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SCHUBERTS WINTERREISE in Ton und Bild

SCHUBERTS WINTERREISE - Herbert Lippert · 2020. 3. 30. · 3 Keine Pause | Ende 16.30 Uhr | Preise R Sonntag, 29. Oktober 2017, 15.00 Uhr Preis des Programmheftes: e 4,80 SCHUBERTS

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  • SCHUBERTS WINTERREISEin Ton und Bild

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  • SCHUBERTS WINTERREISEin Ton und Bild

  • 3

    Keine Pause | Ende 16.30 Uhr | Preise R

    Sonntag, 29. Oktober 2017, 15.00 Uhr

    Preis des Programmheftes: e 4,80

    SCHUBERTS WINTERREISEin Ton und Bild

    Konzert und Ausstellung

    Herbert Lippert | Tenor – Eduard Kutrowatz | Klavier

  • 54

    WinterreiseWinterreise

    WINTERREISE | Liedabfolge WINTERREISE | D 911

    Entstehung

    Februar und Oktober 1827

    Vorlage

    Wanderlieder von Wilhelm Müller. Die Winterreise. In zwölf Liedern und

    Sieben und siebzig Gedichte aus den hinterlassenen Papieren eines reisenden

    Waldhornisten. Zweites Bändchen

    Werktyp

    Zyklus von 24 Liedern für eine Gesangsstimme und Klavier

    inoffizielle Uraufführung

    im privaten Freundeskreis von Schubert persönlich interpretiert

    offizielle Uraufführung

    Lied Nr. 1: 10. Jänner 1828 durch Ludwig Tietze in Wien

    Lied Nr. 5 und 17: 22. Jänner 1829 durch Johann Karl Schoberlechner in Wien

    Gesamter Zyklus: nicht gesichert

    Erstausgabe

    Heft 1: 24. Jänner 1828 bei Tobias Haslinger

    Heft 2: 31. Dezember 1828 bei Tobias Haslinger

    Spieldauer

    ca. 90 Minuten

    Gute Nacht

    Die Wetterfahne

    Gefror’ne Tränen

    Erstarrung

    Der Lindenbaum

    Wasserflut

    Auf dem Flusse

    Rückblick

    Irrlicht

    Rast

    Frühlingstraum

    Einsamkeit

    Die Post

    Der greise Kopf

    Die Krähe

    Letzte Hoffnung

    Im Dorfe

    Der stürmische Morgen

    Täuschung

    Der Wegweiser

    Das Wirtshaus

    Mut

    Die Nebensonnen

    Der Leiermann

  • 7

    Biografie

    6

    Franz Schubert

    FRANZ SCHUBERT | Biografie

    1797 Franz Schubert wird am 31. Jänner im heutigen 9. Wiener Ge-meindebezirk als zwölftes Kind eines Lehrers geboren.

    1808 Schubert wird Hofsängerknabe und Schüler des Akademi-schen Gymnasiums in Wien.

    1810 Die erste datierte Komposition, die Fantasie in G, entsteht.

    1812 Tod der Mutter. Schubert beginnt bei Antonio Salieri Kontra-punktstudien. Da Schubert in den Stimmbruch kommt, kann

    er nicht länger bei den Sängerknaben bleiben.

    1813 Er beginnt eine Lehrerausbildung an der Lehrerbildungsan-stalt der k.k. Normal-Hauptschule St. Anna.

    1814 Schubert absolviert die Abschlussprüfung an der Lehrerbil-dungsanstalt und wird Schulgehilfe an der Schule seines Va-

    ters in der Säulengasse in Wien. In der Lichtentaler Pfarrkirche

    (heutiger 9. Wiener Gemeindebezirk) wird Schuberts Messe in

    F-Dur (D 105) unter seiner persönlichen Leitung uraufgeführt.

    1815 Schubert lernt den Dichter und Librettisten Franz von Schober kennen. Er bleibt in Wien freischaffender Künstler.

    1816 Seine Bewerbung um eine Musikdirektorsstelle in Laibach wird abgelehnt. Schubert zieht aus seinem Elternhaus aus und

    beendet seine Studien bei Antonio Salieri.

    1817 Nach einem Streit mit seinem Vater verliert er die Hilfslehrer-stellung. Bekanntschaft mit dem Bariton Johann Michael Vogl.

  • 9

    Aufführungen von Schubert-Opern im Haus am Ring

    8

    Biografie

    1818 Graf Johann Karl von Eszterházy bietet Schubert eine Stelle als Sing- und Klaviermeister an, worauf Schubert den Sommer auf

    dessen Gut in Ungarn verbringt.

    1819 Gemeinsame Reise mit Vogl nach Steyr, Linz und Kremsmünster.

    1821 Schubert wird für eine kurze Zeit Korrepetitor an der Hofoper.

    1823 Schubert erkrankt schwer an Syphilis und wird im alten Wie-ner AKH behandelt. Komposition von Die schöne Müllerin.

    1826 Schuberts Bewerbungen als Vizehofkapellmeister der kaiser-lichen Hofkapelle und als Kapellmeister am Wiener Kärntner-

    tortheater werden abgelehnt.

    1827 Wahl als Mitglied in den Repräsentantenkörper der Gesell-schaft der Musikfreunde in Wien.

    1828 Er übersiedelt zu seinem Bruder Ferdinand Schubert. Am 19. November stirbt er im heutigen 4. Wiener Gemeindebezirk

    an Typhus und wird am ehemaligen Währinger Friedhof im

    heutigen 18. Wiener Gemeindebezirk begraben.

    AUFFÜHRUNGEN VON SCHUBERT-OPERN

    IM HAUS AM RING

    Alfonso und Estrella

    4 Aufführungen zwischen dem 15. April 1882 und dem 14. Dezember 1884

    Fierrabras

    7 Aufführungen zwischen dem 10. Juni 1990 und 27. September 1990

    Der häusliche Krieg

    31 Aufführungen zwischen dem 17. November 1872 und dem 28. November 1928

    Der vierjährige Posten

    4 Aufführungen zwischen dem 30. Jänner 1897 und dem 22. März 1897

    Die Zwillingsbrüder

    6 Aufführungen zwischen dem 25. Jänner 1882 und dem 28. November 1928

  • 11

    Wilhelm Müller

    10

    Wilhelm Müller, Holzstich nach einem Kupferstich von Weger und Singer

    WILHELM MÜLLER

    Der Textdichter der Winterreise

    Der vor allem durch die von Franz Schubert vertonten Liederzyklen Die schöne

    Müllerin und Winterreise heute noch bekannte deutsche Dichter Johann

    Ludwig Wilhelm Müller wurde am 7. Oktober 1794 als sechstes Kind eines

    Schneiders in Dessau geboren. Seine Kindheit und Jugend war unter anderem

    durch den frühen Tod der Mutter und durch die immer wieder finanziell an-

    gespannte Lage seines kränkelnden Vaters geprägt. Das Studium der Philologie,

    das Wilhelm Müller als 18-Jähriger in Berlin begann, unterbrach er schon nach

    wenigen Monaten, um als Freiwilliger im preußischen Heer an den Kriegen

    gegen Napoleon teilzunehmen – immerhin bekleidete Wilhelm Müller schließ-

    lich den Rang eines Leutnants. Nach Beendigung der Napoleonischen Kriege

    unternahm er eine Bildungsreise nach Italien und lernte außerdem zahlreiche

    Größen der damaligen Berliner literarischen Salons persönlich kennen – wie

    etwa Gustav Schwab, Achim von Arnim, Clemens Brentano, Ludwig Tieck.

