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1/2021 NiS 1 1/2021 NiS 1 Magazin des NABU Saarland e.V. NABU Saarland, Antoniusstr. 18, 66822 Lebach SCHUTZ NATUR im im NATUR Naturnahe Beweidung: Vom Pflanzen-Schutz zum Naturschutz Saarländische Bergehalden: Hotspots der biologischen Vielfalt? Zum Nachdenken: Ein Holzstuhl als Zeitzeuge der Nachhaltigkeit SCHUTZ Saarland Saarland Ausgabe 1/2021 Euro 3,50

SCHUTZ NABU Saarland, Antoniusstr. 18, 66822 Lebach · 2021. 3. 7. · Zahlreiche unserer Schutzgebiete sind vegetationskundlich begründet, also im eigentlichen Sinn ihres Zweckes

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1/2021 NiS 11/2021 NiS 1

Magazin des NABU Saarland e.V.

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Naturnahe Beweidung: Vom Pflanzen-Schutz zum Naturschutz

Saarländische Bergehalden: Hotspots der biologischen Vielfalt?

Zum Nachdenken: Ein Holzstuhl als Zeitzeuge der Nachhaltigkeit

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Ausgabe 1/2021 Euro 3,50

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1/2021 NiS

plötzlich

Seit 50 Jahren entscheiden unsere Expert*innen, wer der „Vogeldes Jahres“ wird. Doch dieses Mal ist ganz Deutschland aufgerufen,den „Vogel des Jahres“ selbst zu wählen. Jetzt im März geht eszum Endspurt.

Zwei der zehn Kandidaten mit Chancen auf den Titel – Blau-meise und Amsel – sind derzeit draußen schon zu hören. DieGesänge markieren die Reviere und locken die Weibchen an. DieWeibchen beurteilen die Qualitäten des potentiellen Brutpartnersanhand des Gesangs und seiner äußeren Erscheinung. Ein intaktes,brillantes Federkleid des Sängers deutet auf körperliche Fitnesshin. Bei einigen Arten kommt es dabei durchaus auf die Größean: Rauchschwalben-Weibchen achten ganz besonders auf dieLänge der äußeren Schwanzfedern beim Männchen. – Je länger,desto höher die Chancen beim Weibchen zu landen.

Einige Vögel versuchen, das Herz der Angebeteten mit Präsen-ten zu gewinnen. Die Männchen der Eisvögel überreichen in einerfestgelegten Zeremonie ihrer Auserwählten einen schmackhaftenHappen, etwa einen kleinen Fisch.

Bei den Rotkehlchen haben Männchen und Weibchen den Win-ter über getrennte Reviere. Nur zur Brutzeit geben die Weibchenihr Territorium auf, um zu einem Männchen ihrer Wahl zu ziehen.Das Rotkehlchen ist das Maskottchen der Wildvogelauffangstationdes Saarlandes. Wir berichten auf Seite 11 über die Gründungeines Fördervereins.

Der Kiebitz schwingt sich zu akrobatischen Balzflügen in dieLuft, um seine Liebste zu beeindrucken, ebenso der Goldregen-pfeifer.

Bei der Stadttaube füttern sich die Partner gegenseitig mitLeckerbissen. Die Feldlerche beeindruckt das Weibchen nicht nurmit ihren Sangeskünsten, das Männchen hüpft auf dem Bodenherum und verbeugt sich regelrecht vor der Auserwählten. Lebens-raum der Feldlerche wie auch des Kiebitzes ist das Offenland.Hierzu analysiert Ulrich Heintz auf Seite 8 die bisherigen Praktikenin Planzen-Schutzgebieten.

Bei allem Aufwand für das Liebeswerben – nicht alle Vögel neh-men es mit der Treue so genau. Das Blaumeisen-Weibchen stiehltsich in den frühen Morgenstunden aus dem Nest zu einem Ren-dezvous mit ihrem Liebhaber, während ihr Partner noch schläft.Noch bevor der Ahnungslose aufwacht, ist sie wieder zurück. Auchdas Weibchen des Haussperlings geht hin und wieder fremd. Vorlauter Eifersucht singt das betrogene Männchen dann lauter alssonst. Das Klagelied soll den Rivalen abschrecken und die Liebstewieder zurückholen. Aber auch die Spatzen-Männchen mögenAbwechslung: Je älter sie werden, umso häufiger suchen sie dasAbenteuer außerhalb der Beziehung.

So unterschiedlich die Kandidaten sind. – Alle zehn könnennoch auf den Titel "Vogel des Jahres 2021" hoffen. Die Abstim-mung läuft noch bis zum 19. März unter www.vogeldesjahres.de.Einfach mal reinschauen und mitmachen!

Ute Maria Meiser, NiS-Redaktion

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Redaktionsschluss für

die Sommer-NiS: 15. April 2021

Die NiS-Redaktion freut sich auf Ihre Beiträge.

Kontakt: Ute Maria Meiser, [email protected]

NiS-Frühling-Themen 3 Inhalt und plötzlich

4 Sinn und Unsinn im Insektenhotelbau

Leserbrief

4 NAJU Saarland:

Unser neuer Landesvorstand stellt sich vor

6 Naturnahe Beweidung:

Vom Pflanzen-(Flora)-Schutzgebiet zum

Naturschutzgebiet

8 Demokratie im Bienenschwarm

….und was wir Menschen daraus lernen

können.

9 Startschuss für den Förderverein der

Wildvogelauffangstation des Saarlandes

10 Saarländische Steinkohle-Bergehalden

Hotspots der biologischen Vielfalt?

12 Ein Holzstuhl als Zeitzeuge der

Nachhaltigkeit

13 Neues aus NATURWissenschaft & Forschung

Natürlich glücklich? – Was Bäume und Vögel

zum Wohlbefinden beitragen können

14 Veranstaltungen im Saarland

15 Impressum

Die Natur ist die beste Führerin des Lebens.

Cicero

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LeserbriefLiebe Leserinnen und Leser der NiS,

seit Jahren stelle ich mir schon eine Frage, auf die ich bisheute keine Antwort weiß: Warum werden in Baumärkten,Gartencentern und Onlineshops Nisthilfen und Futterstellenangeboten, die völlig ungeeignet oder sogar schädlich für dieTiere sind? Denn eigentlich möchte man ja etwas Sinnvollesfür unsere wilden Gartenbewohner tun.

Diese Frage würde ich heute gerne den Produzenten, Her-stellern und Vertreibern dieser Produkte stellen. In der Haupt-sache geht es hierbei um verwendete Materialien, Bauweiseund Einrichtung.

Viele Futterhäuser sind z.B. immer noch so konstruiert, dasssich die Vögel ins Futter setzen können, was zur Verkotungführt und Krankheiten eine unkontrollierbare Verbreitungermöglicht. Dächer sind oft (auch bei an sich guten Futtersäu-len) viel zu klein, so dass das Futter nass wird und gelegentlichauch schimmelt. Die Folgen sind auch hier immer wieder ster-bende Vögel. Damit wird der Sinn der Vogelfütterung, diedoch eigentlich der Unterstützung unserer gefiedertenFreunde dient, konterkariert.

