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Horb Horb Nummer 126 www.schwarzwaelder-bote.de/horb-am-neckar Freitag, 5. Juni 2015 Lokalredaktion Telefon 07451/90 03 26 Fax: 07451/90 0329 E-Mail: redaktionhorb @schwarzwaelder-bote.de Bei Anfragen zu Anzeigen oder Zeitungsszustellung: Ge- schäftsstelle Horb, Telefon 07451/9 00 30. REDAKTION u Zum Spieleabend lädt das Familienzentrum heute ab 19.30 Uhr in das Mühlgässle 10 ein. HORB Blutspendetermin in Bildechingen Horb-Bildechingen. Die nächs- te DRK-Blutspendeaktion in Bildechingen findet am Don- nerstag, 9. Juli, von 15.30 bis 19.30 Uhr in der Turn- und Festhalle statt. Wie immer, sollte der Personalausweis mitgebracht werden. Ortsbesichtigung in Altheim Horb-Altheim. Zur öffentli- chen Sitzung des Ortschaftsra- tes Altheim am Mittwoch, 10. Juni, sind alle Interessierten willkommen. Beginn ist um 20 Uhr mit einer Ortsbesichti- gung. Treffpunkt ist hier an der Einmündung der Laibers- traße in die Bahnhofstraße. Danach geht es mit folgenden Punkten weiter: Änderung des Bebauungsplanes Laiber II, Schulentwicklung der GWRS Altheim, Bekanntgabe von genehmigten Bauanträ- gen, Bekanntgaben und An- fragen. Leerung der Tafelladenkiste Horb. Seit mehr als zwei Jah- ren sammeln evangelische und katholische Kirche im Raum Horb mit den Tafella- denkisten für den Tafelladen CariSatt in Horb. In über 20 katholischen Kirchen und evangelischen Gemeindehäu- sern stehen die Holzkisten, welche von ehrenamtlichen Paten vor Ort betreut werden. Wenn viele Gottesdienstbesu- cher nur eine Ware spenden, wird dies für den Tafelladen in Horb ein großer Gewinn und trägt dazu bei, dass auch im neuen Jahr genügend Wa- ren für die Kunden des Tafel- ladens vorhanden sind. Ge- spendet werden können alle trockenen und lange haltba- ren Lebensmittel und Dinge des täglichen Bedarfs: Nu- deln, Spätzle, Reis, Haferflo- cken, Müsli, Kaffee, Kaba, Tee, Schokolade, Zucker, Wurst- und Fischdosen, Kon- serven, Apfelmus, H-Milch, Säfte, Spülmittel, Shampoo, Zahnpasta und Zahnbürsten. Die nächste Leerung der Kis- ten erfolgt am Donnerstag, 11. Juni. ASV baut Zelt für Sonnwendfeier auf Horb-Nordstetten. Der ASV Nordstetten baut morgen, 6. Juni, ab 9 Uhr sein Zelt für die Sonnwendfeier am 20. Juni auf. Alle Mitglieder sind auf- gerufen, diesen Arbeitsein- satz beim Sportheim wahrzu- nehmen. Fahrzeug streift Außenspiegel Horb. Ein vermutlich rotes Fahrzeug hat laut Polizei in der Laurentiusstraße in Horb im Zeitraum zwischen Mon- tagabend, 22 Uhr, und Diens- tagvormittag, 9 Uhr, beim Vorbeifahren an einem ge- parkten schwarzen VW Golf den linken Außenspiegel be- schädigt. Hinweise nimmt das Polizeirevier Horb, Telefon 07451/9 60, entgegen. Von Jürgen Lück Horb. Es ist fünf Uhr morgens. Auf den Tischen: Laptops, Tablets und die Karte. Fabian Bähr ist hoch konzentriert. Der Lokalmatador will in sei- ner Heimat punkten. Generalbriefing vor der ers- ten Wettkampffahrt des ers- ten Horber Neckar-Balloncup in einem Klassenraum der Horber Realschule. Dem wohl bisher einzigem offiziellen deutschen Ranking-Wett- kampf in Süddeutschland in diesem Jahr. Wettbewerbsleiter Martin Wegner gibt die aktuellste Wetterprognose bekannt: »Die Thermik beginnt um 8 Uhr statt wie vorhergesagt um 9 Uhr.