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irene andessner PROJEKT „I.A. Mozart(?)“ Schlussbericht Nov. 2006

Schlussbericht Nov. 2006 - andessner– von der deutschen Reichsbrief marke über die Mozartkugelgesichter bis zum 5000-Schilling-Schein und zur österreichischen Euromünze – und

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Page 1: Schlussbericht Nov. 2006 - andessner– von der deutschen Reichsbrief marke über die Mozartkugelgesichter bis zum 5000-Schilling-Schein und zur österreichischen Euromünze – und

irene andessner

PROJEKT„I.A. Mozart(?)“

Schlussbericht Nov. 2006

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irene andessner Projekt „I.A. Mozart(?)“ Schlussbericht Nov. 2006 Projektbeschreibung

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„I.A. Mozart(?)“

Initiiert von der „Mozart 2006 Salzburg“-Organisation produziert Irene Andessner in Salzburg dieWerkgruppe „I.A. Mozart(?)“. Das Fragezeichen im Projekttitel steht für die in Klammern gesetz-ten Fragezeichen in Bildunterschriften, die Unsicherheiten bezüglich Datierung, Identität derdargestellten Person oder des Malers eines historischen Künstlerporträts anzeigen. Dies trifft aufviele sogenannte Mozart-Porträts zu, so auch auf das 1785 von Joseph Grassi gemalte „Porträteines Mannes (Mozart?)“, das Andessner nachinszeniert. In dieser (selbst)darstellerischenArbeit reflektiert sie das fragliche, wechselhafte Bild, das sich die Gesellschaft von Mozart (wievon Künstlern generell) über die Zeiten hinweg macht – die Bilder, in deren physiognomischenund charakterlichen Identifikationen sich vielmehr die zeitgeistgebundenen Interpreten als dervorgeblich Dargestellte vermitteln. Der Gedanke der Identifikation des Darstellenden mit demDargestellten drückt sich in Irene Andessners Werktitel aus, der sich mit ihren enthaltenenInitialen (I.A.) wie die Frage „I am Mozart ?“ liest.

Künstlerisches Konzept

Die vielen Gesichter des Wolfgang Amadé Mozart: Es gibt nicht viel mehr als eine Hand vollgemalter und gezeichneter Mozart-Porträts aus der Zeit: diese authen tischen, doch bereitsvoneinenander stark abweichenden Wiedergaben der Mozart’schen Physiognomie dienen alsMatritzen für alle späteren Darstellungen, den skulpturalen (Statuen und Büsten), graphischen– von der deutschen Reichsbrief marke über die Mozartkugelgesichter bis zum 5000-Schilling-Schein und zur österreichischen Euromünze – und den filmischen: Es gibt an die 20 Spielfilme,Fernseh produktionen und ein Musical, in denen Mozart von Schauspielern und Sängern (Sängerinnen) dargestellt wird – beginnend in der Stummfilmzeit (1909). Diese Filme reflektierendas (Ideal-)Bild, das sich die Gesellschaft von ihrem Künstler macht – mit wechselnden Charakter-Zuschreibungen im Typenspektrum zwischen Melancholiker und Sanguiniker.

Die synoptische Betrachtung der unterschiedlich(st)en Darstellungen offenbart das Paradoxoneiner monographischen Porträtreihe, die sich aus heterogenen, in den Stimmungen des jewei-ligen Zeitgeistes und Genres changierenden, von den eigen willigen Charakteren undGestaltungsambitionen der Mozart-Porträtisten sowie der Mozart-Interpreten (der Darstellerund ihrer Regisseure im Film) geprägten Einzel bildern zusammensetzt. Gleich anderen historischunscharfen, ikonisierten Personen (wie Jesus Christus oder Christoph Columbus oder auchIdolen des photographischen Zeitalters wie Marlene Dietrich) bildet das Sujet Mozart eineProjektionsfläche bzw. einen Freiraum für bildnerische Inszenierungen und Ästhetisierungen.

Nach der Beschäftigung mit dem klassischen Selbstporträt und der, 1995 daran anschließendenWerkphase der bildnerischen Interpretation von (bisher ca. 40) mythischen und historischenFrauen im Bezugsrahmen des Selbstportät-Genres entfernt sich Irene Andessner abermals eineGeneration vom eigenen Konterfei, indem sie sich mit Wolfgang Amadeus Mozart in die Rolleeines männlichen Künstlers begibt. Damit überträgt sie ihre Aussage von der Zufälligkeit des eige-nen Gesichts (und auch des Geschlechts) auf die Willkürlichkeit der Nachzeichnung vonVorbildern durch Dritte.

