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Gedachtnisses, wie Habituation, Konditionierung, Gedachtnisspei- cherung und Gedachtnisauslesen. Randolf Menzel verfiigt iiber ein besonders erfolgversprechendes Modellsystem der Lern- und Ge- dachtnisforschung und wird mit Sicherheit einen grundlegenden und neuen Beitrag zum Verstand- nis des Gedachtnisses und des Lernens leisten. Seine Arbeiten sind immer in den Kontext der naturlichen Lebensweise seiner Tiere und ihrer okologischen Randbedingungen eingebettet. Seit 1976 hat Randolf Menzel den Lehrstuhl fur Tierphysiologie an der FU Berlin inne und leitet das Institut fur Neurobiologie. 0 Prof. Dr. Rolf Mtiller (33, Molekularbiologie, Universitat Marburg Nachdem sein Interesse an den biologischen Grundprozessen der

Tumorentstehung schon durch seine Doktorarbeit geweckt wor- den war, verfolgte Rolf Muller die mit der (De-)Differenzierung und Proliferation zusammenhan- genden Veranderungen auf mole- kularer Ebene. Seine Arbeiten uber Onkogene, ihrer Genpro- dukte und deren Wirkung auf die Transformation und Immortalisie- rung von Zellen haben in weni- ger als einem Jahrzehnt eine Fulle neuer und wichtiger Beitrage zu diesem hochaktuellen Feld er- bracht. Muller gehort zu den fuh- renden deutschen Molekularbio- logen und erfreut sich hoher An- erkennung in der weltweiten ,,Gemeinde" der Molekularbiolo- gen. Er ist seit 1987 als C4-Pro- fessor fur Molekularbiologie an der Universitat Marburg tatig. [Pressemitteilung der DFG, Nr. 41, 7. 12. 901

Es wurde ein zweites Selen-Enzym gefunden 1973 wurde das Enzym Gluta- thionperoxidase gefunden und als Selenverbindung identifiziert. Jetzt fand man ein zweites Selen- Enzym: Es handelt sich dabei urn die Typ I-Jodthyronin-Dejodase, die bei der Produktion von Schilddrusenhormonen eine Schliisselstellung einnimmt. Die Tatsache, da8 Selen ein le- bensnotwendiges Element ist und Selenmangel zu verschiedenen Krankheiten fuhrt, macht die Se- lenforschung zu einem immer wichtiger werdenden Gebiet in der Medizin, Biologie und Bio- chemie. Fur die Bestimmung sehr kleiner Selenkonzentrationen in biologischen Proben ist die Neu- tronen-Aktivierungs-Analyse eine besonders geeignete analytische Methode. Sie beruht auf der An- wendung von Neutronen aus ei- nem Forschungsreaktor. Nach der Entdeckung, daR das Element Selen ein essentieller Be- standteil der Glutathionperoxida- se ist, die durch den Abbau von Peroxiden die Zellen vor oxidati- ver Zerstorung schutzt, beschaf- tigte man sich in den Selenstu- dien vor allem mit dem Stoff- wechsel und den Wirkungen die- ses Enzyms. Es konnte gezeigt werden, dai3 der uberwiegende Teil des Selens im Organismus nicht an die Glutathionperoxida- se gebunden ist, sondern in Form anderer Verbindungen vorliegt und dai3 einige von ihnen hochst- wahrscheinlich wichtige Funktio- nen in den hormonproduzieren- den und reproduktiven Organen haben. Von besonderem Interesse war ein Selenoprotein, das nur in der