« Winde in verschiede- nen Höhen, der Wettbewerbs- leiter: »Man kann gut basteln heute morgen.« Dann gibt’s noch den Sicherheitshinweis: »Die alten Kabelbinder müs- sen entfernt werden, damit vermieden wird, dass man an- dere Hüllen aufreißt.« Wird noch eine aktuelle Windmessung gewünscht? Ja. Wegner lässt vor der Real- schule einen schwarzen Bal- lon steigen, verfolgt ihn mit dem Fahrzeug. Fabian Bähr hört sich die Messdaten an. Wegner: »Eine tolle Land- schaft zum Ballonfahren. Die hügelige Struktur macht es hier besonders reizvoll.« Fabian Bähr steht mit Ar- min Faßnacht und Frank Schuster-Riecher am Korb: Die Kabelbinder müssen noch ab. Der Schwabo-Reporter hat sein Opinel-Messer dabei – jetzt zählt jede Minute. Fabian Bähr: »Die gute Startplatz- wahl ist kriegsentscheidend.« Dann sind die Dinger endlich ab, der Wagen wird zuge- klappt und los gehts. Fabian: »Lass uns Richtung Empfingen fahren.« Denn: Er muss seinen Ballon bis 8.30 Uhr durch vier Aufgaben steu- ern. Aufgabe 1: Einen Marker neben das Zielkreuz der Täle- seehalle in Empfingen wer- fen. Der Ballon muss mindes- tens 1,5 Kilometer entfernt starten. Dann den Donut rund um Betra fliegen. Heißt: Der Bal- lon muss so weit wie möglich fliegen. Eine ganze Runde, eine halbe, je nachdem, wie es passt. Wer die längste Strecke schafft, kriegt am meisten Punkte. Danach dann das »Fly On«. Heißt: Fabian Bähr als Horber Fahrer sucht sich ein Ziel in der Luft (Höhe und genaue Position) und es möglichst ge- nau treffen. Als Beweis löst er genau an dem Punkt aus. Danach noch das Dreieck. Während der Fahrt in der Luft muss Fabian Bähr drei Punkte innerhalb von 30 Minuten markieren. Sie müssen ein Dreieck bilden. Je größer, des- to besser. Weil ein Ballon kein Dreieck fliegen kann, kommt es hier auf eine clevere Kur- ventaktik in der Luft an. Und im Hirn des Horber Ballonfahrers tickt es, wäh- rend er den BMW X 5 mit Hänger fährt. Auf dem Park- platz neben der Autobahn in Empfingen ruft er noch ein- mal seinen Vater Volkhardt an. Der gibt ihm die Wind- richtung und Geschwindig- keit alle 100 Meter an. Die letzte Angabe von Volkhard Bähr: »1300 Meter, zehn Kno- ten, 240.« Fabian: »Das ist gut für mein Dreieck. Lass uns nach Wiesenstetten fahren.« Und hier sind auch schon andere Ballone zu sehen. Die Crew dort ist schon am Auf- blasen. Korb raus, auf den Bo- den gekippt. Mit ruhigen Be- wegungen rollen Armin, Frank und Fabian den Ballon aus. Dann stellt mich Fabian an die untere Öffnung: »Halt ihn auf.« Armin wirft den Benzin-Ventilator an. Er geht aus. Fabian: »Schau mal am Benzinhahn – der war gerade in Reparatur.« Endlich pustet der Ventilator den Ballon auf – die kalte Luft spüre ich auf der Haut. Dann zündet Fabian den Brenner. Die Hülle bläht sich noch mehr auf. Dann der ent- scheidende Moment: Der Horber Ballonfahrer kippt den Korb nach hinten, der Ballon geht nach oben. Noch den GPS-Tracker und den Rechner befestigt, dann hebt er ab. Es ist 6.55 Uhr. Die anderen Ballons sind schon viel weiter. Armin, Frank und ich fahren nach Empfingen zum Ziel- kreuz. Bährs Mutter Ursel ist schon vor Ort. Auch Hans Schmid (Bittelbronns Ortsvor- steher) parkt seinen ADAC- Abschleppwagen, um einen guten Blick zu haben. 