Nistkästen werden meistens aus zu dünnem Holz gebautund die Einfluglöcher sind im Verhältnis zur Kastentiefe vielzu groß. Dadurch können Nesträuber, wie Spechte oder Elsternohne große Mühe die Vogelbrut plündern. Wird auch hier am

Sinn und Unsinn im InsektenhotelbauVor dem Hintergrund des Insektensterbens nimmt der Aktionismus beim Bau sogenannter Insektenhotels immer

obskurere Formen an. Die Bilder zeigen zwei aktuelle Beispiele.

Diese Anlage steht bei einem neuen Lebensmittelmarkt bei Bal-lern, etwas besser konstruiert, aber mit vielen Fehlern, wenigeffektiv. Im Umfeld große Flächenversiegelung durch Park-plätze und großflächige Rindenmulchabdeckungen. Fotos (2): Rudi Reiter

Eine Anlage über zwei Meter groß bei einem Baumarkt in Dil-lingen: rund herum nur Parkplätze – nirgendwo Nahrung fürInsekten – viele bunte Dekoelemente. Krasser Unfug, absolutwertlos für Insekten!

Dach gespart, erfrieren oft die Jungvögel, da der Innenraummit der Zeit nass wird. Ein gutes und dichtes Dach bildet dochauch in unserem Zuhause erst die Grundlage für Wohlbehagenund dauerhafte Gesundheit.

Und nun noch zu den Insektenhotels. Die meisten dieser„Kunstwerke“ sind leider nur zum Ansehen. Denn auch hierwird am falschen Ende gespart. Ein solider Korpus ist unab-dingbar, um dem Wetter zu trotzen, denn alle Wildbienensind Kinder der Sonne. Wenn man etwas Sinnvolles für alldiese bedrohten Arten machen möchte, sollte auch die Ein-richtung wohl überlegt sein und eine gute Qualität haben.Und auch wenn es den meisten Menschen nicht gefällt, ist einGitter auf der Vorderseite ein absolutes Muss. Denn wenn die-ses fehlt, werden Larven und Nektarvorräte von Vögeln gefres-sen, was wiederum das Aufstellen eines Insektenhotels über-flüssig macht.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass viele Menschen etwasfür unsere mittlerweile zerbrechliche Natur tun wollen. Aberbei der Flut an oft kontraproduktiven Dingen, die man da sokaufen kann, greift man auch oft daneben. Das Ergebnis istdann leider, dass man mehr schadet als hilft.

Es gibt bestimmt auch andere Verwendung für all die bun-ten, filigranen und oft hübschen Bauteile, die da so verbautwerden.

Vielleicht erreichen diese Worte ja den ein oder anderenHersteller und führen zu mehr Verantwortung und Ernsthaf-tigkeit bei der Planung und Fertigung der oft noch einzigenKinderstuben und Futterstellen unserer Mitgeschöpfe?

Robert Jahn, Blieskastel, www.oasedervielfalt.de

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1/2021 NiS 5

Jonas Faßbender, neuer Landesjugendsprecher, Spirit-Animal: Panda (1)Der 22-Jährige studiert aktuell Holzwirtschaft. Er gilt als kreativ und kann mit

seiner humorvollen Art gut mit Kindern umgehen. Jonas ist seit 2014 bei derNAJU und war schon als Kind in unserem Kinderferienprogramm. Außerdemmacht es ihm Spaß, Kindern und Jugendlichen spielerisch Dinge beizubringen.

Isabel Bätzold, 1. stellvertr. Landesjugendsprecherin, Spirit-Animal: Biene (2)Außerdem vertritt sie die NAJU im Landesvorstand des NABU. Die 34-Jährige

ist Projektmanagerin im Bereich Erneuerbare Energien und Energieeffizienz. Siegilt als engagiert und geschickt im Basteln mit Kindern. Isabel ist seit 2014 beider NAJU, weil sie anderen vermitteln möchte, dass Naturschutz eine Selbstver-ständlichkeit sein sollte.

Marie John, 2. stellvertr. Landesjugendsprecherin, Spirit-Animal: Delfin (3)

Die 19-Jährige studiert aktuell Lehramt für evangelische Theologie und Eng-lisch. Sie gilt als musikalisch und ist geschickt beim 3D-Filzen mit Kindern. Mariewar schon als Kind bei unseren Freizeiten dabei und später dann auch als Betreue-rin. Seit 2018 ist sie außerdem im Vorstand, weil sie sich für Politik und Organi-sation interessiert.

Leo Hertel, Kassenwart, Spirit-Animal: Alpaka (4)

Der 21-Jährige ist aktuell Azubi für Zahntechnik. Er gilt als hilfsbereit undengagiert. Leo ist seit 2017 bei der NAJU, weil ihn die Arbeit mit Kindern undJugendlichen in der Natur begeistert und er ihnen Themen wie Nachhaltigkeitspielerisch ans Herz legen möchte.

Ben Ziehmer, Beisitzer, Spirit-Animal: Schwarzbär (5)

Der 23-Jährige studiert aktuell Biologie. Er gilt als liebevoll und kocht gernemit Kindern über offenem Feuer. Ben ist seit 2015 bei der NAJU, weil er sich fürnachhaltigen Natur- und Artenschutz interessiert und dies gerne Kindern ver-mitteln möchte.

Chantal Rauber, Beisitzerin, Spirit-Animal: Erdmännchen (6)Die 24-Jährige studiert aktuell Soziale Arbeit und Pädagogik der Kindheit.

Sie gilt als sehr sozial und kann wie ein Spürhund Dinge finden. Chantal ist seit2017 bei der NAJU, weil sie die Verbindung der Arbeit mit Kindern und demNaturschutz begeistert.

Johannes Niegisch, Beisitzer, Spirit-Animal: Lemur Catta (7)Der 19-Jährige studiert aktuell Bachelor Plus Mint. Er gilt als charmant und

spielt gerne mit Kindern Basketball. Jojo ist seit 2020 bei der NAJU, weil er davonüberzeugt ist, dass die momentane Jugend wahrscheinliche die letzte Generationist, die dem Klimawandel entgegenwirken kann. Deshalb ist es Jojo wichtig,diese Probleme den Kindern und Jugendlichen so früh wie möglich nahe zu brin-gen.

Lena Haupenthal, Beisitzerin, Spirit-Animal: Maus (8)Die 21-Jährige studiert aktuell in Saarbrücken. Sie gilt als organisiert und auf-

geschlossen. Lena ist seit 2018 bei der NAJU, weil ihr die Natur und der Umwelt-schutz sehr am Herzen liegen und sie es kommenden Generationen ebenfallsermöglichen möchte, in der Natur aufzuwachsen.

Saskia König, Beisitzerin, Spirit-Animal: Hyperaktives Faultier (9)Die 19-Jährige gilt als ehrlich und kann ihre Gedanken auf den Punkt bringen.

Saskia ist seit 2018 bei der NAJU, weil Natur- und Umweltschutz für sie schonvon klein auf eine große Rolle gespielt hat. Außerdem möchte Saskia die Relevanzdes Themas Kindern und Jugendlichen vermitteln und so zum Umweltschutzbeitragen.