    Seine unglückliche Liebe zur Dichterin Luise Hensel inspirierte ihn darüber-

    hinaus zu seinem Gedichtzyklus Die schöne Müllerin. Geheiratet hat er jedoch

    Adelheid Basedow, mit der er zwei Kinder hatte – unter anderem den späteren

    Sanskrit-Foscher Friedrich Max.

    Der beruflich als Gymnasiallehrer und später als Herzoglicher Bibliothekar

    angestellte Freimaurer Wilhelm Müller verfasste zahlreiche verdeckt gesell-

    schaftskritische Gedichte und engagierte sich offen für den Befreiungskampf

    der Griechen gegen die türkische Besatzung, was ihm den Namen Griechen-

    Müller eintrug. Nichtsdestotrotz wurde er 1824 zum Hofrat ernannt. Neben

    seinem dichterischen Werk erlangte der von Lord Byron beeinflusste Wilhelm

    Müller auch als Herausgeber und Redakteur der im Verlag Brockhaus erschie-

    nenen mehrbändigen Bibliothek deutscher Dichter des siebzehnten Jahrhun-

    derts Bedeutung. Eine Keuchhustenerkrankung führte schließlich zu Wilhelm

    Müllers gesundheitlichem Verfall und letztendlich zu einem Herzinfarkt, dem

    er am 1. Oktober 1827, wenige Tage vor seinem 33. Geburtstag, erlag.

  • 13

    Mehr als alle anderen | Walter Dobner

    12

    MEHR ALS ALLE ANDEREN

    Zu Franz Schuberts Zyklus Winterreise

    Als Schubert seinen 24-teiligen Liederzyklus Winterreise im Freundes kreis

    erstmals vorstellte, gefiel dem Gastgeber, Franz von Schober, in dessen

    Wohnung der Komponist damals ein Zimmer bewohnte, ausschließlich

    der Lindenbaum. So hat es Joseph von Spaun in seinen Aufzeichnungen

    über meinen Verkehr mit Franz Schubert überliefert. Ob Schubert dieses

    Urteil erwartet hat? Jedenfalls hat er seine Freunde zu dieser privaten

    Uraufführung mit der Bemerkung eingeladen, dass er ihnen „einen Zyklus

    schauerlicher Lieder“ vorsingen werde und begierig sei „zu sehen, was ihr

    dazu sagt.“ Ihn hätten diese Lieder „mehr angegriffen, als dies je bei andern

    Liedern der Fall war“, gab er sein eigenes Urteil vorweg preis, um später auf

    Schober zu replizieren: „Mir gefallen diese Lieder mehr als alle anderen,

    und sie werden euch auch noch gefallen.“

    Die Rezeptionsgeschichte hat beiden Urteilen Recht gegeben. Der

    Lindenbaum, erfreut sich höchster Popularität, hat längst den Status eines

    Volksliedes, der höchste Adel für ein Kunstlied. Unbestritten ist längst auch

    die besondere Bedeutung der Winterreise, und zwar gleichermaßen für

    das Œuvre Schuberts wie für das Lied und seine Entwicklung schlechthin.

    Erkannt wurde dies schon zu Lebzeiten Schuberts, und zwar von jenem

    Johann Mayerhofer, dessen Gedichte ihn zu einigen seinen besten Liedern

    inspirierten: „Die Ironie des Dichters, in Verzweiflung wurzelnd, sprach ihn

    an, und er gab ihr schneidenden Ausdruck.“ Er selbst, fügte Mayerhofer an,

    „wurde schmerzlich ergriffen.“

    Schuberts Freunde, wenngleich hochgebildet, waren Kinder ihrer Zeit. Vor

    diesem Hintergrund ist ihre erste Beurteilung der Winterreise zu sehen.

    Ein derart durch Dunkel charakterisierter Zyklus war alles andere als

    gewohnt, das etablierte Bürgertum noch nicht reif genug, über das eigene

    Selbstbewusstsein so weit hinauszugehen, um persönliche Vorstellungen

    mit entsprechender Offenheit öffentlich zu artikulieren oder gar – wie es erst Franz Schubert

  • 1514

    Mehr als alle anderen | Walter Dobner Mehr als alle anderen | Walter Dobner

    Mitte des 19. Jahrhunderts der Fall sein sollte – mit Hilfe von Revolutionen

    durchzusetzen.

    Keine Frage: Schuberts Winterreise ist eine Revolution. „Das Pittoreske gibt

    sich selbst in seinen frischesten Leistungen mit der Oberfläche zufrieden.

    Das Poetische sucht hinter die Erwartungen zu dringen. In der Winterreise

    herrscht die Poesie“, versucht der Schubert-Biograf Harry Goldschmidt

    eine grundsätzliche Unterscheidung zwischen Schuberts früherem Zyklus,

    Die schöne Müllerin, und der Winterreise. Schließlich wird in einem

    zeitgenössischen Nachschlagwerk der Schubert-Zeit das Lied beschrieben

    als „lyrische Dichtungsart, deren Charakter auf der Darstellung nur eines

    Gefühls beruht, welches die Seele sanft bewegt.“

    Wie wenig Eigenständigkeit man dem Genre Lied zur Zeit Schuberts

    generell zuordnete, zeigt sich auch in einem Brief, den Johann Wolfgang

    von Goethe im April 1810 an den von ihm überausgeschätzten Komponisten

    Karl Friedrich Zelter, Gründer der Berliner Liedertafel, richtete: „Schreiben

    Sie mir doch zu allernächst, was eigentlich für Lieder an Ihrer Tafel am

    öftesten wiederholt werden, damit ich den Geschmack Ihrer Gäste kennen

    lerne und erfahre, welche Art von Poesie ihnen am meisten ohret. Wenn

    man das weiß, so kann man den Freunden allerlei Späße machen.“

    Schon daraus lässt sich ermessen, was Schubert mit seiner Winterreise

    selbst bei seinen engen, dem Neuen gegenüber aufgeschlossenen

    Freunden ausgelöst hat. Nicht allein der Mut, eine ganze Liederreihe

    dem Dunklen, Geheimnisumrankten zu widmen, ist charakteristisch

    für dieses Opus. Irritierend für die Zeitgenossen war ebenso die

    instrumentale Führung der Klavierstimme, die sich längst von der bis

    dahin üblichen Begleitung emanzipiert hatte, damit dem Gesangspart

    ebenbürtig gegenüber steht. Auch die Art, wie in diesem Zyklus die Form

    des Strophenliedes durch harmonische wie melodische Varianten oder

    Tempowechsel geweitet wird, stellte die Hörer der damaligen Zeit vor so

    unerwartete wie ungewohnte Herausforderungen. Selbst die Fachwelt,

    wie die Rezension der Winterreise in der wichtigen Leipziger Allgemeinen

    musikalischen Zeitung vom 7. Oktober 1829 beweist. Gerügt wird die

    „ohne Grund und Wirkung“ erschwerte Begleitung und das Grelle der

    Modulation. Die Texte Wilhelm Müllers werden als „oft zu prosaisch und

    unmusikalisch“ kritisiert.

