachte Konzert gefiel dem Publikum und
den Mitgliedern des Schlösschen-Chors so gut, dass weitere Auftritte, auch
gemeinsame, ins Auge gefasst wurden. Jean Mangers
Das Senioren-Orchester-Steglitz
„bot einen bunten Nachmittag“,
dies am Samstag, dem 27. April bei doch recht durchwachsenem Wetter. In
ihrer Begrüßungsansprache betonte Frau Margit Hankewitz, die stellv.
Vorsitzende des Sozialwerk Berlin e.V., daher, dass die Zuhörer für ihre
Stimmung selber etwas tun müssen, zwar nicht allein, sondern mit Hilfe des
Senioren-Orchesters-Steglitz, das mit Herrn Wolfgang Becker unter einem
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neuen Dirigenten steht, der aber für uns kein neuer ist, da er auch das Britzer
Blasorchester anlässlich unseres Sommerfestes geleitet hat.
Foto: Jürgen Schambach
Frau Ina Pegener stellte das Seniorenorchester kurz vor. Es wurde im April
1972 auf Initiative des Bezirksamtes, Abteilung Seniorenbetreuung, gegründet.
Sein Repertoire umfasst Märsche, Potpourris, Operettenmelodien, Walzer,
Berliner Melodien usw., und es spielt überwiegend in sozialen Einrichtungen.
Jeder kann mitmachen, egal, wie alt er/sie ist, Hauptsache die Musik macht
ihm/ihr Spaß. Streicher, aber auch Bläser sind jederzeit hochwillkommen! Frau
Pegener führte anschließend durch das Programm, indem sie die einzelnen
Musikstücke in ihren geografischen oder biografischen Kontext stellte.
Das Konzert begann mit der „Sarabande“ von Georg Friedrich Händel,
einem Tanz aus dem 16./17. Jahrhundert. Es folgten „An der schönen blauen
Donau“ von Johann Strauß, Sohn, die Indish Walz „Moon River“ von Henry
Mancini, bekannt aus dem Film: Frühstück bei Tiffanys mit Audrey Hepburn
und ein Pot-pourri aus dem Musical „My fair Lady“ des Berliners Frederic
Loewe.
Frau Pegener trug zwischendurch Gedichte vor, wie „Ein froher Wind ist wie
ein Frühling…von Jeanpaul und „Das Gebet der Dotterblume“ von Jens
Ruznika.
Höhepunkt des Konzertes war das Stück „My secret love song“ von Keith
Lack, bei dem Herr Wilfried Peschke mit seinem Trompetensolo glänzte.
Vor der Pause gab es dann noch „Rosen aus dem Süden“, ein Walzer von
Johann Strauß, Sohn, aus der Operette Das Spitzentuch der Königin.
Der zweite Teil des Konzertes begann mit einem Potpourri aus der Operette
Maske in Blau von Fred Raimund gefolgt von dem Gedicht: „Frühling“ von
Theodore Fontane und von dem Schlager „Wenn der weiße Flieder wieder
blüht“ von Franz Dölle aus Berlin.
Unter dem Motto: „Die ganze Welt ist Bühne“ erklang das durch den
unvergessenen Sänger Joseph Schmidt berühmt gewordene „Ein Lied geht um
30
die Welt“. Dann kam ein Beitrag, welcher unsere Herzen berührte, und zwar das
„Neapolitanische Ständchen“ von Gerhard Winkler.
Ein weiteres Potpourri ließ Lieder aus den dreißiger Jahren erklingen, wie
„Kann denn Liebe Sünde sein“, „Ich tanze mit dir in den Himmel hinein“
(übrigens das Lieblingslied meiner Mutter), „Das gibt’s nur einmal“ usw.
Die „Barcarole“ aus Hoffmanns Erzählungen von Jacques Offenbach bildete
den offiziellen Abschluss dieses schönen Konzertes.
Frau Margit Hankewitz bedankte sich beim neuen Kapellmeister und bei der
kompetenten Conférencière sowie bei den Musikanten für diesen schönen
Nachmittag.
Das Senioren-Orchester-Steglitz revanchierte sich als Zugabe mit der
Ouvertüre „Cancan“ aus der Operette „Orpheus in der Unterwelt“ von Jacques
Offenbach. Jean Mangers
Pfingstkonzert mit der Gruppe „Harmonie“
Sie war in folgender Besetzung angetreten: 2 Akkordeonistinnen, 2 Mund-
harmonika-Spieler, 1 Keyboard-Spieler und Gesang, 1 Gitarre und 1 Ansager.