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irene andessner Projekt „I.A. Mozart(?)“ Schlussbericht Nov. 2006 Porträtsammlung

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irene andessner Projekt „I.A. Mozart(?)“ Schlussbericht Nov. 2006 Porträtproduktion

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AUFTAKT-PRODUKTION

Die erste Fotoproduktion hat im April 2005 stattgefunden, in Mozarts Geburtshaus. Andessnerwählte einen unrenovierten, mit übrig- und liegengebliebenem Mozart-Werbematerial und -Souvenirs übersäten, seit dem Gedenkjahr 1991 ungenutzten Magazinraum. Der FotokünstlerLukas Maximilian Hüller fing die Raumstimmung mitsamt Andessners Rolleneinstimmung in einer360-Grad-Panoramainszenierung ein.

PORTRÄTPRODUKTION NACH GRASSI

„Porträt eines Mannes (Mozart?)“, rückseitig beschriftet mit „J.C.W.A.[„Johannes Chrysostomus Wolfgang Amadeus“] Mozart, née l’an 1756– peint par Grassi“, später ergänzt mit dem Todesdatum „† 1791“.

Das Mozart-Porträt von Joseph Grassi (1757–1838) wird in derKunstgeschichte mit einem Fragezeichen im Bildtitel geführt. Es gilt alswahrscheinlich, dass der seinerzeit renommierte Maler Grassi als MozartsWiener Nachbar und Freund das Porträt nach eigenen authentischenSkizzen in Öl auf Karton gemalt und sein 24,5 x 21 cm kleines Tafelbildspäter von Wien nach Warschau gebracht hat, von wo aus es in denBesitz des ukrainischen Kunstsammlers Sudijenko gelangte. 1944 wurde das Bild vom Glinka-Museum für Musikkultur in Moskau angekauft, wo es 1956, anlässlich der 200. Wiederkehr vonMozarts Geburtstag, zum ersten Mal ausgestellt wurde und später, 1982, für eine Ausstellungim Rahmen einer Mozart-Gedenkausstellung an das Puschkin-Museum der Schönen Künste inMoskau verliehen wurde.

Im Mozart-Gedenkjahr 1991 (200. Todestag) war es als Leihgabe in Mozart Geburtshaus zusehen. „Porträt eines Mannes von Joseph Grassi: Mozart?“ lautete der Veranstaltungstitel einerzum Mozart-Kongress in Salzburg einberufenen Expertenrunde. Mit ihren differenziertenBetrachtungen und unterschiedlichen Unter su chungen stellten die Restauratoren, Kunst- undMusikhistoriker, Museumsdirektoren, Biografen und Mozart-Sammler viele Fragen in den Raum– wo sie letztlich stehen geblieben sind („Mozart oder nicht“, “Grassi oder nicht?“, „Perückeoder nicht?“, 1784 oder 1791?“, „1790 oder postum?“, „Original oder Kopie?“ usw.)

Am 11. Juli 2005 fand in Salzburg eine Foto-Session mit fünf Fotografen und Andessner in derRolle von Mozart nach Grassi statt. Produziert wurde u.a. im Großpolaroidformat 24 x 19 cm, dasder Größe des originalen Grassi-Gemäldes nahe kommt. Location war eine Suite im SalzburgerArthotel Blaue Gans. In dem Anwesen Getreidegasse 41–43 (nahe Mozarts Geburtshaus), warenehemals Freunde der Familie Mozart zu Hause – so die erzbischöflichen Hofmusiker Franz dePaula Deibl und Paul Huetterer (dessen Köchin „Thresl“ Mozart brieflich aus München küssenließ) und der berühmte Kastrat Francesco Ceccarelli.