NAJU Saarland:

Unser neuer Landesvorstand stellt sich vorDie Naturschutzjugend (NAJU) im Naturschutzbund Deutschland (NABU) e. V. ist die unabhängige, gemeinnützige

Jugendorganisation des NABU. Durch Naturerleben, praktischen Naturschutz sowie umweltpolitisches Engagement

die natürlichen Lebensgrundlagen des Menschen und die biologische Vielfalt erhalten und dieser und zukünftigen

Generationen den Weg zu einer weltweit nachhaltigen Gesellschaft bereiten.

Kontakt zur NAJUInternet: NAJU-saar.de E-Mail: [email protected]: www.facebook.com/nabu.saar Telefon: 06806 / 102419Instagram: www.instagram.com/naju_saar

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NiS 1/20216

Naturnahe Beweidung:

Vom Pflanzen-Schutzgebiet

zum Natur-Schutzgebiet Die so genannte „Krefelder Studie“ brachte es vor drei Jahren unwiderlegbar ans Licht: Die Insektenbiomasse nimmt

in Nordrhein-Westfalen – und auch in ganz Deutschland – erschreckend ab. Was diese Zahlen besonders unangreifbar

machte, sind zum einen der lange Untersuchungszeitraum von 27 Jahren und die Qualifikation der ehrenamtlichen

Experten sowie danach eingeleitete Expertisen von Universitäten.

Die sich anschließende – ungewohnt öffentliche – breiteBerichterstattung und Diskussion um die Ursachen brachteden zunehmenden Einsatz von Pestiziden in der Landwirt-schaft und den nahezu flächigen Eintrag von Stickstoff ausder Luft durch industrielle Produktionsprozesse und vor allemden Autoverkehr zu Recht ins Visier der Ursachenforscher.

Was allerdings in dieser Diskussion in Teilen unterging wardie Tatsache, dass die Erhebungen allesamt in Naturschutz-gebieten erfolgten. Dort, wo die Welt der Artenvielfalt eigent-lich noch in Ordnung sein sollte. Werden doch die Spielregeln(Nutzungsauflagen) durch den amtlichen Naturschutz festge-legt und überprüft.

Könnte es also sein, dass wir in diesem Zusammenhang,ohne den Fokus von den bereits erwähnten Ursachen ablenkenzu wollen, noch etwas übersehen haben oder seinen Einflussgegebenenfalls auch unterschätzt haben? Ich meine, dass wiruns an dieser Stelle noch einmal die Auswirkungen der Mahdvergegenwärtigen sollten.

Zahlreiche unserer Schutzgebiete sind vegetationskundlichbegründet, also im eigentlichen Sinn ihres Zweckes Schutz-gebiete für Pflanzen. Hier regelt man üblicherweise und durch-aus mit Erfolg Nicht-Düngevorgaben und vor allem Schnitt-

zeitpunkte, die sich am Abblühtermin der zu fördernden Artenorientieren. Bei Einhaltung dieser Vorgaben bleiben diegewünschten Pflanzengesellschaften auch vergleichsweisestabil, obwohl auch hier, insbesondere bei nicht so ausgema-gerten Böden, durch den Eintrag von Luftstickstoff Tendenzender botanischen „Verschlechterung“ sichtbar werden.

So weit so gut. Schaut man aber auf die Bilanzen der Tier-welt in unseren Pflanzen-Schutzgebieten, so lässt sich im Trenddie Situation kaum besser darstellen als auf anderen Flächen.

Die heute übliche Mähtechnik (mit Rotations-, Scheiben-oder Schlegelmähwerken) und die dazugehörige landwirt-schaftliche Bearbeitung sind so ausgerichtet, dass die Flächenmöglichst schnell und Mähwerk schonend abgefahren werdenkönnen. Aufgrund der Fahrgeschwindigkeiten, der Sogwir-kung dieser Mähtechnik und einer meist geringen Schnitthöheist ein Überleben von Insekten mit ihren Entwicklungsstadien,Amphibien, Reptilien, geschweige denn bodenbrütendenVogelarten mit ihrem Einsatz kaum möglich. Infolgedessenwerden in der Literatur auch Mortalitätsraten, je nach Arten-gruppe, zwischen fünf und 80% diskutiert. Und dies minde-stens ein oder auch zwei Mal pro Jahr! Nicht vergessen werdendarf bei den Begleiterscheinungen des Mähens auch dasSchwaden und die Aufnahme der Ernte, die wiederum

Exmoor-Ponys auf einer Weidefläche am Schlammweiher Hahnwies (Landschaftslabor „Vogelzug und wilde Weiden“, LIK.NORD) –Foto: K.W. Will

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Informationen zur Krefelder Studiewww.NABU.de/news/2017/10/23291.html

LiteraturNaturnahe Beweidung, Bunzel- Drüke et al., 2019,

www.abu-naturschutz.de

annähernd flächig auf die Tierwelt einwirken und sich nach-gewiesenermaßen vergleichbar negativ auswirken.

Erschwerend kommt hinzu, dass zwar penibel auf denSchnittzeitpunkt geachtet wird, sich für die wenigen Überle-benden aber meist auf der gesamten Fläche die Bedingungenwie Einstrahlung, Temperatur, Feuchtigkeitsverhältnisse undso weiter schlagartig und leider meistens negativ ändern. Sozeigen zum Beispiel verschiedene Schmetterlingsarten oderZikaden (eine der Hauptnahrungsquellen für Vögel, Fleder-mäuse, Reptilien, Amphibien und eine der wichtigsten Kon-sumentengruppen in Grasländern) hohe Mortalitäten nachMähvorgängen. Zeitlich versetzt kommt es dann noch für dieZikaden durch das Mähen zu einem Rückgang ihrer Wirts-pflanzen.

Zu schlechter Letzt noch eine weitere Auswirkung derBodenbearbeitung im Zusammenhang mit dem Mähen: Umdie Flächen möglichst Geräte schonend und niedrig abmähenzu können – unter anderem auch wegen zunehmender som-merlicher Wachstumseinbußen – werden Wiesen im Frühjahrabgeschleppt und die Wurzeln belüftet, vor allem aber dieFlächen eingeebnet. In selteneren Fällen werden Mähwiesenauch gewalzt, was dann, unabhängig vom Zeitpunkt, zu einemnoch dramatischeren flächigen Eingriff für die Tierwelt sorgt.

Diese begleitenden Arbeitsgänge führen zu einer mecha-nischen Belastung fast auf der gesamten Fläche und der überden Winter gekommenen Tierwelt. Auch die gewünschte Ver-einheitlichung des Bodenreliefs sorgt für einen kontinuierli-chen Abbau des Nischenreichtums der Bodenoberfläche. Letz-teres spielt aber in den Reproduktionsstrategien zahlreicherInsektenarten im Sommer eine nicht unerhebliche Rolle.

Zur Minimierung der Schäden an der Tierwelt muss deshalbdringend auch eine alternative, moderne Balkenmähtechnikund entsprechende Aufnahmegeräte in die Praxis der Schutz-gebietspflege aufgenommen werden.