Foto: Jürgen Schambach
In seiner Begrüßung wies unser stellv. Vorsitzender Prof. Dr. Herbert
Striebeck auf die schwierige Lage des Sozialwerks Berlin hin, die durch das
Ableben von Frau Käte Tresenreuter entstanden ist, und versicherte, dass alles
nach dem Motto: „Ältere Menschen helfen anderen älteren Menschen“
weiterlaufen würde.
Die Menschen sprechen viele Sprachen, aber Musik verstehen alle.
Herr Hartmann, Sprecher der Gruppe „Harmonie“, versprach einen bunten
Reigen schöner Melodien. Und die Künstler brachten insgesamt 29 Lieder und
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Medleys zu Gehör, untermalt durch erklärende Texte. Das Berliner Liedergut
kam mit „Bolle“ und „Das macht die Berliner Luft“ auch nicht zu kurz.
In seiner Dankesrede stellte Prof. Striebeck fest, dass der Funke aufs Publikum
übergesprungen war, es wurde mitgesungen, mitgeschunkelt und mitgeklatscht.
Wir freuen uns auf ein Wiedersehen.
Als Zugabe erklang dann noch „Mädchen gibt es wunderfeine“. Jean Mangers
Ein neuer Interessenkreis: Erzählcafé
Am Sonntag, dem 26. Mai 2013, hatte die neue Veranstaltungsreihe „Erzähl-
Café – Zeitzeugengespräche“ Premiere mit Frau Dr. Helga Frisch im
Schlösschen-Café.
Frau Margit Hankewitz begrüßte die zahlreich erschienenen Gäste. Eveline
Harder stellte dann die Schriftstellerin vor: Frau Dr. Helga Frisch hat
Literaturwissenschaft, Geschichte, Philosophie und Pädagogik in Köln und
Berlin studiert. Im Zweitstudium absolvierte sie in Hamburg Theologie und war
nach ihrem Vikariat in Berlin 26 Jahre Pfarrerin der Grunewald-Gemeinde. Seit
2000 ist sie nach einer weiteren zusätzlichen Ausbildung in eigener Praxis für
Psychotherapie tätig.
Foto Gabriele Losse
Sie war Initiatorin von drei großen Bürgerinitiativen (u. a. Telefonzeittakt
und gegen die Schließung des Fernbahnhofs Zoo). Sie ist Verfasserin von 12
Büchern, zwei davon über den Kurfürstendamm.
Unser Thema war „Kurfürstendamm damals – heute“. Frau Dr. Frisch
berichtete, wie die Idee zu diesem entstand, vom Knüppeldamm zum
Churfürstendamm, zum späteren Grunewald- bzw. Kurfürstendamm. Erst durch
die nachhaltige Energie des Preußischen Ministerpräsidenten und späteren
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Reichskanzlers Otto von Bismarck und dessen Kampf gegen die Behörden-
willkür und Bauspekulanten dazu, gelang es, aus dem Kurfürstendamm
tatsächlich eine Pracht-Avenue nach französischem Vorbild zu machen. Vor
allem war es auch der Bürgersinn der ersten Käufer und Anlieger, die der Straße
ihre herausragende Breite sicherten. Denn sie mussten für den Ausbau einen Teil
ihrer privaten Grundstücke unentgeltlich zur Verfügung stellen. – Dieser
Boulevard, der bald in aller Munde war, war keine elitäre Einkaufsstraße,
sondern eine Begegnungsstätte durch alle Schichten. Man flanierte sonntags
dort, aß im Kempinski „halbe Portion“ und gönnte sich etwas. Schaufenster-
bummeln war angesagt.
Durch die Nazizeit veränderte der Kurfürstendamm sein Gesicht. Die
Kriegsereignisse zerstörten viele Häuser dort und durch die Blockade hatte die
Stadt (glücklicherweise) kein Geld und kein Material, den Auf- und Ausbau
zügig zu gestalten. Dadurch sind hier nicht die Nachkriegsbaufehler gemacht
worden wie in anderen Städten des Bundesgebietes.
Frau Christa Fischer berichtete, wie sie 1949 nach der Blockade nach Berlin
kam. Durch den Treibstoffmangel der Bahn mussten die Reisenden im Umland
die Bahn verlassen, und mit Pferdewagen ging es dann in die ehemalige
Hauptstadt. Dann begann eine spannende Zeit, die Mode, die Kaffeehäuser, die
Theater wachten wieder auf, die Röcke wurden kürzer und eine prickelnde
Atmosphäre mit großem Wiederaufbauwillen war überall zu spüren.
