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330 ZAMM . Z. angew. Math. Mech. 71 (1991) 9 BOOK REVIEWS Simpson, A., Das Wordperfect 5.1 Buch. Dusseldorf etc., SYBEX-Verlag1990.XXIX, 993 S., DM 79, -. ISBN 3-88745-823-0 Die allerorten zu beobachtende Verwendung von Personalcom- putern brachte viele Textverarbeitungsprogramme zum Einsatz. WordPerfect ist sicher eines der weitverbreitetsten und erfolgreich- sten. Entsprechend dieser groBen Verbreitung hat der Autor dem Leser eine Einfuhrung in Wordperfect 5.1 gegeben, die ausfuhrlich und verstandlich ist. Mit dem vorliegenden Buch liegt eine deutsche Ubersetzung des im gleichen Verlag erschienenen Originals vor. In 25 Kapiteln wird die volle Leistungsfahigkeit von Wordperfect 5.1 vorgestellt. Jedes Kapitel beginnt mit einem Schnellkurs von der Lange etwa einer Druckseite, danach folgt die ausfuhrliche Beschrei- bung des Lehrinhaltes mit vielen Abbildungen und detailliertem Text, und am Ende findet sich eine kurze Wiederholung des Gelernten. Das Buch eignet sich auf diese Weise auch fur Fort- geschrittene, die sich ein bestimmtes Kapitel uber Schnellkurs ins Gedachtnis zuruckrufen konnen. In einem Anhang wird erlautert, wie Wordperfect auf dem Computer installiert wird, es folgen Tips fur Anwender, die schon rnit alteren Versionen von Wordperfect vertraut sind, und eine Ubersichtstabelle gibt schnelle Auskunft uber Tastenkombinationen und ihre Funktionen. Das ausgezeichnete Buch kann als Lehrbuch und Nachschlagewerk warmstens emp- fohlen werden. Berlin H. WEINERT Casciati, F.; Elishakoff, I.; Roberts, J. B. (eds.), Nonlinear Structural Systems under Random Conditions. Procee- dings of the European Mechanics Colloquium, Euromech 250, Como, Italy, June 19 -23, 1989. Amsterdam etc., Elsevier 1990. XII, 386 pp., Dfl. 280.00. ISBN 0-444-88803-9 Der Tagungsband zum ,,Euromech 250" (Como, Italien 1989) uber stochastischen Einflussen ausgesetzte nichtlineare Systeme in der Festkorpermechanik beinhaltet 27 ausgewahlte Arbeiten von Ingenieuren und Mathematikern. Thematische Schwerpunkte sind u. a. Stabilitiitsuntersuchungen, Identifikationsmethoden, numeri- sche Approximationsverfahren fur stochastisch beeinfluBte me- chanische Systeme, stochastische Schwingungen, Erdbebeningeni- eurwesen und Zuverlassigkeitsanalyse. Zahlreiche mathematische Methoden werden fur Anwendungsprobleme der Mechanik auf- bereitet und weiterentwickelt, insbesondere Teilgebiete der stocha- stischen Differentialgleichungen und stochastischen Prozesse. Be- sonders hervorgehoben werden sollen statistische Analyseverfahren fur stochastische Schwingungsvorgange, die stochastische FEM, Simulationsverfahren fur stochastische Prozesse sowie spezielle Niveauuberschreitungsprobleme bei stochastischen Prozessen zur Einschatzung der Zuverlassigkeit. Die rnit den theoretischen Arbei- ten gut harmonierenden Anwendungsgebiete umfassen u. a. den Fahrzeugbau, den Schiffbau und vor allem das Bauwesen (z. B. erdbebenbeanspruchte Konstruktionen). Den Herausgebern ist es gelungen, einen gut und einheitlich gestalteten Tagungsband auf hohem wissenschaftlichen Niveau vorzulegen, der sowohl Inge- nieure als auch Mathematiker rnit dem Interessengebiet Stochastik anspricht. Chemnitz C. LANGE Rossing, T. D.; Fletcher, N. H., The Physics of Musical Instruments. New Yorketc., Springer-Verlag 1991. XVII, 620pp., 410 figs., D M 148,OO. ISBN 3-540-96947-0 Es ist eine bekannte Tatsache, daB unter Mathematikern und Physikern nicht wenige sind, die ein Musikinstrument hervorragend spielen. So verwundert auch