Während wir also in den Pflanzen-Schutzgebieten fastzwangsweise eine Vereinheitlichung der Lebensbedingungenproduzieren, stellen wenige Weidetiere pro Flächeneinheitgeradezu eine Quelle für diverstätsfördernde Inhomogenitätund damit Nischenreichtum auf den Flächen dar. Durch daszeitlich unterschiedliche Präferieren verschiedenster Futter-pflanzen der Tiere werden nie alle Pflanzen gleichzeitiggenutzt, sondern es entsteht ein annähernd kontinuierlichesBlüten- und Vegetationsstrukturangebot, nicht zuletzt auchAltgrasbestände und junge Brachen. Ein Paradebeispiel füreinen Profiteur bei den Schmetterlingen ist der GoldeneScheckenfalter (Euphydrias aurinia), eine FFH- Art, die bei uns

Moderne Mähtechnik (hier ein Doppelmessermähwerk) schontdie Fläche und legt das Mähgut so um, dass Insekten und Klein-tiere noch flüchten können. – Fotos (2): Ulrich Heintz

Herkömmliche Mähtechnik: Jeder Zentimeter wird mehrmalsdurchgearbeitet (hier ein Heuwender) und die Flächen häufigeingeebnet.

selten geworden ist und in Schleswig–Holstein in einem großenWiederansiedlungsprojekt fast ausschließlich auf beweidetenFlächen wieder erfreuliche Bestände gebildet hat.

Daneben fördert aber auch der Tritt der Tiere wenigerbewachsene bis zu komplett offenen Bodenstellen, ebenfallsKleinstrukturen, die für die Insektenwelt und die Arten, diedavon leben, von lange Zeit unbeachteter entscheidenderBedeutung sind.

Ein mindestens genauso wesentlicher Faktor, den wir nurin beweidetem Grünland vorfinden, ist die Anwesenheit vonDung, von dem, neben den so genannten Dungkäfern etwa200 Arten profitieren.

Alles in allem muss deshalb, meines Erachtens, die Frageaufgeworfen werden, ob das heutige Mähmanagement nichtsogar als „Eingriff“ in Natur und Landschaft gesehen werdenmuss?

Die Bilanzen der Zunahme fast aller tierischer Bewohnerin extensiven Weideprojekten zeigen sich dagegen gänzlichanders: Trotz allgemeinen Insektensterbens zeigt insbesonderedie extensive Ganzjahresbeweidung bereits nach wenigenJahren eine zwar begrenzte Änderung der Zusammensetzungder Pflanzenarten, bei fast allen Tierarten (Schmetterlingen,

Zikaden, Dungkäfern, Vögeln der Agrarlandschaft, Amphibienbis hin zu Fledermäusen) deutliche Trends nach oben. Geradedie im Rückgang betroffenen „Agrarvögel“ und Bodenbrüterwie Bekassine, Braunkehlchen und Kiebitz zeigen bereits nachwenigen Jahren extensiver Ganzjahresbeweidung in zahlrei-chen Projekten wieder positive Bestandsentwicklungen.

Dieser Beitrag soll auf keinen Fall den Eindruck erwecken,dass die ganzjährige Extensiv-Beweidung das Allheilmittel füralle Flächen in Naturschutzgebieten darstellt, aber wir solltendaraus lernen, an welchen Stellschrauben in der Schutzge-bietspflege gedreht werden muss, damit wir am Ende mehrNatur-Schutzgebiete haben, die den Namen auch verdienen.

Ulrich HeintzEppelborn

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NiS 1/20218

Um zu verstehen, warum Honigbienenschwärme bei derAuswahl ihres neuen Wohnortes sorgfältig vorgehen, mussman den einzigartigen Jahreszyklus dieser Tiere verstehen: Erhängt entscheidend davon ab, dass die Hohlräume, in denendie Kolonien nisten, sowohl ausreichenden Schutz als auchausreichenden Platz bieten.

Bei uns im Bliesgau entlassen die Bienenvölker ihre Drohnenmeist gegen Ende April, und 2 Wochen später, Mitte Mai, flie-gen die Schwärme. Insbesondere muss jeder Schwarm einegeeignete Nisthöhle finden und besetzen – sofern er nichtvon einem emsigen Imker eingefangen wird.

Einige Dutzend Bienen, die Nistplatz-Kundschafter, suchendie umgebende Landschaft nach potenziellen Nistplätzen ab.Sie spielen eine Schlüsselrolle beim explosionsartigen Abflugdes Schwarms. Es sind die Bienen mit dem besten Überblickder sich zuspitzenden Situation: Sie halten sich außerhalb desNestes auf, um nach möglichen Wohnorten zu suchen, unddrinnen, um Nahrung aufzunehmen und um sich auszuruhen.Nur eine Biene, die über Informationen von drinnen (Erreichendes Puppenstadiums der heranwachsenden Königinnen) wieauch von draußen (warmes sonniges Wetter) verfügt, kannden richtigen Zeitpunkt für den Abflug festlegen.

Wenn ein Honigbienenschwarm über seine zukünftigeWohnung entscheidet, praktiziert er direkte Demokratie.Unter den wohnungssuchenden Bienen herrscht häufig einheftiger Wettbewerb zwischen den Anhängern verschiedenerVorschläge. Zum Anzeigen des Ergebnisses ihrer Wohnungs-suche verwenden die Kundschafterinnen die gleiche „Tanz-sprache“ wie bei der Blütensuche.

Erstaunlicherweise übernehmen diese Kundschafterinnenalso einen Job, den sie nie zuvor erlernt und trainiert haben,denn Bienen werden im Sommerhalbjahr gerade einmal 6Wochen alt, das heißt, keine der Bienen im Stock verfügt über

erlernte Kenntnisse, auf die es beim Schwärmen ankäme. Beider Suche nach einer neuen Behausung handelt es sich stetsum einen „freundlichen“ Wettbewerb: Die Kundschafterinnensind sich darüber einig, was ein ideales Zuhause ausmacht, siehaben das gemeinsame Ziel, die beste verfügbare Stelle aus-zuwählen, und deshalb geben sie ihre Informationen voll-kommen ehrlich weiter – und am Ende sind sie sich über denneuen Wohnort einig. Erst dann fliegt der Schwarm los!

Von den Bienen können wir etwas Wertvolles lernen: Einoffener, fairer Wettbewerb der Ideen ist eine kluge Lösungder Aufgabe, eine Entscheidung auf Grundlage zahlreicherInformationen (die sich über eine Gruppe von Individuen ver-teilen) zu fällen. Die Aufgabe der Kundschafterinnen bestehtalso darin, gute Nistplätze zu erkunden, zu bewerten und ihreEntdeckung mitzuteilen. Dieser Prozess kann Stunden oderTage dauern, und am Ende steht immer eine einvernehmlicheLösung. Warum? Die Bienen stehen unter Druck, denn dasÜberleben der Königin, die in ihren Eierstöcken und in derSamenblase die Gene der neuen Kolonie trägt, ist für denErfolg eines Schwarmes unentbehrlich.

Einen Konsens zu erzielen ist in Gruppen von Menschendie Grundlage demokratischer Entscheidungen, bei Gericht,in Unternehmen, in Vereinen, in der Politik. Häufig ist eineMenschengruppe in Vertreter unterschiedlicher Vorstellungengespalten. Dann muss die Gruppe auf eine formelle Regel fürdie Entscheidung zurückgreifen; dann entscheidet die Mehr-heit oder eine Gewichtung, welche Wahl getroffen wird. Eshandelt sich dann um eine „Demokratie von Gegnern“. DieGruppenentscheidung der Bienen in einem Schwarm ist dage-gen eine „Demokratie der Einheit“.