7.10 Uhr. Der rot-weiß- schwarze Ballon von Fabian senkt sich Richtung Zielkreuz. Er fährt es genau an. Dann wirft er den Marker rein. Sei- ne Mutter Ursel und die Zu- schauer klatschen. Sieht ziem- lich genau aus. Wir fahren nach Betra. Die bunten Ballone machen den Donut in der Luft. Idyllisch. Wir verfolgen Fabians Ballon in der Luft. Runter nach Ne- ckarhausen. Hier ist er nur kurz zu sehen. Wieder hoch nach Betra Richtung Wald. Nichts zu sehen. Armin ver- sucht, per Funk den Fahrer zu erreichen. Ohne Erfolg. Es ist 8.05 Uhr. 25 Minuten vor Wertungsende. Frank greift zum Handy, erreicht Fa- bian und sagt: »Bittelbronn.« Zwischenstopp im Dießener Tal, am Ortseingang von Bit- telbronn – doch Fabians Bal- lon ist nicht zu sehen. Dazu noch Funkloch. Also hoch auf den Berg. Zwar sind einige Ballone Rich- tung Grünmettstetten zu se- hen, aber der von Bähr nicht. Wenigstens geht das Handy wieder, und wir landen in Grünmettstetten. Stehen an der jetzt geschlossenen Tele- kom-Baustelle. Die Zweige für die Fronleichnamsprozession liegen auf der Straße, der Al- tar steht im Schatten. Dann sehen wir den Ballon von Fabian mit der rot-weißen Horb-Fahne. Er treibt Rich- tung Tumlingen. Noch eine Zigarette, dann los. Kurz hin- ter dem Ortschild halten wir. Fabian ruft: »Haltet den Korb fest.« Wir laufen los. Halten ihn. Fabian: »Es war eine spannende Fahrt. Ich musste allen hinterherfahren und ha- be es noch geschafft, zwi- schen den gelben Ballons zu landen.« Wir ziehen den Korb Rich- tung Auto, ziehen die Ballon- hülle runter. Fabian: »Mir ist die Zeit ausgegangen. Ich musste den Donut abbre- chen.« Dann sind Hülle und Korb verpackt. Fabian kont- rolliert noch den Inhalt der Gasflaschen: »Wir müssen tanken.« Am Rande des Exer- xierplatzes treffen wir die an- deren Fahrer, die schon schneller da sind. Thomas Fink aus Nürnberg: »Es ist eine tolle Gegend zum Ballon- fahren. Es ist richtig Klasse, dass die Ballonsportgruppe Horb diesen Wertungswettbe- werb organisiert hat, denn es gibt einen Mangel an Wettbe- werben.« In der Realschule Horb gibt Fabian dann den GPS-Tracker, der die Flugdaten gespeichert hat, an die Wettkampfleitung ab. Setzt sich sofort an seinen Rechner und analysiert die Daten: »Das Zielkreuz lag nicht genau dort, wo es auf der Wettkampfkarte einge- zeichnet war. Ich habe den Marker nur 5,08 Meter dane- ben geworfen. Ich wusste, dass ich wegen der relativ we- nigen Zeit zwei Aufgaben nur auf mittlere Punktzahl fahren kann.« Das war dann der Donut und das Dreieck. Den Luft- punkt hatte Fabian über dem Dießener Tal gesetzt: »3000 Fuß, weil der Wind gut rüber- geweht hat. Ich glaube, ich ha- be den Tracker bei 3005 Fuß und 50 Meter neben meinem Ziel ausgesetzt. Ich bin zufrie- den.« Fabians erste Wettkampffahrt daheim Bei der Premiere des Horber Neckar-Balloncup kämpft Lokalmatador Fabian Bähr äußerlich gelassen um Punkte Oben: Drei Männer und ein Korb. Armin Faßnacht, Frank Schuster-Riecher und Fabian Bähr (von links) machen den Ballon startklar. Rechts: Fabian Bähr in Jubelstimmung. Schöner konnte das Wetter beim Ballonwettbewerb nicht sein. Links, Mitte: Die Ballonfahrer konn- ten Betra von oben bewundern. Links unten: Die wachsamen Adleraugen blicken von unten nach oben und auf die Wind-Mesung: Wett- bewerbsleiter Martin Wegner (rechts) am Fernrohr. Fotos: Lücjk