Eine Dame erzählte über ihre ersten Eindrücke in Berlin, als sie sich hier am
Kurfürstendamm beworben hatte, verzweifelt die Nummerierung suchte und
dadurch mit einstündiger Verspätung zum Vorstellungsgespräch kam. Sie ist
nach all ihren Auslandsaufenthalten der Stadt immer treu geblieben, gern
zurückgekehrt und liebt das Flair, den Schwung dieser Metropole, besonders
nach der Wiedervereinigung.
Die Teilnehmerinnen schwärmten von der Kaffeehauskultur, den vielen
Kinos auf dem Ku‘damm und auch vom Schaufensterbummel. – Die Welt hat
sich verändert, die Schaufenster haben keinen Reiz mehr für unsere Generation
und die Coffe-to-go-Geschäfte sind nicht so prickelnd. – Das waren zwei
anregende Stunden, informativ und begeisternd. Eveline Harder
Aus dem Kulturkreis: Museumsbesuche
1. „SCHÄTZE des GLAUBENS “
Am 21. März besichtigte unser Kulturkreis unter der Leitung von Frau Dagmar
Grün kostbare Meisterwerke der Sakral-Kunst aus dem Dom-Museum Hildes-
heim im Bode-Museum am Monbijou-Platz in Berlin-Mitte.
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Das Bode-Museum auf der Museumsinsel, 1898-1904 von Ernst von Ihne für
Gemälde und Skulpturen erbaut, und 1999 mit dem Alten Museum und dem
Pergamonmuseum als UNESCO-Weltkulturerbe ausgezeichnet, ist nahezu eine
unerschöpfliche Schatzkiste und zugleich bis 2015 die größte Kulturbaustelle
Europas.
1822 legte der berühmte Baumeister des Klassizismus, Karl Friedrich Schinkel,
die ersten Pläne für die Bebauung der Spreeinsel vor. Initiator des Museums war
Wilhelm von Bode um 1870. Er bewegte sich damals im Umfeld der
Kaiserfamilie und konnte den Kronprinzen Friedrich von der Idee eines
Kunstmuseums überzeugen.
1904 wurde das Museum in Gedenken an den 99-Tage-Kaiser Friedrich III. als
Kaiser-Friedrich-Museum eröffnet.
Im Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude schwer beschädigt.1956 wurde es
restauriert und nach seinem Schöpfer in Bode-Museum umbenannt.
Heute raubt der 2006 wieder komplett renovierte Museumsbau mit seiner
Dauerausstellung „Skulpturensammlung von der Antike bis um 1800“ den
Betrachtern den Atem, - ob Kuppelhalle, Ausstellungssaal oder Treppenaufgänge
- überall war die Pracht des „Preußenstaates“ zu erkennen.
Im Mittelpunkt der Ausstellungspräsentation „Schätze des Glaubens“ waren
Hauptwerke aus dem Welfenschatz, dem einstigen Kirchenschatz des Stiftes St.
Blasius in Braunschweig, sowie dem Hildesheimer Domschatz und der
Klosterkirche St. Michael als Höhepunkt sakraler Schatzkunst des Mittelalters
zu sehen.
Wer die Ausstellung betrat, wurde von der ausgebreiteten Pracht einer Schatz-
kammer geblendet. - Noch nie waren diese Kunstwerke an einem Ort vereint.
Unser besonderes Augenmerk zog ein Taufbecken aus dem 11.-12. Jahrhundert
aus Zinn auf sich, das eine Ikonographie des mittelalterlichen christlichen
Gottesdienstes und Glaubensbildes darstellte, mit den vier Evangelien, den
vier Paradiesflüssen, Moses beim Gang durch das Rote Meer und andere
theologische Tugenden widerspiegelte .
Unsere Bewunderung erweckten u. a. auch ein „Buchkasten“ (Elfenbein), aus
der Reichsabtei Werden in Form eines Triptichons, genannt „Rufius probanus“,
ein Einband des „Codex Wittekindeus“, ausgeliehen aus dem Hildesheimer
Dom-Museum, eine Börse mit der Abbildung der zwölf Jünger aus dem 8.
Jahrhundert, die von unten geöffnet werden konnte.
Diverse Grabreliquien waren zu entdecken, wie ein goldener Arm mit Gold-
finger, ein goldenes Kreuz, üppig verziert mit Bergkristallen, vergoldete
Scheibenkreuze mit Heiligenscheinen, ein Kuppelreliquar, ähnelnd einer
Kirchenkuppel, das Kopfreliquar des hl. Oswalds, sowie Armreliquare und ein
prächtig geschmücktes Schachbrett aus dem Besitz Ottos des Wilden mit der
Abbildung der vier Propheten.