Da die beste Stelle ihre Unterstützerinnen zu dem stärkstenTanz anregt, gelingt es diesen auch am besten, neutrale Kund-schafterinnen zu „Anhängerinnen“ zu machen. Und da diese

Demokratie im Bienenschwarm….und was wir Menschen daraus lernen können.Wir Imker kennen und beobachten das schon lange: Unsere Bienenvölker schwärmen gerne im späten Frühjahr und

Frühsommer. Die Mehrzahl der Bienen aus einem Volk – eine Masse von einigen Tausend Arbeiterinnen – fliegt mit der

alten Königin davon und bildet ein neues Volk. Der Rest bleibt zu Hause, füttert eine neue Königin heran und sorgt so

für den Fortbestand des alten Volkes.

Quellennachweis:1. Thomas D. Seeley –Bienendemokratie, wie Bienenkollektiv entscheiden und waswir davon lernen können, S.Fischer Verlag, Frankfurt/M.,20142. Martin Lindauer –Verständigung im Bienenstaat,Gustav Fischer Verlag, Stuttgart,19753. Karl von Frisch - Aus demLeben der Bienen. Springer,Berlin / Heidelberg / New York(9. Auflage 1977), ISBN 3-540-08212-3

Bienenschwarm im Frühjahr aufWanderschaft - Foto: Bart1

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Startschuss für den Förderverein der Wildvogelauffangstation des Saarlandes

zusätzlichen Anhängerinnen ebenfalls den größten Erfolghaben, wenn es darum geht, wiederum weitere Unterstützerzu gewinnen, wächst der Unterschied in der Zahl derer, diesich für unterschiedliche gute Stellen aussprechen, expotentiellan. Am Ende behält also eine Gruppe gegenüber allen anderenGruppen die Oberhand. Sowohl Bienen als auch Menschenbrauchen Gruppenmitglieder, die sich nicht halsstarrig an ihreerste Ansicht klammern, aber während Menschen ihre Positionin der Regel erst dann aufgeben, wenn sie eine bessere ken-nen, stellen die Bienen ihre Unterstützung für eine Positionautomatisch ein. Die Gesellschaft der Menschen muss sich dar-auf verlassen können, dass Gruppen verlässlicher sind als Ein-zelne, wenn es um wichtige Entscheidungen geht. Wenn eineGruppe nicht so organisiert ist, dass die persönlichen Bera-tungen ihrer Mitglieder zu kollektiven Überlegungen führen,die alle verfügbaren Informationen und die Gedanken allerMitglieder berücksichtigen, funktioniert die Gruppe als Ent-scheidungsgremium nicht (gut). In solchen Fällen kann dasUrteil der Gruppe für die betroffene Gemeinschaft eine Kata-strophe darstellen. Glücklicherweise geben uns die Bienenmit ihrer Wohnungssuche eine großartige Antwort auf die

schwierige Frage, welche Voraussetzungen für eine gute Grup-penentscheidung gegeben sein müssen. Es ist eine Antwort,die seit mehr als 60 Millionen Jahren von der natürlichen Selek-tion immer feiner abgestimmt wurde:

Stelle die Gruppe der Entscheidungsträger*innen aus Indi-•viduen mit gemeinsamen Interessen und gegenseitigemRespekt zusammen.

Halte den Einfluss des Anführenden auf das Denken der•Gruppe so gering wie möglich.

Bemühe dich um mehrere Lösungsmöglichkeiten für das•Problem.

Bereichere die Kenntnisse der Gruppe durch Diskussionen.•

Sichere Einheitlichkeit, Genauigkeit und Geschwindigkeit•durch Quoren.

Heinz BurgdörferBlieskastel

„Die Idee eines eigenen Fördervereins für die Wildvoge-lauffangstation stand schon länger im Raum“ erklärt dieerste Vorsitzende des Fördervereins der Wildvogelauffang-station. „Das sechsköpfige Gründungsteam war so vollerTatendrang, dass es Ende Januar mit der Gründung des För-dervereins der Wildvogelauffangstation des Saarlandes e.V.geklappt hat“. Dieser hat sich zum Ziel gemacht, die Wild-vogelauffangstation zu unterstützen. Beispiele hierfür sinddie Finanzierung von neuen Volieren und deren vogelge-rechte Ausstattung, Spendensammlungen, Mitgestaltungdes jährlichen Sommerfestes sowie die Betreuung der Initia-tive der Robin-Hood-Futterpatenschaften.

Zu den selbstgesetzen Aufgaben des Fördervereins gehörtnatürlich auch, interessierte Menschen zum Vogelschutz, wiebeispielsweise die artgerechte Fütterung unserer gefiedertenFreunde im Garten, zu informieren. Hierzu wird er Informa-tionsstände im Rahmen verschiedener Veranstaltungen oderdie Facebookseite der zentralen Wildvogelauffangstationdes Saarlandes e.V. nutzen.

Mitglied werden

Wenn Sie die Arbeit des Fördervereins und damit auch•die zentrale Wildvogelauffangstation des Saarlandes e.V.unterstützen möchten, werden Sie Mitglied des Förder-vereins. Senden Sie uns dazu eine E-Mail an [email protected]. Danach erhalten Sie eine Beitrittser-klärung zur Einzel- oder Familienmitgliedschaft per E-Mail.

Gerne können Sie uns auch telefonisch unter 0178 /•7879248 erreichen.

Anträge für die Übernahme einer Robin Hood-Futterpa-•tenschaft finden Sie in einer der nächsten Ausgaben IhresMagazins Naturschutz im Saarland.

Wir freuen uns auf Ihre Unterstützung!

Anke Scherer,Vorsitzende des Fördervereins

Pflegebedürftige Nestlinge Fast flugfähige Ästlinge – Fotos (2): Anke Scherer

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Saarländische Steinkohle-BergehaldenHotspots der biologischen Vielfalt?

Als ökologische „Sonderstandorte“ mit ihrem trocken-heißen Mikroklima und dem äußerst nährstoffarmen Unter-grund bilden sie eine Seltenheit in der ansonsten von Wald,Grünland und Acker geprägten saarländischen Kulturland-schaft. Für eine Reihe von seltenen und schützenswerten Tierenund Pflanzen, insbesondere sogenannte Pionierarten, die oft-mals hier ihre letzte ökologische Nische finden, sind sie vongroßer Anziehungskraft – zumindest solange sich noch keinestärkere Vegetation bis hin zur Bewaldung auf ihnen einge-stellt hat. Nicht wenige Arten, die früher in den nicht mehrexistierenden, unausgebauten und hochdynamischen Fluss-auen lebten, finden in den Abraumhalden mit ihren schwarzenGeröllfeldern heute ihre letzten Rückzugsgebiete. Sie kommenpraktisch aktuell nur noch in derartigen Sekundärlebensräu-men vor, zu denen ebenfalls Rohstoffabbaugebiete wie Sand-gruben und Steinbrüche oder auch Truppenübungsplätzegehören.