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Variante: Kurzbezeichnung „Grassi 2“Fotograf: Friedrich Schuster

„Selbstportrait nach ,Porträt eines Mannes (Mozart?)’ von Joseph Grassi (1785)“, Kurzbezeichnung „Grassi 1“, Motive en face und ProfilFotograf: Peter Kubelka

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SELBSTINSZENIERUNG NACH DEM MOZART-PORTRÄT VON KRAFFT

„Wolfgang Amadé Mozart“, Barbara Krafft, Öl auf Leinwand, Salzburg 1818/1819

Am 12. April 2006 ist in der Salzburger Galerie Rudolf Budja IreneAndessners „Selbstportrait Mozart nach Barbara Krafft“ entstanden. Dabeiversetzte sich die Performance-Künstlerin in die Darstellung des heutewohl populärsten Mozart-Porträts – in das von Barbara Krafft. Für diesesAuftragswerk hatte sich die zu ihrer Zeit sehr gefragte SalzburgerGesellschaftsmalerin von Wolfgangs damals noch lebender Schwester

Nannerl das Familienbildnis von Johann Nepomuk della Croce aus 1780 ausgeliehen, den 23-jährigen Wolfgang herausvergrößert und nach dem aktuellen Zeitempfinden modernisiert gemalt– 28 Jahre nach Mozarts Tod und 39 Jahre nach Entstehen der Vorlage. Der Auftrag kam vonJoseph Sonnleithner, dem Gründer und ersten General sekretär der Gesellschaft derMusikfreunde in Wien, der Mozart noch persönlich gekannt haben soll. Das Bild befindet sich seit-her in den Sammlungen der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien.

Irene Andessner produzierte ihre Versionder Krafft-Interpretation mit demFotografen Peter Kubelka und Team. Hier– wie auch bei der „Grassi-Mozart“-Produktion – entstand eine Unikatreihe vonPolaroid im Großformat von 8 x 10 Inch. DieMalerin Barbara Krafft taucht übrigensbereits 1999 in Andessners Werkgruppe„Frauen zu Salzburg“ auf, in deren Rahmensie zugleich „Frauen um Mozart“ für eineAusstellung im Museum CarolinoAugusteum dargestellt hat.

Fragenbehaftet stehen „Mozart-Porträts“wie das von Krafft und jenes von Grassi alsMetaphern für die divergierendeEinschätzung und Einordnung künstleri-scher Autorenschaften, gleichzeitig für dasretrofiktionale Bild, das sich eineGesellschaft mit zunehmender Entfernungvom Künstler macht. Und diese sympto-matische Geschichte für die angezweifelteAuthentizität des Mozart-Bildes schreibtIrene Andessner mit ihren Mozart-Selbstporträts in unsere Gegenwart fort.

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„Selbstportrait Mozart III“, produziert am 12. Juni 2006 im Hotel Urania Wien,Polaroids 12 x 10 Inch, Fotograf: Peter Kubelka

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Fotograf: Paolo Leone (Produktion im Arthotel Blaue Gans Salzburg, Juli 2005)

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Fotoproduktion Juli 2005 im Arthotel Blaue Gans Salzburg; Videostills: Tom Wirthensohn

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TERMINE

11. Juli 2005Foto-Session mit fünf Fotografen und Andessner in der Rolle von Mozart nach Grassi im Arthotel Blaue Gans,Salzburg

26. Jan. 2006, 18.00 – 1.00 UhrGalerie Artmosphere Salzburg, Irene Andessner, I.A. Mozart(?), 2005/2006Erstpräsentation des fotografischen Selbstporträts nach dem „Porträt eines Mannes (Mozart?)“ vonJoseph Grassi, 1785, mit Videoclip „I.A. Mozart“ am Vorabend von W.A. Mozarts 250. Geburtstag.

27. Jänner 2006, 18.00 UhrGraz Kunst Galerie, Gruppenausstellung „Mozart“ mit Irene Andessners Fotoedition „I.A.Mozart(?)/Selbstportrait nach Grassi)“ und den Multiple-Editionen „Mozart(?)Kugel“, „Mozart(?)Euro“

9. – 12. März 2006Art Karlsruhe, Galerie Multiplebox Siegfried Sander, HamburgIrene Andessner One Person-Show mit Bildern aus den Werkgruppen „I.A. Mozart(?)“und „Portraitprojekt I.A.“ (Motive H.H. Capor und Leo Kandl)

26. März – 8. Mai 2006Kunstverein Augsburg, Toskanische Säulenhalle, Irene Andessner, I.A. Mozart(?), 2005/2006Bilder und Köstüm aus der Werkgruppe „I.A. Mozart(?)“, Videos „Nannerl Mozart/Constanze Mozart“aus der Werkgruppe „Frauen zu Salzburg“, 1999

6. April bis 3. Juni 2006Galeria JM, Malaga (Spanien)Irene Andessner, „Donne Illustri“ (Einzelausstellung mit Arbeiten aus mehreren Werkgruppen)