nicht, daB sich schon in der Vergangen- heit viele Forscher rnit mathematisch-physikalischen Problemen der musikalischen Akustik beschaftigt haben. Erwahnt seien hier die Namen von E. F. F. CHLADNI (dessen I. Auflage seines Haupt- werkes ,,Die Akustik" 1802 erschien, Druckfehler auf S. 92), LORD RAYLEIGH und H. v. HELMHOLTZ. Ein Klassiker in der Darstellung der Forschungsergebnisse aus der Physik der Musikinstrumente ist der Artikel des Nobelpreistragers C. V. RAMAN: ,,Musikinstrumente und ihre Klange" in GEIGER/SCHEEL (Hrgb.): Handbuch der Physik. Bd. 8 (Berlin, Springer-Verlag 1927). Seit dieser Zeit ist die Forschung auf diesem Gebiet intensiviert worden. Besonders in Deutschland (W. LOTTERMOSER, L. CREMER, J. MEYER u. a.) und in den USA, wo es eine ,,Catgut Acoustical Society" zu Fragen der Akustik der Saiteninstrumente gibt, erhielt man tiefe Einblicke in die Funktionsweise der Musikinstrumente. Einerseits besteht in diesem Forschungszweig die Aufgabe, die physikalische Funktionsweise der sich empirisch entwickelten Mu- sikinstrumente zuverstehen, andererseits ist der Wunsch vorhanden, solche Instrumente weiter zu verbessern. Das vorliegende Buch bietet eine ausgezeichnete Darstellung aller eben angeschnittenen Probleme. Es erfordert zu einem tieferen Verstandnis Kenntnisse aus Physik und Mathematik und beginnt rnit der Untersuchung von Schwingungssystemen (freie und erzwun- gene Schwingungen einfacher und kontinuierlicher Systeme, Saiten, Stibe, Membranen, Platten, gekoppelte Schwingungssysteme) und einer Einfuhrung in die Ausbreitung, Reflexion, Streuung und Absorption von Schallwellen. Danach werden die bekanntesten Musikinstrumente (Saiteninstrumente, Blasinstrumente, Schlag- instrumente) ausfuhrlich behandelt. Es ist ganz naturlich, daD sich bei einem so umfassenden Werk weitergehende Wunsche einstellen. Da Musik in der Regel in geschlossenen Raumen zur Auffuhrung gelangt, hatte die Wechsel- wirkung von Musikinstrument und Raum starker betont werden sollen. Die Entwicklung der Boehmflote durch den Flotisten THEOBALD BOEHM ist ein gutes Beispiel fur die Zusammenarbeit des Musikers rnit dem Physiker CARL EMIL VON SCHAFHAUTL. Es hatte dem Anliegen des Buches entsprochen, hierauf einzugehen. Solche und Hhnliche Wunsche oder Kritikpunkte mindern den Wert des Buches auf keinen Fall. Seine Lekture bereitet allen musikalisch interessierten Mathematikern und Physikern eine be- sondere Freude. Berlin D. ULLMANN Schmidt, G.; Strohlein, Th., Relationen und Graphen. Berlin etc., Springer-Verlag 1989. IX, 306 S., 200 Abb., DM 54,-. ISBN 3-540-50304-8 (Mathematik fur Informatiker) Gegenstand des Buches ist Relationenalgebra als Grundlage der Diskreten Mathematik. ,,Graphen sind Modelle fur Relationen" heiBt es in Kap. 5. Die dadurch auch angedeutete Konzentration auf zweistellige Relationen erlaubt es, unter Voraussetzung nur weniger Vorkenntnisse in eine groBe Fulle von Problemfeldern einzufuhren, jeweils grundlegende Aussagen vorzustellen und zu beweisen und auf Anwendungsmoglichkeiten einzugehen. Das Buch ist sachlich klar geschrieben und rnit grol3er Sorgfalt ausgearbeitet. Inhalt: 1. Mengen, S. 1. 2. Homogene Relationen, S. 5. 3. Transit- ivitat, s. 29. 4. Heterogene Relationen, s. 52. 5. Graphen: Assozi- ierte, Inzidenz und Adjazenz, S. 81. 6. Erreichbarkeit, S. 105. 7. Strukturfragen, S. 144. 8. Kerne und Spiele, S. 176. 9. Zuordnungen und Oberdeckungen, S. 203. 10. Programme: Korrektheit und Verifikation. S. 236. Anhang, S. 273. Literaturhinweise, Symbol- und Sachverzeichnis. Berlin W. WESSEL