Zu nennen sind hier neben den Amphibienarten Wechsel-kröte, Geburtshelferkröte, Kammmolch und Gelbbauchunke

Reptilien wie Zaun- und Mauereidechsen oder auch Schlingnat-tern, allesamt nach der europäischen Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie geschützte Rote-Liste-Arten, für deren ErhaltDeutschland teilweise sogar eine besondere Verantwortungbesitzt. Die größeren offenen Haldenbereiche werden vonHeidelerche und Flussregenpfeifer besiedelt. Auf den Rohbo-denflächen sind unsere beiden blauflügeligen Heuschrecken-arten bisweilen noch zahlreich anzutreffen, nämlich die Blau-flügelige Sand- und die Blauflügelige Ödlandschrecke. Nebenden Amphibien nutzen auch die beiden Libellen-PionierartenPlattbauch und Südlicher Blaupfeil zur Fortpflanzung die vege-tationsarmen Klein- und Kleinstgewässer auf den Halden, diezugleich auch seltenen Armleuchteralgen Lebensraum bie-ten.

Also doch ein Hotspot der Biodiversität? Ja, das darf manzweifellos behaupten, und diese sind zudem sehr wichtig fürdie ganz spezielle und unverwechselbare Artenvielfalt im Saar-land. Denn nicht wenige dieser Arten – nehmen wir beispiels-weise die Wechselkröte, die bis zum Auslaufen des Steinkohle-bergbaus im Saarland im Jahr 2012 stark von diesem profitierthat – haben ihre Hauptvorkommen heute immer noch in unse-rer Bergbaufolgelandschaft.

Doch die Probleme, die Flora und Fauna der Halden dieserTage haben, sind neu oder zumindest relativ neu. Deren Bewäl-tigung gestaltet sich als eine große Herausforderung für dieRAG Montan Immobilien GmbH als Grundstückseigentümerin,welche die Halden aus dem Bergerecht entlassen möchte, das

Halden als Hotspots der Biodiversität bzw. Artenvielfalt zubezeichnen, klingt in den Ohren der meisten Bürgerinnen undBürger sicherlich übertrieben. Allerdings haben diese ausuntertägigem Abraum aufgetürmten, über die Jahrzehntebergbaulicher Tätigkeit in die Höhe und Breite gewachsenenkünstlichen Erhebungen, neben einem in der Regel zugehöri-gen Absinkweiher, das Potenzial dazu. Einige der großen Hal-den sind den Saarländerinnen und Saarländern gut bekannt,weil weithin sichtbar, wie etwa die Halden Göttelborn, Reden,Lydia, Maybach, Ludweiler, Viktoria und Duhamel. AndereHalden wiederum, wie Dechen, Kohlwald, Frommersbach,Hirschbach oder Luisenthal, liegen versteckt im Wald, sindschwerer zugänglich und verraten ihre Vergangenheit nurden Wissenden.

Bergehalde Göttelbornmit Laichgewässer

Fotos (2): Ute Maria Meiser

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Land, die Kreise und die Kommunen, welche die Folgenutzungplanen, und den besonderen und strengen Artenschutz andiesen Sonderstandorten.

Einige Halden sind schon aus dem Bergerecht entlassen,wie beispielsweise diejenige in Landsweiler-Reden, und hierbröckelt auch schon ganz gewaltig die einstige Artenvielfalt.Die Bestände von Kammmolch, Wechsel- und Geburtshelfer-kröte sind insbesondere innerhalb der letzten beiden Jahr-zehnte stark zurückgegangen. Gründe dafür sind vor allemdie fortschreitende Sukzession und die leider bisher sträflicheMissachtung artenschutzrechtlicher Festsetzungen aus demBebauungsplan durch die Industriekultur Saar GmbH (IKS),die sich aus der Neunutzung und Umgestaltung der Haldeergaben. Der verantwortungslose Umgang mit diesem öko-logischen Hotspot wird zurzeit dadurch getoppt, dass die IKSin Zusammenarbeit mit Landkreis und Gemeinde plant, mitentsprechenden Umbauarbeiten den Individualverkehr zurGastronomie auf dem Haldentop zuzulassen und dort ca. 200Parkplätze einzurichten.

Hinzu kommen ein in der Regel großer Besucherandrangauf den für die Öffentlichkeit freigegebenen Halden und

negative Einflüsse durch Freizeitnutzer, die die ökologischeHochwertigkeit der Flächen nicht erkennen und dementspre-chend bisweilen leichtsinnig zerstören. Dies führt soweit, dassetwa auf den Halden Lydia und Maybach regelmäßig Amphi-bienschutzzäune zur Baufeldabriegelung durch Geländefahr-zeuge niedergefahren und Winterquartiere streng geschützterAmphibienarten mutwillig vernichtet werden.

Auf der Göttelborner Halde sieht es hingegen besser aus.Hier engagiert sich das Naturschutzgroßprojekt „Landschaftder Industriekultur Nord“ (kurz: LIK.Nord) seit Jahren in SachenGewässermanagement und Besucherlenkung. Andere Halden,wie Lydia, Ludweiler, Luisenthal und Maybach, sind geradein der Sanierungsphase. In der Regel bedeutet die Sanierungeine Abflachung der steilen Hangbereiche und/oder dieAbdeckung des Haldenkörpers mit Erdreich, was beides derlangfristigen Standsicherheit dieser künstlichen Vollformendienen soll. Die damit einhergehende Entwaldung und Ent-buschung größerer Flächen ist grundsätzlich für die Pionier-arten vorteilhaft, sofern streng geschützte planungsrelevanteArten durch eine ökologische Baubegleitung zuvor aus demGefahrenbereich verbracht werden. Diesbezüglich muss sichzeigen, wie diese baulichen Eingriffe konkret in Einklang mitden Anforderungen des Artenschutzes gebracht werden kön-nen. RAG Montan Immobilien GmbH, LIK.Nord und der NABU-Landesverband stehen hier im engen Austausch und wollenin diesem Jahr schwerpunktmäßig gemeinsam die ange-spannte Gewässersituation auf den Halden verbessern.

Dringend notwendig wären allerdings auch langfristigePflegepläne, die hochwertige Flächen offen und die Bödenin möglichst rohem Zustand halten, sowie ein wirksames Kon-zept zum Umgang mit Freizeitnutzern, gerade in den beson-ders sensiblen Fortpflanzungs- und Überwinterungsbereichenunserer streng geschützten Arten. Insofern muss auch beiRekultivierungskonzepten, die bisher eine Wiederbewaldungvorsahen, aus Gründen des strengen Artenschutzes umgedachtwerden.