12. April 2006Photoshooting in Galerie Artmosphere Salzburg, Produktion „Selbstportrait Mozart nach Barbara Krafft“

17. – 21. Mai 2006Art Moskau, Galerie Artmosphere Wien/Salzburg, Beteiligung mit Polaroids aus der Werkgruppe „I.A. Mozart(?)“

12. Juni 2006Fotoproduktion im Hotel Urania Wien, Produktion „Selbstportrait Mozart III“

7. Juli 2006Schoeller Bank Kundenempfang auf Schloss Leopoldskron, SalzburgThemenabend Irene Andessner, I.A. Mozart(?), Lightboxes und Edition „Mozart(?)Kugel“

14. Juli 2006Stadttheater Gmunden, Erstaufführung des Filmclips „I.A. Mozart(?)“ und Ausstellung des C-prints„Selbstportrait Mozart nach Grassi“ im Rahmen der Salzkammergut Festwochen Gmunden

22. Juli – 31. August 2006 Hermes Salzburg, Präsentation Lightbox „Selbstportrait Mozart III“, Bildprojektion „Constanze Mozart“,Edition „Mozart(?)Kugel“

29. Juli – 31. August 2006 (ABGESAGT)Galerie Artmosphere, Salzburg, Ausstellung Irene Andessner „I.A. Mozart(?)“

12. – 15. August 2006Art Salzburg, Galerie Judith Walker, C-Print „Selbstportrait nach Mozart von Barbara Krafft“, 2006

27. November 2006Loft Andessner Wien, Präsentation von „I.A. Mozart(?)“-Arbeitsergebnissen

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Ausstellung „I.A. Mozart(?)“ im Augsburger Kunstverein, Toskanische Säulenhalle, 26.03.–08.05.2006

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One Artist-Stand mit „Selbstportrait nach Mozart von Grassi“ auf der Art Karlsruhe 2006 bei Multiple Box Hamburg

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Art Salzburg 2006, Galerie Judith Walker C-Print „Selbstportrait nach Mozart von Barbara Krafft“, 2006

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Lightbox „Selbstportrait nach Mozart von Grassi“ (2005), C-prints „Constanze Mozart“ und „Nannerl Mozart“ (1999),Foyer Schloss Leopoldskron / Schoellerbank, 12. Juli 2006

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irene andessner Projekt „I.A. Mozart(?)“ Schlussbericht Nov. 2006 Festwochen-Beitrag

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Salzkammergut Festwochen Gmunden 2006 · Premiere Videoclip „I.A. Mozart(?)“

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Hermes Salzburg, Lightbox „Selbstportrait Mozart III“, Bildprojektion „Constanze Mozart“, 22. Juli – 31. August 2006

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Arthotel Blaue Gans, Salzburg C-Print „Selbstportrait nach Mozart von Barbara Krafft“, 2006C-Print „Grassi 2“, 2006

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irene andessner Projekt „I.A. Mozart(?)“ Schlussbericht Nov. 2006 Mozart(?)Kugel

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Mozartkugel mit Fragezeichen

Im Jahr 250 nach Mozarts Geburt werden schätzungsweise 250 Millionen Mozartkugeln pro-duziert. Ins Rollen gebracht hat sie der Salzburger Konditor Paul Fürst 1890 – und seinenNachmachern unpatentiert vererbt. Lizenzfrei krümmen sich auch die kopierten Mozart-Konterfeis über die Pralinen.

In die Lawine der Komponistenköpfe mischt sich im Mozartjahr 2006 ein neues Gesicht – dasvon Irene Andessner. Die Performance-Künstlerin hat sich in die Maske eines historisch unge-sicherten Mozart-Porträts begeben und ihre „Mozart(?)Kugeln“ entpuppen sich erst auf denzweiten Blick als Persiflage mit applizierten Echtfotos. Von Konditoren in Graz und Wien mit ver-feinerten Rezepturen handgemacht, wollen sie ihr Salzburger Vorbild auch geschmacklich über-treffen.