Schmidt, G.; Ströhlein, Th., Relationen und Graphen. Berlin etc., Springer-Verlag 1989. IX, 306 S., 200 Abb., DM 54,—. ISBN 3-540-50304-8 (Mathematik für Informatiker)

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Page 1: Schmidt, G.; Ströhlein, Th., Relationen und Graphen. Berlin etc., Springer-Verlag 1989. IX, 306 S., 200 Abb., DM 54,—. ISBN 3-540-50304-8 (Mathematik für Informatiker)

330 ZAMM . Z. angew. Math. Mech. 71 (1991) 9

BOOK REVIEWS

Simpson, A., Das Wordper fec t 5.1 Buch. Dusseldorf etc., SYBEX-Verlag 1990. XXIX, 993 S., DM 79, -. ISBN 3-88745-823-0

Die allerorten zu beobachtende Verwendung von Personalcom- putern brachte viele Textverarbeitungsprogramme zum Einsatz. WordPerfect ist sicher eines der weitverbreitetsten und erfolgreich- sten. Entsprechend dieser groBen Verbreitung hat der Autor dem Leser eine Einfuhrung in Wordperfect 5.1 gegeben, die ausfuhrlich und verstandlich ist. Mit dem vorliegenden Buch liegt eine deutsche Ubersetzung des im gleichen Verlag erschienenen Originals vor. In 25 Kapiteln wird die volle Leistungsfahigkeit von Wordperfect 5.1 vorgestellt. Jedes Kapitel beginnt mit einem Schnellkurs von der Lange etwa einer Druckseite, danach folgt die ausfuhrliche Beschrei- bung des Lehrinhaltes mit vielen Abbildungen und detailliertem Text, und am Ende findet sich eine kurze Wiederholung des Gelernten. Das Buch eignet sich auf diese Weise auch fur Fort- geschrittene, die sich ein bestimmtes Kapitel uber Schnellkurs ins Gedachtnis zuruckrufen konnen. In einem Anhang wird erlautert, wie Wordperfect auf dem Computer installiert wird, es folgen Tips fur Anwender, die schon rnit alteren Versionen von Wordperfect vertraut sind, und eine Ubersichtstabelle gibt schnelle Auskunft uber Tastenkombinationen und ihre Funktionen. Das ausgezeichnete Buch kann als Lehrbuch und Nachschlagewerk warmstens emp- fohlen werden.

Berlin H. WEINERT

Casciati, F.; Elishakoff, I.; Roberts, J. B. (eds.), Nonl inear S t ruc tura l Systems under Random Condi t ions . Procee- dings of the European Mechanics Colloquium, Euromech 250, Como, Italy, June 19 -23, 1989. Amsterdam etc., Elsevier 1990. XII, 386 pp., Dfl. 280.00. ISBN 0-444-88803-9

Der Tagungsband zum ,,Euromech 250" (Como, Italien 1989) uber stochastischen Einflussen ausgesetzte nichtlineare Systeme in der Festkorpermechanik beinhaltet 27 ausgewahlte Arbeiten von Ingenieuren und Mathematikern. Thematische Schwerpunkte sind u. a. Stabilitiitsuntersuchungen, Identifikationsmethoden, numeri- sche Approximationsverfahren fur stochastisch beeinfluBte me- chanische Systeme, stochastische Schwingungen, Erdbebeningeni- eurwesen und Zuverlassigkeitsanalyse. Zahlreiche mathematische Methoden werden fur Anwendungsprobleme der Mechanik auf- bereitet und weiterentwickelt, insbesondere Teilgebiete der stocha- stischen Differentialgleichungen und stochastischen Prozesse. Be- sonders hervorgehoben werden sollen statistische Anal yseverfahren fur stochastische Schwingungsvorgange, die stochastische FEM, Simulationsverfahren fur stochastische Prozesse sowie spezielle Niveauuberschreitungsprobleme bei stochastischen Prozessen zur Einschatzung der Zuverlassigkeit. Die rnit den theoretischen Arbei- ten gut harmonierenden Anwendungsgebiete umfassen u. a. den Fahrzeugbau, den Schiffbau und vor allem das Bauwesen (z. B. erdbebenbeanspruchte Konstruktionen). Den Herausgebern ist es gelungen, einen gut und einheitlich gestalteten Tagungsband auf hohem wissenschaftlichen Niveau vorzulegen, der sowohl Inge- nieure als auch Mathematiker rnit dem Interessengebiet Stochastik anspricht.