Gabi SteinWendelin Schmitt

NABU-AG Amphibien & Reptilien

FlussregenpfeiferFoto: Jens Fricke

Gelbbauchunken im SchlammFoto: Hans-Jörg Flottmann

Blauflügelige SandschreckeFoto: Jens Fricke

WechselkrötenpaarFoto: Jens Fricke

Männliche Geburtshelferkröte mit LaichschnurFoto: Hans-Jörg Flottmann

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Zu Beginn ein Märchen aus der Vergangenheit vor etwa100 Jahren: Drahtige, schwitzende Arbeiter fällen und zerle-gen eine dicke Buche mit Beilen und einer großen Zwei-mannsäge, auch Trummsäge genannt. Ein Bauer der Gegendzieht mit zwei struppigen Kaltblütern die Stammstücke ausdem Wald und über eine Rutsche auf einen Pritschenwagen.Die Rösser ziehen den Wagen einige Kilometer weiter zu einerWassersägemühle. Vom Mühlrad getriebene, scharfe Sägen

Ein Holzstuhl als Zeitzeuge

der NachhaltigkeitDer Stuhl im Nachhaltigkeitskonflikt zwischen Trumpis-

mus und Holzkapitalismus im zeitkritischem Dialog.

zerlegen den Stamm langsam in dicke Bretter. Dann trocknensie einige Jahre, und der Dorfschreiner macht daraus einenschweren Stuhl in Handarbeit, verstärkt die Rückenlehne nochmit Eichenholzbrettchen. Der Stuhl steht dann viele Jahrzehntein der Stube eines Bauern und später bei seinen Nachkommen.Über hundert Jahre später findet ein Holzbastler den altenStuhl im Sperrmüll, restauriert ihn und stellt das Prachtstückin sein Wohnzimmer.

Im Stuhl war über hundert Jahre Kohlenstoff in der Bio-masse gespeichert und somit der Atmosphäre entzogen! Alsder Baum gefällt wurde, waren die Wälder von Kahlschlag,Raubbau und Monotonie geprägt. In Wäldern qualmten nochdie Holzmeiler, um Holzkohle zu erzeugen. Die PreußischeForstwirtschaft legte riesige Stangenwälder für die Industriean. Der Begriff Nachhaltigkeit war noch nicht erfunden. Derneu entwickelte Altersklassenwald sollte maximale Holzer-träge liefern. Die großen Beutegreifer wurden radikal verfolgtund ausgerottet, weil der Jagdadel die Jagdzimmer mit vielenprächtigen Trophäen aus den Kopfknochen der Wildtiereschmücken wollte.

Der Werdegang eines Stuhles aus Holz in der Gegenwartvollzieht sich ganz anders. Betrachten wir es mal hier als einmodernes Nachhaltigkeitsmärchen: Eine dicke Buche,geschwächt von drei Jahren Wassermangel im Klimawandel,wird zusammen mit vielen anderen halb verdursteten odertoten Bäumen von Arbeitern mit lauten, Abgas emittierendenKettensägen gefällt. PS-starke Dieselschlepper ziehen dieStämme an befestigte Waldwege, damit die Holztransportersie leicht an den Lagerplätzen aufladen können. Die Waldwegewurden vorher mit Maschinen ausgebaut und befestigt undmüssen unter Energieverbrauch auch regelmäßig unterhaltenwerden. Es gibt Menschen, die diese Wege auch Waldauto-

Fotos (2): Ute Maria Meiser

Übrigens: Dieser schöne, alte Stuhl steht im Saarbrücker Schloss.

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Natürlich glücklich? – Was Bäume und Vögel

zum Wohlbefinden beitragen können

„Der Arzt behandelt, die Natur heilt“ – an dieses, demgriechischen Gründervater der Medizin Hippokrates von Kos(ca. 460-370 v. Chr.) zugeschriebene Zitat fühlt man sich erin-nert, wenn man zwei kürzlich publizierte Studien zu denpositiven Effekten von Pflanzen und Tieren auf unser Wohl-befinden und die psychische Gesundheit betrachtet. Dasssich Nähe zur Natur heilsam auf uns auswirken kann, ist eineErkenntnis, die wohl viele aus eigener Erfahrung nachvoll-ziehen können. Und auch eine Reihe von wissenschaftlichenUntersuchungen widmet sich mittlerweile diesem Thema,unter anderem lieferten jetzt zwei Teams aus mehrerendeutschen Universitäten und Forschungsinstituten neueErgebnisse hierzu.

In einer Studie (https://doi.org/10.1016/j.ecolecon.2020.106917) wurden Daten von mehr als 26.000 Menschen aus26 europäischen Ländern ausgewertet und in Verbindunggesetzt mit Merkmalen der Umwelt in ihrer näheren Umge-bung, zum Beispiel der Artenvielfalt der Vögel. Dabei zeigtsich eine deutliche Korrelation (also ein statistischer Zusam-menhang) zwischen der von den Teilnehmer*innen ange-gebenen Lebenszufriedenheit und der Zahl der Vogelartenin ihrem Umfeld; mit steigender Vogel-Vielfalt nimmt dieZufriedenheit mit den individuellen Lebensumständen zu.Eine um 10 Prozent höhere Artenzahl hat dabei einen ver-gleichbar starken positiven Effekt auf die Menschen, wieein um 10 Prozent höheres Einkommen. Allerdings hängtdas Ausmaß der Lebenszufriedenheit auch davon ab, ob dieTeilnehmer*innen leichten Zugang zu einer naturnahen,abwechslungsreichen Landschaft in ihrer Umgebung haben.Zwischen diesem Faktor und der (Vogel-)Artenvielfaltbesteht erwartungsgemäß ein Zusammenhang, sodass sichdie Effekte nicht klar voneinander trennen lassen. Die Arten-vielfalt von Säugetieren oder Bäumen hatte hingegen keinemessbaren Auswirkungen auf die Lebenszufriedenheit.

Die Frage nach der Wirkung von Bäumen, im SpeziellenStraßenbäumen, auf die psychische Verfassung von Stadt-bewohner*innen steht im Mittelpunkt einer weiteren Studie(https://doi.org/10.1038/s41598-020-79924-5). Das besonderean ihr: anders als bei den meisten anderen Untersuchungenzu den Effekten von Naturelementen oder Grünflächen aufPsyche und Wohlbefinden wurden hier nicht einfach Men-schen nach ihrer Selbsteinschätzung gefragt. Als Maß fürdie seelische Gesundheit wurden hier als objektive Datendie Verschreibungszahlen von antidepressiven Medikamen-ten herangezogen. Für fast 10.000 Einwohner*innen Leip-zigs, deren Daten im Rahmen einer medizinischen Studieerhoben wurden, setzten die Forscher*innen Antidepres-siva-Verordnungen in Beziehung zu Daten über Anzahl undEntfernung am Wohnort der Teilnehmer*innen vorhandenerStraßenbäume. Ein möglicher Einfluss weiterer Faktoren,die für das Auftreten von Depressionen eine Rolle spielenkönnen, wurde rechnerisch berücksichtigt, um eine Verzer-rung der Befunde zu vermeiden. Die Forscher*innen stelltenfest, dass eine höhere Anzahl von Bäumen in einer Entfer-nung von bis zu 100 Metern vom Wohnhaus derLeipziger*innen mit einer geringeren Häufigkeit von Anti-depressiva-Verschreibungen einhergeht.

Kann man Straßenbegleitgrün und andere Bäume alsoals Medikament betrachten? Das wohl eher nicht – auchwenn es zumindest in Japan ja bereits Waldbaden auf Rezeptgeben soll.