    Reale und irreale Welt

    Wenn der Rezensent der Wiener Allgemeinen Theaterzeitung vom

    29. März 1828 von einem Weg „in weite Fernen“ spricht, wo „die Ahndung

    des Unendlichen im dämmernden Rosenlicht sehnsüchtig aufgeht“, dann

    spielt er darauf an, dass der Winterreise keine übliche Geschichte zugrunde

    liegt. Vielmehr geht es in diesen Texten von Wilhelm Müller um „den Weg

    von außen nach innen, von der realen Welt in ein ideale“ (Walther Dürr).

    Das solches Hinterfragen unweigerlich zu grundsätzlicher Selbstkritik führt,

    diese wiederum Anlasse für neue gesellschaftliche Entwicklungen geben

    könnte, hat – wohl nicht zufällig im Entstehungsjahr dieser Winterreise,

    1827 – Goethe vorhergesehen, wenn er gegenüber Johann Peter Eckermann

    klagt: „Sie schreiben alle, als wären sie krank und die ganze Welt ein

    Lazarett.“ Aber wie sonst, als mit Mitteln der Kunst lässt sich das zutiefst

    Innere nach außen kehren, wenn stets die Zensur dafür sorgt, dass nur

    das an die Oberfläche kommt, was der Obrigkeit gefällt? Die Winterreise

    eignet damit eine gesellschaftspolitische Perspektive. Kein Zufall, wenn

    man sich Schuberts Lebensumstände vergegenwärtigt und dabei erinnert,

    dass er seine Kritik an den politischen Umstände sogar in Form eines

    Protestgedichtes, „Klage an das Volk“, vorbrachte.

    Schubert hat die Winterreise nicht in einem Zug komponiert, sondern

    in zwei Teilen. Die ersten zwölf Lieder schrieb er in der ersten Hälfte

    des Jahres 1827, die restlichen zwölf im September dieses Jahres, den er

    in Graz verbrachte. Im folgenden Oktober fertigte er die Reinschrift an.

    Während vom ersten Teil die Kompositionsmanuskripte erhalten sind – sie

    befinden sich in der New Yorker The Pierpont Library –, liegt vom zweiten

    nur die Reinschrift vor. Am Beispiel dieser Manuskripte lässt sich Schuberts

    Kompositionsprozess gut nachvollziehen.

  • 1716

    Mehr als alle anderen | Walter Dobner Mehr als alle anderen | Walter Dobner

    Zunächst entwarf er mit heller Tinte die Singstimme, Vorspiele, einzelne

    Zwischenspiele und sonstige ihm wichtig erscheinende Teile des

    Klavierparts. Anschließend überarbeitete er mit dunklerer Tinte die

    Entwürfe, ergänzte, korrigierte, komponierte einiges vollständig neu. Diese

    Abschrift war die Grundlage für die beim Wiener Verleger Tobias Haslinger

    erschienene Originalausgabe des ersten Teils, die Schubert zum Anlass

    nahm, einige Lieder in eine tiefere Tonart zu transportieren, da und dort

    Tonarten zu ändern.

    Verunklarte Handlungsfäden

    Entstanden ist die Winterreise deshalb in zwei Abschnitten, weil Schubert

    erst einmal jene zwölf Gedichte von Wilhelm Müller vertonte, die er unter

    dem Titel Wanderlieder im 1823 edierten Taschenbuch Urania fand. Diese

    Lieder waren es auch, die er seinen Freunden vorstellte. Wenig später hat

    Müller seinen Zyklus erweitert, zuerst auf 22 Gedichte, schließlich noch

    ergänzt durch Täuschung und Die Post. Die nunmehr auf 24 Gedichte

    angewachsene Winterreise wurde 1824 in Müllers zweiten Bändchen der

    Gedichte aus den hinterlassenen Papieren eines reisenden Waldhornisten.

    Lieder des Lebens und der Liebe publiziert. Offensichtlich stieß Schubert

    erst im Herbst 1827 auf diese Gedichte, erkannte, dass er zuvor nur den

    ersten Teil dieses Zyklus musikalisch realisiert hatte und ging nun daran,

    auch diese Texte zu vertonen. Er fügte diese neuen zwölf Lieder der

    bisherigen, von ihm als Einheit erdachten ersten Liederreihe an. Zudem

    änderte er die Reihenfolge von Müllers Gedichten, als er Die Nebensonnen

    zwischen Mut und Der Leiermann einfügte. Damit veränderte er Müllers

    Dramaturgie insofern, als er dessen lineare Erzählweise durch Rück- und

    Vorschau ersetzte. Müllers Idee, aufgeteilt auf vierundzwanzig Stationen

    die Handlungsfäden dreier Tagesreisen zu zeigen, wird damit „verunklart“

    (Walther Dürr).

    Mehrschichtig präsentiert sich schon der Zyklusbeginn, charakteris-

    tischerweise in der sonst Requien vorbehaltenen Tonart d-Moll, das erst

    am Ende, in der vierten Strophe, nach D-Dur wechselt: Fremd bin ich

    eingezogen. Der Wanderer hat seine untreue Geliebte verlassen, ist zum

    Fremden geworden. Nicht mehr als eine kurze, ihm fast irreal erscheinende

    Liebesepisode bleibt in seiner sich kurz aufhellenden Erinnerung. Noch

    sind die Reminiszenzen an die einstigen inneren Stürme nicht verebbt:

    Mit nachgerade bizarrer Ironie taucht vor ihm in Die Wetterfahne noch

    einmal das Haus der Geliebten auf, blickt er, innerlich bewegt, auf ihren

    Wankelmut zurück. Wie und warum es zur Trennung gekommen ist? „Was

    fragen sie nach meinem Schmerzen? Ihr Kind ist eine reiche Braut“, lautet

    die unkonkret bleibende Antwort.

    Klavierstaccati begleiten in Gefror’ne Tränen den Wanderer bei seiner von

    tiefer Melancholie erfüllten Reflexion über den Gegensatz vom persönlicher

    Leidenschaft und der ihn umgebenden eisigen Natur. Ständige Achteltriolen,

    kontrastiert von einer Melodie im Bass bilden die doppelbödige

    Klavierbegleitung in Erstarrung, der von vornherein von falschen Illusionen

    begleiteten Vision des Wanderers, im kalten Schnee die Tritte der einstigen

    Geliebten zu finden. Aber ganz hat er seine Hoffnung nicht begraben,

    vom schmerzlichen c-Moll flüchtet er sich in das helle E-Dur, träumt vom

    Lindenbaum, ehe die Basslinie des vorangegangenen Liedes ihn in die

    Realität zurückführt und erstmals Todessehnsucht in ihm aufkeimt.

