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148 Mohr: Schwedisches Filtrirpapier. 1) 100 CC. dieser Fltissigkeit (~- 1 Grin. Bleiglanz) wurden mit ~iel Sehwefels~ture und gleichem Volum Weingeist yon 80 ~ gefi~llt~ da~ schwefelsaure Bleioxyd mit Weingeist ausgewaschen und dann nach Ver- brennung des Filtrums gewogen. Es wog 1,266 Grm. Diese mit 0~6834 Grin. multiplicirt geben 86,51844ofi Blei. 2) 100 CC. wurden mit Wasser verdiinnt, mit sehr viel schwefeN saurem Natron uud etwas Weingeist gef~tllt, dann das schwefelsaure Blei- oxyd in gleicher Weise bestimmt. Es wog 1,266 Grin., gibt also dieselbe Berechnung wie No. 1. 3) 100 CC. ~urden mit Wasser verdannt, mit sehr viel Klees~ure ge- f~llt und naeh 24 Stunden auf einem Fiitrum, erst mit Wasser, zuletzt mit Weingeist ausgewaschen. Das kleesaure Bleioxyd mit Schwefelsiure versetzt und mR 1/10 Chamaleon titrirt erforderte 83,4 CC. Diese mit 0,010357 multiplicirt geben 86,377~ Blei. Man erhi~lt also ziemlich ilbereinstimmende Resultate. Die Schalenblende ist ein aus getrennten Schichten yon Bleiglan~ und Zinkblende bestehendes Mineral. Es 15st sich in Salzsi~ure vell- st~ndig auf und aus der LSsung kann das Biei mit Zink gefallt werdem Durch Koehen mit verdilnnter Sehwefels~ure 16st sich nur die Zinkblende und aus dem Filtrat kann das Ziuk nach einer der bekannten Methoden bestimmt werden. Der yon der Schwefelsaure nieht gelSste Antheil kana durch Salzsaure und .Zink zersetzt werden und gibt das Blei als Schwamm. Schwefelsaures Bleioxyd mit Salzs~ure und Zink erhitzt zersetzt sich ~ollstandig und gibt metallisehes Blei, ebenso phosphorsaures Bleioxyd. Schwedisches Filtrirpapier. Von Dr. ~, Mohr. Das schwedische Filtrirpapier mit dem W asserzeichen J. It. M u n k t e 1 geniesst unter den Chemikern noch immer die ganstige Meinung, als sei es mit destillirtem Wasser oder einem fast reinen Quellwasser hergestellt~ obgleich schon F r e s e n i u s in seiner Anleitung zur quantitativen Analys~ (5. Aufl. S. 81) eine Analyse der Asche mitgetheiit und darauf aufmerk- sam gemacht hat, dass viele deutsche Filtrirpapiere besser sind, als dies

Schwedisches Filtrirpapier

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148 Mohr: Schwedisches Filtrirpapier.

1) 100 CC. dieser Fltissigkeit (~- 1 Grin. Bleiglanz) wurden mit ~iel Sehwefels~ture und gleichem Volum Weingeist yon 80 ~ gefi~llt~ da~ schwefelsaure Bleioxyd mit Weingeist ausgewaschen und dann nach Ver- brennung des Filtrums gewogen. Es wog 1,266 Grm. Diese mit 0~6834 Grin. multiplicirt geben 86,51844ofi Blei.

2) 100 CC. wurden mit Wasser verdiinnt, mit sehr viel schwefeN saurem Natron uud etwas Weingeist gef~tllt, dann das schwefelsaure Blei- oxyd in gleicher Weise bestimmt. Es wog 1,266 Grin., gibt also dieselbe Berechnung wie No. 1.

3) 100 CC. ~urden mit Wasser verdannt, mit sehr viel Klees~ure ge- f~llt und naeh 24 Stunden auf einem Fiitrum, erst mit Wasser, zuletzt mit Weingeist ausgewaschen. Das kleesaure Bleioxyd mit Schwefelsiure versetzt und mR 1/10 Chamaleon titrirt erforderte 83,4 CC. Diese mi t 0,010357 multiplicirt geben 86,377~ Blei. Man erhi~lt also ziemlich ilbereinstimmende Resultate.