Horb Schokolade, Zucker, Wurst- und Fischdosen, Kon-serven, Apfelmus, H-Milch, ... Fabian dann den GPS-Tracker, der die Flugdaten gespeichert hat,

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HorbHorbNummer 126 www.schwarzwaelder-bote.de/horb-am-neckar Freitag, 5. Juni 2015

LokalredaktionTelefon 07451/90 03 26Fax: 07451/90 0329E-Mail: redaktionhorb @schwarzwaelder-bote.deBei Anfragen zu Anzeigenoder Zeitungsszustellung: Ge-schäftsstelle Horb, Telefon07451/9 00 30.

REDAKTION

u Zum Spieleabend lädt dasFamilienzentrum heute ab19.30 Uhr in das Mühlgässle10 ein.

HORB

Blutspendeterminin BildechingenHorb-Bildechingen. Die nächs-te DRK-Blutspendeaktion inBildechingen findet am Don-nerstag, 9. Juli, von 15.30 bis19.30 Uhr in der Turn- undFesthalle statt. Wie immer,sollte der Personalausweismitgebracht werden.

Ortsbesichtigungin AltheimHorb-Altheim. Zur öffentli-chen Sitzung des Ortschaftsra-tes Altheim am Mittwoch, 10.Juni, sind alle Interessiertenwillkommen. Beginn ist um20 Uhr mit einer Ortsbesichti-gung. Treffpunkt ist hier ander Einmündung der Laibers-traße in die Bahnhofstraße.Danach geht es mit folgendenPunkten weiter: Änderungdes Bebauungsplanes LaiberII, Schulentwicklung derGWRS Altheim, Bekanntgabevon genehmigten Bauanträ-gen, Bekanntgaben und An-fragen.

Leerung derTafelladenkisteHorb. Seit mehr als zwei Jah-ren sammeln evangelischeund katholische Kirche imRaum Horb mit den Tafella-denkisten für den TafelladenCariSatt in Horb. In über 20katholischen Kirchen undevangelischen Gemeindehäu-sern stehen die Holzkisten,welche von ehrenamtlichenPaten vor Ort betreut werden.Wenn viele Gottesdienstbesu-cher nur eine Ware spenden,wird dies für den Tafelladenin Horb ein großer Gewinnund trägt dazu bei, dass auchim neuen Jahr genügend Wa-ren für die Kunden des Tafel-ladens vorhanden sind. Ge-spendet werden können alletrockenen und lange haltba-ren Lebensmittel und Dingedes täglichen Bedarfs: Nu-deln, Spätzle, Reis, Haferflo-cken, Müsli, Kaffee, Kaba,Tee, Schokolade, Zucker,Wurst- und Fischdosen, Kon-serven, Apfelmus, H-Milch,Säfte, Spülmittel, Shampoo,Zahnpasta und Zahnbürsten.Die nächste Leerung der Kis-ten erfolgt am Donnerstag, 11.Juni.

ASV baut Zelt für Sonnwendfeier aufHorb-Nordstetten. Der ASVNordstetten baut morgen, 6.Juni, ab 9 Uhr sein Zelt für dieSonnwendfeier am 20. Juniauf. Alle Mitglieder sind auf-gerufen, diesen Arbeitsein-satz beim Sportheim wahrzu-nehmen.

Fahrzeug streift AußenspiegelHorb. Ein vermutlich rotesFahrzeug hat laut Polizei inder Laurentiusstraße in Horbim Zeitraum zwischen Mon-tagabend, 22 Uhr, und Diens-tagvormittag, 9 Uhr, beimVorbeifahren an einem ge-parkten schwarzen VW Golfden linken Außenspiegel be-schädigt. Hinweise nimmt dasPolizeirevier Horb, Telefon07451/9 60, entgegen.

Von Jürgen Lück

Horb. Es ist fünf Uhr morgens.Auf den Tischen: Laptops,Tablets und die Karte. FabianBähr ist hoch konzentriert.Der Lokalmatador will in sei-ner Heimat punkten.

Generalbriefing vor der ers-ten Wettkampffahrt des ers-ten Horber Neckar-Balloncupin einem Klassenraum derHorber Realschule. Dem wohlbisher einzigem offiziellendeutschen Ranking-Wett-kampf in Süddeutschland indiesem Jahr.