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Oft haben diese Kleinodien nur zufällig die Jahrhunderte überdauert. Alle
Schätze wurden zur Ehre Gottes geschaffen - und ihre lateinischen Inschriften
sind von den Kuratoren übersetzt worden. - Eine beeindruckende Sammlung! Renate Hensler-Tresenreuter
2. „GEMÄLDE und PLASTIKEN der BRÜCKE“
im BRÜCKE-MUSEUM:
Am 18. April 2013 besuchten wir Kunstinteressierten des Kulturkreises unter
der Leitung von Frau Grün in einer offiziellen Führung eines der kleinsten
Museen Berlins, nämlich das Brücke-Museum in Berlin-Grunewald.
Mit seiner klaren, nüchternen und funktional ausgerichteten Architektur steht es
in der Tradition des Bauhauses.
Die großartigen, farbstarken Arbeiten der früheren Architekturstudenten des
„Brückemuseums” wie Karl Schmidt-Rottluff, Ernst Ludwig Kirchner, Emil
Nolde, Fritz Bleyl, Erich Heckel, Max Pechstein und Otto Mueller konnten nun
nach einer erfolgreichen Präsentation in Frankreich wieder in Berlin bewundert
werden. Ergänzt wurden diese Exponate durch einige ausgesuchte Holzskulp-
turen aus den Werken von Max Pechstein und Erich Heckel.
1905 gründete sich die Künstlergruppe „Brücke” in Dresden, deren Stil als
Expressionismus in die Kunstgeschichte des Jahrhunderts eingegangen ist.
Ihr Ziel war es, Farbe und Form nach dem Ausdruck in der Natur unter
Reduzierung „der Formen auf das Wesentliche widerzuspiegeln“, was
gleichzeitig die Unmittelbarkeit des Ausdrucks von Landschaften und von
Aktmotiven noch steigerte. – Dazu verwendet wurden Komplementärkontraste
mit Schattenbildungen und schwarze Objektumrandungen.
Die Einflüsse anderer Kunststile der Zeit, wie in den Werken Van Goghs, der
markante „pinsel ductus“, waren auch erkennbar. Ebenfalls die minimalistische
Kunst der Naturvölker gab wichtige Anregungen.
Am 15 .September 1967 fand die feierliche Eröffnung des Brücke-Museums in
Anwesenheit von Schmidt-Rottluff und seiner Frau Emy statt, die beide
finanziell an den Baukosten des Museums beteiligt waren. - Karl Schmidt-
Rottluff hatte sich anlässlich seines 80. Geburtstages bereits zu einer groß-
zügigen Schenkung von 74 Gemälden an das Museum entschlossen und stellte
seinen gesamten künstlerischen Nachlass in Form einer Stiftung dem Land
Berlin in Aussicht.
In engem Kontakt zu Leopold Reidemeister, dem ehemaligen Generaldirektor
der Staatlichen Museen zu Berlin, war daraufhin die Idee entstanden, ein
„Museum der geschenkten Werke“ zu errichten und Werke der ganzen
Künstlergruppe „Brücke“ dort zu präsentieren. Auch Erwin Heckel schenkte
35
bereits 1969 ca. 1500 Arbeiten (Aquarelle und Zeichnungen) dem Land Berlin,
die ebenfalls diese Sammlung ergänzten.
Während seines 46-jährigen Bestehens konnte das unter Denkmalschutz
stehende Brücke-Museum seine Sammlung so erweitern, dass es sich heute bei
seiner Präsentation um die weltweit größte Kollektion des „Brücke-
Expressionismus“ handelt.
Die Architektur des Brücke-Museums erlaubte einen Rundgang durch die vier
um einen Innenhof gruppierten Räume, die eine „Inspiration und ein Streben
nach der Einheit von Mensch und Natur in Bezug auf Charakter und Farbigkeit
des Expressionismus“ in den Werken der Brücke-Künstler erahnen ließen.
Die Brücke-Künstler trafen sich während ihrer frühen Schaffenszeit von 1900 -
1910 in Debattierclubs und setzten sich mit antibürgerlicher und intellektueller
Literatur auseinander.
1911 erfolgte der Umzug aller „Brücke-Mitglieder“ und Künstler nach Berlin.
Die Eindrücke der Großstadt mit seinen Farben brachten die Künstler politisch
auch mit der Avantgarde in Berührung und stimmten sie z.T. melancholisch,
nachdenklich und gesellschaftskritisch.
Schmidt-Rottluff stand in künstlerischem Austausch mit Lyonel Feininger und
holte sich Anregungen aus dem Kubismus und Futurismus.