    Die Sehnsucht an frühere, glückliche Tage bleibt Episode. Ebenso die

    Dur-Tonart. Schon findet sich der Wanderer – für Werner Oehlmann „eine

    allgemeingültige Inkarnation romantischer Lebensverzweiflung, ein Bruder

    des Unseligen und Unsteten der Dichtung und des Theaters“ – wieder in

    der harten Wirklichkeit, die Gefror’nen Tränen haben ihn wieder. Fasziniert

    blickt er in Wasserflut auf die winterliche Schneelandschaft, ohne auf die ihn

    eben noch faszinierenden Frühlingsbilder zu vergessen. Ständig zwischen

    Moll und Dur changiert Auf dem Flusse. Zielstrebig schreitet der Wanderer

    über das Eis des Flusses, gräbt darin „mit einem spitzen Stein den Namen

    seiner Liebsten“ ein und erkennt selbst in diesem Bach das Bild seines

    Herzens. Geradezu atemlos erinnert er sich in Rückblick an die „Stadt der

    Unbeständigkeit“, eine Metapher für den Ort seiner Geliebten, den er einst

    fluchtartig verlassen hat.

  • 1918

    Mehr als alle anderen | Walter Dobner Mehr als alle anderen | Walter Dobner

    Erneut keimt in Irrlicht Todesssehnsucht auf, die Rhythmen der Wasserflut

    scheinen zurück zu kommen, der Wanderer sieht sich ganz dem Willen des

    Irrlichts unterworfen. Pausen unterbrechen einen geheimnisvollen Tanz,

    der nicht so recht vom Fleck kommen will. Da täte eine Rast gut, das Haus

    des Köhlers bietet sich dafür an. Der Wanderer ist aber zu erschöpft, um

    wenigstens hier zur Ruhe zu kommen. Dafür bricht sich wieder Illusion

    Bahn: Frühlingstraum, im pastoralen A-Dur, konfrontiert mit anmutigen,

    Helle und Optimismus ausstrahlenden Mai-Bildern, ehe sich mit schroffen

    Dissonanzen wieder die Realität bemerkbar macht. Einsamkeit macht sich

    breit, noch aber will sich der Wanderer damit nicht abfinden, versucht sich

    mit „Als noch die Stürme tobten, war ich so elend nicht“, für eine andere,

    bessere Zukunft zu motivieren.

    Hoffnung ohne Zukunft?

    Posthorntöne in fröhlichem Es-Dur erinnern in Die Post neuerlich an die

    einstige Geliebte, der Wunsch nach einem Brief von ihr bleibt unerfüllt,

    die Stimmung schlägt um. Um Todessehnsucht kreist Der greise Kopf,

    für seine Winterreise bleibt dem Wanderer als einzige Begleitung Die

    Krähe. Als die letzten Blätter von den Bäumen fallen, schwindet bald

    auch seine Letzte Hoffnung auf eine Wende seines Schicksals. Selbst Im

    Dorfe kann der Wanderer durch den Lärm, den mit den Ketten rasselnde

    Hunde entfachen, keine Ruhe finden. So muss er seine Reise fortsetzen

    und in Der stürmische Morgen den auch seinen labilen Gemütszustand

    symbolisierenden Stürmen und Blitzen trotzen. Ob sich das Blatt nicht doch

    wendet? Aber die in freundlichem A-Dur stehende Täuschung ist nichts

    anderes als das neuerliche Aufflammen des schon bekannten Irrlichts.

    Selbst Der Wegweiser bietet keine Hilfe, zwingt er doch eine Straße zu

    gehen, „die noch keiner ging zurück.“ Der Wanderer spürt bald auch seine

    letzte Bastion der Hoffnung gefallen, denn Das Wirtshaus entpuppt sich

    als Gottesacker. Was nutzt aller Mut, wenn Naturgewalten dagegen stehen?

    Anstelle noch einmal der Geliebten in die Augen zu schauen, führt der

    Blick in untergehende Nebensonnen. Der Wanderer ist am Ende. „Soll ich

    mit dir gehen?“, fragt er den als Leiermann verkleideten Todesboten. Die

    Antwort bleibt offen, auch musikalisch durch einen schwebenden hohen

    Quintschluss.

    „Fremd bin ich eingezogen, fremd kehr ich wieder aus“, beginnt der

    Wanderer seine Reise, Ziele peilt er immer wieder an. Am Schluss spürt er,

    dass er nur Kreise gezogen hat. Ob er sie weiter ziehen wird oder muss, er

    jemals irgendwo ankommt, das Ende jeweils einen neuen Anfang in sich

    birgt? Schuberts Winterreise, die hier auch ihre theologischen Dimensionen

    zeigt, bleibt die Antwort bewusst schuldig, lässt Raum für eine folgende

    persönliche Auseinandersetzung mit diesen Grundfragen menschlicher

    Existenz. Auch mit dieser Haltung greift Schubert weit in die Zukunft voraus.

  • 21

    Liedtexte

    20

    Gute Nacht (Herbert Lippert, Öl auf Leinwand, 80x120)

    Es beginnt: Von Liebe ist noch zunächst die Rede und von Eh’, doch wird daraus kein freundliches Bild von Glück. Die Reise – in den Winter hinaus und schicksalhaft – beginnt.

    GUTE NACHT

    Fremd bin ich eingezogen,

    Fremd zieh’ ich wieder aus.

    Der Mai war mir gewogen

    Mit manchem Blumenstrauß.

    Das Mädchen sprach von Liebe,

    Die Mutter gar von Eh’, –

    Nun ist die Welt so trübe,

    Der Weg gehüllt in Schnee.

    Ich kann zu meiner Reisen

    Nicht wählen mit der Zeit,

    Muss selbst den Weg mir weisen

    In dieser Dunkelheit.

    Es zieht ein Mondenschatten

    Als mein Gefährte mit,

    Und auf den weißen Matten

    Such’ ich des Wildes Tritt.

    Was soll ich länger weilen,

    Dass man mich trieb hinaus?

    Lass irre Hunde heulen

    Vor ihres Herren Haus.

    Die Liebe liebt das Wandern –

    Gott hat sie so gemacht –

    Von einem zu dem andern.

    Fein Liebchen, gute Nacht!

    Will dich im Traum nicht stören,

    Wär schad’ um deine Ruh’.

    Sollst meinen Tritt nicht hören –

    Sacht, sacht die Türe zu!

    Schreib im Vorübergehen

    Ans Tor dir: Gute Nacht,

    Damit du mögest sehen,

    An dich hab’ ich gedacht.

  • 23

    Liedtexte

    22

    DIE WETTERFAHNE

    Der Wind spielt mit der Wetterfahne

    Auf meines schönen Liebchens Haus.

    Da dacht’ ich schon in meinem Wahne,

    Sie pfiff den armen Flüchtling aus.

    Er hätt’ es eher bemerken sollen,

    Des Hauses aufgestecktes Schild,

    So hätt’ er nimmer suchen wollen

    Im Haus ein treues Frauenbild.

    Der Wind spielt drinnen mit den Herzen

    Wie auf dem Dach, nur nicht so laut.

    Was fragen sie nach meinen Schmerzen?

    Ihr Kind ist eine reiche Braut.

    Die Wetterfahne (Herbert Lippert, Öl auf Leinwand, 80x120)

    Reminiszenz von einem, der draußen ist und auf das Trügerische eines „Gebäudes“ blickt: Genauere Beobachtung hätte den Schmerz erspart. Die Farben Weiß und Braun dominieren, entsprechen dem Stimmungsgehalt von Ernüchterung und Resignation.