Wettbewerbsleiter MartinWegner gibt die aktuellsteWetterprognose bekannt:»Die Thermik beginnt um 8Uhr statt wie vorhergesagt um9 Uhr.« Winde in verschiede-nen Höhen, der Wettbewerbs-leiter: »Man kann gut bastelnheute morgen.« Dann gibt’snoch den Sicherheitshinweis:»Die alten Kabelbinder müs-sen entfernt werden, damitvermieden wird, dass man an-dere Hüllen aufreißt.«

Wird noch eine aktuelleWindmessung gewünscht? Ja.Wegner lässt vor der Real-schule einen schwarzen Bal-lon steigen, verfolgt ihn mitdem Fahrzeug. Fabian Bährhört sich die Messdaten an.Wegner: »Eine tolle Land-schaft zum Ballonfahren. Diehügelige Struktur macht eshier besonders reizvoll.«

Fabian Bähr steht mit Ar-min Faßnacht und FrankSchuster-Riecher am Korb:Die Kabelbinder müssen nochab. Der Schwabo-Reporter hatsein Opinel-Messer dabei –jetzt zählt jede Minute. FabianBähr: »Die gute Startplatz-wahl ist kriegsentscheidend.«Dann sind die Dinger endlichab, der Wagen wird zuge-klappt und los gehts.

Fabian: »Lass uns RichtungEmpfingen fahren.« Denn: Ermuss seinen Ballon bis 8.30Uhr durch vier Aufgaben steu-ern. Aufgabe 1: Einen Markerneben das Zielkreuz der Täle-seehalle in Empfingen wer-fen. Der Ballon muss mindes-tens 1,5 Kilometer entferntstarten.

Dann den Donut rund umBetra fliegen. Heißt: Der Bal-lon muss so weit wie möglichfliegen. Eine ganze Runde,eine halbe, je nachdem, wie espasst. Wer die längste Streckeschafft, kriegt am meistenPunkte.

Danach dann das »Fly On«.Heißt: Fabian Bähr als HorberFahrer sucht sich ein Ziel inder Luft (Höhe und genauePosition) und es möglichst ge-nau treffen. Als Beweis löst ergenau an dem Punkt aus.

Danach noch das Dreieck.Während der Fahrt in der Luftmuss Fabian Bähr drei Punkteinnerhalb von 30 Minutenmarkieren. Sie müssen einDreieck bilden. Je größer, des-to besser. Weil ein Ballon keinDreieck fliegen kann, kommtes hier auf eine clevere Kur-ventaktik in der Luft an.

Und im Hirn des HorberBallonfahrers tickt es, wäh-rend er den BMW X 5 mitHänger fährt. Auf dem Park-platz neben der Autobahn inEmpfingen ruft er noch ein-mal seinen Vater Volkhardtan. Der gibt ihm die Wind-richtung und Geschwindig-keit alle 100 Meter an. Dieletzte Angabe von VolkhardBähr: »1300 Meter, zehn Kno-ten, 240.« Fabian: »Das ist gutfür mein Dreieck. Lass unsnach Wiesenstetten fahren.«

Und hier sind auch schonandere Ballone zu sehen. DieCrew dort ist schon am Auf-blasen. Korb raus, auf den Bo-den gekippt. Mit ruhigen Be-wegungen rollen Armin,

Frank und Fabian den Ballonaus. Dann stellt mich Fabianan die untere Öffnung: »Haltihn auf.« Armin wirft denBenzin-Ventilator an. Er gehtaus. Fabian: »Schau mal amBenzinhahn – der war geradein Reparatur.« Endlich pustetder Ventilator den Ballon auf –die kalte Luft spüre ich auf derHaut.

Dann zündet Fabian denBrenner. Die Hülle bläht sichnoch mehr auf. Dann der ent-scheidende Moment: DerHorber Ballonfahrer kipptden Korb nach hinten, derBallon geht nach oben. Nochden GPS-Tracker und denRechner befestigt, dann hebter ab.

Es ist 6.55 Uhr. Die anderenBallons sind schon viel weiter.Armin, Frank und ich fahrennach Empfingen zum Ziel-kreuz. Bährs Mutter Ursel istschon vor Ort. Auch HansSchmid (Bittelbronns Ortsvor-steher) parkt seinen ADAC-Abschleppwagen, um einenguten Blick zu haben.