1912 fand eine erneute Stiländerung der Brücke-Künstler in die Bordellszene
mit nackten Aktmodellen aus Varieté-Szenen statt. Maskenhafte Gesichter und
Figuren in braunen Landschaften, konturenumrandet, dominierten ihre Gemälde.
1913 löste sich die „Brücke-Künstlergruppe“ auf. - Pechstein, Heckel und
Kirchner unternahmen Reisen in die Südsee, und südafrikanischer Kunstein-
fluss, vergleichbar mit Gaughins Menschen- und Landschaftsimpressionen
traten zu Tage.
Die Zeit des Nationalsozialismus bedeutete für alle expressionistischen Künstler
Diffamierungen als „entartete„ Künstler und zerstörte einen großen Teil ihrer
Arbeiten.
1941 erhielt Schmidt-Rottluff z. B. Malverbot, sodass er in die „innere Emigra-
tion„ ging. - 1947 konnte er jedoch als Professor an der Hochschule der
Bildenden Künste in Berlin und als Künstler rehabilitiert werden.
Auch Noldes Werke wurden beschlagnahmt, sodass er nur noch heimlich malen
konnte.
Mit Kunstpreisen und Verdienstkreuzen der Bundesrepublik wurden ihre
expressionistischen Werke nach dem Krieg ausgezeichnet und anerkannt.
Schmidt-Rottluff starb 92-jährig im Jahre 1976 und hinterließ eine großartige
Stiftung. Nolde erhielt seine Ruhestätte 1956 in Seebüll und 1955 verstarb
Pechstein, ebenfalls rehabilitiert und in seinen Werken ausgezeichnet. Auch
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Heckel gehörte bis zu seinem Tod 1970 zu den anerkannten Künstlern
Deutschlands.
Der Besuch der „Brücke“-Kunst war für uns alle ein „emotionaler Farben-
rausch“, den wir gerne bei einer kleinen Tasse Kaffee und einem Stück Kuchen
vor Ort gedanklich noch hätten nachklingen lassen wollen! Doch leider fanden
wir kein Café in dem Museum. Renate Hensler-Tresenreuter
3. „Tutanchamun - sein Grab und die Schätze“
Eine diesmal kleine Gruppe des Kulturkreises machte sich am 26. Mai auf den
Weg zur Arena Treptow, um auf den Spuren von Howard Carter die Schätze der
Grabkammern des Tutanchamun zu sehen. Der Archäologe Carter entdeckte das
nahezu unversehrte Grab im Jahre 1922 im Tal der Könige in Ägypten.
Die Ausstellung rekonstruiert mit Hilfe von circa 1000 Nachbildungen die
kompletten Grabkammern zum Zeitpunkt ihrer Entdeckung und lässt in seiner
Gesamtheit nachvollziehen, was sonst über viele Orte in Vitrinen und Depots
verstreut ist.
Ausgerüstet mit einem Audio-Guide und mit einer ausführlichen Einführung in
zwei Filmen betreten wir nacheinander die Vor- und die Hauptkammer.
Wir folgen einem strengen Parcours, denn so erleben wir beides mit:
Restauration des alten Glaubens: Tutanchamun
lebendes Abbild des Aton,
der Sonnenscheibe
Howard Carter, der besessene Abenteurer-Archäologe des 20. Jahrhunderts
und Tutanchamun, der Pharao der Jahre 1332-1323 vor Christus.
Wir sind nahezu geblendet von dem vielen Gold. In der Hauptkammer sehen wir
den prächtigen Sarkophag und darin vier Schreine, unendlich viele kleine
Statuen, den Thron des Pharaos, ein vollständig zusammengebauter Streitwagen
und viele kleinere und größere Gegenstände des täglichen Lebens.
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Der Pharao sollte im Grab nichts vermissen; sein Leben wurde sozusagen
nachgebildet mit all seinen Frauen, seinen Dienern, der Schönheit der Gärten
und der Blumen, den Göttern, den Masken und dem Schmuck.
Obwohl in dieser Ausstellung nichts echt ist, macht es großen Spaß sie zu durch-
wandern und sich ein paar Stunden mit der Welt des berühmten Pharaos zu
beschäftigen.
Die Ausstellung ist noch bis zum 1. September in Treptow zu besichtigen.