  • 25

    Liedtexte

    24

    GEFROR’NE TRÄNEN

    Gefror’ne Tropfen fallen

    Von meinen Wangen ab:

    Ob es mir denn entgangen,

    Dass ich geweinet hab’?

    Ei Tränen, meine Tränen,

    Und seid ihr gar so lau,

    Dass ihr erstarrt zu Eise

    Wie kühler Morgentau?

    Und dringt doch aus der Quelle

    Der Brust so glühend heiß,

    Als wolltet ihr zerschmelzen

    Des ganzen Winters Eis!

    Gefror’ne Tränen (Herbert Lippert, Öl auf Leinwand, 80x120)

    Eine Wehr im Fluss lässt sinnbildlich die Tränen erstarren. Oben ist der kühle Morgentau, und wo es um den Menschen geht und seine Leidenschaft, ist im Fluss die Farbe Rot dabei.

  • 27

    Liedtexte

    26

    ERSTARRUNG

    Ich such’ im Schnee vergebens

    Nach ihrer Tritte Spur,

    Wo sie an meinem Arme

    Durchstrich die grüne Flur.

    Ich will den Boden küssen,

    Durchdringen Eis und Schnee

    Mit meinen heißen Tränen,

    Bis ich die Erde seh’.

    Wo find’ ich eine Blüte,

    Wo find’ ich grünes Gras?

    Die Blumen sind erstorben,

    Der Rasen sieht so blass.

    Soll denn kein Angedenken

    Ich nehmen mit von hier?

    Wenn meine Schmerzen schweigen,

    Wer sagt mir dann von ihr?

    Mein Herz ist wie erstorben,

    Kalt starrt ihr Bild darin;

    Schmilzt je das Herz mir wieder,

    Fließt auch ihr Bild dahin!

    Erstarrung (Herbert Lippert, Öl auf Leinwand, 80x120)

    Die Weinstöcke rastern die frostige Landschaft als Zeichen der Erstarrung. Der Dichter Müller spricht von erstorbenen Blumen und vom erstorbenen Herzen, farbig im Bild Herbert Lipperts ausgedrückt in zartroten Strängen.

  • 29

    Liedtexte

    28

    DER LINDENBAUM

    Am Brunnen vor dem Tore

    Da steht ein Lindenbaum;

    Ich träumt’ in seinem Schatten

    So manchen süßen Traum.

    Ich schnitt in seine Rinde

    So manches liebe Wort;

    Es zog in Freud’ und Leide

    Zu ihm mich immer fort.

    Ich musst’ auch heute wandern

    Vorbei in tiefer Nacht,

    Da hab’ ich noch im Dunkeln

    Die Augen zugemacht.

    Und seine Zweige rauschten,

    Als riefen sie mir zu:

    Komm her zu mir, Geselle,

    Hier find’st du deine Ruh’!

    Die kalten Winde bliesen

    Mir grad’ ins Angesicht;

    Der Hut flog mir vom Kopfe,

    Ich wendete mich nicht.

    Nun bin ich manche Stunde

    Entfernt von jenem Ort,

    Und immer hör’ ich’s rauschen:

    Du fändest Ruhe dort!

    Der Lindenbaum (Herbert Lippert, Öl auf Leinwand, 120x80)

    Der Lindenbaum, ein Angelpunkt. Zeichen des Dortgewesen- und des Vertrautseins, und – einmal hinter sich gelassen – Ort des Wunsches nach Zurück: „Du fändest Ruhe dort!“, unterstrichen durch die warmen Orange-Töne des Bildes.

  • 31

    Liedtexte

    30

    WASSERFLUT

    Manche Trän’ aus meinen Augen

    Ist gefallen in den Schnee;

    Seine kalten Flocken saugen

    Durstig ein das heiße Weh.

    Wenn die Gräser sprossen wollen

    Weht daher ein lauer Wind,

    Und das Eis zerspringt in Schollen

    Und der weiche Schnee zerrinnt.

    Schnee, du weißt von meinem Sehnen,

    Sag’, wohin doch geht dein Lauf?

    Folge nach nur meinen Tränen,

    Nimmt dich bald das Bächlein auf.

    Wirst mit ihm die Stadt durchziehen,

    Munt’re Straßen ein und aus;

    Fühlst du meine Tränen glühen,

    Da ist meiner Liebsten Haus.

    Wasserflut (Herbert Lippert, Öl auf Leinwand, 80x120)

    Das Rund von Tränen, Schnee und Fließendem, das hinzieht zu der „Liebsten Haus“, geht weiter. Dieses Ziel, die Sehnsucht, ragt turmartig empor.

  • 33

    Liedtexte

    32

    AUF DEM FLUSSE

    Der du so lustig rauschtest,

    Du heller, wilder Fluss,

    Wie still bist du geworden,

    Gibst keinen Scheidegruß.

    Mit harter, starrer Rinde

    Hast du dich überdeckt,

    Liegst kalt und unbeweglich

    Im Sande ausgestreckt.

    In deine Decke grab’ ich

    Mit einem spitzen Stein

    Den Namen meiner Liebsten

    Und Stund’ und Tag hinein:

    Den Tag des ersten Grußes,

    Den Tag, an dem ich ging;

    Um Nam’ und Zahlen windet

    Sich ein zerbroch’ner Ring.

    Mein Herz, in diesem Bache

    Erkennst du nun dein Bild?

    Ob’s unter seiner Rinde

    Wohl auch so reißend schwillt?

    Auf dem Flusse (Herbert Lippert, Öl auf Leinwand, 120x80)

    Kalt und blau liegt ausgestreckt, was im Sommer so lustig rauschte. Und obwohl es Winter ist, nicht Mai, erhebt sich eine Stimmung des verhaltenen Verliebtseins, dann des Abschieds.

  • 35

    Liedtexte

    34

    RÜCKBLICK

    Es brennt mir unter beiden Sohlen,

    Tret’ ich auch schon auf Eis und Schnee,

    Ich möcht’ nicht wieder Atem holen,

    Bis ich nicht mehr die Türme seh’.

    Hab’ mich an jedem Stein gestoßen,

    So eilt’ ich zu der Stadt hinaus;

    Die Krähen warfen Bäll’ und Schlossen

    Auf meinen Hut von jedem Haus.

    Wie anders hast du mich empfangen,

    Du Stadt der Unbeständigkeit!

    An deinen blanken Fenstern sangen

    Die Lerch’ und Nachtigall im Streit.

    Die runden Lindenbäume blühten,

    Die klaren Rinnen rauschten hell,

    Und ach, zwei Mädchenaugen glühten.

    Da war’s gescheh’n um dich, Gesell!

    Kommt mir der Tag in die Gedanken,

    Möcht’ ich noch einmal rückwärts seh’n.

    Möcht’ ich zurücke wieder wanken,

    Vor ihrem Hause stille steh’n.