„Mozart(?)Kugel“-Daten

Version Graz:Selbstporträt (Profilansicht) nach „Porträt eines Mannes (Mozart?)“/Joseph Grassi (1785),C-Print, Ø 20 mm, auf mattsilber Stanniol. Praline: Dunkle Schokoladenschale mit grünem Marzipankern, umgeben von Nougat undPistazienkernen, Pralinengröße ca. 35 mm Ø, Gewicht ca. 22,5 g. Hersteller: Chocolaterie des Hotels Erzherzog Johann, A-8010 Graz, Sackstrasse 3–5Einzelpreis: 1,20 Euro, Einzelbox: 2,40 Euro, Dreierbox: 4,90 Euro, Neunerbox 13,50 Euro

Version Wien:Selbstporträt (En face) nach „Porträt eines Mannes (Mozart?)“/Joseph Grassi (1785),C-Print, Ø 20 mm, auf rosa Stanniol. Praline: Dunkle Schokoladenschale mit rosa Marzipankern, umhüllt von hellem und dunklemNougat, Pralinengröße ca. 35 mm Ø, Gewicht ca. 25 g. Hersteller: Wiener Schokoladenmanufaktur Leschanz: A-1060 Wien, Mollardgasse 85a.Einzelpreis: 1,60 Euro, Einzelbox: 2,50 Euro, Neunerbox: 17,50 Euro

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irene andessner Projekt „I.A. Mozart(?)“ Schlussbericht Nov. 2006 Mozart(?)Kugel

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Schaufenster Wiener Schokoladekönig, Wien

Graz: Konditorei Hotel Erzherzog Johann, Sackstrasse 3–5 (Hauptplatz)Kunst Graz Galerie, Sporgasse 18-20

Wien-Innenstadt: Wiener Schokoladekönig, Freisingergasse 1Operncafé, Operngasse 4

Salzburg (bis Juli 2006): Artmosphere Galerie

Hamburg:Multiple Box Hamburg

Frankfurt am Main:Artbox Frankfurt

Ulm: Ulmer Museum Shop

Fassadenleuchtkasten Hotel Erzherzog Johann, Graz

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irene andessner Projekt „I.A. Mozart(?)“ Schlussbericht Nov. 2006 Editionen: Mozart(?)Euro

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Mozart(?)Euro Brosche, nummeriert (graviert) auf Porträtkarte in Etui77 EuroVerlag Artikel Editionen, Berlin

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irene andessner Projekt „I.A. Mozart(?)“ Schlussbericht Nov. 2006 Medienspiegel

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irene andessner Projekt „I.A. Mozart(?)“ Schlussbericht Nov. 2006 Credits

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CREDITS

Schirmherrinnen / Patronesses: Landeshauptfrau Mag. Gabi BurgstallerFestspielpräsidentin Dr. Helga Rabl-Stadler

Beteiligte Künstler und Fotografen / Cooperating artists:Lukas Maximilian Hüller + Peter Kubelka + Paolo Leone + Heidi Popovic + Friedrich Schuster

Produktionsteam / Production team:Bernd Bauer / Anita Obi / Marie Theres Weinmann (Maske / make-up) + HannesSteinmetz/BundyBundy (Frisuren / hair) + Marc Prodinger/John Harris Fitness (Personaltrainer) + Barbara Hollander (Kostüm- Design, Styling / costume designer & styling) + KarinSlama (Kostümschneiderin / costume maker) + Jutta Itzinger (Set-Styling / set-styling) +Alexander Moore (Musikkonzept / Music concept) + Tom Wirthensohn/Sequencefilm(Dokumentationsfilm / documentation film) + Ivo Apollonio (Fotodokumentation /pphotographic documentations) + Katharina Hoflehner / Sabine Vuckovitch (Fotoassitentinnen/ photography assistants) + Florian Rutter (Grafik-Design / Graphic design) + Peter Fabian(Recherchen/Text/Organisation/Presse / historical research/texts/management/press work)

Ausstatter & Accessoires / Outfit & Accessories: Cartier/Richemont Northern Europe + Hermes Salzburg + Humanic + Knize & Comp. C.M.Frank + Stoff Müller + Wolford