Dagmar Grün
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Kulturgruppe: Programm Juli - August
Donnerstag, 25. Juli, 11.00 Uhr:
Führung durch die Ausstellung „Kaffee“ im Botanischen Museum
mit Kaffeepfad im Botanischen Garten
Treffpunkt: 10.45 Uhr, Königin-Luise-Str. 6-8, Berlin-Steglitz
Fahrverbindung: Busse X83, 101
Donnerstag, 22. August, 11.30 Uhr:
Führung durch die Ausstellung „Uruk“
Archäologische Sensationen sei 101 Jahren im Pergamonmuseum
Treffpunkt: 11.15 Uhr, Bodestr. 1-3 Berlin-Mitte
Fahrverbindungen: Busse TXL, 100, 200
Anmeldungen: Frau Grün Tel.: 821 44 53 oder 0160-5993914
*********************************************
Beratungen, Informationen, Sprechstunden
Behördliche Angelegenheiten: Renate Hensler-Tresenreuter, Tel.: 3619978
Sozialrechtliche Angelegenheiten: Heidemarie Mangers, dienstags, 16-18 Uhr
Tel.: 65015999
Rechtsberatung: RA Andreas Katz, Termin auf Anfrage und Anmeldungen in
der Rezeption
Nota bene: Alle Beratungen sind kostenlos!
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Reise-Angebote 2013
Vom 7. – 14. Oktober: Fahrt nach Apelern mit Besuch eines
Konzertes der Uralkosaken in der Apelerner Kirche
Vom 8. – 15. September: Fahrt nach Kottenheide/Vogtland:
Es sind nur noch wenige Plätze frei. Interessenten sollen sich
schnellstmöglich melden!
Siehe ausliegende Flugblätter!
Anmeldungen oder Anfragen bei Barbara Pudig
Telefon privat: 033708-44577 oder
an der Rezeption, dienstags von 11.00 bis 13.00 Uhr: Tel. 030-8911051/52
*********************************************
Meine 11. Reise 1998: Paris, Nizza, Monaco, Monte Carlo
Diesmal ging die Reise mit meiner Gruppe und der Französisch-Lehrerin nach
Frankreich.
Wir hatten ungefähr zwei Jahre Französisch und glaubten uns gegen alles gefeit.
Unsere Lehrerin meinte, wir haben so gut die Grammatik geübt, wir sind jetzt
gestählt. Na schön.
Wir trafen uns alle am Bahnhof Zoo, so ungefähr 15 an der Zahl, darunter 3
Ehepaare. Es ging mit dem Nachtzug nach Paris. Wir waren eine sehr lustige
Truppe. 4 Frauen in einem Abteil, herrlich, die oben lagen, waren verantwortlich
für die Beleuchtung und wir unten für die Belüftung. Was wir nicht wussten,
war, dass eine von uns etliche Male die Leiter runter musste, um auf die Toilette
zu gehen. Dementsprechend wurden wir alle wach, außerdem wurde unten das
Fenster auf und zu gemacht, um auch hier auf die jeweiligen Wünsche
einzugehen.
Angekommen in Paris Gare du Nord. Beim Aussteigen flog die Sandale unseres
Unglückswurms, die schon durch häufiges Toilettenrennen aufgefallen war,
zwischen die Gleise. Es bedurfte einer gewissen Fingerfertigkeit, um besagten
Schuh wieder ans Licht zu fördern. Danach gingen wir selbstbewusst auf den
naheliegenden Kiosk zu, um Croissants und Café Noir zu bestellen. Ach was
waren wir stolz, das hingekriegt zu haben. Wir hatten eine halbe Stunde Pause
für unser petit-déjeuner, bis uns der nächste Zug nach Chateau Thierry brachte.
Ein kleiner Ort direkt an der Marne. Im Hotel hatten wir die ganze Etage für uns
und mit lautem Hallo inspizierten wir unsere Zimmer. Am nächsten Tag
gemeinsames Frühstück, Ausflug in die Umgebung und Champagner-
verkostung. Da es ziemlich heiß war, hatten wir hinterher einen kleinen
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Schwips. Es wurde uns erklärt, wie der Champagner gelagert wird und wie lange
und dass man die Flasche nur mit Champagner etikettieren darf, wenn er auch
wirklich aus der Champagne kommt.
Am nächsten Tag fuhren wir mit der Lehrerin nach Paris - eine halbe Stunde
Fahrt. Was war das für ein erhebendes Gefühl auf den Champs Élysée zu
flanieren. Vorbei an Folies Bergère, Moulin Rouge, Arc de Triomphe, Louvre,
zum Eiffelturm, wo wir leider auf eine lange Warteschlange trafen, so dass wir
uns stattdessen zu den Galeries Lafayette oben auf das Flachdach begaben, von
wo wir einen sehr schönen Ausblick auf Paris hatten.