    Rückblick (Herbert Lippert, Öl auf Leinwand, 80x100)

    Eine Figur dreht sich nach der anderen um. Und blickt sich selber nach, hin zu der Geschichte, wo „ach, zwei Mädchenaugen glühten“ und er wohl wollte „zurücke wieder wanken, vor ihrem Hause stille steh’n.“

  • 37

    Liedtexte

    36

    IRRLICHT

    In die tiefsten Felsengründe

    Lockte mich ein Irrlicht hin;

    Wie ich einen Ausgang finde,

    Liegt nicht schwer mir in dem Sinn.

    Bin gewohnt das Irregehen,

    ’s führt ja jeder Weg zum Ziel;

    Uns’re Freuden, uns’re Leiden,

    Alles eines Irrlichts Spiel!

    Durch des Bergstroms trockne Rinnen

    Wind’ ich ruhig mich hinab,

    Jeder Strom wird’s Meer gewinnen,

    Jedes Leiden auch sein Grab.

    Irrlicht (Herbert Lippert, Öl auf Leinwand, 120x80)

    Das Irrlicht ist hell und gleißend dargestellt in einer waldlichen Spiegelung einer natürlichen Tränke. Winter herrscht farblich gleich der Sonnenspiegelung, warme Winteratmosphäre hüllt Freuden und Leiden in ein „Irrlichtes Spiel“.

  • 39

    Liedtexte

    38

    RAST

    Nun merk’ ich erst wie müd’ ich bin,

    Da ich zur Ruh’ mich lege;

    Das Wandern hielt mich munter hin

    Auf unwirtbarem Wege.

    Die Füße frugen nicht nach Rast,

    Es war zu kalt zum Stehen;

    Der Rücken fühlte keine Last,

    Der Sturm half fort mich wehen.

    In eines Köhlers engem Haus

    Hab’ Obdach ich gefunden.

    Doch meine Glieder ruh’n nicht aus:

    So brennen ihre Wunden.

    Auch du, mein Herz, in Kampf und Sturm

    So wild und so verwegen,

    Fühlst in der Still’ erst deinen Wurm

    Mit heißem Stich sich regen!

    Rast (Herbert Lippert, Öl auf Leinwand, 120x80)

    Rast wäre nach dem Maler Lippert das Tor, wo Ruhe sein könnte. Die Konzentration auf das grün-dargestellte alte Portal, Ruhe dem Wanderer versprechend, folgt gleichermaßen dem Wunsch nach Einkehr und vorwärtsgetriebener Ruhelosigkeit.

  • 41

    Liedtexte

    40

    FRÜHLINGSTRAUM

    Ich träumte von bunten Blumen,

    So wie sie wohl blühen im Mai;

    Ich träumte von grünen Wiesen,

    Von lustigem Vogelgeschrei.

    Und als die Hähne krähten,

    Da ward mein Auge wach;

    Da war es kalt und finster,

    Es schrien die Raben vom Dach.

    Doch an den Fensterscheiben,

    Wer malte die Blätter da?

    Ihr lacht wohl über den Träumer,

    Der Blumen im Winter sah?

    Ich träumte von Lieb um Liebe,

    Von einer schönen Maid,

    Von Herzen und von Küssen,

    Von Wonne und Seligkeit.

    Und als die Hähne krähten,

    Da ward mein Herze wach;

    Nun sitz’ ich hier alleine

    Und denke dem Traume nach.

    Die Augen schließ’ ich wieder,

    Noch schlägt das Herz so warm.

    Wann grünt ihr Blätter am Fenster?

    Wann halt’ ich mein Liebchen im Arm?

    Frühlingstraum (Herbert Lippert, Öl auf Leinwand, 80x120)

    Ein Frühlingstraum führt hinaus in mildere Gefilde und wärmere Farben. Im Mittelpunkt des Bildes symbolisiert der Turm vielleicht das Mädchen, „wann halt’ ich mein Liebchen im Arm?“

  • 43

    Liedtexte

    42

    EINSAMKEIT

    Wie eine trübe Wolke

    Durch heit’re Lüfte geht,

    Wenn in der Tanne Wipfel

    Ein mattes Lüftchen weht:

    So zieh ich meine Straße

    Dahin mit trägem Fuß,

    Durch helles, frohes Leben

    Einsam und ohne Gruß.

    Ach, dass die Luft so ruhig!

    Ach, dass die Welt so licht!

    Als noch die Stürme tobten,

    War ich so elend nicht.

    Einsamkeit (Herbert Lippert, Öl auf Leinwand, 80x120)

    Weiß, Grau, Braun, annähernd Schwarz und ein wenig auflockerndes Blau charakterisieren und determinieren die Einsamkeit: Zum einzelnen Baum als Symbol braucht es wohl kaum weiterer Worte.

  • 45

    Liedtexte

    44

    DIE POST

    Von der Straße her ein Posthorn klingt.

    Was hat es, dass es so hoch aufspringt – mein Herz?

    Die Post bringt keinen Brief für dich.

    Was drängst du denn so wunderlich – mein Herz?

    Nun ja, die Post kommt aus der Stadt,

    Wo ich ein liebes Liebchen hab – mein Herz!

    Willst wohl einmal hinüberseh’n

    Und fragen, wie es dort mag geh’n – mein Herz?

    Die Post (Herbert Lippert, Öl auf Leinwand, 80x120)

    Die Post im Ort gibt Anlass zu allerlei Gedanken, die – wie man an den Gelb- und zarten Orangetönen bis hin zu Rot sieht – nicht ausschließlich trüb sind.

  • 47

    Liedtexte

    46

    DER GREISE KOPF

    Der Reif hatt’ einen weißen Schein

    Mir übers Haar gestreuet;

    Da glaubt’ ich schon ein Greis zu sein

    Und hab’ mich sehr gefreuet.

    Doch bald ist er hinweggetaut,

    Hab’ wieder schwarze Haare,

    Dass mir’s vor meiner Jugend graut –

    Wie weit noch bis zur Bahre!

    Vom Abendrot zum Morgenlicht

    Ward mancher Kopf zum Greise.

    Wer glaubt’s? und meiner ward es nicht

    Auf dieser ganzen Reise!

    Der greise Kopf (Herbert Lippert, Öl auf Leinwand, 80x120)

    Sofort verklungen das Posthorn zuvor: Der junge Mensch sitzt auf seiner Winterreise erstarrt als Greis auf einer Bank, die bereits der Totenbahre ähnelt.

  • 49

    Liedtexte

    48

    DIE KRÄHE

    Eine Krähe war mit mir

    Aus der Stadt gezogen,

    Ist bis heute für und für

    Um mein Haupt geflogen.

    Krähe, wunderliches Tier,

    Willst mich nicht verlassen?

    Meinst wohl, bald als Beute hier

    Meinen Leib zu fassen?

    Nun, es wird nicht weit mehr geh’n

    An dem Wanderstabe.

    Krähe, lass mich endlich seh’n

    Treue bis zum Grabe!

    Die Krähe (Herbert Lippert, Öl auf Leinwand, 120x80)

    Eine Krähe als Schicksalsvogel ist der einzige Wegbegleiter über dem Haupt des Einsamen: „Krähe, lass mich endlich seh’n Treue bis zum Grabe!“ Der Weg dorthin bergauf.

  • 51

    Liedtexte

    50

    LETZTE HOFFNUNG

    Hie und da ist an den Bäumen

    Manches bunte Blatt zu seh’n,

    Und ich bleibe vor den Bäumen

    Oftmals in Gedanken steh’n.