Chemnitz C. LANGE

Rossing, T. D.; Fletcher, N. H., T h e Physics of Musical Ins t ruments . New Yorketc., Springer-Verlag 1991. XVII, 620pp., 410 figs., DM 148,OO. ISBN 3-540-96947-0

Es ist eine bekannte Tatsache, daB unter Mathematikern und Physikern nicht wenige sind, die ein Musikinstrument hervorragend spielen. So verwundert auch nicht, daB sich schon in der Vergangen- heit viele Forscher rnit mathematisch-physikalischen Problemen der musikalischen Akustik beschaftigt haben. Erwahnt seien hier die Namen von E. F. F. CHLADNI (dessen I . Auflage seines Haupt- werkes ,,Die Akustik" 1802 erschien, Druckfehler auf S. 92), LORD RAYLEIGH und H. v. HELMHOLTZ. Ein Klassiker in der Darstellung der Forschungsergebnisse aus der Physik der Musikinstrumente ist der Artikel des Nobelpreistragers C. V. RAMAN: ,,Musikinstrumente und ihre Klange" in GEIGER/SCHEEL (Hrgb.): Handbuch der Physik. Bd. 8 (Berlin, Springer-Verlag 1927).

Seit dieser Zeit ist die Forschung auf diesem Gebiet intensiviert worden. Besonders in Deutschland (W. LOTTERMOSER, L. CREMER, J. MEYER u. a.) und in den USA, wo es eine ,,Catgut Acoustical Society" zu Fragen der Akustik der Saiteninstrumente gibt, erhielt man tiefe Einblicke in die Funktionsweise der Musikinstrumente. Einerseits besteht in diesem Forschungszweig die Aufgabe, die physikalische Funktionsweise der sich empirisch entwickelten Mu- sikinstrumente zuverstehen, andererseits ist der Wunsch vorhanden, solche Instrumente weiter zu verbessern.

Das vorliegende Buch bietet eine ausgezeichnete Darstellung aller eben angeschnittenen Probleme. Es erfordert zu einem tieferen Verstandnis Kenntnisse aus Physik und Mathematik und beginnt rnit der Untersuchung von Schwingungssystemen (freie und erzwun- gene Schwingungen einfacher und kontinuierlicher Systeme, Saiten, Stibe, Membranen, Platten, gekoppelte Schwingungssysteme) und einer Einfuhrung in die Ausbreitung, Reflexion, Streuung und Absorption von Schallwellen. Danach werden die bekanntesten Musikinstrumente (Saiteninstrumente, Blasinstrumente, Schlag- instrumente) ausfuhrlich behandelt.

Es ist ganz naturlich, daD sich bei einem so umfassenden Werk weitergehende Wunsche einstellen. Da Musik in der Regel in geschlossenen Raumen zur Auffuhrung gelangt, hatte die Wechsel- wirkung von Musikinstrument und Raum starker betont werden sollen. Die Entwicklung der Boehmflote durch den Flotisten THEOBALD BOEHM ist ein gutes Beispiel fur die Zusammenarbeit des Musikers rnit dem Physiker CARL EMIL VON SCHAFHAUTL. Es hatte dem Anliegen des Buches entsprochen, hierauf einzugehen.

Solche und Hhnliche Wunsche oder Kritikpunkte mindern den Wert des Buches auf keinen Fall. Seine Lekture bereitet allen musikalisch interessierten Mathematikern und Physikern eine be- sondere Freude.

Berlin D. ULLMANN

Schmidt, G.; Strohlein, Th., Relat ionen und G r a p h e n . Berlin etc., Springer-Verlag 1989. IX, 306 S., 200 Abb., DM 54,-. ISBN 3-540-50304-8 (Mathematik fur Informatiker)

Gegenstand des Buches ist Relationenalgebra als Grundlage der Diskreten Mathematik. ,,Graphen sind Modelle fur Relationen" heiBt es in Kap. 5. Die dadurch auch angedeutete Konzentration auf zweistellige Relationen erlaubt es, unter Voraussetzung nur weniger Vorkenntnisse in eine groBe Fulle von Problemfeldern einzufuhren, jeweils grundlegende Aussagen vorzustellen und zu beweisen und auf Anwendungsmoglichkeiten einzugehen. Das Buch ist sachlich klar geschrieben und rnit grol3er Sorgfalt ausgearbeitet. Inhalt: 1. Mengen, S. 1. 2. Homogene Relationen, S. 5. 3. Transit- ivitat, s. 29. 4. Heterogene Relationen, s. 52. 5. Graphen: Assozi- ierte, Inzidenz und Adjazenz, S. 81. 6. Erreichbarkeit, S. 105. 7. Strukturfragen, S. 144. 8. Kerne und Spiele, S. 176. 9. Zuordnungen und Oberdeckungen, S. 203. 10. Programme: Korrektheit und Verifikation. S. 236. Anhang, S. 273. Literaturhinweise, Symbol- und Sachverzeichnis.

Berlin W. WESSEL