Wir wollten unbedingt mal mit der Metro fahren, aber die Rolltreppe geht
beängstigend tief nach unten und vor allen Dingen verstanden wir zuerst nicht,
wie wir durch die Barriere kommen. Das musste ziemlich schnell
vonstattengehen, Karte rein, Barriere auf und schnell hindurch hopsen. Einigen
gelang das nicht und sie standen hilflos zwischen der Barriere.
Abends saßen wir alle im Hotel in piekfeiner Garderobe beim Diner und
anschließendem gemütlichen Beisammensein.
Den folgenden Tag ging es per Bus nach Monaco. Die riesigen Jachten waren
eine Augenweide, die wurden natürlich vom Personal sauber gehalten. Was für
ein Reichtum. Die Promenade von Cannes, umsäumt von eleganten Hotels, war
einzigartig. Wir krackselten den Berg hoch nach Monte Carlo, um die königliche
Wachablösung zu sehen. Weiter ging es nach Nizza zum Blumenmarkt.
Dann hatten wir die kühne Idee, uns ohne unsere Lehrerin noch einmal auf den
Weg nach Paris zu machen. Die Fahrt mit dem Zug dauerte nur eine dreiviertel
Stunde. Schwierig war nur die Verständigung, um der Schalterfrau klar zu
machen, was wir wollten. Jede versuchte ihre Kenntnisse zu Gehör zu bringen,
4x normal, 4x Senioren hin und zurück, welche Zeit etc., wann geht der Zug, wir
versagten alle kläglich. Das dauerte eine ganze Weile, bis wir alles auf die Reihe
kriegten. Da haben wir gemerkt, dass wir noch einige Zeit brauchen, um uns zu
verständigen.
Als wir in Paris ankamen, sind wir erst mal schnurstracks in ein Restaurant
gegangen, um etwas zu trinken. Bier war ja verständlich und bald bekamen wir
auch mit, dass ein Pression ein Bier vom Fass war und Toilette war auch klar.
Dann schlenderten wir nochmal die Champs-Élysées entlang und waren auch
oben auf dem Montmartre mit der Kirche Sacré Coeur und seinen vielen Malern
und man spürte hier so ein bisschen Savoir-vivre.
Sehr beeindruckend war auch Notre Dame. Dann wurde noch ein Souvenir
gekauft, den Eiffelturm en miniature und viele Ansichtskarten.
Zurück mit dem Zug am 5. Tag. Wieder ging eine schöne Reise zu Ende und der
Alltag hatte uns leider wieder. C'est la vie. Lilian Bischoff
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Fahrradtour der Familie Rohrlack (Letzte Etappe)
Der fünfte Tag ist mit 56 km von
Usedom bis Zinnowitz der letzte Tag
unserer Tour. Die Form der heutigen
Insel ist in der Eiszeit entstanden
und hat einige nicht geahnte Schwie-
rigkeiten. Die ersten 20 km waren
gut zu fahren, es ging durch den
Naturpark der Insel Usedom. Wir
hatten rechts das Stettiner Haff im
Blick und links die reizvolle Wald-
und Heidelandschaft.
Ab Garz wurde es dann etwas
schwierig. Es war uns nicht bekannt,
dass die Insel größere Höhenunter-
schiede aufweist.
Von Ahlbeck bis Bansin konnten wir
zur Erholung an der Promenade
entlang radeln. Die drei Seebäder
Ahlbeck, Heringsdorf und Bansin
werden zu Recht Kaiserbäder ge-
nannt. Es ist ein Vergnügen diese
zauberhaften Orte zu besichtigen.
Von Bansin nach Zinnowitz führt
der Radweg entlang der Küste aber
durch den Wald. Hier mussten wir
dann drei 16%ige Steigungen und
Abfahrten überwinden, diese waren
furchtbar. Am Zielort Zinnowitz
erholten wir uns dann einige Tage
von dieser wunderbaren Fahrt.
14 km von Zinnowitz entfernt liegt
Peenemünde. Von 1937 bis 1945
erlangte der Ort mit seiner Raketen-
versuchsanstalt Berühmtheit. Werner
von Braun führte hier seine ersten
Raketenversuche durch.
Die Geschichte von Peenemünde
während dieser Zeit wird in einem
Museum gut dargestellt.
Anhang
Westfälischer Friede: Bezeichnung
der Friedensschlüsse von Münster
und Osnabrück vom 24.10.1648, mit
denen der Dreißigjährige Krieg
beendet wurde. Seine Hauptinhalte
sind die Abtretungen von Gebieten
an Frankreich und Schweden, das
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Ausscheiden der Schweiz und der
Niederlande aus dem Reich, die
Anerkennung des Calvinismus als
dritte Konfession.