    Schaue nach dem einen Blatte,

    Hänge meine Hoffnung dran;

    Spielt der Wind mit meinem Blatte,

    Zittr’ ich, was ich zittern kann.

    Ach, und fällt das Blatt zu Boden,

    Fällt mit ihm die Hoffnung ab;

    Fall’ ich selber mit zu Boden,

    Wein’ auf meiner Hoffnung Grab.

    Letzte Hoffnung (Herbert Lippert, Öl auf Leinwand, 80x120)

    Ein Windspiel hat in den winterlich-starren Bäumen stattgefunden, doch ist das letzte Blatt bereits abgefallen. Die Hoffnung, rot im Hintergrund, erlischt eher als sie aufleuchtet.

  • 53

    Liedtexte

    52

    IM DORFE

    Es bellen die Hunde, es rasseln die Ketten;

    Es schlafen die Menschen in ihren Betten,

    Träumen sich manches, was sie nicht haben,

    Tun sich im Guten und Argen erlaben;

    Und morgen früh ist alles zerflossen.

    Je nun, sie haben ihr Teil genossen

    Und hoffen, was sie noch übrig ließen,

    Doch wieder zu finden auf ihren Kissen.

    Bellt mich nur fort, ihr wachen Hunde,

    Lasst mich nicht ruh’n in der Schlummerstunde!

    Ich bin zu Ende mit allen Träumen.

    Was will ich unter den Schläfern säumen?

    Im Dorfe (Herbert Lippert, Öl auf Leinwand, 80x100)

    Die Dorfgemeinschaft in ihren bunten Häusern hat der Wanderer hinter sich gelassen, er ist „zu Ende mit allen Träumen“. Der Weg ins Ungewisse wird immer breiter.

  • 55

    Liedtexte

    54

    DER STÜRMISCHE MORGEN

    Wie hat der Sturm zerrissen

    Des Himmels graues Kleid!

    Die Wolkenfetzen flattern

    Umher im matten Streit.

    Und rote Feuerflammen

    Zieh’n zwischen ihnen hin;

    Das nenn’ ich einen Morgen

    So recht nach meinem Sinn!

    Mein Herz sieht an dem Himmel

    Gemalt sein eig’nes Bild –

    Es ist nichts als der Winter,

    Der Winter kalt und wild!

    Der stürmische Morgen (Herbert Lippert, Öl auf Leinwand, 80x100)

    In morgendlichem Farben-Streit das Orange des Sonnenaufgangs mit den fahlen Wolkenfetzen-Tönen. Das Schauspiel regt den Einsamen an: „Das nenn ich einen Morgen so recht nach meinem Sinn!“

  • 57

    Liedtexte

    56

    TÄUSCHUNG

    Ein Licht tanzt freundlich vor mir her,

    Ich folg’ ihm nach die Kreuz und Quer;

    Ich folg’ ihm gern und seh’s ihm an,

    Dass es verlockt den Wandersmann.

    Ach! wer wie ich so elend ist,

    Gibt gern sich hin der bunten List,

    Die hinter Eis und Nacht und Graus,

    Ihm weist ein helles, warmes Haus.

    Und eine liebe Seele drin.

    Nur Täuschung ist für mich Gewinn!

    Täuschung (Herbert Lippert, Öl auf Leinwand, 80x100)

    In der winterlich-bedrohlichen Landschaft weist das rote Licht auf ein „helles, warmes Haus und eine liebe Seele drin“ – jedoch ist für den bereits Verlorenen „nur Täuschung ... Gewinn!“

  • 59

    Liedtexte

    58

    DER WEGWEISER

    Was vermeid’ ich denn die Wege,

    Wo die ander’n Wand’rer geh’n,

    Suche mir versteckte Stege,

    Durch verschneite Felsenhöh’n?

    Habe ja doch nichts begangen,

    Dass ich Menschen sollte scheu’n, –

    Welch ein törichtes Verlangen

    Treibt mich in die Wüstenei’n?

    Weiser stehen auf den Straßen,

    Weisen auf die Städte zu.

    Und ich wand’re sonder Maßen

    Ohne Ruh’ und suche Ruh’.

    Einen Weiser seh’ ich stehen

    Unverrückt vor meinem Blick;

    Eine Straße muss ich gehen,

    Die noch keiner ging zurück.

    Der Wegweiser (Herbert Lippert, Öl auf Leinwand, 80x120)

    Im Bild Der Wegweiser werden wir die Wegpfeile nicht finden: Statt dessen gibt ein geknickter Baum die Richtung an.

  • 61

    Liedtexte

    60

    DAS WIRTSHAUS

    Auf einen Totenacker

    Hat mich mein Weg gebracht;

    Allhier will ich einkehren,

    Hab ich bei mir gedacht.

    Ihr grünen Totenkränze

    Könnt wohl die Zeichen sein,

    Die müde Wand’rer laden

    Ins kühle Wirtshaus ein.

    Sind denn in diesem Hause

    Die Kammern all’ besetzt?

    Bin matt zum Niedersinken,

    Bin tödlich schwer verletzt.

    O unbarmherz’ge Schenke,

    Doch weisest du mich ab?

    Nun weiter denn, nur weiter,

    Mein treuer Wanderstab!

    Das Wirtshaus (Herbert Lippert, Öl auf Leinwand, 80x120)

    Das Wirtshaus wiederum steht nicht als wärmend-empfangendes Gasthaus vor uns, sondern liegt hingekauert zu Füßen eines dominierenden Schneemassivs.

  • 63

    Liedtexte

    62

    MUT

    Fliegt der Schnee mir ins Gesicht,

    Schüttl’ ich ihn herunter.

    Wenn mein Herz im Busen spricht,

    Sing’ ich hell und munter.

    Höre nicht, was es mir sagt,

    Habe keine Ohren;

    Fühle nicht, was es mir klagt,

    Klagen ist für Toren.

    Lustig in die Welt hinein

    Gegen Wind und Wetter!

    Will kein Gott auf Erden sein,

    Sind wir selber Götter!

    Mut (Herbert Lippert, Öl auf Leinwand, 80x100)

    Wehmut und Erinnerung werden abgeschüttelt und zu Spott, über die Schneehügel führt die Reise weiter, dem Ende zu: „Will kein Gott auf Erden sein, sind wir selber Götter.“

  • 65

    Liedtexte

    64

    DIE NEBENSONNEN

    Drei Sonnen sah ich am Himmel steh’n,

    Hab’ lang und fest sie angeseh’n;

    Und sie auch standen da so stier,

    Als wollten sie nicht weg von mir.

    Ach, meine Sonnen seid ihr nicht!

    Schaut ander’n doch ins Angesicht!

    Ja, neulich hatt’ ich auch wohl drei;

    Nun sind hinab die besten zwei.

    Ging nur die dritt’ erst hinterdrein!

    Im Dunkel wird mir wohler sein.

    Die Nebensonnen (Herbert Lippert, Öl auf Leinwand, 80x120)

    So viel Sonne und Licht kann gar nicht mehr sein – und obwohl der Wanderer weiß, dass es Hoffnung bedeutete und Leben, geht sein Sehnen schon zum Dunkel hin.