Sascha Heib, Dudweiler

Neues ausNATURWissenschaft

& Forschung

bahn nennen. Die großen Baumlaster fahren dann über ener-gieintensive Autobahnen mit den Stämmen nach Rotterdamin den Überseehafen. Kräne verladen die Stämme in die Lade-räume der Überseefrachter. Diese mit Schweröl angetriebenenSchiffe mit ihren schwarzen rußigen Rauchfahnen fahren dannviele tausend Seemeilen durch das Mittelmeer (die dreckigenAbgase ziehen bis an die Badestrände der Urlauber), durchden Suezkanal bis ins Chinesische Meer zu einem chinesischemHafen. Bei der Überfahrt werfen sie ihre Abfälle in die Meere.Im Hafen werden die Stämme wieder auf Transporter verladenund zu den Holzfabriken gebracht. In den Fabriken werdendie Stämme mit Maschinen, die mit dreckigem Kohlestromangetrieben werden, im besten Falle zu Möbeln verarbeitet.

Dort entsteht dann unser oben genannter Stuhl der Gegen-wart. Er kommt wieder mit einem qualmenden Frachter odermit einem Luftfrachter zurück nach Rotterdam. Dann durch-läuft er lange Transportwege zu Händlern, Lagerhallen oderSupermärkten, bis er zusammen mit drei anderen Stühlen ineinem Kaufhaus erworben wird und selbstverständlich miteinem Spritfahrzeug zu seinem endgültigen Platz im moder-nen Wohnzimmer gebracht wird. Weil der besagte Stuhlschlecht verarbeitet wurde, bricht nach drei Jahren ein Stuhl-bein ab. Der Stuhl kommt dann mit den drei anderen Stühlenin den Sperrmüll, weil ja ein neuer Stuhl dazu nicht passenwürde. Nun holt ihn der Müllschlucker, zermahlt den Stuhlmit der Häckslerwalze zusammen mit dem anderen Sperrmüllund bringt alles in eine entfernte Müllverbrennungsanlagezum Verbrennen. Man hatte sich im Kaufhaus vier neue Stühlegekauft. Sie waren ja so billig und so schön neu!

Ach ja, noch ein fast übersehener Aspekt: Die Buchen warenFSC und Naturland zertifiziert, und somit soll der Stuhl dannbesonders nachhaltig produziert sein. Der abgewählte Präsi-dent Trump hat der Welt gezeigt, wie man Wahrheit, Realitätund Lüge kaum noch durchschaubar vermengen kann. Alledie aufgeführten Produktionswege von Kettensägen über dieDieselfahrzeuge und Verarbeitungsmaschinen bis zum rußen-den Frachtschiff verbrauchen große Mengen fossiler Energie.Hinzu kommt der hohe Energie- und Materialverbrauch, umall die Geräte, Maschinen und Fahrzeuge zu produzieren,damit ein Wegwerfstuhl im Wohnzimmer stehen kann.

Sie, liebe Leserinnen und liebe Leser, mögen entscheiden,ob das Nachhaltigkeit oder ganz einfach nur Holzkapitalismusist, und beim nächsten Einkauf über die Zusammenhängegründlicher nachdenken.

Rudi Reiter, Beckingen

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Veranstaltungen im SaarlandBitte weitere Details wie Veranstaltungsort, notwendige Ausrüstung, Mitfahrgelegenheiten und eventuelle Kosten bei den

Kontaktleuten erfragen. Neue Termine bitte der Landesgeschäftsstelle melden. Die Veranstaltungen werden ausführlich inunserem NABU-Veranstaltungskalender auf www.NABU.de veröffentlicht und wie immer in Kurzform hier.

Bitte beachten: Alle Veranstaltungen unter Vorbehalt der jeweiligen Corona-Beschränkungen

NABU Fechingen-KleinblittersdorfKontakt: Axel Hagedorn, Tel. 06893 3701Internet: www.NABU-fechingen-kleinblittersdorf.deSa. 06.03.2021: ObstbaumveredelungFr. 12.03.2021: SteinkauzbalzSa. 03.04.2021: Sensedengel- und MähkursSa. 08.05.2021: Imkerei So. 09.05.2021: Vogelstimmenwanderung So. 16.05.2021: Naturkundliche Wanderung So. 23.05.2021: Ornithologische Tagesfahrt insNaturschutzgebiet Waghäusel So. 30.05.2021: Jahreshauptversammlung des NABUFechingen-Kleinblittersdorf

Save The Date:

Jahreszeitenfeste im Urwald

Frühlingsfest: Dieses Jahr gibt es leider kein Frühlings-•fest

Sommerfest: 11.7.2021•

Herbst- und Kinderfest: 26.9.2021•

Wintermarkt: 12.12.2021•

Weitere Informationen demnächst unter www.saar-urwald.de

NABU OttweilerKontakt: Elmar Becker, Tel. 06858 6446Internet: ottweiler.NABU-saar.deSo. 14.03.2021: Naturkundliche Wanderung entlang derOster So. 25.04.2021: Besuch des Bienen- und NaturlehrpfadesLautenbachSa. 08.05.2021: Nistkastenbau (für Jung und/mit Alt)So. 16.05.2021: Vogelkundliche WanderungSo. 06.06.2021: Was wächst und blüht in und umHausgärten?So. 13.06.2021: Schmetterlingswanderung „Seitersbachtal“

sparkasse.de/eigenheim

Das eigene Zuhause.Leichter als gedacht.

Save the Date

NABU Saarbrücken: Was wir vorhaben.

Im Mai: Pflege der Schachtelhalmbestände im Grum-•bachtal

Im Juni: Exkursion mit Beobachtung der Flussseeschwal-•ben in der Moselaue

Im Juni: Vortrag Naturnahes Gärtnern•

Vortragsreihe Artenvielfalt im Wandel der Zeit •

Die Termine finden Sie, sobald sie feststehen, aufwww.NABU-saarbruecken.de.

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Naturschutz im Saarland ist das Mitgliedermagazin des NABU Saarland e.V.

Verantwortlich für den Inhalt: Die Redaktion für den Gesamtinhalt, der/die jeweils unterzeichnende Verfasser/-in für seinen/ihren Text.Nachdrucke und Vervielfältigungen von Artikeln sind ausdrücklich erwünscht, aber nur mit Quellen angabe gestattet.Ausnahmen siehe Vermerk beim jeweiligen Artikel. Die Redaktion behält sich Kürzungen und journalistische Bearbeitungaller Beiträge vor. Das Titelbild zeigt eine Palmblatt-Nieswurz, fotografiert von Ute Maria MeiserAuflage dieser Ausgabe: 11 000 Exemplare

Chefredaktion: Ute Maria Meiser

Redaktion: Elisabeth Frank-Schneider, Wega Kling, Karl-Rudi Reiter, Sascha Heib, Wendelin Schmitt, Dr. Julia Michely

Gestaltung: Ute Maria Meiser

Druck und Versand: Dierischs Druck + Media GmbH, Kassel

Anzeigenleitung: Silke Buchholz, NABU Saarland, Tel. 06881 936190, Fax 06881 9361911, E-Mail: [email protected]

Anschrift des Herausgebers und der Redaktion:NABU Saarland, Antoniusstraße 18, 66822 Lebach, Tel. 06881 936190, Fax: 06881 9361911

Online-Ausgabe: www.NABU-saar.de/NiS, E-Mail: [email protected]

IMPRESSUM51. Jahrgang, Heft 1/2021ISSN 0275-6958

Baumschule - Obstbau - BeratungDipl.-Ing. Josef Jacoby

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