Schilddruse, in der Leber und in der Niere gefunden wurde. In diesen Organen ist die Typ I- Jodthyronin-Dejodase angerei- chert, ein Enzym, das die Pro- duktion des Schilddrusenhorrnons Trijodthyronin (T,) aus dem Pro- hormon Thyroxin (T,) kataly- siert. Durch Kombination von analytischen Verfahren, Tracer- techniken und biochemischen Methoden konnte das Selenopro- tein als Untereinheit dieser Dejo- dase identifiziert werden. Aus den Untersuchungen geht hervor, dai3 die Dejodase pro Molekul ein Selenatom enthalt, das sich hochstwahrscheinlich in Form von Selenocystein im aktiven Zentrum des Enzvms befindet. Damit wurde jetzt neben der Glutathionperoxidase ein zweites Selen-Enzym entdeckt. Dieser Befund ist fur die Erforschung des Selen- und Jodstoffwechsels von groger Wichtigkeit, insbe- sondere aber auch im Hinblick auf die durch Storungen des Schilddriisen-Hormonstoffwech- sels ausgelosten Krankheiten. Die Produktion von T, wird nach diesen Ergebnissen auger durch Jodmangel auch durch Selenman- gel beeintrachtigt. Nach einer Er- hebung der W H O haben mehr als 10 Yo der Menschen ein Jod- defizit. Die dadurch auftretenden Krankheiten konnen durch eine ungenugende Selenversorgung verstarkt werden. Der Selenstatus der Patienten wird deshalb in Zu- kunft bei der Untersuchung und Behandlung der Krankheiten ne- ben der Jodversorgung ein wich- tiger Faktor sein.

[Pressemitteilung des Hahn- Meitner-Instituts, Berlin, vom 15. 11. 19901

Wachsende Impfmudigkeit Jeder weiB, wie wichtig es ist, uber Infektionskrankheiten und deren Verhutung aufzuklaren und die Bevolkerung zur Teilnahme an Schutzimpfungen zu motivie- ren.

Die Unterrichtseinheit Jchutz- impfung" stellt dazu einen Mo- saikstein dar. Das 7. und 8. Schuljahr wird dabei als beson- ders geeignete Zielgruppe gese- hen; denn die Madchen dieser Altersgruppe sind durch die emp- fohlene Schutzimpfung gegen Roteln selbst betroffen. Die Unterrichtsthemen sind in vier Lerneinheiten aufbereitet: Infektionskrankheiten - Ab- wehrmechanismen des Korpers - Schutzimpfung - Gesund- heitsamt.

Jede Lerneinheit enthalt die zu- grundeliegenden Sachinformatio- nen, einen exemplarischen Unter- richtsverlauf und Vorlagen fur Arbeitsblatter und Arbeitstrans- parente. Die Unterrichtseinheit wird durch eine Medienliste, Li-

teraturangaben und Anmerkun- gen zur geschichtlichen Entwick- lung erganzt.

Schutzimpfung. Eine Unterrichts- einheit fur das 7. und 8. Schul- iahr uber Infektionskrankheiten, Immunabwehr, Verhutung und Bekampfung. Von H. Jeske. Biele- feld, IDIS 1989, 134 Seiten. Ge- sundheitserziehung - Materialien fur die Schule. DM 18,70. ISSN

Bezug: IDIS, Postfach 20 10 12, W-4800 Bielefeld 1. Der Versand erfolgt gegen Verrechnungsscheck oder Rechnung.

3932-1160; ISBN 3-88139-047-2.

Leserbrief Erratum Jahrgang 20, Heft 6, Seite 307:

Dem aufmerksamen Leser wird es nicht entgangen sein, dai3 im Glossar der Begriff ,,circadian" falsch definiert ist. ,,Circa" paBt weder zu exakt 24 Stunden, noch zum naturlichen Tag-Nacht- Wechsel. ,,Circadian" sind endo- gene (autonome, physiologische) Rhythmen der Organismen, de- ren Perioden ungefahr der exo- genen 24stundigen Tag-Nacht- Periode entsprechen und die durch die augeren tagesrhythmi- schen Zeitgeber synchronisiert und exakt an den exogenen Ta- gesrhythmus angekoppelt werden konnen.

Wolfgang Haupt, ErIangen

Korrektur In Heft 6, Jahrgang 20, Seite 278, ist aus Versehen eine fehlerhafte Formel abgedruckt worden. Hier die korrigierte Formel:

Biologie in unserer Zeit / 21. Jahrg. 1991 / Nu. 1 11