  • 67

    Liedtexte

    66

    DER LEIERMANN

    Drüben hinterm Dorfe

    Steht ein Leiermann

    Und mit starren Fingern

    Dreht er was er kann.

    Barfuß auf dem Eise

    Wankt er hin und her

    Und sein kleiner Teller

    Bleibt ihm immer leer.

    Keiner mag ihn hören,

    Keiner sieht ihn an,

    Und die Hunde knurren

    Um den alten Mann.

    Und er lässt es gehen,

    Alles wie es will,

    Dreht, und seine Leier

    Steht ihm nimmer still.

    Wunderlicher Alter!

    Soll ich mit dir geh’n?

    Willst zu meinen Liedern

    Deine Leier dreh’n?

    Der Leiermann (Herbert Lippert, Öl auf Leinwand, 80x120)

    Höhepunkt absoluter Trostlosigkeit, unterstrichen duch die Ostinato-Melodie des barfuß am Eis stehenden Leiermanns – das Ende des Wegs wird fassbar, der Tod (das Leben danach?) interpretierbar als ewig fortklingendes Lied.

  • 69

    Biografie

    68

    Herbert Lippert

    HERBERT LIPPERT | Tenor

    Der österreichische Tenor und Grammy-Preisträger HERBERT LIPPERT

    war ehemaliger Wiener Sängerknabe und zählt heute zu den bedeutends-

    ten Sängern seines Faches. Die ersten Förderer seiner Stimme waren Sir

    György Solti und Wolfgang Sawallisch, unter deren Leitung zahlreiche Auf-

    nahmen wie Die Schöpfung, Don Giovanni und Die Meistersinger von

    Nürnberg entstanden. 1997 wurde er für die Interpretation der Rolle des

    David in Die Meistersinger von Nürnberg unter der Leitung von Sir György

    Solti mit dem Grammy Award ausgezeichnet. Mit den Wiener Philharmo-

    nikern verbindet ihn nicht nur eine intensive Arbeit auf dem Opern- und

    Konzertsektor, sondern auch eine Zusammenarbeit auf dem Gebiet der

    Operette, insbesondere der „entarteten Operette“. Zu den großen Erfolgen

    am Liedsektor zählen Liederabende mit Wolfgang Sawallisch und Maurizio

    Pollini. Er ist Ensemblemitglied der Wiener Staatsoper, an der er 1985 in

    La traviata debütierte. Hier sang er Rollen wie Tamino, Matteo, Flamand,

    Don Ottavio, Offizier (Cardillac), Belmonte, Alfred, Bacchus, Golizyn,

    Siegmund, Lohengrin, Skuratov, Aegisth, Jim Mahoney, Peter Grimes, Erik,

    Eisenstein, Paul (Die tote Stadt).

  • 71

    Biografie

    70

    Eduard Kutrowatz

    EDUARD KUTROWATZ | Klavier

    Die Vielseitigkeit als Musiker war für Eduard Kutrowatz stets von zentraler

    Bedeutung. So beschäftigte er sich neben Klavier viele Jahre intensiv mit

    dem Klangkörper Chor und studierte darüber hinaus Schlagwerk und

    Gesang. Seit 1987 ist er Lehrer an der Universität für Musik und darstellen-

    de Kunst in Wien.

    Mit seinem Bruder Johannes bildet er seit vielen Jahren eines der interna-

    tional erfolgreichsten Klavierduos. Zahlreiche CD-Aufnahmen (mit Werken

    von Brahms, Liszt, Gershwin, Bernstein, Strauss, Sakamoto und Piazzolla)

    dokumentieren diese enge künstlerische wie menschliche Zusammenarbeit.

    Von 2001 bis 2015 waren die beiden Brüder künstlerische Leiter des von

    ihnen gegründeten Festivals „Klangfrühling Burg Schlaining“ sowie seit

    2007 des Festivals „Klangsommer Yamanakako“ in Japan. 2009 übernahmen

    Eduard und Johannes Kutrowatz die Intendanz des „Internationalen Liszt-

    Festivals“ am Liszt-Geburtsort Raiding.

    Das solistische Repertoire von Eduard Kutrowatz offenbart seine Vorliebe

    für Romantik und Jazz: neben seinen Favoriten Franz Schubert und Franz

    Liszt finden sich gleichberechtigt Dave Brubeck und Oscar Peterson.

    Die Arbeit mit Sängern und Chören, sowie Kammermusik in verschie-

    densten Formationen war ihm seit Beginn seiner Karriere als Pianist ein

    wichtiges Anliegen. Zu seinen Partnern zählen etwa die Sänger Elisabeth

    Kulman, Ildikó Raimondi, Angelika Kirchschlager, Juliane Banse, Malin

    Hartelius, Herbert Lippert und Adrian Eröd, der Wiener Kammerchor

    und der Kammerchor Novosibirsk, der Geiger Christian Scholl sowie die

    Schauspieler Wolfgang Böck, Peter Matić und Katharina Stemberger.

    Konzerte führten ihn unter anderem zu namhaften Festivals wie Salzburger

    Festspiele, Styriarte, Schubertiade Schwarzenberg, Tokio Spring Festival,

    Kuhmo Festival Finnland, Festival internationale di musica camera Cervo,

    Italien, sowie in international renommierte Konzertsäle wie Musikverein

    und Wiener Konzerthaus, Wigmore Hall London, Suntory Hall Tokio,

    Centre of the Arts Toronto, Carnegie Hall New York oder Franz Liszt

    Konzertsaal Raiding.

    Seit einigen Jahren tritt Eduard Kutrowatz als Komponist in Erscheinung.

  • 72

    Impressum

    Wiener Staatsoper – Spielzeit 2017/2018 – Direktion Dominique Meyer,Schuberts Winterreise in Ton und Bild Konzert und Ausstellungseröffnung am 29. Oktober 2017

    Verfasser der Bildtexte:Peter Bernthaler

    Konzept und Gesamtredaktion des Programmheftes: Andreas Láng, Oliver Láng

    Graphische Konzeption und Gestaltung: Irene Neubert

    Fotonachweise: Michael Pöhn (Cover, S. 20-66, S. 68), Ferry Nielsen (S. 70 ), alle übrigen Archiv der Wiener Staatsoper bzw. unbezeichnet.

    Urheber/innen bzw. Leistungsschutzberechtigte, die nicht zu erreichen waren, werden zwecks nachträglicher Rechtsabgeltung um Nachricht gebeten.

    Medieninhaber – Herausgeber: Wiener Staatsoper GmbH, Opernring 2, 1010 Wien

    Hersteller: Walla Druck GmbH

  • Die Energie für ein besseres Leben.

    Oper bewegt.Wir bewegen Oper.Als Generalsponsor.

    Energie ist unser Geschäft. Kultur unser Anliegen. Beides ist uns wichtig. Deshalb unterstützen wir die Wiener Staatsoper als Generalsponsor.

    www.omv.com/cultural-sponsoring

    OMV_Kulturinserat_Oper_PH_g_165x240_DE_RZ.indd 1 19.10.17 15:51

  • SCHUBERTS WINTERREISEin Ton und Bild