Nordischer Krieg: 1700 bis 1721 zwischen Schweden einerseits und Dänemark,
Polen, Sachsen, Russland, Preußen und Hannover andererseits. Es ging um die
Vorherrschaft in Nord- und Osteuropa. Gewinner war letztlich Russland unter
Peter dem Großen.
Raseneisenerzlager: Seit Jahrtausenden waren die Raseneisenerzlager bei
Torgelow bekannt. Das Erz wurde auch „Fuchs“ genannt. Dicht unter dem
Wiesengrund hatte es sich in schwarzbraunen bröckligen Klumpen mit einem
Eisengehalt von bis zu 40% abgesetzt. Im 19. Jahrhundert waren die Erzlager
erschöpft und es wurde Roheisen aus dem Ruhrgebiet und aus Schweden
importiert. Helga Rohrlack
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Schmunzel-Ecke:
Der Fink
Ich fand einmal ein Finkennest
und in demselben lag der Rest
von einem Kriminalroman.
Oh, sieh mal an: der Fink kann lesen.
Kein Wunder, er ist ja ein Buchfink gewesen.
Zur Verfügung gestellt von Inge Neureither
*********************************************
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Veranstaltungen im Käte-Tresenreuter-Haus
Samstag, 13. Juli, 14.30 Uhr:
Tanztee mit „Kiri“
„Auch Nichttänzer haben Vergnügen
beim Zuschauen und an der flotten Musik!“
Samstag, 27. Juli, 14.30 Uhr:
Chansons „Zeitreise“
aus den vergangenen Jahrzehnten bis heute
präsentiert von Helga-Maria Fuchs
Samstag, 10. August, 14.30 Uhr:
Oranienburger Chor
„Viva la Musica“
Samstag, 24. August, 14.30 Uhr:
Kulturensemble aus Riga/Lettland
Folklore, Volkstanz und Musik
Sonntag, 25. August, 14.00-16.00 Uhr:
Erzähl-Café-Zeitzeugengespräch
„Aus der Mitte meines Lebens“
Mit Angelika Arndt, Chansonnette
Weitere Termine des Erzähl-Cafés:
13.10.13 Renate Müldner „Ab in die Maske..."
24.11.13 Ilse Pagé „Mein Leben - die Bühne"
Samstag,7. September, 14.30 Uhr: Konzert des
Berolina Chorensembles Köpenick
Samstag, 21. September, 14.30 Uhr: Modenschau
Organisiert vom Schlösschen-Chor
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43
Wir gratulieren …
… unseren lieben Mitgliedern und ehrenamtlichen Mitarbeitern
allerherzlichst nachträglich (von Jan. bis Juni 2013) zum Geburts-
tag und wünschen noch viele schöne Jahre bei bester Gesundheit!
80 Jahre wurden... Herr Siegfried Jünemann 27. 01. 1933
Frau Ellen Jordan 28. 01. 1933
Frau Ursula Woydt 24. 02. 1933
Frau Margot Danziger 09. 03. 1933
Frau Margarete Elchlepp 14. 04. 1933
Frau Gisela Moltke 06. 05. 1933
Frau Waltraud Liehr 25. 05. 1933
Frau Ingrid Junkuhn 04. 06. 1933
Frau Erika Mürschberger 27. 06. 1933
85 Jahre wurden... Frau Gisela Orth 14. 01. 1928
Frau Ursula Marquard 01. 03. 1928
Frau Elfriede Dahms 15. 06. 1928
Frau Marianne Müller 16. 06. 1928
90 Jahre wurden... Frau Ilse Rochowiak 31. 01. 1923
Frau Käthe Petruschinski 06. 02. 1923
Frau Helga Dreher 02. 03. 1923
Herr Horst Rückert 04. 04. 1923
Frau Rita Hansen 15. 04. 1923
Frau Anita Behrens 23. 04. 1923
Frau Ilse Chomse 24. 05. 1923
Frau Vera Schieckel 08. 06. 1923
Herr Friedrich Maletzki 29. 06. 1923
95 Jahre wurde….Frau Irmgard Wentzel 14.02.1918
100 Jahre wurde...Frau Louise-Johanna Schreiner 10. 03. 1913
102 Jahre wurde...Frau Margarete Seifert 22. 01. 1911
Sollten wir versehentlich jemanden vergessen oder eine falsche Angabe gemacht haben, so
lassen Sie uns dies bitte unbedingt wissen.
Herzlichen Dank. Die Redaktion
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