Dank an / Acknowledgments:Mag. Inge Brodil-Kuhn (Leiterin Mozart 2006 Salzburg) + Landeshauptfrau Mag. GabiBurgstaller + Dr. Helga Rabl-Stadler (Präsidentin Salzburger Festspiele) + Dr. GabrieleRamsauer (Leiterin Mozart Museen & Archiv) + Dr. Stephan Pauly (Direktor StiftungMozarteum) + Dr. Sabine Greger-Amanshauser (Mozart Museen-Archiv) + Franz Kelnreiter u.Stephanie Annies (Mozart Ton- und Film-Sammlung) + Andreas Gfrerer (Arthotel Blaue Gans)+ Gerold Humer (Schoellerbank Salzburg) + Fürstin Marianne zu Sayn-Wittgenstein-Sayn +Rudolf Niedersüß (Knize) + Judith Schwarz-Pfeifer + Dr. Christoph Berz / Dr. Michael Kochs(Kunstverein Augsburg) + Jutta Skokan / Helene Habacher / Gottfried Hattinger (GmundnerFestspiele) + Margund Lössl (Galerie 422 Gmunden) + Raimund Deininger (Artware Wien) +Barbara Edlinger / Joachim Baur (Graz Kunst / Werkstadt Graz) + Prof. Walter Lürzer +Bernhard Reif-Breitwieser / Mario Pulko (Hotel Erzherzog Johann Graz) + Ivo Apollonio

Projektsponsoren / Sponsors: Arthotel Blaue Gans Salzburg + BundyBundy + Cartier/Richemont Northern Europe + Foto Fayer + Galerie 422 + Hermes Salzburg + HS Artservice Austria + It’z Projects + JohnHarris Fitness + Knize + Lotus View Camera + Lürzer’s Archive + Making of + MusikhausKatholnigg + Polanoir + Schau Schau Brillen + Rahmen Heinz Frank + Schoellerbank AG +Trizeps + Vienna Paint + Wolford

Projektpartner / Project partners: Mozart 2006 Salzburg + Mozart Museen & Archiv, Salzburg + Kunstverein Augsburg + GmundnerFestspiele + Sequencefilm, Wien + Kunst Graz / Werkstadt Graz + Arthotel Blaue Gans, Salzburg+ Hotel Erzherzog Johann, Graz + Hotel Urania, Wien + Wiener Schokoladenmanufaktur Leschanz+ Artikel Editionen, Berlin

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irene andessner Projekt „I.A. Mozart(?)“ Schlussbericht Nov. 2006 Künstlerprofil

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IRENE ANDESSNER

Geboren in Salzburg1978/79 Akademie der Bildenden Künste Venedig (Emilio Vedova) 1979-85 Akademie der Bildenden Künste Wien (Max Weiler, Arnulf Rainer)1982/83 Arbeitsstipendium Rom1989–2000 Atelier in KölnLebt und arbeitet in Wien

Die in Salzburg geborene, in Wien lebende Künstlerin studierte an den Akademien der BildendenKünste Venedig (Emilio Vedova) und Wien (Max Weiler, Arnulf Rainer). Ihr Hauptthema ist seit1988 das Selbstporträt, das sie ursprünglich in Form von Malerei und ab Mitte der 90er Jahre inTableaux vivants, Foto- und Videoinszenierungen umsetzt.

Die Selbstinszenierung mit Rollenspiel tritt an die Stelle des gemalten Selbstporträts. „Nachbilder“von kunst- und zeitgeschichtlichen Vorbildern wie Sofonisba Anguissola oder Constanze Mozartentstehen, auch heilige (Schwarze Madonna) und fiktive (Rachel aus „Bladerunner“) Personensowie moderne Mythen (Marlene Dietrich). Im Projekt „I.M.Dietrich“ geht die Rollenidentifikationbis zur Annahme des Familiennamens des Vorbildes durch eine reale Heirat. Als „Wanda“ (re)pro-duziert sie das Idealbild, das Leopold von Sacher-Masoch von der Frau hatte.

Überlieferte, erinnerte, vorgestellte, idealisierte, selbst „wahrgenommene“ Bilder… das Bild derFrau, der sie ihr wandelbares Gesicht leiht, „ist immer fiktiv – in den Augen des Betrachters wieder Gesellschaft“ (Andessner). Nicht „I was“, sondern „I am“ (wie sie ihr Produktionsteam nennt)ist das Motto der Künstlerin. Ein Credo, mit dem sie selbst historische Gestalten sehr gegen-wärtig zum Ausdruck bringt und eine Art Gegen-Gegenwart anbietet – im Sinne: Ich ist eine/bineine Andere.

In Arbeit befindet sich u.a. das Porträtprojekt „Irene Andessner I.A.“, das die Künstlerin seit 2001unter Einbindung von (bisher 20) Künstlerkollegen realisiert.

www.andessner.com

Handy Andessner: 0660-426 0000

Büro Andessner: P. Fabian, 10785 Berlin, Potsdamer Str. 73, +49-(0)171-210 5200, [email protected]