Die Schalenblende ist ein aus getrennten Schichten yon Bleiglan~ und Zinkblende bestehendes Mineral. Es 15st sich in Salzsi~ure vell- st~ndig auf und aus der LSsung kann das Biei mit Zink gefallt werdem Durch Koehen mit verdilnnter Sehwefels~ure 16st sich nur die Zinkblende und aus dem Filtrat kann das Ziuk nach einer der bekannten Methoden bestimmt werden. Der yon der Schwefelsaure nieht gelSste Antheil kana durch Salzsaure und .Zink zersetzt werden und gibt das Blei als Schwamm.

Schwefelsaures Bleioxyd mit Salzs~ure und Zink erhitzt zersetzt sich ~ollstandig und gibt metallisehes Blei, ebenso phosphorsaures Bleioxyd.

Schwedisches Filtrirpapier. Von

Dr. ~, Mohr.

Das schwedische Filtrirpapier mit dem W asserzeichen J. It. M u n k t e 1 geniesst unter den Chemikern noch immer die ganstige Meinung, als sei es mit destillirtem Wasser oder einem fast reinen Quellwasser hergestellt~ obgleich schon F r e s e n i u s in seiner Anleitung zur quantitativen Analys~ (5. Aufl. S. 81) eine Analyse der Asche mitgetheiit und darauf aufmerk- sam gemacht hat, dass viele deutsche Filtrirpapiere besser sind, als dies

Mohr: Vorrichtung zum Binden litstiger Gase. 149

schwedische, welches als Monopolartikel den enormen Preis yon 1 Thlr. per Bach in Anspruch nilnlnt.

Das schwedische Filtrirpapier ist zum Theil arts gef~rhten, Init Chlor stark ge~eichten Lulnpen dargestellt and davon rtihrt der ansehnliche Gehalt an ausziehbarer Thonerde her, die yon der Alaunbeize der ge- fitrhten Stoffe stalnmt. Da sogar Essigs~ture Kalk auszieht, so ist klar, dass znr Reinigung des Papiers nichts geschehen ist, nnd dass gar kein Grund vorhanden ist, dieseln Papier irgend einen Yorzug zu geben. Es ist ferner so schwach an Cohi~sion, dass der Strahl der Spritzflasche leicht ein Loch hineinstSsst, and man ein nasses Filiraln Init Nieder- schlag kaaln unzerrissen voln Trichter wegnehlnen kann. Man hat also nichts gewonnen, da man dies theure 1)apier doch vorher noch Init Si~uren ausziehen muss.

¥ o r r i c h t u n g zum Binden li~stiger Gase in L~borator ien.

Von

Dr. Y. Yrohr.

Znr AuflOsung yon Erzen, Nineralien, Metallen in Salpetersiiure, KSnigswasser, Salzsiture etc., wobei unangenehlne Ditmpfe entwiekelt werden, kann man sieh sehr vortheilhaft folgender Vorrichtung bedienen. Man leitet die Ditlnpfe durch eine KautsehukrShre in eine zweihalsige W o u l f ' s e h e Flasche, deren zweite Oeffnung Init eineln Trichter versehen ist, welcher init haselnussgrossen Stiicken leicht gegliihter Holzkohle angeftillt ist. In die Flasche selbst bringt man eine Schicht d~nner Kalkmilch. Die iiberdestillirende S~nre bindet sich zuln Theil an den Kalk, der Rest wird yon der Kohle festgehalten, welche bekanntlich Salzsaure, Alnlnoniak, Schwefel- wasserstoff Init grosser Energie bindet. Auch ist die Kohle eine Art yon ¥erbrenner, worin sich Schwefelwasserstoff allmahlich voll- kolnlnen oxydirt. Statt des Trichters kann man auch dutch Kautschuk- rShren eine Ableitung der Gase nach aussen bewerkstelligen. Diese ¥orrichtung ist sehr hequeln far den Experilnentirtisch in Yorlesungen and zuln Analysiren auf deln Zimlner, wo man keinen Glaskasten mit Abzug zur Hand hat. Fi~llangen lnit Schwefelwasserstoff kann man da-