7.10 Uhr. Der rot-weiß-schwarze Ballon von Fabian

senkt sich Richtung Zielkreuz.Er fährt es genau an. Dannwirft er den Marker rein. Sei-ne Mutter Ursel und die Zu-schauer klatschen. Sieht ziem-lich genau aus.

Wir fahren nach Betra. Diebunten Ballone machen denDonut in der Luft. Idyllisch.Wir verfolgen Fabians Ballonin der Luft. Runter nach Ne-ckarhausen. Hier ist er nurkurz zu sehen. Wieder hochnach Betra Richtung Wald.Nichts zu sehen. Armin ver-sucht, per Funk den Fahrer zuerreichen. Ohne Erfolg.

Es ist 8.05 Uhr. 25 Minutenvor Wertungsende. Frankgreift zum Handy, erreicht Fa-bian und sagt: »Bittelbronn.«Zwischenstopp im DießenerTal, am Ortseingang von Bit-telbronn – doch Fabians Bal-lon ist nicht zu sehen. Dazunoch Funkloch.

Also hoch auf den Berg.Zwar sind einige Ballone Rich-tung Grünmettstetten zu se-hen, aber der von Bähr nicht.Wenigstens geht das Handywieder, und wir landen inGrünmettstetten. Stehen an

der jetzt geschlossenen Tele-kom-Baustelle. Die Zweige fürdie Fronleichnamsprozessionliegen auf der Straße, der Al-tar steht im Schatten.

Dann sehen wir den Ballonvon Fabian mit der rot-weißenHorb-Fahne. Er treibt Rich-tung Tumlingen. Noch eineZigarette, dann los. Kurz hin-ter dem Ortschild halten wir.Fabian ruft: »Haltet den Korbfest.« Wir laufen los. Haltenihn. Fabian: »Es war einespannende Fahrt. Ich mussteallen hinterherfahren und ha-be es noch geschafft, zwi-schen den gelben Ballons zulanden.«

Wir ziehen den Korb Rich-tung Auto, ziehen die Ballon-hülle runter. Fabian: »Mir istdie Zeit ausgegangen. Ichmusste den Donut abbre-chen.« Dann sind Hülle undKorb verpackt. Fabian kont-rolliert noch den Inhalt derGasflaschen: »Wir müssentanken.« Am Rande des Exer-xierplatzes treffen wir die an-deren Fahrer, die schonschneller da sind. ThomasFink aus Nürnberg: »Es ist

eine tolle Gegend zum Ballon-fahren. Es ist richtig Klasse,dass die BallonsportgruppeHorb diesen Wertungswettbe-werb organisiert hat, denn esgibt einen Mangel an Wettbe-werben.«

In der Realschule Horb gibtFabian dann den GPS-Tracker,der die Flugdaten gespeicherthat, an die Wettkampfleitungab. Setzt sich sofort an seinenRechner und analysiert dieDaten: »Das Zielkreuz lagnicht genau dort, wo es aufder Wettkampfkarte einge-zeichnet war. Ich habe denMarker nur 5,08 Meter dane-ben geworfen. Ich wusste,dass ich wegen der relativ we-nigen Zeit zwei Aufgaben nurauf mittlere Punktzahl fahrenkann.«

Das war dann der Donutund das Dreieck. Den Luft-punkt hatte Fabian über demDießener Tal gesetzt: »3000Fuß, weil der Wind gut rüber-geweht hat. Ich glaube, ich ha-be den Tracker bei 3005 Fußund 50 Meter neben meinemZiel ausgesetzt. Ich bin zufrie-den.«

Fabians erste Wettkampffahrt daheimBei der Premiere des Horber Neckar-Balloncup kämpft Lokalmatador Fabian Bähr äußerlich gelassen um Punkte

Oben: Drei Männer und ein Korb. Armin Faßnacht, Frank Schuster-Riecher und Fabian Bähr (von links) machen den Ballon startklar. Rechts: Fabian Bähr in Jubelstimmung. Schöner konnte das Wetter beim Ballonwettbewerb nicht sein. Links, Mitte: Die Ballonfahrer konn-ten Betra von oben bewundern. Links unten: Die wachsamen Adleraugen blicken von unten nach oben und auf die Wind-Mesung: Wett-bewerbsleiter Martin Wegner (rechts) am Fernrohr. Fotos: Lücjk